kris kristofferson - Blue Rose Records

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kris kristofferson - Blue Rose Records
KRIS KRISTOFFERSON
New Album: Closer To The Bone (BLU DP0492)
Release date: 02.10.2009
Label:
Blue Rose Records/New West Records
"... too old for breakin' and too young to tame." Dieser Refrain aus 'Sister Sinead', einem zentralen Stück des neuen Kris
Kristofferson-Albums Closer To The Bone, könnte gut und gerne auch für den großen Altmeister selber gelten! Nur selten in
seiner mittlerweile 40-jährigen Karriere hat sich der Sänger, Songschreiber und Schauspieler Kris Kristofferson irgendwelchen
Trends angepasst oder eine Arbeit abgeliefert, hinter der er nicht zu 100% stand, hat immer seine Meinung vertreten, auch wenn
es unbequem wurde. Closer To The Bone, sein 19. Solowerk (diverse Kollaborationen von Rita Coolidge bis zu den
Highwaymen sowie etliche Soundtrack-Sachen nicht mitgezählt), macht da gar keine Ausnahme und ist ein würdiger Nachfolger
zum 2006er Studio-Comeback-Wunder This Old Road.
Kris Kristofferson ist einer der wirklich berühmten Künstler, bei dem die Bezeichnung "Living Legend" sicher nicht zu
inflationär verwendet wird. Schließlich feierte er in diesem Jahr seinen 73. Geburtstag, hat uns aber immer noch (oder gerade
deshalb) eine ganze Menge zu erzählen! Und das geschieht nun bereits zum zweiten Mal auf New West/Blue Rose und gar zum
dritten Mal hintereinander in Zusammenarbeit mit dem bekannten Produzenten Don Was: definitiv ein Mann für gestandene
Musiker und spezielle Charaktere - Bob Dylan, Brian Wilson, Rolling Stones, Waylon Jennings, Paul Westerberg, Randy
Newman, Willie Nelson, Black Crowes, Bonnie Raitt, Delbert McClinton... Zwischen A Moment Of Forever (1995) und This Old
Road (2006) gab es allerdings eine extrem lange Phase, in der Kristofferson an neuen Songs und längeren Studioarbeiten kein
großes Interesse hatte. Er konzentrierte sich auf Liveauftritte und gelegentliche Sessions mit seinen Highwaymen-Freunden,
Johnny Cash, Waylon Jennings und Willie Nelson. Nach dem Tod von Jennings und Cash fand er dann langsam wieder in die
Songwriter-Spur zurück: Kris Kristofferson, als einer der mit Liedern wie 'Sunday Mornin' Comin' Down', 'Casey's Last Ride',
'Help Me Make It Through The Night', 'Loving Her Was Easier', 'The Taker' oder 'Me And Bobby McGee' dieses Genre
maßgeblich mitgeprägt hatte, setzte sich mit This Old Road ein spätes Denkmal. Erstaunlicherweise jubelten nicht nur seine
mitgealterten Anhänger, er fand mit diesem Album sogar völlig neue (und deutlich jüngere!) Hörer. Und Don Was nahm dabei
eine ähnliche Rolle ein wie vor Jahren Rick Rubin für Johnny Cash!
Keine Überraschung also, dass Closer To The Bone die Mission von This Old Road weiterführt. Don Was und wieder dieselbe
kleine Musikerrunde nehmen Kristofferson in ihre Mitte und schaffen diese intime, unter die Haut gehende
Wohnzimmeratmosphäre - Teil 2! Der Titelsong setzt dabei zur Eröffnung Maßstäbe. 'Closer To The Bone', als Demoversion
bereits auf dem Reissue von The Road Goes On Forever der Highwaymen 1995 zu hören, hat als einer von wenigen Tracks die
gesamte Mannschaft dabei: Kristofferson-Alumnus der ersten Stunde (1970!!) Stephen Bruton mit seiner vermutlich letzten
Recording Session vor seinem Tod im Mai dieses Jahres nach langer Krebserkrankung. Er spielt Mandoline, singt die zweite
Stimme und ist im Verlauf der Platte glücklicherweise noch öfter zu hören, auch mit akustischer Gitarre. Don Was spielt Bass,
Jim Keltner sitzt hinter den Trommeln und Wallflowers-Mann Rami Jaffee am Klavier. Der Meister selber spielt durchweg die
Akustische und Mundharmonika, singt mit tiefer, warmer, ausgemergelter Stimme. Das Attribut "würdevoll" scheint für diese
einzigartige Performance angemessen! Nicht nur im Titeltrack, aber da ganz besonders, blickt Kristofferson auf all die vielen
Jahre zurück, reflektiert auf ganz persönliche Art, wo er heute am Abend seines Lebens steht. Ein wenig melancholisch,
sicherlich gefühlvoll, aber frei von Kitsch, Pathos und allzuviel Sentiment. Eine Gratwanderung, die man beherrschen muss, eine
Qualität, die er nie verloren hat!
'From Here To Forever' widmet er seinen Kindern, es ist das einzige Stück mit Co-Writer Credits: Stephen Bruton und Glen
Clark. 'Holy Woman' ist vielleicht eine Fortsetzung von 'Holy Creation' des Vorläuferalbums; Bruton wieder an der Mandoline,
Jaffee am Akkordion - in nicht einmal zweieinhalb Minuten ist alles gesagt über Liebe, Trennung, Verlust und Tod, kein Wort
zuviel - einfach nur genialstes Songwriting! Für 'Sister Sinead' nimmt er den berühmten "Skandal" in einer 92er Saturday Night
Live-Sendung zum Anlass, um über Intoleranz, Bigotterie und die Freiheit der Kunst zu sinnieren. Zur Erinnerung: Die zu der
Zeit sehr erfolgreiche irische Sängerin Sinéad O'Connor zerriss in der millionenfach eingeschalteten Livesendung ein Foto von
Papst Paul, während sie 'War' von Bob Marley intonierte. In der Folge (und besonders beim 30-jährigen Bühnenjubiläum von
Bob Dylan im Madison Square Garden) wurde sie übelst beschimpft, wo immer sie auftauchte. Und es war damals Kris
Kristofferson, der sich ihrer annahm und sie - ganz der einsam-edle Fighter seiner Filme - vor all den Heuchlern verteidigte.
Das unendlich traurige Begräbnislied 'Hall Of Angels' war vor über 10 Jahren eigentlich als mitfühlender Trost für seinen
Freund Eddie Rabbit anlässlich des Todes seines Sohnes gedacht, nur dass der selber bereits in 1998 verstarb. Das beschwingte
'Good Morning John' nimmt mit Drummer Jim Keltner musikalisch Fahrt auf, bezieht sich inhaltlich auf einen ironischfreundschaftlichen Brief, den er vor Jahren Johnny Cash schrieb, bevor er ihn auf einer so genannten "alkoholfreien" Party
treffen sollte - köstlich! 'Let The Walls Come Down' schreibt ein weiteres Kapitel in der unendlichen Reihe von
Kristofferson'schen "Freedom Songs", untermalt mit Drums, Percussion, Mandoline und Orgel. 'The Wonder', zum Abschluss
eines mächtig beeindruckenden, wiederum zutiefst befriedigenden Albums, ist eine weitere Ode an seine Familie, in der
Kristofferson seine ganze Zufriedenheit und Dankbarkeit über ein reiches, erfülltes Leben zum Ausdruck bringt.
Die Special Edition kommt mit Poster und Bonus-CD, auf der 8 ausgesuchte Tracks eines Mitschnitts aus dem Olympia Theatre
in Dublin vom März 2008 zu hören sind. Darunter die Klassiker 'Sunday Mornin' Comin' Down', 'For The Good Times', 'The
Silver Tongued Devil And I', 'Don't Let The Bastards Get You Down', 'A Moment Of Forever' und 'Why Me'.
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