weiterlesen - Bund deutsche Baumeister Landesverband Schleswig
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VON SCHLESWIG-HOLSTEIN IN DIE WELT Bergsteiger, die das Gebäude aus der Entfernung sehen, zu minimieren. Das Visitor Center ist für 1.400 Besucher gleichzeitig ausgelegt. Die vorgelagerten großen Stellplatzanlagen bieten 3.500 Fahrzeugen Platz. Im Herbst 1992 war der Rohbau fertiggestellt und der Innenausbau sowie der Bau der Außenanlagen begonnen. Der Leiter des Coldwater Johnston Teams Ron Burnett, vom Gifford Pinchot National Forest wies mich in die Baustelle ein und übertrug mir einen Teil der Bauüberwachung der „Vegetationsflächen“. Das Ziel, so wenig wie möglich die durch den Vulkanausbruch veränderte Landschaft zu beeinträchtigen, setzte sich auch in der Gestaltung der Außenanlagen fort. Sehr ausführliche Ausschreibungsunterlagen beschrieben den Umgang mit der Vegetation, den durch die Druckwelle umgestürzten Bäumen sowie die Art und Weise der Ascheprofilierung. Während der Baufeldräumung hatte man alle umgeknickten Bäume zwischengelagert und gekennzeichnet, so dass sie in den Vegetationsflächen verteilt werden konnten, wie sie auch durch die Explosion in derselben Richtung gestürzt waren – wie Metallspäne in einem Magnetfeld, welches vom Mount St. Helens ausgeht. Diese Grundstruktur sollte in den neu entstandenen Freiflächen aufgenommen und weitergeführt werden. Während ich mich in die Auftragsunterlagen einarbeitete, konnte ich mir kaum vorstellen, dass ein Tiefbauunternehmen die beschriebenen Leistungen ohne ein Schmunzeln ausBDB Nachrichten – 11/Februar 2006 führen würde. Denn es gab sehr kleinteilige Anweisungen über die Art des Ascheauftrags, die Beachtung der Lagerung und Farbe sowie sehr genaue Ausführungen über den Transport der Baumstämme, deren Platzierung von der Bauleitung vorgegeben wurde. Dieses sollte also ein Teil meiner Arbeit dort oben sein... Gestärkt mit einer warmen Zimtrolle zum Frühstück im Auto machten wir uns auf den Weg. Die ausführende Firma Slayden Construction Silverton aus Oregon wartete schon. Statt humoriger Sprüche, die einem Bauleiter mit kleinteiligen gestalterischen Vorstellungen häufig entgegenschlagen und auf die ich mich nach dem Studium der Leistungsbeschreibung eingestellt hatte, stand uns eine Truppe Männer gegenüber, die diese Aufgaben sehr ernst nahmen. Statt grüne Bäume zu pflanzen, verteilten wir nun nackte Stämme und Wurzelstümpfe in Ausrichtung der ehemaligen Druckwelle. Spärliche Initialpflanzungen von Kräutern und Gehölzsämlingen passten die Flächen in die langsam wieder grün werdende Asche ein. Um den Besuchern die unterschiedlichen Stadien der Wiederbesiedlung der Asche durch die Pflanzen zu verdeutlichen wurden Monitoringfelder angelegt, die durch Pflegemaßnahmen die einzelnen Entwicklungszeiträume erhalten. Ein Baumstamm aus Kunststoff unterstützt diese Wahrnehmung der Veränderungen. Während er zur Bauzeit, kaum von den toten Baumstämmen zu unterscheiden war, steht er jetzt wie ein Fremdkörper in einer blühenden Krautschicht. Am 15. Mai 1993 wurde das 12 Millionen US $ teure Besucherzentrum eröffnet. Während die elektronischen Ausstellungselemente wie Computersimulationen und Video Präsentationen noch häufiger ausfielen oder aufgrund der noch fehlenden Sonnenblenden kaum zu erkennen waren, erwies sich das Zentrum als Publikumsmagnet. Dieses ist besonders im Hinblick auf die während der gesamten Planungs- und Bauphase sehr kontrovers geführten Diskussionen über Sinn und Unsinn solch einer aufwendigen Baumaßnahme auf einem aktiven Vulkan bemerkenswert. Von Verschwendung öffentlicher Steuergelder war die Rede bis hin zu einer großartigen Gelegenheit, den Menschen das Naturwunder Vulkan begreifbar näher zu bringen. Als im Frühjahr diesen Jahres Mt. St. Helens erneut rauchte und kleinere Aschemengen in die Luft schoss, rückten die mahnenden Worte der damaligen Kritiker wieder in den Vordergrund. Doch nur für kurze Zeit, denn als im Mai diesen Jahres das 25 jährige Jubiläum gefeiert wurde, überwogen das Lob für die mutige Entscheidung. Das nicht nachlassende Besucherinteresse und die in den Jahren CPJ Gebäudereinigung und Trocknungstechnik Claus-Peter Juchniewicz • Estrich-Dämmschicht-, Bau- und Raumtrocknung nach Wasser- und Brandschäden • Baugrundreinigung • Schadensanierung • Fenster-, Polstermöbel-, Teppich-, Teppichboden- und Büroreinigung • Fachbetrieb seit 1977 Roschdohler Eck 7 24536 Neumünster Tel. 0 43 21/ 52 00 06 u. 26 44 51 Fax 0 43 21/ 26 44 50 Mobil 01 75/ 20 11 840 E-Mail: [email protected] 23 ARCHITEKTUREXPORT akribisch gesammelten Daten und der daraus gewonnenen Erkenntnisse über die Rückkehr der Fauna und Flora in eine lebensfeindliche Region unterstützen die Richtigkeit der damaligen Entscheidung. Für mich als Landschaftsarchitekt war die Arbeit in solch einer sensiblen Umgebung sehr spannend. Das hoch gesteckte Ziel, den Vulkan für alle Interessierten erlebbar zu machen, ohne die von ihm neu geschaffene Landschaft zu beeinträchtigen, ist gelungen. Als ein Grund für das Gelingen des Projektes wurde damals häufig die Entscheidung des Kongresses genannt, den Forest Service mit der Realisierung zu betrauen. Im Vergleich mit dem Park Service, der die großen Nationalparke in den U.S.A. betreut und häufig die Ansprüche der Besucher mehr in den Vordergrund stellt, stand beim Forest Service die besonders sensible vulkanische Landschaft und ihr Erleben von der ersten Idee bis zur Umsetzung an erster Stelle. www.fs.fed.us/gpnf/mshnvm (Text und Fotos: Sabine Franke) Energie die sich auszahlt A member of the Statoil group Neue Maßstäbe: Mini-BHKW von EC Power Dänemark im Leistungsbereich 10 – 50 kWe • Garantierte Wirtschaftlichkeit ab einem jährlichen Energiebedarf von 40.000 kWhel und 150.000 kWhth • Wesentliche Senkung des Energiebedarfs und schnelle Amortisation auch ohne Zuschüsse • Umweltfreundliche Energieversorgung mit erheblicher Reduktion der Kohlendioxyd-Emissionen • Vom Staat gefördert durch das aktuelle KWK-Gesetz mit zusätzlichen 5,11 Cent/kWhel für den Einspeisestrom sowie Mineralöl-, Ökosteuer- und Stromsteuerbefreiung Joh. Storm GmbH & Co. KG Holsteinerstr. 9-15 • Postfach 945 • 24758 Rendsburg Tel.: 0 43 31 / 5 90 60 • Fax: 0 43 31 / 59 06 30 E-Mail: [email protected] • www.joh-storm.de 24 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 JACOBSEN AUF FEHMARN Das „Haus des Kurgastes“ Ein Werk des Architekten Arne Jacobsen in Burgtiefe auf Fehmarn Mit dem Ostsee-Heilbad in Burgtiefe auf Fehmarn besitzt Schleswig-Holstein eines der wenigen Werke des international renommierten Architekten Arne Jacobsen (1902-1971) in der Bundesrepublik Deutschland. Teil dieses Ensembles ist das Haus des Kurgastes, dessen Erhaltung aufgrund eines Gerichtsurteils, das ihm die Denkmalwürdigkeit abspricht, gefährdet ist. 1965 hatte der damalige Bürgermeister der Stadt Fehmarn einen öffentlichen Ideenwettbewerb zur „Erlangung von Entwürfen für die Gestaltung des Ostseebades Burg auf Fehmarn – Südstrand Burgtiefe – Kreis Oldenburg / Holstein“ sowie des „Bauwettbewerbs zur Erlangung von Vorentwürfen für den Bau des Hauses des Kurgastes als 1. Bauabschnitt des Kurzentrums für das Ostseebad“ ausgelobt. Der Jury des Wettbewerbs saß der renommierte Karlsruher Architekt Prof. Egon Eiermann vor. Arne Jacobsen, der damals bereits internationale Anerkennung genoss, gewann den Wettbewerb und erhielt den ersten Preis. Das Haus des Kurgastes war das erste Gebäude, das im Rahmen der Bebauung des Südstrandes der 1960er und frühen 70er Jahre für das Ostseeheilbad entstand. 1968 eingeweiht, handelt es sich um einen lang gestreckten eingeschossigen Bau über einem Grundriss von 50 x 16 m. Bei jeweils sechs Kreuzstützen an den Langseiten ergibt dies ein Achsmaß von 8 m. Der BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 wohlproportionierte Stahlbetonskelettbau weist ein Flachdach auf, das als weit auskragend starke Betonplatte erscheint und damit eine deutliche Attikazone ausweist. Curtain Walls in Gestalt eines liegenden Fensterformates, gefasst in die für Jacobsen typischen schwarzen kreuzförmigen Metallfassungen, umschließen den Raum. Pergolen aus kreuzförmigen Metallprofilen wiederum fassen das auf einem Podest frei stehen- zwei sich gegenüber liegende Eingänge im Süden und Norden betritt man den Bau. Nahezu unverändert hat sich das Innere des Hauses erhalten, dessen Raumprogramm neben zwei Büroräumen aus einer Eingangshalle, einem Lese- und Fernsehraum sowie einem größeren Veranstaltungssaal besteht. Die Räume sind in das pavillonartige Gebäude eingestellt. Neben Materialien wie Edelholz für die Wände werden de Gebäude ein. Im Westen befindet sich ein in das Podest integriertes Freilichttheater. Die Pergolen wiesen partiell eine Art Verdachung in Form eingehängter Holzlamellen auf. Dies war von immenser Wirkung, denn auf diese Weise hat das Haus des Gastes gleichsam eine zweite Fassung erhalten und das Podest, auf das man über mehrere Freitreppen gelangt, überhöhte diese Wirkung. In diesem ‚ersten Raum’ ist der Nutzer aufgefordert auf schattigen Wegen zu flanieren, während ein zweiter Raum, das Innere des Hauses Schutz gewährt und zum Verweilen einlädt. Über Werkstein- und Teppichboden verwendet. Das Mobiliar geht ebenso auf Arne Jacobsen zurück. Das Haus des Kurgastes ist Teil des Ensembles „Ostsee-Heilbad Burgtiefe“, dessen Mittelpunkt nach wie vor das denkmalgeschützte Meereswellenbad, 1971-72 erbaut, bildet. Dem Ensemble ebenfalls zugehörig, ist das Kurmittelhaus, das inzwischen durch Dissing + Weitling verändert wurde. Jacobsens Konzeption sah für diese Bauten ein sie alle miteinander verbindendes Plateau von einer Länge von 230 m vor. Die Per25 JACOBSEN AUF FEHMARN golen sowie die Rastermaße bis hin zu den verwendeten Materialien stellen das sie alle miteinander verbindende Element dar. In der Ansicht ergab sich eine Schichtung horizontaler Linien aus Unter- und Oberkante des Plateaus, den Betonmauern, über die Pergolen bis hin zum Flachdach. Im Gegenzug entwickelte sich eine Vertikale durch den in die Höhe strebenden Schwimmhallenbau. Dieses In-Szene-Setzen von Horizontalen und Vertikalen, die Verwendung weniger, zuweilen edelster oder rein funktional erscheinender Materialien ist kennzeichnend für das Werk Arne Jacobsens und findet daher auch bei diesem Ensemble seinen Niederschlag. Auch auf Fehmarn bespielte er die Klaviatur der Moderne, doch man kann sagen, es ist eine Melodie der leisen Töne, bei dem jeder Satz dem Minimalismus der Klassischen Moderne verpflichtet ist. Auch die ‚Möblierung’ seiner Bauten ist äußerst zurückhaltend. Es scheint genau jener Minimalismus zu sein, der diese Architektur die Geringschätzung Vieler beschert. Dabei 26 werden gerade dieser Minimalismus und dessen Detailgenauigkeit gegenwärtig wieder von Architektur eingefordert. Fehlender Bauunterhalt, Veränderungen und vor allem ‚gut gemeinte’ Verschönerungen haben für die ästhetische Wirkung dieser Bauten negative Folgen. In Burgtiefe wurde beispielsweise der Außenraum verändert, so dass das Plateau für den Betrachter nicht mehr wahrnehmbar ist, teilweise ist es sogar gänzlich verloren. Die Pergolen wurden in ihrem Bestand reduziert und durch eine falsche Farbgebung in den Vordergrund gehoben. Dabei sind sie im wahrsten Sinne des Wortes hintergründig, wollen dem Bau, dessen Wirkung sich vor dem unvergleichlichen schleswig-holsteinischen Himmel entwickelt, nur eine Fassung sein. Der filigranen Architektur des Hauses des Kurgastes steht die expressive Wucht der Schwimmhalle entgegen. Das ist typisch für Jacobsen, dass er innerhalb seiner Ensembles spannungsreiche Gegensätze zwischen den Bauten erzeugt, obwohl doch zugleich erkenntlich wird, dass die Bebauung eine unzertrennliche Einheit bildet. Will man dieses bedeutende architektonische Erbe auf Fehmarn erhalten, so bedarf es eines gemeinsamen Handelns gegen Investorendruck auf der einen und politischen Gleichmut auf der anderen Seite. Behutsame Instandsetzung des Ensembles und dabei zugleich eine qualitätvolle Erweiterung der Anlage wären der Schlüssel zu einer Aufwertung des Ostseeheilbades in Burgtiefe auf Fehmarn. Der Phantasielosigkeit des Abbruchs könnte Qualität gegenübergestellt werden, indem man erneut einen Wettbewerb auslobt. Dies würde dann allen die Peinlichkeit ersparen, erklären zu müssen, warum Bauten der Internationalen Moderne in Deutschland der Abrissbirne anheim fallen sollen. Dr. Astrid Hansen Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 NEUTRA IN QUICKBORN Kulturdenkmal – ja oder nein? Wohnsiedlung „Marienhöhe“ Die Exkursion nach Hamburg begann für unsere Bezirksgruppe mit dem Besuch der Wohnsiedlung „Marienhöhe“, 1964/65 erbaut von Richard Neutra, dem gebürtigen Wiener aus Los Angeles. Für die fachliche Führung hatten wir die Kunsthistorikerin Frau Dr. Eva von Engelberg Doĉkal engagiert. Zwei Haustypen konnten wir besichtigen. Die Eigentümer stellten uns voller Stolz ihre Wohnhäuser vor. Sie hielten ihre Häuser und das Wohngebiet für ein Juwel und lobten den Architekten, den Sie auch selbst kennen und schätzen gelernt hatten. Grundstück und Gebäude verfügen über eine hohe Wohnqualität, die auch heute noch spürbar ist. Reparaturen und Erweiterungen wurden bei diesen Häusern sehr behutsam ausgeführt, so dass kein Bruch zwischen alt und neu erkennbar war. Der Respekt vor dem Architekten und seinem Werk war deutlich spürbar. Bürger wollen nicht im Denkmal wohnen Anfang Januar des vergangenen Jahres wurden die Eigentümer davon informiert, dass beabsichtigt sei, die Häuser und das Ensemble unter Denkmal- Grundriss Typ D BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 schutz zu stellen. Während die von uns besuchten Eigentümer darin eine Aufwertung ihrer Häuser sehen, formierte sich eine Gruppe anderer Eigentümer zu einer Initiative gegen das Vorhaben. Durch die Tatsache zukünftig nichts mehr ohne Genehmigung ändern zu können fühlen sie sich in ihren Eigentumsrechten eingeschränkt. Es wird sogar befürchtet, dass die Gebäude einen eklatanten Wertverlust erfahren könnten. Bei allem Verständnis für die Gegenargumente drängte sich uns die Frage auf, ob die Gebäude eine Werterhaltung oder gar -förderung erfahren würden, wenn sie bei Sanierungsbedarf mit gutgemeinten aber unsensibel ausgeführten Erneuerungen von Bauteilen wie z. B. Dachrinnen, Fallrohren, Fenstern und Haustüren aus dem Baukastensystem von Herstellern und Baumärkten verändert würden. Unsere Horrorvorstellung wäre die Erweiterung durch ein Carport mit angewalmtem, schindelverkleidetem Ortgang oder der Einbau von Kunststofffenstern mit „Sprossen in Aspik“. Glücklicherweise sind bisher erst fünf Gebäude des Ensembles durch Sanierungen und Umbauten total verfremdet worden. Denkmalschutz für dieses Gebiet ist u. E. eine Chance für Eigentümer und Stadt. Sie besitzen damit das Werk eines der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Es ist eines der wenigen abgeschlossenen Bauensembles der Internationalen Moderne. Nicht das Alter macht ein Gebäude schützenswert, sondern die Qualität und die historische Bedeutung. Ein erhöhter Erhaltungsaufwand mit damit verbundenen erhöhten Kosten ist u. E. nicht zu befürchten. Die als Pendant zu Quickborn 27 NEUTRA IN QUICKBORN den auch gespiegelt angeboten. Durch die unterschiedliche Größe von 97,1 qm bis 160 qm und unterschiedlich große Grundstücke wurde eine ungewöhnlich hohe Variationsbreite bei einheitlicher Ästhetik angeboten. Charakteristisch für die Wohngebäude sind weite Dachüberstände, raumhohe Verglasungen, raumabtrennende Backsteinwände, „Spiderlegs“ (Spinnenbeine) als Tragelement des Daches, Übereckverglasungen des Wohnraumes, schlank profilierte Metallfensterrahmen, mehrere direkte Zugänge zum Garten, Glas, Holz, Metall, Backstein als Material. entstandene Siedlung in Walldorf bei Frankfurt steht i. Ü. seit 1986 aufgrund ihrer städtebaulichen und künstlerisch herausragenden Bedeutung als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Acht Wohnbauten sind als Einzelkulturdenkmale eingetragen. Amerikanische Moderne in Schleswig-Holstein Die Wohnsiedlung „Marienhöhe“ wurde von Richard Neutra entworfen und gebaut. Auftraggeberin war die BEWOBAU, deren Vertreter eigens nach Los Angeles gereist waren, um Richard Neutra für den Bau von zwei Wohngebieten in Quickborn und in Walldorf zu gewinnen. Sie hoffte mit der Wahl des berühmten Architekten potentielle Käufer aus der gebildeten Mittelschicht anzusprechen. Die BEWOBAU war fest entschlossen nach Entwürfen von Neutra zu bauen und wurde dabei vom damaligen Kreisbaurat unterstützt. Er wollte das im südlichen Teil von Quickborn „endlich einmal etwas Besonderes im Städtebau entstehen sollte und nicht ein allgemeiner Siedlungsbrei, wie sonst oft üblich.“ Wohngefühl. Erweiterungsbauten sollten vorab eingeplant werden um späteren Wildwuchs zu vermeiden. Architektonische Idee Die Philosophie, die hinter Neutras Arbeit steckt, ist überall spürbar. Die Häuser würden nicht die Natur dominieren, sondern durch Lage und Baumaterialien, insbesondere durch das Glas der Außenwände und das Flachdach, harmonisch in den Garten eingepasst. „Sitzt man im Haus, wirkt das so als komme der Garten herein. Schaut man von draußen auf das Haus, blickt man nicht auf öde Mauern, sondern auf eine durch Möbel belebte Glasfront.“ Hohe Variationsbreite Neutra plante 7 Typen, davon einen zweigeschossigen. Alle Grundrisse wur- Besondere Qualität Wurde erreicht durch liebevoll gestaltete Details, gutes Material, hervorragende Verarbeitung, Warmluftheizung, in jedem Raum einzeln regelbar und intime, von Sichtschutzwänden eingefasste Wohnhöfe. Sonstiges Die Anlage zählt zu den frühesten deutschen Bungalowsiedlungen. Sie stellt ein für ganz Schleswig-Holstein einzigartiges, qualitätvolles Bauensemble dar. Werke von Architekten internationalen Ranges findet man eher selten in Schleswig Holstein, ein Grund mehr, dies Werk zu schützen. Kirsten Breindl, BG Kiel Quellen: Schriften des Landesdenkmalamtes, von Frau Dr. Eva Engelbert Doĉkal, diverse Zeitungsveröffentlichungen Städtebauliche Idee Durch die schräg zu Erschließungsstraße verlaufenden Stichstraßen stehen die Häuser nicht parallel zur Straße. Dadurch wurden monotone Häuserreihen vermieden. Die Topographie wurde durch den städtebaulichen Entwurf hervorgehoben. Die Grünanlagen an den Straßen sollten ohne Zäune zusammenhängend gestaltet werden. Intime Wohngärten sorgten für individuelles 28 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 ARCHITEKTEN UND INGENIEURE KfW-Award ausgelobt Europäisch leben – europäisch wohnen Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat am 6. Februar 2006 den dritten KfW-Award „Europäisch Leben – Europäisch Wohnen“ ausgelobt. Mit dem Preis sollen private Eigentümer mit innovativen und kreativen Ideen zum Thema Wohneigentum ausgezeichnet werden. In diesem Jahr steht die Auszeichnung unter dem Motto „Generation 50 plus Neue Ideen für altersgerechtes Wohnen im Eigentum“. Gesucht werden kreative Ideen beim Umbau oder beim Neubau von Häusern, die speziell auf die Wünsche von über 50-Jährigen angepasst sind. Dazu zählen neben technischen Veränderungen in den eigenen vier Wänden auch solche Projekte, bei denen die Wohnform oder das soziale Umfeld zusätzlich entsprechend umorganisiert wurden. Bewerben können sich Wohneigentümer in Deutschland, die ihr Haus oder ihre Wohnung im Zeitraum vom 1. Januar 2003 bis heute gemäß den Wettbewerbsbedingungen eingerichtet haben. Der Preis ist mit insgesamt 27.000 Euro dotiert. Die Anmeldefrist für den Wettbewerb läuft bis 2. April 2006. Die Ausschreibungsunterlagen können im Webauftritt der KfW herunter geladen oder direkt angefordert werden bei: KfW Bankengruppe Stichwort „KfW-Award“ Konzernkommunikation / VSb1 Palmengartenstraße 5 - 9 60325 Frankfurt NAX – Netzwerk Architekturexport Ziele und Arbeitsweise des NAX Kai Boyen Anzeige farbig Seit Mitte 2002 unterstützt die Bundesarchitektenkammer mit dem Netzwerk Architekturexport (NAX) grenzüberschreitend tätige deutsche Architekten auf ihrem Weg zu neuen Märkten. Die Finanzierung des NAX erfolgt ausschließlich aus Eigenbeiträgen der teilnehmenden Architekten sowie durch Sponsoren. Das NAX ist bestrebt, das Ansehen deutscher Architektur im Ausland zu verbessern, die Chancen deutscher Architekten im Ausland zu erhöhen und ausländische Investoren von der hohen Planungsqualität in Deutschland zu überzeugen. Dabei arbeiten wir auf drei Ebenen: 1. Das NAX bringt grenzüberschreitend tätige Architekten zusammen und vermittelt Kontakte zwischen in- und ausländischen Kollegen, Bauherren und Investoren. Dies erfolgt durch die online verfügbare und kostenlose NAX-Datenbank, die gemeinsam mit der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure betriebene kostenpflichtige Plattform www.planned-ingermany.de und durch unsere regelmäßigen Veranstaltungen. BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 Publikationen Die Geschichte von einer alten Brücke – Oder: Opa, was macht ein Bauschinör? Heinz-Günter Schmidt 153 Seiten, kartoniert. Ob Sondierung oder Spannbeton, Schneidbrenner, Kabelschutzstein oder Zementmilch – der Autor erläutert Fachbegriffe und Verfahrensweisen so anschaulich, dass Kinderfragen beantwortet werden, Laien ein Bild vom Beruf des Bauingenieurs vermittelt bekommen und die „alten Hasen“ ihren Spaß daran haben werden. 2. Das NAX beschleunigt den Informationsfluss, in dem die für Architekten relevanten Außenwirtschaftsinformationen und Hinweise zu Ausschreibungen und Wettbewerben im Ausland von uns gesammelt und dem NAX schnellstmöglich per Email zur Verfügung gestellt und länderspezifische Informationen in unsere Informationsdatenbank eingestellt werden. Wir nutzen diesen Emaildienst auch, um über Fragen an die NAX-Teilnehmer Informationen über Hürden und Probleme beim grenzüberschreitenden Planen und Bauen zu erhalten. 3. Das NAX strebt eine erhöhte und verbesserte Wahrnehmung der Qualitäten deutscher Planer im Ausland an. Hierzu haben wir in Ergänzung zur allgemeinen Teilnahme an NAX einen Patenkreis gegründet, dem ausgesuchte Architekturbüros aus Deutschland angehören. Das NAX finanziert sich nicht über Kammermittel, sonders ausschließlich über Beiträge der NAX-Paten, Teilnahmegebühren bei den Veranstaltungen und durch Sponsorengelder, die wir von unseren leistungsstarken Partnern erhalten. Umfassende Informationen über das NAX, wie z. B. Länderdatenbank, Architektendatenbank, Veranstaltungen und Veröffentlichungen finden Sie im Internet unter: www.architekturexport.de/ site/641/default.aspx Quelle: Internetseiten des NAX 29 AUSBILDUNG/STUDENTEN Fachreferatstreffen in Bonn Neue Aktivitäten in Lübeck Entwicklung an den Hochschulen Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen war wieder einer der wesentlichen Tagesordnungspunkte auf der Sitzung des Bundesfachreferates Ausbildung/Studenten am 28. und 29. Oktober in Bonn. Mittlerweile sind im Fachbereich Architektur Bachelor- und Masterstudiengänge an 24 Fachhochschulen und 5 Universitäten eingeführt, im Fachbereich Bauingenieurwesen ebenfalls 24 an Fachhochschulen und 11 an Universitäten. Die Universitäten scheinen eher in einer abwartenden Haltung zu sein als die Fachhochschulen. Die Studiendauer an Fachhochschulen im Fachbereich Architektur beträgt 6 Semester für den Bachelorabschluss und 4 Semester für den Master. An zwei Hochschulen wird das Modell 8 + 2 angeboten. Im Fachbereich Bauingenieurwesen gibt es die Modelle 6 + 4 und 7 + 3, wobei sich beide Modelle die Waage halten. Sehr unterschiedlich sind auch die Bedingungen beim Übergang vom Bachelor zum Masterstudiengang. Einmal ist die Abschlussnote des Bachelorstudiengangs ausschlaggebend. Sie variiert je nach Hochschule zwischen „gut“ bis 3,0. Im Fachbereich Architektur können noch Eignungstest, Prüfungen oder spezielle Auswahlverfahren dazu kommen. Die Mitglieder des Bundesfachreferates befürchten, dass mit dieser unterschiedlichen Entwicklung an den Hochschulen wesentliche Ziele des Bologna-Prozesses, den europäischen Hochschulraum zu harmonisieren, nicht erreicht wird. Das Bundesfachreferat fordert deshalb: - Die Bundesländer müssen die Hochschule so mit finanziellen Mitteln ausstatten, dass konsekutive Studiengänge angeboten werden können. - Der Bachelorabschluss einer Hochschule berechtigt uneingeschränkt den Zugang zum Masterstudiengang unabhängig vom Hochschultyp. Zusätzliche Auswahlkriterien werden abgelehnt. Der zweite wichtige Tagesordnungspunkt war die Einführung von Studiengebühren. Hier wurde durchaus kontrovers diskutiert. Einige Teilnehmer sahen Vorteile in der Erhebung von Studiengebühren gepaart mit einem Stipendiensystem für Studierende mit geringeren finanziellen Mitteln. So könne die Ausstattung der Hochschulen verbessert werden und sich das Verhältnis Lehrende und Lernende verbessern. Die Studierenden könnten durch die Bezahlung von Studiengebühren die Professoren dazu zwingen, adäquate Lehrveranstaltungen anzubieten. Man einigte sich dann aber doch darauf, Studiengebühren für konsekutive Studiengänge abzulehnen, da Studiengebühren vom Studium abschreckten und ein tragfähiges Stipendiensystem nicht in Sicht ist. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten sei das finanzielle Risiko für Studenten viel zu hoch. BDB intern/Berlin Aufruf zur Praktikantenbörse Das Landeshochschulreferat plant zusammen mit der BG Lübeck den Aufbau einer Praktikantenbörse für Schleswig-Holstein. Bitte melden Sie freie Praktikantenplätze oder die Suche danach unter: [email protected]. Die Angebote und Nachfragen werden zukünftig auf der homepage des BDB-Landesverbandes veröffentlicht. RED/KB 30 Bereits im November 2005 hatte sich eine Abordnung des BDB Landesverbandes sowie Vertreter des Referats für Ausbildung und Studenten mit Vertretern der Dozenten und Studierenden der Fachhochschule Lübeck Bereich Bauwesen getroffen und in angeregter Runde die Probleme und Nöte der Studierenden in Lübeck besprochen. Das Engagement des BDB wurde durchweg positiv aufgenommen. Als ein erstes Ergebnis wird der Stammtisch des BDB Lübeck, der jeweils am ersten Dienstag im Monat in der Gaststätte „Im Alten Zolln“ stattfindet, nun von zahlreichen Studierenden aufgelockert. Der BDB Lübeck nimmt dabei eine Rolle als Bindeglied zwischen Praxis und Ausbildung ein. So entsteht z.B. eine Praktikantenbörse und auf Wunsch der Studierenden wird der BDB Lübeck die Kontakte zu Herstellern und der Bauindustrie für eine kleine „Hochschulmesse“ nutzen. Ulrich Gunkel BG Lübeck Sprachkurse für Studierende Fast alle großen Universitäten im europäischem Ausland bieten 3- bis 4wöchige Intensivsprachkurse in den Sommermonaten an. Auskünfte über das Auslandsamt eurer Hochschule. Liste über Sommersprachkurse an Hochschulen vom DAAD: DAAD (Dt. Akademischer Auslandsdienst) Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel. 02 28 / 88 20 Aktion Bildungsinformation (ABI) gibt Tipps und Infomaterial für einen Sprachaufenthalt sowie Auskunft und Empfehlung über die einzelnen Veranstalter und Sprachschulen: Aktion Bildungsinformation e.V. Alte Poststr. 5 70173 Stuttgart Tel. 07 11 / 29 93 35 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 INFO Chancen in England und Irland Vorbereitungskurs zur Jobsuche für Bauingenieure und Architekten Zur Vorbereitung auf eine Stellensuche in England oder Irland bietet der Europaservice Hamburg im Raum Norddeutschland einen achtwöchigen Vorbereitungskurs an. Teilnahmebedingungen: Bewerben können sich arbeitslose EU-Bürger mit abgeschlossenem Hochschulstudium der Fachrichtungen Bauingenieurwesen/Architektur, wenn sie zur Zeit des Trainings Leistungen nach dem SGB III bzw. SGB II (ALG 1 oder ALG 2) beziehen. Es findet ein Auswahlverfahren statt. Inhalte: Individuelle Chanceneinschätzung, Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Ländern, intensives fachliches und fachübergreifendes Sprachtraining, Vorbereitung auf die Arbeitsaufnahme Beginn: 15.4.2006 (geplant) Bewerbungen an: Europaservice Hamburg Nagelsweg 9 20097 Hamburg Tel. 040/24 85-35 54/-35 56/-35 57 EURES Jobtour Job- und Infobörse Der Europaservice der Bundesagentur für Arbeit veranstaltet gemeinsam mit EURES-Beratern aus Dänemark, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz eine Informations- und Stellenbörse. Bei dieser Gelegenheit erhalten Sie sowohl konkrete Stellenangebote als auch Informationen zum Arbeitsmarkt, zu den Arbeitsbedingungen und zu den Formalitäten einer Arbeitsaufnahme in den genannten Ländern. Vorträge: 10.00 Uhr – Leben & Arbeiten in Frankreich 11.00 Uhr – Leben & Arbeiten in der Schweiz 12:00 Uhr – Leben & Arbeiten in Großbritannien 14:00 Uhr – Leben & Arbeiten in Schweden 15:00 Uhr – Leben & Arbeiten in Dänemark Wann: Montag, 13.03.2006, 9:00-16:00Uhr Wo: Arbeitsagentur Hamburg, BIZ Kurt-Schumacher-Allee 16, 1. Stock Verbindliche Anmeldung beim Europaservice, Tel. 0 40/24 85 - 35 54 Info der Bundesagentur für Arbeit Europaweite Ausschreibungen In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir die für den Berufsstand relevanten europäischen Wettbewerbs- und Dienstleistungsausschreibungen. Sie unter www.baumeister-online/ download/Ausschreibungen.pdf Sie gehen auf Veröffentlichungen im Amtsblatt der EU zurück und beziehen sich vorerst ausschließlich auf den deutsch- und englischsprachigen Raum. Stellenbörse Die aktuellen Ausschreibungen finden BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 Kooperationverein barung zwischen BDB und dem Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB Der BDB und das Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB haben eine Kooperation abgeschlossen, die seit Januar 2005 den BDB Mitgliedern Vergünstigungen bei der Nutzung der umfangreichen Datenbanken des IRB gewährt. Zu den Vorzugskonditionen gelangen Sie über www.baudatenbanken.de/koop/bdb/. Das Fraunhofer IRB ist eines der 58 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. Das IRB macht Baufachwissen der Fachgebiete Bauingenieurwesen, Architektur, Baurecht, Bauplanung, Bauwirtschaft, Städtebau, Wohnungswesen und Raumordnung zugänglich, vollständig, zuverlässig und aktuell. Der Online-Bookshop www.irbbuch.de bietet alle lieferbaren Bücher zum Planen und Bauen an. Der Bauinformations-Service nutzt für seine Arbeit die in langen Jahren gewachsenen Informations- und Kooperationsressourcen des Fraunhofer IRB. RSWB und alle anderen Datenbanken des Fraunhofer IRB sind über www.baudatenbanken.de online recherchierbar. Bei Bedarf beschafft der Kopien-Service des Fraunhofer IRB Ihnen kurzfristig alle nachgewiesenen Veröffentlichungen als Kopie. Kontakt: Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB Telefon +49 (0) 7 11 19 70-25 00 Fax +49 (0) 7 11 19 70-29 08 Internet www.baudatenbanken.de www.IRBbuch.de Aktuell/Berlin Dipl.-Ing. Arch. sucht Teilzeitbeschäftigung oder freie Mitarbeit in einem Büro im Raum Kiel. Angebote bitte an die Redaktion unter 001/1/2006. 31 UNTERNEHMER Bundesfachreferat Unternehmer Kiel. Das Unternehmerreferat unterstützt die Ablehnung des Herkunftslandsprinzips und die Forderung nach dem Erhalt der HOAI. Im Drathenhof in Molfsee begrüßte LFR Edgar Wrangel die Unternehmerreferenten der Bundesländer. Dr. Ingmar Johannsen, der ehemalige Leiter des Freilichtmuseums, referierte, wie immer unvergleichlich informativ und amüsant, über die Bauweise des Drathenhofs und über die Lebensweise der Menschen zu damaliger Zeit. Mit großem Interesse wurde das neue Gebäude der Industrie- und Handelskammer in der Bergstraße besichtigt. Dabei genossen die Besucher den Vorteil, die letzte Ausgabe der BDB-Nachrichten in den Händen halten zu können, in der das Projekt mit Zeichnungen und ausführlichem Bericht vorgestellt wurde. Die Kollegin, Martina Petschner, übernahm das Beiprogramm für die Begleitung der Referenten, eine Stadtführung durch Kiel. Referatssitzung: Nach den Berichten des BFR Dieter Funke und des Berichtes aus dem Präsidium, vorgetragen durch Herrn Barton, wurden diverse Themen diskutiert. Insbesondere ging es um die anhaltend schlechte Wirtschaftslage. Besonders diskutiert wurde auch die Dienstleistungsrichtlinie. Das Herkunftslandprinzip würde dazu führen, dass 25 Systeme in Deutschland zur Anwendung gebracht werden müssten. Aus der Sicht des Bauherrenschutzes und der Qualität beim Bauen und Planen sei das nicht akzeptabel. Des weiteren sei auch die in dem Richtlinienentwurf vorgesehene Umkehrung der Beweislast für die nationale HOAI ein nicht zu akzeptierender Eingriff in die nationale Souveränität. Vermutlich sei das ein neuer Versuch der EU, die HOAI auszuhebeln. BDB-Präsident Hans-Georg Wagner habe diese Sache in einem Schreiben an 99 deutsche Europaabgeordnete dargelegt und erhebliche Nachbesserungen gefordert. Die Stiftung Baukultur, die „Ein-Euro-Jobs“, die Eigenheimzulage und die Entwicklung im Bereich der Hochschulen mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft wurden ebenfalls erörtert und diskutiert. Bad Kreuznach Gerhard Volk aus Hessen – neuer Bundesfachreferent Im Oktober wählte das Referat Herrn Volk zum neuen Bundesfachreferenten (BFR) für Unternehmer. Der ehemalige BFR Funke wird weiterhin als Stellvertreter zur Verfügung stehen und löst damit den stellvertretenden BFR Becker ab. Nach einer Laudatio für beide Kollegen/in der die langjährige Arbeit im BFR geDr. Ingmar Johannsen (Li.) im Gespräch mit LFR Wrangel (Re) würdigt wurde be32 dankten sich die Kollegen mit langanhaltendem Applaus bei den scheidenden Amtsträgern. Ziel meiner Amtszeit ist es, so Volk, die beruflichen und berufspolitischen Besonderheiten der Unternehmer im BDB herauszuarbeiten und in die Arbeit des Präsidiums einzubringen. Weiterhin wurde festgestellt, dass sich die Unternehmer in den Veröffentlichungen des BDB und in der db nicht ausreichend berücksichtigt fühlten. Es sei wünschenswert dies zu verändern. Hauptthema dieser Sitzung war erneut die katastrophale Lage der Bauwirtschaft. Die Talsohle sei immer noch nicht erreicht. Von 1995 bis 2005 habe sich die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe von gut 1,4 Mio. auf nunmehr 735 Tsd. fast halbiert. Ähnliche Verhältnisse seien im Baunebengewerbe festzustellen. Die Baunachfrage sei mit –25,6 % in den neuen Bundesländern und mit –11,7 % in den alten Bundesländern weiter rückläufig. Die Baupreise würden auf dem Niveau von 2000 stagnieren. Es gäbe immer noch erschreckend viele Insolvenzen. Der neue Präsident des Hauptverbandes, Dr. Keitel prognostiziere für 2006 1% Wachstum. Dies sei jedoch angesichts der Zahlen unverständlich. Die Prognose begründe sich wohl vornehmlich auf Großunternehmen wie z. B. Hoch-Tief. Es sei unbestimmt, ob die Erwartungen auf das mittelständige Baugewerbe übertragen werden könnten. Empfehlung des Bundesfachreferenten: In dieser Situation durchzuhalten und stärker noch als bisher in die Politik BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 BEZIRKSGRUPPEN hineinzuwirken, um investitions- und mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen für den Bau durchzusetzen. Dr. Mollenhauer berichtete über den Wechsel im Präsidium. Neuer Vizepräsident für Finanzen sei jetzt Herr Storzung. Er selber sei jetzt zuständig für Unternehmer, das Ingenieurreferat und für die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und für Berlin. Mollenhauer erläutert noch einmal die Ablehnung des Herkunftslandprinzips durch den BDB. Erstrebenswert sei vielmehr das Erbringungslandprinzip. Im Inland dürfe nur deutsches Recht zur Anwendung kommen um z. B. Lohndumping zu verhindern. Appell aus dem Präsidium: Nach Neukonstituierung der Bundesregierung solle erneut ein Vorstoß unternommen werden, um die mit Beschluss der Mitgliederversammlung 2003 in Hamburg gefasste Resolution zur Einführung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes für Bauleistungen im Bestand nach dem Beispiel Frankreichs auch in Deutschland zu verwirklichen. Dazu sollte der Schulterschluss“ gesucht werden mit der Bauwirtschaft, dem Handwerk und der IG-Bau um der Forderung mehr Gewicht zu verleihen. Ebenfalls solle in die politische Diskussion die Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen von Privatpersonen eingebracht werden. Dies könne eine geeignete Maßnahme zur wirkungsvollen Eindämmung der Schwarzarbeit sein. Für die Durchführung des Rahmenprogramms mit Altstadtbesichtigung, Schlossparkwanderung und Besuch einer typischen Straußenwirtschaft bedankte sich das Referat beim Nächste BFR-Sitzung: 16/17. März 2006 Mit Sorge wird festgestellt, dass es kaum noch nachwachsende diplomierte Unternehmer in den Bundesländern gäbe. Es wurde beschlossen dies zum Hauptthema der nächsten Sitzung in Berlin zu machen. RED/KB Bezirksgruppe Schleswig Jahreshauptversammlung Ehrungen Eingebunden in die Jahreshauptversammlung 2005 der Bezirksgruppe Schleswig wurden erneut hohe Auszeichnungen an Mitglieder für langjährige Zugehörigkeit zum Berufsverband verliehen. Auf Einladung der Bezirksgruppe Schleswig nahm der Landesverbandsvorsitzende, Wolfgang Fehrs, als Gast an der Versammlung teil. Er übernahm damit erneut die Aufgabe, die Ehrungen zu überreichen. Das Besondere daran war allerdings, dass sich unter den Jubilaren gleich drei ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bezirksgruppe befanden, wie z.B. Kollege Heinrich Wessin, Schleswig, Vorsitzender von 1974 bis 1978, für seine 50jährige Zugehörigkeit zur Bezirksgruppe. Mit dieser hohen Auszeichnung konnte die Bezirksgruppe damit bereits ein weiteres Mitglied aus der Gründerzeit der Gruppe ehren. Weiterhin wurde Kollege Klaus Puck, Schleswig, Vorsitzender von 1978 bis 1986, für 40jährige Mitgliedschaft mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet. Kollege Friedrich Plarre, Neuberend, Vorsitzender von 1986 bis 1998, erhielt gemeinsam mit Kollege Jürgen Jessen, Schleswig, die Auszeichnung für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Bezirksgruppe. Die Auszeichnungen verbinde er gleichzeitig mit dem Dank an BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 die Kollegen, sich über so lange Zeiträume in einen Berufsverband eingebracht zu haben, so der Landesvorsitzende. Die Bezirksgruppe ist stolz auf diese Mitglieder. Bericht des Landesvorsitzenden Fehrs berichtete aus der Arbeit des Landesverbandes und über die positive Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, vor allem auch über das Zustandekommen der Europa-Vertretung. Auch die Verjüngung des Vorstandes sei ein Gewinn. Die Einbindung von jüngeren Berufskollegen in die aktive Gestaltung der Aufgaben des Landesverbandes sei wichtig für den Berufsverband. Fehrs wünschte der Bezirksgruppe viel Erfolg und Wohlergehen. Vor allem auch weiterhin eine tatkräftige Unterstützung des Berufsverbandes durch viele aktive Kolleginnen und Kollegen. Diesen guten Wünschen konnte sich der Vorsitzende der Bezirksgruppe, Horst Newe, nur anschließen. versuchen, neue Kollegen für den Berufsverband zu werben, so Newe. Dabei sei nach wie vor ein gegenseitiges Kennen lernen und ein verständnisvolles Miteinander bei allen Bauschaffenden das oberste Ziel. Dieses müsse gerade für die jüngeren Berufskollegen hohen Wert haben. Das Weiterbildungs- und Veranstaltungsprogramm für dieses Jahr wurde einstimmig von der Versammlung angenommen. Wahlen Bei den Wahlen wurde Kollege Bernd Petersen, Schleswig, zum zweiten Kassenprüfer gewählt. Turnusgemäß bleibt Kollege Hans-Peter Alexander, Quickborn, erster Kassenprüfer. Peter Henningsen, BG Schleswig Mitgliederentwicklung Zur Zeit habe sich bei der Mitgliederentwicklung leider ein Stillstand aufgezeigt. Um so intensiver solle Jeder 33 BEZIRKSGRUPPEN Bezirksgruppe Ostholstein Baugeschichtlicher Tag Besichtigung des Eutiner Schlosses Unter den monatlichen Veranstaltungen der BG Ostholstein gehört traditionell der sogenannte „Baugeschichtliche Tag“ zu einem der Höhepunkte. Am Samstag, dem 21. Mai 2005 waren die Mitglieder sowie Angehörige und interessierte Gäste zu einer geführten Besichtigung des Schlosses in Eutin eingeladen worden. 27 Personen hatten sich um 11.00 Uhr auf dem Vorplatz des Schlosses eingefunden, wo sie vom Vorsitzenden, Kollegen Germann, begrüßt und mit Herrn Petzold bekannt gemacht wurden, der als profunder Kenner der Geschichte des Schlosses die Führung der Gruppe übernommen hatte. Vorab wurden nachfolgende Aussagen zu dem Gebäude selbst, seiner geschichtlichen Fortentwicklung und seiner wechselnden Eigentümer von der Entstehung an bis zur Gegenwart getroffen. Das Schloss Eutin ist ein dreistöckiger Vierflügelbau, der einen kleinen trapezförmigen Innenhof umschließt. Ständig wurde seit der Entstehung vor etwa 600 Jahren an der Schlossanlage gebaut, die sich von einer kleinen mittelalterlichen Burg der Lübecker Bischöfe über ein großzügiges Domizil der Eutiner Fürstbischöfe zur Sommerresidenz der Großherzöge von Oldenburg entwickelt hat. Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Stiftung Schloss Eutin, an der Herzog von Oldenburg und das Land Schleswig-Holstein jeweils 50 % halten. Inhaber Dirk Bracker Baugeschichtlich sind wenige Bauteile eindeutig z. B. der Renaissance, dem Früh- und dem Spätbarock, dem norddeutschen Hochbarock und dem frühen Klassizismus zuzuordnen. Es gibt viele Überschneidungen der verschiedenen Bauphasen. Das wird auch im Inneren des Schlosses deutlich durch unterschiedliche Höhen der Bauabschnitte in den einzelnen Flügeln. Seine heutige äußere und innere Form und Ausstattung erhielt das Eutiner Schloss im Wesentlichen zwischen 1717 und 1727 durch den schwedischen IngenieurCaptain Rudolph Matthias Dallin in der Regierungszeit des Fürstbischofs Christian August (1705 – 1726). Die Führung durch das Schloss Eutin begann in der Schlosskapelle, die im Jahre 1694 nach dem Schlossbrand 1689 als zweigeschossiger Emporenraum nach dem Vorbild der Schlosskirche im Schleswiger Schloss Gottorf entstanden entstanden ist. Auffällig ist hier neben dem spätbarocken Arkantus-Ornamentenstil des vergoldeten AltarbildRahmens die Orgel des berühmten norddeutschen Orgelbauers Arp Schnitger. In einem Raum des Erdgeschosses sind russische Schiffsmodelle zu bewundern, die am Zarenhof in St. Petersburg um 1740 entstanden sind. Das Flaggschiff der Modelle ist ein Nachbau eines Kriegsschiffes mit einer Gesamtlänge von 2,70 Metern und einer Masthöhe von 2,00 Metern, das mit über 90 Kanonen, verteilt über drei Decks, bestückt ist. In der ersten Etage enthalten viele Zimmer und Säle besondere Stuckaturen, die zu den bedeutendsten Beispielen der Stuckornamentik des Landes gehören. Besonders ins Auge fallen die großartigen Stuckaturen der Decke des „Europa-Saales“ von 1721 mit fülligen, plastischen Ornamenten des italienischen Stuckateurs Enrico Brennt, des späteren Hofbildhauers in Kopenhagen. Die Möblierung der Räume (Sessel, Sofa, Stühle, Kommoden, Schränke, Konsol- und Spieltische, Sekretäre, Schränke, ein Pracht- und Paradebett) ist spärlich, aber wertvoll und gediegen und verschiedenen Stilrichtungen zuzuordnen, wie z. B. Regence, norddeut- Malereibetrieb Gerüstbau Kieler Straße 300 Telefon 0 43 21 / 3 18 28 24536 Neumünster Telefax 0 43 21 / 3 60 28 E-Mail: [email protected] 34 Westfassade mit dem Hauptportal des Eutiner Schlosses Ehndorfer Straße 53 24537 Neumünster Tel. 0 43 21 / 6 67 03 Fax 0 43 21 / 6 38 45 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 BEZIRKSGRUPPEN Grundriss des Erdgeschosses mit Darstellung der Raumfolgen und Benennung der einzelnen Räume: A-Torturm, B-Südflügel, C-Ostflügel, D-Nordflügel, E-Nordwestturm, F-Westflügel a-Schlosskirche, b-Terrassenvorbau, c-Rundbogenzimmer, d-Schiffsmodellraum, e-Bibliothek, f-Rundturm, g-Toilette, h-Cafeteria, i-Entree Grundriss des ersten Obergeschosses mit der Benennung der einzelnen Räume: a-Strackzimmer, b-Roter Salon, c-Europazimmer, d-Silhouetten- und Zitronenzimmer, e-Rundturm, f-Gottorfzimmer, g-Tapeten, h-Speisezimmer, i-Rittersaal, j-Biedermeierzimmer, k-Katharinenzimmer, l-Gelber Salon, m-Gobelin-Zimmer, n-Bettenzimmer, o-Zarenzimmer scher Barock, Empire oder Biedermeier und stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1715 bis 1800. In einigen Zimmern sind farbenprächtige Gobelins von 1720 installiert, die in flämischen Werkstätten entstanden sind. Diese Gobelins weisen ein üppiges, florales Dekor auf und zeigen in vielen Farbschattierungen Gartenszenen in mancherlei Variationen. Sie zeigen eindrucksvoll das als Fest begriffene Leben, das aus den Gebäuden heraus ohne Übergang in die massiv durch Menschenhand gestaltete Natur hineingeht. In allen Räumen sind zahlreiche Gemälde zu sehen, die hauptsächlich Portraits darstellen und die weitreichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der Oldenburger Herzöge zu russischen, schwedischen, dänischen und preußischen Fürstenhäusern deutlich machen. Aber auch frühromantische Landschaftsgemälde des Malers Ludwig Strack und große Historienbilder des Goethemalers Wilhelm Tischbein, der von 1808 bis zu seinem Tode 1829 Hofmaler in Eutin war, sind zu bewundern. Ebenso wie einige von Tischbein entworfene klassizistische Öfen mit antiken Motiven. Viele der reichen Kunstschätze des Eutiner Schlosses, wie z. B. eine kostbare Porzellansammlung von 1760 aus Meißen, ein chinesisches Tafelservice mit dem Allianzwappen der aus Eutin stammenden Mutter Katharinas der Großen oder die über 1000 Delfter Wandfliesen aus 1760 in der Teeküche konnten noch nicht gezeigt werden, weil die 1986 begonnene Restaurierung des gesamten Gebäudes erst im Jahr 2006 abgeschlossen sein wird, so dass auch die letzten Räume wie der große Rittersaal oder das Gottorfer Zimmer fertiggestellt sind und zur Besichtigung freigegeben werden können. Während der einstündigen Führung durch das Eutiner Schloss wurden aber nicht nur Einzelheiten zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner mitgeteilt, sondern auch Dinge des täglichen Lebens, wie die Menschen damals gelebt haben, welche Beschwernisse der „guten alten Zeit“ mit vielen Krankheiten und den ungenügenden sanitären Verhältnissen sie ertragen mussten und vieles andere mehr, so dass der Besuch des Schlosses Eutin nicht nur BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 in guter Erinnerung bleiben wird, sondern auch zu weiteren Besuchen mit Freunden und Verwandten einlädt. Ab 13.15 war unsere Gruppe – quasi zur Entspannung – auf ein Schiff der Eutiner Seerundfahrt eingeladen. Es führte uns vom Anleger und der Stadtbucht, vorbei an der Fasaneninsel, der Freilichtbühne in der Schlossbucht bis zur alten Schäferei am Ostufer. Auf der Fahrt wurden an Bord Kaffee und Kuchen gereicht. Die lebhafte Unterhaltung an den Tischen zeigte, dass die Teilnehmer mit dem gesamten Ablauf des Baugeschichtlichen Tages 2005 allgemein wieder sehr zufrieden waren. Hans-Peter Schoop Die Fasaneninsel Im großen Eutiner See liegt die „Fasaneninsel“. Vor weit über 1000 Jahren soll dort die slawische Burg „Utin“ gestanden haben, der die Rosenstadt ihren Namen verdankt. In einer höchst wechselvollen Geschichte wurden dort zeitweilig Fasane für den herzoglichen Hof gezüchtet. Heute ist die Insel wieder bewohnt und Privatbesitz. Mehr interessante Infos gibt’s bei einer Seerundfahrt. 35 BEZIRKSGRUPPEN Bezirksgruppe Itzehoe Mitgliederzahl in Itzehoe konstant Jahreshauptversammlung 2005 Die Mitgliederwerbung sei nach wie vor ein Sorgenkind der Bezirksgruppe, berichtete der 1. Vorsitzende Bernhardt Griebel in der Jahreshauptversammlung 2005. Interesse an der Mitgliedschaft im BDB sei zwar hin und wieder festzustellen, sie scheitere aber sehr oft am hohen Jahresbeitrag und an der Konkurrenz anderer Gruppen mit einem wesentlich geringeren Jahresbeitrag. Dennoch sei es durch die aktive Mitarbeit einiger Kollegen gelungen auch im letzten Jahr wieder Mitglieder zu gewinnen. Dadurch blieb die Mitgliederzahl konstant bei 44 Personen. Griebels Appell an die versammelten Kollegen, „ich möchte euch bitten, mich auch zukünftig aktiv bei der Mitgliederwerbung zu unterstützen.“ Der Vorsitzende informierte während seines Jahresberichtes u. a. über das Mittelstandsförderungsgesetz (MFG). „Mit diesem Gesetz haben die Politiker Verwaltungsstrukturen geschaffen, die uns rein verwaltungstechnisch überholen. Entgegen der Aussage, den Verwaltungsaufwand zu verringern, ist SchleswigHolstein das einzige Land in der Bundesrepublik Deutschland, das durch die Vergabeverordnung festschreibt, auch unterhalb der EU-Wertgrenzen die VOF wie folgt anzuwenden: • unter 15.000 Euro kein Leistungswettbewerb • unter 15.000 Euro bis 50.000 Euro Leistungswettbewerb unter 3 Architekten- bzw. Ingenieurbüros • über 50.000 Euro Leistungswettbewerb mit Bekanntmachung. bauen, in der „automobile Erlkönige“ auf optimale Einbauorte für Antennen getestet werden sollen. Fraunhofer ISIT Das Fraunhofer ISIT beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Fertigung und dem Entwurf von Bauelementen der Mikroelektronik sowie von Mikrosensoren und anderen Komponenten der Mikrosystemtechnik. Diese miniaturiserten Bauelemente, z. B. Ventile oder Scanner, sind oft nur Bruchteile von Millimetern groß und finden neue Anwendungen in der Medizin, in der Umwelt- und Verkehrstechnik, in der Kommunikationstechnik, im Automobil- und im Maschinenbau. Die Bauelemente können vom ISIT sowohl als Prototypen entwickelt als auch in kundenspezifischen Serien gefer- tigt werden. (Quelle: Internet Fraunhofer Institut) EineTagesfahrt in die Speicherstadt nach Hamburg ist weiterhin geplant. Da die Termine noch nicht feststehen, bittet der Vorsitzende darum, sich nach der JHV 2006 jeweils direkt mit der BG in Verbindung zu setzen um Näheres zu erfahren. Sie können die BG jetzt auch über Fax erreichen unter der Nr. 04821-888278 um Anregungen zu geben, bzw. Informationen abzufragen. Nachruf Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden Hans Kolbe Dipl.-Bauingenieur BDB Er starb kurz vor seinem 88. Geburtstag. Hans Kolbe hat am 4. Juli 1950 zusammen mit sechs Berufskollegen die Bezirksgruppe Itzehoe des „Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V.“ gegründet. 1954 wurde er zum Vorsitzenden gewählt und hat diese Funktion bis 1971 ausgefüllt. Mit großem Einsatz und viel Einfühlungsvermögen hat er das Interesse der Berufskollegen für den berufsständischen Verein geweckt und so dazu beigetragen, dass die Zahl der Mitglieder bis 1967 auf über 100 stieg. Für seine großen Verdienste um die berufspolitische Verbandsarbeit erhielt er 1967 die Große Goldene BDB-Ehrennadel Planungen für 2006 Bei Redaktionsschluss war die Planung der Veranstaltungen noch nicht abgeschlossen. Es sind jedoch zwei Besichtigungen und eine Tagesreise geplant. Herr Griebel bemüht sich bei folgenden Firmen um einen Besichtigungstermin. Die Firma Nippon Antenna errichtete im Jahr 2004 ein neues Betriebsgebäude auf einem 28.000 qm großen Grundstück an der Zusestraße, um dort eine Test- und Forschungsanlage aufzu- 36 Und wurde 1972 zum Ehrenvorsitzenden der Bezirksgruppe Itzehoe ernannt. Bis zuletzt hat er sich mit Elan in die berufspolitische Arbeit eingebracht und regelmäßig an der Vorstandsarbeit mitgewirkt. Seine liebenswerte Art im Umgang mit seinen Kollegen und seine sprichwörtliche Hilfsbereitschaft werden uns in Zukunft fehlen. Wir werden Ihn nicht vergessen. BUND DEUTSCHER BAUMEISTER, ARCHITEKTEN UND INGENIEURE e V., Bezirksgruppe Itzehoe Bernhard Griebel, Vorsitzender BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 BEZIRKSGRUPPEN Bezirksgruppe Neustadt Neues aus der Region Finn Kleinwort als 2. Vorsitzender neu gewählt Während der letzten Jahreshauptversammlung hatte die Bezirksgruppe Hans-Peter Schoop, Landesvorstandsmitglied und Jorn Kick, 2. Landesvorsitzenden, zu Gast. Sie überbrachten die Grüße des Landesverbandes und berichteten über die Ereignisse des letzten Jahres. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die anstehende Neuwahl eines 2. Vorsitzenden für die Bezirksgruppe. Nach kurzer Erörterung konnte Herr Finn Kleinwort als Kandidat gewonnen werden. Er wurde einstimmig gewählt und nahm das Amt, zur Freude des BGVorsitzenden, Rüdiger Rausch, an. Das Amt war neu zu besetzen, da der langjährige 2. Vorsitzende, Herr Zachau, es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter ausüben konnte. Rüdiger Rausch bedankte sich, auch im Namen der gesamten Bezirksgruppe, sehr herzlich für die langjährige, wertvolle Arbeit des Kollegen für den Berufsstand und den BDB. Neuer Vorstand: 1. Vorsitzender: Dipl.-Ing. Rüdiger Rausch, Neustadt, Cap Arcona Weg 46 Tel. 0 45 61/28 61 2. Vorsitzender: Dipl.-Ing. Finn Kleinwort, ber. Ing. Neustadt, Memelweg 22, Tel. 0 45 61/55 59 22 14 ger Stadtteils „Sonwik“ und einem festlichen Essen zum Jahresausklang konnte die BG auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Rüdiger Rausch Wassersportzentrum Pelzerwiese 24 Im Nov. 2005 wurde der Öffentlichkeit die Umnutzung des ehemaligen Fernmeldeturms der Marine in Pelzerhaken vorgestellt. Dabei handelt es sich um das einzige Gebäude des aufgegebenen Standortes der Marine, das erhalten und umgebaut wird. Es stammt aus den 30er Jahren und bietet aus allen Geschossen einen traumhaften Blick auf die Ostsee. Der Baubeginn für das vom Architekturbüro Schlossmacher und Jungk konzipierte Wassersportzentrum ist für das Frühjahr 2006 geplant. Das Gebäude soll zum Treffpunkt für Hobie Catsegler, Kiter, Surfer und Jollensegler werden. Im ehemaligen Fernmeldeturm, der mit vorpatiniertem Kupfer verkleidet wird, entstehen Wohnungen, in den mit Lärchenholz verschalten Seitenflügeln entstehen ebenfalls Wohnungen und eine Gewerbeeinheit. Auf der „Pelzerwiese 24“ sind ferner Takelplätze, Wohnwagenstellplätze und Lagerflächen für die Segelsportler geplant. Abgerundet wird die Anlage durch die Planung eines Shops, eines Cafes und von Schulungsräumen. Das Ferienhausgebiet am Leuchtturm soll sich 2006 erweitern. „So schiebt ein Baustein den anderen an“, erklärte der Verwaltungschef, BM Henning Reimann. RED/KB Quellen: Lübecker Nachrichten, Internetseiten der Pelzerwiese 24 Schatzmeister: Dipl.-Ing. Egon Wicklein, freier Architekt, Neustadt, Teufelsberg 25 Tel: 0 45 61/45 67 Die BG Neustadt hat keine Referenten für die Berufszweige Angestellte, Architekten, Beamte, beratende Ingenieure, Unternehmer und Hochschule. Bei Bedarf werden Aufgaben dieser Referate von Rüdiger Rausch mit erfüllt. Mit den Besichtigungen einer Leerküche in Neustadt sowie des Klärwerkes in Neustadt und gemeinsamen Studienfahrten mit der BG Ostholstein zum Schloss Eutin und zum neuen FlensburBDB Nachrichten – 11/Februar 2006 Computersimulation des Projektes „Pelzerwiese“. 37 INFO Eine neue Generation von Sonnenschutzgläsern Energieeffizientes Glas Die Architektur von heute ist durch großzügige Verwendung von Glas charakterisiert. Lichtdurchflutete Räume spielen mittlerweile eine wichtige Rolle bei der Lebensqualität. Diese Transparenz kann jedoch zu ungewollter Aufheizung der Räume im Sommer und verstärktem Wärmeverlust im Winter führen. Der Bedarf an energieeffizienten Gläsern ist während der letzen Dekade dramatisch gestiegen. In Regionen mit gemäßigtem oder kaltem Klima sind Gläser mit verbessertem Wärmeschutz spätestens seit den gestiegenen Kosten für Heizenergie und politischen Entscheidungen zur Reduzierung des Treibhausgases CO2 obligatorisch. Energieeinsparverordnungen in vielen europäischen Ländern (speziell Deutschland gilt hier als Vorreiter der Entwicklung) verlangen per Gesetz nach Gläsern mit bestmöglichem Wärmedämmvermögen sowohl in Wohn-, als auch in öffentlichen Gebäuden. Die Folge ist eine steigende Nachfrage nach effizienten Sonnenschutzgläsern mit integrierter Wärmeschutzfunktion. In den wärmeren Klimazonen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die direkte Reflektion der kurzwelligen Sonnenstrahlung am Tage nur die eine Seite der Medaille ist. Der Wärmeübergang (langwellige Strahlung) von der warmen Umgebung zum klimatisierten Gebäudeinneren jedoch kann nur durch hocheffektive Beschichtungen mit Low-E-Funktion vermieden werden. Da der Wärmeverlust durch Strahlung ca. 2/3 der Gesamtverluste im Isolierglas ausmacht, ist die Reduzierung besonders wichtig (Abb. 1) Auf der anderen Seite führt die Aufheizung durch Sonneneinstrahlung, besonders bei Glasfassaden, zu unkontrollierbaren Kosten für die Klimatisierung. Abbildung 2 zeigt die Umwandlung der Sonnenstrahlung im Isolierglas. Es ist offensichtlich, dass der effektivste Weg zur Reduzierung des Gesamtenergiedurchgangs (g-Wert) die erhöhte direkte Energiereflektion an der Glasoberfläche ist. Das reduziert einerseits die direkte Energietransmission, andererseits aber auch die Aufheizung der Verglasung durch Energieabsorption. Da die Hälfte dieser Wärme direkt nach innen abgestrahlt wird, ist klar: Energiereflektion ist in jedem Fall effizienter als Energieabsorption! Um eine geeignete Energiereflektion zu erreichen, sind spezielle Glasbeschichtungen notwendig. Gläser mit den besten Eigenschaften bezüglich Licht und Energie sind mit Magnetron-Sputter-Beschichtungen, basierend auf Silber als Funktionsschicht, ausgestattet. Abb. 1 38 Die Nachteile solcher Beschichtungen liegen in den eingeschränkten Verarbeitungsmöglichkeiten. Normalerweise kann nur bereits bearbeitetes Glas (ESG, VSG, Siebdruck) mit einer solchen weichen Schicht versehen werden. Auf der anderen Seite bieten pyrolithische Gläser eine exzellente Beständigkeit, können aber nicht die geforderten Eigenschaften bieten. High Performance – uneingeschränkte Anwendung GUARDIAN hat die Forderungen nach High-Performance-Glasbeschichtungen schon vor langer Zeit erkannt. Dabei spielt die Kombination von Eigenschaften wie Wärmeschutz, Sonnenschutz und hohe Lichtdurchlässigkeit eine zentrale Rolle. Gläser der Reihe SUN-GUARD® High Performance sind in der Lage, ungewollten Sonnenenergiedurchgang zu reduzieren, garantieren aber gleichzeitig eine hohe Lichttransmission. Außer den normalen Anforderungen an moderne Sonnenschutzgläser, wie homogene Farberscheinung in Reflektion, optimales Verhältnis von Licht- und Energietransmission sowie Wärmedämmung bietet SUN-GUARD® HP nahezu uneingeschränkte Verarbeitungsmöglichkeiten. Die SUN-GUARD® HP Gläser werden nach dem von GUARDIAN patentierten Silacoat®-Verfahren, einer Kombination Abb. 2 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 INFO Abb. 3 spezieller Materialien und Ausrüstungen, hergestellt. Das Ergebnis sind attraktive Produktmerkmale und maximale Flexibilität für eine nachträgliche Verarbeitung. Der spezielle Beschichtungsaufbau mit Silber als Funktionsschicht (Abb. 3) ermöglicht exzellente Eigenschaften: Abb. 4 Thermisch Vorspannen Alle Typen von SUN-GUARD® HP können gehärtet werden. Ein Netz von zertifizierten Verarbeitern garantiert eine perfekte Produktqualität und die schnelle Verfügbarkeit vor Ort. Keramischer Siebdruck Ein keramischer Druck kann auf der Beschichtung erfolgen, um Erscheinungsbild und Eigenschaften zu beeinflussen. Die Haftung ist ausreichend für den Einsatz in Isolierglas. Sonnenschutz Hohe Selektivität für maximale Energieeinsparungen bei gleichzeitig optimaler Transparenz Für weitere Informationen: www.guardian-europe.com Ralf Greiner Guardian Flachglas, Thalheim Wärmeschutz Verbesserte Wärmeisolation für geringe U-Werte ohne zusätzliche Low-EBeschichtung In Abbildung 4 wird die deutliche Verbessung der Selektivität deutlich. Verglichen mit einer Standard-Sputter-Beschichtung aus der Reihe SUN-GUARD® Solar mit ähnlicher Lichtdurchlässigkeit, zeigt die SUN-GUARD® HP-Beschichtung eine beträchtlich niedrigere Energietransmission. Zusätzlich bieten SUN-GUARD® HP Gläser eine erhöhte chemische und mechanische Beständigkeit, verglichen mit traditionellen Magnetron-Beschichtungen bei ähnlicher oder besserer Energieeffizienz und Beschichtungsqualität. SUN-GUARD® HP ist das erste selektive High-Performance-Glas, welches nach der Beschichtung weiterverarbeitet werden kann: BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 den. Die Haftung ist sogar etwas höher als Glas zu PVB. Das eröffnet die Möglichkeit einer monolithischen Verwendung von selektiven High Performance Gläsern. SUN-GUARD® HP Green 61 – ESG Projekt: Burrard 401, Vancouver Architekten: Architectura, Vancouver Biegen Aufgrund der sehr beständigen Silacoat®-Beschichtung können alle SUNGUARD® HP Gläser gebogen werden. Umfangreiche Tests bei Verarbeitern weltweit stellen sicher, alle Kundenwünsche befriedigen zu können. Innenlamination Alle SUN-GUARD® HP-Beschichtungen können zur PVB-Folie laminiert wer- SUN-GUARD® HP Light Blue 63 – gebogen und flach. Projekt: Neue Musik Halle, Moskau. Architekt: Gnedovskih 39 BEZIRKSGRUPPEN Bezirksgruppe Kiel – Architekturabend Citti Einkaufszentrum Kiel Nach langen Planungen ist es der Citti Handelsgesellschaft mbH & Co. KG gelungen, den alteingesessenen Standort ihres ersten SB-Warenhauses derart zu entwickeln, dass hier ein Einkaufszentrum mit einer Größenordnung von 80.000 m2 Bruttogeschossfläche und 33.500 m2 Verkaufsfläche entsteht. Die Baumaßnahme wurde möglich durch den Zukauf von benachbarten Grundstücksflächen und der großen Bereitschaft der Kieler Politik und Verwaltung das Projekt zu befürworten. Auf 107.000 m2 Grundstücksfläche entsteht ein Einkaufszentrum mit einer zweigeschossigen Mall, angegliedert an das bestehende Citti Warenhaus mit einer Verkaufsfläche von ca. 12.000 m2. Der Neubau weist eine Größenordnung von 330 m Länge und 70 m Breite auf. Unterhalb des Mall-Neubaues befinden sich in einer offenen Tiefgarage ca. 1.000 Stellplätze, die über einen zentralen Erschließungskern an die Mall angebunden sind. Auf 25.000 m2 Fläche finden Fachmärkte, Shops, Gastronomie und Dienstleistung Platz. Außerdem werden Verwaltungsflächen und Personalräume für insgesamt ca. 1.000 Mitarbeiter geschaffen, die hier im neuen Citti Park ihre Anstellung haben oder finden. Neben der Neubaumaßnahme werden das gesamte Citti Warenhaus innen wie außen neu gestaltet. Keine Abteilung bleibt an ihrem alten Standort. Da diese Baumaßnahme im laufenden Verkaufsbetrieb stattfindet, wird sie in ca. 20 Einzelbaustellen aufgesplittet. Ehrgeiziges Ziel ist es, den Altbau parallel zur Neubaumaßnahme fertig zu stellen. Ziel ist es auch, dieses SB-Warenhaus, wie schon den Citti Markt in Lübeck, zum schönsten Warenhaus Deutschlands auszubauen (siehe Bericht auf Pro 7 im Jahre 2003). Auch die Außenanlagen werden im Zuge der Gesamtbaumaßnahme komplett umgestaltet und neu gebaut. Es entstehen hier ebenfalls 1.000 Stellplätze, so dass den Kunden insgesamt 2.000 Stellplätze zur Verfügung stehen. 40 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 BEZIRKSGRUPPEN Zur Zeit ist die Rohbaumaßnahme abgeschlossen. Ein Drittel der Verkaufsfläche wurde zu Weihnachten in Betrieb genommen. Es läuft der Mieterausbau und der Umbau Citti Warenhaus mit einem Eröffnungstermin August 2006. Weitere Planungen und Baumaßnahmen auf dem Grundstück sind die Erweiterung der Hauptverwaltung Citti Handelsgesellschaft (Fertigstellung Ende 2006) und die Anbindung an einen neuen Stadtbahnhof (Fertigstellung 2008). Für die Landeshauptstadt Kiel und für Schleswig-Holstein ist der Citti Park momentan eine der größten Baumaßnahmen. Es werden insgesamt über 90 Millionen € netto verbaut. Verantwortlich für das gesamte Konzept einschließlich Planung und Bauleitung ist das Architekturbüro AX5 architekten bda Mühlendamm 11 24113 Kiel Folgende Fachingenieure sind am Projekt beteiligt: witte consulting projektmanagement Siekreystraße 20 a 22459 Hamburg Ing. Büro Trebes efg Ingenieure AG Rendsburger Straße 162 24537 Neumünster IGU Institut für Gewässerschutz und Umgebungsüberwachung Dr. Biernath-Wüpping GmbH Köpenicker Straße 59 24111 Kiel IGB Ingenieurgesellschaft mbH Boiestraße 11 24114 Kiel Text und Fotos: Holger Koppe BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 41 BEZIRKSGRUPPEN Bezirksgruppe Kiel Städtebaulicher Workshop „Hörnspitze“ Auf der Suche nach einem geeignetem Areal für einen Workshop wurde die Bezirksgruppe Kiel hinter dem Behördenzentrum, auf dem Gelände des „alten Schlachthofes“ fündig. Zu überplanen war das Gebiet zwischen Schwedendamm, Gablenzbrücke und Werftstraße. In anbetracht der Umgestaltung der Gablenzbrücke und der damit entstehenden direkten und fußläufigen Verbindung mit der Hörn erfährt dieses Quartier eine außerordentliche Aufwertung. Herr Hansen vom Stadtplanungsamt stellte anhand der Modelle im Rathaus die Überlegungen und Planungen der Stadt Kiel für dieses Areal vor. Als Schlagworte sind zu nennen: Blockbebauung und extreme Verdichtung. Die Ortsbegehung leitete Frau Dipl.Ing. Petschner. Sie führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen der Architektur (von Landschaftsarchitektur bis zur Raumplanung) über das Gelände des „alten Schlachthofes“. Geschichte Dieser Bereich von Kiel wurde erst 1876 aufgeschüttet, die Ausläufer der Förde erstreckten sich bis dorthin. Danach gehörte die Fläche bis in die 1990er Jahre zum Kieler Schlachthof. Nachdem der Schlachthof nach Wellsee ausgegliedert worden war, entstand dort ein Verwaltungszentrum: das Arbeitsamt und das Ministerium für Soziales und Jugend. Es waren weitere Ministerien in der Planung, die aber nicht mehr realisiert wurden. Inzwischen hat die Stadt Kiel das Gelände zurückgekauft - zur Zeit eine Industriebrache. blenzbrücke mit geplantem „Wasserspiegel“ und natürlich nicht zu vergessen, die Hörn. Außerdem fällt die gute Verkehrsanbindung auf. Die geplante Bushaltestelle „Gabelenzbrücke“ nördlich des Areals, der Bahnhof, zu Fuß in weniger als 10 min. zu erreichen und auch der kurze Weg zur B 76 und zum Ostring für Autofahrerinnen und Autofahrer. Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner gelangen schnell in den Sophienhof und in die City, zum Arbeiten oder zum Shoppen. Verstärkt wird die Qualität des Quartiers durch die Nähe zu den Grünachsen Brook und Hörn – Güterbahnhof – Molfsee, die noch ausgebaut werden soll. 42 Bebauungsvorschlag am Modell Konzept Potentiale Schnell kristallisierten sich die Potentiale des Gebietes heraus. Als Erstes ist da das für Kiel typische Wasser zu nennen: Die Nähe zum Brook, der Teich in der Mitte des Plangebietes, die Ga- Foto: Luftbild aus dem Stadtatlas Kiel Konzept Ein Kernbereich des Quartiers wird durch das Arbeitsamt, Ministerium und ein Tivoli nach Kopenhagener Vorbild vom umschließenden Verkehr geschützt. Der Wert des innerstädtischen Wohnens muss durch planerische und bauliche Maßnahmen gesteigert werden. Grünachsen werten das Gebiet auf. Die Kulturachse von der Halle 400 über Tivoli zur alten Margarinefabrik soll durch eine Lichtachse betont werden. BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 BEZIRKSGRUPPEN In den Diskussionen entwickelte das Team Kriterien, die bei der weiteren Planung berücksichtigt werden sollten. Die Wohnqualität lässt sich noch durch eigenes Grün (soziale Kontrolle muss möglich sein), sowie Balkone und Wintergärten verbessern. Um vermehrt Familien in die Stadt zurückzuholen wäre auch ein genossenschaftliches Wohnprojekt denkbar. Um eine schnelle Vermietbarkeit, bzw. einen schnellen Verkauf zu realisieren, ist es notwendig, qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Gemeinschaftsräume können den Wert weiter erhöhen. Auch über ein generationsübergreifendes Wohnprojekt sowie die Beteiligung der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner bei der Planung wurde nachgedacht. Basierend auf dem gemeinsam erarbeiteten Konzept wurden 4 Bebauungsvorschläge und eine Power-Point Präsentation im Anschluss an den Workshop ausgearbeitet. Bebauungskonzept 3 Martina Petschner, freischaffende Architektin BdB Bebauungskonzept 4 Sven Steffen, Dipl.-Ing. Architekt • H20-BLOXX • Wasser, Wasserrinnen, Brunnen, flache Wasserspiegel • Belockbebauung • Plätze: städtisch gestaltete Gärten • 2 Knotenpunkte: gestärkt durch öffentlichkeitsfördernde Aktivitäten Bebauungskonzept 1 Sabina Gross, Dipl.-Ing. Raumplanung Bebauungskonzept 2 Kerstin Frowein, Dipl.-Ing. Architektur • III-FREI • 3-geschossige Zeilen Wohnen/ freie Berufe • 4-geschossige Marker Wohnen/ Gastro + Einzelhandel • Grundstücksbreite – frei, Wahl der Breite nach Käuferwunsch • Gebäudeplanung – frei, nur Wohnen bis Arbeiten + Wohnen • Zufahrt – frei, Grundstückszufahrt frei, jedoch Garagen/Carports in Zentralanlage • Städtische Erschließung, Sicherung der freien Planung • 4-geschossige Stadtvillen mit bis 10 WE als Solitäre • Mietergärten/Freisitze/Dachterrassen • Treppen/ Balkone/Wintergärten • Whg. mit sog. Schalträumen • Wohnwege ohne PKW Teilnehmende: - Kirsten Breindl, freischaffende Architektin BDB - Anna Depta, Dipl.-Ing. (FH) Architektur - Kerstin Frowein, Dipl.-Ing. (FH) Architektur - Sabina Gross, Dipl.-Ing. Raumplanung - Iris Kolbe, Dipl.-Ing. (FH) Architektur - Martina Petschner, freischaffende Architektin BDB - Sven Steffen, Architekt - Ingrid Wettig-Homm, Landschaftsarchitektin - Birgit Schlote, Dipl.-Ing. (FH) Architektur - Susanne Vietheer, Diplomandin der Architektur - Karina Vogel, Dipl.-Ing. (FH) Architektur Kerstin Frowein • • • • • Generationsübergreifendes Wohnen Stadthäuser/ EFH Seniorenwohnen Kindergarten Oberirdische Verbindung Brook – Teich beratung • planung • ausführung Inh. Ralf Axnick – Elektromeister – heizung • lüftung • sanitär • wartung • wärmepumpen • regenerative energien • zentralstaubsaugeranlagen • klempnerei • wärme-kraftkupplung • kältetechnik • pelletheizungen • kamine Rendsburger Straße 53 • 24534 Neumünster Tel. 0 43 21 / 4 58 46 • Fax 0 43 21 / 4 58 47 BDB Nachrichten – 11/Februar 2006 Wasbeker Straße 87 24534 Neumünster Tel. 0 43 21 / 6 35 76 Fax 0 43 21 / 6 38 94 E-Mail: [email protected] 43 Das neue Model(l) 12 Überzeugende Vorteile für Dachdecker- und Zimmerermeister 1 Enorme Flexibilität in der Lattweite (33,0 - 36,0 cm) 2 Anspruchsvolle Optik der Dachfläche auch im gezogenen Zustand 3 Einsatzmöglichkeit bis 10° Dachneigung mit regensicherem Unterdach www.janda-roscher.de 4 Neuartige und optisch ansprechende Belüftung für Traufe und First mit INNOVO VENTO 5 Noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten mit zwei neuen TOPLINE-Oberflächen in brillant-granatbraun und brillant-smaragdgrün www.bogener-dachziegel.de Bayerische Dachziegelwerke Bogen GmbH Ödhof 1, 94327 Bogen Fon +49(0)94 22/509-0 Fax +49(0)94 22/509-380 [email protected] www.bogener-dachziegel.de Ein starkes Stück Ton.