GefragteErfahrungen

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GefragteErfahrungen
Die Zeitung des Bezirksverbandes Lichtenberg
der Partei DIE LINKE
© MBR
info links
Oktober 2015
Ich
sag
mal
…
© UWE HIKSCH
1500 Menschen bewiesen am 5. September, dass man selbst mit Picknickdecken kraftvolle Politik machen kann, indem sie auf der Rollbahn des
Tempelhofer Felds mit bunten Sitzunterlagen, Transparenten und Flaggen
ein Wimmelbild gegen TTIP & CETA & TiSA geformt haben. Die nächste
Demonstration gegen TTIP & CETA findet am Samstag, 10. Oktober,
ab 12 Uhr am Hauptbahnhof statt.
Gefragte Erfahrungen
In den kommenden Tagen werden wir
viele Reden über den 3. Oktober 1990
hören. Wir werden hören, dass es hervorragend gelaufen ist mit der deutschen Einheit, einiges vielleicht auch
nicht so gut, aber alles alternativlos.
Ja, der 3. Oktober 1990 war vor 25
Jahren erklärter Wille der übergroßen
Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung. Die Mahner gab es nicht nur in
der PDS, auch in den Bürgerbewegungen, der SPD, deren Kanzlerkandidat
1990 auf die ökonomischen Folgen
einer schnellen Vereinigung hinwies.
Aber alternativlos? Natürlich, viele
konnten sich neu etablieren, andere
sind abgewandert oder, und haben es
eben nicht geschafft. Arbeitslosigkeit,
ABM, Umschulung, Ein-Euro-Jobs,
Teil zeit- und Niedriglohnjobs oder
Frühverrentung. Und jetzt Altersarmut. Klar hat man dann eine andere
Sicht auf das Erreichte.
Ja, die demokratischen Errungenschaften sind alternativlos und wir
sind alle aufgerufen, diese zu verteidigen. Das heißt aber auch, die
politische Wirklichkeit und auch die
Entwicklung der letzten 25 Jahre zu
hinterfragen, auch zu kritisieren. Besinnen sollten sich die Erfahrenen auf
die Erfahrung, dass man gesellschaft-
liche Umbrüche nicht nur verkraften,
sondern auch politisch gestalten muss
und kann: Eine gute Kitaversorgung,
längeres gemeinsames Lernen, einen
starken öffentlichen Sektor für die
Daseinsvorsorge sind Erfahrungen, die
25 Jahre später ins Heute eingebracht
werden konnten.
Ich bin mir sicher, dass wir die
deutsche Einheit positiv gestalten
können mit den positiven Erfahrungen
und dem Wissen, die wir als LINKE in
die Gestaltung eines guten Deutschlands, eines gemeinsamen Hauses
Europa, einer friedlichen Welt einbrinMICHAEL GRUNST
gen sollten.
Geburtstag:
30 Jahre Hohenschönhausen
Jugendtheater:
Interview mit Kay Wuschek, Intendant des Theaters an der Parkaue
Pflegenotstand:
Über die Krankheiten der
Krankenhäuser
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Nazis gibt es überall – sie sind ein
gesamtdeutsches Problem. Anders
als im Westen hat es im Osten aber
nach 1989 einen Segregationsprozess
gegeben. Die Universitätsstädte sind
bunt und weltoffen, aber auf dem Land
findet eine kulturelle Verödung statt.
Hier sind Neonazis gezielt hergzogen
und konnten relativ ungestört „Aufbauarbeit“ betreiben. Dies führte in
bestimmten Regionen Ostdeutschlands zu einer weit verbreiteten ressentimentgeladenen, rassistischen
Stimmung. Eine besondere Situation
herrscht in Sachsen: In Dresden wurde der größte Neonazi-Aufmarsch
Euro pas lange geduldet, nur hier
konnte Pegida Zehntausende mobilisieren. Antifaschistische und zivilgesellschaftliche Kräfte sind deutlich
in der Minderheit und werden von
staatlicher Seite mit Repressionen
überzogen. Hier zeigt sich aber: Eine
Ost-West-Debatte führt nicht weiter.
Entscheidend ist nicht wo, sondern
warum solche Regionen entstehen:
Weil demokratische Strukturen wegbrechen bzw. nicht gefördert werden,
weil Rechtsextreme diesen Raum besetzen können, Politik dieses Problem
nicht angemessen benennt und sich
nicht klar positioniert.
BIANCA KLOSE
Projektleiterin der Mobilen Beratung
gegen Rechtsextremismus
Wahlvorbereitungen:
Ein Gespräch mit den Bezirksvorsitzenden der Lichtenberger LINKEN
06
NEU E S AUS LI C HTENBERG
KURZ GEMELDET
SICHERE SCHULWEGE
Die Schulwegpläne für die 2350
ABC-Schützen Lichtenbergs sind
jetzt erneuert worden. Im Rahmen
einer geförderten Beschäftigungsmaßnahme des Jobcenters Lichtenberg untersuchte die Gesellschaft
für Arbeitsförderung (CÖGA) die
Einzugsbereiche aller Lichtenberger
Grundschulen auf möglichst sichere
Straßenpassagen, Ampelanlagen und
Fußgängerüberwege sowie potentiell
gefährdende Stellen. Sie wurden für
jede Grundschule auf einem handlichen, mit graphischen Elementen
ausgestatten Plan übersichtlich zusammengestellt. Nunmehr seien alle
Lichtenberger Schulanfänger „mit geprüften und aktuellen Empfehlungen
für einen sicheren und unfallfreien
Weg zur jeweiligen Schule“ ausgerüstet, so Bezirksstadträtin Kerstin
Beurich (SPD).
BEBAUUNGSPLÄNE
Noch bis zum 7.Oktober liegt der
öffentliche Entwurf des Bebauungsplans 11-60 für das Grundstück Gotlindestraße 2/20 und die südöstlich
angrenzenden Flurstücke 4 und 113
der Flur 810 (öffentlicher Grünzug)
im Stadtentwicklungsamt, Alt-Friedrichsfelde 60, Haus 2, Raum 2.1304,
aus. Er soll u. a. der „Sicherung eines
allgemeinen Wohngebietes eines
öffentlichen Spielplatzes, einer
öffentlichen Parkanlage, einer
öffentlichen Straße sowie Flächen
für Wald“ dienen. Darüber hinaus ist
bis zum 21.10. die Einsichtnahme für
weitere zehn Bebauungsplanentwürfe mit vergleichbaren Zielstellungen
möglich. Alle Pläne sind auch unter
www.berlin.de/ba-lichtenberg/aktuelles/aktuell01.html abrufbar.
UNTERNEHMENSZUWACHS
Auf 20.000 Unternehmen ist Lichtenberg in diesem Sommer angewachsen. Geschäftsführer Frank Seiler
meldete im Juli die FS-Wärme-Technik GmbH, die in der Wartenberger
Straße in Hohenschönhausen ihren
Sitz hat, beim Ordnungsamt in Lichtenberg an. Seit 2003 werden im
Bezirk jährlich 500 Betriebe mehr
an- als abgemeldet. Die unternehmerische Landschaft ist zu 84 % von der
Handels-und Dienstleistungsbranche
dominiert. In den letzten beiden Jahren trugen ausländische Firmen zu
65 % den Gesamtzuwachs.
JOACHIM PAMPEL
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Hohenschönhausen 30 plus –
die grüne Wohnstadt hat Zukunft!
© KATRIN LOMPSCHER
02
Hohenschönhausen ist ein
grüner Stadtteil.
Am 1. September 1985 wurde der
Bezirk Hohenschönhausen gegründet.
Das war Anlass einer Fachtagung der
Hermann-Henselmann-Stiftung und
des Kompetenzzentrums Großsiedlungen gemeinsam mit dem Bezirksamt
und Wohnungsunternehmen. Gegenstand waren Planungsgeschichte,
Weichenstellungen nach 1990 und Zukunftschancen der Großsiedlung.
Geplant wurde der neue Stadtteil
von jungen Fachleuten aus dem Büro
für Städtebau des Magistrats von Berlin (Ost). Es sollte eine richtige Stadt
werden, mit Zentrum und HochhausMagistrale. Beim Einzug waren Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten fertig, ein Kaufhaus und eine
Bibliothek waren im Bau. Die S-Bahn
erhielt eine neue Strecke mit zwei
Stationen, auch mit der Straßenbahn
dauert es seit 1984 weniger als eine
halbe Stunde zum Stadtzentrum.
Ursprünglich sollten knapp 90.000
Menschen hier eine neue Heimat finden. Bis Anfang der 90er Jahre wuchs
die Einwohnerzahl auf rund 75.000,
heute leben reichlich 50.000 Menschen hier. Die Kinder sind erwachsen und ausgezogen, die Menschen
wohnen heute großzügiger. Wohnungen sind nicht abgerissen worden,
aber viele anders genutzte oder abgerissene Schul- und Kitagebäude könnten heute wieder gute Dienste leisten.
Hohenschönhausen ist ein grüner
Stadtteil. Schon in die Planung sind die
Pfuhle des alten Moorlandes einbe-
zogen worden, die angrenzenden
Dörfer wurden in ihrer Eigenart bewahrt, am Malchower See sollte ein
Volkspark entstehen. Von Beginn an
wur den grüne Höfe gestaltet und
Bäume gepflanzt. Viele neue Bäume
konnten 1992 gesetzt werden, weil
zusätzliche Fördergelder schnell ausgegeben werden mussten. Und nicht
zuletzt gelang es, den nördlich angrenzenden Regionalpark Barnimer Feldmark schrittweise zum vierten großen
Naherholungsgebiet Berlins zu entwickeln. Dafür wurden nicht nur Ausgleichsmittel der Bahn für ihre innerstädtischen Bauvorhaben verwendet,
sondern auch in erheblichem Umfang
EU-Fördermittel.
All das macht die Großsiedlung
lebenswert und attraktiv. Für die Zukunft ist sie gut gerüstet, wenn auch
nicht perfekt. Nicht nur das viele Grün
hat bessere Pflege nötig und verdient.
Über mehr Freizeitangebote und angenehme Plätze zum Treffen wäre
niemand böse, auch wenn mit dem
Lindencenter, dem Kino Cinemotion
und nicht zuletzt der Anna-SeghersBibliothek ein lebendiges, wenn auch
nur halb fertiges Zentrum existiert.
Die größten Sorgenkinder sind der
Regional-Bahnhof Hohenschönhausen
und die Brachflächen, die sich von dort
bis zum Zentrum des Stadtteils ziehen.
Hier sind Sorgfalt bei der Planung und
Mitsprache der Bürgerschaft gefragt.
KATRIN LOMPSCHER
Raum für Freiraum 10 Jahre Museum Lichtenberg
Im Sommer 2005 wurde das Museum
im alten Stadthaus, dem früheren Rathaus von Boxhagen-Rummelsburg in
der Victoriastadt eröffnet. Das Museum war ein Projekt des Bezirkes in diesem Sanierungsgebiet. So konnte das
historische Gebäude erhalten werden
und ein Publikumsmagnet in dem ansonsten eher beschaulichen und etwas
isoliert gelegenen Stadtteil entstehen.
„Raum für Freiraum“ prangt weit
sichtbar am Giebel des Hauses. Das
Museum mit seinen hoch engagierten
MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen schafft mit (zu) wenig Mitteln
unglaublich viel. Zahlreiche Ausstellungen befassen sich mit teilweise
kaum bekannten oder zu Unrecht
vergessenen Kapiteln der Geschichte
Lichtenbergs. Die aktuelle Sonderausstellung „stein.schlacke.beton“
widmet sich einem besonders interessanten Thema – Lichtenberg als Wiege
des modernen Bauens in Berlin. Wer
weiß schon, dass die ersten modernen
Betonhäuser Ende des 19. Jahrhunderts in der Victoriastadt errichtet
wurden. Oder, dass die Häuser in der
Splanemann-Siedlung in Friedrichsfelde 1926 die ersten Plattenbauten
in Deutschland waren. Und dass das
Wohngebiet am Fennpfuhl das Testfeld für den komplexen Wohnungsbau
in den Großsiedlungen Marzahn, Ho-
henschönhausen und Hellersdorf war.
Nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit
lohnt ein Blick nach vorn. Die Dauerausstellung kann eine Überholung gut
vertragen. Museumspädagogische
Angebote können so ergänzt und die
Sammlung attraktiver präsentiert werden. Auch ist die Bezirksfusion von
Lichtenberg und Hohenschönhausen
nach nunmehr 15 Jahren in neuem
Licht zu betrachten. Und mehr als landwirtschaftliche Geräte und die Erinnerung an die Humboldts in Falkenberg
hat der Norden des Bezirkes allemal
zu bieten. Dies ist ein Appell an den
Bezirk, dafür Geld einzuplanen.
KATRIN LOMPSCHER
INFO LINKS | OKTOBER 2015
IM GESPRÄCH
03
„Moritz in der Litfaßsäule“
❚ Sie sind seit 10 Jahren Intendant.
Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?
Wir machen wunderbares Theater.
Unser Haus ist immer voll. Wir haben
eine 90-prozentige Auslastung.
❚ 90 Prozent! Da gehören Sie ja zu
den Berliner Spitzenreitern. Wie machen Sie das, obwohl die Medien nur
wenig über Ihr Theater berichten?
Die Medienlandschaft hat sich in
den letzten Jahren sehr verändert. Es
gibt in unserer Stadt vielleicht drei bis
vier Journalisten, die unsere Arbeit
wirklich verfolgen. D.h. nicht, dass
sie in ihren Zeitungen Platz für Rezensionen bekommen. Bei uns funktioniert die Mundpropaganda ganz gut.
80 Prozent unserer Besucher kommen aus Berliner und Brandenburger
Schulen. 20 Prozent sind Familien.
Als ich hier 2005 anfing, waren es nur
drei Prozent.
❚ Woher wissen Sie, was den Kindern und Jugendlichen unter den
Nägeln brennt?
Unsere Theaterpädagogen organisieren Schulprojekte und führen Workshops mit Kindern und Jugendlichen
durch. Da wird Kunst vermittelt. Es
findet eine Alphabetisierung mit der
Kunst statt. Auf diese Weise lernen
wir auch die Probleme der Kinder und
Jugendlichen kennen.
❚ Können Sie uns dafür ein Beispiel nennen?
Dauerbrenner:
„Klein Zaches“ (links) und „Peter und der Wolf“ gehören zu den erfolgreichsten Stücken im Theater an der Parkaue.
Anja Schneider inszeniert z. Z. das
Theaterstück „Moritz in der Litfaßsäule“. Es geht um das unterschiedliche Zeitverständnis von Kindern
und Erwachsenen. Eltern wollen oder
müssen ihre Tagesabläufe optimieren
– Kinder leben den Augenblick. Sie
wollen sich ihre Zeit nicht „einsperren“ lassen.
© CHRISTIAN BRACHWITZ
© CHRISTIAN BRACHWITZ
© CHRISTIAN BRACHWITZ
Interview mit Kay Wuschek, Intendant des „Theaters an der Parkaue“. | Von KLAUS SINGER
Kay Wuschek, Intendant
des „Theaters an der Parkaue“
❚ Das erinnert mich an „Bettina
bummelt“…
Ja, mit dem Stück sind wir sehr
erfolgreich. Wir werden es jetzt zum
129. Mal spielen.
❚ Was waren bisher Ihre erfolgreichsten Stücke?
„Klein Zaches“, „Peter und der Wolf“
und „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“.
❚ Wie gehen Sie mit der wachsenden Medienkonkurrenz um? Gibt
es ein Mittel gegen Verdummung
durch TV-Castingshows?
Wir haben das Theaterstück „Star“
auf die Bühne gebracht. Da geht es
um eine Castingshow. Es geht vor allem darum, mit welchen Problemen
Kinder und Jugendliche nach einer
solchen Show zu kämpfen haben. Die
Zuschauer waren begeistert. Wir starten jetzt das Projekt „Haus der digitalen Jugend“. Dabei geht es um die
Auseinandersetzung mit den neuen
Medien. Es wird dazu ein Festival und
auch zwei Inszenierungen geben.
❚ In den vergangenen Monaten
sind viele Flüchtlinge nach Berlin
gekommen. Wie reagieren Sie als
Intendant darauf?
Wir wollen nicht Stücke für Flüchtlingskinder inszenieren. Wir wollen
sie gleich integrieren. Selbst wenn sie
die deutsche Sprache noch nicht verstehen, verstehen sie die Stücke. Ich
gehe im Ausland oft ins Theater, ohne
die Landessprache zu können. Trotzdem verstehe ich die Stücke. Kinder
– mit ihrer reichen Phantasie – haben
da noch weniger Probleme.
❚ Am 28. Oktober ist für Sie ein
großer Tag …
Ja, die Bühne 3 im „Theater an der Par-
kaue“ wird eröffnet. Wir haben dann
zusätzlich 100 Plätze. Wir spielen vor
ausverkauftem Haus „Die kleine Hexe“.
Der große Saal und die mittlere Bühne
werden jetzt denkmalgerecht saniert.
Wir bekommen eine bessere Akustik
und mehr Beinfreiheit in den Sitzreihen.
❚ Warum beschweren sich Berliner
Kinder- und Jugendtheater über den
Berliner Senat?
Im Haushaltsentwurf 2016/17 stockt
der Senat den Kulturetat erheblich auf.
Allerdings sollen die Kinder- und Jugendtheater nicht mehr Geld bekommen. Seit Jahren ist bekannt, dass wir
unterfinanziert sind.
❚ Es ist doch ein Widerspruch, dass
2008 der Ausbau des Theaters beschlossen wurde und jetzt nicht die
Mittel für den Betrieb des Hauses
erhöht werden.
Ja, ich habe die Hoffnung, dass in
den Haushaltsberatungen noch Einsicht bei den Politikern einkehrt.
❚ Wenn unsere Leserinnen und Leser mit Ihren Kindern oder Enkeln
in Ihr Theater kommen wollen, welches Stück würden Sie empfehlen?
„Die Weihnachtsgans Auguste“ von
Friedrich Wolf im Prater in der Kastanienallee. Am besten schon jetzt
die Karten kaufen. Das ist – trotz Sanierung – an der Theaterkasse in der
Parkaue und im Prater möglich und
natürlich auch über das Internet.
04
AUS DEM BUNDESTAG
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Provoziertes Chaos
Wir haben eine Welle der Hilfsbereitschaft der Anständigen erlebt. Von
Bürgerinnen und Bürgern, die der
Überzeugung sind, dass man Flüchtlinge wie Menschen behandeln muss.
Gleichzeitig haben wir wieder erleben
müssen, dass die Zuständigen in der
Bundesregierung versagt haben. Sie
haben die Städte und Gemeinden
sehr lange allein gelassen und Chaos
provoziert.
Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten
kommen, lassen sich nicht von überfüllten oder brennenden Flüchtlingsheimen in Deutschland abschrecken.
Die Strategie der Abschreckung ist
gescheitert. Es ist gut, dass endlich
beim Koalitionstreffen 6 Milliarden
Euro zusätzlich für die Flüchtlingshilfe versprochen wurden. Allerdings
wissen wir, dass damit längst noch
nicht alle Probleme gelöst sind. Die
zuständigen Verwaltungen sind per-
sonell völlig überfordert. Nur ein Beispiel: In Berlin lässt der zuständige
CDU-Senator Hostel-Gutscheine für
Flüchtlinge ausgeben. Die Hostels
nehmen aber keine Flüchtlinge mehr
auf, weil der Senat über Monate seine Rechnungen nicht bezahlt hat. Es
fehlt einfach Personal, das die Rechnungen bearbeitet. Das darf nicht
so weiter gehen! Die Kürzungspolitik
der vergangenen Jahre hat zu einem
drastischen Abbau der bürgernahen
Verwaltung geführt. Der öffentliche
Dienst ist in vielen Bereichen nicht
mehr in der Lage, seine gesetzlichen
Aufgaben zu erfüllen.
Dazu kommt noch die Privatisierungspolitik. In Krisensituationen wird
besonders deutlich, wie falsch es ist,
staatliche Aufgaben zu privatisieren
und öffentliches Eigentum zu verkaufen. Für sehr viel Geld müssen jetzt
Grundstücke gemietet und Dienst-
leistungen eingekauft werden. So
können sich auch noch windige Geschäftemacher am Elend der Flüchtlinge bereichern. Es wird endlich Zeit,
dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wieder von der öffentlichen Hand
übernommen werden. Wir wissen alle,
dass die Flüchtlingshilfe nur ein erster
kleiner Schritt ist. Die Integration der
Menschen in unsere Gesellschaft wird
uns mehr abverlangen. Und als eines
der reichsten Länder Europas können
wir das auch leisten. Ich habe ein Integrationskonjunkturprogramm vorgeschlagen. Das wäre für alle gut! Es
geht ja nicht nur um fehlende sanitäre
Einrichtungen und Sprachkurse. Wir
müssen in Kitas, Schulen, Wohnungen
und Krankenhäuser investieren. Mit einem solchen Programm könnten tausende Arbeitsplätze, auch für Langzeitarbeitslose, geschaffen werden.
GESINE LÖTZSCH
© KLAUS SINGER
500 Pflegestellen gefährdet
10.000 Beschäftigte aus Krankenhäusern aus ganz Deutschland zogen
am 23.9. vor das Brandenburger Tor, um gegen Pläne der CDU/CSU-SPDBundesregierung zu protestieren, Krankenhäuser zu schließen.
Mehrere Krankenhausgeschäftsführer berichteten mir, dass ihnen Geld
fehlt, um Reparaturen und Instandhaltungen durchzuführen. Was machen
die Krankenhäuser in ihrer Not? Sie
reduzieren ihre Personalmittel, um die
notwendigsten Reparaturen bezahlen
zu können. Das ist natürlich fatal in
Anbetracht von 214.000 fehlen den
Pflegekräften in den nächsten zehn
Jahren.
Im Vergleich zum Jahr 1991 sanken
die Fördermittel für die Krankenhäuser bis 2012 um mehr als 28 % und die
Kosten der Krankenhäuser haben sich
mehr als verdoppelt. Die Bundesregierung hat ein Krankenhausstrukturgesetz vorgelegt. Aus vielen Stellungnahmen zu dem Entwurf lässt sich der
Schluss ziehen, dass es nicht um eine
bessere gesundheitliche Versorgung
geht, sondern um die Schließung von
Öffentlichen Krankenhäusern. 2017
sieht die Bundesregierung für alle
Krankenhäuser eine Kürzung von einer
Milliarde Euro vor. Der Versorgungszuschlag, der 500 Millionen Euro ausmacht, soll vollständig wegfallen. Damit werden allein in Berlin 500 Pflegestellen gefährdet.
DIE LINKE möchte die beste Versorgung aller Patienten sichern – unabhängig davon, ob sie gesetzlich oder
privat versichert sind. Doch mehr Qualität gibt es nicht, indem man den Geldhahn immer mehr zudreht. Wir fordern
für den Haushalt 2016 mehr Geld für
Investitionen in Krankenhäuser.
Während die Anzahl der Krankenhäuser insgesamt abnimmt – 2011
gab es 152 Krankenhäuser weniger
als 2003 – steigt die Anzahl der kommerziellen Kliniken, die wesentlich in
der Hand von vier Konzernen liegen.
Die Bundesregierung hilft also bei der
Marktbereinigung im Gesundheitswesen. Keiner sollte glauben, dass durch
die kommerziellen Kliniken die Qualität und Effizienz steigen wird. Im Gegenteil, für die Patienten wird es auf
alle Fälle teurer. Der Trend ist schon
jetzt deutlich zu erkennen. Denn auch
die öffentlichen Krankenhäuser werden mit den Fallpauschalen auf Profit getrimmt. Wir wollen eine solidarische Krankenversorgung, die aus
Ärzten keine gewinnmaximierenden
Geschäftsleute und aus Krankenschwestern keine Fließbandarbeiterinnen macht.
GESINE LÖTZSCH
9410
S
S MONAT
ZAHL DE
Den 11. September des Jahres 1989
bezeichnen nicht wenige als das entscheidende Datum in der Chronik des
Endes des „real existierenden Sozialismus“. An diesem Tag öffnete Ungarn seine Grenzen nach Österreich
und ebnete damit Tausenden DDRBürgern den Weg in den Westen – aus
einem Land, in dem sie für sich keine
Zukunft mehr sahen. Unvergessen
die Szenen, in denen ungarische Soldaten Stacheldraht durchtrennen und
Flüchtlinge Victory-Zeichen in die Kameras halten.
9410 Tage danach stehen nun wieder Tausende Flüchtlinge vor der ungarischen Grenze. Sie kommen nicht
selten aus Ländern, in denen Krieg
und Armut herrschen. Sie haben sich
Gefahren und Strapazen unermesslichen Ausmaßes ausgesetzt, um in
den Westen zu gelangen, da sie in ihren Heimatländern keine Zukunft mehr
für sich sehen. Doch diesmal, 2015,
schließt Ungarn seine Grenzen mit
Nato-Draht und einem stellenweise bis
zu vier Meter hohen Zaun.
Als vor ein paar Wochen die rechtsnationale Regierung Orbán nach langem Zögern einer großen Gruppe von
Flüchtlingen letztlich doch erlaubte,
Budapest per Bahn Richtung Westen zu
verlassen, wurde ein Teil von ihnen von
einem Sonderzug befördert. Er trug die
Aufschrift „Europa ohne Grenzen seit
25 Jahren“ und zeigte Menschen, die
Stacheldraht überwinden. Zynischer
kann man den Unterschied zwischen
Geschichteschreiben und Geschichtemachen nicht darstellen.1789 begann
die Französische Revolution, 1815 das
Zeitalter der Restauration. Wiederholt
sich (die) Geschichte? TINKO HEMPEL
SPRECHSTUNDE
Die Lichtenberger Bundestagsabgeordnete Dr. Gesine Lötzsch ist erreichbar:
❚ Bürgerbüro, Zingster Straße 12,
13051 Berlin
❚ Telefon: 22 77 17 87, E-Mail:
[email protected]
❚ Bürgersprechstunde mit
Dr. Gesine Lötzsch:
Donnerstag, 29.10., 17 Uhr,
(Bitte anmelden unter
[email protected]
oder Telefon 227 717 87)
FRAKTIONS-REPORT
Oktober 2015
© SILKE WENK
Fraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg
FRAKTIONS-REPORT
Haushaltsberatungen:
Christian Petermann, Daniel Tietze und Hendrikje Klein (v. l. n. r.) konnten
sich im Haushaltsausschuss mit linken Forderungen durchsetzen.
Das bisschen
Haushalt …
„… macht sich nicht immer von allein …“. Daher haben
Bezirksamt und BVV in den letzten Wochen einen Haushaltsentwurf für 2016/2017 beraten, der sich deutlich von
den Spar- und Personalabbauhaushalten der letzten Jahre
unterschied.
Erkennbar war, dass mit der zusätzlichen Schaffung von
Ausbildungsplätzen, dem von uns verlangten deutlichen
Stopp des Personalabbaus und der Personalaufstockung
von Bürger- und Jugendämtern jetzt der Wiederaufbau
der Lichtenberger Verwaltung nach Jahren des Personalabbaus Konsens ist. Das seit Jahren von uns geforderte
Zukunftskonzept für die Verwaltung ist nun übergreifend
als Personal- und Organisationskonzept „Lichtenberger
Verwaltung 2021“ beschlossen. Jetzt werden Fragen wie
die zukünftige bedarfsgerechte Personalentwicklung und
Rekommunalisierung von privatisierten Aufgaben debattiert. Nun liegt der Ball beim Bezirksamt. Es muss sich
beim Senat für eine deutliche Stärkung der Verwaltung
stark machen und ein Zukunftskonzept für die Beschäftigten zu erarbeiten.
Auch sind nun jahrelange linke Forderungen nach
Anerkennung der Bürgerbeteiligung, einer Stärkung des
kinder- und familienfreundlichen Bezirks und mehr Mieterschutz umgesetzt. Der Lichtenberger Bürgerhaushalt
erhält zu seinem zehnten Jahrestag mit einer Wander-
ausstellung mehr Achtung und Anerkennung als in den
letzten Jahren.
Vorangekommen ist auch die Ausweisung von Milieuschutzgebieten in von Gentrifizierung bedrohten Kiezen.
Während in den letzten Jahren die von uns seit 2012 geforderte Ausweisung von Milieuschutzgebieten immer
wieder „mangels Geld“ gescheitert ist, bekennt sich Lichtenberg als einer der letzten Bezirke zu seiner Aufgabe
der Einschränkung von Wohnungsaufwertungen zulasten
der Mieter. Auch wird eine unabhängige Mieterberatung
endlich bedarfsgerecht finanziert.
Konkrete Verbesserungen haben wir auch bei der Gestaltung Lichtenbergs als Familienfreundliche Kommune
bewirkt. Projekte der Jugendberufshilfe für schwer vermittelbare Jugendliche und die Finanzierung der Arbeit
von Familienberatungszentren sind deutlich aufgestockt
worden. Auch freut es uns, dass mit diesem Haushalt der
Erhalt der Kultschule, die bessere Finanzierung der Kulturangebote und auch die denkmalgerechte Sanierung der
Toranlage des Zentralfriedhofs Lichtenberg gelungen ist.
An dieser Stelle konnte die Linksfraktion mit einer klar
erkennbaren Handschrift für einen sozialen und kinderund familienfreundlichen Bezirk dem Haushalt der neuen
Richtungsentscheidungen trotz aller Skepsis seine Zustimmung geben.
DANIEL TIETZE
KOMMENTAR
In Hohenschönhausen
zu Hause
Es begann mit einer schier endlos
langen Fahrt mit der Linie 70, mit der
ich 1987 in eine völlig andere Welt
fuhr. Keine heruntergekommenen
Eckkneipen, kein Kriegsruinen mehr,
aus deren schwarzen Fensterhöhlen
Birken sich dem Licht entgegen reckten. Stattdessen Baustellen soweit
der Blick reichte. Aus schwarz wurde
braun, hellbraune Sandberge, rötlich
brauner Lehm, dunkelbraune Erde
in der man beim Versuch, sich einen
Weg durch diese Mondlandschaft zu
bahnen, einsank.
Diese neue Welt war aufregend.
Betonröhren waren Verstecke, in den
Pfützen des umgewendeten Geländes schwammen Kaulquappen. Ganz
Hohenschönhausen war eine Baustelle, Betreten jedoch nicht verboten. Wie auch, es war zum Wohnort
geworden. Am ersten Tag in der neuen Schule ging ich auf dem Rückweg
verloren, zu neu und zu anders war
das alles.
Später wurden die Radien weiter.
Mit dem Fahrrad war man in fünf Minuten auf dem Dorf; Mais im Mund
und die Beine in der Hand, wenn ein
Bauer kam. Hohenschönhausen wurde bunter. Jeder Hauseingang wurde
anders bemalt, um die Zahl verloren
gehender Kinder zu minimieren. Die
Birken wuchsen nun auch nicht aus
den Fenstern, sondern als selbst gepflanztes Straßengrün vor dem Haus.
1995 hielt der Westen Einzug. Das
zehn Jahre alte Handelshaus wurde
vom Linden Center abgelöst, alle
Wohnhäuser erhielten neue Fassaden, das Wort Strangsanierung erreichte neue Bekanntheit.
In Hohenschönhausen wurde eine
ganze Generation groß. Gemeinsam
ging man zur Schule, gemeinsam
überschritt man Grenzen. Hohenschönhausen hat uns groß gemacht.
Auch im 30. Jahr der Bezirksgründung muss sich dieser Stadtteil nicht
verstecken. Im Gegenteil, die grüne
Wohnstadt im Norden unseres Bezirks kann sich sehen lassen. Auch
im 30. Jahr kann man auf diese Aufbauleistung stolz sein.
CHRISTIAN PETERMANN
AUS DER BVV
FRAKTIONS-REPORT
OKTOBER 2015
© SILKE WENK
Gute Nachrichten für
die KULTschule
Der Weiterbetrieb der KULTschule ist gesichert.
Die Heimat für Kita, soziale Fahrradwerkstatt, migrantische Selbstorganisationen für Russlanddeutsche und
Deutschvietnamesen oder das Zimmertheater hat wieder eine Perspektive.
Der zuständige Stadtrat Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE) sichert zu,
dass die Betriebskosten, die nicht
aus den Einnahmen der Vereine gedeckt werden können, im Haushaltsplan 2016/17 eingestellt sind. Für die
Bauunterhaltung stehen zunächst Mittel für laufende Wartung von Anlagen
zur Verfügung. Die gemeinnützige
GmbH „Gesellschaft für StadtEntwicklung“ soll künftig die Verwaltung
des Hauses übernehmen und wird im
Rahmen dessen auch Perspektiven
entwickeln. Mit diesen Maßnahmen
ist das Nachbarschaftshaus für weitere zwei Jahre gesichert.
Viele kennen die KULTschule. Das
Gebäude der heutigen KULTschule
wurde zwischen 1963 und 1989 als
Grundschule und Oberschule genutzt.
2002 wurde das Haus nach umfangreicher Umgestaltung neu eröffnet
und dem Lichtenberger Kulturverein
als Verwalter und Betreuer des Gebäudes und der angrenzenden Fläche
übergeben. Eigentümer ist das Bezirksamt. Im Haus der KULTschule haben
viele Einrichtungen, Vereine und Träger ihre Räumlichkeiten.
Die Linksfraktion hat sich seit Jahren für einen Erhalt der soziokulturellen Angebote in der KULTschule stark
gemacht.
Mit ihrer Sicherung durch den
Haushaltsplan 2016/17 hat DIE LINKE einen Erfolg errungen. Auch was
den langfristigen Erhalt der KULTschule angeht, scheint es Bewegung
zu geben. Die (Wieder-) Nutzung als
Schule war angesichts steigender
Schülerzahlen immer wieder in der
Diskussion. Nun zeichnet sich ab,
dass die Sewanstraße 43 wieder
Schulstandort werden könnte, ohne
die jetzigen Mieter aus der KULTschule zu vertreiben. Ein Gutachten eröffnet eine gemeinsame Perspektive
von Nachbarschaftshaus und Schule.
Doch die gemeinsame Nutzung wird
nicht in den nächsten zwei Jahren
umgesetzt. Die derzeitigen Nutzer
erhalten nun mit dem Haushaltsplan
2016/17 Planungssicherheit, das ist
gut. Was noch besser ist: Die Anwohnerinnen und Anwohner können auch
in Zukunft ihr Nachbarschaftshaus
nutzen.
HENDRIKJE KLEIN
In ganz Lichtenberg nimmt die Schülerzahl rasant zu. So wird für die
Schule in der Victoriastadt mit einem
Anstieg um maximal 88 Prozent
auf 803 SchülerInnen im Schuljahr
2018/19 gerechnet. Die Schule platzte damit aus allen Nähten. Eine Elterninitiative kritisiert, dass weder die
Turnhalle noch die Mensa gegenwärtig genügend Platz bieten. So können
derzeit in einer Essensschicht nur 80
SchülerInnen in der eher beengten
Kellermensa versorgt werden. Die gestaffelten Essenszeiten führen so zum
Verlust einer der beiden Hofpausen
für viele SchülerInnen. Im Bezirksamt
wird deswegen der Ausbau der Schulaula im vierten Stock zu einer Mensa
erwogen, womit bis zu 70 Plätze hinzugewonnen werden können.
Der Vorschlag stößt allerdings auf
wenig Begeisterung unter den Eltern
und im Kollegium. Denn bislang ist
nicht geklärt, ob eine Nutzung als Aula
in der musikorientierten Schule dann
noch stattfinden kann. Deswegen formulierte die Schule zwei Gegenvorschläge: den Ausbau der Kellermensa
bzw. die Errichtung eines multifunktionalen Ergänzungsgebäudes auf dem
Vorhof. Zu beiden Varianten wird das
Bezirksamt noch eine Einschätzung
präsentieren.
Eine vierte Variante wurde bislang
noch wenig diskutiert: Da die Schule
schon in kürzerer Zeit für ihr gegenwärtiges Einzugsgebiet neue Klassenräume brauchen wird, könnte ein
modularer Ergänzungsbau mit Mensa
– möglicherweise auf einem Nachbargrundstück – beide Probleme lösen
und Wanderungsbewegungen zur Essenszeit in den vierten Stock vermeiden helfen. Die Kosten könnten sich
© MICHAEL NIEDWOROK
Schulessen in der wachsenden Stadt:
auch ein Problem der Quantität
von 350.000 Euro für die Kellermensa
bis zu 1.200.000 Euro für den Multifunktionsbau bewegen, der allerdings
erst von der Denkmalschutzbehörde
genehmigt werden müsste. Die Kos-
Saniert und
nicht befahrbar
Haushaltspläne richten den Blick in
die Zukunft, manchmal aber lassen sie
auch eine Rückschau in die Vergangenheit zu. So soll die Fahrbahn der
Theatergasse im Jahr 2017 umfangreich saniert werden. Wer die Theatergasse kennt, reibt sich die Augen,
wurde sie im Zusammenhang mit der
Gestaltung des Theatervorplatzes
doch erst vor wenigen Jahren erneuert.
In der Erläuterung des entsprechenden Haushaltstitels liest man, dass
die Fahrbahn nicht für den Busverkehr
ausgelegt war und aufgrund von Ausbrüchen saniert werden muss.
© NORMAN WOLF
02
Die erst 2013 neu hergestellte
Fahrbahn soll 2017 erneut aufgerissen werden.
In der Theatergasse verkehren seit
jeher Busse. Auch vor der letzten Sanierung sollte das bekannt gewesen
sein. Wäre beim ersten Mal richtig
gebaut worden, bräuchte es keine
zweite Investition und Baustelle. So
zahlt der Steuerzahler drauf, denn
die nur ein paar Jahre alte Fahrbahn
muss wieder aufgerissen werden.
Außerdem bekommt Karlshorst eine
zusätzliche Baustelle mit allen damit
verbundenen Unannehmlichkeiten.
NORMAN WOLF
Platzmangel in der Schule in der
Victoriastadt.
ten trüge der Senat. Unklar ist aber,
ob eine Genehmigung rechtzeitig erwirkt werden kann.
MICHAEL NIEDWOROK
FRAKTION VOR ORT
FRAKTIONS-REPORT
OKTOBER 2015
Ausgezeichnete Flüchtlingsarbeit
© NORMAN WOLF
Den Opfern
gerecht werden
Ehrenamt wird dieser Tage groß geschrieben. Die direkt gewählte
Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (MdB) bedankt sich zusammen
mit Evrim Sommer (MdA) und der Verordneten Silke Mock bei den HelferInnen und überreichte Sachspenden an die Notunterkunft Karlshorst.
Am 14. September gab es hohen Besuch in der Notunterkunft in Berlin
Karlshorst. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller,
zeichnete gemeinsam mit der Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Birgit Monteiro, den DRK Kreisverband
Müggelspree e.V., die evangelische
Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg und die Initiative „Lichtenberg hilft“ mit Sonderpreisen für ihr
herausragendes Engagement in der
Flüchtlingsarbeit aus.
Auch die Linksfraktion gratulierte sehr herzlich den Geehrten. Bei
meinem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft konnte ich mich hautnah
von den Aktivitäten der ehrenamt-
lich Tätigen überzeugen. Ich konnte
viele gute Gespräche mit Vertretern
der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde, aber auch mit geflüchteten Menschen führen. Besonders beeindruckte mich das Schicksal der 9-jährigen
Maria, die mit ihrer Mutter und ihren
zwei kleinen Brüdern aus Afghanistan
geflohen ist und auf ihrer Flucht bereits persisch, arabisch und deutsch
gelernt hat. Besonders liebevoll kümmerte sie sich um ihre kleinen Brüder
und um andere Kinder und erzählte
mir ganz schüchtern, dass sie gerne
Ärztin werden möchte.
Der Dank, die Anerkennung und
die Unterstützung der Linksfraktion
gilt aber nicht nur allen ehrenamtlich
und hauptamtlich engagierten Menschen in Karlshorst, sondern auch
allen Engagierten für alle Flüchtlingsunterkünfte in unserem Bezirk.
Trotz aller berechtigter Forderungen
an Senat und Bezirksamt ist weiterhin
ehrenamtliches Engagement gefragt.
Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Marias Traum wahr wird und
uns allen nützt.
BIRGIT STENZEL
❚ Informationen zu benötigten
Spenden und Hilfsangeboten
über Büro der Integrationsbeauftragten, Telefon: 90 296 39 07 oder
www.berlin.de/ba-lichtenberg/
politik-undverwaltung-beauftragteintegration (Spendenmelder)
Ehrenurkunde für Ingrid Schilde
einfach. Für sie steht jedoch immer
die Arbeit mit den Bürgerinnen und
Bürgern im Vordergrund.
Die Fraktion gratuliert ihr herzlich
zu der Auszeichnung und freut sich
HENDRIKJE KLEIN
mit ihr.
© ANTONIO LEONHARDT
Als ich 2001 Mitglied der BVV wurde,
wirkte der Politikbetrieb auf mich,
wie ein großer Jahrmarkt. Doch Ingrid
Schilde schaffte es mit ihrer unglaublich besonnenen Art und ihrem ansteckenden Engagement, mir die Welt
der Kommunalpolitik nahezubringen.
Am 24. September im Rahmen
des Festaktes der BVV zum Jubiläum
30 Jahre Hohenschönhausen bekam
Ingrid Schilde die Ehrenurkunde des
Bezirkes Berlin-Lichtenberg verliehen. Diese Auszeichnung würdigt ihr
langjähriges Engagement. Am 6. Mai
1990 wurde sie über die Liste der
PDS in die BVV Hohenschönhausen
gewählt. Nach der Bezirksfusion hat
sie ihre Erfahrungen noch viele Jahre
in die BVV Lichtenbergs eingebracht.
Als Kommunalpolitikerin der PDS
und der LINKEN war das nicht immer
Unsere langjährige Bezirksverordnete Ingrid Schilde
erhielt für ihr Engagement die
Ehrenurkunde des Bezirks.
03
Zehn Morde, Eins Bombenanschlag,
Banküberfälle, aber kein rechtsextremistischer Hintergrund?
Die Ausstellung „Die Opfer des NSU
und die Aufarbeitung der Verbrechen“
setzt sich mit diesen Verbrechen und
deren gesellschaftlicher Aufarbeitung
auseinander. Auf Antrag der Linksfraktion wird die von Birgit Mair vom
Institut für sozialwissenschaftliche
Forschung, Bildung und Beratung in
Nürnberg kuratierte Ausstellung vom
19.10.–27.11.2015 im Rathaus Lichtenberg gezeigt.
Ein Eröffnungsvortrag von Birgit
Mair und weitere Fachveranstaltungen begleiten das Projekt.
Gerade der Opfer des Rechtsterrorismus, die durch die einseitigen polizeilichen Ermittlungen – Stichwort
„Dönermorde“ – zusätzlich diskriminiert wurden, soll gedacht werden.
Auch soll der Blick für Alltagsrassismus und Fremdenfeindlichkeit geschärft werden.
BIRGIT STENZEL
Ausstellung
Oskar Ziethen
Die Spuren von Oskar Ziethen (18581932) sind in Lichtenberg unübersehbar. Davon zeugen u.a. Gebäude wie
das Rathaus, das Amtsgericht, die
Kirche am Roedeliusplatz sowie das
Städtische Krankenhaus, das seinen
Namen trägt. Der juristisch gebildete
Verwaltungsfachmann förderte den
Schulbau und den Ausbau des Kanalisations- und Straßennetzes. Fast 25
Jahre prägte er die Geschicke Lichtenbergs, das durch sein Wirken zu einer
modernen Großstadt und zum 17. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin wurde.
Erfahrungen in der Kommunalpolitik
hatte der in Stettin Geborene bereits
als Bürgermeister von Naugard in Pommern gesammelt, bevor er 1896 nach
Lichtenberg kam. Die Ausstellung wurde von dem Historiker Jürgen Hofmann
entwickelt, der Dokumente über Ziethen bei seinen Archivstudien zu Tage
förderte. Der Besucher kann sich ein
Bild vom beruflichen und politischen
Werdegang Ziethens machen. Erna
Kritzinger, Ehefrau des Enkels von
Oskar Ziethen, überließ dem Museum
Familienfotos, Urkunden und persönliche Dinge. Die Ausstellung ist erst
ein Anfang. Eine Biografie über Oskar
Ziethen aus der Feder von Jürgen Hofmann soll folgen.
DANIELA FUCHS
Ausstellung im Museum Lichtenberg,
Türrschmidtstr. 24, 20.9.- 29.11.2015,
www.museum-lichtenberg.de
04
VORGESTELLT
FRAKTIONS-REPORT
OKTOBER 2015
Das Stückchen Handlungsspielraum
– Rainer Bosse im Porträt
Von ROMAN VERESSOV
WANN UND WO
❚ Dienstag, 15. Oktober, 17 Uhr:
Bezirksverordnetenversammlung
Max-Taut-Aula, Fischerstraße 17
❚ Vom 28.09.-20.12.2015
„30 Porträts aus einer
neuen Stadt“
Ausstellung im Studio im
Hochhaus, Zingster Str. 25,
13051 Berlin. Gezeigt werden
Porträts von Bauarbeitern, Kindern, jungen Familien, Jugendlichen, Studenten und Armeeangehörigen, die das das
Gesicht der „Neuen Stadt“
Hohenschönhausen prägen
© JOACHIM PAMPEL
Kulturtipp von
Daniela Fuchs
Rainer Bosse beim
Fest „70 Jahre Volkssolidarität“ im Tierpark im Gedankenaustausch mit
Täve Schur, beide Nicaragua-Wandbild-Aktivisten.
Nachdem ihre echte Jugend vorbei
ist, werden aus manchen Menschen
Berufsjugendliche im Politikbetrieb.
Andere dagegen machen die Jugend
zum Gegenstand ihrer politischen
und beruflichen Tätigkeit. Zu denen
gehört auch Rainer Bosse.
Handel und Tourismus. Eine libysche
Zeitung erhob ihn 1986 sogar zum
„stellvertretenden Tourismusminister
der DDR“, wie Bosse sich amüsiert
erinnert. Vorsitzender des Jugendherbergsverbandes der DDR ist er übrigens wirklich gewesen.
❚ „Stellvertretender DDR-Minister“?
Mit 13 Jahren ist der 1950 geborene
Rainer der Pionierorganisation beigetreten, mit 15 in die FDJ-Leitung seiner Schulklasse gewählt worden und
nach einer Ausbildung zum Maschinenbauer während seines Studiums
1970 „wegen zweier Menschen, die
durch ihre Persönlichkeit Vorbilder
für mich waren“, seiner Klassenlehrerin an der Erweiterten Oberschule
und seines Studienjahresbetreuers
an der Hochschule, SED-Mitglied geworden. Das Studium schloss er trotz
mancher Nebenjobs 1971 als DiplomIngenieur-Ökonom ab.
In den darauffolgenden Jahren hat
Bosse „auf der Jugendstrecke gearbeitet“. Von 1971 bis 1983 hat er
hauptamtliche Funktionen in der FDJ
ausgeübt, war an der Hochschule, im
Bezirk und im Zentralrat zuständig für
die Einsätze der Studentenbrigaden.
Von 1983 bis 1989 war er als Sektorenleiter im Amt für Jugendfragen für
Jugendherbergen verantwortlich und
wechselte 1990 als Referatsleiter
ins Ministerium für Tourismus bzw.
❚ Ein Fotograf in der Kommunalpolitik
Rainer Bosse ist ein dezidierter Kommunalpolitiker, denn für ihn „beginnt
Politik im einfachen, täglichen Leben“.
Dieses einfache Leben „unter demokratischen, friedlichen Verhältnissen
für alle Menschen zu verbessern“, ist
für ihn der „Grundsatz aller Politik“,
und zwar „unabhängig vom Parteiprogramm“. Umso mehr ärgert es ihn,
wenn „gute Ideen wegen Parteiengezänk oder Landes- und Bundespolitik
untergehen“. In die Kommunalpolitik
ist er durch Wohngebietsarbeit eingestiegen, hat sich zuerst in einem Wohnheim, dann in der Hausgemeinschaftsleitung eines „senkrecht stehenden
Dorfes“ im Fennpfuhl engagiert und ist
über diesen Weg 1989 in die BVV von
Lichtenberg gelangt, wo er seither der
Fraktion der SED, PDS und DIE LINKE
angehört. Seit 25 Jahren ist Bosse Mitglied des Vorstandes der BVV und seit
1992 deren Vorsteher.
Sein kommunalpolitisches Credo
war stets, sich „um Bürgerinteressen
zu kümmern, aber sachlich und ehrlich,
ohne ideologischen Ballast“. Umso
mehr freut er sich darüber, „mittlerweile von ganz unterschiedlichen
Menschen als Kommunalpolitiker akzeptiert und anerkannt zu werden“.
Beruflich hat sich Bosse trotz der
soliden Ausbildung nach dem Ende der
DDR vollkommen neu orientiert und
„aus dem Stand“ aus seinem „langjährigen Hobby, dem Fotografieren, eine
vollkommen neue Existenzgrundlage
für mich und meine Familie aufgebaut“. In einer Foto GmbH arbeitete er
sich als „Ungelernter“ vom Verkäufer
zum Filialleiter und schließlich in die
Geschäftsleitung hoch. Seit 15 Jahren
unabhängig, betreibt er heute sein Fotogeschäft am Anton-Saefkow-Platz.
„Wisse, dass Du die Welt allein
nicht retten kannst, aber schöpfe das
kleine Stückchen Deines Handlungsspielraums bis aufs Letzte aus“, lautet
Bosses kategorischer Imperativ. Geografisch wäre als sein „Stückchen“ der
Fennpfuhl zu bezeichnen, wo er seit
1978 lebt, arbeitet und im Bürgerverein aktiv ist, dem er seit 2010 auch
vorsitzt. Wenn er in den Ruhestand
geht, möchte sich Rainer Bosse neben dem Heimwerken, Vorlesen und
klassischer Musik auch wieder mehr
in die Heimatgeschichte des Stadtteils
vertiefen – und wird es wahrscheinlich
schaffen, seinem „Stückchen“ auch
in dieser Richtung vollständig auf den
Grund zu gehen.
Heimatkrimis erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit. In Thüringen stolpert
der etwas tollpatschige Anwalt Fickel
in kriminelle Verwicklungen und trägt
auf seine unkonventionelle Art zur
Lösung der Verbrechen bei. Skurrile
Personen, ein Hauch von liebevoller
DDR-Nostalgie und eine grandiose
Persiflage auf die Justiz tragen zum
uneingeschränkten Lesevergnügen
bei. Auch unkundige Leser werden
durch launige Fußnoten auf den nötigen Wissensstand gebracht.
❚ Zu Bestellen unter:
Hans-Henner Hess: Herrentag
ISBN 978-3-8321-6246-7
Der Bobmörder
ISBN 978-3-8321-6247-4
Beide Krimis erschienen im
DUMONT Buchverlag Köln
IMPRESSUM
Herausgeber:
DIE LINKE in der BVV Lichtenberg
V.i.S.d.P. Hendrikje Klein, Daniel Tietze
(Fraktionsvorsitzende)
Adresse der Redaktion:
Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
E-Mail: [email protected]
Web: www.linksfraktion-lichtenberg.de
Telefon: (030) 90 296 31 20
Fax: (030) 55 92 307
Redaktionsschluss:
25. September 2015
Gestaltung: Uta Tietze
Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH
INFO LINKS | OKTOBER 2015
AKTUELLES
Auf dem Weg in die Notunterkunft
Karlshorst sah ich aus dem Transporter zunächst nur einen Mann mit seiner Tochter, einen vollgeladenen Buggy und einen riesengroßen Koffer im
Schlepptau. Ich war schon dran vorbei, bremste, fuhr zurück und fragte
nach dem Weg. „Train, Train“ meinte der Mann nur. Ich bat um die Papiere, fand den Namen Eisenhüttenstadt und auf einem Netzplan war
der Hauptbahnhof eingekreist... ‚Zum
Hauptbahnhof?‘ dachte ich mir noch
so und bat den Mann zu warten...
Ich fuhr ins Camp, baute die Sitze in den Transporter wieder ein und
fuhr an die Stelle zurück, wo die Familie auf mich wartete. Die war inzwischen zur Großfamilie geworden:
Da standen der Mann, zwei kleine
Mädchen, eine junge Frau, die noch
ein kleines Kind in ihren Armen hielt.
Als der Mann mich aus der Ferne sah,
war die Freude groß: „Germany help,
Germany help!“ Das war das erste
Mal, dass ich tief Luft holen musste...
Die Sachen waren schnell verstaut,
die Familie nahm Platz, ich vergewisserte mich noch einmal, wo die
LAGeSo den Mann in die Bahn setzen
wollte und fuhr los - Richtung Hauptbahnhof. Auf der Hauptstraße in Rummelsburg kamen mir Zweifel: Warum
wird der Mann mit seiner kleinen Familie zum Hauptbahnhof geschickt, wenn
der Regio auch im Ostbahnhof hält.
Also – Planänderung. Ich hielt am Ostbahnhof und erkundigte mich am Service, ob hier auch die Züge nach Eisenhüttenstadt halten. Bingo! Also zurück
zum Auto... und nun wollte ich sicher
gehen und den Familienvater nicht irritieren, ihn am Ostbahnhof in den Zug
steigen zu lassen. Wer hilft in solchen
Fällen? Na klar – Emil Hamdan-Schukran für das Dolmetschen am Telefon!
Alle Kinder von Bord, die Sachen
gepackt und zum Bahnsteig 2. Auf dem
© DIRK KRESS
Germany help – unterwegs mit dem NUK Bus
05
Ein Bus voller Spenden – gesammelt und gestiftet von einer Berliner
Kita für die NUK.
Weg dorthin schien die Rolltreppe ein
unüberwindbares Hindernis für die beiden Mädels. Der Vater schnappte sich
die eine Tochter, ich bot der anderen
meine Hand an - gemeinsam ging es
einfach besser. Oben angekommen,
warteten wir dann auf den Regio. Als
der einfuhr, verabschiedete sich der
Mann mit einer Umarmung von mir
und die Kinder nahmen meine Hände
und küssten sie. Nun reichte es nicht
mehr, tief Luft zu holen...
Ich half den Kindern noch beim
Einsteigen und verabschiedete mich
dann mit einem ma’salama! Warum
ich das alles schreibe? Um einfach
Danke an alle jene zu sagen, die jeden Tag im NUK freiwillig einen verdammt guten Job machen, dieser Familie eine gute Zeit bei uns gaben und
denen ich die Dankbarkeit der Familie
weitergeben möchte!
DIRK KRESS
Auch in diesem Jahr war Gesine
Lötzsch wieder mit 10 Jugendlichen aus ganz Deutschland auf
Studienreise auf den Spuren des
antifaschistischen Widerstandes.
Die Reise führte nach Belgrad
und Zagreb.
Erste Station unserer Reise war ein
eindrucksvolles Wandbild, das an die
Studentenunruhen in Belgrad erinnert.
Die Schlagworte des Bildes begleiteten uns auf der Reise: Kampf, Wissen,
Gleichheit. In den darauffolgenden
Ta gen besuchten wir das Jü di sche
Museum in Belgrad, antifaschistische
Jugendgruppen und das ehemalige
Konzentrationslager Staro Sajmište.
Antonio erstaunte das ehemalige KZ
besonders. „An das Konzentrationslager Staro Sajmište in dem 6500 Juden, 650 Roma und 1000 Partisanen
ermordet wurden, erinnert heute wenig.“, schreibt er in seinem Reisebereicht. Einen offiziellen Gedenkort gibt
es an dieser Stelle nicht. Auch bei
den Stadtrundgängen in Belgrad und
Zagreb musste man Erinnerungstafeln an den Partisanenkampf suchen,
3000 wurden bisher demontiert. Nur
die Gedenkstätte Jasenovac, Jugoslawiens größtes Konzentrationslager, bietet auch heute einen Ort des
Gedenkens. Doch auch hier hat der
© SEBASTIAN KOCH
Eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart
Gruppe am Gedenkstein für das ehemalige Konzentrationslager
Staro Sajmište.
Krieg in den 1990er Jahren Spuren
hinterlassen: Dokumente fehlen, die
Rekonstruktion ist schwierig. Auch
aktuelle Geschehnisse begleiteten die
Reise und hinterlassen Eindrücke der
Solidarität. Am Belgrader Hauptbahnhof warteten hunderte Flüchtlinge
auf die Beförderung zur ungarischen
Grenze. Mit Rassismus gibt es bis-
her wenige Probleme. Der Krieg und
eigene Flüchtlingserfahrungen sind
für viele noch keine 20 Jahre her.
Es sind viele Informationen und
Eindrücke die jetzt noch nachklingen.
Antonio resümiert: „Geschichte ist nie
zu Ende und kann nicht zu den Akten
gelegt werden. Dies gilt insbesondere
für die Zeit des deutschen Faschismus
und des Zweiten Weltkriegs. Gerade
die Entwicklungen der 90er Jahre im
damaligen Jugoslawien lehren uns,
wie unterschiedliche Sichtweisen auf
die Vergangenheit in fataler Weise
Gegenwart und Zukunft beeinflussen
können“.
ANIKA TASCHKE
06
PARTEILEBEN
I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015
„Wir gehen neue Wege“
❚ Welche Ziele hat sich der Bezirksverband für die Wahlen im kommenden Jahr gesetzt?
Michael Grunst: DIE LINKE hat 2011
vier Direktwahlkreise gewonnen und
ist in der BVV stärkste Partei. Hieran
gilt es anzuknüpfen. Wir wollen alle
Direktwahlkreise erringen und wieder
stärkste Partei in der BVV werden.
Grundlage hierfür ist, die Lichtenberginnen und Lichtenberger von unseren inhaltlichen und personellen Angeboten zu überzeugen.
Evrim Sommer: Obwohl wir die
stärkste Fraktion sind, haben wir das
Bürgermeisteramt 2011 an die Zählgemeinschaft von SPD, CDU und Grünen
verloren. Wir wollen im kommenden
Jahr die Mehrheitsverhältnisse in der
BVV verändern und wieder das Bürgermeisteramt gewinnen.
❚ Wie sind die Lage und Stimmung
im Bezirk?
Evrim Sommer: Lichtenberg wird
immer wieder als „Boombezirk“ bezeichnet. Doch das ist nur eine Seite
der Medaille, in Wahrheit nimmt die
soziale Spaltung im Bezirk zu, das lässt
sich mit Durchschnittswerten nicht
vertuschen. Insbesondere sind Kinderund Altersarmut ein großes Problem.
Michael Grunst: Die Rahmenbedingungen für Bezirkspolitik sind generell ja nicht einfach – besonders
finanziell. Aber die Erwartungen der
Bürgerinnen und Bürger sind hoch,
ebenso wie unsere eigenen Ansprüche. Umso wichtiger ist es, dass wir als
LINKE unser Handeln für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar machen, sie einbeziehen und beteiligen.
❚ Wie bereitet sich der Bezirksverband auf die Wahlen vor?
Michael Grunst: In den kommenden Wochen werden wir in Stadtteilkonferenzen, persönlichen Gesprächen und Arbeitsgruppen mit der
Partei und den Lichtenbergerinnen
und Lichtenbergern das Bezirkswahlprogramm erarbeiten. Einher geht es
darum, Kandidatinnen und Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und
die BVV zu gewinnen. Im Januar 2016
wollen wir das Bezirkswahlprogramm
beschließen und unsere Kandidaten
wählen.
Evrim Sommer: Mit diesem partizipativen Ansatz gehen wir neue
Wege. Selbstverständlich haben wir
unsere konkreten politischen Vorstellungen – doch wir wollen die Partei
sein, die die Anliegen der Menschen
in die Politik trägt.
❚ Was werden die zukünftigen Aufgaben für DIE LINKE im Bezirk sein?
Michael Grunst: Uns gegenüber
Land und Bund für bessere Rahmenbedingungen einsetzen. Schwierige
Rahmenbedingungen waren für uns
aber nie Anlass, die Hände in den
© ROMAN VERESSOV
Ein Gespräch mit den Bezirksvorsitzenden Evrim Sommer und Michael Grunst über die Vorbereitungen der
Lichtenberger LINKEN auf die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zur Bezirksverordnetenversammlung 2016
| Von ROMAN VERESSOV
Wollen DIE LINKE 2016 zur stärksten Partei machen – die Bezirksvorsitzenden Evrim Sommer und Michael Grunst.
Schoß zu legen. Wir versprechen, auch
weiterhin für die Verbesserung der Lebenssituation im Bezirk zu kämpfen,
Spielräume maximal auszuschöpfen
und uns um die Anliegen jedes Einzelnen zu kümmern.
Evrim Sommer: Konkret müssen
wir dringend der sozialen Spaltung
entgegenwirken. Wir brauchen mehr
Schulplätze und kostenlose Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, außerdem ein Mietenmoratorium. Lichtenberg soll ein Bezirk sein,
in dem alle Menschen gerne leben.
Das Thema Flüchtlinge wird immer
mehr Bedeutung bekommen. Der Berliner Senat hangelt sich von Notprogramm zu Notprogramm, wir müssen
jedoch vorausschauend planen, um
diesen Menschen eine Perspektive
und die Möglichkeit der Integration
zu bieten. Last but not least, Lichtenberg muss wieder eine Kommune der
Bürgerinnen und Bürger mit verbindlichen Bürgervoten und einem funktionierenden Bürgerhaushalt werden.
BU:
fehlt
„Sie feiern das Oktoberfest im September und das machen wir mit unserem Sommerfest auch.“ Mit diesen Worten eröffnete Evrim Sommer
gemeinsam mit Michael Grunst den
diesjährigen (Spät-)Sommerempfang
zu dem DIE LINKE Lichtenberg in
die KULTschule geladen hatte. Unser herzlicher Dank gilt Lyra e.V., die
uns als Gastgeber an diesem lauen
Altweibersommertag kulturell und
kulinarisch einen unvergesslichen
Nachmittag bereitet haben. Dr. Gesine Lötzsch begrüßte und sprach mit
unserem Überraschungsgast, dem
bekannten Schauspieler Jens Uwe
Bogatke, der die gut 200 Gäste mit
einer Heinrich-Heine-Darbietung zu
begeistern wusste. Es wurden viele
© KLAUS SINGER
© KLAUS SINGER
„Was die Bayern können, können wir schon lange!“
BU:
fehlt
Gespräche in lockerer Atmosphäre
geführt, wie wir Lichtenberg gemeinsam noch sozialer und lebenswerter
machen können.
SEBASTIAN SCHLÜSSELBURG
INFO LINKS | OKTOBER 2015
PARTEILEBEN
07
© AGENTUR FOX
© PRIVAT
Einheits-Fragen
25 Jahre Einheit aus der Sicht von zwei
verschiedenen Generationen – Gesine
Lötzsch, 54 Jahre, Mitglied des Bundestages, und Marcel Weigel, 25 Jahre, junger Genosse aus Lichtenberg,
fragen nach.
❚ Frage von Marcel Weigel: Wieso
hat DIE LINKE immer noch mit dem
Ruf der SED-Partei zu kämpfen?
Hätte die Linke sich deutlicher abgrenzen müssen?
1989/90 wurde der SED-PDS von
den anderen Parteien dringlich empfohlen, sich aufzulösen und ihre Geschichte aufzuarbeiten. Wir haben
uns nicht aufgelöst. Das war richtig.
Die Menschen, die uns damals gewählt hatten, wollten, dass wir uns
konkret um ihre Probleme kümmern.
Es ging um Abwicklung der Kombi-
nate, Massenarbeitslosigkeit, Renten- und Mietenberatungen usw. Um
unsere Vergangenheit haben wir uns
trotzdem gekümmert. Es gab unzählige Konferenzen, Bücher und Artikel
über unsere Geschichte. Das wird von
den anderen Parteien, die ihre Geschichte nicht aufgearbeitet haben,
ignoriert.
Hätten wir uns deutlicher abgrenzen sollen? Ich halte nicht viel vom
Begriff der Abgrenzung. Ich bin für
Auseinandersetzung. Abgrenzung
klingt immer nach Abgabe von Verantwortung und nach Ausgrenzung.
Wir leben in einer sich entsolidarisierenden Abgrenzungsgesellschaft. Ich
will mich nicht von meinen eigenen
Genossinnen und Genossen abgrenzen. Ich will mit ihnen über ihre und
meine Ansichten und Erfahrungen
sprechen. Wir brauchen weniger Abgrenzung und mehr Solidarität in unserer eigenen Partei.
❚ Frage von Gesine Lötzsch: Gibt
es für dich noch einen Ost-WestUnterschied?
Ganz klar: Jain. Weder in der Schule
noch im Studium oder auf Arbeit habe
ich bedingt durch die Herkunft Unterschiede im Miteinander bemerkt. Nur
einmal musste ich schlucken, als ein
Stuttgarter Student mit niedersächsischen Wurzeln mir erklärte, SPD und
Mindestlohn seien zu sozial.
Ich würde keine Sozialisierungsgrenze (mehr) zwischen Ost und West
ziehen - schon eher zwischen ruralen
und urbanen Räumen. Dies betrifft
auch strukturelle Unterschiede. Auf
dem ersten Blick mag es zwar noch
Unterschiede zwischen Ost und West –
nicht nur bei Renten und Hartz IV – geben, bei genauerer Analyse sind Strukturstärke und -schwäche jedoch kaum
an Himmelsrichtungen festzumachen.
Leider ist jedoch gerade in letzter
Zeit deutlich geworden, dass es im
Denken sowie im medialen Diskurs
immer noch eine Mauer zu geben
scheint. So wurden regionale Stereotypen vom rassistischen „Ossi“ und
weltoffenen „Wessi“ bemüht, obwohl
bewohnte Flüchtlingsunterkünfte im
Westen brannten und die Gewaltspirale mit HoGeSa-Protesten in Köln begann – ohne Freital zu verniedlichen.
Solchen immer noch existierenden
Stereotypen gilt es genauso entgegen
zu treten wie dem Sterben des europäischen Gedankens.
Korrektur eines Lesers
Die „info links“ vom Juni war sehr informativ. Wenn ich nur die Seite 3 hervorhebe, so weil mir die Themen besonders am Herz liegen. Das gilt auch für
den Beitrag von Katrin Framke, in dem
sich eine kleine, aber für mich nicht
unwesentliche Ungenauigkeit eingeschlichen hat. Richtig ist, dass die UNO
den 27. Januar 2005 zum Holocaustgedenktag erklärt hat. Da sich der Artikel
aber mit der Situation in Deutschland
beschäftigt, dem fragwürdigen Vorgehen am 20. Juni als Gedenktag für die
Opfer von Flucht und Vertreibung, sei
hier daran erinnert, dass der 27. Januar
seit 1996 in der BRD offizieller Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus ist. Es handelt sich bei diesem Hin-
weis nicht um eine Formalie, da selbst
bei den Gedenkstunden im Bundestag dies nicht eindeutig zum Ausdruck
kommt. Es würde bedeuten, alle jene
Opfer des Faschismus auszuklammern,
die als politisch oder sonst Verfolgte
dem Naziterror zum Opfer fielen. Die
damalige Rede des Bundespräsidenten
Roman Herzog vor den Überlebenden
(neben meinen Eltern auch mein Bruder und ich – 14 Angehörige überlebten
Auschwitz nicht) brachte diese Sicht
sehr deutlich zum Ausdruck. Ich wäre
froh, wenn gerade Die Linke allen Opfern des Naziterrors ohne Einschränkung diesen Gedenktag auch weiterhin
widmet.
CHARLES MELIS,
Genosse aus Lichtenberg
Die Geschäftsstelle der LINKEN
in der Alfred-Kowalke-Straße14,
hat wie folgt geöffnet:
❚ montags 10 - 16 Uhr
❚ dienstags 13 -17 Uhr
❚ donnerstags 13 -19 Uhr
Außerhalb dieser Zeiten sind wir in
der Regel nur nach telefonischer
Vereinbarung erreichbar.
Geschäftsstellenleiterin:
Marina Richter-Kastschajewa
❚ Telefon: 030/512 20 47
❚ [email protected]
M I T R AT & T A T
TERMINE
❚ Montag, 12.10.,18.30 Uhr:
Petra Pau, Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages zu Gast
bei Harald Wolf, MdA, mit ihrem
Buch: „Gottlose Type – Meine unfrisierten Erinnerungen“, Bürgerbüro, Alfred-Kowalke-Sraße 14
❚ Dienstag, 13.10., 18 Uhr:
DIE LINKE lädt zur Diskussionsveranstaltung mit Thomas Willms –
Bundesgeschäftsführer VVN-BdA
Deutschlands ein: „Warum gerade
jetzt ein Erstarken des Rechtsextremismus“. Bernhard-Grzimek-Schule, Sewanstraße 184
❚ Donnerstag, 5.11., 18.30 Uhr:
Bürgerforum, Kinderhaus, Neustrelitzer Str. 57, „Was bedeutet der
Mietspiegel für Alt-Hohenschönhausen“ mit Katrin Lompscher,
MdA, und Wolfgang Albers, MdA
SPRECHSTUNDEN
❚ Evrim Sommer, MdA: WK 1, fon
0151/156 023 56, 28.10., 18.30
Uhr, Wahlkreisbüro, Zingster Str. 12
❚ Wolfgang Albers, MdA: WK 2, fon
030/960 631 27, 21.10., 17.30 Uhr,
Wahlkreisbüro Zingster Straße 12,
Anmeldung erwünscht
❚ Marion Platta, MdA: WK 3, fon
030/97 999 643, 11.11., 16.30 -19
Uhr, die erste Stunde gemeinsam mit
Birgit Stenzel (Rechtsanwältin); Bürgerinitiative Ausländische Mitbürgerinnen e.V., Neustrelitzer Str. 63
❚ Katrin Lompscher, MdA: WK 5,
9.10., ab 16 Uhr, am Stand am
S-Bhf. Friedrichsfelde-Ost
❚ Harald Wolf, MdA:
Wahlkreis 6, 12.10., 17 Uhr, Bürgerbüro A.-Kowalke-Str. 14
WOHNEN & MIETEN
Die LINKE Lichtenberg bietet jeden
3. Montag von 14 -16 Uhr Rat und Hilfe
für MieterInnen in ihrer Geschäftsstelle Alfred-Kowalke-Str. 14 an, nächster
Termin: 19.10.
Bei der LINKEN Berlin können
MieterInnen sich jeden 4. Mittwoch
von 14 -16 Uhr Rat und Hilfe zu Wohnungs- und Mietfragen im Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28,
10178 Berlin
08
GUTES LEBEN
I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015
© VIVIEN HEIN
Dorf in der Stadt –
Auf ins Storchencafé
In der 1. Berliner Naturscheune ist
Meister Adebar immer gegenwärtig,
sei es als ausgestopftes Prachtexemplar, sei es auf einer der vielen liebevoll gestalteten Tafeln oder auf dem
Bildschirm. An dem wenige Meter entfernten Nest in luftiger Höhe ist eine
Kamera angebracht, so dass das Ge-
Das Storchencafé, in der Ausstellung LebensRäume der ersten
Berliner Naturscheune integriert,
bietet frisch zubereitete Speisen
und selbstgebackene Kuchen und
Torten in Bio-Qualität an.
schehen im Nest live und ohne die
Störche zu stören beobachtet werden
kann.
Das Storchencafé findet man in der
Naturschutzstation Malchow. Hierhin
lohnt sich zu jeder Zeit ein Ausflug.
Der Bus 259 hält fast direkt vor der
Tür. Wer lieber wandern möchte, kann
vielleicht vorher um den Malchower
See laufen. Für Stärkung ist von
Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 17
Uhr gesorgt. Die Experimentierfreudigen trinken Dinkelbier – gibt es
auch alkoholfrei – oder Potsdamer
Stange. Die Chefin der Naturschutzstation, Beate Kitzman, empfiehlt
Apfelsaft von den Streuobstwiesen.
Besonders toll finde ich, dass man
nach der Bestellung von Reibekuchen
(berlinisch: Kartoffelpuffer) hört, wie
in der Küche frisch gerieben wird. Außerdem gibt es Suppen und Salate,
Kaffee und Kuchen. Bei jedem Wetter
kann man in der Scheune sitzen, bei
schönem Wetter auch draußen und
nach den Störchen direkt Ausschau
halten. Wer zu Hause feiern will, kann
ein leckeres Bio-Catering bestellen.
Wer gleich etwas mitnehmen möchte,
geht in den Hofladen, der nach dem
Umbau schöner und größer geworden
ist. Verkäuferin Trixie Hübschmann
berät so freundlich, wie es ihr Name
verspricht. Alles kann gekostet werden: Wein, Käse, Schokolade.
Getragen werden Cafe und Hofladen vom engagierten Verein Naturschutzstation Malchow. Noch ein
Grund mehr, mal mit der ganzen Familie oder allein dieses schöne Fleckchen zu erkunden. GESINE LÖTZSCH
❚ Storchencafé Malchow,
Dorfstraße 35, 13051 Berlin
Fotorätsel
❚ Donnerstag, 8.10., 17–18:30 Uhr,
Auftakt Lichtenberger
Wohntisch:
Nachbarschaftshaus ORANGERIE,
Schulze-Boysen-Straße 38
❚ Donnerstag, 8.10., 18:30 Uhr,
Informationsabend der Lichtenberger Gruppe des VVN-BdA
Lichtenberg e.V „Warum trägt
die Albert Hößler Straße seinen
Namen?“: Kiezspinne, SchulzeBoysen-Str. 38
FOTOAUSSTELLUNG
❚ bis Sonnabend, 17.10.,
„Hier bin ICH“:
Nachbarschaftshaus ORANGERIE,
Schulze-Boysen-Straße 38
KIEZFEST
❚ Sonnabend , 3.10., 11–17 Uhr,
Drachenfest in Wartenberg:
Wiese am Hagenower Ring
www.howoge.de/Drachenfest
❚ Sonnabend, 10.10., 17 Uhr,
Oktoberfest mit dem Projekt
Katjuscha, Nachbarschaftshaus
ORANGERIE, Schulze-Boysen-Str.
38, Eintritt 5 Euro
KONZERT
❚ Sonntag, 4.10., 11 Uhr,
Musiktheater für Kinder: Wie
kommt der Ton in die Musik?
Musiktheater für Kinder ab 4 Jahre
mit C. Marx, Kulturhaus Karlshorst,
Treskowallee 112
❚ Sonnabend, 31.10. , 20 Uhr
Halloweenkonzert: Kulturhaus
Karlshorst, Treskowallee 112,
Eintritt 5 Euro, mit Kostüm 4 Euro
LITERATUR
© ANIKA TASCHKE
Wo befindet sich das Kachel-Gemälde? Die fünf Gewinner, die von den richtigen Einsendungen gezogen werden,
können 2015 an einer Tagesfahrt in
den Deutschen Bundestag teilnehmen.
Auf dem Programm stehen u. a. ein Gespräch mit Gesine Lötzsch, eine Führung durch den Bundestag und der Besuch eines Bundesministeriums. Einsendeschluss: 30. Oktober. Bitte die
Antworten an [email protected] mailen oder per Post schicken: Deutscher Bundestag, Dr. Gesine Lötzsch, MdB, Platz der Republik 1,
11011 Berlin.
Die Lösung des Julirätsels: Das
Kunst stoffwerk ACETA liegt in der
Hauptstraße 9 -13. Herzlichen Dank
für die vielen Lösungen. Die Gewinner
werden angeschrieben.
KIEZTREFF
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V.i.S.d.P.:
Daniel Tietze
Redaktionsadresse:
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Redaktionsschluss:
Ausgabe Oktober: 28. September
Die nächste Ausgabe erscheint am
Donnerstag, 5. November
Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH
Gestaltung: Uta Tietze
❚ Freitag, 30.10., 18 Uhr,
Zu Gast bei Gesine Lötzsch:
Walter Kaufmann liest aus
seinem Buch: „Schade, dass
du Jude bist“.
Karl-Liebknecht-Haus, Anmeldung
unter 24009-537
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SPORT
❚ Sonntag, 25.10., 14 Uhr,
Fußball-Oberliga Spiel Lichtenberg 47-FSV Union Fürstenwalde: HOWOGE-Arena „Hans
Zoschke“, Ruschestr. 90