Originaldokument als PDF-Datei - Hessischer Landtag

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Originaldokument als PDF-Datei - Hessischer Landtag
16. Wahlperiode
HESSISCHER LANDTAG
Kleine Anfrage
des Abg. Dr. Spies (SPD) vom 08.02.2006
betreffend notärztliche Versorgung in Hessen
und
Antwort
der Sozialministerin
Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt:
Frage 1.
Auf welcher rechtlichen Grundlage ist die notärztliche Versorgung in Hessen
geregelt?
Die notärztliche Versorgung in Hessen ist durch die Verordnung über die
notärztliche Versorgung im Rettungsdienst (Rettungsdienst-Notarztverordnung) vom 16.05.2001 (GVBl. I S. 263) rechtlich geregelt.
Frage 2.
Welche speziellen Bedingungen müssen in Bezug auf die persönliche Qualifikation
des Arztes, die Ausstattung des Rettungsmittels und die regionale Versorgung und
Fristen erfüllt werden?
Nach § 3 Abs. 1 Rettungsdienst-Notarztverordnung kann die notärztliche
Versorgung von Krankenhausärzten, niedergelassenen Ärzten, Vertragsärzten oder anderen Ärzten übernommen werden, die über den Fachkunde nachweis "Rettungsdienst" oder über eine vergleichbare, von der Landesärztekammer Hessen anerkannte Qualifikation verfügen.
Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) müssen der DIN 75079 entsprechen (Nr.
3.4.1 des Vorläufigen Rettungsdienstplanes des Landes Hessen).
Bei der Ermittlung des Grundbedarfs an Notarztsystemen in den einzelnen
Rettungsdienstbereichen ist nach Nr. 3.2.2 Rettungsdienstplan von einer
Eintreffzeit von 15 Minuten (Dispositionszeit, Alarmierungszeit, Ausrückzeit und Anfahrzeit) auszugehen. Nach den Planungsvorgaben sind die Rettungsdienstbereiche in Notarztversorgungsbereiche einzuteilen, innerhalb
derer es möglich ist, die Eintreffzeit durch den Notarzt in der Regel einzuhalten.
Frage 3.
Welche Notarztstützpunkte gibt es in Hessen in welchen Kreisen?
Frage 4.
Wie ist die jeweilige Einsatzfrequenz pro Tag?
Frage 5.
Wie ist - jeweils einzeln - die ärztliche Besetzung geregelt und finanziert?
Frage 6.
Wie wird jeweils das nicht ärztliche Personal organisiert und finanziert?
Die Antworten zu den Fragen 3 bis 6 ergeben sich - soweit sie von den Rettungsdienstträgern (Landkreise und kreisfreie Städte) mitgeteilt wurden - aus
der Anlage.
Die Vergütung der notärztlichen Leistungen durch die Krankenkassen erfolgt
ausschließlich über Pauschalen (§ 5 Abs. 1 Rettungsdienst-Notarztverordnung). Dabei beträgt die landeseinheitliche Einsatzpauschale derzeit 50 €.
Die Vorhaltepauschale, die insbesondere die Kosten für die Organisation der
notärztlichen Einsätze, der notfallmedizinischen Fortbildung und die Vorhaltung des notärztlichen Personals umfasst, wird in jedem Rettungsdienstbe reich zwischen Leistungserbringer und den Krankenkassen vereinbart.
Eingegangen am 13. April 2006 · Ausgegeben am 28. April 2006
Druck und Auslieferung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden
Drucksache
16/5268
13. 04. 2006
Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/5268
2
Die Benutzungsentgelte für das nicht ärztliche Personal, die notwendigen
Räumlichkeiten, Versicherungen, Betriebsmittel und die bereitzuhaltenden
Fahrzeuge werden ebenfalls in jedem Rettungsdienstbereich zwischen Leistungserbringer und den Krankenkassen ausgehandelt.
Frage 7.
Welche Qualitätssicherungsmaßnahmen sind erforderlich, wo werden sie erfüllt
und wo übererfüllt?
Nach § 3 Abs. 2 Rettungsdienst-Notarztverordnung sind die an der Notfallversorgung teilnehmenden Ärzte verpflichtet, sich nach Maßgabe der Berufsordnung notfallmedizinisch ständig fortzubilden. Dazu gehört auch die
zumindest jährliche Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen zu Reanima tionsmaßnahmen.
Außerdem sind nach § 4 Abs. 3 der Verordnung über die Qualitätssicherung
im Rettungsdienst die Rettungsdienstträger zur Ermittlung der Wirksamkeit
rettungsdienstlicher Maßnahmen berechtigt, bei den Krankenhäusern Daten
zu erheben. Diese Daten werden vom Ärztlichen Leiter Rettungsdienst ausgewertet, um die Prozessabläufe in entsprechenden Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen mit den Notärzten weiterzuentwickeln. Dabei liegt ein
besonderer Schwerpunkt in der Optimierung der Schnittstelle Rettungsdienst/Krankenhaus.
Es ist davon auszugehen, dass die Qualitätssicherungsmaßnahmen in jedem
Rettungsdienstbereich erfüllt werden. Dies ist vom jeweiligen Ärztlichen
Leiter Rettungsdienst zu überwachen. In den Rettungsdienstbereichen Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder werden sogar über die oben angegebenen
Vorgaben hi naus die Qualitätssicherungsmaßnahmen teilweise übererfüllt.
Frage 8.
Wie beurteilt die Landesregierung die auf dem DRK -Rettungsdienstsymposium
geäußerte Befürchtung, es könnte spätestens 2015 zu Engpässen in der notärztlichen Versorgung kommen?
In Hessen sind - im Gegensatz zu einigen anderen Ländern - bisher keine
Engpässe in der notärztlichen Versorgung vorgekommen. Es ist derzeit auch
nicht davon auszugehen, dass es bei der ärztlichen Besetzung der Notarztstandorte in Hessen zu Problemen kommen wird.
Wiesbaden, 4. April 2006
Anlagen
Silke Lautenschläger
Anlage
Rettungsdienstbereich
Kreis Bergstraße
Stadt Darmstadt
Land
Landkreis Darmstadt-Dieburg
Stadt Frankfurt
Landkreis Fulda
Landkreis Gießen
Kreis Groß-Gerau
Landkreis Hersfeld-Rotenburg
K.A.= keine Angaben
Standort
Durchschn.
EinsatzVorhalteEinsatzzahl
pauschale pauschale
pro Tag
Leistungserbringer
Heppenheim
Lampertheim
Lindenfels
Darmstadt
Seeheim-Jugenheim
6
4
3,5
9,24
5,73
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
180,00 €
180,00 €
180,00 €
K.A:
K.A:
DRK Kreisverband Bergstraße
DRK Kreisverband Bergstraße
JUH e.V. Kreisverband
K.A.
K.A.
Groß-Umstadt
BG Unfallklinik
Städt. Klinikum Ffm Höchst
Uni Klinikum
Krankenhaus Nordwest
Stadt Fulda
Stadt Hünfeld
Feuerwehr Fulda
Gießen
Lich
Grünberg
6,6
11
6
11
7
4,6
2,5
1,75
9,3
5,44
3,71
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
68,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
190,00 €
190,00 €
190,00 €
46,14 €
84,00 €
84,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
97,50 €
97,50 €
JUH Regionalverband DA-DI
Branddirektion Frankfurt Main
Branddirektion Frankfurt Main
Branddirektion Frankfurt Main
Branddirektion Frankfurt Main
DRK Kreisverband Fulda
DRK Kreisverband Hünfeld
Feuerwehr Fulda
DRK -RD-Mittelhessen
JUH Regionalverband Gi
JUH Regionalverband Gi
Notarztgemeinschaft Rhein-Main GmbH
DRK Rettungsdienst GmbH Groß-Gerau
Rüsselsheim
Groß-Gerau
Bad Hersfeld
7,19
7,19
5
DRK Rettungsdienst Hersfeld
Benutzungsentgelt
f. Fahrer
Räumlichkeiten und
Fahrzeuge
250,00 €
250,00 €
250,00 €
K.A.
K.A.
280,00 €
150,00 €
150,00 €
150,00 €
150,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
165,87 €
128,00 €
128,00 €
139,42 €
139,42 €
Anlage
Rettungsdienstbereich
Standort
Rotenburg
Hochtaunuskreis
Landkreis Kassel
Lahn-Dill-Kreis
Landkreis Limburg-Weilburg
Main-Kinzig-Kreis
Main-Taunus-Kreis
K.A.= keine Angaben
Durchschn.
EinsatzVorhalteEinsatzzahl
pauschale pauschale
pro Tag
3
50,00 €
Wildeck/Hönebach
Bad Homburg und Usingen
3
27,82
50,00 €
50,00 €
Kassel (2 Systeme)
Hofgeismar
Wolfhagen
Dillenburg
Herborn
Wetzlar
Braunfels
Limburg/Lahn
Weilburg
Bad Camberg-Erbach
17,04
2,46
2,45
3,56
4,32
5,75
3,64
5,73
4,45
3,8
9,7
3,6
3,4
2,6
8
6
Hanau (2 Systeme)
Gelnhausen
Bad Soden-Salmünster
Schlüchtern
Hofheim
Bad Soden
Leistungserbringer
446,50 € DRK Kreisverband Rotenburg
DRK RettungsdienstHersfeld
und DRK Kreisverband Rotenburg
Benutzungsentgelt
f. Fahrer
Räumlichkeiten und
Fahrzeuge
139.075,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
Rettungsdienst Eschenburg GmbH
DRK Rettungsdienst Dill GmbH
DRK Wetzlar
MHD gGmbH
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
189,00 €
189,00 €
189,00 €
189,00 €
K.A.
K.A.
DRK Rettungsdienst MKK gGmbH
DRK KV Gelnhausen e.V.
DRK KV Gelnhausen e.V.
DRK KV Gelnhausen e.V.
K.A.
K.A.
204,00 €
204,00 €
204,00 €
204,00 €
K.A.
K.A.
Anlage
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Kirchhain
Marburg
Dautphetal-Wolfgraben
4,7
6,2
3,8
50,00 €
50,00 €
50,00 €
97,80 €
97,80 €
97,80 €
DRK Rettungsdienst Mittelhessen
K.A.
K.A.
Benutzungsentgelt
f. Fahrer
Räumlichkeiten und
Fahrzeuge
147,20 €
K.A.
K.A.
Odenwaldkreis
Erbach
4,6
50,00 €
107,00 €
DRK Kreisverband Odenwaldkreis
194,50 €
Kreis Offenbach
Rodgau
Langen
Klinikum Offenbach
Niedernhausen
Taunusstein-Wehen
Bad Schwalbach
Oestrich Winkel
Schwalmstadt-Ziegenhain
Homberg
Melsungen
Fritzlar
Alsfeld
Lauterbach
Ulrichstein
Korbach
7,4
7,4
7,2
3,3
2,96
2,84
3,92
3
3
4
4
3,6
3,8
2,2
3,3
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
142,50 €
bis 31.03.2005 DRK ab 01.04 JUH
bis 31.03.2005 DRK ab 01.04 JUH
K.A:
ASB Niedernhauses
ASB Taunusstein
DRK gGmbH Rhein Main Taunus
MHD Rheingau
DRK
DRK
DRK
DRK
DRK Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst gGmbH
DRK Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst gGmbH
DRK Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst gGmbH
DRK Kreisverband
K.A.
K.A.
425,00 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
278,19 €
Rettungsdienstbereich
Stadt Offenbach
Rheingau-Taunus-Kreis
Schwalm-Eder-Kreis
Vogelsbergkreis
Landkreis Waldeck-Frankenberg
K.A.= keine Angaben
Standort
Durchschn.
EinsatzVorhalteEinsatzzahl
pauschale pauschale
pro Tag
Leistungserbringer
Anlage
Rettungsdienstbereich
Werra-Meißner-Kreis
Wetteraukreis
K.A.= keine Angaben
Standort
Bad Arolsen
Bad Wildungen
Frankenberg
Eschwege
Witzenhausen
Hessisch-Lichtenau
Bad Nauheim/Friedberg
Karben
Büdingen
Nidda
Durchschn.
EinsatzVorhalteEinsatzzahl
pauschale pauschale
pro Tag
4,2
3,5
3,9
4, 1
2,6
1,9
7,5
4,9
4,2
3,9
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
50,00 €
142,50 €
142,50 €
142,50 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
Leistungserbringer
DRK Kreisverband
DRK Kreisverband
DRK Kreisverband
K.A:
K.A:
K.A:
JUH Bad Nauheim
ASB Karben
DRK Büdingen
JUH Bad Nauheim
Benutzungsentgelt
f. Fahrer
Räumlichkeiten und
Fahrzeuge
278,19 €
278,19 €
278,19 €
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.
K.A.