Kein Folientitel
Transcription
Kein Folientitel
Abschlußbericht zum Großversuch 2001 VDA-AK Mechanische Verbindungselemente Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge Abschlußbericht zum Großversuch 2001 der VDA-AG Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge “Untersuchung und Bewertung neuer Cr(VI)-freier Zinklamellenüberzüge für Verbindungselemente im Vergleich zu herkömmlichen Zinklamellenüberzügen” Mitwirkende Firmen: • ABC • Audi • BMW • Bosch • DaimlerChrysler • Ford Seite 1 • KAMAX • Leist Oberflächentechnik • Porsche • RIBE • Textron • Volkswagen Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Cr(VI) - Freiheit nach EU-Direktive „End-of-Life Vehicles“ (10/2000) Forderungen / Informationen : Fahrzeuge, die ab 1. Juli 2003 in Verkehr gebracht werden, dürfen kein Blei, Quecksilber oder sechswertiges Chrom enthalten. Die Forderung nach Cr(VI)-Freiheit gilt für Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 to. Eine Ausnahmeregelung gestattet für die Summe der dem Korrosionsschutz dienenden Oberflächenbeschichtungen an einem Automobil derzeit noch einen zulässigen Cr(VI)-Anteil von 2 Gramm. Eine Referenzprüfung zur quantitativen Ermittlung des Cr(VI)-Gehalts in Oberflächen sowie eine ja/nein-Prüfung zum Cr(VI)-Nachweis sind noch nicht endgültig festgelegt. Cr (VI)-Anteil bei Verbindungselementen: Cr(VI)-Anteil Eine Rechnung mit der Annahme einer Gesamtmasse von rd. 15 kg Verbindungselementen in einem Automobil und der Annahme eines hohen Schichtgewichts von rd. 20 µg/cm² für Cr(VI) in Überzügen (VDA-AK Cr(VI)-Analytik) ergibt im ungünstigsten Fall eine Gesamtmenge von rd. 350 - 400 mg Cr(VI) für alle Verbindungselemente. Seite 2 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Cr(VI) - Freiheit nach EU-Direktive „End-of-Life Vehicles“ (07/2002) Aktueller Stand (Juli 2002): Am 22.5.2002 hat die EU-Kommission einem Entwurf zugestimmt, der die Verschiebung der Forderung nach Cr(VI)-Freiheit für alle dem Korrosionsschutz von Fahrzeugen dienenden Oberflächenbeschichtungen auf den 1.7.2007 vorsieht. Mit der Verschiebung auf das Jahr 2007 entfällt der bisher gemäß Anhang II zulässige maximale Cr(VI)-Gehalt von 2g ersatzlos. Am 29.6.2002 wurde der überarbeitete Anhang II im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften veröffentlicht. Durch einen sogenannten „gleitenden Verweis“ ist seit dem 29.6.2002 der Inhalt des überarbeiteten Anhang II in Deutschland nationales Recht. Seite 3 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Anforderungen an Oberflächenüberzüge für Verbindungselemente: Überzüge für Verbindungselemente sind Systeme mit Multifunktionseigenschaften, Multifunktionseigenschaften die je nach Anwendungsfall eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen müssen. Beispiele für Anforderungen: Eignung für Trommelund Gestellbeschichtung Sicherheit gegenüber Setzen und Relaxation Lehrenhaltigkeit Chemikalienbeständigkeit Haft- und Abriebbeständigkeit Temperaturbeständigkeit Reibungszahlen UV-Beständigkeit Überlackierbarkeit Farbdesign Verträglichkeit mit klebenden und klemmenden Beschichtungen Umweltverträglichkeit Korrosionsschutz Wirtschaftlichkeit Verschleißbeständigkeit Seite 4 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Versuchsprogramm (Übersicht) Beschichtungssysteme Verbindungselemente Vorbelastungen Prüfungen • B1 Dacromet 320 + TTF • M6x30 Kombischraube • keine • Applikationstechnik • B2 Deltatone + TTF • M6x27 Duo-Taptite • 3x angezogen • Schichtgewicht • 100 h / 180 °C • Optik • B3 Deltatone + Deltaseal GZ • M10x1x60 Feingewinde • 5 Minuten Schwingförderer • Haftfestigkeit • B4 Geomet + PLUS L • M10x95 Bundschraube • B5 keine Namensnennung • M12x1,5x55 Kombischraube • B6 Magni B46 + B18E • M10 Mutter • B7 Zintek + Techseal • B8 Delta Protekt 100 + 301 • Abriebbeständigkeit • Lehrenhaltigkeit • Reibungszahlen • Mehrfachanzug • Löseverhalten 150 °C • Kleberverträglichkeit • Salzsprühtest DIN 50021-SS • Wechseltest VDA 621-415 • Wechseltest VW PV1210 • Klima-Wechseltest DC • Kondenswassertest DIN 50017-KK Seite 5 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Erläuterungen zu den Prüfungen Applikationstechnik Beurteilung von Beschichtungsverhalten, Ansatz- und Reinigungsaufwand, Lösemittelgehalt, Umweltbelastung, Schichtausbildung, Rückstände in Napfungen, Gewinde und Innen-Kraftangriffen, Anlagendurchsatz, Badpflege, Beschichtungskosten u.ä. Schichtgewicht Bewertung der Gleichmäßigkeit über die verschiedenen Geometrien/Prüfteile Optik Beurteilung im Neuzustand, nach Dreifachanzug, nach Belastung im Schwingförderer und nach Temperaturbelastung Haftfestigkeit Beurteilung mittels “Tape-Test” gemäß DIN EN ISO 10683 Abriebbeständigkeit Auswiegen des Abriebs von 12 kg Schrauben M10x1x60 nach 10 Minuten Belastung im Schwingförderer Lehrenhaltigkeit Prüfung der Schrauben/Muttern mittels Gewindelehrring 6h/6H sowie der Innen-Kraftangriffe mittels Grenzlehrdorn Reibungszahlen Prüfung gemäß DIN 946; Anforderungen an die Reibungszahlspanne nach Prüfblatt VDA 235-101 Mehrfachanzug Prüfung nach DIN 946; Bewertung der Vorspannkraftverläufe im 5-fach Anzug bei gleichbleibendem Anziehdrehmoment Löseverhalten 150 °C Vergleich der Lösemomente bei RT und 150°C (Messung in verschraubten Stahlhülsen jeweils nach definierter Haltedauer) Kleberverträglichkeit Prüfung verschiedener klebender Beschichtungen nach DIN 267-27 (Prüfung unter Vorspannung) und einer klemmenden Beschichtung (Nylon-Patch-Beschichtung) gemäß DIN 267-28 Seite 6 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Erläuterungen zu den Prüfungen Salzsprühtest DIN 50021-SS Prüfung mit verschiedenen Vorbelastungen bis mindestens 960 h Wechseltest VDA 621-415 Prüfung mit verschiedenen Vorbelastungen bis mindestens 10 Zyklen Wechseltest VW PV1210 Prüfung mit verschiedenen Vorbelastungen bis mindestens 50 Zyklen Klima-Wechseltest DC (Temperaturprofil -40 bis 120 °C) Prüfung mit verschiedenen Vorbelastungen bis 8 Wochen / 4 Zyklen Kondenswassertest DIN 50017-KK Prüfung von bis zum Grundmetall geritzten Proben über eine Dauer von 28 Tagen Seite 7 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Beschichtung unter Großserienbedingungen Versuchsanforderungen: Bereitstellung einer Großserien-Anlage (Firma Leist, Bad Hersfeld) Bereitstellung ausreichend großer Tonnagen zu beschichtender Verbindungselemente Anwesenheit verantwortlicher Techniker der Beschichtungsmittelhersteller Vorversuche (1 Woche): Neuansatz der Beschichtungsmedien „Konditionierung“ der Beschichtungsbäder (z.B. Eintrag von Fremdpartikeln) durch wiederholtes Beschichten derselben Teile nach vorherigem Abstrahlen Optimierung der Prozeßparameter Lagerung der Beschichtungsmedien (5 Wochen): Lagerung in einem klimatisierten Raum unter festgelegten Bedingungen (Hersteller) „Alterung“ der Beschichtungsmedien zur Einstellung praxisüblicher Bedingungen Referenzbeschichtung (1 Tag): Beschichtung neuer Teile unter Serienbedingungen (Prüfteile) Seite 8 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Applikationstechnik Bewertungskriterien: 70 Beschichtungsverhalten 60 Schichtausbildung 50 Rückstände Anlagenauslastung Programmaufwand Aufwand für Badpflege Materialpreis pro kg Bewertung (Punkte) Lösemittel-Eigenschaften herkömmliche herkömmliche Überzüge Überzüge neue (VI)-freie neueCr Cr(VI)-freie Überzüge Überzüge 40 30 20 10 0 Dac 320 + TTF Delta-Tone +TTF Delta-Tone + Delta Seal GZ GEOMET +Plus L System 5* B 46 E + B 18 E Zintek +Techseal DP 100 + DP 301 Beschichtungsvarianten * keine Freigabe zur Namensnennung Seite 9 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Lehrenhaltigkeit Besonderheiten Cr (VI)-freier Zinklamellenüberzüge Cr(VI)-freier Zinklamellenüberzüge:: Zum prozeßsicheren Erreichen eines mit Cr(VI)-haltigen herkömmlichen Überzügen vergleichbaren Korrosionsschutzes werden bei Cr(VI)-freien Zinklamellenüberzügen neben den kathodisch schützenden Basisschichten üblicherweise zusätzliche Deckbeschichtungen im Tauch-Schleuder-Verfahren aufgebracht. Mögliche Nachteile: Erhöhte Schichtdicken mit größeren örtlichen Schichtdickenschwankungen Gefahr zusätzlicher Gewindebeschädigungen bei Außen-Gewinden Gefahr des „Zulaufens“ von Innen-Gewinden und Innen-Kraftangriffen Gefahr nicht einhaltbarer Lehrenhaltigkeit. Seite 10 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Lehrenhaltigkeit Bewertung: Die Lehrenhaltigkeit ist bei den neuen Cr(VI)-freien Zinklamellenüberzügen aufgrund der höheren Schichtdicken noch nicht prozeßsicher erreichbar. Harte Deckbeschichtungen erschweren oder verhindern ein „Wegdrücken“ von Anhäufungen im Gewinde oder in Innen-Kraftangriffen. Im Vergleich zu Cr(VI)-haltigen Zinklamellenüberzügen muß mit deutlich größeren Problemen gerechnet werden bei - Schrauben < M8 - Schrauben mit Feingewinde ≤ M10 - Schrauben mit Innen-Kraftangriffen - Muttern. Mit Funktionsstörungen aufgrund nicht einhaltbarer Gewinde-Lehrenhaltigkeit muß nicht zwangsläufig gerechnet werden, da bei den untersuchten Schrauben die Mutterngängigkeit/ Einschraubbarkeit immer gegeben war. Seite 11 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Anforderungen nach Prüfblatt VDA 235-101: Spanne Gesamtreibungszahl µges = 0,09 - 0,14 0,12 µges, µG,µK µG, µK = 0,08 - 0,16 Spanne Teilreibungszahlen Gefahr eines selbsttätigen Lösens Seite 12 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Cr (VI)-freie Zinklamellenüberzüge Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge:: Schmierstoffzusätze zur Einstellung spezifizierter Reibungszahlspannen können bei allen Cr(VI)-freien Überzugssystemen in den kathodisch schützenden Basisüberzug (nur System 5) oder in die Deckbeschichtung (übrige Systeme) integriert werden. Mögliche Vorteile: Zusätzliche Arbeitsgänge zum Schmieren können entfallen Einfärbung von Schmierstoffzusätzen zur Kennzeichnung der Schmierung nicht erforderlich Mögliche Nachteile: Verträglichkeit mit nachträglich aufgebrachten klebenden oder klemmenden Beschichtungen nicht immer gegeben Überlackierbarkeit nicht immer möglich Temperaturabhängigkeit des Reibungsverhaltens und des Setzverhaltens in Abhängigkeit des Schmierstoffzusatzes und der Art der Deckbeschichtung muß je nach Anwendungsfall beachtet werden. Seite 13 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Reibungszahlen - Ergebnisse der Prüfung nach DIN 946 / VDA 235-101: ( ) g Gesamtreibungszahl µges M10DIN x 95946 gemäß DIN 946 Schrauben M10-10.9 - Anziehversuch nach - Gesamtreibungszahlen µges P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 DAC 320 + TTF herkömmliche herkömmliche Überzüge Überzüge P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 DT + TTF P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 DT + DS GZ DT DS GZ Geomet + Plus L P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 System 5 (keine Freigabe zur Namensnennung) P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 neue (VI)-freie neueCr Cr(VI)-freie Überzüge Überzüge B46E + B18E P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 ZT + TS P rüfs t. 9 P rüfs t. 3 P rüfs t. 2 0,02 Seite 14 DP 100 + 301 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 µges 0,16 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Reibungszahlen - Bewertung der Ergebnisse: Die Reibungszahlen bei den untersuchten Beschichtungssystemen unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Höhe/Lage als auch hinsichtlich ihrer Streuung. Die Systeme B4 und B8 zeigen in beiden Punkten ein gutes, das System B5 ein unauffälliges Verhalten. Die Systeme B6 und B7 fallen durch große Streuungen der Reibungszahlen auf. Das System B6 unterschreitet zudem die in VDA 235-101 spezifizierte Reibungszahlspanne. Die starken Streuungen der Reibungszahlen bei den Systemen B6 und B7 sind hauptsächlich auf große Schichtdickenschwankungen im Gewinde zurückzuführen. Die schichtspezifischen Einflüsse auf das Reibungsverhalten treten bei der Paarung mit gleichartig beschichteten Teilen (Scheiben, Muttern etc.) teilweise deutlicher hervor als bei einer Verschraubung gegen blanke Stahlteile (DIN 946). Weiterführende diesbezügliche Versuche mit Kombischrauben und mit beschichteten Muttern stehen noch aus. Seite 15 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Mehrfachanzug - Beispiel M10x95: 100 Vorspannkraft FV [%] 90 80 70 60 Schrauben SchraubenM10-10.9 M10-10.9 - - Anziehdrehmoment Anziehdrehmoment60 60Nm Nm 50 1 2 3 4 5 Anzahl der Anzüge Dacromet 320 + TTF DELTA-Tone + TTF DELTA-Tone + DELTA-Seal GZ Geomet + PLUS L System 5* B46E + B18E Zintec + Techseal Delta Protekt 100 + Delta Protekt 301 * keine Freigabe zur Namensnennung Seite 16 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Mehrfachanzug - Bewertungskriterium: In der automatisierten Serienmontage werden zur Prozeßabsicherung häufig zwei Anziehvorgänge ausgeführt. Im Service- oder Reparaturfall sind weitere Anziehvorgänge erforderlich. Als Kriterium zur Beurteilung des Verhaltens bei Mehrfachmontage wurde in einem Fünffachanzug der Abfall der Vorspannkraft bei konstantem Anziehdrehmoment herangezogen. Nach drei Anziehvorgängen sollte kein deutlicher Vorspannkraftverlust auftreten. Bewertung der Ergebnisse: Die geringsten Vorspannkraftabfälle zeigte System B4. Die Systeme B5 und B6 zeigten ein gutes Verhalten, während die Systeme B7 und B8 die größten Vorspannkraftabfälle aufwiesen. Genauere Anforderungen werden noch festgelegt. Seite 17 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Temperaturverhalten - Lösemomente: Schrauben M10-10.9 - Lösemomente bei RT (blau) und bei 150 °C (rot) Grenzlösemoment GrenzlösemomentMMLGLG==22,8 22,8Nm Nm(38 (38%%MMA)A) * keine Freigabe zur Namensnennung Seite 18 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Temperaturverhalten - Theoretisches Verhältnis Lösemoment /Anziehdrehmoment bei RT: Lösemoment ML / Anziehdrehmoment MA (berechnet für RT) Bundschraube M10 / Kombi-Schraube M12, FV = const., µAnzug = µLösen Verhältnis ML/MA 1 0,8 0,6 0,4 M10 x 1,5 (Bund) M12 x 1,5 (Kombi) 0,2 0 ML = MA -0,2 D FV ⋅ − 0,157 ⋅ P + µ ges. ⋅ 0,577 ⋅ d 2 + Km 2 D FV ⋅ 0,157 ⋅ P + µ ges. ⋅ 0,577 ⋅ d 2 + Km 2 -0,4 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 0,16 0,18 0,2 Gesamtreibungszahl µges Seite 19 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Temperaturverhalten - Theoretisches Grenzverhältnis ML/ MA bei Prüftemperatur: Lösemoment ML / Anzugsmoment M MAA (VDA) Lösemoment ML / Anziehdrehmoment (Bundschraube M10, Kombischraube M12, FVL = 90% FVA , µAnzug = 0,09) Verhältnis M L/MA 2 1,8 1,6 Gefahr eines Gefahr eines selbsttätigen Lösens selbsttätigen Lösens 1,4 1,2 1 M10 x 1,5 (Bund) M12 x 1,5 (Kombi) 0,8 0,6 ML/MA = 0,38 0,4 ML/MA = 0,36 0,2 D 0,9 ⋅ FV ⋅ − 0,157⋅ P + µges. ⋅ 0,577⋅ d2 + Km ML 2 = DKm MA FV ⋅ 0,157⋅ P + µges. ⋅ 0,577⋅ d2 + 2 0 -0,2 -0,4 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 0,16 0,18 0,2 Gesamtreibungszahl µges Seite 20 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Verhältnis Drehmoment - Vorspannkraft / Reibungszahlen Temperaturverhalten - Anforderungen: Nach dem derzeitigen Untersuchungsstand werden zur Vermeidung eines selbsttätigen Lösens von Schraubenverbindungen bei erhöhten Temperaturen folgende Anforderungen diskutiert: Reibungszahlen dürfen bei Raumtemperatur eine untere Toleranzgrenze von µges = 0,09 nicht unterschreiten. Bei Temperaturbelastung (hier: 150 °C) dürfen die Gesamtreibungszahlen einen Wert von µges = 0,06 nicht unterschreiten. Daraus ergeben sich für die geprüften Schrauben M10x95 und M12x1,5x55 rechnerische Grenzwerte für die Verhältnisse ML(150 °C)/MA(RT) von 0,38 (M10) und 0,36 (M12x1,5). Bewertung der Ergebnisse: Die Verhältnisse ML(150 °C)/MA(RT) für die Systeme B5 und B8 liegen deutlich über den Grenzwerten. Die Ergebnisse für die Systeme B4 und B7 liegen noch oberhalb der Grenzwerte. Beim System B6 werden die Grenzwerte deutlich unterschritten. Zur Festlegung zukünftiger Anforderungen werden derzeit umfangreiche Untersuchungen zum Einfluß der Temperatur auf das Löseverhalten durchgeführt. Seite 21 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz-Prüfungen Salzsprühnebeltest DIN 50021-SS Wechseltest VDA 621-415 (Zyklusdauer 1 Woche) - 24 h DIN 50021 SS - 4x24 h DIN 50017 KFW - 48 h Raumklimabedingungen VW PV1210 (1 Woche = 5 Zyklen) -4h -4h - 16 h - 48 h Wechseltest 5mal + 1mal Klima-Wechseltest DaimlerChrysler (Zyklusdauer 2 Wochen) DIN 50021 SS Lagerung bei Normalklima DIN 50014-23/50-2 DIN 50017 KK Lagerung bei Normalklima DC Klimatest 120 °C Teil 1 (7 x in einer Woche) T / °C bzw. % rH 140 Temp / °C Feuchtigkeit / %rH 120 100 80 60 40 20 + 1 Woche VDA 621-415 0 -20 -40 -60 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Zeit / h Kondenswassertest Seite 22 DIN 50017-KK Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz - Bewertung Erläuterungen zur Bewertung: Die Ergebnisse aller Korrosionsprüfungen - mit den unterschiedlichen Verbindungselementen - ohne und mit verschiedenen Vorschädigungen/Vorbelastungen werden zu einer Korrosionsbewertungszahl KW (Korrosionswiderstand) zusammengefaßt. Korrosionserscheinungen an Kopf, Schaft und Gewinde der Verbindungselemente werden unterschiedlich stark gewichtet (Gewichtung Kopf hoch, Gewinde niedrig). Der Korrosionsfortschritt pro Zeiteinheit/Zyklus geht ebenfalls in die Bewertung ein. Bewertungskriterien: - keine Veränderungen - geringe optische Veränderungen - gravierende optische Veränderungen - punktförmige Eisenkorrosion - flächige Grundmetallkorrosion (< 5%) - Totalausfall (Grundmetallkorrosion > 50 %). Seite 23 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz - Bewertung Einfluß einer Vorschädigung - Beispiel Salzsprühnebelprüfung Bosch: g Bundschraube M10 x 95, Ergebnis (Bosch) 1080 h DIN 50021 SS 45 herkömmliche herkömmlicheÜberzüge Überzüge neue (VI) - -freie neueCr Cr(VI) freieÜberzüge Überzüge Korrosionswiderstand KW+ 40 35 30 25 20 15 10 5 0 DAC + TTF DT + TTF Neuteil DT + DS GZ GEOMET L 3x angezogen LT D 7100 System 5* 100h / 180°C B46E + B18E ZT + TS DP 100+301 5 Min. Schwingförderer * keine Freigabe zur Namensnennung Seite 24 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz - Bewertung Kondenswassertest - Durchführung DaimlerChrysler : Im Kondenswassertest nach DIN 50017 KK an bis zum Grundwerkstoff geritzten Proben treten teilweise deutliche Unterschiede im Vergleich zur Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021 SS auf. Neben Korrosion im Ritzbereich tritt bei einigen Systemen auch sehr früh Flächenkorrosion auf Der Kondenswassertest simuliert verschiedene praxisübliche Bedingungen (Seetransport, Tropenklima, Garagenfahrzeuge etc.) Kondenswassertest nach DIN 50017 KK (28 Tage!) an bis zum Grundwerkstoff geritzten Proben B1 DAC 320 + TTF B2 DT +TTF B3 DT + DS B4 Geomet +PlusL B5 System 5 * B6 B46E + B18E B7 Zintek + Techseal B8 DP 100 + 301 * keine Freigabe zur Namensnennung Fazit: In künftigen Prüfvorschriften für Cr(VI)-freie Überzüge müssen gezielte praxisübliche Verletzungen in Kombination mit entsprechenden Testverfahren berücksichtigt werden. Seite 25 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz - Gesamtbewertung Neuteile: Korrosionswiderstand K Wges 70 herkömmliche herkömmliche Überzüge Überzüge 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Dacromet 320 + TTF Delta Tone + Delta Tone + Geomet + TTF Delta Seal GZ PLUS L DIN 50021-SS System 5* VDA 621-415 / VW PV 1210 Kwges = Summe aus 4 x max. 20 erreichbaren Punkten Seite 26 80 neue neue Cr (VI) - -freie Cr(VI) freieÜberzüge Überzüge B46E + B18E DC Klima Zintek + Techseal Mittelwert 80 Delta-Protekt 100 + 301 DIN 50017-KK * keine Freigabe zur Namensnennung Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Korrosionsschutz - Gesamtbewertung Vorbelastete Teile: neue neue Cr (VI) - -freie Cr(VI) freieÜberzüge Überzüge 100 h / 180 °C 70 70 5 Minuten Schwingförderer 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 Korrosionswiderstand K Wges 3fach-Anzug 80 0 0 Dacromet 320 + TTF Delta Tone + TTF DIN 50021-SS Delta Tone + Delta Seal GZ Geomet + PLUS L System 5* VDA 621-415 / VW PV 1210 Kwges = Summe aus 4 x max. 20 erreichbaren Punkten Seite 27 Mittelwert herkömmliche herkömmliche Überzüge Überzüge 80 B46E + B18E DC Klima Zintek + Techseal Delta-Protekt 100 + 301 DIN 50017-KK * keine Freigabe zur Namensnennung Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Haft- und Abriebbeständigkeit Durch veränderte Schichtaufbauten bei Cr(VI)-freien Überzügen kann das Haftund Abriebverhalten in unterschiedlicher Art und Weise beeinflußt werden. Bei schlechter Haftung: Gefahr von Funktionsstörungen bei Zuführeinrichtungen für die automatische Montage Gefahr von Abplatzungen oder Abrieb beim Handling sowie der Beschädigung von Kraftangriffen bei der Montage und damit verminderter Korrosionsschutz Gefahr von Funktionsstörungen bei sensiblen elektronischen Bauteilen Bei guter Haftung: höhere Prozeß- und Funktionssicherheit bei der automatischen Montage höherer Korrosionsschutz Seite 28 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Haft- und Abriebbeständigkeit Bestimmung von Abriebmengen bei Belastung in einem Schwingförderer: Seite 29 Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Gesamt-Bewertung Referenzsysteme Neue Cr(VI)-freie Systeme B1 B2 B3 B4 B5 B6 B7 B8 Applikationstechnik 10 6 4 6 4 4 4 6 Optik 8 6 6 4 6 8 6 6 Haftfestigkeit 6 2 6 10 0 10 10 6 6 6 4 2 0 2 2 2 Korrosionsbeständigkeit Neuteile 1) 8 4 5 9 6 7 5 10 Korrosionsbeständigkeit bei Betauung 2) 10 0 0 8 0 9 0 9 Korrosionbest. nach 100h / 180°C 1) 8 0 0 8 8 9 0 10 Korrosion nach mech. Belastung 1) 5 2 3 4 3 2 3 6 Schichtgewicht 6 4 4 6 4 6 6 4 Reibungszahlen bei RT 6 6 4 10 6 0 0 10 Mehrfachverschraubung 5 5 5 10 5 5 2 2 Löse- / Weiterziehmoment bei RT/150°C 6 6 0 2 6 0 2 6 Verträglichkeit mit mikroverkapseltem Kleber 2 6 2 2 10 0 2 2 Abriebbeständigkeit 6 6 6 4 0 4 4 4 Gesamtpunktzahl 92 59 49 85 58 66 46 83 Lehrenhaltigkeit Bewertung (Punktesystem): von 0 = ungenügend bis 10 = sehr gut Stand 27.05.2002 1) Tests: Salzsprühnebeltest (DIN 50021-SS) / Wechseltest (VDA 621-415 und VW PV1210) / Klimawechseltest (DaimlerChrysler) 2) Test: DIN 50017-KK (Betauung bei 40°C ohne Salz!, Teile mit Ritzspur am Kopf) k.o.-Kriterium nicht akzeptabel Seite 30 Schwachpunkt ab ≤ 3 Punkte Cr(VI)-freies Zinklamellensystem ohne k.o.-Kriterium Schwachstellen müssen detailliert untersucht werden Stand: 2. Juli 2002 Abschlußbericht zum Großversuch 2001 Cr(VI)-freie Zinklamellenüberzüge >> Gesamtbewertung - Zusammenfassung Die in der Tabelle gezeigte Bewertung ist eine Momentaufnahme. Folgende generelle Aussagen können aus den Ergebnissen abgeleitet werden: Keines der untersuchten neuen Cr(VI)-freien Systeme ist in der Lage, das seit Jahren eingesetzte Cr(VI)-haltige System B1 in allen Eigenschaften gleichwertig zu ersetzen. In einzelnen Prüfungen können neue Systeme aufgrund der speziell durch eine zusätzliche Deckbeschichtung beeinflussten Eigenschaften eine bessere Bewertung gegenüber B1 erzielen. Größere erforderliche Schichtdicken und/oder kompliziertere Schichtaufbauten bei den neuen Systemen führen zu größeren Schichtdickenschwankungen und örtlichen Schichtanhäufungen mit der Folge eingeschränkter Lehrenhaltigkeit und/oder stärker streuenden Gewindereibungszahlen. Die neuen Überzugssysteme erfordern angepaßte Korrosionsschutzprüfungen. Insbesondere müssen der Einfluß von bei Transport-, Schütt- und Montageprozessen unvermeidlichen Verletzungen der Schutzschichten sowie von praxisüblichen Temperaturen auf die Korrosionsschutzeigenschaften in die Prüfungen einbezogen werden. Die in die Überzugssysteme integrierten Schmierstoffzusätze zur Einstellung spezifizierter Reibungszahlspannen erfordern ein besonderes Augenmerk auf Eigenschaften wie Überlackierbarkeit (Rohbau), Verträglichkeit mit klebenden Beschichtungen (mikroverkapselte Kleber), Löseverhalten der Verbindungselemente bei praxisüblichen erhöhten Temperaturen bis 150 °C, etc. Seite 31 Stand: 2. Juli 2002