Kniebeschwerden - Zentrum für Sportmedizin Berlin
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Kniebeschwerden - Zentrum für Sportmedizin Berlin
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Auch wenn sich in der Vorgeschichte kein Anhalt für das Vorliegen einer Verletzung oder eine andere auslösende Ursache findet, können anhaltende Beschwerden an den Kniegelenken auftreten: Solche Beschwerden sind Folgen einer relativen Fehlbelastung. Sie treten häufig erstmals in Erscheinung bei ungewohntem oder unregelmäßigem sportlichen Training, nach längeren Trainingspausen, nach Infekten, bei zu einseitigen Beanspruchungen im spezifischen Training ohne ausreichenden allgemein-athletischen Ausgleich , bei unzureichender Voroder Nachbereitung des Trainings oder auch Unterkühlung. Eine kritische Phase ist auch bei Wiederbelastung nach abgelaufenen Verletzungen oder Operationen gegeben. Schmerzen ,die oft nur ungenau lokalisierbar und in ihrem Charakter unbestimmt sind,gehen am häufigsten von der Rückfläche der Kniescheibe und den dazu in Verbindung stehenden Gelenkanteilen des Oberschenkelknochens aus, in manchen Fällen auch von den Ansätzen der Sehnen und Bänder. Die ursächliche Gefügestörung oder Erweichung des Gelenkknorpels als Folge eines dauernden Mißverhältnisses von Belastung und Belastbarkeit wird auch als Chondropathie bezeichnet. Wichtige Anzeichen dafür sind Schmerzen „hinter“ der Kniescheibe ,die besonders beim Bergab- oder Treppabgehen, in der tiefen Kniebeuge, nach längerem Sitzen mit gebeugten Knien sowie beim Hüpfen auftreten (eine Linderung der Schmerzen tritt meist bei Kniestreckung ein). Schmerzen können auch bei Druck auf die Kniescheibe gegen den Oberschenkel ausgelöst werden. Die Kniescheibe ist manchmal klopfempfindlich. Weiter findet sich häufig ein fühlbares „Gelenkreiben“ bei Beugung/Streckung im Kniegelenk, die Anspannung des vorderen Oberschenkelmuskels gegen die gehaltene Kniescheibe bei gestrecktem Bein ist schmerzhaft. Ebenso können die innere und/oder läußere Kniescheibengelenkfläche druckschmerzhaft sein. Gelegentlich finden sich ein Reizerguss und Blockierungen der Bewegung. Die Knorpelstörung heilt bei rechtzeitigem und sachgerechtem Vorgehen ,insbes. entsprechender Schonung folgenlos aus, solange nur oberflächliche Schädigungen gegeben sind. Ist der Knorpel stärker angegriffen oder sogar zerstört, kann er nur durch ein nicht mehr vollwertiges Regenerationsgewebe ersetzt werden Das Kniegelenk in besonderem Maße belastende Sportarten sind: Fußball, Ringen, Judo, Boxen, Volleyball, Basketball, Ski alpin, Rudern. Empfehlungen für das Vorgehen bei bestehenden Kniebeschwerden: -Schmerzauslösende Belastungen sollten in jedem Fall vermieden werden ! -Lokal können Wärmeanwendungen erfolgen und über dem Knie sollte ein Wärmeschutz getragen werden. -Hilfreich ist auch eine Stützbandage mit Aussparung für die Kniescheibe. -Als aktive Behandlung wird eine isometrische Kräftigung der Oberschenkelstreck- und Oberschenkelbeugemuskulatur sowie vorsichtiges Dehnen empfohlen. -Es besteht die Möglichkeit der Selbstmassage mittels Auflegen der eigenen Handinnenfläche auf die Kniescheibe bei gestrecktem und vollständig entspanntem Bein und vorsichtigem Gleitenlassen der Kniescheibe unter der Hand. -Es müssen flache Absätze getragen werden. -Kommt es zu keiner Besserung mit den o.g. Maßnahmen wird physiotherapeutisch mit entstauender Massage des gesamten Beines behandelt. Kälteanwendung und Kompression erfolgen bei akuten Schwellungen und Reizungen, „Heiße Rolle“/Fango kommen im chron. Stadium zur Anwendung. Weitere Behandlungmöglichkeiten sind Diadynamik, Ultraschall oder Jontophorese. Der Arzt kann entzündungshemmende/schmerzstillende Medikamente verordnen. Weiterhin ist es angeraten, durch vorsorgliches Verhalten und regelmäßiges Üben die Belastbarkeit des Kniegelenkes zu unterstützen und Beschwerden und Fehlentwicklungen von vornherein zu vermeiden. Dazu können die folgenden Selbstmaßnahmen dienen: -Stets beachten, daß die Kniegelenke nicht auskühlen -Weitgehende Vermeidung kniender Haltungen: keine Tiefkniebeugen beim Krafttraining, bei Arbeiten oder sportlichen Übungen, die eine kniende Haltung erfordern, möglichst Polster oder Kniekappen verwenden -Beachtung einer kniegerechten Sitzhaltung: spitze Winkel von Knie- und Hüftgelenken sollten beim Sitzen vermieden, die Sitzhaltung oft gewechselt werden, bei notwendigem längeren Sitzen mehrfach die Oberschenkel anheben, in die Schlinge der gefalteten Hände legen und den Unterschenkel zu Entspannung pendeln lassen oder bei ausgestreckten Beinen die Kniescheiben in Richtung der Füße schieben -Kräftigung der gelenkführenden Muskel durch Gymnastik und Krafttraining sowie Dehnungsübungen zur Beseitigung von Verkürzungen -Regelmäßige sportliche Aktivitäten zur Funktionserhaltung des Knorpels (besonders geeignet sind Radfahren, schnelles Gehen, Schwimmen, Skilanglauf, lockeres Laufen)