Le cinéma sous tous les angles - Micromus
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Le cinéma sous tous les angles - Micromus
spectrum DeinmagazinanDerUniFriboUrg/Tonmagazineàl’UniDeFriboUrg #6/2009Decembre/Dezember Zweisprachigkeit Chance oder Fluch? Le cinéma sous tous les angles editorial Verstehen wir uns? Ü Maja Briner ber die Merhsprachigkeit der Schweiz existiert das Bonmot: „On s'entend parce qu'on ne se comprend pas“ – wir kommen gut miteinander aus, weil wir uns nicht verstehen. Ist das an unserer zweisprachigen Uni auch so? Spectrum hat sich umgehört, wie es um die Zweisprachigkeit an der Uni und in der Stadt Freiburg steht. Doch was bedeutet Zweisprachigkeit überhaupt? Darf man erwarten, dass alle Studierende Deutsch und Französisch mindestens passiv beherrschen? Auch diejenigen aus dem Ausland? Muss alles zweisprachig angeschrieben sein, inklusive dem Menü in der Mensa? Haben deutschsprachige Studierende Anrecht darauf, überall an der Uni auf Deutsch Auskunft zu bekommen? Diese Fragen lassen sich nicht einfach so beantworten; es gibt keine endgültigen Antworten darauf. Dennoch sollten sie zur Diskussion gestellt werden. In dieser Ausgabe zeigt Spectrum deshalb die Sicht der deutschsprachigen Studierenden in der Sprachenfrage auf. Platz zum Diskutieren gibt es auf unserer Internetseite unifr.ch/spectrum. Bereits neigt sich das Semester wieder dem Ende zu. Die Tage werden kürzer und die Prüfungssessionen stehen vor der Tür – aber auch die Semesterferien. Wir wünschen euch allen schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr! Cyril Lilienfeld inhalt / sommaire Dossier: Le cinéma sous tous les angles, devant et derrière la caméra. /8-9, 12-13, 20-21, 25 Dossier: Rencontre avec le réalisateur fribourgeois Frédéric Guillaume. /14-15 Interview: Le travail de mémoire, une étape décisive à ne pas manquer. /6-7 Vie universitaire: Des cours à télécharger gratuitement sur iTunes U. /30 Stadtleben. Er kocht fürs Militär. /4-5 Titel. Hokus Pokus - et voilà! - ein zweisprachiger Abschluss in der Hand. /10-11 CONceptusSUM. Ein Brotaufstrich auf Weltreise. /22 Hörbar. Mit Gute-Laune-Country und schottischem Rock gegen den Winterblues./26-27 Auf Tour. Besuch in vier Museen. /28-29 2 spectrum 6/2009 Decembre carnet De voyage Rencontre au pays des Vezos À Anakao, au sud de Madagascar, un peuple de pêcheurs nomades vit en autosuffisance sur des plages sauvages et sèches, souvent touchées par les cyclones de l’Océan Indien Ils se prénomment les «Fils de la Mer». texte et photos par aurélie gigon I l tient à peine sur ses petites jambes potelées, et s’accroche au rebord de la pirogue familiale, peinte en bleu, noir et jaune, dans laquelle il s’est glissé avec un air malicieux. Le sourire du petit Maliko fait rire la mer qui vient chatouiller le bout de la barque arrêtée sur le sable après la pêche. À deux ans à peine, il reproduit les gestes de son papa marin dans la pirogue à balancier et à voile carrée caractéristique des Vezos et au fond de laquelle quelques poissons sèchent au soleil. La pêche comme ressource La légende raconte que les Vezos sont nés de l’union d’un ancêtre unique et d’une sirène. Celle-ci aurait appris aux hommes à nager et à pêcher pour se nourrir. Aujourd’hui encore, avec leurs pirogues, ils partent à l’assaut de la mer, parfois durant plusieurs jours, pour atteindre le récif et y jeter leurs filets. D’autres, à l’aide de masques et de longs harpons, plongent vers la gigantesque barrière de corail qui longe la côte pour pêcher d’énormes poissons ou des tortues. Dans les eaux peu profondes, les femmes, vêtues de robes bigarrées et la peau brûlée par le soleil, délogent de leurs abris rocheux des pieuvres, qu’elles font ensuite sécher sur la plage. Si autrefois, durant les quatre mois de saison sèche, les Vezos embarquaient toute leur famille pour suivre les bancs de poissons, ils sont à présent plus sédentaires. Comme la famille de Maliko, beaucoup d’entre eux habitent des maisons construites en vondro, une sorte de jonc attaché à une structure de roseaux et parfois de tôle. La vie s’écoule simplement sur le sable doré d’Anakao. Il n’y a ici ni eau courante, ni électricité, pas plus que de toilettes ou de voitures. On chauffe l’eau dans des bouteilles en plastique grâce à un système solaire basique conçu avec des miroirs. Des fruits poussent non loin, on élève quelques poules et des chèvres qui se promènent au bord de l’eau, comme dans un rêve étrange, on fait du troc. Pour le reste, la vie est liée à la mer. Devant les maisons, on trouve des amas de pneus ramenés de la ville par bateau. Les Vezos en dénudent la toile, dont ils font ensuite des filets, en chantant des mélodies semblant venues d’un autre monde. Un profond respect de la mer Un jour, Maliko partira sur les flots, avec sa pirogue, là-bas, en direction de la ligne d’écume formée par le tropique du Capricorne. Comme on le lui a enseigné, il prendra bien garde de ne pas pêcher plus que ce dont il a besoin, car les eaux vezos sont peuplées des esprits des noyés et des dieux de la mer, qu’il ne faut en aucun cas offenser, sous peine de risquer le naufrage et de voir les poissons partir à jamais. En attendant ce jour, Maliko joue tranquillement dans sa pirogue en chantonnant, sous le regard attentif de sa mère qui prépare des colliers de coquillages en écoutant le bruit des vagues. 6/2009 Dezember spectrum 3 staDtleben Militärische Erfahrung für zivilen Erfolg Wachtmeister Pascal Schneider ist Küchenchef in der Kaserne La Poya in Freiburg. Im nächsten Jahr will er wieder in die zivile Berufswelt einsteigen. Die Zeit in der Armee verschafft ihm wertvolle Erfahrungen dafür. von christoF vuille S eit zweieinhalb Jahren arbeitet Pascal nun in Uniform. Nach der Berufslehre als Koch absolvierte der gebürtige Basler im Frühling 2007 die Rekrutenschule in Freiburg. Da er als Truppenkoch eingeteilt wurde und neue Erfahrungen sammeln wollte, war es für ihn bald klar, die Ausbildung zum Küchenchef in Angriff zu nehmen. Als Unteroffizier und Durchdiener erwarteten ihn somit 430 Diensttage ohne Unterbruch. Durchdiener absolvieren ihre gesamte Dienstzeit am Stück, müssen dafür aber später keine Wiederholungskurse mehr leisten. Den grössten Teil dieser Zeit war er als Küchenchef in Freiburg tätig, bloss für den Küchenchef-Lehrgang musste er einige Wochen nach Thun. Hier waren seine Leistungen gut genug, dass er ein Diplom erhielt, welches ihn zum Ausbilden von Lehrlingen berechtigt. Zurück in Freiburg waren seine Hauptaufgaben die Ausbildung von Truppenköchen, das Führen der Küche und das Aufgeben von Bestellungen. Die Arbeit gefiel ihm ausgezeichnet. Nebenbei konnte er sich viele neue Kompetenzen aneignen und wertvolle Erfahrungen sammeln: „Vor allem das Führen von Leuten kann man im Militär viel früher lernen als im Zivilen.“ Dabei sei die Umgangssprache in der militärischen Küche gar angenehmer als in einer zivilen, fügt er an. Hektisch werde es vor allem dann, wenn man dem im Militär oft knapp bemessenen Tagesbefehl mit der Zubereitung der Mahlzeiten hinterherhinke. Als die obligatorische Dienstzeit im Sommer 2008 zu Ende ging, wurde ihm ein Vertrag als Zeitmilitär angeboten. 4 spectrum 6/2009 Decembre Zeitmilitärs sind befristete Angestellte der Armee. Abgesehen vom Tragen einer Uniform und den militärischen Umgangsformen unterscheide sich die Arbeit nicht gross von einer Stelle in der zivilen Berufswelt. Pascal nahm das Angebot an: „Es hat sich so ergeben. Ich war gerade auf Jobsuche, aber die zivilen Angebote haben mich nicht überzeugt. Ausserdem sind die Arbeitszeiten in der Armee angenehmer. Ich muss an den Wochenenden nicht arbeiten.“ Pascals Arbeit hat sich im Vergleich zur Miliz-Zeit kaum verändert. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von zivilen Lehrlingen, dem Instruieren der neuen Küchenchef-Anwärter und dem Kochen an sich. Entweder wird für die ganze Truppe gekocht oder aber nur für ranghohe Berufsmilitärs. Da stehe dann auch einmal Hummer auf dem Speiseplan anstelle von Polenta und Teigwaren. Am Abend hat er meist frei. Diese Zeit nutzt er, um für die Berufsprüfung zum Gastronomiekoch zu lernen. Diese Spezialausbildung betreibt er parallel zu seiner Arbeit, doch die Kurse muss er in seinen Ferien besuchen. Dadurch bleibt ihm nur wenig Zeit, die Stadt zu erkunden. Obwohl Pascal schon so lange fast in Freiburg zu Hause ist, kennt er die Stadt nur mässig: „Die Stadt gefällt mir, insbesondere die Altstadt am Fluss. Wie hiess der noch gleich? Ich bin zu selten in der Stadt um mich wirklich gut auszukennen.“ Während seiner Zeit als Durchdiener sei er zwar öfters mit Kameraden im Ausgang gewesen und kenne deshalb einige Bars und Restaurants. Für die Arbeit verlässt er das Kasernenareal nur zum Einkaufen. Gut kennt der Basler aber die Patinoire St. Léonard. Regelmässig besucht er die Heimspiele vom HC Fribourg-Gottéron. Die Ambiance im Stadion sei wunderbar und die letzte Saison, als es die Freiburger fast ins Playoff-Finale geschafft hätten, habe er in bester Erinnerung: „Ich fühlte mich wie ein richtiger Freiburger. Die ganze Stadt war euphorisiert.“ Da es in der Kaserne Fans von vielen verschiedenen Teams gebe, sei das Eishockeyfieber manchmal gar im Sommer zu spüren. Mittlerweile schätzt Pascal ausserdem die Zweisprachigkeit von Freiburg sehr. Seine Französischkenntnisse seien zu Beginn seiner Zeit in Freiburg eher bescheiden gewesen. Da innerhalb der Kaserne allerdings etwa die Hälfte der Leute Romands seien, begann er die Fremdsprache immer besser zu beherrschen. Heute ist es für ihn selbstverständlich, alltägliche Gespräche auf Französisch zu führen: „Dass ich die Sprache im Alltag oft brauche, hat mir sehr geholfen, meine Ausdrucksweise zu verbessern. Ich habe keine Hemmungen, trotz meinem Akzent, die Sprache frei zu gebrauchen. Wer sich geniert eine Fremdsprache zu sprechen, der wird sie vielleicht nie richtig lernen.“ Pascal glaubt, dass er seine Zeit im Militär gut genutzt hat und dass sie ihn auch im beruflichen Leben weiterbringen wird. Sein Vertrag läuft im Frühling des nächsten Jahres aus. Dann will er als erstes etwas völlig anderes machen: „Mit dem angesparten Geld möchte ich die Welt entdecken. Ich werde für längere Zeit umherreisen.“ Librairie générale & universitaire Rue du Temple 1, Fribourg Tél. 026 347 35 35 Fax 026 347 35 00 E-mail: librairie@ albert-le-grand.ch Librairie Albert le Grand Anzeige Foto: Pascal Schneider 6/2009 Dezember spectrum 5 interview Le travail de mémoire, un vrai test de maturité Dernier écueil avant le sésame du lauréat, le travail de mémoire constitue une étape incontournable dans le parcours universitaire. Le Spectrum est parti à la rencontre de deux étudiants qui ont récemment rendu leur travail. Ils évoquent leurs expériences respectives, de la recherche à l’écriture. par raFael stalDer / photo De laurette heim E tudiant en Histoire et en Philosophie depuis 2003, Alexandre Elsig a déposé son travail de mémoire en février dernier. Dirigé par le Professeur Alain Clavien et intitulé «La ligue d’action du bâtiment (1928-vers 1935). L’éphémère emprise de l’anarcho-syndicalisme sur les chantiers genevois», ce travail a été pour lui une expérience totalement nouvelle. Spectrum: Peux-tu résumer le thème abordé dans ton mémoire et les conclusions auxquelles tu es arrivé? Alexandre Elsig: Je me suis intéressé à l’influence du mouvement anarchiste sur le monde ouvrier durant l’entre-deuxguerres, avec un regard particulier sur le rapport à la crise économique mondiale. En deux mots: j’ai observé comment les anarchistes ont combiné leur idéal révolutionnaire avec leur action de terrain dans la lutte pour le respect des conventions de travail et constaté que l’action directe a été un élément pivot entre ces deux pôles. Méthodologiquement, comment t’y es-tu pris? Dans un premier temps, j’ai procédé par tâtonnement, cherché un sujet, défini une problématique qui tienne la route. La deuxième étape a été la phase de recherche proprement dite, le travail en archives à Genève, Lausanne et Berne. Il y avait aussi beaucoup de témoignages de militants, des mémoires écrites ou des compilations orales. Il a fallu travailler de manière critique sur cette mémoire libertaire, sur la perception des 6 spectrum 6/2009 Decembre militants vis-à-vis d’eux-mêmes et de leur action. Enfin, je suis passé à la construction du plan et à la rédaction. Quel est le plus grand obstacle que tu aies eu à surmonter durant l’élaboration de ton travail? Le fait de se disperser. On a toujours la tentation d’approfondir, de compléter, d’élargir, alors qu’il faut savoir s’arrêter, ne pas chercher à être trop perfectionniste. Il a aussi fallu gérer la motivation, qui est assez fluctuante sur une année de travail. Ne pas hésiter par exemple à laisser son mémoire de côté pendant quelques semaines, histoire de respirer. As-tu rencontré des problèmes dans le choix du sujet? Avais-tu déjà travaillé sur ce sujet auparavant? Ce travail était quelque chose de relativement nouveau pour moi. Il fallait se plonger dans un monde inconnu, celui de l’anarchisme et de l’action directe. Seuls le lieu et la période, la Genève de l’entre-deux-guerres, ne m’étaient pas inconnus. Les conseils de mon directeur de mémoire ont alors été précieux. Qu’est-ce que ce mémoire t’a apporté sur les plans humain et intellectuel? Sur le plan humain, il m’a permis d’établir des contacts avec des personnes gravitant autour des mouvements ouvriers et anarchistes, même si le mémoire reste un travail solitaire. Sur le plan intellectuel, j’ai appris à construire un sujet, gérer une masse d’informations, travailler sur le long terme et développer un esprit de synthèse. Y aura-t-il une suite à ton travail de mémoire? Je prépare un petit article pour une revue d’histoire du mouvement ouvrier sur un point précis du travail: les rapports iconoclastes qu’a entretenus le milieu anarchiste avec le pouvoir judiciaire. Travail de grande ampleur, le mémoire nécessite une bonne organisation, de l’engagement afin de récolter les données nécessaires, et finalement des dons d’écrivain. Le bon déroulement du travail est souvent tributaire des décisions initiales, choix au combien importants. Il vaut mieux prendre son temps pour déterminer le sujet, vérifier que les sources et la littérature secondaire à disposition sont suffisantes. Sans oublier de s’assurer que le thème choisi n’a pas déjà été étudié par quelqu’un d’autre. Profitant des précieux conseils de leur directeur de mémoire, les étudiants sont amenés à gérer leur travail de manière autonome. Les mémoires sont avant tout synonymes de grand labeur: faire les demandes aux différentes archives, définir une problématique, échafauder un plan et finalement rédiger le texte. Sans compter les difficultés qui peuvent survenir en cours de route: immenses masses d’informations à trier, temps et autonomie à gérer, motivation à maintenir. Pas de doute, le travail de mémoire constitue en quelque sorte une passerelle entre les études et le monde professionnel. C’est un vrai test de maturité à ne manquer sous aucun prétexte. /RS E tudiant en Philosophie et en Langue et Culture latines, Benjamin Pitteloud (photo cidessus) a rendu son travail de mémoire en juillet dernier. Dirigé par le Professeur Jean-Claude Wolf et intitulé «L’éthique procédurale de H.T. Engelhardt: l’autorité du consentement ou le libéralisme par résignation», ce travail lui a permis de gagner en maturité. l’appui. Cela m’a permis de créer une structure logique qui a été la colonne vertébrale de mon travail. Il ne me restait plus alors qu’à rédiger et relire mon travail. Pour finir, j’aimerais ajouter que j’ai bénéficié de débats constructifs menés avec des amis adeptes de la philosophie. une moindre mesure de la bioéthique), ce notamment à la fin de mon cursus de bachelor. D’autre part, j’ai écrit plusieurs travaux de séminaire sur le sujet. Quant à l’auteur, le nom ne m’était pas inconnu car nous avions étudié certaines de ses thèses dans le cadre d’un cours, sans entrer toutefois dans les détails. Quel est le plus grand obstacle que tu aies eu à surmonter durant l’élaboration de ton travail? Spectrum: Peux-tu résumer le thème abordé dans ton mémoire et les conclusions auxquelles tu es arrivé? Mon principal souci était lié à la rédaction. Il est difficile de mettre ses idées par écrit tout en restant clair et fluide. Le danger de se perdre dans ses idées existe malheureusement bel et bien. Prendre goût à la lecture et vouloir trop en faire était ma seconde préoccupation. J’avais tendance à me perdre dans mes recherches. Enfin, j’étais animé par la crainte de ne jamais mener à terme mon mémoire. Dans mon imagination, un travail de mémoire devait forcément être quelque chose de très bien fait. Quelle satisfaction lorsque j’ai pu déposer mon travail! Qu’est-ce que ce mémoire t’as apporté sur les plans humain et intellectuel? Sur le plan humain, je dirais peu de choses. Sur le plan intellectuel par contre, j’ai appris à différencier les informations importantes de celles qui ne le sont pas. Un autre point positif est que j’ai gagné en maturité. Ce travail m’a peu à peu amené à savoir me prendre en main, c’est-à-dire à adopter une organisation et surtout une discipline plus rigoureuses. Pour la première fois dans mon cursus universitaire, j’avais vraiment mon destin entre mes mains. Pour en revenir au plan humain, cela m’a tout de même appris à ne pas désespérer en cas de situation de doute. Je laissais alors la réflexion mûrir et ne me faisais pas de souci outre mesure. Benjamin Pitteloud: Dans un premier temps, mon intérêt s’est focalisé sur le thème de la bioéthique en général, et, dans une moindre mesure, sur la biopolitique. Dans un deuxième temps, j’ai tenté d’analyser au mieux la pensée éthique du philosophe contemporain, H.T. Engelhardt. Ma conclusion principale est qu’il est très difficile de justifier un contenu moral de manière objective. Méthodologiquement comment t’y es-tu pris? Pour commencer, j’ai étudié dans les grandes lignes le thème de l’éthique, en parallèle à un intérêt porté à la bioéthique. Je me suis ensuite concentré sur un auteur précis dont j’ai lu l’œuvre principale. Le troisième pas consistait à dégager des questions centrales de ce texte. Ces questions ont ensuite été regroupées en plusieurs ensembles dont j’ai à chaque fois essayé de comprendre l’essentiel, littérature secondaire à As-tu rencontré des problèmes dans le choix du sujet? Avais-tu déjà travaillé sur ce sujet auparavant? J’ai mis deux mois pour définir mon sujet; celui-ci, de par les questions que je me suis posées, s’est alors automatiquement imposé à moi. La littérature secondaire m’a aidé à persévérer dans ce sens. Concernant la deuxième question, j’avais déjà abordé le sujet de l’éthique (et dans Envisages-tu une publication de ton travail de mémoire? La réponse est négative, en tout cas pour l’instant. Je n’aurais pas la force de retravailler mon texte en ce moment. À ce propos, je me demande d’ailleurs si mon texte pourrait être publié. Car pour être publié, un travail de mémoire doit nécessairement réunir certaines qualités, tant quantitatives que qualitatives. 6/2009 Dezember spectrum 7 Dossier Le Ciné-Club universitaire, une salle sombre pour intellectuels branchés? Le Ciné-Club universitaire nous ouvre ses portes le temps d’une interview. Le message de l’association se veut résolument jeune, branché et dépoussiéré de l’image «vieillotte» qui colle à la peau de ce type d’organisation. Rencontre avec Amir Dhyaf, président du Ciné-Club. par mauDe bonvin / photo De amy K. nguyen Spectrum: Pourquoi as-tu décidé d’intégrer le Ciné-Club? Amir Dhyaf: Je suis un passionné de cinéma. De plus, c’est une belle occasion de voir d’autres films que ceux qui passent habituellement dans les grandes salles. publics. Par exemple, nous avons organisé une soirée consacrée aux «Sex pistols» avec un concert au XXe. Nous faisons aussi venir des réalisateurs: le 7 décembre prochain, les frères Quays viendront tout droit de Londres pour nous présenter leur film «Institute Benjamenta». soutient avec ses diverses associations, notamment l’AGEF. Sans compter les sponsors de la région qui nous fournissent une aide non négligeable. Comment s’effectue le choix des thèmes et des films de chaque cycle semestriel? À travers les projections ou l’ association, le Ciné-Club souhaite-t-il faire passer un message? Il s’agit d’une décision prise collectivement et très démocratiquement. Chaque membre du comité vient à la première assemblée générale du semestre avec des idées de sujets thématiques. Après, on vote – comme à la Landsgemeide – à main levée le thème du prochain cycle. Lors d’une seconde assemblée, chacun vient avec sa liste de films en rapport avec le sujet choisi et l’on vote à nouveau pour chaque long métrage qu’on souhaite mettre au programme. Par rapport aux films non, aucun message ni politique, ni propagandiste. Nos films ont pour unique ambition celle de présenter un autre regard sur le monde. Le Ciné-Club est destiné à toute personne, étudiante ou non, et pas à une élite particulière: tel est notre message. Nous ne choisissons pas que des films vieillots, en noir et blanc, muets et sans images! (rires) Les productions choisies peuvent intéresser tout le monde. Il faut casser le cliché du Ciné-Club qui présente forcément des films ennuyeux, soporifiques et destinés à quelques illuminés. Il faut que le thème semestriel choisi touche le plus grand nombre de personnes. Il convient également d’organiser des soirées avec une personne connue ou un professeur qui fait venir ses étudiants. Créer des événements à la fois festifs et culturels, comme par exemple projeter «The Big Lebowski» et faire un tournoi de bowling, constitue aussi un bon filon. En dehors des long métrages du cycle, quelles sont les autres activités que le Ciné-Club propose? Nous proposons des soirées spéciales où nous essayons de collaborer avec d’autres associations culturelles, voire à but social ou humanitaire telle Amnesty International. Notre association a aussi comme partenaires des établissements 8 spectrum 6/2009 Decembre Quelles sont vos ressources financières? D’où proviennent vos fonds? Depuis quelques années, en raison de la baisse du public due notamment aux téléchargements et à l’industrie du DVD, nous avons quelques problèmes financiers. Heureusement, l’Université nous À ce sujet, le Ciné-Club fait rarement salle comble. Des stratégies pour attirer plus de spectateurs? À l’heure des multiplexes, penses-tu que le Ciné-Club a encore sa place dans le paysage cinématographique? La différence de programmation entre le Ciné-Club et Cap’Ciné, par exemple, justifie notre existence et nous laisse une large place sur la scène culturelle. Le cadre plus familier de notre salle, les activités que nous proposons en lien avec nos films – débats avec les professeurs et réalisateurs, invités spécialistes du sujet, soirées concert ou costumée – et le prix bon marché de la séance nous garantissent une longue vie! Le Ciné-Club en chiffres La «Machine populiste» en marche... Le Ciné-Club c’est... ne fois n’est pas coutume, le 10 décembre prochain, le Ciné-Club de l’Université de Fribourg délaissera sa traditionnelle salle de projection de Miséricorde pour se rendre à Pérolles, sur les traces de Jean-Pierre Knief et de sa redoutable «Machine populiste». - 45 ans d’existence, ce qui en fait l’une des plus vieilles associations de l’Université de Fribourg - plus de 800 films projetés depuis sa création - 22 projections annuelles - deux cycles thématiques par année et des longs métrages hors cycle - une projection par semaine durant le semestre, les mercredis soirs - 8.- la séance pour les étudiants, 10.- au tarif normal ...et dix-sept cinéphiles qui oeuvrent bénévolement au bon déroulement des films et bobines! /MB U Un documentaire coup de poing Sorti en 2007, ce documentaire analyse la montée en puissance du populisme dans l’Europe actuelle et les dérives qu’elle peut induire: angoisse sécuritaire, repli sur soi et xénophobie. Tourné sous forme de polar politique, le long métrage enquête sur le discours populiste, véritable machine infernale. Ce documentaire coup de poing propose ainsi une large réflexion sur le lien entre discours politique et pouvoir. Un débat sur le discours populiste et les droits de l’homme suivra la projection, avec pour invités Christian Levrat, conseiller national et président du parti socialiste suisse, le Professeur Oscar Mazzoleni, auteur du livre «Nationalisme et populisme en Suisse» et Amnesty International. /MB «La machine populiste», Jean-Pierre Knief, France 2007. Projection en présence du réalisateur à l’Auditoire Joseph Deiss, boulevard de Pérolles 90, le 10 décembre 2009 à 19h30. Annonce titel Bilingue studieren – eine zauberhafte Idee? Hokus pokus fidibus – und hier ist der Bilingue-Abschluss! Zauber und Magie haben im universitären Umfeld zwar nichts verloren. Dennoch gilt: Wer beim Vorstellungsgespräch einen Bilingue-Abschluss aus der Tasche zaubern kann, hat bessere Karten in der Hand. Kein fauler Zauber sind auch die Fakten zum „Bilingue studieren“ an der Universität Freiburg. von simon zaugg S chaut man auf die Homepage der Universität Freiburg, dann kommt man sich als Studierender in Freiburg geradezu exklusiv vor. Die Universität Freiburg ist „die einzige Universität in der Schweiz und in Europa, die ein vollständiges Bildungsangebot in jeder von beiden Sprachen anbietet.“ Eine universitäre Insel der Zweisprachigkeit. Eine Insel ohne Palmen und ohne rauschendes Meer rundum zwar, aber doch ein klein wenig paradiesisch! Denn Studierende können in Freiburg gemäss obiger Aussage nicht nur zwischen den Sprachen Deutsch und Französisch auswählen, sondern damit auch zwischen zwei Studiengängen und zwischen Vorlesungen zweier verschiedener Professorinnen und Professoren. Ist das tatsächlich für alle so? Ein Blick in die Studienbeschriebe der verschiedenen Fakultäten lohnt sich genauso, wie sich ein wenig umzuhören. Denn „bilingue studieren“ ist nicht gleich „bilingue studieren“. Bilingue studieren – oder gar „Bilingue plus” Damit das Studium als „bilingue“ anerkannt wird, müssen sich Studierende mindestens 40% der ECTS in der Zweitsprache verdienen. Das gilt für die meisten Fakultäten. Jedoch sind je nach Fakultät und Studium andere oder verschiedene weitere Bedingungen zu erfüllen. Beispielsweise müssen gemäss 10 spectrum 6/2009 Decembre Reglement der rechtswissenschaftlichen Fakultät Studierende für den Erwerb des zweisprachigen Bachelors eine Seminararbeit oder einen Praktikumsbericht in der Zweitsprache abliefern. Weiter ist es Studierenden der rechtswissenschaftlichen Fakultät auch möglich, das Programm „Bilingue plus“ zu absolvieren. Sie verdienen sich damit zusätzliche ECTSPunkte. Bilingue studieren – oder gar trilingue Ausschliesslich „bilingue“ studieren die Studierenden an der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät. Gemäss Véronique Dupont vom Dekanat der Fakultät sind alle Studiengänge zweisprachig. Ein ausschliesslich einsprachiges Studium ist nicht möglich. Weitere Auskünfte erteilt Sylvain Debrot, Adjunkt der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät: „Wir sehen die Zweisprachigkeit in der Ausbildung nicht als Einschränkung, sondern ganz klar als attraktiven Vorteil. Wir sind uns bewusst, dass es eine zusätzliche Herausforderung ist am Anfang des Studiums. Um dies zu vereinfachen, planen wir einen schrittweisen Start ins erste Jahr, mit zweisprachigen Assistentinnen und Assis tenten zu arbeiten und eine insgesamt möglichst zweisprachige Betreuung anzubieten. Wir geben den Studierenden auch die Möglichkeit, ihre Prüfungen in ihrer gewünschten Sprache zu absol vieren. Bei den schriftlichen Prüfungen sind die Fragen übersetzt, bei den mündlichen liegt es am Prüfungsexperten, den Studierenden die Wahl der Sprache zu ermöglichen.“ Ein Blick ins Studienreglement für Biochemie gibt (stellvertretend für andere Studiengänge) weiter an, dass im dritten Studienjahr bestimmte Vorlesungen in englischer Sprache gehalten werden. Zudem werden die Master in Englisch angeboten. Die Studierenden haben bei allen Lehrveranstaltungen die Wahl, sich in der einen oder der anderen Sprache auszudrücken. Bilingue studieren – oder einfach flexibel sein „Ich bin froh, wenn diese Vorlesung vorbei ist, der Vorlesungsstoff wird sehr kompliziert erklärt.“ Oder: „Professor XY mag ich nicht wirklich.“ Diese und andere (ab und zu gehörte) Ausreden auf nicht bestandene Prüfungen gelten an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät nicht. Studierende können hier in besonders vielen Lehrveranstaltungen äquivalente Vorlesungen in beiden Sprachen finden. Wenn beispielsweise in einer deutschen Betriebswirtschaft-Vorlesung viel gerechnet wird, dann besteht die Chance, dass das Gewicht in der französischen Vorlesung etwas anders gelegt wird. Oder umgekehrt. Vorausgesetzt der oder die betreffende Studierende verfügt über genügend Kenntnisse der Zweitsprache. Das Bilingue-Studium: Versteckt hinter einem deutsch- und französischsprachigen Bücherstapel. Bilingue studieren – die Zahlen Ist die Universität Freiburg nun also tatsächlich eine universitäre Insel der Zweisprachigkeit? Zahlen lügen nicht und so zeigt ein erster Blick in die Statistik der Studierendenzahlen der Universität Freiburg Ernüchterndes: Gemäss Lukas Bucher, dem akademischen Direktor der Universität, studierten im Herbstsemester 2008 26% der Studierenden zweisprachig, 33% auf Französisch, 35% auf Deutsch und 6% in einer anderen Sprache. Die Zahl der Bilingue-Studierenden sei in den letzten Jahren tendenziell gestiegen. „Bilingue studieren“ liegt also doch im Trend. Bilingue studieren – die Vergangenheit Wie war das denn nun früher mit dem „Bilingue studieren“? Ein Artikel über „Zweisprachiges Studieren an der Universität Freiburg“ von Michael Langer aus dem Jahr 1997 bringt einige interessante Fakten zum Vorschein. So wurde die Universität zwar als zwei sprachige Einrichtung gegründet, aber das Konzept des zweisprachigen Studiums sei dennoch relativ jung: „Zweisprachigkeit meinte lange zweier- lei: Was den Unterricht betraf, herrschte zum Teil eine so genannte doppelte Einsprachigkeit – bestimmte Fächer konnten entweder auf Französisch oder auf Deutsch studiert werden. Echte Zweisprachigkeit bestand aber im universitären Alltag – in den Fakultäten, in Kommissionen, in Gremien. Auch für die Abfassungen von Reglementen werden seit langem beide Sprachen verwendet.“ Bilingue studieren – die Aussichten Es gibt an der Universität also vielfältige Möglichkeiten zum „bilingue studieren“ – im Vergleich zu früher gar bedeutend bessere. Bringt ein zweisprachiges Studium denn am Ende auch tatsächlich einen zauberhaften Job ein? Thomas Austenfeld, Dekan der Philosophischen Fakultät, stellt klar, dass „der Vermerk 'Etudes bilingues' / 'Zweisprachiges Studium' mit Sicherheit bei möglichen zukünftigen Arbeitgebern gern gesehen wird, und zwar nicht nur in der Schweiz (wo Mehrsprachigkeit ohnehin erwartet wird), sondern besonders auch im europäischen Ausland. Wer sich die Mühe macht, seine Studien so zusammen zu stellen, dass 40% in einer Foto: Melanie Axt Sprache und 60% in einer anderen sind, der zeigt damit Weltoffenheit und Lernfreude.“ Sylvain Debrot, Adjunkt der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, ergänzt, dass „die Romands auf dem Arbeitsmarkt durch die Deutschkenntnisse klare Vorteile haben, die sich gemäss Statistik auf ein 10-15% höheres Salär auswirken. Das gleiche sei auch für die Deutschschweizer der Fall, aber eher mit den zusätzlichen Englischkenntnissen.“ Doppelt profitiere also, wer einen englischsprachigen Master absolviere. Natürlich gebe es nebst dem Salär noch weitere Argumente, die für ein zweisprachiges Studium sprechen, und er hebt vor allem „eine höhere Wettbewerbsfähigkeit, die kulturelle Erweiterung, eine grössere berufliche Mobilität sowie den nationalen Zusammenhalt“ hervor. Weitere Infos: Langner, Michael (1997): Zweisprachiges Studieren an der Universität Freiburg. In: Babylonia 4/97. www.unifr.ch/main/bilinguisme/babyl.pdf 6/2009 Dezember spectrum 11 Dossier Etudier le cinéma à l’Uni, pas assez sérieux? Une question qui n’a pas arrêté Susan White et Julia Hedström dans le choix de leur discipline de prédilection. Rencontre avec deux passionnées qui allient travail et plaisir au quotidien. par tatiana armuna et Julie ruDaz / photo De laurette heim S usan White est Professeur associée à l’Université d’Arizona, aux Etats-Unis. Ce semestre, elle a donné un cours bloc sur le cinéma d’Hitchcock et de Kubrick en tant que Professeur invitée au sein du département d’Anglais de notre Alma mater. Spectrum : N’est-il pas toujours nécessaire d’avoir une approche interdisciplinaire lorsqu’on étudie le cinéma dans le milieu académique? Susan White: Un des problèmes avec les études en cinéma, c’est que tout le monde a un avis sur le film. Mais c’est un rapport de premier degré et il faut adopter des rapports plus intellectuels pour pouvoir réellement comprendre un film. Concernant l’interdisciplinarité, c’est très intéressant qu’on se pose la question. C’est comme si le cinéma n’était pas une discipline en elle-même; or, c’en est une. Mais elle est interdisciplinaire, et c’est pourquoi dans un département de cinéma il y a des historiens, des gens qui font des études culturelles ou de la sémiotique. Comme en littérature, il y a toutes sortes de manières d’aborder le cinéma. Au fil de votre carrière académique, avez-vous rencontré des obstacles? La discipline est toujours assez nouvelle, et souvent les universités ne comprennent pas ce qu’il faut pour les cours de cinéma et notamment que les conditions de projection sont très importantes. Souvent le cinéma est enseigné dans des départements de lettres et on a du mal à trouver ces conditions. Ici, à l’Université de Fribourg par exemple, il n’y a pas beaucoup de moyens pour le cinéma. On essaie de me fournir tout ce qu’il me faut, mais il y a un certain manque de 12 spectrum 6/2009 Decembre compréhension quant à ce qui est nécessaire pour construire un cours de cinéma. Les départements de littérature n’ont souvent pas saisi ce qu’il me fallait. Mais j’ai également enseigné dans des départements de médias et de cinéma et là, lorsque la discipline est reconnue, l’administration met des ressources à disposition des profs; c’est beaucoup plus facile. Au final, je sens que j’ai eu à lutter depuis le début de ma carrière pour obtenir ce qu’il me fallait pour enseigner et poursuivre mes recherches. Comment votre cours a-t-il été accueilli ici à Fribourg? Il y a beaucoup d’intérêt et de possibilités ici. Je sais que des professeurs se servent de films pour une partie de leur cours et qu’ils luttent contre l’idée selon laquelle le cinéma est quelque chose de facile; car c’est un travail, visionner et comprendre les films. Il y a aussi beaucoup d’intérêt de la part des étudiants, qui veulent avoir une approche sérieuse du cinéma. C’est de la cinéphilie, mais c’est une cinéphilie profonde. Ça me ferait plaisir, si je vivais ici, d’essayer de faire quelque chose pour les études en cinéma, car je pense que vous êtes prêts et je vous encourage à prendre au sérieux cette discipline. Les études en cinéma enrichissent la vie intellectuelle et j’ai beaucoup de chance de gagner ma vie comme ça. Est-ce que vous sentez une différence par rapport aux US ? Le fait qu’on m’ait invitée montre qu’il y a un intérêt, mais ce ne sont que des débuts et la discipline est beaucoup plus établie aux Etats-Unis. Puisque le cinéma est un médium populaire, les étudiants ne savent pas à quel point ils doivent le prendre au sérieux et donc c’est plus difficile pour moi. Si on est dans un cours de littérature sur Dostoïevski par exemple, on n’a pas tendance à prendre cela à la légère. Ici, plus qu’aux EtatsUnis, il faut convaincre tout le monde. Mais je trouve que les gens sont assez ouverts et les étudiants sont travailleurs et très doués pour les langues. C’est un avantage pour les études en cinéma: vous pouvez apprécier les films dans plusieurs langues, c’est vraiment idéal. Pourquoi avoir choisi Hitchcock et Kubrick pour Fribourg? Hitchcock pour plusieurs raisons: il m’intéresse beaucoup et il y a de nombreuses études théoriques sur lui. On peut se poser des questions très intéressantes par rapport à son cinéma à propos de la narratologie, de la réception, de la philosophie, de la cognition. C’est très riche et on a ainsi beaucoup de points de repères avec Hitchcock. De plus, une de mes spécialités ce sont les études genre. Avec Hitchcock et Kubrick, l’image des hommes, la masculinité, la représentation de la femme, c’est complexe et donc passionnant. Quel est votre film préféré ? Je ne devrais pas avoir de film favori puisqu’il y a tant de grands films. Je m’intéresse beaucoup au cinéma de Nicolas Ray, qui a fait «La fureur de vivre», avec James Dean. Il a réalisé un autre film en 1950, «In a lonely place», avec Humphrey Bogart et Gloria Graham. Ce film est pour moi un chef d’œuvre de technique et d’émotion au niveau du jeu des acteurs. Un autre film qui me passionne, c’est «Vertigo», de Hitchcock. A chaque fois que je le vois, je découvre autre chose. Dossier J ulia Hedström est assistante diplomée au département des Sciences de la société de l’Uni de Fribourg. Fan de films d’horreur, elle s’est servie de sa passion comme point de départ pour sa thèse. Spectrum: Peux-tu nous en dire un peu plus sur le sujet de ta thèse? Julia Hedström: Je fais une étude en réception: je ne travaille pas sur le film même, mais sur la réception médiatique du film «La nuit des morts vivants», réalisé par Romero en 68. Pour ce faire, j’ai un corpus de coupures de presse, notamment américaines, qui commence il y a 40 ans. Ce film est devenu un film de référence dans le genre et a établi le cinéma d’horreur moderne. Ce que j’essaie de comprendre à travers les comptes-rendus des critiques, c’est comment cela est progressivement devenu un phénomène, et ce à travers le temps. As-tu eu à défendre le choix de ton sujet? Y a-t-il eu des obstacles? Non, il n’y a pas eu d’obstacles. Mon directeur de thèse, Jean Widmer, qui est décédé en 2007, était très ouvert. En plus, j’avais déjà fait mon mémoire avec lui sur «Eyes wide shut» de Kubrick. Par contre, il avait peur des films d’horreur et il se demandait comment on allait gérer ça. En l’occurence, on n’a pas eu le temps de développer tout ça ensemble. Quand on se décide à faire un thèse sur un film d’horreur, en sociologie je précise, il y a deux réactions: soit c’est intéressant, alors qu’en réalité on se dit elle est complètement barjo ou bien c’est génial et c’est un mec qui adore les films d’horreur qui parle, sans savoir ce que je fais. Pour moi, un sujet de thèse c’est quelque chose qui se met progressivement en place. J’avais une idée de base, mais je ne savais pas du tout comment m’y prendre. Du coup, en attendant de trouver mes méthodes, ce n’était pas évident d’expliquer le sujet aux autres. Mais maintenant, je le dis tranquillement, parce que je vois très bien où je vais et ce que je vais faire. Une fois que je leur explique ce que c’est, les gens trouvent ça intéressant, parce qu’il n’y a pas eu d’études en réception de ce genre et avec cet angle d’approche. Du coup, je me dis que ça peux être intéressant d’essayer d’y contribuer, si j’y arrive… En quoi tes intérets personnels ont-ils influencé ton choix de sujet? Il faut quand même être un peu mazot. Si on n’aime pas les films d’horreur, ce n’est pas possible, et ceux qui disent le contraire sont des hypocrites. Le fait d’être passionné par le sujet ne veut pas dire que la personne aura un regard forcément biaisé. En fait, je pense que c’est une bonne entrée en matière et, étant fan de films d’horreur, je peux mieux comprendre ce qui s’y passe. Une autre personne traiterait ça comme un phénomène objectif, mais sans doute sans parvenir à y entrer vraiment. Quel est ton film préféré? «Les Faux Semblants», de David Kronenberg. En fait, j’en ai plein mais c’est vraiment le film. Le cinéma, branche académique en Suisse H ormis quelques cours isolés, l’Université de Fribourg ne propose pas de cursus en cinéma à proprement parler. À l’échelle nationale en revanche, la situation est différente. Depuis 2006, la Suisse propose un programme pluridisciplinaire de niveau master sur l'étude des arts cinématographiques. Il s’agit du projet Réseau Cinéma CH. Dans le cadre de ce programme, deux pôles nationaux offrent une formation sur deux axes: l’histoire et l’esthétisme du cinéma dans les universités de Lausanne et de Zurich, et la réalisation à la Haute école d’arts appliqués et de design de Zurich (ZHdK) et à la Haute école spécialisée de Suisse occidentale à Lausanne (HES-SO). Interdisciplinarité et plurilinguisme Au niveau suisse, la formation en cinéma adopte une approche favorisant l'interdisciplinarité et le plurilinguisme. Ainsi, la mobilité entre les différents pôles est fortement encouragée et des modules complémentaires sont également proposés dans d'autres structures: études des technologies de l'image à l'Université de Bâle, économie cinématographique à l'Université de la Suisse italienne à Lugano, ou encore science archivistique à la Cinémathèque suisse à Lausanne. Etudier le cinéma en Suisse est donc possible, mais pourquoi pas dans notre Université? Comme le dit le Dr Susan White, chargée de cours au département d’Anglais, Fribourg semble «prêt» pour accueillir cette discipline. Ne reste plus qu'à sauter le pas et rejoindre le mouvement. /TAK Infos: www.reseau-cinema.ch 6/2009 Dezember spectrum 13 Dossier «Aujourd’hui on parle de plus en plus du cinéma suisse» Désireux d’en savoir plus sur le cinéma dans la région de Fribourg et en Suisse, le Spectrum est parti à la rencontre des frères Guillaume, réalisateurs du film d’animation «Max&Co» sorti en 2008. Frédéric Guillaume revient sur l’expérience de leur premier long métrage et parle de leurs projets futurs. par DaviD marclay / photo De amy K. nguyen Spectrum : Comment êtes vous arrivés au cinéma et en particulier au domaine de l’animation? Frédéric Guillaume: En fait ce n’était pas un choix de carrière. A l’origine, je voulais faire du design industriel. Samuel (son frère, ndlr) s’est, pour sa part, dirigé vers le cinéma classique. Il a réalisé, étant ado, quelques courts métrages auxquels j’ai participé. J’ai remarqué par la suite que ma formation en design industriel ne me convenait pas à cause de l’aspect trop pragmatique des choses: je ne souhaitais pas forcément concevoir des objets. Mon désir était de créer, mais créer quelque chose d’abstrait pour emmener les gens ailleurs. C’est donc une sorte de mariage entre la construction et le film qui nous a conduit à ce métier. Nous nous sommes tournés vers l’animation car elle offre la possibilité de bâtir des univers. Que faites-vous actuellement, depuis la réalisation de votre premier long métrage «Max&Co» sorti il y a un an? Notre projet principal est la réalisation d’un nouveau long métrage. Nous y travaillons depuis plus d’une année. Il s’agit de l’adaptation d’un livre de science-fiction français, «Les Fables de l’Humpur». Ce projet est différent de «Max&Co» car ce ne sont pas des marionnettes mais un 14 spectrum 6/2009 Decembre paysage réel avec des personnages incrustés. Nous avons aussi un projet secondaire, Ciné 3D. Il s’agit d’une étude menée dans le cadre du département cinéma de l’ECAL (Ecole cantonale d’art de Lausanne, ndlr). C’est de la recherche appliquée sur le langage cinématographique lié au relief. Cela nous permet de nous poser des questions assez fondamentales, ce que nous ne pouvons pas faire dans un projet où il faut aller vite. Nous sommes ouverts à tous les formats, mais le fait d’avoir goûté au long métrage avec «Max&Co» nous incite à continuer sur la même lancée et à y consacrer la majeure partie de notre temps. Nous avons tellement appris avec «Max&Co» que l’envie de continuer est toujours là, même si nous avons des projets de courts métrages en attente. Justement, quelles sont les différences entre les courts et les longs métrages? Le gros changement se situe au niveau des enjeux économiques. Les réseaux sont plus vastes pour les longs métrages. On peut toutefois s’exprimer plus facilement dans les courts métrages; il y a plus de liberté. C’est justement le fait d’avoir plus de partenaires, plus d’enjeux et plus de paramètres à gérer qui nous stimule. Le nombre de personnes varie aussi radicalement allant de deux pour les courts métrages à plusieurs centaines – environ trois cents pour «Max&Co» – pour les longs métrages. Quelle formation avez-vous suivie? Trouve-t-on un parcours type pour faire du cinéma en Suisse? Nous avons tous les deux obtenu un bac, puis suivi une formation à l’ECAL; Samuel dans le cinéma et moi en design. Nous avons arrêté plus ou moins en même temps pour nous lancer dans l’animation. C’est ensuite une formation sur le tas que nous avons suivie: stages, expériences personnelles, rencontres, lectures, et, principalement, expérimentations. L’avantage de l’animation, c’est que l’on voit ce que l’on fait. On peut donc comparer et s’adapter. L’expérience «Max&Co» nous a appris plus que tout ce que nous avions vu avant, grâce, notamment, à une équipe extraordinaire. En revanche, au niveau suisse, on ne trouve pas vraiment de parcours tout tracé. Les personnes présentes sur «Max&Co» avaient des formations bien différentes et certains bifurquent même par la suite. Du moment que la matière est maîtrisée, c’est surtout les connaissances et les relations qui permettent une bonne insertion professionnelle. Frédéric Guillaume: «Notre projet principal est la réalisation d’un nouveau long métrage. Il s’agit de l’adaptation d’un livre de science-fiction français, Les Fables de l’Humpur.» Et le cinéma suisse, dans tout cela? Reconnaissance nationale ou exportation? J’ai la sensation qu’aujourd’hui on parle de plus en plus du cinéma suisse. Pour de bonnes ou mauvaises raisons, on en parle dans les médias. Des films de genre se font de plus en plus, notamment des films de science-fiction. La diversité est assez réjouissante. En revanche, la reconnaissance du cinéma en Suisse est péjorée en raison des barrières linguistiques. La Suisse, avec ses trois langues, restreint les possibilités. Il y a des cultures très différentes, ce que l’on a ressenti avec «Max&Co» même s’il avait été traduit pour la Suisse alémanique, alors qu’en Romandie et en France il y a des accointances. Le film est par ailleurs sorti au Portugal, en Corée du Sud, au Canada, en Russie et même en Amérique du Sud, à chaque fois traduit. Nous ne pensons pas faire du cinéma suisse d’animation, le but étant de saisir les meilleures opportunités. Nous avons constaté que pour un long métrage dans l’animation tel que «Max&Co», il fallait chercher des collaborateurs ailleurs, qu’ils soient français, belges ou anglais. Faire du cinéma en Suisse P our se former en Suisse, les voies sont multiples. Cela peut aller des écoles d’art cantonales aux études universitaires. La formation pratique est regroupée dans la Haute école spécialisée de suisse occidentale (HES-SO) alors que les universités font un effort pour intégrer la pratique à la théorie. Les sous avant tout Dans le milieu actif, le facteur-clé pour réaliser un film est d’ordre économique. Forts d’un budget de près de 30 millions de francs suisses avec le film «Max&Co», les frères Guillaume savent de quoi il en retourne. Leur financement venait de toutes parts, tant au niveau cantonal avec la Loterie Romande qu’au niveau fédéral avec le soutien de l’Office Fédéral de la Culture (OFC). Ils disposaient d’un partenariat avec la Télévision Suisse Romande, ainsi que de fonds privés et venant de l’étranger: France, Angleterre et Belgique. D’où leur collaboration avec des équipes provenant de ces pays lors de la réalisation de «Max&Co». Pour Frédéric Guillaume, le budget suisse reste très limité par rapport à celui d’autres pays et les fonds sont maigres. La Belgique, par exemple, finance énormément le cinéma et développe une multitude de projets grâce, entre autres, à de l’argent privé. Le réalisateur fribourgeois relève toutefois qu’un budget serré oblige à trouver des solutions de manière autonome et à voir plus loin. Cette limite financière s’ajoute à la barrière linguistique qui fait parfois obstacle à certains films. /DM Plus d’infos : Site des frères guillaume: www.cinemagination.ch Site de l’OFC: www.bak.admin.ch 6/2009 Dezember spectrum 15 titel Die zweisprachige Uni „par excellence“? Zweisprachigkeit sei „Tradition und Trumpf“, so steht es in der Informationsbroschüre der Uni Freiburg von 2008. Und weiter: „Freiburg ist die zweisprachige Universität der Schweiz schlechthin“. Das sind schöne Worte; doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Wie bilingue ist die Uni tatsächlich? von maJa briner unD cyril lilienFelD A llgemein ist die Uni eher von der französischen Sprache dominiert – was nicht verwundert, schliesslich befindet sie sich in einer Westschweizer Stadt. Da die deutschsprachigen Studierenden zahlenmässig aber überwiegen, gibt es auch für Französischsprachige sprachliche Hindernisse: So ist etwa der Einstieg in die deutsch geprägte Unipolitik für sie nicht einfach, denn oft reichen die Deutschkenntnisse aus der Schule nicht aus, um die komplexen politischen Sachverhalte zu verstehen. So vielfältig die Aspekte der Zweisprachigkeit, so vielfältig auch die Meinungen dazu. „Die Uni gibt sich Mühe“, sagt Katrina, die dieses Semester ihr zweisprachiges Jus-Studium begonnen hat. Auch Daniel findet, die Uni fördere die Zweisprachigkeit. Ganz anders hingegen klingt es bei Faton: „Die Uni ist nur auf dem Papier bilingue“, meint er und erzählt, wie sein Kollege ein Semester länger studieren musste, nur weil er Philosophie zweisprachig studierte und es mit den Stundenplänen deswegen nicht klappte. Wer hingegen einsprachig studiert, der lernt die zweite Sprache nicht einfach so nebenbei: „Il faut vraiment vouloir“, meint die Geschichtsstudentin Derya, die wir gerade beim Tandem stören. Und auch wer zweisprachig studiert, umgibt sich häufig vor allem mit Studierenden, welche die gleiche Sprache studieren. So erzählt Deryas Tandempartnerin 16 spectrum 6/2009 Decembre Katrina, sie habe trotz zweisprachigem Studium mehrheitlich deutschsprachige Kollegen: „Das Kontakt-Knüpfen fällt in der Muttersprache einfacher.“ Auch an der komplett zweisprachigen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät vermischen sich die Sprachgruppen nur bedingt, wie uns mehrere Studierende erzählen. Dies wird von der Uni teilweise noch verstärkt: „Wir werden in den Praktika aufgeteilt in französisch- und deutschsprachige Gruppen“, erzählt Andi, der im dritten Semester Biomedizin studiert. Ausserhalb der Vorlesungsstunden trägt der Unisport zur Vermischung der Sprachgruppen bei, da viele Angebote – wenn auch längst nicht alle – zweisprachig geführt werden. So erzählt zum Beispiel Faton, er habe dadurch einige Westschweizer Kollegen gefunden. Und Geschichtsstudent Hans ergänzt, auch im Ausgang finde durchaus eine Vermischung der Sprachgruppen statt. “Die Administration ist nicht zweisprachig” Doch längst nicht alles an der Uni ist zweisprachig, das merken auch die Studierenden. Viele scheint das nicht zu stören, einige aber schon. So urteilt zum Beispiel der Biomedizin-Student Christoph: „Der Unterricht ist zwar zweisprachig, die Administration aber nicht!“ Auf eine Mail ans Sekretariat bekam er einmal die Antwort, er solle doch bitte auf Französisch schreiben. Auch das Dekanat der philosophischen Fakultät versteht unter der Zweisprachigkeit, dass die Deutschschweizer Französisch können müssen. Schickt man dort eine E-Mail auf Deutsch, kommt die Antwort stets auf Französisch zurück. Dies kann bei Fragen zu komplexen Regeln und Bestimmungen sehr mühsam sein. Auch allgemeine E-Mails des Dekanats, welche an mehrere Studierende verschickt werden, sind meist nur auf Französisch und enthalten keine deutschsprachige Version. Dies obwohl man ja bei der Einschreibung seine gewünschte Korrespondenzsprache angeben musste. Anscheinend sind diese Auswahlmöglichkeiten nur pro forma. Wenn man aber direkt auf das Dekanat geht, stellt man fest, dass die Mitarbeiter sehr wohl Deutsch sprechen können und dies auch gerne tun. Dieser durchaus positive Fakt, macht das konsequente französisch halten des E-MailVerkehrs umso seltsamer. Besser haben es da die Studierenden der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Dort werden die E-Mails stets in der Sprache beantwortet, in welcher sie der Studierende geschrieben hat. Und auch bei der Micromus beherrscht man sowohl Französisch, als auch Deutsch und bietet einem sogar noch Englisch als dritte Möglichkeit an. Foto: Barbara Baumgartner Negativbeispiel BHT Sprachprobleme gibt es auch in der einen oder anderen Bibliothek. Ein besonders negatives Beispiel ist da besonders die Bibliothek für Geschichte und Theologie. Wobei hier nicht nur die Fähigkeit fehlt, Deutsch zu sprechen, sondern keinerlei Deutschkenntnisse vorhanden sind. Eine Studentin erzählt uns, dass man „nur mit einem fragenden Ausdruck angesehen“ wird, wenn man auf Deutsch etwas fragt. Diese Gegebenheit wird durch mehrere andere Erfahrungsberichte bestätigt. Und es liegt keinesfalls nicht nur an einer Aufsichtsperson, sondern ist bei nahezu allen, die hinter dem Schalter sitzen, der Fall. Hier stellt sich dann die Frage, ob es nicht zu den Anstellungsanforderungen für einen Job an einer zweisprachigen Universität gehören sollte, die zweite Sprache zumindest passiv zu beherrschen? Trotz aller Kritik an der Uni: Allzu viele Probleme scheint es laut unserer kleinen Umfrage nicht zu geben. Die Verständigung klappt meistens, sei es in den Bibliotheken oder auf Sekretariaten – in welcher Sprache auch immer. Zur Not wird halt einfach Englisch benutzt, erzählt uns eine Studentin. Und es scheint, als würden doch viele Studierende sehr gerne in der anderen Sprache kommunizieren. Die französischsprachige Geschichtsstudentin Derya, die bei der AGEF und der BCU arbeitet, erzählt, dass dort viele Deutschschweizer häufig lieber Französisch sprechen als Hochdeutsch – obwohl sie doch gerne ihr Hochdeutsch gebrauchen würde... Wie empfindest du die Zweisprachigkeit der Uni? Auf www.unifr.ch/spectrum ist Platz für deine Meinung! 6/2009 Dezember spectrum 17 politique universitaire Reform in the English department: the abolition of exams gives rise to many discussions by tatiana armuna / cartoon by michel schneiDer Résumé Avec la rentrée universitaire 2009 est entré en vigueur le nouveau règlement du département d'Anglais concernant les examens. Ce dernier stipule que les étudiants en BA-LET ne seront pas testés dans le cadre des cours, où la présence sera la seule exigence, mais le seront pour les proséminaires. Cette mesure votée une année plus tôt, et discutée suite à des plaintes d'élèves concernant la charge de travail en fin de semestre, a reçu un avis défavorable de la part des étudiants lors de deux sondages d’opinion effectués après le vote. Suite à ces résultats, un compromis a été trouvé: les examens pour les cours d'introduction offerts aux étudiants de première année ont été réintroduits. Cette mesure ne touche aucunement les étudiants en BA-SI, pas plus que ceux en master qui suivent pourtant les mêmes cours. Preuve de la confiance accordée aux étudiants, dorénavant seuls maîtres de la qualité de leur apprentissage, cette absence d'examen n'est pas un cas isolé. En effet, d'autres départements tels que ceux de Germanistique ou d'Histoire ne testent pas systématiquement les étudiants par le biais d'un examen. Le règlement de l'Université précise que seul un minimum de 60% des enseignements doivent être testés, la décision d'augmenter ce pourcentage revenant à chaque département. /TAK 18 spectrum 6/2009 Decembre T his academic year brought a new exam policy to the English department: starting this semester, BA-LET students will no longer be examined at the end of lecture courses. Concerning proseminars, the regular requirements of presence, active participation and the production of a critical paper remain unchanged. For responsible students The process leading to the abolition of exams began in fall 2008, triggered by students sending letters of complaint concerning the large quantity of work concentrated within the last few weeks of every semester. The faculty members and the students' committee do not seem to agree on the content of these queries. The latter insists on the fact that students never asked for a revocation of exams, but rather for a more adequate repartition of the work. After having discussed the matter, the Department Council voted in favour of a revocation for BA-LET students. As Professor Indira Ghose states, “The option to have lecture courses evaluated was retained for MA students, BA-SI students, and students attending courses as soft skills. Since these students have fewer graded courses to attend, we decided to offer them the choice of gaining additional marks by taking exams in lecture courses.” Faculty members agreed on the necessity to adopt a system that would encourage students to broaden their horizons and not merely collect ETCS credits in exams. They mostly insisted politique universitaire on their trust in the students’ ability to study in a responsible way, not fearing a loss of interest for lecture courses. Prof Ghose adds: “A lecture aims at widening horizons for students. To put it in a nutshell: lecture course exams are a sign of downgrading university education to the level of a rigid, school-like system.” This decision to put the priority on widening horizons is also supported by the unofficial possibility for students to follow proseminars as listeners for one ETCS credit that could not be used in any module. A much-needed compromise Strong reactions followed the Department Council's decision to abolish exams. A change in the composition of the students' committee led to a proposition for re-introducing exams. In order to support their motion, the students' committee made a first survey among students in November 2008 which showed that nearly 80% of them were opposed to the abolition. Because of numerous rumors circulating on the issue, this first survey was declared not significant by the Department Council. A few weeks later a second survey, clearly formulating the new policy, revealed that 63% were still opposed to the abolition, the students’ main fear being that removing exams would lower the level of their studies, as well as their attention and motivation. Following the results of this second survey, the Department Council accepted to reopen the discussion, although, as Professor Didier Maillat points out, the new system had not been tested. In addition, Prof Ghose states that “after careful consideration of the arguments put forward by the student representatives, the Council decided to reintroduce lecture course exams for the compulsory introductory module to be established in 2010 as part of the new study plans.” She also insists on the fact that “at the same time the Council unanimously agreed not to make any further modifications to the study plans for the next few years.” In practice Overall, students seem to have easily accommodated to this situation, taking the opportunity, as Prof Ghose observes, to take more lectures than necessary. However, most of them acknowledge that not having exams allows them to put lecture courses aside when more urgent and graded work is at stake. BASI and MA students seem puzzled by this decision leading to two different exam policies for students following the same classes. As far as the faculty members go, they do not notice any variation in terms of attendance and participation which, according to Prof Maillat, is “really reassuring.” But, as Professor Dimiter Daphinoff points out, it might be too early to say. Opinion piece T he decision to abolish exams in lecture courses is an evident sign of trust towards students. Indeed, students in the academia are often treated in a school-like manner. Attendance lists are a typical example of this attempt, on the university's part, to ensure that students' tendency to put in minimal effort is not detrimental to their studies. But aren’t exams precisely what justifies the attainment of a diploma? Indeed, not having exams may diminish the value of the diploma – how might a non-humanities student or future employer respond to the absence of any standard of knowledge? Moreover, abolishing exams might deprive students of necessary feedback. Some students may need to be given the opportunity to test their knowledge in exam-like situations. Isn't there any adequate and useful way we might test the knowledge that students have acquired throughout their lectures? My personal preference would go to oral exams, which might offer a good platform for exams in the Humanities. Oral exams allow for discussion and, whatever the result, are an enriching experience for every student. /TAK 6/2009 Dezember spectrum 19 Dossier Noël, une aubaine pour le cinéma par elise marion / illustrations De lise-marie piller L ’Etrange Noël de Monsieur Jack» en décembre 1994, «Le Pôle Express» dix ans plus tard ou encore «Le Drôle de Noël de Scrooge» cette année: Noël apporte encore et toujours son lot de superproductions et de films d’animation à succès. Quel dvd offrirez-vous ce Noël? Lionel, étudiant à l’Ecole d’Ingénieurs: «Inglorious Basterds» de Quentin Tarantino. «Car il est très bien filmé et les dialogues sont excellents.» Du choix pour les petits... C’est que les cinémas se remplissent plus facilement aux alentours de Noël, cette fête étant avant tout celle de la famille et des enfants. Jours fériés obligent, les parents peuvent passer plus de temps avec leurs bambins. Et que prévoir comme sortie quand il fait froid et que la nuit tombe vite? L’industrie du cinéma a su saisir ce créneau et de nombreux films pour jeune public sortent à cette période. Cette année, les enfants auront encore une fois le choix. Adapté d’un conte de Dickens et réalisé par Robert Zemeckis, «Le drôle de Noël de Scrooge» raconte l’histoire d’Ebenezer Scrooge, un vieux marchand de Londres, riche et avare, qui se retrouve confronté au spectre de son ancien associé le soir de Noël. Dans un monde tout aussi féerique et merveilleux, «Arthur et la vengeance de Maltazard» de Luc Besson nous emmène dans le monde minuscule des Minimoys, où Arthur devra à nouveau affronter de multiples dangers, afin de sauver la princesse Sélénia. De quoi ravir les plus jeunes et prolonger l’ambiance magique de Noël. 20 spectrum 6/2009 Decembre Romaine, étudiante en lettres à l’Uni: «Un prophète» de Jacques Audiard. «Les critiques sont très bonnes et il a été primé au Festival de Cannes. Je l’offre pour partager la découverte d’un nouveau film.» ...Et pour les plus grands Mais les enfants ne sont pas les seuls visés par ce coup de force commercial. Dans les rayons multimédias, de nombreux coffrets DVD font leur apparition en cette période de fêtes. Dernières saisons des séries télévisées à la mode et gros succès de l’année écoulée sont très appréciés et vont bien souvent rejoindre les autres cadeaux sous le sapin. «Le Drôle de Noël de Scrooge» dès le 25 novembre dans les salles. «Arthur et la vengeance de Maltazard» dès le 2 décembre dans les salles. Barbara, responsable DVD à la Fnac: «Star Trek XI» de J.J. Abrams. «C’est un très bon film de science-fiction. Pas besoin d’avoir vu les précédents pour comprendre l’histoire et il y a beaucoup d’humour. Il convient à tous les âges.» /EM De la presse au cinéma Comment allier théorie universitaire et pratique professionnelle pour en faire son métier. Retour sur un parcours. textes et photo De laurette heim A nne Delseth vit à Lausanne. Elle y est née en 1980, a fait ses classes là-bas puis s'est installée à Fribourg le temps de ses études en sociologie de la communication, journalisme et sociologie. Elle est aujourd'hui adjointe à la direction artistique du Festival International de Films de Fribourg, le FIFF, aux côtés d'Edouard Waintrop, directeur artistique. Poste auquel s’ajoute celui de programmatrice de la section court métrage. En parallèle, elle effectue un diplôme en gestion culturelle. Le mémoire de licence de celle qui «adore les études de réception» a porté sur l’analyse d'une exposition d'art contemporain sous ce même angle. Mais alors, où est le rapport avec le cinéma? Une boulimique de culture «Mon but était d'être journaliste», raconte Anne Delseth, «mais après quelques essais au Spectrum et à Radio Unimix, j'ai pensé qu'être à la source des infos, dans l'envers du décor, me plairait mieux. Par ailleurs, lors d'un voyage Interrail, j'ai visité tous les musées de Berlin, Copenhague, Stockholm, Amsterdam. Cette boulimie culturelle a provoqué en moi un déclic. Je me suis alors rattrapée en devenant bénévole partout où je pouvais: aux Montreux et Cully Jazz Festivals, dans des associations et au FIFF. C'est ainsi qu'est venu le cinéma», conclut-elle. «C'est la souplesse du cursus qui m'a permis de travailler en alliant pratique et théorie», précise-t-elle. «Par exemple en voyant comment un film réalisé dans un certain contexte est reçu ici, dans un contexte hyper différent.» Travailler à 80% pour le FIFF signifie gérer avec Edouard Waintrop la recherche de films, le programme et la coordination de l'évènement. Pour cela, tous deux se partagent le monde et ses festivals. Dernièrement, Buenos Aires, Pusan (Corée), Israël et Grenade pour elle et Lima, Delhi, Dubaï et Cannes pour lui. Récemment, une commission artistique internationale de sept personnes a choisi plus d’une dizaine de films sur les cent présélectionnés pour la compétition. Au départ, le FIFF reçoit de 200 à 300 longs métrages et de 300 à 400 courts métrages. Un film sur cinq est éliminé d'office, ne correspondant pas aux critères du FIFF: films du monde avec valeur cinématographique, sans misérabilisme. Pas de scoop sur le thème 2010, mais sur le nouveau visuel (notre photo) qui veut signifier, par son graphisme coloré, que la procahine édition sera ouverte sur le monde. De plus, au niveau des lieux et de la signalisation, le festival compte investir toute la ville, histoire qu'il soit impossible de le rater. Plus d’infos: www.fiff.ch Bio professionnelle expresse De 2001 à 2004, Anne Delseth a été bénévole, responsable de l'accueil, secrétaire et assistante de la direction artistique pour le FIFF. Depuis 2007, elle est l’adjointe d'Edouard Waintrop, directeur artistique. Dans l’intervalle, elle a fini ses études et travaillé notamment comme assistante de production à Box-office pour «Mon frère se marie» de Jean-Stéphane Bron et «Home» d'Ursula Meyer. Elle a également organisé la première mondiale de «Max & Co» des frères Guillaume à Annecy pour SAGA production. Cette année, elle s'est occupée du festival «De Delémont à Hollywood», chapeauté par l'Office Fédéral du Cinéma et a programmé la nuit du court métrage, en novembre, à Lausanne. /LH 6/2009 Dezember spectrum 21 conceptussum Frelitta bicolor, Migros, Fr. 4.20 teXt Und Foto Von nadJa sUtter Abstraktionswort: Flaschenpost Eines Tages war Frelitta (bicolor) ihr Schrankdasein zuwider. Die Enge und Dunkelheit, die schauderlichen Gerüche der Trockensuppe nach Zwiebelpulver und erst die hochnäsigen ExtradünnSpaghetti konnte sie nicht mehr ausstehen. Ganz plötzlich. So schlüpfte sie, noch dreiviertelvoll, eines Nachmittags ganz unentdeckt aus dem Schrank. Sie spazierte lange Strassen entlang, entzückt ob der Helligkeit, der Farbenpracht, und des leichten Dieselgeruches über den Strassen. Bald hatte sie Felder erreicht und verlassen, Jahreszeiten kommen und gehen sehen. Frelitta (bicolor) lernte ihre neue Freiheit lieben und respektieren und machte neue Bekanntschaften: mit wandernden Cornichons, Linsen-mitSpeck-Büchsen und Katzenfutterdosen. Mit einer alten Weinflasche stürzte sie in einem nordfranzösischen Dörfchen ganz gehörig ab. Die Weinflasche erzählte von ihren ausgedehnten Reisen als Flaschenpostüberbringerin. Ihre Nachrichten kamen zwar selten an, – tatsächlich trug sie seit mehreren Jahren eine kanadische Nachricht für einen namibischen Hirten mit sich, – doch sie hatte dadurch die Möglichkeit, sämtliche 22 spectrum 6/2009 Decembre Weltmeere in offizieller Mission zu bereisen. Frelitta (bicolor) war begeistert von der Idee. Warum sollte nicht auch sie als Flaschenpost fungieren können? Da die Nachrichten sowieso nicht anzukommen schienen, könnte sie ja auch einfach so tun als überbringe sie eine. Aber die Weltmeere bereisen, das wollte sie. So stürzte sie sich eines sonnigen Herbstnachmittages von einer bretonischen Klippe in den Atlantik. Das kalte Wasser erfrischte sie und einige Augenblicke lang genoss sie das schwebende Vorwärtskommen auf dem Wasser. Doch die alte Weinflasche hatte sie leider nie über die Tücken der Seekrankheit aufgeklärt. Frelitta (bicolor) verbrachte einige elende Wochen auf See. Doch nirgends war Land in Sicht. Ihre Verzweiflung steigerte sich, als der Winter anbrach und mit ihm fürchterliche Sturmwellen. Frelitta (bicolor) verlor bald das Bewusstsein und trieb ohnmächtig von Wellenkamm zu Wellenkamm. Bis sie eines Tages plötzlich etwas Weiches unter sich spürte und zu Bewusstsein kam. Der Himmel war seit langer Zeit strahlend blau und das Schaukeln der Wellen war verschwunden. Sie befand sich auf einer Wiese, das Grün zwar nass, aber weich wie ein kuscheliges Bett aus Marshmallows. Frelitta (bicolor) blinzelte in die Sonne und fühlte sich einen Moment lang seit langem so richtig gut. Doch da schob sich ein gewaltiger, weiss-brauner Schatten vor die Sonne. Etwas schnüffelte an ihrem ramponierten Glas (die Etikette war schon lange weggespült worden) und entfernte sich dann weiter zum nächsten Grasbüschel. Nun konnte Frelitta (bicolor) das Wesen erfassen. Es war viel grösser als sie, hatte jedoch die gleiche Farbe – braun wie Schokolade und weiss wie Milch. Und es roch ein bisschen nach ihr selbst. Sie schauderte, den Blick noch immer leicht vernebelt von der schaukelnden Irrfahrt. Das musste eine der Urmütter aller Frelittas sein. Glückseligkeit umgab Frelitta (bicolor) und sie fiel erschöpft in einen tiefen Schlaf. (Die Kuh fand übrigens nicht Spezielles an Frelitta (bicolor). Sie nahm an, dass es sich mal wieder um eine verzweifelte kanadische Flaschenpost auf dem Weg nach Namibia handelte.) AUS DEM LEBEN Die Super-Gesellschaft Bei Ebbe im Portemonnaie kann es durchaus vorkommen, dass ich an einem Samstagabend einen gemütlichen Fernsehabend dem Ausgang vorziehe. Nun sitz ich also da, pünktlich um 20.15 Uhr, und warte mit Knabberzeug und etwas zu Trinken ausgerüstet auf den Beginn eines guten Films. Doch was ist das? Beim Durchzappen der Kanäle ergibt sich ein niederschmetterndes Bild. Vom Supertalent über die Supernanny und den Supersingle bis hin zum Superstar werden von irgendwelchen Jurys Personen aus der Gesellschaft bewertet. Diese Sendungen, bei denen sich unzählige Leute öffentlich blossstellen und meist auch lächerlich machen, kann man unmöglich während zwei vollen Stunden verfolgen. Und dabei habe ich alle getauschten Frauen, Kochlöffel-Harry-Potters und an Lianen schwingenden Stars noch gar nicht beachtet, welche ich bei weiterem Drücken auf die Fernbedienung entdecke. Was ist das für eine Gesellschaft, die sich mit solchen Sendungen den Abend vertreibt? Wenn aber bis zum Schluss immer jemand gefunden wird, der als SuperIndividuum vermarktet wird, kann unsere Gesellschaft doch noch nicht verloren sein. Gezwungenermassen schaue ich mir also einige dieser Kandidaten an, die sich als Supertalente sehen. Zugegeben, einzelne Bewerber haben Fähigkeiten, bei denen ich ins Staunen gerate. Beim Grossteil der gezeigten Aufführungen jedoch sehe ich das einzige Talent darin, den Mut zu besitzen, diese überhaupt öffentlich aufzuführen. Bereits beginne ich, gedanklich abzuschweifen. Ich überlege mir, was wir in der Schweiz eigentlich für wahre Talente haben. Im Bereich Sport fallen mir Namen ein wie z. B. die bald in Afrika kickende Nati, Roger Federer, Stéphane Lambiel, Sarah Meier, Simone Niggli-Luder oder auch Didier Cuche. Marion Fux Auch in der Musikszene lassen sich solche finden, da wären Heidi Happy, Stress, Baschi, Stefanie Heinzmann, Polo Hofer und noch unzählige mehr. Meine grauen Zellen arbeiten weiter. Was ist mit den Talenten in meiner persönlichen Umgebung in meinem Alltag? Da fallen mir Verkäuferinnen ein, die, obwohl sie meist keines Blickes gewürdigt werden, freundlich bleiben, Freunde, die trotz meiner üblen Laune zu mir halten, Dozierende, welche trotz offensichtlichem Desinteresse der Studierenden motiviert ihre Vorlesungen durchziehen, und nicht zuletzt das fleissige Putzpersonal der Uni, welches unermüdlich und trotz ständig müllhinterlassenden Studierenden immer wieder alles sauber macht. Und welches ist denn mein persönliches Supertalent? Da fällt mir eigentlich nur meine Mutter ein. Wer sonst bringt es fertig, gleichzeitig eine Familie zu managen, Ehefrau zu sein, ein ganzes Haus sauber zu halten, uns Kinder jederzeit zuzuhören und beizustehen, 80 % eine Stelle zu besetzen und auch noch ganz nebenbei einen Italienischkurs zu absolvieren? Ja, mein Urteil ist klar gefallen, mein persönliches Supertalent ist eindeutig meine Mutter, und damit bin ich sicher nicht alleine. Wem geht es nicht ebenso, wenn wir ehrlich sind. Kurzerhand schalte ich den Fernseher aus, schnappe mir das Telefon und rufe meine Mutter an. 6/2009 Dezember spectrum 23 titel Wer kein Französisch spricht, hat es in Freiburg nicht leicht Wie gut kommt man in Freiburg ohne oder mit nur mangelhaften Französischkenntnissen zurecht? Diese Frage beschäftigt uns hier – und sie hat mich auch persönlich beschäftigt, da ich in der Erwartung hierher kam, die Reste meines Schulfranzösisch würden durchaus ausreichen. von Jan heemann A uf eine Sprachbarriere trifft man in dem Moment, wenn man nach Freiburg ziehen möchte. Eine Wohnung oder ein WG-Zimmer zu finden scheitert kaum am Angebot, aber mangelnde Französischkenntnisse schränken die Anzahl der möglichen Mitbewohner schon einmal erheblich ein. Da Kommunikation in einer Wohngemeinschaft unabdingbar ist, kann man es natürlich nachvollziehen: Ein Franzose, der drei verschiedene Sätze Deutsch zusammenbauen kann und in eine WG mit vier Zürchern ziehen wollte, hätte wohl auch schlechte Chancen. Mehrere Quellen können einem ausserdem bestätigen, dass Hausmeister und Vermieter in dieser Stadt oft kaum Deutsch sprechen, auch nicht in den organisierten Wohnungen der Apartis. Ein Wörterbuch, um Begriffe wie „Wasserleck“, „Toilettenspülung“ und „Herd“ im Notfall nachschlagen zu können, empfiehlt sich auf jeden Fall. Auch in den Wohnheimen, die sich als mehrsprachig ausweisen, kann man zwar auf eine deutschsprachige Organisation setzen, aber die Hausmeister, die einem bei Problemen helfen sollen, sprechen ebenfalls oft nur Französisch. Obwohl in anderen Lebensbereichen Sprachkenntnisse weniger wichtig sind, so kommt man trotzdem nicht umhin die Zahlen auf Französisch zu kennen und Sätze zu beherrschen wie „Ich hätte gern...“, „Ich suche....“, wenn man Einkaufen geht oder im Restaurant etwas bestellen möchte. 24 spectrum 6/2009 Decembre Organisation und Ämter Sollte man sich dazu entschliessen, nach Freiburg zu ziehen, gibt es verschiedene administrative Dinge zu erledigen. Wer sich bei der Stadt anmelden muss oder eine Aufenthaltsgenehmigung braucht, der kommt unweigerlich in Kontakt mit den Beamten der Stadt. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, auf eine deutschsprachige Person zu treffen, durchaus gegeben. Sollte man aber das Pech haben, bei mangelnden Französischkenntnissen auf eine frankophone Empfangsdame zu treffen, kann es bereits hier zu Problemen kommen. „Aufenthaltsbewilligung“ ist ein Wort, dass einem ebenso wenig in den Schoss fällt wie „Sozialversicherungsausweis“. Ebenso läuft die Eröffnung eines Kontos und die Verständigung mit der Bank standardmässig auf Französisch ab. Man kann allerdings durchaus zum Beispiel bei der UBS eine deutschsprachige Kollegin verlangen. Das „Zügeln“ beispielsweise aus Deutschland nach Freiburg gestaltet sich also nicht ganz einfach. Und sonst so? Das Amüsement in Freiburg hat sich eine gewissen Zweisprachigkeit angeeignet, was daran liegt, dass diejenigen, die sich regelmässig in Freiburg dem Spass- und Nachtleben hingeben, zu einem grossen Teil Studierende sind. Im Ausgang reichen einige wenige Sätzen, um Getränke zu bestellen oder die Studierendenkarte zu zücken, wenn man nach der „carte d’étudiant“ gefragt wird. Wer hingegen ins Kino gehen möchte, Foto: Maja Briner steht vor einer Sprachbarriere: Sehr viele Filme werden auf Französisch gezeigt. In über einem Jahr habe ich genau eine deutsche Version eines Films gesehen und das war der neue James Bond, bei dem der Vorführungssaal überraschend leer war. Wenn man am Wochenende durch die Stadt schlendert, so hört man überwiegend französisch. Wer durch die Stadt läuft und sich umschaut, sieht so gut wie keine deutschen Sätze. Weder an Mauern, noch auf Plakaten, noch in Speisekarten. Deshalb mein Fazit: Wenn man Französisch spricht, hat man kein Problem in Freiburg zurecht zu kommen. Aber auch mit weniger guten Kenntnissen wird man sich in dieser Stadt weder langweilen noch verhungern. Und schliesslich ist es auch eine Frage des Einsatzes, denn Französisch kann man ja lernen. Dossier Pop-corn et green attitude, quand le cinéma se met au vert par laetitia mayor / photo De amy K. nguyen U ne vérité qui dérange» avec Al Gore, «Home» réalisé par Yann Arthus-Bertrand et le tout récent «Syndrome du Titanic» de Nicolas Hulot: la cause écolo n’est plus l’apanage des films de science-fiction, mais une réalité documentaire qui envahit nos écrans. Et chaque éco-people semble vouloir transmettre son propre message au grand public. Mais nous disent-ils vraiment la même chose? La pollution rendue esthétique En 2006, sous forme de conférence filmée, Al Gore illustre la réalité du réchauffement climatique et ses conséquences catastrophiques pour l’homme. À grands renforts de graphiques, d’images de désastres et d’anecdotes de son enfance, l’efficace conférencier lance surtout un appel à la mobilisation politique pour le climat. Dans le même genre, «Home» est un documentaire entièrement réalisé avec des images aériennes prises par Yann Arthus-Bertrand, photographe de «La Terre vue du ciel». Dans ce film, sorti le 5 juillet 2009 à l’occasion de la journée mondiale de l’environnement, nous est racontée l’histoire de la Terre et de sa destruction progressive par l’être humain. Heureusement pour le moral des spectateurs, la fin du documentaire est dédiée à l’espoir: «Il est trop tard pour être pessimiste», nous répète YAB. nous avait habitués, car c’est bien ici le naufrage de la planète qui est suggéré. Peut-être une critique nécessaire de la société, mais guère engageante. Spectateurs acteurs? Peur et culpabilité sont les émotions qui semblent se dégager de chacun de ces films. Peur de perdre notre planète devant tant d’activités polluantes et culpabilité face à ce que l’on a déjà perdu. Si l’on sort de chaque projection submergé (une heure et demie de montage son et vidéo dramatiques, c’est toujours efficace), la cause écolo reste peu attrayante: cela ressemble davantage à une obligation. Tant et si bien que pour ne pas désespérer le spectateur, la conclusion de chaque film consiste en dix à vingt minutes de pep talk. Les auteurs nous montrent alors les solutions qui existent et nous invitent (parfois) à considérer cette époque non pas comme le vaste bourbier dans lequel nous nous sommes enfoncés, mais comme un grand et passionnant défi. Mais M et Mme Toutlemonde vont-ils pour autant au sortir d’une salle de cinéma, investir leurs économies dans les énergies renouvelables et se reconvertir en militants engagés? En réalité, on retient peu l’aspect positif et invitant de l’écologie et tout ce qu’elle représente en termes de qualité de vie. L’écologie devrait être perçue comme une manière naturelle d’améliorer son quotidien. Des films tels que «La Marche de l’Empereur» ou «Microcosmos» se rapprochent peut-être davantage de cette démarche, en créant de l’émerveillement face à la nature plutôt que de la peur. L’écologie, autrefois sujet marginal, est aujourd’hui le thème central de plusieurs grands films. On ne peut néanmoins accuser les cinéastes d’avoir choisi un sujet uniquement vendeur. «Home», par exemple, a été diffusé gratuitement sur internet et à la télévision, et à bas prix au cinéma. Et même si ces films sont destinés au grand public, la culpabilisation écologique n’a jamais aussi bien rempli les salles qu’un blockbuster classique. Le naufrage de la planète, version Hulot Avec «Le syndrome du Titanic», sorti le 7 octobre dernier, Nicolas Hulot propose une démarche encore plus radicale et qui semble sortir du cadre habituel de son émission «Ushuaïa Nature». Ce long métrage n’a rien à voir avec les paysages de rêve auxquels le reporter écologiste 6/2009 Dezember spectrum 25 hörbar_12/09 Von maJa-Karolina horniK Winterdepression adé Idlewild / „Post Electric Blues” / Julian Casablancas / Cooking Vinyl / Phonag „Phrazes for the Young“ / Sony Eine typisch feuchtfröhliche Studentenparty, vier Jungs, die in ihrem Musikgeschmack nicht ähnlicher sein könnten und die unausweichliche Schnapsidee, musikalisch gemeinsame Sache zu machen, so in etwa liest sich die Geschichte der schottischen Rockband Idlewild. Seit nun schon fünfzehn Jahren beweisen die vier Musiker aus Edinburgh, dass ihre Idee zwar auf Schnaps gründete, entgegen ihrem Ruf sich aber durchaus als lohnenswertes Geschäft herausstellte. Fünf Alben veröffentlichte die Band in den letzten Jahren, vor allem das dritte 2002 veröffentlichte Werk „The Remote Part“ schlug in dem musikalisch überbewussten Nachbarland ein wie eine Bombe und führte die Band auf eine ausgiebige UK-Tour. Trotz ihres Erfolgs in Grossbritannien konnten die schottischen Rocker hierzulande noch nicht so richtig Fuss fassen. Lediglich in der kleinen hiesigen IndieSzene sicherten sie sich einen kleinen, 26 spectrum 6/2009 Decembre aber reich-umjubelten Platz. Mit ihrem sechsten, erst kürzlich veröffentlichten Album „Post Electric Blues“ fällt es nur schwer, an einen Durchbruch und den ihnen eigentlich gebührenden Erfolg zu glauben. Entgegen dem Trend, dem viele Indiebands verfallen, zeigen sich Idlewild auf ihrem Neuling weiterhin rockig – ganz ohne Elektro und jeglichen anderen Schnickschnack. Trotzdem, der Mainstream ist auch an ihnen nicht vorbeigegangen, klingen sie doch ein bisschen Charts-orientierter als zuvor: Vor allem „Readers & Writers“ und „All over the Town“ betören mit poppigen Elementen, wie sie heutzutage gern von den meisten Radiostationen gespielt werden. Den rockigen Antrieb, den die Band viele Jahre in ihren Sound zu packen vermochte, kann man bei „Post Electric Blues“ nirgends mehr finden: zu schwach sind sowohl die Melodien als auch die Lyrics. Nichts Weltbewegendes also – schön hörbar ist es aber allemal. 2001 feierten sie als Wegbegründer eines triebigen Garagen-Indiesounds den ganz grossen Durchbruch. Der Hype um die Strokes schien kein Ende zu nehmen, doch schon bei ihrem letzten Longplayer „First Impressions of Earth“ (2006) verschwanden die New Yorker Musiker in der Versenkung, zu wenig Inspiration legten die Jungs an den Tag – es fehlte ihnen an Geschick, um die hungrige Indie-Meute bei Laune zu halten. Grund genug für Frontmann Julian Casablancas, es im Alleingang zu versuchen – und das mit kräftiger Unterstützung aus dem Kollegenkreis aus der Saddle CreekEcke: Die Produzenten Jason Lader (Jenny Lewis) und Mike Mogis (Bright Eyes, Cursive) griffen dem schönen Casablancas unter die Arme. So gross das Solo-Debüt „Phrazes for the Young“ angekündigt wurde, so wenig scheint es zu überzeugen, denn Revolutionäres klingt anders. Der Opener „Out of the Blue“ klingt nicht nach Neuanfang, sondern nach Nicht-LoslassenKönnen, beschreibt der Song gänzlich hörbar_11/09 den Garagen-Sound der Strokes. Na gut, ein bisschen in der Vergangenheit rumstochern sei ab und an gestattet, schliesslich ist der Wiedererkennungseffekt damit auch für die Hörer garantiert, denen Casablancas Name weniger bekannt sein dürfte. Was allerdings darauf folgt, wirkt eher peinlich irritierend und nicht bahnbrechend: Casablancas begibt sich auf eine musikalische Reise, bedient sich reichlich an musikalischen Genres und Spielarten. Das Ergebnis: Ein Mischmasch aus Pop mit ordentlicher Synthienote („11th Dimension“), ein bisschen Folk und Country („Ludlow St.“) und rockige Balladen („Glass“), die hier und da ein wenig zu arg ins Pathetische abrutschen – mutig, aber ziemlich unspektakulär. Mumford & Sons / „Sigh No More“ / Universal Den Beweis, dass die Londoner FolkSzene ihren äusserst erfolgreichen Kollegen aus den USA in nichts nachsteht, lieferten schon britische FolkExporte wie Noah And The Wale, Laura Marling und Johnny Flynn. Mit Mumford & Sons beschert uns die briti sche Insel eine weitere Folk-Band, die sich mit ihrem Debütalbum „Sigh No More“ als wahre Folk-Perle entpuppt. Gerade mal zwei Jahre basteln Marcus Mumford, Winston Marshall, Ben Lovett und Ted Dwane alias Mumford & Sons an ihrem Sound und können schon auf eine UK-Tour mit den erfolgsgekrönten Maccabees zurückblicken. Das klingt nicht nur nach grossartiger Musik, sondern wird schon beim ersten Hörversuch zu einem fulminanten Hörerlebnis. Die vier Londoner beherrschen eine beachtliche Reihe an Instrumenten, auf denen sie sich gekonnt austoben, so ziehen sich allerhand Ukulelen- und Banjo-Solos durch das Werk und verschaffen ihm eine ordentliche Portion an Frohsinn. Anders als ihre Kollegen von Noah and the Whale frönen Mumford und seine Söhne nicht dem allgegenwärtigen Pop-Hype, sondern ziehen souverän ihr Ding durch – und das klingt schwer Gute-Laune-Country vom Feinsten. Selbst bei den Balladen scheinen die Londoner keinen Kompromiss eingehen zu wollen und dreschen ungehemmt auf ihr Banjo ein – die Streicher im Hintergrund sind dann schon Pathos genug. Nur in „I gave You All“, „Timshel“ und „After the Storm“ zeigen sie sich ungewohnt ruhig, aber kein Stück langweiliger! Folk. Taxi Taxi / „Still Standing At Your Backdoor“ / Irascible Taxi Taxi, das ist das direkte SoundTicket in den kühlen schwedischen Norden, der uns immer wieder wunderbar traurige Folk-Klänge wie die von Anna Ternheim und Ane Brun beschert. Dort sind die beiden Zwillingsschwestern Johanna und Miriam Eriksson, die sich hinter dem doppeltgemoppelten Pseudonym verstecken, schon lange kein gutbehüteter Geheimtipp mehr. Seit ihrer 2007 veröffentlichten EP bevölkern sie die schwedischen Bühnen und führen mit gerade mal 19 Jahren schon das Leben gefeierter Folkstars – in Schweden ein nicht weniger ambitioniertes Pendant zu den britischen oder amerikanischen Rockstars. Ihr kürzlich veröffentlichtes Debütalbum „Still Standing At Your Backdoor“ steht dem absolut in Nichts nach, betören die Schwes tern darauf mit zerbrechlichen Stimmen und verletzlichen raumfüllenden FolkSongs. Wohlklingend und warm – die beste Medizin gegen deprimierende Winterabende! Miike Snow / „Miike Snow“ / Sony Dass es absolute Top-Hits produzieren kann, bewies das schwedische Duo Bloodshy & Avant schon 2004, als es Pop-Prinzessin Britney Spears mit der Hit-Single „Toxic“ zurück an die Spitze der Charts katapultierte. Jetzt stehen die zwei selbst auf der Bühne und bringen gemeinsam mit dem amerikanischen Produzenten Andrew Wyatt als Miike Snow feine Pop-Songs an den Mann. Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum – ein fulminanter Klang-Mix aus A-ha und Animal Collective, wie sie es selbst zu umschreiben pflegen – zeigen sich die hitbewussten Kreativköpfe erneut erfolgs orientiert. Ihre meisterhaft arrangierte Mischung aus melodischem Pop und gut-portioniertem Elektro kommt vor allem in der UK an, wo sie nicht mehr von der Playlist der Radiostation BBC Radio 1 wegzudenken ist. Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum möchten sich die Klangtüftler nun international den Durchbruch erspielen – eine Aufgabe, die dem musikalischen Dreiergespann einigermassen leicht fallen sollte, sind ihre kleinen Pop-Perlen doch absolut ohrwurmtaugliche, zuweilen ausgesprochen tanzbare Fertigkeiten, die sich gern mal im Gehörgang festsetzen. Besonders „Animal“, die erste Singleauskopplung, ist ein feines melodisches Stück zum Träumen. Wer es allerdings etwas beatlastiger mag, der wird sich zweifelsohne für „Cult Logic“ und „Plastic Jungle“ begeistern können, zwei Tanzflächenfeger, die zum Zappeln und Mitwippen animieren. 6/2009 Dezember spectrum 27 Kultur Kleine Freiburger Museeumsführung Nein, die Freiburger Museenlandschaft besteht nicht nur aus dem Cardinalmuseum. Im Gegenteil, das Angebot an Museen ist sogar sehr vielfältig. Wir haben uns in einigen umgesehen. text & Fotos von susanne pieren & naDJa sutter Museum Chemins de fer du Kaeserberg Die Modelleisenbahn „Chemins de fer du Kaeserberg“ ist vor allem eines: Ein Bubentraum. Erbauer Marc Antiglio hat mit soviel Leidenschaft und Liebe fürs Detail eine Eisenbahnlandschaft geschaffen, dass man als Besucher fast peinlich berührt ist, diesen sehr persönlichen Raum zu betreten. Das, obwohl alles sehr gastfreundlich gestaltet ist. Sowieso wirkt die ganze Anlage sehr modern – kein Wunder, wurde sie doch erst am 31.Januar dieses Jahres eröffnet. Die Architektur ist gradlinig und ohne Schnickschnack, wirkt zuweilen fast ein wenig kalt. Technische Hilfsmittel werden eingesetzt wo es geht, ohne diese zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Angenehm rieselnde Jazzmusik soll die Zeit bis zur Abfahrt – so nennt man hier bähnlergerecht den Beginn der Führung – verkürzen. Alles in allem scheint das hier eine sehr eigene Welt zu sein. Die Welt der Modelleisenbähnler eben. Der Eintritt in diese Welt ist dann auch ziemlich exklusiv. Man kann die Anlage nämlich nicht einfach so besuchen, sondern muss sich vorher über Internet ein Ticket besorgen; den Einheitspreis von stolzen achtzehn Franken lässt sich nicht mit Hilfe eines Studentenausweises herunterdiskutieren. Den Beginn der Vorstellung bildet ein rund halbstündiger Film mit einer doch ziemlich schnulzigen Sequenz eines Jungen, der zu Hause ausreisst, um sich die Züge am Bahnhof anzuschauen, gefolgt von einer Begrüssung durch Marc Antiglio. Danach wird in mehreren Schritten der Aufbau und die siebzehnjährige Planungsphase der Anlage erläutert. Das ist interessant, aber selbst für Technikfreaks ein bisschen langatmig. Ebenso die Erläuterung des „Schattenbahnhofs“, wo die Modelleisenbahnen gelagert werden, und die technischen Details der Bahn. Eingefleischte Modelleisenbähnler mögen dem mit Interesse folgen, alle anderen können damit wohl nichts anfangen. Die Modelleisenbahnanlage selbst dann ist eindrücklich. Nachgestellt wurde ein Freitagvormittag in einer fiktiven alpinen Region der Schweiz, dem Kaeserberg eben. Da fahren die Züge munter durch Tunnels, auf Berge und wieder hinunter, Personenwagen und Güterwagen, SBB und RhB und sogar eine fiktive Bahngesellschaft – alles, was das Herz begehrt eben. Faszinierend sind die Details der Landschaft, so das Paar, das sich vor dem Postauto freudig in die Arme nimmt, oder die sorgfältig bemalten Sitze in den Personenwägen. Gutenberg Museum Das Museum befindet sich versteckt hinter dem Espace Tinguely und beschert wenig ortskundigen Besuchern wie mir erstmals eine Ehrensuchrunde durch die Altstadt. Das Museum widmet sich nicht nur dem Erfinder des Buchdruckes, sondern führt durch die ganze Geschichte der grafischen Industrie und der Buchbinderei. Einmal im Museum drin, begeistert das gut erhaltene und dezent renovierte Gebäude aus Sandstein und mächtigen Holzbalken. Für Liebhaber von altehrwürdigen Bauten lohnt sich ein Besuch nur schon deswegen. Vor dem Rundgang erhält der Besucher ein kleines Gerät, womit innerhalb der Ausstellung Audiodateien mit zusätzlichen Informationen abgerufen werden können. Auch wenn das Gerät an eine Fernbedienung aus den 80er Jahren erinnert, überzeugt es durch seine Zweckmässigkeit und ist äusserst einfach zu bedienen. Mit Liebe zum Detail sind beim Rundgang kleine Szenen aus dem Werdegang der Druckmaschinen und der Welt der Buchstaben nachempfunden worden. Zusätzlich gibt es Informationen über die Geschichte der Schrift und die Druckverfahren der Gegenwart. Fazit: Besuch empfehlenswert. Vorallem falls man Medienwissenschaft studiert und in der Mediengeschichte-Vorlesung nur physisch anwesend war, kann das Museum durch das viele Anschauungsmaterial vorhandene Lücken zum Thema schliessen. Schweizerisches Marionettenmuseum Wer einen Grund sucht, mal wieder zur schönen Freiburger Unterstadt zu spazieren, dem sei das Marionettenmuseum am Klein-St.Johann-Platz wärmstens empfohlen. In einem alten Haus an der Saane gelegen, bietet es eine gemütlich-schummrige Ambiance, um sich mit einer Welt zu befassen, die den meisten Studierenden wohl noch aus Kindergartenzeiten bekannt sein dürfte. Die ausgestellten Puppen sind jedoch viel mehr als Kinderspielzeuge. Unter ihnen befinden sich wahre Kunstwerke, wie etwa die filigranen ScherenschnittPuppen aus dem China des vorletzten Jahrhunderts oder alte Ritterfiguren aus dem Belgien der Barockzeit. Die verwinkelten Räume des alten Gebäudes erlauben ein gemächliches Umherwandern und allmähliches Entdecken der Figuren. Faszinierend sind vor allem die alten Marionetten, nicht nur aus Europa, sondern hauptsächlich aus Asien; Indonesien, China und Indien. Doch im Haus der Marionetten findet sich noch viel mehr als nur ausgestellte Puppen. Im Erdgeschoss lockt ein kleines, geschmackvoll eingerichtetes Café, welches im Sommer über einen gemütlichen Innenhof verfügt. Wie die verräterischen Düfte aus der Küche verraten, wird dort gut gespiesen und zudem werden ab und an Konzerte gespielt. Natürlich gehört auch ein Marionettentheater zum seit 1985 bestehenden Museum, welches Kinder und Erwachsene begeistert. Seit 2004 besteht zudem die Möglichkeit, selbst aktiv mitzuwirken und an einem MarionettenWorkshop eigene Puppen zu kreieren. Nach dem Umherwandern in den schummrigen Gemächern des Museums macht das dann durchaus Lust. Denn im Halbdunkel scheint manch eine Marionette zum Leben erweckt zu werden und einem hinter den Glasscheiben zuzuzwinkern. Espace Jean Tinguely Niki de Saint Phalle In der Altstadt von Fribourg befinden sich im ausgedienten und umgebauten Tramdepot die Räumlichkeiten des Espace. Der Begriff „Museum“ scheint für die eher kleine Ausstellung doch etwas hoch gegriffen. Gleich beim Eingang trifft der Besucher auf zahlreiche Wandreliefs de Saint Phalles. Auch wenn die bunten und verspielten Skulpturen definitiv Geschmackssache sind, kann der Künstlerin eine lebhafte Kreativität nicht abgesprochen werden. In der restlichen Ausstellung lassen sich Werke von Tinguely bestaunen. Dieser scheint sämtliche Materialien verarbeitet zu haben, die ihm in die Finger gera<ten sind. Aus Metallteilen, buntem Plastik und abgewetzten Tierschädel hat er originelle und teils sehr skurille Werke geschaffen. Zur Unterhaltung der Besucher lassen sich die Werke mit einem Schalter auf dem Boden selbst ein und ausschalten. Fazit: Nicht allzu weltbewegend, aber wieso nicht mal hingehen? Mit Fr.4.sehr günstiger Eintritt. 6/2009 Dezember spectrum 29 vie universitaire iTunes U, l’université à télécharger par yvonne von barby / illustration De michel schneiDer S uivre un cours de psychologie à Fribourg, puis, en rentrant chez soi, en suivre un de littérature de l’Université de Yale, impossible? Et pourtant si. Une idée d’iTunes qui, en collaboration avec l’Université américaine de Stanford, a développé la plateforme iTunes University, abrégée iTunes U. Le savoir, partout et gratuit Pour accéder à la plateforme, rien de plus simple. Il suffit de télécharger gratuitement le logiciel iTunes, puis de se rendre dans l’iTunes store, sous l’onglet iTunes U. Là, ne reste plus qu’à choisir l’institution ou le sujet recherché et à télécharger, gratuitement toujours, le fichier audio ou vidéo du cours sélectionné. En ce qui concerne les sujets, ce n’est pas le choix qui manque. De la science en passant par l’art ou encore l’économie, les cours couvrent tous les thèmes possibles. En plus de cours à proprement parler, on trouve aussi, sur iTunes U, des 30 spectrum 6/2009 Decembre conférences: il est ainsi possible de suivre les discours de personnalités célèbres comme le tout récent prix Nobel de la paix Barack Obama ou encore le président russe Dmitri Medvedev, pour ne citer qu’eux. 2009. Ces établissements ont bien compris les avantages de ce système et, en plus de mettre en ligne des cours, ils n’hésitent pas à y ajouter des vidéos à visée publicitaire pour leur institution et ses activités. Avantages principaux d’iTunes U, sa gratuité d’abord, mais aussi son accessibilité: au vu du nombre de personnes qui possèdent un iPod ou un iPhone, distribuer la connaissance n’a jamais été si facile. Et les universités sont priées de la rendre accessible à tous, car chacune peut créer son propre site sur iTunes U et y mettre des cours à disposition pour ses étudiants et toutes les personnes intéressées, universitaires ou non. Les buts d’iTunes U sont avant tout pédagogiques et on comprend tout à fait l’intérêt qu’il y a à pouvoir réécouter un cours pour mieux se préparer à l’examen. Mais, alors qu’il est déjà parfois difficile de se lever le matin pour aller en cours, ne court-on pas le risque que les étudiants, sachant que le cours en question sera disponible en ligne, soient d’autant plus tentés de rester sous la couette? Bientôt en Suisse? Il reste néanmoins indispensable de se rendre aux cours autant que possible, car on ne peut ni poser de questions, ni bénéficier toujours de supports visuels sur un podcast. Sans compter le risque de passer à côté de l’expérience unique de la vie universitaire. Actuellement, ce sont principalement les universités américaines et britanniques qui utilisent cet outil. Au niveau suisse, l’Université de Lausanne fait figure de précurseur, puisqu’elle est présente sur iTunes U depuis janvier GLoSSE Modern Stalking Liebe geht manchmal die komischsten Wege. Über den Magen. Über Musik. Über Blumen. Und seit einigen Jahren jetzt auch über das Internet. Auch wenn damit zu rechnen war, dass sich diese von uns allen so verhasste und gleichzeitig geliebte Leidenschaft einen Weg in dieses Medium bahnen würde, sind die Ausmasse umso trauriger. Freundeslisten und Pinnwandeinträge werden oft als Vorboten oder Beweise von Betrügereien gedeutet. „Es war sehr lustig gestern“ ist keine Aussage, die man auf der Pinnwand des Freundes von einer Dame mit dem Bikini-Bild lesen möchte. „Insider“ oder Danksagungen werden ebenso oft als völlig eindeutige Beweise von Seitensprüngen gedeutet. Das Schlimmste ist, dass es beim analogen Stalking und Nachspionieren die Grenze gibt, bei der man sich nicht irgendetwas einbildet, sondern tatsächlich etwas sieht. Beim Web 2.0. werden Fotos und Kommentare einfach gesehen und anschliessend gibt es eine unzählige Anzahl an Möglichkeiten, sich immer weiter hineinzusteigern und auch noch jederzeit Zugriff auf das Profil des eigenen Partners zu haben. Die Partnerin ist, laut Internetprofil, auf der Suche nach: „Was sich eben ergibt“?? Dämliche Schlampe! denkt man vielleicht irgendwann, statt sich einfach nichts dabei zu denken. Was bleiben eigentlich für Alternativen, als sich impressUm Chefredaktor/ Redacteur en chef Unipolitik/ politique universitaire Kultur/ culture Ständige Mitarbeiter Collaborateurs Permanents Fotografen/ Photographes Titelbild/ Couverture Korrektor/ Correcteurs Layout (für diese Ausgabe) Administration Mitautoren dieser Ausgabe/ Contributions à ce numéro Kontakt / Contact Blog im digitalen Zeitalter über die Internetprofile von Fremden und Bekanntschaften zu stehlen und dabei jedes einzelne Foto zu betrachten, wenn man überhaupt etwas über denjenigen herausfinden will. Wenn man jemanden einfach so anspricht, erfährt man nicht einmal ein Viertel von dem, was einem ein Blick auf Plattformen wie StudiVZ und Facebook verrät, die einen zur Veröffentlichung von jedem noch so unwichtigen Detail ja geradezu zwingen. Man könnte es auf die Bequemlichkeit schieben, die das Internet in einem auslöst, auf die Übersichtlichkeit oder darauf, dass man sich als Stalker lange Nächte in Büschen und vor Fenstern mit Ferngläsern erspart. Man muss natürlich davon ausgehen, dass diese Inhalte wahrheitsgetreu sind, aber darauf kann man sich eigentlich fast verlassen. Diese lächerliche Eifersucht, zu dem einen dieses Modern Stalking zwingt, ist kaum zu verhindern und darum sollte man meiner Meinung nach lieber Monate damit verbringen, einer schönen Frau im Geheimen nachzustellen, um herauszufinden, ob sie einen Freund hat oder nicht. Man sollte versuchen, seine echten Freunde um sich zu haben und keine virtuellen, die man auf der Strasse dank Photoshop und ähnlichen FotoPush-Ups eh nicht wiedererkennt. Virtuelles Stalking ist demnach genau so feige, wie die Realität, aus der es entstammt. Jan Heemann #6/2009 Maja Briner (mb) & Cyril Lilienfeld (cl), Julie Rudaz (jr) Cyril Lilienfeld (cl), Julie Rudaz (jr) Maja Briner (mb) Maja-Karolina Hornik (mkh) Maude Bonvin (mb), Laurette Heim (lh) Melanie Axt, Barbara Baumgartner, Laurette Heim, Amy K. Nguyen, Lise-Marie Piller (illustrations), Michel Schneider (illustrations) Barbara Baumgartner Viviane Brog, Benjamin Korta (English), Lilian Sonderegger Maja Briner, David Marclay, Julie Rudaz Viviane Brog Marion Fux, Jan Heemann, Susanne Pieren, Nadja Sutter, Christof Vuille, Simon Zaugg Tatiana Armuna, Yvonne von Barby, Aurélie Gigon, David Marclay, Elise Marion, Laetitia Mayor, Rafael Stalder [email protected] www.unifr.ch/spectrum 6/2009 Dezember spectrum 31 Annonce Photo: Amy K. Nguyen