6. WS 09/10 - International Office
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6. WS 09/10 - International Office
University of Portsmouth, WS 09/10, English-Speaking Cultures Vorbereitung Wenn man im Frühling die Zusage für einen Erasmus-Aufenthalt in England bekommt, gibt es zunächst einmal eher wenig vorzubereiten. Am Wichtigsten ist es die Annahmeerklärung so bald wie möglich zu unterschreiben, damit man den Erasmus-Platz auch wirklich sicher hat. Einige Wochen später nimmt die Uni Portsmouth per E-Mail und evtl. auch per Post Kontakt zu den Erasmus-Studenten auf, mit Informationen bezüglich Student Housing und Kurs-Wahl. Die sogenannten Units müssen schon vorab gewählt, auf einem dafür vorgesehenen Formular eingetragen und an die Uni gesendet werden. Allerdings ist wichtig zu wissen, dass aufgrund von Überschneidungen bzw. komplettem Kursausfall vor Ort noch Kurse dazu oder umgetauscht werden dürfen, solange das Semester noch nicht begonnen hat. Anreise Vor der wirklichen Orientierungswoche, welche für alle Studenten verpflichtend ist, findet eine zusätzliche Einführungswoche für internationale Studenten statt. Es ist allerdings nicht nötig die ganze Woche teilzunehmen. Wenn man schon eine Unterkunft hat, ist es am besten man reist im Laufe dieser Woche an, denn so hat man nicht zu viel und nicht zu wenig Zeit die Uni und Umgebung kennen zu lernen. Portsmouth scheint die ersten Tage eher ausgestorben, und wird erst lebendiger wenn das Semester beginnt und auch alle britischen Studenten angekommen sind. Für den Hinflug im September lohnt es sich, den kostenlosen Shuttle- Service der Uni in Anspruch zu nehmen, welcher bis zu 3 mal am Tag an 3 Tagen Ende September vom Flughafen LondonHeathrow (u.a. British Airways) angeboten wird. So hat man sehr wenig Stress mit dem Gepäck, denn man wird direkt am Flughafen abgeholt und meistens bis vor die Tür der eigenen Unterkunft (oder auch Hostel) in Portsmouth gebracht. Das ist viel angenehmer als die sonst ein bisschen aufwendigere Anreise mit Bus oder Zug. Falls man während des Semesters z.B. nach Weihnachten fliegen möchte, bieten sich folgende Verbindungen in beide Richtungen an: Bremen nach London-Stansted (Ryanair), mit dem Bus nach London-Victoria (Nationalexpress.co.uk). Von dort aus mit dem Bus (nationalexpress.co.uk / megabus.co.uk) oder dem Zug (nationalrail.co.uk / megatrain.co.uk) nach Southsea, Fratton oder Portsmouth Harbour. Den jeweiligen Bahnhof kann man ja bei google.de/maps ermitteln, und vielleicht hat man Glück und kann direkt zur Wohnung laufen. Es lohnt sich, früh zu buchen und sehr genau auf die Preise zu achten, da auf den vorhin genannten Websites oft Fahrten für 1-3 Pfund von London-Victoria und andersherum gebucht werden können. In London-Victoria können alle Bushaltestellen und der Bahnhof leicht und schnell zu Fuß erreicht werden, daher ist dies eine sehr empfehlenswerte Haltestelle zum Umsteigen. Unterkunft Vorab muss man wissen, dass die englischen Unterkünfte, d.h. Wohnheime sowie WGs auf keinen Fall mit dem deutschen Standard verglichen werden können. Man muss seine Erwartungen bzw. Gewohnheiten bezüglich Sauberkeit, Einrichtung oder Instandhaltung des Hauses stark herunterschrauben und einfach das Beste daraus machen. So schöne WGs wie hier wird man dort einfach kaum finden, deshalb sollte man sich schnell für das kleinere Übel entscheiden, bevor am Ende nur noch die letzten Reste übrig bleiben. Die Uni gibt täglich eine aktualisierte Liste von geprüften Vermietern heraus. Damit ist man meistens auf der sicheren Seite. Da fast ausschließlich ein Vertrag von mind. 9 Monaten geschlossen wird, muss man viel telefonieren um flexible Vermieter zu erreichen und um einen Besichtigungstermin zu bekommen. Wenn man von zu Hause aus sucht, kann evtl. schon per E-Mail oder Post ein Vertrag abgeschlossen werden, allerdings fehlt dann der persönliche Eindruck der zukünftigen Unterkunft. Um sein Englisch wirklich zu verbessern sollte man sich britische MitbewohnerInnen suchen, denn nur so spricht man viel und wird auch besser in das ’richtige‘ Studentenleben integriert. Portsmouth und Umgebung Portsmouth ist eine sehr nette, eher kleine und überschaubare Stadt. Als Student hält man sich hauptsächlich in dem Stadtteil Southsea auf, dort befinden sich die meisten Studentenwohnungen, Uni-Campus, Innenstadt, Strand und Meer, Albert Road (kleine Shops, Pubs, Restaurants) etc. Der Uni-Bus ist zwar kostenlos, fährt aber nur zur Uni hin und zurück und ist außerdem oft so voll, dass man nicht mehr mitfahren darf. Ich würde es also sehr empfehlen, sich direkt in der ersten Woche ein gebrauchtes Fahrrad anzuschaffen, welches man gegen Ende des Semesters problemlos weiterverkaufen kann. Eine gute Adresse ist z.B. Haslemere Cycles in der Albert Road, Ecke Festing Road. Mit dem Fahrrad erreicht man fast jedes Ziel in maximal 15 Minuten. Im Herbst ist es immer schön auf der Promenade am Meer entlangzufahren. Bis November ist es oft noch warm und sonnig, weshalb man diese Zeit unbedingt ausnutzen sollte, um viel zu unternehmen. Z.B. mit dem Hovercraft oder der Fähre zur Isle of Wight, mit dem Bus nach London, Brighton, Bournemouth, Oxford oder Bath (alles sehr tolle Städte), ein Tag im ‘Historic Dockyard‘ oder den Gunwharf Quays. Dies ist eine noch neue, moderne Anlage mit Outlet-Shops, Restaurants, Cafés, Bowling-Bahn, Kino, Clubs und dem Spinnaker Tower, von welchem man an klaren Tagen eine schöne Aussicht sogar bis zur Isle of Wight hat. Der Historic Dockyard befindet sich direkt nebenan. Es gibt ein Kombi-Ticket welches ca. ein Jahr gültig ist und u.a. eine wirklich interessante Führung durch die MS Warrior, Eintritt in verschiedene Museen und eine Hafenrundfahrt beinhaltet. Die britischen Studenten gehen gerne und am liebsten jeden Abend feiern. Deshalb bietet Portsmouth viele Bars und Clubs, welche allerdings nicht immer jedermanns Geschmack treffen. Nett sind vor allem die Studenten-Pubs, in denen man wie in Bars Getränke bestellt, aber auch wie in einem Club tanzen kann. An jedem Tag in der Woche gibt es mindestens eine Disko, in der ‚Student-Night‘ angesagt ist. Anders als in Deutschland trifft man sich abends viel früher, da die Clubs schon um 2 Uhr schließen. Haus-Partys sind deshalb noch beliebter, und finden oft auch noch nach dem Diskobesuch statt. University of Portsmouth Die Kurse der ‘School of Languages and Area Studies’ finden hauptsächlich im Park Building statt, welches sich in gut erreichbarer zentraler Lage auf dem Campus befindet. Im Untergeschoss des Gebäudes gibt es einige Computerräume mit kostenlosem Internet-Zugang sowie Kopierern und eine Cafeteria, die aber nicht mit der Bremer Mensa zu vergleichen ist. Zum Mittagessen lohnt es sich eher in einen der Pubs im Guildhall Walk nebenan zu gehen, in der Innenstadt eine Kleinigkeit zu holen oder einfach selber etwas mitzubringen. Ansonsten ist die Uni mit vielen Seminar- und Vorlesungsräumen gut ausgestattet. In den Kultur-, Medien-, und Linguistik-Kursen kommen vor allen Dingen alle Internationalen Studenten zusammen, und nur einige wenige EngländerInnen ergänzen die Gruppe. Teilweise sind Kurse zur Britischen Kultur ausschließlich für Internationals gedacht, was meistens bedeutet dass maximal auf dem Niveau unserer deutschen Oberstufe unterrichtet wird. Ganz anders als erwartet, brauchte ich auch kaum Hausaufgaben erledigen und musste kein einziges mal einen Text vorbereiten. Jeglicher Lernstoff wird in Form von Power-Point Präsentationen vermittelt. Wer also Teil eines ‚echten‘ Seminars sein möchte, dem empfehle ich mindestens einen Literaturkurs zu wählen, denn nur dort befindet man sich als Erasmusstudent unter Engländern. Die Bibliothek kann auf den ersten Blick ein wenig unübersichtlich erscheinen, aber nachdem man sich zurechtgefunden hat lässt sich dort wirklich gut lernen bzw. recherchieren. Zu Abgabezeiten und während Klausuren-Phasen im Januar sollte man früh aufstehen, um noch einen freien Platz zu bekommen, denn in diesen Wochen ist die Bibliothek bis 12 Uhr nachts noch voll. Ein weiteres nennenswertes Gebäude ist das Nuffield Centre, denn dort befindet sich das International Office. Zu Beginn des Semesters wird eine Liste mit vergünstigten Ausflügen und Aktivitäten für Erasmusstudenten herausgegeben, in welche man sich 14 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung einträgt. Leider werden die meisten Ausflüge im Sommersemester angeboten, so dass man im Winter nur 2-3mal die Möglichkeit hat organisiert mit anderen Erasmusstudenten z.B. nach London zu fahren oder Bowlen zu gehen. Im selben Gebäude befindet sich die Surgery, die Uni-Arztpraxis. Dort sollte man sich schnell melden, d.h. ein Formular ausfüllen und sich somit registrieren lassen. Im Krankheitsfall kann man sich problemlos einen Termin machen, und kostenlos behandelt werden. Von der Qualität der Untersuchung bei sehr ernsten Beschwerden waren viele der Deutschen Studenten allerdings nicht sehr überzeugt.