PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn
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PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn
Wir spielen für Dich! 1. SONDERKONZERT Samstag, 9. November 2013, 20 Uhrr Beethovenhalle „BOB goes Jazz“ Stefan Schulz Bassposaune Peter Erskine Schlagzeug Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent Nach dem Konzert n Jazz-Sessio rcus trio Ja Schinkel zz mit dem Ma r der im Nordfoye alle nh ve Beetho Eintritt frei! PROGRAMM Wir spielen für Dich! In bester Stimmung! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm „BOB goes Jazz“ George Gershwin (1898-1937) Cuban Overture (1932) Leonard Bernstein (1918-1990) Prelude, Fugue and Riffs (1949) Hans-Joachim Büsching Solo-Klarinette Mark-Anthony Turnage (*1960) „Erskine” – Concerto for Drumset and Orchestra Uraufführung Auftragswerk des Beethoven Orchester Bonn in Kooperation mit der Los Angeles Hollywood Bowl 2013 Maya and Taichi's Stomp – enlever!!! Cadenza Mutsy's Habanera. Gently rhythmic Erskine's Blues. Bell-Like Blues Fugal Frenzy PAUSE Daniel Schnyder (*1961) subZERO, Konzert für Bassposaune und Ensemble (1999) subZERO Sama'i Thaqil ZOOM OUT George Gershwin Ein Amerikaner in Paris (1928) Stefan Schulz Bassposaune Peter Erskine Schlagzeug Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent Im Anschluss gibt das MARCUS SCHINKEL TRIO eine Session in Lounge-Atmosphäre im Nordfoyer der Beethovenhalle. Der Eintritt ist frei! In Kooperation mit dem Restaurant DACAPO und Los Angeles Hollywood Bowl Besetzung George Gershwin Cuban Overture Uraufführung am 16. August 1932 in New York 3 Flöten (3. auch Picc) 5 Hörner (5. ad lib.) 3 Oboen (2+Eh) 3 Trompeten 3 Klarinetten (2+Bkl) 3 Posaunen 3 Fagotte (2+Kfg) 1 Tuba Pauke, Schlagzeug Streicher Leonard Bernstein Prelude, Fugue and Riffs Uraufführung am 16. Oktober 1955 in der Fernsehshow „The World of Jazz” 1 Klarinette 5 Trompeten 2 Altsaxophone 4 Posaunen 2 Tenorsaxophone 1 Baritonsaxophon Schlagzeug Klavier Kontrabass 4 Mark-Anthony Turnage „Erskine” - Concerto for Drumset and Orchestra Uraufführung am 9. November 2013 in Bonn 3 Flöten 4 Hörner 3 Oboen (2+Eh.) 3 Trompeten 4 Klarinetten (2+2Bkl) 3 Posaunen 1 Tuba Schlagzeug Klavier, Celesta Harfe Baritonsaxophon, Sopransaxophon Bass-Gitarre Streicher Solo-Schlagzeug Daniel Schnyder subZERO, Konzert für Bassposaune und Ensemble Uraufführung 1999 mit Dave Taylor und dem Absolute Ensemble 1 Flöte (auch Picc) 1 Horn 2 Oboen (1+Eh) 1 Trompete 2 Klarinetten (1+Bkl) 1 Posaune 2 Fagotte (1+Kfg) Schlagzeug, Marimbaphon auch Klavier Programmhefte serer Streichquintett als Pdf auf un bar. Solo-Bassposaune Homepage verfüg George Gershwin Ein Amerikaner in Paris Uraufführung am 13. Dezember 1928 in New York 3 Flöten (3. auch Picc) 4 Hörner 3 Oboen (2+Eh) 3 Trompeten 3 Klarinetten (2+Bkl) 3 Posaunen 2 Fagotte 1 Tuba Pauke, Schlagzeug Celesta Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon Streicher 5 George Gershwin (1937) The American Way of Sound Als Leonard Bernstein in seinen späten Jahren einmal gefragt wurde, was er denn am 12. Juli 1937 gemacht habe, musste er nicht lange überlegen. Denn am Morgen dieses Sommertages hatte er gerade erfahren, dass George Gershwin am Tag zuvor im Alter von 38 Jahren verstorben war. Bernstein arbeitete gerade während seiner Semesterferien in einem New Yorker Feriencamp. Und so entschloss er sich, dem so bewunderten Landsmann einen musikalischen Abschiedsgruß zu schicken. Er setzte sich ans Klavier, spielte vor den Kindern und ihren angereisten Eltern ein Präludium von Gershwin – und danach herrschte absolute Stille, wie sich Bernstein später erinnerte. Bernstein war erst 19 Jahre alt, als er sich zum ersten Mal öffentlich vor seinem bewunderten Landsmann Gershwin verbeugen konnte. Später dann, als Bernstein längst ein weltberühmter Komponist und Dirigent war, dokumentierte er auch mit seinen legendären 6 Schallplattenaufnahmen, warum er Gershwin zu seinen großen Idolen zählte. „Ich glaube, es gibt niemanden in der ganzen Welt, der nicht sofort wüsste, dass Gershwins Musik amerikanische Musik ist“, so Bernstein. Und tatsächlich: Obwohl Gershwin nie einen systematischen Kompositionsunterricht genossen hatte, drückte er dem American Way of Sound seinen Stempel auf. Wie er die Rhythmen und den Geist des Jazz, Spiritual und Blues mit Einflüssen aus der romantischen Klassik und der französischen Moderne zu etwas ganz Neuem verschmolzen hatte, ließ selbst Gershwins alten Tennispartner Arnold Schönberg vor ihm den Hut ziehen. Als Jahrhundertvollblutmusiker hat Bernstein immer wieder Gershwins Evergreens des sinfonischen Jazz aufge- George Gershwin führt, die „Rhapsody in Blue“ und „Ein Amerikaner in Paris“. Doch bereits als HarvardStudent hatte er sich musikwissenschaftlich mit Gershwin beschäftigt. So untersuchte er 1939 in seiner Abschlussarbeit „Die Integration ethnischer Elemente in der amerikanischen Musik“ auch Gershwins „Cuban Overture“. Gershwin war im Frühjahr 1932 nach Kuba gereist und zeigte sich besonders begeistert von den heimischen Schlagzeuginstrumenten sowie Rhythmen der Rumba. Kaum war er wieder in New York, verarbeitete er seine Impressionen in einer Orchester-„Rhumba“, wie die 7 „Cuban Ouverture“ zunächst hieß. Am 9. August wurde sie im Rahmen eines Open-AirKonzerts vor 18.000 Zuhörern uraufgeführt. Die effektvolle lateinamerikanische Rhythmik, die grellen Bläserfarben sowie die einschmeichelnde Melodik gingen nicht nur dem Publikum auf New Yorker Lewisohn Stadium, Aufführungsort der Premiere der „Cuban Overture“ Anhieb ins Ohr und in die Beine. Ein Kritiker zog die „Cuban Overture“ gar Ravels „Boléro“ vor! Und wer allein etwa nur die Sinfonischen Tänze aus Bernstein Broadway-Hit „West Side Story“ hört, der erkennt auf Anhieb den Einfluss des „Kubaners“ Gershwin. Während George Gershwin mit dem Jazz aufgewachsen war, gehörte dieses urtypisch amerikanische Klangidiom für Bernstein bald ebenfalls zum musikalischen Lebenselixier. Davon konnte sich sogar der amerikanische Fernsehzuschauer am 16. Oktober 1955 überzeugen. Zur Primetime lief da der zweite Teil von Bernsteins legendärer TV-Serie „Omnibus“, in der er sich im lockeren Ton und anhand zahlreicher Klangbeispiele nicht nur mit der klassischen Musik beschäftigte. An jenem Abend drehte sich die Sendung ausschließlich um die „Welt des Jazz“. „Jazz ist ein weiter Begriff“, so Bernstein bei der Begrüßung. „Er umfasst eine Vielzahl von Lautgebilden vom frühesten Blues bis zu Dixieland, Charleston, Swing, Boogie-Woogie, Crazy Bop und Cool Bop, Mambo und vielen anderen mehr. All das ist 8 Leonard Berstein (1945) Jazz, den ich liebe wegen seiner ursprünglichen Art des emotionalen Ausdrucks, wo nichts ganz traurig oder ganz glücklich ist.“ Nachdem Bernstein dann auch die für den Jazz typische Harmonik und Band-Besetzung näher vorgestellt hatte, verabschiedete er sich mit einem jazzinspirierten Werk, das er schon lange in der Schublade liegen hatte. 1949 war „Prelude, Fugue and Riffs” im Auftrag des Jazz-Klarinettisten Woody Herman entstanden. Doch statt Herman übernahm nun im Fernsehstudio Benny Goodman die Uraufführung dieses Werks für Solo9 Klarinette und Jazzband. Im „Prelude“ geben die Trompeten und Posaunen den Ton an. Nach dem Intro, das mit seiner gelenkigen Rhythmik stark an den Neoklassizisten Igor Strawinski erinnert, sorgt die Band regelrecht für elektrisierenden Showbühnen-Glamour. In der „Fuge“ dominieren dagegen die Saxophone – bevor im Finale („Riffs“) die gesamte Band plus Solo-Klarinette cool swingt und man über lässig eingestreute Kontrapunktik immer mehr Drive aufnimmt. „Thank You, Mark!“ Im Laufe seines musikalisch grenzenlosen Wirkens hat Bernstein nicht nur mit den bedeutendsten Jazzmusikern wie Louis Armstrong und Miles Davis zusammengearbeitet, sondern auch mit dem Jazz- und Klassik-Komponisten Gunther Schuller, der eine prägende Figur der amerikanischen Musikszene ist. Mit ihm kam es immer wieder zu gemeinsamen Projekten. So führte Bernstein Schullers Orchesterstück „Journey into Jazz“ 1962 mit den New Yorker Philharmonikern auf. In einer kleinen Vorrede wies er darauf hin, Gunther Schuller dass seinem fast gleichaltrigen Kollegen der Begriff „Third Stream“ zu verdanken ist. Schuller hatte ihn zum ersten Mal 1957 in einer Vorlesung gebraucht, um damit die Vermählung zwischen dem Jazz und der zeitgenössischen Klassik zu 10 Foto: Philip Gatward Mark-Anthony Turnage beschreiben. Längst hat „Third Stream“ seine lexikalischen Weihen erhalten. Unter seinen zahlreichen Studenten, die Schuller mit dieser „dritten Strömung“ vertraut machte, befand sich auch der Engländer Mark-Anthony Turnage. 1983 hatte Turnage über ein Stipendium die Möglichkeit bekommen, bei Schuller an der Summer School im amerikanischen Tanglewood zu studieren. Dort begegnete er zudem Hans Werner Henze, der gleichermaßen sein Klangdenken beeinflusste. Henze war es auch, der als Leiter der Münchner Biennale Turnage mit der 11 Komposition seiner ersten Oper beauftragte. Seitdem hat er weitere Musiktheaterwerke sowie Orchesterstücke u. a. für die New Yorker Philharmoniker und das Chicago Symphony Orchestra geschrieben. Bei der US-Premiere seiner Oper über das Model Anna Nicole Smith, die gerade erst in New York stattgefunden hat, saß unter den Musikern auch Schlagzeuger Peter Erskine! Seit fast zwanzig Jahren arbeiten Turnage und der amerikanische Star-Drummer zusammen, der u. a. Mitglied bei den legendären Fusion-Bands Weather Report und Steps Ahead war. So hob Erskine 1996 gemeinsam mit Gitarrist John Scofield und dem Ensemble Modern Turnages Orchesterstück „Blood on the Floor“ aus der Taufe. 2002 schrieb er dann für diese herausragenden Jazzmusiker und den Bassisten John Patitucci „Scorched“ für Jazztrio und Orchester. „Ich war von Beginn an ein großer Fan von ihm“, so Erskine im Interview anlässlich der heutigen Uraufführung des ihm gewidmeten Schlagzeugkonzerts. „Zumal Turnage mir wieder die Tür zur klassischen Musik geöffnet hat. Ich habe ja als Kind klassisches Schlagzeug an der Interlochen Arts Academy studiert – wo übrigens auch die heute im Beethoven Orchester Bonn spielende Bratscherin Pamela Havenith meine Klassenkameradin war! Nach einem Doppelkonzert für Schlagzeug, das Turnage für Evelyn Glennie und mich geschrieben hat, ist ‚Erskine‘ nun also das erste Solo-Konzert von ihm für mich. Thank You, Mark! Das Drumset ist ja in erster Linie ein Jazz-Instrument. So haben es auch Strawinski in „Histoire du Soldat“ sowie Bernstein in „Prelude, Fugue & Riffs“ eingesetzt. Doch es macht natürlich einen Unterschied, ob man nun mit einer kleineren Band zusammen12 spielt oder mit einem großen Orchester. Daher war es auch das Ziel von Turnage, das Schlagzeug in einen Dialog mit dem Orchester treten zu lassen, anstatt es vor sich herzutreiben. Die Drums sollen keinesfalls wie ein Jazz-Zuckerguss auf einem klassischen Kuchen wirken. Und wenn wir jetzt mit dem Stück nicht nur die Phantasie der Zuhörer anregen, sondern sie in ihren Sitzen sogar etwas zum Tanzen bringen, ist die Aufführung geglückt. Alles in allem bin ich sehr glücklich, dass ich mein Leben mit dem Schlagzeug verbringen durfte. Daher fühle mich besonders geehrt, es auch heute Abend in Bonn spielen zu können.“ Yva (Else Neuländer-Simon), „Charleston" (1926-1927) 13 Foto: Anja Tanner Daniel Schnyder New York – Paris Zur Generation des „Post-Third Stream“ gehört neben MarkAnthony Turnage auch der Schweizer und Wahl-New Yorker Daniel Schnyder. Weil dieser sich von jeher gegen jede musikalische „Schubladisierung“ ausgesprochen hat und stattdessen „Musik als Integration“ postuliert, fließen in seine Werke stets die verschiedensten Klangvokabulare ein. Denn Schnyder ist nicht nur von Hause aus Saxophonist, als bekennender ganzheitlich arbeitender Komponist kann er auf ein bisher vollkommen undogmatisch gespanntes Netz zurückblicken, in dem die Oper genauso ihren Platz hat wie Weltmusik, Jazz und die Rolling Stones. 14 Seit Jahren arbeitet er dabei auch eng mit dem Posaunisten Stefan Schulz zusammen. So hat Schnyder für ihn ein Konzert bzw. eine Suite für Bassposaune und Orchester geschrieben. Das ebenfalls für den Tieftöner geschriebene Konzert „subZERO“, das 1999 als Auftragswerk für das New Yorker Absolute Ensemble entstanden ist, hat Schulz in Deutscher Erstaufführung gespielt. Das dreisätzige Werk reizt nicht nur die spieltechnischen Möglichkeiten der Bassposaune aus, sondern bringt gleichzeitig arabische, afrikanische, kubanische, amerikanische und europäische Klangideen zusammen. Der Eröffnungssatz entpuppt sich gleich als ein „Teufelsritt“ (Schnyder) für den Solisten. Im nachfolgenden Satz „Sama'i Thaqil” überlagern sich syrische und kubanische Rhythmen – wobei der Bassposaune eine hohe Violinstimme zur Seite steht. Das jazzige und virtuose „ZOOM OUT“ spottet geradezu der (gutgemeinten) Empfehlung des Franzosen Hector Berlioz, „dem Bassposaunist mögen genügend lange Pausen zugestanden werden und sein Instrument sollte mit extremer Zurückhaltung und gut durchdachter Intention eingesetzt werden“. Nicht weniger quirlig geht es nach Daniel Schnyders atemberaubendem Konzert in Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ zu. Immerhin herrscht in dieser Tondichtung ausgelassenes Flair, gepaart mit frechen Charleston-Rhythmen, dazwischentrötenden Autohupen und motorischen Tutti-Attacken. Gleichzeitig aber gibt sich hier Gershwin als der Mozart des Broadways zu erkennen. Schließlich sind ihm wieder Melodien für die Ewigkeit eingefallen, um den Paris-Besucher den Charme der Seine15 Metropole genießen zu lassen. Gershwins Eindrücke waren noch sehr frisch, als er die Partitur Ende 1928 beenden und sie dem Dirigenten Walter Damrosch für die New Yorker Uraufführung übergeben konnte. Von März bis Juni 1928 hatte Gershwin sich in Paris aufgehalten und begegnete dort alten und neuen Freunden wie Igor Strawinski, Darius Milhaud, Sergej Prokofieff und Vladimir Horowitz. Kurz vor der triumphalen New Yorker Premiere hatte Gershwin noch schnell eine kleine Inhaltsangabe seines „Amerikaners in Paris“ formuliert, der vom Heimweh geplagt und doch von dem Treiben auf den Boulevards fasziniert ist. Würde man diese Geschichte jedoch nicht kennen, könnte man glatt vermuten, dass Gershwin seine Hauptfigur vielleicht doch eher auf einer New Yorker Prachtavenue gesehen hat. Schließlich besitzt auch diese Musik alle Züge, die Leonard Bernstein einmal der gesamten Musik Gershwins attestiert hatte: „Sie klingt amerikanisch, riecht nach Amerika, und wenn man sie hört, fühlt man sich amerikanisch.“ Guido Fischer 16 PETER ERSKINE Peter Erskine Peter Erskine in Somers Point (New Jersey) geboren, begann mit dem Schlagzeugspiel im Alter von 4 Jahren. Nach dem Besuch der Interlochen Arts Academy in Michigan studierte er Perkussion an der Indiana University. Seit 1972 ist er als professioneller Musiker tätig. Nach drei Jahren im Orchester von Stan Kenton spielte er für zwei Jahre bei Maynard Ferguson. Einer größeren Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Mitarbeit in der Fusion-Gruppe Weather Report bekannt geworden, die er nach fünf Jahren verließ, um bei der Fusionband Steps Ahead zu spielen. Zusammen mit Bassisten wie Jaco Pastorius, John Patitucci, Marc Johnson, Eddie Gomez, Dave Holland, Dave Carpenter und Buell Neidlinger bildet er eine vorbildliche rhythm section. 17 Erskine hat als Schlagzeuger bislang an über 700 LP- oder CDProduktionen mitgewirkt. Berührungsängste kennt er dabei nicht: So hat er auch mit Musikern aus der Welt des Pop und Rock (Musik) zusammengearbeitet. Sein Spiel zeichnet sich durch makellose Hand- und Fußarbeit, Musikalität und Interaktivität, vor allem mit Bassisten, aus. Auch als Verfasser von Lehrbüchern und Lehrvideos hat Erskine sich verdient gemacht: Die DVD, „The Erskine Method for Drumset" dokumentiert sein pädagogisches und musikalisches Talent sehr nachdrücklich. Er gilt als einer der vielseitigsten und meistbeschäftigten Jazzdrummer der letzten Jahrzehnte, der von den Lesern der Zeitschrift „Modern Drummer“ achtmal zum besten Jazzschlagzeuger gewählt worden ist. 18 Foto: Simon Fowler STEFAN SCHULZ Stefan Schulz Stefan Schulz, 1971 in Berlin geboren, spielte zunächst Horn und wechselte später zur Posaune. Er studierte in Berlin und Chicago. Von 1993 bis 2002 war er Bassposaunist in der Staatskapelle Berlin. Von 1996 bis 2002 spielte er zudem im Bayreuther Festspielorchester. Seit 2002 ist Stefan Schulz Mitglied der Berliner Philharmoniker. Bereits mit dem Berufsstart begann auch sein pädagogisches Engagement; zunächst als Mentor an der Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin sowie als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Von 2000 bis 2004 unterrichtete er als Gastprofessor an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler” in Berlin. Zum Sommersemester 2004 wurde Stefan Schulz als Professor an die Universität der Künste Berlin 19 berufen, im folgenden Jahr zum Professor h. c. der Universität in Shanghai ernannt. Stefan Schulz musizierte als Solist unter anderem mit dem Rundfunk Sinfonie-Orchester Berlin, dem Columbus Symphony Orchestra, der Philharmonia Wien und dem Aarhus Symphonie Orchester. Als engagierter Kammermusikpartner ist er festes Mitglied bei dem Blechbläserensemble der Berliner Philharmoniker sowie im Daniel Schnyder Trio. Regelmäßig spielt er als Gast im Ensemble German Brass. Auf der Suche nach neuem Repertoire für sein Instrument legt Stefan Schulz einen Fokus auf zeitgenössische Musik. Er spielte u. a. die deutsche Erstaufführung von Daniel Schnyders Bassposaunenkonzert „subZERO“. 2008 hat Stefan Schulz ein weiteres Werk Schnyders für Bassposaune und Orchester mit dem New Yorker ‚Absolute Ensemble' beim Bremer Musikfest uraufgeführt. Die Konzertsuite 'roTor' für Bassposaune und Orchester, die Daniel Schnyder für Stefan Schulz geschrieben hat, wurde ebenfalls 2008 uraufgeführt. 2009 hat Stefan Schulz ein ebenfalls ihm gewidmetes Konzert von Poul Ruders mit der Aarhus Sinfonietta uraufgeführt. Seine erste Solo-CD, „Berlin Recital“, auf der Stefan Schulz u. a. Werke von Johannes Brahms, Jan Sandström und Stjepan Šulek eingespielt hat, ist 2008 erschienen. 20 Foto: Barbara Aumüller STEFAN BLUNIER Generalmusikdirektor Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Sein dirigentischer Werdegang kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, war er 2001-2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Blunier die Position des Generalmusikdirektors (GMD) der Beethovenstadt Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn (BOB) und der Oper Bonn. 2011 wurde sein Vertrag in Bonn bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlängert. Mit Beginn der Saison 2010/2011 ist Stefan Blunier zum „Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt worden. Als Preisträger bei den internationalen Dirigierwettbewerben in Besançon und Malko in Kopenhagen, begann Stefan Blunier früh mit einer regen Konzerttätigkeit. Unterdessen gastierte er bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Dirigate über21 nahm er an den Opernhäusern in London, München, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern. Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in den vergangenen Spielzeiten begeistert. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO, CRYSTAL, HYPERION und MDG. Seine CDEinspielungen (Arnold Schönberg, Franz Schmidt, Eugen d'Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt u. a.) offenbaren musikalische Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem” von Eugen d´Albert und „Irrelohe“ von Franz Schreker wurde er gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn 2011 und 2012 jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem Beethoven Orchester Bonn nach China, und gab u. a. in den Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte Konzerte. 2013 reiste das BOB auf seiner USA- Tournee an die Ostküste und nach Florida. Der große Erfolg der elf Konzerte veranlasste die Agentur Columbia Artists zu einer Wiedereinladung im Frühjahr 2016. Zu den künftigen Aufgaben in 2013/14 gehören die Debüts an der Oper Zürich mit „Rigoletto“ und an der Oper Frankfurt mit „Daphne“. In Oslo dirigiert Blunier die Neuproduktion von „Hoffmanns Erzählungen“ in der Regie von Calixto Bieto und Konzerte finden mit dem Orchestre National de Belgique, den Stuttgarter Philharmonikern und dem NHK Tokyo statt. CD-Aufnahmen mit dem DSO Berlin für HYPERION und mit dem Beethoven Orchester Bonn für MDG. 22 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Das Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CDund SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO KlassikPreis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibida23 che, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Über das Neujahrsfest 2012 war das Orchester auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März diesen Jahres standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 24 MARCUS SCHINKEL TRIO Marcus Schinkel Trio Das Marcus Schinkel Trio (Marcus Schinkel–piano, Bas Rietmeyer–bass, Wim de Vries–drums), blickt seit über 20 Jahren in der gleichen Besetzung auf eine erfolgreiche Historie zurück: Engagements führten das Ensemble durch Europa, nach Russland, in die Karibik und sogar in die deutsche Botschaft in Vietnam, dazu kamen Auftritte bei Festivals in ganz Deutschland. 25 Marcus Schinkel, einer der versiertesten Grenzgänger zwischen Jazz, Klassik und Pop, spielte schon für Maestro Kurt Masur, Paul Kuhn, Charlie Mariano, Eric Vloeimans sowie mit dem Beethoven Orchester Bonn und den Münchener Philharmonikern. Außerdem begleitet er die Kabarettistin Nessi Tausendschön und ist aktuell am Theater Bonn bei dem Musical Jesus Christ Superstar und im Schauspiel beim WittenbrinkAbend „Eltern“ als Pianist und musikalischer Leiter tätig. Wim de Vries ist einer der bekanntesten Schlagzeuger Europas und die eine Hälfte der „Drumbassadors“, womit er weltweit für Furore sorgt. Bas Rietmeijer ist eine feste Größe in der niederländischen Jazzmusikszene und spielt mit Eric Vloeimans, Jasper van't Hof und Eef Alberts. Das Trio tourt seit 2012 mit dem neuen Programm „Crossover Beethoven“. Dabei sind Titel der letzten CD „9 Symphonies“ über 9 Themen der 9 Beethovensinfonien enthalten wie „Freude schöner Götterfunken“ oder der erste Satz der 5. Sinfonie, so dass die „jazzmäßig reharmonisierten Themenfragmente Beethovens mit viel Elan und Sachverstand dargeboten werden (...) eine der ganz wenigen gelungenen Adaptionen von klassischer Musik im Jazz!“ (Jazzpodium). Marcus Schinkel arrangierte bekannte Kompositionen wie die „Mondscheinsonate“ und „Für Elise“ in seiner ersten CD „News From Beethoven“, die natürlich nicht im Programm fehlen dürfen. 26 „BOB am Rhein“ Sa 28. Juni 2014, 20 Uhr, Beethovenhalle POMP, PRACHT UND PFIFFIGES mit Werken von Robert Schumann, Max Bruch, Max von Schillings, Richard Wagner u. a. sowie sonstigen Überraschungen … Klavierduo Genova & Dimitrov Klavier Konrad Beikircher Text und Rezitation Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent Karten: € 31 | 27 | 23 | 18 | 14 Im Anschluss an das Konzert (ca. 22 Uhr) geben Konrad Beikircher und Band ein Après-concert als „Rheinisch-italienische Nacht“ in Lounge-Atmosphäre in der Beethovenhalle. Das Restaurant DACAPO bietet Speisen und Getränke an. Der Eintritt zum Après-concert ist frei. In Kooperation mit dem Restaurant DACAPO THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Guido Fischer Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Scholl, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 30 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn