Seminarfacharbeit

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Seminarfacharbeit
Juni, 2000
Seminarfacharbeit
Gentechnik
und
Lebensmittel
Dorothea Bronowski u.
KathrinReick
Inhalt der Seminararbeit: Gentechnik und Lebensmittel:
1.)
1a.)
1b.)
1c.)
Was sind gentechnisch veränderte Lebensmittel?
Unterschiedliche gentechnisch veränderte Lebensmittel
Praktische Beispiele gentechnisch veränderter Lebensmittel
Die Schwarze Liste
2.)
2a.)
2b.)
2c.)
2d.)
Wo überall gibt es gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel?
Globale Übersicht zur Freisetzung von transgenen Pflanzen
Freisetzungsversuche in Deutschland
Transgene Pflanzen und ihre Zulassungen
Anbaufläche kommerzieller Nutzpflanzen
3.)
3a.)
3b.)
3c.)
Wie erfolgt die gentechnische Veränderung von Pflanzen?
Herstellung transgener Pflanzen
Die Flavr-Savr-Tomate
Die Polymerase-Kettenreaktion
4.)
Nutzen und Chancen gentechnisch veränderter Lebensmittel
5.)
Risiken gentechnisch veränderter Lebensmittel
6.)
6a.)
6b.)
6c.)
6d.)
6e.)
Recht und Gesetz gentechnisch veränderter Lebensmittel
Allgemeine Vorschriften
Die "Novel Food" - Verordnung
Ablöseverordnung zur Ergänzung
Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln
Ausblick in die Zukunft
7a.)
7b.)
7c.)
7d.)
Verbraucherakzeptanz
Verbrauchermeinungen aus den einzelnen Ländern
Meinungen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen
Verbraucherschutz
8.) Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel in Entwicklungsländern
8a.) Nahrungsmittel der Dritten Welt
8b.) Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel und die Unterernährung in der Dritten Welt
9.)
Geschichtliche Übersicht
10.) Anhang - Quellen
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 2
Was sind gentechnisch veränderte
Lebensmittel?!
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 3
1.) Was sind gentechnisch veränderte Lebensmittel?
Die Gentechnik ist ein Teilgebiet der Biotechnologie. Zur Gentechnik gehören alle Methoden, mit
denen einzelne Erbinformationen von Lebewesen verändert werden. Gentechnik, angewendet auf den
Bereich Ernährung, bezeichnet Susan Harlander als "Anwendung traditioneller und moderner Technologien, in denen lebende Systeme mikrobiellen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder auch einzelne Komponenten dieser Systeme genutzt werden, um die Produktion, Verarbeitung und Verteilung
von sicheren, nahrhaften, schmackhaften und preiswerten Lebensmitteln zu verbessern".
Gene sind Teilstücke des Erbgutes aller Lebewesen und enthalten Baupläne für Eiweißstoffe, die
Proteine. Als Bestandteil jeder Zelle kommen sie in nahezu allen Lebensmitteln vor. Das bedeutet,
daß jedesmal, wenn Obst, Gemüse, Fleisch oder Käse gegessen wird, unzählige Gene mitgegessen
werden.
Bezeichnungen wie "Gen-Käse“ oder "Gen-Food“ erwecken den Eindruck, dass mit solchen Lebensmitteln "unnatürlicherweise“ Gene als neue Inhaltsstoffe mitverzehrt würden.
Genau wie die klassische Züchtung - allerdings gezielter und über Artgrenzen hinweg - versucht die
Gentechnik neue, vorteilhafte genetische Eigenschaften bei Pflanzen und Mikroorganismen einzubringen.
1a.) Welche gentechnisch veränderten Lebensmittel gibt es?
Grundsätzlich muß muss man diese Art von Nahrungsmitteln unterscheiden und somit in drei Kategorien unterteilen:
1.) Nahrungsmittel mit Genen, die von Natur aus nicht enthalten sind:
Hierzu gehören Nahrungsmittel, die selbst gentechnisch veränderte Organismen (GVO) darstellen
oder solche enthalten, die fähig sind, ihr genetisches Material zu vermehren oder zu übertragen.
Früchte gentechnisch veränderter Pflanzen
Beispiel: Gentechnische Verfahren können dazu beitragen, die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit zu
verbessern. Beispiel hierfür ist die Flavr-Savr®-Tomate.
Bei dieser Tomate wird die Bildung eines natürlichen
Reifungsenzyms (Polygalacturo-nidase) verhindert.
Dieses konnte durch Einbau eines tomateneigenen Gens
in umgekehrter Richtung erreicht werden.
(siehe Kapitel 3b)
- Produkte transgener Tiere (Produkte, die Zellen dieser
Tiere enthalten)
Beispiel: Auf dem nebenstehenden Bild ist ein Vergleich
zwischen einem transgenen (oben) und einem
unveränderten (unten) Karpfen abgebildet.
-
gentechnisch veränderte Organismen. z.B. Bierhefen
oder Jogurtbakterien
Bildquelle 2
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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2.) Nahrungsmittel, die inaktivierte Gene oder durch die angewandte Gentechnik veränderte Inhaltsstoffe enthalten.
Durch die Gentechnik veränderte Gene können jedoch möglicherweise eine Ursache dafür sein, dass
das erzeugte Lebensmittel irgendwelche anderen Inhaltsstoffe als gewöhnlich erhält.
Beispiel: Gentechnisch veränderte Sojabohnen enthalten verändertes Eiweiß, das auch noch im Endprodukt, z. B. Sojakeksen enthalten ist. Dieses Problem ist allerdings nicht ein grundsätzliches Problem des Genfoods, sondern auch bei allen anderen Nahrungsmitteln.
3.) Nahrungsmittel, die keine veränderten Gene, bzw. dadurch veränderte Stoffe enthalten, sondern
bei denen im Verlauf des Produktionsprozesses Gentechnik eine Rolle spielt.
Mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) lassen sich Hilfs- und Zusatzstoffe, wie
z. B. Enzyme, Vitamine, organische Säuren und Geschmacksverstärker gewinnen. Die verwendeten
Bakterien und Pilze einschließlich Hefen sind in der Regel sogenannte “Grasorganismen" (GRAS:
Generally Recognized As Safe). Sie werden also seit langem eingesetzt und gelten daher als sicher
und unbedenklich. In den gentechnisch hergestellten Hilfs- und Zusatzstoffen sind keine lebenden
Organismen oder deren Gene enthalten.
Hilfs- und Zusatzstoffe:
Mit Hilfe der Gentechnik können energieaufwendige klassische Verfahren wie die herkömmliche
Synthese durch chemische ersetzt und Fermentationsverfahren wirtschaftlicher gestaltet werden. Die
gentechnischen Einsatzbereiche konzentrieren sich auf die Gewinnung von Aminosäuren, organischen
Säuren (z. B. Zitronensäure), Vitaminen, Farbstoffen und Süßstoffen. Eines der erfolgreichsten Beispiele ist das Vitamin C. Es wird zur Vitaminisierung zahlreicher Lebensmittel, aber auch als technischer Hilfsstoff ("Ascorbinsäure“) in der Back- und Fleischwarenindustrie in großem Maßstab verwendet. Die gentechnische Herstellung ist im Vergleich zur herkömmlichen chemischen Herstellung
weitaus zeit- und energiesparender,
somit kostengünstiger und umweltschonender.
Auch der Süßstoff Aspartam kann mit Hilfe der Gentechnik hergestellt werden. Aspartam wird in
vielen Getränken und "Light“-Produkten als nahezu kalorienfreier Zuckerersatz eingesetzt.
Beispiel: Das bedeutendste Enzym in der Milchverarbeitung ist Chymosin, das zur Dicklegung von
Milcheiweiß dient. Traditionell wird es in Form von Labferment aus dem Kälbermagen gewonnen.
Für die weltweite, jährliche Käseproduktion müßten heute allerdings Mägen von 70 Mio. Kälbern
verwendet werden. Um den hohen Bedarf an Chymosin zu decken, wich man auf mikrobiell gewonnene Enzyme aus. Für die gentechnische Veränderung wurde das Chymosin-Gen aus Kälbermagenzellen isoliert und in Mikroorganismen übertragen. Das Enzym aus GVO darf seit März 1997 in
Deutschland für die Käseherstellung verwendet werden.
Das GVO-Cymosin weist einen Gehalt von 80-90 % auf und hat einen viel höheren Reinheitsgrad,
wohingegen Labfermente durchschnittlich 4-8 % eigentliches Chymosin enthalten.
Quelle1
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Seite 5
1b.) praktische Beispiele der gentechnisch veränderten Lebensmittel:
Radicchio:
Anders als Eichblatt- oder Eisbergsalat war Radicchio rosso bislang kein Massenprodukt. Italienische Bauern, die den beliebten roten Salat anpflanzten, produzierten als Einzige auch das Saatgut
dieser Pflanze aus der Chicoree-Familie. Doch nun haben Saatgutunternehmen den Radicchio endlich fest im Griff - dank eines eingefügten Bakterien-Gens, das die Bildung der männlichen Pollen
unterdrückt. Erst dieser sterilisierte Radicchio ermöglicht Inzuchtlinien und damit - wie bei Mais und
anderen Getreidearten - die begehrten Hochertragssorten. Doch neben dem fremden Sterilitäts-Gen
stecken in dem roten Salat noch zwei weitere Gene, die ebenfalls aus Bakterien stammen: eines für
Herbizid- und eines für Antibiotika-Resistenz. Drei neue Fremd-Proteine sind künftig in den roten
Salatblättern.
Sojabohnen:
Sojabohnen haben vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Öle und Fette, Mehl für Brot- und Backwaren, verschiedenste Eiweiß-Konzentrate, Kleie und Fasern als Ballaststoffe, sowie Lecithin. Soja
ist die weltweit wichtigste Ölsaat und Proteinquelle. Die Pflanze wird allein in den USA auf 23 Millionen Hektar angebaut - einer Fläche so groß wie die alte Bundesrepublik. Über den Atlantik kommen jährlich mehrere Millionen Tonnen Soja-Erzeugnisse in die Europäische Union. Diese gentechnisch veränderten Bohnen wurden im Jahr 1996 erstmals kommerziell angepflanzt.
Geschmack:
Gentechniker haben Sinn für Süßes. So versuchen sie beispielsweise fade, überzüchtete Tomaten,
Erbsen, Kartoffeln oder Paprika geschmacklich zu "optimieren", indem sie die Umwandlung des
pflanzlichen Zuckers in Stärke bremsen und damit die Süße erhalten, oder indem sie Gene von tropischen Süßholzgewächsen auf heimische Obst und Gemüsepflanzen übertragen, damit sie jene Proteine ausbilden, die auf der Zunge den süßen Geschmack erzeugen. Zudem können Substanzen von
extremer Süßkraft, jedoch ohne den "Körper" und die Kalorien des Zuckers, von gentechnisch veränderten Mikroorganismen abgesondert werden - wie es seit Jahren für den Süßstoff Aspartam geschieht. Aus einer westafrikanischen Pflanze wurde ein Gen isoliert, das einen fast kalorienfreien Stoff
erzeugt, der 100.000 mal süßer als Zucker ist. Glukose- und Fruktosesirup, Bestandteile vieler Süßigkeiten und Limonaden, stammen dagegen aus Mais oder Weizen, deren Stärke in Zucker umgebaut wurde - von verschiedenen, überwiegend gentechnisch hergestellten Enzymen. Auch Gene für
Nougat und Marzipangeschmack konnten schon isoliert werden.
Backwaren:
Die Vielfalt an Brotsorten ist überwältigend. Kaum
ein Bäcker backt noch ohne die Teigmischungen, die
er fix und fertig bei der Industrie kaufen kann. Sie
enthalten neben Mehl allerlei Zusatz- und Hilfsstoffe,
die dafür sorgen, dass Bäcker ihr Brot in gleichbleibender Qualität backen können. Eine wichtige Rolle
spielen dabei Enzyme: Die industriell gewonnenen
Biomoleküle verbessern die Teigrührung, gleichen
Schwankungen in der Qualität der Mehle aus, sorgen für eine feste Kruste oder verzögern das Austrocknen der Brote. Schon lange sind Enzyme einSeminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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setzbar, doch inzwischen werden diese überwiegend mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen
hergestellt. Die großen Enzymherstelter "Novo Nordisk" in Dänemark, »Quest" in den Niederlanden
oder "Röhm" in Deutschland bieten bereits gentechnisch hergestellte Back-Enzyme an, doch nur Novo verkauft sie auch in Deutschland. Anders als in vielen Ländern der EU dürfen Enzyme in Deutschland ohne Zulassung und ohne öffentliche Sicherheitsprüfung eingesetzt werden. ( Siehe Kapitel 6 Recht und Gesetz gentechnisch veränderter Lebensmittel)
Fische:
Aquakultur-Fische können schneller wachsen, größer werden, von robuster Gesundheit sein und
möglichst billiges Futter verwerten - per Gentransfer. Denn anders als bei Hühnern, Schweinen oder
Rindern ist bei Fischen der Einbau von wachstumsfördernden Genen keine Schwierigkeit. Sie können über alle Artgrenzen hinweg übertragen werden - etwa von Ratten auf Lachse. Die sogenannten
"Turbo-Lachse" wachsen zehnmal schneller als ihre wilden Artgenossen und werden um ein Vielfaches schwerer. Ein schottischer Betrieb hat Anfang des Jahres 1996 mit der Aufzucht der ersten
Generation begonnen. Ungeklärt ist, was passiert, wenn die Fische aus der Gefangenschaft entkommen, wie es in Fischfarmen nicht selten geschieht. Das Fleisch der neuen Riesenlachse soll in den
USA schon in wenigen Jahren auf den Markt kommen. (Siehe Kapitel 1a- Welche gentechnisch
veränderte Lebensmittel gibt es?)
Raps:
Im US-Bundesstaat Georgia wächst ein ganz besonderer Raps: Er enthält ein Gen vom Eukalyptusbaum und erzeugt deshalb wesentlich mehr Laurinsäure als seine natürlichen Verwandten. Mit dem
Transfer des Gens ist die Synthese dieser Fettsäure nun auch durch den genügsamen, im Norden
leicht zu kultivierenden Raps möglich. Das US-amerikanische Unternehmen "Calgehe" hat in seinen
Genlaboren weitere Rapssorten mit modifiziertem Fettsäuregehalt entwickelt: Eine Sorte bildet einen
höheren Anteil langkettiger Fettsäuren, die für die Margarineproduktion benötigt werden. So ersparen sich die Hersteller das bei flüssigen Ölen notwendige Härten. Eine andere Sorte bildet Fette, die
sich als billiger Ersatz für Kakaobutter eignen - was, wie im Falle der Kokos- und Palmkernöle,
manches Entwicklungsland seiner Einnahmen berauben könnte. Durch gentechnische Veränderungen
kann Raps auch mehr von jenen "mehrfach ungesättigten Fettsäuren" produzieren, die für den
menschlichen Körper wichtig sind, da diese vom Körper nicht selbst gebildet werden können.
1c.) Die Schwarze Liste
Anmerkung: Seit 1. September 1998 müssen in allen Ländern der Europäischen Union bestimmte
gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden. Dazu gehören:
Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Sojabohnen in Form von Mehl, Schrot, Eiweiß
oder Eiweißisolat enthalten und Produkte, die Mehl, Stärke, Gries oder Cornflakes aus genverändertem Mais beinhalten.
Auf der Verpackung solcher Produkte muß in der Zutatenliste folgendes vermerkt sein: "Hergestellt
aus genetisch veränderten/m Soja(bohnen)/Mais" oder "aus genetisch veränderter/m Soja(bohnen)/Mais hergestellt".
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Folgende gentechnisch veränderte Lebensmittel wurden bisher in den Ladenregalen gefunden
hier ein kleiner Ausschnitt:
Produktname
Inhalt
Hersteller/Import/Vertrieb
Nutrilite Eiweiss
Die Nahrungsmittel-ergänzung
enthält 60% isoliertes
Sojaprotein, das laut Zutatenliste aus:"gentechnisch
veränderten Sojabohnen hergestellt ist."
Die bilanzierte Diät und Trinknahrung enthält Sojaeiweiß aus
genetisch veränderten Sojabohnen.
Amway GmbH
Nutricomp Standard
B. Braun Petzold GmbH,
Carl-Braun-Str. 1,
34212 Melsungen,
Biophar
(kanadischer
Raps-Klee-Honig)
Im Klee-Honig der Marke Bi- Bonvita GmbH
ophar wurden Pollen von
Melanchthonstr. 4-6
genverändertem Raps gefunden. 57074 Siegen
(März 1998)
Soja Bolognese
Das Fertiggericht aus der Serie
"Treffpunkt Wunschgewicht"
enthält genetisch veränderte
Soja.
Vegetarische Würstchen
Die tiefgefrorenen Würstchen
Fresenius AG
enthalten laut Zutatenliste Soja- Else-Kröner-Str. 1
Eiweiß (hergestellt aus genetisch 61352 Bad Homburg
verändertem Soja)
Amaretto-Riegel
Der Diätriegel enthält laut Zuta- Herbalife International
tenliste Sojaeiweiß aus gentech- Deutschland GmbH
nisch verändertem Soja.
Rudolf-Diesel-Str. 24,
64331 Weiterstadt;
Die losen Erdnüsse enthalten
Nestlé Deutschland AG
Maisstärke, die mit dem VerNestlé Haus,
merk "Genetisch Modifiziert"
60523 Frankfurt
versehen ist.
Japanische Erdnüsse
Slim Fast
Im Diätdrink wurde Gen-Soja
nachgewiesen.(April 1998)
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Clover Crest
Slim Fast Service
Postfach 50,
56379 Holzappel
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Produktname
Inhalt
Hersteller/Import/Vertrieb
Soja-Fix
Das fleischfreie Fertig-Mix
der Marke ‘Sobie’ enthält laut
Zutatenliste Sojaeiweißkonzentrat, hergestellt unter
Verwendung moderner Biotechnologie.
PowerBar Europe GmbH &
Co.
KG
Anglerstr. 6
80339 München
Quelle 25
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 9
Wo überall gibt es gentechnisch veränderte Pflanzen
und Lebensmittel?
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 10
2.) Wo überall gibt es gentechnisch veränderte Pflanzen
und Lebensmittel ?
2a.) Globale Übersicht zu Freisetzungen von transgenen Pflanzen:
Bis Ende 1997 hatten weltweit 43 transgene Pflanzen die Zulassung erhalten und zahlreiche
weitere transgene Pflanzen stehen in der Erprobung . In den USA und in Kanada sind nicht
nur die meisten transgenen Pflanzen freigesetzt worden, sondern auch die meisten Pflanzen
(27 Varietäten) sind dort zugelassen.
Freisetzungen von transgenen Pflanzen
Land
Anzahl der Freisetzungen
USA
Europäische Union
Kanada
Argentinien
China
Australien
Chile
Mexiko
Japan
Südafrika
Ungarn
Kuba
Costa Rica
Neuseeland
Rußland
Bolivien
Belize
Bulgarien
Guatemala
Ägypten
Schweiz
Thailand
Norwegen
Zimbabwe
Summe:
1952
964
486
78
60
46
39
38
25
22
22
18
17
15
11
6
5
3
3
2
2
2
1
1
3818
Quelle 3
Anzahl der weltweiten Freisetzungen transgener Nutzpflanzen
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 11
2b.) Auch in Deutschland kam es seit 1989 zu zahlreichen Freisetzungsvers uchen: Hier
ein kleiner Überblick:
Quelle 29
• Freisetzungsversuche von gentechnisch veränderten Pflanzen in
Deutschland
Organismus:
Gentechnische Veränderung
Freisetzungsort:
Zuckerrüben
Virusresistenz
alle Bundesländer außer :
Saarland, Türingen, Mecklenburg-V., Hessen
Herbizidresistenz
Nordrhein -Westfalen,
Meckl.-Vp., Bayern B-W ,
Sachsen, Sachsen- Anhalt,
Niedersachsen
Kohlenhydratstoffwechsel
Nieders., Brandenb.,
NRW, Bayern
Virusresistenz
NRW, Mecklenb.-V.,
Sachsen-A.
Bakterienresistenz
Mecklenb.-V., Sachsen-A.,
Pilzresistenz
Nordrhein-Westfalen,
Kartoffeln
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Seite 12
Raps
Mais
Herbizidresistenz
alle Bundesländer außer : BW, Saarland
Fettsäuremuster
Mecklenb.-V., NordrheinWestfalen
Herbizidresistenz
alle Bundesländer außer:
Saarland
Quelle 4
Nicht nur die Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen für gentechnisch veränderte
Lebensmittel spielt eine Rolle, sondern auch die Zulassung für eine Pflanzensorte ist wichtig:
2c.) Transgene Pflanzen und ihre Zulassungen:
Pflanze:
USA:
EU:
GB
Mais
7 Sorten
4 Sorte
5 Sorten
Tomate
5 Sorten
Soja:
2 Sorten
1 Sorten
1 Sorten
Raps:
4 Sorten
2 Sorten
3 Sorten
Kartoffel:
1 Sorten
-
-
Kürbis:
2 Sorten
-
-
Chicoree:
-
-
1 Sorte
2 Sorten
-
Quelle 26
2d.) Die Anbauflächen für kommerzielle Nutzpflanzen:
Hier die wichtigsten gentechnisch veränderten Lebensmittel:
Mais:
In den USA und Kanada erreichte der gentechnisch veränderte Mais 1998 circa 30 Prozent der
Anbaufläche. In der EU sind die Anbauflächen noch wesentlich geringer. So wurde 1998 in
Spanien, Frankreich und Deutschland die Aussaat des Bt-Mais von Novartis begonnen, die gesamte Anbaufläche wird auf circa 33.000 Hektar geschätzt. Österreich und Luxemburg haben
für diesen Mais ein Importverbot verhängt.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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Soja:
Gentechnisch veränderte Soja wird in der EU nicht angebaut, sondern ausschließlich nach Europa importiert. Marktführendes Produkt ist hier die herbizidresistente Sojabohne von Monsanto.
Hauptanbaugebiete des Gen-Sojas mit 30-prozentigem Anteil sind die USA. Weitaus mehr
noch wird in Argentinien angepflanzt, wo 1998 die Ernte 58 Prozent ausmachte.
Raps:
In Kanada wird Gen-Raps großflächig, circa 40 Prozent angebaut.(siehe Kapitel 1c.) Die EU
beschränkt sich darauf den gentechnisch veränderten Raps zu importieren. Ebenso Frankreich,
doch der Import für Raps wird durch ein Moratorium blockiert. In den USA wird seit 1995
Raps angebaut. Raps wird in der Margerineherstellung, bei Süßwaren und bei der Molkereiproduktion eingesetzt.
Quelle 5
Weltweite Anbaufläche in Millionen Hektar (1997):
Gesamtanbaufläche
Genpflanzen
1996
Genpflanzen
1997
Kartoffeln
18
<0,1
<0,1
Mais
143
0,3
3,2
Sojabohnen
67
0,5
5,1
Tomaten
3
0,1
0,2
Quelle 23
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 14
Herstellung
gentechnisch veränderter Lebensmittel
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 15
3.) Die Herstellung gentechnisch veränderter Lebensmittel
Einleitung:
Unter Gentechnik versteht man die gezielte Übertragung fremder Gene in den Genbestand einer Zelle, bzw. eines Organismus, wobei neue Genkombinationen zustande kommen. Die veränderten Organismen bezeichnet man als transgen.
3a.) Herstellung transgener Pflanzen:
Die zu übertragenden Gene müssen aus dem Genom, in dem sie vorkommen, isoliert und in die
DNA eines anderen Organismus eingebaut werden. Dazu dienen die Restriktionsenzyme, die die
DNA-Moleküle an bestimmten Sequenzen schneiden. Um eine fremde DNA übertragen zu können,
wird ein „Transportsystem“, sogenannte DNA-Ringe, Plasmide genannt, verwendet.
Plasmide sind gentechnische Werkzeuge. Zwischen den aufgetrennten Plasmidenden werden neue
DNA-Abschnitte eingesetzt:
• ein Gen für eine Antibiotikaresistenz als Selektionsmarker, so lassen sich hinterher jene Pflanzen
finden, bei denen eine Übertragung geglückt ist.
• bestimmte Nukleotidsequenzen als Schnittstellen für Restriktionsenzyme.
• das neue „Gen“, das der Pflanze eine neue Egenschaft verleihen soll, z.B. Virusresistenz bei einer
Zuckerrübe.
Der Einbau fremder DNA, welche die gleichen „sticky ends“ aufweist, geschieht mit dem genetischen Kleber, der Ligase.
Nun erfolgt eine Übertragung in die Wirtszellen, die Zellwände wurden zuvor durchlässig gemacht,
sodass viele von ihnen Plasmid-Vektoren aufnehmen. Die Selektion der Pflanzen, die ein Plasmid
aufgenommen haben und demzufolge ein neues Merkmal besitzen, erfolgt aufgrund der eingebauten
Antibiotikaresistenz.
Quelle 35+1
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 16
BildQuelle 33
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 17
Das Prinzip der transgenen Pflanzen wird am Beispiel der Flavr-Savr-Tomate veranschaulicht:
3b.) Die Flavr-Savr-Tomate:
Gentechnisch veränderte Tomaten:
Als erste gentechnisch veränderte Frucht kam eine von der US-amerikanischen Firma Calgene entwickelte Tomate auf den Markt. Diese Tomate enthält ein Gen, das den mit zunehmendem Reifegrad
voranschreitenden Abbau der Zellstruktur verhindert. Die Tomate wird daher weniger schnell matschig und bleibt länger frisch. Die Hersteller behaupten darüber hinaus, sie übertreffe die herkömmliche Artgenossin im Geschmack, da sie vor dem Pflücken länger an der Pflanze reift. Die neue Tomate enthält kein Gen einer anderen Spezies, sondern eine spiegelbildliche Kopie jenes eigenen Gens,
welches das Enzym Polygalacturonase erzeugt. Dieses Enzym beschleunigt den Abbau der pflanzlichen Zellwände während des Reifungsprozesses. Die spiegelbildliche Kopie des Gens blockiert die
Verwirklichung des Originals und unterbindet somit den Verfall der Tomate.
Es ist nicht leicht, die Kopie in die Pflanzen einzubringen, weil diese harte, für die DNA undurchlässige Zellwände besitzen. Daher binden die Wissenschaftler das Gen (1) zunächst in ein Plasmid
(DNA-Ring) des Bakteriums Agrobakterium tumefaciens (2) ein (3). Das Bakterium betreibt nun
„natürliche“ Gentechnik: Es greift die Pflanze an und überträgt einen Teil der eigenen DNA auf die
Pflanzenzelle. Die Fremd-DNA wird dann in die pflanzeneigenen Chromosomen eingebaut (4). Anschließend kultivieren die Wissenschaftler die betroffenen Pflanzenzellen und regen sie zur Teilung (5)
sowie zur Ausbildung kleiner Pflänzchen an (6). In den Boden ausgebracht reifen diese zu Pflanzen,
deren Tomaten veränderte Eigenschaften erhalten, heran (7). In den Zellen herkömmlicher Tomaten
(8) wird das Polygalacturonase erzeugende Gen (9) in ein Botenmolekühl, die m-RNA, übersetzt
(10). Dieses DNA-ähnliche Molekül vermittelt den Aufbau jenes Enzyms (11), das die pflanzliche
Zellwand (12) angreift und zerstört. Die gentechnisch veränderte Pflanze unterscheidet sich äußerlich
nicht von einer gewöhnlichen Tomate. Innerhalb der Zellen werden jedoch sowohl das Polygalacturonase erzeugende Gen (13) als auch sein Spiegelbild (14) in die m-RNA übersetzt. Da die beiden
Moleküle komplementär zueinander sind, lagern sie sich aneinander an(15) und verhindern damit die
Bildung des Enzyms, welches den Abbau der Zelle bewirkt.
Quelle7
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 18
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 19
Vergleich einer normalen und einer veränderten Tomate
1.Tag
19.Tag
23.Tag
(die unveränderte Tomate ist in der oberen Reihe abgebildet)
Die gentechnisch veränderte Tomate (unten) behält zwar ihr Äußeres durch die Polygalacturonidase, jedoch
der Abbau von Vitaminen und Aromastoffen kann dadurch im Inneren der Tomate nicht aufgehalten werden.
3c.) Polymerase-Kettenreaktion (PCR):
Um erfolgreich klonieren zu können, muss die Ziel-DNA in einer bestimmten Menge
vorliegen. Ziele der PCR-Methode ist es, eine in geringen Mengen vorhandene
doppelsträngige DNA zu vermehren, wie es bei der Replikation der DNA der Fall ist. Das heißt, die
beiden komplementären Einzelstränge werden im gewünschten Abschnitt gleichzeitig vermehrt.
- Damit die DNA einzelsträngig vorliegt, wird sie auf 95° C erwärmt.
- Die DNA-Polymerase benötigt, um arbeiten zu können, das Startermolekül, den Primer.
Dieser Primer trägt Sequenzen, die komplementär zu den DNA-Abschnitten sind und sich am
3´Ende des jeweiligen Stranges anlagern. In der Regel ist ein Primer 20 Nukleotide lang.
- In der Reaktionslösung für die PCR befinden sich die DNA, ein Überschuss an Primern, die
DNA-Polymerase, sowie die Grundelemente der DNA, die vier verschiedenen Nukleotidbausteine.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 20
-
Erkaltet die Lösung, so lagern sich die komplementären DNA-Sequenzen aneinander an und
verbinden sich.
Der Primer lagert sich am 3`Ende der DNA an und nun beginnt die Tätigkeit der Polymerase.
Diese synthetisiert den Einzelstrang zum Doppelstrang.
Sind alle Einzelstränge zu Doppelsträngen geworden so ist der erste Zyklus beendet. Nun kam
es zu einer Vermehrung der DNA.
Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.
Quelle 26
Quelle 36
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 21
Chancen und Nutzen
der gentechnisch veränderten
Lebensmittel
+
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 22
4.) Nutzen und Chancen gentechnisch veränderter Lebensmittel:
Quelle 1
4.1.) Ausreichende Nahrungsmittelproduktion:
Für die zunehmende Weltbevölkerung kann eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion mit Hilfe
der Gentechnik ermöglicht werden. Vorausgesetzt, dass die benötigten Produkte, z. B. Saatgut, für
die dortige Agrarwirtschaft erschwinglich sind und diese nicht dem Gewinnstreben der Saatgutkonzerne zum Opfer fallen.
(siehe Kapitel 8: Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel in Entwicklungsländern)
4.2.) Beseitigung unerwünschter Inhaltsstoffe
a) Giftstoffe:
Neben Nährstoffen bilden Pflanzen auch unerwünschte Substanzen, wie Giftstoffe (Toxine), Lectine
und antinutritive Substanzen. Die Bildung dieser Begleitstoffe kann durch gentechnische Veränderung
verringert oder unterdrückt werden.
Beispiel: der Lectingehalt in Bohnen, der Solaningehalt in Kartoffeln und Tomaten und der Phytinsäuregehalt in Getreidearten kann herabgesetzt werden.
b) Allergieauslösende Stoffe:
Allergiker sind in ihrer Nahrungsmittelauswahl durch allergieauslösende Inhaltsstoffe eingeschränkt.
Mit Hilfe der Gentechnik können bestimmte Inhaltsstoffe entfernt werden, die allergische Reaktionen
auslösen.
Beispiel: Glutene in Weizen (Getreide) ->Tölikämie.
4.3.) Neukombination von Inhaltsstoffen
Durch Hinzufügen von weiteren Inhaltsstoffen oder die Erhöhung der Konzentration bereits vorhandener Stoffe können Nahrungsmittel mit einer höheren Wertigkeit entstehen. Dies ermöglicht eine
ausgewogenere Ernährung, z. B. ein höherer Anteil an Vitaminen oder ungesättigten Fettsäuren. Solche Nahrungsmittel werden dann „funktional food“ genannt.
Beispiel: Um dem Vitamin-A-Mangel in südostasiatischen Entwicklungsländern entgegenzuwirken,
wurde eine Reissorte entwickelt, die das ß-Karotin, eine Vorstufe von Vitamin-A, bildet.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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Beispiel: Die fettarmen Pommes frites der US-Unternehmen “Monsanto” und “Frito-Lay”. Die
Knolle enthält ein neues Gen aus Kolibakterien, das für die Stärkeproduktion zuständig ist. In das
Erbgut eingebaut, produziert die Knolle 30 bis 60% mehr Stärke und weniger Wasser. Beim Braten
und Fritieren nimmt sie entsprechend weniger Fett auf.
(Siehe Kapitel 1a- Die unterschiedlich gentechnisch veränderten Lebensmittel)
Quelle 30
4.4.) Ökonomischere Gewinnung von Hilfs- und Zusatzstoffen
Mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen lassen sich Hilfs- und Zusatzstoffe, z. B. Enzyme, Vitamine, organische Säuren und Geschmacksverstärker gewinnen. Die verwendeten Bakterien
und Pilze einschließlich Hefen sind in der Regel sogenannte ”GRAS-Organismen” (GRAS: Generally
Recognized As Safe). Sie werden seit langem eingesetzt und gelten daher als sicher und unbedenklich. In den gentechnisch hergestellten Hilfs- und Zusatzstoffen sind keine lebenden Organismen enthalten.
Viele wichtigen Enzyme und Zusatzstoffe lassen sich mit Hilfe gentechnisch veränderten Organismen
kostengünstiger, energiesparender und umweltschonender gewinnen.
Am folgenden Beispiel des Enzyms Alpha-Glucosidase, welches bei der Hefeproduktion die Aktivierungsenergie senkt, lässt sich dies veranschaulichen.
Beispiel: Enzym Alpha-Glucosidase:
Herstellung in herkömmlicher
Hefe
Hefebedarf
236 t
Abwasser in d. Hefefabrik
2000 t
Herstellung in gentechnisch veränderter Hefe
10 t
90 t
Entsorgung von:
Festem Abfall
Flüssigem Abfall
540 t
1125 t
18 t
25,5 t
3700 m³
52000 m³
44500 kW
220 t
50 m³
2000 m³
9000 kW
50 t
154.400 DM
8370 DM
Energieeinsatz für:
Vollentsalztes Wasser
Eiswasser
Strom
Dampf
Energiekosten
Quelle 8
Zusammenfassende Übersicht:
In folgenden Bereichen der Lebensmittelherstellung gibt es eine Einsparung:
• Produktionsabläufe
• Ressourcen: Energie, Wasser...
• Zeit
• Abfallentsorgung
Somit dient dies zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Nahrungsmittelindustrie.
(siehe Kapitel 1a) Unterschiedlich gentechnisch veränderte Lebensmittel)
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 24
4.5.) Ertragssteigerung durch Resistenzen und Schädlingsbekämpfung:
Mit Hilfe der Gentechnik wird versucht, durch den Einbau bestimmter genetisch festgelegter Eigenschaften die Pflanzen gegen Schädigungen widerstandsfähig zu machen. Nahrungspflanzen werden
gegen Herbizide, Schädlinge und andere erntevermindernde Einwirkungen, durch den Einbau von
Resistenzgenen aus anderen Organismen, widerstandsfähig gemacht.
Das folgende Beispiel zeigt an verschiedenen Einsparungsmöglichkeiten die Ertragssteigerung:
Beispiel: Bei gleichem Netto-Ertag an Mais könnte der neue Bt-Mais in den USA jährlich folgende
Einsparungen bringen:
• 2,5 Millionen Hektar Land
• 100 000 Tonnen Mineraldünger
• 102 Millionen Liter fossile Brennstoffe
• 20-30 Millionen US-$ an Pestiziden
Quelle 16
4.6.) Höherer Hygienestandard:
Bessere Sicherstellung der toxikologischen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln durch gentechnisch
veränderte Mikroorganismen, (mit „Killergenen“) die Schutzkulturen bilden.
Beispiel: Die Entwicklung von Milchsäurebakterien welche
• die Zellen des Bakteriums Clostridium tyrobutyrisum auflösen, das die Spätblähung von
Schnittkäse verursacht,
• krankheitserregende Keime (Listerien) in Käse auflösen können,
• den Lebensmittelvergifter Staphylococcus aureus in Rohwurst am Wachstum hindern.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 25
Risiken der gentechnisch veränderten Lebensmittel
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 26
5.)Welche Risiken entstehen aus gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln?
"Man muss nicht alles machen was machbar ist."
Problem der Allergien in der "Grünen Gentechnik" überschätzt?
Gerd Spelsberg vom Bundesverband der Verbraucher-Initiative e.V. in Bonn äußerte sich hierzu folgendermaßen:
Bei bestimmten Fragen der Sicherheitsbewertung von Nahrungsmitteln sind also weitere Forschungsarbeit und Aufklärung zu leisten, meinte Spelsberg. Die Häufigkeit allergischer Erkrankungen hat nicht
erst in den letzten Jahren, sondern im Lauf dieses Jahrhunderts kontinuierlich zugenommen, wie Allergologen einhellig versichern. Schuld an der Misere sind aber zum größten Teil die sich häufenden
Inhalationsallergene und nicht die Allergene, die aus Lebensmitteln stammen. Seit Jahren wird über
vereinzelte Fälle von Kiwi-Allergien berichtet. Dabei handelt es sich aber für Menschen unserer
Breiten um exotische Früchte und nicht um gentechnisch veränderte Lebensmittel.
"Es gibt ganz einfach kein Nahrungsmittel ohne Risiken", sagte Prof. Beda M. Stadler, Institut für
Immunologie und Allergologie der Universität Bern. Mit der Gentechnik wird aber jetzt dennoch versucht, Restrisiken in möglichst engen Grenzen zu halten. Stadler weiter: "So hat man bereits eine Reissorte hergestellt, aus der das Hauptallergen entfernt wurde. Diese Reissorte wäre aber in Europa nie
ein Marktrenner, denn es gibt weltweit zu wenig Leute, die auf Reis allergisch reagieren."
Können mit der Nahrung aufgenommene Gene den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen?
Der Mensch ist veränderbar:
Pro:
Untersuchungen an Mäusen haben ergeben, dass bereits 2 Stunden nach der Fütterung mit FremdDNA diese zu 96 % abgebaut war. 4 % der DNA konnte in Bruchstücken bis zu 7 Stunden im Darm
nachgewiesen werden. In ca. 1 von 1.000 - 10.000 Zellen (weiße Blutkörperchen, Milz, Leber) traten bis zu 24 Stunden nach der Fütterung Bruchstücke fremder DNA auf. Die durchschnittliche Größe der Fragmente betrug ca. 4 % der eingesetzten DNA. Zu späteren Zeitpunkten war die fremde
DNA nicht mehr auffindbar. In sehr seltenen Fällen wurden Nukleinsäurebruchstücke nachgewiesen,
die in das Erbgut von Milzzellen integriert war. In einem Fall betrug die Fragmentlänge ca. 18 % der
ursprünglich eingesetzten DNA. Nach mehrmaliger Fütterung trächtiger Mäuse konnte fremde DNA
in einzelnen Zellen verschiedener Organe bei Nachkommen gefunden werden. Es wird gelegentlich
behauptet, diese mit der Nahrung aufgenommene DNA könnte im Organismus aktiviert werden und
den Stoffwechsel beeinflussen, so dass Gesundheitsrisiken nicht auszuschließen seien.
Contra:
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 27
Der menschliche Körper wird schon immer regelmäßig mit fremder DNA konfrontiert, die in erheblichen Mengen mit der Nahrung aufgenommen wird. Sie wird zum größten Teil verdaut und ausgeschieden. Einige DNA-Bruchstücke können die Darmwand passieren und von Körperzellen aufgenommen werden, wo sie in der Regel innerhalb von Stunden abgebaut werden. In seltenen Fällen
können Fragmente fremder DNA in die eigene Erbinformation eingebaut werden. (s.o.)
Alle Organismen haben im Laufe der Evolution Mechanismen zur Abwehr eindringender Nukleinsäuren entwickelt. Eine Aktivierung fremder, über die Nahrung eingebrachter Gene im Menschen ist aus
verschiedenen Gründen nicht zu erwarten. Zum einen ist es extrem unwahrscheinlich, dass bei der
Verdauung intakte Gene erhalten bleiben und als solche in das Erbgut menschlicher Zellen eingebaut
werden. Zum anderen können aufgrund unterschiedlicher Regulationsmechanismen pflanzliche oder
mikrobielle Gene im Menschen nicht aktiviert werden.
Das Risiko bei der DNA-Aufnahme aus gentechnisch veränderten und nicht veränderten Lebensmitteln ist damit identisch. Ein zusätzliches Risiko durch die Gentechnik ist insofern angeblich nicht erkennbar.
Quelle 25
Mögliche gesundheitliche Risiken:
· Die in gentechnisch veränderten Pflanzen enthaltenen Markergene für Antibiotikaresistenz könnten evtl. die Wirkung von Antibiotika-Therapien bei erkrankten Menschen einschränken.
· Die in der milchverarbeitenden Industrie verwendeten gentechnisch veränderten Bakterien könnten allergische Reaktionen auslösen.
· Es können Stoffe entstehen, die Lebewesen erst nach geraumer Zeit schädigen, so dass dies anfänglich nicht ersichtlich ist.
· Die in transgenen Pflanzen vorhandenen Gene zur Schädlingsbekämpfung können dem Menschen,
der Teile der Pflanzen zu sich nimmt, schaden.
Diese eventuellen direkten Risiken werden im Rahmen des Zulassungsverfahrens eingehend geprüft,
um ihr Eintreten in der Realität zu vermeiden. Da jedoch nicht alle eventuellen Risiken heute schon
genügend einschätzbar sind, ist eine Begleitforschung über einen längeren Zeitraum erforderlich.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 28
Indirekte Schäden, die durch die Produktion gentechnisch veränderter Nahrungsmittel auftreten können:
· Möglicherweise könnten Nutzpflanzensorten aussterben aufgrund der Verdrängung ”natürlicher”
Lebensmittel aus dem Genpool.
· Weitere negative Auswirkungen auf ökologische Kreisläufe und Gleichgewichte sind, dass sich
auch die Sorten- und Artenvielfalt verringern kann. Monokulturen könnten sich vermehren.
· Die veränderten Gene können in andere Lebewesen gelangen und dort neuartige Schäden bewirken.
· Evtl. könnten Krankheitserreger schneller unempfindlich gegen Bekämpfungsmittel werden.(siehe
Kapitel 8)
· Entwicklungsländer könnten noch abhängiger von den Industrieländern werden.
· Negative Auswirkungen auf sozioökonomische Strukturen der Landschaft
· Evtl. könnten Tiere und Pflanzen in Zukunft als manipulierbare ”Produktionsmaschienen“ angesehen werden.
· Auch die Freisetzung von Lebewesen mit neukombinierten Eigenschaften könnte auftreten.
· Gefahr der Übertragung des Erbgutes auf andere Lebewesen könnte ebenfalls bestehen.
·
Ein zu schneller Verlauf von Züchtungen und
· Rückwirkungen transgener Organismen auf den Genpool von Gemeinschaften könnten ebenfalls
Auswirkungen der gentechnischen Veränderungen sein.
Quelle
3
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 29
Verbraucher der gentechnisch veränderten Lebensmittel
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 30
6a.) Verbraucherakzeptanz in Deutschland:
Im Gegensatz zum Medizin- und Pharmabereich haben weite Kreise der Bevölkerung erhebliche Vorbehalte gegenüber Lebensmitteln, bei denen im Verlauf ihrer Herstellung gentechnische
Methoden angewandt worden sind. Sie lehnen solche “gentechnisch hergestellten” Lebensmittel ab.
Der Grund für die ablehnende Haltung liegt zum einen darin, dass ein unmittelbarer Nutzen für den
Verbraucher nicht erkennbar ist. Schließlich haben wir bereits heute qualitativ hochwertige und
preisgünstige Lebensmittel im Überfluss. Die Gentechnik wird nur als Produktionsvorteil für die Erzeuger bzw. Hersteller angesehen. Weitere Gründe sind Ängste vor möglichen, unabschätzbaren
Risiken für Mensch und Umwelt, oder ethische Bedenken.
Die unbestimmte Angst ist auch auf mangelndes Wissen über die neue Technologie zurückzuführen.
Eine vom Institut für Ernährungsökonomie und -soziologie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe durchgeführte Umfrage ergab, dass die Vorbehalte gegen die Gentechnik bei Lebensmitteln von Bundesland, Alter und Bildung weitgehend unabhängig sind. Dieses spricht somit
dafür, dass die Reaktionen vieler Bürger beim Thema Gentechnik hauptsächlich emotional bedingt
sind.
Auch die in den Medien häufig verwendete Bezeichnung “genmanipuliert” spiegelt diese Ängste vor
dem Unbekannten und Unkontrollierbaren wider. Darüber hinaus ist das Wort “Manipulation” negativ besetzt, während die Vorsilbe “Bio” als natürlich und sicher im positiven Sinne bewertet wird.
Schon allein die Wortwahl löst also unterschiedliche Empfindungen aus, die wiederum für Akzeptanz
oder Ablehnung entscheidend sein können. Aus diesem Grund wird im Folgenden bewusst die Bezeichnung “genetisch verändert” verwendet. Bei der Materialbeschaffung für diese Arbeit stießen wir
oft auf Worte wie “genmanipuliert” und “Genfraß”. Besonders kleinere Organisationen, die Gegner
der gentechnisch veränderten Nahrung, verwendeten diese wertenden Ausdrücke.
Quelle 17
Die folgenden Graphiken sollen dies untermauern:
Bevölkerungsumfrage in Deutschland
weiß nicht
8%
ja
23%
Würden sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen?
nein
69%
nein
weiß nicht 4%
1%
Sollen gentechnisch veränderte Lebensmittel extra gekennzeichnet sein?
ja
95%
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 31
weiß nicht
12%
ja
27%
nein
61%
Kann Gentechnik die Qualität von Lebensmitteln verbessern?
Quelle 18
6b.) Verbrauchermeinungen aus den einzelnen Ländern:
>8 EU-Länder, Tschechische Republik, Ungarn und Polen :
Das englische Meinungsforschungsinstitut Hialey-Baker befragte im letzten Herbst 6700 Europäer/innen, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel essen würden. 61% der Befragten würden es
vorziehen, keine gentechnisch veränderten Lebensmittel zu essen. Der Widerstand ist in Italien mit
79% am höchsten, in Holland mit 47% am niedrigsten. Über 57% der Befragten wünschten sich
mehr biologisch hergestellte Lebensmittel in den Regalen.
>Schweiz:
Hier zeigte eine jüngste Umfrage der Weltwoche im Juni 1999, dass 71% der Schweizer Bevölkerung, (82% der Frauen) keine Gentech- Lebensmittel kaufen wollen. 65% der Leute würden sogar
für herkömmliche Produkte 10% mehr bezahlen als für Gentech-Produkte.
Der Schweizer Wissenschaftsrat berief eine Bürger-Konsens-Konferenz ein, dessen Schlußresultat
zeigte, dass die Bevölkerung die Entscheidung zur Ernährung nicht der Regierung überlassen will.
Eine Mehrheit der Bürger/innen wollten über Risiken sowie Gesundheit, Umwelt, Nutzen, Sozialverträglichkeit und Ethik mehr wissen und über die Entwicklung mitentscheiden.
Solche Konsens-Konferenzen zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln sind bereits in 7 anderen
Ländern ausgeführt worden und haben durchwegs kritische Bürgerentscheide hervorgebracht.
>Norwegen:
Unmissverständlich äußerten sich die norwegischen Bürger und Bürgerinnen indem sie mit folgender
Erklärung: “norwegian says no to genetically modified food”, feststellten, dass in Norwegen kein
Bedarf an gentechnisch veränderten Lebensmitteln ist.
>Die USA:
In jüngster Zeit ist auch in den USA festzustellen, man glaubt es kaum, das auch dort die Bevölkerung den Nutzen von Gentech-Pflanzen für die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie hinterfragen. Die Einnahmenerhöhung der Bauern bleibt aus und die Presse macht vermehrt auf ungeklärte
Langzeitfolgen aufmerksam. In einer aktuellen Umfrage befürworteten 81% der US-Bürger/innen
die Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln.
>Brasilien:
Die brasilianische Regierung hat die genkritische Stimmung in Europa früh erkannt. Als großes Exportland dürfen weder Gen-Mais noch andere Produkte angebaut werden (vergleiche Kapitel 2a).
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 32
Leider hat es Europa nicht so recht gedankt, da noch der Markt für positiv gekennzeichnete, garantiert gentechnikfreie Produkte fehlt, und so wird kaum gentechnikfreies Soja aus Brasilien gekauft.
>Indien:
1998 protestierten 50.000 indische Bauern gegen das US-Patent auf Basmati-Reis. Der Widerstand
gegen die Gentechnik wird in Indien hauptsächlich von den Bauern getragen, da es hier um deren
bloße Existenz geht.
Quelle 17+5
6c.) Meinungen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen:
-
6. November 1996: Petition von über 60 000 deutschen und österreichischen Christen an das
Europäische Parlament, mit der Forderung “Leben ist keine Ware”. Ein Protest gegen die Patentierung von Leben. Dies unterschrieben zahlreiche Bischöfe, Kirchenpräsidenten und Theologen.
-
1. März 1995: Das Europaparlament hatte die Richtlinie “ Rechtlicher Schutz biotechnologischer
Erfindungen” abgelehnt. Zwei Dutzend US- Wissenschaftler, zahlreiche Orga-nisationen und
Persönlichkeiten aus Europa und der 3.Welt forderten das Parlament auf, diesen entscheidenden
Schritt nicht zu gehen. Das oberste US-Gericht beschloss das Patent auf einen Mikroorganismus
anzuerkennen. US-Wissenschaftler und Politiker warnen davor, diesen Fehler wie in den USA
auch in Europa zu machen.
-
Auch die Schweizer Bauern lehnen Gentech-Saatgut ab. 1998 macht die UFA bei den Schweizer Bauern eine Umfrage. Die in der UFA–Revue publizierten Zahlen sind eindeutig. Nur gerade
15% der Bauern finden es richtig, dass die Verwendung von Gentech-Mais in der Schweiz als
Lebens- und Futtermittel zugelassen worden ist.
6d.) Verbraucherschutz:
- Vermeidung von Fertigprodukten, da hier die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Zutaten und Zusatzstoffe aus gentechnischer Herstellung, die nicht als solche gekennzeichnet sind, dabei sind.
- Ernährung mit Lebensmitteln aus anerkanntem ökologischem Landbau. Erzeuger von ÖkoLebensmitteln achten bewusst auf eine möglichst natürliche Herstellung ohne Gentechnik.
- Information über Lebensmittelhersteller und Handelsunternehmen, die gentechnisch frei erzeugte
Produkte anbieten und sich für eindeutige Kennzeichnung einsetzen. Denn mittlerweile wächst auch
bei Herstellern von Nicht-Öko-Ware das Interesse an gentechnisch freier Erzeugung (Vergleiche
Kapitel 1c)
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 33
Folgende führenden europäischen Supermarktketten haben keine gentechnisch veränderten Lebensmittel im Sortiment:
Belgien: Delhaiz
England: Sainbury, Marks & Spencer, Iceland
Frankreich: Carrefour
Irland: Superquinn
Italien: Effelunga
Österreich: Spar
Schweiz: Migros, Coop (hat eine gentechnisch freie Produktreihe)
Deutschland: Aldi, Lidl, Spar und Rewe (in Eigenmarken)
Quelle 31+17 u. 34
Quelle 34
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 34
Recht und Gesetz der
gentechnisch veränderten
Lebensmittel
§
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 35
7.) Die rechtliche Seite der Gentechnik:
Quelle 3
7a.) Allgemeine Vorschriften:
Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten oder aus solchen bestehen, dürfen
grundsätzlich nur in Verkehr gebracht werden, wenn die erforderliche Genehmigung eingeholt worden
ist (unter "Organismus" wird jede biologische Einheit verstanden, die fähig ist, sich zu vermehren oder
genetisches Material zu übertragen. Ebenso wird definiert, wann ein solcher Organismus als "gentechnisch verändert" gilt).
Diese Genehmigung wird vom Robert Koch-Institut, einer selbständigen Bundesoberbehörde, die im
Zusammenhang mit der Auflösung des Bundesgesundheitsamtes eingerichtet worden ist, erteilt. Einer
eventuellen Genehmigung sind Prüfungen durch die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit,
die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft sowie das Umweltbundesamt vorgeschaltet.
Die Genehmigung wird nur erteilt, wenn nach dem Stand von Wissenschaft und Technik im Verhältnis
zum Inverkehrbringen des Lebensmittels keine unvertretbaren schädlichen Einwirkungen für die
menschliche Gesundheit oder Umwelt zu erwarten sind.
Mit vereinzelten Ausnahmen gelten die Vorschriften für sämtliche Produktgruppen, soweit nicht speziell abweichende oder ergänzende Regelungen getroffen werden. Das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz ist das Basis-Regelungswerk, dessen allgemeine Grundsätze im Prinzip für alle
Lebensmittel gelten. Das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz beinhaltet vor allem das
Verbot, "Lebensmittel für andere derart herzustellen oder zu behandeln, dass ihr Verzehr geeignet ist,
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 36
die Gesundheit zu schädigen". Dem Grundsatz der freien Vermarktungsfähigkeit von Lebensmitteln
werden damit deutliche Grenzen gesetzt, und der gesundheitliche Verbraucherschutz wird sichergestellt. Außerdem ist der allgemeine Schutz des Verbrauchers vor Irreführung und Täuschung in diesem
Gesetz verankert.
Der Verbraucher weiß meistens nicht, welche konkreten Anforderungen an ein Produkt gestellt werden. Die amtliche Lebensmittelüberwachung (und auch die durch den Wettbewerb bewirkte gegenseitige Kontrolle) sorgen dafür, dass zwingende Vorschriften eingehalten bzw. Verstöße geahndet
werden. Praktisch verwertbar für den Verbraucher sind vielmehr die Vorschriften, die sich mit der
Kennzeichnung der Produkte befassen. Das wichtigste diesbezügliche Regelungswerk ist die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung, wo die Angaben geregelt sind, die sich auf dem Etikett eines
Lebensmittels wiederfinden müssen.
Quelle 9
7b.) Die "Novel Food"-Verordnung:
Die Europäische Kommission machte im Jahr 1992 den Entwurf "Das Gentechnik-Gesetz":
Das Gentechnik-Gesetz schreibt vor, dass gentechnisch veränderte Organismen und damit auch Lebensmittel, die aus solchen bestehen oder solche enthalten, nur dann freigesetzt und in den Verkehr
gebracht werden dürfen, wenn die erforderliche Genehmigung eingeholt worden ist und wenn hierdurch, nach dem Stand der Wissenschaft zu urteilen, keine unvertretbaren schädlichen Einwirkungen
auf Leben und Gesundheit des Menschen sowie die sonstige Umwelt eintreten können. Fällt ein Lebensmittel nicht unter das Gentechnik-Gesetz, weil z. B. die in ihm enthaltenen gentechnisch veränderten Organismen nicht mehr vermehrungsfähig sind (z. B. Ketchup aus gentechnisch veränderten Tomaten, das selbst keine vermehrungsfähigen Organismen mehr enthält), müssen Herstellung und Vermarktung nach diesem Gesetz auch nicht genehmigt werden. Es greifen aber in jedem Fall die allgemeinen und besonderen Regulieren des Lebensmittelrechts mit dem Verbot, gesundheitlich bedenkliche Lebensmittel herzustellen oder anzubieten, ein.
Seit dem 15. Mai 1997 trat europaweit die sogenannte Novel-Food-Verordnung (auch: "Verordnung (EG) Nr. 258/97 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27.
Januar 1997 über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebensmittelzutaten“) in Kraft.
Produkte, die zukünftig in der Europäischen Gemeinschaft in den Verkehr gebracht werden sollen,
müssen nach der Novel-Food-Verordnung bestimmte Zulassungs- bzw. Anmeldeverfahren durchlaufen, wie die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel und Lebensmittelzutaten, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten oder aus solchen bestehen oder unter Verwendung von gentechnisch
veränderten Organismen hergestellt wurden, solche zwar nicht enthalten, sich aber von herkömmlichen Produkten nachweisbar unterscheiden. Lebensmittel, bei deren Herstellung zwar gentechnische
Methoden zum Einsatz kamen, die sich in ihrer chemischen Identität aber nicht von herkömmlichen
Produkten unterscheiden, sind danach nicht kennzeichnungspflichtig. Bedenkt man, dass beispielsweise aus Sojabohnen gewonnene Stoffe wie bestimmte Eiweiße, Fette und Lecithin, deren Eigenschaften durch die Gentechnik nicht verändert werden, in rund 30.000 Lebensmitteln enthalten sind, so
wird verständlich, warum nach den Kennzeichnungsregelungen der Novel-Food-Verordnung nur ein
kleiner Teil der Lebensmittel, bei deren Herstellung gentechnische Verfahren beteiligt waren, zu kennSeminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 37
zeichnen ist. Allerdings ist eine freiwillige Kennzeichnung gentechnikfreier Erzeugnisse durch den Hersteller erlaubt. Damit kann dem Verbraucherinteresse nach umfassenden Produktinformationen Rechnung getragen werden. Die Novel-Food Verordnung gilt nicht für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromen
und Extraktionsmittel. Für diese existieren bereits eigene EG-Rechtsvorschriften mit entsprechenden
Sicherheitsvorschriften und Genehmigungsverfahren. In der Novel-Food Verordnung ist also festgelegt, dass nur solche Produkte in den Verkehr gebracht werden dürfen, die
• keine Gefahr für den Verbraucher darstellen,
• keine Irreführung bewirken und
• sich von vergleichbaren Produkten nicht so unterscheiden, dass sie bei normalem Verzehr Ernährungsmängel verursachen könnten.
Quelle 28
7c.) Ablöseverordnung zur Ergänzungsverordnung (1998)
Nach langen Diskussionen auf europäischer Ebene hat der Agrarministerrat am 26. Mai 1998 eine
Verordnung erlassen, die Licht ins Kennzeichnungsdunkel bringen soll. Die Verordnung, die sich allerdings nur auf die Kennzeichnung der Verarbeitungsprodukte der herbizidtoleranten Sojabohne und
des insektenresistenten Mais bezieht, weist nach Auffassung der Lebensmittelwirtschaft den Weg zu
einer tragbaren Lösung der Kennzeichnungsproblematik.
So wird auf das Vorhandensein einer veränderten Erbsubstanz (DNA) oder eines neu eingeführten
Proteins als Kennzeichnungskriterium geachtet.
Quelle 9
7d.) Kennzeichnung als zentrales Thema, präzisere Angaben darüber, wie sie geregelt ist:
Die Novel-Food-Verordnung schreibt in mehreren Fällen einen Hinweis auf die Gentechnik vor:
Unter anderem muss bei Produkten (Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten), die hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, ihrer Ernährungseigenschaften oder ihres Verwendungszweckes aufgrund der
Anwendung eines Verfahrens mit herkömmlichen Produkten nicht gleichwertig sind, neben den veränderten Merkmalen und Eigenschaften auch das Verfahren, mit dem diese erzielt wurden, angegeben werden. Die "Nicht-Gleichwertigkeit" muss sich aus einer wissenschaftlichen Bewertung der
(analytisch) nachgewiesenen Unterschiede ergeben, wobei Änderungen, die sich im Rahmen der
natürlichen Schwankungen bewegen, beispielsweise der Fettsäurezusammensetzung, unberücksichtigt bleiben.
Änderungen im Bereich der Makro- oder Mikronährstoffe bedingen eine Kennzeichnungsverpflichtung. So könnten beispielsweise pflanzliche Öle kennzeichnungspflichtig sein, bei denen sich durch
die Anwendung der Gentechnik in einer Ölsaat die Fettsäurestruktur über die natürlichen Schwankungsbreiten hinaus geändert hat. Ebenfalls könnten poteinhaltige Erzeugnisse aus Nutzpflanzen, die
ein neues Protein enthalten, beispielsweise durch die Einführung einer Herbizidresistenz, einer Kennzeichnungspflicht unterliegen. Hingegen würden beispielsweise raffinierte Öle aus herbizidtoleranten
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 38
Nutzpflanzen oder Zucker aus rhizomaniaresistenten Zuckerrüben nicht unter die Kennzeichnungsvorgaben fallen, da keine Veränderung der Zusammensetzung vorliegt.
Weiterhin ist nach der Novel-Food-Verordnung ein Hinweis auf das Vorhandensein eines gentechnisch veränderten Organismus im Sinne der Richtlinie 90/220/EWG vorgeschrieben. Danach müssen
beispielsweise die Flavr-Savr-Tomate, ein krankheitsresistenter Apfel oder eine virusresistente Kartoffel gekennzeichnet werden.
Die Kennzeichnung soll zur Information der Verbraucher dienen und immer dann erfolgen, wenn das
neue Erzeugnis Allergien auslösen kann, ethische oder religiöse bzw. anderweitige Bedenken bestehen.
Kennzeichnungspflicht:
keine Kennzeichnungspflicht:
Produkt enthält gentechnisch veränderte Orga- Produkt enthält keine gentechnisch veränderten
nismen
Lebensmittel
Käse mit gentechnisch veränderte Organismen
Flavr-Savr-Tomate
Jogurt mit gentechnisch veränderte Organismen
Kaltgepresstes Maisöl aus gentechnisch verändertem Mais, das noch DNA enthält.
Rapsöl aus gentechnisch verändertem Raps, mit
veränderter Ölsäurezusammensetzung.
Käse mit aus gentechnisch veränderten Organismen
gewonnenem Chymosin
Tomatenketchup aus der Flavr-Savr-Tomate
Jogurt aus Milch von Kühen, an die gentechnisch
verändertes Sojabohnenschrot verfüttert wurde.
Destilliertes Maisöl aus gentechnisch verändertem
Mais, in dem keine Fremd-DNA enthalten ist, unterscheidet sich aber trotzdem von konventionellen
Produkten.
Rapsöl aus gentechnisch verändertem Raps mit unveränderter Ölsäurezusammensetzung.
Quelle 25
7e.)Ausblick in die Zukunft:
In der Nahrungsmittelindustrie hat man in der letzten Zeit erkannt, dass für große Teile der Bevölkerung die ursprüngliche Sachargumentation nicht verständlich ist und vor allem irrationale Ängste vorherrschen. Man ist sich auch darüber bewusst, dass dies durchaus ernstzunehmend ist, somit werden sich folglich die Firmen darauf einstellen und die Möglichkeit nutzen unveränderte Nahrungsmittel
(vielleicht in Form eines Symbols) zu kennzeichnen. Es werden voraussichtlich schon innerhalb der
nächsten fünf Jahre alle unveränderten Lebensmittel gekennzeichnet sein, so dass die Kennzeichnung
praktisch überflüssig wird, denn auch die Bevölkerung wird nach und nach den Abstand und die
Angst zu den neuartigen Produkten verlieren und sich den Angeboten anpassen. Es ist also anzunehmen, dass sich kleine Sondermärkte, wie die Reformhäuser, bilden, in denen ausschließlich eben
solche gekennzeichnete, unveränderte Produkte angeboten werden.
Quelle 24
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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Gentechnisch veränderte
Lebensmittel in der Dritten
Welt
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 40
8.) Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel in der Dritten Welt:
Einleitung:
Quelle 19
In den vorausgegangenen Kapiteln wurde das Thema Gentechnik und Lebensmittel hauptsächlich
aus der Sichtweise der Industrienationen betrachtet, darunter in Deutschland. Doch 80 % der Weltbevölkerung leben in Entwicklungsländern. Wie eine Studie der UNO nachweist, sind gegenwärtig
800 Mio. Menschen unterernährt. Schon heute hat der Hunger in der Dritten Welt dramatische
Ausmaße angenommen.
Versetzt man sich in die Welt dieser Menschen, so erscheint dem Betrachter das gegenwärtige Thema: Gentechnik und „Lebens“mittel in einer anderen Perspektive.
8a.) Nahrungsmittel der Dritten Welt
Reis, Banane und Maniok sind die wichtigsten Nahrungsmittel für die
Bevölkerung der Dritten Welt. Um sich in bezug auf die Gentechnik ein
Bild davon machen zu können, sind hierzu die drei Grundnahrungsmittel
im Kontext beschrieben:
BildQuelle 32
Reis:
In vielen südostasiatischen Entwicklungsländern, in denen Reis das Hauptnahrungsmittel ist, tritt häufig eine Vitamin-A-Mangelerscheinung auf, da das Reis-Endosperm kein Vitamin-A enthält. Die dadurch resultierenden Krankheitserscheinungen reichen von Sehstörungen über Blindheit bis hin zu
schwerwiegenden Entwicklungsstörungen. Sie können im Extremfall sogar zum Tode führen.
Mit Hilfe der Gentechnik werden derzeit transgene Reissorten entwickelt, die in der Lage sind, auch
im Reisendosperm das ß-Carotin, eine Vorstufe des Vitamins A zu bilden. Man hofft, auf diese Weise den Vitamin-A-Mangel in diesen Ländern beheben zu können.
Banane:
Für rund 400 Millionen Menschen ist die Banane Grundnahrungsmittel. Damit ist sie die weltweit
meist verzehrte Frucht.
An der kath. Universität Leuven in Belgien existieren Bananenpflanzen, die aus Gewebekulturen gezüchtet werden. Diese Technologie wird genutzt, um Keimplasma von Bananen aus aller Welt zu
bewahren. Insgesamt sind dies 1132 Arten und Unterarten von Bananen und Kochbananen. Das Ziel
dieses weltweiten Projektes „Inibap“ ist Welthungerhilfe durch Wissenschaft. So wurde z. B. die
schädlingsresistente Banane „ Mona Lisa“ gezüchtet. Dazu wurden neue, besonders robuste Setzlinge aus Nicaragua verwendet. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt außerdem die Züchtung resistenter
Sorten gegen die Schädlinge mit dem weltweit verbreiteten Pilz „Schwarze Sigatoka“ oder dem
Wurmfraß durch Nematodenbefall.
Von der Arbeit der Inibap profitieren vor allem kleinere Plantagenbesitzer, die sonst kaum an den
Ergebnissen westlicher Forschungen teilhaben.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 41
Zudem wären hochresistente Pflanzen ein Segen für die Umwelt und Plantagenarbeiter, schließlich
könnte der Einsatz von Pestiziden so minimiert werden. Und dieser ist laut Erzeugerländer beträchtlich. Selbst die Korallenriffe an den Küsten leiden, weil Schädlingsbekämpfungsmittel von den Plantagen in die Flüsse ausgeschwemmt werden und dann ins Meer gelangen. Noch sind keine transgenen Bananenpflanzen auf dem Markt, doch es soll eine Präsentation der Genbank auf der Expo geben.
Quelle 20
Maniok:
Maniok ist das Grundnahrungsmittel für ca. 150 Millionen Menschen in Entwicklungsländern. Maniok wird in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Südamerikas angebaut. Anbau und Verarbeitung sind
fast immer Frauensache. Die Frauen kennen die verschiedenen Sorten sehr genau und wählen die
richtige Anbaumethode nach einer Vielzahl lang bewährter Kriterien aus. Bäuerinnen haben über
Jahrtausende hinweg das Saatgut gepflegt, vermehrt und selektiert und damit eine breite Palette gezüchtet.
Im Amazonas-Gebiet beispielsweise haben Frauen ein weit verbreitetes, informelles Netz zur Bewahrung und Erweiterung der Artenvielfalt von Maniok entwickelt. Bei einer Heirat nehmen die
Frauen die Sorten ihrer Heimat mit an einen neuen Ort. Diese traditionell gepflegte Artenvielfalt leistet
für Millionen von Menschen einen wichtigen Beitrag zu ihrer Ernährungssicherheit.
In vielen Agrarforschungszentren wird an gentechnisch verändertem Maniok gearbeitet. Kommt es
zu Freisetzungsversuchen, so ist die Gentechnik dabei, den Frauen die Kontrolle über die genetische
Vielfalt ihrer Kulturpflanzen zu entziehen und dadurch die Position der Frauen in ihrer Gesellschaft zu
schwächen.
Der Großteil der gentechnischen Forschungen an Maniok hat die Verringerung des Cyanidgehaltes
(Blausäure) zum Ziel. Die Blausäure kommt im Maniok natürlicher Weise in giftiger Konzentration
vor. Für die Kleinbauern war dies nie eine ernsthafte Gefahr für ihre Gesundheit. Denn die Knollen
werden durch traditionelle Methoden (Fermentieren, intensives Wässern etc.) seit Jahrhunderten
entgiftet. Als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel wird die Blausäure sogar geschätzt. Ziel der
Gentechnik ist die Öffnung neuer Märkte für Maniok und eine Anpassung der Pflanze an industrielle
Verarbeitungsprozesse: ein reduzierter Blausäuregehalt soll den Verunreinigungsgrad bei der industriellen Verarbeitung von Maniok zu Stärke senken. Diese Ziele sind für Millionen von Kleinbauern
nutzlos.
Quelle 5
8b.) gentechnisch veränderte Nahrungsmittel und die Unterernährung in der Dritten Welt:
pro:
Der Hunger in der Dritten Welt hat vielfältige Ursachen. Die Gentechnik allein kann diese Probleme
nicht lösen; sie kann jedoch einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssituation liefern, auf die
nicht verzichtet werden sollte. Molekularbiologische Methoden ermöglichen eine erhebliche Beschleunigung der Entwicklung von Kulturpflanzen mit höherem Ertrag, Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge und verbesserten Qualitätsmerkmalen.
Nach Einschätzung international führender Wissenschaftler könnte der Ertrag der wichtigsten Nahrungspflanzen in der Dritten Welt durch die Methoden der Bio- und Gentechnologie um 10 - 25 %
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 42
gesteigert werden. Beispielsweise geht durch eine Viruskrankheit (Reis-Tungro-Krankheit) jährlich
ein großer Teil der Reisernte verloren. Inzwischen wurden gegen diese Krankheit resistente Reispflanzen gezüchtet. Schon heute gibt es Reissorten, aus denen mit gentechnischen Methoden ein Allergen, das die in Südostasien relativ weit verbreitete Reisallergie auslöst, entfernt wurde. Außerdem
wurde in Reis ein Gen für die verstärkte Bildung von Vitamin A eingebaut. Damit können viele Menschen in den Entwicklungsländern vor dem Erblinden bewahrt werden.
Dies sind konkrete Ansätze zur Verbesserung der Ernährungssituation in der Dritten Welt. Dabei
muss berücksichtigt werden, dass die Gentechnologie keinesfalls nur von den hochentwickelten Industrienationen genutzt wird. In Indien hat die Gentechnik einen Markt eröffnet, der mit dem in den
USA vergleichbar ist. Auch China ist auf diesem Gebiet sehr aktiv.
An der ETH Zürich laufen in Zusammenarbeit mit dem IRRI (International Rice Research Institute)
Reis- und Cassava-Forschungsprojekte zur nachhaltigen Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden nicht patentiert, die Samen der entwickelten transgenen Pflanzen werden kostenlos dem IRRI zur Verfügung gestellt. Sie werden dort für herkömmliche Züchtungen weiterverwendet und an die lokale Landwirtschaft abgegeben.
Es wird versucht, die Forschungskapazität der Entwicklungsländer auf dem Gebiet der Gentechnik
zu stärken. Die CGIAR (Consultative Group on International Agriculture Research) beispielsweise
unterhält in den Ländern der Dritten Welt 13 Forschungsstationen und intensivierte in den letzten
Jahren gentechnische Arbeiten mit Kulturpflanzen, die für die Ernährung dieser Länder wichtig sind.
Es zeichnet sich ab, dass auch kleine lokale Firmen aktiv zu werden beginnen, denn die Methoden
sind für Fachleute relativ leicht erlernbar und verhältnismäßig billig. Die üblichen gentechnischen Verfahren zur Herstellung transgener Pflanzen sind inzwischen Routine geworden, womit die Gefahr der
Monopolisierung, verursacht durch den großen Forschungs- und Entwicklungsaufwand, durchbrochen wird.
Quelle 21:
Kontra:
Der Forscher und Gewinner des Welternährungspreises (1995) Hans R. Herren: „Afrika braucht
eine eigene Forschung, um die Ernährungssicherheit gewährleisten zu können und man darf dabei
nicht auf die Gentechnik vertrauen. Vielmehr müssen konventionelle Methoden besser erforscht
werden.“
Quelle 22
Zu den Versprechen der Gentechnologie gehört es, das Hungerproblem der Menschen in der Dritten Welt zu lösen. Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen sollen Erträge steigern und Verluste durch
Pflanzenkrankheiten und Insektenfraß verhindern. Doch der Hunger von 800 Millionen Menschen
hat politische Ursachen. Menschen verhungern neben gedeihenden Feldern, deren Erträge in die
Industrieländer exportiert werden, um Schulden abzutragen. Die Gentechnologie treibt die Länder
der Dritten Welt mit patentiertem Saatgut und darauf abgestimmten Herbiziden in eine weitere Abhängigkeit.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 43
Diese Länder, die sich noch keine weitentwickelte „Wissenschaftsindustrie“ leisten können, dürfen
das patentierte Gentech-Saatgut nur gegen eine Lizenzgebühr nutzen, auch wenn die Pflanze ursprünglich aus dem eigenen Land stammte.
Der langjährige Forschungsdirektor des Saatgutkonzerns Pioneer Hi-Bred bezweifelt grundsätzlich,
dass, von einigen Ausnahmen abgesehen, mit Hilfe der Gentechnik das Ertragspotential der Pflanzen
entscheidend angehoben werden kann“. Die Agrarwissenschaftler sind sich heute weitgehend einig,
dass „annährend stabile Ernten“ Vielfalt brauchen. Am Besten ist es, wenn jeder Halm auf dem Acker sich genetisch ein wenig von seinem Nachbarn unterscheidet.
Wenn die Bauern der Dritten Welt nur noch genormtes, patentiertes Saatgut kaufen können, mit dem
sie nicht mehr weiterzüchten können, stellt dies eine große Gefahr für die Zukunft der Ernährung dar.
Die Gentechnik bringt somit keine Verbesserung, sondern eher einen Nachteil für den Pool der
Pflanzen in Entwicklungsländern.
Quelle 23
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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Geschichtlicher
Überblick
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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9.) Geschichtlicher Überblick:
6000 vor Chr.
Hefen werden zur Bierherstellung eingesetzt.
4000 vor Chr.
Die Ägypter entdecken, wie mit Hilfe von Hefe gesäuertes Brot gebacken werden kann.
Andere Gärungsprozesse werden weltweit eingesetzt - etwa die Herstellung von Essig.
Milchsäurebakterien verwandeln Milch in Joghurt, Schimmelpilze produzieren Käse.
1668
Francesco Redi beobachtet, dass auf unbedecktem Fleisch Maden heranwachsen. Schützt
er das Fleisch dagegen vor Fliegen, treten keine Maden auf. Dieser Versuch gilt als eines der
ersten kontrollierten Experimente.
Mitte 19. Jahrh.
Der holländische Chemiker Johannes Mulder bezeichnet die Eiweiße als wesentliche Substanz der tierischen Materie. Er nannte sie daher Proteine (gr. "protos": das "Erste").
Louis Pasteur (1822 - 1895) erklärt, dass Mikroben die Gärung bewirken. In den folgenden
Jahren kann er dies bei Bakterien und Hefe nachweisen.
1863
Louis Pasteur erfindet die Pasteurisierung. Er erhitzt Wein so, dass dieser nicht "sauer" (vin
aigre) wird, aber dennoch seinen Geschmack behält.
1865
Gregor Mendel (1822 - 1884), ein Augustinermönch, präsentiert seine Vererbungsgesetze
aus Beobachtungen an Erbsen. Er geht davon aus, dass unsichtbare, interne "Informationseinheiten"/"Faktoren" von einer Generation an die nächste vererbt werden. Erst 35 Jahre
später sollte sein Werk von Hugo de Vries, Erich von Tschermak und Carl Correns wiederentdeckt werden.
1871
Ernst Hoppe-Seyler entdeckt Invertase, ein Enzym, das Rohrzucker in Trauben- und Fruchtzucker zerlegt. Das Enzym wird noch heute eingesetzt, um Süßstoffe herzustellen.
1873-76
Robert Koch entwickelt mehrere Techniken, um Mikroorganismen heranzuziehen und zu färben.
1878
Joseph Lister beschreibt die erste Methode, um reine Bakterien-Kulturen zu isolieren.
1879
In Michigan versucht sich William James Beal an der kontrollierten Kreuzung von Mais, um
den Ertrag wesentlich zu steigern.
1900
Die endgültige Geburtsstunde der Genetik schlägt, als DeVries, von Tschermak und Correns
unabhängig voneinander Mendels Werk wiederentdecken.
1901
E. Wildiers entdeckt "eine neue Substanz, die für die Entwicklung von Hefe unverzichtbar
ist". Diese "Substanzen" heißen später Vitamine.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 46
1916
George Harrison Shull, ein Mais-Zucht-Pionier und Genetik-Professor in Princeton, veröffentlicht das Wissenschaftsmagazin "Genetics".
1920-1930
Die Hybridzüchtung (Kreuzung von Inzuchtlinien) bei Pflanzen breitet sich aus und
erhöht die Produktivität der Landwirtschaft beträchtlich.
Zitronensäure wird mit Hilfe des Pilzes Aspergillus niger hergestellt.
1928
Das Zeitalter der Antibiotika beginnt - allerdings noch mit einer Verzögerung bis zum
zweiten Weltkrieg.
1938
Der Begriff "Molekularbiologie" wird geboren.
1939
Kalli (Zellhaufen) von Karotten werden kultiviert.
1943
Grüne Revolution: Die Rockefeller-Stiftung startet zusammen mit der mexikanischen Regierung ein Landwirtschafts-Programm. Erstmals wird Pflanzenzucht als
Entwicklungshilfe eingesetzt. Norman E. Borlaugh, Stellvertretender Direktor der
Rockefeller-Stiftung und Direktor des Weizen-Verbesserungs-Projekts schafft es
innerhalb weniger Jahre, die Ernte von 750 kg pro Hektar auf 2,7 Tonnen zu
verbessern.
1944
Oswald Theodore Avery, Colin MacLeod und Maclyn McCarty finden heraus, dass
DNS das Erbmaterial ist, das Pneumokokken verändert. Zunächst wird diese The orie wenig beachtet, weil die meisten Forscher glauben, dass DNS zu einfach strukturiert sei, um die nötige Information zu speichern. Sie denken, dass nur Proteine ausreichend komplex seien.
1945-1950
Tierzell-Kulturen werden in Laboratorien gezüchtet.
1950
Earle und Enders studieren Affen-, Mäuse- und Hühnerzellen in Zellkulturen.
Nutzvieh wird mit vorher eingefrorenem Samen künstlich befruchtet.
1953
William Hayes entdeckt, dass Plasmide benutzt werden können, um genetische Markierungen von einem Bakterium in ein anderes zu transportieren.
1956
Entdeckung eines Enzyms für die DNA-Synthese.
1957
Als ein Resultat der Zuchtversuche ab 1943 produziert Mexiko zum ersten Mal genug Weizen zur Selbstversorgung.
1958
Arthur Kornberg isoliert die "DNA-Polymerase", das erste Enzym, mit dem DNA im "Reagenzglas" gemacht werden kann.
Das National Seed Storage Laboratory (NSSI) wird in Fort Collins, Colorado, als er-stes
Langzeit-Samenlager der Welt eröffnet.
1959
Reinart regeneriert Pflanzen von Karotten-Kallus-Kulturen.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 47
1965
Forscher finden heraus, dass Antibiotika-Resistenzen in Bakterien häufig auf Plasmiden liegen.
1970
Hamilton Smith und Kent Wilcox isolieren das erste "Restriktionsenzym"
(HindII), ein Wirkstoff, der DNA an bestimmten Stellen zerschneidet.
1972
Paul Berg nutzt das gleiche "Restriktionsenzym", um DNA von Bakterien und Viren zu
schneiden. Weiterhin setzt er das Enzym "Ligase" ein, um zwei DNA-Stränge zu einem (hybriden) Molekül zusammenzuschweißen. Dies ist das erste rekombinante Molekül.
1973
Die Geburtsstunde der Gentechnik: Forscher übertragen erstmals DNA von einer
Lebensform in eine andere: Stanley Cohen und Annie Chang an der Stanford University und Herbert Boyer an der UCSF bringen virale und bakterielle DNA zusammen und kreieren ein Plasmid mit zwei Antibiotika-Resistenzen. Dann integrieren
sie diese DNA in die des Bakteriums Escherichia coli - der erste rekombinante Organismus
ist geschaffen.
Joseph Sambrook verfeinert die DNA-Elektrophorese, indem er Agarose als Gel und Ethidiumbromid zur Färbung einsetzt.
1977
Fred Sanger stellt seine Ketten-Abbruch-Methode (Dideoxy-Methode) vor, um DNA zu
sequenzieren.
1978
David Botstein und andere entdecken, dass DNA von unterschiedlichen Individuen durch
Restriktionsenzyme manchmal in unterschiedliche Fragmente geschnitten wird. Dies wird als
Restriktions-Fragment-Polymorphismus (RFLPs) bezeichnet und ist sehr nützlich für genetische Studien.
Das ZKBS führt die ersten Gentechnik-Richtlinien in Deutschland ein.
1980
Der U.S. Supreme Court sagt, dass genetisch veränderte Lebewesen patentiert werden können.
1981
Forscher der Ohio University produzieren die ersten transgenen Säugetiere , indem sie
fremde Gene in Mäuse übertragen.
1982
Anträge werden gestellt, Bakterien zu testen, die Kälteschäden an Kartoffeln und
Erdbeeren verhindern sollen.
Michael Smith an der University of British Columbia in Vancouver entwickelt eine Prozedur,
um Aminosäuren präzise auszutauschen.
1984
Steen Willadsen von der Cambridge University in England kloniert Schafe aus frühen Embryo-Zellen. Er mischt auch Zellen verschiedener Arten und schafft die "Schiege".
1985
Gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen Viren, Insekten und Bakterien
werden getestet.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 48
Genetic Sciences machen heimlich die ersten Freilandversuche, als sie genetisch veränderte
Mikroben in Bäume spritzen, die auf dem Dach der Firma wachsen.
Kary B. Mullis veröffentlicht einen Artikel über die Polymerase-Kettenreaktion (polymerase
chain reaction, PCR), eine Methode, um kleine Mengen an DNA beliebig zu vervielfältigen.
1986
EPA stimmt der Freisetzung der ersten genveränderten Pflanzen (Tabak) zu.
Erstes Gen-Gesetz in Dänemark.
Ein Team der University of Wisconsin klont eine Kuh aus frühen Embryo-Zellen.
Ian Wilmut klont identische Lämmer aus neun Tage alten Embryo-Zellen.
1987
Maynard Olson und Kollegen der Washington University erfinden künstliche HefeChromosomen ("yeast artificial chromosomes", YACs), um große Proteine produzieren zu
können.
4/1987
Advanced Genetic Sciences machen in Kalifornien den ersten autorisierten Feldversuch mit rekombinanten, frostbeständigen "eis-minus" Bakterien auf einem
Erdbeerfeld. Gentechnik-Gegner besetzen das Feld. Die Wissenschaftler essen demonstrativ die Früchte.
1989
Forscher der UC Davis entwickeln ein rekombinantes Vakzin gegen das Rinderpest-Virus.
Michael Fromm berichtet den erfolgreichen Einsatz der Gen-Kanone bei Mais.
GenPharm International züchtet die erste transgene Milchkuh. Das Tier produziert humane
Milch-Proteine.
1.7.1990
Das Deutsche Gentechnikgesetz tritt in Kraft.
5/1992
Die US-Regierung gibt bekannt, dass genetisch veränderte Nahrungsmittel keiner
besonderen Zulassung bedürfen, da sie nicht per se gefährlich seien.
Chromosom III der Hefe wird als erstes echtes Chromosom ganz sequenziert.
35 Gruppen in elf europäischen Ländern sind daran beteiligt.
15.4.93
Das BGA genehmigt Freilandversuche mit genveränderten Zuckerrüben und Kartoffeln.
1994
Das erste gentechnisch veränderte Nahrungsmittel, die "Flavr-Savr"-Tomate erhält die Zulassung der FDA.
Zulassung von 10 transgener Pflanzen in den USA.
1996
Zulassung für Import gentechnisch verändertem Soja und Mais in die EU.
Saccharomyces cerevisiae, die Bäckerhefe, wird als erster komplexer Organismus komplett
entschlüsselt.
Ein neuer Test gegen E. coli 0157:H7 wird eingeführt, um Lebensmittelvergiftungen zu verhindern.
1999
Alleine in den USA gibt es 1274 Biotechnik-Unternehmen. Mindestens 300 rekombinante
Produkte werden derzeit in klinischen Studien getestet. Hunderte mehr sind in der Entwicklung.
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
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-Quellenverzeichnis
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 50
10.) Quellen:
Primärliteratur:
Quellennummer
Titel
Quelle 1
„Genetische“ Nahrungsmittel?
Argumente – Natur
und Nahrung im neuen
Design
Gentechnik und Lebensmittel
Genfood – Ernährung
der Zukunft
Gentechnik
FAQ-Datenbank
Quelle 2
Quelle 3
Quelle 4
Quelle 5
Quelle 6
Quelle 7
Quelle 8
Quelle 9
Quelle10
Quelle11
Quelle12
Quelle13
Quelle14
Quelle15
Quelle16
Quelle17
Quelle18
Quelle19
Quelle20
Quelle21
Faszination Natur und
Technik
Das patentierte Leben
Weed Technology
Int. Jour.Health
Services
Gene Exchange
Autor / Herausgeber /
Institut
Arbeitskreis Gymnasium
und Wirtschaft e.V.
Greenpeace
Verlag / Internetadresse
-
Kl.-D.Jany und R.Greiner www.dainet.de/bfe/deutsch/jany
bericht/janyberi.htm
Richard Fuchs
Ullstein-Verlag
Global 2000
-
Boeringer Mannheim
Gmbh
Florianne Koechlin
R.J.Goldberg
S.S.Epstein
http://www.global2000.at
http://app.FAQ.org/cqibin/nphdb.pl?subset=agriculture
ADAC-Verlag
Rotkunktverlag
-
Union of Concerned Sci- entists
Nature
Mikkelsen
Gentechnik - Abenteu- Dr.Katja Prowald
Südwest-Verlag
er Zukunft
Verbraucherzentrale
Gentechnik in Lebens- Katalyse Institut
Rowohlt-Verlag
mitteln
Gentechnik an LePD Dr.Daniel Annemann SAG-Studienpapiere
bensmitteln
Der Spiegel Nr22,1995 Terra
H.U.Bender
Klett-Perthes
Lufthansa-Magazin
Lufthansa
bayrisches Staatsministe- rium für Landesentwicklung und Umweltfragen
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 51
Quellennummer
Titel
Quelle24
Es ist angerichtet
Quelle25
Fax Abruf
Quelle26
Grundzüge der Gentechnik
Gen-Welten Ernährung
Allimentarium Vevey
Gentechnik in Lebensmitteln
Wetternauer Erklärung
Quelle27
Quelle28
Quelle 29
Quelle 30
Quelle 31
Quelle 32
Quelle33
Quelle34
Quelle35
Quelle36
Magazin für Umwelt
und Politik
Presseerklärungen der
einzelnen Firmen
Patente auf Leben?
Süd-Magazin 3/97
Unterricht Biologie
(Heft204)
Migros,
Chur / Schweiz
Linder Biologie
Bayrhuber/ Lucius
Autor / Herausgeber /
Institut
Reinhard Klopfleisch /
Armin Maywald
Greenpeace
Verlag / Internetadresse
Rasch und Röhring
M.Regenass-Klotz
Faxabr: 403899800-0/1/2/...
http://www.greenpeace.de
Birkhäuser-Verlag
-
-
Verbraucher-Zentrale
-
Gen-ethisches Netzwerk Schöneweiderstr.3
12055 Berlin
Greenpeace
www.Greenpeace.de
-
Arbeitsgemeinschaft
Swissaid
-
-
Dorles Fotos
-
Seelze-Verlag 1995
Metzlerverlag
Handbuch der praktischen Mikrobiologie und
Biotechnik Bnd.2
Quellen des Titelblatts: 34 und 20
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Seite 52
Sekundärliteratur:
Titel
Gentechnik und Landwirtschaft
Was macht Tiefkühlpizza knusprig?
Gentechnik - die
Wachstumsbranche der
Zukunft
Kann unsre Erde die
Menschen noch ernähren?
Öko Irrtümer
Gentechnik im Supermarkt
Gentechnik und Allergien - Risiko oder
Chance
Vom Labor auf den
Tisch
Gen-Schutz-Zeitung
Achten sie auf das
kleingedruckte
Was essen wir morgen
Praxis der Naturwissenschaften
Heimlich still und leise
Alles über die „neuen“
Sojabohnen
Gentech 3.Welt
Fragen und Antworten
/ Der Weg in die Zukunft
Future
Fakten zur Gentechnologie
Patent auf Leben
Seminarfach: Gentechnik und Lebensmittel
Autor / Herausgeber /
Institut
Günther Altner & Co
Verlag / Internetadresse
Thomas Birus
Fischer-Verlag
Hans Günther Grassen /
Michael Klemme
Fischer-Verlag
Klaus Hahlbrock
Piper-Verlag
Dirk Maxeiner / Michael
Miersch
Katalyse-Institut
Eichborn-Verlag
3Sat
Kilian-Verlag
Greenpeace
-
Arbeitsgruppe Gentechnologie
Greenpeace
-
Aha (4/1999)
-
Aulis-Verlag Deuber&Co KG
Köln
Bündnis 90 die Grünen
-
Bundestagsfraktion
USB(united soybean
board)
Gentech
American Soybean Assoziation
Verlag C.F. Müller Karlsruhe
Rowohlt-Verlag
-
-
USB(s. o.)
Hoechst (2/1997)
-
Südmagazin 3/1997
-
Seite 53