FK 10 - Hochschule München
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FK 10 - Hochschule München
Erfahrungsbericht Auslandssemester an der University of New Orleans vom 08/2012 – 12/2012 Im 5. Semester der Hochschule München Betriebswirtschaft Inhaltsverzeichnis 1. DER BEWERBUNGSPROZESS 3 2. KURSWAHL UND VORLESUNGEN 3 3. ANREISE 4 4. UNTERKUNFT 4 5. FREIZEITGESTALTUNG 6. INTEGRATION UND KONTAKT 6 7. HURRIKANS 6 8. FAZIT 6 FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT. 1. Der Bewerbungsprozess Nachdem ich mich ursprünglich für Erasmus beworben hatte und mir nur durch einen glücklichen Zufall angeboten wurde, mein Auslandssemester an der University of New Orleans (UNO) zu absolvieren, kann ich über den Bewerbungsprozess an der Hochschule München nicht viel berichten. Die UNO verlangt jedoch eine ganze Reihe von Unterlagen; darunter eine Online Bewerbung, ein Empfehlungsschreiben eines Professors, ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf, eine aktuelle Noten Bescheinigung, einen TOEFL Test mit mindestens 80 Punkten und ein beglaubigter Nachweis von der Bank, dass man in dem Zeitraum $10.000 zur Verfügung hat. Nach der erfolgreichen Abgabe der Unterlagen erhält man dann ein Willkommenspaket mit allen wichtigen Unterlagen per Post, in diesem findet man unteranderem das Formular für das Visum. Sollte es bei der Bewerbung an der UNO Probleme mit den Formalien geben helfen die freundlichen Damen vor Ort immer gerne weiter, allen voran waren Marry Hicks und Céline eine große Hilfe bei meinem Bewerbungsprozess. Mir wurde immer schnell und freundlich auf meine E-Mails oder Anrufe geantwortet. Für das USA Visum ist es nötig auf das Amerikanische Konsulat zu gehen. Dafür muss man auch ein Online Formular ausfüllen, spezielle 5x5cm Passbilder machen und ca. $250 bezahlen. Das Studentenvisum welches man dann anschließend erhält ist für die Dauer des Semesters, plus 30 Tage zuvor und danach gültig. Aufgrund dessen, eignet sich das Visum ebenfalls gut zum reisen. Sollte man jedoch planen die USA in dieser Zeit zu verlassen, muss man sich im International Office vor Ort eine Bestätigung eintragen lassen. Ansonsten kann es passieren, dass man nicht mehr ins Land einreisen darf. 2. Kurswahl und Vorlesungen Die Kurswahl gestaltete sich schwieriger. Es ist wichtig der Hochschule München früh die Kurse mitzuteilen, damit die Anerkennung abgeklärt werden kann. Das Problem hierbei ist jedoch dass, so früh an der UNO noch keine aktuellen Vorlesungspläne zur Verfügung stehen. So kann es passieren, dass man kurz vor der Abreise teilweise seine Kurse noch einmal neu wählen muss. Es ist unerlässlich, dass man mindestens in 4 Kursen eingeschrieben ist, da man sonst seine Aufenthaltsgenehmigung verliert. Es ist aber nicht notwendig die Kurse zu bestehen. Meine Erfahrung an der UNO ist, dass die Kurse teilweise einfacher aber gleichzeitig aufwändiger als in Deutschland sind. Ich habe Kurse mit dem Schwierigkeitsgrad von 1000 bis 4000 belegt und diese waren alle gut machbar. Die Professoren reden teilweise Slang, woran man sich aber schnell gewöhnt. Ich persönlich war nie besonders gut in Englisch, weder in der Schule noch an der Universität, trotzdem waren die Professoren vor Ort begeistert von meinem Englisch, sie lobten meine Papers und meine Beiträge. Sie bescheinigten mir ein gutes Englisch, was mich zunächst verwunderte. Die amerikanische Arbeitsweise unterscheidet sich teilweise ziemlich von der deutschen. Unsere Arbeitsweise wird sehr geschätzt und viele Studenten und Professoren sind froh mit Deutschen in einer Gruppe zu sein. Im Allgemeinen fiel es mir leicht den Vorlesungen zu folgen und aktiv daran Teilzunehmen. Das Verhältnis zwischen Professoren und Studenten ist sehr eng und es kann gut vorkommen, dass man nach der Vorlesung mit seinem Professor ein Bier trinken geht oder die Professorin einen mit einem Küsschen begrüßt. Ich hatte sehr motivierte Professoren die wirklich gute Vorlesungen gehalten haben. Dabei waren die meisten der Vorlesungen sehr unterhaltsam und informativ aufgebaut. Ich belegte an der UNO fünf Kurse. Personal Adjustment, Human Sexual Behavior, Sales Management, International Management und Principles of Macroeconomic. In allen Kursen schrieben wir unter dem Semester mehrere Prüfungen. In einigen Vorlesungen konnte man sich die letzte Klausur sparen wenn man in den ersten drei Prüfungen jeweils ein A geschrieben hatte. Es gab Credits für Anwesenheit, Referate, Hausaufgaben, Papers und Bonuspunkte für zusätzliche Arbeiten. Es ist darauf hinzuweisen, dass die benötigten Bücher sehr teuer sind. Ich habe ca. $500 zu Semester beginn dafür bezahlt. Die Möglichkeit sich diese zu leihen gibt es nicht, aber man kann sich ein Buch mit mehreren Kommilitonen teilen. Der Book Store verkauft auch gebrauchte Bücher und kauft diese auch am Semesterende wieder zurück. Neue Bücher würde ich empfehlen bei Amazon zu kaufen, da diese dort immer günstiger sind. 3. Anreise Von München gibt es keine Non-Stopp Flüge nach New Orleans. Deshalb muss man mindestens einen Zwischenstopp mit einplanen. Die Kosten beliefen sich in meinem Fall für Hin- und Rückflug auf ca. 1300€. Durch das International Office vor Ort wurde mir ein Student vermittelt der mich vom Flughafen abgeholt hat und mich zu meinem Wohnheim gebracht hat. Ich hab mich gleich sehr gut mit ihm verstanden und er half mir auch noch bei der Anmeldung und bei den ersten Einkäufen vor Ort. Falls man keinen hat der einen vom Flughafen abholt, empfiehlt es sich mit dem Taxi zu fahren, der Flughafenpauschalpreis für eine Person beträgt $33. 4. Unterkunft Ich habe im PrivateerPlace gewohnt. Eine Wohnanlage auf dem Kampus, welche von einem privaten Unternehmen betrieben wird. PrivateerPlace hat sowohl Vorteile als auch Nachteile gegenüber den Dorms. Der Vorteil an PrivateerPlace ist, dass man keinen Mealplan mit buchen muss und somit selber kochen und entscheiden kann, was und wann man isst. Die Anlage sieht auf den ersten Blick sehr schön aus. Der Beachvolleyball Platz, der Pool sowie die Barbecue Stelle sind wirkliche Highlights. Am Pool kann man gut mit Freunden entspannen und neue Leute kennenlernen. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Pool Partys. PrivateerPlace veranstaltet mindestens einmal im Monat die verschiedensten Partys, meistens mit kostenlosem Essen und Trinken. Zu den Nachteilen gehört, dass es im PrivateerPlace Internet nur über Kabel gibt. Über eine Spezielle Software auf Windows PC´s ist es möglich das Internet per W-Lan frei zu geben, normale W-Lan Router funktionieren nicht. Dies ist zu beachten wenn man Tablets oder Smartphones ins Internet bringen will. Das W-Lan von der UNO reicht nur an manche stellen in das PrivateerPlace Gelände und meistens nicht bis in die Appartements. Negativ an PrivateerPlace sind eindeutig die überhöhten Mieten, was zunächst auf der Homepage noch akzeptabel aussieht, ändert sich schnell vor Ort. PrivateerPlace erhebt eine Zusatz Fee für Studenten die nur ein Semester bleiben und so Betrug der Preis für mein 2 Bedroom / 2 Bad Apartment $599 monatlich zuzüglich unverschämter $20 Gebühren die bei Kreditkartenzahlung erhoben werden. Diese kann man nur umgehen wenn man den Gesamten Betrag für den Mietzeitraum vorab überweist, was aufgrund der Kapitalbindung aber nicht zu empfehlen ist. Die Südstaaten der USA leiden allgemein an einem Kakerlaken Problem, auch im PrivateerPlace hat man regelmäßig mit Kakerlaken zu kämpfen. Wenn die Plage zu groß wird bekommt man jemanden von der Schädlingsbekämpfung geschickt. Die Wohnanlage ist mit einem großen Zaun umzäunt, Zutritt hat man nur mit seiner Zugangskarte. Dennoch hatten wir einen bewaffneten Raubüberfall in der Zeit, wovon ich aber nichts mitbekommen hab. Die Empfehlung von PrivateerPlace lautet beim Verlassen der Wohnung immer die Fenster und Türen zu schließen, das Licht und den Fernseher eingeschaltet zu lassen. Ich tat keines von beidem. Oft ließ ich mein Fester offen und schaltete alle Elektrischen Geräte aus. Die Appartements sind mit diversen Möbeln, einer Küche, einem Bad, einem Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank, einem Sofa und einem Sessel ausgestattet. Geschirr, Besteck und alles weitere muss man sich selber kaufen. Dazu organisiert das Internationale Office zu Beginn des Semester einen Bus zum Wal-Mart, wo man sich mit allem Nötigem eindecken kann. Sollte man überlegen sich einen Fernseher zuzulegen so beträgt die Monatliche Gebühr bei COX ca. $40. Der nächst gelegene Supermarkt ist ca. 2,5km entfernt, was das einkaufen zu Fuß bei den Temperaturen zu einer Qual macht, so sollte man sich überlegen ein Fahrrad zu kaufen oder für ca. 10$ ein Taxi zu nehmen. 5. Freizeitgestaltung Sowohl New Orleans als auch die UNO bietet eine Menge an Freizeitaktivitäten an. Die Universität organisiert die verschiedensten Sportturniere, darunter das legendäre Swamp Ball Turnier oder auch das etwas kuriose Quiddich. Beim Swamp Ball wird Volleyball in zwei ausgehobenen Matschgruben gespielt, ein riesen Spaß und eine riesige Sauerei. Das kostenlose Fitnesscenter auf dem Campus bietet alles was das Herz begehrt, eine Indoor 400m Laufbahn, ein Schwimmbecken, Basketball, Volleyball, Boxen, Tischtennis, sowie viele Ausdauer- und Kraftgeräte. Die University of New Orleans ist bekannt für ihre Film und Theater Produktionen. Ich hab im meiner Zeit jedes Theaterstück gesehen, diese waren immer überragend, der Eintrittspreis beträgt nur $5. Auch wenn die UNO Basketball Mannschaft nicht besonderes gut ist, sollte man mindestens ein Spiel in der Lakefront Arena anschauen. Dafür stellt die UNO auch Shuttlebusse zur Verfügung. New Orleans bietet unzählige Möglichkeiten sich zu amüsieren, viele Bar´s und Clubs, die Freshman und die Burbonstreet, das Harrahs Casino. Hier sollte für jeden etwas dabei sein. Für ca. $40 kann man eine Swamp-Boat-Tour machen, bei der man Alligatoren beobachten kann, dies ist ein schöner Tagesausflug. Ich empfehle auch jedem sich ein Football-Spiel der Saints im Mercedes Benz Superdome, sowie ein Basketball Spiel der Horents anzuschauen. Für alle Electro und Dubstep Liebhaber kann ich das Pretty Lights Festival empfehlen. Die Flüge innerhalb der USA sind relativ günstig und so bietet es sich auch an andere Städte anzuschauen. Ich habe mir während meiner Zeit Miami, Fort Lauderdale, San Francisco, Houston, Los Angeles, San Djego, Las Vegas und den Yosemitee National Park angeschaut. 6. Integration und Kontakt Zu Beginn war es ziemlich einfach neue Leute kennen zu lernen, da jeder von den Internationalen Studenten Anschluss sucht. Die University of New Orleans hat eine Innsbrucker Partnerhochschule, die pro Semester ca. 30 Studenten schicken, dies führt dazu, dass man auf sehr viel deutschsprachige Studenten trifft. Im Studienalltag kommt man allerdings auch sehr schnell mit den Einheimischen in Kontakt. Alle sind sehr freundlich und meistens sehr an den Austauschstudenten interessiert. Es ist aber zu beachten das ein „see you later“ oder „I´ll call you“ selten so gemeint ist. Dies sind ganz normale Floskeln, dehnen meistens keine Bedeutung zuzuschreiben ist. 7. Hurrikans Bereits in der dritten Woche mussten wir den Campus und die Appartements wegen dem Hurrikan Isaac verlassen. Bei der Informationsveranstaltung zu Beginn des Semesters bekommt man alle Evakuierungsunterlagen und Pläne. Es wird auch empfohlen, dass man seine Handynummer und seine Emailadresse für einen Notfall Benachrichtigungsservice einträgt. Die University stellt bei einer Evakuierung Busse, welche zu einer Partner Universität fahren wo man in der Turnhalle übernachten muss. Wir haben damals unsere Evakuierung selbst organisiert und uns zu fünft einen SUV gemietet. Mit insgesamt drei Fahrzeugen haben wir dann nach Houston evakuiert. Alles in allem ist die Universität bei Hurrikans gut organisiert, so dass man sich wirklich keine Sorgen machen muss. 8. Fazit In meinen vier Monaten vor Ort habe ich keine einzige negative Erfahrung gemacht. Trotz der Hurrikan Evakuierung! Ich hatte eine tolle Zeit und habe viele neue und schöne Erfahrungen machen können. Ich habe nette Menschen kennengelernt und neue Freunde gefunden. Ich kann die Universität, die Stadt und das Land definitiv weiter empfehlen. Es war interessant das amerikanische Bildungssystem, das Land und die Leute besser kennen zu lernen. New Orleans ist eine großartige Stadt die vieles zu bieten hat. Ich bin froh, dass mir dieser Aufenthalt ermöglicht wurde. Abschließend ist jedoch zu erwähnen, dass die Voraussetzung für jeden gelungenen Auslandsaufenthalt, Toleranz und Anpassungsfähigkeit ist.