Sternenpark Rhoen3

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Sternenpark Rhoen3
Sternenpark Rhön
Land der offenen Fernen – bis in die Tiefen des Universums
Studie zur Nachthimmelsqualität im Biosphärenreservat
Andreas Hänel, Fachgruppe Dark Sky, Museum am Schölerberg, Osnabrück
Sternenpark Rhön
Land der offenen Fernen – bis in die Tiefen des Universums
Studie zur Nachthimmelsqualität im Biosphärenreservat
Version 12/11
Dr. Andreas Hänel, Diplomphysiker und Astronom
Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Museum am Schölerberg, Natur und Umwelt, Planetarium
Klaus-Strick-Weg 10, D-49082 Osnabrück
Tel. 0541-5600326, [email protected]
Abb. 1: Das Zodiakallicht und die Milchstraße am westlichen Himmel über der Rhön
Achtung!
Ziel dieser Arbeit ist zunächst nur die Messung der Himmelshelligkeit.
Die Diskussionen von Naturschutz, Einfluss auf den Mensch, Energieeffizienz usw.
bleibt weiteren Kapiteln vorbehalten!
Titel: Das Siebengestirn (Plejaden) über der Wasserkuppe
Einleitung
Die Rhön scheint nach dem Weltatlas der Lichtverschmutzung von P. Cinzano u.a. (2000)
zunächst einen relativ hellen Himmelshintergrund aufzuweisen. In den grünen Gebieten, in
denen das Biosphärenreservat Rhön überwiegend liegt, wäre die
Himmelshintergrundshelligkeit 0.33 - 1 mal heller als die natürliche (Abb.2). Diese Werte
wurden bestimmt, indem das von den DMSP-Satelliten gemessene, nach oben gerichtete
Licht zur Modellierung der Himmelshelligkeit durch Streuung in der Atmosphäre genutzt
wurde. Dies würde einer Helligkeit zwischen 20.85 und 21.30 mag/arcsec² entsprechen,
wenn man eine natürliche Hintergrundshelligkeit von 21.6 mag/arcsec² annimmt. Die
astronomische Helligkeiten entsprechen einer umgekehrt logarithmischen Skala, große
Werte sind besonders dunkel, kleine hell.
Abb. 2: Die Rhön auf der Karte der Himmelshelligkeit nach Cinzano u.a. (2000)
Die Messungen haben ergeben, dass die Rhön zu den Regionen in Deutschland gehört, wo
noch ein fast natürlich dunkler Sternhimmel erlebt werden kann, der nicht zu stark durch
künstliches Licht aufgehellt wird. Um diesen Nachthimmel zu schützen und touristisch zu
nutzen, bietet sich an, eine internationale Anerkennung als Dark Sky Park zu beantragen.
Für die Anerkennungsverfahren bei der International Dark Sky Association IDA oder als
Starlight Reserve bei der Starlight Initiative (mit dem Ziel der möglicherweise Anerkennung
als UNESCO Welterbe) sind vor allem Messungen der Himmelshintergrundshelligkeit
notwendig, um die Qualität des Nachthimmels zu dokumentieren.
Ziel dieser Studie ist es, dieses Datenmaterial zur Verfügung zu stellen.
Anforderungen an einen astronomischen Beobachtungsplatz
Ein günstiger Platz für astronomische Beobachtungen sollte sich durch folgende Kriterien
auszeichnen:
1. Er sollte einen möglichst dunklen Himmelshintergrund aufweisen.
2. Lichtglocken benachbarter Städte sollten möglichst wenig stören.
3. Er sollte durch direktes Blendlicht etwa von Laternen oder den Scheinwerfern
vorbeifahrender Autos geschützt sein.
4. Er sollte möglichst freie Horizontsicht gewähren.
5. Er sollte leicht erreichbar sein, dass beispielsweise Fernrohre mit dem Auto antransportiert
und aufgebaut werden können. Oft wird auch die Bordelektrik des Autos als
Stromversorgung für das Fernrohr benötigt.
6. Anwohner sollten sich nicht gestört fühlen, deswegen sollte ein Beobachtungsplatz fern
von Häusern liegen.
7. Es sollten möglichst geringe Störungen auf sensible Gebiete ausgeübt werden. (Kernzone
Biosphärenreservat)
8. Sinnvoll wäre eine Ausweisung und Beschilderung eines Beobachtungsplatzes.
9. Um den Justieraufwand eines Teleskops ausnutzen zu können, ist es sinnvoll, das Gerät
mehrere Nächte stehen lassen zu können und in einem Wohnmobil dabei übernachten zu
können („Teleskoptreffen“).
Vor diesen Kriterien wurden mögliche astronomische Beobachtungsplätze in der Rhön
untersucht.
Benutzte Messmethoden
Zur Erfassung der Nachthimmelsqualität wurden die folgenden Methoden eingesetzt: mit
dem Zigarettenschachtel großen Sky Quality Meter mit Linse (SQM-L, Hänel, 2009) wurde
die Himmelshintergrundhelligkeit integriert über einen ca. 20° großen Kegel im Zenit
gemessen, der Wert ist daher für einen bestimmten Standpunkt eine charakteristische
Größe. Angegeben werden diese Werte in Größenklassen/Quadratbogensekunden
(mag/arcsec²), was der lichttechnischen Leuchtdichte (gemessen in cd/m²) entspricht.
Für die astronomische Flächenhelligkeiten (in mag/arcsec²) gilt:
21.7
21.4
natürlicher Himmelshintergrund, Milchstraße bis Horizont sichtbar,
Wolken schwarz
Zodiakallicht (im Frühjahr abends, im Herbst morgens) gut sichtbar,
Milchstraße, Wolken über Städten am Horizont hell
20.5
19.5
18.5
Milchstraße sichtbar mit geringem Kontrast, Wolken im Zenit hell
Milchstraße im Zenit schwach erkennbar
wenige Sterne, Himmel stark aufgehellt
Ferner wurden Aufnahmen mit einer digitalen Spiegelreflexkamera im RAW-Format
gewonnen und sind damit in der Leuchtdichte kalibrierbar, allerdings nur mit einem höheren
Zeitaufwand. Die Fisheye-Allsky-Aufnahmen werden mit einem 4,5mm/1:2.8 Sigma FisheyeObjektiv mit einer Canon EOS 1000D gemacht und geben einen guten Eindruck von der
Himmelsqualität. Die üblichen Aufnahmedaten sind ISO 800 und die Belichtungszeit 3
Minuten. Das Bildfeld entspricht 180° und umfasst d amit die gesamte Himmelshemisphäre.
Norden ist in den Aufnahmen oben, Westen rechts, Süden unten und Osten links.
Die anderen Aufnahmen wurden mit einem lichtstarken 30mm/1:1.4 Sigma-Objektiv und
ebenfalls einer Canon EOS 1000D aufgenommen, die Aufnahmedaten waren ISO 800, die
Belichtungszeiten bei den Straßenszenen meist 1/10 Sekunde, bei den Himmelsaufnahmen
30 Sekunden. Das Bildfeld dieser Aufnahmen beträgt in der Diagonalen 45°.
Messungen der Himmelshelligkeit
Die Messungen wurden in den Nächten 3./4. (70% Luftfeuchtigkeit) und 4./5. März (65%)
gemeinsam mit Sabine Frank gewonnen, wobei beide Nächte teilweise bewölkt begannen,
aber im Laufe des Abends immer besser wurden. Sabine Frank und Matthias Büttner
konnten in der Nacht vom 7./8. März (50%) vor allem in der nördlichen Rhön noch weitere
Messungen machen. Zusätzliche Messungen konnten sie in der Nacht vom 29./30. März
(51%) gewinnen. In der Nacht 7./8.5 (40%) wurden weitere Messungen in den Schwarzen
Bergen gewinnen. Dann nochmal weitere im September und Oktober 2011.
Generell konnte – wie an anderen Standpunkten – im Laufe des Abends eine Abnahme der
Himmelshelligkeit beobachtet werden, etwa am Parkplatz Schwarzes Moor von 21.5
mag/arcsec² um 20 Uhr auf 21.7 um 1:20. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die
Milchstraße tiefer gewandert ist (Beitrag bis 0.3 mag/arcsec²) und die künstliche Beleuchtung
im Laufe der Abendstunden reduziert wurde.
Die Beobachtungen sind weiter unten beschrieben, dort sind auch die einzelnen Messwerte
zusammengestellt.
Die Messungen wurden mit Hilfe von Google Earth Karten der Cinzano-Helligkeiten (Abb. 3)
und Karten des DMSP-Satelliten für das Jahr 2010 (Abb. 4) überlagert, der das nach oben
gerichtete Licht misst (also nicht die Himmelshelligkeit). Diese Karten sind aktueller als die
Karten des Cinzano-Atlas und lassen kleinräumigere Variationen erkennen
(www.lichtverschmutzung.de).
Auf diesen Karten fällt vor allem das dunkle Gebiet um die Lange Rhön auf, das zu den
Kerngebieten des Biosphärenreservats gehört und daher besonders geschützt ist. Die dort
gemessenen Helligkeitswerte gehören auch mit zu den dunkelsten, die in der Rhön
gemessen werden konnten. Das Dunkelgebiet liegt überwiegend in Bayern, eine
Ausdehnung über das Rote Moor bis zur Wasserkuppe in den hessischen Teil erscheint
möglich, da an der Wasserkuppe der Himmel ebenfalls sehr dunkel ist. Für eine
Anerkennung müsste allerdings die Beleuchtung an der Wasserkuppe möglichst schnell an
die gestellten Anforderungen (vor allem abgeschirmte Beleuchtung) angepasst werden.
Langfristig ist auch eine Umrüstung in den Orten Ehrenberg/Wüstensachsen, Obernhausen
und möglichst Abtsroda anzustreben.
Auch das Gebiet der Schwarzen Berge scheint ziemlich dunkel zu sein.
Die Messungen im Gebiet zwischen Fladungen und Meiningen im thüringischen Teil des
Biosphärenreservats zeigen, dass dort ebenfalls ein besonders dunkler Himmel ist, dort
würde sich das Gebiet um die Hohe Geba als mögliches Schutzgebiet anbieten.
Das Gebiet nordöstlich von Hünfeld ist hingegen heller, was allerdings auch darauf
zurückgeführt werden könnte, dass die Messungen dort in den früheren Abendstunden
gemacht wurden.
Abb. 3: Die Helligkeitsmessungen sind der Cinzano-Karte überlagert
Abb. 4: Die Helligkeitsmessungen sind der DMSP-Karte aus 2010 überlagert
Abb. 5: Die Allsky-Aufnahmen der DMSP-Karte von 2009 überlagert
Abb. 6: Die Messungen überlagert der topografischen Karte 1:1.000.000 (LVermA Hessen)
Fazit:
Das gesamte Zentralgebiet der Rhön hat eine Himmelshintergrundhelligkeit von besser als
21.5 mag/arcsec², lediglich in der Nähe größerer Ortschaften wird der Himmel heller. In den
besonders dunklen Kerngebieten (Lange Rhön, aber auch P Fuldaquelle/Wasserkuppe) ist
es so dunkel, dass sogar der Gegenschein (Staub im Sonnensystem gegenüber der Sonne)
zu erkennen ist. Vermutlich gilt dies auch für die anderen erwähnten dunklen Gebiete
Richtung Meinungen, östlich von Hünfeld und in den Schwarzen Bergen. Am Horizont sind
nur in der Nähe der größeren Ortschaften Lichtglocken zu erkennen. Die Grenzhelligkeit (als
eher subjektives Kriterium) der schwächsten sichtbaren Sterne lag in einer Nacht bei 6.6
mag. Damit würden diese Gebiete der Bortle-Skala 2-3 entsprechen und damit mindestens
einer Silber-Auszeichnung eines Dark Sky Parks der International Dark Sky Association IDA
gerecht werden.
Würde man sich auf den Kernbereich um die Lange Rhön beschränken, so gäbe es darin
keine künstlichen Lichtquellen außer der Sicherheitsbeleuchtung des Fernsehsenders
Heidelstein. Dieses Areal hätte eine Fläche von ca. 54 km² bzw. 5400 ha. Eine Erweiterung
zu Wasserkuppe würde die Fläche um ca. 26 km² vergrößern, dann aber mit dem Ort
Wüstensachsen, wo ebenso wie auf der Wasserkuppe eine Leuchtenumrüstung nach IDA
Kriterien notwendig wäre (>66% full cut-off) (Abb. 7)
Sinnvoll wäre ein weiteres Gebiet um die Hohe Geba im östlichen Teil zwischen Fladungen
und Meiningen.
Eine große Lösung würde große Teile des Biosphärenreservats umfassen, die Gesamtfläche
käme dann auf ca. 1150 km², es müssten dann in zahlreichen auch größeren Orten die
Beleuchtung umgerüstet werden. (Abb. 8)
Abb. 7: Mögliche Dark Sky Areale mit dem Kerngebiet Lange Rhön (rot) und der Fortsetzung
zur Wasserkuppe (blau)
Abb. 8: Größerer Bereich, der große Teile des Biosphären-Reservats umfasst.
Das südlich gelegene Naturschutzgebiet Schwarze Berge mit einer Fläche von etwas mehr
als 31 km² ist ebenfalls sehr dunkel. Allerdings erscheint eine Erweiterung des Dark Sky
Parks zu den Schwarzen Bergen problematisch, da dazwischen die hellen Städte
Bischofsheim und Wildflecken liegen, die eine Umrüstung auf 2/3 voll abgeschirmte Leuchten
erfordern würde. Zu klären wäre mit der IDA, ob die Anerkennung von Teilgebieten in einem
größeren Schutzgebiet möglich ist.
Messungen mit dem Roadrunner am 31.7./1.8.
In der Nacht klarte es in der Rhön auf und es wurden in der Langen Rhön Messungen mit
einem SQM-LU gemacht, das am Autodach montiert war und dessen Werte parallel mit
Ortsinformationen von einem GPS-Empfänger mit dem Programm Roadrunner (Malaga)
aufgezeichnet wurde. Mehrfach wurden parallel Messungen mit dem SQM-L gemacht, wobei
die Differenzen nicht über 0.1 mag/arcsec² lagen. Berücksichtigt man die Aufhellung durch
die Milchstraße sind die Werte von 21.4 – 21.6 mag/arcsec² als sehr dunkel anzusehen.
Einzelne hellere Werte sind auf Bäume, die durch die Autoscheinwerfer angestrahlt wurden,
zurückzuführen.
Abb. 9: Roadrunner-Messungen in der Langen Rhön am 31.7./1.8.
Transsekt-Messungen Rhön 19./20.11.2011 mit dem Roadrunner
Ziel der Messungen war, die Zunahme der Lichtverschmutzung längs der B458 nach Fulda
zu messe, wobei besonders der Abschnitt zwischen Dipperz und der Autobahn interessant
war, da dort keine störende Lichtquelle und kaum Bäume waren.
Abb. 10: Der Transsekt überlagert der DMSP-Karte von 2010
Abb. 11: Der Himmel beginnt ziemlich dunkel mit 21.2, wird in Dipperz (km 5-10) heller bis
20.6, dann wieder dunkler mit 21, um dann bis ca. 19.5 mag/arcsec² anzusteigen. In der
Folge stören Leuchten, doch wird zwischenzeitlich im Stadtgebiet auch eine Helligkeit von
20.0 – 20.3 in offenbar unbeleuchteten Straßen (Eichzagel/L3418, Niesiger Str.) erreicht.
Vergleich mit anderen Parks
Im Vergleich mit den anderen europäischen Dark Sky Parks ergibt sich folgendes Bild:
Galloway Forest District (Schottland)
Der Park hat eine Größe von 750 km² und der dunkelste Himmel liegt bei 21.45 mag/arcsec²
(ein angegebener isolierter Wert von 22.72 erscheint unwahrscheinlich).
Seit die erste Idee publik wurde, hatte der Park bereits 150 teils internationale
Pressekontakte, weitere Dark Sky Parks in GB sind Anwärter: Exmoor und Peak District
National Parks
Ungarn
Die Zselic Landscape Protection Area hat eine Fläche von 90 km², der dunkelste Himmel
liegt bei 21.4 mag/arcsec² und im Park wurden bereits zahlreiche Nachtführungen
durchgeführt.
2011 wurden Teile des Hortobagy Nationalpark als Dark Sky Park anerkannt, die Fläche liegt
bei 100 km² des gesamten 800 km² großen Nationalparks. Die dunkelsten Himmelswerte
liegen bei 21.5 mag/arcsec². Beim Nationalparkzentrum soll eine Sternwarte für öffentliche
Beobachtungen errichtet werden.
Kanalinsel Sark
Die Insel wurde als erste „Dark Sky Island“ anerkannt, der dunkelste Himmel liegt bei 21.53
mag/arcsec².
Ein unmittelbarer Vergleich ist auch mit einigen der dunkelsten Plätze Europas möglich, die
in letzter Zeit besucht wurden, aber noch keine Anerkennung haben:
Adriainsel Lastovo (Kroatien)
Wegen ihrer abgelegenen Lage rund 90 km südlich von Split bietet diese Insel einen relativ
dunklen Horizont. Dort wurde mit gleichen Instrumenten eine Himmelshelligkeit des
Sommerhimmels von 21.55 mag/arcsec² gemessen.
Kanareninsel La Palma (Spanien)
Die Insel wird wegen ihrer ausgezeichneten Lage und einer Höhe von 2000 m von vielen
professionellen Teleskopen genutzt. Durch die relativ dichte Besiedlung im zentralen Inselteil
ist der Horizont trotz der Höhe relativ stark aufgehellt. Mit gleichem Instrument wurde hier im
November 2009 eine Himmelshelligkeit von 21.6 mag/arcsec² gemessen.
Naturpark Westhavelland und Nationalpark Harz
In beiden Gebieten wurden ähnliche Werte der Himmelshelligkeit gemessen, im
Westhavelland hat allerdings die Lichtglocke von Berlin noch einen merklichen Einfluss,
trotzdem ist der Himmel mit 21.7 mag/arcsec² noch sehr dunkel.
National Park Exmoor (Großbritannien)
Dieser Nationalpark ist als erstes Dark Sky Reserve in Europa im Jahre 2011 anerkannt
worden. Der 692 km² große Nationalpark erstreckt sich über die Grafschaften Devon und
Somerset. Darin wurde eine 83 km² große Kernzone ohne nennenswerte Beleuchtung und
eine 98 km² große Pufferzone als Dark Sky Reserve definiert. Die dunkelsten Helligkeiten
wurden bis zu 21.8 mag/arcsec² gemessen.
Zusammenfassung der Messungen:
Datum
MEZ
Ort
Länge
Breite
h
mag
mcd/m²
Gal kor.
2011-03-03
21:05 zw. Birx Frankenheim
10.05667
50.53611 776
21.45
0.28
21.45
2011-03-03
21:40 P Thüringer Rhönhaus
10.07861
50.56806 791
21.57
0.25
21.57
2011-03-03
22:10 B 285, Reichenhausen-Melbers
10.12722
50.57306 554
21.58
0.25
21.58
2011-03-03
22:25 P N Oberfladungen
10.13889
50.53500 438
21.45
0.28
21.45
2011-03-03
23:05 Ö P Schwarzes Moor, Sennhütte
10.07750
50.52528 776
21.65
0.24
21.65
2011-03-03
23:30 Lange Rhön, Ö Stirnberg
10.06111
50.49500 839
21.65
0.24
21.65
2011-03-03
23:50 Ö Wüstensachsen
10.01245
50.49410 613
21.53
0.26
21.53
2011-03-04
00:12 Wasserkuppe, südl. Wetterstation
9.94306
50.49694 919
21.63
0.24
21.63
2011-03-04
00:30 Wasserkuppe, P Fuldaquelle
9.94917
50.49472 878
21.69
0.23
21.69
2011-03-04
19:50 Seiferts, oberhalb
10.03556
50.51778 697
21.30
0.33
21.30
2011-03-04
20:05 P Schwarzes Moor
10.07222
50.52361 791
21.50
0.27
21.50
2011-03-04
20:45 Lange Rhön, Abzw. Hilklenberg
10.06611
50.49889 815
21.45
0.28
21.45
2011-03-04
21:10 P Schwarzes Moor
10.07250
50.52361 791
21.50
0.27
21.50
2011-03-04
21:30 N Dietges
9.93667
50.53472 554
21.55
0.26
21.55
2011-03-04
22:00 Hofbieber, Golfplatz
9.82833
50.58577 468
21.20
0.36
21.20
2011-03-04
23:30 Wüstensachsen, Moorwiese
9.99056
50.47167 835
21.75
0.22
21.75
2011-03-04
23:50 Wüstensachsen, P Rotes Moor
9.98583
50.46028 837
21.78
0.21
21.78
2011-03-05
0:15 Wüstensachsen, P W Schornhecke
10.01694
50.47000 802
21.70
0.23
21.70
2011-03-05
0:35 Bischofsheim, Ausweichstelle N P Holzberghof
10.01083
50.44583 822
21.70
0.23
21.70
2011-03-05
0:55 Hausen, P Rother Kuppe
10.09917
50.48250 677
21.65
0.24
21.65
2011-03-05
1:10 Lange Rhön, Ö Stirnberg
10.06111
50.49500 839
21.68
0.23
21.68
2011-03-05
1:20 P Schwarzes Moor
10.07194
50.52306 790
21.70
0.23
21.70
2011-03-05
1:45 Frankenheim, Weidenhof
10.06778
50.55139 783
21.60
0.25
21.60
2011-03-07
20:20 Zwischen Finkenhain und Wolferts
9.84165
50.53281 463
21.23
0.35
21.23
2011-03-07
20:28 L 3330 zwischen Wolferts und Kleinsassen
9.86427
50.54629 536
21.25
0.34
21.25
2011-03-07
20:38 Ostseite Milseburg (hinter Danzwiesen)
9.90536
50.54258 701
21.48
0.28
21.48
2011-03-07
20:50 Oberer Parkplatz Milseburg
9.90021
50.55087 682
21.38
0.30
21.38
2011-03-07
21:25 L 3176 Parkplatz "Rhönwald"
10.04906
50.54918 779
21.51
0.27
21.51
2011-03-07
21:36 P Köpchen zw Hilders und Simmershausen
10.01507
50.58338 591
21.54
0.26
21.54
2011-03-07
21:52 Grenze zw Simmershausen u. Oberweid
10.04663
50.59073 553
21.55
0.26
21.55
2011-03-07
22:01 Zwischen Ober- und Underweid
10.06247
50.59936 476
21.56
0.26
21.56
2011-03-07
22:11 L 1124 Grenze zw. Unterweid u. Dippach
10.03970
50.61398 417
21.54
0.26
21.54
2011-03-07
22:18 L 1124 Oberhalb Unterweid
10.08062
50.60798 610
21.64
0.24
21.64
2011-03-07
22:45 L 1122 Grenze zw. Andenhausen u. Knottenhof
10.05657
50.66740 608
21.64
0.24
21.64
2011-03-07
23:23
10.04973
50.64767 653
21.67
0.23
21.67
2011-03-07
23:56 L 3174 Nüsterrasen
9.95791
50.61632 509
21.66
0.23
21.66
2011-03-29
20:21 Zwischen Allmus und Traisbach
9.800861
50.595186 307
21.03
0.42
21.03
2011-03-29
20:28 Allmus - Rimmels
9.813164
50.603285 337
21.21
0.35
21.21
2011-03-29
20:42 L3258 Höhe Oberaschenbach
9.854770
50.653380 371
21.31
0.32
21.31
2011-03-29
20:47 L3258 Kurz vor Haselstein
9.851724
50.668962 424
21.38
0.30
21.38
2011-03-29
21:01 B 84 Neuwirtshaus
9.835903
50.704738 340
21.37
0.31
21.37
2011-03-29
21:09 Großentaft
9.852879
50.724502 356
21.40
0.30
21.40
2011-03-29
21:17 Großentaft - Rasdorf
9.870465
50.728531 362
21.41
0.29
21.41
2011-03-29
21:26 Point Alpha (große freie Fläche, Parkplätze)
9.925795
50.718616 398
21.40
0.30
21.40
2011-03-29
21:40 Buttlar-Rasdorf (Landesgrenze HE - THÜ)
9.938767
50.746979 314
21.45
0.28
21.45
2011-03-29
21:45 B 84 Buttlar-Sünna, Höhe Wenigentaft
9.966637
50.770090 351
21.41
0.29
21.41
2011-03-29
22:15 Feldweg kurz vor Bremen
9.983557
50.729530 324
21.52
0.27
21.52
2011-03-29
22:28 L 1026 Bremen - Geblar
10.017343
50.724185 393
21.62
0.24
21.62
2011-03-29
22:39 L 2601 Oechsen - Gehaus
10.070763
50.751797 422
21.56
0.26
21.56
2011-03-29
22:49 L 1022 Stadtlengsfeld - Weiler
10.135412
50.772106 280
21.48
0.28
21.48
2011-03-29
23:10 L 1026 Dermbach - Wiesenthal
10.159543
50.708418 396
21.60
0.25
21.60
2011-03-29
23:18 L 1026 Wiesenthal - Roßdorf
10.177719
50.702878 395
21.69
0.23
21.69
2011-03-29
23:32 L 2618 Eckarts
10.243062
50.697954 375
21.59
0.25
21.59
2011-03-29
23:44 L 2692 Zillbach - Schwallungen
10.337150
50.700410 291
21.45
0.28
21.45
2011-03-30
00:12 Walldorf - Wallbach
10.393646
50.622939 286
21.39
0.30
21.39
Tann, ca. 300 m N vom Friedrichshof
2011-03-30
00:36 Rippershausen - Solz
10.352816
50.613228 343
21.51
0.27
21.51
2011-03-30
00:43 Solz - Stepfershausen
10.324861
50.610425 373
21.63
0.24
21.63
2011-03-30
00:56 kurz vor Träbes
10.288011
50.582139 553
21.70
0.23
21.70
2011-03-30
01:03 kurz vor Geba
10.269086
50.578791 705
21.74
0.22
21.74
2011-03-30
01:21 Weimarschmieden (Bayern)
10.196479
50.548205 450
21.77
0.21
21.77
2011-03-30
01:27 Weimarschmieden - Brüchs!!
10.174018
50.541149 467
21.77
0.21
21.77
2011-03-30
02:04 Wendeplatz Schwarzes Moor
10.065774
50.527854 777
21.77
0.21
21.77
2011-05-07
23:55 Richtung Erlenbrunn, Schwarze Berge
9.876988
50.326482 439
21.58
0.25
21.58
2011-05-08
0:12 Schwarze Berge, Rtg. Würzburger Haus
9.871776
50.323908 440
21.59
0.25
21.59
2011-05-08
0:18 Schwarze Berge
9.884576
50.321083 467
21.66
0.23
21.66
2011-05-08
0:24 Schwarze Berge, Berghaus Rhön
9.886565
50.315174 674
21.67
0.23
21.67
2011-05-08
0:30 Schwarze Berge
9.886953
50.308535 677
21.62
0.24
21.62
2011-05-08
0:37 Schwarze Berge
9.886515
50.301240 600
21.65
0.24
21.65
2011-05-08
0:42 Schwarze Berge
9.901352
50.302825 656
21.67
0.23
21.67
2011-05-08
0:57 Schwarze Berge
9.911691
50.281337 551
21.39
0.30
21.39
2011-05-08
1:02 Schwarze Berge
9.916654
50.287214 603
21.66
0.23
21.66
2011-05-08
1:10 Schwarze Berge
9.922458
50.293741 662
21.61
0.25
21.61
2011-05-08
1:19 Schwarze Berge
9.902031
50.312082 706
21.65
0.24
21.65
2011-05-08
1:31 Schwarze Berge, Würzburger Haus
9.910455
50.319388 688
21.71
0.22
21.71
2011-05-08
1:41 Schwarze Berge
9.908302
50.326161 627
21.65
0.24
21.65
2011-05-08
1:56 Schwarze Berge
9.941520
50.341055 796
21.63
0.24
21.63
2011-05-08
2:11 Schwarze Berge, Parkplatz Kissinger Hütte
9.941951
50.342800 827
21.61
0.25
21.61
2011-05-08
2:46 B 286 zwischen Waldfenster und Platz
9.948631
50.262221 428
21.35
0.31
21.35
2011-09-24
19:40 Grabenhöfchen (off B458)
9.901768
50.5224 691
20.98
0.44
21.38
2011-09-24
20:08 L3176 oberhalb von Hilders
10.01591
50.575541 542
21.01
0.43
21.41
2011-09-24
20:17 Zwischen Simmerhsn und Oberweid
10.045573
50.590958 522
21.03
0.42
21.43
2011-09-24
20:28 Zwischen Oberweid und Kaltenwestheim
10.08198
50.599034 561
21.18
0.36
21.58
2011-09-24
21:06 Östlich von Kaltennordheim
10.182557
50.625218 467
21.14
0.38
21.54
2011-09-24
21:11 nördlich von Oberkatz
10.203493
50.612575 514
21.18
0.36
21.58
2011-09-24
21:19
10.239019
50.613118 441
21.22
0.35
21.62
2011-09-24
21:45 Zwischen Unterkatz und Dörrensolz
10.254771
50.608671 415
21.24
0.34
21.64
2011-09-24
21:54 L1224 zwischen Dörrensolz und Oberkatz
10.244852
50.606456 460
21.26
0.34
21.66
2011-09-24
22:04 südl. von Oberkatz Rtg. Hohe Geba (Feldwege)
10.231993
50.60069 523
21.27
0.34
21.67
2011-09-24
22:10 Westhang Hohe Geba
10.236392
50.593966 604
21.25
0.34
21.65
2011-09-24
22:17 Südwesthang Hohe Geba
10.23909
50.58792 622
21.28
0.33
21.68
2011-09-24
22:37 L1124 zwischen Dörrensolz und Stepfershsn.
10.277599
50.603934 466
21.16
0.37
21.56
2011-09-24
22:50 L2672 zwischen Träbes und Geba
10.277193
50.581285 645
21.21
0.35
21.61
2011-09-24
22:55 L2672 Parkplatz "Am Neidhardskopf"
10.271924
50.5776 672
21.29
0.33
21.69
2011-09-24
23:03 Meininger Hütte auf Hoher Geba
10.271132
50.589963 735
21.3
0.33
21.70
2011-09-24
23:25 Unterhalb Meininger Hütte Rtg. Dorf Geba
10.266643
50.586717 734
21.27
0.34
21.67
2011-09-24
23:32 Feldweg in nordwestlicher Rtg. von Geba
10.258201
50.581354 680
21.29
0.33
21.69
2011-09-24
23:39 Feldweg weiter in nordwestlicher Rtg. von Geba
10.249771
50.583335 678
21.3
0.33
21.70
2011-09-24
23:50 L2672 zwischen Geba und Helmershausen
10.246224
50.577755 624
21.28
0.33
21.68
2011-09-25
00:03 L2621 zwischen Wohlmuthausen und Gerthsn
10.201931
50.570614 436
21.27
0.34
21.67
2011-10-02
20:26 L2287 Seiferts - Schwarzes Moor, Parkplatz
10.03616
50.51356 706
21.15
0.37
21.48
2011-10-02
20:50 St 2887 Nordrand Schwarzes Moor
10.05291
50.51218 783
21.13
0.38
21.46
2011-10-02
21:00 Parkplatz Schwarzes Moor
10.07235
50.52372 780
21.20
0.36
21.53
2011-10-02
21:17 Wendeplatz Nähe Schwarzes Moor
10.06584
50.52798 782
21.20
0.36
21.53
2011-10-02
21:24 W Sennhütte
10.07754
50.25569 778
21.22
0.35
21.55
2011-10-02
21:33 Lange Rhön, Abzweigung Hillenberg
10.06612
50.49892 787
21.20
0.36
21.53
2011-10-02
21:28 Lange Rhön, Ö Stirnberg
10.06108
50.49519 816
21.25
0.34
21.58
2011-10-02
22:02 L3395 Parkplatz Unterhalb Heidelstein, Wüstens.
10.01680
50.47021 836
21.29
0.33
21.62
2011-10-02
22:17 Parkplatz Fuldaquelle
9.95126
50.49305 843
21.32
0.32
21.65
2011-10-02
22:28 Wasserkuppe südl. Wetterstation
9.94244
50.49701 917
21.20
0.36
21.53
2011-11-19
23:15 Rhön, Moorwiese
9.99140
50.47150 835
21.30
0.33
21.60
2011-11-19
23:40 Rhön, Wasserkuppe
9.94980
50.49440 880
21.40
0.30
21.70
L2619 zwischen Oberkatz und Unterkatz
MEZ – Beobachtungszeit in Mitteleuropäischer Zeit, bei allen Beobachtungen war die
astronomische Dämmerung beendet.
h - Höhe des Beobachtungsortes
mag – Himmelshelligkeit in mag/arcsec²
mcd/m² - Himmelshelligkeit in photometrischen Einheiten milli cd/m²
Gal. Korr. - Um den Einfluss der Milchstraße korrigierten Werte (Sept./Okt. +0.4 mag/arcsec²,
Nov. +0.3 mag/arcsec²)
Abb. 12: Die um den Einfluss der Milchstraße korrigierten Helligkeiten sind
der DMSP-Karte aus 2010 überlagert
Messungen und potentielle Plätze für astronomische Beobachtungen
P Thüringer Rhönhaus (21.57)
Bei der Beobachtung herrschten noch keine optimalen Bedingungen, kurz zuvor war es stark
bewölkt.
Im Süden (unten) ist die Lichterglocke von Frankenheim markant, im Westen (rechts) Hilders
(eher weiß) und im Nordwesten (oben rechts) Tann (deutlich gelb).
Lange Rhön (Himmelshelligkeit 21.68 mag/arcsec²)
Im Naturschutzgebiet Lange Rhön gibt es keine Parkmöglichkeiten, Beobachtungen wurden
an Zufahrten gemacht, die durch Schranken abgesperrt sind. Der Himmel ist sehr dunkel und
durch die Moorhochfläche gibt es allseits gute Horizontsicht und ohne störende Lichtkuppeln.
Allerdings besteht erhebliche Blendung durch vorbeifahrende PKW auf der Straße.
P Schwarzes Moor (21.69)
Der Parkplatz Schwarzes Moor ist mit einem Besucherzentrum mit Imbiss und Toiletten
ausgestattet und bietet vielen Fahrzeugen Platz. Hohe Bäume schränken zwar den Blick auf
den Himmel etwas ein, doch auf der anderen Straßenseite bietet der Zugang zum Moor
einen freien Himmel (oben links). Eine Aufhellung im Norden ist wohl auf Frankenheim
zurückzuführen. Durch die vorhandene Infrastruktur (die dann natürlich geöffnet werden
müsste) würde sich dieser Platz für Teleskoptreffen anbieten. Nur wenige 100 m weiter
befindet sich das Hotel Sennhütte.
Auf dem asphaltierten Weg durch den Parkplatz wurde wohl mal ein Planetenweg angelegt.
Nach ca. 500 m endet der Weg an einem Wendeplatz, der sich wegen freier Sicht Richtung
Süden auch als Beobachtungsplatz anbieten würde.
P Moorwiese (21.75)
Dieser Parkplatz ist unmittelbar neben der B278, weswegen die Beeinträchtigungen durch
Autoscheinwerfer erheblich sein können. Etwas unterhalb befinden sich Rastmöglichkeiten
auf einer Wiese, dort ist der Horizont relativ frei und die Beeinträchtigung durch
Autoscheinwerfer dürfte bedeutend geringer sein.
P Rotes Moor (21.78)
Der Parkplatz zum Naturschutzgebiet Rotes Moor entfernt sich weiter von der Bundesstraße
und wird daher weniger durch das Licht von Autoscheinwerfern beeinträchtigt. Im Süden ist
an beiden Parkplätzen die Lichtglocke von Bischofsheim erkennbar, und die
Sicherheitsbeleuchtung des Funkmastes ist markant, wegen der roten Farbe aber nicht
störend.
Wasserkuppe (21.69)
Der Parkplatz an der Fuldaquelle unterhalb der Wasserkuppe war kaum von den Leuchten
der Wasserkuppe beeinflusst und bot einen besonders dunklen Himmel.
Im Südwesten ist die Lichterglocke von Gersfeld, im Westen von Poppenhausen und im
Norden der Wasserkuppe selbst zu sehen.
Leuchten auf der Wasserkuppe
Abb. A1: Blick auf die Wasserkuppe von Osten… Abb. A2 … und von Nordosten
Neben der notwendigen Sicherheitsbeleuchtung am Radom, fällt vor allem die
Straßenbeleuchtung auf der Wasserkuppe auf, die kaum abgeschirmt ist, wie diese Beispiele
zeigen:
Leider erfüllen auch die neu installierten Leuchten (unten Mitte) nicht die Anforderungen für
voll abgeschirmte Leuchten.
Die Beleuchtung der Skianlagen sollte optimiert werden: stärker nach unten und sicher
weniger Anschlussleistung
Links: Die Beleuchtung am Infozentrum Groenhoff-Haus sollte bedarfsorientiert geschaltet
werden oder durch Leuchten ausgetauscht werden, die nur nach unten strahlen.
Mitte: Die Sicherheitsbeleuchtung für die ehemaligen Militäranlagen wird wohl (hoffentlich!)
nicht mehr genutzt (Betreiber?).
Rechts: Es sind aber auch vier voll abgeschirmte Leuchten installiert, die als Vorbild dienen
könnten, wenn sie mit Natriumdampflampen bestückt wäre (statt Quecksilberdampf)
Fazit: wegen der begrenzten Anzahl sollte ein Umrüstung der Leuchten auf der
Wasserkuppe relativ schnell mit geringen Finanzmitteln möglich sein.
Leuchten in Ehrenberg/Wüstensachsen
Der Ort Wüstensachsen würde bei einer Ausdehnung des Dunkelgebietes zur Wasserkuppe
mitten darin liegen, strahlt allerdings stark gen Himmel. Er sollte als „sternenfreundliche
Gemeinde“ eine Umrüstung auf voll abgeschirmte Leuchten anstreben.
Diese Aufnahme wurde vom Osten gemacht und zeigt, dass die Scheinwerfer der
Kirchenanstrahlung schlecht ausgerichtet sind und viel Licht an der Kirche vorbei ungenutzt
in den Himmel strahlt. Hier sollte eine Verbesserung angestrebt werden, zudem eine zeitliche
Begrenzung (z.B. bis 23 Uhr).
Fast alle weiteren hellen Lichter sind von den kaum abgeschirmten Straßenleuchten.
Selbst aus größerer Höhe (rechts unter einem Blickwinkel von 4°) wird viel Licht von der
Straßenbeleuchtung nach oben abgestrahlt – beim Einsatz von voll abgeschirmte Leuchten
dürfte der Ort (nicht die Straßen!) deutlich dunkler erscheinen.
Links: Die Leuchte ist besonders ineffizient, sie wird wohl nur im Umfeld der Kirche
eingesetzt.
Mitte: Die abgebildete Peitschenleuchte ist wohl die überwiegend in Wüstensachsen
eingesetzte. Auf den Aufnahmen strahlen sie wohl besonders nach oben ab.
Rechts: Die Glockenleuchten sind auf den Hauptstraßen eingesetzt und scheinen das Licht
gut abzuschirmen, der Einsatz kleinerer Leuchtmittel wird die seitliche Abstrahlung sicher
weiter verringern. Im Hintergrund einer der breit strahlenden Scheinwerfer, die zur
Anstrahlung der Kirche eingesetzt werden.
Nebel über Gersfeld
So sollte es nicht sein … Kirchen in Brüchs und Seiferts
Auf dem Parkplatz nördlich von Oberfladungen war in Richtung Osten eine helle Lichtglocke
mit scharfen Schatten zu beobachten
Bei Annäherung an den Ort Brüchs bestätigte sich die Vermutung, dass hier eine Kirche sehr
ineffizient angestrahlt wird!
Nicht nur die Ausrichtung der Anstrahlung ist verbesserungswürdig, sondern auch die
Helligkeit scheint erheblich überdimensioniert zu sein.
Ebenso ist das Stadttor von Fladungen mit
schlecht ausgerichteten Strahlern angeleuchtet,
auch dort dürfte die Beleuchtungsstärke niedriger
sein!
Es sollten Lampen geringerer Leistung eingesetzt, die Ausrichtung der Strahler überprüft und
eventuell Blenden angebracht werden.
Die Anstrahlung der Kirche in Seiferts verursacht ebenfalls einen
Strahl gen Himmel, hier sollte die Ausrichtung des Scheinwerfers
kontrolliert werden, eine Reduzierung in der Helligkeit und der
Beleuchtungsdauer erscheint sinnvoll!
Rechts die Beleuchtung des Basaltwerks?
Die Anstrahlung der Kirche von Brüchs und des Stadttores von Fladungen sind von der Geba
aus zu sehen!
Vergleich Frühjahr - Herbst
Da sich im Herbst die Milchstraße hoch über den abendlichen Himmel erstreckt, kann davon
ausgegangen werden, dass sie den nächtlichen Himmel aufhellt. Die Beobachtungen am
19.11. waren allerdings durch aufsteigenden Nebel beeinträchtigt.
Entsprechend wurden die Messungen aus September und Oktober um 0.4 mag/arcsec², die
aus dem November (wegen der bereits tiefer stehenden Milchstraße) um 0.3 mag/arcsec²
korrigiert.
Moorwiese
4.3.2011, 21.75 mag/arcsec³
19.11.2011, 21.40 mag/arcsec³
Wasserkuppe, P Fuldaquelle
4.3.2011, 21.69 mag/arcsec³
19.11.2011, 21.40 mag/arcsec³
Hohe Geba
Blick Richtung Suhl
Blick Richtung Meiningen
Blick nach Südosten
Blick nach S
Blick zur Gaststätte
Eingang mit schlecht ausgerichteter Leuchte
HQL-Straßenbeleuchtung in Geba
Straßenbeleuchtung in Träbes
Die Bilder von Geba zeigt den Änderungsbedarf: auf der Hohen Geba sollte vor allem die
Aussenbeleuchtung durch illuminierte Fenster reduziert werden. Die Straßenbeleuchtungen
in Geba und Träbes sollten auf Natriumdampflampen und voll abgeschirmte Leuchten
umgerüstet werden.
Blick Richtung Meiningen
Beleuchtung der Skipisten auf der Wasserkuppe
Installiert sind an der Wasserkuppe offenbar nur symmetrische Flutleuchten, die relativ
planlos verteilt erscheinen und teilweise die Skifahrer extrem blenden. Die gemessene
Beleuchtungsstärke von 50 Lux ist als zu hoch einzustufen. Nach den Empfehlungen für
Sportstättenbeleuchtung (DIN/EN 12193) sollten sie bei lokalen Wettkämpfen bei 20 lx, bei
regionalen bei 30 und nationalen bei 100 lx liegen. Bei blendfreier Beleuchtung mit
asymmetrischen Planflächen-Strahlern, die zudem horizontal montiert sind, sollte eine
ausreichende Beleuchtung mit weniger als 5 - 10 lx erreichbar sein. Zudem sind warme
Farbtöne anzustreben (Natriumdampflicht), um den negativen Einfluss auf die Tierwelt zu
reduzieren.
Durch den hohen Reflexionskoeffizienten des Schnees von 0.7 (gegenüber 0.2 bei Beton
bzw. 0.1-0.2 bei Asphalt) wird das Umfeld stark aufgehellt.
Wie stark das Umfeld durch die Reflexion am Schnee aufgehellt wird, zeigt die Beleuchtung
an der Bushaltestelle auf der Wasserkuppe, bei gleichen Aufnahmedaten: mit Schnee wäre
etwa 1/10 der Beleuchtungsstärke notwendig!
Vorhandene astronomische Resourcen
Vermutlich älteste Sonnenuhr Deutschlands in Fulda
Hans-Nüchter-Sternwarte Fulda
Planetarium Vonderau-Museum Fulda
Sonnen-Observatorium Bad Salzschlirf (Passarge)
Rhöner Sternwanderungen (Hofbieber, Franke)
Kulturveranstaltungen (Lesungen Rudolf Herget, Konzerte Frank Tischer)
Menu im Dunklen (Haus der kleinen Wunder, Bischofsheim)
Ziele Biosphärenreservat
Schutz des Sternhimmels
Schutz der Dunkelheit in der Kernzone
Forschung Artenschutz – Dunkelheit
Förderung Umweltbewusstsein (Notwendigkeit Dunkelheit, Energieeinsparung)
Tourismusförderung
Zielpublikum
Allgemein naturkundlich Interessierte (gut in Verbindung mit Geologie!)
Amateurastronomen
Vorschläge für Umsetzung
Ausstellungen zur Astronomie/Lichtverschmutzung (Infozentren)
Infotafeln zur Astronomie/Lichtverschmutzung (Infostellen, P)
Infoflyer zur Astronomie/Lichtverschmutzung
Planetenwanderweg anlegen (P Schwarzes Moor?)
Beobachtungsplätze anbieten (P Schwarzes Moor (Weg?), Rotes Moor, Holzberghof, Thüringer Rhönhaus, w
Frankenheim?, Rother Kuppe?, Steinernes Haus?, Wasserkuppe)
Beobachtungsabende (Naturpark, Wasserkuppe)
Einführungskurse Astronomie (Hotels, Jugendherbergen)
Teleskoptreffen für Amateurastronomen (z.B. P Schwarzes Moor)
Monitoring Himmelshelligkeit (SQMs installieren)
Sternenfreundliche Außenbeleuchtung – Energieeinsparung (voll abgeschirmt, geringe Blauanteile,
bedarfsorientiert)
schnelle Umsetzung an Wasserkuppe (ca. 20 Leuchten?)
Umrüstung Wüstensachsen – „Sternen-Gemeinde“
Sternenfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten (Beobachtungsmöglichkeiten (Beleuchtung!), Langschläfer,
Mitternachtsmahl, verdunkelbare Räume für Tagschläfer):
Für allgemein Interessierte fast im gesamten Gebiet
Für Astroamateure im Zentrum mit besten Beobachtungsmöglichkeiten,
z.B. Sennhütte, Hillenberg, DJH Hilders, Rhön Park Hotel, Wasserkuppe, Campingplätze (Stellplätz
Wohnmobil+Teleskop)?
Allgemeine Informationen:
Schweizerisches Bundesamt für Umwelt (BAFU): Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen.
Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen auf die Umwelt. 2005.
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/oekologischestadtbeleuchtung/bafu-leitfaden.pdf
Die Helle Not, Tiroler Umweltanwaltschaft, Innsbruck ³2009, www.hellenot.org
Posch, Thomas u.a.: Das Ende der Nacht, Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2010
NABU-Material: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stadtbeleuchtung/fachinformationen/
www.lichtverschmutzung.de
Dark Sky Parks:
Starlight initiative: http://www.starlight2007.net (Anerkennungskriterien)
International Dark Sky Reserve Program der IDA: www.darksky.org (Anerkennungskriterien, erfolgreiche
Parkanträge)
sonstige:
P. Cinzano, Falchi F., Elvidge C.D. 2001, The first world atlas of the artificial night sky brightness, Monthly
Notices of the Royal Astronomical Society, 328, 689-707
A. Hänel, 2009: Messung der Himmelshelligkeit mit dem Sky Quality Meter, Sterne und Weltraum, 3/2009, 7477
A. Hänel, 2010: Sternenreservat Naturpark Westhavelland, Vortragszusammenfassung 5/2010
A. Hänel, 2010: Lichtsmog von oben betrachtet, Sterne und Weltraum 1/2010, 78-83
Das Radom auf der Wasserkuppe