Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Marmara Universität in

Transcription

Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Marmara Universität in
Erfahrungsbericht
Auslandssemester
an der Marmara Universität
in Istanbul/ Türkei
Wintersemester 08/09
Schritt zum Auslandssemester
Ich studiere seit 2007 Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bremen und
hatte schon am Anfang meines Studiums vor, in den kommenden Semestern ein
Auslandsstudium anzutreten. Schließlich habe ich dann auch sehr viele
Studenten an unserer Uni und auch über das Internet kennen gelernt, die ein
Auslandssemester gemacht haben, was mich dann zu weiteren Recherchen
geführt hat.
Das Auslandssemester in der Türkei hat mich besonders angesprochen, da es mir
die Möglichkeit bietet meine vorhandenen sprachlichen Kenntnisse in Türkisch
weiter zu entwickeln und von der Alltagssprache hinaus mir Wirtschaftstürkisch
anzueignen. Abgesehen von der Sprache ist es auch eine große Herausforderung
in einem anderen Land, das Studium fortzusetzen und allgemein den Vergleich
machen zu können, wie das Studium im Ausland ist und welche Vorteile dies
der persönlichen Weiterentwicklung bringt.
Nachdem ich mich entschieden habe ein Auslandssemester in der Türkei zu
machen, folgte die Anmeldung über Stud IP bei Frau Hartstock, der Leiterin des
Büros für Praxis und Internationales des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaft.
Anschließend folgen dann weitere Formalitäten, wie die Bewerbung an der
Gasthochschule, deren Anmeldeformulare meist auf der eigenen Webseite zur
Verfügung gestellt werden.
Ich würde den Bewerbern auch raten, sich auch persönlich an den Erasmus
Koordinator der Gasthochschule zu wenden, da über solche indirekten Kontakte
schnell was schief gehen kann.
Universität
Die Marmara Universität ist auf mehrer Campusse in ganz Istanbul verteilt. Es
gibt insgesamt 12 Campusse, die sich teils auf der europäischen Seite und teils
auch auf der asiatischen Seite Istanbuls befinden.
Die deutsprachige Abteilung für Betriebswirtschaftslehre befindet sich
zusammen mit dem Fachbereich Sport auf einem Campus in Anadolu Hisari in
Beykoz. Diese befindet sich auf der asiatischen Seite Istanbuls mit dem besten
Ausblick auf den Bosporus.
Es gibt, wie an jeder Uni, eine eigene Mensa, Bibliothek und Computerräume,
wobei meiner Meinung nach wenig Wert auf Lernräume gelegt wurde, weil es in
der Bibliothek nicht möglich ist zu lernen, da diese sehr klein ist, und es auch
keinen anderen Räumlichkeiten gibt außer den Vorlesungsräumen, wo man sich
zum Lernen zurückziehen kann.
(Anadolu Hisari ist nicht sehr zentral, da es eher der Wohnort der Reichen und
Prominenten ist, es gibt aber durchaus kleine Cafes am Strand, wo man sich
nach der Vorlesung mit Freunden trifft.)
Unterkunft
Mit der Unterkunft waren wir ganz auf uns alleine gestellt, obwohl die
Universität Studentenwohnheime besitzt, die aber nicht für ausländische
Studenten zur Verfügung gestellt werden und meistens schon überfüllt sind,
sodass die Möglichkeit erst gar nicht besteht dort einen freien Platz zu finden.
Schließlich haben wir mit meiner Kommilitonin ein „Studentenwohnheim“
( Yurtistanbul ), außerhalb des Uni Geländes gefunden, was sich in Kadiköy
befindet.
Diese ist wie eine Mädchenwohngemeinschaft, bei der 10 Mädchen pro
Stockwerk jeweils in 2er oder 4er Zimmer zusammen leben. Die Küche und das
Badezimmer stehen dem gemeinsamen Gebrauch zur Verfügung, wobei diese
täglich einschließlich der Zimmer durch die Reinigungskraft geputzt wird.
Studium
Das Studium beginnt mit einer Orientierungsveranstaltung, wo Informationen zu
den Veranstaltungen und sonstige Fragen geklärt wurden. Anschließend haben
wir dann den Vorlesungsplan erhalten, sodass wir uns unseren Vorlesungsplan
selber erstellen konnten.
Die Studenten wurden auch 2er oder 3er Gruppen aufgeteilt, denen dann so
genannte Buddies zugeordnet wurden. Diese sind Studenten aus den oberen
Semestern, die den Erasmusstudenten helfen Vorlesungsräume zu finden,
allgemeine Fragen zu beantworten usw. Sie sind die vorläufigen
Ansprechpartner und helfen auch häufig dazu leichter Anschluss zu finden.
Vor Vorlesungsbeginn mussten wir noch nach Göztepe ( wo sich das
Socratesbüro befindet ), um unsere Studentenausweise zu beantragen, die wir
auch ein paar Tage darauf erhalten haben. Diese sind sehr wichtig, da es vor
dem Universitätseingang ein Security Team gibt, das regelmäßig die
Studentenausweise kontrolliert, sodass keiner von außerhalb die Universität
betreten kann.
Die Anmeldung zu der Vorlesung besteht eigentlich nur darin sich vor
Vorlesungsbeginn, bei dem Professor als Erasmusstudent zu melden. Auch zu
den Klausuren muss man sich nicht vorher schriftlich anmelden.
Die Professoren arbeiten meistens mit ihren eigen Büchern, die sie veröffentlicht
haben und die in einem Copy Shop nähe der Universität zur erhalten sind.
Es gibt zwei Klausurenphasen in einem Semester. Die erste Klausur ist die
Zwischenprüfung, die 40 % der Gesamtnote ausmacht. Die zweite Klausur ist
die Finalprüfung, die 60% der Gesamtnote ausmacht, wobei die Finalprüfung
mit mindestens 50% bestanden werden muss, andernfalls muss dieses Fach
entweder mit der Wiederholungprüfung bestanden werden oder man muss es
nächstes Jahr noch einmal belegen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Studentenausweis kann man sich ein Studentenbusticket holen, was
sich Ögrenciakbil nennt. Diesen kann man dann je nach bedarf mit Geld
aufladen und zu vergünstigten Preisen mit Bus, Bahn oder mit der Fähre fahren.
Die Fahrten kosten umgerechnet um die 40 Cent pro Fahrt, wobei man sowohl
auf der europäischen Seite als auch auf der asiatischen Seite mit diesem Ticket
mobil sein kann.
Der Verkehr in Istanbul ist eigentlich das einzig nervige, wenn man zu
bestimmten Uhrzeiten irgendwohin möchte. Morgens zwischen 7 bis 9 Uhr und
abends zwischen 5 bis 7 Uhr ist der Verkehr im hochgrad. Um diese Uhrzeiten
sollte man schon darauf achten, dass man entweder einbisschen vorher losgeht
oder schon zu hause ist☺.
Kulturelles
Istanbul ist an Kultur eine der vielfältigsten Städte der Welt. Sie bietet riesige
Moscheen, wie die Sultanahmet Moschee, alte Gebäude, die unglaubliche
Geschichten überlebt haben.
Beispiel hierfür ist der „Kizkulesi“, was ein Kleiner Turm auf einer kleinen Insel
ist, was zwischen Europa und Asien ist. Diese ist von Üsküdar aus sehr schön zu
betrachten und man kann sie auch von dort aus zur Besichtigung fahren.
Man kann gar nicht aufschreiben, was man dort alles unternehmen kann…
Aber man sollte die Wahl sehr gut machen, da 6 Monate garantiert nicht dafür
ausreichen.
Fazit
Mein Fazit aus dem Auslandssemester ist auf jeden Fall sehr positiv, da ich mich
sprachlich sehr weiterentwickelt habe und viel selbständiger geworden bin.
Ich habe das Studium im Ausland kennen gelernt und ein Vergleich zu meinen
Erfahrungen hier in Deutschland machen können.
Des Weiteren habe ich sehr viele neue Freundschaften geschlossen und das
Land besser kennen gelernt.