Messemarkt Frankreich
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Messemarkt Frankreich
Quelle: www.auma.de/Der Messemarkt/Messemärkte Ausland Stand: 6/2015 Messemarkt Frankreich Frankreich ist nach Deutschland und Großbritannien das wichtigste Industrieland in Europa und zählt zu den sechs größten Volkswirtschaften der Welt. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2014 von 2.132 Mrd. Euro liegt Frankreich innerhalb der EU an dritter Stelle, hinter Deutschland (2.904 Mrd. Euro) und erstmals auch hinter Großbritannien (2.222 Mrd. Euro). Frankreich erholt sich nur schwer von der seit 2012 anhaltenden Stagnationsphase. Im Jahr 2014 erreichte das Wirtschaftswachstum 0,2%, und für 2015 wird ein Wachstum von 0,7% erwartet. Über die Hälfte des französischen BIP wird mit Dienstleistungen erwirtschaftet, weitere rund 12% von der Industrie und 5% von der Bauwirtschaft. Rund 30% des BIP werden in der Region Paris Ile-de-France erzielt, während sich die verbleibenden 70% auf 21 Regionen sowie auf die Überseedepartements verteilen. Branchen Die stärksten Exportbranchen sind die Hochtechnologien der Luft- und Raumfahrt, die Metall- sowie die pharmazeutische Industrie, Luxusgüter wie Textilien, Accessoires und Kosmetik sowie landwirtschaftliche Produkte. Importiert werden in erster Linie chemische Erzeugnisse, Erdöl, Maschinen sowie Produkte der Automobilindustrie. Außenhandel Die Exporte Frankreichs mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 428.923 Mio. Euro blieben 2014 stabil, nachdem sie im Jahr zuvor um 1,2% gesunken waren. Insbesondere Automobile, Industrie- und Landwirtschaftsmaschinen sowie chemische Produkte konnten nach Rückgängen in den Vorjahren wieder verstärkt ausgeführt werden, in erster Linie in Länder der EU. Exporte von Produkten der Luft- und Raumfahrt sowie von meist weniger konjunkturabhängigen Luxusgütern verzeichneten nach Steigerungen im Vorjahr weitere Zuwächse. Rückläufig sind hingegen die Ausfuhren landwirtschaftlicher Produkte. Grund hierfür ist der Preisverfall für Getreide. Frankreich exportierte 2014 weniger Lebensmittelprodukte als in den Vorjahren, die in diesem Bereich von Wachstum geprägt waren. Ähnlich verhält es sich mit pharmazeutischen Produkten. Deren Export ging 2014 ebenfalls nach Jahren positiver Entwicklung zurück. Insgesamt sanken die Importe Frankreichs im Jahr 2014 um 1,3% auf 500.404 Mio. Euro. Dies ist insbesondere auf die gefallenen Energiepreise zurückzuführen, entsprechend geringer waren auch die Ausgaben für diesen Bereich. Die Importe etwa von Kleidung und Lederwaren, pharmazeutischen Produkten, Automobilen und Automobilzulieferprodukten verzeichneten hingegen Wachstum. Im Jahr 2014 gingen rund 60% der französischen Exporte in Länder der Europäischen Union. Deutschland bleibt der mit Abstand wichtigste Han- Erfolg durch Messen 2 delspartner Frankreichs: Exporten in Höhe von 71.196 Mio. Euro stehen Importe im Wert von 85.859 Mio. Euro gegenüber. Die weiteren wichtigen Handelspartner Frankreichs sind Spanien, Belgien, Italien, die Niederlande, Großbritannien sowie China und die USA. Im Jahr 2013 verzeichnete Frankreich eine steigende Anzahl exportierender Unternehmen, ihre Anzahl blieb 2014 mit 121.500 stabil – 37% davon exportierten lediglich in ein einziges Land. Mehr als 80% der französischen Exporteure beabsichtigen, ihren Export-Umsatz im Jahr 2015 zu erhöhen (Euler Hermes-Barometer). Impulse werden hauptsächlich in den Bereichen Industrieausstattung, Chemie und Lebensmitteln erwartet. Mit einem Anteil von mehr als 90% prägen Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern die Struktur von Frankreichs Außenwirtschaft. Sie tätigen jedoch nur knapp 15% der Exporte, während die wenigen großen französischen Exporteure rund die Hälfte der französischen Exporte verantworten und die mittelgroßen Unternehmen knapp 35%. Messewirtschaft Paris als internationaler Messeplatz dominiert zwar nach wie vor den französischen Messemarkt, aber auch Messen in anderen Städten des Landes ziehen mittlerweile Interessenten aus dem Ausland an. Zumindest die großen Messegesellschaften Comexposium, Reed Expositions France und GL events, aber auch Congrès et Expositions de Bordeaux, sind bestrebt, ihre Veranstaltungen internationaler zu gestalten und auch im Ausland zu etablieren. Dafür dürfte nicht allein der Wettbewerb von Messegesellschaften auf internationaler Ebene ausschlaggebend sein, sondern auch die Konkurrenz im Land selbst. Der starken nationalen Wettbewerbssituation treten immer mehr Messeplätze mit der Renovierung und Erweiterung von Messe- und Kongressgeländen oder gar mit Neubauten entgegen. Nachdem im Jahr 2012 rund 218 Mio. Euro in französische Messe- und Kongresszentren investiert wurden, waren es 2013 erneut 214 Mio. Euro. Manche Messeplätze versuchen, durch das Einbinden privater und international vernetzter Akteure wie GL events dem Wettbewerb standzuhalten. Die französische Messewirtschaft konnte im Jahr 2013 die relativ positive Entwicklung der Jahre 2011 und 2012 bestätigen. Dies geht aus den Zahlen hervor, die der französische Verband der Messe- und Event-Industrie UNIMEV veröffentlichte, geprüfte Zahlen zu rund 70% der Messen in Frankreich. Danach stellten 2013 117.891 Firmen auf 521 Fachmessen auf einer Fläche von 2,8 Mio. m² aus; 10,26 Mio. Besucher wurden registriert. Für den Vergleich mit den jeweiligen Vorveranstaltungen wurde zwischen zwei Gruppen unterschieden: Publikumsmessen und gemischte Fachbesucher-/Publikumsmessen auf der einen Seite und reine Fachbesuchermessen auf der anderen Seite. Für die untersuchten Messen in den jeweiligen Gruppen lagen statistische Daten über ihre Vorveranstaltungen vor. Erfolg durch Messen 3 Bei den 222 Publikumsmessen und gemischten Fachbesucher/Publikumsmessen nahmen die vermietete Fläche um 3,3% und die Anzahl der Aussteller um 3,6%. ab. Den geringsten Rückgang gab es bei der Besucherzahl mit 0,7%. Aus der Gruppe reiner Fachbesuchermessen wurden 132 Messen mit ihren Vorveranstaltungen verglichen. Hier stellt sich die Entwicklung etwas positiver dar: Die vermietete Fläche nimmt um 1,4% (2012: +0,7%) ab, die Ausstellerzahl steigt um 4,2% (2012: 0,7%) und die Besucherzahl steigt ebenfalls um 1,7% (nach Rückgang in 2012). Im Jahr 2013 konnte also nur die vermietete Fläche den Wachstumskurs nicht halten. Die Entwicklung der Publikumsmessen war im Jahr 2013 dagegen wie auch im Vorjahr durchweg negativ. Bei der Betrachtung von 197 Fachbesuchermessen im Hinblick auf ihre Internationalität fällt die hohe Internationalität auf der Ausstellerseite im Jahr 2013 auf: 44% der Aussteller kamen aus dem Ausland. Sie mieteten rund 40% der vermieteten Fläche an. Auf Besucherseite wurde der ausländische Anteil mit 28% angegeben. In Bezug auf die Herkunft von Ausstellern und Besuchern liegt Asien im Jahr 2013 hinter Europa auf dem zweiten Platz. Wie auf den internationalen Messen in Deutschland war Italien auch in Frankreich Spitzenreiter unter den ausländischen Ausstellern. Bei der Besucherzahl wurde Italien erstmals von Großbritannien überholt. Die 5.313 italienischen Aussteller machten 15,6% aller ausländischen Aussteller in Frankreich aus; die 49.896 italienischen Besucher entsprechen 9,5% aller ausländischen Besucher. Aus Großbritannien kamen 50.390 Besucher (9,6%), gefolgt von Belgien mit 42.710 Besuchern (8,1%) und Deutschland mit 39.898 Besuchern (7,6%). Dagegen waren 2.834 deutsche Aussteller auf Messen in Frankreich vertreten, so dass Deutschland hier Rang 2 belegt. Großbritannien folgt an dritter, Spanien an vierter und Belgien an fünfter Stelle. Mit 2.063 Ausstellern liegt China auf Rang 6. Förderung von Messebeteiligungen Welche Messen als international bezeichnet werden dürfen, wurde 2009 von Frankreichs Wirtschaftsministerium festgelegt. Hier werden zwei Bezeichnungen unterschieden: „international simple“ und „international confirmé“. Als „international simple“ (oder „international“) werden Messen bezeichnet, bei deren Vorveranstaltung mindestens 10% der Aussteller oder mindestens 5% der Besucher aus dem Ausland ermittelt wurden. Als „international confirmé“ (etwa: bestätigt international) werden Fachmessen bezeichnet, bei deren Vorveranstaltung mindestens 20% der Aussteller und mindestens 25% der Besucher, mindestens aber 1.000 Fachbesucher (inkl. Journalisten) aus dem Ausland registriert wurden. Französische Aussteller können für Inlandsmessen, die den Kriterien von „international confirmé“ entsprechen, staatliche Finanzhilfe für ihre Messebeteiligung beantragen. Die Messen sind unter http://www.programmefrance-export.fr/ zu finden. Erfolg durch Messen 4 Französische Aussteller können sich jährlich an 150-160 französischen Gemeinschaftsständen auf Messen im Ausland beteiligen. Dabei spielt Deutschland mit etwa 25 Messen eine besondere Rolle. Organisiert werden die „Pavillons France“ von Business France (http://businessfrance.fr) ehemals als UBIFRANCE bekannt. Weitere rund 30 französische Gemeinschaftsstände auf weltweiten Nahrungsmittelmessen veranstaltet die SOPEXA (http://www.sopexa.com/index.php), eine Marketinggesellschaft der Branche. Geprüfte Messedaten Das Ministerium für Mittelstand, Handel, Handwerk und Freie Berufe in Frankreich erließ im Jahr 2006 Verordnungen, die die Bekanntmachung von Messen durch den Geländebetreiber regeln. Demnach liegt es bei den Betreibern von Messegeländen, alle dort stattfindenden Veranstaltungen eines Jahres bis zum 1. Oktober des Vorjahres beim Präfekten des zuständigen Departements zu melden. Hierbei müssen statistische Angaben zur jeweiligen Vorveranstaltung vorgelegt werden, die von einer vom zuständigen Ministerium zugelassenen Prüforganisation geprüft sein müssen. Es werden geprüfte Daten zu Netto-Ausstellungsfläche, Ausstellerzahl, Anzahl der Besuche und Frequentierung verlangt, bei Fachmessen auch die Besucherzahl. Bei Erstveranstaltungen sind diese Daten zu schätzen. Dem voraus geht die Registrierung des Messegeländes beim Präfekten. Veranstalter von Fachmessen auf einem Gelände, das nicht beim Präfekten registriert ist, müssen dieselben statistischen Daten spätestens zwei Monate vor Messebeginn beim zuständigen Präfekten einreichen. Als Grund für die Einführung dieser Verpflichtung zur Offenlegung geprüfter Messedaten nannte das Ministerium die Sicherheit sowie die Sicherung der öffentlichen Ordnung. Beides könne nur gewährleistet werden, wenn vor Beginn einer Veranstaltung deren Größe und der zu erwartende Besucherstrom bekannt sind. Prüforganisationen COFRAC, das französische Gremium für Akkreditierung, erkennt derzeit zwei Unternehmen für die Prüfung von Messedaten an: EXPOCERT (http://www.expocert.fr) ist eine private und unabhängige Organisation und beschäftigt sich in erster Linie mit der Prüfung von Messedaten in Frankreich. EXPO’STAT wurde ausschließlich für die Prüfung von Messedaten in Frankreich von OJS (s. u.) und anderen gegründet. Für weitere Prüforganisationen ist eine Legitimierung für zunächst vier Jahre möglich. Heute ist das Office de Justification des Statistiques (OJS – Büro für statistische Nachweise) ein Teil von UNIMEV, dem französischen Verband der Branche (s. u.), und konzentriert sich nun auf Analysen und Studien des gesamten Marktes. Vor der Einführung der Prüfungspflicht für Messen in Frankreich war OJS die einzige zugelassene Prüforganisation im Land, vergleichbar mit der FKM Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen in Deutschland (http://fkm.de). Erfolg durch Messen 5 OJS wurde bereits im Jahr 1967 von mehreren französischen Messeveranstaltern gegründet. Verbände Der französische Messeverband wurde stetig erweitert, zunächst um den Kongress-Sektor, dann sukzessive um die Bereiche Events und Dienstleistungen. Seit Mitte 2013 tritt der Verband als UNIMEV Union Française des Métiers de L’Evénement (Französischer Verband der Event-Industrie (http://www.unimev.fr)) auf, wobei Messen weiterhin eine bedeutende Rolle einnehmen. Mitglieder des Verbandes sind Geländebetreiber, Veranstalter sowie Dienstleister jeweils aus den Bereichen Messen, Kongresse und Events. Mit mehr als 400 Mitgliedern, darunter 151 Veranstalter von 750 Messen und Kongressen, 68 Messegelände und 53 Kongressgebäude steht UNIMEV für etwa 90% der gesamten Messe-, Kongress-, Event- und Dienstleistungsbranche in Frankreich. Zur internationalen Vermarktung eigener Fachmessen können sich Messeveranstalter in Frankreich an Promosalons wenden und mit ihrer jeweiligen Messe dort Mitglied werden. Dieser privatwirtschaftlich finanzierte Verband verfügt mit mehr als 55 Büros in 120 Ländern über ein ausgeprägtes internationales Netzwerk. In Deutschland ist Promosalons in Köln durch die Internationale Messen in Frankreich GmbH (IMF) (www.messeninfrankreich.de) vertreten. 2005 vermarktete Promosalons noch 70 französische Messen international, heute sind es 82, darunter 15 Auslandmessen französischer Veranstalter. Ziel ist in erster Linie, mehr ausländische Aussteller und Besucher auf die Fachmessen nach Frankreich zu bringen. Paris Im Jahr 2013 fanden im Großraum Paris 395 Messen statt, darunter 200 Fachbesucher- und 195 Publikums-Messen. Verglichen mit dem turnusbedingten Vergleichsjahr 2011 wurden sieben Messen weniger veranstaltet. Im stärkeren geraden Messejahr 2012 fanden in Paris 407 Messen statt, 12 mehr als 2010. Ein genereller Rückgang der Anzahl veranstalteter Messen ist also nicht zu verzeichnen. Aussteller und Besucher aus dem Ausland tragen in bedeutendem Maße zur Entwicklung der Messen im Großraum Paris bei. So stieg die Zahl ausländischer Aussteller 2013 im Vergleich zu 2011 um 6% auf 25.400, während die Gesamtzahl der Aussteller im selben Zeitraum um 1% auf 96.594 abnahm. Der Anteil ausländischer Aussteller auf den 395 Messen in Paris entspricht damit 26% (2012: 29,5%) und ist im Zweijahresvergleich seit den Krisenjahren 2008 und 2009 auf Wachstumskurs. Die Messen des Jahres 2013 in Paris zogen 573.500 Besucher aus dem Ausland an, 3% mehr als 2011. Demgegenüber verzeichneten die Messen einen Rückgang der gesamten Besucherzahlen um 0,3% auf 8.822.474, die ausländischen Gäste waren demnach auch hier ein Wachstumsmotor. Erfolg durch Messen 6 Der Anteil ausländischer Besucher belief sich damit auf 6,5% wie auch im Jahr 2012, als insgesamt 9,7 Mio. Besucher auf den 407 Messen gezählt wurden. Messegelände Der Großraum Paris verfügt über mehr als 15 Gelände, auf denen Messen veranstaltet werden. Auf Frankreichs bedeutendstem Messeplatz entstanden 2008 mit dem Zusammenschluss der Messeaktivitäten der damaligen Pariser Industrie- und Handelskammer (heute: Industrie- und Handelskammer Paris Ile-de-France (http://www.cci-paris-idf.fr/)) und des Immobilienkonzerns Unibail-Rodamco zwei 50/50-Joint Ventures VIPARIS (www.viparis.com) und COMEXPOSIUM (http://www.comexposium.com)). Die zehn von den beiden Parteien betriebenen Messe- und Kongresszentren firmieren unter VIPARIS (Venues in Paris) und sind Plattform für jährlich 330 Messen, im Jahr 2014 fanden 24 Erstveranstaltungen statt. Da das französische Wirtschaftsministerium VIPARIS mit einem Marktanteil von 90% in einer marktbeherrschenden Position sieht, muss sich das Unternehmen an Vorgaben des Staates halten, etwa bei der Vermietung der Gelände an Veranstalter. Zu VIPARIS gehört mit Paris-Nord Villepinte das größte Messegelände nicht nur in Paris, sondern auch in ganz Frankreich. Es liegt nur 15 Autominuten vom internationalen Flughafen Paris Charles de Gaulle entfernt. Die neun Messehallen umfassen eine Fläche von 242.082 m². Zuletzt wurde das seit 1982 bestehende Gelände 2010 um eine Halle mit 36.000 m² erweitert und Anfang 2014 wurde eine Galerie mit 4.000 m² eröffnet, die zwei Hallen verbindet. Im Rahmen der Verträge, die bei der Gründung von VIPARIS geschlossenen wurden, soll das Messegelände Paris-Nord Villepinte mittelfristig auf 350.000 m² vergrößert werden. Hier werden jährlich mehr als 2 Mio. Besucher gezählt. Die 32 internationalen Messen des Jahres 2013 generierten für die Wirtschaft der Region mehr als 1,7 Mrd. Euro. Auf diesem Messegelände finden vor allem Fachmessen statt und viele der ausstellerstärksten Messen der Stadt. Dazu gehören etwa die Internationale Nahrungsmittelausstellung SIAL mit rund 5.800 Ausstellern, die Internationale Ausstellung für Innendekoration, Geschenkartikel und Tischdekoration Maison & Objet, die zweimal jährlich mit rund 2.600 Ausstellern stattfindet, sowie die Internationale Fachmesse für Bauwesen BATIMAT, die alle zwei Jahre eine Plattform für rund 2.000 Aussteller bietet. Zu VIPARIS gehört auch das zweitgrößte Messegelände des Landes, Paris expo Porte de Versailles, 15 Autominuten vom Flughafen d’Orly entfernt. Es besteht seit 1923 und war bis zur Erweiterung des Geländes Paris-Nord Villepinte im Jahr 2010 das größte Messegelände Frankreichs. Heute verfügt es über acht Hallen mit 219.759 m² Ausstellungsfläche. Das Messegelände soll in den nächsten neun Jahren mit Investitionen in Höhe von fast Erfolg durch Messen 7 500.000 Euro bei laufendem Messebetrieb modernisiert werden. Geplant ist ein Rückbau auf 216.000 m² Hallenfläche. Während auf dem Messegelände in Paris-Nord Villepinte überwiegend Fachmessen veranstaltet werden, spielen in Paris expo Porte de Versailles Publikumsmessen eine größere Rolle. Einige bedeutende Fachmessen sind in den vergangenen Jahren nach Paris-Nord Villepinte umgezogen. Demgegenüber findet die Internationale Fachmesse für Ausstattung und Verwaltung von Hotels, Restaurants, Cafés und Kantinen EQUIP’HOTEL seit 2014 in Paris expo Porte de Versailles statt. Zu den weiteren wichtigen Messen zählt dort etwa auch die Internationale Messe Foire de Paris, bei der jedes Jahr rund 2.000 Aussteller auf ca. 600.000 Besucher treffen. Besonders publikumsstark sind die Verbraucherausstellungen Le Mondial de l’Automobile (Internationaler Automobilsalon) und SIA, Salon International de l’Agriculture, Foire de Paris. Aber auch Fachmessen wie etwa die Internationale Bootsschau und Wassersport-Ausstellung NAUTIC finden hier statt. Das in Paris drittgrößte Messegelände Paris Le Bourget, ebenfalls Teil von VIPARIS, verfügt über fünf Hallen mit 80.000 m² Ausstellungsfläche. Ursprünglich wurde das Gelände nur für die Internationale Luft- und Raumfahrt-Schau (Salon de l'Aéronautique et de l'Espace) genutzt. Neben dieser finden in den Messehallen u. a. auch die Internationale Textilmesse Texworld sowie die Apparel Sourcing Paris statt. Beide werden von der Messe Frankfurt France veranstaltet. Comexposium nutzt dieses Messegelände nicht. Im Palais des Congrès de Paris mit 19.000 m² Ausstellungsfläche werden kleinere Fachmessen veranstaltet. Auch dieser Veranstaltungsort gehört zu VIPARIS. Eine teilbare Ausstellungshalle mit insgesamt 9.000 m² steht im Cnit Paris La Défence zur Verfügung. Sie wird insbesondere für Kongresse mit begleitender Ausstellung genutzt. Auch das Carrousel du Louvre mit 7.100 m² Fläche wird von VIPARIS verwaltet. Ebenfalls zu VIPARIS gehört das Gelände Espace Champerret mit einer Ausstellungsfläche von 9.100 m². In drei Hallen können Verbraucherausstellungen mittlerer Größe sowie auch kleine Fachmessen stattfinden. VIPARIS erzielte im Jahr 2014 mit der Geländevermietung und anderen Aktivitäten einen Umsatz von 316 Mio. Euro. VIPARIS stellte Flächen für 277 Messen und 123 Kongresse zur Verfügung. Zum Vergleichsjahr 2012 ging der Umsatz um 11,6 Mio. Euro zurück, im Vergleich zu 2013 erzielte das Unternehmen ein Plus von 18,6 Mio. Euro. Messeveranstalter Auf Veranstalterseite spielt Comexposium (http://www.comexposium.com), ebenfalls ein 50/50-Joint-Venture der Industrie- und Handelskammer Paris Ile-de-France und des Immobilien- Erfolg durch Messen 8 konzerns Unibail-Rodamco, eine bedeutende Rolle. Comexposium erwirtschaftete 129,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2014 und steigerte damit seinen Umsatz gegenüber 2013 um rund 12 Mio. Euro. Im Vergleich zu 2012 fiel der Umsatz im Jahr 2014 allerdings deutlich niedriger aus (145,8 Mio. Euro). Für Unibail-Rodamco stellt der Veranstaltungsbereich einen relativ kleinen Anteil im Unternehmensportfolio dar. Der Konzern beabsichtigt nun, seinen Anteil zu veräußern. Derzeit ist eine Vereinbarung mit dem britischen Investor Charterhouse zur Prüfung der Übernahme in Kraft. Charterhouse beteiligt sich mit privatem Kapital in erster Linie an Unternehmen in Westeuropa und tritt bisher nicht in der Messewirtschaft in Erscheinung. Comexposium hat 114 Fach- und Publikumsmessen im Portfolio, die sich auf 17 Branchen verteilen. Mit der Internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen und Bautechnik Intermat, der Internationalen Nahrungsmittelausstellung SIAL, der Internationalen Messe für Landwirtschaft und Viehzucht SIMA, der Internationalen Landwirtschaftsausstellung SIA und der Internationalen MehrbranchenKonsumgütermesse Foire de Paris, veranstaltet Comexposium fünf der zehn größten Messen in Paris. Im Ausland ist Comexposium derzeit mit 17 Eigenveranstaltungen in Algerien, Argentinien, Brasilien, China, Indonesien, Kanada, Thailand, der Türkei, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv – besonders in den Sektoren Landwirtschaft, Nahrungsmittel und Mode. Mit 50 Fach- und Publikumsmessen in Frankreich ist Reed Expositions France (REF) (http://www.reedexpo.fr) der zweitwichtigste Messeveranstalter in Paris. REF ist eine Tochtergesellschaft des britischen Messeveranstalters Reed Exhibitions, der wiederum zur Unternehmensgruppe Reed Elsevier gehört. Auf den 50 Messen, die 18 Themenbereichen zuzurechnen sind, präsentieren sich 18.000 Aussteller den rund 1,22 Mio. Besuchern, darunter zwei der zehn größten Messen in Paris: Die Internationale Fachmesse für Bauwesen BATIMAT sowie die zweimal jährlich stattfindende Internationale Ausstellung für Innendekoration, Geschenkartikel und Tischdekoration maison & objet. Letztere wird vom branchenspezifischen Messeveranstalter SAFI organisiert, der eine gemeinsame Tochter des Arbeitgeberverbands der Kunstateliers Frankreichs und von REF ist. Die Messen von REF finden überwiegend auf Messegeländen in Paris statt. Die Einbindung in den international tätigen Mutterkonzern Reed Exhibitions bietet dem Veranstalter ein weites internationales Vertriebsnetz. Rund zehn Fachmessen etablierte REF an ausländischen Messeplätzen in Algerien, Brasilien, Indien, Marokko, Singapur und den USA. Hauptbranchen sind hierbei Innendekoration und Geschenkartikel, Umwelt- und Energiewirtschaft sowie Zulieferindustrie. Das Unternehmen brachte andererseits ebenfalls Messen der Unternehmensgruppe auf den französischen Messemarkt, wie z. B. die World Nuclear Exhibition. Erfolg durch Messen 9 Neben Comexposium und Reed Expositions France ist auch die Unternehmensgruppe GL events (www.gl-events.com) aus Lyon in Paris aktiv. GL events ist Frankreichs größtes Unternehmen im Bereich Messe- und Eventwirtschaft mit einem Umsatz von 939,4 Mio. Euro im Jahr 2014. Die Geschäftsfelder des an der Pariser Börse notierten Unternehmens reichen vom Betrieb von Messe- und Kongresszentren über die Organisation von Messen und Kongressen bis hin zum Standbau, anderen Messe- und Marketingdienstleistungen und der Durchführung von Kultur-, Sport- und Politikveranstaltungen. Als Eigentümer von mehr als 300 Fach- und Publikumsmessen für zahlreiche Branchen ist GL events bestrebt, diese auf die selbst betriebenen Messegelände in Frankreich und der Welt zu bringen. Die größte Messe des Veranstalters in Paris ist die Première Vision Paris - The global event for fashion industry professionals. Diese Fachmesse veranstaltet GL events gemeinsam mit dem französischen Verband der Textilhersteller zweimal jährlich. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene französische Modemessen auch von ursprünglich anderen Veranstaltern in die Première Vision Paris integriert. In Frankreich betreibt GL events derzeit neun Messegelände, zusätzlich zwei in Italien und je eines in Brasilien, China und Ungarn. Auch als Messeveranstalter ist GL events im Ausland aktiv, etwa in Brasilien, Chile, Italien, Marokko, Russland, der Schweiz, Singapur, der Türkei, Ungarn und den USA. Die Unternehmensgruppe setzt sowohl im Geländemanagement als auch bei ihrer Veranstaltertätigkeit weiterhin auf Expansion. Wenn in der Vergangenheit Betreiberkonzessionen in französischen Städten ausliefen, wie etwa in Bordeaux und Paris Porte de Versailles, bewarb sich auch GL events um den Zuschlag. Das Unternehmen gründet neue Messen oder dupliziert bestehende an anderen Messeplätzen, kauft passende Unternehmen und Veranstaltungen auf und schließt Managementverträge für Messegelände sowohl in Frankreich als auch weltweit. Lyon Frankreichs drittgrößte Stadt Lyon verfügt über das größte Messegelände des Landes außerhalb von Paris. Nach der Hauptstadtregion ist die Region Rhône-Alpes mit Lyon als Hauptstadt zweitwichtigstes Wirtschaftszentrum des Landes. Im Eurexpo Lyon (http://www.eurexpo.com) steht eine Ausstellungsfläche von 114.274 m² zur Verfügung. Die letzte Erweiterung von 9.000 m² wurde im März 2015 in Betrieb genommen. Mit ihr möchte Eurexpo Lyon einerseits den großen internationalen und wachsenden Messen Rechnung tragen und andererseits zusätzliche Veranstaltungen zu gut ausgelasteten Zeiten ermöglichen. Jedes Jahr werden hier 50 bis 60 Fach- und Publikumsmessen von verschiedenen Veranstaltern organisiert. Viele davon sind lokal, regional oder national ausgerichtet, einige davon sind jedoch auch international von Bedeutung. Von den jährlich rund 15.000 in Lyon Erfolg durch Messen 10 ausstellenden Unternehmen kommen 18% aus dem Ausland. Der durchschnittliche Jahresumsatz wird auf 27 Mio. Euro beziffert. Eigentümer des Messegeländes ist COFIL (Comité de la Foire de Lyon), dem u. a. die Stadt, die Region und die IHK angehören. Das Management liegt bei SEPEL, das zu 53% der IHK Lyon und zu 47% der Unternehmensgruppe GL events gehört. Dabei liegt die eigentliche Betreibertätigkeit bei GL events. Wichtigster Messeveranstalter in Lyon ist GL events. Aber auch verschiedene Gastveranstalter sind auf dem Eurexpo Lyon aktiv, darunter auch Comexposium und Reed Expositions France. Zu den größten Fachmessen in Lyon gehören die Internationale Fachmesse für Catering, Hotel und Lebensmittel SIRHA, die Internationale Fachmesse für Wasser-, Luft-, Lärm- und Abfalltechnik Pollutec und die World Pool and Spa Exhibition PISCINE Global. Die größte Verbraucherausstellung ist die Internationale Messe von Lyon. Bordeaux Im Südwesten des Landes gelegen, verfügt Bordeaux mit dem Parc des Expositions (http://www.bordeaux-expo.com) über das viertgrößte Messegelände Frankreichs. Auf vier Messehallen verteilen sich rund 81.897 m². Eigentümer des Messegeländes ist die Société Bordelaise des Equipements Publics d’Exposition et de Congrès (SBEPEC), an der die Stadt Bordeaux 70% und der Kommunalverband von Bordeaux 30% der Anteile halten. CEB - Congrès et Expositions de Bordeaux betreibt die Hallen. CEB erzielte im Jahr 2014 einen Umsatz von 27,3 Mio. Euro mit den Kongresszentren der Stadt Palais des Congrès und Centre de Congrès Cité Mondiale (beide vom CEB betrieben) sowie mit dem Hangar 14, einem weiteren Ausstellungsgelände speziell für kleinere Veranstaltungen. In dem Umsatz ist auch die Veranstaltertätigkeit von CEB berücksichtigt. Insgesamt fanden 2014 auf dem Messegelände von Bordeaux 26 Fachmessen mit 2.753 Ausstellern statt. Die Modernisierung des Geländes ist bis 2017 vorgesehen. Bedeutende internationale Fachmessen in Bordeaux haben einen Bezug zum Weinbau. Wenngleich ihre Teilnehmerzahlen seit 2009 rückläufig sind, bleibt die größte Fachmesse in Bordeaux die Gastveranstaltung Internationale Fachmesse für Weine und Spirituosen VINEXPO. Der Anteil ausländischer Aussteller liegt bei 45% und der Anteil ausländischer Besucher bei 38%. Auf dieser im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden Fachmesse wird traditionell ein deutscher Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz organisiert. Die VINEXPO wird außer in Bordeaux auch in Hong Kong und Japan veranstaltet. Einen zweijährigen Turnus hat auch die International Trade Erfolg durch Messen 11 Show for the Wine, Fruit and Vegetable Production Sectors - VINITECH SIFEL. Die Kennzahlen dieser Eigenveranstaltung von CEB sind steigend, ihre Internationalität liegt bei 15% auf der Besucher- und rund 18% auf der Ausstellerseite. In China und Lateinamerika arbeitet CEB mit Comexposium zusammen, um die Messe als SITEVINITECH zu etablieren. Größte Publikumsmesse in Bordeaux ist die Internationale Messe, eine Mehrbranchenmesse mit mehr als 20% ausländischen Ausstellern. Cannes In Südfrankreich an der Mittelmeerküste gelegen, ist Cannes ein Messeplatz, dessen Messen sehr international geprägt sind. Mit dem Internationalen Immobilienmarkt MIPIM, dem Weltmarkt für audiovisuellen und digitalen Content MIPTV und dem Welt-Musik-Markt MIDEM finden in Cannes drei von Frankreichs ausstellerstärksten Messen statt. Sie verzeichnen traditionell eine sehr hohe Internationalität mit je rund 80% ausländischen Ausstellern und gut 70% ausländischen Besuchern. Auf der MIDEM ist Deutschland seit vielen Jahren mit einem Firmengemeinschaftsstand im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des Bundes (AMP) vertreten, dem sich 2015 insgesamt 45 Unternehmen anschlossen. Einen Firmengemeinschaftsstand des Bundes gibt es seit 2008 auch auf der MIPIM. Im Jahr 2015 stellten 22 deutsche Unternehmen gemeinsam unter dem Label „made in Germany“ auf dem German Pavilion aus. Die Fachmessen in Cannes werden insbesondere von dem ortsansässigen Messeveranstalter Reed MIDEM (www.reedmidem.com) organisiert. Das Unternehmen gehört wie Reed Expositions France zur Reed Exhibitions Gruppe und veranstaltet dort Fachmessen in den Bereichen Immobilien, Musik und Audiovisuelles. Die MIPIM hat das Unternehmen auch in Hongkong etabliert und 2014 in London eingeführt. Verschiedene weitere Gastveranstalter sind in Cannes aktiv. Als Messegelände wird das Palais des Festivals et des Congrès (www.palaisdesfestivals.com) genutzt, in dem auch das renommierte internationale Filmfestival stattfindet. Als Ausstellungshallen werden insbesondere die drei Hallen im Untergeschoss des Palais des Festivals mit einer Ausstellungsfläche von 13.756 m² genutzt. Hinzu kommen 4.253 m² in der Riviéra Halle, 2.624 m² in der Rotonde Riviera und 2.150 m² in der Rotonde Lérins. In den vergangenen Jahren wurden Modernisierungsarbeiten ausgeführt. Das Gelände-Management liegt bei der Société Mixte pour les Evénements Cannois (SEMEC), das zu 80% im Eigentum der Stadt Cannes liegt, während der regionale Privatsektor 20% hält. SEMEC betreibt nicht nur das Palais des Festivals et Congrès, sondern verantwortet u. a. auch das Management des Fremdenverkehrsamts. Erfolg durch Messen 12 Montpellier Ebenfalls am Mittelmeer liegen die Messegelände von Montpellier mit etwa 30 Fach- und Publikumsmessen. Die größte Fachmesse am Ort ist die Mediterrane Wein- und Spirituosenmesse – VINISUD. Auf dieser Gastveranstaltung präsentieren sich jährlich rund 1.600 Unternehmen, darunter etwa 10% aus dem Ausland. Von Comexposium aus Paris wird in Montpellier alle zwei Jahre die Internationale Fachmesse für Wein- und Obstbau und Kellereiwirtschaft – SITEVI veranstaltet. Neben dem Weinund Obstanbau sind Tourismus, Erneuerbare Energien und Wasser weitere Themen auf diesem Messeplatz. Zwei Fach- und vier Publikumsmessen werden jährlich von Montpellier Events (www.montpellier-events.com), ehemals Enjoy Montpellier, veranstaltet. Das Unternehmen beabsichtigt, neue eigene Messen in der Stadt zu etablieren und weitere Gastveranstaltungen nach Montpellier zu holen. Montpellier Events ist zugleich der Betreiber des Messegeländes Parc des Expositions mit einer Hallenfläche von 48.895 m². Kleinere Veranstaltungen können im Corum – Palais des Congrès stattfinden, das über eine Ausstellungsfläche von 6.000 m² verfügt und ebenfalls von Montpellier Events betrieben wird. Daneben liegt auch das Management von zwei weiteren Veranstaltungszentren der Stadt bei Montpellier Events. Weitere Messeplätze In Marseille, der wichtigsten französischen Hafenstadt des Mittelmeers, befindet sich im Zentrum der Stadt der Parc Chanot (www.marseillechanot.com). Er setzt sich aus dem Messegelände, dem Kongressgebäude sowie dem Palais des Arts für kulturelle Veranstaltungen zusammen. Als Ausstellungsfläche stehen auf dem Messe- und Kongressgelände 57.260 m² zur Verfügung. Die größte Messe ist hier die Internationale Messe von Marseille, an der sich mehr als 1.200 Unternehmen beteiligen, rund 20% davon aus dem Ausland. Veranstaltet wird sie von der Messegesellschaft SAFIM, die auch den Parc Chanot betreibt. In Marseille überwiegen unter den rund 50 Messen im Jahr regionale, für das allgemeine Publikum geöffnete Veranstaltungen, die meist von Gastveranstaltern organisiert werden. Im Südosten Frankreichs liegt am Rande der Alpen Grenoble mit seinem Messegelände Alpexpo (www.alpexpo.com). Die Hallenfläche von rund 42.000 m² wird überwiegend für regionale Publikumsveranstaltungen genutzt. International von Bedeutung ist die Internationale Messe für Gebirgsausrüstung – Mountain Planet. Auf der im zweijährigen Turnus stattfindenden Veranstaltung präsentierten sich 2014 mehr als 800 Aussteller. Ebenfalls alle zwei Jahre ist die Internationale Jahresausstellung für Halbleiterprodukte, -stoffe und Dienstleistungen in Europa – SEMICON Europa eine bedeutende internationale Plattform für die Industrie. In den Zwischenjahren findet diese Messe in Dresden statt. Der Messeplatz Grenoble Erfolg durch Messen 13 soll künftig internationaler werden und mehr Fachmessen bieten. Hauptanteilseigner der Betreibergesellschaft SAEM Alpexpo sind die Stadt von Grenoble (ca. 38%) und die Metropolregion Grenoble-Alpes (ca. 32%). Ende 2015 könnte das Management des Geländes, das im vergangenen Jahr modernisiert wurde, an einen privaten Betreiber vergeben werden. Einen privaten Partner als Teilhaber hat seit dem vergangenen Jahr Strasbourg événements (www.strasbourg-events.com), Messeveranstalter und Betreibergesellschaft des Musik- und Kongresszentrums sowie des Parc des Expositions. Seit September 2014 ist GL events aus Lyon zu 47% an dem bis dahin zu 73% von der Stadt und dem Stadtverband Strasbourg getragenen Unternehmens. Deren Anteil beträgt heute mit 50,1% noch die knappe Mehrheit. Bei einem jährlichen Umsatz von rund 17 Mio. Euro modernisiert und erweitert Strasbourg événements das Kongresszentrum und plant bis 2018 den Neubau von vier Messehallen mit 30.000 m² Ausstellungsfläche. Die Investitionskosten sollen sich auf rund 250 Mio. Euro belaufen. Das Messe- und Kongresszentrum soll nach Fertigstellung den neuen Namen Strasbourg Convention + Exhibition Centre tragen. Durch die Zusammenarbeit mit GL events erhofft man sich in Straßburg u. a. neue Fachmessen sowie eine größere Internationalität sowohl der Messen als auch der Kongresse. Die größte Messe in Straßburg ist derzeit die Mehrbranchen-Verbraucherausstellung EUROPAMESSE. Bei einer Ausstelleranzahl von rund 1.000 Unternehmen beträgt der Anteil ausländischer Aussteller etwa 15%. Das Messegelände bietet aktuell eine Hallenfläche von 24.850 m². Aufgrund seiner Nähe sowohl zu Deutschland als auch zu Luxemburg und Belgien hat der Messeplatz Metz eine grenzüberschreitende, wenngleich überwiegend regionale Bedeutung. Aktuell hat die Messegesellschaft Metz Expo Evénements (www.metz-expo.com) zwölf überwiegend an das allgemeine Publikum gerichtete Messen im Portfolio. Metz Expo Evénements gehört zu GL events und betreibt auch das Messegelände Parc des Expositions de Metz Métropole mit einer Hallenfläche von 21.000 m². Im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz gelegen, ist der Parc Expo de Mulhouse (www.parcexpo.fr) in erster Linie ein Messeplatz für lokale Publikumsmessen. In drei Hallen steht eine Ausstellungsfläche von 10.000 m² zur Verfügung. Hauptteilhaber von Mulhouse Expo SAEML, dem Veranstalter und Betreiber des Messe- und Kongressgeländes, sind die Mulhouse Alsace Agglomération, der Industrie- und Handelskammer Südelsass Mulhouse, die Stadt Mulhouse sowie Bankgesellschaften. Deutsche Aktivitäten Im Auslandsmesseprogramm des Bundes (AMP) finden sich nur wenige französische Messen. Das AMP konzentriert sich auf entfernte, schwer zu erschließende Märkte zumeist außerhalb der EU. Ausnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sind die jährlich in Cannes Erfolg durch Messen 14 stattfindenden, für ihre Sektoren im Ausland führenden Fachmessen Internationaler Immobilienmarkt - MIPIM und WELT-MUSIK-MARKT MIDEM & Midem Net. Auf der zweijährigen Internationalen Fachmesse für Weine und Spirituosen - VINEXPO in Bordeaux sowie auf der Internationalen Nahrungsmittelausstellung - SIAL in Paris veranstaltet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft regelmäßig einen Gemeinschaftsstand wegen ihrer besonderen Bedeutung für die deutsche Ernährungsindustrie. Die Bundesländer beteiligen sich dagegen intensiver an Messen in Frankreich mit Informations- oder Gemeinschaftsständen im Sinne einer Arbeitsteilung zwischen Bund (Konzentration auf Messen außerhalb der EU) und Ländern (stärker EU-orientiert) (http://www.auma.de/de/Messedatenbank/Auslandsprogramme/Seiten/L aender.aspx). Mit den beiden jeweils zweimal im Jahr stattfindenden Fachmessen Texworld und Apparel Sourcing in Paris ist die Messe Frankfurt der einzige deutsche Veranstalter, der regelmäßig Eigenveranstaltungen unter dem Label German Trade Fair Quality Abroad (GTQ) in Frankreich organisiert. 2015 findet außerdem die weltweit wandernde ISPO World Congress and Tradeshow 2015 in Frankreich statt, und zwar in Lyon. Kontakte Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Homepage: http://www.deutschfranzoesisch.com Promosalons Deutschland – Internationale Messen in Frankreich GmbH E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.messeninfrankreich.de UNIMEV - Union Française des Métiers de l'Evénement Homepage: http://www.unimev.fr Germany Trade & Invest (GTAI) E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.gtai.de AUMA Heike Schöttle Referentin für die Regionen: Westeuropa, Naher Osten/Nordafrika, Südasien Telefon: 030 24 000-126 Fax: 030 24 000-320 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.auma.de Erfolg durch Messen