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Medienproduktion 2007 – Expansion und Mobilität 7.12.2007, Berlin Wie entstehen mobile virale Effekte? Grundlagen und Erfolgsfaktoren des mobilen viralen Marketings Dietmar G. Wiedemann Arbeitsgruppe Mobile Commerce (wi-mobile) Universität Augsburg Projektgeschäft Forschung mit hochwertigen, inhaltlich getriebenen Projekten auf national und international hohem Niveau FOCUS: Mobile Business Processes Development of Mobile Markets Mobile Financial Services Mobile Marketing Lehre mit Alleinstellungsmerkmal „Mobile“ und fachlich hochwertiger, praxisrelevanter Ausbildung für Absolventen und Industrieteilnehmer Motivation Klassische Werbung ist zunehmend wirkungslos > Information Overload > Fragmentierung der Medienlandschaft und des Medienkonsums > Negative Einstellung, mangelnde Glaubwürdigkeit und zunehmende Reaktanz gegenüber klassischer Werbung Folge: Aufmerksamkeit der Zielgruppe kann nicht im gewünschten Umfang und zu vertretbaren Kosten erzeugt werden Ein Lösungsansatz: Mobile Viral Marketing > Übertragung des klassischen Word-of-Mouth und elektronischen viralen Marketings auf den mobilen Kanal > Höhere Relevanz und Glaubwürdigkeit durch interpersonelle Kommunikation Grundbegriffe Mobile Viral Marketing > Kommunikations- oder Distributionskonzept, bei dem Konsumenten motiviert werden, mobile virale Inhalte mittels mobilen elektronischen Kommunikationstechniken (in Verbindung mit mobilen Endgeräten) an weitere potentielle Konsumenten aus ihrem sozialen Umfeld zu senden und ihrerseits zur Weiterleitung zu animieren [PW07] > Bezug zu Viren durch erhoffte exponentielle Diffusion der mobilen viralen Inhalte Mobile virale Inhalte > Mobile Werbebotschaften (Kommunikationskonzept), mobile Dienste (Distributonskonzept) > Aber auch: WAP Push und Nachrichten, die URL enthalten Kommunikator vs. Rezipient Mobile-Viral-Marketing-Prozess Viraler Effekt entsteht durch dreistufigen Prozess: 1. Empfang und Öffnen der Nachricht, die einen mobilen viralen Inhalt enthält 2. Nutzung des mobilen viralen Inhalts 3. Empfehlung des mobilen viralen Inhalts, etwa über eine integrierte Send-to-a-FriendAnwendung oder Weiterleitung der Nachricht Neue Nachricht erhalten! Dietmar möchte Sie überraschen. Klicken Sie einfach auf den Link! Ihr Adidas-Team http://195.74.152/w ap/de_addidas_ord er.wml?tid=638209 0 17:01 15-Okt-07 Beispiele 132 Zeichen powered by www.aubergemediale.com Send-to-afriend Anwendungen Locationbased Friend Finders MMS Greeting Cards/Voice Cards Mobile Communities Free SMS/SMS Videos/ Animierte Bilder Spezielle Kommunikationsdienste Mobile-InstantMessagingDienste Potenzial von Mobile Viral Marketing Empirische Studien belegen dass, > 17% mobile Werbebotschaften weiterleiten, insbesondere Informationen und Unterhaltung (n=500) [BS02] > 19-65% eine Grußkarte einmal und 22-41% mehrmals versenden (n=9.462) [Kü02] > für 30% die persönliche Empfehlung ausschlaggebend für den Download eines mobilen Spiels ist (n=2,500) [Ip05] > 45% Musik über Bluetooth austauschen würden (n=1,477) [IN06] Implikation > Erhöhung der Effizienz und Effektivität von Kommunikationsmaßnahmen > Senkung des Vertriebsaufwands bei mobilen Business-to-ConsumerDiensten Wie entstehen mobile virale Effekte? Grounded Theory Studie Methodologie > Qualitatives Forschungsdesign zur Entwicklung eines theoretischen Modells > Grounded Theory Methodology [CS96] » Qualitative Forschungsmethodologie » Iteratives, simultanes Erheben und Analysieren von Daten > Datenerhebung » 57 Teilnehmer (Mehrfachteilnahme), 51 Tiefeninterviews und 17 Gruppendiskussionen > Datenanalyse » Offenes Kodieren: Entwicklung von Konzepten und Kategorien » Axiales Kodieren: Strukturierung der entwickelten Kategorien » Selektives Kodieren: Bestimmung der Kernkategorie(n) sowie Entwicklung und (vorläufige) Bestätigung des theoretischen Modells Phase 1: Empfang und Öffnen Kernkategorie I: Entscheidung, eine Botschaft zu öffnen Self efficacy Awareness level Trustfulness Perceived risk Trust Decision to open or delete the message Perceived cost Problematisch > Send-to-a-Friend-Anwendung unter Nutzung einer Kurzwahlnummer > Realiserung über WAP-Push » Selbstwirksamkeit und ggf. wahrgenommene Kosten Maßnahmen zur Minimierung des Risikos sowie zur Vertrauensbildung Sie haben eine neue SMS! [MSISDN Ihres Freundes] [Name Ihres Freundes] Sie haben eine neue SMS! 55555 [Name eines Unternehmens] Dietmar möchte Sie überraschen. Klicken Sie einfach auf den Link! Ihr Adidas-Team http://195.714.12/wa p/de_free_content. wml?tid=63820 Phase 2: Nutzung Kernkategorie II: Bilateral beeinflusste Nutzungsabsicht > Soziale und einstellungsbasierte Einflussfaktoren Soziale Einflussfaktoren > Einfluss von Personen, die gleiche Interessen und Präferenzen haben, ist höher > Wahrnehmung des Kommunikators als Experte ist insbesondere relevant bei komplexeren Anwendungen > Hoher Einfluss der subjektiven Norm, wenn Nutzung beobachtbar ist, z.B. bei Mobile-InstantMessaging-Diensten oder Communities > Bis auf die Kategorie „Expressiveness“ (Imagepflege) keine Einflussnahme durch das Marketing möglich Perceived affini ty Expertise of the communicator Subjective norm Expressiveness Bilateral influenced intention to use Usage Phase 2: Nutzung Einstellungsbasierte Einflussfaktoren > Einstellung ergibt sich durch wahrgenommenen Nutzen, einfache Benutzbarkeit und Vergnügen > „Spaßfaktor“ besonders bei Jugendlichen wichtig Ressourcenbasierte Einflussfaktoren > Selbstwirksamkeit > Ggf. wahrgenommene Kosten Perceived affini ty Perceived usefulness Expertise of the communicator Perceived ease of use Subjective norm Perceived enjoyment Expressiveness Attitude toward use Bilateral influenced intention to use Usage Self efficacy Perceived cost Phase 3: Empfehlung Kernkategorie III: Empfehlungsabsicht Soziale Einflussfaktoren > Weiterleitung außerhalb des engen sozialen Umfelds ist weniger häufig Tie strength Involvement of recipient Perceived usefulness by recipient Subjective norm » Negativer Effekt auf Reichweite > Involvement und wahrgenommene Nützlichkeit für den Rezipienten wichtige Grundvoraussetzung > Subjektive Norm noch wichtiger als beim elektronischen viralen Marketing > Vertrauensbildende Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre bei Send-to-a-Friend-Anwendungen > Besondere Eignung von mobilen Grußbotschaften zur Pflege von Beziehungen Perceived privacy risks Expressiveness Perceived social benefit Intention to forward Forwarding Phase 3: Empfehlung Inhaltsbezogene Einflussfaktoren > Kommunikatoren müssen vom Inhalt überzeugt sein » Zufriedenheit und Involvement > Einstellung, abhängig vom wahrgenommenen Nutzen, einfache Benutzbarkeit, zeitlichem Aufwand und Vergnügen » Nutzensteigerung durch Belohnung, bspw. durch Logos, Klingeltöne u.a. Persönlicher Kontext > Tendenziell „weiterleitungsfreudiger“ » Frauen » Jugendliche » Persönlichkeitsstarke Personen („opinion leaders“) » Altruistisch veranlagte Personen Tie strength Involvement of recipient Satisfaction Perceived usefulness by recipient Involvement of communicator Subjective norm Perceived Usefulness of forwarding Perceived privacy risks Perceived ease of use of forwarding Expressiveness Perceived enjoyment of forwarding Perceive social benefit Attitude toward use Intention to forward Gender Age Forwarding Strength of personality Altruism Fazit Mobile Viral Marketing ist der Traum für jeden Werbetreibenden > Hohe Relevanz und Glaubwürdigkeit durch interpersonelle Kommunikation > Hoher Aufmerksamkeitsgrad > Da Weiterleitung typischerweise an Personen mit denselben Interessen, gezielte Ansprache von spezielle Zielgruppen …damit Mobile Viral Marketing funktioniert > Planvolle Auswahl der ErstKontakte! > Richtige Auswahl des Weiterleitungsmechanismus! > Relevante Inhalte bieten! > Echten Mehrwert für Kommunikator und Rezipient erzeugen! Research and industry meet at… 8. Konferenz Mobile Commerce Technologien und Anwendungen Universität Augsburg, 28.01.–29.01.2008 Program: 28. Jan.: Tutorial (½ Tag) über verschiedene Bereiche des mobilen Eco-Systems 29. Jan.: Konferenz Programm; geplante Sessions M-Payment, M-Banking, Mobile-Integrated Business Processes, M-Marketing, M-Entertainment (Music, Gaming, TV), … www.mcta.de Literatur [BS02] Barwise, P. and Strong, C. , “Permission-based Mobile Advertising”, Journal of Interactive Marketing, 16 (1), 2002, pp. 14–24. [CS96] Corbin, J. and Strauss, A.: Grounded Theory: Grundlagen qualitative Sozialforschung. Beltz Psychologie Verlagsunion, Weinheim 1998. [IN06] Intuitive Media and New Media Age, Kids Go Mobile – Ownership and Use of Mobile Phones By Children aged 6 to 13, http://intuitivemedia.com/ie.html, 2006. [Ip05] I-play, “I-play Outlines Collective Industry Action Required for Mobile Gaming Market to Reach True Potential”, press release, June 6, 2005. [Kü02] Kümmerlein, A.: Mobile Marketing Kampagnen. Werbewirkungsanalyse. Düsseldorf 2002. [MW06] Marini, S. and Wiedemann, D. G., „Entwicklungen im Bereich Mobile Advertising aus der Sicht von Experten. Ergebnisse der Expertenbefragung MM1“, Pousttchi, K. (Ed.) Studienpapiere der Arbeitsgruppe Mobile Commerce. Bd. 1, Augsburg 2006, S.1-49. [PW07] Pousttchi, K. and Wiedemann, D.G., “Success Factors in Mobile Viral Marketing: A Multi-Case Study Approach”, Proceedings of the 6th International Conference on Mobile Business. Toronto, 2007. Arbeitsgruppe Mobile Commerce Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering Universität Augsburg Universitätsstrasse 16, 86159 Augsburg Tel. +49 (821) 598-4431, Fax -4432 www.wi-mobile.de Mobile Commerce Working Group Chair of Business Informatics and Systems Engineering University of Augsburg Universitaetsstrasse 16, 86159 Augsburg, Germany Tel. +49 (821) 598-4431, Fax -4432 www.wi-mobile.org