KLAUS PHILIPP Pferdebilder in der Tradition alter Meister GESTÜT

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KLAUS PHILIPP Pferdebilder in der Tradition alter Meister GESTÜT
S
Das Stübben Magazin
Ausgabe 2 / 2005
KLAUS PHILIPP Pferdebilder in der Tradition alter Meister
GESTÜT Zuchterfolge im brandenburgischen Sanssouci der Pferde
HAMBURGER DERBY Einer der schwersten Parcours weltweit
SPORT Turnierchef und Organisator Herbert Ulonska
www.stuebben.com
Inhaltsverzeichnis
Das sollten Sie lesen
02
02 TOP EVENTS Tipps und Termine
04 IM SANSSOUCI DER PFERDE
Zuchterfolge, Ausbildung und Schulsport im Brandenburgischen
Haupt- und Landgestüt
06 ACCESSOIRES
Comtessetaschen – stilvolle Begleiter hergestellt in einer
der letzten Rosshaarwebereien der Welt
07 NEU IM STÜBBEN SORTIMENT
Die Zaumkollektion 704 aus dem CTD Programm
Kindersattel Stübben „Laurus“
08 DIE STÜBBEN CENTER
Qualität, Service und kompetente Kundenberatung bundesweit
09 EQUITANA-HIGHLIGHTS 2005
Pferde, Shows und hochkarätige Wettbewerbe auf der Weltmesse
des Pferdesports
10 SPRING-DERBY IN HAMBURG
Reitturnier für Spitzensportler und Publikumsmagnet mit einem
der schwersten Parcours der Welt
11 STÜBBEN GEWINNSPIEL Mitmachen lohnt sich
12 TURNIERVERANSTALTER HERBERT ULONSKA
Seine Agentur organisiert das CSI Neustadt Dosse, die Sunshine Tour
und das CSI Redefin
13 SOMMERMODE FÜR REITERINNEN
Die neue Sportswear ist chic, funktional und figurfreundlich
14 KLAUS PHILIPP
Pferdebilder in der Tradition alter Meister und impressionistische
Momentaufnahmen
Sie möchten die
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IMPRESSUM
Herausgeber Joh's Stübben KG
Postfach 102128, Ostwall 185, 47798 Krefeld
Verantwortlich für den Inhalt Ralph Stübben
Gesamtherstellung und Konzeption
Dr. Ulrike Schupp Communications, www.us-redaktionsbuero.de
Wichmannstr. 4, Haus 10 Süd, 22607 Hamburg, Telefon 040-37519425
Redaktion Dr. Ulrike Schupp, Wolf Zimmermann
Schlussredaktion Jan Brinkhoff
Grafische Gestaltung und Produktion Detlef Schlottmann
Bildredaktion Norbert Schmidt
Titelfoto Jacques Toffi
Druckvorlagenherstellung Ute Ruschmeyer
Druck Hartung Druck + Medien
Top Events
Tipps und
Termine
EQUITANA
26. Februar bis 6. März, Essen
Die Weltmesse des Pferdesports gilt international als die Nummer eins. Auch in diesem Jahr umfasst das neuntägige Programm mehr als 100 Stunden mit Wettbewerben in allen Reitsportdisziplinen, mit
Shows und Ausstellungen. In den insgesamt 16 Messehallen gilt die Devise „Vorfahrt für das Pferd“. Pferdefreunde finden
hier ebenso wie das internationale Fachpublikum ein breites Sortiment an Investitionsgütern sowie an Produkten aus dem
Turniersportbedarf, aus Haltung, Fütterung
und Pflege, oder Bekleidung und Zubehör.
SUNSHINE TOUR IN SÜDSPANIEN
15. Februar bis 20. März
Springreiter aus ganz Europa treffen sich
an der Atlantikküste zu einer einzigartigen
Tour, die über fünf internationale Turnierwochen läuft. Wer sich hier qualifiziert, tritt
abschließend zum Wettkampf um den Großen Preis an. Die Tour ist offen für Reiter
aller Leistungsklassen. Als Attraktion gilt
das „Centro Hipico Dehesa Montenmedio“.
Neben elf Turnierplätzen, mehreren wetterfesten Abreiteplätzen und komfortablen
Stallungen hat das einzigartige Areal
durch die angeschlossenen Golfplätze
einen urlaubsähnlichen Freizeitwert.
CSI-W INDOOR BRABANT
17. bis 20. März, s’ Hertogenbosch
Eines der schönsten Turniere der Welt ist
das viertägige Event in den niederländischen Brabanthallen. Zu den Highlights
gehören das Finale des FEI Worldcup
Dressur sowie die Qualifikationen für den
FEI Weltcup im Springen. Wegen der besonderen Atmosphäre pilgern jährlich etwa
80.000 Besucher nach s’Hertogenbosch.
Messestände rund um den Reitsport zählen
ebenfalls zu den Attraktionen. Edles Riding
Equipement und kompetente Beratung gibt
es am Stand von Stübben.
CSI DÜSSELDORF MASTERS
31. März bis 3. April
Im Springen und im Dressurreiten konkurrieren hier in der Düsseldorfer Philipshalle
Olympia- und Weltcupsieger gegeneinander. Life Acts wie das „Jump & Drive“, das
„Generationenspringen“ oder die „Surprise
CSI REDEFIN 26. bis 29. Mai
Vor der malerischen Kulisse des Landgestüts in Mecklenburg Vorpommern wird
hochkarätiger Sport in einzigartiger Atmosphäre geboten. Beim CSI Redefin konkurriert auch 2005 ein internationales Teilnehmerfeld um den großen Preis von Lübzer
Pils. Zuschauer freuen sich auf die erfolgreiche Youngster Tour, anspruchsvolle
Dressurprüfungen und die Gala Show.
Maestoso de Luxe. Probesitzen
können Sie am Stübben Center Stand
auf der Equitana, Halle 12
Show“ garantieren darüber hinaus Entertainment vom Feinsten. Während der
Stübben Amateur Challenge können sich
die Teilnehmer an drei Tagen in jeweils einer
Prüfung über die Höhe von 1,25 m und 1,35
m miteinander messen. Sättel und exklusives Reitsport- Zubehör testen die Besucher
der Düsseldorf Masters am besten gleich
vor Ort: bei Stübben oder bei Cityreitsport
Huvers am Stand.
CSIO ST. GALLEN SCHWEIZ
1. bis 5. Juni
Highlights beim „Concours de Saut International Officiel“ sind der Grosse Preis und
der Nationenpreis-Prüfungen, die bereits
für das Weltranking der Nationen zählen. In
diesem Jahr werden die Parcours für
das Samsung-Super-League-Turnier im
St. Gallener Gründenmoos erstmals von
einem neuen, international renommierten
Parcoursbauer-Duo konzipiert. „Filigran
soll die Bauweise sein und nicht kolossal.“
Das Wohl des Pferdes müsse an erster
Stelle stehen, sagen Olaf Petersen und
Werner Wüthrich. Showprogramme sorgen
für Unterhaltung. Die Stübben GmbH Stans
präsentiert an ihrem Stand exklusives
Zubehör für den Reitsport.
CSI NEUENDORF 30. Juni bis 3. Juli
Reitsportfans sollten das hochdotierte
Springturnier in der Schweiz mit Stübben
Amateur Challenge nicht verpassen. Der
„Grand Prix Davidoff“ ist einer der Höhepunkte des beliebten Sommer Turniers auf
der Reitanlage des Schweizer Spitzensportlers Willi Melliger. Seit 1998 treffen sich hier
zwischen Basel und Luzern Springreiter der
Weltklasse. Traditionell können sich auch
Junioren in Neuendorf bei spannenden
Prüfungen unter besten Bedingungen miteinander messen.
HENGSTPARADEN IN NEUSTADT DOSSE
4., 10., 18. und 24. September
An vier Sonntagen im September zieht es
Tausende ins Brandenburgische Haupt- und
Landgestüt. Die gut ausgebildeten Zuchthengste zeigen bei den legendären Hengstparaden unter’m Sattel, vor dem Wagen
oder vor schönen historischen Kutschen wie
temperamentvoll, aber auch wie gehorsam
sie sind. Als Highlight für Züchter gilt die
Präsentation der Junghengste. Besucher
sind vom abwechslungsreichen, vierstündigen Schauprogramm mit seinen Spring- und
Dressurquadrillen sowie akrobatischen
Darbietungen alljährlich beeindruckt.
03
CSI MONTE CARLO 28. bis 30. April
Seit 1995 treffen sich die weltbesten Reiter
einmal im Jahr zum exklusiven „Jumping
International“ in Monte Carlo. Neben Roger
Yves Bost, Rodrigo Pessoa oder Michael
Whitaker ging auch Prinzessin Haya bint AlHussein von Jordanien hier schon an den
Start. Unter der Schirmherrschaft von Fürst
Rainier und Prinzessin Caroline stehen vor
der einmaligen Kulisse des Chapiteau de
Fontvieille nationale und internationale
Prüfungen auf dem Programm. Amateure
können sich in diesem Jahr bei der Stübben
Amateur Challenge profilieren.
CSI EINDHOVEN 5. bis 8. Mai
Willkommen zum Niederländischen Springderby mit Stübben Amateur Challenge.
Das Top Event in der idyllisch ländlichen
Atmosphäre rund um den „Karpendonkse
Plas“ bietet zu Himmelfahrt vier Tage
lang Pferdesport auf höchstem Niveau.
Über 85.000 Besucher strömen jährlich
zum einzigen offiziellen „Derby“ der Niederlande. Beim diesjährigen Concours Hippique erwartet die Zuschauer neben internationalen Springprüfungen und nationalen
Dressurprüfungen eine Europameisterschaft im Jack Russel Rennen. Der legendäre „Ladies Day“ sowie eine Oldtimerrallye
runden das Programm ab.
Akrobatische Leistung. Hengstparade in Neustadt Dosse
Gestüt Zuchterfolge
im Sanssouci der Pferde
Das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt in Neustadt Dosse ist bundesweit eine der ersten
Adressen in der Pferdezucht und zurzeit größter Arbeitgeber der Region
>>> Hier lässt sich’s leben als Pferd.“
INSGESAMT 400 HEKTAR mit weiten Koppeln, historischen
Stallungen und großzügigen Paddocks gehören zum Gelände. Einzigartig in Deutschland ist die mit Linden und Kastanien doppelreihig bepflanzte Allee, die Haupt- und Landgestüt miteinander verbindet. Während die Deckhengste im Landgestüt untergebracht
sind, gibt es im Hauptgestüt neben den obligatorischen Außenpaddocks einen geräumigen, offenen Laufstall für die Stutenherde.
Hier liegen außerdem die Besamungsstation und Extraboxen für
Hengste. „Die Stuten-Haltung im Offenstall entspricht dem Wesen
der Tiere,“ erklärt Lutz Pfeifer. „Von Stutenbissigkeit kann da keine
Rede sein. Die Tiere sind so auf einander bezogen, dass sie sich bei
einer Trennung gegenseitig sogar regelrecht vermissen.“
Rundherum zeugt alles von historischer Pracht. „An ihren
Früchten sollt ihr sie erkennen,“ steht in dem über 100 Jahre alten
ehemaligen Hengststall. Auf Grund ihrer Einmaligkeit und Schön-
heit steht die gesamte Anlage, die heute Stiftung öffentlichen
Rechts ist, unter Denkmalschutz. Das schlossartige Landstallmeisterhaus im Hauptgestüt gilt als Kleinod preußischer Baukunst.
Pferdezucht hat im brandenburgischen Neustadt Tradition. Sie
begann mit dem Landgrafen Friedrich II. von Hessen Homburg. Der
sparsame Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn, Friedrich der Große, züchteten dann zwischendurch lieber Maultiere für
die Armee. Erst Friedrich Wilhelm II. gab Carl-Heinrich von Lindenau
1788 den Befehl, das preußische Gestütswesen zu reorganisieren.
„Zum Besten des Landes“ hieß es damals in der entsprechenden
Anordnung. Ab sofort sollten Armeepferde aus eigener Zucht
beschafft werden. Der König hatte den ehrgeizigen Plan, auch die
Wirtschaft anzukurbeln. Und tatsächlich ging es bergauf. Insgesamt
83 Mitarbeiter hat das Gestüt heute, darunter 23 Auszubildende,
die hier ihren Abschluss als „Pferdewirt“ machen können und inzwischen aus vielen Ländern der Erde nach Neustadt strömen. Die
brandenburgische Landesregierung hat auch nach der Wende und
Fotos: Woge Design
04
Zufrieden blickt Landstallmeister Dr.
Jürgen Müller über das weitläufige Gelände. „Der märkische Sandboden ist
so weich, dass wir die Tiere nicht einmal beschlagen müssen,“ sagt er. Im
gepflegten Innenhof des Landgestüts
von Neustadt Dosse steht lebensgroß
die Bronzeskulptur des Zuchthengstes
Kolibri. Er zählte zu den zwanzig
besten Leistungsvererbern in ganz
Zuchtlegende Kolibri
Deutschland. „Und das war nicht zumit Landstallmeister
letzt ein Grund dafür, dem edlen SchimJürgen Müller
mel hier schon zu Lebzeiten ein Denkmal zu setzen.“ Rund 1800 Nachkommen zeugte der erfolgreiche Sohn des Kobold I und der Staatsprämienstute Lorelei von Lapis. Er selbst siegte mit über 94 von
100 möglichen Punkten bei der Hengstleistungsprüfung in Neustadt. Etliche seiner Söhne wurden ebenfalls gekört. Doch auf dem
Neustädter Gestüt sind inzwischen viele Ausnahmepferde zuhause. „Züchterischer Erfolg und unser Eingreifen in die Natur lassen
sich zwar nicht bis ins Letzte kontrollieren,“ sagt Gestütsmitarbeiter Lutz Pfeifer. „Doch alle Kinder aus der Poesie und dem
Hengst Sandro- Hit, dem Welt- und Bundeschampion 2001, sind
sehr gelungen.“ Die Nachfrage sei hier zu Recht groß. „Und wenn
Mutter und Vater bewegungsstark sind, hat der Nachwuchs gute
Chancen, diese Vorzüge zu erben. Dann sollte man auch beim
bewährten Eltern-Team bleiben, anstatt ständig etwas Neues zu
probieren,“ sagt Lutz Pfeifer. Einer der „Stars“ im Stall ist
„Goldwing“, ein gekörter Nachfahre des berühmten „Goldfever“.
Wie alle Spitzenpferde zeichnet er sich durch ein gutes
Temperament aus, durch exzellente Rittigkeit und taktreine
Bewegungen. Hinzu kommen muss dann allerdings eine gute
Ausbildung. Dafür sorgen in Neustadt Dosse nicht zuletzt prominente Bereiter wie der mehrfache Landesmeister Siegmar
Stroehmer oder Christian Flamm.
Kutschenfahrt mit Zweispänner. Eine der Attraktionen
in Neustadt Dosse
Einzigartig in Deutschland: die mit Linden und Kastanien doppelreihig bepflanzte Allee
allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zum Trotz zu keiner Zeit
eine Schließung des Traditionsgestüts überlegt. Neustadt an der
Dosse ist die brandenburgische Pferdehauptstadt schlechthin, ein
Sanssouci für Sport- und Freizeitreiter, das eine Vielzahl von
Attraktionen bereithält. „Die Zucht ist ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor für die Region. Das zeigt schon die ständig steigende Zahl der
Pferdehalter,“ sagt Dr. Jürgen Müller. „Zudem sind wir hier zur Zeit
der größte Arbeitgeber.“ Bekannt ist Neustadt Dosse auch durch
das internationale Springturnier, das alljährlich die Stars der
Reitsportszene in die Graf von Lindenau Halle lockt.
DOCH SELBST WER ALS FREIZEITREITER oder einfach nur als
pferdebegeisterter Tourist nach Brandenburg reist, kommt hier auf
seine Kosten. Die märkische Landschaft verspricht Erholung durch
ausgedehnte Wälder, Wiesen und Seenplatten. Zu den „Schätzen
der Prignitz“ gehören Kirchen, Schlösser, historische Herren- und
Fachwerkhäuser. Wer will, leiht sich eine Kutsche. Zu den
Attraktionen auf dem Gestütsgelände zählt eindeutig auch das
Neustädter Kutschenmuseum. In einem der drei Landauer des
Museums fuhr die englische Königin Elizabeth II. während ihres
Besuchs in Deutschland 1993 durch den Schlossgarten von
Sanssouci, gezogen von sechs Hengsten des Landgestüts. Alle 31
Ausstellungsstücke sind von Meisterhand gefertigt, sorgsam
rekonstruiert und erneuert. Heute kommen sie vor allem bei den
legendären Hengstparaden zur Geltung. Alljährlich werden hier an
vier Sonntagen im September abwechslungsreiche bis zu vierstündige Schauprogramme präsentiert. Die gut ausgebildeten Zuchthengste zeigen unterm Sattel, vor dem Wagen und vor den schönen historischen Kutschen ihr ganzes Talent. Einer der Höhepunkte ist die große Dressurquadrille. 24 Gestüter reiten auf sechs
Braunen, Rappen, Schimmeln und Fuchshengsten in historischen
Uniformen, die preußischen Originalen nachgearbeitet sind.
Versteht sich von selbst, dass die Plätze für die Show schon
Monate im Voraus ausverkauft sind und sich allenfalls noch ein
mitgebrachter Klappstuhl unterbringen lässt.
Die Kreativität der Gestütsleitung und der Mitarbeiter ist groß.
So kam’s, dass die Neustädter sogar in die Bildungsdiskussion
nach der PISA Studie erfolgreich eingegriffen und das „Pferd in die
Schule gebracht“ haben. Einmalig in ganz Deutschland ist das
Projekt „Reitsport als Unterrichtsfach.“ Seit 2001 gibt es an der
Neustädter Gesamtschule ab Klassenstufe sieben das „Wahlpflichtfach Reiten“. Es ergänzt traditionelle Angebote wie Naturwissenschaften und Fremdsprachen. „Bei uns lernen die Schüler
Sozialkompetenz sowie den verantwortungsvollen und pflichtbewussten Umgang mit der Kreatur und schulen sich im Hinblick auf
Prüfungssituationen,“ erklärt Reitlehrer und Gestüter Hendrik
Falk. „Alles Fähigkeiten, deren Fehlen in der PISA Studie zurecht
beklagt wird“. Drei Stunden Praxis und eine Stunde Theorie stehen
für die Schüler wöchentlich auf den Programm. „Die meisten sind
so begeistert, dass sie noch weit mehr Zeit mit den Pferden verbringen,“ sagt Falk. Und auch weit über die Grenzen Brandenburgs
hinaus macht das innovative Reitsportprogramm Furore. Rund
dreißig Prozent der Schüler sind Auswärtige, die entweder im
nahegelegenen Internat Schloss Spiegelberg oder bei Gastfamilien
untergebracht sind. Alle gewinnen neben den sozialen Fähigkeiten
und den Basisqualifikationen im Reiten auch noch berufliche
Alternativen. Denn wer will, bleibt dem Reisport nach Schule treu
und lässt sich im Sanssouci der Pferde zum Pferdewirt ausbilden.
Die Initiative der Gestüter und der Schule brachte dabei selbst den
Brandenburgischen Bildungsminister Steffen Reiche zum Strahlen: „Wenn das hier so weiter geht, werden unsere Enkel später
nicht mehr Schloss Einstein im Fernsehen gucken, sondern
„Schloss Spiegelberg,“ prophezeite er zur offiziellen Eröffnung des
Internats.
05
Accessoires Stilvolle
Begleiter aus Rosshaar
Comtesse Taschen gehören zur Geschichte des Luxus und der Moden, die in einer
kleinen westenglischen Weberei beginnt
06
>>> Neben den gewaltigen Looms leuchtet ein helles Pink. Ein kräftiges Orange oder ein warmes Rot heben sich ab im gedämpften
Licht der Weberei. Farben, die bei „John Boyd“ extra für die exklusive Handtaschenkollektion von Comtesse angerührt werden. Hier
im westenglischen Castle Cary beginnt in einer der letzten
Rosshaarwebereien der Welt die Geschichte eines Luxusprodukts.
Japans Kronprinzessin Masako trägt sie ebenso wie die schwedische Königin Sylvia. Geschätzt werden die stilvollen Taschen von
Kennerinnen rund um den Globus. Jede ist ein Unikat und verbindet modernes Design meisterhaft mit altem Handwerk. Nur wenig
mehr als zwei Meter des exklusiven „Stoffs“ schafft ein „Loom“, ein
Webstuhl, an einem Tag. Die Schweifhaare lebendiger Pferde übernehmen die Funktion des Schussfadens. So entsteht schließlich
ein nur knapp achtzig Zentimeter breites, glänzendes Gewebe, das
zu etwa siebzig Prozent aus reinem Rosshaar gemacht ist.
„Früher musste ein Kind der Weberin jedes Haar einzeln anreichen,“ erzählt Anna Smith. Die diplomierte Textilingenieurin ist Direktorin der John Boyd Textiles Limited im idyllischen Somerset.
Noch heute rattern hier die mächtigen, viktorianischen Webstühle,
die das Gebäude mitsamt seiner alten Holzdecken erzittern lassen.
Fein aufgeknüpft liegen neben jedem der eisernen Kolosse die
echten Pferdeschwänze ausgewählter mongolischer und südamerikanischer Tiere. „Rosshaar ist ein naturgewachsenes Produkt,“
erklärt Andreas Mann, Marketing- und Vertriebsleiter von
Comtesse. „Beim Färben müssen deshalb alle Koordinaten bis hin
zum Wetter und zum Mondstand festgehalten werden, damit die
Nuance hinterher genau mit dem Musterbuch übereinstimmt.“
Verarbeitet werden können ausschließlich die Schweifhaare lebendiger Tiere. Fast 200 Farben hat das Unternehmen Comtesse im
Programm. Sie alle werden bei „Boyd“ in Castle Cary angerührt. Die
Kunst besteht darin, die Haare so zu verarbeiten, dass später ein
fließendes Gewebe mit einheitlicher Optik entsteht. „Schweifhaare
werden zum Ende hin dünner,“ ergänzt Anna Smith. „Wir greifen
beim Weben deshalb immer abwechselnd zum Anfang und zum
Ende eines Haares.“
Webstuhl in Castle Cary. Nur die Schweifhaare lebendiger Tiere
werden verarbeitet
John Boyd Textiles Limited in Somerset. Eine der letzten
Rosshaarwebereien der Welt
„Die Kinderarbeit wurde in England 1870 mit der Einführung
der Schulpflicht verboten,“ erzählt sie. Vom Unternehmer John
Boyd persönlich beauftragt, entwickelte der Ingenieur Joseph
Chapman ein Patent, welches das technische Problem bis heute
gelöst hat: Er konstruierte für den Webstuhl einen kleinen
Eisengreifer, der sich ein einzelnes Haar aus dem Bündel mühelos
heraus picken konnte. „Wie das funktioniert, bleibt unser Betriebsgeheimnis,“ lächelt die Direktorin. Nicht einmal fotografieren ist
erlaubt. Viele Deutsche lassen hier ihre mit Rosshaar bezogenen
Möbel aus der Biedermeierzeit originalgetreu aufarbeiten. Zum
Einsatz kam der edle Stoff außerdem bei Wandbespannungen oder
bei der Herstellung von Uniformen für hochrangige Offiziere. Auf
den über 100 Webstühlen bei „John Boyd“ erreichte die Produktion
während des Ersten Weltkriegs ihren Höhepunkt. Erst Ende der
zwanziger Jahren ließ die Nachfrage dann rapide nach.
In dieser Zeit gründete Adolf Kopp im hessischen Obertshausen bei Frankfurt die „Feintäschnerei Comtesse“ und suchte eine
Alternative zum gefragten Krokoleder. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Kopp mit Rosshaar zu experimentieren. Das feine,
strapazierfähige Gewebe erschien ihm
täschnerei ist noch immer in erster Linie
schließlich als perfektes Obermaterial für
Handarbeit.
seine exquisiten Modelle. Kopps Experi„Wenn man bedenkt, dass wir heute mit
mentierfreude zahlte sich aus. Der Durchunseren 35 Feintäschnern in Dietzenbach
bruch gelang Comtesse in den sechziger
der einzige Täschnerbetrieb sind, der den
Jahren, als die Länder des „Fernen Ostens“
Großteil seiner Produktion wirklich noch vor
ihre Märkte öffneten. Frauen aus Japan,
Ort fertigt und sich viel Zeit für’s Produkt
Korea, Thailand, Singapur und Hongkong
nimmt, dann ist das schon etwas Besondeentdeckten für sich die Comtesse Taschen
res,“ sagt Andreas Mann. Etwa 500 Arbeitsals elegante Begleiter zum traditionellen
schritte sind notwendig, um eine RosshaarKimono oder zum westlichen Outfit. Bei der
tasche zu fertigen. Zum Abschluss gibt es noch
Comtesse Taschen erhalten Sie auch
Herstellung erfordert nicht nur die Vereine vorsichtige „Trockenrasur“, damit auch
bei Joh’s Stübben, Krefeld
arbeitung des Rosshaars Perfektion. Alle
wirklich kein Haar mehr aus der Reihe tanzt.
verwendeten Metallteile werden in kleinen
Danach werden die kostbaren Einzelstücke
Kunsthandwerksbetrieben in Paris und Florenz exklusiv für Comnur noch mit weißen Handschuhen angefasst. „Fast schon eine Art
tesse hergestellt. Die Stücke werden einzeln gegossen, von Hand
Generalprobe für ihren Auftritt in der mondänen Welt,“ findet
poliert und durch Schrauben mit dem Leder verbunden. FeinAndreas Mann.
Neu zur Equitana 2005
Kindersattel Stübben
„Laurus“
>>> Für die Jüngsten präsentiert Stübben auf der diesjährigen
Equitana erstmalig die Kindersattelserie „Laurus.“ Sie besteht aus
einem Dressur- und einem Springsattel. Sitz und Zuschnitt sind auf
Kinder bis zu etwa zehn Jahren abgestimmt, auf junge Reiter, die in
Führzügelklassen, Reiterwettbewerben, E-Springen und E-Dressuren
erste Lorbeeren erringen wollen. Auch das Design lässt Kinderherzen
höher schlagen: So stehen verschiedene frische Farbvarianten des
Knieschlusses zur Auswahl, die mit den Sattelfarben Schwarz,
Ebony, Honig und Havanna kombiniert werden können. Markenzeichen des Sattels ist neben der traditionellen Stübben Efterplakette
ein auf dem Sattelblatt eingeprägtes Spring- oder Dressurreiterbild.
Der Sattel ist in den Kammerweiten 30, 32 und XW erhältlich und
passt somit für den klassischen Ponytyp ebenso wie für blutgeprägte moderne Sportponys.
Neu im CTD-Programm
Zaumkollektion 704
>>> CTD steht für Crafts, Technique & Design. Das CTD-Programm
zeichnet sich durch eine sehr gute Lederqualität und ein herausragendes Preisleistungsverhältnis aus. Für den qualitäts- und preisbewussten
Reiter gibt es nun eine CTD-Zaumserie, die keine Wünsche offen lässt
und noch dazu durch ihre Optik besticht. Neben den kombinierten
Trensenzäumen in Schwarz, Schoko und Sherry umfasst die neue
CTD-Zaumserie 704 einen schwarzen Trensenzaum mit Spezialreithalfter oder hannoverschem Reithalfter sowie einen schwarzen
Kandarenzaum. Alle Zäume sind als Schnallzäume mit messing-, wahlweise auch mit silberfarbenen Schnallen versehen und im Bereich
des Stirnbands und Reithalfters mit einem weichen Polsterleder unterfüttert. Die Trensenzäume sind auf Wunsch auch mit hochwertigen
Gummizügeln lieferbar.
Detailinfos erhalten Sie in den webshops der Stübben Center sowie
im guten Reitsportfachhandel.
07
Die Stübben Center
Qualität und Service bundesweit
>>> Wer auf einem Stübbensattel „Probesitzen“ will, muss dafür nicht erst in die Werkstatt
am Niederrhein fahren. Bundesweit und sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus präsentieren
ausgewählte, unabhängige Reitsportfachgeschäfte in einem eigenen Shop innerhalb ihres Ladens
hochwertige Produkte aus der Stübben Kollektion. Alle Stübben Center zeichnen sich durch
ihr Fachwissen und kundenorientierte Beratung aus
08
NACH ACHT ERFOLGREICHEN JAHREN im
Essener Süden hat Reitsport Hinrichs im
Oktober 04 seine Verkaufsräume auf 600
qm erweitert. Als Inhaber des Fachgeschäfts beraten Karin Hinrichs und Thomas
Hettgen ihre Kunden persönlich, „ehrlich
und individuell“ im „zeitgeist-gerechten“
Ambiente. Besucher haben nicht nur im
54 qm großen Stübben-Shop reichlich Gelegenheit, Neues zu entdecken. Eine große
Fahrsportabteilung und ein Vollsortiment
runden das Einkaufserlebnis in „Wohlfühlatmosphäre“ ab. Das Service-Mobil von
Reitsport Hinrichs garantiert kompetente
Beratung auch beim Kunden vor Ort.
REITSPORT HINRICHS
Ruhrtalstraße 87, 45239 Essen Werden
Tel. 0201-49834, Fax 0201-49837
www.reitsport-hinrichs.de
ZUM SERVICE gehören die Reparatur aller
Reitsportartikel, die Maßanfertigung von
Reit- und Fahrsportzubehör, kompetente
Beratung beim Sattelkauf durch die Sattlermeisterin persönlich und der Stübben
Online Shop. Das Spezialgebiet von Saskia
von Ehrenkrook sind Damensättel. Auf
Wunsch arbeitet sie "Antiquitäten" aus der
Blütezeit des Damensattelreitens zwischen
1900 und 1940 auf und liefert das perfekte
Zubehör – von der Begurtung bis zum
Reitstock oder zur Satteldecke.
SATTLEREI SASKIA VON EHRENKROOK
Dorfstr. 16, 25560 Agethorst
Tel. 04892-859475, Fax 04892-859459
www.sattlerei-sve.de
MZD PRÄSENTIERT RIDING EQUIPMENT
auf mehreren Etagen. Das Stübben Center
wurde stilvoll in die Verkaufsflächen auf
dem ehemaligen Heuboden integriert. Kunden können hier ungestört Sättel ausprobieren oder ihren eigenen Sattel auf korrekten Sitz überprüfen lassen. Jochen
Meyer zu Drewer wird sie dabei kompetent
beraten. Wer will, kann den gesamten Satt-
Reitsportbedarf Kronen findet der Kunde
neben dem kompletten Stübben-Sortiment
ein umfassendes Serviceangebot. Dirk
Kronen hat kein Problem damit, wenn der
Kunde "sein Pferd zum Anprobieren mitbringt."
REITSPORTBEDARF KRONEN
Van der Upwich Str. 2-4, 41334 Nettetal
Tel. 02153-1811, Fax 02153-3402
www.reitsport-kronen.de
Stübben Center Reitsport Hinrichs:
individuelle Beratung in
„zeitgeist-gerechtem“ Ambiente
lerservice in Anspruch nehmen. Attraktion
für den Nachwuchs ist das ganztägige
"Junior Cup Finale". Junioren, die während
der Basisprüfung auf Turnieren der Umgebung bereits zu Siegern gekürt wurden,
dürfen sich dabei einmal im Jahr auf der
Reitanlage von MZD miteinander messen.
MZD PFERDESPORT
JOCHEN MEYER ZU DREWER
Heidenrichte 24, 49201 Dissen
Tel. 05421-1633, Fax 05421-81611
www.mzd-pferdesport.de
WER WILL, kann hier seine Satteldecken
reinigen, Reitstiefel reparieren lassen oder
den gesamten Sattlerservice in Anspruch
nehmen. Der bekannte Springreiter Dirk
Kronen absolvierte seine Sattlerlehre bei
Stübben, bevor er 2001 das Reitsportfachgeschäft seines Vaters übernahm. Bei
REITSPORT SCHOCKEMÖHLE hat das
Stübben Center im "Pferde-Mekka" Mühlen in ein "Shop - in -Shop" System nach
amerikanischem Vorbild integriert. Das
Reitsportfachgeschäft lädt hier auch regelmäßig zu Hausmessen ein. Podiumsdiskussionen, Infoseminare und Präsentationen
zu Themen rund um Pferd und Sattel runden das Angebot ab. Infos gibt's rechtzeitig
im Internet. Online-Bestellungen werden
unter www.schockemoehle.net ebenfalls
entgegen genommen.
REITSPORT SCHOCKEMÖHLE GMBH
Münsterlandstr.1, 49439 Mühlen
Tel. 05492-55770, Fax 05492-557710
www.schockemoehle.net
VON DER SATTLEREI bis zur Turnierausstattung und zur Deckenwäscherei – das
Fachgeschäft Reitsport Wohlhorn bietet
ein komplettes Dienstleistungsspektrum
rund um den Reitsport an. Dazu gehört sogar ein eigenes "Service Mobil." Das Stübben Center in Everswinkel ist außerdem
"offizieller Ausstatter des "Westfälischen
Pferdestammbuches" und des Verbundes
"Moderner Fünfkampf" in Nordrhein Westfalen. Auf Wunsch werden bei Reitsport
Wohlhorn auch Schabracken und Paradedecken bestickt.
REITSPORT WOHLHORN
Everswinklner Straße 21 A,
48351 Everswinkel-Alverskirchen
Tel. 02582-1674, Fax 02582-9757
www.wohlhorn.de
WER SICH ONLINE über das umfangreiche
Angebot der "Reiter Deele" informieren
will, wird unter www.reiter-deele-online.de
fündig. Trotzdem lohnt ein persönlicher
Besuch in Möhnesee-Echtrop allemal.
Inhaber Reinhold Droste setzt beim Service
nicht nur auf kompetente Beratung, sondern auch auf Mobilität: Zum Service
gehört ein Verkaufs- LKW, umgebaut zum
fahrenden Reitsportfachgeschäft.
REITER DEELE REINHOLD DROSTE
Gutenbergweg 30
59519 Möhnesee-Echtrop
Tel. 02924-974409, Fax 02924-974410
www.reiterdeele-droste.de
ALS ERSTES STÜBBEN CENTER in Bayern
bietet das Reitsportfachgeschäft "Galopphilfe" das komplette hochwertige StübbenSortiment an. Auch Sportfans aus dem nur
16 Kilometer entfernten München wissen
das zu schätzen. Über den süddeutschen
Raum hinaus ist die "Galopphilfe" auf vielen Turnieren mit einem eigenen Stand vertreten. Interessierte Reiter haben dann die
Chance, sich direkt vor Ort von der Qualität
der Produkte zu überzeugen und sich individuell beraten zu lassen.
FIRMA GALOPPHILFE
Sudetenlandstr. 58, 85221 Dachau
Tel. 08131-26535, Fax 08131-335311
www.galopphilfe.de
IN SEINEM FACHGESCHÄFT „CITY-REITSPORT“ führt Norbert Huvers’ das komplette Sortiment des Traditionsunternehmens Stübben. Der fachkundige Sattlerei-Service des ehemaligen Springreiters
und passionierten Pferdezüchters Norbert
Huvers ist außerdem weit über Borken hinaus gefragt. Beliebt ist sein Service auch
deshalb, weil er auf Wunsch sogar gern
direkt zum Kunden in den Stall fährt.
CITY-REITSPORT BORKEN
Landwehr 53, 46325 Borken
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Equitana-Highlights 2005
Weltmesse des Pferdesports
Über 1.500 Pferde, Shows und hochkarätige Wettbewerbe garantieren Entertainment und Spannung
>>> Auf „Information und Innovation pur“ setzt die Equitana, die
Weltmesse des Pferdesports, für 2005. Eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen und Shows steht deshalb auf dem Programm.
Rund 800 Aussteller präsentieren sich in den zwölf Messehallen.
Und über 1500 Pferde tummeln sich vom 26. Februar bis zum 6.
März auf der Equitana. Besucher der Fachmesse erhalten einen
nahezu einmaligen Überblick über die Pferdezucht. Neben Trakehnern und Alt-Oldenburgern sind hier Pony- und Kleinpferderassen,
Fjordpferde, Haflinger und Isländer anzutreffen. Doch auch das internationale Parkett ist
mit dem italienischen Dachverband UNIRE
sowie mit einigen der besten Züchter Spaniens
und Portugals gut besetzt. Die berühmte internationale Messe will mit ihrem anspruchsvollen Programm „Menschen für den Pferdesport
begeistern und Erlebniswelten schaffen, in
denen Emotionen frei werden“, verspricht
EQUITANA Projektleiterin Christina Uetz. Mit ihren zeitgemäßen
Konzepten und „Pferdesport zum Anfassen“ sind die Veranstalter
seit 33 Jahren erfolgreich. Die Nähe zu den Tieren, Entertainment,
Business und Spaß sorgen dabei für die besondere Atmosphäre,
welche die Equitana sowohl für Pferdefreunde als auch für Fachbesucher so anziehend macht.
ZU DEN PUBLIKUMSMAGNETEN zählen die Ausbildungsforen der
FN, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, mit namhaften Trainern, Reitern und Reitmeistern ebenso wie die Tierarztlehrschau
oder das Hufdorf mit Schmiede.
Im großen Ring der Equitana startet die FN 2005 ihre diesjährige Ausbildungsoffensive „Besser Reiten“. Zu den Höhepunkten
des Programms zählt am Montag, dem 28. Februar, der „Tag der
Ausbildung“. Mit Isabell Werth gibt dann eine der international
erfolgreichsten Reiterinnen eine Ausbildungsstunde im Großen
Ring der Messe. Mit dabei sind auch Bundestrainer wie Kurt
Gravemeier, Holger Schmezer oder Hans Melzer. Wie Pferde auf
sanfte Weise lernen zu kooperieren, demonstriert die Kanadierin
Linda Tellington – Jones jeden Tag mit ihrem Team anhand der von
ihr entwickelten Übungen im kleinen Ring der Halle eins.
Was es heißt, ein Wanderreiter zu sein, erfahren Besucher im
„Wanderreiterdorf“. Die „Reiter ohne Grenzen“, die bis Ende Dezember 2004 einen aufregenden Ritt nach Santiago di Compostela
erlebten, ziehen dann in die Messehallen der
Equitana ein. Die Deutsche- und Europäische
Wanderreiter-Akademie steht anschließend für
Antworten aller Art zur Verfügung.
UND LAST BUT NOT LEAST ist die Equitana
auch in diesem Jahr erneut Austragungsort
hochkarätiger Wettbewerbe. Ob DressurSpring- oder Fahrsportprüfungen, die Equitana
Cups sind fester Bestandteil des umfangreichen Programms. Entsprechend der einzelnen
Thementage werden die verschiedenen Cups in
der Hauptarena mit unterschiedlicher Beteiligung ausgetragen. So
messen sich am Sonntag, dem 27. Februar unter dem Tages-Motto
„Kaleidoskop der Reiterei“ beim „Showtöltpreis“ die besten Tölttalente der Gangpferdevereinigung und des Islandpferdezuchtverbandes. Top-Vierspännerfahrer treffen sich beim USG Fahrsport Cup. Die Kleinsten haben beim Kühnle-Kutschen-KinderCup die Chance, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Während sich
am traditionellen „Kinder- und Jugendtag“ außerdem die Nachwuchsstars der Dressurszene mit ihren Ponys profilieren.
Züchter sowie Sportfans kommen beim Hippo Quipp Top
Genetics, dem S-Springen mit Stechen für gekörte Hengste auf
ihre Kosten. Erfolgreiche Vererber der Warmblutzucht werden im
großen Viereck im Rahmen der Stallion Masters-Dressur-Kür für
gekörte Hengste vorgestellt. Dafür dass bei alldem die abendliche
Unterhaltung nicht zu kurz kommt, sorgt das „Hop Top“ Musical
2005. „Moments & Miracles“ heißt die Show, bei der beeindruckende Stunts, akrobatische Darbietungen und Schaubilder
den Zuschauer auf eine Reise durch Zeit und Raum entführen.
09
Fotos: Jacques Toffi
Zweimal Toni Hassmann auf Collin: Rutschpartie auf dem gefürchteten Wall (re.) und vor begeisterter Zuschauermenge
10
Reitturnier Spring-Derby
mit spektakulärem Parcours
Das Derby in Klein Flottbek ist eines der ältesten Reitturniere in Deutschland
mit einem der schwersten Parcours der Welt
>>> Internationale Spitzensportler wie Hans-Günter Winkler,
Alwin Schockemöhle, Fritz Thiedemann oder Ludger Beerbaum
erkämpften sich hier ihren Sieg. In der Zuschauermenge schnellte
der Adrenalin-Pegel bei jedem Wettkampf unweigerlich nach oben.
Der Brasilianer Nelson Pessoa gewann den begehrten Siegertitel
gleich sieben Mal. Dabei gilt der Springparcours des Hamburger
Derbys wegen seiner ausgeklügelten Naturhindernisse seit über 80
Jahren als einer der schwierigsten in der Welt. Spektakulär sind
neben der insgesamt 15 Meter langen „Steilsprung-WassergrabenSteilsprung“ Kombination, dem „Pulvermann’s“ Grab, auch der
Große Wall, die Feldsteinmauer oder das Koppelgatter. Nicht zuletzt
wegen seiner Länge von satten 1230 Metern gilt das Gelände als
einzigartig. Pferde und Reiter müssen hier eine beachtliche
Leistung erbringen. Immerhin sind die meisten Parcours in Europa
nur halb so lang. Die siebzehn Hindernisse des Derby Parks sind
feststehend, während für die meisten Springprüfungen sämtliche
Hindernisse eigens von Turnier zu Turnier transportiert werden.
Rund 50.000 Zuschauer pilgern jedes Frühjahr in den ländlich
wirkenden Elbvorort Klein Flottbek, um an vier Tagen im Mai die
besten Springreiter der Welt hautnah im Wettkampf zu erleben. Das
Derby bietet nicht nur Spitzensport der Extraklasse, sondern entfaltet als gesellschaftliches Ereignis seine Sogwirkung weit über
Hamburg hinaus. Prominenz aus Film, Fernsehen, Wirtschaft und
Sport verfolgt hier gespannt die Leistung der Reiter und ihrer
Ausnahmepferde. Mehr als eine halbe Million Euro an Preisgeldern
stehen auf dem Spiel. Das Hamburger Derby ist Auftakt und Teil der
hochdotierten Turnierserie „Riders Tour.“ Zum Programm gehören
Spring- und Dressurprüfungen in der schwersten Klasse sowie
internationale und nationale Wettbewerbe. Gute Vorbereitung ist
alles. Schon Alwin Schockemöhle ließ sich die wichtigsten Hindernisse zuhause im Oldenburger Mühlen für’s tägliche Training
nachbauen. Heute üben Pferde und Reiter entweder bei Ludger
Beerbaum in Westfalen oder in Ahrensburg bei Luigi Livotto. Hier
wurde ebenfalls fast der ganze Parcours nachgebaut.
2004 sprachen kritische Beobachter von einem „Katastrophenderby“. Denn selten wurden so viele Hindernisse gerissen und selten kam dann ein Sieg so überraschend. Der Jubel kannte keine
Grenzen, als Toni Hassmann aus Lienen mit seinem zehn Jahre
alten Wallach Collin das 75. Deutsche Spring-Derby gewann. 34
Teilnehmer waren angetreten. Nur 19 erreichten das Ziel. Als zwei-
ter ritt Hassmann in den Parcours und schaffte vor den Augen der
begeisterten Zuschauermenge den 132. Null-Fehler-Ritt in der
Geschichte des Deutschen Spring-Derbys.
Überraschend kam der Erfolg dabei nicht zuletzt für den Sieger
selbst. „Beim Derby im Osnabrücker Land habe ich noch Probleme
gehabt,“ schmunzelte Toni Hassmann. Danach sei er mit seinem
Wallach zu Ludger Beerbaum gefahren, um eine Übungsrunde einzulegen, die dann allerdings auch nur mäßig erfolgreich verlief.
Trainer Kurt Gravemeier und Pferdebesitzer Hendrik Snoek rieten
ihm sogar vom Start ab. Hassmann ließ sich nicht beirren und
wagte den Ritt in den schwierigen Parcours. „Das ist typisch Toni,
sein Ehrgeiz und seine Durchsetzungsfähigkeit,“ zollte Ludger Beer
baum dem jungen Kollegen Respekt. Trainer Kurt Gravemeier kommentierte trocken: „Man sollte eben doch manchmal auf die Reiter
hören.“ Als Titelverteidiger wurde Ludger Beerbaum aus dem westfälischen Riesenbeck beim Jubiläumsderby auf dem Schimmel
Champion du Lys mit vier Strafpunkten immerhin Zweiter, noch vor
dem Brasilianer Bernardo Alves mit seinem elfjährigen Hengst Fort
Neuville de Joter. Dieser musste ebenfalls vier Fehlerpunkte einstecken. Die meisten Reiter scheiterten am Großen Wall. Ein Pferd
nach dem anderen blieb vor dem Hindernis stehen oder weigerte
sich, den Hang hinunterzurutschen. Und auch wenn Kritiker wie
Altmeister Hans- Günter Winkler hierfür mangelndes Training oder
sogar „Unfähigkeit“ verantwortlich machten, lüftete Paul Schockemöhle in letzter Minute ein ehrenrettendes Geheimnis. Der Wall sei
schwieriger geworden, meinte der Sportliche Leiter des Derbys. Das
Hindernis auf dem Wall sei um einige Zentimeter erhöht worden.
Außerdem wurde etwa ein halber Meter Boden vom Hang wegge-
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1. Wie heißt der neue Sattel von Stübben?
2. Bei welcher Turnierserie profilieren sich Amateure
an den besten Turnierplätzen der Welt?
3. Wer siegte beim Hamburger Springderby 2004?
11
1. Preis
2. Preis
3. Preis
4. bis 7. Preis
schaufelt und mit ungebrannten Ziegeln aufgefüllt. So könne sich
keine Rinne mehr bilden. Pferd und Reiter hätten diese Rinne seit
Jahren einfach genutzt, um immer an der selben Stelle den Hang
hinunter zu rutschen. Dabei seien sie dann natürlich nur selten aus
dem Gleichgewicht geraten.
Weniger spektakulär verlief das 44. Deutsche Dressur-Derby.
Mannschafts- Europameisterin Heike Kemmer aus Winsen gewann
das Finale mit einer souveränen Vorstellung. Zweite wurde die
Australierin Kristy Oatley-Nist unmittelbar vor Isabell von Wendorff
aus Preetz. Letztere nutzte als einzige die Möglichkeit, im Finale ein
fremdes Pferd zu reiten und kam mit dem 14 Jahre alten russischen
Wallach Insterburg hervorragend zurecht.
Auch 2005 steht Himmelfahrt in Hamburg wieder ganz im
Zeichen des Derbys. Vom 5. bis zum 8. Mai treffen sich hier
Olympiasieger, Welt- und Europameister sowie aufstrebende junge
Talente im und unter dem Sattel. Hochspannung ist jedoch schon
einen Tag vorher garantiert, wenn die Reiter und ihre Teams beim
Großen Preis von Hamburg um die begehrten Punkte kämpfen. Wie
im letzten Jahr wird in Klein Flottbek erneut um den Titel des
Dressur-Derby-Siegers geritten und der Gewinner wird in einem
Finale mit Pferdewechsel ermittelt.
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GEWINNER FRÜHJAHR 2004/05
Christine Ziomek gewann den Trensenzaum Dublin,
Gunda Zahl den Stübben Blouson, Ruth Stüker die
Stübben Schabracke. Je zwei Equitana-Eintrittskarten
gingen an Frank Gebauer, Martina Hillekes, Wilhelm Klaus.
Heiner Gedecksnis erhielt ein Stübben-Pflegeset. Stübben
Basecaps gewannen Michael Kraushofer, Elisabeth
Besten-Mennes, Dietmar Schulte. Stübben-Schlüsselbänder
gab’s für Diana Strasser, Kerstin Hunold, Heike Stedtnitz,
Sebastian Sowietzki und Isgard Stein.
Turnierchef Herbert Ulonska
und die Equestrian Sport Events
Die Hamburger Agentur organisiert Vier Sterne Turniere wie das CSI Neustadt Dosse,
Fotos: Stefan Lawrentz
die Sunshine Tours oder das CSI Redefin
>>> Wenigstens drei große Turniere stehen auf dem Programm.
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Das CSI Neustadt Dosse als erstes großes Reitsportfestival des
Jahres, das CSI in Redefin und seit kurzem nun auch das Sunshine
Tour Springen im südspanischen Dehesa Montenmedio. Arbeit
genug für einen Turnierveranstalter sollte man meinen. Doch die
Agentur „Equestrian Sport Events“, kurz ESE, ist nur ein kleiner Teil
des Unternehmens Ulonska. Der 1949 geborene Hamburger ist
Inhaber und Gründer einer Vermögensverwaltung, die sich seit 1976
überaus erfolgreich in der Hansestadt etabliert hat. Er ist aktives
Mitglied im Norddeutschen und Flottbeker Reitverein, der alljährlich
das Deutsche Spring-Derby ausrichtet. Außerdem besitzt er einen
eigenen Turnierstall in Blankenese auf der Anlage seines Freundes,
des Reiters und mehrfachen Derbysiegers Achaz von Buchwaldt.
„Reiten ist für mich ein idealer Ausgleich,“ sagt Ulonska, der bei den
eigenen Turnieren nicht nur hinter den Kulissen steht, sondern oftmals gleich mit am Start. Dabei geht es nicht um die ganz großen
Siege, sondern „um den Kontakt zur Basis und um die Spannung,
die entsteht, wenn Sekunden über Triumph oder Niederlage entscheiden.“ Trotzdem regnete es Platzierungen: Über sechzig in
schweren Springen, über 400 in der leichten und mittelschweren
Klasse. Herbert Ulonska saß schon mit zwölf sicher im Sattel.
Begonnen hat alles mit der Stute „Valetta“, dem ersten eigenen
Pferd, einem Geschenk seines Großvaters. Nach ihr hat der
Hamburger schließlich sogar seinen eigenen Turnierstall benannt.
Bei der Agentur ESE arbeitet ein mittlerweile 12köpfiges Team.
Rechte Hand des Chefs ist seit nunmehr zehn Jahren Bettina Pöhls,
die selbst aus einer Reiterfamilie kommt. Ein Großteil der Crew hat
sich privat ebenfalls dem Reitsport verschrieben. Und sogar in den
raren Pausen gibt es damit eigentlich nur ein Thema. Nur wer
Begeisterung mitbringt, kann die „Vier Sterne Turniere“ organisieren, für die der Name Ulonska inzwischen zum Markenzeichen
geworden ist.
DAZU GEHÖRT SEIT 2004 erstmalig auch der deutschsprachige
Bereich der spanischen „Sunshine Tour“. Die zehnte Auflage der
beliebten Turnierserie lief wie ihre Vorgänger an fünf aufeinander
folgenden Wochenenden und auf elf Springplätzen. Marco Kutscher
gewann auf seinem Ausnahmepferd Montender und erhielt das
ausgelobte Preisgeld von über 36.000 Euro. Mehr als 1.150 Pferde
tummelten sich auch im vergangenen Jahr auf dem fast 120 Hektar
großen Areal in der Nähe der Stadt Vejer de la Frontera an der spanischen Atlantikküste. Und seit langem schon gilt die Sunshine Tour
in der spanischen Reitsportszene als einer der Höhepunkte im
Turnierkalender.
Für den Kaufmann Herbert Ulonska ist klar, „dass bei einem
Turnier immer auch die wirtschaftliche Seite stimmen muss.“ Zwei
Jahre müsse man schon investieren, damit es läuft, weiß er aus
Erfahrung. Darüber hinaus sollte eine solche Veranstaltung natürlich „publikumsfreundlich“ bleiben. Was er darunter versteht, zeigte der Organisator unter anderem beim CSI Neustadt Dosse vor den
Toren Berlins. Schon im letzten Jahr hatte Ulonska hier in seiner
Funktion als Turnierchef die Preise gesenkt und wurde mit vollen
Herbert Ulonska mit Campamento im Sprung, Redefin 2003
Tribünen belohnt. Das Resümee für 2005 fiel gleichermaßen positiv
aus. „Wir hatten an drei Tagen ein volles Haus, mehr geht eigentlich
nur, wenn wir den Donnerstag noch weiter ausbauen – das wird
unser Ziel für die kommenden Jahre.“ Für den strahlenden Gewinner, den Doppel-Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg und sein
Siegerpferd For Keeps war Neustadt schlicht „ein gutes Pflaster.“
Schließlich konnte er hier 2002 schon einmal den Großen Preis
erkämpfen. Ins Sportjahr 2005 startete das CSI Neustadt Dosse
vom 6. bis 9. Januar mit 28 Wettbewerben. Teilnehmer aus zehn
Nationen, darunter internationale Stars wie die Weltranglistenerste
Meredith Michaels-Beerbaum, Rolf-Göran Bengtsson oder Leopold
van Asten, gingen in der Graf von Lindenau-Halle an den Start.
Doch auch an sein erstes eigenes Turnier 1990 in Rostock
Dummerstorf erinnert sich Herbert Ulonska noch immer gern. „Wir
hatten zwei Kassen, eine mit Ost- und eine mit Westgeld.“ Die
gesamte Ausrüstung von der Zeitmessung bis zur Beschallungsanlage musste von Hamburg nach Rostock transportiert werden.
Trotzdem lief das Turnier so gut, dass noch zehn weitere folgten. Die
Begeisterung für den Osten Deutschlands, die Aufbruchstimmung
und der Pioniergeist blieben. Als ihm Til Backhaus, der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, persönlich vorschlug, auch auf dem Landgestüt Redefin Turniere zu organisieren,
gab’s für Ulonska nicht viel zu überlegen. Das Landgestüt steht seit
dem 18. Jahrhundert für die erfolgreiche Pferdezucht in der Region.
Seit 1998 werden hier vielversprechende Junghengste aufgezogen,
erfolgreiche Tiere gepachtet oder dazugekauft. Nach der Wiedervereinigung übernahm das Land Mecklenburg-Vorpommern das
Gestüt. Heute finanziert es sich zur Hälfte eigenständig. Berühmt ist
die Redefiner Zucht nicht zuletzt durch Hengste wie den Vizeweltmeister D’Olympic v. Donnerhall, den Landesmeister und Elitehengst Juventus v. Juon II oder das Springass Grabensee.
Bereits im zweiten Jahr nach seinem Bestehen boomte das CSI
Redefin. Ein hochkarätig besetztes Teilnehmerfeld konkurrierte um
den Großen Preis von Lübzer Pils. Die vierte Auflage überzeugte
ebenfalls durch prominente Sportler, Olympiakandidaten und
Championatsgewinner. Herbert Ulonskas Idee, First Class-Turniere
in berühmte Zuchtstätten zu tragen, zahlt sich aus. Auch für 2005
steht in Redefin vom 26. bis zum 29. Mai Spitzensport auf dem
umfangreichen Programm, das allen Facetten des Spring- und
Dressursports gerecht wird. Sportliche Highlights bleiben der Große
Preis des Sponsors Lübzer Pils und die beliebte Youngster Tour.
Herbert Ulonska hat zum Erfolg des einzigen CSI in MecklenburgVorpommern noch eine ganz eigene Theorie: „Reiter und Pferd kommen in Redefin aus einem prächtigen, alten Portal heraus. Das
Ganze wirkt wie eine Filmkulisse und garantiert den Sportlern einen
Auftritt, der Deutschlandweit seines gleichen sucht,“ schwärmt der
erfolgreiche Organisator.
Sommermode
Kleider machen
Leute
Chic, funktional und figurfreundlich ist die
Klassisch: Steppjacke „Sylvana“ in Eisblau,
Trendy: Netzjacke „Palmyra“
sie. Bestes Beispiel für ein „Trendmodell der jüngeren Generation“
ist die extravagante Netzjacke „Palmyra“, die vom Tanktop mit
Comicprint optimal ergänzt wird. „Das ist vor allem etwas für sehr
modebewusste Frauen,“ sagt Hahn-Lechtenfeld. Doch Pikeur setzt
auf Vielfalt. Die Kollektion ist so unterschiedlich wie der Geschmack der Reiterinnen. Die bewährte klassisch schlichte Linie
verträgt durchaus ein paar stylistische Akzente.
„Frauen sollen in unserer Mode gut aussehen, auch wenn sie
nicht in die Konfektionsgröße 36/38 passen.“ Darüber hinaus müssen die einzelnen Stücke gut zu kombinieren sein. Die Blusen passen unter die Sakkos in den neuen Erd- und Kaffeefarben. Sobald
es wärmer wird, lassen sie sich leger mit einer knappen Weste tragen. Eines der Highlights in der Frühjahrs- und Sommerkollektion
von Pikeur ist die eher klassische Steppjacke „Sylvana“ im modisch angesagten Eisblau. Pastelltöne bestimmen den Trend der
kommenden Saison. „Auf den Messen“, erzählt Christina HahnLechtenfeld, „ordern wir die ersten Coupons“. Das sind die Musterstoffe, aus denen dann die Prototypen der neuen Kollektion angefertigt werden.
neue Sportswear für Reiterinnen
>>> Weiß leuchtet der Kragen der Bluse. Die Hose ist in jedem Fall
heller als die Jacke. Was Reiter zum Turnier tragen, unterliegt
noch immer strengen Regeln,“ sagt Christina Hahn-Lechtenfeld.
„Auch wenn die FN hier vor kurzem einige der vielen Beschränkungen aufgehoben hat.“ Neben den klassischen Farben wie
schwarz, marineblau und rot für die S-Klasse sind jetzt bei den
Sakkos auch andere Nuancen so wie Sand, Schlamm oder Tabak
erlaubt. Und das bringt frischen Wind in die Frühjahrs- und
Sommerkollektion einer Modefirma, die immerhin seit 1972 offizieller Ausstatter der Deutschen Springreiter-Equipe für die Olympischen Spiele ist.
Christina Hahn-Lechtenfeld ist Produktmanagerin für Sportmoden. Seit 18 Jahren arbeitet sie für das Traditionsunternehmen
Pikeur im westfälischen Werther. „Wir müssen mit unseren Kreationen ganz unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden,“ erklärt sie. „Ganz wichtig sind die verschiedenen Hauttypen: Ein
Frühlingstyp braucht kalte, klare Pastelltöne, damit der Teint
leuchtet. Den Herbst- und Sommertypen stehen warme Farben.
Der „Winter“ verträgt klares Schwarz oder ein dunkles Blau.“
Etwa ein halbes Jahr benötigt das Kreativteam, bis die neue
Kollektion in den Vertrieb gehen kann. Am Anfang stehen Messebesuche, „Storechecks“ und Recherchen, bei denen die Modeexperten Trends aufspüren. „Neue Impulse kommen oft geradewegs aus der Jugendkultur und müssen in gemäßigter Form für die
Sportmode und weitere Altersgruppen aufbereitet werden,“ sagt
„KUNDENNÄHE IST DAS A UND O. Unsere Außendienstmitarbeiter
erfahren viel über die Bedürfnisse der Reiter. Und sie sind es auch,
welche die neuen Kollektionen in den Sportgeschäften vorstellen.“
Anschließend entscheidet sich, wie viel von welchem Modell produziert wird. Bei der Mode für den Reitsport kommt es nicht zuletzt
auf die Funktionalität an. „Eine Hüfthose mag auf dem Pferderücken noch okay sein“, sagt Hahn-Lechtenfeld, „aber bitte nicht
zu knapp.“ Auch an die Materialien werden hohe Ansprüche
gestellt: Jacken müssen teilweise winddicht, atmungsaktiv und
wasserdicht sein oder bequem, elastisch mit zusätzlichem „Mehrwert“ wie zum Beispiel heraustrennbaren Ärmeln. Bewährt haben
sich innovative mit NanoSphere ausgerüstete Textilien. Deren
Oberfläche ist mit winzigen Nanopartikeln besetzt. Schmutz und
Feuchtigkeit weist sie einfach ab und wirkt damit selbstreinigend.
Ein Prinzip, das wie so vieles direkt aus der Natur stammt: Fast alle
Blattpflanzen haben eine ähnliche Oberflächenstruktur. Die
Strapazierfähigkeit der modischen Jacken, Hosen und Shirts
beweisen dann schließlich Berufsreiter in umfangreichen Härtetests. „Insgesamt ist der Erfolg einer Kollektion das Ergebnis vieler
Gespräche mit unseren Kunden und einer gelungenen Teamarbeit,“
sagt Christina Hahn- Lechtenfeld.
BUCHTIPP Turnierausrüstung. Das ist erlaubt
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Nachschlagewerk an die Hand.
13
Klaus Philipp Pferdebilder
in der Tradition alter Meister
Zu den Auftraggebern des Künstlers zählen Prinzen, internationale Geschäftsleute
und Spitzensportler
14
>>> Der erste Pinselstrich auf der leeren Leinwand hat etwas
Zerstörerisches,“ sagt Klaus Philipp. „Das kann einen Künstler
schon mal blockieren.“ Sein Ausweg aus dem Dilemma ist dann
genial einfach: Er vermalt Farbreste auf der Leinwand, bis ein
besonderer Hintergrund entsteht. Der inspiriert ihn zu einem ganz
neuen Bild. Mitunter übermalt er Passagen seiner Werke oder fügt
Ausschnitte neu zusammen. Jedes Bild lebt, hat seine Geschichte.
Es kommt vor, dass der Käufer entscheidet, wann das Meisterwerk
fertig ist. Lange noch bevor der Perfektionist Klaus Philipp es
loslässt. Zu den internationalen Auftraggebern zählen Sheik Mohamed al Maktoum, der Prinz von Dubai, Reiter aus dem Spitzensport, internationale Geschäftsleute, Liebhaber und Sammler. Ein
echter Philipp hat am Kunstmarkt seinen Preis – von unter 500 bis
40.000 Euro. Der Künstler selbst
kalkuliert nach Gefühl. „Bilder an
denen ich besonders hänge, schütze
ich durch den Preis. Er ist dann auch
eine Art Schmerzensgeld oder ich verkaufe eben nicht,“ sagt er. Freuen durfte sich UNICEF-Förderin Ann-Katrin
Linsenhoff bei der P.S.I. JubiläumsAuktion in Ankum: Ein von Klaus
Philipp erst noch zu malendes Pferdeporträt brachte UNICEF 75.000 Euro.
lich Jockey werden. Stattdessen trat er bei der Stuttgarter Polizei
in den Dienst ein und brachte es dort zum Leiter der Reiterstaffel.
„Zur Polizei bin ich nur wegen der Pferde gegangen. Zu den
Pferden kam ich, 13-jährig durch die Liebe zur Tochter meines späteren Lehrherren. Irgendwie schicksalhaft,“ sagt er. Doch auch als
Vielseitigkeitsreiter, Züchter und Sponsor hat sich Philipp einen
Namen gemacht. Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen
verlieh ihm schon vor 20 Jahren die Silberne Verdienstmedaille,
die höchste Auszeichnung, die das Gremium zu vergeben hat. Die
Deutsche Reiterliche Vereinigung zeichnete ihn sogar mit dem
Deutschen Reiterkreuz in Gold aus.
Neben dem Einsatz für die Stuttgarter Polizei studierte das
Multitalent an der Freien Kunstschule Malerei. Entdeckt und gefördert hat ihn der abstrakte Maler Max
Ackermann. „Begonnen habe ich als
Surrealist,“ erinnert sich Philipp. „Damit habe ich mir einiges von der Seele
gemalt; die Gespenstergeschichten
meiner Kindheit im Erzgebir-ge und die
Einblicke in die Abgründe der menschlichen Natur bei meinem Polizeidienst.“
Klaus Philipps malerisches und
zeichnerisches Talent führte schnell
zum Erfolg. „Ich habe nie abstrakt
gemalt oder gar monochrom in einer
PFERDEMALEREI ist vor allem in EngFarbe und mit Bohemeallüre darüber
land hochgeschätzt. Die Briten blicken
hinweggetäuscht, dass ich gar nicht
auch hier auf eine lange Tradition
realistisch malen kann,“ sagt der
zurück. Klaus Philipp orientiert sich
Künstler. Erste Porträtaufträge kamen
nicht zuletzt deshalb an den klassibald. Schnell habe sich unter Kommischen Pferdemalern, an Harry Hall,
litonen herumgesprochen, dass „der
George Stubbs oder Alfred Munnings.
Philipp mit der Zitronenmalerei, das
Klaus Philipp – Ein Bild von einem Reiter
Doch der 72-jährige, der mit seiner
hieß mit dem realistischen Malen, geraaus der Serie „Rendezvous“ von Jacques Toffi
Frau Bernadette mitten in der Lünedezu unverschämt viel Geld“ verdiene.
(www.toffiimages.de)
burger Heide einen alten niedersächsiIch habe mich dann ganz bewusst zur
schen Bauernhof bewohnt, ist vielseigegenständlichen Malerei bekannt. In
tig. Er zählt außerdem die französischen Impressionisten von
einer Zeit, in der dies ziemlich verpönt war.“ Heute gewinnt die
Degas bis Monet und Max Liebermann zu seinen Vorbildern, desgekonnte Linienführung in seinen Bildern dann manchmal fast
sen berühmtes „Polospiel“ in der Hamburger Kunsthalle hängt.
wieder etwas Abstraktes. „Klaus Philipps Bilder sind für mich
Kenner loben an den Bildern des Wahlniedersachen Philipp jedoch
Kunst . Aber sie sind es nicht auf Kosten des Pferdes,“ sagt kein
vor allem „das gewisse Etwas“, die „Sinnlichkeit des Pferdesports“,
Geringerer als Doppel- Olympiasieger Hans-Günther Winkler.
die er mit Pinsel und Palette, meist in Öl, aber auch in Aquarellfarben, Kohle, Bleistift oder Kreide auf die Leinwand bannt. Hinzu
TROTZ SEINER KÜNSTLERISCHEN ERFOLGE beschloss Klaus
kommt die Fähigkeit, anrührende und schwierige Motive wie etwa
Philipp erst 1980, sich ausschließlich der Kunst zu widmen. In sei„Stute mit Fohlen“ eindrucksvoll in Szene zu setzen ohne dabei in’s
ner Wahlheimat, im 300-Seelen-Dorf Putensen, gehören historiSüßliche abzugleiten. „In meinem Leben habe ich so viele Pferde
sches Kopfsteinpflaster und zweihundertjährige Eichen zum Panogeputzt und geritten, dass ich weiß, worauf es ankommt, wenn ich
rama. Management und Alltagsorganisation des Unternehmens
sie male,“ sagt der Künstler, den das Magazin „Der Spiegel“ zum
Klaus Philipp hat seine Ehefrau Bernadette übernommen ebenso
weltbesten Pferdemaler kürte.
erfolgreich wie die komplette Restauration des alten NiedersachDabei hat sich Klaus Philipp seine Meriten vielfach und in den
senhofes, in dem die Philipps leben. Sie ist es auch, die für den
unterschiedlichsten Metiers verdient. Mit 15 absolvierte er eine
Maler Ausstellungen arrangiert und seinen Terminkalender ordnet.
landwirtschaftliche Lehre in Ostholstein. Danach wollte er eigent„Was ich tue, ist vor allem Chaosbegrenzung,“ sagt sie. Für ihre
15
Porträt „Quebrada“ vom Gestüt Fährhof, Öl a.L. 40 x 50 cm (oben). Anspannung für Pferd und Reiter: Springreiter im Stechen
eigene Praxis als Tierärztin bleibt dabei keine Zeit mehr. Hinter
dem Wohnhaus, das in Teilen noch aus der Mitte des 16.
Jahrhundert stammt, stehen Apfelbäume. Der Blick schweift über
Weiden bis zum Waldrand am Horizont. Mit modernen Komfort
ausgerüstet und stilvoll eingerichtet, entspricht der Hof noch
heute in vielen Einzelheiten dem früheren Original. Erst vor 15
Jahren zogen der 1932 geborene Künstler und seine Frau aus
Baden-Württemberg in den Norden. „Wir besaßen damals 16 Pferde und benötigten einfach Platz,“ sagt Klaus Philipp. Der geräumige Dachboden des ehemaligen Viehstalls ist heute sein Atelier.
Durch die offenen Deckenfenster fällt jede Menge Tageslicht. Die
Wände stehen voll fertiger und halbfertiger Bilder. Papiere, Pinsel
und Farben türmen sich auf dem Arbeitstisch. „Die Pferdeporträts
halten mich mitunter vom Malen der Bildideen ab, die so zahlreich
in mir sind,“ bedauert Klaus Philipp. Trotzdem möchte er die
Erinnerungen an die Ausnahmepferde, die er gemalt oder gezeichnet hat, nicht missen. So habe er für seine „Rennpferdserie“ als
Nummer Fünf „Shergar“ aus dem legendären irischen Rennstall
des Aga Kahn porträtiert. Ein Spitzenpferd, das später vermutlich
von IRA Terroristen entführt und nie wieder gesehen wurde. Die
Vollblutstute „Quebrada“ vom Jacobs- Gestüt Fährhof zählte zu
seinen Modellen ebenso wie jetzt das „Wunderpferd Hawk Wing“.
"Pferde von heute im Stil der alten Engländer zu malen, war immer
auch schon eine Liebhaberei von mir und eine Möglichkeit, mit
ihnen und der Welt, in der sie lebten, in enge Berührung zu kommen," sagt Klaus Philipp.
>>> Wer ein Klaus-Philipp-Original sucht
oder Skizzen und Kunstdrucke:
Klaus Philipp, Lindenallee 9 Putensen, 21376 Salzhausen
Telefon 04172-8300 und 0160-7344190