Sickless ist in den vergangenen acht Jahren ei

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Sickless ist in den vergangenen acht Jahren ei
Sickless ist in den vergangenen acht Jahren einen Weg gegangen, der nicht spektakulärer hätte
sein können: Vom Aalener Jugendhaus auf die
Bühnen der großen HipHop-Legenden. Aus dem
24-jährigen Rapper ist ein ernstzunehmender
Künstler mit Visionen und verdientem Erfolg
geworden, dessen Fundament nach unzähligen
Konzerten, Veröffentlichungen und Musikvideos steht. Es wird Zeit, dass sich Sickless mit
seinem neuen Album „Horus“ und als Zugpferd
der wirscheissengold-Crew endgültig neben
Chimperator und 0711 Entertainment als dritte
große Stuttgarter HipHop-Institution etabliert.
„Das ist brotlose Kunst in einer schwarzweißen Welt“, heißt es im Opener „Monolith“, der
die Prämisse von „Horus“ vorgibt: Träume leben, auch wenn man nicht weiß, was morgen
passieren wird. Sickless benennt die Umstände
und seine Hörer identifizieren sich damit. Denn
egal ob Lehrling, Student oder eben deutscher
Rapper, Sickless‘ Geschichte ist für jeden nachvollziehbar und gerade deshalb so besonders.
„Horus“ ist nach sechs vorangegangenen Releases nicht einfach nur ein weiteres siebtes, sondern das große Debüt-Album, auf das er seit
zwei Jahren intensiv hinarbeitet. Eine Melange aus traditionellem Boombap, verträumten
samplebasierten Instrumentalen und den so
einfachen wie treffenden Erzählungen des Rappers. Einfach nur gute Musik, die auch morgen
noch ihre Daseinsberechtigung haben wird.
Neben meterhohen Stapeln von Skripten lernte
Sickless im Studium glücklicherweise auch den
von Jazz und Elektro beeinflussten Beatbastler
Drum Quixote kennen, mit dem er gemeinsam
ein erfrischend kompaktes Album produzierte.
Jungsein in diesem Land, in dem einem zwar
alle Türen offenstehen, das aber nicht die richtigen für einen parat zu halten scheint, davon
erzählt Sickless in den zwöf Stücken auf „Horus“: Den Mut aufzubringen, seinem Ziel zu
folgen, oder doch den achtbaren, aber weniger
glamourösen Weg des 9-to-5-Jobs zu gehen.
Ob er nun die Hymne für den steinigen Pfad zum
nächsten Erfolg liefert („Gladiatoren“), ob er verpackt in so simplen und gerade deshalb so eindrucksvollen Beispielen das Erwachsenwerden
beschreibt („Legoburg“, produziert von Dexter)
oder ob er einen musikalisch vom Italo-Western
inspirierten Befreiungsschlag wagt („Dos Pistoleros“), Sickless bietet genügend Identifikationspotential, da er die gleichen Fehler gemacht
hat, macht und machen wird, wie seine Hörer.
Nach beachtlichen Erfolgen im renommierten
VBT, der aktuellen Videoauskopplung „Placebo“, die bei tape.tv rotierte und einem durch die
Jury gesetzten Platz im „Moment Of Truth“Turnier könnten ihn oberflächlich eingestellte
Hörer leicht als Internet-Rapper abtun, was er
aber locker mit Support-Auftritten für HipHopLegenden wie Pharoahe Monch, Ill Bill, Vinnie
Paz, den Beatnuts oder Dead Prez kontern kann.
Auch mit den Großen der deutschen Szene wie
Megaloh, Lakmann, Raf Camora, Chakuza,
Cro, Weekend, die Orsons, Kool Savas, Marsimoto, Alligatoah, Weekend und Amewu teilte
sich Sickless – der sein erstes Release bereits
2006 mit frischen 16 Jahren veröffentlichte –
die Bühne. 2011 ging er einen weiteren großen
Schritt in die Unabhängigkeit und gründete das
Kreativkollektiv wirscheissengold, unter dessen
Banner er fortan die Bereiche Audio, Film, Grafik und Eventplanung selbst abdecken kann.
„Jeder von uns rennt raus in die weite Welt“ und
„Horus“ ist genau das Album, das diese zwischen
Enthusiasmus und Ungewissheit pendelnde
Aufbruchstimmung auf den Punkt bringt. Auf
„Horus“ treffen Selbstbewusstsein auf Selbstzweifel, Unbeschwertheit auf Melancholie und
breite Brust auf Verletzlichkeit. Sickless liefert
nicht die neunmalklugen Lösungen für den Alltagsdschungel, er gibt viel lieber zu, ein Perfek-
tionist mit weniger perfekten Angewohnheiten
zu sein: „99 Probleme sind kein Grund, um nicht
auszuschlafen.“ Sickless macht Mut, sich trotz allem kopfüber ins Leben zu stürzen, er liefert der
Großstadtmeute den Soundtrack für den Samstagabend und macht mit seinen 24 Jahren am
Ende des Tages Musik für Menschen, denen Raps
und Beats mehr geben als bloß den einen Hit,
der nächstes Jahr schon wieder vergessen ist.
Sickless - „Horus LP“ (07.03.2014)
01. Monolith (prod. by Drum Quixote)
02. Jib Job (prod. by Drum Quixote)
03. Dos Pistoleros (prod. by Drum Quixote)
04. Gladiatoren ft. Schote (prod. by Drum Quixote)
05. Legoburg (prod. by Dexter)
06. Et Facta Est Lux (prod. by Drum Quixote)
07. Weisses Licht (prod. by Drum Quixote)
08. Gott und die Welt (prod. by Drum Quixote)
09. Placebo (prod. by Drum Quixote)
10. Lethargia (prod. by Drum Quixote)
11. Dämonen (prod. by Drum Quixote)
12. Astronaut (prod. by Drum Quixote)
Recording & Mixdown: Jan Wittekindt
Artwork: Dominik Heilig (dominikheilig.com)
Audiomastering: DJ Jopez (Stutt i/O Tonstudio)
Alle Songtexte unter: http://bit.ly/horus_lyrics
Copyright © 2014 wirscheissengold
www.wirscheissengold.de
www.facebook.de/sickless
www.soundcloud.com/sickless
www.youtube.com/wirscheissengold