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MIKROMONTAGE Gold-zu-Gold-Ultraschall-Verbindungen für die Flipchip-Montage Bonden statt löten Der Ultraschall-Gold-zu-Gold-Verbindungs-Prozess bietet eine Lösung ohne Lot, ohne die Notwendigkeit einer Reinigung und hohen Durchsatz für die hochgenaue Montage von Flipchips. Gold-zu-Gold-Verbindungen sind zuverlässig vor allem mit Blick auf die Bondfestigkeit sowie die elektrische Hochfrequenz-Performance. Der Ultraschall-GGI-Prozess wurde in erster Linie für kleine Chips mit Abmessungen von 5 mm x 5 mm und bis zu 30 Anschlüsse entwickelt. Durch die erweiterten Leistungsfähigkeiten eines speziell adaptierten Bondtools auf eine Druckkraft von 100 N und sowie höhere Ultraschallleistung lassen sich nun auch Chips bis zu 10 mm x 10 mm mit bis zu 100 Bumps bonden. Gleichzeitig wurde die Plaziergenauigkeit von ±15 μm auf ±10 μm verbessert, so dass sogar Dies mit einem PadRaster unter 50 μm gebondet werden können. Das Ultraschallbonden dünner Chips ist mit einer Mindestdicke von 100 μm möglich. Was in einigen Elektronikprodukten Vorteile in Bezug auf die Bausteinhöhe bringt. Diese Einsparungen an Siliziummaterial können darüber hinaus die Bausteinkosten um beachtliche 50 % senken. Das Ultraschall-GGI-Bonden verwendet Ultraschallenergie sowie einen Bondtisch mit relativ niedriger Temperatur von weniger als 150°C zur Fixierung des Chips. Per Software werden die Ultraschallfrequenz bzw. -Energie sowie das Bond-Tool überwacht, das den eigentlichen Bondprozess zusammen mit der Ultraschallenergie bewerkstelligt. Kostengünstige Kunststoffmaterialien sowie Embedded-Bausteine mit LTCC-Substraten (Low Temperature Co-Fired Ceramic) profitieren von der relativ niedrigen Bondtemperatur. Klassische Anwendungen wie SAW-Filter und LEDs sind jetzt auch für ˘ AUTOR Philip Couts, Factory Automation Division, TDK Corporation of America 2 Bild 1: Flipchip-Prozesse im Vergleich Bild 2: Schematische Darstellung eines GGI-Bondkopfes CMOS-Bildsensoren, Speicherbausteine sowie andere Sensoranwendungen möglich. Bild 1 veranschaulicht den Vergleich zwischen konventioneller C4-FlipchipTechnik zum Ultraschall-Flipchip-GGI-Prozess, der statt der Lotkugeln auf dem Flipchip-Gold-Stud-Bumps verwendet und statt spezieller Lotpads Goldpads. ringert sich die Größe des Gehäuses wesentlich. Der Durchsatz beim C4-Lötprozess und beim Ultraschall-GGI-Bonding ist ungefähr gleich.Beim C4-Lötprozess wird der Chip einem Reflow-Prozesse ausgesetzt,während beim Ultraschall-GGI-Prozess jeder Chip Gold-Stud-Bumping Eigentlich ist der Ultraschall-Flipchip-GGIProzess ist eine Variante des GolddrahtBondens. Beim Ultraschall-Flipchip-GGIBonden werden herkömmliche Drahtbonds durch Gold-Stud-Bumps ersetzt.Gegenüber konventionellen Drahtverbindungen ver- Bild 3: Das Bondprofil productronic 3 - 2006 MIKROMONTAGE ˙ KOMPAKT ˘ Der Ultraschall-Gold-zu-Gold-BondProzess verwendet gegenüber dem konventionellen C4-Flipchip-Prozess statt der Lotkugeln Flipchip-GoldStud-Bumps und statt spezieller Lotpads Goldpads. So können alle StudBumps eines Flipchip in einem einzigen Ultraschall-Bondprozess verarbeitet werden, ohne das Lotlegierungen im Spiel sind. individuell gebondet wird. Der C4-Lötprozess wird für Bumpraster bis 200 μm sowie Bumpzahlen bis 5 000 eingesetzt. Der Ultraschall-GGI-Prozess dagegen ist eher für Bumpraster unter 100 μm und eine BumpAnzahl bis 100 Verwendung geignet. Der Ultraschallwandler beim GGI-Prozess Der Bondkopf Der Bondkopf der Maschine mit seiner geringen Trägheit erfordert eine schnelle Steuerung sowie eine genaue Regelung der Andruckkraft. Es geht um ˘ das Erzielen eines guten Bonds mit der geringst möglichem Druck, ˘ präzise Kontaktgeschwindigkeit und geringe Trägheit des Bondkopfes. Die Ablaufsteuerung des Bonders sorgt für eine exakte Regelung des Bondkopfdruckes und der Ultraschalleistung,um so den Chip optimal auf dem Substrat zu befestigen.Der Druck wird schrittweise aufgebaut (Bild 3). Das Gerät hat die Fähigkeit,die Druckenergie in Schritten von 0,1 N zu variieren. Der Schwingspulenmotor ermöglich eine schnelle Überwachung des Bondprozesses innerhalb von 10 ms oder weniger.Schließlich beträgt die typische Ultraschall-Bondprozesszeit weniger als 300 ms pro Chip. Intelligente, geregelte Ultraschallgeneratoren wie die Uthe 10H-Familie,die während des Bondprozesses auftreDer Gold-Stud-Bond tende Änderungen komZum Anbringen des Goldpensieren können, sind für Stud-Bumps (Bild 4) auf den GGI-Bondprozess optidem Chip können entwemal geeignet. Sie stellen geder Gold-Stud-Bumpingregelte Frequenz,Impedanz geräte oder ein Galvaniund Leistung zur Verfügung. siervorgang zum Einsatz Da die Verschiebung des kommen.Gold-Stud-BumWandlers als lineare Bewegung auftritt, vibriert das Bild 4: Auf dem Chip montierter ping wird in Anwendungen bevorzugt,bei denen Bond-Tool (Bild 2) in Längs- Gold-Stud-Bump eine Programmierbarrichtung, wodurch eine Art keit und Flexibilität der Bumps erforderSchweißvorgang abläuft, der zum eilich ist. gentlichen Bond führt. Gold-Bumps werden sequenziell entNormalerweise arbeitet so ein Ultraweder direkt auf dem Wafer oder manchschallgenerator bei 58 bis 64 kHz, was für mal auf dem Substrat aufgebracht. Hereine gute Diffusion des Goldes sorgt und aus kommen Gold-Bump-Formen mit zuverlässige Bonds bei niedriger TempeSchwanz, abgeflachtem Ende und abratur bewerkstelligt. Der Einsatz einer gerundeten Spitzen. Der Gold-Stud-Bump Substratheizung trägt prinzipiell zur Beweist ein hohes Profil auf, das sich bei reschleunigung des Ultraschall-Bondprolativ geringer Krafteinwirkung zu verzesses bei. formen beginnt. Beim Bumpingprozess wird dieser Gold-Bump nach unten gedrückt und zur Herstellung der elektrischen Verbindung mithilfe von Ultraschall auf die Chip-Oberfläche gebondet (Bild 5). Bild 6 zeigt die wesentlichen Bereiche des Gold-Stud-Bump-Prozesses:die Bump-Höhe und den Kollapsbereich. In Bild 7 ist das Gold-Stud-Bump-Profil nach dem Chipanschluss bzw.dem Ultraschallbonden darBild 5: Gold-Stud-Bump nach dem Bonden productronic 3 - 2006 Bild 6: Kontrollbereich vor dem Kollaps gestellt. Der Kollapsbereich wird innerhalb ±10 μm gehalten, um eine gute Scherfestigkeit aufrecht zu erhalten. Alle Bumps werden während des Bondvorgangs gleichzeitig mit dem Substrat verbunden. Die verschiedenen Schermöglichkeiten für einen Bondtest sind in Bild 8 aufgeführt. Im Falle eines Gold-Stud-Bump ist Schermodus B erstrebenswert, bei dem die Scherung innerhalb des Gold-Bumps auftritt. Beim Gold-Plating werden Goldkugeln auf dem Wafer abgeschieden. Das erspart die Anschaffung von speziellen Geräten für das Herstellen von Stud-Bumps. Die GoldGalvanisieranlagen sind hochspezialisert und arbeiten sehr effektiv. Bild 7: Kontrollbereich nach dem Kollaps Die Ergebnisse eines Schertests im Modus B zeigt Bild 9. Für einen Schertest nach dem Ultraschallbonden des Chips auf das Substrat gemäß Modus D (Bild 10) sollten sämtliche Bumps auch wirklich gebondet sein.Geschert wird auf die Grenzschichten zwischen Substrat und Chip. Die Scherfestigkeiten liegen zwischen 70 bis 100 g pro Bump. Die monolithische Bondstruktur von reinen Gold-Bumps bieten bis zum Zehnfachen der Bondfestigkeit von SnPb-LotBumps. Die Bestückungsgenauigkeit Die Bestückungsgenauigkeit ist ein weiteres interessantes Untersuchungs- ˘ Bild 8: Bei der Ultraschallbondprüfung auftretende Schädigungen treten auf in der Grenzschicht Au zu Au (von links), der Innenseite des Au-Bump, in der Grenzschicht Au zu Al, oder Al zu Chip oder an der Innenseite des Chips 3 MIKROMONTAGE kriterium für einen UltraschallFlip-Chip-Bonder. Normalerweise werden GenauigkeitsmessunBild 9: Ergebnis eines Schertests im Modus B gen durchgeführt, indem man den Chip auf einer Glasplatte montiert,was eine tabellarische Auflistung der Messungen erlaubt (Bild 11). Typische Gerätespezifikationen ergeben für X und Y jeweils ±8 μm bei 3 Sigma und für Theta jewiels ±0,3° bei 3 Sigma. Chip-Nummer X (mm) Y (mm) Theta (°) 1 0,0632 6,0826 30,6868 2 0,63 6,0825 39,6502 3 0,0609 6,0826 30,6789 4 0,0611 6,0819 30,7014 5 0,061 6,0817 30,6939 6 0,0603 6,082 30,6255 7 0,0614 6,0821 30,7103 8 0,0598 6,0816 30,6721 9 0,0603 6,0824 30,6469 10 0,0611 6,0824 30,5976 11 0,0628 6,0835 30,6944 12 0,0631 6,084 30,6572 13 0,0621 6,0826 30,7426 30,6405 14 0,0619 6,083 15 0,0616 6,0829 30,5938 16 0,0612 6,0819 30,6926 17 0,0624 6,0821 30,6263 18 0,0614 6,0826 30,659 19 0,0613 6,0829 30,7019 20 3 sigma 0,0602 6,083 30,6833 0,003021201 0,001803352 0,1152419 Partikelüberwachung min 0,0598 6,0816 30,5938 Ein integrierter Partikelzähler dient zur Messung von Partikeln im Bondbereich. Die Ultraschallbondanlage ist zum Arbeiten unter Reinraumumgebungen ausgelegt. max 0,0632 6,084 30,7426 Bild 11: Typische Messdaten für die Überprüfung der Montagegenauigkeit Das Ultraschall-GGI-Präzisions-Bonden Schlussbetrachtung Das Ultraschall-GGI-Bonden zum kontaktieren von Flipchips wird sich in Zukunft weiter druchsetzen. Schließlich lässt sich ein hoher Durchsatz durch das Bonden mehrere Anschlüsse in ei-nem Arbeitsgang erzielen. Ausgezeichnete ScherkraftKennwerte von 70 g bis 100 g pro Bump werden durch solche Metall-zu-MetallBond-Charakteristika erreicht. ˘ ˘ ˘ ˘ Bild 10: Ergebnis eines Schertests im Modus D ˘ führt zu elektrischen Kennwerten mit ˘ benötigt weniger Fertigungsschritte im Vergleich zu anderen Chipmontagetechniken, bietet eine zuverlässige, umweltfreundliche Chipmontagetechnik, da Flussmittelreinigung und Blei nicht mehr im Prozess vorhanden sind, erlaubt eine Reduzierung der Chipgrößen um bis 70 % verglichen mit Drahtbondbausteinen, besitzt die Fähigkeit, die PackagingKosten zum Bonden eines Chips durch eine größere Anzahl von Bumps zu verbessern, erlaubt den Einsatz von kostengünstigen Substratmaterialien wie FR4, Harz und anderen wärmeempfindlichen Werkstoffen und geringem Widerstand und optimalen Hochfrequenzeigenschaften für Hochleistungsanwendungen. Literatur [1] A.Dohya,„Environmental and Endurance Test Methods for Bare Die Mounting“. [2] M. Kawahara, „Process Guidelines of Flip Chip Mounting Technology“, JEITA Publication, ETR 7010 Committee Japan, Juni 2002. ˘ TDK Electronics Kennziffer 412 Fax +49/2 11/9 07 72 98 www.tdk-components.de/fa Anzeige 1/4 Seite quer??? 4 productronic 3 - 2006