Auf und ab Leben mit MS

Transcription

Auf und ab Leben mit MS
Thorsten Na eser
Auf und ab
Leben mit MS
E i n e P u b l i kati o n de r
u n d der
ALLEIN
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MULTIPLE
SKLEROSE
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AUTOIMMUNKRANKHEIT
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AUTOIMMUNKRANKHEIT
WELTWEIT
MULTIPLE
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AUTOIMMUNKRANKHEIT
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MULTIPLE
SKLEROSE
2.500.000
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2.500.000
( 130.000
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SYMPTOME
SYMPTOME
DIE SYMPTOME
DIE SYMPTOME
DIE SYMPTOME
DIE SYMPTOME
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DIE SYMPTOME
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ZURÜCK
ZURÜCK
WIEDER
ZURÜCK
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ZURÜCK
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ZURÜCK
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KÖNNTEN
KÖNNTEN
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EINIGEBLEIBENDE
BENÖTIGEN BEREITS
BLEIBENDE
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
EINIGE BENÖTIGEN BEREITS
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JAHREN
JEDER
ERLEBT
JEDER
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JEDER
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JEDER
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JEDER
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JEDER
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ERLEBT
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IM SCHNITT MIT
ENTSTEHEN
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MIT
BLEIBENDE
ENTSTEHEN OFT
BLEIBENDE
ENTSTEHEN OFT
BLEIBENDE
ENTSTEHEN OFT
BLEIBENDE
ENTSTEHEN OFT
BLEIBENDE
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BLEIBENDE
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NACH
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NACH
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JAHREN
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JAHREN
JAHREN
JAHREN
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GANZ
GANZ
GANZ
GANZ
GANZ
GANZ
GANZ
GANZ
SCHWERE
SCHWERE
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SYMPTOME
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IM LAUFNERVENSCHÄDEN
DER ZEIT
IM LAUFNERVENSCHÄDEN
DER ZEIT
NEUE MEDIKAMENTE
IM LAUFNERVENSCHÄDEN
DER ZEIT
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NERVENSCHÄDEN
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FREMDE
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NERVENSCHÄDEN
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VERSCHIEDEN:
NERVENSCHÄDEN
FREMDE
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MS
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VERSCHIEDEN: FREMDE
MS
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VERSCHIEDEN: FREMDE
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VÖLLIG- GESUND
FREMDE
HILFE
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WIRKEN
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VÖLLIG GESUND
GESUND
ABSTÄNDE
VERGRÖSSERN
SCHÜBEN
ZWISCHEN
ABSTÄNDE
VERGRÖSSERN
SCHÜBEN
ZWISCHEN
ABSTÄNDE
VERGRÖSSERN
SCHÜBEN
ZWISCHEN
ABSTÄNDE
VERGRÖSSERN
SCHÜBEN
ABSTÄNDE
ZWISCHEN
VERGRÖSSERN
ZWISCHEN
SCHÜBEN
SCHÜBEN
VERGRÖSSERN
VERGRÖSSERN
SCHÄDEN
UND DIEGERING HALTEN
SCHÄDEN
HALTEN
ANDERE
WISSEN
UND DIEGERING
NICHT EINMAL, DASS
SIE HALTEN
MS HABEN
SCHÄDEN
ANDERE
WISSEN
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NICHT EINMAL, DASS
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SCHÄDEN
HALTEN
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WISSEN
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SCHÄDEN GERING
HALTEN
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WISSEN
NICHT EINMAL, DASS
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WISSEN
NICHT EINMAL,
DASS
ANDERE
WISSEN
SIE
MS
HABEN
NICHT EINMAL, DASS
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Dr. Eva Koch ist Ärztin
und Leiterin der
Multiple-Sklerose-Projekte
bei der Gemein­nützigen
Hertie-Stiftung
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Ach, wissen Sie,
letztendlich ist
das mit der MS
auch ’ne Kopfsache«
Diese Antwort gab mir zu meiner Zeit an der Klinik
ein Patient auf die Frage, wie es ihm ginge. »Die MS
könnte mich zum Pessimisten machen. Aber das will
ich nicht – und meist gelingt mir das auch.«
Doch das scheint leicht gesagt und schwer getan –
schließlich ist die Angst vor dem Krankheitsverlauf
nach der Diagnose »Multiple Sklerose« riesig groß.
Zur Verunsicherung tragen auch viele Vorurteile bei:
Sie beginnen bei der falschen Bezeichnung »Muskelschwund« und hören mit dem Glauben auf, MS sei eine
psychische Erkrankung.
Manche dieser Vorurteile gründen in der Rätselhaftigkeit der Multiplen Sklerose. Denn obwohl sich
mit dem Thema weltweit unzählige Wissenschaftler
auseinandersetzen – allein die Hertie-Stiftung inves­
tierte seit ihrer Gründung mehr als 35 Millionen Euro
in verschiedene MS-Forschungsprojekte –, liegen die
Ursachen der Erkrankung bis heute weitgehend im
Dunkeln. So gibt es allenfalls Speku­lationen darüber,
warum Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Oder warum das Risiko in unseren Breiten höher ist
als in den Tropen. Auch gibt es nicht die eine Multiple
Sklerose – nein, ihre Verläufe sind von Fall zu Fall so
verschieden, dass sie schwer vorherzusagen sind. Es
heißt zu Recht, MS habe »���� Gesichter«.
Doch unser Wissen über die Erkrankung wächst
rasant. Und so wollen wir, die Gemeinnützige HertieStiftung und die Klaus Tschira Stiftung, mit diesem
Magazin dazu beitragen, alte Missverständnisse aus
der Welt zu räumen und Ängste zu nehmen. Auf den
folgenden Seiten kommen deshalb diejenigen zu Wort,
die sich am intensivsten mit der MS auseinandersetzen: Menschen, die die Krankheit am eigenen Leib
erfahren. Und Menschen, die sie erforschen und neue
Therapien entwickeln. Ihre Botschaft ist die gleiche:
Es gibt gute Gründe für Optimismus.
Herzliche Grüße
3
»Same shit,
different day«
a lle Fotos dieses A rtik els: Mich a el Grosler Fotogr a fie
Als ihr die Ärzte sagten, sie leide unter
Multipler Sklerose, stand sie kurz vor dem
Abitur. Die Krankheit schien ihre Lebens­
planung hinwegzufegen. Heute, �� Jahre
und ungezählte Schübe später, treffen wir
die junge Mutter und Philosophiedozentin
in Dortmund.
Despina Sivitanides ist
trotz MS er­folgreich.
Doch auch sie resigniert
manchmal. Dann hilft
ihr schwarzer Humor.
4
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
S
ie sitzt im Schneidersitz auf dem Sofa, kerzen­
gerade, hellwach und konzentriert. Nur die
zarten Ringe unter den Augen und die blasse
Haut verraten ihre Müdigkeit. Die Nacht war
kurz, ihr kleiner Sohn hat unruhig geschlafen. Doch
das ist jetzt kein Thema. Despina Sivitanides spricht
über Immanuel Kant – und es scheint, als sei alle Er­
schöpfung wie weggeblasen. Sie kostet den Namen aus
wie ein exquisites Dessert. Kant ist für sie eine leben­
dige, sprudelnde Kraftquelle, an der sie jederzeit auf­
tanken kann.
Man muss sie schon genau beobachten, um ihr die
Krankheit anzusehen. Sie ist schmal und drahtig, ihre
Bewegungen wirken energisch, ein bisschen eckig viel­
leicht. Das Fläschchen für den sieben Monate alten
Joschua hält sie an die Wange, um die Temperatur zu
prüfen – in den Händen fehlt ihr oft das Gefühl. Despi­
na Sivitanides kämpft gerade mit den Folgen eines neu­
en Schubs, dem neunten seit der Geburt ihres Sohnes.
Seit �� Jahren leidet die Deutsch-Griechin an Mul­
tipler Sklerose. In der Zeit hat sie viele Medikamente
ausprobiert, manche brachten sie schnell wieder auf
die Beine, andere halfen gar nicht, einige hatten
schlimme Nebenwirkungen. Die einzige Medizin, auf
die sie sich verlassen kann, ist die Philosophie. »Auch
wenn ich nach einem Schub vorübergehend blind war
und nicht lesen konnte: In meinem Kopf drehten sich
all die klugen Ideen.« Kants »Kritik der reinen Ver­
nunft« kennt sie fast auswendig.
Gerade ist die junge Familie umgezogen in eine
größere Wohnung im Dortmunder Stadtteil Kirchhör­
de. Noch immer stehen fast �� Kisten im Keller, voll­
gepackt mit Büchern ihrer großen Vorbilder. »Ich muss
mich für die wichtigsten entscheiden«, sagt sie seuf­
zend. Die Wahl ist schwer, finden sich doch in jedem
Werk Gedanken, die für sie geradezu überlebensnot­
wendig sind. Doch die wichtigsten hat sie ohnehin alle
im Kopf: »Dum spiro spero« – Solange ich atme, hoffe
ich. Oder: »Omnia mea mecum porto« – Alles, was ich
habe, trage ich bei mir.
Despina Sivitanides schüttelt Gedichte aus dem
Ärmel und feuert philosophische Zitate ab wie Leucht­
raketen. In jedem Satz verdichtet sich für sie ein Ozean
von Weisheit.
Philosophie hat für sie nichts mit intellektueller
Abgehobenheit zu tun, sondern ist »Survivaltraining
und von größtem praktischem Nutzen«. Jeder kann,
davon ist sie überzeugt, die Grundgedanken begreifen
und sofort einen Gewinn daraus ziehen. Gelernt hat
sie dies schon in frühen Jahren: In der fünften Klasse
hatte sie die Kinderbibliothek in Trier ausgelesen. Und
dann durfte sie in die Erwachsenenabteilung! »Was für
ein erhabenes Gefühl, diese Wendeltreppe hinauf­
zusteigen zu Goethe, Lessing und den Philosophen«,
schwärmt sie. »Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn
ich daran zurückdenke.«
Despina Sivitanides arbeitet Vollzeit als wissen­
schaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Bochum.
Seit zehn Jahren bietet sie auch philosophische Le­
bensberatung an. Zu Hause, im Café, am Telefon, auf
der Straße. Nebenbei veröffentlichte sie – während
­eines schweren Schubs – einen Gedichtband und den
Roman »Time of Waits«.
Mut und Selbstdisziplin
Dass sie tatsächlich Philosophin geworden ist und
­ihren Kindheitstraum wahr machen konnte, verdankt
sie ihrer Begabung und Leidenschaft, ihrem Mut –
und einer großen Portion Selbstdisziplin. Denn das
­Leben hat ihr immer wieder einen Strich durch ihre
Pläne gemacht.
Begonnen hat alles kurz vor dem Abitur, inmitten
der Vorbereitungen zu einem großen Abenteuer, einer
Reise nach Namibia, wo sie zusammen mit anderen ein
soziales Projekt aufbauen wollte. Von einem Tag auf
den anderen konnte sie plötzlich auf einem Auge nichts
mehr sehen. Alles war weiß. An Reisen war nicht zu
denken. Sie erzählte anderen davon, doch niemand
nahm sie ernst. Der Arzt diagnostizierte eine Sehner­
venentzündung. Erst als die Symptome nicht abklin­
gen wollten, ging sie ins Krankenhaus, wo Spezialisten
ihr Rückenmarksflüssigkeit entnahmen und sie in ei­
nen Kernspintomografen legten.
Die Diagnose war ein Schock: Multiple Sklerose.
Mit einem Schlag war ihr Leben auf den Kopf gestellt – und sie selbst völlig überfordert. »Ich habe ganz
lange damit gehadert und war fest davon überzeugt,
dass das alles nur eine Reaktion auf eine Impfung vor
»Multiple Sklerose.
Mit einem Schlag war ihr
Leben auf den Kopf
­gestellt – und sie selbst
völlig überfordert«
5
dieser Namibiareise sei«, sagt Despina Sivitanides heu­
te. »Das mit der MS wollte ich einfach nicht glauben!«
Irgendwann sagte ein Arzt zu ihr, sie leide unter Ver­
drängung. Langsam akzeptierte sie die Realität und
versucht seitdem, mit der Krankheit zu leben.
»Mach dir keine Sorgen, Despina, du schaffst das«,
leisteten ihre Freunde Beistand. »Und falls du im Roll­
stuhl landest, schieben wir dich.« »Du bist stark! Du
wirst alles machen, was du willst.« Und sie behielten
Recht. »Obwohl ich nach der Diagnose lange im Unter­
richt fehlte, habe ich alles nachgeholt und mein Abitur
Vor sieben Monaten kam Joschua zur Welt.
Zweifel, ob sie trotz ihrer Krankheit schwanger
werden solle, kamen ihr nie – nur anderen.
gemacht.« Nicht ohne Stolz erzählt sie, dass sie zu den
Besten an der Schule gehörte.
Gut zu sein, reicht ihr nun nicht mehr. Fortan
strebt sie nach dem Überdurchschnittlichen. In ihr
wächst die wilde Entschlossenheit, sich von der Krank­
heit nicht unterkriegen zu lassen. Dank ihrer Gabe
zum glänzenden Formulieren gewinnt sie im Jahr
���� – ein Jahr nach der Diagnose – mit einer flam­
menden Rede über Umweltethik den Rhetorikwett­
bewerb des Rotary Clubs Trier. Sie ist eloquent, enga­
giert, belesen und witzig. Diese Mischung kommt an.
Dennoch raten ihr alle vom Studium der Philoso­
phie ab. Das sei ein nettes Hobby, aber nichts für den
Broterwerb. »Dann werde ich halt arm«, trotzt sie da­
gegen – und macht ihren Abschluss mit der Note �,�.
Doch der Preis ist hoch. Immer wieder verliert sie ein
Semester, weil ein Schub sie in die Knie zwingt. Wäh­
rend ihre mentale Energie unerschöpflich scheint und
ihr Geist zu immer neuen Wissensgebieten fliegt, hält
ihr Körper sie fest wie ein Bremsklotz. Mal ist ein Bein
gelähmt, mal machen die Hände nicht, was sie sollen.
Dann versagen die Augen ihren Dienst, oder sie wird
von abgrundtiefer Müdigkeit überfallen. Trotzdem
geht sie, sobald die Lähmungen abklingen, wieder ins
Fitnessstudio. Dann holt sie auch die High Heels aus
dem Schuhschrank: »Ich will attraktiv sein, das war
mir immer wichtig.«
Erleuchtung an der Tankstelle
Für den Außenstehenden hat ihre Stärke etwas Über­
natürliches. Ob sie denn nie der Versuchung nachgibt,
sich einfach hängen zu lassen? Ob sie denn nie resig­
niert? Sie grinst, steht auf und stellt ihre Antwort in
Gestalt einer Tasse auf den Tisch. Darauf steht: »Same
shit, different day«. »Als ich diese Tasse in einer Tank­
stelle in Wiesbaden entdeckt habe, war das für mich
eine echte Erleuchtung!« Ja, natürlich war sie oft ver­
zweifelt und glaubte, dass es nicht mehr weitergehe –
wenn wieder ein Semester verloren war und ihre Hoff­
nung, jemals Geld verdienen zu können, schwand.
»Weil ich ziemlich ehrgeizig bin, habe ich das immer
auch als Schmach empfunden.«
In richtig schweren Zeiten schloss sie sich in ihrer
Studentenwohnung ein und schaute drei Tage lang
nonstop Videos. Doch auch wenn sie am Boden zer­
stört schien – sie rappelte sich immer wieder auf. Dann
war sie »back from the dead«, wie sie sagt, und fügt hin­
zu: »Man muss natürlich das Richtige schauen …«
Die �� Folgen der Serie »Kozure Okami«, die sie
sich in ihrer Verzweiflung reinzog, inspirierten sie zu
einer neuen Lernmethode, die sie später mit Schülern
aus schwierigen Verhältnissen ausprobierte. Begeistert
6
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
»Es kommt nicht darauf
an, ob man Optimist
oder Pessimist ist. Ent­
scheidend für mich ist,
immer weiterzugehen«
erzählt sie von dem kleinen Jungen Daigoro, der in die­
sem Samurai-Epos von seinem Vater die Kunst des
Überlebens lernt. Er geht auf dem so genannten Höl­
lenpfad des Lebens, überwindet aber alle Hindernisse
und kommt immer weiter. »Diese Geschichte hat mir
viel Kraft gegeben«, sagt sie, »und anderen auch.«
Mitten im Gespräch fliegt die Wohnungstür auf,
ihr Mann fegt herein, im Arm den kleinen Joschua,
den er von der Tagesmutter abgeholt hat. Kaum hat er
den Kleinen abgeliefert, ist er auch schon wieder aus
dem Haus. »Mein Mann ist unglaublich«, sagt sie und
schaut ihm voller Bewunderung hinterher. »Was der
alles an Arbeit wegschaufelt. Er hat den Umzug ge­
macht, er renoviert die alte Wohnung, kauft ein, fährt
mich zum Arzt.« Sie haben sich kennen gelernt und
zwei Wochen später geheiratet, der Maler und die Phi­
losophin. »Ich habe sie gesehen und wusste gleich, die
ist es«, erzählt er später. »Meine kleine Familie ist mein
großes Glück«, sagt sie.
Dabei lagen am Anfang große Schatten auf der
­Familiengründung. »Kannst du denn ein Kind be­
kommen, mit deiner Krankheit?«, musste sie sich von
anderen fragen lassen. Dabei hatte sie, seit sie – unge­
plant – schwanger geworden war, nie auch nur eine Se­
kunde lang daran gezweifelt. Joschua robbt über den
Wohnzimmerboden, zieht sich am Bein seiner Mutter
hoch, plumpst hin, weint kurz, rappelt sich wieder auf
und lacht.
Immer wieder aufgerafft hat sich auch Despina Si­
vitanides. »Weitermachen, immer weitermachen«, lau­
tet einer ihrer Leitsprüche. Ein anderer stammt von
Scarlett O’Hara, die am Ende von Margaret Mitchells
Epos »Vom Winde verweht« trotzig sagt: »Morgen ist
auch noch ein Tag.« Das Gespräch mit der so lustvoll
zitierenden Philosophin ist voller Elan und Humor –
auch schwarzem, wenn sie Witze erzählt wie den:
»Endlich geht es aufwärts, sagt der Philosoph, als der
Henker ihn an den Galgen hängt.«
Lektionen in Bescheidenheit
Nur manchmal zittert ihre Stimme ein bisschen. Es
sind die Momente, in denen Schmerz und Traurigkeit
die Oberhand gewinnen. Denn bei all ihrer offenkun­
digen Stärke kostet es sie manchmal eben doch gerade­
zu übermenschliche Energie – etwa, wenn es gilt, sich
nach einem Schub wieder aufzurichten. »Viele denken,
ich müsste ein extrem positiver Mensch sein, weil ich
so viel Kraft ausstrahle, aber so sehe ich mich gar
nicht«, sagt sie. »Es kommt nicht darauf an, ob man
Optimist oder Pessimist ist. Entscheidend für mich ist,
dass ich immer weitergehe, auch wenn schon wieder
ein Stein im Weg liegt.«
Verändert hat sie sich schon – nicht nur, weil sie
älter und klüger ist, sondern auch, weil die Krankheit
sie dazu zwingt. Bescheidener sei sie geworden: »Frü­
her glaubte ich großkotzig an den Nobelpreis. Heute
bin ich glücklich, wenn ich ein paar Wochen nicht
krank bin und sehe, dass mein Sohn gesund ist.« Sie
hatte sogar mal eine Phase, in der sie selbstbewusst
verkündete, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen wer­
de, sobald sie im Rollstuhl lande. Und dann saß sie eine
Weile ebenda – und hatte trotzdem eine gute Zeit.
»Das war mir eine wichtige Lektion!«
Gerade weil ihr Leben keine geradlinige Erfolgs­
geschichte ist, wird sie auch respektiert. Wer sie erlebt,
weiß, warum das so ist: Obwohl sie noch so jung ist,
hat sie etwas von einer weisen Frau – auch wenn sie das
selbst sicher so nie sagen würde.
birgit schön berger
7
Krankheit der
���� Fragen?
Nach mehr als ��� Jahren Forschung sind
die Ursachen der Multiplen Sklerose
noch immer rätselhaft. Auch den Verlauf
der Krankheit können Mediziner nur
schwer vorhersehen. Doch sie erwarten in
den kommenden Jahren insbesondere in
der Therapie deutliche Fortschritte.
P
rüfend fährt Richard Freys rechte Hand über
den türkisfarbenen Griff, der über seinem
Kopf in die Kletterwand geschraubt ist. In
acht Metern Höhe steht der ��-Jährige, gesichert durch ein Seil, auf einem kleinen Vorsprung. Die
Finger finden Halt, jetzt sind die Füße dran. Unter ihm
bugsiert die Trainerin der Gruppe behutsam seine Zehenspitzen auf den nächsten Tritt. Jetzt kann Frey den
­Karabiner am Ende der Route berühren. »Ab!« Wieder
auf dem Boden der Halle im Münchner Olympiapark,
lässt er sich in seinen Rollstuhl sinken. Die Trainingspartner machen Komplimente. Einige haben einen
Rollator vor sich stehen, manche sitzen wie Frey ebenfalls im Rollstuhl. Sie alle waren schon da oben an der
Wand – und sie alle haben Multiple Sklerose.
Über zwei Millionen Menschen weltweit sind an
MS erkrankt. Ihr Immunsystem attackiert fälschlicher­
weise die schützenden Ummantelungen der Nerven­
fasern in Gehirn und Rückenmark, die so genannten
Myelinscheiden. Das führt zu Störungen in der Reizweiterleitung – mit vielen möglichen Folgen, von Sehproblemen bis hin zu Lähmungen. MS ist die häufigste
entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bis heute unheilbar und nur begrenzt zu behandeln. Erst seit Kurzem sind Wissenschaftler in der
8
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
Lage, die Vorgänge, die sich dabei im Körper abspielen,
zumindest teilweise zu erklären. Doch die immer zahlreicheren Erkenntnisse könnten die MS-Behandlung
in den kommenden Jahren deutlich verbessern.
In Deutschland leiden etwa ��� ��� Menschen an
Multipler Sklerose. Die Krankheit tritt typischerweise
bei jungen Menschen um die �� zum ersten Mal auf –
bei Frauen doppelt so häufig wie bei Männern. Über 8�
Prozent der Betroffenen haben akute, Tage oder Wochen andauernde Krankheitsschübe, nach denen die
Beschwerden aber teilweise oder ganz wieder zurückgehen. Ob und wann der nächste Schub kommt, ist
nicht vorhersagbar. Die Krankheit geht etwa bei der
Hälfte aller Patienten mit schubförmiger MS nach
durchschnittlich elf Jahren in eine chronische Form
über. Bei dem selteneren »primär chronisch progredienten Verlauf« schreiten die Funktionsstörungen dagegen von Beginn an fortlaufend voran.
Somit gibt es zwar Erkrankte, die im Rollstuhl
­sitzen oder mit anderen auffälligen Einschränkungen
leben. Andere hingegen haben keine oder kaum sichtbare Beschwerden. Manche können keine zehn Meter
weit laufen, mit etwas Hilfestellung aber eine überhängende Wand erklimmen – wie einige Mitglieder der
Münchner Klettergruppe. Es existiert kein typischer
Thorsten Na eser
Das Ziel vor Augen –
hoch konzentriert
erklimmt Richard Frey
die Kletterwand. Für
den ��-Jährigen ist diese
sportliche Leistung
zugleich Therapie: Frey
hat Multiple Sklerose.
MS-Patient: Multiple Sklerose ist die »Krankheit der
���� Gesichter«.
Frauke Zipp, Direktorin der Klinik und Poliklinik
für Neurologie der Universität Mainz, kennt viele
­dieser Gesichter. Während ihres Medizinstudiums erlebte sie immer wieder junge Menschen, die nach der
Diagnose am Boden zerstört schienen – Szenen, die in
Erinnerung blieben. Heute erforscht sie die Krankheit: mit dem »Zwei-Photonen-Mikroskop«, mit dem
sich Vorgänge im Körper in leuchtend bunten Bildern
verfolgen lassen. »Da kann man sehen, wie die Lymphozyten Nervenzellen angreifen«, sagt Zipp und beschreibt damit den zentralen Vorgang der Multiplen
Sklerose, die zerstörerische Attacke so genannter TLymphozyten oder T-Zellen aus dem Immunsystem.
Den Grundlagen zu Leibe rücken
Über die eigentlichen Ursachen der Krankheit und
ihre Verläufe wissen die Wissenschaftler bis heute freilich nur wenig. Eine klassische Erbkrankheit ist MS
zwar nicht. Dennoch gibt es Spuren im Erbgut: »����
haben wir im Rahmen einer großen internationalen
Studie gemeinsam mit mehreren Gruppen �� bis ��
Genvarianten gefunden, die bei MS-Kranken überdurchschnittlich häufig vorkommen«, erzählt Frauke
Zipp. Sie hofft, dass sich dieses Wissen nutzen lässt,
um verschiedene Patiententypen näher zu charakterisieren. Im nächsten Schritt könnten Mediziner dann
feststellen, welcher Typ auf welche Medikamente besonders gut oder schlecht anspricht.
Bei Krebserkrankungen funktioniert diese Art der
»personalisierten Medizin« in einigen Fällen bereits
sehr gut. Deshalb suchen Forscher auch für Mul­tiple
Sklerose verstärkt nach Biomarkern: Eigenschaften,
aus denen sich Hinweise für die Behandlung ab­leiten
lassen. »Schon bei Kernspin-Untersuchungen lassen
sich ganz verschiedene MS-Muster beobachten«, sagt
Frauke Zipp. »Innerhalb des ›Kompetenznetzes Mul­
tiple Sklerose‹ wollen wir gemeinsam mit anderen
­Zentren genetische, immunologische und KernspinDaten deutschlandweit verknüpfen, um daraus neue
Therapieansätze zu entwickeln.«
Auch der Blick auf die zellulären Grundlagen der
Krankheit hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Jahrzehntelang sahen Ärzte und Wissenschaftler
MS vor allem als entzündliche Erkrankung, bei der allein die schützenden Myelinscheiden zerstört werden.
Heute ist klar: Auch die Nervenfortsätze selbst – die
Axone – werden attackiert, und es ist vor allem dieser
Vorgang, der bleibende Behinderungen verursacht.
9
Gezeigt haben das unter anderem Forscher am
Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in
Göttingen. Bei Mäusen, in deren Gehirn MS-ähnliche
Nervenschäden provoziert wurden, stellten Mikael Simons und seine Mitarbeiter fest, dass sich das Myelin
nach einiger Zeit vollständig regenerierte. Die Mäuse
bewegten sich wieder normal. Sechs Monate später
nahmen ihre motorischen Fähigkeiten ohne erkennbaren Auslöser erneut ab – die Forscher fanden Verletzungen der Nervenfortsätze.
»Das könnte erklären, warum bei so vielen Patienten die schubförmige Multiple Sklerose irgendwann in
die chronisch progrediente Form übergeht: Womöglich geht die Schädigung der Axone auch nach Überwindung eines Schubs unbemerkt weiter«, sagt Simons.
»Erst wenn ein bestimmtes Ausmaß überschritten ist,
kommt es zu immer schwerwiegenderen funktionellen
Ausfällen.«
Welche Therapie ist richtig?
Ärzte suchen deshalb nach Stoffen, die nicht nur gegen
die Entzündung wirken, sondern überdies die Nervenzellen selbst schützen. Frauke Zipp etwa ist an einer
klinischen Studie beteiligt, in der MS-Patienten mit
Epigallocatechingallat behandelt werden. In Tierversuchen hat sich diese Substanz, die auch in grünem Tee
enthalten ist, bereits als wirksam erwiesen.
Mikael Simons und sein Team konnten zudem zeigen, dass das regenerierte Myelin dünner und etwas
anders zusammengesetzt ist als das ursprüngliche.
Dass es die Axone deshalb weniger gut schützt, können
die Forscher bislang nur vermuten. »Ich denke aber,
dass wir Substanzen finden müssen, die die Myelin­
regeneration unterstützen«, sagt Simons. »Und es deutet viel darauf hin, dass sich spätere axonale Schäden
gerade in der Anfangsphase der Krankheit verhindern
lassen.« Man müsste also möglichst früh behandeln –
auch mit starken Medikamenten.
»Wissenschaftler auf
der ganzen Welt
­legen das Fundament
für neue Therapien«
10
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
Während viele Wissenschaftler diese Meinung
heute teilen, bleibt Christoph Heesen, Leiter der MSSprechstunde des Universitätsklinikums HamburgEppendorf, zögerlich: »Es gibt bisher keine Daten, die
meiner Ansicht nach überzeugend belegen, dass eine
frühe Intervention etwas bringt.« Heesen berät Patienten bei ihrer Therapiewahl und stellt sie vor eine verzwickte Entscheidung: Es gibt mehrere Alternativen,
keine davon ist perfekt.
Bei akuten Schüben bekommen Erkrankte häufig
Kortison, mit dem sich die Entzündungsreaktion hemmen lässt. Als Basistherapie dienen vor allem Interferon-beta-Präparate und Glatiramerazetat. Beide greifen
auf nicht vollständig bekannte Weise ins Immunsystem ein, beide müssen je nach Präparat täglich bis einmal wöchentlich gespritzt werden. Aus Studien weiß
man, dass sich so die Zahl der zu erwartenden Schübe
um etwa ein Drittel reduzieren lässt. Die neueren
­Fingolimod-Tabletten scheinen sie gar halbieren zu
können. Gut wirkt auch Natalizumab, das die zerstörerischen Immunzellen aus dem Hirn aussperrt. Das
Risiko: Das Gehirn wird anfälliger für Infektionen.
Die anderen Präparate haben ebenfalls Neben­
wirkungen. Interferone etwa können grippeähnliche
Symptome verursachen, die erst nach Wochen bis Monaten nachlassen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Das ständige Spritzen sorgt häufig für unangenehme und kosmetisch störende Hautreaktionen.
»Jede Entscheidung konfrontiert Patienten und
Ärzte mit dem grundsätzlichen Dilemma: Wir wissen
nicht, wie sich die MS jeweils weiterentwickeln wird«,
sagt Christoph Heesen. Er plädiert dafür, Erkrankten
nach der Diagnose erst einmal Zeit zu geben, ihren
Schock zu überwinden und ein, wie Heesen es nennt,
»Krankheitskonzept« zu entwickeln. »Der eine will abwarten, der andere hat das Gefühl, mit Medikamenten
das Heft in der Hand zu behalten. Wichtig ist, dass wir
die Menschen ganz individuell begleiten.«
Die umfangreiche Information des Betroffenen
ist für Heesen der Schlüssel zum Erfolg. Der Arzt hat
sogar Anhaltspunkte dafür gefunden, dass sich das
­verstärkte Wissen um die Krankheit unmittelbar auf
­deren Verlauf auswirken kann. Patienten, die er und
seine Mitarbeiter im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie intensiv über die Möglichkeiten der akuten Schubtherapie schulten, entschieden sich in den
folgenden beiden Jahren seltener dafür, bei Schüben
­Medikamente zu nehmen – und trotzdem hatten sie
weniger Schübe als eine Kontrollgruppe. »Möglicherweise spielt dabei die höhere Selbstbestimmung bei
Entscheidungen eine Rolle. Das gibt vielen Patienten
ein gigantisches Gefühl der Kontrolle«, so Heesen.
Reizleitung:
L
SC
HN
E
L
Nervenzelle
intakte
Myelinscheide
angegriffene
Myelinscheide
E I N I GE SY M P T O M E :
frei gelegte
Nervenfaser
Blasenschwäche
•
Müdigkeit
•
•
Sehstörungen,
Gleichgewichtsverlust
• Taubheitsgefühl
•
muskuläre Ermüdbarkeit,
Koordinationsprobleme,
Lähmungen
•
geminderte sexuelle
Empfindung
•
Sprechstörungen
direkt geschädigte
Nervenfaser
Spektrum der
Wissensch a f t /
Emde-Gr a fik
LANGSAM ODER UNTERBROCHE
N
Bei Multipler Sklerose werden
im zentralen Nervensystem (rot)
die isolierenden Myelinscheiden
der Nervenfasern geschädigt –
und immer mehr Studien zufolge
auch die Fasern (Axone) selbst.
So können Signale des Gehirns
auf dem Weg durch das Nervensystem verloren gehen. Verschiedene Symp­tome sind die Folge.
Axon
Neue Studien lassen hoffen
Die insgesamt noch unbefriedigende Therapiesitua­
tion könnte sich bald deutlich verbessern. In Deutschland wurden ���� bereits neue MS-Medikamente zugelassen, darunter auch die seit Jahren intensiv
be­forschte Fumarsäure. Auf ihr ruhen große Hoffnungen. Die schon lange in der Therapie der Schuppenflechte eingesetzte Substanz führte bei Studienteilnehmern mit MS zu rund �� Prozent weniger Schüben
und bis zu �� Prozent weniger neuen sichtbaren Schädigungen im Gehirn. Zudem ist sie offenbar gut verträglich.
Unterdessen legen Wissenschaftler auf der ganzen
Welt das Fundament für weitere Entwicklungen. Am
Institut für Multiple-Sklerose-Forschung der Universi-
tät Göttingen – gegründet nach einer Ausschreibung
der Hertie-Stiftung – filmten Alexander Flügel und
seine Mitarbeiter farbig markierte Immunzellen bei
ihrer Wanderung durch den Körper von Ratten. Die
Forscher wollten herausfinden, wie spezielle, krankheitsauslösende T-Zellen in das Gehirn eindringen. Zu
ihrer Überraschung bewegten sie sich zunächst in die
Lunge. »Dort wird offenbar eine fundamentale Umprogrammierung dieser Zellen angestoßen«, erklärt Flügel.
Erst dann kriechen sie die Innenwände der Blutgefäße
entlang und suchen nach einem Durchschlupf ins zentrale Nervensystem. »Dass MS-Patienten häufig nach
Atemwegsinfektionen einen Schub bekommen, deutet
darauf hin, dass die Lunge auch beim Menschen eine
zentrale Rolle spielen könnte«, sagt Flügel. Er glaubt,
Immunzellen würden dort etwa auf Viren aus der
Atemluft treffen, deren Bestandteile den Myelinbausteinen im Gehirn ähneln. Der Kontakt könnte die TZellen in den Jagdmodus auf diese Moleküle versetzen.
Viele MS-Patienten verfolgen solche faszinierenden
Forschungsergebnisse. Unter der Münchner Kletterwand sind sie aber selten ein Thema. »Hier steht der
Sport, der Spaß an der Bewegung im Vordergrund«,
sagt Gruppensprecher Markus Hermann. »Und das ist
gut so. Wir brauchen, so wie alle anderen, in unserem
Leben auch ein Stück Normalität.«
j u li a groSS
11
»Wir
machen große
Fortschritte«
An Multipler Sklerose
erkranken die meisten
Betroffenen in jungen
Jahren. Auch deshalb
sind viele Patienten von
der Diagnose schockiert.
Doch für längst nicht
jeden bedeutet MS ein
Leben im Rollstuhl,
weiß die Medizinerin
Brigitte Wildemann
vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Frau Professor Wildemann, mit welchen typischen
­ nzeichen kommen Menschen zu Ihnen in die MultipleA
Sklerose-Sprechstunde?
Die Erkrankung kann sich in sehr verschiedenen Symptomen äußern – je nachdem, welche Teile des Nervensystems betroffen sind. Ein festes Muster gibt es dabei
nicht. Häufig treten zuerst Einschränkungen beim
­Sehen auf. Wenn man auf einmal verschwommen sieht,
so als sei alles in einen Nebelschleier gehüllt, kann dies
auf eine Sehnervenentzündung hindeuten. Auch Störungen in der Koordination von Bewegungen oder im
Tastempfinden sind häufig, ebenso wie Probleme beim
Wasserlassen. Klagen die Betreffenden außerdem über
allgemeine Müdigkeit und Konzentrationsschwäche,
sind das schon ernste Signale.
Wenn solche Probleme auftreten, ist die Krankheit in
Gehirn und Rückenmark allerdings schon vorangeschritten,
richtig?
Ja, aber ohne Symptome eine MS-Diagnose zu stellen,
ist nicht möglich. Man kann heute zwar zum Beispiel
bei einer bildgebenden Untersuchung durch Kern­
spintomografie (MRT) bereits manche entzündlichen
Veränderungen im Hirn oder Rückenmark feststellen,
ehe die ersten Beschwerden auftreten. Entzündungen
entstehen mitunter aber auch, ohne dass es jemals zu
körperlichen Problemen kommt. Es ist sehr schwer
vorherzusagen, ob und wie sich die Krankheit überhaupt äußern wird. Da immer mehr Menschen zur
­Abklärung anderer Beschwerden in den Tomografen
geschoben werden, ist die Zahl derartiger Zufallsbefunde in den letzten Jahren angestiegen.
Wie geht man mit solchen Befunden um?
Das ist natürlich ein Problem. Wenn jemand etwa
­wegen Kopfschmerzen eine MRT machen lässt und
sich dabei solche Veränderungen zeigen, dann wäre es
ganz falsch, dem Betreffenden zu sagen: »Sie haben
Multiple Sklerose.« Zu einer sicheren Diagnose gehören auch klinische Auffälligkeiten. Es kann gut sein,
dass Menschen mit Anzeichen von Entzündungen niemals Beschwerden haben werden. Nur etwa jeder
­dritte entwickelt binnen fünf Jahren erste Symptome.
Man muss genau nachsehen, wo die Entzündungsherde
liegen, wie frisch sie sind und ob eine familiäre Vorbelastung besteht.
Die Erscheinungsformen und Verläufe der Störung sind
extrem vielfältig – gibt es »die« Multiple Sklerose also vielleicht gar nicht?
MS ist in der Tat eine ungeheuer komplexe Erkrankung. Deshalb ist es so schwierig, den Verlauf vorher-
12
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
Spektrum der Wissensch a f t / Philipp Rothe
Die Medizinerin Brigitte Wildemann
leitet die neuroimmunologische Ambulanz am
Universitätsklinikum Heidelberg.
zusagen. Wenn bereits zu Beginn gravierende Symptome wie Lähmungen auftreten oder wenn die Betreffenden schon älter als �� – und zudem männlich – sind, ist
das Risiko eines schwereren Verlaufs erhöht.
Wie sieht die Therapie heutzutage aus?
MS ist zwar nicht heilbar – wie die Erkrankung genau
entsteht und ob die Prozesse umkehrbar sind, liegt
­leider immer noch im Dunkeln. Doch wir verfügen
­inzwischen über viele Medikamente, die das Immun­
system regulieren helfen. Wir können die entzündlichen Prozesse sehr gut beeinflussen, vor allem, solange
die Erkrankung schubweise auftritt. Nach einigen Jahren gehen die Schübe oft in eine schleichende Verschlechterung über. Kommt es dazu, spielt die Entzündung kaum mehr eine Rolle, sondern die Nervenzellen
selbst verkümmern. Hier sind uns noch immer die
Hände gebunden. Deshalb sollte man vor allem behandeln, wenn die Entzündung akut ist.
Lässt sich die Therapie speziell auf den Patienten abstimmen?
Noch kann man etwa anhand individueller Genprofile
oder anderer biologischer Kennzeichen nicht genau
angeben, wie die Krankheit verläuft und welche Therapie die beste ist. Doch vor einer Behandlung mit dem
hochwirksamen Medikament Natalizumab, das aber
bei manchen eine schwere Infektion des Nervensys­
tems auslöst, kann man mit einem einfachen Test
Anti­körper bestimmen. Das genügt, um herauszufinden, ob dem Betreffenden eine besondere Gefahr
droht. Insofern ist die personalisierte Medizin heute
auch bei MS bereits im Einsatz.
Müssen die Patienten sich ihre Medikamente immer noch
spritzen, oder gibt es auch andere Verabreichungsformen?
Wir haben in der letzten Zeit große Fortschritte gemacht. Neben der Infusion gibt es seit ���� auch Tabletten, die man einsetzen kann – allerdings in der
Regel erst, wenn die Basistherapeutika nicht ausreichend wirken oder schlecht vertragen werden. ����
sollen nun zwei vielversprechende orale Präparate auf
den Markt kommen, die wir auch bei Patienten in der
Basis­therapie einsetzen können.
Worauf sollten Betroffene außerdem achten?
Sie sollten sich ausgewogen ernähren und aktiv bleiben.
Bewegung fördert die körperliche und geistige Fitness
und hilft MS-Patienten dabei, sich gut zu fühlen. Außerdem sollte man das Immunsystem nicht künstlich
anregen. Viele suchen neben der Schulme­dizin bei Al­
ternativmethoden Hilfe. Dagegen ist prinzipiell auch
nichts einzuwenden, nur sollte man damit nicht das
Immunsystem stimulieren, wie es manche Mittel tun.
Welche Fortschritte erhoffen Sie sich von der MS-Forschung?
Ich halte es für aussichtsreich, nach individuellen Markern zu suchen, um die Prognose und Behandlung
­besser auf den Patienten zuzuschneiden. Und für
­Menschen im chronischen Stadium – wenn die MS also
nicht schubweise auftritt, sondern stetig voranschreitet – brauchen wir dringend wirksamere Hilfen.
MS ist für Betroffene und ihre Angehörigen mit einer
hohen Unsicherheit behaftet – ist auch eine psychologische
Begleitung sinnvoll?
Die Diagnose löst im ersten Moment oft einen Schock
aus. Ich finde es wichtig zu vermitteln, dass MS nicht
geradewegs in den Rollstuhl führt; viele Betroffene leben lange Zeit mit keinen oder nur wenigen körper­
lichen Einschränkungen. Ich versuche den Menschen
in meiner Sprechstunde deutlich zu machen: Auch mit
der Krankheit kann man oft sehr gut leben.
Die Fragen stellte St ev e Aya n
13
public dom ain
Am �. Februar ���� …
… herrschte auf den zugefrorenen Gewässern rund
um Rotterdam reges Treiben. So wie viele andere
hatte sich auch die ��-jährige Lidwina aus Schiedam
mit ihren Freundinnen zum Schlittschuhlaufen verabredet – als sie unvermittelt mit einem der Mädchen
zusammenstieß, »auf das Eis hinstürzte und eine Rippe zerquetschte«.
Selbst zu damaliger Zeit war ein Rippenbruch in
der Regel – so schmerzhaft er auch war – keine große
Sache. Lidwina jedoch, so steht es in einem der vielen
Berichte über ihr Leben, überfielen »von diesem Augenblicke an alle Schmerzen und Elend, welche ihre
Geduld auf die härteste Probe stellten«.
Die Tochter eines armen und stets Not leidenden
Nachtwächters hatte indes schon früh eine »kindliche
Andacht zur allerseligsten Jungfrau, wodurch die Liebe
zu Jesus in ihrem reinen Herzen entzündet ward«. Und
so akzeptierte sie ihr über Jahrzehnte andauerndes
Leiden, ihre vorübergehenden Lähmungen, Schluck-
14
au f u n d a b – l e b e n m i t M S
beschwerden und Sehstörungen, willig als »innere Prüfungen, mit welchen Gott sie heimsuchte«.
Sie wandte sich fortan den Armen und Kranken zu
und vollbrachte zahlreiche Wunderheilungen. Schon
zu Lebzeiten verehrten sie viele als Heilige. Als sie am
��. April ���� starb, hatte sie ein für jene Zeit sehr hohes Alter von �� Jahren erreicht.
Heute gehen Forscher davon aus, dass es sich bei
der rätselhaften Krankheit von Lidwina um Multiple
Sklerose handelte – ihre Geschichte gilt als der erste
dokumentierte MS-Fall.
Nach Lidwinas Tod sollte es noch einige Jahrhunderte dauern, bis man erkannte, dass die vielfältigen
Symptome zu einer eigenständigen Erkrankung ge­
hörten. Aus dem Jahr ���� stammt der Bericht des
schottischen Augenarztes William MacKenzie über
einen ��-jährigen Patienten, der unter nur zeitweilig
auftretenden Lähmungen, Sprech- und Sehstörungen
litt. ���� beschrieb der deutsche Arzt Friedrich von
Frerichs erstmals die körperlichen und kognitiven
­Einschränkungen sowie den schubförmigen Verlauf.
Im Jahr ���� veröffentlichte der Pariser Neurologe
Jean-Martin Charcot eine umfassende Arbeit über die
Krankheit – und nannte sie: »la sclerose en plaques«.
MSIF
MS-HELPLINE
MS-HELPLINE
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DER DER
DIE DIE
INTERNATIONAL
MULTIPLE
FEDERATION
BÜNDELT
ARBEIT
SCLEROSIS
MULTIPLE
NATIONALER
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BÜNDELT
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NATIONALER
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DEUTSCHE
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BÜNDELT
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GESELLSCHAFT
DER DER
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ALLE LANDESVERBÄNDE:
dem Mobilfunknetz)
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landesverbaende
BERATUNG UND BETREUUNG
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SKLEROSE
BERATUNG
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16
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ORT
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LANDES*VOR
ORT
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DIE
DIE DIE
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landesverbaende
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-UND
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PROJEKTE
PROJEKTE
DER
HERTIE-STIFTUNG
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HERTIE-STIFTUNG
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HERTIE-STIFTUNG
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HERTIE-STIFTUNG
HERTIE-STIFTUNG
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PERSÖNLICHE
KONTAKT
ZU ANDEREN BETROFFENEN
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EHRENAMTLICHE
MITARBEIT
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KONTAKT
ZU
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MS-EINZELANTRÄGE
**EHRENAMTLICHE
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EINZELFALLHILFE
WISSENSCHAFTLICHE
EHRENAMTLICHE
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FÜR MS-BETROFFENE
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EINZELFALLHILFE
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zu Nervensystem
des 1. Welt-MS-Tags 2009
und Ursachen der MS
www.vimeo.com/5184332
NEUROLOGE
ANIMATIONEN zu Nervensystem
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BERNHARD
und Ursachen der MS
NEUROLOGEHEMMER
erläutert
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BERNHARD HEMMER
ANIMATIONEN
zu Nervensystem
Ursachen und Therapien
erläutert
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und Ursachen www.dasgehirn.info/entdecken/krankheiten-1/
der MS
Ursachen
undHEMMER
Therapien
multiple-sklerose-2013-bernhard-hemmer
BERNHARD
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erläutert
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Ursachen undHEMMER
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erläutert
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Ursachenfürund Therapien
Umfangreiches,multiple-sklerose-2013-bernhard-hemmer
kostenloses
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ein solides Basiswissen
zu MS: HEMMER
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ONLINE-LERNPROGRAMM
erläutert für
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ein solides Basiswissen
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Ursachen
und Therapien
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ein solides Basiswissen
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JUGENDPORTAL
ein solides Basiswissen zu MS:
Umfangreiches, kostenloses www.jugend-und-ms.de
JUGENDPORTAL
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BUCHTIPPS
BUCHTIPPS
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MAXIMILIAN DORNER
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500 Meter - Trotz
BUCHTIPPS
Mein Dämon ist
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Multipler Sklerose
ein Stubenhocker
Mein Dämon ist
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500 Meter - Trotz
um die Welt
Multipler
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ein Stubenhocker
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um die
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Mein Dämon ist
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ein Stubenhocker
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MS
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500 Meter - Trotz
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Multipler
Sklerose
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DER MS-PODCAST
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PODCAST
PODCAST
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MULTIPLE
SKLEROSE INS ÖFFENTLICHE BLICKFELD
FEDERATION
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VON DERVON DER
VON DER
VON DER
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ORGANISIERT
ORGANISIERT
ORGANISIERT
SIEDIE
SIE
SIE ORGANISIERT
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WIRKT WIRKT
DIE WIRKT
DIE WIRKT
DIEWIRKT
DIE ORGANISIERT
MSIF
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WER INFORMIERT ÜBER MULTIPLE SKLEROSE?
WER INFORMIERT ÜBER MULTIPLE SKLEROSE?
AN JEDEM LETZTEN MITTWOCH IM MAI
»BEAUTIFULSKLEROSE?
DAY«
RÜCKT
WER
INFORMIERT
ÜBER MULTIPLE
AN JEDEM
LETZTEN
MITTWOCH IM MAI
WELT-MS-TAG
DER
Kurzer
Film (4DAY«
Min.) anlässlich
»BEAUTIFUL
RÜCKT
MULTIPLE SKLEROSE
INS ÖFFENTLICHE BLICKFELD
WER
INFORMIERT
ÜBER
MULTIPLE
SKLEROSE?
des
1.
Welt-MS-Tags
2009
DER WELT-MS-TAG
Kurzer Film (4 Min.) anlässlich
AN JEDEM LETZTEN MITTWOCH IM MAI
www.vimeo.com/5184332
MULTIPLE
SKLEROSE
INS
ÖFFENTLICHE
BLICKFELD
des 1. Welt-MS-Tags
»BEAUTIFUL
DAY« 2009
RÜCKT
WER
INFORMIERT
ÜBER MULTIPLE
WELT-MS-TAG
AN JEDEM
LETZTEN
MITTWOCH IM MAI
DER
www.vimeo.com/5184332
Kurzer
Film SKLEROSE?
(4 Min.) anlässlich
»BEAUTIFUL DAY«
RÜCKT SKLEROSE INS ÖFFENTLICHE BLICKFELD
MULTIPLE
des 1. Welt-MS-Tags 2009
ANIMATIONEN zu Nervensystem
WELT-MS-TAG
DER MULTIPLE
Kurzer Film (4 Min.) anlässlich
AN
JEDEM
LETZTEN
MITTWOCH
IM
MAI
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MULTIPLE SKLEROSE INS ÖFFENTLICHE BLICKFELD
und
Ursachen
der
MS
des 1. Welt-MS-Tags
ANIMATIONEN
zu
Nervensystem
SCLEROSIS
»BEAUTIFUL
DAY« 2009
RÜCKTMULTIPLE
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WELT-MS-TAG
www.vimeo.com/5184332
DER INTERNATIONAL
und Ursachen der MS
Kurzer
Film
(4
Min.) anlässlich
SCLEROSIS
Die Erforschung des Gehirns und seiner Erkrankungen gehört zu den großen
Herausforderungen in unserer Gesellschaft. Die Hertie-Stiftung ist der größte
private Förderer der Hirnforschung in Deutschland. Die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose gehört zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit. In einer
Vielzahl von Projekten geht es zum einen darum, die Erforschung ihrer Ursachen voranzutreiben. Zum anderen sollen die Menschen unterstützt werden,
die mit MS leben. Mit dieser Publikation möchte die Hertie-Stiftung über MS
informieren und Vorurteile gegen diese Krankheit aus der Welt schaffen.
www.ghst.de
Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen
und Forschungseinrichtungen fort. Bildungs- und Forschungsprojekte sind
ebenso Schwerpunkte der Stiftungsarbeit wie der Wissenstransfer und die
Förderung des Dialogs zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit. »Auf
und ab – Leben mit MS« soll verdeutlichen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse
das Leben mit Multipler Sklerose verändern – und unsere Einstellung dazu.
www.klaus-tschira-stiftung.de
Ein Geschäftsbereich der
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
Leitung: Dr. Joachim Schüring
Anschrift: Spektrum CP, Postfach 10 48 40, 69038 Heidelberg;
Hausanschrift: Slevogtstraße 3–5, 69126 Heidelberg,
Tel. 06221 9126-612, Fax 06221 9126-5612
www.spektrum-cp.com
Redaktion: Steve Ayan, Mike Beckers
Art Direction: Karsten Kramarczik
Layout: Claus Schäfer
Schlussredaktion: Christina Meyberg (Ltg.), Sigrid Spies, Katharina Werle
Bildredaktion: Alice Krüßmann (Ltg.), Anke Lingg, Gabriela Rabe
Redaktionsassistenz: Inga Merk
Geschäftsleitung: Markus Bossle, Thomas Bleck
Erscheinungstermin: Mai 2013
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH
Vorstandsvorsitzender: Dr. John Feldmann
Geschäftsführung: Claudia Finke (Kommunikation),
Prof. Dr. Michael Madeja (Neurowissenschaften)
Leiterin Multiple-Sklerose-Projekte: Dr. Eva Koch
Leitung Kommunikation: Marion Bassfeld
Anschrift: Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Grüneburgweg 105, 60323 Frankfurt
Geschäftsführung: Dr. h.c. Dr.-Ing. E. h. Klaus Tschira,
Beate Spiegel
Presse & Kommunikation: Renate Ries
Anschrift: Klaus Tschira Stiftung gGmbH, Villa Bosch,
Schloss-Wolfsbrunnenweg 33, 69118 Heidelberg
Weitere Exemplare dieser Broschüre können
Sie kostenlos anfordern unter [email protected]