Der Kölner Architekt Gottfried Böhm

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Der Kölner Architekt Gottfried Böhm
Nicole Bilstein
Der Kölner Architekt Gottfried Böhm
Anmerkungen zum 90. Geburtstag
Der Kölner Architekt Gottfried Böhm,
der zu den bedeutendsten deutschen
Architekten gehört, wird am 23. Januar
2010 90 Jahre alt. Geboren 1920 als
Sohn des berühmten Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm in Offenbach am
Main, wuchs er seit 1926 – als der
Vater an die Kölner Kunstgewerbeschulen berufen wurde – in Köln auf. Hier
begann er nach dem Militär- und
Kriegsdienst (1938 bis 1942) und dem
Studium der Bildhauerei (Akademie der
Künste) und Architektur (Technische
Hochschule) in München (1942 bis 1945)
auch seine architektonische Karriere im
Büro des Vaters (ab 1947) und bei der
Wiederaufbaugesellschaft der Stadt
Köln unter Rudolf Schwarz (1950).
Unterbrochen wurde die Kölner Zeit
durch einen Aufenthalt in den USA
1951, wo er unter anderem Ludwig
Mies van der Rohe und Walter Gropius
kennenlernte.
Bis heute ist Gottfried Böhm seiner Heimatstadt Köln eng verbunden geblieben: Er hat nicht nur einen großen Teil
seiner Bauten in Köln und Umgebung
realisiert, sondern führt auch nach wie
vor das Büro in Köln-Marienburg, das er
nach dem Tod des Vaters 1955 übernommen hatte. Seit Beginn der 1980erJahre ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit den drei Architekten-Söhnen
Stephan, Peter und Paul zu verzeichnen,
10 – Heimat und Geschichte
und auch der vierte Sohn Markus ist als
Maler häufig in Projekte involviert. Auf
diese Weise wird die Tradition dieser
erfolgreichen Architektenfamilie nun
schon in der vierten Generation fortgesetzt.
Gottfried Böhm kann auf eine mehr als
60-jährige, sehr erfolgreiche Karriere
zurückblicken. Neben zahlreichen
nationalen und internationalen Auszeichnungen – u. a. Großer Preis des
Bundes Deutscher Architekten (1975),
Grande Medaille d’Or der Académie de
l’Architecture, Paris (1982), Staatspreis
des Landes Nordrhein-Westfalen für das
Gesamtwerk (1996) – erhielt er als
erster und bisher einziger Deutscher
1986 den renommierten Pritzker Architecture Prize, der als Nobelpreis der
Architektur gilt.
Böhm hat im Laufe seiner Tätigkeit sehr
unterschiedliche Bauten realisiert, seine Architektur ist jedoch immer geprägt
durch „ein hohes Maß an Skulpturalität,
Bildhaftigkeit und Raumqualität“.1 Allgemeinen Architekturtrends hat sich
Böhm nie untergeordnet, vielmehr hat
er stets seine eigene Linie verfolgt, die
man vielleicht als den typischen
Böhm’schen Stil bezeichnen könnte,
wenn dieser auch, der Bauaufgabe
angepasst, immer wieder andere Ausformungen angenommen hat. Ange-
Abb. 1 a Herz-Jesu-Kirche in Bergisch Gladbach-Schildgen (1956 bis 1969).
(Foto: Pfarrgem. Herz Jesu, Bergisch Gladbach)
Abb. 1 b Herz-Jesu-Kirche in Bergisch
Gladbach-Schildgen. Innenansicht.
(Foto: Norbert Orthen)
sichts der Vielzahl der realisierten Bauten sowie der Vielfalt der formalen,
konstruktiven und inhaltlichen Lösungen ist es nicht möglich, hier alle
Aspekte des Böhm’schen Œuvres zu
berücksichtigen, jedoch geben die im
Rheinland und dem Bergischen Land
realisierten Bauwerke – von denen hier
einige vorgestellt werden sollen – einen
repräsentativen Überblick über das
Bauschaffen des Architekten.
Betongewölbe des Vaters entwickelte
„Gewebedecke“, eine zelthafte, hängende Membran über einem Zentralraum.
Sie kam an Böhms erstem eigenständigen Bauwerk, der St.-Kolumba-Kapelle
für die Madonna in den Trümmern in der
Kölner Innenstadt (1947 bis 1950), erstmals zur Ausführung. Der Bau ist heute
in das im Jahr 2007 eröffnete Diözesanmuseum von Peter Zumthor eingehaust.
WIEDERAUFBAU UND
NEUBAU VON KIRCHEN
Bis zum Ende der 1960er-Jahre ist der
Wiederaufbau und Neubau von Kirchen
im Werk Böhms bestimmend. Wie in
einem „Konstruktionslabor“2 verwendet
Böhm bei seinen überwiegend in Sichtbeton errichteten Sakralbauten unterschiedliche Tragwerke, Raumtypen und
Grundrissformen. Ein Zeugnis dieser
konstruktiven Studien ist die von Böhm
auf der Grundlage der selbsttragenden
Ab Mitte der 1950er-Jahre entsteht eine
Reihe von Kirchenbauten, die von einer
hohen, den sakralen Bereich der Kirche
vom profanen Bereich der Stadt abgrenzenden Mauer umgeben sind. Markante,
über die Mauer emporragende geometrisch geformte Türme markieren nach
außen die Orte bestimmter liturgischer
Funktionen innerhalb des Kirchenbezirkes, wie den Glockenturm, die Tauf- und
Beichtkapellen und den Altar. Die HerzJesu-Kirche in Bergisch Gladbach-Schildgen (1956 bis 1969) (Abb. 1 a und 1 b)
mit ihren orientalisch anmutenden Ver-
Heimat und Geschichte – 11
zierungen der Außenmauern, die Assoziationen an eine Zeltstadt in der Wüste
aufkommen lassen, kann dieser Werkphase ebenso zugezählt werden wie die
Kirche St. Fronleichnam in Porz-Urbach
(1956 bis 1963).
Böhms konstruktive und raumschöpferische Studien gipfeln in den 1960erJahren in den virtuos geformten, kristallinen Architekturskulpturen, die an
die utopischen Entwürfe expressionistischer Architekten der 20er-Jahre erinnern. Die drei Bauten, die den Beginn,
den Höhepunkt und das Ende dieser
Schaffensphase markieren, sind in Köln
und Umgebung zu finden: Bei der Kirche St. Gertrud in der Kölner Nordstadt
(1960 bis 1967) (Abb. 2) hat Böhm
seinen ersten, noch sehr regelmäßigen,
aus geometrischen Grundformen
zusammengesetzten Baukörper mit
Chor- und Kapellenkranz in einer zweiten Entwurfsphase aufgegeben zuguns-
ten eines dynamisch bewegten Baus.
Die Dachflächen werden gegeneinander verschoben, wodurch eine
komplexe, asymmetrische, vielfach
gefaltete Dachkonstruktion entsteht,
bei der Wand und Decke immer mehr
verschmelzen und kontinuierlich ineinander übergehen – die Architektur
nähert sich stark der Skulptur an.
Den Höhepunkt dieser skulptural-plastischen Entwicklung stellt die Wallfahrtskirche Maria Königin des Friedens in Velbert-Neviges (1961 bis 1973) (Abb. 3) dar,
Böhms sicherlich bekanntestes und genialstes Werk. Selbstbewusst und markant,
an ein massives alpines Gebirge oder einen
unregelmäßigen Kristall erinnernd, ragt
die Kirche aus der Bebauung des Ortes
empor. Das Faltwerksystem der Decke ist
hier noch einmal gesteigert und bestimmt
die gesamte Bauform. Technisch-konstruktiv gehen die raumbildenden Faltwerke auf die aus der „Gewebedecke“ weiterentwickelten regelmäßigen Faltwerke zurück, die
ihren Anfang in einem
mächtigen
gefalteten
Betonträger hatten, der in
der Fatima-Friedenskirche
in Kassel (1956 bis 1960)
die Decke trug.
Den ausführlichen
Bericht über den
Kölner Architekt
Gottfried Böhm
lesen Sie im neuen
Bergischen Kalender
Ausgabe 2010.
12 – Heimat und Geschichte
Hans-Walter Böringer
Die Post in Bensberg
Als die Postämter noch das Ortsbild mitprägten
Postamt in Bensberg von 1909–1981.
Vor einem repräsentativen Gebäude an
der oberen Kölner Straße in Bensberg
befindet sich die Bushaltestelle „Alte
Post“. Das Gebäude war bis 1981 tatsächlich einmal das Postamt von Bensberg.
Mit der Bezeichnung „Alte Post“ verbindet sich für viele alte Bensberger ein
anderes Gebäude, nämlich das „Hotel
Alte Post“ in der Ortsmitte. Ich begann,
mich für die Geschichte der Post in
Bensberg zu interessieren.
Mir war schon das Bild eines „Gasthauses
zur Post“ bekannt. Dann erhielt ich die
Fotokopie einer Zeitungsseite, deren
152 – Menschen und Unternehmen
Erscheinungsdatum leider abgeschnitten
war. Wegen anderer Meldungen auf derselben Seite muss ich die Nachricht auf
etwa 15. bis 20. Dezember 1941 datieren.
Im Stadtarchiv von Bergisch Gladbach ist
ausgerechnet hier leider eine Lücke.
EIN ZEITUNGSAUFSATZ VON
1941
„Das Bild ... zeigt die Alte Post an der Ecke
Haupt- und Schlossstraße in Bensberg,
wie sie vor etwa 100 Jahren dort gestanden hat.1 In diesem Haus war damals die
Post untergebracht und der Posthalter
unterhielt hier zugleich eine Wirtschaft.
Vor gut 50 Jahren2 war außerdem auch
das Bürgermeisteramt hier untergebracht. Das jetzige Haus Ommer3 war
damals ein Nebengebäude, in dem sich
ein Saal befand. Wo heute die „SchlossDrogerie“4 steht, war früher eine Wagenremise für die vielen Postwagen, die von
hier täglich nach Overath, Herkenrath
usw. fuhren. Die 42 Pferde, die hier
gehalten wurden, standen in Ställen, die
auf dem jetzigen Besitztum Wwe. Kramer aufgeschlagen waren.5 Die „Alte
Post“ ging damals als Erbe in den Besitz
des Hauptmanns Mund über, dessen Frau
eine Tochter des damaligen Posthalters
Vierkotten war. Vor 60 Jahren ließ
Hauptmann Mund das Haus abbrechen
und an der Ecke Broicher Straße/Reiserstraße wieder aufbauen, wobei das
Material wieder verwandt wurde, soweit
es möglich war ...“6
Um 1880 also wurde das Gasthaus mit
Postamt zu klein und man bezog einen
Neubau in der Schlossstraße (jetziges
Haus Nr. 11). Eine Wetterfahne auf dem
Dach in Form eines Postreiters erinnert
noch heute daran.
HOTEL ALTE POST
Anstelle des ehemaligen Gasthauses
entstand ein größerer Neubau, das
„Hotel Alte Post“. Es war eine gute
Adresse in Bensberg. Viele Vereine und
Gesellschaften erkoren es zu ihrem
Vereinslokal, zumal „Küche und Keller“ auch bei Pächterwechseln gleichbleibend gutbürgerlich blieben und
das Haus in der Ortsmitte lag. Im
Sommer konnte man außerdem unter
Schatten
spendenden
Bäumen
gemütlich auf der Terrasse sitzen. An
dieser Stelle entstand in den 1960erJahren ein Hotelkomplex. Zurzeit
befindet sich dort die Filiale einer
Drogeriemarkt-Kette.
Auch das Haus in der Schlossstraße
Nr. 11 wurde zu klein und man baute
an der oberen Kölner Straße ein stattliches Postgebäude im damals modernen Jugendstil und zog 1909 dort ein.
Eine Wohnung für den Amtsleiter war
dabei ebenfalls vorgesehen.
VOM KAISERLICHEN POSTAMT
ZUR DEUTSCHEN POST
Im Laufe der Zeit hatte das Haus drei
Namen: Kaiserliches Postamt, Deutsche
Reichspost und zuletzt Deutsche Post.
Aber auch an der Kölner Straße konnte
der Posthof den immer stärker werdenden
Liefer- und Abholverkehr zuletzt kaum
noch bewältigen. Ein weiterer Umzug der
Post wurde aktuell. Nach Abriss des alten
Amtsgerichts bot sich ausreichend Platz
für einen Neubau, der den Ansprüchen
des modernen Postwesens Rechnung
trägt. Der neuen Post „Im Bungert“ ist zur
Gladbacher Straße hin das Stadtbild prägende Terrassenhaus vorgelagert.
Nach dem Verlust von Monopolen und
dem Nachdrängen vielfältiger Konkurrenz dürfte die Post am heutigen
Standort auch auf lange Sicht den
benötigten Platz behalten.
Menschen und Unternehmen – 153
Gasthof „Zur Post“ um 1880.
Übrigens: Das Postamt Bensberg hat
mehr Hinterland zu versorgen als das
Amt in Bergisch Gladbach (alt). Das
führte einige Jahre zu Irritationen,
weil Bensberg die Postleitzahl 5061
und Gladbach 5062 erhielt. Beides war
Bergisch Gladbach ohne OrtsteilZusatz!
Erst durch Einführung der fünfstelligen
Postleitzahlen im Jahr 1993 kam wieder
Übersichtlichkeit in die Bürokratie. Und
da doppelte Straßennamen nach der
Vereinigung von Bergisch Gladbach und
Bensberg abgeschafft wurden, braucht
man auch keine Bandwürmer mehr zu
schreiben wie z. B. Bergisch GladbachHerrenstrunden.
154 – Menschen und Unternehmen
Die „Reichspost“ hatte sich auch das
Monopol der Kommunikation per Telefon gesichert.
Das schon 1861 vom deutschen Physiker Philipp Reis erfundene und später
von den Amerikanern Bell und Edison
verbesserte Telefon fand um 1900 seinen Einzug auch in unser Gebiet.
Den ausführlichen Bericht über die
Bensberger Post lesen Sie im neuen
Bergischen Kalender Ausgabe 2010.
Rudolf Schmidt
Hoffnungsthal statt Hollywood –
und das ist gut so ...
Chris Howland im Bergischen
Es ist wohl keine Übertreibung, Chris
Howland als bekanntesten Bewohner
des Bergischen Landes zu bezeichnen.
Darauf angesprochen meinte er: „Oh, ja?,
deswegen sind die Leute so nett zu mir.“
Seit Jahrzehnten kennen ihn seine Fans
als Rundfunk- und Fernseh-Moderator,
Sänger, Schauspieler in rund zwei Dutzend Filmen und und und. Er hat sechs
Jahrzehnte deutscher Geschichte miterlebt und manche Aspekte dieser
Geschichte selbst mitgeprägt. Allerdings
wird der populäre Entertainer nicht als
„bergischer Jung“ wahrgenommen,
obwohl er seit anderthalb Jahrzehnten
im Rheinisch-Bergischen Kreis lebt und
hier glücklich ist. Es gibt also viele gute
Gründe, an dieser Stelle einen Blick auf
seine Biografie zu werfen.
214 – Menschen und Unternehmen
Vorgezeichnet war dieser Weg nicht. Als
seine Familie in Süd-London 1940 beim
„Blitz“ von der deutschen Luftwaffe ausgebombt wurde, hätte wohl niemand erwartet, dass er einmal ausgerechnet in
Deutschland zu den führenden Köpfen der
Unterhaltungsbranche gehören würde.
Was es gab, waren familiäre Beziehungen
zum Rundfunk: Sein Vater war ein sehr
bekannter BBC-Redakteur, und seine
Großmutter sprach als Schauspielerin Rollen in Rundfunk-Hörspielen. Aber der
Lebensweg von „Mr. Pumpernickel“ ging
zunächst in eine ganz andere Richtung.
Am 30. Juli 1928 in London geboren, verbrachte der Sohn einer Fotografin seine
Schulzeit in zwei Internaten. Zunächst war
er im südenglischen Sussex und kam dann
„mit 13 oder 14 Jahren“ in eine „Public
School“ im westenglischen Devon. Hinter
dieser englischen Bezeichnung verbirgt
sich ungefähr das Gegenteil von dem, was
man außerhalb der Insel erwarten würde,
nämlich eine „etwas hochnäsige Gentleman-Schule“. Seine Ferien verbrachte John
Christopher Howland auf dem Bauernhof
einer Großmutter in der Grafschaft Wiltshire, und noch heute genießt er es, im Grünen zu sein. „Ich bin kein Stadtmensch.“
Großstadtlärm und Menschenmassen sind
nicht seine Sache. Als „Sherlock Holmes“
nahm er einmal am Kölner Rosenmontagszug teil. Hinter ihm ging eine Kapelle, die
vier Stunden lang „Polonäse Blankenese“
spielte. Die Zuschauer am Zug bekommen
das natürlich nicht so mit wie die Teilnehmer. Trotzdem war es „schon faszinierend,
im Zug zu sein“.
BERUFSWÜNSCHE
Nach dem Abitur, das er im Alter von 16
Jahren ablegte, folgte eine Ausbildung ...
als Imker! Von klein auf haben ihn Insekten fasziniert, zunächst Schmetterlinge,
dann Bienen. An den Bienen begeistert
ihn deren exakte Kommunikation:
„Wenn ich hier eine Tasse mit Honig hinstelle und eine Biene entdeckt sie, dann
informiert sie die anderen. Wenn ich die
Tasse jetzt etwas weiter wegstelle, dann
finden die Bienen sie zwar auch. Aber
zuerst fliegen sie an die Stelle, wo die
erste Biene sie gefunden hat. So genau
funktioniert die Kommunikation.“ Aber
die Bienen haben es heute schwer. Die
Tatsache, dass viele desorientiert sind
und nicht mehr zu ihrem Stock zurückfinden, ist eine Entwicklung, für die es
noch keine Erklärung gibt. Aber der
Mann, dessen „Job es ist, Menschen
happy zu machen“, findet sie beunruhigend. Ihm kommt da eine Aussage von
Albert Einstein in den Sinn: „Wenn die
Bienen aussterben, wären die Menschen
in großen Schwierigkeiten.“
Stummfilmzeit und mussten alle paar
Jahre gestimmt werden. Seine Aufgabe
war es, zu sagen, ob der Ton jeweils höher
oder tiefer sein musste.
Dann kam ein Brief – an dem Tag, als
sein Vater beerdigt wurde, den er besser „aus dem Rundfunk kannte als persönlich“. Mit 18 Jahren musste er zum
Militär und wurde zum Artilleristen
ausgebildet. „Das war schlimm, aber
komischerweise war es nicht so streng
wie im Internat.“ Er kam zu den Kanonen auf Schloss Dover „oben auf dem
Kreidefelsen.“ Dort war er fast zwei
Jahre lang. Besonders den Winter 1946
hat er in schlechter Erinnerung – ohne
Heizung und ohne warmes Wasser.
„Aber wir waren jung.“
MILITÄR-RUNDFUNK MIT
BREITENWIRKUNG
KINOORGELN UND KANONEN
Zwei Jahre später ergab sich die Gelegenheit, von den Kanonen wegzukommen: „Irgendwo habe ich gelesen,
dass der Militär-Rundfunk auszubildende Leute brauchte.“ Vielleicht hat er es
der Bekanntheit seines Vaters zu verdanken, dass er zu denjenigen gehörte,
die ausgewählt wurden. Freilich musste
er ein Jahr länger beim Militär bleiben,
um dann nach Hamburg zu kommen –
in eine Stadt, in der die Folgen des Krieges noch allgegenwärtig waren.
Nach dem Abitur arbeitete Chris Howland
auch bei der Orgelfirma Compton, die die
großen Pfeifenorgeln in englischen Kinos
gebaut hatte. Sie waren ein Erbe aus der
Den ausführlichen Bericht über den
weiteren beruflichen Werdegang von
Chris Howland lesen Sie im neuen
Bergischen Kalender Ausgabe 2010.
Menschen und Unternehmen – 215