Praktikumsbericht T. Ilg

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Praktikumsbericht T. Ilg
Italianistik (HF),
Politikwissenschaft (NF)
Neuere und Neueste Geschichte (NF)
Praktikum an der Deutschen Botschaft Rom
14.02.-21.04.2011
Über Freunde habe ich von der Möglichkeit erfahren, bei einer deutschen Auslandsvertretung
ein Praktikum zu absolvieren. Daraufhin habe ich mich im Internet weiter über das
Praktikantenprogramm des Auswärtigen Amtes informiert (www.auswaertiges-amt.de) und
beschlossen, mich zu bewerben. Im Prinzip können Studierende aller Studienrichtungen dort
ein Praktikum machen, es bietet sich aber natürlich gerade für Fächer wie Jura,
Politikwissenschaften, BWL, Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Fremdsprachen
an. Für ein Praktikum muss man sich im Internet einen Account eröffnen und dort alle
geforderten Daten eingeben (persönliche Daten, Schulbildung, Studium, Sprachen- und PCKenntnisse, frühere Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten,…) und Dokumente hochladen
(Zeugnisse, Scheine, Lebenslauf,…) sowie ein kurzes Motivationsschreiben verfassen.
Außerdem kann man bis zu 9 verschiedene Botschaften, Konsulate oder Ständige Vertretungen
der BRD im Ausland als gewünschte Praktikumsorte und verschiedene Zeiträume angeben.
Nach dem Absenden der Bewerbung heißt es erstmal warten (in meinem Fall fast 10 Monate),
denn die Anzahl der Bewerber ist sehr hoch und die Zahl der Plätze begrenzt. Bessere Chancen
hat man, wenn man einen Zeitraum außerhalb der Semesterferien angibt. Auf der Internetseite
steht zwar, dass man spätestens 3 Monate vor Praktikumsbeginn eine Zusage bekommt, ich
habe allerdings erst 5 Wochen davor die Nachricht erhalten und andere Praktikanten noch
knapper, was die Organisation von Anreise und Unterkunft etwas stressig machen kann. Bei
einer Zusage muss man dann auch möglichst schnell ein polizeiliches Führungszeugnis zur
Vorlage bei einer Behörde beantragen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Unterkunft in Rom zu finden, z.B. über die
Internetseiten www.porta-portese.it, www.easystanza.it und www.affittistudenti.it. Eine Liste
mit Adressen von WG-Zimmern und Einzelappartements gibt es außerdem beim deutschen
Pilgerzentrum (Infos/Kontakt: www.pilgerzentrum.de; [email protected]). Außerdem
hat mir auch die Botschaft eine Liste mit Adressen von Vermietern, Pensionen und
Wohnheimen gegeben. Achtung: stellt euch bei Rom auf hohe Mieten ein. Es ist auch immer
gut nach einem Zimmer/Wohnung in der Nähe einer Metrostation zu suchen, da die Busse
nicht die zuverlässigsten Verkehrsmittel sind und man gerade am Anfang das Busnetz nur
schwer überblickt. Informationen über die öffentlichen Verkehrsmittel gibt es unter
www.atac.roma.it. Wenn man längere Zeit dort ist, lohnt sich das Monatsticket für 30€, mit
dem man alle Busse, U-Bahnen und Trambahnen benutzen kann.
Vor Praktikumsbeginn habe ich mich auf den Internetseiten des Auswärtigen Amts und der
Deutschen Botschaft Rom über die verschiedenen Arbeitsbereiche und Aufgaben der Botschaft
informiert. Das Praktikum selbst fand in der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft statt und
war sehr interessant und abwechslungsreich. Die Mitarbeiter waren alle sehr nett und haben
mich von Anfang an zu ihren verschiedenen Terminen, z.B. im Goethe-Institut oder in anderen
Botschaften mitgenommen. Es war dann meine Aufgabe kurze Gesprächsvermerke über diese
Treffen zu verfassen. Zu meinen Tätigkeiten gehörte es auch jeden Tag die italienschen
Tageszeitungen zu lesen und eine Presseschau über relevante Nachrichten im Bildungs- und
Kulturbereich zu erstellen. Ich habe auch Grußworte und Pressemitteilungen für verschiedene
Veranstaltungen und Briefentwürfe verfasst sowie Recherchen zu den verschiedensten
Themen, wie z.B. Lebensläufe verschiedener Personen,
durchgeführt. Die zwei größeren
Projekte während des Praktikums waren das Verfassen eines mehrseitigen Schriftberichts über
die italienische Universitätsreform und das Erstellen einer PowerPoint-Präsentation für den
Vortrag einer meiner Vorgesetzten. Außerdem habe ich bei der Vorbereitung und
Durchführung mehrerer Veranstaltungen in der Botschaft geholfen, wie dem Besuch einer
deutschen Schulklasse, einem Runden Tisch der deutschen Kulturinstitutionen in Italien und
einer Ausstellung in der Residenz des Botschafters. Die Arbeitsatmosphäre in der Botschaft
war sehr angenehm. Alle Mitarbeiter, auch die anderer Abteilungen, waren sehr freundlich und
hilfsbereit. Ich konnte an den wöchentlichen Besprechungsrunden der Kulturabteilung
teilnehmen und mir wurde immer gerne erklärt, womit sich die einzelnen Mitarbeiter gerade
beschäftigen und wie sie dabei vorgehen. Außerdem bekam ich öfters Einladungen zu
Ausstellungseröffnungen oder Veranstaltungen, zu denen meine Vorgesetzten nicht gehen
konnten. Zeitgleich mit mir waren auch noch Praktikanten in der Presse- und der
Wirtschaftsabteilung der Botschaft beschäftigt, sodass ich von Anfang an Anschluss hatte und
wir oft zusammen Mittagessen waren oder an den Wochenenden etwas unternommen haben.
Rom ist eine großartige Stadt, in der es sehr viele tolle Museen, Ausstellungen und
Ausgrabungen zu besichtigen gibt. Während meiner Zeit dort gab es auch verschiedene Events,
wie z.B. die „Woche der Kultur“, in der es freien Eintritt in alle staatlichen Museen etc. gab.
Außerdem gibt es viele schöne Bars und Lokale, vor allem im Stadtteil Trastevere, in dem auch
viele Studenten unterwegs sind und natürlich verschiedene Straßen in denen man gut shoppen
kann (Via del Corso, Via Cola di Rienzo). Das Wetter wurde schon ab Mitte März sehr schön
und warm, sodass man auch nach der Arbeit noch viel unternehmen und Rom bei Nacht
genießen konnte.
Alles in allem kann ich ein (wenn auch unbezahltes) Praktikum in der Deutschen Botschaft nur
weiterempfehlen, vor allem, wenn man sich bereits für eine Laufbahn im Auswärtigen Amt
interessiert, da es einem einen Einblick in die interessante und abwechslungsreiche Arbeit einer
deutschen Auslandsvertretung ermöglicht.