Die blubbernden Sümpfe am Lago Maggiore

NATURSCHUTZGEBIET
Bolle di Magadino (TI)
Die blubbernden Sümpfe am Lago Maggiore
In dieser Übergangszone zwischen Wasser und Land leben besonders viele
Amphibien. Nicht zuletzt deshalb fühlen sich hier auch Reptilien sehr wohl:
Die Ringelnatter beispielsweise hat Frösche und Molche zum Fressen gern.
Letztendlich haben die Bolle di Magadino aber vor allem für Zugvögel eine
herausragende, auch übernationale Bedeutung. Im Frühling sind die vielen
Amphibien sowie natürlich die Insekten dieses Feuchtgebietes wichtiges
Futter für Zugvögel, welche die anstrengende Alpenüberquerung antreten.
Ein wenig Dschungel Feeling
Ab Bushaltestelle «Magadino Farmacia» oder ab dem Schiffssteg spazieren
Sie dem Ufer entlang bis zur Brücke, die über einen abgeschnittenen
Altarm des Ticino ins Naturschutzgebiet hinein führt. Hier kriegen Sie leicht
das Gefühl, in einem Dschungel gelandet zu sein. Das liegt daran, dass die
Wurzeln der Silberweiden bei niedrigem Wasserstand in die Luft ragen und
schon fast ein wenig an die Mangroven tropischer Gewässer erinnern.
Ein spannender und informativer Themenweg lenkt Sie aber auf sicheren
Wegen durch diesen «Urwald» und die offenen Flächen entlang des
kanalisierten Ticino. Ausschliesslich für geführte Gruppen ist ein Abstecher
auf die Halbinsel Piattone möglich, von wo aus Sie die brütenden und
rastenden Vögel der Bolle bestens beobachten können.
Wo
Was
Wer
Beachten
Wann
Wie
Karte
Weiteres
Foto: Fotopedrazzini, Losone
«Bolle» meint eigentlich Methangasblasen, welche in den Sümpfen
der Magadinoebene heute noch an die Oberfläche steigen. Die
Tessiner bezeichnen jedoch das ganze Schwemmgebiet der Ticinound Verzascamündung als «Bolle di Magadino». Und meinen damit
eines der wertvollsten Auengebiete der Schweiz.
Die Stiftung zum Schutz der Bolle di
Magadino kümmert sich um die Pflege
und Aufwertung des Naturschutzgebietes. Sie sorgt auch für ein
umfassendes Besucherangebot, sei es
Infrastruktur oder das Exkursionsangebot.
Ringelnattern sind ausgezeichnete
Schwimmerinnen und Taucherinnen.
Fühlen sie sich bedroht, flüchten sie oft
ins Wasser oder versuchen, den
Angreifer mit Gestank einzuschüchtern. Ringelnattern sind ungiftig.
Mündung des Ticino in den Lago Maggiore
Weichholzauen und Feuchtwiesen bieten u.a.
Amphibien, Reptilien, Wat- und Zugvögeln
einen selten gewordenen Lebensraum
Pro Natura ist Eigentümerin von 0.7 ha des
Naturschutzgebietes und Mitglied der
«Stiftung zum Schutz der Bolle di Magadino»
Die Vogelschutzzone ist von Ende April bis
Mitte Oktober nur für geführte Wanderungen
offen; Hunde an die Leine nehmen
Ganzes Jahr; Vogelbeobachtungen April/Mai
Ab Cadenazzo mit dem Bus bis Magadino,
Farmacia; im Sommer ab Locarno auch mit
dem Kursschiff nach Magadino, Debarcadero
1:25000: Blatt 1313 Bellinzona
Umfassende Infos: www.bolledimagadino.com
Führungen (I, D, F): Stiftung Bolle di Magadino,
Tel.: 091 795 31 15; [email protected]
www.pronatura.ch, 2012