Reiseangebot nach Rom Zum Jahresthema Lourdes 2015

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Reiseangebot nach Rom Zum Jahresthema Lourdes 2015
1 2 3 /15
DA S M AG A Z I N D E S D E U T S C H E N LO U R D E S V E R E I N S
135. JA H R G A N G • J U L I 2015
13
5
JA
–
20
W W W. L OU R D E S -V E R E I N. D E
15
HRE
Ein Brief und ein Vorwort • S. 4 f.
0
Amtsrücktritt
von Weihbischof
Melzer
Ä
!
188
JU
L
BI
UM
Zum Jahresthema
Lourdes 2015
Reiseangebot
nach Rom
Meditationen und Gedanken von
P. Horacio Brito
im März 2016
• S. 6 f.
• S. 13
1
VORWORT
Vorwort
Liebe Mitglieder des Deutschen Lourdes Vereins,
liebe Pilgerinnen und Pilger,
Inhalt
Vorwort
der Geschäftsführung
3
Brief
von Weihbischof Melzer
4–5
Lourdes, die Freude der Mission
Das Pastoralthema von Lourdes – Meditation in drei
Teilen; in diesem Heft: Zweiter Teil
6–8
Al Helfer mit dern Maltesern nach Lourdes
Lourdes zu Pfingsten 2015
8–9
Bei der Mutter in Lourdes
Brief eines dankbaren Pilgers
wir freuen uns, Ihnen die neue Ausgabe der Lourdes Rosen
zukommen zu lassen.
10–11
Reise nach Rom 2016
Angebot für Mitglieder
13
Verstorbene Mitglieder
14
Einladung zur internationalen Lourdes-Messe
im Kölner Dom am 25.10.2015
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DA N K
Wir danken allen Autoren dieser Ausgabe! Jeder ist herzlich eingeladen, seinen
Reisebericht mit dem Deutschen Lourdes Verein hier zu veröffentlichen. Die
LourdesRosen leben von Ihren Beiträgen! Sie sind ein wunderbares Zeugnis für die
Kirche und eine ermunternde Einladung, zu pilgern.
Bitte beachten Sie besonders die Worte unseres Weihbischofs Manfred Melzer auf den folgenden beiden Seiten.
Ebenfalls nahe legen möchten wir Ihnen die Rom-Reise der
Pfarreien Gemeinschaft Bergisch Gladbach West, die von Diakon Gerd Figaszewski, stellvertretender Vorsitzender des
Deutschen Lourdes Vereins, begleitet wird.
Die Anmeldung erfolgt nicht über unser Büro, sondern über
das in der Anzeige genannte Pfarramt Herz Jesu in Bergisch
Gladbach Schildgen. Sie finden das Angebot auf den Seiten
12 und 13.
Unsere Jahresabschlussmesse im Hohen Dom zu Köln findet
in diesem Jahr am 25. Oktober statt. Der Rosenkranz wird um
13.45 Uhr gebetet, das Pontifikalamt beginnt um 14.30 Uhr.
Wir würden uns über ein Wiedersehen mit Ihnen dort sehr
freuen.
Ihr
IMPRESSUM
Verantwortlich für den Inhalt
Team Deutscher Lourdes Verein
Herbert Höller, Anne-Monika Kaboth
Autoren dieser Ausgabe
P. Horacio Brito (Lourdes), Silvia Ruf-Stanley, Alfred Baranowsky
Herbert Höller
Gestaltung, Satz
Alexander von Lengerke, Köln
Druck
Luthe Druck und Medienservice KG, Kölns
2
3
BRIEF VON WEIHBISCHOF MELZER
Liebe Pilgerinnen und Pilger, unseres Deutschen Lourdes Vereins,
Wenn diese Zeilen Sie erreichen, ist es keine Neuigkeit mehr.
Im Mai dieses Jahres reifte langsam in mir die schmerzliche
Entscheidung, unseren Heiligen Vater um Entpflichtung von
meinem nahezu zwanzigjährigen Dienst als Weihbischof in
Köln zu bitten.
Die meinem Gesuch beigefügten ärztlichen Beurteilungen
und eine Auflistung vieler Ämter, die mir durch den Erzbischof oder im Rahmen meiner Arbeit in der Bischofskonferenz übertragen waren, sowie ein mehrfacher Krankenhausaufenthalt machten es möglich, dass Papst Franziskus schon
bald meiner Bitte entsprach.
Zu den zusätzlichen Aufgaben, die ich freiwillig und gerne
auf mich genommen habe, gehörte auch die nach Wahl
übernommene Tätigkeit als Vorsitzender des Deutschen
Lourdes Vereins Köln e. V..
Es würde mir schwer fallen, diese wichtige Aufgabe nun abzugeben. Darüber kann aber erst später entschieden werden, wenn ich wieder gesund bin. Denn Vieles ist mir in den
letzten zehn Jahren ans Herz gewachsen: die Gottesdienste
4
mit unseren Pilgern, die gemeinsamen Gebete an der Grotte, die Gespräche mit den Kranken in Lourdes oder im Krankenreisezug, die Kreuzwege, die wir gegangen sind, und die
nächtlichen Prozessionen, um nur einiges zu nennen.
Dank zu sagen habe ich aber auch unserem immer noch ehrenamtlich tätigen Geschäftsführer, den schon lange Jahre
tätigen Frauen im Pilgerbüro und schließlich allen, die mit
großer Umsicht und Hilfsbereitschaft als Geistliche, als Ärzte oder Verantwortliche für die Organisation allen, die Hilfe
suchten, Tag und Nacht zur Verfügung standen.
Was ich in einem Rundbrief allen geschrieben habe, die von
meinem Rücktritt erst durch die Presse Kenntnis erhielten,
lege ich auch dieser Ausgabe der Lourdes Rosen bei und bin
mit Dank und der Bitte um Ihr Gebet
Ihr
5
PA STOR A LT H E M A 2015
LOURDES, DIE FREUDE DER MISSION (2)
Lourdes, die Freude der Mission
Das Pastoralthema von Lourdes 2015 – eine Meditation in vier Teilen
von P. Horacio Brito, Rektor der Wallfahrtsstätte Unserer Lieben Frau in Lourdes
ZWEITER TEIL
Erfahrungen (1)
Fragen von heute im Licht von Lourdes. Persönliches Zeugnis. „Es gibt einen
marianischen Stil bei der missionarischen Tätigkeit der Kirche. Wenn jedes
Mal, wenn wir auf Maria schauen, glauben wir wieder an das Revolutionäre
der Zärtlichkeit und der Liebe”. (Papst Franziskus, „Die Freude des Evangeliums” Nr. 288)
Ist es sinnvoll, über die missionarische
Auswirkung der Botschaft von Lourdes
heute, 157 Jahre nach den Erscheinungen, zu sprechen? Es ist seither viel Zeit
vergangen. Die Welt hat sich verändert.
Vielleicht ist es nicht möglich, die damaligen Ereignisse in unsere Welt zu
übertragen. Aber die Wirklichkeit Gottes ist anders. Wie wir im Folgenden
sehen werden, ist es kein Problem, die
Botschaft, die Maria damals Bernadette
anvertraute, zu aktualisieren. Mit der
Botschaft des Evangeliums ist es ähnlich. Denn diese gilt für alle Zeiten.
Die Botschaft von Lourdes ist eine Gnade, die man annehmen und von der
man leben kann. „Die Gnade Gottes
ist vielfältig“ (1 Petr 4,10), und darum
6
ist sie so verschieden. Die Botschaft
von Lourdes kann man nicht auf einen
Aspekt reduzieren, so wichtig es auch
wäre. Für die einen ist Lourdes die Wunder, für andere sind es die Kranken, für
wieder andere die Jugendlichen, die
Prozessionen, die Hospitalité oder die
Wallfahrten. Man könnte die Liste noch
verlängern. Das ist Lourdes, aber nicht
nur das. Wie bei jeder Gnade ist es etwas Lebendiges, das uns geschenkt
wird, damit unser Leben mit Licht erfüllt wird, und das uns hilft, die Fülle
zu erlangen, d.h. das Glück. Weil die
Botschaft von Lourdes eine Gnade ist,
kann man sie nicht eingrenzen. Sie ist
immer mehr. Und wie jede Gnade ist
sie missionarisch. Im Licht dieser Gna-
de möchte ich Ihnen drei persönliche,
missionarische Erfahrungen mitteilen,
die einige aktuelle Aspekte berühren:
die Ehe, der Einsatz der Laien und die
Armut.
Eine Vorbemerkung: die Tatsachen, die
ich Ihnen weitergebe, sind die Frucht
von persönlichen, seelsorgerlichen Erfahrungen, die ich bei vielen Familien
und jungen Universitätsstudenten gemacht habe, die die Spiritualität von
Lourdes leben wollten. Heute sind sie
eine geistliche Familie geworden. Nennen wir sie „Lourdesfamilie“. Es sind
Rückmeldungen von mehreren Laien,
Männern und Frauen aus meiner Heimatstadt Tucumán zu Füßen der Anden
im Norden von Argentinien. Sie versuchen zu leben, wie Bernadette es ausdrückte: „Jeden Tag mache ich (machen
wir) die Wallfahrt zur Grotte.“
Der Leitfaden dieser Gedanken ist die
Tatsache, dass die Gnade, die die Natur
weder aufhebt noch ignoriert sondern
voraussetzt, die Möglichkeit impliziert,
von einer Wirklichkeit zu einer anderen
zu kommen, von einer Welt zu einer anderen, so wie Maria es Bernadette versprochen hatte. Diese Erfahrungen sind
wie ein Echo auf die Einladung, die uns
Papst Johannes Paul II. gemacht hat,
von „der Verehrung Mariens zum Leben
mit Maria zu kommen“. Sie sind auch
wie eine Antwort auf die Einladung, die
Papst Benedikt XVI. an die Christen von
Lateinamerika gerichtet hat: „Ich lade
euch ein, nicht mehr der Kontinent der
Hoffnung zu sein, sondern der Kontinent der Liebe“.
Die Ehe, die Eheleute
Eine Frau erzählte mir einmal, sie habe
gespürt, dass sie zuhause sehr unglücklich sei. Ich fragte sie: Wie kam es zu? Sie
antwortete: „Zuerst sah ich alles, was in
unserer Beziehung positiv war. Dann
merkte ich, was negativ war: die andere
Seite der Ehe, keine Möglichkeit, uns zu
entfalten.“ Als diese Frau heiratete,
hoffte sie, dass ihr Mann zu einer glücklichen Ehe mithelfen würde. Er hatte ihr
alles versprochen: Arbeit, Geld, Erfolg.
Das Problem lag darin, dass die Liebe
ohne ihren ersten Ursprung, nämlich
der Begegnung, erlosch. Folglich führte
die Entwicklung nicht in Richtung Befreiung oder Verwirklichung, sondern
unerbittlich zum Bruch.
Im Markusevangelium heißt es: „Jesus
stieg auf einen Berg und rief die zu sich,
die er erwählt hatte, und sie kamen zu
ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei
sich haben und die er dann aussenden
wollte, damit sie predigten und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben.“
(Mk 3,14-15)
In diesem Text haben wir drei Aussagen: zuerst beruft Jesus seine Jünger,
bei ihm zu sein. Ein Zweites: die Wirklichkeit der Sünde und der Erlösung,
zusammengefasst im Satz: „Er wollte
sie aussenden, damit sie predigten und
mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben.“ Der dritte Punkt: die Zeit der
Fruchtbarkeit und der Gemeinsamkeit:
Jesus wählt die Zwölf aus, die Gemeinschaft. Warum hat Jesus die Jünger
nicht zuerst zur Arbeit berufen oder um
irgendetwas zu tun, sondern einfach
um „bei ihm zu sein“? Die Antwort
ist leicht: Weil das größte Glück eines
Menschen die Kontemplation Gottes
ist. Wir alle sind zur Kontemplation Gottes berufen.
Auch Maria wurde von Gott berufen,
nicht um irgendetwas zu „tun“, sondern
um Mutter Gottes zu „sein“. Gott beruft
Maria. Die Begegnung von Maria und
Josef liegt auf der gleichen Ebene. Es
ist letztlich die Gnade der Begegnung.
Die ersten sieben Erscheinungen in
Lourdes sind geprägt von der tiefen
Begegnung zwischen zwei Personen.
Selbst das Schweigen ist von Bedeutung in dieser Phase. Erst bei der dritten Erscheinung spricht Maria. Es ist
die Einladung zum Glück. Wir könnten
sogar sagen, dass Maria Bernadette nur
deshalb erscheint, um „bei ihr zu sein“.
So findet der tiefe Wunsch nach Gemeinschaft zwischen Maria und Bernadette seine Erfüllung. Diese kontemplative Beziehung erinnert uns an
den Bund Gottes mit der Menschheit.
Bernadette sagt es auf ihre Weise: „Sie
schaute mich an, wie eine Person eine
andere anschaut“. „Wenn man sie einmal gesehen hat, möchte man sterben,
um sie wiederzusehen“. Bernadette
wird zur wichtigsten Person für die Erscheinung von Massabielle.
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein
bleibt“, heißt es in Genesis 2,18, und
weiter heißt es dort: „Darum verlässt
der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden
ein Fleisch“ (Gen 2,24). Das heißt, dass
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LOURDES, DIE FREUDE DER MISSION (2)
Mann und Frau, in erster Linie berufen
sind zu einer tiefen Gemeinschaft untereinander, um so miteinander glücklich zu sein.
Maria hat die Bindung zu ihrem Sohn
ihr ganzes Leben gepflegt und dabei
so manches durchgemacht (man muss
nur das Evangelium lesen). Ebenso hat
Maria Bernadette eingeladen, während
zwei Wochen zur Grotte zu kommen.
Und das war für Bernadette nicht leicht
(denken wir nur an die Tage, an denen
Maria nicht erschienen ist). Ebenso
muss die tiefe Verbindung von Mann
und Frau stetig im Alltag gepflegt werden. Eine der Eigenschaften der ehelichen Liebe ist die besondere Bindung,
die tiefe Freundschaft zwischen den
Eheleuten. Freundschaft verlangt Begegnung. Es braucht Zeit, damit die
Freunde beisammen sein können. Dazu
gehören auch Momente, in denen tiefe
Stille sie verbindet.
Der Evangelist Markus schrieb weiterhin, dass Jesus „seine Apostel aussenden wollte, damit sie predigten und mit
seiner Vollmacht Dämonen austrieben“.
Weil der Mensch zur Gemeinschaft berufen ist, spürt er sehr schnell Uneinigkeit, Spaltung und Trennung.
Die Beziehungen zwischen Mann und
Frau müssen auch Krisen durchmachen
und bedürfen der Läuterung. Sie müssen von der reinen Erotik zur Hingabe
finden, vom Stillstand, der Langeweile
und der Routine zum Dialog und der
8
tiefen Gemeinschaft. Die Begegnung
ist fundamental. Das Eheleben ist nicht
möglich, wenn einer ausschert. Aber
mehr noch. Wie Maria zu Bernadette
sagte: „Trinken Sie aus der Quelle und
waschen Sie sich dort“, so müssen beide
Eheleute trinken und sich waschen an
der Quelle, die Gott in ihre Herzen gelegt
hat. Weil der Ehemann seiner Gattin helfen muss, die Erlösung zu erreichen, so
muss es die Gattin auch gegenüber ihrem Gatten tun. Sie haben ihr Schicksal
durch das Ehesakrament miteinander
verbunden, auch für das ewige Leben.
Ein Priester unserer Wallfahrtsstätte,
der mir von seinem pastoralen Dienst
berichtete, sagte mir, dass er manchmal Paare einlädt, Gesicht und Hände
im Wasser der Quelle zu waschen und
sich dann zu umarmen. Mir scheint,
dass dies genügt, um den Auftrag „Trinken Sie aus der Quelle und waschen Sie
sich dort“ zu erfüllen.
Die eheliche Liebe ist eine Aufgabe für
jeden Tag. Sie muss von beiden Eheleuten vollzogen werden. Wenn das nicht
so verstanden wird, bleibt man in der
Leidenschaft des Anfangs stecken, was
nicht ausreicht, wenn die typischen
Schwierigkeiten des gemeinsamen
Lebens auftauchen. Eheleute müssen
sich im Klaren sein, dass diese tägliche
Aufgabe zum Ziel hat, dass beide Tag
für Tag daran wachsen und sich positiv
weiterentwickeln. Darin liegt das Glück,
das sie für ihre Ehe erhoffen.
…
Der Evangelist Markus schreibt, dass
Christus die Zwölf einsetzte. Das ist ein
wichtiger Punkt für die Begegnung der
Apostel mit ihrem Meister. Maria war
auch fruchtbar, nicht bloß durch ihr
Kind, das sie in ihrem Leib trug. Er war
ja Gottessohn. Viel mehr noch war sie
es unter dem Kreuz und an Pfingsten.
Da wurde sie wie eine Mutter für den
Jünger, den Jesus besonders gemocht
hatte, sowie für die übrigen Apostel.
In Lourdes sind Maria und Bernadette
durch eine persönliche Beziehung zur
tiefen Freude gelangt und haben die
Gemeinschaft jener begründet, die zur
Wallfahrt nach Lourdes kommen. Jede
persönliche Begegnung ist fruchtbar.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die
Ehe Fruchtbarkeit voraussetzt, denn
die Eheleute müssen immer offen sein
für das werdende Leben in der Familie.
Zudem muss es in unserer Zeit auch
ein Anliegen sein, werdendes Leben
zu schützen, das ständig bedroht ist in
einer Gesellschaft, in der die Kultur des
Todes sich immer mehr ausbreitet.
Die Fruchtbarkeit des Paares soll sich
nicht nur in den Kindern zeigen, die
als Geschenk Gottes angenommen
werden, sondern auch in der Offenheit
zur kirchlichen Gemeinschaft und zur
Gesellschaft. Diese Offenheit anderen
gegenüber ist nicht nur fruchtbar, sondern vor allem eine dauernde Quelle
des Glücks.
Als Helfer mit den Maltesern nach Lourdes
Der Kempener Walter Simon begleitet Kranke und Behinderte auf Wallfahrten nach Lourdes.
Die Reise ist immer wieder eine große Herausforderung für die Betreuer.
Von Silvia Ruf-Stanley
Eigentlich wollte er seine Erlebnisse
aufschreiben, wie bei so vielen anderen
seiner Reisen auch. Aber wenn er über
seine Begleitung von Krankenwallfahrten nach Lourdes Tagebuch führen
wollte, fehlten dem Kempener Walter
Simon die Worte. Auch wenn er erzählt,
ist ihm anzumerken, dass diese Reisen
ihn sehr anrühren.
1987 hatte Prof. Dr. Wolfgang Wildmeister vom Hospital zum Heiligen Geist
ihn auf die besonderen Wallfahrten für
Kranke und Behinderte nach Lourdes
aufmerksam gemacht. Der damalige
Kempener Propst Claaßen hatte ihn gewarnt, er solle es ruhig angehen lassen
auf dieser ersten Reise. Und richtig, so
erinnert sich Simon, war er schon am
ersten Tag in Lourdes von all den Eindrücken, die auf ihn einstürmten, so erschüttert, dass er erst einmal den Berg
hinauf in den stillen Wald flüchtete.
Das muss er nach über 20 Jahren nicht
mehr. Aber das Gefühl, dass diese Reise
etwas Besonderes ist, bleibt offensichtlich.
Organisiert werden die Reisen von
gleich drei Institutionen. Eine Kombination, die sich in Anbetracht des
großen Aufwandes bewährt hat. Da
ist zunächst das Bistum Essen. Anmeldungen und Zusammenstellung der
begleitenden Teams, evtl. Begleitung
durch einen Weihbischof, all das muss
geregelt werden. Der Deutsche Lourdes
Verein aus Köln kümmert sich um die
Bereitstellung des Sonderzuges, die Belegung der Abteile, die Unterbringung
der Wallfahrer in Hotels und der Kranken und Behinderten im Accueil Notre
Dame. Der Malteser-Orden schließlich
stellt die Betreuer-Teams. Hier ist Baron
Max Spies von Büllesheim federführend. „Ich war wohl damals der Einzige
ohne Adelstitel“, erinnert sich Simon
schmunzelnd. In diesem Jahr stehen
für 30 Kranke und Behinderte ebenso
viele Betreuer zur Verfügung. Das ist
ein schon traumhafter, aber auch notwendiger Schlüssel, so Simon.
So ein Tag in Lourdes ist nämlich anstrengend. Für die Betreuer heißt es,
schon um 4 Uhr aufstehen. Dem gemeinsamen Frühstück folgt eine Morgenandacht. Danach geht es zur Krankenherberge. Auch wenn sich einige
der Mitreisenden selbst anziehen und
essen können, ist doch bei vielen Hilfestellung nötig. So wird es dann 8.00
Uhr, bis die Gruppe soweit fertig ist,
dass das Tagesprogramm starten kann.
Meist beginnt es mit einer Messe, fester
Bestandteil sind auch die Sakramentsprozession um 17.00 Uhr und die Lichterprozession um 20.30 Uhr. Gemeinsam geht die Gruppe auch den kleinen
Kreuzweg entlang des Flusses Gave,
der auch für Rollstuhlfahrer geeignet
ist. Überhaupt ist für die Beweglichkeit
aller gut gesorgt in dem felsigen Ort.
Für Kranke und Gehbehinderte stehen
spezielle Rollstühle bereit. Auf jeden
9
ALS HELFER MIT DEN MALTESERN NACH LOURDES
BRIEF EINES DANKBAREN PILGERS
Bei der Mutter in Lourdes
Fall wird eine Mittagsruhe eingelegt,
damit sich alle ein wenig ausruhen können.
Immer gehört auch ein Besuch der
Stadt Lourdes zum Programm. Schließlich wollen alle trotz des Trubels mit
Tausenden Pilgern im Wallfahrtsbezirk
den Geburtsort von Bernadette Soubirous sehen. Und es besteht Gelegenheit zum Einkauf von Andenken. Dies
ist vielen ganz wichtig, so Simon. Auch
wenn dies, wie in vielen Wallfahrtsorten, oft ziemlicher Kitsch ist. Aber er
selbst hat auch schon das eine oder andere aus Lourdes mitgebracht im Laufe
der Jahre.
Simon freut sich, dass inzwischen
auch junge Betreuer mitfahren. Die
Mischung im Team stimmt. Über Jahre
hinweg haben sich zahlreiche private
Kontakte ergeben. Und denen, die neu
anfangen, wird geholfen. Es herrscht
Verständnis dafür, wenn jemand feststellt, dass er diese Begleitung kein
zweites Mal durchstehen könnte.
Denn die Betreuer erleben viel. Die
kranken und behinderten Menschen
sind in genauso einer Sondersituation
wie sie selbst. Da gilt es, die richtige Balance zwischen Nähe und Abstand zu
wahren. Man kann nicht alles Leid an
sich heran lassen, so Simon. Und auch
wenn es schön ist, dass Menschen, die
er betreut hat, den Kontakt zu ihm halten möchten, muss er Grenzen ziehen.
Dazu gehört für ihn, die Mitreisenden,
egal wie krank oder behindert sie sind,
als ganz normale Menschen zu betrachten. Dazu gehört es, auch manchmal „Nein“ zu sagen.
Was vielleicht manchem Unbeteiligten
als engstirnig erscheinen mag, ist eine
Handreichung, die der Malteser-Orden
mitgibt. Die ist aber durchaus sinnvoll,
um den Gedanken der Wallfahrt zu verstehen. Der Orden legt auch Wert auf
die Beachtung einer gewissen Kleider-
10
Brief eines dankbaren Pilgers
von Alfred Baranowsky
Sehr geehrte Frau Kaboth,
vom 21.5. bis 28.5. war ich mit dem Lourdes Verein und mit
den Maltesern in Lourdes.
Es war für mich ein ergreifendes Erlebnis und ein unbegreifliches Glücksgefühl, so nahe bei unserer Himmelskönigin zu
sein. Diese freuen Stunden und Tage werde ich nie vergessen und in jedem Jahr werde ich mit dem Sonderzug ab Essen mitfahren. Es war ein einmaliges Erlebnis. Noch nie war
ich der Gottesmutter so nahe.
Ich möchte Ihnen und die uns umsorgenden Maltesern danken. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Fahrt.
Ich habe ein kleines Gedicht aus Dankbarkeit gemacht. Vielleicht besteht einmal die Gelegenheit, es in den Lourdes Rosen zu veröffentlichen. Ich würde mich wie auch viele andere
Leser sehr darüber freuen.
ordnung. Weiße Kittel beim Dienst im
Accueil, ansonsten die Herren in Anzug
oder Kombination in gedecktem Ton,
die Damen ebenfalls eher konservativ
gekleidet. Das ergibt sich einfach aus
Ehrerbietung für den Ort des Geschehens und dem Sinn der Fahrt, so Simon. Etwas davon ist übrigens auch in
den vielen Fotos, die er gemacht hat, zu
merken. Trotz der Menschenmengen
strahlen sie Ruhe aus.
Während Simon noch an vergangene
Fahrten erinnert, werden bei Irmgard
Quack und Sohn Michael die Koffer gepackt. Der 50-jährige Michael sitzt seit
seiner Geburt im Rollstuhl. Seine Mutter hat ihn gepflegt, später auch ihren
Mann nach Schlaganfällen. Das waren
Zeiten, die an ihren Kräften zehrten.
Seit drei Jahren lebt Michael jetzt im
Lebenshilfe-Haus in Süchteln. Der Leiter hatte die Idee, ob er nicht mit nach
Lourdes fahren wolle. Ganz spontan
sagt Irmgard Quack, dass sie das für
sich selbst schon immer gewünscht
habe. Noch ist sie ja skeptisch, ob alles
gut geht, schließlich ist sie nicht mehr
die Kräftigste. Aber alle haben sie beruhigt, dass gar nichts passieren könne.
Sie befinde sich ja in guten Händen. Außerdem rät Simon allen Mitreisenden
zu einer Reiseversicherung, damit im
Ernstfall eine Rückkehr nach Deutschland unproblematisch ist. Diese ist bei
Reisen mit dem Deutschen Lourdes
Verein Köln immer eingeschlossen. So
freuen Frau Quack und Michael sich
jetzt einfach nur noch auf die Abreise.
Nach Jahren ist es das erste Mal, dass
die beiden wieder gemeinsam reisen
können. Am 21. Mai 2015 geht die achttägige Reise los.
Nochmals Ihnen und Ihren Mitarbeitern einen herzlichen
Dank
Ihr Alfred Baranowsky
Bei der Mutter in Lourdes
Mutter der Gnaden
Du hast mich geladen
Drum kam ich zu Dir,
und nun bin ich hier.
Vor Deiner Grotte steh ich nun
mein Herz rast wie ein Taifun
In Lourdes zu sein war stets mein Sinn
bei Dir Du Himmelskönigin.
Mein Wunsch der hat sich nun erfüllt
mit Bitten ist mein Kopf gefüllt
Du wirst umstrahlt vom Kerzenlicht
ich schaue Dir ins Angesicht
Dem Himmel war ich nie so nah
umringt von einer Pilgerschaar
Aus allen Ländern kommen sie
betend fallen sie auf die Knie
Hilf Mutter der Barmherzigkeit
so klagen Pilger hier ihr Leid
Bitte erhöre mein Gebet
denn dafür ist es nie zu spät.
Ob man geheilt wird oder nicht
man fährt nach Haus mit Zuversicht
Daheim gestärkt mit frohem Mut
und weiß genau, Gott meint es gut.
11
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im Hohen Dom zu Köln
Verstorbene Mitglieder
des Deutschen Lourdes Vereins
Benthin
Bruder Reinhard
Hausen
Binde
Theresia Maria
Düsseldorf
Dahmen
Erna
Bergisch Gladbach
Darscheid
Erika
Brachtendorf
Delihsen
Peter
Köln
Erpenbach
Diakon Markus
Köln
Franzen
Nelly
Jülich
Germscheid
Anton
Asbach-Löhe
Geuer
Regina
Grevenbroich
Heidkamp
Gunhild
Langenfeld
Hein-Suikowski
Katharina
Köln-Porz
Kochs
Ingeborg
Jülich
Kollmann
Christel
Köln
Leven
Luise
Monheim
Preuss
Irene
Leverkusen
Prinz
Karoline
Grevenbroich
Rödder
Agnes
Engelskirchen-Loope
Serwuschok
Elisabeth
Damme
13.45 Uhr Rosenkranz,
14.30 Uhr Pontifikalamt
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie leben in Frieden.
Heilige Messen
für die Lebenden und Verstorbenen des Deutschen Lourdes Vereins Köln werden jeweils
am 1. Samstag im Monat um 18.30 Uhr in St. Ursula (Basilika Minor), Ursulaplatz 24, 50668 Köln, gefeiert.
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Postvertriebsstück – Entgelt bezahlt – Heft 2/2015
Deutscher Lourdes Verein – Schwalbengasse 10 – 50667 Köln
Öffnungszeiten
Montag und Dienstag: 9 bis 12 Uhr
Montag bis Donnerstag: 14 bis 16 Uhr
Freitag: 9 bis 12 Uhr
Die Geschäftsstelle in der Schwalbengasse ist an folgenden Terminen geschlossen:
10. – 24. Aug. 2015, 17. Dez. 2015 – 11. Jan. 2016 und 1. – 15. Feb. 2016.
Deutscher Lourdes Verein
Schwalbengasse 10
50667 Köln
Fon 0221 99 22 21- 0
Fax 0221 99 22 21- 29
[email protected]
www.lourdes-verein.de
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Pax Bank Köln
IBAN DE53370601930015356014
BIC GENODED1PAX
(Mitgliedsbeiträge und Spenden)
Pax Bank Köln
IBAN DE31370601930015356022
BIC GENODED1PAX
(Reisen)