UN Military Expert on Mission

Transcription

UN Military Expert on Mission
2015
Rohrartilleriesytem ARCHER:
Schwedens Artillerie aus der Nähe
30-Jahr-Jubiläum der SOGART
mit hohem Besuch
L’evoluzione dell’artiglieria svizzera
fino all’introduzione dell’OT 51
Panzerhaubitze M109: von der
Evaluation bis zur Gegenwart
Drohnen in der Schweizer Armee:
von der ADS 95 zur ADS 15
SOGART
SSOART
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Daniel Robert Hunziker, «RLF_XXVI»
2011, Pressspan, 2KLack,
© by the artist and von Bartha Gallery
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SOGAFLASH 2015
1
Inhalt
Editorial1
SOGART besucht das
schwedische Artillerieregiment (A9)
2
News4
Schweden: das Rohrartilleriesystem
ARCHER6
International Artillery Symposium
2014 in Idar-Oberstein
13
Die Drohnen in der Schweizer Armee:
von der ADS 95 zur ADS 15
14
L’evoluzione dell’artiglieria svizzera
dalla fine del secondo conflitto
mondiale fino all’introduzione
dell’OT 51
18
Lehrverband Panzer und Artillerie:
«Nunquam retrorsum –
zusammen weiter»
22
Wilertag 2015: Klartext von
René Wellinger
24
Jens Amrhein: Frauenfelder
Artillerieoffizier als UNO-Militär­
beobachter im Golan
26
Die Panzerhaubitze M109: von der
Evaluation bis zur Gegenwart
28
Zehn Jahre Museum im Zeughaus
Schaffhausen32
Die Artillerie der Zukunft:
Herbsttagung zum 30-Jahr-Jubiläum
der SOGART
34
Protokoll der 30. Ordentlichen
General­versamm­­lung der SOGART
38
Impressum
Ausgabe Nr. 25, Juli 2015
ISSN 2296-4452 (Print), 2296-4460 (Online)
Herausgeber SOGART – Schweizerische
Offiziers­gesellschaft der Artillerie
Redaktion Vorstand SOGART,
Oberstlt Markus Oetterli, Präsident SOGART,
Rodteggstrasse 18, 6005 Luzern
Abschlussredaktion Major Kevin Guerrero,
­Brunnenwiesstrasse 3, 8500 Frauenfeld
Umschlagsgestaltung Richard Tobler, Oberhittnau
Lektorat und Korrektorat Natascha Fischer,
8049 Zürich
Layout Rolf E. Ernst, 8706 Meilen
Druck Elvadata, 3052 Zollikofen
Preis Einzelausgabe CHF 12.00
Der SOGAFLASH ist Mitglied der
European Military Press Association
Moderne Artillerie-Ausbildung:
Simulator oder scharfer Schuss?
Liebe Leserin, lieber Leser
Schon bald ein Jahr darf ich das Amt des
Präsidenten der SOGART ausüben. Heute
kann ich erfreut feststellen, dass ich bei
allen Ansprechstellen und auch im Vorstand rasch und gut aufgenommen wurde.
Mein grosser Dank geht an meinen Vorgänger, Oberst Matthias Vetsch, für seine
umsichtige Führung unserer Offiziersgesellschaft in den letzten vier Jahren, sein
grosses Engagement zu Gunsten unserer
Waffengattung und die hervorragende
Amtsübergabe inklusive der Herstellung
aller wichtigen Kontakte.
Seien Sie versichert: Die SOGART wird
gehört und angehört, wenn es um den artilleristischen Fachbereich geht. So wurde
die SOGART beispielsweise zur Vernehmlassung der Beantwortung des Postulates
von alt Ständerat Bruno Frick zur Zukunft
der Artillerie eingeladen und nimmt dreimal jährlich an der Mech-Konferenz unter der Federführung des Lehrverbandes
Panzer/Artillerie teil. Auch in Zukunft soll
die SOGART gehört werden. Daher werden wir weiterhin in der «ASMZ» und im
«Schweizer Soldat» zu artilleristischen
Themen publizieren. So sollen die Herausforderungen für unsere Waffengattung einem weiteren Publikum bekannt gemacht
werden.
Dabei sind wir uns bewusst, dass wir als
Vertreter eines schweren Waffensystems,
dessen einzige Daseinsberechtigung in
der Abwehr eines militärischen Angriffs
besteht, heute in einem schwierigen Umfeld agieren. Allerdings haben die vergangenen Jahre deutlich gezeigt, dass die Androhung oder Anwendung militärischer
Gewalt zur Durchsetzung politischer Absichten auch in Europa möglich ist. Angesichts der vorhandenen Potenziale darf
eine militärische Bedrohung auch für die
Schweiz nicht ausser Acht gelassen werden. Indirektes Feuer wurde in praktisch
allen militärischen Konflikten seit 1990
eingesetzt, und es gibt keine Anzeichen
dafür, dass sich daran in absehbarer Zukunft etwas ändern würde.
Ohne indirektes Feuer kann die Schweizer
Armee den Kernauftrag «Verteidigung»
nicht erfüllen. Daher ist auch die Schweizer Artillerie zu modernisieren. Die Po-
sitionen der SOGART
gelten somit unverändert. Für mich stehen
folgende Thesen im
Vordergrund:
• Um seine Leistung zu
erbringen, muss das
Waffensystem Artillerie
in seiner Gesamtheit erhalten und weiterentwickelt werden.
• Das System Artillerie erfordert Kader,
die das System beherrschen, üben und beüben können.
Auf dem zweiten Punkt liegt das Schwergewicht der diesjährigen Herbsttagung,
welche die moderne Artillerie-Ausbildung
behandelt. Von der gefechtstechnischen
über die taktische bis zur oberen taktischen Stufe stehen heute Simulatoren
zur Verfügung, die eine effiziente Ausbildung ermöglichen. Braucht es daher keine Übungen im scharfen Schuss mehr?
Das Fazit sei vorweggenommen: In der
Artillerie-Ausbildung gilt für Simulatoren
und Übungen im scharfen Schuss nicht
das Entweder-oder, sondern das Sowohlals-auch. Simulatoren bewirken eine hohe
Effizienz der Ausbildung. Hier geht es
darum, Sicherheit durch Wiederholen zu
erlangen und das aus Fehlern Gelernte
im nächsten Simulationsdurchlauf umzusetzen. Bei Artillerie-Scharfschiessübungen stehen hingegen die Effektivität der
Ausbildung, die Ernsthaftigkeit und das
Vertrauen in das eigene Handwerk im
Vordergrund. Im Rahmen unserer Herbsttagung im Mechanisierten Ausbildungszentrum (MAZ) werden wir die Gelegenheit haben, bei einer Simulationsübung
auf dem Elektronischen Taktiksimulator
für mechanisierte Verbände (ELTAM)
und auf der Elektronischen Schiessausbildungsanlage Schiesskommandant (ELSA
SKdt) selbst Hand anzulegen und die Instrumente der modernen Artillerie-Ausbildung kennenzulernen. Ich freue mich,
Sie an der Herbsttagung vom Samstag,
19.09.2015 in Thun zu begrüssen, und fordere Sie auf: Zeigen Sie durch Ihre Präsenz die Verbundenheit mit der Artillerie
und der Milizarmee.
Mit kameradschaftlichen Grüssen
Oberstlt Markus Oetterli
[email protected]
2
SOGAFLASH 2015
SOGART besucht das
schwedische Artillerieregiment (A9)
Anfang März 2015 hatte eine Delegation des Vorstandes der Schweizerischen Offiziersgesellschaft der
Artillerie (SOGART) die Gelegenheit, das schwedische Artillerieregiment (A9) in Boden (Schweden) zu
besuchen und das dort eingesetzte Rohrartilleriesystem ARCHER zu besichtigen und auszutesten.
Markus Oetterli *
Im Herbst 2014 wurde der Präsident SOGART vom Schweizer Verteidigungsattaché in Stockholm kontaktiert und gefragt,
ob eine Delegation des SOGART-Vorstandes an einem Besuch beim schwedischen Artillerieregiment (A9) und an
einer Vorstellung des Systems ARCHER
interessiert wäre. Aufgrund der Mission
der SOGART war das Interesse natürlich vorhanden. Die SOGART zeigt und
stärkt die Bedeutung des Waffensystems
Artillerie durch die Formulierung von
Thesen, die Beeinflussung von Tendenzen, Meinungsbildung, Information und
Networking. Ausserdem informieren wir
unsere Mitglieder und weitere Interessierte aktuell, kompetent, sachlich und attraktiv über sämtliche Artilleriebelange. Nach
Erledigung der für einen Auslandbesuch
notwendigen Bewilligungsformalitäten
wurden die Flüge sowie die Unterkunft
über ein privates Reisebüro gebucht und
bezahlt. Die Reise-, Unterkunfts- und
Verpflegungskosten gingen zu Lasten der
Teilnehmer mit Ausnahme der Verpflegung beim A9.
Ziel des Besuchs
Die SOGART verfolgt im Fachbereich
Artillerie Weiterentwicklungen von Systemen aktiv. Bereits anlässlich der Herbsttagung der SOGART am 15.09.2012 in
Solothurn wurden die Systeme ARCHER,
CAESAR und DONAR durch die jeweiligen Herstellerfirmen «in der Theorie»
vorgestellt. Im Jahre 2013 konnte eine
Delegation aus dem SOGART-Vorstand
an den Journées CAESAR in Frankreich
teilnehmen und sich dort vor Ort das System CAESAR von NEXTER Systems im
scharfen Schuss ansehen. In Schweden
ging es darum, das System ARCHER von
BAE Systems (Bofors) in der Praxis kennenzulernen und möglichst viele Informa* Oberstlt Markus Oetterli ist Präsident der SOGART und Chef Artillerie Inf Br 5, zivil ist er Abteilungsleiter beim Kanton Luzern.
Oberstlt Markus Oetterli, Präsident SOGART und
Chef Artillerie Inf Br 5.
tionen dazu zu erhalten. Ausserdem sollten im direkten Kontakt mit den Of, Uof
und Sdt des Swedish Arty Regiment (A9)
Erfahrungen ausgetauscht und das Netzwerk gepflegt werden.
Besuchsprogramm
Das zweitägige Besuchsprogramm für
die vierköpfige SOGART-Delegation umfasste die Vorstellung des schwedischen
Artillerieregiments (A9) inklusive seiner
langjährigen Tradition, der Schwedischen
Artillerieschule (ArtSS) und natürlich des
Systems ARCHER. Auf Sequenzen im
Theoriesaal folgten praktische Erfahrungen im Feld. Dabei hatte die Delegation
des SOGART-Vorstandes die Gelegenheit, alle Systeme in allen Funktionen in
den Prozessen Parkdienst vor dem Schiessen, Bezug der Feuerstellung, Feuerleitprozess, Sichern, Aufmunitionieren und
Parkdienst nach dem Schiessen selbst zu
bedienen. Aufgrund der gemeinsamen
Fachsprache der Artilleristen war es unseren Gastgebern problemlos möglich, uns
nach dem Muster «Vormachen – Mitmachen – Nachmachen» auszubilden. Dieses
praxisorientierte Arbeiten bei schönen,
aber kalten Wetterbedingungen hat sehr
zum Systemverständnis beigetragen, und
wir können uneingeschränkt festhalten:
ARCHER ist zu 100% miliztauglich.
Am Abend eines lehrreichen und intensiven ersten Besuchstages in Boden stand
die Besichtigung der Festung Rödberget
auf dem Programm. Mit viel Engagement
und auch Stolz hat uns ein Oberstlt a D
durch die Festung geführt. Es ist bemerkenswert, dass die Schweden diese und
weitere Festungen in der Umgebung von
Boden mit Mannschaftsunterkünften und
kleinem Spital zu Beginn des letzten Jahrhunderts ähnlich ausgestattet haben wie
die Schweizerischen Artilleriewerke.
Am zweiten Besuchstag stand dann die
Munition für das System ARCHER im
Vordergrund. Wie schon am ersten Tag
konnte die SOGART-Delegation bei allen
Abläufen zum Beispiel auf dem Aufmunitionierungsplatz selbst Hand anlegen.
Dabei ist uns aufgefallen, dass in Schweden wie auch in der Schweiz grosses Gewicht auf die Sicherheit an den einzelnen
Die Feuerleitstelle befindet sich direkt auf jedem Geschütz hinter der Fahrerkabine.
Mikael Take, Programm Manager bei BAE Systems
Bofors AB im Gespräch mit dem Präsidenten der
SOGART.
SOGAFLASH 2015
3
Hptm Jérôme Paccolat beim Parkdienst nach dem
Schiessen.
Arbeitsstationen gelegt wird. Ausserdem
können die Arbeitsplätze der Munitionskanoniere aufgrund der pneumatischen
Granatenhebehilfe als fast schon ergonomisch perfekt bezeichnet werden. Die
Handhabung erfordert zwar etwas Übung,
aber dafür werden die Bandscheiben geschont.
Nach den Abläufen im Munitionsdienst wurde uns der Trainingsmodus des
ARCHER vorgestellt. Vergleichbar mit
unserer Simulationsanlage für Panzerhaubitzen (SAPH), können alle Abläufe
am Geschütz (Geschützschule) auch «trocken», also ohne den Einsatz von Sprengmunition, trainiert werden.
Worauf einige Delegationsmitglieder
schon sehnlichst gewartet hatten, wurde
dann Realität: Wir durften das (ohne Munition) über 30 Tonnen schwere Fahrzeug
selbst fahren. Auffällig sind dabei die guten Lenkeigenschaften und bei einer Fahrzeuglänge von rund 14 Metern ein ganz
passabler Wendekreis.
Oberstlt Henrik Knape, Schulkommandant der Artillerieschule, übergibt das Verbandswappen als Erinnerung
an den Besuch in Schweden.
Artilleristischer Erfahrungsaustausch
Das A9 kann auf eine langjährige Tradition zurückblicken und hat ähnlich der
Schweizer Artillerie verschiedene Transformationsphasen mit Reduktionen in personeller und materieller Hinsicht erlebt.
Heute ist das A9 das Kompetenzzentrum
der schwedischen Streitkräfte sowohl
für indirektes Feuer als auch für Luftnahunterstützung (CAS: Close Air Support). Das A9 zählt rund 1130 AdA und
ist in die Schwedische Artillerieschule
(ArtSS) sowie zwei Artillerieabteilungen
gegliedert. Die Funktionen eines Lehr-
Gruppenbild mit Gastgebern und der Delegation aus dem SOGART-Vorstand.
verbandes und der Art Abt sind also im
A9 zusammengefasst. Dabei umfasst die
ArtSS neben der Grundausbildung auch
die Offiziersschule sowie die technischen
Lehrgänge inklusive Zelle für Training
und Evaluation der Forward Air Controller. Ausserdem bestehen rasch einsetzbare
Einheiten für nationale und internationale
Aufgaben. Im Jahre 2010 hat Schweden
die allgemeine Wehrpflicht sistiert. Damit
musste auch das System Artillerie grundlegend reformiert werden. In Zukunft wird
es im A9 darum gehen, das System ARCHER bei der Trp einzuführen, den Übergang vom Wehrpflichtsystem zu einer
Hptm Paccolat befüllt das Granatenmagazin des ARCHER mit der pneumatischen Granatenhebehilfe.
4
SOGAFLASH 2015
Die mit rotem (statt weissem) Tischtuch gedeckte Tafel vor dem ARCHER
gibt einen guten Eindruck von der Grösse des Geschützes.
Berufsarmee zu bewältigen, die beiden
Art Abt personell aufzubauen, neue Ausrüstung einzuführen und die taktischen
Einsatzprinzipien festzulegen. Ausserdem
wird nach einem robusten Feuerunterstützungssystem analog dem in der Schweiz
eingeführten Integrierten Artillerie Feuerführungs- und Feuerleitsystem (INTAFF)
gesucht. Zusammenfassend können wir
feststellen, dass die Fragestellungen bei
den Schweden und für die Schweizer
Artilleristen sehr ähnlich sind, dass die
Schweden über einen grossen Erfahrungsschatz verfügen und dass wir alle im
Fachbereich Artillerie eine gemeinsame
Sprache sprechen. Interessant war für uns
auch zu hören, wie durchwegs negativ die
Erfahrungen in Schweden nach der Sistierung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr
2010 waren. Noch heute sind die Folgen
deutlich zu spüren, und der Aufbau einer
Berufsarmee ist noch lange nicht abgeschlossen. Bis zur vollen Einsatzfähigkeit
werden weitere Jahre vergehen.
Schwedische Feldküche im Einsatz.
Zusammenfassung
Für die SOGART-Delegation sind alle
Zielsetzungen des Besuchs erfüllt. Besonders hervorzuheben sind die hervorragende Gastfreundschaft, die wir beim
Swedish Arty Regiment (A9) erfahren
durften, sowie die äusserst praxisbezogene Vorstellung des Systems ARCHER.
Dass alle Delegationsteilnehmer alle Systeme in allen Funktionen und in allen Prozessen selbst bedienen konnten, lässt uns
mit Überzeugung festhalten: Das System
ARCHER ist uneingeschränkt miliztauglich.
Resumé en français
Une délégation du comité de la SSOART
s’est rendue, début mars, à Boden en
Suède pour visiter le régiment d’artillerie
(A9), ainsi que pour découvrir et tester le
système d’artillerie ARCHER en service
dans l’Armée suédoise.
Le programme de deux jours des 4
compères de la SSOART comprenait,
entre-autres, la présentation du régiment d’artillerie suédois (A9) incluant sa
longue tradition, l’école d’artillerie suédoise (ArtSS) et naturellement le système
ARCHER. Les blocs en salle de théorie
furent immédiatement suivis par une mise
en pratique sur le terrain. A ce titre la délégation a pu s’exercer sur tout le système
et à chaque fonction du processus tels que
le service de parc avant le tir, la prise de
position, le procédé de conduite de tir, la
sécurité, l’amunitionnement ainsi que le
service de parc après le tir.
En résumé, la délégation a pu constater que les préoccupations des artilleurs
suédois sont très similaires aux nôtres et
il était également très intéressant d’écouter le bilan assez négatif de l’abolition de
l’obligation de servir décidé en 2010. •
Brevetierung am 30. Januar 2015
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Gregory
Sascha Adrian
Arnaud
Alexander
Nick
Eric
Stefan
Ahmed
Jair
Amadò
Beyeler
Benjamin
Dannecker
Müller
Nussbaumer
Rohner
Sheir
Wyler
Sessa
Thun
Lausanne
Luzern
Abtwil
Bubikon
Kerzers
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SOGAFLASH 2015
5
Die Gesellschaft der Artillerie­offiziere der
Ostschweiz lädt ein zum
traditionellen
Wiler Tag
am Sonntag, 3. Januar 2016
Ort
Zeit
Hof zu Wil, Marktgasse 88, 9500 Wil
ab 10:00 Uhr: Auftakt mit
­Stadtmusik Wil
10:30 Uhr: Beginn General­
versammlung
Tenue Ausgangsanzug, ältere Herren auch
zivil
Infos www.wilertag.ch
Brevetierung am 19. September 2014
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Lt
Lt
Ardit
Lukas Tobias
Thomas
Igor
Gianmarco
Mathias
Farut
Maxime
Andrea
Gion Georg
Marco
Dominic
Maxime
Joel
Alickaj
Ambühl Baumann
Bernasconi
Caballero Loubet
Casalinuovo
De Taddeo
Dominguez German
du Couëdic de Kererant
Forni
Hartmann
Limacher
Pini
Sierro
Thommen
Hombrechtikon
Bern
Seedorf
Brusino Arsizio
Plan-les-Ouates
Giubiasco
Verscio
Lugano
Cologny
Ambri
Hünibach
Strengelbach
Bellinzona
Sion
Wallbach
Brevetierung am 29. Mai 2015
Lt
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Lt
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Lt
Lt
Lt
Lt
Lt
Lt
Lt
Lt
Pascal
Cyrill Rolf Charles Théo Robin Marco Christopher Leandro Stefan Patrick Dominic Daniel Marc Louis Aregger Cron
Dubach
Dubois
Götschin
Hodela
Inglin
Mafli
Magro
Rhis
Scherz
Steigmeier
Steiner
Delfosse
Pfungen
Binningen
Sempach
Blonay
Mont-sur-Rolle
Langnau am Albis
Magliaso
Bioggio
Reitnau
Bussigny-près-Lausanne
Strengelbach
Baden
Neuhausen am Rheinfall
Oberdorf
Jeweils am ersten Sonntag des Jahres treffen sich die Ostschweizer Artillerieoffiziere
im Hof zu Wil. Unter dem heutigen Namen
besteht die «Gesellschaft der Artillerie-Offiziere der Ostschweiz» seit dem Jahr 1938.
Davor liegt die Gründung im Dunkeln. Allerdings soll eine erste Versammlung bereits
1863 in Wil stattgefunden haben. Nach dem
statutarischen Teil der Versammlung folgt jeweils ein aktueller Vortrag, bevor zum gesellschaftlichen und nicht minder wichtigen Part
geschritten wird.
Russland bringt neues
152-mm-Geschütz
Am 9. Mai 2015 führte das russische Heer
nicht nur die neuesten Panzer vor. Die traditionsreiche russische Artillerie zeigte erstmals offiziell ihr neues 152-mm-Geschütz
mit dem Namen Koalizija-SW. Die neue
Waffe soll 70 Kilometer weit schiessen. Ursprünglich war das Geschütz mit zwei Rohren geplant. Über den Roten Platz fuhren
aber Geschütze mit einem Rohr. Die Panzerhaubitze Koalizija-SW ist auch für den
Export konzipiert.
Russland präsentiert ein grundsätzlich
neues Artilleriesystem, das den qualitativen
Rückstand der russischen Artillerie, der sich
an der Jahrhundertwende abgezeichnet hatte, überwinden soll. Das thermoelektrochemische Geschütz verwendet anstelle von
konventionellem Pulver einen Sprengstoff
mit hoher Dichte, der durch eine elektrische
Entladung zur Explosion gebracht wird. Die
russischen Ingenieure belegen, dass auf das
Geschoss, das im Rohr beschleunigt, nicht
nur die Energie der sich erweiternden Gase,
sondern auch der elektromagnetische Impuls einwirkt. Dadurch soll die Schussweite
um 50% gesteigert werden.
6
SOGAFLASH 2015
Schweden: das Rohrartilleriesystem ARCHER
Anlässlich des Besuchs einer Delegation des Vorstandes der Schweizerischen Offiziersgesellschaft der
Artillerie (SOGART) beim schwedischen Artillerieregiment (A9) in Boden (Schweden) wurde das von
BAE Systems (Bofors) entwickelte und bei den Schweden nun als Vorserie eingesetzte Rohrartilleriesystem ARCHER vorgestellt.
Markus Oetterli *
Der für die Artillerie typische Bogenschuss ist schon im Namen des Systems
enthalten. Auf Englisch bedeutet ARCHER Bogenschütze, und so tragen auch
die in das Projekt involvierten schwedischen Artilleristen einen zusätzlichen
Badge, der einen Bogenschützen mit gespanntem Bogen zeigt.
Entwicklung des ARCHER
Bereits seit 1993 arbeitet die schwedische
Artillerie eng mit der Industrie (Bofors
bzw. BAE Systems) zusammen. In den
sogenannten Swedish Artillery Studies
1999–2002 wurden vier Herausforderungen für ein modernes Artillerie-Waffensystem definiert. Erstens muss das System
ein breites Einsatzspektrum bezüglich
Konfliktintensität abdecken; also von
Frieden über niederschwellige Konflikte
zu Krisen und bis hin zum Krieg. Zweitens sind die Geschützbedienung und
überhaupt das personelle Mengengerüst
aufgrund der Sistierung der allgemeinen
Wehrpflicht zu reduzieren. Eine Geschützbedienung soll weniger als fünf Mann umfassen, während früher zehn Mann starke
Geschützbedienungen durchwegs die Regel waren. Drittens muss das ganze System über tiefe Lebenszykluskosten (LCC)
* Oberstlt Markus Oetterli ist Präsident der SOGART und Chef Artillerie Inf Br 5, zivil ist er Abteilungsleiter beim Kanton Luzern.
Aufmunitionierplatz
verfügen. Dabei sind auch die Kosten für
Ausbildung und Einsatzübungen mit einzubeziehen. Viertens muss das System
indirektes Feuer in einem multinationalen
Streitkräfteverbund sicherstellen können.
Der Vergleich der LCC eines raupenmit einem radgetriebenen System hat
gezeigt, dass die Kosten des Raupenfahrzeugs rund drei Mal höher liegen. Dies
vor allem aufgrund der deutlich höheren
Betriebs- und Unterhaltskosten. Bezüglich der anfänglichen Investitionskosten
(Kaufpreis) sind beide Antriebsvarianten
ebenbürtig.
Im «Swedish Artillery Demonstrator
Project 2000–2003» wurden verschiedene Selbstfahrgeschütze evaluiert und
schliesslich nur radgetriebene Varianten
weiter verfolgt. Weiter wurde entschieden, möglichst schnell mit Realisierbarkeitsstudien an zwei Prototypen zu beginnen, wobei drei neue Herausforderungen
in den Vordergrund traten. Erstens musste
ein ausländischer Partner zum Mittragen der Entwicklungskosten gefunden
werden. Zweitens musste entschieden
werden, mit welcher Gesamtzahl an Systemen geplant werden soll. Drittens mussten die Kosten für das Gesamtprogramm
geschätzt werden.
Im Oktober 2013 wurde die Systeme
der Vorserie an das A9 ausgeliefert, und
die erste ARCHER-Batterie wurde ausgebildet. Bis heute sind rund 1000 Schuss
mit dem System der Vorserie verschossen
worden. Bis Ende 2017 soll die Ausliefe-
12.7 mm MG 64 als Bordwaffe des ARCHER.
rung der 24 ARCHER-Systeme (Serie) an
das A9 abgeschlossen sein.
Systemanforderungen
Die folgenden Anforderungen an ein modernes Artillerie-Waffensystem stehen im
Vordergrund. Bezüglich Wirkung geht es
zunächst darum, dass das Waffensystem in
der Lage sein muss, die richtige Munition
zur rechten Zeit in der benötigten Dichte
ins Ziel zu bringen. Erst die richtige Kombination von Waffe und Munition erlaubt
es, diese Anforderung zu erfüllen. Zweitens muss das Waffensystem mobil sein.
Bezüglich Mobilität werden vor allem
aus zwei Gründen hohe Anforderungen
an ein modernes Artillerie-Waffensystem
gestellt: Erstens geht es darum, sich möglichst kurz in der Feuerstellung aufzuhalten, um nicht zu einem lohnenden Ziel
für Konterbatteriefeuer oder für Angriffe
aus der Luft zu werden. Zweitens wird
mit der Mobilität die geringere Stückzahl
der modernen Artillerie-Waffensysteme
Das Munitionsnachschubfahrzeug ohne Container.
SOGAFLASH 2015
7
Verfügbare Munitionsarten für ARCHER: Sprenggranate, intelligente Mun (Excalibur)
und Suchzündermunition.
kompensiert und damit die Verfügbarkeit
des indirekten Feuers erhöht. Die nächste
wichtige Anforderung betrifft den Schutz.
Gemeint ist hier nicht nur der Schutz von
Fahrer und Geschützbedienung, sondern
auch der Schutz des Waffensystems und
der Munition vor der Einwirkung von
Handfeuerwaffen, Minen, Splittern und
ABC-Waffen, aber auch vor extremen
Wetterbedingungen. Weiter muss sich das
Waffensystem im Nahbereich selbst verteidigen können.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt
die Durchhaltefähigkeit des Systems. Die
Durchhaltefähigkeit eines Artillerie-Waffensystems wird mittels Kenngrössen wie
Anzahl Granaten auf dem Waffensystem
und auf Munitionstransportfahrzeugen,
Einsatzdistanz mit einer Tankfüllung oder
Serviceintervalle der Instandhaltung gemessen und beurteilt. Ausserdem muss
es möglich sein, das Waffensystem bezüglich Command, Control and Communication (C3) zu integrieren. C3 umfasst
jene Systemelemente, die es erlauben, Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten
und zwischen den verschiedenen Systemelementen zu verteilen.
Die wichtigsten Komponenten des
Systems ARCHER werden nachfolgend
vorgestellt. Diese Beschreibung des Systems beinhaltet jedoch keine abschliessende Gesamtbeurteilung und auch keinen Vergleich mit anderen Systemen wie
beispielsweise dem französischen CAESAR oder dem deutschen DONAR, weil
Letzteres und allenfalls weitere Systeme
von der SOGART noch nicht im Detail
studiert und im Feldeinsatz besichtigt
werden konnten.
Das Geschütz
Das System ARCHER verfügt über ein
L52-Rohr mit Kaliber 155 mm, hydrauli-
Mögliche Gliederung einer ARCHER Art Abt.
sche Zylinder für Rohrrückholer und Elevation, einen Seitenrichtbereich von –85°
bis +85°, ein integriertes V0-Messgerät,
eine vollautomatische Ladevorrichtung
und zwei Erdsporne. Das Rohr inkl. Mündungsbremse, Rohrrückholer, Ladevorrichtung und Verschluss ist im versenkten
Zustand gegen Splitter und Beschuss mit
Handfeuerwaffen geschützt. Es können
alle Arten von 155-mm-Granaten mit
einer Gesamtlänge von bis zu 1 m und
einem Gesamtgewicht von bis zu 50 kg
auf Distanzen von 8–50 km verschossen
werden. Die Schussbereitschaft ist nach
15 Sekunden ab Anhalten des Fahrzeuges
erstellt. Das Sichern ab Ende des Feuerauftrages dauert ebenfalls 15 Sekunden.
Chassis und Motor
Das System ARCHER basiert auf Motor und Chassis eines Volvo A30D Articulated Hauler 6x6 mit permanentem
Allradantrieb und einer Motorenleistung
von 252 kW. Das ganze Fahrzeug ist 3
m breit, 4 m hoch (bei max. Elevation
10,4 m), 14,3 m lang und wiegt rund 33
t. Der Einsatzradius mit einer Tankfüllung beträgt etwa 500 km, die Maximalgeschwindigkeit 70 km/h. Das System ist
geländegängig, die Wattiefe beträgt 1 m
in fliessenden Gewässern, und eine harte
Schneemauer von 2 m Höhe und 2 m Tiefe kann überwunden werden. Die Räder
sind permanent angetrieben und verfügen
über einen Schutz vor Minen, Splittern
und der Wirkung von Handfeuerwaffen.
Auch bei sechs getroffenen Rädern bleibt
das System fahrbar. Die Geschwindigkeit
muss allerdings reduziert werden, und
die maximale Distanz für die Weiterfahrt
beträgt 5 km in leichtem Gelände und 20
km auf der Strasse. Das ganze System
ist land-, luft- und wassertransportierbar.
Landtransporte sind entweder mit Tiefla-
deranhängerzug oder per Eisenbahn möglich. Am Chassis befestigt sind auch die
Stauräume für das Unterhaltsmaterial und
die pers. Ausrüstung der Geschützbedienung.
Kabine für Fahrer und Geschützbedienung
Das System ARCHER verfügt über eine
gepanzerte Kabine für Fahrer und Geschützbedienung, die vor Personen- und
Panzerminen, Granatensplittern und der
Munition aus Handfeuerwaffen schützt
und eine maximale Distanz zur mitgeführten Munition aufweist. In der Kabine
wird im Einsatz ein Überdruck aufgebaut,
so dass das System während 24 Stunden
unter ABC-Bedingungen betrieben werden kann. Die Kabine schützt Mannschaft
und technische Ausrüstung ebenfalls gegen Laser und gegen Hochfrequenz-Mikrowellen. Der Fahrer sitzt in der Kabine
Der Feuerleitrechner mit Bildschirm und Tastatur.
8
SOGAFLASH 2015
vorn in der Mitte, während die dreiköpfige Geschützbedienung hinter ihm nebeneinander sitzt. Alle Plätze sind mit Funk,
Bildschirm und Tastatur ausgerüstet. Die
Kabine muss in keiner Phase des Einsatzes
(Verschiebung, Bezug der Feuerstellung,
Feuertätigkeit, Sichern) verlassen werden.
Nur auf dem Aufmunitionierungsplatz
verlassen Geschützführer und Operateur
1 die Kabine, um die zweiköpfige Munitionsequipe zu unterstützen. Auf der Kabine ist eine fernbedienbare Waffenstation
(RWS: Remote Weapon Station) mit Optronikinstrumenten angebracht.
Vollautomatisches Ladesystem
Das nach dem Trommelprinzip konstruierte Ladesystem des ARCHER verfügt
über ein Magazin für 21 Granaten inkl.
Zünder, ein Ladungsmagazin für 18 volle Ladungen DM-72 (6+) und ein Magazin für die Zündpatronen (Primer). Dabei
können die 21 Granatenschächte völlig
frei mit unterschiedlichen Munitionsarten
befüllt werden. Es ist also zum Beispiel
möglich, zehn Sprenggranaten, sechs Gra-
naten mit Submunitionen und fünf GPSgelenkte Granaten zu laden. Die Tempierung der Zünder erfolgt im Ladesystem
durch Induktion. Alle 18 Schächte für die
Treibladungen sind nach dem Muster +2
/ 1 / 3 für die Ladung DM-72 aufgebaut.
Das heisst, der vordere Schachtabschnitt
kann eine Ladung 2 mit oder ohne Zusatzladung (+), der mittlere Schachtabschnitt
eine Ladung 1 und der hintere Schachtabschnitt eine Ladung 3 (= Minimalladung)
aufnehmen. Dank Trommelprinzip kann
das System unabhängig von der Reihenfolge im Magazin jederzeit auf jeden Granaten- oder Ladungsschacht zugreifen.
Die drei Abschnitte des Ladungsmagazins
sind individuell ansteuerbar, was das Zusammensetzen der gewünschten Ladung
aus den in unterschiedlichen Schächten
abgelegten Teilladungen ermöglicht. Der
Geschützführer erfasst im Geschützcomputer vor dem Aufmunitionieren
die gewünschte Belegung der Schächte.
Der Munitionsequipe wird dieser Aufmunitionierbefehl pro Schacht auf einem
Bildschirm angezeigt. Nach dem kor-
rekten Aufmunitionieren kennt der Geschützcomputer somit die Befüllung aller
Schächte. Das System erreicht eine Feuerdichte von 3 Schuss in 20 Sekunden, 21
Schuss in 3,5 Minuten oder inkl. Aufmunitionieren von 54 Schuss in 35 Minuten.
Ausserdem ist das System in der Lage
mehrere Schüsse nacheinander so abzufeuern, dass alle Granaten gleichzeitig im
Ziel eintreffen (MRSI = multiple rounds
simultaneous impact). Damit erlangt ein
einzelnes Geschütz dieselbe Feuerkraft
wie eine Batterie, die pro Geschütz einen
Schuss abfeuert. Das Ladesystem kann
zu Ausbildungszwecken auch mit Manipuliermunition ohne Sprengstoff geladen
werden. Im Unterschied zur Schweizerischen Simulationsanlage für Panzerhaubitzen (SAPH) werden die Granaten
aber nicht ins Rohr geladen, sondern nach
der Übung wieder aus dem Ladesystem
(Trommelmagazin) entfernt. Wobei das
Entfernen für die Munitionsequipe ein zusätzliches Training der Handhabung der
pneumatischen Granatenhebevorrichtung
darstellt.
Unser Name ist Programm:
Management Consultants für Hochleistungsunternehmen
«Wie setze ich eine Strategie um?»
Eine in Unternehmen häufig gestellte Frage.
Im Militär, dem Ursprung des strategischen Denkens,
ist es klar: Eine Strategie besteht aus einem Ziel, einem
Schlachtplan und einer entsprechenden Ordre de Bataille.
Eine Strategie ist die Umsetzung. Untrennbar.
Auch wenn HPO meistens zivile Organisationen berät,
pflegen wir diesen integralen Ansatz. Unsere Überlegungen führen zielgerichtet von der Umfeldanalyse
bis zum Einsatz des Leistungsträgers.
Das Resultat ist eine Hochleistungsorganisation.
Wir garantieren den Erfolg mit einem erfolgs­
abhängigen Honorar.
Mit gutem Grund.
HPO AG
Kantonsstrasse 14
CH-8807 Freienbach
Tel. +41 44 787 60 00
Fax +41 44 787 60 60
[email protected]
www.hpo.ch
SOGAFLASH 2015
9
Gepanzerte Kabine des ARCHER für Fahrer und
Geschützbedienung.
«Schuss ab» in weniger als 30 Sekunden nach Eintreffen in der Feuerstellung.
Auf dem Aufmunitionierungsplatz werden die Magazine mit Ladungen und Granaten befüllt.
Command – Control – Communication (C3)
Das System ARCHER ist für die Integration in ein C3-System vorbereitet und
verfügt über Sprach- und Datenfunk,
ein Inertialnavigationssystem (INS) mit
GPS zur Unterstützung und Kontrolle
sowie einen Feuerleitrechner. Alle Systeme ermöglichen Sicherheitskontrollen am Fahrzeug, am Geschütz sowie an
den Munitionsmagazinen, ohne dass die
Geschützbedienung oder der Fahrer die
Kabine verlassen müssen. Die manuelle
Ausführung von Feueraufträgen ohne C3System ist möglich.
Remote Weapon Station (RWS)
Auf der Kabine des Systems ARCHER ist
eine fernbedienbare Waffenstation (RWS:
Remote Weapon Station) angebracht. Diese kann Maschinengewehre vom Kaliber
12,7, 7,62 oder 5,56 mm aufnehmen sowie Nebel- und Blendgranaten verschiessen. Die RWS dient der Bekämpfung
von stehenden und beweglichen Zielen.
Ausserdem kann sie Zielinformationen an
das C3-System senden, dient der Überwachung des Einsatzsektors des Geschützes
sowie der Messung des Deckungswinkels,
ist nachtsichtfähig und allwettertauglich.
Der integrierte Laserdistanzmesser hat
eine maximale Beobachtungsdistanz von
10 km. Die RWS erlaubt es auch, mit dem
155-mm-Geschütz im Direktschuss zu
wirken.
equipe besteht aus zwei Mann, die beim
Aufmunitionieren durch zwei Mann der
Geschützbedienung (Geschützführer und
Operateur 1) verstärkt werden. Jedem
Ge­schütz ist ein Munitionsnachschubfahrzeug zugeteilt. Das Aufmunitionieren
des Geschützes kann auf allen drei Seiten der Hebebühne erfolgen und dauert
für 21 Granaten weniger als zehn Minuten. In dreissig Minuten kann das Muni­
tionsnachschubfahrzeug aufmunitioniert
werden.
Feuerleitstelle
Beim System ARCHER befindet sich
eine Feuerleitstelle mit Feuerleitrechner
auf jedem Geschütz. Die Geschützbedienung ist also gleichzeitig Feuerleitstellenequipe, wobei dem Geschützführer die
Aufgaben des Feuerleitstellenchefs zukommen.
Der Feuerleitrechner kann von allen
Arbeitsplätzen (Fahrer, Geschützführer,
Operateur 1 und 2) aus bedient werden.
Der Geschützführer sitzt zwischen Operateur 1 und 2. Das Erstellen der Schussbereitschaft sowie das Sichern erfolgen vom
Arbeitsplatz des Fahrers aus. Die unten
beschriebene Remote Weapon Station
wird vom Arbeitsplatz des Operateurs 2
aus bedient.
Die Schiessvorbereitungen können
beim System ARCHER auch auf einem
Simulator im Theoriesaal bzw. in einer
KP-Anlage vorgenommen werden. Dies
umfasst neben dem elektronischen Erstellen der benötigten Sicherheitskarten und
von Wirkungskarten auch die Erstellung
von Karten des Übungsleiters mit verschiedenen Waffensystemen. Das System
ARCHER verfügt ausserdem über einen
Trainingsmodus, der es erlaubt, alle Tätigkeiten von Fahrer und Geschützbedienung an den Arbeitsplätzen in der Kabine
«trocken», d.h. ohne scharfe Munition, zu
üben.
Munitionsnachschubfahrzeug
Das Munitionsnachschubfahrzeug des
Systems ARCHER besteht aus einem
Lastwagenchassis mit Wechselladesystem
sowie einem Container mit Hebebühne,
der 96 Granaten mit Ladungen fasst. Der
Container enthält eine Granatenhebevorrichtung mit Druckluft. Die Munitions-
Blick in den Container des Munitionsnachschubfahrzeugs.
Munitionsarten für ARCHER
Das System ARCHER erlaubt das Verschiessen von allen üblichen 155-mmGranaten, wie beispielsweise Sprenggranaten ohne base-bleed (8–26 km),
Sprenggranaten mit base-bleed (basebleed verbessert die aerodynamischen
Eigenschaften des Geschosses und erhöht
damit die Reichweite auf 38,5 km), Beleuchtungsgeschossen, Suchzündermunition wie. BONUS (38,5 km) oder SMArt
und GPS-gelenkter sogenannter intelligenter Munition wie z.B. Excalibur (50
km). Bei Excalibur ist es möglich, falls
zum Beispiel die Kollateralschäden als
zu hoch eingeschätzt werden, das bereits
abgefeuerte Geschoss auf der Flugbahn
zu deaktivieren. Ein Umprogrammieren
auf ein anderes Ziel ist ebenfalls für eine
begrenzte Zeit und Flugdauer noch möglich. Als Treibladung wird DM-72 eingesetzt. Die maximale Ladung ist 6+. Damit
wird eine Mündungsgeschwindigkeit der
Granate von 945 m/s erreicht. Kleinste
Ladung ist Ladung 3, wobei die Entwicklung einer kleineren Ladung geplant ist.
Beobachter / Artillerie-Schiesskommandant
Das System ARCHER empfängt Zieldaten von entsprechend ausgerüsteten
Beobachtern. Grundsätzlich kann jeder
Beobachter, sofern er über entsprechende
Übermittlungsmittel verfügt, Zieldaten an
das System ARCHER weitergeben und
damit indirektes Feuer einsetzen.
10
Parkdienste
Beim System ARCHER umfasst der Parkdienst vor dem Schiessen (PVS) diverse
Systemkontrollen, welche anhand von
Checklisten durchzuführen sind. Beim
Parkdienst nach dem Schiessen (PNS)
kommt die Reinigung des Rohrs mittels
druckluftbetriebener Rohrreinigungsautomatik dazu. Die Rohrreinigungsautomatik
besteht aus einem drehbaren Bürstenträger, der Ölbehälter, verschiedene Stahloder Plastikbürsten und den Anschluss
des Druckluftschlauches aufnehmen
kann, sowie einem Druckluftschlauch, der
direkt am Fahrzeug oder an einer externen
Druckluftquelle angeschlossen wird. PVS
und PNS sowie Tages- und Wochenparkdienste können von Fahrer und Geschützbedienung selbständig durchgeführt
werden. Grössere Unterhaltsarbeiten, Reparaturen und Arbeiten an Rohr, Lademechanismus und Verschluss werden durch
entsprechend ausgebildete Spezialisten
vorgenommen.
Ausbildung
Die Grundausbildung eines Operateurs
für das System ARCHER dauert rund 320
Stunden oder acht Wochen. Darin ist die
Fahrerausbildung nicht enthalten, und
dazu kommt ein taktischer Kurs mit einer
Woche Scharfschiessübungen und einer
Woche Ausbildung im Unterhalt; also total 80 Stunden oder zwei Wochen. Diese
Ausbildung von insgesamt rund zehn Wo-
SOGAFLASH 2015
Parkdienst vor dem Schiessen.
Das Erstellen der Schussbereitsschaft dauert weniger als 15 Sekunden.
chen wird von allen Mitgliedern der Geschützbedienung absolviert. Das separate
Training für Fahrer dauert rund 160 Stunden oder vier Wochen. Die Ausbildung für
erweiterte Unterhaltsarbeiten dauert 320
Stunden oder rund acht Wochen.
Die ARCHER-Artillerieabteilung
Das schwedische Artillerieregiment (A9)
plant entweder drei Bttr mit je vier Geschützen oder zwei Bttr mit je sechs Geschützen pro Art Abt. Pro Geschütz gibt
es ein Munitionstransportfahrzeug und
pro Art Bttr eine Instandhaltungsgruppe.
Die Art Abt umfasst ausserdem eine kombinierte Hauptquartier- und Logistikbatterie sowie eine Surveillance and Target Acquisition (STA) Bttr mit Flugbahnradar.
Damit hat eine mit dem System ARCHER
ausgerüstete Art Abt einen Bestand von
rund 550 Mann. Die HQ/Log Bttr hat einen Bestand von 213 Mann, die STA Bttr
einen Bestand von 127 Mann, und jede
Geschützschule mit einem einzelnen Archer der Vorserie vor der Panzerhalle auf dem Waffenplatz Boden.
Magazin des ARCHER für 21 Granaten.
Art Bttr hat bei drei Bttr einen Bestand
von 60 Mann.
Zusammenfassend kann festgehalten
werden, dass es sich bei ARCHER um
ein sehr komplexes, hochautomatisiertes,
aber durchaus praxis- und vor allem miliztaugliches Artilleriewaffensystem handelt. •
Einblick in den Laderaum des ARCHER. Unten der
Verschluss und rechts oben das Granatenmagazin.
SOGAFLASH 2015
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DIE NÄCHSTE
GENERATION
BODLUV
Die Zukunft der Schweizer Flab hat begonnen: Rheinmetall Air Defence, vormals
Oerlikon Contraves, ist einer der weltweit führenden Hersteller auf dem Gebiet
der Kurzstrecken-Flugabwehr für Einsätze über und unterhalb der Kriegsschwelle.
Rheinmetall Air Defence integriert in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern Kanonensysteme, Mittelstreckenradare sowie Lenkflugkörper zu einem hochwirksamen
bodengestützten Luftverteidigungssystem. Dieses lässt sich darüber hinaus zur
vernetzten Operationsführung in das Führungssystem Integrierte Luftverteidigung
einbinden.
Rheinmetall Air Defence – der Schweizer Partner für bodengestützte Luftverteidigung.
www.rheinmetall-defence.com/airdefence
12
L
ieber
” alte Schule als
neue Verluste.
SOGAFLASH 2015
“
Blankart & Cie ist eine unabhängige, inhabergeführte, schweizerische Vermögensberatungsgesellschaft. Unser Denken und Handeln
sind auf Sicherheit angelegt und langfristig ausgerichtet. Damit Sie jederzeit ruhig schlafen können, verzichten wir konsequent auf den
Einsatz von undurchschaubaren und illiquiden Finanzprodukten.
Blankart & Cie Aktiengesellschaft
Unabhängige Vermögensberatung
www.blankart.com
Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Schweizer Armee
Führungsstab der Armee FST A
Kompetenzzentrum SWISSINT Das Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf (NW) ist als nationale
vorgesetzte Kommandostelle sämtlicher friedensfördernder Auslandeinsätze verantwortlich für die Planung und Führung, Rekrutierung, Betreuung und Steuerung
des Personals. Die Ausbildung der Einzelpersonen und Kontingente, die einsatzbezogene Ausrüstung der Soldaten, die Logistik ins Ausland, die Finanzplanung
und Kreditverwaltung, die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und die Einsatzauswertung gehören ebenfalls zu den Aufgaben des Kompetenzzentrum SWISSINT.
Wir suchen, für militärische Auslandeinsatzmöglichkeit
UN Military Expert on Mission
(UNO-Militärbeobachter und -Stabsoffiziere)
welche bereit sind, nach erfolgter Ausbildung eine spannende Herausforderung
anzunehmen.
Schriftliche Bewerbung an:
Führungsstab der Armee
Kompetenzzentrum SWISSINT
I1 Personal
Kasernenstrasse 8
6370 Stans-Oberdorf
[email protected]
(Betreff: Militärbeobachter/
Stabsoffizier)
www.armee.ch/peace-support
Ihr Profil:
• Alter: 25- bis 50-jährig;
• Militärischer Grad: Oberleutnant, Hauptmann, Major, Oberstleutnant;
• Ausbildung/Kenntnisse: Abgeschlossene Berufslehre oder Studium, praktische Veranlagung, sehr gute Englischkenntnisse und einwandfreier Leumund;
• Teamfähigkeit: Bereitschaft, persönliche Interessen in den Hintergrund zu
stellen, Verhandlungsgeschick, Begeisterung in einer internationalen Mission als unparteiischer Militärbeobachter/Stabsoffizier die UNO zu vertreten.
Interesse an anderen Kulturen und Einfühlungsvermögen in die nationalen
Gegebenheiten des Einsatzgebietes.
• Gesundheitszustand: Hohe psychische und physische Belastbarkeit;
• Berufliche Flexibilität: Möglichkeit einen einjährigen Einsatz anzutreten.
Weitere Auskünfte zum Kompetenzzentrum SWISSINT:
www.armee.ch/peace-support
SOGAFLASH 2015
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International Artillery Symposium 2014
Vom 6. bis zum 10. Oktober 2014 fand das jährliche International Artillery Symposium, kurz IAS,
an der deutschen Artillerieschule in Idar-Oberstein statt.
Lutz Altekrüger*
Nur wenigen Monate vor Abschluss der
Massnahmen zur Einnahme der neuen
Struktur HEER 2011 und der damit verbundenen Umgliederung der Artillerieschule
in den Ausbildungsbereich Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung
/ Indirektes Feuer (STF/ IndirF) konnte
das Grossprojekt, das im Schwerpunkt des
Kommandeurs der Artillerieschule und
Generals der Artillerietruppe liegt, erfolgreich durchgeführt werden. Über 50 hochrangige Offiziere von Artillerieverbänden
aus 24 NATO- und Nicht-NATO-Staaten
konnten sich von den Fähigkeiten der deutschen Artillerie im Bereich STF überzeugen. Erstmalig nahmen auch Delegationen
aus Neuseeland und Australien am Symposium teil.
Mit grossem Interesse wurden die
Informationen über die Möglichkeiten
künftiger gemeinsamer multinationaler Ausbildungen und Übungen aufgenommen. Somit konnte der Absicht
des Kommandeurs Rechnung getragen
werden, den Ausbildungsbereich STF/
IndirF mit seinen Fähigkeiten als Plattform und Leistungsträger künftiger multinationaler Ausbildungen, Übungen und
Einsätze auszubauen. Unterstützt von 23
führenden Rüstungsunternehmen wurde
ein Programm angeboten, das neben den
fachspezifischen Vorträgen zur STF im
internationalen Rahmen den Teilnehmern
die Möglichkeit bot, sich über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Führung, Aufklärung und Wirkung zu informieren. Die speziell für das Symposium
vorbereiteten und aufgebauten Ausstellungen der Rüstungsunternehmen fanden
reges Interesse.
Das IAS 2014 begann nach der offiziellen Eröffnung und Begrüssung an der
Artillerieschule mit der Übergabe des
Schnittstellentrupps an die zukünftigen
Nutzer.
* Oberstleutnant Lutz Altekrüger ist Ausbilder
Joint Fire Support in der zentralen Ausbildungseinrichtung STF in Idar-Oberstein. Dieser Artikel
aus «Zu Gleich 1/2015» wurde dem SOGAFlash
unter freundlicher Genehmigung des Präsidenten
des Freundeskreis der Artillerietruppe e.V., Brigade­
general Heribert Hupka, zur Verfügung gestellt.
Der symbolische Schlüssel wurde
durch den Amtschef des Amtes für Heeresentwicklung, Generalmajor Erhard
Drews, an den stellvertretenden Kommandeur der Artillerieschule, Oberst
Fiepko Koolman, in Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Gäste übergeben. Der
Schnittstellentrupp verfügt über eine sichere mobile und verlegefähige IT-Plattform für die Einsatzunterstützung. Er ist
die zentrale Kommunikationsschnittstelle
der STF-Organisation zu anderen nationalen und internationalen Führungssystemen. Der Austausch von Daten erfolgt
nahezu in Echtzeit über Technische Datenlinks (TDL) zu den Führungs-, Aufklärungs-, und Feuerleitmitteln und stellt die
Anbindung an verbündete Streitkräfte im
Systemverbund STF sicher.
Einen besonderen Höhepunkt stellte
die durch den Ausbildungsbereich ZA
STF dargebotene Demonstration im Bereich Joint Fire Support unter einsatznahen Bedingungen dar. Anhand eines
einsatznahen Szenarios wurden die Verfahren auf Ebene Joint Fire Support Team
(JFST) unter Einsatz von boden- und luftgebundenen Aufklärungs- sowie Wirkmitteln dargestellt.
Nach der theoretischen Einweisung in
die Lage, unter Nutzung der simulationsgestützten Ausbildungsanlage, konnten
sich alle Teilnehmer einen praktischen
Eindruck während der Live-Vorführung
auf dem angrenzenden Standortübungsplatz verschaffen.
Neben den fachlich spezifischen Vorträgen der teilnehmenden Militärs und
der Vertreter der unterstützenden Rüstungsunternehmen hatten unsere inter-
Einmarsch der Delegationen zum internationalen
Artilleriesymposium in Idar-Oberstein.
50 Offiziere aus 24 Staaten besuchten das Symposium. Sie konnten sich dabei auch über die deutschen
Fähigkeiten in der streitkräftegemeinsamen taktischen Feuerunterstützung informieren.
nationalen Gäste die Gelegenheit, sich
einen Eindruck über die Garnisonsstadt
Idar-Oberstein und die kulinarischen Spezialitäten der Region zu verschaffen. Eine
Naheweinprobe mit der Naheweinkönigin, Barbara Wollschied, sowie eine Kostprobe vom traditionellen Idar-Obersteiner
Spiessbraten standen ebenso auf dem Programm wie der Besuch der Felsenkirche
und der historischen Weiheschleife.
Das viertägige Symposium endete mit
einem festlichen Abendessen im Standortoffizierheim. Das Heeresmusikkorps
Koblenz eröffnete den Abend mit einer
Serenade. Danach begrüssten Oberbürgermeister Bruno Zimmer und die Deutsche Edelsteinkönigin Sonja Mzyk die
Gäste und brachten ihnen Wissenswertes
über die Stadt und die Edelsteinregion näher. Während des Empfangs trugen sich
die Teilnehmer des Symposiums in das
Goldene Buch der Stadt ein.
Der Leiter Lehre und Ausbildung und
stellvertretende Kommandeur der Artillerieschule, Oberst Koolman, bewertete
bei der Verabschiedung seiner Gäste das
Internationale Artilleriesymposium 2014
als einen wesentlichen Meilenstein auf
dem Weg der Artillerieschule zu einem
internationalen Ausbildungszentrum und
bedankte sich bei allen unterstützenden
Unternehmen, die zum Gelingen dieses
bedeutenden internationalen Treffens der
Artilleristen beigetragen haben.
•
www.sogart.ch
14
SOGAFLASH 2015
Die Drohnen in der Schweizer Armee:
von der ADS 95 zur ADS 15
1995 wurde der Kauf von 28 Drohnen Ranger als ADS 95 bewilligt. Seit Beginn wurden viele
Schiesskommandanten der Artillerie auf diesem System ausgebildet. Als exklusive und kleine Einheit
waren diese meist total nur sieben Schiesskommandanten in der Lage, ein Artilleriefeuer aus der Luft
zu beobachten und zu leiten. Mit dem Rüstungsprogramm 2015 soll nun ein neues Drohnensystem,
basierend auf der israelischen Hermes 900, beschafft werden. Schon heute muss klar sein, dass wiederum Artilleristen an diesem modernen System ausgebildet werden müssen.
Kevin Guerrero*
Geschichte ADS 95
Im September 1988 beschloss die
Schweiz, eine eigene Aufklärungsdrohne
zu beschaffen. Das auf die spezifischen
Schweizer Bedürfnisse zugeschnittene
Fluggerät wurde damals von der RUAG,
Oerlikon-Contraves und der israelischen
Firma IAI im Auftrag der Gruppe für
Rüstungsdienste entwickelt. Die Aufklärungsdrohne Ranger hatte ihren erfolgreichen Erstflug kurz vor Weihnachten
am 21.12.1988. Im Rüstungsprogramm
1995 wurde der Kauf von vier Systemen
à je sieben Drohnen bewilligt. Der Truppe wurde das System ADS 95 dann aber
erst Ende 2001 offiziell übergeben. Seither wurde die Drohne – ursprünglich als
Artillerieaufklärungsmittel geplant und
auch mit Schiesskommandanten geschult
– in vielen verschiedenen Aufgaben eingesetzt. Häufig flog sie auch zu Gunsten
des Grenzwachtkorps oder der Polizei.
Nach mehr als 20 Jahren Einsatz hat
das ADS-95-System das Ende der Nutzungsdauer erreicht. Von den total 28
beschafften Ranger-Drohnen mussten bis
heute 13 Fluggeräte wegen zu hoher Reparaturkosten oder wegen Unfällen stillgelegt werden. Die übrig gebliebenen 15
Drohnen genügen den heutigen Anforderungen weder qualitativ noch quantitativ.
Die ADS 95 wurde in der ersten Version von einem Zweizylinder-ZweitaktReihenmotor
F+W/Göbler-Hirthmotor
F-31 von 28 kW (38 PS) angetrieben und
erreichte eine Geschwindigkeit von 220
km/h. Die Ranger kann wahlweise mit
einem konventionellen Fahrwerk oder
im normalen Einsatzfall mit einem Kufenlandesystem ausgestattet werden. Die
Kufen ermöglichen einen Flugbetrieb
* Major Kevin Guerrero ist PIO im Lehrverband
Panzer und Artillerie und Redaktor des SOGA­
FLASH. Zivil leitet er die Informatik des Schul- und
Sport­departements der Stadt Zürich.
ohne vorbereitete Flugplätze. Gestartet
wird ab einem 16 m langen Katapult, das
ursprünglich auf einem Geländefahrzeug
des Typs Steyr Pinzgauer 6x6 montiert
wurde. Das hydraulische Startkatapult
(Launcher) wurde bei der Serie aber nicht
mehr wie beim Prototyp auf den Pinzgauer, sondern auf den Gelände-Lieferwagen
Bucher Duro fix aufgebaut. Die Landung
des Flugzeuges kann auf ebenen Wiesen
erfolgen.
Ersatzbedarf
Die beschränkte Einsatzdauer von sechs
Stunden und die Reichweite von rund 100
Kilometern sind mit den Standards heutiger Generationen nicht mehr vergleichbar.
Veraltet sind auch das Kommunikationssystem und die Datenübertragung zwischen Drohne und Bodenstation. Verglichen mit heutigen zivilen Flugzeugen und
anderen Drohnensystemen verursacht die
Ranger-Drohne höhere Lärm- und Abgasemissionen. Dazu kommt die fehlende
Integration in den Luftraum. So darf das
System ADS 95 nach wie vor nur mit einem Begleitflugzeug eingesetzt werden.
Lediglich im gesperrten Luftraum und in
der Nacht kann die Drohe wie ursprünglich vorgesehen eingesetzt werden. Allein
diese Punkte zeigten schon 2011 einen
grossen Ersatzbedarf auf.
Upgrade
Vor der Evaluation eines neuen Systems
wurden die verschiedensten UpgradeMöglichkeiten geprüft. Eine Weiternutzung von ADS 95 mittels Upgrade hätte
aber nur eine marginale Verlängerung
der Lebensdauer des Systems gebracht
und dafür überproportional hohe Kosten
verursacht. Dazu kommt, dass auch trotz
Werterhaltung die Leistungsfähigkeit
immer noch weit entfernt vom Können
heutiger Drohnen geblieben wäre. Somit
wurde ein Upgrade verworfen. Ein Ersatz
durch den Einsatz von F/A-18-Kampflugzeugen war ebenfalls keine Alternative,
da die Einsatzzeiten zu kurz und die Betriebskosten noch viel höher sind.
Evaluation ADS 15
Der Evaluationsprozess für eine neue
Drohne wurde 2011 lanciert mit dem Ziel,
im Rüstungsprogramm 2015 eine Beschaffung einzuleiten. Das neue System sollte
aus unbemannten, unbewaffneten Flugzeugen, die modernste Sensoren aufweisen,
sowie den dazu notwendigen Stationen für
die Steuerung bestehen. Die neue Drohnengeneration ADS 15 soll allwettertauglich und flexibel einsetzbar sein. Es werden eine grössere Reichweite, geringere
Lärmemissionen sowie tiefere Kosten über
den gesamten Lebenszyklus des Systems
gefordert. Gemäss armasuisse, welche die
Evaluation als nationales Kompetenzzent-
350 Kilogramm Nutzlast können modular in der
Drohne ADS 15 untergebracht werden. Damit sind
auch künftige Entwicklungen möglich.
rum für die Beschaffung von Armeematerial durchführte, blieben von ursprünglich
neun Herstellern letztlich zwei im Rennen.
Die beiden israelischen Hersteller Israel
Aerospace Industries (IAI – die Herstellerin der heutigen Ranger-Drohne) und Elbit
hatten den Auftrag, bis August 2013 eine
detaillierte Offerte einzureichen. Beide
Systeme, Hermes 900 von Elbit und Heron
1 von IAI, wurden im September/Oktober
2012 intensiv fliegerisch evaluiert. Beide
Systeme sind von den technischen Daten
her vergleichbar.
SOGAFLASH 2015
15
Geschäftsbeziehungen mit Elbit. So wurden das INTAFF (Integriertes ArtillerieFührungs- und -Feuerleitsystem) sowie die
Pilotenhelme für F/A-18 und Super Puma /
Cougar von Elbit beschafft.
Die Hermes 900 im langsamen Vorbeiflug in Emmen. Deutlich erkennbar ist die langgezogene Form mit dem
V-Leitwerk. (Bilder: VBS)
Hermes 900
Als Sieger des Evaluationsverfahrens hat
sich das System Hermes 900 herausgestellt, welches die Anforderungen am besten erfüllte.
• Etabliertes System: Hermes 900 ist
heute schon in Israel, Mexiko, Chile,
Kolumbien und Brasilien im Einsatz.
Seit 2010 ist das System in Betrieb und
somit noch am Beginn des Lebenszyklus. Den grössten bekannten Einsatz
hatte Hermes 900 während der Fussball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, wo permanent Livedaten an die
Einsatzzentralen geliefert wurden.
• Hohe Sicherheitsstandards: Die
Schweizer Sicherheitsanforderungen
wurden erfüllt. Modernste Systeme
sollen einen sicheren Betrieb im anspruchsvollen Luftraum mit Bergen,
wechselndem Wetter und dichtem
Airtraffic garantieren. Während der
Evaluationsflüge 2012 wurden die Sicherheitssysteme und die Eignung der
Drohne intensiv getestet.
• Integration im Luftraum: Die Systeme der Drohne lassen eine vollumfängliche Luftraumintegration zu. Der
Einsatz ohne Begleitflugzeug muss
möglich sein. Hier gilt es aber noch
die strengen Abnahmekriterien zu bestehen, da das Sense & Avoid System
derzeit im zivilen Luftraum noch nicht
zugelassen ist. Damit könnte das ADS
15 Tag und Nacht autonom eingesetzt
werden, was ein grosser Vorteil ist.
• Hohe Verlässlichkeit: Alle relevanten
Systeme sind in der Hermes 900 redundant vorhanden.
• Anpassungsfähigkeit: Der Laderaum
der Drohne ist modular aufgebaut und
gross. Damit ist künftig auch eine Erweiterung oder Weiterentwicklung der
Nutzlast möglich.
• Kosteneffizienter Betrieb: Geringe
Unterhaltskosten, minimaler Personalbedarf und Einfachheit standen im
Konzept der Hermes 900 im Vordergrund. Verglichen mit anderen Systemen kommt die Drohne mit einem
einfachen und günstigen Unterhalt aus.
Nur die Überholung des Motors unterliegt – wie bei jedem Fluggerät – einer
planmässigen Wartung.
• Miliztauglichkeit: Nach einer nur
kurzen Einführung konnte das System
2012 anlässlich der Evaluationsflüge
von einem Schweizer Team selber betrieben werden.
Mit Beschaffungskosten von rund 250
Millionen Franken wird das ADS 15 100
Millionen Franken günstiger sein als die
Beschaffung vom ADS 95. Allerdings sollen gemäss Rüstungsprogramm 2015 auch
nur sechs Drohnen im ADS 15 enthalten
sein und nicht 28 Stück wie im ADS 95
des Jahres 1995. Im Beschaffungsumfang
sind aber Drohnen, Bodenkomponenten,
Ausbildungsmittel, Simulator und ein Logistikpaket inklusive. Die Systeme sollen
ab 2019 geliefert werden.
Elbit
Die israelische Herstellerfirma Elbit Systems Ltd. ist ein Luft-, Raumfahrt- und
Elektronikkonzern mit Sitz in Haifa. Das
Unternehmen wurde 1966 von Elron Electronic Industries gegründet und 1996 in
drei unabhängige Firmen aufgeteilt: Elbit
Medical Imaging, Elbit Systems und Elbit. Im Jahr 2000 fusionierte Elbit Systems
mit El-Op und wurde damit zur grössten
nichtstaatlichen Firma für Verteidigungselektronik in Israel. Die Schweiz verfügt
schon heute über gute und langjährige
Einsatzspektrum
Mit dem ADS 15 werden die gleichen Fähigkeiten erzielt wie mit dem ADS 95. Es
hat aber weniger Lärm- und Schadstoffemissionen, kann höher fliegen und länger
im Einsatzraum verweilen als das Vorgängersystem. Gegenüber dem ADS 95 ist das
ADS 15 dank seiner Allwettertauglichkeit
flexibler einsetzbar und verfügt zudem
über eine grössere Nutzlast. Dies macht es
möglich, dass später weitere Fähigkeiten
aufgebaut werden können, welche heute
wegen der Nutzlastlimiten des ADS 95 undenkbar sind.
Hauptsächlich in diesen Fähigkeiten
werden heute die Kernkompetenzen des
neuen Systems ADS 15 gesehen:
• Überwachung grosser Räume etwa für
Such- und Rettungsmissionen oder bei
Naturkatastrophen. Hier kann auch der
Einsatz zu Gunsten ziviler Kräfte, wie
etwa der Grenzwachtkorps, der Polizei
oder der Führungsstäbe, eingeordnet
werden.
• Suche, Aufklärung und Verfolgung von
Zielen. Hier werden wohl wiederum
auch die Schiesskommandanten der
Artillerie eingesetzt werden
• Nachrichtenbeschaffung und Einsatz
als Sensor zur Komplettierung des Lagebildes – insbesondere beim Schutz
gefährdeter Infrastruktur und der eigenen Kräfte.
Schon heute ist klar, dass das Drohnensystem wie bisher auch den zivilen Partnerorganisationen bei Bedarf zur Verfügung
gestellt werden soll. Die Nachfrage nach
Drohneneinsätzen steigt zunehmend. Man
kann davon ausgehen, dass die Nachfrage
nach Echtzeitinformationen in Form von
Bildaufnahmen aus der Luft immer mehr
an Bedeutung gewinnen wird.
Startvorbereitung der Drohne: Die Kosten für die Logistikmaterialien sind in der Beschaffung enthalten.
16
SOGAFLASH 2015
In der Herbstsession 2015 (7. bis 25. September 2015) wird nun der Ständerat ebenfalls noch über den Kauf befinden.
Resumé en français
Start der Hermes 900: Bei einem maximalen Startgewicht von 1,18 Tonnen kann die Drohne rund 350 Kilogramm Nutzlast mitführen – fast zehn mal mehr als die ADS 95.
Einsatz
Der Militärflugplatz Emmen wird weiterhin als Einsatzort der Drohnen vorgesehen.
Grundsätzlich ist das System aber in der
ganzen Schweiz einsetzbar. Gesteuert wird
dabei mittels verschlüsselten Datenfunks
oder einer Satellitenverbindung. Weiterhin
braucht es einen zertifizierten Piloten, der
die Drohne fliegt. Im Gegensatz zur ADS95-Drohne soll künftig keine Begleitung
durch ein Flugzeug mehr notwendig sein.
Politischer Fahrplan
In der Frühjahrssession 2015 hat der Nationalrat als Erstrat dem Rüstungsprogramm
zugestimmt. Mit 124 zu 56 Stimmen und
Länge
Flügelspannweite
Gewicht
Fluggeschwindigkeit
bei 4 Enthaltungen hiess der Nationalrat
den Kauf der sechs Drohnen inklusive Bodenkomponenten, Simulator und Logistik
für 250 Millionen Franken gut. Eine rotgrüne Minderheit wehrte sich vergebens
gegen die Anschaffung. Sie kritisierte unter anderem, dass ein Produkt aus Israel
ausgewählt wurde. Bundesrat Ueli Maurer
betonte, dass das ausgewählte System das
günstigste und beste für die Bedürfnisse
der Schweiz sei. Die Beschaffung bei einer Firma aus in Israel sei aus Sicht des
Bundesrates neutralitätsrechtlich und neutralitätspolitisch unbedenklich. Das heute
in der Schweiz benutzte Drohnensystem
stamme ursprünglich ebenfalls aus Israel.
Elbit Hermes 900
ADS 95 Ranger
8,30 m
4,61 m
• Leergewicht: 830 kg
• Maximales Startgewicht:
1180 kg
• Nutzlast: 350 kg
• Maximales
Startgewicht: 275 kg
• Nutzlast: 40 kg
15,00 m
• Höchstgeschwindigkeit:
220 km/h
• Marschgeschwindigkeit:
112 km/h
5,71 m
• Höchstgeschwindigkeit:
220 km/h
9144 m
4500 m
>350 km
Maximale Flugdauer
30–36 Std.
100 km
Antrieb
Rotax 912
100 PS
1x Zweizylinder-Zweitaktmotor
45 PS
Dienstgipfelhöhe
Maximalreichweite
Operationsradius
2000 km
ca. 6 h ohne Rettungsfallschirm
En 1995 le feu vert pour l’acquisition de
28 drones Ranger (ADS 95) fut donné.
Dès le départ beaucoup de commandants
de tirs furent instruits sur ce système. Cependant seuls sept parmi eux constituèrent
cette petite équipe exclusive de commandants de tir pouvant observer et diriger les
tirs depuis les airs. Avec le programme
d’armement 2015 un nouveau système,
basé sur l’israélien Hermes 900, devrait
être prochainement acquis. Il est évident
que les artilleurs devront être formés sur
ce système moderne.
Le système Hermes 900 s›est révélé être
le vainqueur du processus dݎvaluation
en remplissant le mieux les cahiers des
charges.
Système établi: Hermes 900 est déjà
engagé par Israël, le Mexique, le Chili, la
Colombie et le Brésil. Le système est en
service depuis 2010, il est donc encore au
début de son cycle de vie.
Normes de sécurité élevées: Les
normes helvétiques spécifiques sont observées.
Intégration dans l’espace aérien: Le
système permet une intégration pleine et
entière de l’espace. Son utilisation sans
escorte doit être possible.
Grande fiabilité: Tous les systèmes
importants de l’Hermes 900 sont redondants.
Système modulaire: La cale du drone
est spacieuse et modulaire.
Coûts d’exploitation raisonnables:
Frais d’entretien peu élevés, besoin en
personnel minimum et simplicité sont au
premier plan dans le système Hermes 900.
Adapté à la milice: Après une courte
instruction en 2012 le système a pu être
géré par un team suisse pour un vol d’évaluation.
Avec un budget d’acquisition de CHF
250 millions l’ADS 15 sera 100 millions
moins cher que son prédécesseur. N’oublions pas que seuls 6 drones sont prévus
au programme d’armement 2015 comparés aux 28 unités pour l’ADS 95. Dans le
paquet d’acquisition sont également prévus, en plus des drones eux-mêmes, les
composants au sol, les moyens d’instruction, les simulateurs et un paquet logistique. Les systèmes devraient être livrés à
partir de 2019.
•
SOGAFLASH 2015
17
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18
SOGAFLASH 2015
L’evoluzione dell’artiglieria
svizzera dalla fine del secondo
conflitto mondiale fino
all’introduzione dell’OT 51
Nicola Rauch*
Nell’ambito del primo dibattito sulla nuova concezione dell’esercito1, iniziato nelle
sfere dell’esercito agli inizi del secondo
conflitto mondiale, l’artiglieria svizzera
si trovava confrontata con problemi di natura organizzativa e con avvicendamenti
tecnici volti a rendere la regina del campo
di battaglia ancora più efficace. Il presente scritto vuole illustrare in modo succinto
tre aspetti essenziali: il primo quello legato all’organizzazione dell’artiglieria, il
secondo legato alle innovazioni tecniche
in ambito artiglieristico e infine il terzo illustra gli aspetti sulla dottrina e l’impiego
dell’artiglieria di allora.
L’organizzazione
dell’artiglieria
nell’immediato dopoguerra ha subito delle modifiche dettate da decisioni prese dai
vertici dell’esercito attraverso le Organizzazioni delle Truppe (OT), introdotte
quest’ultime nel 1948 (OT 47) rispettivamente nel 1952 (OT 51). A livello di
organizzazione interna all’artiglieria stessa vi è da segnalare l’introduzione della
batteria di stato maggiore come anche del
posto comando di tiro (PCT). Durante il
servizio attivo erano state apportate delle modifiche senza rispettare il consueto
iter giuridico2, che il Consiglio Federale si
adoperò a riconoscere sotto l’aspetto giuridico e formale varando la OT 47 alla fine
del secondo conflitto mondiale3. Nell’ambito dell’OT 47 l’artiglieria trovava spazio per la prima volta all’interno delle brigate leggere e nelle unità di armata vi era
un leggero aumento di gruppi d’artiglieria
che andavano a rafforzare i rispettivi reggimenti.
Con l’introduzione dell’OT 47 vi è stata l’omissione dell’artiglieria di montagna
e delle compagnie d’osservazione d’artiglieria e il processo di motorizzazione
cominciato durante il servizio attivo viene
portato avanti permettendo così all’artiglieria di essere vieppiù mobile garanten-
* Il cap Nicola Rauch, domicilato a Bellinzona, è cdt
bttr log art 49 ed è attivo come uff prof sulla piazza
d›armi di Bière.
do una maggior velocità di spostamento
tra le diverse posizioni di fuoco e di sostenere in modo più efficace l’avanzata della
fanteria.
L’introduzione dell’OT 51 sono da ricondurre a tre fattori di rilievo: l’analisi
delle esperienze belliche e le rispettive
misure prese a livello tecnico e tattico, la
circoscrizione delle nuove classe d’età e la
crisi degli effettivi dovuta alla regressione
delle nascite4. L’introduzione dell’OT 51
vedeva una completa riorganizzazione
dell’esercito attraverso nuovi armamenti
e nuove modalità di combattimento. A livello organizzativo l’artiglieria svizzera si
vedeva privata in modo definitivo dell’artiglieria di campagna; questa sostituita da
un gruppo d’artiglieria con obici oppure
da un gruppo di cannoni pesanti. La mobilità dell’artiglieria era garantita siccome
tutti i gruppi d’artiglieria erano stati interamente motorizzati.
L’Allegato 1 offre una panoramica sulle formazioni d’artiglieria nelle differenti
OT.
In ambito tecnico l’artiglieria svizzera
si trovava già nel bel mezzo del suo processo di ammodernamento durante l’immediato dopoguerra. A livello tecnico
questo processo evidenziava le seguenti
categorie: i mezzi di fuoco, gli apparecchi
e le cartine topografiche.
I mezzi di fuoco che trovavano posto
nell’artiglieria svizzera una volta concluso il secondo conflitto mondiale erano
l’obice 1942 e l’obice 1946. Entrambi disponevano di una lunghezza d’anima (L)
22 e il calibro era di 10,5 cm per i due
pezzi. L’obice 42, i cui studi furono avviati appena cominciato il servizio attivo5,
è stato fabbricato dalla K+W (Eidgenössische Konstruktionswerkstätte) di Thun
sulla base dell’esperienza accumulata
nella costruzione su licenza del cannone
1935, questo pezzo tuttavia permetteva
Allegato 1: Vista d’insieme formazioni d’artiglieria nelle OT. ( ) = modello, dove 35 in parte ancora 82
SOGAFLASH 2015
il tiro solo nel gruppo degli angoli inferiori. Di questi obici, tra il 1945 e il 1947
ne furono prodotte 130 unità6 destinate
ai gruppi obici nelle divisioni e ai gruppi obici pesanti di campagna a livello di
corpo d’armata.
L’obice 46 era il modello migliorato
del pezzo trattato in precedenza. Esso si
distingueva per la capacità di tirare nel
gruppo degli angoli superiori. Tra il 1949
e il 1953 ne furono prodotti 444 esemplari destinati ai gruppi obici delle divisioni
e delle divisioni di montagna, nonché ai
gruppi obici delle brigate di montagna e
alle brigate leggere. L’introduzione di entrambi i pezzi ha portato alla messa fuori
servizio del cannone 7,5 cm e dell’obice
12 cm; questi tuttavia erano stati mantenuti per scopi d’istruzione. L’Allegato 2
Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Schweizer Armee
Führungsstab der Armee FST A
Kompetenzzentrum SWISSINT 19
offre una panoramica sui pezzi in dotazione dell’esercito svizzero nonché alle caratteristiche tecniche di quest’ultimi.
Per quel che concerne gli apparecchi,
una volta raggiunto l’effettivo di fornitura, l’artiglieria svizzera si equipaggiò con
il mezzo di trazione Saurer M4 di fabbricazione svizzera che andava a sostituire il
veicolo Ford Canada7. Il veicolo nordamericano aveva presentato delle lacune
soprattutto sulle strade di montagna in
quanto il suo sterzo era assai limitato.
L’apparecchio di misurazione della
velocità iniziale del proiettile favorì delle
procedure più snelle in quanto venivano
trascurati i calcoli degli elementi balistici
interni. Infine anche le cartine topografiche, vista la loro sempre più precisa e fedele rappresentazione del terreno, favori-
va la misurazione permettendo di ricavare
distanze topografiche precise e favorendo
infine un’esecuzione precisa del tiro d’artiglieria.
La questione dottrinale e quella concernente l’impiego dell’artiglieria venne
discussa alla fine del servizio attivo da autorevoli personaggi dell’amministrazione
militare svizzera, il Generale Guisan e il
Colonnello Divisionario de Montmollin,
allora Capo d’arma dell’artiglieria. Il Generale Guisan denunciava principalmente
una mancanza di unità di dottrina all’inizio del servizio attivo, questo vista la
mancanza di piani operativi per la difesa
nazionale8. All’inizio del servizio attivo l’artiglieria era considerata debole in
quanto c’era una carenza di calibri grossi
e uno sproposito di calibri medi. Il proces-
Das Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf (NW) ist als natio­
nale vorgesetzte Kommandostelle sämtlicher friedensfördernder Auslandeinsätze verantwortlich für die Planung und Führung, Rekrutierung,
Betreuung und Steuerung des Personals. Die Ausbildung der Einzelpersonen und Kontingente, die einsatzbezogene Ausrüstung der Soldaten,
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SOGAFLASH 2015
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SOGAFLASH 2015
21
Allegato 2: Vista d’insieme
pezzi d’artiglieria 1945–1952 13.
Legenda:
Cal = calibro in cm
Gitt. prat. = gittata pratica
L = lunghezza d’anima
Clp/min = colpi per minuto
E = elevazione
granW = granata
Mun = munizione
St G = granata d’acciaio
Gitt. max = gittata massima
Sp G = granata affusolata
so di sostituzione dei calibri 7,5 cm andava dunque portato avanti senza esitazioni.
Anche il metodo di trazione trova spunti di
riflessione da parte del Generale, la motorizzazione andava anch’essa portata avanti, così facendo si avrebbe rinunciato a un
metodo ritenuto troppo vulnerabile (trazione a cavallo), e al contempo si sarebbe
potuto sfruttare il potenziale di risparmio
in termini di uomini e cavalli, questo tutto
a favore dell’alimentazione delle truppe di
fanteria. Altra riflessione di rilievo che ben
si sposa con l’attuale dibattito sulla futura organizzazione dell’esercito, sottolinea
l’importanza di definire prima quale tipologia di esercito si vuole avere in futuro e
solo una volta stabilito il quadro generale
delle forze armate ci si può accordare di
quale aspetto debba avere l’artiglieria e
non l’esatto contrario9.
Il Capo d’arma dell’artiglieria, Colonnello Divisionario de Montmollin incentrava le sue riflessioni principalmente sull’istruzione e sugli insegnamenti del servizio
attivo. Tramite i suoi spunti si è giunti alla
conclusione del secondo conflitto mondiale, nell’ambito dei corsi di tiro, a coinvolgere i comandanti di gruppo in modo da
permettere loro di acquisire le necessarie
conoscenze tecniche in modo da renderli
responsabili per la condotta tecnica e non
solo per la condotta di tiro tattica10. L’unità
di fuoco passava così dalla singola batteria pezzi al gruppo d’artiglieria. A suo dire
anche la riscrittura dei regolamenti era una
tappa obbligata per permettere la diffusio-
ne di un’unità di dottrina in seno all’artiglieria svizzera, questa assicurata anche
dalla reintroduzione nell’immediato dopoguerra dei corsi tattici dell’artiglieria11.
L’artiglieria Svizzera ha dunque vissuto a cavallo della conclusione del secondo
conflitto un’evoluzione importante sotto
il profilo tattico e quello tecnico che l’ha
portata a essere l’arma più moderna in seno
all’Esercito Svizzero. Il processo, iniziato
all’inizio del servizio attivo, è stato portato avanti con lungimiranza e perseveranza
anche una volta terminato il secondo conflitto mondiale, segno questo di una volontà di impiegare tutti i mezzi a disposizione
a favore della salvaguardia del territorio elvetico, la neutralità e l’indipendenza della
Svizzera.
•
1 Braun Peter. 2006. «Der Schweizerische Generalstab: Von der Reduitstrategie zur Abwehr. Die
Militärische Landesverteidigung der Schweiz im
Kalten Krieg 1945–1966». Hier+Jetzt, Verlag für
Kultur und Geschichte: Baden.
7 Sallenbach, Ludwig. 1963. «Chronik der
Schweizerischen Artilleire von 1946-1962». In:
Neujahrsblatt der Feuerwerker-Gesellschaft, CLIV.
Kommisionsverlag Beer & Co.: Zürich. P. 22.
Stutz, Walter. 1977. «Artillerie II.» Verlag StockerSchmid: Dietikon-Zürich. S. 72.
2 Fink Urban. 1997. «Solothurner Artillerie: Ein
Beitrag zur Schweizer Wehrgeschichte.» Habegger
Verlag: Derendingen.
3 Gubler, Robert. 1991. «Felddivision 6: Von der
Zürcher Miliz zur Felddivision 1815–1991.» Verlag
Neue Zürcher Zeitung: Zürich. P. 272 / Braun, 2006,
pp. 213–217.
4 Fink, 1997, p. 154.
5 E 27, 204, «Akten Direktion Militärverwaltung, Armeestab: Mémoire sur le rearmement de
l’artillerie de campagne, p. 1»
6 Habegger, Henri. 2007. «Geschütze der Schweizer Artillerie». In: Neujahrsblatt der FeuerwerkerGesellschaft, CXCIX. Kommisionsverlag Beer &
Co.: Zürich. Pp. 46–47.
8 Guisan, Henri. «Rapporto del Generale Guisan
all’Assemblea federale sul servizio attivo 1939–
1945.» Centrale degli stampati e del materiale: Berna. 1946. P. 79.
9 Guisan, 1946, p. 103-104.
10 de Montmollin, Louis. «Aktivdienst 1939–
1945 Bericht der Abteilung für Artillerie an den Chef
der Ausbildung.» Bern, 15.09.1945. P. 22.
11 de Montmollin, 1945, p. 40.
12 Braun, 2006: pp. 213–217; pp. 235–241; pp.
542–547. / Brunner, 1953: pp. 421 ss. / Maring, P.
1953. «Die Entwicklung der Artillerie von 1946–
1952.» Eigenverlag.
KTA Sektion für Schiessversuche. 1936. «Flugbahnkarte zur 7,5 cm Gebirgs-Kanone 1933 L 22.»
KTA Sektion für Schiessversuche. 1957. «Regl
65.159/160 Flugbahnkarten für 7,5 cm Feldkanone
auf 10,5 cm Hb Lafette, 7,5 cm Feldkanone 1903/22
L 30 und 7,5 cm Festungsgeschütz L 30.»
Gruppe Rüstungsdienste, FSA 272. 1987. «Regl
65.199 df Flugbahnkarten 10,5 cm Kanne 1935 L
42.»
KTA Sektion für Schiessversuche. 1958. «Flugbahnkarten zu den 10,5 cm Haubitzen 1942 L 22 und
1946 L 22.»
KTA Sektion für Schiessversuche. 1950. «Regl
65.174 df Flugbahnkarten zur 15 cm Haubitze 1942
L 28.»
www.sogart.ch
22
SOGAFLASH 2015
«Nunquam retrorsum –
zusammen weiter»
Neues Motto des Lehrverbandes Panzer und Artillerie
Kevin Guerrero*
«Bleiben Sie am Ball, denn ohne Sie geht
es nicht», forderte Brigadier René Wellinger seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Jahresrapport in Thun auf. Er
selber ziehe nach seinem ersten Jahr als
Kommandant des Lehrverbandes Panzer
und Artillerie eine durchaus positive Bilanz. Dies aber im Wissen, dass es noch
viel zu tun gebe. Mit dem neuen Motto
«Nunquam retrorsum – zusammen weiter» (niemals zurück) und der Uraufführung des Lehrverbands-Marsches wurde
der Aufbruch unterstrichen. Im Jahr 2015
gelte es den Lehrverband fit für die Zukunft zu machen, betonte Wellinger.
Positive Veränderungen fest­
gestellt
Aus der Vergangenheit solle man lernen,
aber nicht darin stehen bleiben, erklärte
Wellinger in Thun das neue Motto des
Lehrverbandes Panzer und Artillerie. Er
stelle schon nach seinem ersten Kommandojahr positive Veränderungen fest. Jetzt
müsse man sich auf die Anforderung der
Verteidigung einstellen, so solle sich die
Artillerie vermehrt mit dem Kampf im
überbauten Gelände auseinandersetzen
oder ein «Joint Fire Support und Reconnaissance Team» von Aufklärern und
Schiesskommandanten gebildet werden.
Um solche Veränderungen umsetzen zu
können, müssten alle Mitarbeitenden des
Lehrverbandes Vorbilder sein, die sich
permanent weiterbildeten.
ches Schwergewicht sieht Wellinger somit
klar bei der Führung der Mitarbeitenden.
Andrey: «Soldaten wollen
­Vorbilder»
Auch der Kommandant Heer, KKdt Dominique Andrey, blickte auf das Jahr 2014
zurück. «Machen Sie weiter so, vielleicht
noch etwas besser», meinte er mit einem
Lächeln. Er wolle eine herausfordernde
Ausbildung. «Die Soldaten wollen Vorbildern folgen und nicht allein Befehlen»,
stellte er fest und forderte, dass mehr Einfluss gegen Schikanen auf unterster Stufe
genommen werde. «Tolerieren Sie dies
nicht, wir müssen die Spirale durchbrechen.» Als Kommandant des Heeres brauche er den Lehrverband und alle mechanisierten Kräfte.
Kampf im überbauten Gelände
Brigadier Daniel Lätsch, Kommandant
der Generalstabsschule, zeigte in seinem
Referat die Erkenntnisse aus aktuellen
Konflikten auf. Heute gebe es eine «hybride Bedrohung», auf die es flexibel zu
reagieren gelte. Dabei müsse die Handlungsfreiheit bewahrt werden. Technologie und Gesellschaft prägten das
Gefechtsfeld. Klar sei aber, dass in den
aktuellen Konflikten der Kampf im überbauten Gelände wichtig sei, denn dort lägen die Interessen.
Brigadier René Wellinger will weiterhin die besten
Soldaten als Kadernachwuchs gewinnen.
Artilleristen unter sich: Oberstlt i Gst Markus Ernst
und Oberst i Gst Thomas Brunner.
In ihrer letzten Amtshandlung vor ihrem Rücktritt bedankte sich die Thuner
Stadträtin Ursula Haller Vannini für die
gute «Koexistenz mit der Armee». Die
Stadt Thun habe schon immer eng mit Armee und Rüstungsindustrie zusammengearbeitet. Erst der Fall der Berliner Mauer
und dessen Folgen hätten zu grossen Verlusten an Arbeitsplätzen geführt. Heute
habe sich die Stadt davon erholt. «Wir
brauchen aber nach wie vor eine Armee,
welche reagieren kann und einfach da ist,
wenn Not am Mann ist», schloss sie. •
Keine Schikanen tolerieren
Im Bereich der Kaderselektion sei der
Lehrverband sehr gut unterwegs. «Wir
müssen weiterhin die Besten erhalten»,
forderte Wellinger und rief gleichzeitig
dazu auf, eine anständige Ausbildung und
keine Schikanen zu fördern. Der Lehrverband stelle den Kommandanten der Brigaden eine Toolbox zur Verfügung, welche
diese frei nutzen könnten. Sein persönli-
* Major Kevin Guerrero ist PIO im Lehrverband
Panzer und Artillerie und Redaktor des SOGA­
FLASH. Zivil leitet er die Informatik des Schul- und
Sport­departements der Stadt Zürich.
Jahresrapport Finale 14 in Thun: Intensiv wurde im Berufskader des Lehrverbands Panzer und Artillerie über
das vergangene Jahr diskutiert.
SOGAFLASH 2015
23
Besuch beim Lehrverband: Die allerletzte Amtshandlung der scheidenden Stadträtin Ursula Haller
Vannini.
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Kompetenz für Schutz und Sicherheit
Modernste Technologie der Schweizer Industrie für die indirekte Feuerunterstützung:
Die neueste Generation des GDELS-Mowag PIRANHA mit dem RUAG COBRA 120mm
Mörsersystem.
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24
SOGAFLASH 2015
Wilertag 2015: Klartext
von Wellinger
Im vollen Fürstensaal des Hofes zu Wil sprach Brigadier René Wellinger Klartext. Am traditionsreichen Wilertag legte der Kommandant
des Lehrverbandes Panzer und Artillerie den Ostschweizer Artillerieoffizieren kantig, klipp und klar dar, was er von der Schweizer Artillerie hält – und was er fortan von ihr erwartet. Und das ist viel, fürwahr.
Peter Forster*
Oberst i Gst Thomas Brunner, Präsident
des Wilertages, stellte Wellinger als den
Mann vor, der dem Lehrverband voranmarschiert: «Mit klaren Zielen, entschlossen und gerade.»
Wellinger: «Wir trainieren für Einsätze
über der Kriegsschwelle. Taktgeber ist allein der Einsatz. Wir brauchen die Artillerie auch in Zukunft als Bogenschusswaffe.
Das künftige Einsatzumfeld ist urban.»
Im überbauten Gelände
Der Lehrverband habe sich auf den Kampf
im überbauten Gelände (KIUG) auszurichten: «In den Wäldern hat höchstens noch
der Batteriekoch etwas zu suchen.» In Bière werde ein Ortskampfdorf gebraucht,
damit einsatznah ausgebildet werden könne.
Auch wenn jetzt der Gripen als Erdkämpfer durchgefallen sei, müssten weiterhin Ziele in der Tiefe des Raumes bekämpft werden: Es spiele keine Rolle, ob
die Wirkung im Ziel ab einer boden- oder
luftgestützten Plattform erfolgt. Der KIUG
stelle die Übermittlung vor neue Herausforderungen; das sei Sache der ganzen Armee.
Der motorisierte Schiesskommandant
sei zweckdienlich ausgerüstet, es fehle
aber das taugliche Mittel zur Fortbewegung, namentlich im KIUG. Im urbanen
Krieg müssen Beobachtung, Übermittlung und Vermessung abgesessen betrieben werden. Die Mittel müssen so leicht
sein, dass sie zu Fuss mitgeführt werden
können. Wellinger regte an, die Schiesskommandanten mit den Aufklärern und
Scharfschützen zu vereinen und «Joint
Fire Support and Reconnaissance»-Teams
zu bilden. Dazu brauche es neues Material
und neue Fahrzeuge. Allenfalls beginne die
erste gemischte RS schon mit der WEA.
* Dr. Peter Forster ist Oberst der Artillerie und Chefredaktor des «Schweizer Soldat».
Die Soldaten erhalten eine gemeinsame
Grundausbildung und werden dann in der
VBA und im WK wieder gemeinsam eingesetzt.
Wellinger weiss, was er will
In seinem Einsatzraum führt der Bat Kdt
den Feuerkampf mit eigenen Mitteln – bis
zu 10 km. Leider wurde die Lücke, die bei
der Abschaffung des Pz Mw 12 cm entstand, nicht geschlossen. Wellinger freut
sich indes über den unterzeichneten Projektauftrag für den neuen 12-cm-Mörser
16. Das militärische Pflichtenheft steht.
Offen ist der Typenentscheid (Turm / open
hadge; Pneu/Raupen).
Jedes Geschütz muss über «onboard
computing» verfügen: So kann es einzeln
eingesetzt werden. Dank steiler Flugbahn
eignet sich der neue Mörser für den KIUG.
Die Brigade führt den Feuerkampf mit
ein bis zwei Art Abt von 10 bis 30 km.
Der Verlust der Kanistermunition hat die
Artillerie auf 20 km Reichweite zurückgeworfen. Zwecks Reduktion von Kollateralschaden muss neue Munition entweder aus
Stahlgranaten mit Streuungsreduktion oder
Präsident Oberst i Gst Thomas Brunner: Der Wilertag ist der erste artillerisitische Anlass im Jahr und
gleichzeitig hat er eine grosse Tradition in der Ostschweiz.
aus GPS-gelenkter Munition bestehen.
Beides kommt sehr teuer zu stehen.
Die Option «Rad»
Zur Plattform 15,5 cm muss mittelfristig
über eine Verlängerung des Lebensweges
oder den Ersatz der Panzerhaubitze nachgedacht werden. Bei einer Neubeschaffung
wäre auch die Option «Rad» in Betracht zu
ziehen. In Norwegen wären derzeit ArcherGeschütze zu haben, weil die Norweger
deutsche PzHb 2000 anschaffen.
Über 30 km führt der Einsatzverband
«Boden» den Feuerkampf mit seinen Mitteln bis 50 km. Über eine solche Kompetenz verfügte die Schweiz noch nie. Dazu
muss mittel- oder langfristig eine neue
Waffenplattform beschafft werden.
Die WEA reduziert die Art RS auf 18
Wochen. Vermutlich geht die RS nicht
mehr auf den Simplon in die Verlegung,
sondern nur noch nach Bure. Der Simplon
und die Säntisalpen werden in den WK
weiterhin rege genutzt. Sorgen bereitet
dem Lehrverband Artillerie seit dem Verlust von Frauenfeld das fehlende Berufspersonal.
•
René Wellinger: Im urbanen Krieg müssen Beobachtung, Übermittlung und Vermessung so leichte Mittel
haben, dass sie diese zu Fuss mitnehmen können.
Aus Tradition innovativ
SOGAFLASH 2015
25
Eine Perle in der
Zentralschweiz
Die Perlen Papier AG ist eine hundertprozentige Tochter der
CPH Chemie + Papier Holding AG, mit Standort in Perlen. Unsere
Investition in der Höhe von 460 Millionen Schweizer Franken
in die Papiermaschine «PM7» war und ist ein klares Bekenntnis
zum Produktionsstandort Zentralschweiz. Mit 400 Mitarbeitenden
ist die Perlen Papier AG eine wichtige Arbeitgeberin und ein
wichtiger Ausbildungsbetrieb.
Auf unseren beiden Papiermaschinen «PM4» und «PM7»
produzieren wir jährlich über 560’000 Tonnen Zeitungsdruckund Magazinpapiere, die wir zu fast 80 Prozent ins Ausland
exportieren.
www.perlen.ch
Ein Unternehmen der CPH Chemie + Papier Holding AG
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SOGAFLASH 2015
Jens Amrhein: Frauenfelder
Artillerieoffizier als UNOMilitärbeobachter im Golan
Im August 2014 trat der Frauenfelder Jens Amrhein einen ein­
jährigen Einsatz als Militärbeobachter an der israelisch-syrischen
Grenze an. Feldstecher, Funkgerät und sein Verstand sind
die wichtigsten Waffen des 35-Jährigen auf seiner ersten UNOFriedensmission.
Christoph Fust / Perrine Woodtli*
Jens Amrhein tauschte die Schweiz für ein
Jahr mit dem israelisch-syrischen Grenzgebiet. Als Militärbeobachter für die Vereinten Nationen ist der 35-Jährige seit
August 2014 Teil einer 150-köpfigen Mission in Nahost. Er ist stolz, als Blaumütze
zu den Friedensbemühungen beizutragen:
«Ich bin gespannt und freue mich sehr auf
den Einsatz», betonte er schon vor der Abreise. Der Gedanke, sich als Militärbeobachter in einem Krisengebiet zu engagieren, hatte lange in ihm gereift.
Interesse geweckt
Das erste Mal wurde Jens Amrheins Interesse an Friedenseinsätzen an den Frauenfelder Armeetagen 1998 geweckt. Eine
Woche nach seinem 20. Geburtstag rückte
er in die Artillerierekrutenschule in Frauenfeld ein. Dem begeisterten Pfadileiter
imponierte die Kameradschaft, das Militär wurde für ihn zur staatspolitischen
Überzeugung. 2001 schloss er die Offiziersschule ab und kam in den folgenden
zehn Jahren als Zugführer und Nachrichtenoffizier in der ganzen Schweiz herum.
«Ich hatte immer gute Vorgesetzte und
Kameraden. Die Berner mussten sich halt
an mein schnelles Sprechtempo gewöhnen», erinnert er sich.
Die Worte aus Amrheins Mund überschlagen sich beinahe. Gleichwohl drückt
er sich eloquent aus. Das Germanistikund Geschichtsstudium an der Universität Zürich hat seine Spuren hinterlassen.
Uni und Armee zeitlich unter einen Hut
zu bringen, war nicht immer einfach,
dennoch schätzte er beides: «Im Militär
konnte ich meine kreative Seite einbrin* Dieser Artikel von Christoph Fust und Perrine
Woodtli wurde in der «Thurgauer Zeitung» vom 23.
August 2014 und vom 15. Januar 2015 publiziert.
Der SOGAFlash dankt dem Chefredaktor der «Thurgauer Zeitung», David Angst, für die freundliche
Genehmigung des Reprints.
gen, und das Militär half mir, Struktur in
meinen Studienalltag zu bringen.»
Major und Historiker
Jens Amrhein beschreibt sich selbst als offen, breit interessiert und naturverbunden.
In seiner Freizeit wandert er, reist viel
und liest nebst wissenschaftlichen Texten
gerne auch mal einen Roman. Seit seiner
Weiterausbildung zum Nachrichtenoffizier 2009 und nach der Auflösung seiner
Stammformation ist er nicht mehr in der
Artillerie eingeteilt.
In der Armee stieg er zum Major auf,
zivil beendete er 2008 sein Studium und
wurde Mitarbeiter der Militärakademie an
der ETH Zürich. Amrhein forschte an einem dreijährigen Projekt mit, das die Entwicklung der Schweizer Armee von 1980
bis 2004 untersuchte. «Meine Faszination
fürs Militär ist wissenschaftlicher Natur.
Ich habe keine Zinnsoldaten oder Miniaturpanzer zu Hause», sagt er. Ein Berufskollege motivierte Amrhein vor drei Jahren, sich bei Swissint zu bewerben.
Das Kompetenzzentrum der Schweizer Armee in Stans ist seit 25 Jahren zuständig für alle friedensfördernden Militäreinsätze. Nach psychologischen und
körperlichen Tests absolvierte er eine
fünfwöchige Ausbildung, mit Militärs anderer Nationen: «In meiner Gruppe waren
ein kasachischer Fallschirmjäger und ein
pakistanischer Kampfpilot. Der Kontakt
mit verschiedenen Nationalitäten hat mir
sehr gefallen, ich habe Feuer gefangen.»
Dieses Feuer brennt nun seit mehr als
zwei Jahren. So lange hatte er sich als Assistent an der Militärakademie Zürich verpflichtet. Ende Juli 2014 lief diese Frist
ab. Amrhein kündigte seine Stelle, räumte
seine Zürcher Wohnung und verabschiedete sich von Freunden und Familie. Auf
den Golanhöhen, einem israelisch-syri-
Major Jens Amrhein,
ursprünglich Artillerie­
offizier, ist seit gut
einem Jahr als Militär­
beobachter an der Grenze
zwischen Israel und
Syrien im Einsatz.
(Bild: Jens Amrhein)
SOGAFLASH 2015
Frauenfelder auf Friedensmission
27
schen Konfliktgebiet, hat er nun während
bald eines Jahres die Waffenruhe überwacht, mit Einheimischen gesprochen und
an die UNO rapportiert. Er brauchte Verhandlungsgeschick, gute Englischkenntnisse und musste belastbar sein: «Draufgänger sind nicht erwünscht», sagt er. Er
hatte immer Respekt vor dieser Aufgabe,
sei aber hervorragend vorbereitet worden.
Es gab auch Zweifel: «Einige meiner
Schweizer Offizierskameraden verstehen
nicht, dass alle Militärbeobachter unbewaffnet sind. Aber in dieser Funktion
birgt eine Waffe mehr Gefahr, als sie einen schützt.» Feldstecher und Funkgerät
seien viel wichtiger. Amrhein operiert mit
ein bis drei weiteren Beobachtern weitgehend eigenständig von einem einfachen
Beobachtungsposten aus. Auch Kochen
und Putzen gehören zum Alltag. Ein Ein- Jens Amrhein wenige Tage vor seinem Einsatz als Blaumütze bei der UNO-Friedensmission im Nahen
Jens Amrhein wenige Tage vor seinem Einsatz als Blaumütze bei der UNO-Friedensmission im Nahen Osten.
satz dauert sieben Tage am Stück, danach Osten.
(Bild:
do Carmo)
(Bild:
NanaNana
do Carmo)
gibt es drei Tage Freizeit in einer privaten FRAUENFELD. Vor zehn Tagen trat der Frauenfelder Jens Amrhein einen einjährigen
Unterkunft.
Einsatz als Militärbeobachter an der israelisch-syrischen Grenze an. Feldstecher,
erdrückend.
Ein
eigentlicher
Kultur- Waffen
che Dimension
gerät auf
noch
stärker in den
Funkgerät
und sein
Verstand
sind die wichtigsten
des 35-Jährigen
seiner
schock
stellte
sich
nach
drei
Monaten
ein,
Fokus.
Kulturschock ist unumgänglich
ersten UNO-Friedensmission.
Nebst dem Ziel, gesund nach Frauenfeld etwa so, wie wir in der Ausbildung darauf
FUST
zurückzukehren, will Amrhein Arabisch CHRISTOPH
vorbereitet
wurden. Dieses «Zwischen- Vermissen Sie Ihre Heimat?
Jens
Amrhein
die Schweiz
für ein Jahr mit dem israelisch-syrischen
Grenzgebiet.
Als
lernen und sich die Sehenswürdigkeiten tief» habetauscht
ich jedoch
gut bewältigt.
Während der langen
Trockenzeit
verMilitärbeobachter
für
die
Vereinten
Nationen
ist
der
35-Jährige
seit
letzter
Woche
Teil
einer
150köpfigen
der Region anschauen. «Ein gewisser
misste ich den Regen und die grünen
HüNahost.Sie
Er ist
als Blaumütze
an die Friedensbemühungen
beizutragen:
«Ich
gespannt
Wie in
erleben
diestolz,
Menschen
auf dem
gel des Thurgaus so
stark, dass
ichbindavon
Kulturschock ist sicher unumgänglich, Mission
freue mich sehr auf den Einsatz.» Der Gedanke, sich
als Militärbeobachter
einem
träumte.
Dagegen lebt,inisst
undKrisengebiet
trinkt manzu
aber daran bin ich vom Reisen gewohnt.» undGolan?
engagieren,
reifte
lange
in
ihm.
Für den Fall, dass ihn das Heimweh
Als offen, gastfreundlich und von er- in Israel sehr gut – nur den Schweizer
geweckt
überkommen sollte, hatte er Fotos von Interesse
staunlicher
Ruhe, was den Umgang mit Käse vermisse ich. Längerfristig fehlen
Das
erste
Mal
wurde Jens Amrheins
Interesseanbean Friedenseinsätzen
an den Frauenfelder
Armeetagen 1998
Freunden und Familie und einen vollge- den Auswirkungen
des Konflikts
vor allem Familie
und Freunde.
geweckt.
Eine
Woche
nach
seinem
20.
Geburtstag
rückte
er
in
die
Artillerierekrutenschule
in Frauenfeld
packten MP3-Player eingepackt. Und: trifft. Allerdings bewege ich mich vor
ein.
Dem
begeisterten
Pfadileiter
imponierte
die
Kameradschaft,
das
Militär
wurde
für
ihn
zur
«Ein paar Schweizer Kochrezepte meiner allem im internationalen Umfeld der UN- Wie gut ist Ihr Arabisch geworden?
staatspolitischen
Überzeugung.
2001 schloss
die Offiziersschule
und kam ininden
folgenden
zehn
Ich lebe ab
momentan
einem
hebräisch
Mutter.»
Mission, wodurch
sich Kontakte
miterder
Jahren
als
Zugführer
und
Nachrichtenoffizier
in
der
ganzen
Schweiz
herum.
«Ich
hatte
immer
gute
Ende August 2015 wird der Einsatz zu lokalen Bevölkerung nur punktuell ein- sprechenden Umfeld. Insofern hoffe ich
mein schnelles
Sprechtempo
Ende sein. Wie es dann weitergeht, werde Vorgesetzte
stellen. und Kameraden. Die Berner mussten sich halt
auf an
Fortschritte
für mein
zweitesgewöhnen»,
Halbjahr
erinnert
er
sich.
im Nahen Osten.
sich weisen.
DieWie
Worte
aussich
Amrheins
Mund überschlagen
hat
die Situation
seit Ihrer sich
An-beinahe. Gleichwohl drückt er sich eloquent aus. Das
Germanistikund
Geschichtsstudium
an
der
Universität
Zürich
hat seine Spuren
hinterlassen.
Uni und
Wo
verbrachten
Sie die
Festtage?
Auf dem Golan träumt er
kunft im August verändert?
Armee
zeitlich
unter
einen
Hut
zu
bringen,
war
nicht
immer
einfach,
dennoch
schätzte
er
beides:
«Im
Über Weihnachten musste ich arbeiLeider kann ich diese Frage aus Grünvom Regen und Käse
Militär
ich meine kreative
einbringen, undten,
das Militär
mir,
Struktur
in meinenin der
den konnte
der Vertraulichkeit
nichtSeite
beantworten.
konntehalf
aber
die
Neujahrstage
Im Interview mit Perrine Woodtli für die Studienalltag zu bringen.»
Schweiz verbringen.
Thurgauer Zeitung vom 15. Januar 2015 Hatten Sie manchmal Angst?
http://www.thurgauerzeitung.ch/ostschweiz/thurgau/kantonthurgau/…auenfelder-auf-Friedensmission;art123841,3926064,PRINT?_FRAME=
erzählte der Thurgauer von Gefühlen der
Angst ist grundsätzlich ein guter Rat- Was haben Sie bisher gelernt?
Ich musste lernen, mit Ungewissheit
Angst, der Nähe zum Bürgerkrieg und geber. Es ist wichtig, Situationen und Ridass die Folge des Kulturschocks ein Zwi- siken richtig einschätzen zu können und umgehen zu können und mich auf rasch
schentief ist.
das Gefühl, wenn nötig, auch zulassen zu verändernde Situationen einzustellen.
können. Das ist aber gerade am Anfang Planung und etwas Humor helfen über so
einiges hinweg. Ich blicke auf prägende
Jens Amrhein, was hat Sie an Ihrem trotz Einsatzvorbereitung schwierig.
Monate zurück und bin für die bereichernEinsatz überrascht?
Jens Amrhein: Wie gut Zusammenar- Wie hat sich Ihre Wahrnehmung der den Kontakte mit der lokalen Bevölkebeit und Zusammenleben mit Menschen Krisenregion geändert?
rung und den Kameraden der UNO-Mis•
Ich habe vor meiner Abreise viel über sion sehr dankbar.
unterschiedlichster Herkunft im Rahmen
einer UN-Mission funktionieren können.
den Nahostkonflikt und den Bürgerkrieg in Syrien gelesen. Vor Ort zu sein
Kam es zum Kulturschock?
und mit Betroffenen beider Seiten KonDas heisse August-Klima und die In- takt zu haben, verändert die Wahrnehformationsüberflutung waren zu Beginn mung selbstverständlich. Die menschli-
www.sogart.ch
28
SOGAFLASH 2015
Die Panzerhaubitze M109:
von der Evaluation bis zur Gegenwart
Oberst a.D. Philipp Marti zeigt im letzten Teil der Reihe über die Geschütze der Schweizer Artillerie
auf, wie die Panzerhaubitze evaluiert und eingeführt wurde. Neben der Geschichte der M109 in der
Schweiz wird auch die Weiterentwicklung in Amerika angesprochen. In dieser Zusammenfassung für
den SOGAFLASH werden einige wenige Facetten eine interessanten Entwicklung angesprochen.
Neujahrsblatt der Feuerwerkergesellschaft
Das Neujahrsblatt 2013 behandelte die Geschichte der Selbstfahrgeschütze der Schweizer Armee von 1941 bis Ende der 1960er Jahre oder bis zur Einführung der Panzerhaubitze
M109. Die dort beschriebenen Geschütze
der Schweizer Artillerie haben ausnahmslos
keinen erfolgreichen Entwicklungsabschluss
und demzufolge auch keine Einführung in
der Armee erfahren. Die Erkenntnisse und
Rückschlüsse über diese Entwicklungen waren Grundlage der ab Mitte der 1960er Jahre
folgenden äusserst erfolgreichen Evaluation
und Einführung der 15,5-cm-Panzerhaubitze
M109. Im Neujahrsblatt 2014 blickt nun
Oberst a.D. Philipp Marti auf die Geschichte
der Panzerhaubitze in der Schweizer Armee.
Neben der Evaluation und der Einführung in
vier Serien bekommen vor allem auch die
Kampfwertsteigerung zur Pz Hb KAWEST
und die Munition das notwendige Gewicht.
Philipp Marti, der lange Zeit im Vorstand der
SOGART tätig war, beleuchtet zudem den
heutigen Einsatz der M109 in der US Army,
wo sie als Paladin noch bis 2050 im Einsatz
sein soll.
Dieser Artikel zeigt einzelne Abschnitte aus dem umfangreichen Werk, das in der
Buchhandlung Beer in Zürich zu beziehen ist.
Das im aktuellen Teil der Geschichte der
Geschütze der Schweizer Artillerie beschriebene Selbstfahrgeschütz bezieht sich auf
die 15,5-cm-Panzerhaubitze amerikanischer
Provenienz, die ab 1970 in der Schweizer
Artillerie eingeführt wurde und gegenüber
den gezogenen 10,5-cm-Haubitzen 42/46
und der 10,5-cm-Kanone 35 einen Quantensprung in der indirekten Feuerunterstützung
ermöglichte.
Je nach Betrachtungsweise ist die Entwicklung der M109 noch nicht abgeschlos-
Philipp Marti
«Die Panzerhaubitze M109 – von der
Evaluation bis zur Gegenwart»
Kommissionsverlag Beer, Zürich, 2014
ISBN 978-3-906262-80-2
sen. Einerseits wird sie von den zahlreichen Nutzerstaaten mit eher kleineren
Kampfwerterhaltungs­ oder Kampfwertsteigerungsprogrammen dem Stand der aktuellen Technik angepasst oder wie gegenwärtig im Ursprungsland USA von der Version
M109A6 Paladin in die Version M109A7
PIM weiterentwickelt.
Panzerhaubitze M109A7 Paladin Integrated Management (PIM)
Um die in die Jahre kommende M109A6
Paladin im Kampfwert zu erhalten und in
ausgewählten Bereichen die Leistung zu
steigern, wurde im Jahre 2007 das Paladin
lntegrated Management (PIM)-Entwicklungsprogramm ins Leben gerufen. Ziel ist
es, mit weiteren Kampfwertsteigerungen
die M109A6 noch mindestens bis ins Jahr
2050 einsatzfähig zu halten. Gleichzeitig
soll durch die Verwendung standardisierter
Komponenten die Logistik vereinfacht werden. Im Januar 2010 wurde vom Hersteller
der erste Prototyp ausgeliefert. Nach dem
Abschluss der Mobilitäts- und Schiesstests
ist vorgesehen, bis zu 600 M109A6 zu PIM
aufzuwerten.
Die M109A6 PIM besteht aus einem Turm
der M109A6 Paladin, der auf eine komplett
neu konstruierte Wanne samt Fahrgestell
montiert wird. Die neue Wanne besteht
ebenfalls aus geschweisstem Aluminium,
in die ein neuer, 600 PS starker Motor und
ein neues Automatikgetriebe eingebaut wird.
Motor und Getriebe entsprechen denen aus
dem M2/M3 Bradley. Dank der gesteigerten
Leistung werden sich Beweglichkeit und
Höchstgeschwindigkeit wesentlich verbessern. Laufrollen, Federung und Kette werden
ebenfalls weitestgehend vom Bradley übernommen. Zur Versorgung mit Elektrizität
wird ein sogenanntes Common Modular Power System (CMPS) eingebaut, das teilweise
auch auf dem Stryker Armored Vehicle und
dem High Mobility Multipurpose Wheeled
Vehicle zum Einsatz kommt. Es besteht aus
einem 600-Volt-Gleichstromgenerator mit
75 kW Leistung. Der Fahrer sitzt nach wie
vor auf der linken Seite des Fahrzeugs neben
dem Motor, ihm steht zur besseren Übersicht
Das 206. Neujahrsblatt der Feuerwerker-Gesellschaft in Zürich bildet die
Fortsetzung und den Abschluss einer
vierteiligen Reihe über die Geschütze
der Schweizer Artillerie seit 1900. Der
Autor zeigt auf, welche Überlegungen
vor bald 50 Jahren zur Beschaffung
der noch heute im Einsatz stehenden
Panzerhaubitze amerikanischer Herkunft mit Kaliber 15,5 cm geführt
haben. Aufgrund eines 1968 erstellten
Pflichtenhefts auf zweieinhalb Seiten wurden hunderte von Millionen
Franken investiert. Heute sind noch
133 Geschütze im Einsatz. Über 400
Panzerhaubitzen fielen der im Zuge
der Armeerevisionen beschlossenen
Bestandesreduktionen zum Opfer
und wurden stillgelegt, ins Ausland
verkauft oder entsorgt. Dem Leser
werden detailliert und ausgiebig mit
farbigen Abbildungen und Grafiken
illustriert die Technik, die Ausrüstung,
die Bewaffnung und die Kampfwertsteigerungen vorgestellt. Dank umfassender Recherchen ist eine wertvolle
Schrift mit sämtlichen Informationen
zur Entwicklung der Panzerhaubitze
entstanden. In über 40 Jahren wurden
mit M109-Geschützen über 700 000
Granaten verschossen; nur ganz selten
kam es zu Zwischenfällen. Lesenswert
sind die Berichte über zwei mysteriöse
Schiessunfälle: einem Fehlschuss, der
mitten ins Dorf Bilten (GL) einschlug,
und einem Rohrkrepierer auf dem
Waffenplatz Frauenfeld (TG). Der
Autor zeigt auch auf, dass die Einführung von neuem Armeematerial viel
Geduld und Beharrlichkeit erfordert
– so ist davon auszugehen, dass die
Panzerhaubitze M109 noch lange Zeit
das Rückgrat der Schweizer Artillerie
bilden wird. So kann der letzte Satz
des Blattes nur doppelt unterstrichen
werden: «Affaire à suivre...».
Christoph Hiller
SOGAFLASH 2015
eine Rückfahrkamera zur Verfügung. Aufgrund der grösseren Länge der Wanne und
des gestiegenen Innenraumvolumens können
43 Geschosse mitgeführt werden, davon bis
zu 17 Stück M982-Excalibur-Granaten.
Der Turm wird von der M109A6 übernommen und modifiziert. Zur Erhöhung der
Feuergeschwindigkeit steht der Besatzung
eine elektrisch betriebene Ansetzvorrichtung zur Verfügung. Der Turm und die Waffenrichtanlage werden ebenfalls elektrisch
betrieben. Jedem Besatzungsmitglied steht
ein eigenes Luftgebläse zur Verfügung, das
mit der Klimaanlage verbunden ist. Auf diese Weise soll die Ausdauer der Besatzung
in heissen Klimazonen erhöht werden. Der
Kommandant wird bei der Bedienung des
M2-Maschinengewehrs von einem seitlichen
Schutzschild geschützt. Die Waffenanlage
wird beibehalten. Die Feuerleitsysteme werden durch Exemplare ersetzt, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Die alten
Beuteltreibladungen werden durch Treibladungsmodule ersetzt. Die M109A 6 PIM
stellt eine nach amerikanischen Verhältnissen optimale Lösung dar, um der Armee ein
modernes Artilleriegeschütz zur Verfügung
zu stellen, ohne eine ganze Neuentwicklung
mit den zahlreichen politischen Bewilligungshürden vornehmen zu müssen. Für die
Entwicklung und Lieferung von 36 Stück
PIM-Geschützen sind im amerikanischen
Verteidigungshaushalt für die Jahre 2012–15
insgesamt 1100 Mio. US-$ eingestellt worden. Der Anteil der Entwicklungskosten
wird mit rund 470 Mio. US-$ beziffert.
Die M109A7 wird weiterhin mit einem
L39-Geschütz ausgerüstet und für den unmittelbaren Feuerkampf eingesetzt werden.
Für grössere Reichweiten stützt sich die
US Army auf die Raketenwerfer Multiple
Launch Racket System MLRS (Raupenchassis, 12 Raketen) und High Mobility Artillery Rocket System HIMARS (Radchassis, 6
Raketen) mit Reichweiten bis zu 60 km und
das Army Tactical Missile System ATACMS
(MLRS Chassis mit 2 Raketen, HIMARS
Chassis mit 1 Rakete) für Reichweiten bis zu
300 km.
Geschichte der M109
Die M109 war primär für die Bedrohungslage des Kalten Krieges konzipiert worden. Sie
sollte in der Lage sein, motorisierten Verbänden zu folgen, schnell in Stellung zu gehen
und nach der Ausführung des Feuerauftrages
schnell die Stellung zu wechseln, um feindlichem Gegenfeuer zu entgehen. Sie sollte
den hochbeweglichen Panzerverbänden folgen können, um jederzeit für Feuerunterstützung bereit zu stehen. Die Panzerung sollte
29
Flugbahnen und Reichweiten Pz Hb KAWEST L47.
gleichzeitig den Feuerkampf auch unter
feindlichem Beschuss ermöglichen. Frühe
Versionen (je nach Nutzerland unterschiedlich) waren noch auf vermessene und vorbereitete Stellungen sowie auf eine externe
Feuerleitung angewiesen. Aufgrund dessen
setzte die US Army die M109-Batterien (bis
1986 sechs Panzerhaubitzen, danach acht)
geschlossen in einer Feuerstellung ein. Spätere Modelle waren aufgrund des Einbaus
einer Navigationsanlage und eines Feuerleitrechners autonomer und konnten in kleineren Einheiten agieren. Der Kampf gegen
feindliche Kampfpanzer im direkten Richten
im Nahbereich der Feuerstellung war ebenfalls möglich, aber nur für Notsituationen
vorgesehen. Die Panzerabwehr erfolgte mit
Sprenggeschossen. Spezielle Panzerabwehrmunition existiert nicht.
Zu ihrem ersten Kampfeinsatz kam die
M109 im Vietnamkrieg, obwohl dort aufgrund des Terrains und der vielen luftbeweglichen Einsätze der Army kein grosser Bedarf
nach Selbstfahrlafetten bestand. Da die in Vietnam stationierten lnfanteriedivisionen nur
über Artilleriebataillone mit gezogenen Feldgeschützen verfügten, wurden einige Panzerartilleriebataillone der mechanisierten Divisionen aus den USA nach Vietnam geschickt,
um dort auf Korpsebene eingesetzt zu werden. Die eingesetzten M109 bewährten sich
aufgrund der dort angewandten Taktik sehr
gut. Die Army errichtete in ganz Südvietnam
sogenannte «Fire Support Bases», um die
Operationen der Infanterie unterstützen zu
können. Diese Basen befanden sich oftmals
tief im Operationsgebiet des Vietcongs, der
von allen Seiten angreifen konnte, was einen 360°-Rundumschutz notwendig machte.
Dies konnte durch stationäre Geschütze mit
eingeschränktem Seitenrichtbereich nicht
gewährleistet werden, wohl aber durch die
M109, die mit ihrem 360°-Schwenkbereich
rundum wirken konnte. Insgesamt bewegten sich die Panzerhaubitzen in den Basen
sehr wenig. Oftmals wurden sogar befestige
Stellungen angelegt. Ihren motorisierungsbedingten Beweglichkeitsvorteil konnte die
M109 ausspielen, wenn Operationen ausserhalb der Reichweite der «Fire Support Bases» unterstützt werden sollten. In diesem
Fall konnten die M109 in kleine, temporäre
und weniger stark befestige Stellungen fahren und nach Beendigung der Operation wieder verschwinden.
Ihren ersten Einsatz auf israelischer Seite erfuhr die M109 im Jom-Kippur-Krieg
1973. Dort wurde sie erstmals gemäss ihrer
Konzeption eingesetzt und unterstützte die
vorstossenden Panzerverbände mit Feuer.
Gleichzeitig wurde sie jedoch auch für den
Direktbeschuss von Stellungen eingesetzt,
die ausserhalb der Reichweite von Panzern
lagen. Im Libanonkrieg 1982, in den Kämpfen in Beirut, leistete sie ebenfalls Unterstützung für die Panzerverbände. Diese
wurden in den engen Strassen oftmals von
Dächern mit RPG-Panzerbüchsen beschossen und konnten aufgrund des eingeschränkten Höhenrichtbereichs ihrer Hauptwaffe
das Feuer nicht erwidern. Die M109 konnte
diese Schützen problemlos anvisieren und
beschiessen. Die schweren Geschosse erwiesen sich zudem als sehr effektiv gegen Ziele
hinter Barrikaden.
Im Golfkrieg 1991 und im lrakkrieg 2003
kam die M109 ebenfalls zum Einsatz. Dort
unterstützten die eingesetzten Bataillone die
vorstossenden Panzerverbände und schalteten gegnerische Artilleriestellungen aus.
30
SOGAFLASH 2015
ARTILLERIE GESCHÜTZ MODUL
Artillerie des 21. Jahrhunderts:
Vielseitig, vollautomatisch, hohe Feuerkraft
 Flexible Integration auf geeignetes Radoder Kettenfahrgestell
 Vollautomatisches Laden und Feuern
 Geringe Besatzung von drei Soldaten
 Überlegene Reichweite und Gebietsabdeckung
 Autonom in Navigation und Feuerleitung
 Konsequente Weiterentwicklung der
kampferprobten PzH 2000
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SOGAFLASH 2015
Die M109 wurde neben den USA in vielen Nato- und Nicht-Nato-Staaten verwendet. Noch heute ist sie aufgrund ihres relativ
günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses und
des Kampfwertsteigerungspotenzials bei
vielen Staaten im Dienst. Nutzer waren oder
sind: Ägypten (201), Argentinien, Äthiopien (12), Australien, Bahrain, Belgien (168),
Brasilien (37), Chile (24), Dänemark (76),
Deutschland (526), Ecuador, Griechenland
(165), Grossbritannien (39), Irak (21), Iran
(160), Israel (529), Italien (283), Jordanien
(234), Kambodscha, Kanada (76), Kuweit
(22), Libyen (20), Marokko (44), Niederlande (222), Norwegen (126), Oman (15),
Österreich (137), Pakistan (265), Peru (12),
Portugal (6), Saudi-Arabien (123), Schweiz
(581), Spanien (124), Südafrika, Südkorea
(1040), Taiwan (125), Thailand (29), Tunesien, Türkei (192), USA (2 460), VAE (85),
Venezuela (5). Seit der Produktionsaufnahme im Jahre 1962 wurden über 6000 M109
hergestellt.
Evaluation und Beschaffung M109
Ab 1965 wurde nach einem geeigneten
Geschütz für eine neue Schweizer Panzerartillerie gesucht. 1968 wurden erste Truppenversuche mit der M109 in der Art RS 23
von Oberst i Gst Fritz Wermelinger durchgeführt. Dies basierend auf einem dreiseitigen Pflichtenheft vom 17.10.1968, das vollauf für die Investition vom 410 Millionen
Franken zu genügen schien. Mit dem Rüstungsprogramm 1968/1 wurden 129 Millionen für 146 Pz Hb M109, 67 Millionen für
130 Stück M113 Kdo Spz, 30 Stück M113
Feuerleitpanzer 63, 68 Stück Raupentransportwagen M548 sowie 10 Entpannungspanzer 65 bewilligt. Dazu kamen noch 12
Millionen für den Funk, 58 Millionen für
Radfahrzeuge, wie Lastwagen und Werkstattwagen. Das Serienmaterial wurde ab
September 1969 sukzessive von den USA in
die Schweiz geliefert und durch die zuständigen Instanzen nach- und umgerüstet. Die
ersten für die UOS vorgesehenen Rekruten,
die Offiziersaspiranten und Instruktoren
wurden schon 1969 in der Art RS und Art
OS in Bière an fünf Geschützen ausgebildet.
Im Januar 1971 startete dann die Vollausbildung in Bière.
Die Einführung der Pz Hb 66 M109
benötigte vom Zeitpunkt des Beginns der
eigentlichen Evaluation bis zur abgeschlossenen Umrüstung der Hb Rgt in den Mech
Div knapp 5½ Jahre. Diese Zeitspanne dürfte, damals wie heute, als sehr gut bezeichnet werden. Im Oktober 1972 wurde einer
Schweizer Delegation dann die M109A1
mit Langrohr L39 vorgestellt.
31
US-Weiterentwicklung der Pz Hb M109.
1973 wurde beschlossen, ein neues Geschütz mit einer Reichweite von 18–25
Kilometern zu beschaffen. Die Lösung
wurde in der Pz Hb 74 (M109A1B) mit L39Langrohr gefunden. In dieser zweiten Serie
wurden 120 neue Pz Hb beschafft und die
bestehenden 146 Stück auf L39 umgerüstet.
Wiederum wurden zusätzliche M113, M548
und Lastwagen beschafft. Die Gesamtkosten
beliefen sich auf 382,2 Millionen Franken.
Damals kostete eine Pz Hb M109 253 300
Dollar (zum Kurs von 4.30 Franken/Dollar).
Im Rüstungsprogramm 1979 wurde eine
dritte Tranche mit 207 M109 zur Beschaffung vorgeschlagen, zusammen mit 225
Schützenpanzern M113, 160 M548 und 13
Entpannungspanzern – sowie Munition, Peripherie und Logistik. Bewilligt wurden –
nach Kürzungen – 750 Millionen Franken,
so dass 190 Millionen Franken nicht für
gewünschte Munition ausgegeben werden
konnten. In dieser Tranche kostete eine Pz
Hb M109 509 200 Dollar (bei einem Kurs
von 1.60 Franken/Dollar). Die Einführung
erfolgte 1981–83.
Die vierte Serie wurde im Rüstungsprogramm 1988 bewilligt: 108 Pz Hb 88 und
zusätzliche 54 M548 kamen dazu. Total
beliefen sich die Kosten auf 315 Millionen
Franken. Militärisch wurde die Beschaffung
damit begründet, dass die Artillerie mit ihrer hohen Feuerkraft die wichtigste Unterstützungswaffe der Kampfverbände sei.
Abgeklärt wurden damals auch Alternativen
zur M109. Es konnten jedoch keine valablen Lösungen gefunden werden. Der M109
wurde aber Verbesserungs- und Kampfwertsteigerungspotenzial attestiert. Damit sei die
Pz Hb auch weit über das Jahr 2000 hinaus
ein der Bedrohung angepasstes Waffensystem.
Mit 581 Pz Hb, welche in 31 Pz-HbAbteilungen eingeteilt waren, verfügte die
Schweiz Ende 1992 weltweit über eine der
grössten M109-Flotten.
Die Modernisierung der Pz Hb erfolgte
mit dem Programm KAWEST (Kampfwertsteigerung), welches eine umfassende
Überholung und deutliche Verbesserungen,
wie ein längeres Rohr L47, Navigationssysteme oder eine grössere Munitionsautonomie, beinhaltete. Ab 1998 wurden total 348
Geschütze modernisiert. Die übrigen Pz Hb
wurden stillgelegt. Ab dem Jahr 2008 wurde an 200 Geschützen ein Werterhaltungsprogramm durch RUAG Land Systems geplant. Die Diskussion zur Verkleinerung der
Armee führte dazu, dass dieses Programm
nach 133 Fahrzeugen abgebrochen wurde.
Von einst 581 Geschützen wurde die Flotte
per 1.1.2012 auf fünf Abteilungen mit 133
Geschützen reduziert. Die überzähligen,
noch nicht nachgerüsteten Pz Hb KAWEST
wurden eingelagert und werden heute teilweise als Ersatzteilspender für nicht mehr
erhältliche Baugruppen gebraucht.
Resumé en français
La 206e feuille de la Société des artificiers de
Zürich conclut une série de 4 volumes sur les
pièces d’artillerie suisses depuis 1900. L’auteur, Philipp Marti, présente quelles étaient
les réflexions d’il y a 50 ans s’agissant de
l’acquisition de l’obusier blindé américain
de 15,5 cm, encore et toujours en service
dans notre Armée. En raison d’un cahier
des charges de 2,5 pages plusieurs centaines
de millions ont été investis. A ce jour 133
pièces sont encore en service. Plus de 400
obusiers blindés, en raison des réductions
successives des réserves au cours des différentes réformes de l’Armée, ont été mis hors
service, vendus à l’étranger ou éliminés.
En plus de 40 années de service les
M-109 ont tirés plus de 700 000 obus; seuls
de très rares incidents se sont produits. •
32
SOGAFLASH 2015
hauser Architekt Manuel Bergamini wichtige Schlüsselfiguren.
Die Zeit der Gründung war aber auch
dadurch gekennzeichnet, dass die Armee
in grossem Stile Material liquidierte und
in einem bestimmten Umfang interessierten Museen geschenkweise oder leihweise
überliess. Eine ideale Zeit also für ein neu
gegründetes Museum, die Lücken in den
Sammlungen zu schliessen.
lichen Sammlungen rückten immer mehr
in den Hintergrund. So wurde das Museum im Zeughaus tatsächlich zu einem echten Museum, das Wissen vermittelt und
Geschichte(n) erzählt.
Auch ein grosser Teil der in den letzten
Jahren auf über 70 Motorfahrzeuge angewachsenen Sammlung von Radfahrzeugen
und Panzern erzählt heute im Rahmen der
neuen Sonderausstellung «Motorisierung
der Schweizer Armee» die Geschichte der
Motorisierung und dokumentiert gleichzeitig ein wichtiges Kapitel der schweizerischen Industrie- und Technikgeschichte.
Damit diese Geschichte auch in Zukunft
lebendig bleibt, sind alle Fahrzeuge betriebsbereit und die Radfahrzeuge für den
Verkehr als Veteranen zugelassen. Diese
umfangreiche Ausstellung ist in der ehemaligen Stahlgiesserei der Georg Fischer
AG eingerichtet. Ohne die sehr grosszügige Unterstützung durch den Unternehmer
Carlo Klaiber, heute Alleineigentümer der
Gebäude, wäre diese Ausstellung nicht
möglich gewesen.
Von den Sammlungen zum
­Museum
Mit der Realisierung von interessanten
Ausstellungen und attraktiven Veranstaltungen wurde das Museum im Zeughaus
auch ausserhalb der Region Schaffhausen
bekannt. In den vergangenen zehn Jahren
waren es insgesamt zehn Ausstellungen,
die zum Teil als befristete Sonderausstellungen, zum Teil als dauerhafte Ausstellungen, realisiert werden konnten. Bei
jeder Ausstellung stand jeweils ein Thema im Vordergrund, dessen Bedeutung in
einfach verständlicher Form darzustellen
und zu erläutern war und das mit Texten,
Fotos, Szenen und Gegenständen zu neuem
Leben erweckt werden sollte. Die eigent-
Das Museum im Zeughaus als privates Unternehmen
Das Museum im Zeughaus wird seit zehn
Jahren getragen von der Stiftung Museum
im Zeughaus und unterstützt durch die Mitglieder des Vereins Museum im Zeughaus.
Es lebt primär von den Ideen und vom
Tatendrang der aktiven Vereinsmitglieder,
welche mit einem hohen, freiwilligen und
unbezahlten Einsatz in den letzten zehn
Jahren das Museum und die Ausstellungen gestaltet und weiterentwickelt haben,
welche Material, Fahrzeuge, Uniformen
und Ausstellungsinstallationen unterhalten
haben und bereit waren, attraktive Anlässe
zu gestalten und zu fast jeder Tages- und
Nachtzeit Besucher durch die Ausstellun-
Zehn Jahre Museum im Zeughaus Schaffhausen
Im September 2015 sind es zehn Jahre her, seit das Museum im
Zeughaus Schaffhausen nach rund einjähriger Vorbereitungszeit
eröffnet wurde. Zu Beginn beherbergte das Museum die Sammlungen der drei Gründer: die Sammlung «Persönliche Ausrüstung,
Uniformen und Waffen» von Karl Bauert, die Sammlung «Artilleriegeschütze und Motorfahrzeuge» von Martin Huber und die
Sammlung «Blechblasinstrumente» von Dr. Jürg Zimmermann.
Martin Huber*
In den vergangenen zehn Jahren ist aus diesen Sammlungen ein Museum entstanden,
welches die technische Entwicklung der
Ausrüstung und Bewaffnung der Schweizer Armee zeigt und somit einen Teil der
Technikgeschichte beleuchtet. Inzwischen
haben rund 40 000 Menschen die bisher
zehn Ausstellungen und verschiedenen
Veranstaltungen besucht. Diese erfreuliche Entwicklung ist einer grossen Zahl
von Helferinnen, Helfern und Verbündeten, grosszügigen Gönnern und Sponsoren,
aber auch ein paar glücklichen Umständen
und einer ganzen Reihe von kreativen Persönlichkeiten zu verdanken.
Die Gründungszeit
Mit der Armee XXI wurden alle dezentralen Zeughäuser aufgehoben und durch
wenige Logistikcenter ersetzt. Das Thema
Mobilmachung wurde ersatzlos gestrichen, und die meisten Zeughäuser – auch
das Kantonale Zeughaus Schaffhausen
– wurden obsolet. In Schaffhausen war
es vor allem der Zivilschutz, der die frei
werdenden Räumlichkeiten übernehmen
wollte. Deshalb erhielten auch die dort
schon früher eingemieteten Sammler Karl
Bauert und Martin Huber die Kündigung.
In dieser Situation hatte die damalige Kantonsbaumeisterin Katharina Müller die entscheidende Idee, das historische Gebäude
«Haus 5» im Zeughausareal, in welchem
damals noch das vollständige Material von
zwei Infanterie-Bataillonen lagerte, den
Sammlern für ein Museum zur Verfügung
zu stellen. Bei der kreativen Planung und
Realisierung der ersten Ausbaustufe waren neben den Gründern der Schaffhauser
Kunstmaler Erwin Gloor und der Schaff* Oberst Martin Huber, dipl. Ing. ETH, lic. iur., war
früher Art Chef der F Div 6. Er ist Präsident der Stiftung Museum im Zeughaus in Schaffhausen.
Im Rahmen der Sonderausstellung «Motorisierung der Schweizer Armee» werden in der ehemaligen Stahlgiesserei
Motorfahrzeuge gezeigt, welche noch betriebsbereit und die Radfahrzeuge sogar für den Verkehr zugelassen sind.
SOGAFLASH 2015
33
Die einstige Mobilmachung ist in der heutigen Armee kaum mehr sichtbar.
Fähigkeiten, Ambitionen und Wünschen
einzusetzen, ist immer eine wichtige Führungsaufgabe. In einem Unternehmen der
Wirtschaft sind zudem Unternehmenskultur und Professionalität entscheidend für
den Erfolg. Beides kann man in der Regel
bereits am Umgangston erkennen. Das alles trifft erst recht zu für eine Organisation, die auf der unentgeltlichen Arbeit von
Freiwilligen beruht. Zum Unternehmen
gehören aber auch die Finanzen und die
finanzielle Führung. Museen als kulturelle Institutionen sind selten selbsttragend.
Es braucht zur Finanzierung Gönner und
Sponsoren. Das Museum im Zeughaus hat
das Glück, dass es im eigenen Verein viele
grosszügige Gönner gibt, dass aber auch
viele private Unternehmen die Projekte
mit Geld oder zum Teil mit substantiellen
Dienstleistungen unterstützen.
gen zu führen. War früher vieles improvisiert, ist heute das meiste recht gut strukturiert und organisiert. Die Ambitionen, die
gestellten Aufgaben im Museum zwar freiwillig, locker und heiter, aber gleichzeitig
auch professionell zu lösen, sind gestiegen.
Die Mitarbeitenden entsprechend ihren
Ausblick
Die 2014 eröffnete Sonderausstellung
«Mobilmachung» ist die bisher umfangreichste und vielseitigste Ausstellung. Sie
zieht auch dieses Jahr Besucher aus der
ganzen Schweiz an. Allein von der Armee
werden mehr als 800 Offiziersaspiranten
die Ausstellung und damit das Museum
besuchen. Und da das Thema Bereitschaft
und Mobilmachung im Rahmen der Weiterentwicklung der Schweizer Armee nun
plötzlich wieder im Vordergrund steht,
erhält auch unsere Ausstellung «Mobilmachung» zusätzliche Aktualität. Wir werden
die Ausstellung um ein Jahr verlängern und
im kommenden Jahr mit Hilfe des VBS das
Thema «Bereitschaft und Mobilmachung
der Armee heute» mit seinen Szenarien
und seinen Lösungsansätzen anschaulich
darstellen.
Der Anspruch, professionelle Leistungen zu erbringen, ist wichtig für die Weiterentwicklung des Museums. Doch das
Museum im Zeughaus braucht auch immer
wieder begeisterte Besucher, die nach dem
Besuch den Wunsch haben, wiederzukommen. Das Wichtigste aber sind talentierte Helferinnen und Helfer, Freundinnen,
Freunde und Verbündete, denen die gemeinsame Arbeit für das Museum Freude
macht und die ihre Talente bei der Arbeit
für das Museum entfalten können. Diesbezüglich bin ich sehr zuversichtlich, und
deshalb freue ich mich auf die kommenden
zehn Jahre.
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34
SOGAFLASH 2015
Die Artillerie der Zukunft:
Herbsttagung zum 30-JahrJubiläum der SOGART
Bundesrat Ueli Maurer, der Kommandant des Lehrverbandes
Panzer und Artillerie, sowie Lt Col Matthew Birch von der Royal
Artillerie blickten an der Jubiläumsherbsttagung der SOGART auf
die Artillerie in der Zukunft. SOGART-Präsident Oberst Matthias Vetsch übergab zudem das Amt an seinen Nachfolger Oberstlt
Markus Oetterli.
Engagement in der Armee und auch dafür,
dass sie sich intensiv mit der Zukunft ihrer
Waffengattung auseinandersetzten.
Maurer erklärte zudem, was mit der
Weiterentwicklung der Schweizer Armee
(WEA) bezweckt werden soll. Die Hauptpunkte sind dabei das Wiedererlangen der
Fähigkeit zur raschen Mobilisierung von
Verbänden, die Verbesserung der Kaderausbildung durch vollständiges Abverdienen
des letzten Grades sowie eine vollständige Ausrüstung der Verbände mit Material,
Fahrzeugen und Waffen.
Sie kamen fast alle: Die jungen Artillerieleutnants nutzen die Herbsttagung auch als Treffpunkt. KKdt Dominique Andrey konnte unter den Anwesenden den «Lieutenants Raffle» verlosen.
Kevin Guerrero*
Ein würdiger Anlass sollte es werden im
Zunfthaus zur Meisen mitten in der Zürcher Innenstadt. Hochkarätige Redner
sollten die Zukunft der Artillerie ausloten,
und zudem hoffte der SOGART-Vorstand
auf zahlreiche Teilnehmer. «Der Saal im
Zunfthaus zur Meisen ist bis auf den letzten Platz gefüllt», freute sich denn auch
der scheidende Präsident, Oberst Matthias
Vetsch. Die Erwartungen wurden übertroffen.
Vetsch bemerkte einleitend, dass in allen
modernen Konflikten Artillerie eingesetzt
werde. Die Artillerie sei immer ein Schlüsselfaktor für den Erfolg – egal welches
Szenario und welcher Konflikttyp herrsche.
Major Kevin Guerrero ist Leiter Informatik im
Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich und
Redaktor des SOGAFlash. Militärisch ist er als PIO
im Stab LVb Pz/Art eingeteilt.
Alle Armeen, welche über Einsatzerfahrung verfügten, hätten den Anforderungen
an Verfügbarkeit, Reichweite und Präzision
Rechnung getragen. Einzig in der Schweiz
sei im letzten Jahrzehnt nur noch sehr wenig in die Erneuerung der Artillerie investiert worden. Er hoffe, dass die Artillerie in
Zukunft wieder die nötige Beachtung finden werde.
Der Chef des VBS, Bundesrat Ueli Maurer, sprach sich für eine weit reichende, präzise Artillerie aus. Es brauche dazu auch die
Aufklärung in der Tiefe und Munition und
Geschütze, die über eine Distanz von 50
Kilometern rasch und genau wirkten. Vom
Rüstungsablauf her könne er sich vorstellen, dass die Artillerie in der übernächsten
Beschaffungsrunde berücksichtigt werde.
Jetzt sei vorgesehen, dass die Minenwerfer im Rüstungsprogramm 2016 bewilligt
würden. Bundesrat Maurer dankte den zahlreich anwesenden Artillerieoffizieren für ihr
Durch die Bereitstellung von jährlich 5
Milliarden Franken könnten so wesentliche Ausrüstungslücken behoben werden, in
erster Linie bei Führungssystemen, Fahrzeugen für die Infanterie und in der BodenLuft-Verteidigung. Eine weitere Kampfwertsteigerung oder ein Ersatz der heutigen
Panzerhaubitze M-109 ist aus der Sicht von
Ueli Maurer aber derzeit noch nicht vorgesehen.
In seinem Vortrag beleuchtete Brigadier
René Wellinger die Beschaffung des neuen
«Mörsers 16», wie der Minenwerfer künftig genannt werden soll. Der Kommandant
des Lehrverbandes Panzer und Artillerie
sprach sich klar für einen Mörser auf Rädern aus. Da wohl wenige Mörser beschafft
würden, zähle die Beweglichkeit. Heute sei
allgemein bekannt, dass Räder mobiler als
Raupen seien. Zum Schutz der Mannschaft
werde vermutlich eine Lösung mit Turm
angestrebt, da dieser die Truppe weit besser
SOGAFLASH 2015
Letzte Amtshandlung des abtretenden Präsidenten:
Oberst Matthias Vetsch dankt Ueli Maurer für die
klaren Worte.
schütze. René Wellinger betonte, dass «jede
Armee schwere, robuste Waffen braucht. Es
geht jetzt darum, Potenziale zu bewahren
und auszubauen.» Auf dem Gefechtsfeld
ist und bleibt das Feuer der Artillerie das
Mittel, das am schnellsten verlegt werden
kann. Die Artillerie brauche Führung, Aufklärung, Munition und Waffenplattformen.
Wellinger, der selber Artillerist ist, skizzierte das aktualisierte Gefechtsbild: «Wir
müssen unsere Arbeit auf den Kampf im
überbauten Gelände, den KIUG, ausrich-
35
ten. Die Lauerstellung im Wald gehört der
Vergangenheit an. Der einzige Artillerist im
Wald ist der Küchenchef, der Pilze sucht.»
Unter dem Titel «The Royal Artillery in a
transforming Army» zeigte Lt Col Matthew
Birch, heute Commanding Officer des 7th
Parachute Regiment der Royal Horse Artillery, wie die britische Armee die Artillerie
im Projekt «Future Force 2020» sieht. Trotz
Sparauftrag werde viel darauf gesetzt, dass
die Feuerkraft erhalten bleibe. Auch seine
persönliche Erfahrung zeige, dass auf dem
Gefechtsfeld ohne Artillerie weder Infanterie noch mechanisierte Kräfte eingesetzt
werden könnten.
Die Artillerie werde künftig in einer
Brigade zusammengezogen. Diese Brigade bestehe aus je drei Abteilungen mit 15,5
cm-AS-90-Panzerhaubitzen und GMLRSRaketenwerfern für die «Reaction Force»,
zwei Abteilungen mit 10,5-cm-«Light
Gun» und drei Reserveabteilungen für die
«Adaptable Force». Matthew Birch zeigte
zudem, wie Grossbritannien die Evaluation
der nächsten Geschützgeneration angeht.
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Bundesrat Ueli Maurer sprach sich für die Notwen­
dig­keit einer weitreichenden und präzisen Artillerie
aus.
Auf Grund der vorhandenen grossen Palette
an konventioneller und präziser Munition
36
SOGAFLASH 2015
Stilvoller Apéro im Zunfthaus zur Meisen zum Jubiläum der SOGART.
Sie sorgten für eine interessante Herbst­tagung: Der neue SOGART-Präsident Oberstlt Markus Oetterli,
Lt Col Matthew Birch, Bundesrat Ueli Maurer, Brigadier René Wellinger, der scheidende Präsident Oberst
Matthias Vetsch und KKdt Dominique Andrey.
sei das Kaliber 15,5 cm favorisiert. Es sei
aber noch offen, ob es sich um ein gezogenes oder selbstfahrendes Geschütz auf Raupen oder Rädern handeln werde.
Birch berichtete anschaulich von seinem
Afghanistan-Einsatz als Batteriekommandant. Einmal hätten die Briten sieben Stunden lang einen Taliban-Kommandanten und
dessen Entourage gejagt. Obwohl dieser
letztlich entkommen sei, betonte Birch,
dass die nächste Ablösung das Problem gelöst habe. Resumé en français
Le Conseiller fédéral Ueli Maurer, le
commandant de la Formation des blindés
et de l’artillerie, le Brigadier René Wellinger, ainsi que le Lt Col Matthew Birch
de la Royal Artillerie ont éclairé par leurs
propos la session automnale jubilaire de la
SSOART sur le thème de l’artillerie dans
le futur.
Le président de la SSOART, le colonel
Matthias Vetsch a remis son mandat à son
successeur le Lt Col Markus Oetterli. Le
Chef du DDPS, le Conseiller fédéral Ueli
Maurer s’est exprimé en faveur d’une artillerie de plus grande portée et de plus grande
précision. Il faut pour cela de l’exploration
dans la profondeur, de la munition et des
pièces pouvant frapper vite et précisément
à une distance de 50km. On peut espérer
que l’artillerie soit prise en considération
SOGAFLASH 2015
37
Präsidenten aus 30 Jahren SOGART (v.r.n.l.):
Gianni Berner, Remo Lütolf, Martin Wohlfender,
Markus Blass, Matthias Vetsch und Markus
Oetterli.
dans un programme d’armement ultérieur.
Une modernisation complémentaire ou un
remplacement de l’actuel obusier blindé
M-109 est, du point de vue d’Ueli Mau-
rer, pas d’actualité. Dans son exposé, le br
René Wellinger, a donné quelques éclairages concernant l’acquisition du nouveau
«mortier 16», ainsi comme nous devons
désormais appeler le lance-mine. Sur un
théâtre d’opérations le feu de l’artillerie
est et reste le moyen rapidement transposable. L’artillerie a besoin de moyens de
conduite, d’exploration, de munition et de
plateformes d’armes.
Avec le titre «The Royal Artillery in a
transforming Army», le Lt Col Matthew
Birch, aujourd’hui commandant du «7th
Parachute Regiment du Royal Horse Artillery», a présenté comment l’Armée britanique voit l’artillerie dans le projet «Future
Force 2020». Malgré les mesures d’économies imposées, la puissance de feu reste.
Son expérience personnelle du terrain
démontre une fois de plus que sans l’appui
feu de l’artillerie ni l’infanterie ni les forces
mécanisées ne peuvent être correctement
engagées.
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38
SOGAFLASH 2015
Protokoll der
30. Ordentlichen General­
versamm­­lung der SOGART
vom Samstag, 13. September 2014, 1430–1530,
8001 Zürich, Zunfthaus zur Meisen
I.Präambel
Es sind 130 stimmberechtigte Mitglieder
anwesend. Damit liegt das absolute Mehr
bei 66 Stimmen.
Gäste gemäss spezieller Gästeliste (Anhang zum Protokoll)
II.Korpskommandant
­Dominique Andrey (Kdt HE) hat
das Wort
KKdt Andrey ergreift das Wort zu Beginn
der 30. Generalversammlung der SOGART. Er spricht als Vertreter des CdA, als
Kdt HE, als Fast-Gründungmitglied der
SGOF1 , verdientes Vorstandsmitglied der
SOGAF2 und schliesslich treues Mitglied
der SOGART. Der notwendige Urlaub
für die Teilnahme an der Gründungsversammlung wurde dem abverdienenden
Kompanie-Kommandanten Andrey nicht
gewährt. Somit konnte er erst am Tag
nach der Gründung der jungen Offiziersgesellschaft beitreten. KKdt Andrey kann
auf dreissig Jahre SOGART und die damit
verbundene Geschichte zurückblicken.
Ging es in den ersten Jahren darum, der
jungen Festungsartillerie3 eine Stimme
zu verschaffen und Mängel im Bereich
Ausbildung und Ausrüstung zu beheben,
stellte man schon bald fest, dass die Artillerie als Gesamtes betrachtet werden
musste. Themen wie Artillerieaufklärung
und Operatives Feuer wurden aufgegriffen. In Workshops brachten Offiziere aller Grade ihre Erfahrung, ihr Fachwissen
und ihre Ideen ein. Dies wiederum konnte
vom Vorstand zur Ausarbeitung von Thesen und Diskussionsbeiträgen verwendet
werden. Diese Produkte wurden und werden auch in Bern dankend zur Kenntnis
genommen.
In seiner Funktion als Kdt HE unter1 SGOF, Schweizerische Gesellschaft der Offiziere
der Festungstruppen
2 SOGAF, Schweizerische Gesellschaft der Artillerie und Festungstruppen
3 1978 fasste die Schweizer Armee die den Festungswerken zugeteilten Wehrmänner zu einer neuen Waffengattung, den sogenannten Festungstruppen, zusammen
streicht KKdt Andrey die Bedeutung, die
der Artillerie im Verteidigungskampf zukommt, und verbindet damit den Dank
an die SOGART, die sich seit Jahren unermüdlich für eine starke Artillerie, somit
eine starke Armee und schlussendlich
eine sichere Schweiz einsetzt.
Nach diesem Rückblick, den warmen
Dankensworten und dem ermutigenden
Appell, auch in Zukunft für die Belange
der Artillerie einzustehen, gab KKdt Andrey unter Applaus das Zepter dem Präsidenten Oberst Matthias Vetsch für die
Durchführung der 30. Generalversammlung zurück.
III. Traktanden der Generalversammlung
1. Begrüssung und Jahresbericht des
Präsidenten
Der Präsident begrüsst die Mitglieder und
Gäste und bedankt sich für deren Anwesenheit. Viele Mitglieder und Gäste mussten sich entschuldigen. Der allgemeine
Trend zu einer sportlicheren und hoffentlich gesünderen Gesellschaft macht auch
vor der SOGART nicht halt. So war dieses Jahr die Teilnahme an Marathons und
anderen sportlichen Veranstaltungen der
hervorstechende Grund für Entschuldigungen.
Leider haben uns im vergangenen Vereinsjahr fünf Kameraden für immer verlassen:
• Divisionär Hans Wächter;
• Brigadier Hans-Jakob Streiff;
• Oberst Hans Rosenberger;
• Oberstleutnant Jean-Pierre Lauper;
• Hauptmann Anton Wullich.
Die Generalversammlung erhebt sich zu
einer Schweigeminute, um der fünf verstorbenen Kameraden zu gedenken.
Vor einem Jahr haben wir uns an der
Herbsttagung in Luzern mit dem Thema
«Joint Fires – Artillerie und Luftwaffe zusammen im Einsatz» auseinandergesetzt.
Zusammen mit der AVIA-Luftwaffe durften wir etwa 150 Besucher begrüssen.
Die drei Referenten, Lt Col Cyril Mathi-
as von der französischen Artillerie, Div
Hans-Peter Walser als Chef Armeestab
und Oberst i Gst Peter Bruns von der
Luftwaffe, vermittelten ein fundiertes und
abgerundetes Bild zum Thema.
Wir waren damals eigentlich überzeugt,
dass zusammen mit dem neuen Kampfflugzeug Gripen auch der Erdkampf wieder eingeführt werde. Auch die SOGART
hat sich für die Beschaffung des neuen
Flugzeuges eingesetzt, wohl wissend,
dass Joint Fire Support sich nur aus einem
ausgewogenen Zusammenspiel von Luft
und Boden realisieren lässt.
Leider ist es uns nicht gelungen, den
Stimmbürger vom Wert der Beschaffung
zu überzeugen, und so hat das enttäuschende Abstimmungsresultat vom 18. Mai
2014 die Realisierung von Joint Fire Support in die weite Zukunft rücken lassen.
Ist es notwendig, dass wir das Abstimmungsresultat überinterpretieren und
wiederum alles in Frage stellen? Haben
wir das mit 75% überaus deutlichere Bekenntnis zur allgemeinen Wehrplicht und
somit zur Armee schon wieder vergessen?
Hier wäre etwas mehr Selbstbewusstsein
durchwegs angebracht.
Selbstbewusster und entsprechend positiver ist der Art-Chef-Abend in Erinnerung geblieben. Art-Chefs, Art Abt Kdt,
SOGART-Vorstand und die Führung des
LVb Pz/Art haben sich wiederum zum
informellen Informationsaustausch getroffen. Solche Veranstaltungen hinter
verschlossenen Türen bringen mehr als
gehässige Leserbriefe und wirre BlogBeiträge in Internet-Foren.
Im Juni durften wir die Drohnenstaffel
7 in Payerne besuchen und das Handwerk
der Drohnen-Schiesskommandanten live
verfolgen. An dieser Stelle sei nochmals
allen gedankt, welche diesen Truppenbesuch ermöglicht haben.
In der virtuellen Welt hat die SOGART ihre Präsenz weiter entwickelt. Die
Social-Media-Plattformen XING und
Facebook ermöglichen den Kontakt und
Diskussionen untereinander. Auch mit der
App iOf sind wir präsent. Die Teilnahme
steht allen unseren Mitgliedern kostenlos
offen. Falls sie noch nicht registriert sind,
möchten wir sie dazu ermuntern, es nachzuholen.
Auch im Jahr 2014 konnten wir die
vereinseigene Zeitschrift SOGAFLASH
herausgeben. Es ist unserem Chefredaktor
Major Kevin Guerrero einmal mehr gelungen, gute Autoren und interessante Interviewpartner zu finden, um einen spannenden SOGAFLASH zu produzieren.
SOGAFLASH 2015
Der SOGAFLASH ist nun auch bei
der European Military Press Association
(EMPA) aufgenommen, und alle Ausgaben sind bei der eidgenössischen Bibliothek am Guisan-Platz sowohl als Papierausgabe wie auch elektronisch abgelegt.
Für die hervorragende Arbeit gebührt Major Guerrero ganz grosser Dank.
Dank aber auch Major Markus Blass,
dem es wiederum gelungen ist, Inserenten
zu akquirieren. Dies gibt die Gelegenheit,
einen Aufruf zu platzieren: Wir brauchen
auch nächstes Jahr wieder grosszügige Inserenten.
Auch aus der Mitgliederwerbung lassen sich positive Entwicklungen vermelden. Der Mitgliederbestand ist seit der
letzten GV um 47 Mitglieder gewachsen
(entspricht einem Plus von 6,5%). Unser
Rekrutierungsteam unter der Leitung von
Oberstlt i Gst Schelling konnte alle frisch
brevetierten Artillerie-Offiziere von der
Mitgliedschaft überzeugen. Sie als SOGART-Mitglied können uns aber auch helfen, indem Sie weitere Artillerie-Offiziere
zur Mitgliedschaft bewegen.
Heute ist meine letzte Generalversammlung, die ich als Präsident durchfüh-
39
ren werde. Als Präsident muss und darf
ich im Rampenlicht stehen, darf Anregungen und Lob entgegennehmen. Ich bin
mir bewusst, dass ich kein Einzelkämpfer
bin, sondern auf ein starkes Team, unseren
Vorstand, zählen kann. Darum möchte ich
Lob und Dank auch an meine Kameraden
weitergeben.
Dies sind zuerst einmal die beiden Vizepräsidenten Oberstlt Markus Oetterli
und Oberslt i Gst Arman Weidenmann.
Sie vertreten mich und die SOGART, organisieren Anlässe und schreiben Artikel.
Oberstlt i Gst Weidenmann vertritt die Interessen der SOGART im SOG-Vorstand
und hat Einsitz im Expertenrat WEA.
Unser Chefredaktor des SOGAFLASH,
Maj Kevin Guerrero, der sich weder durch
enge Zeitpläne noch durch unauffindbare
Fotos oder kaum verständliche Texte aus
der Ruhe bringen lässt. Zum Schluss sind
alle Bilder da, und selbst die präsidialen
Texte liegen in einer verständlichen Version vor.
Der Kassier Hptm Silvan Schriber und
der Leiter Mitglieder Hptm Hadrien JeanRichard. Sie verstehen es, ungeplante
Ausgaben zu finanzieren und die Buch-
haltung trotzdem transparent zu halten.
Ebenso pflichtbewusst kümmern sie sich
um die «vergessenen» Mitgliederbeiträge.
Die erfolgreiche Mitgliederwerbung in
den Schulen geht auf das Konto von
Oberstlt i Gst Matthias Schelling und
Oblt Sandro Portmann. Oblt Portmann ist
gleichzeitig auch der Hüter unserer digitalen Medien.
Die Gruppe der Verbindungsoffiziere
kümmert sich schwergewichtig um die
lateinische Schweiz. Capitaine Jérôme
Paccolat ist für die Romandie und Ten
Col Michele Paganini für den Ticino zuständig. Ten Col Paganini ist zudem unser
Vertreter im Vorstand der Società Ticinese
Artiglieria.
Nicht minder wichtig ist die Verbindung zum Lehrverband Panzer/Artillerie,
die durch Oberstlt Heinz Nüssle wahrgenommen wird.
Zum Schluss gibt es noch den Unterstab «Past Presidents», bestehend aus
Oberst i Gst Martin Wohlfender und Maj
Markus Blass, den ehemaligen Präsidenten im Vorstand. Sie haben vor allem
zwei Aufträge, machen alles, was sonst
niemand machen will (Inserate, Protokoll
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40
etc.), und noch wichtiger, sie stehen dem
amtierenden Präsidenten als Berater zur
Verfügung.
Liebe Kameraden vom SOGART-Vorstand – ich danke euch allen!
2. Wahl der Stimmenzähler
Der Präsident schlägt Oberstlt Alexander
Cassani, Oberstlt Balz Mühlemann und
Maj Patrick Genoud als Stimmenzähler
vor. Die Generalversammlung ist mit diesem Vorschlag einverstanden und bestätigt dies mit Applaus.
3. Protokoll der 29. Generalversammlung vom 14. September 2013
in Luzern
Das Protokoll wurde im SOGAFLASH
2014 abgedruckt und wird in der vorliegenden Fassung einstimmig genehmigt.
4. Jahresrechnung 2013 und Bericht
der Revisionsstelle
Die vom Kassier Hptm Schriber präsentierte Jahresrechnung 2013 stellt sich ausgeglichen dar. Einem Aufwand von CHF
43 648.55 stehen Einnahmen von CHF
42 693.14 gegenüber, was ein Defizit von
CHF 955.41 ergibt.
Auf der Ausgabenseite sind die beiden
grössten Kostenblöcke die Produktion des
SOGAFLASH mit CHF 19 847.05 und
die Herbsttagung mit CHF 10 041.30.
Im Jahr 2013 schlug der ausserordentliche Solidaritätsbeitrag SOG (Bekämpfung «Unsicherheitsinitiative») mit CHF
9 000.00 zu Buche.
An dieser Stelle sei allen Spendern gedankt, die mit ihren grosszügigen Spenden dazu beigetragen haben, dass trotz
Solidaritätsbeitrag SOG kein grosses Defizit zu beklagen ist.
Die beiden Revisoren Oberst HansUeli Wegmüller und Major Zephanja Abbühl sind an der diesjährigen Generalversammlung verhindert. Der durch Oberst
Jörg Velinsky vorgetragene Bericht der
Revisionsstelle bestätigt die sorgfältige
und korrekte Buchführung und beantragt
die Entlastung des Vorstandes und die Genehmigung der Rechnung.
Die Generalversammlung nimmt den
Revisionsbericht zur Kenntnis und genehmigt die Jahresrechnung 2013 einstimmig.
5. Entlastung des Kassiers und des
Vorstandes
Die Generalversammlung erteilt dem
Kassier und dem Vorstand einstimmig die
Entlastung für das Geschäftsjahr 2013.
SOGAFLASH 2015
6. Budget 2015 und Jahresbeitrag 2015
Das Budget 2015 präsentiert sich ausgeglichen, sofern wir bei der Akquisition von Inserenten wiederum erfolgreich
sind. Bei der Gewinnung von Inserenten
sind wir einmal mehr auf die Unterstützung unserer Mitglieder angewiesen.
Der Vorstand beantragt, den Mitgliederbeitrag bei CHF 31.00 zu belassen,
jedoch den SOG-Beitrag vollumfänglich
auf die betroffenen SOGART-Mitglieder
zu überwälzen. Die SOGART muss pro
Mitglied, das nicht auch Mitglied in einer
KOG ist, einen Beitrag von CHF 10.00 an
die SOG entrichten. Dieser Beitrag war
ursprünglich CHF 5.00, und die Erhöhung
um CHF 5.00 wurde in den letzten Jahren durch die Vereinskasse übernommen.
Die Kosten für das ASMZ-Abonnement
bleiben bei CHF 30.00 für all diejenigen
Mitglieder, welche die Zeitschrift über die
SOGART beziehen.
Die Generalversammlung genehmigt
das Budget 2015 und bestätigt den Mitgliederbeitrag (CHF 31.00 für Mitglieder
ohne SOG-Beitrag und ohne ASMZ-Abo
bzw. CHF 41.00 für Mitglieder mit SOGBeitrag und ohne ASMZ-Abo und CHF
71.00 für Mitglieder mit SOG-Beitrag
und ASMZ-Abo).
7. Wahlen
a) Neuer Präsident
Der Vorstand hat Oberstleutnant Markus
Oetterli zum neuen Präsidenten ernannt.
Oberstlt Oetterli ist im Stab Inf Br 5 als
Chef Artillerie eingeteilt, ist Abteilungsleiter in der Verwaltung Kanton Luzern
und im Organisationskomitee «Chance
Miliz».
Der Präsident SOGART wird nicht
durch die Vereinsversammlung gewählt.
Der spontane Applaus der Versammlung
darf als Bestätigung und Unterstützung
der Nomination interpretiert werden.
b)Wiederwahlen
Nach Ablauf der dreijährigen Amtszeit
stellen sich folgende Vorstandsmitglieder
für eine Wiederwahl zur Verfügung:
– Oberstlt Heinz Nüssle
– Oberstlt Michele Paganini
– Oberstlt i Gst Arman Weidenmann
– Cap Jérôme Paccolat
Die Wahl wird mit einem kräftigen Applaus bestätigt.
c) Neuwahlen in den Vorstand
Es konnte zwei neue Kameraden gewonnen werden, die bereit sind, im SOGARTVorstand mitzuarbeiten:
– Major i Gst Florian Federer, Kdt Art
Abt 16 (ab 01.01.2015)
– Major Alexander Tschannen, C Ei,
Stab Art Abt 49
Die Wahl wird mit einem kräftigen Applaus bestätigt.
d) Austritt aus dem Vorstand
Aus dem Vorstand tritt folgendes Vorstandsmitglied zurück:
– Maj Markus Blass
Major Markus Blass vertrat die SOGART
während sechs Jahren im Vorstand der
SOG. Innerhalb des SOG-Vorstandes gehörte er als Vize-Präsident zudem dem geschäftsführenden Ausschuss an und konnte so die Anliegen der SOGART bestens
vertreten.
Major Markus Blass führte die SOGART während dreier Jahre als deren
Präsident. Als Altpräsident blieb er dem
Vorstand für weitere vier Jahre treu und
betreute die Inserenten-Akquisition für
den SOGAFLASH. Dabei gelang es ihm
Jahr für Jahr, das Budget zu übertreffen.
Er hat damit einen wertvollen Beitrag zu
unseren Vereinsfinanzen geleistet.
Major Markus Blass hat viel für die
SOGART geleistet. Die meisten Tätigkeiten haben diskret im Hintergrund stattgefunden, und oftmals wurde erst das Resultat wahrgenommen. Danke, Markus!
Die Vereinsversammlung unterstützt
die Dankesworte des Präsidenten mit einem herzlichen Applaus.
8. Beschlussfassung über Anträge
von Mitgliedern
Es sind keine Anträge von Mitgliedern
eingegangen.
9. Verschiedenes
Die nächste Ordentliche Generalversammlung wird am Samstag, 19. September 2015, in Thun stattfinden.
Der Präsident schliesst um 1530 die 30.
Ordentliche Generalversammlung 2014 in
Zürich.
1. November 2014
Der Präsident
Matthias Vetsch
Oberst Vetsch
Der Protokollführer
Martin Wohlfender
Oberst i Gst Wohlfender
Schweizer Bankiers seit 1873
Gute Vermögensberatung passt sich
Ihrem Leben an. Darum berücksichtigen
wir bei BSI auch jeden einzelnen
Aspekt davon.
Gute Beratung muss vor allem
eines berücksichtigen: alles.
www.bsibank.ch
Gerne erwarten wir Sie an der Schützengasse 31 in Zürich oder einem unserer anderen Standorte. Lugano | Bellinzona | Chiasso | Locarno |
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Unser Auftrag: Auch beim
Anlegen in Szenarien denken.
Beim Schutz des Vermögens ist es wichtiger
denn je, verschiedene Perspektiven einzunehmen.
Gerne zeigen wir Ihnen persönlich, wie Ihr
Vermögen auf die von uns entwickelten Szenarien
ausgerichtet werden kann: 044 218 13 13.
www.notenstein.ch/szenarien