Polyphenole

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Polyphenole
Polyphenole
– Pflanzeninhaltsstoffe
mit Vermarktungspotenzial
Plant components with
marketing potential
Dr. Martin Biendl · Hopsteiner, Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft, Mainburg
Es ist etwas dran: „Ein Apfel pro Tag und man sieht sein Leben
lang keinen Doktor“. Forscher sprechen die gesundheitsfördernde Wirkung allerdings weniger dem Vitamin C zu, sondern im
Wesentlichen den in Äpfeln ebenfalls enthaltenen Polyphenolen.
Seit den 80er Jahren häufen sich Meldungen über die positiven
Eigenschaften der Polyphenole. Am interessantesten erscheint
das prenylierte Chalcon Xanthohumol, das eine erstaunliche Vielfalt an vorteilhaften Wirkungsweisen zeigt. Insbesondere sein
anticanzerogenes Potenzial erscheint sehr vielversprechend. In
jüngster Zeit häufen sich Patentanmeldungen über die Gewinnung von Polyphenolen aus Hopfen und deren Anwendungen.
Dies ist ein Zeichen, dass sich Entwicklungsabteilungen der
Lebensmittel- und Pharmaindustrie mit dem Thema „HopfenPolyphenole“ näher beschäftigen. Dr. Martin Biendl, Leiter der
Forschungsabteilung der Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft, berichtet aus der Forschung mit Blick auf den Markt.
There is something in it: "An apple a day keeps the doctor
away". However, researchers attribute the health benefit less
to the vitamin C but mainly to the polyphenols which are also
present in the apples. Reports have been piling up since the
1980s about the positive properties of the polyphenols. The
most interesting seems to be the prenylated chalcone xanthohumol, which shows an amazing diversity of advantageous
effects. Its anti-carcinogenic potential in particular seems to
be very promising. Recently patent applications have been
increasing with regard to extracting polyphenols from hops
as well as for their uses. This is a sign that development sectors of the food and pharmaceutical industry are preoccupied
with the subject "hop polyphenols". Dr. Martin Biendl, head of
the research department of the Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft, reports on research with an eye on the
market.
Polyphenole zählen zu den so genannten „sekundären Pflanzeninhaltsstoffen“. Dies sind Stoffe, die eine Pflanze nicht für den
primären Stoffwechsel benötigt, sondern für den sekundären,
der nicht direkt dem Wachstum dient. Dabei handelt es sich beispielsweise um Farbstoffe, Duftstoffe oder Abwehrstoffe gegen
Schädlinge. In chemischer Hinsicht sind Polyphenole Substanzen, die aus Phenol- oder Phenol-ähnlichen Einheiten aufgebaut
sind. Dazu gehören verschiedene Substanzklassen. Bekannte
Beispiele sind in Abbildung 1 dargestellt (zur Systematik der
Polyphenole siehe Abbildung 2 im Beitrag von K. Kammhuber).
Polyphenols are regarded as so-called "secondary plant components". These are substances which are not necessary for the
plant's primary metabolism but for the secondary metabolism
which is not directly important for the plant growth. For example
this concerns pigments, aromas or antigens to protect against
pests. From a chemical aspect polyphenols are substances which are
built up from phenol- or phenol-similar units. Belonging to this are
various substance classes. Familiar examples are shown in Fig. 1
(for the systematics of polyphenols refer to Fig. 2 in the article by
K. Kammhuber).
Ernährungsphysiologische Bedeutung von Polyphenolen
Seit den 80er Jahren häufen sich Meldungen über positive
Eigenschaften, die Polyphenole auf die menschliche Gesund-
Nutritional physiological significance of polyphenols
Since the 1980s there have been more and more reports about positive properties which polyphenols may have on human health. The
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heit ausüben können. Folgende Wirkungen wurden festgestellt:
- antioxidativ (Schutz vor freien Radikalen, die Zellen oxidativ schädigen)
- anticanzerogen (Senkung des Krebsrisikos)
- anti-inflammatorisch (entzündungshemmend)
- antimikrobiell (Schutz des Körpers
vor Pilz-, Bakterien- und Virenbefall)
- immunmodulierend (Stärkung des
Immunsystems)
- blutdrucksteuernd (Vorbeugung von
Herz-/Kreislauferkrankungen)
- blutzuckerregulierend (Vorbeugung
von Diabetes).
Aufgrund dieser vielfältigen gesundheitlich positiven Eigenschaften nehmen
Polyphenole
heute
einen
ernährungsphysiologisch hohen Stellenwert ein.
Inzwischen wird der bekannte Spruch
„Ein Apfel pro Tag und man sieht sein
Leben lang keinen Doktor“ weniger auf
Vitamin C zurückgeführt, sondern im
Wesentlichen auf die in Äpfeln ebenfalls enthaltenen Polyphenole, allen
voran das Flavonol Quercetin.
Phenolische Carbonsäuren befinden
sich vorwiegend in den Randschichten
von Getreide, Obst und Gemüse. So
zeichnet sich Vollkorngetreide im Vergleich zu ausgemahlenem Mehl u.a.
durch einen etwa 10fach höheren
Gehalt an Ferulasäure aus.
Man nimmt an, dass die niedrigere
Krankheitsrate in Ostasien (z.B. Japan)
im Vergleich zur Bevölkerung westli- Abb.1: Beispiele von Polyphenolen / Fig.1: Examples of polyphenols
cher Länder (Europa, USA) mit sojareicher Ernährung zusammenhängt. Soja
enthält relativ hohe Gehalte an dem Phytoöstrogen Genistein following effects have been ascertained:
und anderen Isoflavonen.
- antioxidative (protecting from free radicals which damage the
Innerhalb Europas gilt die mediterrane Kost als gesundheitsförcells through an oxidative effect)
dernd. Eckpfeiler dieser Küche sind, neben Fisch und Meeres- - anticarcinogenic (reducing the risk of cancer)
früchten, viel Obst und Gemüse, sowie die Verwendung von Oli- - anti-inflammatory (inhibiting inflammation)
venöl und das Glas Rotwein zum Essen. Der positive Einfluss - anti-microbial (protecting the body from fungal diseases,
von Rotwein auf die Gesundheit kommt auch im sogenannten
bacteria and viruses)
„French Parodox“ zum Ausdruck. Dieses besagt, dass Todesfälle - modulating the immune reaction (strengthening the immune
als Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Frankreich im
system)
Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlichen Ernährungsge- - controlling blood pressure (prophylaxis for cardiovascular diseases)
wohnheiten seltener auftreten. Durch eine statistische Analyse - regulating blood sugar (prophylaxis for diabetes).
verschiedender Faktoren wurde regelmäßiger moderater Genuss
von Rotwein als Ursache herausgefunden. Schalen und Kerne
Due to these manifold positive health properties polyphenols
roter Trauben sind besonders reich an Polyphenolen, die in Rot- today are highly valued in nutritional physiology.
wein übergehen. Bekannte Leitsubstanzen sind das Flavanoid
Meanwhile the well-known saying "An apple a day keeps the docCatechin und das Stilbenderivat Resveratrol. Bei der Herstellung tor away" has less to do with vitamin C but mainly to do with the
von Weißwein werden die Schalen und Kerne abgetrennt, so polyphenols contained in apples above all the flavonol quercetin.
dass der Polyphenol-Gehalt von Weißwein deutlich geringer ist.
Phenolic carbon acids are predominantly found in the bran of
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Polyphenolreiche Nahrungsergänzungsmittel und funktionelle Lebensmittel
Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die einen oder
mehrere Nährstoffe in konzentrierter Form enthalten. Sie werden meist als Tabletten oder Kapseln angeboten und dienen
der Ergänzung der Ernährung mit wertvollen Substanzen (z.B.
Vitamine oder Spurenelemente). Sie sind keine Arzneimittel
und unterliegen bislang keiner Registrierungs- und Zulassungspflicht.
Aufgrund ihrer ernährungsphysiologischen Bedeutung findet
man heute auch Polyphenole in einer Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln. Beispielsweise werden aus den Kernen von
roten Trauben „Oligomere Procyanidine“ (OPC) gewonnen und
erfolgreich als „Anti-Alterungsvitamine“ und „natürliche Antioxidantien zum Schutz vor Alterung und Stress“ vermarktet.
Angeboten wird auch die Rotweinpille für die „Gesundheit
ohne Rausch“, die „Antioxidantien aus einem Glas Rotwein in
konzentrierter Form“ enthält. Auch Kapseln mit Grüntee-Extrakt werden erfolgreich als Antioxidantien und zur Krebsvorbeugung angeboten. Eine derartige Kapsel enthält kein Koffein,
entspricht aber ansonsten dem Inhalt von mehreren Tassen Tee.
Im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich
bei funktionellen Lebensmitteln um keine Nährstoffkonzentrate,
sondern um Lebensmittel, die über ihre Ernährungsfunktion
hinaus beim Verbraucher gesundheitlich bedeutsame, physiologische Parameter gezielt beeinflussen sollen. Als Synonym wird
manchmal der Begriff „Nutraceutical“ verwendet. Sie gelangen
in den typischen Nahrungsmittelformen in den Handel. Bekannte funktionelle Lebensmittel sind das jodierte Speisesalz, der
probiotische Joghurt (mit Zusatz von bestimmten Bakterienstämmen), aber auch Energydrinks mit Zusatz von Koffein und
Taurin. Der Begriff „funktionelle Lebensmittel“ ist rechtlich nicht
definiert. Fließend ist der Übergang zum Wellness-Markt, d.h.
zu Produkten mit Wellness-Eigenschaften, die einen Beitrag zu
einem genussvoll gesunden Leben versprechen.
In jüngster Zeit findet man zunehmend auch Polyphenole
als Basis funktioneller Lebensmittel. Beispiele wären der
Zusatz von Grüntee-Extrakt in Fruchtsaftgetränken und die
Anreicherung von Müsliriegeln mit Polyphenolen der
Citrusfrucht. Neuerdings wird auch der Rückstand aus der
Apfel- oder Traubensaftgewinnung als Tresterextrakt und
polyphenolreiche Quelle für Antioxidantien verwendet.
Polyphenole als Wirkstoffe pflanzlicher Arzneimittel
Das gestiegene Bewusstsein der Bevölkerung für Gesundheit
und Umwelt und die zunehmende Bereitschaft der Schulmedizin, sich Naturheilverfahren zu öffnen, haben in den letzten Jahren zu einer verstärkten Nachfrage pflanzlicher Arzneimittel geführt. Wie jedes Arzneimittel dürfen auch diese
erst nach einem aufwändigen und kostenintensiven Zulassungsverfahren auf den Markt gebracht werden. Der Herstellungsbetrieb untersteht einer strengen Überwachung.
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cereals and the skins of fruit and vegetables. So compared with refined flour, wholemeal cereals are known to contain about 10 times
more ferula acid.
Presumably the lower rate of illness in east Asia (e.g. Japan) compared with the populations in western countries (Europe, USA) is
linked with food rich in soya. Soya contains relatively high contents
of the phyto-oestrogen genistein and other isoflavones.
Mediterranean food is regarded in Europe as being beneficial to
health. Cornerstones of this cuisine are – besides fish and seafood –
bountiful fruit and vegetables as well as using olive oil and drinking a glass of red wine with the meal. The positive influence of red
wine on health is also expressed in the so-called "French paradox".
This says that deaths as a result of cardiovascular diseases occur
less often in France compared with other countries with similar
eating habits. By statistically analysing various factors a regular
moderate intake of red wine was found to be the cause. The skins
and pips of red grapes are particularly rich in polyphenols which are
transferred into the red wine. Well-known conducting substances
are the flavanoid catechin and the stilbene derivate resveratrol. In
the production of white wine the skins and pips are separated so that
the polyphenol content of white wine is considerably lower.
Green tea has also become widely popular in recent years. Compared with black tea it is not fermented and so the valuable polyphenols in the leaves are retained for the most part. Green tea is rich in
flavanoids. Especially epigallocatechingallat has a broad spectrum
of positive effects.
Food additives and functional food rich in polyphenols
Food additives are foodstuffs which contain one or more nutrients
in a concentrated form. More often than not they are sold as tablets
or capsules and are added to the food with valuable substances (e.g.
vitamins or trace elements). They are not medicines and so far have
not yet been subject to any licensing and registration duties.
Due to the significance of their nutritional physiology polyphenols can also be found today in numerous food additives. For example "oligomer procyanidins" (OPC) are obtained from the pips of
red grapes and successfully marketed as "anti-ageing vitamins"
and "natural antioxidants for protection against ageing and
stress“. Also on sale is a red wine pill for "health benefits without
intoxication", which contains the "antioxidants from a glass of red
wine in concentrated form. Also capsules with green tea extract are
successfully being sold as antioxidants as well as for cancer prophylaxis. This kind of capsule contains no caffeine but otherwise is
equivalent to the contents of several cups of tea.
As far as functional food is concerned, compared with food additives, this is not a matter of nutritional concentrates but food which
– over and above its function as food - is specifically intended to
influence the physiological parameters the consumer considers
important for health. The term "nutraceutical" is sometimes used
as a synonym. They are put in the typical forms of food on sale.
Familiar functional foods include salt to which iodine is added, the
probiotic yoghourt (to which certain bacteria are added), as well as
energy drinks to which caffeine and taurine are added. The term
"functional food" is not defined by law. There is a continuous transition to the wellness market, i.e. to products with wellness properties which promise to contribute to an enjoyable healthy life.
Recently polyphenols are also being increasingly used as a basis
for functional food. Examples for this are putting green tea extract
into fruit juices and enriching muesli bars with polyphenols from
Weit verbreitete aus Pflanzen gewonnene Arzneimittel mit
Polyphenolen als Wirkstoffe sind Extrakte aus Weißdornbeeren und -blättern (Wirkstoff: Catechin) zur Unterstützung
der Herz-Kreislauf-Funktion oder Extrakte aus Soja (Wirkstoffe: Isoflavone, z.B. Genistein) zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden der Frau und Vorbeugung von Osteoporose.
citrus fruit. Even the residue from extracting apple or grape juice
has recently been used as rape extract and as a source rich in polyphenols for antioxidants.
Polyphenols as active substances in plant-based medicines
The public's increased awareness for health and the environment
as well as the increasing readiness of orthodox doctors to be receptive for natural remedies have in recent years resulted in a greater
demand for plant-based medicines. Like every medicine these may
only come onto the market following a complicated, cost-intensive
licensing procedure. The manufacturing firm is subject to stringent controls.
Popular medicines extracted from plants with polyphenols as
active agents are extracts from hawthorn berries and leaves (active
ingredient: catechin) to support the cardio-vascular function or
extracts from soya (active agents: isoflavones, e.g. genistein) to
alleviate womens' menopausal
problems and as a prophylaxis
for osteoporosis.
Hopfen-Polyphenole und ihre Wirkungen
Seit etwa 5 Jahren häufen sich Meldungen über gesundheitlich
positive Eigenschaften von Polyphenolen (Flavonoiden) mit
einer Prenyl-Seitenkette. Am interessantesten erscheint das
prenylierte Chalcon Xanthohumol, das eine erstaunliche Vielfalt an vorteilhaften Wirkungsweisen zeigt. Insbesondere sein
anticanzerogenes Potenzial erscheint sehr vielversprechend.
Ein weiteres prenyliertes Flavonoid mit beachtenswerter Wirkung ist 8-Prenylnaringenin.
Diese Verbindung gilt als das
aktivste bislang entdeckte
Phytoöstrogen. Dies sind in
der Natur vorkommende
Hop polyphenols and their
Substanzen, die eine ähnliche
effects
Wirkung wie das weibliche
For about 5 years there have
Sexualhormon Östrogen zeibeen more and more reports on
gen. Sinkende körpereigene
the beneficial properties of polyÖstrogen-Produktion, die als
phenols (flavonoids) with a
Ursache von Wechseljahrbeprenyl side chain. The most
schwerden und Osteoporose
interesting seems to be the
gilt, kann durch Aufnahme
prenylated chalcone xanthohuvon Phytoöstrogenen teilweimol, which shows an amazing
se kompensiert werden (Hordiversity of advantageous effecmonersatztherapie).
ts. In particular its anticarcinoNeben diesen prenylierten
genic potential appears to be
Flavonoiden, die nur in wenivery promising.
gen Pflanzen vorkommen,
Another prenylated flavonoid
weist Hopfen aber auch viele
with noteworthy effects is 8Polyphenole auf, die in der
prenylnaringenin. This compoPflanzenwelt weit verbreitet
und was counted as the most
sind. So wurde kürzlich sogar
active phyto-oestrogen discodas bekannte Rotwein-Polyvered so far. These are subphenol Resveratrol in Hopfen
stances which occur in nature
entdeckt,
wenngleich
in „Ein Apfel pro Tag und man sieht sein Leben lang keinen Doktor.“ Forscher spre- and which show a similar effect
äußerst geringen Mengen. chen die gesundheitsfördernde Wirkung den in Äpfeln enthaltenen Polyphenas the female sexual hormone
Auch der Gehalt an phenoli- olen zu. Hopfen enthält das anticanzerogene Polyphenol Xanthohumol. / "An
oestrogen. Sinking endogenous
apple a day keeps the doctor away." Researchers attribute the healthy effect to the polyschen Carbonsäuren (z.B. phenols contained in apples. Hops contain the anti-carcinogen polyphenol xanthohumol.
oestrogen production which is
Ferulasäure) ist vergleichsseen to be the cause for
weise niedrig. Dagegen entmenopausal
problems
and
hält Hopfen nennenswerte Konzentrationen an Quercetin osteoporosis can be partly compensated by the ingestion of phytosowie Catechin, anderen Flavanoiden und oligomeren Proant- oestrogens (hormone replacement therapy).
hocyanidinen.
Besides these prenylated flavonoids which only occur in a few
Besonders interessant erscheinen bestimmte Gemische von plants, hops however also have a lot of those polyphenols which are
nieder- und höhermolekularen Polyphenolen in ihrer für Hop- widespread in plants. Thus not long ago even the familiar red wine
fen typischen Zusammensetzung. So weist die Mischung aller polyphenol resveratrol was discovered in hops even though in
Hopfen-Proanthocyanidine höhere antioxidative Aktivität auf extremely small quantities. Also the content of phenolic carbon
als einzelne Flavanoide und Proanthocyanidine. Eine Fraktion acids (e.g. ferula acid) is comparatively low. On the other hand
höhermolekularer Hopfen-Polyphenole kann die Entstehung hops contain quite considerable concentrations of quercetin as well
von Karies signifikant hemmen und wirkt effektiver als bei- as catechin, other flavanoids and oligomer proanthocyanidines.
spielsweise die Polyphenole aus Grüntee. Darüber hinaus sind
Certain mixtures of lower and higher molecular polyphenols seem
aus Hopfen isolierte Polyphenol-Gemische in der Lage, ein to be particularly interesting in their composition typical for hops.
Foto: Photocase.de
Hohen Bekanntheitsgrad hat in jüngster Zeit auch grüner Tee
erlangt. Im Gegensatz zu schwarzem Tee wird er nicht fermentiert und so werden die wertvollen Polyphenole der Blätter
weitgehend erhalten. Grüner Tee ist reich an Flavanoiden. Insbesondere Epigallocatechingallat weist ein breites Spektrum
physiologisch positiver Wirkungen auf.
HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL 2005/2006 ·
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Xan Wellness: Mischgetränk aus 40 %
alkoholfreiem Weißbier und 60 % Mehrfruchtgetränk, mit Vitamin C, Folsäure
und 0,0005 % xanthohumolreichem
Hopfenextrakt; „Erfrischt die Gesundheit und tut Körper, Geist und Seele
gut. Reich an natürlichem Xanthohumol“/ Xan Wellness: Alcopop with 40%
alcoholfree weissbeer and 60% fruit drink,
with vitamin C, folic acid and 0.0005% xanthohumol-rich hop extract: "Refreshes your
health and is good for mind, body and soul"
Meno Hop: Mit neuer Klasse an Phytoöstrogenen, Hopfenextrakt (Humulus
lupulus), pro Tag: 100 µg 8-Prenylnaringenin; „... empfohlen bei Beschwerden während der Menopause .....“
Meno Hop: With a new class of phytooestrogens, hop extract (humulus lupulus), per day: 100 µg 8-prenylnaringenin,
"… recommended for complaints in the
menopause…"
breites Spektrum bakterieller Toxine zu neutralisieren und
könnten dadurch die Folgen von Infektionen mit einer Vielzahl
anderer Bakterien lindern.
Wie die Beispiele zeigen, weisen die Polyphenole des Hopfens
ebenfalls vermarktungsfähiges Potenzial auf. Hopfen kann als
Rohstoff zur Gewinnung prenylierter Flavonoide dienen,
kommt aber auch als Quelle für andere Polyphenole in Frage.
Bekanntermaßen schwanken Polyphenol-Gehalte in Abhängigkeit von Sorte, Anbaugebiet und Jahrgang. Tabelle 1 zeigt
maximale Konzentrationen an Gesamt-Polyphenolen sowie
wichtiger polyphenolischer Fraktionen und einzelner Verbindungen, die in Hopfen nachweisbar sind. Weitere Steigerungen
wären durch gezielte Züchtung denkbar.
Entwicklung und Vermarktung erster polyphenolreicher
Hopfenprodukte
Es ist auffällig, wie sich in jüngster Zeit Patentanmeldungen
über die Gewinnung von Polyphenolen aus Hopfen und deren
Anwendungen häufen. Dies ist ein Zeichen, dass sich Entwicklungsabteilungen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie mit
dem Thema „Hopfen-Polyphenole“ näher beschäftigen. Beispielsweise werden folgende Erfindungen beansprucht:
- Herstellung von Xanthohumol als Reinsubstanz bzw. von
Xanthohumol-reichen Hopfenextrakten
- Verwendung von Xanthohumol und Isoxanthohumol als
Lebensmittel-Zusatz mit entzündungshemmender und
„anti-aging“ Wirkung
- Herstellung von 8-Prenylnaringenin als Reinsubstanz bzw.
von 8-Prenylnaringenin-reichen Hopfenextrakten und deren
Anwendung in der Hormonersatztherapie
- Herstellung einer Polyphenol-Tablette mit antioxidativer
Wirkung aus Hopfen
- Behandlung von Bakterien-Infektionen mit Hopfen-Polyphenolen
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So the mixture of all hop proanthocyanidins show a higher
antioxidative activity than
individual flavanoids and proanthocyanidins. A fraction of
higher molecular hop polyphenols can significantly inhibit
the formation of caries and is
more effective than for example
the polyphenols from green tea.
Over and above that polyphenol
mixtures isolated from hops are
in a position to neutralise a
wide spectrum of bacterial
toxins and therefore could alleviate the consequences of infecAsahi Dry Cooler: Chu-Hi mit 5 %
tions with a great number of
Alkohol, mit Hopfenextrakt und Apfelextrakt; „5mg / 100ml Hopfenpolyother bacteria.
phenole tragen zu dem hervorragenAs the examples show, the
den Geschmack bei“ / Asahi Dry
polyphenols
in hops likewise
Cooler: Chu-Hi with 5% alcohol, with hop
extract and apple extract: "5mg/10ml hop
show marketing potential.
polyphenols contribute to the excellent flaHops can be important as a raw
vour"
material for extracting prenylated flavonoids, but is also worth
considering as a source for
other polyphenols.
It is known that polyphenol contents fluctuate depending on the
variety, production region and year. Table 1 shows maximum concentrations of total polyphenols as well as more important polyphenolic fractions and individual compounds which can be proved in
hops. Further increases are conceivable through specific breeding.
Development and marketing of primary hop products rich in
polyphenols
It is noticeable that recently there have been more and more
patent applications for the extraction of polyphenols from hops and
Substanzen
Substances
Als Ausgangsmaterial zur Herstellung polyphenolreicher
Extrakte dienen Nebenprodukte der großtechnischen Hopfenverarbeitung für die Brauindustrie, deren Ziel die Aufkonzentrierung der Bitterstoffe ist. Damit stehen kostengünstige Rohstoffe zur Verfügung, die sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit
der Herstellungsverfahren auswirken.
Einige dieser Neuentwicklungen haben bereits Marktreife
erlangt. So wurden beispielsweise im Jahr 2004 folgende Produkte mit Polyphenolen aus Hopfen am Markt eingeführt
(siehe Abbildungen):
- „XAN Wellness”: Ein Wellness-Getränk aus Deutschland.
- „MenoHop“: Ein Nahrungsergänzungsmittel aus Belgien.
- „Dry Cooler”: Ein alkoholisches Getränk aus Japan.
Der Erfolg dieser Markteinführungen bleibt vorerst abzuwarten. Weitergehende Forschung kann zusätzliche Perspektiven
eröffnen. Letztendlich sind es dann die Verbraucher, die darüber entscheiden, ob auch Hopfen einen Platz im lukrativen
Markt für Polyphenole findet.
[email protected]
Anz.Hopsteiner210x148engl05_rz
04.07.2005
17:28 Uhr
- using xanthohumol and isoxanthohumol as an additive in food
with anti-inflammatory and "anti-ageing" effects
- manufacturing 8-prenyl-naringenin as a pure substance or hop
extracts rich in 8-prenylnaringenin and their application in hormone
replacement therapy
- manufacturing a polyphenol tablet with antioxidative effect from hops
- treating bacterial infections with hop polyphenols
By-products from large-scale technical hop processing are used as
basic material for the manufacture of extracts rich in polyphenol for the
brewing industry whose aim is upgrading the concentration of bitter substances. This means low-cost raw materials are available
which have a positive effect on the profitability of the manufacturing process.
Some of these new developments are already being marketed.
Thus for example in 2004 the following products were introduced
to the market with polyphenols from hops. (see diagrams):
- “XAN Wellness”: A wellness drink from Germany.
- “MenoHop“: A food additive from Belgium.
- “Dry Cooler”: An alcoholic drink from Japan.
It is yet to be seen whether these newly launched products will be
successful. Further research may open additional perspectives.
Ultimately it will be the consumers who decide whether hops can
also find a niche on the lucrative market for polyphenols.
Seite 1
Maximale Konzentrationen in Hopfen
Maximum concentrations in hops
Gesamt-Polyphenole/total polyphenols
Proanthocyanidine/proanthocyanidins
Flavanoide/ flavanoids
Catechin/catechin
Quercetin/quercetin
Phenolische Carbonsäuren/
phenolic carbon acids
Ferulasäure/ferula acid
Resveratrol/resveratrol
8-Penylnaringenin/8-penylnaringenin
Xanthohumol/xanthohumol
8%
5%
2%
0,3 %
0,2 %
Committed to the brewer worldwide.
0,04 %
0,01 %
< 0,01 %
0,01 %
1%
We are always open to new ideas. On the other hand, we never question the need to uphold
traditional values such as quality and reliability. We are committed to the brewer – from the
growing and processing of the hops we supply, through to logistics, research and development. The service and advice which we provide help to stay in close touch with our
Tab. 1: Maximal nachweisbare Polyphenol-Gehalte in getrockneten Hopfendolden / Tab. 1: Maximum polyphenol contents proved in dried hop cones
other applications. This is a sign that development departments in
the food and pharmaceutical industries are paying closer attention
to the subject "hop polyphenols". For example the following inventions have been claimed:
- manufacturing xanthohumol as a pure substance or from hop
extracts rich in xanthohumol
partners' needs, supplying fertile ground for mutual success.
Auhofstraße 18 | D-84048 Mainburg, Germany
Tel +49 (0) 87 51- 86 05-0 | Fax +49 (0) 87 51- 86 05-80
Email [email protected]
12. – 17. Sept. 2005
Halle B 1, Stand 546
www.hopsteiner.com
USA |INTERNATIONAL
Germany | 2005/2006
England | ·
HOPFENRUNDSCHAU
China
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