PORTES DU SOLEIL

Transcription

PORTES DU SOLEIL
RG
REVIER-GUIDE
Perfekter Tabletop von
Ben Walker in Champéry.
Sämtliche Trails in diesem
französisch-schweizerischen
Grenz revier sind wie
maßgeschneidert.
Willkommen im größten Bike-Revier der Welt. Südlich
des Genfer Sees locken 380 Kilometer Trails – und 80
Prozent davon führen bergab. Das liegt an den 24 Liften.
PORTES DU SOLEIL
3/09 BIKE 133
RG
FOTO-REPORT
Matt Hunter auf den
Spuren von Kranked 6:
der Grat-Trail von Châtel.
FILMREIFE
TEXT u. FOTOS MARCO TONIOLO
D
ouble, Anlieger, Steilrampe uuund ...
Roadgap! Ohne mit dem Finger am
Bremshebel zu zucken und ohne die
Landung vorzuchecken, lassen sich
Matt und Wade über den Kicker. Sie
fliegen exakt über die komplette
Straßenbreite, wo sie wieder sanft
in der Böschung aufsetzen und dem nächsten Anlieger entgegenjagen. Das Ganze mit
Style. Natürlich. Ich dagegen würde direkt
in der Orthopädie landen, das weiß ich
genau. Deswegen nehme ich den flowigen
Chickenway und treffe die beiden weiter
unten wieder.
Wir sind in Champéry, in der Schweiz, einer
der Orte von Portes du Soleil, dem größten
international-verbundenen Ski-Gebiet der
Welt. Im Winter kann man hier mit einer
Liftkarte 650 Kilometer Pisten abfahren und
204 Bergbahnen nutzen. Jetzt, im Sommer,
sind zwar „nur“ 24 davon geöffnet, aber das
134 BIKE 3/09
Die Trails zwischen Frankreich und der Schweiz haben es
bis in den Freeride-Film Kranked 6 geschafft – und
einige davon sind für Wanderer sogar explizit gesperrt.
reicht zum Biken völlig aus. Hunderte von
Trail-Kilometern sind – dank der Sessellifte,
Gondeln und Züge – zu einer gigantischen
Runde miteinander verknüpft.
Gehört habe ich davon schon viel in den
letzten Jahren – nur geglaubt habe ich es
nicht. Und jetzt sind wir hier: Wade Simmons
und Matt Hunter aus Kanada, sowie Tibor
Simai und Daniel Schaefer aus Deutschland
– ein absolutes Dream-Team, wenn es darum
geht, ein Freeride-Revier auf Trail-Angebot
und Shuttleservice zu testen.
Wir treffen uns nach einer langen Anreise
in Châtel auf der französischen Seite. Das
Wiedersehen wird mit einem französischen
Abendessen gefeiert: Käse und Wein. Eine
Kombination, die uns jetzt eine Woche lang
auch auf Schweizer Seite begleiten wird. Gut
so, denn der Käse schmeckt lecker, füllt den
Magen und gibt reichlich Energie für den
nächsten Tag im Sattel. Und die Tage sind
hier lang. Höhenmeter gibt es satt, aber eben
bergab. Trotzdem bin ich nach sechs Tagen
gezeichnet: Meine Hände bestehen praktisch
nur noch aus Hornhaut.
BIKEPARK CHÂTEL, FRANKREICH
In Châtel wurde ein Bikepark gebaut. Im
Gegensatz zu den anderen Orten des Gebiets,
wo man einfach den beschilderten Trails
folgt, findet man hier Hindernisse ohne Ende.
Gerade einen Monat vor unserer Ankunft
fand hier einer der fettesten Slopestyles
der Welt statt. Stars wie Darren Berrecloth,
Lance McDermott und Timo Pritzel zeigten
ihr Können auf einem fast unberührten,
steilen und sehr felsigen Berghang. Big
Mountain im wahrsten Sinne des Wortes.
Doch auch für Normalsterbliche wie mich
bietet der Bikepark viele Möglichkeiten: jede
Menge Trails. Alle beschildert, eine Tafel am
Einstieg verrät jeweils den Schwierigkeits-
grad. Die vier Jungs fühlen sich gleich wie
Zuhause. Heute vor allem die Kanadier, denn
die Trails sind noch nass vom Regen vom
Vortag. Northshore-Bedingungen – Wades’
Augen strahlen. Mit seinem Big Bike traut
er sich auch auf die großen Sprünge. Trotz
nasser Rampen, trotz rutschiger Landung.
Die 160 Millimeter meines Enduro-Bikes
reichen nicht, um in diesem Bikepark richtig
Spaß zu haben. Ich werde auf den ruppigen
Trails durchgeschüttelt und fühle mich dabei
wie ein Lappen in der Waschmaschine. Dabei
fällt mir wieder auf: Diesen Jungs beim Riden
zuzuschauen ist großartig. Sie dabei fotografieren zu dürfen, bedeutet Glück pur. Doch
fürs eigene Selbstbewusstsein auf dem Bike
sind sie Gift.
Zum Glück starten, gleich hinter dem nächsten Berg, die Flow-Trails, die Portes du Soleil
berühmt gemacht haben. Hier sind die Linien
sanfter, die Kurven breiter und ich habe mein
Bike wieder im Griff. Von der Bergstation des
Liftes blicken wir ins nächste Tal, das Châtel
von Avoriaz trennt. Ich klappe die Karte
auf, die wir heute Morgen an der Liftkasse
bekommen haben: Es gibt mehrere Abfahrtsmöglichkeiten, die zum nächsten Lift nach
Avoriaz führen ...
Wir entscheiden uns für den Südhang, oberhalb des Waldes. Der Trail staubt und ist
griffig. Ab und zu ruppelt mal ein Stein unter
den Reifen, aber kein Grund, fester in die
Bremsen zu greifen. Mit voller Geschwindigkeit carven die Jungs durch die Kurven und
ich kann ihnen hier zumindest noch mit den
Augen folgen. Und noch mehr Spaß macht
die Tatsache, dass auf diese Abfahrt gleich
Oben: Daniel Schaefer traut sich in
eine Slopestyle-Passage von Châtel.
Unten: Matt Hunter fühlt sich im
Bikepark von Châtel wie Zuhause.
die nächste folgt, ohne dazwischen auch nur
einen Höhenmeter bergauffahren zu müssen.
„Fast schon dekadent“, überlege ich laut,
als wir in der nächsten Seilbahn sitzen und
unter uns die Forststraßen im Zickzack den
Berg raufklettern sehen. Trotzdem – und da
sind wir uns alle einig – kriegt man hier nie
das Gefühl, in einem Bikepark eingesperrt
zu sein. Schließlich shuttelt jeder Lift auf
einen anderen Gipfel und von oben gibt
es jeweils so viele verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten, dass jeder normale Bikepark
dagegen erblasst. Schon allein wegen der
Aussicht: Das Panorama reicht hier bis zum
Mont Blanc und ändert sich ständig. Okay,
epische Ruhe wie nach einer 2000-Höhenmeter-Auffahrt ins einsame Hochgebirge findet
man hier natürlich nicht. Wo Lifte sind, gibt
es auch Biker. Aber in diesem riesigen Gebiet
verteilen sich die Gruppen gut. Es ist sogar
ganz lustig, unterwegs auf Gleichgesinnte
zu treffen. Doch noch lustiger finden wir
die Wander-Verbotsschilder, die entlang der
Trails immer wieder aufblitzen.
3/09 BIKE 135
RG
FOTO-REPORT
Nicht die Trails, nicht das Panorama – nur die Zeit wird knapp: Hier
beeilen sich Wade, Matt und Tibor, um den letzten Lift zu kriegen.
136 BIKE 3/09
Wir müssen uns beeilen: Die Lifte machen in
einer halben Stunde zu und wir müssen noch
über zwei Täler zurück nach Châtel.
CHAMPÉRY, SCHWEIZ
30 Minuten brauchen wir mit dem Auto am
nächsten Tag von Châtel nach Champéry
in die Schweiz hinüber. Die Sprache bleibt
gleich, die Küche auch, nur Währung und
Kulisse ändern sich. Champéry liegt am
Ende des Val d’Illiez, unter den imposanten
Dents Blanches. Hochalpines Gelände, egal in
welche Richtung wir schauen. „ ... und alles
voll mit Trails“, stellt sich unser Guide Ben
Walker vor. Der gebürtige Amerikaner lebt
seit Jahren in der Schweiz und war auch in
einem der letzten Kranked-Filme zu sehen.
Darin stellt er seine selbst gebauten Trails
in Portes du Soleil vor. Und genau die will er
uns jetzt zeigen. Eine Gondel shuttelt uns auf
Fernblick-Höhe. Hier verlassen wir das Skigebiet – es geht bergauf. Wir kurbeln durch
grüne Almlandschaft, bis zu einer Bergkäserei. Schweizer Fahnen flattern unterm
Dachgiebel, wir wähnen uns am höchsten
Punkt. Doch es geht weiter mit einer kleinen
Schiebe-Passage bis auf einen Bergkamm.
Entlang dieser scharfen Felskante hangelt
sich nun ein Trail gen Tal. Er saugt uns regelrecht ein in dieses Mordspanorama, das sich
nun rechts und links im freien Fall öffnet. Das
Bild kenne ich und mir ist, als hätte ich sogar
die Filmmusik im Ohr. Doch das Donnern
kommt von den Dents Blanches, die sich jetzt
in schwarze Wolken hüllen ...
GUTER WEG
Oben: 24 Lifte sind im Sommer für
den Bike-Transport gerüstet.
Unten: Wade in einem Trail-Anlieger
auf dem Weg nach Morgins.
Ben Walker kommt aus Durango und hat das Gespür für Flow
nach Portes du Soleil importiert. Seither sprießen hier Trails.
BEN, WIE BIST DU IN CHAMPÉRY GELANDET?
Vor zehn Jahren lernte ich eine Schweizerin kennen.
Wir sind seither zusammen. Bis ich die Berge von
Portes du Soleil gesehen habe, dachte ich immer, ich
hätte ein schönes Leben in Durango ...
WIE VIELE DIESER TRAILS HAST DU GEBAUT?
In Champéry den 4X-Parcours für den Worldcup, in
Morgins meinen Lieblings-Trail, die wirklich schwarze
Freeride-Abfahrt Laçarigole und die Lataboggaine mit
Roadgap, die mit viel Tempo am meisten Spaß macht.
Und für den Freeride-Film Kranked 6 habe ich den
Porter’s Trail gebaut.
WER FINANZIERT DEN TRAIL-BAU?
Die Gemeinden, die Skigebiete, Sponsoren und die Liftbetreiber. Letztere haben jetzt die Ticketpreise erhöht,
weil wir neue Trails geplant haben. Die neuen Pfade
sollen die Reviere noch besser verknüpfen.
LOHNT SICH DIESER IMMENSE AUFWAND?
Die guten Ergebnisse liegen auf der Hand: Wir verkaufen im Sommer immer mehr Lifttickets. Also sind
wir auf dem richtigen Weg. Und Champéry hat für
2010 und 2011 wieder den Zuschlag für die Worldcups
in 4X und Downhill erhalten. Wenn das kein positives
Feedback ist!
BIKE 3/09 137
RG
TOUREN
Flow pur bis die Sonne
untergeht: Auch die Pros
sind nach all den Höhenmetern bergab fertig.
GUT GELIFTET
Natürlich kann man die 24 Lifte auch ignorieren und selbst
bergauffahren. Doch wer erst Trail-Luft geschnuppert hat,
merkt schnell: Für lange Auffahrten bleibt gar keine Zeit!
G
anze 380 Kilometer Trails wickeln
sich über die Berge der Portes du
Soleil und sämtliche Wege sind per
Lift miteinander verknüpft. Damit
ist das französisch-schweizerische
Grenzgebiet südlich des Genfer Sees
eines der größten zusammenhängenden Bike-Reviere der Welt. Und es wächst
jedes Jahr um einige Trail-Kilometer.
Mountainbiker haben hier im Sommer freie
Bahn. Alle Wege sind beschildert und durch
24 Lifte länderübergreifend verknüpft. Man
könnte praktisch eine riesige Runde durch
das gesamte Gebiet zusammenstellen und
würde dabei 80 Prozent bergab, 15 Prozent
flach und nur 5 Prozent bergauffahren
müssen.
Doch das Problem dabei ist die Reizüberflutung: Denn anders als in einem normalen Bikepark warten an der Bergstation
der Lifte nicht nur ein oder zwei für Biker
138 BIKE 3/09
ausgewiesene Abfahrten – hier gibt es meist
einen ganzen Strauß an Abfahrtsmöglichkeiten: Flowtrails, Karrenwege, Northshores,
Anlieger, Roadgaps ... Einige der sieben Ausgangsorte bieten sogar einen richtigen Bikepark mit Worldcup-Strecken für 4X, Freeride,
Downhill und auch Cross Country an.
Einzige Beschränkung sind die Betriebszeiten der Lifte. Wer bis 16:30 Uhr nicht am
Lift ist, muss die letzten Anstiege selbst in
Angriff nehmen. „Auch nicht übel“, wird
sicher mancher denken. Doch wenn man mal
im Trail-Fluss ist, möchte man möglichst alle
Abfahrtsmöglichkeiten auskosten – für stundenlange Auffahrten bleibt da schlichtweg
keine Zeit mehr.
Das Schöne an den Trails ist, dass sie nach
Schwierigkeitsgraden unterteilt und auf
einer Panoramakarte in drei Farben gekennzeichnet sind: blau für einfach, rot für mittelschwer, schwarz für schwer. Wobei schwarz
zum Teil wirklich tiefschwarz bedeuten
kann. Das hängt immer vom Boden ab.
Der Untergrund dieser Alpenregion ist sehr
unterschiedlich: Im französischen Teil des
Gebiets – wo die Berge sanft in Richtung
Genfer See auslaufen – ist der Boden weniger
steinig. Im östlichen, Schweizer Teil, sind die
Berge höher, die Trails gröber. Allerdings
nicht zu vergleichen mit den gerölligen
Pfaden am Gardasee. In Portes du Soleil
regiert der Flow. Die Trails werden regelmäßig gepflegt und sauber gehalten.
Aber apropos Trails: Wir reden hier nicht
wirklich von Singletrails oder Pfaden.
Oftmals handelt es sich von der Breite her
um Karrenwege, was aber nicht stört, weil
Fahrfehler so nicht gleich mit einem Ausflug
in die Botanik bestraft werden und die Anlieger viel Platz zum Ausfahren bieten. Unser
Ausrüstungstipp: Viel Federweg schont Kraft
und Kondition!
RG
DIE ACHT TOP-TRAILS DER REGION
Hier die berühmtesten Abfahrten aus den insgesamt 380 Touren-Kilometern.
1. CHÂTEL: RIC ET RAC
Ein beliebter Freeride-Trail mit vielen spaßigen Anliegern im oberen Teil.
Weiter unten nimmt der Weg richtig Fahrt auf, bevor die Wurzel-Passagen
durch den Wald das Tempo wieder etwas rausnehmen. Vorsicht, nach
Regenfällen bleibt dieser Untergrund deutlich länger feucht und es gibt
einige Holzbrücken zu überwinden!
Länge: 2,7 km
Schwierigkeit: ★★★★✩✩
Lift: Pierre Longue in Pré la Joux
Infos: www.mountainbikeparkchatel.com
2. CHÂTEL: BLUES ET ROCK
6. LES GETS: LA ROUE LIBRE
Ein super-flüssiger Freeride-Trail: kein Stein, kein Fels – diese Abfahrt wirkt
wie kurz vorher ausgefegt. Anlieger und kleine Sprünge sind vorhanden
und eignen sich perfekt zum Warmfahren.
Länge: 2,7 km
Schwierigkeit: ★★★✩✩✩
Lift: Chavannes Express
Infos: www.bikepark-lesgets.com
7. MORGINS: MAJESTIC FREERIDE
Die perfekte Abfahrt, um sich erst mal ranzutasten: Dieser Trail führt
hauptsächlich durch den Wald und wartet mit einigen Wurzel-Passagen auf,
die aber kein großes Problem sind. Gute Fahrtechniker können hier immer
wieder auf Northshore-Passagen abbiegen. Alle anderen umfahren diese
Holzkonstrukte besser weiträumig auf den ausgewiesenen Chickenways,
denn einige dieser Northshores sind wirklich extrem schwierig.
Länge: 2,5 km
Schwierigkeit (ohne Northshore): ★★★✩✩✩
Lift: Pierre Longue in Pré la Joux
Infos: www.mountainbikeparkchatel.com
Hier hat der Meister selbst Hand angelegt: Ben Walkers’ Strecke ist ein
Feuerwerk von Anliegern, Doubles, Tables und Transfers. Die Freerider aus
Kanada waren begeistert. Der Trail selbst ist gar nicht die Schwierigkeit,
denn er ist breit und nicht besonders steil. Doch Vorsicht, genau das
verleitet anfangs ein wenig zum Gasgeben, aber das nächste Hindernis
kommt dann eventuell zu plötzlich. Unbedingt langsam an die Sprünge herantasten und die passende Geschwindigkeit vorher abschätzen, damit die
Landung auch sitzt. Erst dann mit Vollgas runter.
Länge: ca. 2 km
Schwierigkeit: ★★★★✩✩
Lift: TSD Foilleuse
Infos: www.bikepark.ch
3. AVORIAZ: LES LINDARETS
8. MORZINE: PPD
Avoriaz hat einiges an Trails zu bieten, doch das sind die beiden TopAbfahrten: Die Freeride-Strecke ist bereits schön ausgefahren und bietet
damit Anlieger, die man mit vollem Tempo nehmen kann. Der Untergrund
ist bei Trockenheit zwar ziemlich staubig, bietet aber dennoch guten Grip.
Die Downhill-Strecke ist dagegen ziemlich deftig. Nur sehr gute Fahrer
können das Potenzial dieser Abfahrt wirklich nutzen. Wer mal reinschnuppern möchte, hat am besten viel Federweg dabei.
Länge: jeweils ca. 2 km
Schwierigkeit (FR): ★★★★✩✩ Schwierigkeit (DH):
★★★★★✩
Das ist der längste Abfahrtsspaß, den die Region zu bieten hat. Der PPD
schlängelt sich erst durch den Wald, quert mehrmals die Skipiste und
taucht zum Schluss wieder in den Wald ein. Wurzeln und kleinere Hindernisse machen den PPD-Trail besonders abwechslungsreich, bevor er schließlich direkt in Morzine endet. Speed is the need!
Länge: 3,4 km
Schwierigkeit: ★★★★✩✩
Lift: TC du Pleney
Infos: www.bikepark-lesgets.com
Lift: Lindarets
4. CHAMPÉRY: CROSETS II
Die Freeride-Strecke für allerhöchste Ansprüche: Anlieger, Doubles, Transfers – wer dieser Abfahrt Flow entlocken will, muss ausreichend Flug- und
Landeerfahrung mitbringen, wirklich satten Federweg unterm Hintern
haben – oder Wade Simmons heißen. Aber absteigen und den Könnern
zuschauen, macht hier genauso viel Spaß.
Länge: 1,5 km
Schwierigkeit: ★★★★★ Lift: Les Crosets
Infos: www.bikepark.ch
VTT, Velo tout Terrain – die Franzosen nennen
den Sport nicht nur anders, sie leben ihn auch
anders: Alle Wege sind erlaubt!
5. LES GETS: DANS LE GAZ
Relativ schmaler Pfad, der komplett im Wald verläuft. Schwierige Hindernisse stellen sich hier nur selten in den Weg, Steine gibt es – typisch für
die Trails in Les Gets – kaum. Auch Normalsterbliche finden hier daher
den perfekten Flow.
Länge: 2 km
Schwierigkeit: ★★★✩✩✩
Lift: TC du Mont-Chery
Infos: www.bikepark-lesgets.com
3/09 BIKE 139
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INFO
Die Anfahrt in die Westalpen ist lang, aber sie lohnt sich.
LAGE
Matt Hunter im Tiefflug
nach Champéry hinunter.
LA PASS’PORTES DU SOLEIL – EIN EVENT FÜR FREERIDER
Beim 6. La Pass’Portes du Soleil-Event können die Teilnehmer (2008 waren das 3500) frei wählen:
• Die (Rund-) Strecke: 30, 45 oder 75 Kilometer – mit fünf, sieben oder zwölf Liften. • Den Startpunkt: Sieben Orte stehen zur Auswahl. • Den Starttag: Samstag oder Sonntag. • Die Startzeit:
irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr. Termin: 27.-28.6. Info: www.passportesdusoleil.com.
warm up Türkei
Portes du Soleil liegt in den Westalpen und
benennt die Grenzregion zwischen Frankreich
und der Schweiz, südlich des Genfer Sees. Zwölf
Skiorte des Departements Haute-Savoie (Morzine
mit Avoriaz, Châtel, Montriond, La Chapelled’Abondance, Saint-Jean-d’Aulps, Les Gets und
Abondance) und des Kantons Wallis (Champéry,
Val-d’Illiez mit Champoussin und Les Crosets,
Morgins und Torgon) haben sich hier zu einem
der größten zusammenhängenden Skiegebiete der
Welt zusammengetan und nutzen dieses Potenzial
im Sommer mit 24 geöffneten Liften und 380
ausgewiesenen Strecken für Mountainbiker. Der
Name Portes du Soleil (Sonnentore) stammt vom
gleichnamigen Passübergang von Les Crosets nach
Morgins. Anreise: von München über Lindau,
Zürich, Bern und Genfer See nach Champéry: 552
km, Fahrzeit: ca. 6 Stunden. Von Stuttgart über
Karlsruhe, Freiburg, Basel, Bern und Vevey nach
Champéry: 478 km, Fahrzeit: 5 Stunden.
BESTE REISEZEIT
Juli und August, wenn die Lifte jeden Tag geöffnet sind. Im Juni und September sind sie nur
am Wochenende oder teilweise in Betrieb.
21. - 28. März 2009
ZIELGRUPPE
in Side (Türkei)
alle, die Spaß am Mountainbiken haben (Einteilung in verschiedene
Leistungsgruppen)
Ausgangspunkt ist der Küstenort Side und direkt hinter dem Hotel geht das MTB-Gebiet los.
Das Gebiet ist nicht zu technisch und bietet einen prima Start in die Saison 2009. Erfahrene
Tourguides und Pros stehen euch eine Woche lang Rede und Antwort. Sie werden euch
helfen, euern Fahrstil/-technik auszureifen und abends gibt es jede Menge Infos
(Fachvorträge) rund um das Thema „MTB“ aus der Bike-Industrie. Zudem wird es wie
immer einige Produkttests geben.
UNTERKUNFT
5-Sterne Design-Hotel Asteria mit großem Poolbereich, super Hamam,
Internet-Cafe, Bike-Abstellraum
PREIS
895 Euro (inkl. Flug, Flughafentransfer, 7 Ü im DZ, AI im Hotel - nicht
außerhalb des Hotels)
Mehr Infos zum Warm up und Leistungen unter:
w w w. g o - a l p s . d e
www.bike-magazin.de
RG
INFO
Biker bevorzugt und zwar in allen Orten, Liften und Hütten.
WETTER UND KLIMA
Der naheliegende Genfer See beeinflusst das Wettergeschehen des französischen Gebietes. Hier ist
es immer ein wenig wärmer als im Schweizer Teil.
Champéry liegt zudem in einem tiefen Tal und an
seinen Bergkämmen bleiben Wolken gerne hängen.
KARTEN
Alle Trails sind vorbildlich beschildert. Zur Orientierung braucht man nur die Übersichtskarte mit den
eingezeichneten Trails, die man an der Liftkasse
bekommt.
UNTERKUNFT
Das gesamte Gebiet von Portes du Soleil bietet
Unterkunftsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel,
vom Vier-Sterne-Hotel bis zum Campingplatz.
VERANSTALTER
Die Rasenmäher bieten in Portes du Soleil ein
Freeride-Camp an. Die Guides: Holger Meyer, Rob
J und Christian Morgenroth. Preis inkl. HP und
Bikepark-Ticket: 580 Euro, Termin: 8.-12.7., Info:
www.dierasenmaeher.de.
LIFTE, TICKETS, BIKEPARKS
Insgesamt 24 Lifte stehen Bikern zur Verfügung.
Die Preise wurden für 2009 zwar leicht erhöht, sind
aber im Vergleich zu den Ticketpreisen deutscher
Bikeparks günstig. Zumal ein Tagesticket für alle
Lifte gültig ist:
Tagesticket: 20 Euro; Zwei-Tages-Ticket: 32 Euro;
Sechs-Tagesticket: 80 Euro; Saison-Karte: 160 Euro
Die Lifte:
Avoriaz: 3 Lifte, Champéry: 1 Lift, Les
Crosets: 2 Lifte, Champoussin: 1 Lift, Châtel:
4 Lifte, Les Gets: 4 Lifte, Montriond: 3 Lifte,
Morgins: 1 Lift, Morzine: 3 Lifte, St. Jean
d’Aulps: 1 Lift, Torgon: 1 Lift
Die Bikeparks:
Champéry Val d’Illiez-Les CrosetsChapoussin-Morgins:
Four Cross, Northshore-Zone, drei Abfahrtspisten
Cross-Country-Parcours (UCI von 15 km)
Châtel:
15 Mountainbike-Wege, davon 14 Abfahrtspisten,
fünf Shore-Zonen, Four Cross, Freeride-Zone,
Slopstyle La Face Mountain Style, Kids Cross und
Drop-Zone: gepolsteter Auffanggraben, Wall Ride,
Quater, Step Up, Step Down
Les Gets:
Anfänger-Abfahrtspiste (Grand Cry), zwei
Mountainbike-Anfängerzonen mit Mini Jump-Park,
Dirt- und Freestyle-Zone mit Jump-Park, Four
Cross, Freeride-Zone: Canyon von Gibannaz, vier
DH-Pisten, sechs Cross-Country-Pisten aller Schwierigkeitsgrade
BIKE-SHOPS
Jeder größere Ort hat einen guten Bike-Shop mit
Verkauf und Vermietung von Bikes, Protektoren
und sonstigem Zubehör.
In Champéry befindet sich eine Scott-Station
direkt an der Talstation der Seilbahn; sie hat
täglich von 8-17 Uhr geöffnet.
ESSEN UND TRINKEN
Restaurants und Bars gibt es viele in jedem Dorf. Pflicht sind hier die KäseSpezialitäten, zum Beispiel das „Tartiflette“ (Käse und Kartoffeln) und natürlich
die Käse-Fondues. Tipp: unbedingt das idyllische Bergdorf Les Lindarets besuchen! Hier gibt’s alles von der Ziege. Die Tier laufen hier frei durchs Dorf. Anfahrt
am besten mit dem Bike (zwischen Châtel und Avoriaz). Am Wochenende besser
einen Tisch reservieren. Z. B. im Restaurant La Ferme, Tel. 0033/450/74096.
… UND WENN ES REGNET
Genf liegt ca. eine Stunde Autofahrt von den meisten Dörfer entfernt. Seine idyllische Lage am Genfer See und sein südländisches Flair sind ein Besuch wert.
INFO Zentrales Tourismusbüro Portes du Soleil: Les Portes du Soleil, 1401 Rte de Vonnes
F-74390 Châtel, Tel. 0033/450/733254, www.portesdusoleil.com
48 BIKE
142
BIKE10/08
3/09
Mit Ben Walker auf Abwegen: Um auf den Grat-Trail aus
Kranked 6 zu kommen, galt es nach dem Lift-Shuttle
noch zu einer Käserei aufzusteigen. Schöne Rast!