caliber Forum komplett - Sportschützen
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caliber FAQ Waffentechnik & Schießpraxis Innenrohrdurchmesser von Gewehrläufen Frage: Ich hätte mal eine Frage bezüglich des Kalibers 8x57 IS. Ich finde in Katalogen sämtliche Angaben von Innerohrdurchmessern der Gewehrläufe verschiedener Kaliber, außer des Kalibers 8x57 IS. Können Sie mir da vielleicht weiterhelfen? Die Redaktion: Als die Patrone 8x57I im Jahre 1888 unter der militärischen Bezeichnung M88 eingeführt wurde war sie mit Geschossen des Diameters .318“/8,08 mm versehen. Zur Steigerung der Leistungsumsetzung und der Präzision experimentierte man mit geringfügig dickeren Geschossen. Diese Versuche führten im Jahre 1904 zur Einführung einer so stark veränderten Variante, daß diese nicht mehr aus den 8x57I Gewehren verschossen werden konnte und deshalb mit dem Zusatz S gekennzeichnet wurde. Die 8x57 IS verwendet Geschosse im Diameter .323“/8,20 mm. Dementsprechend sind die Laufinnenmaße bei der 8x57 I 7,80 mm Feld- und 8,07 mm Zugdurchmesser und bei der 8x57 IS 7,89 mm Feld- und 8,20 mm Zugdurchmesser. Die Geschoß- und Laufabmessungen gelten auch für gelten auch für die Randvarianten 8x57IR und 8x57 IRS. Leistungsumsetzung von 4“-Revolvern Frage: Welche Geschoßgeschwindigkeit und Geschoßenergie erreicht ein 4“-Revolver Smith & Wesson mit Patronen der Kaliber .357 Magnum und .38 Special mit 158 Grains/10,2 Gramm Teilmantelbeziehungsweise Bleigeschossen. L. P., Dresden Die Redaktion: Da die Leistungsumsetzung von Revolvern erheblich von Trommel-Laufspalt, Verschlußabstand, Schlagenergie, Patronenlager- und Trommelausgangs-Abmessungen abhängt, ist eine pauschale Aussage nicht sehr genau. Wie sie vielleicht schon selbst festgestellt haben, sind die Angaben aus den Katalogen der Munitionshersteller aus zum Teil überlangen Meßläufen (geschlossenes System) ermittelt worden und liegen weit über den tatsächlich erreichten Werten. In der Praxis kann es dadurch vorkommen, daß eine Patrone aus einem eng-tolerierten 4"-Revolver eine höhere Geschwindigkeit erreicht, als aus einer 8"-Waffe mit größeren Toleranzen. Aus einem 4" S&W-Revolver erreichen .357 MagnumFabrikpatronen mit 158 Grains Geschoß ca. 330 bis 370 Meter pro Sekunde und .38 Special-Laborierungen 158 Grains Geschoß ca. 220 bis 250 Meter pro Sekunde. Durch den geringeren Durchpreß- und Reibungswiderstand im Lauf setzen Patronen mit Bleigeschoß etwa 20-40 Meter pro Sekunde mehr Geschoßgeschwindigkeit um. Die Geschoßenergie (E0 in Joule) läßt sich wie folgt errechnen: Geschoßgewicht in Kilogramm mal Geschoßgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde zum Quadrat geteilt durch zwei. Fragen zum „Tempo-Limit“ Frage: Ich bin Sportschütze im DSB und habe mit Interesse Ihren Artikel „Tempo-Limit“ über Geschoßgeschwindigkeitsmeßgeräte in der caliber-Ausgabe 9/2000 gelesen. In der Disziplin Gebrauchspistole/-Revolver des DSB wird ein Mindestimpuls von der Munition gefordert, bei deren Unterschreitung dem Schützen die Disqualifikation droht. Die Kontrolle der Munition mit einem Meßgerät ist daher sehr wichtig. Deshalb interessieren mich besonders die Erfahrungen mit dem Meßgerät CED Millennium. Wie groß ist die Meßtoleranz des Gerätes (Bauteilsstreuung und Temperatur)? Kann es eine Meßverfälschung durch Pulverpartikel geben, die nicht als solche angezeigt wird? Wie groß ist der zweckmäßige Abstand zur Meßschranke? und welche Geräte sind vom DSB zugelassen? Die Redaktion: Die Meßtoleranz der in der Ausgabe 9/2000 getesteten Geräte ist so gering, daß die dadurch entstehenden Abweichungen in den üblichen Geschoßgeschwindigkeitsschwankungen untergehen. Die Temperatur hat im normalen Bereich (-10 bis +40 Grad Celsius) dabei keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit, sondern lediglich auf die Munition, deren Leistung mit sinkender Temperatur abnehmen kann. Durch Pulverpartikel verursachte Fehlmessungen fallen durch ihre um ca. 100 bis 200 Meter pro Sekunde höhere Geschwindigkeit eigentlich immer auf, im Falle des CED Millennium warnt darüber hinaus noch eine besondere Funktion vor stark abweichenden Messungen, die Sie dann wahlweise aus der Meßreihe streichen können. Der zweckmäßige Abstand zwischen Mündung und erster Meßschranke ist wie bereits in dem Artikel beschrieben zwei Meter, wobei für einige wenige Magnum- oder besonders starke Gewehrkaliber Abstände von drei bis fünf Metern notwendig sein können. Eine verbindliche Liste von DSB-zugelassenen Meßgeräten gibt es unseren Informationen bislang genau so wenig wie ein einheitliches Meß-Prozedere. Während bei einigen Kreis- und Bezirksmeisterschaften bereits disqualifiziert wurde, wenn einer von drei gemessenen Werten unterhalb des geforderten Mindestimpulses lag, wurde in anderen Landesverbänden das Erreichen des Mindestimpuls im Durchschnitt toleriert. Bei der Deutschen Meisterschaft 2000 genügte sogar das Überschreiten des Mindestimpulses mit einen Wert zum Bestehen des Tests. Aus diesem Grunde arbeitet die Technische Kommission des DSB zur Zeit an einer einheitlichen Regelung, die wir nach Festlegung gerne veröffentlichen werden. Optimale Lauflänge für OA-15 Frage: Ich beabsichtige ein Oberland Arms OA-15 zu kaufen. Da ich die Waffe sowohl für Präzision, als auch für die praktische Büchse einsetzen möchte frage ich mich wie groß der Unterschied zwischen der 16" und 20" Version insbesondere in Bezug auf Präzision und Leistung bis auf 300 Meter ist. Welche Lauflänge können Sie mir empfehlen. Die Redaktion: Für die typischen 300 Meter-Wettbewerbe mit dem AR-15 werden in den USA fast ausschließlich Gewehre mit 20"-Lauflänge verwendet. Der Vorteil des längeren Laufes liegt hauptsächlich in der höheren Geschoßgeschwindigkeit die damit erzielt werden kann, und die zu einer stabileren Außenballistik führt. In dem Zusammenhang ist es darüber hinaus wichtig, möglichst schwere Geschosse wie beispielsweise das Hornady 68 Grains BTHP, Sierra 69 Grains MatchKing, Hornady 75 grs A-Max oder Sierra 80 Grains MatchKing einzusetzen, wovon letzteres wegen des verbleibenden Pulverraums so lang (OAL=64,8 mm) verladen werden sollte, das es nur aus Militär-Waffen mit langem Übergangskegel und einzeln geladen verwendet werden kann. Die anderen Geschosse lassen sich auf die übliche/maximale Patronenlänge von 57,4 mm laden. Geeignete Treibladungsmittel sind beispielsweise Vihtavuori N 140, Hodgdon Varget, Accurate Arms 2460 oder PB Clermont PCL 507 geeignet. Ladedaten nach Lauflänge Frage: Als Sportschütze schieße ich mit einer Smith & Wesson Target-Champion-Pistole im Kaliber .45 ACP. Da ich nun mit dem Wiederladen beginne, bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Scheibenlaborierung mit Mindestimpuls für die DSB Zentralfeuerdisziplin Gebrauchspistole Gruppe II. Leider sind fast alle Ladeempfehlungen für 1911er-Systeme mit 6“-Lauf ausgelegt, was aus meiner 5“ Waffe mit anderem Verriegelungssystem nicht unbedingt das Optimum an Präzision erbringen muß. Können Sie mir Laborierungen für meine Waffe empfehlen. Die Redaktion: Die Präzision, die mit einer Laborierung erreicht werden kann, hängt von der Qualität des Geschosses und dem Impuls des Treibladungsmittels ab. Darum gehören zu vernünftigen Ladedaten neben der Angabe aller Komponenten, des Crimps und der Patronenlänge auch immer die Geschoßgeschwindigkeit und die Waffe, aus der sie erreicht wurde. Während man bei Revolvern vor dem Übernehmen der Laborierung eigentlich nur überprüfen muß, ob die Leistung der Handladung zu der Waffe paßt, sind bei Pistolen einige Punkte mehr zu beachten. Zuerst sollte man prüfen, ob das Geschoß bei der angegebenen Patronenlänge nicht schon mit der aus der Hülse ragenden Führungsfläche den gezogenen Laufteil berührt. Dazu läßt man einen Dummy (gecrimpte! Patrone ohne Pulver & Zündhütchen) in das saubere Patronenlager des ausgebauten Laufes gleiten. Der Dummy muß ohne Nachhelfen ganz ins Patronenlager und wieder heraus gleiten. Klemmt das Geschoß nämlich schon vor dem Abfeuern im gezogenen Teil des Laufes, erhöht sich der Gasdruck schnell um einige hundert bar. Wenn die Patronenlänge reduziert werden muß, sollte die Pulvermenge ebenfalls drastisch reduziert werden. Die Pulvermenge sollte um das Vierfache der Setztiefe reduziert werden. Im Kaliber 9 mm Luger könnte das zum Beispiel lauten: Wenn ich die Patronenlänge von 28,5 auf 27,1 mm (5%) reduzieren muß, sollte die Pulverladung von beispielsweise 4,5 auf 3,6 Grains (20%) reduziert werden. Die zweite Anpassung bezieht sich auf den Geschoßdiameter in Relation zum Zugdurchmesser des Laufes. Während Vollmantel-, Teilmantel-, verkupferte- und gegossene Hartbleigeschosse in der Regel die beste Präzision bringen, wenn Sie im gleichen Durchmesser wie das Zugmaß des Laufes verschossen werden, sollten gepreßte Weichblei- und Haendler & Natermann High Speed Geschosse immer 0,001“/0,025 mm größer gewählt werden. Eine Ausnahme ist das Kaliber .38 Special/.357 Magnum bei denen High Speed-Geschosse im Diameter .357“ in Ordnung sind. Paßt die Patronenlänge und der Geschoßdiameter zu der eigenen Waffe, kann die Ladedate (nach Überprüfung anhand der Angaben des entsprechenden Pulverherstellers) übernommen werden. Um einen Vergleich mit der angegebenen Laborierung zu haben, sollte dann die Geschoßgeschwindigkeit gemessen, mit der Ladedate verglichen und die Pulverladung gegebenenfalls angepaßt werden. Erst wenn die gleiche Geschoßgeschwindigkeit wie bei der getesteten Laborierung erreicht wird, kann bewertet werden, ob die Handladung zu der eigenen Waffe paßt. Desert Eagle mit Repetierproblemen? Frage: Ich brauche mal Euren technischen Beistand, ich bin im Besitz einer Desert-Eagle .357 Magnum, Modell Mark XIX, mit einem 6" Lauf. Zuerst habe ich meine Desert-Eagle mit einem 10" Lauf geschossen, da funktionierte alles wunderbar. Als ich dann auf den 6"-Lauf umrüstete, begann das Problem, daß das gute Stück nicht mehr ordnungsgemäß die abgefeuerte Hülse auswirft. Die Hülse bleibt meistens quer vor dem Patronenlager eingeklemmt liegen. Ich habe es auch schon mit Fabrikmunition probiert (PMC Teilmantel 158 Grains), zeigte die gleichen Symptome. Meine Laborierung ist normalerweise 158 Grains Teilmantelgeschosse vor 14,6 Grains Vihtavuori N 110 und Winchester Small Pistol Magnum-Zündhütchen. Könnt Ihr mir vielleicht weiterhelfen? Die Redaktion: Auf den ersten Blick scheint es so zu sein, als wenn die verwendete Munition aus dem kürzeren Lauf nicht genügend Rückdruck entwickeln würde, um ein störungsfreies Repetieren zu ermöglichen. Da es sich bei der von Ihnen angegebenen Fabrikmunition allerdings um eine der stärksten auf dem Markt befindlichen Sorten handelt, schließt sich diese Ursache eigentlich aus. Zum Verständnis des Funktionsprinzips der Desert Eagle muß man wissen, das zwar zur Entriegelung des Drehkopfverschlusses Pulvergase abgezapft werden, für den Repetiervorgang des Schlittens allerdings die kinetische Energie der Patrone maßgebend ist. Wenn sichergestellt ist, das die Verschlußführung leicht geölt ist, der richtige Gaspiston und die richtige Verschlußfeder eingesetzt ist, kann es sich nur um eine mechanische Bremse im System (Grat, Stauchung etc.) oder ein zu schwaches Halten der Waffe im Schuß handeln. Ausgebrannter Lauf? Frage: Als langjähriger Leser der Caliber Zeitschrift würde ich eine Auskunft benötigen. Ich würde mir gerne ein gebrauchtes Remington 40 X .308 Varmint kaufen. Weil ein solches Gewehr fast nicht gebraucht verkauft bzw. gehandelt wird, möchte ich gerne einiges dazu wissen. Hätte ein Angebot von einem österreichischen Händler dieses Gewehr um 900 Euro zu erwerben. Auf was ist zu achten. Das Baujahr lt. Stempel 1980. Des weiteren sagte mir der Händler das der Lauf in der Mitte etwas ausgebrannt sei, aber das würde nichts ausmachen. Er schätze das Gewehr auf ca.1000 abgefeuerte Patronen. Ist von einem Kauf abzuraten? Die Redaktion: Der Preis von 900 Euro für eine gebrauchte 40 X von Remington ist extrem günstig da Neuwaffen zwischen 4.200-3.700 Euro rangieren. Etwas skeptisch macht mich die Aussage des Händlers, daß der Lauf in der Mitte ausgebrannt sein soll. Das ist unseres Wissens nach gar nicht möglich. Einzig und alleine der Übergang vom Patronenlager in den gezogenen Laufteil ist der Erosion durch heiße Pulvergase ausgesetzt. Dieses kann man durch Nachreiben des Patronenlagers und des Laufgewindes aber beheben. Beschädigungen in der Laufmitte können eigentlich nur von falscher Reinigungstechnik oder aber Steckschüssen herrühren. Die Schußleistung kann davon sogar unberührt bleiben, wenn das Geschoß an der beschädigten Stelle des Laufes nicht deformiert wird. Eine Überprüfung der Schußleistung sollte aber bei jedem Waffenkauf (neu und gebraucht) zum Standard Prozedere gehören. Rückstoßdämpfer Frage: Bereits seit Jahren bietet die Firma Eduard Kettner in ihrem Programm Rückstoßdämpfer für diverse Pistolen an. Wurden diese Rückstoßdämpfer von Ihnen bereits getestet und wie fiel das Ergebnis aus? Die Redaktion: Diese Rückstoßdämpfer wurden ursprünglich von der Firma Shock-Tec für die BerettaPistolen der US-Armee in Verbindung mit der recht stark geladenen Nato-Patrone entwickelt, um die Energie des Verschlusses kurz vor dem Umkehrpunkt abzubremsen. Aus Erfahrungen mit anderen Produkten dieses Typs sind uns aber Fälle bekannt, in denen solche Rückstoßbremsen wegen der Verkürzung des Verschlußweges zu Auswurf- und Zuführstörungen geführt haben. Bei IPSC-Schützen, die diese zur Steigerung der Funktionssicherheit und Haltbarkeit der Waffe in Verbindung mit einer eigentlich zu schwachen Verschlußfeder einsetzen, wird die Lebensdauer der Rückstoßbremsen dadurch, je nach Hersteller, auf wenige tausend Schuß herabgesetzt. Unserer Meinung nach ersetzen diese Rückstoßbremsen nicht eine richtig dimensionierte Verschlußfeder. Wenn die werksseitig eingesetzte Verschlußfeder kein zufriedenstellendes Ergebnisse liefert, sollte man auf die stärkste, speziell für den entsprechenden Waffentyp erhältliche Feder des Zubehörmarktes zurückgreifen, mit der die Waffen/Munition Kombination auch in der schußschwachen Hand gehalten 100 %ig funktioniert. Diese Rückstoßdämpfer können einen darüber hinaus Einfluß auf die Präzision haben, wenn sie von unten gegen den Lauf drücken, und so die form- oder kraftschlüssige Passung zwischen Lauf, Verschluß und Griffstück aufheben oder beeinflussen. Das von der Firma Kettner aktuell vertriebene Produkt wird von einem anderen Hersteller gefertigt. Wir haben dieses Produkt auch noch nicht getestet. Tips zum Gewehrtuning Frage: In Artikeln zum Thema „Gewehrtuning“ habe ich schon öfter die Empfehlung gefunden, während des Bettungsvorgangs den Schaft durch die Befestigungsschrauben kräftig anzuziehen. Bei diesem Vorgehen wird aber leider genau das Gegenteil einer spannungsfreien Bettung erreicht. Wenn im Schaft Raum für Bettungsmaterial geschaffen wird, verringern und verschieben sich die ursprünglichen Auflageflächen zwischen System und Schaft. Wird besonders großflächig gebettet, besteht gar keine Passung mehr zwischen beiden Teilen. Werden in diesem Zustand die Schrauben nur leicht festgezogen, kann der Schaft bereits deutlich verbogen werden. Bei kräftigem Festziehen kann er im ungünstigen Fall sogar durch Risse beschädigt werden. Läßt man in diesem Zustand das Bettungsmittel aushärten, wird ein extrem spannungsgeladener Zustand in der Bettung endgültig konserviert. Deshalb meine Empfehlung: Beim betten keine Schrauben verwenden, sondern Schaft und System nur mit leichtem Händedruck zusammenbringen und in Ruhe aushärten lassen. So wird, wenn später die Schrauben angezogen werden, nur ein gleichmäßiger Druck zwischen System und Schaft entstehen, der keines der beiden Teile gegeneinander verformt. Ferner ist die Empfehlung, grundsätzlich den Lauf von jedem Kontakt mit dem Vorderschaft zu befreien, mit Vorsicht zu sehen. Bei manchen Waffen, insbesondere bei dünneren Läufen, dämpft ein leichter Druck gegen den Lauf die Schwingungen und verbessert dadurch die Präzision. Diese Bettungsart wird auch als „pressure bedding“ bezeichnet. Ob eine Waffe nun, wie in caliber empfohlen mit komplett „free floating“, also mit freischwingendem Lauf oder mit pressure bedding besser schießt kann nur experimentell ermittelt werden. Die Redaktion: Beim nachträglichen Betten eines Systems sollten die ursprünglichen Auflageflächen zwischen der Unterseite des Systemkastens und dem Schaft beibehalten werden. Nur die Toleranz zwischen dem Rückstoßwiderlager des Systemkastens und dem Schaft soll wie in dem caliber-Artikel 1/2002 beschrieben durch Gießharz eliminiert werden. Dadurch soll sichergestellt sein, daß die Rückstoßund Torsionskräfte nur am Rückstoßwiederlager auf den Schaft und nicht auf die Systemsschrauben übertragen werden. Die Schrauben sollten in jedem Fall beim Betten eingeschraubt werden, da ansonsten das Bettungsmittel in die Löcher gelangen und diese verschließen könnten. Wenn großflächig nachgebettet wird, sollte man das Pillar-Bedding verwenden, bei dem Aluröhrchen als Distanzhalter und Ausrichtungshilfe zwischen Schaft und System verwendet werden, wenn die im Schaft freigearbeitete Fläche mit Harz ausgegossen wird, um dann eine vollflächige Auflage zu haben. Waffenbearbeitungserlaubnis Frage: Ich habe vor mir, wie schon des öfteren in einigen Fachzeitungen berichtet, eine Langwaffe aus Einzelkomponenten selbst zu bauen. Welche Voraussetzungen muß man erfüllen wenn man Waffenteile kaufen und bearbeiten möchte? Die Redaktion: Eine Erlaubnis zum Bearbeiten von Waffen zu nicht gewerblichen Zwecken kann man bei der zuständigen Behörde für waffenrechtlichen Erlaubnisse beantragen. Neben dem Nachweis der Waffensachkunde muß begründet werden, warum man eine Waffenbearbeitungserlaubnis benötigt. Der Kauf von erwerbscheinpflichtigen Waffenteilen unterliegt auch mit einer Waffenbearbeitungserlaubnis dem Erlaubnis durch die Behörde und Schießsportverband nach üblicher Einzelprüfung. In dem Zusammenhang sollte man auch beachten, daß die Waffen nach Bearbeiten von wesentlichen Teilen wie Lauf und Verschluß beim Beschußamt neu beschossen werden müssen. Tod eines Klassikers Frage: Mit Interesse habe ich den Beitrag „Rückkehr eines Klassikers“ über die Pistolen im Kaliber .38 Special Wadcutter in Heft 4/2002 gelesen. Beim Rückblick auf die klassischen Vorgänger der neuen Pistole, vermisse ich einen Hinweis auf die SIG P-240. Es wäre auch einmal interessant, mehr über den plötzlichen "Tod" dieser hervorragenden Pistole zu erfahren. Oder gab es in Ihrer Zeitschrift schon einmal einen Bericht darüber? Die Redaktion: Die SIG/Hämmerli P 240 wurde bewußt nicht in dem Artikel aufgeführt, da die .38 SpecialVariante der ansonsten exzellenten Sportpistole nach Ihrer Einführung in den 70er nur eine kurze, nicht ungetrübte Karriere hatte. Die von vorneherein im Kaliber .38 Special Wadcutter konstruierte Pistole sollte die sportliche Steigerung der legendären P 210 sein. Entgegen der später eingeführten P 240 mit FederMasse-Verschluß in .22 lfB und .32 S&W long, die es auch mit Wechselsystem gab, und die klaglos funktionierten, kam es bei der auf gleichem Griffstück basierenden, verriegelten Version in .38 Special immer wieder zu Waffenbrüchen. Grund dafür schien die Kombination von engem Laufprofil/-Diameter in Verbindung mit selbstgeladener Munition zu sein, bei der es häufiger vorkam, daß kleine Teile des Hohlbodens vom Geschoß abrissen und im Lauf steckenblieben. Der nächste Schuß führte dann unweigerlich zur Beschädigung des Laufes, weil dieser auch durch den bauartbedingten Platzmangel im Verschluß relativ dünnwandig ausfiel. Diese Probleme führten letztendlich dazu, das die P 240 in .38 Special 1979 aus dem Programm genommen wurde. Die Produktion der .22/.32er-Version wurde 1986 wegen des damals als nicht mehr konkurrenzfähigen empfundenen Verkaufpreises von 2.850,- DM eingestellt. Funktionsprobleme mit der .45 ACP Frage: Haben Sie Wiederladedaten für LES Bear CONCEPT V 45 ACP (5"-Lauf) , ich möchte Magtech Geschosse 230 Grain Semi-Wadcutter mit BA 9 Vectan Pulver laden . Oder empfehlen Sie mir hier ein anderes Pulver ????Bei BA 9 muß man bei der Les Bear schon 0,3 Grain über dem max. wert laden sonst repetiert die Waffe nicht mehr !! Die Redaktion: Das Problem kann bei der Recherche der Ladedate entstanden sein. Da die meisten Ladedaten für ein 230 Grains Rundkopf-Geschoß geprüft sind, und da dieses wesentlich weniger tief in der Hülse sitzt, als das von Ihnen bevorzugte Semiwadcutter Projektil, können die Ladedaten nicht ohne weiteres übernommen werden. Nur wenn das Geschoß vom gleichen Typ (Mantel, Blei etc.) gleich tief in der Hülse sitzt, muß die Pulvermenge nicht verändert werden. Die Tabelle verdeutlicht einen Überblick über verschiedene Geschoßtypen und ihren Einfluß auf die Ladedichte. Nach der Veränderung der Pulvermenge, kann dann nur eine Messung der Geschoßgeschwindigkeit zeigen, ob die Laborierung die gewünschte Leistung bringt. Neben der Leistung der Patrone hat aber auch die Abbrandgeschwindigkeit des Treibladungsmittels einen Einfluß auf die Waffenfunktion. Besonders mittelschnelle Pulver wie das von Ihnen angesprochene Vectan BA 9 brennen bei reduzierten Laborierungen und/oder in gasdruckschwachen Patronen wie der verwendeten .45 ACP nicht sehr stabil ab, und liefern daher nicht immer die für eine einwandfreie Repetierfunktion notwendigen Rückdruck. Geht man von einer durchschnittlichen Geschoßgeschwindigkeit von 240 Metern pro Sekunde bei handelsüblichen 230 Grains-Fabrikpatronen aus, so sollte (natürlich bei Laborierungen innerhalb der Gasdruckgrenze) dann bei spätestens 260 Metern pro Sekunde eine einwandfreie Waffenfunktion gewährleistet sein. Sollte das trotz fehlerfreier Waffe nicht ausreichen, sollte man lieber ein etwas schnelleres Treibladungsmittel, wie beispielsweise Vihtavuori N320, Hodgdon HP 38, Alliant American Select, Accurate Arms No.2 oder Rottweil P 801 wählen Vergleich von 230 Grains-Laborierungen in .45 ACP Geschoßform Patronenlänge Geschoßlänge Geschoß a. d. Hülse Rundkopf 32,1 mm 16,1 mm 9,4 mm Flachkopf 30,5 mm 15,9 mm 7,8 mm Semi-WC 31,2 mm 16,9 mm 8,5 mm Geschoß i. d. Hülse 6,7 mm 8,1 mm 8,4 mm Was verbirgt sich hinter "NATIONAL MATCH" Frage: Soweit mir bekannt ist, wurde die Colt Pistole 1911 in den USA für das Schießen einer bestimmten Disziplin, des National Match, mit diversen sportlichen Details verbessert und trägt seitdem die Bezeichnung Colt Gold Cup National Match. Interessant wäre zu wissen ob dies tatsächlich so ist und welchen Ablauf diese Disziplin hat(te), welche Scheiben benutzt wurden und wie die Schießentfernung war (ist). Wir möchten dann ggf. einmal diese Disziplin als Pokalschießen ausschreiben, wobei natürlich nicht nur die Gold Cup als Sportwaffe zugelassen sein sollte. Die Redaktion: Mit dem National Match wird in der Tat eine Schießsportdisziplin beschrieben. Diese Übung ist Teil des Civilian Marksmanship Programms (CMP, früher DCM = Director for Civilian Marksmanship) und wird mit verschiedenen Großkaliberwaffen geschossen. Die klassischste Wertungsklasse in dieser Disziplin wird mit einer Pistole nach Bauart der Colt 1911 A1 im Kaliber .45 ACP, die äußerlich nur mit anderen Abzugszüngel, anderen Griffschalen und einer verstellbaren Visierung verändert werden darf, geschossen. Im National Match Course werden 10 Schuß Präzision auf 50 Yards (einhändig, mit 230 Grains Hardball Munition) in 10 Minuten auf eine Ringscheibe (NRA B-6) geschossen, deren schwarzes Zentrum 20 cm und die Zehn knapp 60 mm mißt. Dann folgen je zweimal 5 Schuß auf 25 Yards (23 m) in jeweils 20 und 10 Sekunden auf eine Ringscheibe mit einem schwarzen Zentrum von 14 cm und einer Zehn von 56 mm Durchmesser. Der amtierende amerikanische Meister absolvierte diese Übung mit 297 Ringen und 10 Innenzehnern. Bei der Pistole vom Typ 1911A1 bezieht sich der Zusatz National Match auf besonders toleranzarme beziehungsweise übermassige Teile und Passungen, die ein wesentlich höheres Präzisionsniveau garantieren sollen. Geschoßmäntel aus Flußeisen = Laufkiller ? Frage: Ich bin Wiederlader und verschieße im Kaliber 8 x 57 IS das 198 Grains Geschoß der Fa. LiMa und im Kaliber .303 British das 180 Grains Geschoß von Sellier & Bellot. Ein Schützenkollege hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß der Mantel der Geschosse nicht aus Kupfer, sondern aus verkupfertem Flußeisen besteht. Ein Magnettest hat dies bestätigt, jedenfalls ist im Mantel ein Eisenmetall vorhanden. Diese Geschosse sollen die Läufe ausschießen; spätestens nach 2.000 Schuß sollen die Läufe "fertig" sein. Mir ist bekannt, daß, neben der verwendeten Menge, Treibladungspulver mit höheren Abbrandtemperaturen (z.B. zweibasige Pulver) die Läufe mehr beanspruchen. Ich verwende daher das einbasige Kemira N 140 (42,5 Grains mit PMC Hülsen für die 8 x 57 IS und 41,0 Grains mit PPU Hülsen für die .303: Ladedaten ohne Gewähr). Die Pulvermenge bewegt sich daher bei der 8 x 57 IS an der unteren Ladegrenze; bei der .303 an der oberen (zulässigen) Ladegrenze. Da ich mir von beiden Geschossen einen Vorrat von jeweils 1.500 Stück zugelegt habe, würde ich gerne wissen, ob die Behauptung meines Schützenkollegen zutrifft. Die Redaktion: Das Geschoßmantelmaterial Flußeisen ist weitaus weicher, als es sein Name vermuten läßt. Die üblicherweise zusätzliche aufgebrachte Nickel- Tombak- oder Kupferschicht fungiert überdies auch als Korrosionsschutz des Geschosses einerseits und als Gleitmittel im Lauf. Damit der Reibwiderstand im Lauf mit dem der weicheren Tombakmantelgeschosse vergleichbar ist, werden Flußeisenmantelgeschosse häufig mit etwa 0,0005“ kleinerem Durchmesser gefertigt, was zu geringfügig höherem Gasschlupf und vermehrter Erosion führen kann. In keinem Fall ist die Laufbeanspruchung aber so stark, daß der Lauf bei den von Ihnen erwähnten Kalibern schon nach so kurzer Zeit zerstört wird. Wichtig ist allerdings das vor dem ersten und nach jedem Verschießen von Geschossen mit Flußeisenmantel der Lauf mit einem Tombaklöser (Robla Mil, Hoppes No. 9 Bench Rest etc.) gründliche gereinigt wurde. Der Unterschied zwischen einem heißen, zweibasigen und einem kalten einbasigem Treibladungsmittel macht höchsten etwa 300 Grad und damit 10% der Verbrennungstemperatur aus, und ist somit zu vernachlässigen. Für die Erosion durch NC-Pulver ist vielmehr die Pulvermenge und der Gasdruck ausschlaggebend. Haltbarkeit von Sportwaffen Frage: Ich lese Ihr Fachmagazin jetzt ca. eineinhalb Jahre und finde es sehr gut. Ich hätte folgende zwei Fragen an Sie. 1. Ich bin nun zwei Jahre Mitglied in einem Schützenverein und schieße ca. alle vier Wochen. Überwiegend Pistole Klein- u. Großkaliber sowie Kleinkaliberlangwaffen. Da ich bisher nur mit vereinseigenen Waffen und teilweise mit Leihwaffen der anderen Mitglieder geschossen habe möchte ich mir nun selbst ein 9 mm Pistole zulegen. Ich habe bisher öfter mit einer CZ 75 B des Vereins geschossen und bin mit dieser Waffe gut zurechtgekommen. Auch habe ich sehr interessiert Ihren Bericht in der Ausgabe 01/2002 gelesen, welcher mich in meiner getroffenen Entscheidung unterstützte. Ich habe auch darüber mit einen anderen Mitglied des Vereins gesprochen, welcher meinte ich solle mir doch lieber eine vernünftige Pistole kaufen, da dies nur ein Billigprodukt sei. Eine ordentlich Waffe hält länger und man hat länger eine vernünftige Waffe und dies zahlt sich auf lange Sicht aus. Nun meine Frage. Unterscheidet sich eine preisgünstige Waffe ich die CZ 75 B in der "Haltbarkeit" sehr von teueren wie z. B. einer Beretta, SIG oder S & W. Wieviel Schuß sind bei guter Pflege mit einer Waffe möglich ohne größere Reparaturen? 2. Ein besonderer Wunsch von mir wäre ein Selbstladegewehr. Darum hätte ich folgende Frage. In den verschiedenen Bundesländern bestehen ja verschiedene Vorschriften bezüglich des Erwerbs von Selbstladegewehren. Ich wohne in Bayern, bin jedoch in einen Schützenverein in Sachsen Mitglied, da ich relativ oft beruflich mehrere Tage in der Woche in Leipzig bin. Falls ich mir also einen Halbautomaten kaufen würde, welcher in Bayern erlaubt ist und in Sachsen nicht, kann ich damit auf Schießständen in Sachsen schießen? Kann ich in meinen Fall überhaupt einen erwerben welcher nur in Bayern erlaubt ist und in Sachsen nicht, da ich ja nur Mitglied in einen sächsischen Schützenverein bin? Auch würde es mich interessieren wie es sich bei folgenden Problem verhält. Manchmal werden ja Selbstladegewehre erst erlaubt und später wieder verboten. Falls ich also einen Selbstlader ordnungsgemäß erwerben würde, welcher später verboten wird, muß ich dann die Waffe optisch/technisch ändern oder gar wieder abgeben? Die Redaktion: Die aus Sicht eines Sportschützen wichtigeren Kriterien als die Haltbarkeit einer Sportwaffe sind Visierung, Abzug und Griff, und diese sind zum Teil sehr subjektiv. Da die meisten Sportwaffen auf Militärwaffen basieren liegt eine Mindesthaltbarkeit von 5.000 Schuß zu Grunde. Bei guter Pflege und Munition im normalen Leistungsspektrum (Fabrikmunition oder vergleichbare Handlaborierungen) halten aber auch Gebrauchswaffen wie eine Brünner CZ 75B gut und gerne 30.000 bis 50.000 Schuß. Der Bruch von Kleinteilen wie Verschlußfanghebel, Auszieherkralle, Zündstift oder ähnlichem kann dabei durchaus innerhalb dieser Schußzahl auftreten, was sich einerseits aber relativ einfach und preiswert beheben läßt und zum anderen auch bei teureren Waffen auftreten kann. Wenn Sie also mit der Brünner CZ 75B in der Praxis gut zurecht kommen, gibt es keinen Grund diese nicht sportlich einzusetzen, wenngleich es auch nicht sehr einfach sein wird, eine Munition zu finden die innerhalb der 50 mm-Marke des Zehnerrings bleibt. Einen Vergleichstest von 9 mm Luger-Pistolen unter 1.000,- DM, in dem auch die Brünner CZ 75B besprochen wird finden Sie in der caliber 1-2/2000. Bei den Selbstladebüchsen gibt es praktisch von jedem Hersteller eine deutschlandweit zugelassene Version, da es in der Tat verboten ist mit einer verbotenen Version einer Selbstladewaffe in das betreffende Bundesland „einzureisen”. Es gibt für Wettkämpfe zwar Ausnahmeregeln, deren Beschaffung für den normalen Trainingsbetrieb allerdings schwierig sein dürfte. Bisher war es in der Vergangenheit so, daß für den Altbesitz von verbotenen Waffen eine Ausnahmegenehmigung vom Bundeskriminalamt (muß man selbst beantragen und bezahlen) vorgesehen war. Es ist allerdings auch denkbar, daß die Behörde verfügt, daß solch eine Waffe (in einem angemessenen Zeitrahmen) verkauft werden muß. Ermittlung des richtigen Geschoßdiameters Frage: Ich besitze eine HK UPS Expert im Kaliber 45 ACP und schieße die DSB Disziplin im genannten Kaliber. Ich habe bisher nur fabrikgeladene Munition von Magtech verschossen und möchte nun diese Hülsen wiederladen. Welchen Geschoß-Diameter sowie welches Geschoß, (Grains, Geschoßform) und welches Treibladungspulver soll ich wähle um eine gute Wettkampf und Trainingsmunition zu laborieren? Die Redaktion: Der empirische Weg den tatsächlichen Laufdurchmesser zu ermitteln ist, eine gute geölte, mindestens 0,02“ übermassige Bleirundkugel (gibt es von Haendler & Natermann, www.natermann.de/sport) mit einer Alu-Stange durch den sauberen Lauf zu treiben, und von dieser Rundkugel anschließend mit einem entsprechenden genauen Mikrometer das Maß von Feld- auf Zugabdruck zu messen. Der Geschoßdiameter sollte dann dem Laufmaß gleich, oder nur wenn Bleiablagerungen auf den Zügen bis zur Mündung vorhanden sind 0,001“ größer gewählt werden. Meßversuche mit den Innenfühlern einer Schieblehre in der Mündung bringen nichts außer eventuell Kratzer auf den Feldern. Um die 200 Grains Magtech-Laborierung zu kopieren können Sie ein 200 Grains Preßblei-Semiwadcutter-Geschoß von Hornady (die lange C/T-Form) mit 5,2-5,6 Grains Hodgdon HP 38 , Patronenlänge 31,8 mm, Standardzünder verwenden. (Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich.) Sportumbau einer Norinco 1911 Frage: Ich habe mir vor langer Zeit eine Norinco 1911A1 gekauft und diese für Sportzwecke umbauen lassen. Kann ich für diese Waffe, um diese nun zu verbessern, ein Griffstück eines renommierten Herstellers kaufen und die Waffe darauf aufbauen. Bei Wechseloberteilen ist das ja kein Problem. Die Redaktion: Der Austausch des Griffstücks Ihrer Norinco könnte dann interessant sein, wenn dadurch das Schlitten-Griffstück-Spiel eliminiert und sichergestellt wäre, das der Lauf mit der Steuerkurve spielfrei auf einem ebenfalls möglichst spielarm im Griffstück eingepaßtem Fanghebel aufliegt. Für eine zufriedenstellende Präzision wäre dann noch eine spielfreie Laufführung in Buchse (Busding) und Schlitten wichtig. Da der Norinco-Verschluß relativ hart ist, sollte ein dementsprechend hartes oder hartstoffbeschichtetes Griffstück verwendet werden. Wegen der hohen Härte des Schlittens ist auch das Einfräsen einer verstellbaren Visierung nicht unproblematisch und dementsprechend teuer, weswegen man solch ein Unterfangen auch aus finanzieller Sicht gegen den Kauf einer "fertigen" Matchwaffe sorgfältig abwägen sollte. Eine weitere Möglichkeit wäre, das Griffstück aufschweißen und nachpassen zu lassen. Die Firma Roland Zimmer, Berlin, Tel. 030-6848408 ist darauf spezialisiert. Laufreinigung Frage: Ein wichtiges Thema ist die Laufreinigung und im weiteren Sinne die Reinigung von Revolvertrommeln. Die Fa. VFG bietet eine wirksame Laufreinigungspaste an, über die Sie auch schon berichtet haben. Diese Paste enthält mikrofeine Schleifkörper. Diese greifen aber nicht nur die Ablagerungen , sondern auch den Lauf- bzw. den Trommelstahl an. Bei neuen Läufen, die noch Bearbeitungsspuren in Form von Rauhtiefen aufweisen, durchaus ein Vorteil. Aus der Literatur, die ich habe, geht hervor daß sich aus polierten Läufen eine höhere V 0 ergibt. ( 357 Magnum ) Nur sollte man irgendwann mit dem Polieren aufhören, um nicht zuviel Material abzutragen. VFG sagt dazu nichts, sagt aber, daß man mit der Paste regelrecht polieren kann, was ich bestätigen kann. Durch einen Versuch fand ich das bestätigt. Ein sauberes Stahlstück , mit der Paste abgerieben zeigte Glanz und einen schwarzen Lappen vom Abrieb. Unter dem Mikroskop sah man die "Bergspitzen" der Oberfläche gerundet, im Gegensatz zum nicht behandelten Teil, der noch recht kantig war. Meiner Meinung nach ist die Paste nicht für den Dauergebrauch geeignet. Die Redaktion: Diese und andere Laufreinigungspaste enthalten abrassive Stoffe, um hartnäckige Laufablagerungen zu beseitigen. So lange diese Stoffe nur an den Ablagerungen reiben, ist dagegen sicherlich nichts einzuwenden. Eine Polierwirkung kann bei rauhen/neuen Läufen eine willkommene Nebenwirkung sein. Wichtig ist es, den Lauf nach der Reinigung durch diese Pasten gründlich mit Kalt- oder Bremsenreiniger beispielsweise, davon zu befreien. Ablagerungen in der Trommel Frage: Seit vielen Jahren lese ich die Artikel der Zeitschrift caliber mit großer Freude und kann Ihnen zu Ihrem Produkt ein dickes Lob aussprechen. Insbesondere die umfangreichen Tests neuer Waffen mit einer Vielzahl verschiedener Laborierung finden mein Interesse und haben mich animiert, selbst Wiederlader zu werden. Doch nun zu meiner Frage. Sicher sind die hartnäckigen Ablagerungen in der Trommel des S&W 686, die beim Verschießen von .38 Special-Patronen am vorderen Kammerende entstehen, auch für Sie ein Ärgernis. Mein Gedanke ist, eine .38 Special-Laborierung in einer .357 Magnum-Hülse zu verladen. Dabei jedoch das Geschoß auf die gleiche OAL wie in der .38er zu setzen und so den Pulverraum genau so groß wie bei einer .38 Special-Hülse zu gestalten. Sind dadurch Risiken zu erwarten, die Mann und Material schaden könnten und ist zu erwarten, daß die Rückstände verringert werden? Die Redaktion: Grundsätzlich birgt diese Technik keine größeren Risiken, außer dem Problem des festen Geschoßsitzes, der hierbei nur von der Reibung zwischen Geschoß und Hülse gesichert wird. Hier kommt es auf das Zusammenspiel zwischen Geschoßmaterial (Blei- oder Highspeed-Projektile haben prinzipiell weniger Reibwiderstand in der Hülse als Mantelgeschosse), Hülsenmaterial (Geco, Magtech, Winchester = dünnwandig; PMC, Starline/WM Bullets = dickwandig) und der Kalibriermatrize (RCBS, Dillon = eng; Hornady, Lee = weit), für einen möglichst festen Geschoßsitz an. Die zweite Möglichkeit ist es, das Geschoß konventionell in der .357 Magnum-Hülse zu setzen und die Pulvermenge so zu erhöhen (meistens etwa 0,6 Grains bei schnellen bis mittelschnellen Pulvern), daß die gleiche Geschoßgeschwindigkeit wie in der .38 Special-Hülse erreicht wird. Die dritte Möglichkeit ist die Reinigung der Trommelbohrung mittels Lead-Remover oder Twister-Bürste. Es stellt sich darüber hinaus prinzipiell die Frage, warum sich in der Trommelbohrung überhaupt so starke Ablagerungen bilden. Bei vielen Smith & Wesson-Revolvern neuerer Bauart, sind die Trommeldurchgänge .355"/9,02 mm statt .357"/9,07 mm. Ein Aufreiben der Bohrungen auf gleichmäßige .357" mittels Reibahle durch einen Büchsenmacher reduziert in den allermeisten Fällen nicht nur die Ablagerungen, sondern steigert meistens auch die Präzision. Waffenbelastung durch das Geschoßgewicht Frage: 1. Welches Geschoßgewicht beansprucht die Pistole in höherem Maße (SIG-210-1) ? Zur Verwendung kommen entweder 115 Grains oder 147 Grains in Standardfabrikpatronen. Nicht +P. Klar, damit schießt die SIG wohl ewig, aber trotzdem interessiert es mich theoretisch! 2. Welches Geschoßgewicht wäre für eine Verteidigungsladung (gleiche Geschoßkonstruktion: Teilmantelflachkopf oder Hohlspitze) besser geeignet oder vorteilhafter: 9mm Luger: 115 Grains oder 147 Grains beziehungsweise .38 Special/.357 Magnum: 125 Grains oder 180 Grains ? Die Redaktion: 1.) In beiden Fällen hängt die Antwort von der tatsächlichen Geschoßenergie ab. Dazu muß die Geschoßgeschwindigkeit bekannt sein, um dann mit der Formel: Geschoßgewicht in Kilogramm multipliziert mit der Geschoßgeschwindigkeit in Metern pro Sekunde zum Quadrat geteilt durch zwei = Geschoßenergie in Joule, zu errechnen. Die Patrone mit der geringeren Geschoßenergie beansprucht die Pistole weniger. Bei gleicher Energie beansprucht die langsamere Laborierung die Pistole (vor allem den Lauf) weniger. 2.) Für Verteidigungslaborierungen haben sich, von gleicher Geschoßenergie ausgehend, die Laborierungen mit einem schnellen, leichten Geschoß bewährt, da diese meistens die gewünschte, schnelle Energieabgabe, beziehungsweise einen möglichst großen Wundkanal gewährleisten. Belastungsgrenze für Pistolen Frage: Sie haben in der caliber-Ausgabe 10/2001 einen umfangreichen Artikel über die Belastungsgrenze der Colt Government of 1911 A1 veröffentlicht, den ich mit großem Interesse gelesen habe. In diesem Versuch wurde aus einer, in der Schießmaschine eingespannten und per Fernabzug ausgelösten 1911 im Kaliber .45 ACP Laborierungen im 6.000 bar-Gasdruckbereich verschossen. Haben Sie so einen Versuch im Kaliber 9 mm Luger auch schon mal durchgeführt? Die Redaktion: Während Versuche des US-Herstellers Springfield Armory gezeigt haben, daß eine nach Militärvorgaben (Mil-Spec) gefertigte 1911er-Pistole etwa 5.300 bar aushält, ohne Schaden zu nehmen, dürfte der Maximalgasdruck, den die gleiche Waffe in einem kleineren Kaliber aushalten kann, theoretisch höher liegen, da die Laufwandstärke und das Patronenlager dickwandiger sind. Bei der Steigerung der Ladungsmenge in 0,1-0,2 Grains Schritten treten hierbei, eine technisch einwandfreie Waffe vorausgesetzt, dann die Zeichen von zu hohem Gasdruck schrittweise auf. Bei etwa 3.500-3.900 bar verflachen die Ränder der Zündhütchen zur Zündglocke fast vollständig, und der Zündstifteinschlag kratert rund um den Einschlag auf. Anhand einer neuen Hülse kann man durch das Vermessen vor und nach dem Schuß über die Dehnung des massiven Bodenteils eine grundsätzliche Aussage über den Gasdruck machen. Vorraussetzung ist ein Meßgerät mit einer Meßgenauigkeit von mindestens 0,00254 mm. Bei „normalem“ Gasdruck ist eine Dehnung des massiven Hülsenteils von 0,00762 mm normal. Bei Dehnungen über 0,0127 mm, liegt in den allermeisten Fällen ein Gasdruck von über 3.750 bar vor. Ab etwa 7.000-7.500 bar platzt dann jedes Patronenlager unabhängig von der Wandstärke, weil einfach die Dehngrenze des Stahls überschritten ist. Wie lange bleibt die Präzision einer Sportpistole erhalten? Frage: Als langjähriger Leser Ihrer Fachzeitschrift caliber möchte ich Ihnen erstmal für die bisherige Arbeit, die Sie und das caliber-Team geleistet, haben, danken. caliber ist wohl die anspruchvollste und best recherchierteste Fachzeitschrift am Markt. So waren mir Ihre Artikel schon oft eine Entscheidungshilfe beim Kauf neuer Schießsport-Utensilien. Egal, ob es um eine Neuwaffe, eine Lademaschine oder auch nur einfache Waffenpflegemittel ging, stets konnte ich in einer caliber-Ausgabe mit einem Ratschlag rechnen. Da ich wie erwähnt ein großer Fan Ihrer aufwendigen, und genau darum so aussagekräftigen, Tests bin und eigentlich auch nur im caliber-Team die nötige Fachkompetenz und Ausdauer erwarte, möchte ich Sie bitten doch einige in Schützenkreisen oft gekaufte Kurzwaffenmodelle im Langzeittest zu erproben. Sicher sind auch andere Leser daran interessiert wie lange die gute Präzision und Funktionssicherheit einer Waffe erhalten bleibt. Der Vergleich von Stahl und Kunststoff oder welche erhöhte Dauerhaftigkeit erreicht eine teure Edelpistole gegenüber einem namhaften tschechischen Mitbewerber? An welchen Stellen der Waffe tritt der Verschleiß zuerst auf und wie wirkt sich das auf die Präzision aus? Die Redaktion: Da alle für caliber schreibenden Autoren selbst aktive und meistens auch erfolgreiche Sportschützen sind, finden diese Langzeittest an den von Ihnen verwendeten Sportwaffen praktisch ständig im Hintergrund statt. Erfahrungsgemäß bringen die "teuren" Sportpistolen wie Les Baer, Peters Stahl, Infinity & Co. nicht nur von Anfang an die besseren Streukreise, sondern haben auch längere "Standzeiten" als beispielsweise günstigere Sportwaffen von Brünner, Tanfoglio u.ä. Ausnahmen bei den Standzeiten sind hochwertige Behördenwaffen wie beispielsweise SIG-Sauer und Heckler & Koch, die auch in der Präzision häufig noch vor Brünner, Beretta, Tanfoglio u.ä. stehen. Bei einer technisch einwandfreien, gut geölten und mit der zur Munitionsstärke passenden Verschlußfeder ausgestatteten Waffe, ist zuerst mit einem Verschleiß der Schlitten-Griffstück-Passung zu rechnen. Sollte beispielsweise die enge Schlitten-GriffstückPassung nur auf wenigen, kleinen Punkten tragen, werden diese meistens schon innerhalb der ersten 2.000-3.000 Schuß soweit abgenutzt, daß ein deutliches Höhen- oder Seitenspiel von über 0,2 mm auftritt. Bei dem Schießen über die offene Visierung, bei dem die Waffe über die auf dem Verschluß angebrachte Visierung auf die Scheibe ausgerichtet wird, spielt das Schlitten-Griffstück-Spiel allerdings eine wesentlich geringere Rolle, als das von den meisten Sportschützen angenommen wird. Hier entscheidet mehr die LaufVerschluß-Passung und das sogenannte Re-Setting, also die Gleichmäßigkeit mit der der Lauf nach dem Schuß wieder die gleiche Position im Verschluß einnimmt. Letzteres ist auch ein Grund warum viele, alte Colt Gold Cup-Pistolen mit "Kastagnetten-Passung" passable Präzisionsergebnisse bringen. Von knack-eng gepaßten Waffen kann man auch erwarten, daß sie mit einer größeren Anzahl unterschiedlicher Geschoßgewichte/Laborierungen Top-Präzision bringen, während man für Waffen die „nur“ auf das ReSetting setzen, wie fast alle Pistolen mit Polymergriffstück, die vom Impuls zum Entriegelungsweg und zur Verschlußfeder passende Laborierung erst finden muß, um die durchaus erreichbare Sportwaffenpräzision (≥ 30mm/25 Meter) herauszukitzeln. Bei Waffen mit Stahlgriffstück gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, das durch Verschleiß größer gewordene Schlitten-Griffstück-Spiel durch Drücken, Verchromen, Aufschweißen oder durch Einsetzen für Führungsschienen (à la Accu-Rails) wieder zu Verringern. Die Maßhaltigkeit und Beschaffenheit des Laufprofils, der Mündung und des Patronenlagers sind ebenso wichtige Grundvoraussetzungen für eine gute Präzision, allerdings nicht so entscheidend, wie eine gute Schlitten-Lauf-Passung. Wie hoch die Standzeiten bei Läufen sind, läßt sich am Besten bei den IPSCSchützen beobachten. Während fleißige DSB-Schützen auf etwa 5.000 Schuß im Jahr kommen, sind bei den IPSC'lern schon mal 20.000+ per Anno üblich. Und das mit stark laborierten, vornehmlich mit Mantelgeschossen geladenen Patronen. Bei regelmäßiger Reinigung des Laufes im warmen Zustand mit tombaklösenden Solventen, wie beispielsweise Hoppes No.9 o.ä., sollten innerhalb von 30.000-40.000 Schuß keine nennenswerten Präzisionseinbußen zu erwarten sein. In Einzelfällen kann die Präzision auch bei Schußzahlen von 80.000-100.000 Schuß zufriedenstellend bleiben. Die „Lebensdauer“ von Büchsenläufen Frage: Ich habe bei meiner Waffe, einem Standardgewehr im Kaliber 6x47 Swiss Match schon nach 1.800 Schuß einen ausgeschossenen Lauf. Ich vermute, daß ein Vihtavuori Pulver der 500 Serie verwendet wird, und der Lauf dadurch zu warm wird. Sind Ihnen gleiche Probleme bekannt oder bin ich mit meiner Vermutung betreffend des Pulvers falsch? Haben Sie allenfalls Ladedaten zu diesem Kaliber? Die Redaktion: Die Läufe von Waffen in den kompakten Hochleistungskalibern wie 6 mm Norma BR oder der von Ihnen angesprochenen 6x47 SM sind durch den relativ hohen Gasdruck, den langen Geschossen im relativ kurzen Drall und der relativ hohen Geschoßgeschwindigkeit einem erhöhten Verschleiß unterworfen. Doch 1.800 Schuß sind selbst für diese Kalibergruppe etwas wenig. Da “heiße” NC-Pulver nur etwa 300 Grad Celsius und damit gerade mal 10% heißer abbrennen, als “kalte” NC-Treibmittel, kann ich mir nur schwerlich vorstellen, daß der übermäßige Verschleiß alleine daher rühren soll. Häufig wird bei diesen Kalibern der Fehler gemacht, daß molybeschichtete Geschosse verwendet werden und der Lauf nicht sofort nach dem Schießen, noch im warmen Zustand, von dem Molybdändisulfid-Rückständen befreit wird. Dadurch kann das MoS2 mit der Luft reagieren und das Laufmaterial angreifen, so daß es bei erneuter Schußbelastung stärker abnutzt. Darüber hinaus muß man unterscheiden, ob der Lauf auf kompletter Länge “ausgeschossen” ist, weil die Felder- und Feldkanten so stark abgenutzt sind, daß die Geschosse nicht mehr ausreichend und/oder gleichmäßig darin geführt werden oder ob nur der Übergang vom Patronenlager in den gezogenen Laufteil durch Pulvererosion im präzisionsschädigendem Umfang beschädigt/vergrößert wurde. Letzteres kann man durch das Kürzen des Laufes am Lagerende und Nachschneiden des Patronenlagers und des Laufgewindes korrigieren. caliber-Tips für Handlaborierungen in 6x47 SM Geschoß Treibladung OAL v2 Bemerkung Gewicht - Hersteller - Art - Dia. Gewicht - Hersteller - Sorte mm in m/s zu der Laborierung 68 Berger HP .243“ 35,0 Vihtavuori N140 62,0 920 Trainings- und 100 m-Ladung 70 Sierra MatchKing HPBT .243“ 36,0 Vihtavuori N140 62,0 1.005 Trainings- und 100 m-Ladung 105 Hornady A-Max .243“ 34,0 Vihtavuori N150 65,9 874 300 m-Matchlaborierung Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich. Die Patronen müssen dahingehend überprüft werden, ob deren Geschosse nicht bis in den gezogenen Laufteil ragen. Als Startladung die angegebenen Pulvermengen um ca. 5% reduzieren. Fanghebelbrüche bei Brünner CZ75 Frage: Nach jeweils 5.000 Schuß ist mir an meiner CZ75 zweimal der Fanghebel gebrochen. Bei den 10 anderen CZ75 in unserem Verein ist das noch nie passiert. Ich habe auch noch nie davon gehört. Nun bin aber auch der einzige im Verein, der einen Rückstoßdämpfer einsetzt. Der handelsübliche Rückstoßdämpfer wird statt der Federführungsstange eingesetzt. Die Redaktion: Die Fanghebelbrüche bei Pistolen vom Typ Brünner CZ75 sind ebenso wie bei verwandten Konstruktionen wie der Tanfoglio-Familie keine Seltenheit. Da der Fanghebel im Zusammenspiel mit der geschlossenen Steuerkurve im Lauffuß die Energie des zurücklaufenden Laufes aufnehmen muß, kann ein Zusammenhang mit einem Rückstoßdämpfer nur in Verbindung mit einer zu schwachen Verschlußfeder bestehen, durch die die Verschlußgeschwindigkeit zu hoch wird. Abhilfe kann die Verwendung einer stärkeren Verschlußfeder oder die Verwendung eines Fanghebels aus Vollhartmetall (wie ihn zum Beispiel teilweise das Frankonia-CZ Team einsetzt) schaffen. Optimale Lauflänge bei Kleinkaliber-Matchgewehren Frage: Ich bin auf der Suche nach einem Sportgewehr, mit dem ich KK-3-Stellung und evtl. 60 liegend schießen kann. Dabei ist mir aufgefallen, daß es verschiedene Lauflängen gibt. Was sind die Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Längen? Ich habe auch gesehen, daß es verschiedene Laufstärken gibt. Was sind die Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Laufstärken? Ich bin sehr an einem Feinwerkbau 2602 mit kurzem Lauf interessiert und wollte noch wissen, ob dieses Gewehr überhaupt gut ist für meine Disziplinen? Gibt es da auch noch Unterschiede, wenn man 100 m schießen möchte? Die Redaktion: Man ist bei nahezu allen Langwaffendisziplinen dazu übergegangen, die Läufe zu kürzen, da zum einen das Geschoß schneller den Lauf verlassen hat und dadurch Störeinflüsse durch den Schützen minimiert und zum anderen die Präzision gesteigert wird. Schwerere Läufe haben ein gleichmäßigeres, gutmütigeres Schwingungsverhalten und verdauen daher eine größere Bandbreite an Munitionssorten. Außerdem dehnen sie sich bei Erwärmung weniger aus und kühlen durch die größere Oberfläche schneller ab, was zu einer stabileren Treffpunktlage beiträgt. Darüber hinaus verleihen dickere Läufe der Waffe eine gewisse Vorderlastigkeit, die von vielen Schützen geschätzt wird. Vom Präzisionspotential nehmen sich die Matchgewehre der bekannten Hersteller Feinwerkbau, Walther, Anschütz oder Hämmerli nichts. Hier sollten Schaftform, Abzugs- und Schaftverstellmöglichkeiten das Hauptauswahlkriterium sein. Für die 100 Meter Disziplin "Scheibengewehr 100 m" des Deutschen Schützenbundes DSB darf als einziger Unterschied zur 50 m Disziplin das Gesamtgewicht 7,5 statt 6,5 kg betragen. caliber-Tests von Langwaffen und Munition Frage: Ich habe eine Frage zu Ihren Tests bei Präzisionsgewehren. Die Tests von Herrn Fischer finde ich sehr fundiert, informativ und glaubwürdig. Wie fast alle Artikel im caliber sind sie für Interessierte sehr spannend zu lesen. Mich interessiert darüber hinaus noch die genaue Herstellung der Testpatronen und die Montage des Zielfernrohres an der jeweiligen Waffe. Werden z.B. die Hülsen der Testmunition vor dem Laden aufwendig präpariert (Aussuchen nach Gewicht und Hülsenhals-Materialdurchmesser, eventuell Trimmen und Ablängen) und/oder die Geschosse aus einem größeren Los extra ausgesucht? Die Redaktion: Die Munition für die caliber-Tests wird so praxisnah wie möglich geladen. Das bedeutet, wenn nicht anders im Artikel und/oder unterhalb der Schußleistungstabelle angegeben, in gebrauchten, mit Standardmatrizen vollkalibrierten Hülsen. Notwendige Hülsenbearbeitungsschritte, wie etwa das Ablängen, werden natürlich unter der Angabe der Trimmlänge ausgeführt. Der einzige zusätzliche Arbeitsschritt ist das Zündkanalinnenentgraten, das prinzipiell beim Laden von Langwaffenpatronen angewendet werden sollte. Die Geschosse für die Tests sind allesamt handelsüblich und werden von uns in Originalverpackungen beim Großhandel bezogen. Obwohl wir die Waffen so oft wie möglich mit praxisgerechten Zielfernrohren und Montagen ausstatten und testen, wird vor allem die Schußleistung zusätzlich mit unserem Referenz-Glas, einem Leupold Benchrest 36x40 getestet. Kurzwaffen-Tests Frage: Nachdem Sie in der letzten Ausgabe von caliber wieder das Thema der Präzisionstests mit einem Zielfernrohr oder Aimpoint angesprochen haben, möchte ich Sie bitten, mir ein paar Ratschläge für die Auswahl der entsprechenden Ausrüstung zu geben: 1. Ist für Tests auf 25 m (z.B. .45 ACP oder .44 Mag.) ein Aimpoint oder ein Zielfernrohr besser geeignet? 2. Welche Vergrößerung ist für diesen Zweck tauglich? 3. Welches Absehen sollte man wählen? 4. Welche Montage kommt für die Pistole 1911 in Frage? 5. Für die neueren S&W-Revolver finde ich die vorgestellte EAWMontage sehr praktisch. Die Redaktion: Zu 1.: Ein Zielfernrohr ermöglicht prinzipiell ein genaueres Zielen, doch ein Leuchtpunktvisier kann darüber hinaus auch für Schießsportdisziplinen etc. eingesetzt werden. Zu 2.: grundsätzlich: je größer desto besser. Ab 6-8fach bedarf es dann allerdings schon einer guten Auflage und eines sehr disziplinierten Abzugsfingers. Variable Gläser, wie beispielsweise das 2,5-8x28 Weaver oder das 2,5-8x32 Leupold, bieten da flexible Lösungen. Zu 3.: Wichtiger als die Form des Absehens ist die Größe und Form der in Verbindung damit verwendeten Scheibe. Für das traditionelle Duplex-Absehen ein Quadrat mit starken schwarzen Linien und einem weißen Innenraum, der groß genug ist, um ihn mit dem Fadenkreuz zu vierteln, optimal, da hierdurch gleichzeitig eine Kontrolle des Verkantens möglich ist. Für runde, sogenannte Dot-Absehen, ist ein rundes, weißes Ziel mit etwa gleich viel “Luft” um den Punkt wie die Punktgröße selbst, eine praktikable Lösung. Für Leuchtpunktabsehen sind schwarze, runde Ziele, in denen der Leuchtpunkt wie bei einem Diopter zentriert werden kann, die beste Lösung. Zu 4.: Neben professionellen Montagen, wie der abnehmbaren RoCo-Mount (www.roco-dr.de) die mittels Adapter am Griffstück befestigt wird oder den einoder beidseitig fest mit dem Griffstück verbundenen Montagen, ist die rechtsseitige Aimtech-Montage (Heinz Henke, T: +49 5951-95990, I: www.henke-online.de), die anstelle der Griffschale angesetzt wird, eine gangbare Lösung. zu 5.: Außer der sehr stabilen EAW-Montage gibt es auch WeaverMontageschienen, wie beispielsweise die von Weigand (im Fachhandel über die Firma Helmut Hofmann GmbH, T: +49 9776 606-0, I: www.helmuthofmann.de) eine flexible und für gelegentliche Tests völlig ausreichende Lösung. Mindestlauflänge auch für Pistolen? Frage: Aus Polizeikreisen hörte ich folgendes: Waffen unter 3" Lauflänge.....soweit kenne ich das nun auch allerdings kommt jetzt die wesentliche Aussage -.... ohne Patronenlager......dürfen von Sportschützen nicht erworben werden. Lassen wir nun die letzte Aussage einfach unkommentiert und sehen uns "ohne Patronenlager" genauer an. Bei Revolvern ist dies eine klare Aussage, aber bei Pistolen gibt es da doch die Problematik das z.B. die Walther P5 wegen fehlender 2 mm Lauflänge rausfällt. Hiervon ist anscheinend auch die P7 Reihe betroffen sowie weitere Modelle diverser Hersteller. Auch die Mehrzahl aller 7,65 mm haben weniger 3" Lauflänge, gemessen ohne Patronenlager. Wie kann ich dagegen nun bitte vorgehen? § 6 AWaffV sagt nur 3" Lauflänge. Aber unter der Begründung hierzu wird auf die allgemeine Verwaltungsvorschrift von 1979 verwiesen und dort steht ...Lauflänge ohne Patronenlager. Gilt denn diese alte Aussage noch? Die Redaktion: Mit der Ausgabe des Bundesgesetzblattes vom 31.10.2003 hat das Bundesministerium des Inneren die Allgemeine Waffengesetzverordnung (AWaffV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die Verordnung wird zum 01.12. 2003 in Kraft treten. Gleichzeitig zum 01.12.2003 treten die 1. und die 2. Verordnung zum "alten" Waffengesetz außer Kraft und werden durch die Bestimmungen der AWaffV ersetzt. Nach der Verordnung zum neuen Waffengesetz, Abschnitt 3 „Schießsportordnungen; Ausschluß von Schußwaffen; Fachbeirat“, §6 „Vom Schießsport ausgeschlossene Schußwaffen, Absatz 1 gilt: „Vom sportlichen Schießen sind ausgeschlossen: 1. Kurzwaffen mit einer Lauflänge von weniger als 7,62 cm (drei Zoll) Länge“; mit der Einschränkung Absatz 3: „Das Bundesverwaltungsamt kann auf Antrag eines anerkannten Schießsportverbandes Ausnahmen von den Verboten des Absatz 1 zulassen, insbesondere wenn es sich um in national oder international bedeutenden Schießsportwettkämpfen verwendete Schußwaffen handelt.“ Der Präsident des Bund der Militär- und Polizeischützen, Herr Dr. Volkmar Schilling schreibt dazu am 12.03.2004: „Bei Pistolen ist das Patronenlager Bestandteil der Lauflänge. Demzufolge fallen Waffen wie z.B. die Walther Modell PP nicht unter die Bestimmungen des §6 AWaffV. Der Ausschluß von Kurzwaffen vom Schießsport trifft auf die Sportordnung des BDMP e.V., nämlich auf die Teildisziplinen der PPC 1500 Off Duty Revolver Match (C.9.7) und 5-shot Off Duty Revolver Match (C.9.7.6) zu. Danach dürfen diese Disziplinen seit dem 1. 12. 2003, also mit dem Inkrafttreten der AWaffV nicht mehr ausgeübt werden. Ob und wann dieser Zustand aufgehoben wird, hängt vom Bescheid des Bundesverwaltungsamtes hinsichtlich des Antrages des BDMP e.V. auf Zulassung einer Ausnahme gemäß §6 Abs.3 AWaffV ab. Über das Ergebnis hierzu werden wir unverzüglich informieren. Da keine anderslautenden Bestimmungen vorliegen, ist davon auszugehen, daß die im Besitz der Schützen befindlichen Waffen, also Revolver mit einer Lauflänge kleiner als 3 Zoll unter die Besitzstandswahrung fallen.“ Zulassung von Klappschäften Frage: Sind nach dem Wegfall des Anscheinsparagraphen nunmehr Klappschäfte an Waffen erlaubt? Wenn ja an welchen Waffen, Büchsen, Flinten, SL-Büchsen, SL-Flinten wenn diese keine Kriegswaffen sind. Im konkreten Fall handelt es sich um den beabsichtigten Anbau eines Klappschaftes an ein Ruger Mini 14. Die Redaktion: Nach dem Wegfall des §37 KWKG, dem sogenannten „Anscheinsparagraphen“ bestehen hinsichtlich der Montage von Klappschäften keine Bedenken. Das Mini 14 zählt zu den Selbstladegewehren, die nie Kriegswaffe waren. Bei diesen Waffen bestehen auch hinsichtlich des neuen Waffengesetzes keinerlei Bedenken. Laut der Verordnung (AWaffV) zum Waffengesetz §6 Abs.2 sind halbautomatische Schußwaffen vom Schießsport ausgeschlossen, wenn ihre äußere Form den Anschein einer vollautomatischen Kriegswaffe hervorrufen, die Kriegswaffe im Sinne des Gesetzes über die Kontrolle von Kriegswaffen erwecken. Dieses ist klar definiert, nämlich wenn a) die Lauflänge weniger als 42 cm beträgt, b) das Magazin sich hinter der Abzugseinheit befindet (so genannte Bull-Pup-Waffen) oder c) die Hülsenlänge der verwendeten Munition bei Langwaffen weniger als 40 mm beträgt. Ist die betreffende Waffe, gleich welchen Typs, durch diese Definition zugelassen, darf auch ein Klappschaft montiert werden. Einfluß der Lauflänge auf die Präzision Frage: Wie wirkt sich die Lauflänge auf die Präzision am Beispiel des Ruger Super Redhawk im Kaliber .44 Magnum aus? Da ich im BDS und DSB schieße, interessiere ich mich für das in beiden Verbänden zugelassene Modell mit 5,5“-Lauflänge. Ist schon mit dieser Lauflänge eine gute Präzision zu erreichen? Die Redaktion: Zur Ausschöpfung des vollen Präzisionspotential einer Patrone genügen oft erstaunlich kurze Läufe. Eine Walther GSP Kleinkaliber-Sportpistole setzt aus ihrem 4“-Läufchen nahezu die gleiche Präzision um, wie Matchgewehre. Auch Benchrest-Schützen ziehen für ihre Großkaliber-Matchbüchsen einen etwas kürzeren Lauf mit geringerer Geschoßdurchlaufzeit gegenüber längeren, schwingungsstärkeren Läufen vor. Es kommt dennoch nicht selten vor, daß langläufige Waffen gegenüber denen mit kurzen Läufen präziser schießen. Bei Büchsen und Revolvern hängt das meistens mit einer besseren Ladungsumsetzung zusammen, wohingegen bei Pistolen auch noch die verriegelte Masse erhöht wird. Wie der direkte Vergleich eines Ruger Super Redhawk im Kaliber .44 Magnum mit 5,5“/140 mm(Frankonia Sondermodell) gegen ein Modell mit 7,5“/191 mm-Lauf zeigt, bringen die harten Laborierungen aus dem längeren Lauf eindeutig die bessere Präzision. Die Scheibenlaborierung, deren geringere Menge schnelleren Treibladungsmittels auch aus dem kurzen Lauf gut umgesetzt wird, erreicht dahingegen eine nahezu identische Präzision, wie die Top-Laborierungen aus dem 7,5“-Modell. Vergleich Ruger Super Redhawk im Kaliber .44 Magnum mit 5,5“- zu 7,5“-Lauflänge 5,5“-Lauflänge 7,5“-Lauflänge Geschoß Treibladung OAL v2 v2-Diff. Präz. v2 v2-Diff. Präz. Bemerkung Gewicht-Hersteller-Art-Dia. Menge-Hersteller-Sorte in mm in m/s in m/s in mm in m/s in m/s in mm zu der Laborierung 240 PMC JSP TC .429“ PMC-Fabrikpatrone 40,5 418 87,7 63 434 21,7 24 Zündenergie an der Grenze, Referenzpatrone 250 SE Geschosse CL GC SWC .429“ 8,1 Hodgdon Universal 42,6 311 19,6 30 - Match-Load für 7,5“ mit MIP & Faktor 250 SE Geschosse CL GC SWC .429“ 13,0 PB Clermont PCL504 42,6 381 7,9 39 Match-Load für 7,5“ mit MIP & Faktor 315 Rudi/RCBS CL SWC GC .430“ 21,5 Hodgdon H 110* 43,0 409 8,4 28 416 6,9 19 mit Profil-Crimp v2 und Schußbild besser Alle Handlaborierungen in gebrauchten PMC-Hülsen mit Federal # 150 Large Pistol-Standard-Zünder. * mit CCI 350 Large Pistol Magnum-Zünder. Alle Ladeangaben ohne Gewähr! - Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich! Konstanz der Trefferlage Frage: Ist mit steigender Schußzahl und der damit verbundenen Erwärmung der Waffe eine Verlagerung der Treffpunktlage zu erwarten? Die Redaktion: Ganz auszuschließen ist das natürlich nie, aber bei Vorbereitungen zu jedem caliber-Test aus der Schießmaschine, bei dem aus jeder Waffe mindestens 50 Schuß aus der Hand und 50 Schuß aus der Ransom Rest abgegeben werden, zeigt sich praktisch nie eine wirkliche Verlagerungen der Schußgruppe. Wie die 50er-Trefferbilder (von kalter bis heißer Waffe, etwa 1 Schuß pro 3 Sekunden) in .357 Magnum / 158 Grains PMC-Teilmantel / S&W 686 6“ = 35 mm (abzüglich des ersten Schusses), .44 Magnum / 240 Grains PMC-Teilmantel / S&W 629 6,5“ = 39 mm (abzüglich des ersten Schusses) und .45 ACP / 230 HAP + 4,5 Titegroup + PMC-Hülse + Fed. 150 + Friction Crimp / Les Baer Premier II 6“ = 38 mm (abzüglich zweier Setzschüsse), zeigen, weichen diese kaum von den besten 12-Schuß-Gruppen mit .357 Magnum = 25 mm, .44 Magnum = 32 mm und .45 ACP = 36,5 mm ab. Interessant sind neben den unten abgebildeten 50-Schuß-Gruppen auch die gezeigten Trefferbilder von jeweils 240 Schuß (68 und 65 mm). Diese Nebenprodukte des Zündhütchentests aus caliber 04/2004, bei dem die Laborierung aus 230 grs Hornady HAP vor 4,5 grs Hodgdon Titegroup (PMC-Hülse, Friction Crimp) nur durch unterschiedliche Zündhütchen variierte, schwankten die einzelnen 12er-Schußgruppen von 26,5 bis 52,5 Millimetern. Laufreinigung bei Molygeschossen Frage: Ich habe eine Frage zur Reinigung von Gewehrläufen beim Verschießen von Geschossen mit MolyBeschichtung. Da ich jetzt dazu übergehe, meine Geschosse für das Präzisionsschießen mit Moly (Molybdändisulfid, Anm. d. Red.) zu beschichten, möchte ich mal genau wissen, wie der Gewehrlauf nach dem Schiessen gereinigt werden soll. Von anderen Schützen habe ich gehört, das überhaupt nicht mehr nach dem Schiessen gereinigt werden braucht. Reicht dann eine jährliche gründliche Reinigung? Kann ich zwischen beschichteten und unbeschichteten Geschossen - vorausgesetzt nach einer gründlichen Reinigung des Laufes - wechseln? Mit welchen Mitteln sollte man am Besten zu Werke gehen? Die Redaktion: Es ist sogar sehr wichtig den Lauf nach dem Verschießen von molebeschichteten Geschossen zu reinigen, da Molybdändisulfid-Rückständen mit der Luft reagieren und das Laufmaterial angreifen können. Am besten wischt man den noch warmen Lauf mit einem Laufreiniger, zum Beispiel mit Hoppes No.9 (das "normale" mit dem gelben Etikett, nicht "Semi-Auto" oder "Benchrest") getränktem Baumwollpatch mehrmals (das Patch umdrehen, nicht mehrfach verwenden) durch. Den Schutzfilm, den Hoppes No.9 hinterläßt, kann man dann vor dem nächsten Schiessen mit einem trockenen Patch herauswischen. Bei einem Wechsel auf unbeschichtete Geschosse muß man ohne vorherige Reinigung damit rechnen, daß sich der im Lauf befindliche Moly-Film mit herausschießt und sich dadurch die Geschoßreibung, der Gasdruck, die Präzision und die Treffpunktlage schleichend verändern kann. Alte 1911er aufmotzen oder neue kaufen? Frage: Wende mich mal wieder mit einem Anliegen an Euch. Ich könnte günstig eine .45 er Pistole der Marke Thompson / Auto-Ordnance Corp., West Hurley N.Y. des Modells 1911 erwerben. Die Schußleistung war noch nicht so gut, was aber auch auf meine geringe Schießpraxis mit dem Kaliber .45 oder die verwendete Munition zurückzuführen sein könnte. Allerdings trat bei jedem Schuß der Verschlußfanghebel ein paar Millimeter seitlich heraus. So blieb nach dem letzten Schuß der Verschluß natürlich nicht hinten. Meine Fragen an Euch: Was ist grundsätzlich von der Waffe zu halten, da ich hier keine sonstigen Infos erhalten konnte? Worauf ist wahrscheinlich das Problem mit dem Verschlußfang zurückzuführen? Die Redaktion: die Pistolen des Herstellers Auto-Ordnance sind (wie viele andere vom Typ 1911A1) nach den militärischen Vorgaben, den sogenannten Mil-Specs (Military Specifications) gefertigt, die unter anderem erfordern, daß alle Teile dieser Pistolen untereinander austauschbar sind. Das bedeutet in der Praxis, daß Sie mit einer Schußleistung von günstigstenfalls 60 mm (Matchmunition) bis schlimmstenfalls über 200 mm auf 25 Meter rechnen müssen. Das Herauswandern des Fanghebels deutet auf einen Defekt des Fanghebels und/oder des Fanghebelhaltestiftes hin. Für den seriösen sportlichen Einsatz müßte man zumindest einen übermassigen Lauf mit Laufführungsbuchse (Bushing), passendem Kettenglied und eventuell übermassigem Fanghebel einbauen (Gesamtpreis Teile + Arbeit 300-400 €). Dazu kommt dann eventuell noch eine Abzugsüberarbeitung (Gesamtpreis Teile + Arbeit ca. 150 €) und eine verstellbare Visierung (Gesamtpreis Teile + Arbeit ca. 100-150 €). Dann wäre zwar immer noch nicht das Spiel zwischen Verschluß und Griffstück korrigiert, aber mit passender Munition könnten Sie dann (sachgemäße Arbeit vorausgesetzt) Schußbilder zwischen 30 bis 60 mm/25 m erwarten. Für unter 1.000 € bekommen sie beispielsweise bei Oberland Arms (www.oberlandarms.com) eine brünierte Kimber 1911 mit verstellbarer Visierung, die schon aus der Schachtel einsetzbar ist. (Siehe Test in der aktuellen caliber 10/2004). Eine Springfield Trophy Match (Stainless, Checkering, Match-Visier etc.) kostet etwa 1.500,(www.helmuthofmann.de, nur über den Fachhandel) (siehe Test in der caliber 5/1997). Bei der Firma HPS (www.hps-guns.de) gibt es matchtaugliche 1911er ebenfalls ab etwa 1.295,- €. (siehe Test in der caliber 3/2003). Es ist also abzuwägen, ob sich ein Umbau der Thompson oder lieber eine Neuanschaffung lohnt. Das schwache Glied der 1911?! Frage: Was ist eigentlich aus den 1911er-Pistolen von Briley mit kettenloser Verriegelung geworden? Da dieses System eine der größten Schwachstellen der 1911er-Konstruktion umgeht, müßte es sich doch durchgesetzt haben? Die Redaktion: Bei dem in caliber 6/1997 vorgestellten BLS = Briley Linkless System, wurde der 1911 das Verriegelungssystem der S&W Pistolen „eingepflanzt“. Betrachtet man das Verriegelungssystem der 1911 in seiner ursprünglichen Form, bei der der Lauf zwar über die Steuerkurve auf den Fanghebel geführt, dann aber doch durch das Kettenglied als Verriegelungselement in die oberste Position gedrückt wird, ist die Aussage mit dem schwachen Glied der 1911 durchaus richtig. Bei den meisten heute gefertigten Matchwaffen dient das Kettenglied lediglich als Steuerelement, das den Lauf beim Rücklauf des Verschlusses aus der Verriegelung zieht. Die Verriegelung erfolgt über die Steuerkurve am Lauf, der über den Fanghebel in die Verriegelungsposition gedrückt wird. Für die Schußleistung ist nach wie vor die Passung zwischen Verschluß, Lauf und Griffstück sowie die Laufqualität und die Verschlußfeder entscheidend, wie ein interner Vergleichstest zwischen gebrauchten, mit vergleichbaren Toleranzen gefertigten Briley-Pistolen mit konventioneller und BLS-Verriegelung gezeigt hat. Schußleistung der Briley-Pistolen im Vergleich konventioneller Verriegelung mit Kettenglied zu kettenloser Linkless-Verriegelung Kaliber 9 mm Luger Geschoß Treibladung OAL Briley Limited Master 5“ Kettenglied Briley Limited Master 5“ Linkless Gewicht-Hersteller-Art-Diameter Menge-Hersteller-Sorte in mm v2 - v2 Differenz - Präzision v2 - v2 Differenz - Präzision 90 PMC FMJ RN .355“ 3,8 Hodgdon Clays 26,4 378 m/s - 9,7 m/s - 62 mm 381 m/s - 11,9 m/s - 83 mm 95 Federal JSP TC .355“ Federal-Fabrikpatrone 25,9 422 m/s - 11,4 m/s - 36 mm 425 m/s - 11,1 m/s - 45 mm 115 Winchester FMJ OG .354“ Winchester-Fabrikpatrone 29,2 355 m/s - 30,4 m/s - 89 mm 362 m/s - 11,4 m/s - 110 mm 124 Hornady FMJ TC .355“ 4,1 Hodgdon HP38 28,2 304 m/s - 17,4 m/s - 43 mm 306 m/s - 17,4 m/s - 74 mm 124 Hornady FMJ TC .355“ 4,5 Hodgdon HP38 27,6 332 m/s - 17,6 m/s - 62 mm 335 m/s - 12,9 m/s - 53 mm 124 Federal FMJ TC .355“ Federal-Fabrikpatrone 27,5 348 m/s - 7,9 m/s - 56 mm 350 m/s - 7,2 m/s - 43 mm 124 PMC FMJ OG .355“ PMC-Fabrikpatrone 29,3 367 m/s - 15,2 m/s - 66 mm 367 m/s - 15,0 m/s - 67 mm 139 Sellier & Bellot FMJ TC .354“ Fabrikpatrone 26,3 307 m/s - 11,5 m/s - 73 mm 308 m/s - 9,5 m/s - 95 mm 145 H&N SL HS TC .356“ 3,8 Hodgdon Universal 28,2 306 m/s - 8,8 m/s - 70 mm 306 m/s - 8,6 m/s - 51 mm 147 Winchester FMJ TC :355“ Winchester-Fabrikpatrone 28,4 316 m/s - 8,0 m/s - 53 mm 317 m/s - 15,7 m/s - 39 mm Durchschnittliche Präzision der 10 Laborierungen = 61,0 mm = 66,0 mm Alle Handlaborierungen in gebrauchten PMC-Hülsen mit Federal #100 Small Pistol Standard-Zünder und Friction Crimp (9,55 mm) Kaliber .45 ACP Geschoß Treibladung OAL Briley Limited Master 6“ Kettenglied Briley Limited Master 5“ Linkless Gewicht-Hersteller-Art-Diameter Menge-Hersteller-Sorte in mm v2 - v2 Differenz - Präzision v2 - v2 Differenz - Präzision 185 Hornady FMJ SWC .451“ 4,2 Hodgdon Clays 30,5 256 m/s - 13,5 m/s - 64 mm 239 m/s - 21,2 m/s - 73 mm 185 Federal FMJ SWC .451“ Federal-Fabrikpatrone 29,5 258 m/s - 23,8 m/s - 53 mm 253 m/s - 15,9 m/s - 42 mm 200 Precision Delta SL SWC .452“ 4,0 Vihtavuori N310 31,8 234 m/s - 15,1 m/s - 70 mm 228 m/s - 17,4 m/s - 43 mm 200 H&N SL HS SWC .452“ 5,6 Hodgdon HP38 32,2 265 m/s - 21,6 m/s - 50 mm 257 m/s - 15,6 m/s - 46 mm 200 PJP-Bullets CL SWC .451“ 4,2 Hodgdon Clays 31,8 271 m/s - 9,4 m/s - 45 mm 271 m/s - 5,2 m/s - 53 mm 230 MFS FMJ RN .451“ MFS-Fabrikpatrone 32,1 243 m/s - 3,7 m/s - 53 mm 248 m/s - 9,5 m/s - 78 mm Durchschnittliche Präzision der 6 Laborierungen = 55,8 mm = 55,8 mm Alle Handlaborierungen in gebrauchten PMC-Hülsen mit Federal #150 Large Pistol Standard-Zünder und Taper Crimp (11,94 mm). Testaufbau: Die Geschoßgeschwindigkeit (v2 in Meter pro Sekunde) wurde mit einer Lahrmann & Schümann-Anlage ermittelt. Die Präzisionsüberprüfung wurde mit je einer 10-Schuß-Gruppe aus der Ransom-Rest-Schießmaschine auf 25 m Distanz durchgeführt. Die Präzision bezieht sich auf die am weitesten auseinanderliegenden Schußlochmitten einer 10-Schuß-Gruppe. Abkürzungen: OAL = Overall Length = Patronengesamtlänge, FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantel, JSP = Jacketed Soft Point = Teilmantel, SWC = Semi-Wadcutter, SL = Swaged Lead = gepreßtes Weichbleigeschoß, CL = Cast Lead = gegossenes Hartbleigeschoß, H&N = Haendler & Natermann, TC = Truncated Cone = Kegelstumpf, RN = Round Nose = Rundkopf, SM = Silvermoly = Metallmolybdänbeschichtung für Bleigeschosse, HS = High-Speed = vollverkupferte Bleigeschosse mit zusätzlicher Kunststoffbeschichtung, FP = Flat Point = Flachkopfgeschoß, TC = Truncated Cone = Kegelstumpf, OG = Ogive Form Alle Ladeangaben ohne Gewähr ! - Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich !