Messemarkt China Der asiatische Markt ist einer der
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Messemarkt China Der asiatische Markt ist einer der
Quelle: www.auma.de/Messemarkt/Messemärkte Ausland/Länderberichte 10/2005 Messemarkt China Der asiatische Markt ist einer der bedeutendsten Exportmärkte deutscher Unternehmen. Die Exporte aus Deutschland nach Fernost wachsen jedes Jahr um etwa 17 %. China mit einem jährlichen BIPWachstum von 8-9 % ist der mit Abstand attraktivste Markt, insbesondere im Bereich der Investitionsgüter. Der perfekte Türöffner zu den Verbrauchermärkten sind nach wie vor Messen vor Ort, da gerade kleine und mittelständische Unternehmen mit relativ geringen finanziellen Rücklagen ihre Produkte zeigen können. Das Geschäftsrisiko bleibt ebenfalls überschaubar. Die chinesische Messelandschaft spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wider: sie wächst ununterbrochen und zieht zahlreiche international agierende Messeveranstalter und – dienstleister in das Reich der Mitte. Die kommenden Jahre – so wird prognostiziert – bescheren dem ostasiatischen Land ein jährliches Messe-Wachstum von 20 %. Wesentlich hierfür ist sicherlich, dass die Industrie die Bedeutung von Messen als Marketinginstrument erkannt hat. Mit dem Beitritt Chinas in die WTO und den damit stark reduzierten Einführzöllen werden vor allem die Importe von qualitativ hochwertigen Produkten, besonders der Konsumgüterindustrie, wachsen. Demnach wächst auch der Anteil ausländischer Aussteller auf chinesischen Messen stetig. Allein von 1997 bis 2003 hat sich die Zahl der Messen auf rund 2.600 pro Jahr verdreifacht. Viele Veranstaltungen sind jedoch von der Thematik ähnlich oder gleich, und im ungünstigsten Fall finden sie parallel statt. So wurden in 2004 rund 50 Messen zum Thema Elektronik und Unterhaltungselektronik organisiert. Mehr als 60 Veranstaltungen deckten die Kraftfahrzeug- und KfzZulieferbranche ab; etwa 70 Veranstaltungen widmeten sich pharmazeutischen und medizinischen Produkten. In China existieren etwa 60 international/überregional relevante Messegelände mit zum Teil sehr unterschiedlichen Standards und einer Brutto-Ausstellungsfläche von insgesamt rund 2,2 Mio. m2. Neben den Messezentren Shanghai, Peking, Guangzhou, Shenzhen, Dongguan und Xiamen sind weitere wichtige Messestandorte Dalian und Zhuhai, wo wenige, aber wichtige Messen stattfinden. Sehr schnell entwickeln sich auch die Provinzhauptstädte Chengdu, Shenyang, Nanjing und Wuhan. Weitere Großprojekte sind in Bau oder Planung, wie das Messegelände im südchinesischen Perlflussdelta mit anvisierten 1,2 Mio. m2 Fläche, neue Ausstellungsflächen im Rahmen der olympischen Spiele 2008 im Norden Pekings sowie zusätzliche 600.000 m2 Hallenfläche anlässlich der EXPO 2010 in Shanghai. Aber auch andere Großstädte ziehen mit dem Aus- und Neubau von Messegeländen nach, so dass eine Überkapazität an Ausstellungsflächen und mögliche Nichtauslastungen vorprogrammiert sind. Insbesondere Westchina, wie z. B. Chongqing - die Stadt verfügt mit dem Chongqing International Convention and Exhibition Centre (CQCEC) und dem Chongqing Exhibition Centre (CEC) über zwei moderne Messegelände -, das mit hohen Steuervergünstigungen ausländische Investoren anlocken soll, möchte sich zukünftig als attraktiver Messestandort sehen. Shanghai Gemessen an der Internationalität und Bedeutung der Fachmessen, bleibt Shanghai nach wie vor der bedeutendste Messestandort Chinas. Das modernste Messezentrum der Stadt, das Shanghai New International Expo Centre (SNIEC), hat gegenwärtig 80.500 m2 Hallenfläche. Im Dezember 2004 hat der Board of Directors des SNIEC, zu dem auch die German Exposition Corporation International (GEC), bestehend aus den Messen 2 Düsseldorf, München und Hannover, gehört, den weiteren Ausbau des Geländes beschlossen. Bis zum Frühjahr 2006 sollen demnach 103.000 m2 Hallen- und 100.000 m2 Freifläche zur Verfügung stehen. In 2004 trafen sich auf 61 Messen etwa 36.000 Aussteller und 2,3 Mio. Besucher aus dem Inund Ausland auf dem SNIEC. Seit seiner Erbauung 1992 hat das Shanghai International Exhibition Center (Intex Shanghai) im Hongqiao Distrikt mehr als 200 nationale und internationale Messen beherbergt. Mit einer Hallenkapazität von 12.000 m² verfügt das Gelände über zwei Messehallen von jeweils 6.000 m² über zwei Ebenen. Unweit vom Intex Shanghai befindet sich das Shanghai Mart. 1999 eröffnet, war es bisher Messeplatz für mehr als 120 nationale und internationale Veranstaltungen. Es befindet sich im Hongqiao Wirtschafts- und Technologiegebiet und hat eine Ausstellungsfläche von mehr als 21.000 m². Die beiden größten Messehallen besitzen eine Kapazität von 8.200 m² und 6.200 m². Das Shanghai Exhibition Center (SEC) ist das älteste Messegelände in Shanghai. Es verfügt über eine Hallenkapazität von 22.000 m². Das Shanghai Everbright Convention & Exhibition Center (SECEC) wurde 1999 in Betrieb genommen. Der Komplex ist in den Ost- und Westturm unterteilt. Der westliche Turm umfasst ein Ausstellungsgelände von 24.000 m² über drei Ebenen. Der Ostturm mit Hotel, Büroräumen und Appartements vereint Ausstellungshallen von 15.000 m² über zwei Ebenen. Das Gelände befindet sich im Südwesten Shanghais. Im Februar 2004 hat die GEC eine Absichtserklärung mit der Stadtregierung der Stadt Zhengzhou und der Zhengzhou International Conference and Exhibition Corporation unterzeichnet. Demnach wird das deutsche Konsortium den chinesischen Partnern beratend beim Bau und Betrieb des neuen Messe- und Kongressgeländes zur Seite stehen. Peking In China gibt es etwa 140 Messegelände. Davon befinden sich allein in Peking sieben mit einer Hallenfläche von insgesamt 150.000 m², was die Stadt gleichzeitig zum wichtigsten Messestandort in Nordchina macht. In Peking befindet sich auch der Sitz des wichtigsten Messeveranstalters Chinas, der China International Exhibition Corporation (CIEC), die ca. 50 Messen organisiert. Das größte und wichtigste Messegelände ist das China International Exhibition Centre, das sich 10 km nordöstlich von Downtown Peking bzw. 20 km vom Flughafen befindet. Seit der Gründung 1985 wurden auf dem Gelände des CIEC mehr als 400 internationale Messen durchgeführt. Zu den wichtigsten Fachmessen haben sich die China International Machine Tool Exhibition (CIMT), China International Textile Machinery Exhibition (CITME) oder die Metallurgy & Metal China entwickelt. Das CIEC hat eine Hallenkapazität von 60.000 m² und ein Freigelände von 7.000 m². Das Beijing Exhibition Centre (BEC) wurde 1954 mit einer Hallenkapazität von 15.000 m² eröffnet. Seit der Modernisierung in 2001 stehen 22.000 m² zur Verfügung. Das Freigelände von insgesamt 8.000 m² wurde ursprünglich für die Ausstellung von Maschinen der Schwerindustrie und Landwirtschaft konzipiert. Mittlerweile kann dort auch Technik der Leichtindustrie, wie Elektronik, gezeigt werden. Das knapp 10-jährige China World Trade Centre (CWTC) befindet sich im Herzen Pekings. Der Komplex mit Kongress- und Ausstellungsflächen, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten wird vom China World Tower dominiert. Das Ausstellungsgelände von 10.000 m² umfasst drei Hallen von 2000 m², 3.500 m² und 2.400 m². 3 Ein weiteres wichtiges Messegelände in Peking ist das National Agricultural Exhibition Centre (NAEC), das 1959 im Pekinger Chaoyang District 20 km vom Flughafen gebaut wurde. An das China Agriculture Ministry angeschlossen, umfasst das Gelände 18.000 m² Hallenkapazität und 40.000 m² Freifläche. Seit seinem Bau wurden dort mehr als 300 nationale und internationale Messen veranstaltet. Mit den bevorstehenden Olympischen Spielen 2008 in Peking ist ein neues Ausstellungsgelände in Planung. Ab 2003 soll, nach Angaben des China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT), das New China International Exhibition Center nördlich der Hauptstadt als Teil des Beijing Olympic Park errichtet werden. Innerhalb von drei Jahren werden dort 200.000 m² überdachte Ausstellungsfläche erbaut. Guangzhou Das südchinesische Guangzhou ist mit insgesamt 235.000 m2 Hallenkapazität der größte Messeplatz Asiens. Vor allem die Exportwarenmesse Chinese Export Commodities Fair (CECF) bestimmt zu mehr als 30 % das Exportvolumen chinesischer Güter. Bei der Herbstveranstaltung in 2004 holten die chinesischen Aussteller mehr als 40 Mrd. US$ Auftragsvolumen ein. In Pazhou befindet sich das neu errichtete Guangzhou International Convention & Exhibition Centre, das mit einer Hallenfläche von 149.000 m2 momentan das größte Messegelände Asiens ist. 2005 finden dort 40 Fachmessen statt; im nahe gelegenen alten Messegelände in Liuhua 23. Im April 2005 haben die Ausschreibungen für den Designwettbewerb zu einem weiteren Veranstaltungszentrum begonnen. Guangzhou will 150-180 Mio. € in Gebäude zwischen 205.000 und 215.000 m² Fläche investieren. Shenzhen Shenzhen profitiert vor allem von seiner unmittelbaren Nähe zu Hongkong. Mit etwa 60 Messen pro Jahr ist Shenzhen besonders für die Schmuck- und Uhrenindustrie interessant. Wichtige Veranstaltungen sind aber auch Branchenmessen für die Optoelektronik, Elektronik, Multimedia, wie z. B. die Digital Medium Technology China, Biotechnik sowie die international bedeutende Hi-Tech Fair. Diese und weitere Messen sind auf das Shenzhen Convention & Exhibition Center (SZCEC) umgezogen. Das modernste Messegelände der Stadt ist zugleich das zweitgrößte in China. Es bietet 105.000 m² Hallenfläche sowie Platz für 3.000 Konferenzteilnehmer. Das zweite bedeutende Messegelände in Shenzhen ist das China Hi-Tech Fair Exhibition Centre mit einer Hallenkapazität von 36.000 m2. Dongguan Das ebenfalls im südlichen China gelegene Dongguan lebt vor allem von der Leichtindustrie. So werden vorwiegend elektrische Geräte, pharmazeutische Produkte, Lebensmittel, Textilien und Schuhe in den zahlreichen Fabriken hergestellt. Diese Produkte bestimmen auch die Messethemen. Dort finden u. a. die wichtigsten Leder- und Schuhmessen Asiens, wie die China Shoes / China Shoetec statt. Mitveranstalter ist die Messe Düsseldorf China. In 2003 fanden in Dongguan 57 Messen und Veranstaltungen mit etwa 3 Mio. interessierten Besuchern statt. 4 Xiamen Die China International Fair for Investment and Trade (CIFIT) im südchinesischen Xiamen hat sich zu einem Treffpunkt für ausländische Investoren mit chinesischen Ausstellern aus vielen Provinzen entwickelt. Langfristiges Ziel der Veranstalter der CIFIT ist es, die Messe als internationale Investitionsmesse in China zu etablieren. Das Xiamen International Conference & Exhibition Center hat eine Hallenkapazität von 35.000 m2. Deutsche Veranstalter Seit 2001 hat die Messe Düsseldorf in China zehn Messethemen erfolgreich platziert. Zu den bedeutendsten zählen u. a. die China Med in Peking, die erstmals in 2004 angelaufene Wire & Tube China und die All-in-Print China, die in Shanghai stattfinden. Mit insgesamt sechs Vertretungen ist die Messe Düsseldorf in China präsent. Neben Hongkong, Shanghai, Peking, Guangzhou und Chongqing besteht seit 2004 eine Vertretung in Shenyang. Auch die Messe Frankfurt, aktivster deutscher Messeveranstalter in Asien, setzt verstärkt auf China. So wurde die Messe Frankfurt Shanghai in 2004 der Tochtergesellschaft in Hongkong zugeordnet. Damit haben die Frankfurter die Möglichkeit, Veranstaltungen auf dem Festland ohne chinesischen Partner durchzuführen. Zu den neuen Eigenveranstaltungen der Messe Frankfurt in China gehört in 2005 die Paperworld China in Shanghai mit Schwerpunkt auf Bürobedarf und Büroautomatisierung. Seit 2004 liegt Asien auch im Fokus der Koelnmesse. Der deutsche Messeveranstalter etablierte zusätzlich in China, Indien und Thailand acht neue Eigenveranstaltungen. So wurden im März 2004 erstmals die interzum Guangzhou oder im September 2004 die Sweets China in Shanghai durchgeführt. Die Imaging Expo China wurde mit der Verlegung von Peking nach Shanghai in 2005 um den Themenbereich Interphoto erweitert. Zum Portfolio der Kölner gehören Möbel und Möbelzulieferung, Fotografie, Nahrungsmittel und Werkzeuge. Die Koelnmesse besitzt neben dem neu eröffneten Büro in Guangzhou seit August 2004 drei weitere Vertretungen in China: Peking, Shanghai und Hongkong. Wichtigste Messe im IT-Bereich, Consumer Electronics sowie Software & Service bleibt die von der Deutschen Messe AG jährlich durchgeführte CeBIT asia in Shanghai. 2005 wurde die Messe in drei neue Themenbereich untergliedert. So standen in den einzelnen Bereichen Produkte für professionelle Anwender, Anwendungen für den Heim- und Entertainmentbereich sowie Komponenten und Fertigprodukte für internationale Einkäufer im Fokus. Des Weiteren kooperiert die DMAG ab dem laufenden Jahr mit der China Electronic Appliance Corp. (CEC). Die Messe München etablierte sich z. B. mit ihren Eigenveranstaltungen electronicaChina/ProductronicaChina sowie der erstmals in 2004 durchgeführten Messe IFAT China und der Transport Logistic China in Shanghai. Von den insgesamt 38 Eigenveranstaltungen deutscher Messeveranstalter in 2004 unter dem Label German Trade Fair Quality Abroad (GTQ) wurden 27 Messen in Shanghai, neun in Peking und jeweils eine in Dongguan und Guangzhou durchgeführt. Im Jahr 2005 fanden bisher 40 Messen statt die Mehrzahl in Shanghai. Auslandsmesseprogramm Im Auslandsmesseprogramm 2006 des Bundes nimmt China wiederum eine Spitzenstellung ein. Von insgesamt 254 geplanten deutschen Gemeinschaftsbeteiligungen entfallen 58 auf das Festland China. 5 In 2005 fanden bei gegenwärtig 234 gelisteten Gemeinschaftsbeteiligungen deutscher Unternehmen im Ausland 47 in China statt. EXPO 2010 Zur Weltausstellung in Shanghai in 2010 erwarten die Veranstalter 200 Länder und etwa 70 Mio. Menschen. Das neue Expo-Gelände umfasst 5,28 km2; die Infrastrukturarbeiten am Fluss Hangpu haben im Sommer 2004 begonnen. An direkten Investitionen sind 30 Mrd. CNY (ca. 3 Mrd. €) vorgesehen; der Ausbau der städtischen Infrastruktur wird mit 300 Mrd. CNY veranschlagt. Mindestens 20 % der Expo-Projekte werden an private Auftragnehmer vergeben. Im Juni 2004 hat das Organisationskomitee der Shanghaier Expo seine Arbeit aufgenommen. Die Deutsche Messe AG verhandelt seit Ende 2004 mit der Shanghai World Expo Group über eine Kooperation. Neben intensiver Beratung bieten die Hannoveraner den Bau der Hallen und die Organisation der Länderpavillons an. Das chinesische Organisationskomitee möchte fünf erfahrene Messegesellschaften aus dem In- und Ausland in die Organisation der EXPO einbeziehen, die vom 1. Mai bis 31. Oktober 2010 stattfindet. Leitthema der Weltausstellung ist “Bessere Stadt, besseres Leben“. Wirtschaftsbeziehungen Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Seit 2002 ist China nach den USA der zweitwichtigste deutsche Exportmarkt außerhalb Europas. Deutschland ist der mit Abstand größte Handelspartner der VR China und steht in der Rangfolge der weltweiten Handelspartner Chinas auf Platz sechs. Seit 1998 wächst der deutsche Export nach China (ohne Hongkong) mit zweistelligen Prozentzahlen; in 2004 um 16 %. Deutsche Unternehmen verkaufen vor allem Maschinen und Anlagen sowie elektrotechnische Produkte und Spezialgeräte. Des Weiteren werden Kraftfahrzeuge exportiert. Aus China bezieht die Bundesrepublik elektrotechnische Erzeugnisse, Textilien, Bekleidung sowie Maschinen und Anlagen. Deutschland ist seit 1999 Chinas größter europäischer Investor. Bis Mitte 2004 summierten sich die deutschen Direktinvestitionen in China auf ca. 9,8 Mrd. US$. Vertretungen der deutschen Wirtschaft Unternehmen, die in China ausstellen möchten, stoßen auf eine Menge von organisatorischen und sprachlichen Problemen. Um den Messeauftritt erfolgreich zu praktizieren, bieten Vertretungen der deutschen Wirtschaft in Form von Delegiertenbüros wertvolle Hilfe an. Diese befinden sich in Peking, Shanghai und Guangzhou. Kontakt Natalja Winges Referentin Regionen: Mittel- und Osteuropa, China, Hongkong, Taiwan, Korea, Japan AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. Littenstr. 9, 10179 Berlin Tel: 030-24 000-124 Fax: 030-24 000 320 E-Mail: [email protected]