Saatstärken Erhaltung des Oberbodens - Raumberg

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Saatstärken Erhaltung des Oberbodens - Raumberg
Praktische Ausführung
standortgerechter Begrünungen
Saatstärken
Dr. Wilhelm Graiss
HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Entwicklung von Mischungen
in projektiver Deckung in %
Unterschiedliche Saatstärken
Mieders (1640 m.s.m., 22°, pH = 4,6),1995a = Zeitpunkt der Anlage 21.07.,
1995b = 6 Wochen nach Anlage, jährliche Düngung bis 2001 ca. 100 kg N
100
80
60
40
20
0
1995 a
1995 b
Saatstärke: 5 g/m²
Saatstärke: 10 g/m²
Saatstärke: 20 g/m²
Saatstärke: 30 g/m²
1996
1998
2003
Autor: Partl Christian, Amt der Tiroler Landesregierung
Schlussfolgerungen
¾
¾
Die Saatstärke von 8 bis max. 15 g/m² (80 - 150
kg/ha) ist bei Verwendung einer hochwertigen
Mischung für Begrünungen in Hochlagen ausreichend.
Zu hohe Saatstärken führen zu starker Konkurrenz
im Keimstadium und zu geringer unterirdischer
Wurzelbildung im juvenilem Stadium.
Erhaltung des
Oberbodens
Dr. Wilhelm Graiss, 2007
Abteilung für Vegetationsmanagement im Alpenraum
1
Arbeiten mit Vegetation
Heumulchsaaten
¾
Ausgereiftes Heu verschiedener Mähzeitpunkte aus
der nächsten Umgebung wird gewonnen.
¾
Um ein breites Spektrum an Arten im Reifezustand
zu erhalten, werden mehrer Mähzeitpunkte gewählt.
¾
Gewonnenes Heu und darin enthaltene Samen
werden sofort nach der Mahd oder nach dem
Trocknen und Zwischenlagern wieder ausgebracht.
¾
Dabei wird maximal eine gleichmäßig ca. 2 cm
dicke Schicht aufgebracht.
¾
Das Verhältnis der Spenderfläche zur Zielfläche ist:
1:1,5 (2)
2
Rasensoden, Rasenziegel
¾
Rasensoden bzw. Rasenziegel werden samt dem
durchwurzelten Boden abgehoben und nach
Abschluss der Arbeiten wieder ausgelegt.
¾
Falls erforderlich, sind die Rasenziegel in Mieten
mit max. 1 m Breite und 0,6 m Höhe zu lagern, um
Austrocknung und Fäulnis zu verhindern. Beim
Stapeln sollte Bodenseite auf Bodenseite und
Pflanzen- auf Pflanzenseite zu liegen kommen. Die
Lagerzeit ist im Sommer bei zwei bis maximal drei
Wochen.
¾
Die Ränder der Vegetationsziegel sind beim
Auflegen unbedingt einzugraben, um eine
Austrocknung zu verhindern.
Einzelpflanzen - Root Trainer
¾
Die Mutterpflanzen bzw. Saatgut werden direkt am
Standort von Fachleuten entnommen. Davon
werden Pflanzen in Gärtnereibetrieben in Root
Trainer vorgezogen.
¾
Bei entsprechender Artenwahl können auf extremen
Standorten gute Ergebnisse erzielt werden. Oft ist
aber aufgrund eines Transplantationsschocks der
Anwuchserfolg gering.
¾
Die Methode ist mit sehr hohen Kosten und
Zeitaufwand verbunden.
3
Alpine Rollrasen
¾
Sie werden in spezialisierten Betrieben durch die
Ansaat von alpinen Gräsern produziert.
¾
Nach ca. 12 Monaten können die Rollrasen auf
Bestellung geerntet und zur Begrünungsfläche
transportiert werden.
¾
Mit Alpinen Rollrasen ist in kürzester Zeit ein sofortiger
100%iger Erosionsschutz vorhanden.
¾
Interessant ist diese Methode bei Begrünungen nach
kleinflächigen Eingriffen auf extremen Standorten.
Saalbach Bergstation
4
Saat-Soden-Kombinationsverfahren
Saat-Soden-Kombinationsverfahren
¾
Die Soden (0.2 - 0.5m²) werden in Gruppen platziert.
Standortgerechtes Saatgut wird zwischen den Soden
ausgebracht.
¾
Durch die geringe Entfernung zwischen den Soden
kann sich die standortgerechte Vegetation relativ
schnell ausbreiten.
¾
Eine sehr viel größere Fläche im Vergleich zur
Spenderfläche kann damit begrünt werden.
aus: WITTMANN & RÜCKER, 1999
Dr. Wilhelm Graiss, 2007
Abteilung für Vegetationsmanagement im Alpenraum
Schlussfolgerungen
Vorteile von Arbeiten mit Vegetation
¾
vorhandener Ressourcen des Standortes (Oberboden
mit Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen)
¾
standortgerechte Wiederbegrünung im engsten Sinne
Nachteile von Arbeiten mit Vegetation
¾
erhöhter logistischer und finanzieller Aufwand
¾
erhöhte Anforderungen an das Personal
Dr. Wilhelm Graiss, 2007
Abteilung für Vegetationsmanagement im Alpenraum
5
Zeitraum
Aktivitä
Aktivität
Rasenziegel,
Vegetationsstücke
Mulchsaat,
Heublumensaat
Zeitplan für die
Ausführung
von Begrünungsarbeiten
Hydrosaat
Schlafsaat
optimal
Jän. Feb. Mär. April Mai Juni Juli
Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
möglich
(Verändert nach Schiechtl & Stern, 1992)
Schlussfolgerungen
¾
Begrünungen sollten sofort nach den Eingriffen
und so früh wie möglich im Jahr durchgeführt
werden.
¾
Die richtige Technik zum richtigen Zeitpunkt
ist ausschlaggebend für den Erfolg einer
Rekultivierungsmaßnahme.
Dr. Wilhelm Graiss, 2007
Abteilung für Vegetationsmanagement im Alpenraum
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