- Wir beginnen heute mit der Predigtreihe über die 10 Gebote.

Arthur Lampe
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir
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Wir beginnen heute mit der Predigtreihe über die 10 Gebote.
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Als ich anfing darüber Material zu sammeln, bin ich darauf
gestossen, dass es so viele andere 10 Gebote gibt: 10 Gebote
vom Abnehmen, des guten Benehmens, der sportlichen
Fitness, 10 Gebote beim Flirten, des Beckenbodentrainings …
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Die 10 Gebote der Bibel kommen einem da ganz schön
verstaubt vor und doch sucht der Mensch Orientierung in
dieser Welt der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten.
Zu Anfang ein kleiner Clip, der zeigt worum es bei den 10
Geboten in der Bibel eigentlich geht.
Clip https://www.youtube.com/watch?v=u38QzpCbT2o
Wie wir im Clip gehört haben, scheint das erste Gebot eine
zentrale Bedeutung zu haben.
Ich sage es noch einmal:
2Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der
Knechtschaft, geführt habe.
3Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
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Interessant ist, dass vor den 10 Geboten der Satz kommt, dass
Gott die Israeliten aus ihrer Sklaverei geführt hat. Die Gebote
sollen uns Freiheit bringen. Wie das genau passieren kann,
das wollen wir uns heute genauer anschauen.
Warum bringt uns also das erste Gebot Freiheit?
14.08.16
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Wenn es da heisst, wir sollen keine anderen Götter haben, ist
das eigentlich falsch, weil es nach der Bibel nur den einen
lebendigen Gott gibt. Richtig ist von Götzen zu reden. Götzen
sind all das, was wir an die Stelle von Gott setzen.
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Soziologin: Untersuchung: Bei Christen ist das nicht anders
als in der Welt. Auch dort gibt es Dinge, die höher gehängt
werden als Gott. «Wenn du genügend Geld, einen guten Job,
nette Freunde etc. und dann noch Jesus. Man beachte die
Reihenfolge.
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Luther hat ja gesagt: Alles woran du dein Herz hängst, das ist
dein Gott. Oder eben dein Götze. Es gibt also Herzensgötzen.
Wie sehen solche aus? Ich habe vier Beispiele dafür
mitgebracht.
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Ein Herzensgötze kann Macht sein. Wir alle Bedürfnis Einfluss
zu haben, mitreden zu dürfen, mitzubestimmen. Wenn Macht
Dein Götze ist, dann versuchst du alles zu tun, damit
Menschen unter deine Herrschaft kommen, dass alle machen,
was du willst. Wir kennen ja auch das Sprichwort: Wissen ist
Macht. Menschen sammeln sich Wissen an, um damit andere
beeinflussen zu können. Wissen in der Psychologie oder
Menschenführung oder vielleicht auch Wissen über die
Vergangenheit oder Schwächen der Menschen. So kann man
über andere herrschen. Die Medien nutzen häufig
Informationen über andere, um damit etwas auszulösen. All
das Wissen kann ja auch gut sein. Aber wenn es mir nur
Arthur Lampe
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir
darum geht, dass ich herrsche, wird es zu meinem Götzen. Ich
tue alles, um mächtig zu sein. Freunde habe ich nur, um es
noch weiter nach vorne zu bringen. Und ich setze alles ein,
dass ich mich durchsetze: Ich drohe, ich erpresse…
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Ein weiterer Herzensgötze kann Anerkennung sein. Das
passiert ganz schnell, dass wir die Anerkennung bei Menschen
suchen. Wir versuchen Menschen zu gefallen, dass sie uns
gern haben. Dafür kaufen wir uns ausgefallene Kleidung,
damit andere uns wahrnehmen, uns sehen. Wir wollen von
anderen als attraktiv angesehen werden. Oder wir machen
teure Reisen und machen Fotos von uns, wo wir waren. Und
wir zeigen den Leuten wo wir schon überall waren. Die
anderen sollen uns damit ganz toll finden und staunen, wo
wir schon alles waren. Auch mit Geld und Luxus wollen wir
Eindruck auf andere machen. Damit andere uns anerkennen,
sagen wir nur das, was die anderen hören wollen. Es kann
aber auch sein, dass ich mich moralisch besser fühle als
andere. Ich setze mich für andere Menschen ein, tue was für
die Umwelt … Nur damit sollen andere sehen, was ich für ein
guter Mensch bin. Ich tue alles, damit ich von anderen
anerkannt werde.
Ein Götze kann auch der Trost und der Komfort sein. In der
Welt geht es manchmal hart zu und du fühlst dich einsam und
verlassen. Und du denkst du musst dir das jetzt besorgen,
dass sich die Welt für dich wieder besser anfühlt. Und du
suchst Trost im Sex mit einem anderen Partner. Oder
14.08.16
flüchtest dich ins Internet auf die Pornoseite. Oder besorgst
dir Drogen, damit es dir besser geht und die Welt wieder
aushalten kannst. Und die Suche nach Trost führt dich in die
körperliche Abhängigkeit.
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Ein vierter Götze kann für dich die Sicherheit sein. Du
versuchst alles zu kontrollieren. Du bindest Menschen an
dich oder schmiedest Bündnisse, dass du dich sicher fühlst.
Du redest schlecht über andere, damit du selbst möglichst
gross rauskommst. Damit dir keiner was kann. Oder du
bringst dich irgendwo ein, um dir selber zu sagen, was für ein
toller Mensch du bist. Das Sicherheitsstreben ist heute schon
gross. Auch Eltern raten ihren Kindern irgendwas zu lernen,
damit sie einen sicheren Job haben, der vielleicht gar nicht zu
ihnen passt.
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Alles was ich hier aufgezählt habe ist wichtig für uns
Menschen. Wir brauchen das Gefühl mitbestimmen zu
können, es ist lebenswichtig zu wissen, anerkannt zu sein, wir
alle haben Trost nötig und wir brauchen Sicherheit.
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Aber wenn wir das zum Letzten in unserem Leben machen,
dann wird es zu einem Götzen, dem wir dienen. Und ein
Götze kriegt nie genug: Wann hast du genug Macht,
ausreichend Anerkennung, genügend Trost, wann reicht die
Sicherheit aus?
Arthur Lampe
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir
14.08.16
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Aber was passiert, wenn ich Gott in den Mittelpunkt
nehme?
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Schliesslich: Es fordert Opfer. Es saugt dich aus, es frisst dich
auf.
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Dann muss ich nicht mehr davon getrieben sein, meine Macht
zu erweitern, denn er ist herrlich. Bsp. Von dem
Schmetterling, das Gefühl über den Dingen zu stehen. Wenn
ich Gott im Mittelpunkt habe, dann muss ich nicht der
Anerkennung anderer hinterherjagen, denn er ist gnädig. Er
hat mich angenommen. Gottes Wesen ist Liebe und er lässt
nicht davon ab mich gern zu haben, ganz gleich was ich getan
habe. Ich muss meinen Trost nicht woanders suchen, denn er
ist gut. Er sorgt für mich. Und die Sicherheit finde ich auch in
ihm, denn er ist allmächtig. Er hat mein Leben jederzeit in der
Hand
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Wenn das so ist, dann hast Du einen Herzensgötzen.
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(Dieser Herzensgötze führt dich in die Sklaverei von deinem
Ego: Du musst Dich an diesem Götzen festhalten, weil Du
Angst hast, dass dein Leben ausser Kontrolle gerät. Du wirst
panisch, wenn du diesen Götzen nicht mehr hast. Du denkst:
Was passiert, wenn ich das nicht mehr habe.)
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Gott aber will uns beschenken. Wir müssen nichts tun. Wir
bekommen das alles von ihm: Macht, Herrlichkeit,
Anerkennung, Trost, Sicherheit. Gott macht uns frei davon,
irgendetwas tun zu müssen, von irgendetwas abhängig zu
sein. Er gibt es uns freiwillig und umsonst. Wir dürfen frei
sein.
Jesus Christus ist uns hier ein Vorbild. Er sucht nicht eigene
Macht zu bekommen. Er weiss, er ist der Sohn. Und sein Vater
gibt ihm das, was er braucht. Er kennt die Herrlichkeit des
Vaters. Und weil er die Liebe des Vaters kennt, will er nichts
ausser ihm die Ehre zu geben. Er sucht nicht die Anerkennung
der Menschen «Meine Ehre empfange ich nicht von
Menschen», sagt Jesus in Joh 5,4., sondern nur vom Vater.
Jesus muss keine Macht besitzen, er wäscht sogar anderen
die Füsse und macht sich zum Diener, denn: «Jesus, der
wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte
und dass er von Gott gekommen war und zu Gott
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Woran erkennen wir, dass wir einem Götzen dienen: Götzen
haben es an sich, dass sie uns unter Druck setzen, wir müssen
irgendetwas tun, damit wir es bekommen.
Du willst auf etwas nicht abgesprochen werden. Das darf dir
keiner wegnehmen. Das ist dir heilig. Wenn Du in einer
Predigt darauf angesprochen wirst, sagst Du Dir innerlich:
Predige bitte was Anderes. Über alles, aber nicht über das.
Und Du suchst Dir lieber einen Prediger, der Dich in Ruhe lässt
mit dem Thema
Oder Du merkst, dass Dein Herzensgötze nie satt macht. Du
brauchst immer wieder etwas davon. Du bist wie abhängig.
Und es befleckt dein Gewissen
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Arthur Lampe
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir
zurückkehrte.» (Joh 13,3). Selbst als er dem Tod ausgeliefert
wird, sucht er den Trost ganz bei Gott und weiss, dass am
Schluss alles gut kommt.
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Patrick und Ana Lea, das ist auch zu Eurer Entlastung. Ihr
müsst nicht alles selber in die Hand nehmen… wenn ihr
verzagt seid … Freiheit bewahren, auch die Freiheit Fehler zu
machen, nur abhängig zu sein von Gott und merken: Er
versorgt. Ihr müsst nicht Anerkennung bei Menschen suchen.
Werft euer Vertrauen immer wieder auf Gott, der euch als
seine Kinder liebt. Nicht es selbst in die Hand zu nehmen,
sondern Gott machen lassen. Gott ist an der Arbeit, auch mit
euch in dieser Gemeinde
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Anbetungszeit: Wenn wir Gott gleich anbeten, ihn in den
Mittelpunkt stellen, dann kommt uns vielleicht der ein oder
andere Gedanke, wo wir Götzen nachjagen und uns unfrei
machen lassen. Wir kommen vielleicht auf einen
Herzensgötzen in unserem Leben. Wir bieten wieder Gebet
und Segen an. Es gibt Leute, die mit dir beten können. Du
kannst Deinen Götzen auch still im Gebet vor Gott bringen.
Du wirst sehen, es macht frei. Amen.
14.08.16