Fragestellung: Kommunikation im Internet - Edu-Uni-Klu

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Fragestellung: Kommunikation im Internet - Edu-Uni-Klu
Veranstaltung:
Empirisch-analytische Methoden und
Umfrageforschung
- Empirische Methoden in praktischer
Anwendung
LV-Nummer: 180.093
Fragestellung:
Kommunikation im Internet
LV-Leiter: Mag. Dr. Gunhild Sagmeister
Verfasser: Gosch Susanne, Grundner Andrea, Daniela
Gross, Desirée Mostetschnig
Datum:
1
Inhaltsverzeichnis:
1. Ausführungen zur Fragestellung bzw. zum Erkenntnisinteresse......................2
1.1. Susanne Gosch.....................................................................................................2
1.2. Andrea Grundner...................................................................................................2
1.3. Desirée Mostetschnig............................................................................................3
1.4. Daniela Gross........................................................................................................4
2. Vorstellung der Hypothese....................................................................................4
3. Forschungsmethoden............................................................................................5
3.1. Befragung..............................................................................................................5
3.1.1. Fragebogen........................................................................................................6
3.1.2. Die Durchführung...............................................................................................8
3.1.2. Darstellung der Ergebnisse ...............................................................................9
3.2. Verdeckte teilnehmende Beobachtung...............................................................14
3.2.1. Die Durchführung.............................................................................................15
3.2.2. Beobachtung1..................................................................................................15
3.2.3. Beobachtung2..................................................................................................15
4. Diskussion der Methode......................................................................................16
4.1. Susanne Gosch...................................................................................................16
4.2. Andrea Grundner.................................................................................................16
4.3. Desirée Mostetschnig..........................................................................................17
4.4. Daniela Gross......................................................................................................18
5. Probleme der Durchführung................................................................................19
5.1. Fragebogen ........................................................................................................19
5.2. Beobachtung.......................................................................................................19
6. Verbesserungsvorschläge...................................................................................19
7. Schlussresümee...................................................................................................19
8. Literaturangabe zur Methode .............................................................................20
2
1. Ausführung zur Fragestellung bzw. zum
Erkenntnisinteresse:
1.1. Susanne Gosch:
Ich muss gestehen, dass ich sehr gerne chatte aber, da ich leider nie das
Zehnfingersystem am Computer erlernt habe, war es für mich interessant zu
erfahren, ob es einen speziellen Nicknamen bedarf, um einen Chattpartner an sich
zu binden oder nicht. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mit
meinem „normalen“ Nicknamen in den Chat gehe, und normal dahinschreibe, die
anderen Chatter schon nach kurzer Zeit das Interesse an mir verlieren, entweder weil
ich so langsam bin oder weil ich so eine uninteressante Person bin. Jedoch habe ich
auch die Erfahrung gemacht, dass wenn ich z.B. mit einem anzüglichen Namen in
den Chat gehe, es völlig egal ist, wie langsam ich nun antworte, die Chattpartner
bleiben hartnäckig bei mir. Ich glaube, dass mein Vorverständnis einen wichtigen
Beitrag zu unserer Wahl der Hypothese beigetragen hat.
1.2. Andrea Grundner:
Die Fragestellung, die wir in dieser Veranstaltung zugeteilt bekommen haben,
lautete: Kommunikation im Internet.
So wie schon fast jeder andere Student habe ich bereits Erfahrungen mit den
verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten im Internet gemacht.
Vor nicht ganz einem Jahr, als ich zu studieren anfing, dachte ich mir, dass es sicher
von Vorteil ist wenn ich zu Hause einen Internet-Zugang hätte. Da ich vorher
eigentlich noch nie etwas mit dem Internet zu tun hatte war es am Anfang für mich
zwar sehr aufregend, aber eigentlich wusste ich nicht so wirklich was ich nun damit
anfangen könnte. Da ich für mein Studium noch nichts zu tun hatte, war das
Kommunikationsfeld Internet für mich zuerst nur zum Spaß bzw. zur Unterhaltung da.
Einige Freunde von mir besaßen E-Mail Adressen und so verschickte ich am Anfang
erstmals nur E-Mails und dies von meinem Outlook Express weg. Jedoch nach
einiger Zeit, als ich mich schon ein bisschen besser auskannte und wusste wo was
im Internet zu finden ist, entschied ich mich dazu mich in einer Community zu
registrieren. Wenn man dies vor hat, muss man sich einen Nickname aussuchen,
aber das Aussuchen gelingt eigentlich nur wenn dieser Name nicht bereits vergeben
ist. Ich probierte einfach einmal meinen richtigen Namen anzugeben und auch
meinen Spitznamen, doch natürlich waren diese schon vergeben. Ich probierte noch
einige Andere, doch bei dem Pech, das ich hatte, waren auch diese Vergeben. Zu
guter Letzt fiel mir dann der Spitzname ein, den mein Nachbar immer für mich parat
hatte, als ich noch in die Volksschule ging. Dieser Nickname war dann nicht
vergeben und so registrierte ich mich mit ihm. Mehr oder weniger ‚leider’ ist dieser
Spitzname männlich und so machte ich damit gewisse Erfahrungen: Natürlich wollte
ich dann auch so bald wie möglich, zum ersten Mal in meinem Leben, einen
öffentlichen Chat aufsuchen und ein paar virtuelle Gespräche führen. Dies war dann
leider nicht sehr einfach. Da mein Nickname männlich klingt, sprach von Anfang an
schon einmal kein Mann oder Junge an. Andere Mädchen sprachen mich zwar an,
aber als diese bemerkten, dass ich ebenfalls ein Mädchen bin, wollte kein Anderes
mehr mit mir reden. Diese jungen Damen haben einfach das Gespräch abgebrochen
3
ohne eigentlich einen Grund zu nennen. Umso mehr Erfahrungen ich dann
sammelte, desto eher wusste ich dann weshalb: In einem Chat läuft es also immer
darauf hinaus, dass Männer mit Frauen, und umgekehrt, chatten wollen. Da ich dies
eigentlich eher seltsam fand und mich auch darüber wunderte, dachte ich mir, dass
diese Kommunikationsform im Internet viele unverständliche Eigenheiten besitzt und
deshalb interessant wäre zu untersuchen.
Ich habe auch mit Freunden von mir darüber gesprochen und auch selbst beobachtet
wie, vor allem Mädchen, mit sehr weiblichen und auch anzüglichen Namen, eine
Bekanntschaft nach der anderen schlossen und es für mich mit meinem Namen
anfangs eher schwer war in dieser Community Fuß zu fassen.
1.3. Desirée Mostetschnig:
Meiner Meinung nach ist grundsätzlich an Kommunikation via Internet nichts
auszusetzen. Jedoch geht das Chatten für mich in eine eher sinnlose Richtung
der Kommunikation. Nun stellt sich die Frage ob Kommunikation sinnlos sein
kann. Für mich ist sprachliche Kommunikation dann sinnlos, wenn man es als
Zeitvertreib praktiziert. Wenn man die Gespräche die in einem Chat geführt
werden genauer betrachtet, merkt man schnell dass ihnen aus unterschiedlichen
Gründen jegliche niveauvolle Basis fehlt. Ein Anmachspruch folgt dem anderen.
Nebenbei bemerkt herrscht in so einem Chat ein ziemlicher Zeitdruck, auch
benötigt man ein schnelles Auge um die Zeile des Kommunikationspartners zu
finden. Unter Zeitstress und visueller Überfütterung ist es meiner Meinung auch
schwer möglich ein angenehmes Gespräch mit einem kleinen Leitfaden und einem
gewissen tiefgründigem Hintergrund zu führen.
Es hat mich aber doch sehr interessiert ob allein schon die Art des Chatnamen
ausschlaggebend dafür ist ob man angesprochen wird oder nicht.
Deshalb habe ich den Vorschlag eine Hypothese über den Chatnamen zu Prüfen
auch als interessant empfunden.
Eine, meiner Meinung nach bessere Alternative zu Chatrooms ist das ICQ. Das
ICQ läst sich kostenlos vom Internet downloaden. Es ist
eigentlich dasselbe wie ein Telefon, nur dass man sich schriftlich über den PC
unterhält.
Hier sucht man sich die bekannten die ebenfalls ICQ besitzen aus dem Programm
und stellt sich eine eigene Liste zusammen. Sobald jemand online ist kann man in
einem eigenem Fenster miteinander kommunizieren, sozusagen stressfrei und
ohne Überflutung visueller Reize durch Gespräche anderer wie in einem Chatroom
zum Beispiel.
Außerdem ist das ICQ sehr praktisch wenn Freunde für längere Zeit ins
Ausland vereisen. So ist es möglich gratis mit Freunden in Australien,
Amerika oder auch in Japan zu telefonieren.
Im ICQ passiert es eigentlich eher selten von einem fremden Menschen
angesprochen zu werden, wie es in einem Chatroom üblich ist. Es ist zwar
möglich doch wenn man nicht von Fremden angesprochen werden will bietet das
ICQ auch verschiedene spezielle Sicherheitsvorkehrungen an.
Einer der Nachteile einer solchen Form der Kommunikation ist das Problem der
Unpersönlichkeit. Während eines Gespräches ist es nicht möglich nähere
Informationen das gesprochene zu erhalten. Damit meine ich die Gestik die
Mimik des Gesprächspartners, auch gibt es keine Chance den Tonfall des
Gesprochenen wahrzunehmen. Dies sind meiner Meinung nach wichtige Faktoren
4
um Missverständnisse während eines Gesprächs zu vermeiden.
1.4. Daniela Gross:
Mit dem PC und in weiterer Folge mit dem Internet zu arbeiten ist mittlerweile zum
Standard und zur unausweichlichen Pflicht geworden. So war es kaum überraschend
dass sich bei der Themenstellung zu unserer „Forschungsarbeit“ um das Thema
„Kommunikation im Internet“ handelt, da ja nicht nur die Informationsbeschaffung
sondern auch die Unterhaltung im Internet immer mehr zur Mode und schließlich
zum Standard geworden ist.
Wie gesagt ist der Umgang mit dem Internet an sich zu einer Notwendigkeit
geworden. Zumindest was die Beschaffung von Information und jegliche Art von
Recherche betrifft. Mit der Kommunikation im Internet hab ich nur einige wenige
Erfahrungen und im Großen und Ganzen stehe ich dieser Art der Unterhaltung eher
skeptisch gegenüber. An sich ist es, von dem Standpunkt der Entwicklung betrachtet,
ein großartiger Fortschritt, dass es nun möglich geworden ist, dass sich Menschen
aus allen Teilen der Welt über das Internet ,in Form des chattens, miteinander
unterhalten können. Ich selbst bin aber kein Fan dieser Kommunikationsform. Meine
Chat-Erfahrungen beschränken sich auf einige wenige kurze Besuche eines Chats.
Abgesehen davon, dass ich nicht dazu veranlagt bin, einer mir unbekannten Person
mein Herz auszuschütten und persönliches von mir zu erzählen, besitze ich auch
nicht die Fertigkeit die PC-Tastatur so schnell zu bedienen wie es in einem Chat
aufgrund der Schnelligkeit erforderlich ist um den Redefluss zu gewährleisten.. Mir ist
es auch zu anstrengend, die schnell vorbeiziehenden Zeilen mitzuverfolgen, und
darauf zu achten ob mich vielleicht jemand angesprochen hat. Bin ich dann endlich
mal angesprochen worden verging schon einige Zeit bis ich den PC mit meiner
Antwort gefüttert habe und dies wurde mir dann auch immer zu langwierig, denn es
benötigt ja eine Unmenge an Zeit bis so eine Unterhaltung zu laufen beginnt und ich
war meist mit der Art der Unterhaltung selbst auch nicht zufrieden. Dies liegt aber an
mir selbst. Da trägt das Chatten selbst keine Schuld dran.
Ich bin aber Mitglied einer Community.(Þ „Uboot“). Dazu kam ich durch eine
Freundin und es sind auch einige Bekannte dort Mitglieder. Jedes Mitglied besitzt
eine „Nickpage“ die Information über den Besitzer enthält und auf der Nachrichten
hinterlassen werden können. Es macht Spass sich gegenseitig Nachrichten auf den
Pages zu hinterlassen und ich versende auch meine E-Mails von der dortigen
Adresse. Die Art und Weise der Kommunikation im „Uboot“ zu kommunizieren gefällt
mir gut und ich empfinde es auch als angenehmer, dass ich die Leute, mit denen ich
in Kontakt bin, auch persönlich kenne. Aber im Endeffekt bleib es jedem selbst
überlassen ob und wie er im Internet kommuniziert.
1. Vorstellung der Hypothese:
Die richtige Hypothese zu finden gestaltete sich anfangs schwierig. Die allgemeine
Fragestellung lautete „Kommunikation im Internet“. Nach längerer Diskussion kamen
wir zur gemeinsamen Feststellung, dass jeder von uns bereits Erfahrungen mit den
verschiedenen Kommunikationsformen im Internet gemacht hat. Unser spezielles
Augenmerk galt jedoch dem Chatten, da es ein sehr aktuelles Thema für uns ist.
5
Wie sind wir zu unserer spezifischen Hypothese gekommen?
Da wir alle das Problem teilen, eher unauffällige Nicknames im Chat zu besitzen, war
es des Öfteren schwierig Kontakte zu knüpfen und somit ein kontinuierliches
Gespräch im Chat zu führen. Es war meist sehr zeitaufwendig Kontakte herzustellen.
Weiters war es vonnöten mehrmals die Chatgruppe anzusprechen um diese auf uns
aufmerksam zu machen, da wir von niemanden angesprochen wurden.
Trotzdem bemerkten wir bald, dass andere Personen wiederum öfter angesprochen
wurden als wir, obwohl sie kein spezielles Interesse zeigten die Gruppe auf sich
aufmerksam zu machen. Nach längerer Zeit entdeckten wir eine Gemeinsamkeit bei
den bereits erwähnten Personen – sexuell anzügliche Nicknames.
Um nun diese Vermutung zu bestätigen, führten wir in der Lehrveranstaltung –
Empirisch-analytische Methoden und Umfrageforschung, ein kleines
Forschungsprojekt mit folgender Hypothese durch:
„Je mehr Sexualität man mit einem Nickname assoziiert, umso
leichter und schneller macht man Bekanntschaften im offenen
Chat.“
2. Forschungsmethoden:
3.1. Befragung:
Der Fragebogen erschien uns als eine geeignete Methode, diese Hypothese zu
prüfen, da es unserer Meinung nach die idealste Methode ist an ein breites Publikum
heranzutreten. Bei der Gestaltung des Fragebogens war es wichtig für uns, die der
Hypothese entsprechenden Fragen, zu stellen.
Die für die Chats, Chatrooms und Nicknames verwendeten Bezeichnungen wurden
von uns im WWW recherchiert und schlussendlich sind wir zu der unten angeführten
Gestaltung des Fragebogens gelangt.
6
4.1.1. Fragebogen:
Gosch Susanne, Gross Daniela, Grundner Andrea, Mostetschnig Desirée
Empirisch – analytische Methoden und Umfrageforschung
Untersuchung zum Nickname
1.
männlich
weiblich
2.
Wie lautet Dein Nickname im Internet ?
____________________________________________
3.
Wie viele Identitäten besitzt Du im www ?
1
2
3
4 oder mehr
4.
Welchen der folgenden Chats würdest du gerne aufsuchen?
Einen Chat wie z.B.: Ö3
Einen Chat wie z.B.: Praline
Einen Chat wie z.B.: Microsoft
Einen Chat wie z.B.: Kleine Zeitung
5.
Welchen Chatroom würdest Du bevorzugen ?
einen Chatroom wie z.B.: Meet – me od. Date – Line
einen Chatroom wie z.B.: Partyraum od. Chill – Out
Egal
7
6.
Mit welchem Geschlecht chattest Du hauptsächlich?
Frauen
Männer
Egal
6.1
(weiter bei Frage 6.1)
(weiter bei Frage 6.2)
(weiter bei Frage 6.3)
Welcher der folgenden Namen spricht dich am ehesten an?
Kosenamen so wie z.B.: Lovegirl, Bienchen, Kätzchen, Dategirl,...
Anzügliche Namen so wie z.B.: Strapsliesl, Chatschlampe, Sexbomb,...
Namen wie z.B.: Claudia, Scully, Musicgirl, Blondie, …
6.2
Welcher der folgenden Namen spricht dich am ehesten an?
Kosenamen so wie z.B.: Loverboy, Latinolover, Kuschelbär, Dreamboy,...
Anzügliche Namen so wie z.B.: Sexact, Sexmachine, Besorger, ...
Namen wie z.B.: Mike, Tommyboy, Jonny, ...
6.3
Welcher der folgenden Namen spricht Dich am ehesten an ?
Anzügliche Namen so wie z.B.: Pussycat, Chatdream, Betthengst, Sexgott,...
Namen wie z.B.: Indianer, Lichterkette, Schatzl, Flamingo, ...
7.
Zu welchem Typ von Nicknamen würdest du einige deiner letzten Chatpartner
zuordnen ?
1 = trifft zu 2 = trifft weniger zu 3 = trifft kaum zu 4 = trifft nicht zu
1
2
3
4
lustig
sexuell anzüglich
abstrakt
erotisch
unspektakulär
8
Keine Ahnung
8.
Nach welchen Kriterium hast Du deinen Chatnamen ausgewählt?
1 = trifft zu 2 = trifft weniger zu 3 = trifft kaum zu 4 = trifft nicht zu
1
2
3
4
persönlicher Bezug
um zu provozieren
um beim anderen Geschlecht
Aufmerksamkeit zu erreichen
keine Ahnung
9.
Würdest Du deinen Nickname als sexuell ansprechend bezeichnen ?
Ja
Nein
Keine Ahnung
Vielen Dank für Deine Mitarbeit!
5.1.2. Die Durchführung:
Um einen möglichst großen Stichprobenumfang zu erhalten, entschieden wir uns
vorab 80 Fragebögen via E-Mail zu versenden. Die dafür erforderlichen Adressen
entnahmen wir von der Homepage des ZIDs. Ohne spezielles Auswahlverfahren
wählten wir die ersten fünfzig dort angeführten Adressen. Die restlichen dreißig
stellten wir aus unseren privaten Adressbüchern zur Verfügung. Bedingt durch die
Tatsache, dass dies unsere Bekannten sind, wurde es als eine Art
Freundschaftsdienst angesehen die Fragebögen eiligst auszufüllen und
zurückzusenden.
Die Rücklaufquote der versendeten Fragebögen aus dem ZID-Adreßbuch war zu
gering (was wahrscheinlich auf die Überfütterung durch Newsletter zurückzuführen
ist. Weiters werden viele Accounts angelegt, aber nie wieder genützt) und so wurden
einige Fragebögen persönlich verteilt um den Stichprobenumfang von achtzig
Personen zu erreichen.
9
5.1.3. Darstellung der Ergebnisse:
männlich weiblich
60
50
40
30
Percent
20
10
0
männlich
weiblich
männlich weiblich
Anzahl Identitäten
50
Percent
40
eine
zwei
drei
vier oder
mehr
Total
30
20
Percent
10
38,9
27,8
22,2
11,1
100,0
Valid Cumulative
Percent
Percent
38,9
38,9
27,8
66,7
22,2
88,9
11,1
100,0
100,0
0
eine
zwei
drei
vier oder mehr
Anzahl Identitäten
Welcher Chat
70
60
Percent
50
Ö3
Praline
Microsoft
Kleine
Zeitung
Total
40
30
Percent
20
61,1
5,6
11,1
16,7
94,4
Valid Cumulative
Percent
Percent
64,7
64,7
5,9
70,6
11,8
82,4
17,6
100,0
100,0
10
100,0
0
Ö3
Praline
Microsoft
Kleine Zeitung
Welcher Chat
10
Welcher Chatroom
60
Percent
50
meet me
od.date
line
party raum
od. chill
out
egal
Total
40
30
Percent
20
10
0
meet me od.date line party raum od. chill
11,1
Valid Cumulative
Percent
Percent
11,1
11,1
38,9
38,9
50,0
50,0
100,0
50,0
100,0
100,0
egal
Welcher Chatroom
Mit welchem Geschlecht
60
50
Percent
40
frauen
männer
egal
Total
30
Percent
20
22,2
27,8
50,0
100,0
Valid Cumulative
Percent
Percent
22,2
22,2
27,8
50,0
50,0
100,0
100,0
10
0
frauen
männer
egal
Mit welchem Geschlecht
Namen (weiblich)
60
50
Percent
40
kosename
anzügliche
namen
namen
Total
30
Percent
20
10
5,6
5,6
Valid
Percent
25,0
25,0
Cumulativ
e Percent
25,0
50,0
11,1
22,2
50,0
100,0
100,0
100,0
0
kosenamen
anzügliche namen
namen
Namen (weiblich)
11
Namen (männlich)
50
Percent
40
kosenamen
anzügliche
namen
namen
Total
30
20
Percent
10
11,1
5,6
11,1
27,8
Valid Cumulative
Percent
Percent
40,0
40,0
20,0
60,0
40,0
100,0
100,0
100,0
0
kosenamen
anzügliche namen
namen
Namen (männlich)
Namen (egal)
100
Percent
80
anzügliche
namen
namen
Total
60
40
38,9
50,0
77,8
100,0
100,0
100,0
20
Percent
11,1
Valid Cumulative
Percent
Percent
22,2
22,2
0
anzügliche namen
namen
Namen (egal)
Nick anderer (lustig)
70
Percent
60
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
50
40
30
Percent
20
10
61,1
22,2
Valid Cumulative
Percent
Percent
61,1
61,1
22,2
83,3
11,1
11,1
94,4
5,6
5,6
100,0
100,0
100,0
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
trifft nicht zu
Nick anderer (lustig)
12
Nick anderer (sexuell anzüglich)
60
50
Percent
40
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
30
Percent
20
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
5,6
22,2
Valid Cumulative
Percent
Percent
5,6
5,6
22,2
27,8
50,0
50,0
77,8
22,2
22,2
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick anderer (sexuell anzüglich)
Nick anderer (abstrakt)
50
Percent
40
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
30
20
Percent
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
11,1
38,9
Valid Cumulative
Percent
Percent
11,1
11,1
38,9
50,0
38,9
38,9
88,9
11,1
11,1
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick anderer (abstrakt)
Nick anderer (erotisch)
40
Percent
30
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
20
Percent
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
11,1
33,3
Valid Cumulative
Percent
Percent
11,1
11,1
33,3
44,4
27,8
27,8
72,2
27,8
27,8
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick anderer (erotisch)
13
Nick anderer (unspektakulär)
40
Percent
30
20
Percent
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
trifft nicht zu
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
33,3
33,3
Valid Cumulative
Percent
Percent
33,3
33,3
33,3
66,7
22,2
22,2
88,9
11,1
11,1
100,0
100,0
100,0
Nick anderer (unspektakulär)
Nick eigener (personl. Bezug)
100
Percent
80
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
60
40
Percent
20
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
83,3
5,6
Valid Cumulative
Percent
Percent
83,3
83,3
5,6
88,9
5,6
5,6
94,4
5,6
5,6
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick eigener (personl. Bezug)
Nick eigener (provozieren)
60
Percent
50
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
40
30
Percent
20
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
11,1
11,1
Valid Cumulative
Percent
Percent
11,1
11,1
11,1
22,2
22,2
22,2
44,4
55,6
55,6
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick eigener (provozieren)
14
Nick eigener (aufmerksamkeit)
50
Percent
40
trifft zu
trifft
weniger zu
trifft kaum
zu
trifft nicht
zu
Total
30
20
Percent
10
0
trifft zu
trifft weniger zu
trifft kaum zu
5,6
11,1
Valid Cumulative
Percent
Percent
5,6
5,6
11,1
16,7
38,9
38,9
55,6
44,4
44,4
100,0
100,0
100,0
trifft nicht zu
Nick eigener (aufmerksamkeit)
Eigener Nick anzüglich?
80
Percent
60
ja
nein
keine
ahnung
Total
40
Percent
20
16,7
72,2
11,1
100,0
Valid Cumulative
Percent Percent
16,7
16,7
72,2
88,9
11,1
100,0
100,0
0
ja
nein
keine ahnung
Eigener Nick anzüglich?
Wie aus der Darstellung der Ergebnisse deutlich hervorgeht, sind die Ergebnisse
nicht so ausgefallen wie wir es uns erwartet haben. Dies dürfte an der mangelnden
Ehrlichkeit bedingt durch fehlende Anonymität beim beantworten des Fragebogens
liegen. Dies könnte auf das Vorhandensein eines Schamgefühls und der Angst vor
Eingriffe in die Intimsphäre zurückzuführen sein.
Aufgrund der durch den Fragebogen erzielten Ergebnisse wären wir gezwungen
gewesen unsere Hypothese zu falsifizieren. Somit entschlossen wir uns weiters zu
einer verdeckten teilnehmenden Beobachtung, da wir den Ergebnissen des
Fragebogens kritisch gegenüberstanden.
5.2. Verdeckte Teilnehmende Beobachtung
Die verdeckte Teilnehmende Beobachtung ist eine Beobachtung bei der man am
Geschehen teilnimmt, ohne dass andere Teilnehmer, also Personen, wissen, dass
man eigentlich ein gewisses Verhalten oder Handeln beobachtet.
Ergänzend zu unserem Fragebogen erwies sich diese Methode als sehr hilfreich, da
sie neben dem theoretischen Teil erstens praktisch angewendet werden kann und
zweitens den Faktor der fehlenden Anonymität eliminiert.
15
In unserem Fall sind wir zu diesem Zweck in öffentliche Chats eingestiegen, immer
mit unterschiedlichen Nicknames, und haben die verschiedenen Reaktionen auf
unsere Namen beobachtet.
5.2.1. Die Durchführung:
Bevor wir unsere Beobachtung durchführen konnten hat sich unsere Gruppe
zusammen gesetzt und sich überlegt unter welchen Namen wir in den Chat
einsteigen könnten. Wir entschlossen uns dann erstmals dazu, mit vier
verschiedenen Namen in den selben Chat einzusteigen, wobei wir jeweils zwei
anzügliche Namen und zwei „normale“ wählten.
Die Beobachtung sah dann so aus, dass wir mit jedem Namen in den Chat separat
einstiegen. Da wir die anderen Chatter nicht gezielt ansprechen wollten, um das
Ergebnis zu verfälschen, haben wir einfach für alle anderen lesbar „Hallo“
geschrieben. Dieses „Hallo“ haben wir dann drei Mal mit dem jeweiligen Namen
wiederholt. Da wir nicht mit der Absicht ein Gespräch zu führen diesen virtuellen
Treffpunkt aufsuchten, haben wir nur gezählt wie oft wir „angeflüstert“ bzw. „normal
angesprochen“ wurden und danach auch gleich wieder den Chat verlassen.
5.2.2. Beobachtung1:
Schon vor Beginn der Beobachtung war uns klar, dass die Anzahl der Personen, die
uns möglicher Weise ansprechen, nicht sehr groß sein wird und haben uns deshalb
vorab für eine simple Strichliste, zur Veranschaulichung, entschieden.
Die erste Beobachtung führten wir im Ö3 Chat durch, im Raum meet-me.
Die Namen, welche wir ausgesucht haben, lauten: Strapsliesl, FeuchtesGirl,
Sandra21 und Manfred25. In dieser Reihenfolge begaben wir uns in den oben
genannten Raum, wobei wir pro Name nie länger als ca. 2 Minuten im Chat
anwesend waren und nie mehr als drei Mal „Hallo“ gesagt haben:
Strapsliesl
III
FeuchtesGirl
IIII
Sandra21
I
Manfred25
Aus dieser Tabelle geht klar hervor, dass die Namen, mit denen man Sexualität
assoziiert, am öftesten angesprochen wurden. Wichtig ist es vielleicht auch, zu
erwähnen, dass es auch meistens die selben Chatter waren die uns angesprochen
haben.
Nach dieser Beobachtung nach zu urteilen, hätte sich unsere Hypothese bestätigt.
5.2.3. Beobachtung2:
Auch bei der zweiten Beobachtung haben wir uns vorab für eine einfache Tabelle mit
Strichen entschieden.
Diesmal war der Ort der Durchführung jedoch ein anderer. Für die zweite
Beobachtung haben wir aus reiner Willkür den Pro7 Chat und den Raum ProSieben
gewählt. Diesmal lauteten unsere Namen LoveBoy21, Magdalena19, HotLove69 und
Franz23. Die Gegebenheiten waren wie bei der Beobachtung im Ö3 Chat: Wir
blieben ca. zwei Minuten im Raum und machten erneut wieder nur mit „Hallo“ drei
Mal auf uns aufmerksam.
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LoveBoy21
III
Magdalena19
I
HotLove69
IIIII
Franz23
Auch anhand dieser Tabelle kann man erkennen, dass ebenfalls die sexuell
anzüglichen Namen am ehesten angesprochen wurden und unsere Hypothese wäre
auch diesmal bestätigt.
3. Diskussion der Methode:
4.1. Susanne Gosch
Mir wird eigentlich erst im Nachhinein klar, wie interessant und was für eine tolle
Aufgabe unser Miniprojekt war. Ich glaube, dass die Aufgabe, die uns in dieser
Lehrveranstaltung gestellt wurde, einer der Hauptgründe für die Wahl meines
Studiums war.
Die Entscheidung, welche Methode wir zur Überprüfung unserer Hypothese
verwenden würden, war sehr spannend und interessant. Es fiel uns eigentlich nicht
sehr schwer. Wir dachten uns, dass ein Fragebogen sehr treffend wäre, was sich
letztendlich als unrichtig heraus stellte. Weiters haben wir, auf den Hinweis von
unserer Lehrveranstaltungsleiterin hin, uns der Hilfe eines Experiments bedient.
Dieses kleine Experiment , welches wir im offenen Chat durchführten, war eine weise
Entscheidung und machte noch dazu ziemlich viel Spaß. Zu sehen, wie Chatter auf
einen Nicknamen reagieren, war faszinierend.
Durch das Experiment habe ich eine zusätzliche Bestätigung meiner Vermutung
bekommen, dass ein anzüglicher Nickname bei virtuellen Gesprächen gewisse
Vorteile bringt.
Im Großen und Ganzen, hatte ich keine Probleme mit der Entwicklung des
Fragebogens und mit der Anwendung der Methoden. Es war einfach nur interessant
und machte Spaß.
4.2. Andrea Grundner
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass diese Lehrveranstaltung die erste ist, in der
ich, in meinem Studium, mit praktisch, angewandten Methoden der
Umfrageforschung zu tun hatte.
Bereits bevor wir die Fragestellung erfahren haben und uns dann auf eine spezielle
Hypothese geeinigt haben, wurden uns die verschiedensten Methoden der
Umfrageforschung näher gebracht und wir bekamen so einen Einblick, welche
Möglichkeiten wir später haben um an unserem „Miniprojekte“ zu arbeiten.
Es sind alle verschiedenen Methoden brauchbar und in der Wissenschaft weit
verbreitet, doch an dem Punkt, an dem ich in meinem Leben stehe, und ich würde
mich noch als „Leihe“ der Wissenschaft bezeichnen. Ich habe noch nicht viele
Erfahrungen mit den diversen Methoden gemacht. Als die geläufigsten würde ich
wohl die Befragung und das Experiment bezeichnen.
17
Deshalb war es für mich, als wir dann anfingen die Hypothese auszuarbeiten und die
Methoden zu wählen, eigentlich schwer mich mit einer Methode zu befassen, mit der
ich noch nie gearbeitet habe. So schien mir, und ich denke auch meinen Kollegen,
die Befragung als beste und auch einfachste Methode, mit der wir nicht sehr viel
falsch machen konnten. Eine andere Überlegung von mir war auch, dass man mit
einem Fragebogen eine breite Masse erreichen kann.
Das unser Thema für gewisse Leute zu „heiß“ ist und es auch Probleme mit den
Rückmeldungen der verschickten Fragebögen geben wird, damit habe ich anfangs
nicht gerechnet. Ich denke, dass wenn man in diesem Bereich noch keine
Erfahrungen gesammelt hat, es schwer ist von vornherein abzuschätzen welche
Probleme sich ergeben könnten.
Natürlich wäre es unmöglich eine Hypothese, in der es um chatten und auch
Nicknames geht, aufzustellen, ohne dass wir selbst einen Chat aufsuchen bzw. auch
auf dieser Ebene eine Untersuchung durchzuführen. Somit blieben uns nicht viele
Möglichkeiten offen. Eine offene teilnehmende oder auch eine nicht teilnehmende
Beobachtung zum Beispiel wäre für diese Art von Forschung nicht geeignet und
somit war es klar für mich, dass die beste Forschungsmethode, zur Verifizierung
unserer Hypothese, die versteckte teilnehmende Beobachtung ist. Wenn niemand
unser Vorhaben kennt, ist es leichter für ihn sich natürlich und unbefangen zu
verhalten. Diese Kriterium sprich schon vorab gegen die offene teilnehmende
Beobachtung.
In den offenen Chats ist es so, dass man entweder registriert sein sollte um hinein zu
gelangen oder sich, um den Chat zu betreten, einen Nickname aussuchen muss. So
kann auch die nichtteilnehmende Beobachtung nicht funktionieren, da man das
Geschehen in einem Chat nicht beobachten kann, ohne sich vorher, auch wenn nur
mit einem Nickname, zu erkennen geben muss.
Meiner Meinung nach haben wir mit der Befragung zwar die breitere Masse erreicht,
jedoch nicht dort angesetzt, wo wir es hätten sollen.
4.3. Desirée Mostetschnig
Unsere erste Methode die Hypothese zu prüfen war wie schon mehrmals erwähnt,
eine BEFRAGUNG, also die wohl am häufigsten angewandte
sozialwissenschaftliche Forschungsmethode. Wir haben also mittels Fragebogen
individuelle Daten gesammelt, und diese dann zu aggregativen Daten vereinigt. Hier
wäre noch anzumerken, dass der Fragebogen zu ca. 80% aus Meinungsfragen, also
aus Fragen die eine subjektive Stellungnahme verlangen, besteht.
Das größte Problem das diese Forschungsmethode mit sich brachte war wohl
unsere Unterschätzung der Nachteile einer Befragung. Da die Gültigkeit von
Befragungsergebnissen stark von Unkenntnis, Irrtum, Gedächtnisschwäche und
in unserem Fall vor allem die Unwahrhaftigkeit der Befragten beeinträchtigt
wird. Aber darauf wird in der eigentlichen Arbeit schon zu genüge hingewiesen.
Die erste Schwierigkeit war natürlich die Gestaltung der Hypothese. Die
Formulierung der Fragestellung bzw. der zu prüfenden Hypothese muss klar und
eindeutig sein. Bevor wir also einen Fragebogen über anzügliche Namen
entwerfen konnten, mussten wir zuerst feststellen was für uns das Wort anzüglich
überhaupt bedeutet. Damit auch die Befragten verstehen was wir unter anzügliche
Namen meinten gaben wir im Fragebogen bei der Auswahl der Namen die
verschiedenen Optionen Kosenamen, anzügliche Namen und einfach nur Namen mit
entsprechenden Beispielen dazu, an (siehe Punkt 6.1, 6.2, 6.3, im
Fragebogen).
18
Der Fragebogen sollte aber natürlich auch entsprechend aufgebaut sein. Dieser
Punkt ist von uns aus Unerfahrenheit in gewissen Bereichen nur unvollständig erfüllt
worden. Es fehlte zum Beispiel eine genaue Anweisung wie der Fragebogen
auszufüllen sei. Aus diesem Grund gab es von den Befragten her auch einige
Missverständnisse bei den Punkten 6., 6.1, 6.2, und 6.3. Nachdem also zum Beispiel
das Wort Männlich, beim Punkt 6 angekreuzt worden ist, wäre es für diese Person
mit Punkt 6.2. weitergegangen. Dies wurde zwar in einer kurzen Bemerkung
unsererseits vermerkt, wurde jedoch des öfteren nicht beachtet. Die Befragten
entschlossen sich nämlich irgendwo ein Kreuz anzubringen, egal welche Aussage
sie beim Punkt 6. getroffen hatten. Auch wäre es ratsam gewesen den Beginn des
Fragebogens mit einen zur lückenlosen Beantwortung motivierenden Vortext zu
versehen. Auch bei der Durchführung der Befragung selbst gab es einige
Schwierigkeiten die jedoch auch in der eigentlichen Arbeit bereits angesprochen
werden.
Da wir mit unserem Fragebogen in einen eher intimen Bereich der Befragten
vorstießen war es für mich eigentlich von Anfang an klar, dass die Ergebnisse
nicht ganz der Realität entsprechen würden. Mit einer derartigen Abweichung
zu unserer BEOBACHTUNG hätte ich allerdings nicht gerechnet. Obwohl man als
Forscher eigentlich keine Falsifizierung der Hypothese annehmen darf, habe ich
trotzdem, auf Grund meiner Erfahrungen im Chat, von Anfang an, an die Richtigkeit
der aufgestellten Hypothese geglaubt. Durch die Beobachtung wurde die
Hypothese zwar falsifiziert, nur hätte dieser Bereich unseres Forschungsprojektes
für ein wirklich eindeutiges Ergebnis, noch ausgebaut werden müssen. Die
Auswertung der 80 Fragebögen jedoch verifizierte unsere Hypothese zu meinem
großen Erstaunen.
4.4. Daniela Gross
Die gewählten Methoden erscheinen mir sehr passend. Die Schwierigkeiten damit
entstanden erst im Lauf der Arbeit. Ich war sehr unzufrieden mit der Tatsache, dass
sich die Anzahl der Rückmeldungen in Grenzen hielt. Doch dieses Problem wurde
bereits im Lauf der Arbeit mehrmals angesprochen.
Der Fragebogen selbst war meiner Meinung nach nicht schwer zu erstellen. Denn
nach dem wir alle wussten was das Ziel der Forschung sein soll, und welche
Tatsachen wir untersuchen wollen, war es schnell geschehen die passenden Fragen
zu formulieren.
Auch das Experiment ging ohne Große Schwierigkeiten vor sich. Nachdem die
Namen und der Ort der Untersuchung feststanden, ging es damit schnell voran, da
wir uns darauf geeinigt haben nur kurz auf uns Aufmerksam zu machen und dann
abzuwarten.
Im Verlauf der Vorlesung erhielten wir immer wieder Anweisungen wie die Arbeit
weitergeführt werden sollte und das erschien mir als sehr sinnvoll und hilfreich, denn
so konnte parallel zur Veranstaltung gearbeitet werden, was das Ganze sehr
erleichterte.
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4. Probleme der Durchführung:
5.1. Fragebogen:
·
·
·
·
Das bereits erwähnte Problem der Rücklaufquote
Mangelnde Anonymität der Methode des Fragebogens
Dadurch verursachte, teils fehlende Ehrlichkeit der Rezipienten
Teilweise falsches Ausfüllen des Fragebogens
5.2. Beobachtung:
·
Verfälschung der Ergebnisse: Es ist uns aufgefallen, dass es manche Chatter
gibt, die jeden ansprechen der einen Raum betritt, egal welchen Geschlechts
oder Namen. Somit muss es also nicht an den von uns gewählten Namen
liegen, dass wir angesprochen wurden.
5. Verbesserungsvorschläge:
Wir müssen uns zweifellos eingestehen, dass es vorteilhafter gewesen wäre mehr
Zeit in die Auswahl der Methoden zu investieren. Wie aus Punkt 5.2. hervorgeht, war
die Methode der verdeckten teilnehmenden Beobachtung sehr effektiv, hätte jedoch
ausführlicher durchgeführt werden müssen. Da wir bei der Überlegung der Methode
den Fragebogen schon von vornherein bevorzugt haben, galt die Beobachtung
eigentlich nur als ergänzende Methode.
Der Fragebogen hingegen erwies sich, wie in der Arbeit bereits erwähnt, für die
Prüfung unserer Hypothese als überhaupt nicht geeignet.
Wir spielten auch mit dem Gedanken den Fragebogen in ein Forum zu stellen, doch
die dafür benötigten Kenntnisse waren leider nicht vorhanden und es fand sich auch
kein Informatiker der sich uns ohne Honorar zur Verfügung stellte.
6. Schlussresümee:
Unsere Hypothese wurde durch die verdeckte teilnehmende Beobachtung verifiziert.
Der Fragebogen hingegen falsifizierte unsere Hypothese. Somit ist eine eindeutige
Lösung der Fragestellung leider nicht möglich gewesen.
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7. Literaturangabe zur Methode:
Hunt, Morton: Die Praxis der Sozialforschung: Reportagen aus dem Alltag einer
Wissenschaft;
Frankfurt-New York / 1991 / Campus Verlag.
R. König: Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. 1, Stuttgart 1967
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