landkreis - Mike Horn
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landkreis - Mike Horn
Ein Ritt mit Kamelen über eine Sanddüne der Wüste Gobi Fotos: Dmitri Sharomov Die Wüste Gobi ist „total cool“ ABENTEUER Wie die 18-jährige Magdalena Gründl aus Pösing eine Expedition in die Mongolei erlebte. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON MARTIN HLADIK ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● „Die Gastfreundschaft hat mich total fasziniert“, sagt Magdalena Gründl (18) über ihre beeindruckendste Erfahrung bei ihrem Trip in die Mongolei und durch die Wüste Gobi. „Die Nomaden haben uns sofort in die Jurte eingeladen und alles mit uns geteilt.“ Zusammen mit einem guten Dutzend anderer Jugendlicher hat sie an der Pangaea-Expedition des Extremsportlers Mike Horn von 22. August bis 7. September teilgenommen. Mehrfach haben wir von Magdalena Gründl Emails aus der Mongolei erhalten und sie veröffentlicht, zuletzt aus der Wüste Gobi. Dann riss der Kontakt ab. Mittlerweile ist Gründl wieder zurück in Pösing und hat eine gute Erklärung. „Ich konnte zwei Tage nichts essen und trinken“, sagt die 18-Jährige ohne jede Leidensmine. Im Gegenteil: „Ich war richtig neidisch, als die anderen mit dem Rad in den Sonnenaufgang fuhren“, erzählt sie. Dabei hatte sie den Tag zuvor im Zelt verbracht und musste am zweiten Tag die Radtour vom Jeep aus betrachten. Weil die Ärztin der Expedition bei Gründl auch einen erhöhten Pulsschlag feststellte, verordnete sie sogar eine Infusion, um den Wassermangel auszugleichen. Apropos Durst. „Es gab immer zu wenig Wasser“, sagt Gründl und meint, dass sie als Europäerin bei 30 bis 35 Grad in der Wüste Gobi und zusätzlicher körperlicher Anstrengung gerne mehr Wasser getrunken hätte, die Wassermenge aber für einen ans Klima gewöhnten Nomaden mehr als LANDKREIS/MONGOLEI. ● ● ● ● ● DIE DATEN DER EXPEDITION ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Mike Horn: Mike Horn (* 16. Juli 1966 in Johannesburg, Südafrika) ist ein südafrikanischer Extremsportler. Seit dem Jahr 2008 ist Mike Horn mit einer jungen Mannschaft auf der Segeljacht Pangaea unterwegs. (Quelle: Wikipedia) ➤ Internet: http://www.mikehorn.com /en/pangaea ➤ Die Expedition: 22. August: Ulanbator; 23. August: Zeltlager am See Huvsgul; 24. bis 26. August: Reiten in der Region der Horidal Saridag Berge, 27. August: Rückkehr nach Ulan Bator; 28. August: Fahrt in die Gobi; 29. August: 30 Kilometer Trekking; 30. August: 40 Kilometer Trekking am Fuß des AltaiGebirges; 31. August bis 1. September: 40 bis 45 Kilometer Reiten; 2. bis 3. September: Trekking; 4. bis 5. September: Per Jeep Rückkehr nach Dalanzadghad; Mountainbike-Tour; 6. und 7. September: Rückreise nach Europa ausreichend gewesen wäre. Die Wüste Gobi sei „total cool“, schwärmt Magdalena Gründl. „Ich habe noch nie so einen Sternenhimmel gesehen.“ Weil es in der Wüste keine Lichtverschmutzung gebe, sehe der Nachthimmel ganz anders aus. „Wie mit Puderzucker überstäubt. “ So viele Sterne habe sie noch nie gesehen. Ihr schönster Tag bei der Tour sei eine Wanderung querfeldein gewesen. Man sei einfach geradeaus von GPS-Punkt zu GPS-Punkt gegangen. Insbesondere war die Besteigung eines Berges – „insgesamt haben wir bei der Wanderung 1000 Höhenmeter überwunden“ – ein Ereignis. Es sei zwar ziemlich anstrengend gewesen, den Berg zu besteigen, aber die Aussicht über die Wüste hätte für alles entschädigt. Lieber zu Pferd als auf dem Kamel Durch die Expedition kennt Magdalena Gründl auch den Unterschied zwischen der Fortbewegung zu Pferd und mit dem Kamel. Magdalena bevorzugt eindeutig das Pferd, obwohl sie noch vor der Expedition gesagt hatte, sie sei keine Reiterin und Pferde seien für sie eine neue Erfahrung. „Kamele sind ziemlich groß und stinken ziemlich“, erklärt die Pösingerin. Hinzu komme, dass es ihr an diesem Tag nicht so gut gegangen sei. Das Schaukeln auf dem Kamel habe ein Übriges getan. Deswegen habe sie das Kamel mehr geführt als auf ihm zu reiten. Zudem sei der Sitzkomfort auf dem Kamel nicht der beste. Als Sattel habe es nur eine Art Teppich gegeben. „Da hat man jeden Knochen des Tiers gespürt. Pferde sind richtiger Luxus im Vergleich“, sagt sie. Magdalena Gründl besuchte auch die Hütte dieses Mongolen. Auf den Vordermann aufpassen Aber selbst die komfortabelste Fortbewegung per Auto sei in der Mongolei ganz anders als bei uns. Die Straßen seien eher Feldwege. Meisten gebe es nicht nur eine Fahrspur, sondern gleich mehrere nebeneinander. Meist führten die irgendwann wieder zusammen, manchmal sei das aber auch eine Abzweigung. Deswegen sollte man aufpassen, wohin der Vordermann fährt, um den Anschluss nicht zu verlieren. Nur einmal habe sie eine geteerte Landstraße erlebt und bei der stand am Ende ein Schild „Danke an die deutsche Regierung“. Auch sonst sei deutsche Entwicklungshilfe stark in der Mongolei präsent. Auch in den Supermärkten, die vergleichbar mit einem Tante-Emma-Laden sind, gebe es viele deutsche Produkte. Oft allerdings sei das Haltbarkeitsdatum deutlich abgelaufen. „Ich bin total froh, dass ich das gemacht habe“, sagt Magdalena Gründl über die Expedition. Sie könne gar nicht glauben, dass sie diese Erlebnisse und Erfahrungen nur in rund zwei Wochen gemacht habe. Es komme ihr viel länger vor. Mike Horn (rechts) organisierte die Pangea-Expedition. Die letzte Abendsonne Per Fahrrad durch die Wüste