Konzept Drei-Burgen-Schule Felsberg als PDF

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Konzept Drei-Burgen-Schule Felsberg als PDF
Drei-Burgen-Schule
Gesamtschule mit Ganztagsangebot
Tel. 05662/3011 und 3012
Fax 05662/6586
[email protected]
KONZEPTION: PROJEKT „KINDER MIT KÖPFCHEN MACHEN SCHULE“
AM STANDORT DREI-BURGEN-SCHULE FELSBERG
Vorwort des Sponsors?
(Idee/Hintergrund, Gründung Schulteam, zwei Schulen – zwei Konzepte…)
Gliederung
1. Rahmenbedingungen an der Drei-Burgen-Schule (DBS)
4
1.1. Finanzierung und Stundenumfang
4
1.2. Schulstandort
4
1.3. Schulsozialarbeit an der DBS
5
1.4. Projektpersonal
6
1.5. Zielgruppe und Teilnehmerzahl
6
1.6. Förderzeitraum und Förderzeiten
7
2. Selbstverständnis und pädagogische Zielsetzung
7
2.1. Zur Entwicklung von Schulkindern an der DBS
7
2.2. Projektziele
7
2.3. Pädagogische Ziele
8
3. Pädagogische Arbeit
8
3.1. Mentoring
8
3.2. Methoden und Arbeitsweisen
9
3.3. Abgrenzung von der SSA
10
4. Zusammenarbeit
10
1. RAHMENBEDINGUNGEN AN DER DREI-BURGEN-SCHULE (DBS)
1.1. Finanzierung und Stundenumfang
Für das Projekt „Kinder mit Köpfchen machen Schule“ an der DBS stehen seitens des
Sponsors Mittel zur Verfügung, welche einen Projektstundenumfang von ca. 80
Stunden monatlich ermöglichen. Zurzeit verteilen sich die Stunden auf zurzeit fünf
pädagogische Mitarbeiter/-innen. Darüber hinaus stehen für das Team auf Antrag
begrenzte Sachmittel für den Einkauf von Spiel-, Übungs-, Bastelmaterial sowie für
besondere Kleinprojekte (Backen, Kochen, Events) bereit.
1.2. Schulstandort
Im Jahr 1966 entstand aus einer Mittelpunktschule die Gesamtschule Felsberg, die
in sich Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig vereint. Das Einzugsgebiet der
Drei-Burgen-Schule erstreckt sich über die 16 Ortsteile von Felsberg und geht zum
Teil darüber hinaus. Die Schule ist zentral in Felsberg gelegen. Auf dem Schulgelände haben ihren Sitz ebenfalls das Mehrgenerationenhaus der Stadt, der Verein
KiFaS e.V., das Büro der Stadtjugendpflege Felsberg und die Kindertagesstätte
„Sonnenkäfer“.
Zurzeit besuchen die Schule 604 Schülerinnen und Schüler. Im laufenden Schuljahr
wurden 28 Klassen gebildet. Der Anteil an Mädchen ist nur geringfügig höher als der
Anteil an Jungen. Bemerkenswert im Erscheinungsbild der Schule ist, dass relativ
viele Schüler einen Migrationshintergrund haben.
An der Schule arbeiten 44 Lehrerinnen und Lehrer zuzüglich Referendaren/-innen,
eine Schulsozialarbeiterin, ein Schulsozialarbeiter, zwei Haustechniker und zwei
Verwaltungsfachkräfte.
Die DBS Felsberg ist eine Gesamtschule mit freiwilligem Ganztagesangebot. Durch
die drei vertretenen Schulformen und die jeweils dazugehörigen Bildungsreformen
befindet sich der schulische Betrieb im ständigen Wandel. Eingang in die
Gesamtschule bildet je nach Wahl der Gymnasialzweig oder die auf die Haupt- oder
Realschule vorbereitende Förderstufe in Klassen fünf und sechs. Derzeit erfolgt nach
dem Besuch der Förderstufe die Differenzierung in Haupt- und Realschule. Mit dem
neu begonnenem Schuljahr und der Klassenstufe fünf, sind diese beiden
Schulzweige unter dem Namen Mittelstufenzweig miteinander verbunden.
Ab Klassenstufe acht sollen zusätzlich Praxisklassen eingerichtet werden. Im
Jahrgang neun und zehn werden in den Verbundklassen zwei weitere Profile
angeboten: die eine bereitet sich verstärkt auf die Berufsausbildung vor, die andere
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auf den Besuch an weiterführenden Schulen (zum Beispiel Fachoberschule,
gymnasiale Oberstufe).
Die Gesamtschule verfügt über die Möglichkeit, eine Hauptschulklasse zehn (H10)
einzurichten. Die Schülerinnen und Schüler dieser Klasse verbringen einen Tag in
der Woche in einem Praxisbetrieb.
Der Besuch der H10 ermöglicht ihnen die Verbesserung ihres bisherigen
Schulabschlusses. Leistungsstarke Kinder und Jugendliche können an der
Realschulabschlussprüfung teilnehmen und so die Mittlere Reife erwerben.
Nachdem in den vergangenen Jahren im gymnasialen Schulzweig zwischenzeitlich
eine Umstellung auf den G8-Bildungsgang erfolgte, wurde zu Beginn des Schuljahres
2009/2010 das G9-Modell wiedereingeführt. Das bedeutet, dass die Schüler bis zur
zehnten Klasse auf der Drei-Burgen-Schule bleiben können und auf den Besuch der
Oberstufe vorbereitet werden.
Das kostenlose und freiwillige Ganztagesangebot an der Drei-Burgen-Schule umfasst
verschiedenste Angebote. In der Schulcafeteria gibt es an jedem Tag ab zwölf Uhr
die Möglichkeit ein Mittagessen einzunehmen, oder sich mit Snacks und Getränken
zu versorgen.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen und außerschulischen
Kooperationspartnern ist eine Auswahl an überwiegend sportlichen Arbeitsgemeinschaften, aber auch kreativen Angeboten, wie z.B. Musiktheater, vorhanden. Zudem
werden spezielle Angebote im Bereich der Informatik, Mathematik, der
Naturwissenschaften und Fremdsprachen gemacht.
An der Schule gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, die Hausaufgabenhilfe oder
den „Offenen Schülertreff“ zu besuchen. Beides sind Angebote der Schulsozialarbeit.
1.3. Schulsozialarbeit an der DBS
Die Schulsozialarbeit an der Drei-Burgen-Schule in Felsberg besteht seit dem Schuljahr 2002/2003. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten in den ersten beiden Jahren, gelang es sukzessive ein Profil der Schulsozialarbeit an der DBS herauszuarbeiten und
es zielführend umzusetzen. Seitdem hat sich die Schulsozialarbeit in der Schule etabliert und ist aus dem schulischen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Das Handlungsfeld der Schulsozialarbeit ist breit und vielfältig. Dies hängt sowohl
mit veränderten Lebensbedingungen und Familienstrukturen als auch mit den
wachsenden Aufgaben von Schule zusammen. Die Welt ist schwieriger geworden;
nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Erwachsenen, die in ihr
leben.
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Schulsozialarbeit versucht auf diese Veränderungen einzugehen, versucht Wege
und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie etwas besser gehen kann. Sie klärt, berät und
vermittelt bei Konflikten und schwierigen Situationen oder bestärkt einfach “nur“
Kinder und Jugendliche in ihrer Ausgelassenheit und Freude, wenn einmal keine
Probleme im Vordergrund stehen. Letzteres häufig unter dem Gesichtspunkt, die
am Rand Stehenden mitzunehmen und teilhaben zu lassen.
Ein wesentlicher Baustein dafür ist, Zeit im Schulalltag aufzubringen, um richtig
zuhören zu können. Zeit ist ebenso wichtig um Verständnis zu entwickeln, mit
Beteiligten Konflikte zu lösen, Jugendliche ernst zu nehmen, aber auch um Kritik
zu üben und Grenzen zu setzen. Daher ist es für die Schulsozialarbeit notwendig
unabhängig und flexibel zu sein, das heißt nicht auf eine „Lehrerrolle“ und/oder
einen Stundenplan festgelegt zu sein.
Schulsozialarbeit knüpft an den Stärken und Schwächen der Schülerinnen und
Schüler an und unterstützt sie beim Erwerb sozialer Kompetenzen, dem Erlernen
von Selbstständigkeit und der Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit.
Ein integraler Bestandteil des Konzeptes ist eine enge Verflechtung mit außerschulischen Kooperationspartnern, denen folgende angehören: Schulpsychologischer
Dienst, Beratungsstellen, Jugendamt, Polizei, Soziales Dienstleistungszentrum,
Stadtjugendpflege, Evangelisches Jugendzentrum, Mädchentreff, Universität Kassel,
Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, Berufliche Schulen, Lernhilfe- und
Erziehungshilfeschulen etc.
1.4. Projektpersonal
Das Personal des Projektes „Kinder mit Köpfchen machen Schule“ setzt sich
schulintern aus der Schulsozialarbeiterin, dem Schulsozialarbeiter, der
Hausaufgabenbetreuerin des Ganztagsangebotes der Schule, der ehem.
Schulsozialarbeitspraktikantin und einer Sozialpädagogin auf Stundenbasis
zusammen.
1.5. Zielgruppe und Teilnehmerzahl
Zielgruppe des Projektes an der Drei-Burgen-Schule sind Schülerinnen und Schüler
der Jahrgangsstufen fünf und sechs, die für ihre Persönlichkeitsentwicklung
Unterstützung, Bestärkung und Zuwendung gut gebrauchen und auch nutzen
können. Vorwiegend handelt es sich dabei auch um die Schülerinnen und Schüler,
die keine erheblichen und bereits verfestigten Verhaltens- oder Lernschwächen
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aufweisen und deswegen bereits Hilfe von anderen Institutionen erhalten. Die
Teilnehmerzahl ist auf maximal zehn Kinder begrenzt.
1.6. Förderzeitraum und Förderzeiten
Der Förderzeitraum beträgt nach individuellem Bedarf der Kinder maximal zwei
Jahre.
Die Förderzeiten liegen von montags bis freitags variabel zwischen 7:30 Uhr und
15:30 Uhr; vormittags im Wesentlichen während der Pausen, aber auch individuell
flexibel nach Bedürfnislagen und Gelegenheiten der einzelnen Kinder; nachmittags
innerhalb der Hausaufgabenbetreuung und im Rahmen des Nachmittagsangebotes
„Offener Schülertreff“ der Schulsozialarbeit.
2. SELBSTVERSTÄNDNIS UND PÄDAGOGISCHE ZIELSETZUNG
2.1. Zur Entwicklung von Schulkindern an der DBS
Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren haben zur erfolgreichen
Gestaltung ihrer Entwicklung eine Vielzahl von Aufgaben und Herausforderungen zu
bewältigen. Mit dem Übergang aus der Grundschule in die Drei-Burgen-Schule
Felsberg lernen sie ein neues Stück Lebenswelt kennen und beginnen, sich hier
zurechtzufinden. Kinder in dieser Lebensphase brauchen eine Fülle von Anregungen
(gelegentlich Hilfestellung) sowie die Bereitstellung von Wissen, Erfahrung und
Möglichkeiten. Sie benötigen in unterschiedlichem Umfang Erwachsene, die ihnen
sowohl Verständnis und Zuwendung entgegen bringen, darüber hinaus aber dabei
helfen, das vielfache Angebot einer Ganztagsschule für positive Erfahrungen nutzen
zu können.
Mädchen und Jungen sind vor allem aber auch auf den Kontakt zu Gleichaltrigen
angewiesen. Sie brauchen freie und angeleitete Lern- und Spielsituationen mit ihnen
um sich selber zu erfahren, von anderen zu lernen und mit ihnen auszukommen. Sie
entwickeln hierbei u.a. ein Gefühl für Gleichheit und Gerechtigkeit sowie verschiedene Durchsetzungs- und Lösungsstrategien.
2.2. Projektziele
Ziel ist es, einzelne Kinder mit Schwierigkeiten (eventuellen Entwicklungsdefiziten)
in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stabilisieren und/oder zu fördern.
Ziele im Einzelnen:
-
Zusammentragen und Evaluation aller (Hintergrund-)Informationen zu einem
Gesamtbild (Stärken, Schwächen, Defizite) unter Einbeziehung der Eltern;
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-
Herstellung eines Informationstransfers zwischen allen maßgeblichen Personen,
die mit dem Kind arbeiten;
Erstellung eines Förderplans;
Koordination bestehender Maßnahmen und Hilfen;
Installation fehlender Maßnahmen unter Einbeziehung der Angebote der Schule
(AGs, Hausaufgabenhilfe, Freitagsclub, Mediatoren, Schulsozialarbeit, ...);
Bereitstellung einer/mehrerer konkreten Bezugspersonen (Klassenlehrer,
Mediatoren, Schulsozialarbeit, ...), die sich in den Bezügen des Kindes auskennen.
2.3. Pädagogische Ziele
Die Angebote für Kinder sollen zum Ziel haben:
-
-
-
-
Mädchen und Jungen in ihrer altersgemäßen Selbständigkeit zu unterstützen,
sodass sie lebenspraktische Fähigkeiten entwickeln und Interessen ausbilden
und verfolgen können;
die Eigenverantwortlichkeit der Kinder zu stärken;
den Kindern Orientierungen zu geben und sie aufzufordern, eigene Meinungen
zu entwickeln und zu vertreten. Sie sollen zu Beteiligung und Mitbestimmung
ermuntert und befähigt werden;
die Lernprozesse der Kinder in und außerhalb der Schule zu fördern, sodass sie
ihre Begabungen und Fähigkeiten entdecken und ausbauen können;
Chancen zum Erlernen erweiterter Geschlechterrollen zu bieten;
die Beziehungen der Kinder zu fördern. Sie sollen Freundschaften entwickeln
können, sich selbst als Teil der Gruppe sehen lernen und ein ´Wir-Gefühl´ entdecken. In der Gruppe lernen sie etwas von anderen anzunehmen, anderen etwas
abzugeben, sich einzufügen und sich durchzusetzen;
die Konfliktfähigkeit der Kinder zu stärken;
Ausgrenzung zu verhindern, Kinder in schwierigen Lebenssituationen zu
stabilisieren und die Integration der Kinder zu fördern.
3. PÄDAGOGISCHE ARBEIT
3.1. Mentoring
Dem als Begleitermodel konzipierten Projekt Rechnung tragend, sind die Stunden in
die „Regelarbeitstage“ der Projektmitarbeiter weitgehend fließend integriert. Nur
so ist es den pädagogischen Mitarbeitern möglich, die Schülerinnen und Schüler immer wieder im Tagesverlauf aufzusuchen bzw. in „geeigneten“ Momenten zu fördern/betreuen.
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Das Mentoring-Projekt „Kinder mit Köpfchen...“ ergänzt und erweitert die reguläre
Schulsozialarbeit an der Drei-Burgen-Schule Felsberg. Es stellt den „Zielgruppenkindern“ zusätzlich zur Schulsozialarbeit -Zeit ein ‚qualitatives Mehr‘ zur Verfügung, das
über das Regelangebot der Schulsozialarbeit hinaus geht. Des Weiteren bekommen
die „Zielgruppenkinder“ des Projektes eine Aufmerksamkeit und Förderung, die sie
im Regelbereich nicht oder nicht in diesem Umfang erhalten würden.
Zugunsten einer durchgehenden Verfügbarkeit über den ganzen Tag wurde auf ein
Bezugssystem, in dem einzelne Mitarbeiter/-innen stundenweise nachmittags in der
Woche für einzelne Kinder zuständig wären, bewusst verzichtet. Alle Mitarbeiter/innen arbeiten als Team und kennen sich in den Belangen der Kinder gut aus. Eine(r)
vom Team ist immer verfügbar für Momente, in denen egal welches der
Zielgruppenkinder einen Gesprächsbedarf, Pause, Freistunde, Zeit zum spielen, für
Hausaufgaben usw. hat. Für die Mitarbeiter/-innen sind das die günstigsten Momente für eine Arbeit mit dem Kind. Die Kinder haben die Möglichkeit über den
ganzen Schultag Zuwendung, Bestätigung etc. zu erfahren und u.a. Selbstwert zu
entwickeln.
3.2. Methoden und Arbeitsweisen
Die Projektmitarbeiter/-innen erkennen zu einem beliebigen Zeitpunkt des Schultages z.
B.:
-
günstige Lernmomente bei einem lernschwachen Kind, die sie ihm nutzbar machen,
indem sie seine Aufmerksamkeit auf Lernbereiche lenken. Das Kind macht in dem
für es wichtigen Bereich Fortschritte, sammelt positive Lernerfahrungen, steigert
das Selbstwertgefühl, indem es sich als erfolgreich erlebt;
-
Konzentrationsphasen bei einem sehr leicht ablenkbaren Kind. Sie sorgen dafür,
dass es nicht gestört wird oder/und loben es. Auch Spiegelung des
Konzentrationsvermögens hilft dem Kind, Selbstvertrauen in die eigene Konzentration zu entwickeln. Das Kind erfährt, dass es sich konzentrieren und damit Fortschritte machen kann;
-
Spaß, Freude, Neugier eines verhaltensschwierigen, von der Gruppe nicht so
geschätzten Kindes im Gemeinschaftsspiel. Sie geben wenn nötig Impulse, tragen
zum weiteren Erhalt der positiven Stimmung des Kindes und der Spielgemeinschaft
bei und bieten so Raum zur Ausbildung sozialer Kompetenzen des betroffenen Kindes. Das Kind erfährt Anerkennung und lernt, wie es mit anderen Kindern auskommen kann;
-
frühzeitig eine Konfliktanbahnung mit einem reizbaren, zu Aggressionen neigenden
Kind. Sie begeben sich in die Situation bevor der Konflikt eskaliert und helfen ihm
indirekt, allein durch ihre Anwesenheit oder durch direkte Einflussnahme, auf
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geeignete und friedfertige Lösungsmuster zugreifen zu können. Sie unterstützen
das Kind und stärken seine Selbstkontrolle. Das Kind nimmt sich als verträglicher
Partner wahr und erfährt Anerkennung statt Ausgrenzung;
-
eine Gewalteskalation zwischen Kindern, und helfen sie direkt aufzuarbeiten. Der
Interessenkonflikt wird mit den beteiligten Kindern analysiert (Ursachen, Handlungen, Folgen etc.). Ging der Konflikt von einem zu Gewalt neigenden Kind mit einem
Förderungsbedarf seines sozialen Verhaltens aus, werden mit dem Kind in der
Einzelförderung darüber hinaus Verhaltensalternativen besprochen und vereinbart.
Das Kind erfährt, dass es sich mit seinen gewalttätigen Konfliktlösungsversuchen
nicht durchsetzen kann und, dass es sich mit ihnen auseinandersetzen muss. Es
lernt andere Lösungsstrategien kennen und lernt, sich an ihnen zu orientieren. Es
erfährt Zuwendung, fühlt sich ernstgenommen und angenommen, wie es ist;
-
Negativstimmungen eines zu fördernden Kindes. Die Fachkräfte helfen dem Kind
diese Stimmung abzubauen, indem sie Anteil nehmen, Zuwendung geben, Trost
spenden und versuchen, seine Motivation und Lebensfreude zu erhöhen.
3.3. Abgrenzung von der SSA
Im Schulalltag vermischen sich die Tätigkeiten und das ‚qualitative Mehr‘ des Projektes mit denen der SSA, sodass es oft schwierig ist, die einzelnen Handlungen zeitlich
zu erfassen und zuzuordnen.
Zu fest definierten Zeiten, z.B. während der offenen Hausaufgabenbetreuung
(Tätigkeitsschwerpunkt liegt hier für die „Zielgruppenkinder“ nicht ausschließlich auf
der Erledigung der HA) oder des gemeinsamen Mittagessens, lässt sich noch der
personelle Einsatz zeitlich gut erfassen. Dies trifft ebenso auf kurze
‚Dienstbesprechungen‘ und Elterngespräche, etc. zu.
Im Fall der pädagogischen Konferenzen mit Lehrern hingegen mischen sich schon die
Tätigkeiten des Projektes mit den Regelaufgaben der SSA. Noch problematischer ist,
die Projektarbeit zu differenzieren, bei einer bewusst ausgesuchten, angeleiteten
und begleiteten Spielsituation. Die Intention dabei kann beispielsweise sein, ein
Zielgruppenkind motorisch zu fördern. Selbstverständlich nehmen daran aber auch
andere Kinder teil, die aus anderen Motiven heraus im Rahmen der Regelbetreuung
der SSA Mitspieler sind.
4. ZUSAMMENARBEIT
Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist, bestimmte Informationen zu sowie gewonnene
Erfahrungen mit den Kindern für dritte (z.B. Klassen/-Fachlehrern) zu sammeln, zu
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bewerten und ihnen zugänglich zu machen. Ein häufiger Austausch erfolgt in der Regel
in ‚Tür und Angel‘-Gesprächen mit den unterrichtenden Kollegen, welche einen hohen
Wert für alle Beteiligten haben. Sie sind schnell, aktuell und bieten die Möglichkeit ggf.
eigenes Handeln in Bezug auf ein „Zielkind“ und dessen Bedürfnisse zu verändern. Die
Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt im üblichen Rahmen der schulischen Elternarbeit.
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