Ausgabe 4/ 5 2012
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Ausgabe 4/ 5 2012
Auslöser 4/5 2012 INFORMATIONSBLATT DES FILMVERBANDES SACHSEN e.V. FILMPOLITIK | FILMFÖRDERUNG | FILMPRODUKTION | FILMLITERATUR | FILMTHEATER | FILMGESCHICHTE Alina Cyranek„fractured“ Künstler und Filmemacher gleichzeitig sein S. 6/7 DOK Leipzig und Filmfest „Schlingel“ S.16/17 editorial Liebe Mitglieder und Freunde des Filmverbandes Sachsen, liebe Leser, das wichtigste zuerst: Nach anfänglichen Unwegsamkeiten und hochgekochten Emotionen, sind Vorstand und Geschäftsführung des Filmverbands gern der Bitte der Mitgliederversammlung nachgekommen und haben einen Einigungsversuch unternommen. Dabei haben sich beide Seiten aufeinander zu bewegt und sind zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen, die beiden Seiten gerecht wird und den Weg zu einer gütlichen Trennung ebnet. Damit wurde der Grundstein für einen erfolgreichen Umbau des Verbands gelegt, den der kommende Vorstand im neuen Jahr weiter vorantreiben soll. Dem voraus geht natürlich die Neuwahl bei der Mitgliedervollversammlung im Dezember, zu der ich Sie alle aufrufen möchte, nicht nur zahlreich zu erscheinen, sondern auch geeignete Kandidaten vorzuschlagen oder sich selbst zur Wahl zu stellen. Ebenfalls erbeten wird Ihre Mitarbeit, wenn es um die inhaltliche Ausrichtung und die Aktualisierung unserer Satzung geht. Auch gibt es nach wie vor Bedarf an Artikeln, Beiträgen und Ideen für den „Auslöser“. Sie sehen, es gibt viel zu tun. Packen wir es an! Da die Arbeit des Verbandes in der Zwischenzeit natürlich nicht geruht hat, gibt es bereits neue Erfolge zu vermelden. So freuen wir uns, dass das Download-Portal onlinefilm.org einen Ableger speziell für den sächsischen Film geschaffen hat: Unter filmland-sachsen.onlinefilm. org können einheimische Produzenten ihre Werke anbieten und so das kommerzielle Angebot im Netz mit ihren Filmen bereichern. Ebenfalls große Freude herrscht über das von der AG Dok angestrengte Verbot der VFFKlausel, die Fernsehproduzenten erheblich benachteiligt hat. Welche Auswirkungen sich daraus in der Praxis ergeben, bleibt freilich offen. Außerdem im Heft: Rückblicke auf die Filmkunstmesse und den Filmsommer; eine Vorschau auf das 55. Dokfestival Leipzig, den „Schlingel“ und die Premiere von „Come together“, der ersten abendfüllenden Doku von Hechtfilm; ein Kommentar zur neuen Vergabepraxis beim „Tatort“; das neue Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag wird vorgestellt; die AG Kurzfilm bringt im Dezember den ersten Kurzfilmtag auf den Weg und mit Alina Cyranek stellt sich ein neues Mitglied vor. Bleibt mir nur, Ihnen viel Spaß und interessante Einsichten bei der Lektüre zu wünschen. 2 Till Grahl, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Inhalt Aktuelle Informationen 4 Künstler und Filmemacher gleichzeitig sein Neues Mitglied Alina Cyranek 6 „Come together“ Dokumentarfilmpremiere von hechtfilm 8 „Produzenten unangemessen benachteiligt“ Landgericht Leipzig verbietet VFF-Klausel in Senderverträgen 10 „Schaufenster“ Sachsens in Prag Freistaat eröffnet Verbindungsbüro in der Tschechischen Republik 11 Ein Kommentar 12 21.12.2012 – Der Kurzfilmtag AG Kurzfilm ruft zum Mitmachen auf 13 „Ein Fest für das Kino“ Rückblick 12. Filmkunstmesse Leipzig 14 Neue Serien braucht das Land Angebote des Erich Pommer Instituts 15 Fokus Sachsen zum 55. Leipziger Dokfestival – Programm 16 „Schlingel“ 17. Internationales Filmfestival in Chemnitz 17 Halle unter der Sonne Mexikos Werkleitz-Festival 2012 18 Ansichtssache No. 4 Nachwuchsfilmprojekt von Ostpol Leipzig 19 Gesichter der DEFA DEFA-Ausstellung zu 10 Jahren Museumskino 20 Geschäftsmodell für eine digitale Zukunft forward2business2012 21 Zum Tod von Kurt Maetzig 22 Nachruf für Günter Eiselt 23 „Ich brauche eine Figur zum Anfassen“ DVD-Edition zu Kurt Weiler 24 Von Filmen und Raumkonstruktionen Neues aus dem Schüren Verlag 25 Socken mit Rhombenmuster Filme aus dem Hygiene-Museum Dresden 26 Spot Kurzmeldungen 28 Impressionen vom Filmsommer Sachsen V 7.6.2012 Staatsminister Beermann im Gespräch mit sächsischen Produzenten MDM-Geschäftsführer Manfred Schmidt Dr. Mercedes Bunz und Michael Geffken, Direktor der School of media Leipzig Ralph Lindner, Direktor der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Cay Wesnigk präsentiert onlinefilm.org FILMVERBAND Aktuelle Informationen des Filmverbandes Sachsen 10 4 Filmsommer Sachsen V Wie schon in den letzten drei Jahren, öffnete der diesjährige Filmsommer am 7.6. im Leipziger Mediencampus seine Pforten. Und auch schon traditionell, traf sich hier ein erheblicher Teil der sächsischen Filmszene, Medienpolitik und der im Freistaat und weit darüber hinaus aktiven Förderinstitutionen zum regen Austausch. Sei es bei der Diskussionsrunde zur sächsischen Medienpolitik, bei der die Verbandsvorsitzende Katrin Thomas, die Spielfilmchefin des MDR, Jana Brandt, Staatskanzleichef Johannes Beermann und MDM-Geschäftsführer Manfred Schmidt eine lebhafte und offene Diskussion führten oder im Panel „Bundesförderung“, das mit Christine Berg von der FFA, Gabriele Brunnenmeyer vom Kuratorium junger deutscher Film und Urs Odermatt als Schweizer Regisseur besetzt war, stets wurde mit klaren Worten über die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Möglichkeiten für sächsische und mitteldeutsche Filmschaffende diskutiert. Mit dem Kooperationspartner, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, konnte der Filmverband zum fünften und ganz sicher nicht letzten Mal mit dem Filmsommer ein Format anbieten, das für die ca. 150 Fachbesucher einen echten Mehrwert bedeutete. Mit der Ankündigung einer Initiative zur Drehbuchförderung oder der Bekräftigung des Willens, einen sächsischen Filmpreis zu etablieren, wurden im Rahmen des Filmsommers wegweisende Projekte der Zukunft der sächsischen Medienlandschaft angesprochen. Auch Cay Wesnigks (AG DOK) Präsentation der onlinefilm.org Website stieß auf großes Interesse. Wie im Fußball heißt es auch bei uns: „nach dem Filmsommer ist vor dem Filmsommer.“ Entsprechend laufen bereits jetzt die Vorbereitungen auf das kommende Jahr, in welchem internationale Förderungen, Partnerschaften und Koproduktionen einen wichtigen Bestandteil darstellen werden. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Filmverband Sachsen bedanken sich bei allen Partnern, Sponsoren, Panelteilnehmern und natürlich beim zahlreich erschienen Publikum für den gelungen Filmsommer Sachsen V. Infos: www.filmverband-sachsen.de Fokus Sachsen zum Dokfestival Leipzig Als gemeinsames Programm des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm und des Filmverbandes Sachsen e.V. ist der Fokus Sachsen das Schaufenster regionaler Dokumentar- und Animationsfilmkunst. Sachsen wird seit einigen Jahren bundesweit zunehmend als prosperierender Medienstandort wahrgenommen. In diesem Programm kann sich das Publikum von der hohen Qualität hiesiger Filme überzeugen. Mit einer Dokumentation über die Chemnitzer Band AG Geige, welche Ende der achziger bis in die frühen neunziger Jahre mit teilweise bizarren Auftritten das kulturpolitische Dogma der SED-Diktatur unterlief, wird in diesem Jahr einmal mehr ein Einblick in die Lebensrealität der Vor- und Wendezeit in Ostdeutschland gegeben. Daneben laufen mit „TelH78“ und „Kleider machen Freunde“ künstlerisch höchst interessante Kurzfilme, die zeigen, dass sich in Mitteldeutschland eine neue Generation von Filmschaffenden etablieren konnte, die mit Fantasie und Kreativität glänzt. (Programm siehe S. 16) www.dok-leipzig.de Neues Mitglied Wir freuen uns, mit der LOOKS Film- und TV Produktionen GmbH aus Leipzig ein neues Mitglied begrüßen zu können. Herzlich Willkommen! FILMLAND-SACHSEN.onlinefilm.org Zum Filmsommer Sachsen hielt Cay Wesnigk noch einen Vortrag über die Vorzüge der Internetpräsenz onlinefilm.org. Ab Dezember 2012 wird es eine eigene sächsische Website dazu geben! Die Internetpräsenz www.filmland-sachsen.onlinefilm.org wird eigens für Filme aus Sachsen entstehen. Hier haben alle Mitglieder, aber auch alle anderen Filmschaffenden mit Hauptsitz in Sachsen die Möglichkeit, ihre Filme unter dem Dach der onlinefilm.org selbst zu verkaufen. Für Mitglieder des Filmverbandes soll es dazu noch einen finanziellen Bonus geben! Wer also Interesse daran hat, seine Filme online zu verkaufen, wendet sich bitte an die Geschäftsstelle des Filmverbandes Sachsen. Weitere Informationen in der kommenden Ausgabe des „Auslöser“. Filmverband Sachsen Mitglied der IG Kraftwerk Mitte Der Filmverband Sachsen e.V. ist ab sofort Mitglied der IG Kraftwerk Mitte. Gemeinsam mit 71 weiteren Partnern der reichhaltigen Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt der Verband das Konzept eines Kultur- und Kreativzentrums im Herzen Dresdens. Ein solches in vielen deutschen Städten bereits erfolgreich durchgeführtes Konzept stärkt die Netzwerke und bringt positive Synergieeffekte mit sich. Wir hoffen, dass alle Beteiligten bei der Schaffung eines solchen Zentrums einen Weg finden, damit Dresden eine Zukunft als Medienstandort hat. www.ig-kraftwerk-mitte.de Nominierung zum Europäischen Filmpreis für „Alois Nebel“ Die tschechisch/deutsch/slowakische Koproduktion „Alois Nebel“ (Regie: Tomáš Lunák) ist einer der drei Nominierten für den diesjährigen Europäischen Filmpreis in der Kategorie Animationsfilm. Neben dem Film über den einsamen Bahnvorsteher Alois, bei dem Balance Film für große Teile der Animation verantwortlicht zeichnet, gehen der spanische Film „Arrugas“ (Regie: Ignacio Ferreras) und „The Pirates! In an Adventure With Scientists“ (Großbritannien/USA, Regie: Peter Lord) ins Rennen. Aus den nominierten Filmen wählen die 2.700 Mitglieder der European Film Academy nun den Gewinner, der beim 25. Europäischen Filmpreis am 1. Dezember auf Malta bekannt gegeben wird. Wir gratulieren! www.europeanfilmawards.eu 14. dresdner schmalfilmtage sehen doppelt Unter dem Festivaltitel „You Only See Twice“ widmen sich die 14. dresdner schmalfilmtage 2013 der besonderen experimentellen Erzählweise paralleler Bildwelten bei Doppel-, Mehrfach- und Bild-in-Bild-Projektionen in dem Spannungsfeld von nebeneinandergestellten und kombinierten analogen und digitalen audiovisuellen Medien und Performances. Bilder kommentieren Bilder, deuten sie um, erweitern den Kontext, löschen sich gegenseitig aus, mal als engmaschige Collage, mal als unvereinbare und doch zusammenhängende Parallelwelten. Dabei sind u.a. der japanische Filmemacher und Kurator Tomonari Nishikawa, der Berliner Daniel Kötter, mit besonderem Interesse für Mehrkanal-Video-Installationen und alternative Konzert-Formate sowie Jim Lacy, der zu den bedeutendsten Animationskünstlern in Deutschland zählt. Erstmals wird eine Werkschau mit aktuellen, aber auch frühen Super8-Animationsfilmen zu sehen sein. Zwei Sonderprogramme. kuratiert von Nadine Bors (NL, Kuratorin) und André Eckardt (Dresden, DIAF), erforschen das Thema bis ins Extreme mit zentralen Werken aus der Geschichte der internationalen Experimentalfilm- und Videokunst und aktuellen Arbeiten. Neben herausragend Gewohntem werden 2013 neue Programmpunkte aufgenommen, u.a. der Beginn der Workshopreihe „Wundertrommel“ für Kinder und Jugendliche. www.schmalfilmtage.de Gegenbesuch aus China Im Herbst 2009 reisten Vertreter des Filmverbandes Sachsen e.V., des Filmfestes Dresden, des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm, des Deutschen Instituts für Animationsfilm Dresden, des Filmfestivals „Schlingel“ und von HylasTrickfilm Dresden im Rahmen der Bundesinitiative „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“ nach China in die chinesische Partnerprovinz Hubei, in die Stadt Wuhan, um bei Kindern und Jugendlichen Interesse für die deutsche und sächsische Kultur und insbesondere für den Film zu wecken. Während mehrerer von der sächsischen Filmdelegation veranstalteter kultureller Projekttage mit chinesischen Kindern entstanden u.a. fantastische Kinderzeichnungen nach dem Puppentrickfilm „Der Froschkönig“ von Hylas-Trickfilm Dresden. Anknüpfend an die guten Kontakte ergab sich nun ein Gegenbesuch. Kinder des Kindergartens „Sonnenschein“, Familienmitglieder und Erzieherinnen machten im August während einer Deutschlandreise auf ausdrücklichen Wunsch auch eine Exkursion nach Dresden und besuchten das „Christliche Kinderhaus“ in Kleinzschachwitz. Die chinesischen Kinder und ihre Eltern kamen nach Dresden mit einem chinesischen Kulturprogramm und erfreuten die deutschen Kinder mit Tanz, Gesang, Karate und sogar mit Peking-Oper. FILMVERBAND Coming soon... filmland-sachsen.onlinefilm.org Anzeige Aktuelle Kurzspielfilme auf DVD 10 5 Künstler und Filmemacher gleichzeitig sein Alina Cyranek, freie Autorin und Filmemacherin aus Leipzig NEUES MITGLIED von CHRISTIAN ZIMMERMANN Polen, Bodensee, Australien/Neuseeland, Dresden, Köln, Lodz, Weimar, Shanghai, Berlin, Telegraph in Leipzig. Das ist, ganz grob, der Weg, den Alina Cyranek (33) bisher beschritten hat, damit es zu diesem Interview kommt. für mich nicht mehr in Frage, aber ich wollte in der Region bleiben und Leipzig war da genau richtig. Und so bin ich seit Oktober 2011 hier freischaffende Autorin und Filmemacherin. Alina, dein bisheriger Lebensweg hält eine erstaunliche Zahl an verschiedenen Wohn- und Ausbildungsorten bereit. Wann geht es weiter? Einmal sagte ein Galerist zu mir: „Du musst dich entscheiden, ob du Künstlerin oder Filmemacherin sein möchtest.“ Das halte ich für Quatsch. Natürlich kann man Künstler und Filmemacher gleichzeitig sein! Der kreative Antrieb bleibt doch dabei der gleiche. Mein Film „fractured“ ist da ein gutes Beispiel, denn er läuft sowohl auf Kunstausstellungen als auch auf Filmfestivals. Und es gibt genügend andere Grenzgänger, die sich zwischen Filmkunst und Kunstfilm bewegen. Das Wechselspiel zwischen Kunstästhetik und Filmästhetik finde ich besonders aufregend, weil es unterschiedliche Arbeitsweisen beinhaltet. Erst einmal war es das. Ich bin nach meiner Arbeit für „zeit online“ in Berlin nach Leipzig gekommen, um hier zu arbeiten und zu leben und vorerst möchte ich daran auch nichts ändern. Mir gefällt Leipzig sehr gut, die Stadt ist günstig gelegen und die Netzwerke stehen auch neuen Leuten offen. Nachdem ich in Weimar und Dresden gelebt und studiert hatte, kamen diese Städte 6 10 Im Fokus Sachsen der diesjährigen DOK Leipzig läuft unter anderem Dein Film „TelH78“ – eine Hommage an die alten Telefonzellen. Das ist ein eher künstlerischer oder essayistischer Dokumentarfilm. Als was siehst Du Dich selbst? Szenenfoto aus „fractured“ NEUES MITGLIED Szenenfoto aus „Lucky Punch“ „TelH78“ ist im Rahmen der PMMC gemeinsam mit Eike Goreczka entstanden. Primär geht es einfach um die gelben Telefonzellen, um den Quadratmeter Privatsphäre im öffentlichen Raum, der nach und nach verschwindet. Aber jeder hat darin seine ganz persönlichen und intimen Erfahrungen gemacht und diese möchte ich wecken. Das ist die Kunst der Dokumentarfilmer, trotz eines sachlich festgelegten Themas weitere und tiefere Dimensionen zu erschließen. Für mich als Spätaussiedlerin hatte das Ganze auch noch einen anderen Hintergrund. Einige der Mädchen sind ebenfalls Spätaussiedlerinnen und standen vor denselben Herausforderungen wie ich damals. Kulturunterschiede, Sprachprobleme, neue Freunde finden müssen. Manchmal kann das ganz schön am Selbstbewusstsein knabbern. Wir konnten uns darüber austauschen und somit gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Das hat es für mich, aber auch für die Mädchen, sehr spannend gemacht. Du hast letztes Jahr beim Festival „Kurzsuechtig“ den Film „Lucky Punch“, einen Film über einen Mädchen-Boxclub in Weimar, gezeigt. Wovon lebst Du derzeit und woran arbeitest Du gerade? Das war mein Abschlussfilm an der Bauhaus-Universität, und er ist nicht so geworden wie geplant. Das Problem war, dass die Dramaturgie völlig über den Haufen geworfen wurde. Ein Boxturnier, bei dem die Mädchen kämpfen sollten – der Höhepunkt des Films – wurde kurzfristig abgesagt. Im Nachhinein erfuhr ich, dass die anderen Boxclubs sofort absagen, wenn sie hören, dass die Weimarer Mädchen dabei sind. Sie sind einfach so gut und stark, dass der Rest Angst hat, gegen sie anzutreten. Insgesamt war der Film aber eine doch ganz gute Fingerübung gewesen. Vor allem sind die Mädchen toll und ein Sinnbild für eine Jugend, die in die Kategorie „Problemjugendliche“ fällt, sich aber trotzdem nicht hängen lässt. Der Boxsport und der Verein spielen hier eine große Rolle. Sie vermitteln den Jugendlichen Werte, die sie von zuhause oftmals nicht mit auf den Weg bekommen. Ich habe bei einer Ausschreibung in Leipzig über die Stadt und ihre Menschen den Zuschlag bekommen. Diese Porträts sind für mich ein guter Weg, die Stadt besser kennen zu lernen. Und natürlich ist es auch finanziell erfreulich, einen solchen Auftrag durchführen zu können. Hinzu kommt die Stoffentwicklung zu meinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm. In Tübingen gibt es eine Schauspielgruppe, die nur aus richtig alten Damen besteht. Die Energie, mit der diese Damen arbeiten, fasziniert mich. Obwohl Tod und Abschied, Trauer und Vergänglichkeit auf der Tagesordnung stehen, sind Spielfreude, Spaß und Lust ihre Motivation. Sie sind ein perfekter Gegenpol zu einer Heim-und Sesseloma und nun auch mein Vorbild. www.alinacyranek.com 7 FILMPREMIERE „Come together“ Dresden und der 13. Februar. Die Dresden-Premiere des ersten abendfüllenden Dokumentarfilms von hechtfilm PRODUKTION von BARBARA LUBICH und MICHAEL SOMMERMEYER 8 Come Together ist kein Appell, sondern eine Zustandsbeschreibung. Ausgangspunkt ist das alljährliche Erinnern an die Zerstörung der Stadt am 13./14. Februar 1945. Das traditionsreiche Gedenken ist zu einem Streit auf der Straße geworden, der die ganze Stadt bewegt. Voneinander getrennt besetzen die verschiedenen Parteien symbolisch ihr Stück Stadt. Es entsteht ein emotionsgeladenes Spiel politischer Kräfte aus Friedensaktivisten, Antifaschisten, Neonazis, Landtagsabgeordneten und Vertretern der Zivilgesellschaft und der Kirchen. Viele widerstreitende Meinungen treffen aufeinander. Vor der Kulisse einer ikonenhaften Stadt schafft der Film einen Dialog zwischen diesen unterschiedlichen Positionen. Ein Tag und viele Symbole bieten Raum für viele Interpretationen. Der Ausgang ist unbestimmt. Was in Dresden passiert, ist keine Ausnahme. Dresden ist ein Beispiel, das besonders gut erkennen lässt, wie kompliziert der Umgang mit der eigenen Geschichte in durch Krieg zerstörten Orten sein kann. Seit einigen Jahren findet in Dresden am 13. Februar der größte Neonazi-Aufmarsch Europas statt. Zehntausende von Menschen gehen auf die Straße, reisen aus anderen Städten und Ländern an, um dagegen zu protestieren. Ein vordergründig lokales Thema gewinnt weitreichende Bedeutung. Hier liegt das Zentrum einer Auseinandersetzung, die oft im Verborgenen bleibt: der Konflikt um die Deutung unserer Geschichte. In diesem Konflikt stoßen Geschichtsbilder aufeinander, die so unvereinbar sind, dass der Argumentationsstrategie der jeweils anderen Seite normalerweise keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Durch die Stimmen der Protagonisten blickt der Film auf die Entwicklung des Gedenkens seit 1945 zurück und reflektiert gleichzeitig die aktuelle Entwicklung und die Vorbereitungen auf den 13. Februar 2012. Der Wandel, der in den letzten fünf Jahren den Erinnerungsdiskurs spürbar veränderte, spitzt sich 2012 zu. Der Film ist eine Herausforderung an den Zuschauer. Kein Off-Sprecher führt erklärend durch das Thema. Die Erzählweise nutzt Registerwechsel, arbeitet mit Erwartungen. Pathos und Medialisierung der Ereignisse werden vorgeführt. Die Überforderung ist natürlich und gewollt, um über Irritationen Perspektivwechsel einzuleiten. So spinnt sich ein Faden durch den Film. Ohne zu polemisieren, versucht der Film eine Diskussion voranzubringen. Ob dies gelingt, kann nun die Dresdner Öffentlichkeit entscheiden. Regie/Buch: ......................................Barbara Lubich Co-Autoren: .Claudia Jerzak, Michael Sommermeyer Kamera: . ....................Barbara Lubich, Ralf Jakubski Tongestaltung:...............................Nikolaus Woernle Produzent: ............................Michael Sommermeyer Produktion: . ........... hechtfilm 2012, Länge: 94 Min. http://www.come-together-der-film.de/index.htm Dresden-Premiere: 27.11. 20.00 Uhr im Filmtheater Schauburg Dreharbeiten auf einem Dach DOK Hauptsponsor Anzeige 29. Okt — 4. Nov 2012 55. Internationales Leipziger Festival für Dokumentarund Animationsfilm DOK Festival & DOK Industry www.dok-leipzig.de Member of With the support of the MEDIA Programme of the European Union Produzenten „unangemessen benachteiligt“ Landgericht Leipzig verbietet umstrittene Klausel in Sender-Verträgen FILMPOLITIK AG DOK Durch eine offensichtlich rechtswidrige Vertragsklausel haben ARD und ZDF jahrzehntelang Verwertungserlöse beansprucht, die ihnen nie zustanden. Das ist die Konsequenz eines Urteils, mit dem das Landgericht Leipzig jetzt dem Mittdeutschen Rundfunk die weitere Verwendung der so genannten „VFF-Klausel“ untersagt. Geklagt hatte die AG Dokumentarfilm (AG DOK), die auch beim Deutschen Patentamt und beim Bundesjustizministerium schon mehrfach Beschwerde über die Entscheidungsstrukturen und die ungerechte Verteilungspraxis der Verwertungsgesellschaft der Filmund Fernsehproduzenten (VFF) erhoben hat. „Das Leipziger Urteil bestätigt unseren Verdacht, dass die Gelder der VFF nicht auf gesetzlicher Grundlage, sondern willkürlich verteilt werden“, kommentierte AG DOK-Vorsitzender Thomas Frickel gestern das Leipziger Urteil. Zugleich kündigte er weitere Schritte an. Die so genannte VFF-Klausel wurde über viele Jahre hinweg nahezu gleichlautend von allen ARD-Anstalten sowie vom ZDF verwendet und verpflichtet die Fernseh-Auftragsproduzenten, alle entstehenden Filme der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF) in München zu melden. Schon der Name dieser Verwertungsgesellschaft ist irreführend, denn dort kassieren die öffentlich-rechtlichen Sender von vornherein die Hälfte aller Verwertungserlöse für ihre Eigenproduktionen. Die andere Hälfte des Geldes sollte zwar den Fernseh-Auftragsproduktionen vorbehalten sein – aber auch davon kommt nur ein Teil tatsächlich bei den Produzenten an. Den Rest, so sieht es der interne Verteilungsplan der VFF vor, streichen wiederum die Sender ein. Für das Jahr 2011 summieren sich auf diese Weise 7,5 Millionen EUR, die der Produktionswirtschaft vorenthalten wurden. Abgesichert wurde dieser Griff in die Tasche der Produzenten durch eine standardmäßig verwendete Vertragsklausel, mit der die Sender alle Auftragsproduzenten in die VFF zwangen, sie damit der dort üblichen Verteilungspraxis unterwarfen – und jedesmal mitkassierten. Und zwar „unbeschadet der Rechtsfrage“, ob ihnen das Geld auch tatsächlich zusteht oder nicht. Damit ist jetzt Schluss. 10 Denn mit dieser Klausel, so begründet die 5. Zivilkammer des Landgerichts Leipzig (AZ 05 O 3921/09) ihr Urteil, werde nicht nur die Entscheidungsfreiheit über die Auswahl der Verwertungsgesellschaft signifikant beeinträchtigt, zugleich werde die gesetzlich vorgesehene alleinige Partizipation der Filmhersteller an den gesetzlichen Vergütungsansprüchen unterlaufen. Denn die Verwertungserlöse stehen ausschließlich den Inhabern der Leistungsschutzrechte zu – also denen, die auch die wirtschaftlichen Risiken der Produktion tragen. Und das sind nach einhelliger Meinung der Rechtssprechung in jedem Fall die Auftragsproduzenten. Außerdem verstößt die Klausel gegen das zum Schutz der schwächeren Vertragspartner gesetzlich verfügte Verbot der Vorausabtretung von Vergütungsansprüchen, „weil die Vertragspartner hierdurch die Hälfte der gesetzlich ihr zustehenden Vergütungen an die Beklagte abtreten.“ Durch all das würden die Produzenten „unangemessen benachteiligt“. Ein Blick auf die Binnenstruktur der VFF mag erklären, wie es zu dieser nachteiligen Regelung kam: Die Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten ist eine GmbH, an der ARD und ZDF auf der einen, sowie der Bundesverband Deutscher Fernsehproduzenten e.V. auf der anderen Seite jeweils 50 Prozent der Gesellschaftsanteile halten. Im Fernsehproduzentenverband wiederum, der sich inzwischen der „Allianz deutscher Produzenten“ angeschlossen hat, zählen die großen Tochterfirmen öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten zu den einflussreichsten und umsatzstärksten Mitgliedsfirmen. Sie geben aufgrund ihres Stimmgewichts bei der Besetzung aller wichtigen Entscheidungsgremien den Ton an. Dadurch gab es innerhalb der VFF immer eine stabile Mehrheit zur Durchsetzung der Sender-Interessen, kritische Fragen zur VFFKlausel und zum Verteilungssystem der VFF waren unter solchen Umständen kaum zu erwarten. Flankiert wurde das System durch eine enge personelle Verzahnung zwischen den beteiligten Organisationen. Diesen für sie komfortablen „status quo“ wollte die Sender-Seite offenbar erhalten. Deshalb zielte ihre Verteidigungsstrategie in dem Leipziger Gerichtsverfahren vorrangig darauf ab, der AG DOK die Legitimation zur Interessenvertretung der deutschen Dokumentarfilmbranche abzusprechen und stattdessen die Produzentenallianz als alleinige Repräsentanz der deutschen Produzentenlandschaft zu etablieren. Diese Sichtweise hat das Gericht ebenso detailliert wie unmissverständlich zurückgewiesen und der AG DOK dabei bescheinigt, dass sie sehr wohl zur Führung derartiger Verfahren legitimiert ist. Um so mehr, als sie sich nachweislich seit Jahren aktiv für die Interessen der Branche einsetzt. (Urteilsbegründung im kompletten Wortlaut unter www.ag-dok.de) „Schaufenster“ Sachsens in Prag Freistaat eröffnet Verbindungsbüro in der Tschechischen Republik von MÁTÉ BAKSA-SOÓS Ideen- und Projektschmiede. Außerdem ist das Verbindungsbüro ein Begegnungszentrum, das mit abwechslungsreichen Veranstaltungen Sachsen und Tschechen zusammen bringen wird“, betonte Stefanie Rehm. Ein paar Schritte von der Karlsbrücke entfernt, in einer verwinkelten Gasse auf der Prager Kleinseite und vis-àvis des Franz-Kafka-Museums, residiert seit diesem Sommer das neue Sächsische Verbindungsbüro. Das Barockgebäude wird auch als Wendisches Seminar bezeichnet. Es ist eine altehrwürdige Bildungsstätte des Bistums Meißen aus dem 18. Jahrhundert. Heute ist der Freistaat Mieter im Wendischen Seminar. Stefanie Rehm, ehemalige Sächsische Kultusministerin, leitet das Prager Büro zusammen mit ihrem Kollegen, dem Rechtsanwalt Dr. David Michel. Das Büro ist eine direkte Anlaufstelle für Unternehmen, Vereine, Verbände, Institutionen und Einrichtungen, die sich für die Zusammenarbeit mit tschechischen Partnern interessieren. „Das Verbindungsbüro in Prag ist das ‚Schaufenster‘ Sachsens in der Tschechischen Republik. Es soll Akteure dabei unterstützen, ihre bereits bestehenden bilateralen Kontakte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur, Kunst, Wirtschaft, Umwelt und Tourismus auszubauen“, sagt Stefanie Rehm. „Darüber hinaus möchten wir ihnen Türen für eine erstmalige Zusammenarbeit eröffnen und Projektpartner schnell und unbürokratisch miteinander vernetzen.“ Bürger beider Länder können sich ebenfalls an das Büro wenden; „Selbstverständlich sind wir auch Ansprechpartner für alle sächsischen und tschechischen Bürger, die unsere guten nachbarschaftlichen Beziehungen aktiv pflegen und vertiefen möchten“, so Stefanie Rehm und formuliert ein Angebot an die Medienschaffenden: „Unser hierfür vorgesehener Raum steht auch Filmschaffenden aus Sachsen für gemeinsame Veranstaltungen mit tschechischen Kollegen zur Verfügung. Damit wird unser Verbindungsbüro zu einer Tschechisches Filmportal DocuInternet.net Ein Überblick zum tschechischem Filmmarkt bietet das Dokumentarfilminstitut (DFI) mit seiner zweisprachigen Internetseite unter: www.docuinter.net. Neben Fördermöglichkeiten und aktuellen tschechischen Filmproduktionen gibt es eine Übersicht zu Produzenten, Festivals und Workshops. Förderprogramm Ziel 3/ Cil 3 Das Programm Ziel 3/ Cil 3 ist ein Förderinstrument zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Durch den Kleinprojektfonds (KPF) können Projekte mit einer Fördersumme bis 40.000 EUR (bis 85 Prozent Förderung möglich) gefördert werden. Die Sächsische Aufbaubank (SAB) hingegen bearbeitet die Anträge für Großprojekte. Bei der SAB sind weitere Finanzierungs- Das Gebäude des Verbindungsbüros auf der Prager Kleinseite FILMPOLITIK Eröffnung des Verbindungsbüros durch den Sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich und den Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik Petr Nečas im Juni 2012 Die Idee geht zurück auf die „Gemeinsame Erklärung“ des Freistaates Sachsen und der Tschechischen Republik von 1992. Der damalige sächsische Regierungschef Kurt Biedenkopf und sein tschechischer Amtskollege Václav Klaus vereinbarten, die nachbarschaftliche Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Sport und Tourismus zu intensivieren. Das Sächsische Verbindungsbüro wurde im Juni feierlich vom Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich im Beisein des tschechischen Regierungschefs Petr Necas, eröffnet. 11 Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in der Tschechischen Republik U Lužického semináre 13, 118 00 Prag 1 Tel. +420-234813160 Dipl. Päd. Stefanie Rehm M. A., E-Mail: [email protected] Beauftragter des Freistaates Sachsen Dr. David Michel, Rechtsanwalt E-Mail: [email protected] Der Sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (l.), die Leiterin des Verbindungsbüros, Stefanie Rehm (r.) und der Beauftragte des Freistaates Sachsen, Dr. David Michel (m.) modelle möglich. Wichtiges Kriterium ist die Gemeinnützigkeit der Projekte. Anträge können laufend gestellt werden, lediglich ein Abgabetermin wird empfohlen. Ziel 3/ Cil 3 beruht auf der Vorfinanzierung, das heißt, erst nach der Projektdurchführung erfolgt die Auszahlung der Fördersumme. Kleinprojektefonds Ziel 3 / Cíl 3 Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion www.euroregion-elbe-labe.eu Ziel 3 / Cíl 3 Sächsische Aufbaubank - Förderbank www.ziel3-cil3.eu Inmitten des Sommerlochs ließ der MDR die Katze aus dem Sack: der „Thüringer Tatort” wird von FFP new media Köln / München produziert. Als positive Überraschung kann die Besetzung gewertet werden. FILMPOLITIK Ein Kommentar von CHRISTIAN ZIMMERMANN 12 Mit Alina Levshin („Kriegerin”), Friedrich Mücke („Friendship!”) und Benjamin Kramme („Was am Ende zählt”) wird ein Team auf Verbrecherjagd gehen, welches tatsächlich als innovativ angesehen werden kann und dem Anspruch auf Verjüngung gerecht wird. Doch der MDR wäre nicht er selbst, wenn hinter dieser Innovation nicht die gleichen Denkmuster zu Tage treten, welche den Sender bereits die letzten Jahre prägten. Denn so innovativ das Ermittlerteam sein mag, bei den verantwortlichen Produzenten ging man auf Nummer sicher und unterzeichnete den Vertrag mit FFP new media Köln / München (u.a. 77 Folgen „Rosamunde Pilcher” für das ZDF – welche ironischerweise den ZDFSonntagabend „versüßen“). Es ist eine ziemliche Überraschung, dass mit Tom Bohn ein ausgewiesener Fachmann für Independentproduktionen gemeinsam mit einer der seichtesten Produktionsfirmen der Republik gemeinsame Sache macht. Wo sich an dieser Stelle die in den Vergabebedingungen geforderte „regionale Kompetenz” versteckt, wird noch festzustellen sein. Und damit zeigt sich erneut, dass Anspruch und Wirklichkeit bei der fünftgrößten ARD-Sendeanstalt auseinanderklaffen. Denn die „Zukunft des MDR”, welche die neue Intendantin bei ihrem Auftritt vor dem Rundfunkrat im Oktober vorstellte, sah auch vor, dass der MDR „Als mediale Stimme des Ostens, die wirtschaftlich und politisch unabhängig ist, … auch Vermittlungs- faktor für Lebensleistungen, Veränderungswillen und Gestaltungskraft der Bürger in den neuen Bundesländern sein [muss].” Die Vergabe des Tatortes konterkariert dieses Ansinnen nun. Man fragt sich ernsthaft, ob unter den eingereichten 105 Konzepten von 86 Produktionsfirmen kein konkurrenzfähiges Konzept aus hiesigen Gefilden vorlag. Leider muss man feststellen, dass 20 Jahre Vergabepraxis des MDR dazu führen, dass offenbar keiner regionalen Produktionsfirma außerhalb des DREFA-Verbundes zugetraut wird, eine solche Herausforderung erfolgreich zu bestehen. Erneut und wie schon seit Jahren wird das „ostdeutsche Bild“ von den alteingesessenen und etablierten Produktionsfirmen aus den klassischen Medienstandorten München, Köln oder Hamburg gezeichnet. Wie oben genannter Anspruch mit der jetzigen Vergabe erreicht werden soll, entzieht sich jeder Logik. Der MDR steht unverändert in der Pflicht, mit den im Sendegebiet erhobenen Gebühren eine größere Wertschöpfung zu gewährleisten. Eine weitere Chance bietet sich nun mit der Neuvergabe des „Polizeiruf 110“, der in Magdeburg spielen wird. Doch ob sich bis zur Entscheidung wesentliche Änderungen in den Köpfen der verantwortlichen Redakteure ergeben werden, ist nach der „Tatort“-Entscheidung leider zu bezweifeln. 26.09.2012 10:31 Uhr Seite 1 KURZFILM printe Am 21. Dezember 2012 – dem kürzesten Tag des Jahres – wird erstmals in Deutschland der kurze Film in seiner ganzen Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude gefeiert. Der Kurzfilmtag ist ein Fest für alle. Jeder kann mitmachen, an jedem denkbaren Ort. Ob Filmpremiere oder Kinderprogramm, Kurzfilmnacht oder Online-Wettbewerb – an diesem Tag werden die kurzen Filme Kinoleinwände und Fernsehprogramme, Galerien und Clubs, Häuserfassaden und Wohnzimmer, öffentliche Räume und Verkehrsmittel erobern. Machen Sie mit beim Kurzfilmtag! Dieser Aufruf geht an Kinos, Theater, Museen, Galerien, Clubs, Universitäten und Schulkinoprojekte, aber auch an Einkaufszentren, Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel, Firmen oder Privatpersonen. Der KURZFILMTAG ist offen für Jede und Jeden und frei in seiner Form. Die Veranstaltungspartner können eigene Beiträge konzipieren, organisieren und präsentieren. Sowohl Vorfilme im Kino als auch Kurzfilmprogramme, Kurzfilmpremieren, Kinderprogramme sowie schulische Filmprojekte, Open-Air- Veranstaltungen oder mobile Kurzfilmtouren – der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Die AG Kurzfilm – Bundesverband Deutscher Kurzfilm mit Sitz in Dresden, übernimmt die bundesweite Koordination, steht allen Mitstreitern beratend zur Seite und vermittelt Kontakte zu Kurzfilmverleihern oder Produzenten. Die Mitglieder des Verbandes sowie verschiedene Partner aus der Film- und Kulturbranche sind begeistert von der Initiative und werden den ersten bundesweiten KURZFILMTAG ideenreich umsetzen. Auch in Sachsen, vor allem in Dresden, werden sich viele Programmkinos, aber auch andere Institutionen am KURZFILMTAG beteiligen. In den kommenden Jahren sollen immer mehr Mitstreiter gewonnen werden, so dass dieser Tag zu einer festen Größe im deutschen und europäischen Kulturkalender wächst. Mit ihrer Initiative schließt sich die AG Kurzfilm dem französischen Vorbild LE JOUR LE PLUS COURT an, der 2011 erstmals in ganz Frankreich mit großer Resonanz gefeiert wurde. Das Centre national du cinema et de l’image animée (CNC) plant bereits die zweite Ausgabe und kann dabei auf den Erfolg des Vorjahres bauen. Melden auch Sie sich mit Ihrer Idee bei uns! Alle Partner sind aufgerufen, ihre Veranstaltungen bei der AG Kurzfilm anzukündigen. Auf www.kurzfilmtag. com und auf facebook werden alle Orte, Termine und Ideen veröffentlicht. 13 „Ein Fest für das Kino“ FILMTHEATER Rückblick 12. Filmkunstmesse Leipzig von GISELA WEHRL 14 10 Auf der 12. Filmkunstmesse (17. bis 21. September) diskutierten wieder jene, die dem Publikum täglich gegenübertreten: Bei Kinobetreiber und Verleiher ist nach mehr als einem Jahrzehnt der Diskussion die Digitalisierung nach und nach in der Wirklichkeit angekommen, Thema der Diskussion bleibt sie weiterhin ebenso wie die „Filmflut“. Neben dem Arthausfilmangebot der kommenden Herbst-/Wintersaison und den täglichen Empfängen sucht die Kinobranche in Leipzig nach Zukunftsperspektiven. Bei der Podiumsdiskussion „Die Zukunft des Kinofilmmarktes im digitalen Zeitalter“ verdeutlichte David Steele (European Audiovisual Observatory) das Dilemma: „Die Filmproduktion in Europa steigt kontinuierlich an, während Zuschauerzahlen gleich bleiben und Leinwände sogar abnehmen.“ Für Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde, ein klarer Hinweis, dass es zu viele Filme gibt, die im Kino nicht mehr vernünftig ausgewertet werden können. So haben in diesem Jahr die Verleiher wieder über 60 Kinofilme für die Messe angemeldet und stellen die Kinobetreiber schon hier vor die Qual der Wahl. Der Publikumspreis von Messedruck Leipzig ging an das Drama „Der Verdingbub“ von Markus Imboden. Der Regisseur arbeitet damit das Schicksal von 100.000 Kindern auf, die zwischen 1800 und 1970 mit staatlichem Schweizer Segen an Bauernfamilien ausgeliehen wurden und dort teilweise Ausbeutung, Misshandlung und Missbrauch erleben mussten. Gerade weil die Publikumsmasse bevorzugt leichte Stoffe prämiert, spricht es für aufgeklärte, kritische Kinozuschauer. Auf dem von MEDIA veranstalteten Gespräch „Marketing 2.0 – Auf neuen Wegen ins Kino“ stellte Marijke Jonker das niederländische Projekt „We want Cinema“ vor, das dem Publikum sogar die Kinoprogrammierung überlässt. Unter dem Schlagwort „Crowd Ticketing“ kann der User bei „We want Cinema“ das Programm mitgestalten, anders als bei ähnlichen Portalen sogar voll automatisiert. Die Kinos stellen verschiedene Zeitschienen zur Verfügung und sobald ein Zuschauer einen Film dafür aus dem Katalog auswählt und das erste Ticket kauft, wird ein „Event“ erstellt. Dieses kann über Social Communities, Fan Pages oder E-Mail von den Usern beworben werden. Die Vorführung findet aber erst statt, wenn genügend Tickets verkauft wurden. Die Erlöse werden dann zwischen Kino, Verleih und „We want Cinema“ zu je einem Drittel aufgeteilt. Spricht man später mit Kinobetreibern über das Projekt, verweisen diese nur auf Filmclubs mit ähnlichem Ansatz, die doch nur einige Nerds ins Kino locken würden. Felix Bruder, Geschäftsführer der AG Kino – Gilde, kennt das Phänomen: „Wenn man schon länger in der Branche ist, scheinen sich die Themen zu wiederholen.“ Aber gerade im Bereich der Digitalisierung würden sich die Debatten weg vom Ob hin zum Wie bewegen, da unwiderruflich der Point-of-No-Return überschritten sei: „Nun beginnt sich die Branche mit alltäglichen Fragen zu beschäftigen. Der Kulturkampf zwischen totaler Technikgläubigkeit und traditionellem Kinomachen zeigt sich deutlich.“ Während der Filmkunstmesse wurden erneut die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland vergeben. In diesem Jahr ging der Hauptpreis an das Programmkino Ost in Dresden, das Jana Engelmann und Sven Weser seit über 20 Jahren führen. Als Highlight der diesjährigen Messe nennt Weser die französische Produktion „Rust & Bone“ von Regisseur Jacques Audiard: „Das kompromisslose Drama über die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Außenseiter besticht mit einer fesselnden Geschichte, grandiosen Darstellerleistungen und furioser Kameraarbeit.“ Preisverleihung: Jana Engelmann und Sven Weser (PK Ost Dresden), Manfred Schmidt (MDM) v.l.n.r. Szenenfoto aus „Rust and Bone“ Anzeige ung r äßig Erm itgliede M S V für F Weiterbildung für die Medienbranche 05.10.2012 'JMNkOBO[JFSVOH .FDIBOJTNFO VOE#BVTUFJOF 23.10.2012 $SBTILVST 6OUFSOFINFOTHSOEVOH JOEFS'JMNCSBODIF 07.11.2012 Fit f¸r den Fiskus 4UFVFSSFDIUbei 'JMNQSPEVLUJPOFO 08.10.2012 %FS4DIVU[WPO 1FSTOMJDILFJUTSFDIUFOJN *OUFSOFU 02.11.2012 "SCFJUT[FJUVOE "SCFJUTTJDIFSIFJUBN4FU 8FHXFJTFSGSEJF1SBYJT 12.11.2012 (&." .VTJLWFSMBHF "HFOUVSFO 18.10.2012 "CSFDIOVOHWPO 'SEFSNJUUFMO 06.11.2012 'BMMF4DIFJOTFMCTUªOEJHLFJU JOEFS.FEJFOCSBODIF 22.11.2012 *OUFSOFUQMBUtGPSNFO 3FDIU1SBYJT www.epi-medieninstitut.de Im Juni diesen Jahres sorgte das Erich Pommer Institut mit seinem European TV Drama Series Lab für Aufsehen in der Branche. Das Ziel des zweimoduligen MEDIA-geförderten Workshops in Berlin war hoch gesteckt: Es sollte geklärt werden, welches Geheimnis hinter erfolgreichen Fernseh-Serien steckt. An einem Tisch mit Profis wie Frank Spotnitz (The XFiles) und James Manos Jr. (Dexter, The Sopranos) konnten hier Autoren, Redakteure und Produzenten aus ganz Europa neue Ansätze für Serienproduktionen entwickeln und bewährte Konzepte wie das des Showrunners und des Writers Rooms für sich erproben. An den Erfolg der Veranstaltung kann nun auch in den kommenden zwei Jahren angeknüpft werden: 2013 und 2014 wird das Programm erneut auf europäischer Ebene stattfinden. Bereits seit zwölf Jahren ist das Erich Pommer Institut mit seinem Weiterbildungsprogramm für Medienschaffende auf dem nationalen und internationalen Markt etabliert. Vor allem die Film- und Fernsehproduzenten profitieren von den praxisrelevanten Seminaren zu Themen aus Medienrecht, Marketing und Produktionspraxis. International anerkannt ist die Reihe Essential Legal Framework sowie das Trans Atlantic Partners Programm. Auch auf nationaler Ebene beweisen die Fortbildungen des Erich Pommer Instituts hohen Praxisbezug. Es werden Ganz- und Halbtagsseminare zu Themen wie Crowdfunding/Filmfinanzierung, Filmförderung, Steuerrecht im Filmbetrieb, Filmarbeitsrecht oder auch zu Musikrechten angeboten. Seit 2010 ist mit dem neuen geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Lothar Mikos auch der Forschungsbereich am Institut etabliert. Der Fokus liegt hier auf Medien, Film, TV, Musik und Games sowie deren Konvergenzen. Die aktuelle Studie zur Filmförderung 2010 – eine Bestandsaufnahme, die im Juni 2012 veröffentlicht wurde, ist bundesweit auf ein großes BranchenEcho gestoßen, und bietet erstmals einen schematischen Überblick über Filmförderstrukturen, -schwerpunkte und –kooperationen in Deutschland. FVS-Mitglieder erhalten einen Rabatt in Höhe von 15% auf die Seminarangebote der nationalen Weiterbildung. www.epi-medieninstitut.de WORKSHOP Neue Serien braucht das Land 10 15 55. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 29.10.-4.11. Fokus Sachsen Als gemeinsames Programm der DOK Leipzig und des Filmverbandes Sachsen e.V. ist der Fokus Sachsen das Schaufenster regionaler Dokumentar- und Animationsfilmkunst. Sachsen wird seit einigen Jahren bundesweit zunehmend als prosperierender Medienstandort wahrgenommen. In diesem Programm kann sich das Publikum von der hohen Qualität hiesiger Filme überzeugen. „Kleider machen Freunde“ Mit einer Dokumentation über die Chemnitzer Band AG Geige, welche Ende der achziger bis in die frühen neunziger Jahre mit teilweise bizarren Auftritten das kulturpolitische Dogma der SED-Diktatur unterliefen, wird in diesem Jahr einmal mehr ein Einblick in die Lebensrealität der Vor- und Wendezeit in Ostdeutschland gegeben. Daneben laufen mit „TelH78“ und „Kleider machen Freunde“ künstlerisch höchst interessante Kurzfilme, die zeigen, dass sich in Mitteldeutschland eine neue Generation von Filmschaffenden etablieren konnte, welche mit Fantasie und Kreativität glänzen. „TelH78“ www.dok-leipzig.de 3.11. 16:30 Passage-Kinos 10 „AG Geige“ 17. Internationales Filmfestival „Schlingel“ von CHRISTIN FRANZ „Lucky“ Südafrika Ab dem 15. Oktober öffnen sich die Kinotüren des CineStar in der Galerie Roter Turm in Chemnitz für die 17. Auflage des Internationalen Filmfestivals für Kinder und junges Publikum SCHLINGEL. Eine Woche lang werden mehr als 100 Filme über die Leinwände flimmern und ein aktuelles Bild zu Tendenzen im internationalen Kinder- und Jugendfilm vermitteln. Eröffnet wird das Festival mit der südafrikanischen Produktion „Lucky“, die die Geschichte des gleichnamigen 10jährigen Zulu-Jungen erzählt, der nach dem Tod seiner Mutter ums Überleben kämpft und dabei seinen am Grab geleisteten Schwur nie aus den Augen verliert. Aus einem Pool von mehr als 700 Filmen aus 71 Ländern konnte die Programmkommission die SCHLINGELFilme wählen. Gezeigt werden diese in den Wettbewerbskategorien Kinder-, Junior-, Jugend-, Kurz- und Animationsfilm sowie Blickpunkt Deutschland. Etwa 80 konkurrieren hier um die begehrten Trophäen. Ergänzt wird das Programm durch Produktionen in der außer Konkurrenz laufenden Panorama-Sektion sowie einer Sonderreihe mit Filmen aus der Tschechischen Republik. Fach-, Kinder- und Jugendjurys haben in der Festivalwoche dann die Qual der Wahl, die Sieger in den jeweiligen Kategorien zu bestimmen. Insgesamt werden Preise im Gesamtwert von 30.000 EUR vergeben. Erstmals in der Festivalgeschichte wird das Goethe-Institut einen deutschen Spielfilm im nationalen Wettbewerb „Blickpunkt Deutschland“ mit dem Jugend- und Kinderfilmpreis des Goethe-Instituts auszeichnen. Der Preis besteht im Ankauf einer internationalen Lizenz zum Einsatz in seinem weltweiten Netzwerk, an allen 136 Auslandsinstituten und Partnerinstitutionen in mehr als 90 Ländern und einer Untertitelung in mindestens fünf Sprachen. Ein umfangreiches medienpädagogisches Begleitprogramm für Kindergärten, Schulen und Horte bringt Kindern und Jugendlichen das Medium Film näher. www.ff-schlingel.de Eröffnung 2011 mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, Festivalchef Michael Harbauer und Staatsministerin Prof. Sabine von Schorlemer 10 Halle unter der Sonne Mexikos Werkleitz Festival 2012 .move forward – new mexican and european media art 5.–21. Oktober in Halle (Saale) FESTIVAL von ANITA MÜLLER Das Werkleitz Festival 2012 .move forward richtet den Blick auf Mexiko: 13 neue Arbeiten mexikanischer und europäischer Medienkunst werden auf einem Ausstellungsparcours in der Innenstadt von Halle (Saale) präsentiert. Alle Arbeiten sind in Stipendienprogrammen mit Mexiko entstanden und die meisten von ihnen erleben bei .move forward ihre internationale Premiere. Die Stipendien brachten für je zwei Monate mexikanische Künstler nach Europa und ermöglichten umgekehrt europäischen Künstlern einen Aufenthalt in Mexiko. Die entstandenen Arbeiten werden für .move forward auf einem Ausstellungparcours durch das Hallesche Steintorareal inszeniert. Von großflächigen Projektionen über internetbasierte Kunst bis zu interaktiven Installationen wird im Oktober Kunst auf ungewöhnliche Orte treffen. Ein anarchistischer Automat steht im Spielcasino, im Schwimmbecken des Stadtbads erscheint die Jungfrau Maria und in dem Saal des einst legendären Kinos Schauburg kann man einen Sonntag im Alameda-Park von Mexiko-Stadt erleben. Am ersten Wochenende des Festivals sind Theoretiker und Kuratoren als Respondenten der Künstler eingela- 18 den. Zu jeder Arbeit wir es ein öffentliches Gespräch geben, in dem Künstler und Respondent das Werk diskutieren und erläutern. Am Eröffnungsabend, dem ersten Wochenende und zur Finissage wurden Raritäten für Filmfreunde zusammengestellt. Die kuratierten Kurzfilmprogramme Mexico afuera und Mexico adentro stellen das Land in der künstlerischen Außen- und Innensicht vor. Eine besonders selten zu sehende Arbeit ist Sergej Eisenstein gewidmet. Mexikanskaja Fantasija (RU 1998, 100 min), von Oleg Kovalov, der zum Eröffnungsabend mit musikalischer Livebegleitung von Musikern der Band Sonido Changorama zu sehen sein wird. Der Film entstand auf Basis des Eisenstein-Werks ¡Que Viva Mexico!, das nach Materialsammlungen 1930–32 unvollendet geblieben ist. Filmisch ausklingen wird das Festival mit dem LSD-Western El Topo von Alejandro Jodorowsky, der in Kalifornien 1970 die Midnight Movies einläutete. www.werkleitz.de/moveforward Filmstill im Bild: Jan-Peter E.R. Sonntag, 2012 Nachwuchsfilmprojekt ANSICHTSSACHE No. 4 NACHWUCHS von KATRIN HAUCKE Workshop in Belgrad Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Ukraine, Polen und Serbien bereitet der Leipziger Verein OSTPOL e.V. die vierte Edition seines internationalen Kurzfilmprojektes vor. „Dank der internationalen Resonanz durch zahlreiche Festivaleinladungen können wir uns über Anfragen aus gleich mehreren Ländern freuen. Wir führen zur Zeit Gespräche mit den potentiellen Partnern und werden im Herbst unseren neuen Partner und unseren Konzept-Relaunch vorstellen“, so Cathy de Haan, die künstlerische Leiterin. Das internationale Netzwerk von ANSICHTSSACHE umfasst mittlerweile mehr als 500 Personen, die mit den ausländischen Filmemachern und den deutschen Autoren an der Erstellung von 18 Kurzfilmen und DVDs beteiligt waren. Erst im September gab es in Leipzig zwei wunderbare Gelegenheiten, Filme aus allen drei Editionen auf der Leinwand zu sehen. Durch die erfreuliche Wiederbelebung der Vorfilmtradition wurden im Rahmen der Filmreihe BIOSKOP BALKANALE (WEST) der Cinématèque Leipzig Ende September 2012 drei serbisch-deutsche Kurzfilme der aktuellen Ausgabe als Vorfilm gezeigt. In den anschließenden Filmgesprächen konnten die Zuschauer den Erfahrungsberichten der Autoren lauschen. Außerdem beteiligte sich OSTPOL e.V. erstmals an den Interkulturellen Wochen in Leipzig (24.9. bis 7.10 2012) und zeigte Kurzfilme aus ANSICHTSSACHE 1, 2 & 3. Nach den Filmen fand eine Publikumsdiskussion mit den anwesenden Drehbuchautoren statt und es wurde angeregt über die Zusammenarbeit mit den ausländischen Filmemachern diskutiert. Alle Filme sind Koproduktionen und von 2008 - 2011 im Rahmen des Programms ANSICHTSSACHE entstanden. Das Programm ist Bestandteil einer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit zur Förderung der Völkerverständigung. Durch die Initiierung eines interdisziplinären und interkulturellen Dialogs zwischen jungen Schriftstellern aus Leipzig und internationalen Filmhochschülern entstehen spannende Kurzfilme, die die Sichtweise einer jungen Generation spiegeln. Partner von ANSICHTSSACHE auf deutscher Seite sind: die Robert Bosch Stiftung, die Mitteldeutsche Medienförderung, die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, der Filmverband Sachsen und das Deutsche Literaturinstitut Leipzig. Informationen zu ANSICHTSSACHE und den anderen Projekten von OSTPOL auf www.ostpol-leipzig.de Premiere Cottbus 2011 19 Gesichter der DEFA Fotografien von Sandra Bergemann Sonderausstellung in den Technischen Sammlungen Dresden – 10 Jahre Museumskino „ERNEMANN VII B“ FILMGESCHICHTE von MAREN DOSE 20 Am 4. Oktober 2002 flimmerte der erste Spielfilm über die Leinwand des Museumskinos „ERNEMANN VII B“: „Nosferatu“ – ein Stummfilmklassiker von Friedrich Wilhelm Murnau. Die erste Filmreihe war eröffnet und das jüngste Programmkino im Dresdner Osten gegründet. Sogleich wurde das Credo der Kinomacher deutlich: besondere Filme mit einer besonderen Geschichte zu zeigen. Es sollten außerdem die legendären Kinomaschinen „ERNEMANN VIIB“ aus dem Sammlungsbestand des Museums zum Spielen gebracht, der Kinoraum, der mit der Dauerausstellung zur Kinematografie entstanden war, belebt und Cineasten angelockt werden. Das ist offenbar gut gelungen, denn das Kino hat sich in der Dresdner Kinoszene etabliert und zählt inzwischen zu den Geheimtipps für den einen oder anderen alten oder auch DEFA-Film. Filmwissenschaftliche kurze Einführungen vor jedem Film und die eigentümliche Atmosphäre des Ortes - heute Museum, früher Kamerafabrik, wo die „ERNEMANN VII B“ konstruiert, gebaut und in die Welt geschickt wurde – machen das Kino einzigartig. Nun feiert das kleine nostalgische Museumskino seinen 10. Geburtstag und lädt ein zu einer eindrucksvollen Schau mit „Gesichtern der DEFA“ von Sandra Bergemann, zu Filmen und Gesprächen mit Schauspielern und Filmschaffenden und zu Wunschfilmabenden. Ostdeutsche Filme aus 6 Jahrzehnten von 1947 bis 1999 stehen im Programm. Auch bedeutende Dokumentarfilme finden dort ihren Platz. Zwei Filmabende sind dem DEFA-Trickfilmstudio Dresden und seinem Schaffen in vier Jahrzehnten gewidmet. Gefeiert wird am 5. und 6. Oktober mit den Lieblingsfilmen des Kinos: „Karla“ und „Karbid und Sauerampfer“ und den Gästen Marita Böhme und Herrmann Zschoche. Kino zu machen und am Leben zu halten, kostet viel Geld, erfordert Beharrlichkeit, Geduld und Leidenschaft und ist ohne engagierte Unterstützer nicht möglich. Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich dem Progress Filmverleih, der DEFA-Stiftung und dem DIAF für langjährige Unterstützung und die Förderung dieses Jubiläumsprogramms. Dank an alle Helfer vor und hinter der Leinwand und in der Dresdner Kinoszene. Und Dank unserem Publikum. Bleiben Sie uns treu! Für viele in Deutschland sind und bleiben sie Ikonen, Hauptdarsteller in zahlreichen Erinnerungen an Kindheit, Jugend und Alltag: Armin Mueller-Stahl, Angelica Domröse, Gojko Mitic, Rolf Hoppe, Jutta Hoffman, Michael Gwisdek. DEFA-Schauspieler Michael Gwisdek Die Berliner Fotografin Sandra Bergemann hat von 2002 bis 2008 über 40 Charakterdarsteller des DEFAFilmstudios porträtiert, die heute ebenso ihren Platz im deutschen Film und Fernsehen innehaben wie damals. Eine Auswahl von 40 Bildern ist noch bis zum 11. November in den Technischen Sammlungen Dresden zu sehen. „Gesichter der DEFA“ ist alles andere als ein Ostalgie-Projekt. Vielmehr zeigt es einen entschieden gegenwartsbezogenen Blick auf die deutsche (Film-) Vergangenheit, künstlerisch, dokumentarisch und enzyklopädisch zugleich. Bergemanns sicheres Feingespür führt die Schauspieler an vertraute Orte, die eine persönliche Verbindung zu deren Leben haben. Dadurch gelingt es ihr, die Nähe zu den Porträtierten spürbar in ihren Fotos festzuhalten. DEFA-Schauspieler Rolf Hoppe Ergänzt werden die Porträts durch kurze Statements, in denen die Schauspieler von ganz persönlichen Erfahrungen aus ihrem (Arbeits-)Alltag berichten. 2008 erschien der aufwendig gestaltete Bildband, begleitet von Interviews und fotografischem Archivmaterial der großen Filme der Protagonisten, ebenfalls unter dem Titel „Gesichter der DEFA“. 16./17. November 2012, 20 Uhr Der Tangospieler DDR 1991, R: Roland Gräf, B: Christoph Hein FILMAUSWAHL 19. Oktober 2012, 20 Uhr Martha (Dokumentarfilm) DDR 1978, R: Jürgen Böttcher Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner (Künstlerporträt), DDR 1984, R: Jürgen Böttcher 14. Dezember 2012, Museumskino-Wunschfilmabend Jadup und Boel, 18 Uhr DDR 1988, R: Rainer Simon, Der verlorene Engel, 20 Uhr DDR 1971, R: Ralf Kirsten 20. Oktober 2012, 20 Uhr Winter adé (Dokumentarfilm) DDR 1988, R: Helke Misselwitz 15. Dezember 2012, 18 Uhr Wunschfilmsieger Metropolis Deutschland 1927, R: Fritz Lang, D: Thea von Harbou, Restaurierte Fassung von 2010 2. /3.November 2012, 20 Uhr Levins Mühle DDR 1980, R: Horst Seemann 15. November 2012, 20 Uhr DEFA-Studio für Trickfilme 1955 -1990: Die 1970er und 1980er Jahre 30. November/1. Dezember 2012, 20 Uhr Herr Zwilling und Frau Zuckermann BRD 1998/1999, R: Volker Koepp Kontakt: Technische Sammlungen Dresden Museumskino „ERNEMANN VII B“ Junghansstraße 1-3, 01277 Dresden, Die - Fr 9 bis 17 Uhr, Sa/So/Feiertag 10 bis 18 Uhr, Kartentelefon: 0351/4887272, www.tsd.de Geschäftsmodelle für eine digitale Zukunft Bekannte Experten und ein interessiertes Fachpublikum trafen sich am 26./27. 9. 2012 zum diesjährigen Mitteldeutschen Zukunftskongress forward2business 2012 im Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halle (Saale). Mit einer spannenden und angeregten Diskussion zum Thema „Urheberrecht im digitalen Zeitalter“ wurde die elfte Auflage des Kongresses nach einem Empfang am Vorabend in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt eröffnet. Neben dem Urheberrecht widmete sich forward2business 2012 insbesondere Vertriebsformen und der innovativen Vermarktung im digitalen Zeitalter. Den Diskussionen und Ausführungen der insgesamt 17 Panelteilnehmer und Referenten folgten mehr als 100 Teilnehmer. forward2business ist die Plattform für Experten, Ideengeber, Unternehmer und den Nachwuchs, Projekte, Ideen sowie Strategien vorzustellen, zu analysieren und zu diskutieren. Der Mitteldeutsche Zukunftskongress forward2business 2012 ist eine Veranstaltung des International Academy of Media and Arts e.V. (IAMA) im Auftrag des SachsenAnhalt Medien e.V. (SAM). Kontakt: International Academy of Media and Arts e.V. Mansfelder Straße 56, 06109 Halle (Saale) www.forward2business.de v.l.n.r.: Mike Riemenschneider (Kongressleiter), Tony Loeser (Vorstand der International Academy of Media and Arts e.V. , Geschäftsführer MotionWorks GmbH), Manfred Schmidt (Geschäftsführer MDM), Marco Tullner (Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt), Martin Heine (Vorstandsvorsitzender des Sachsen-Anhalt Medien e.V.), Alexander Thies (Vorstandsvorsitzender Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen sowie Vorstandsvorsitzender der International Academy of Media and Arts e.V.) FILMVERTRIEB 11. Mitteldeutscher Zukunftskongress forward2bussiness 2012 – Pressemitteilung 21 Kurt Maetzig 1911-2012 Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazideutschland, Sowjetische Zone Deutschlands, DDR, Bundesrepublik Deutschland FILMEMACHER von MICHAEL LACHMANN 22 Diese Zeitabschnitte allein wären schon einen Filmstoff wert. Ein Leben in sechs Gesellschaftssystemen ist in der Draufsicht für Außenstehende wie ein Film für sich. „Ich bin nie Spezialist für ein bestimmtes Genre gewesen, ich habe immer gern ein Fenster aufgestoßen. Ich glaube, ich habe viele Anstöße gegeben – sie aber eigentlich nie zur Vollendung gebracht“, sagte er 1977 über seine Arbeit. Nachdem er, halbjüdischer Abstammung, die Nazizeit überlebt hatte, stürzte er sich nach Kriegsende in jene Welt, die ihn von Jugend an begeistert hatte. Den Film. 1946 Mitbegründer der DEFA und der Wochenschau „Der Augenzeuge“. Bis heute bei Progreß wertvolle O-Tonquelle und Zeugnis einer Zeit, als das Fernsehen noch fern war. 1947, ein Jahr nach Staudtes „Die Mörder sind unter uns“, dem ersten DEFA-Spielfilm, verfilmt Maetzig mit „Die Ehe im Schatten“ das Schicksal des von den Nazis in den Selbstmord getriebenen populären Schauspielers Joachim Gottschalk. Entstanden nach Hans Schweikarts Novelle „Es wird schon nicht so schlimm“. In allen vier Sektoren lassen die jeweiligen Stadtkommandanten in der ehemaligen Reichshauptstadt wegen der Nachhaltigkeit dieses Filmthemas eine gleichzeitige Premiere zu. Ein Vorgang, der sich im geteilten Berlin erst in der DDR-Endzeit wiederholen sollte, als Loriot sich geschickt gegen SED-Kulturfunktionäre durchzusetzten verstand. Der Pragmatiker Maetzig avancierte 1954 zum Gründungsrektor der ersten deutschen Filmhochschule und achtete peinlich darauf, dass die Eleven nicht durch Westberlin fuhren, um sich die neuesten italienischen und französischen Filme anzusehen. Einige haben es trotzdem gemacht. Wer als bürgerlich galt, damals ein Stigma in der SED-Diktatur, und sich womöglich 1956 auch noch mit Imre Nagy und den Budapester Arbeitern solidarisierte, flog auch von der Hochschule. Lange nach der Wende sind sich das älteste Mitglied der Berliner Akademie der Künste (Maetzig) und der seinerzeit deshalb exmittierte und später von einem anderen Rektor wieder hineingeholte talentierte Dokumentarfilmer (Junge), ebenfalls Akademiemitglied, mit Milde begegnet. Man kann heute und konnte auch schon zur DDR-Zeit zu einigen Filmen Maetzigs sehr wohl in künstlerischen Fragen kritischer Meinung sein, sind sie doch von Höhen und Tiefen, Fehlern und von Sentimentalität gezeichnet. Hinzu kam nach der Wende die Möglichkeit, sich zu der verordneten und selbstgewählten Propaganda in einigen seiner Filme analytisch frei zu äußern. Dennoch ist die Vielfalt seiner angerissenen Spielwiesen bis heute von Interesse. Die Thälmann-Filme etwa und die gezielte Fälschung der Thälmann-Biografie in der DDR. Künstlerisch Raimund Schelcher im LPG-Loblied „Schlösser und Katen“. Auch im „Lied der Matrosen“ sieht man junge Schauspieler, die später im anderen Fach sehr erfolgreich wurden. Auch die Komödie „Vergeßt mir meine Traudel nicht“ mit Eva-Maria Hagen ist anzuführen oder der Science-fiction-Film „Der schweigende Stern“. Die Crew war international zusammengesetzt und wie ein Kuriosum wirkte in der DDR damals die Tatsache, dass die im Alltag gebetsmühlenartig verkündete „führende Rolle der Sowjetunion“ in der Mannschaftshierarchie der DEFA-Film-Raumkapsel überhaupt keine Rolle spielte. Nach dem Mauerbau geriet Maetzig kurzzeitig in eine Schaffenskrise und sollte Jahre später seinen wichtigsten Film drehen – ungeahnt und durch die Umstände forciert. In „Das Kaninchen bin ich“ karikiert er bescheiden die politische Willkür in der DDR. Seinerzeit eine Wucht. Dieser Film sowie die ganze Jahresproduktion der DEFA wurden nach dem 11. SED-Plenum 1965 verboten – getreu dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“ Die Mitschnitte aus der SED-Zentrale, auch zu diesem Komplex, die heute zugänglich sind, machen das Ausmaß der menschenverachtenden und heuchlerischen Haltung der SED gegen andersdenkende Menschen deutlich. In den 80ern wurde er Chef des Nationalen Spielfilmfestivals in Karl-Marx-Stadt. Vorher stand er schon der Internationalen Filmklubbewegung vor. Gewiß mehr abgeschoben, aber die Arbeit hat ihn ausgefüllt, weil er vieles weitergeben konnte. Selbst als 1987 Maetzigs Autobiografie erschien, wurden seine Beschreibungen des politischen Klimas und das Filmverbot von 1965 herausgestrichen. Seine bittere Erkenntnis nach 1989: „Wie könnten wir heute dastehen, wenn damals Biografien, und es waren viele, durch die SED nicht gebrochen worden wären und wir uns vom Stalinismus, seinen Varianten und Epigonen und der Stagnation gelöst hätten.“ In einem Nachruf wurde Maetzig als Jahrhundertregisseur bezeichnet. So wie ich ihn kenne, hätte er sich das verbeten. Der Vergleich ist zu weit gegriffen, denn was wären dann Lang, Murnau, Rosselini, Fellini, Bergman, Wajda u.a. Maetzig ist mit zunehmendem Alter allerdings zum wichtigen Jahrhundertzeitzeugen geworden, das trifft eher die Wahrheit, bei klarem und schar- fem Verstand bis zuletzt und es war ein Genuss, sich mit ihm zu unterhalten und an seinem Wissen teilzuhaben. Auch bei seinen ironischen Vergleichen mit Heesters und Geschonneck. Der kürzliche Tod dieses Regisseurs war den ARD- und anderen Fernsehstationen zwar die Meldung wert, aber einen seiner Filme nochmal zu zeigen, schien den Programmverantwortlichen nicht die Mühe wert. Für mich als Gebührenzahler eine schwache Leistung. Denn seine Filme bleiben befragbarer Teil des seit 1990 nunmehr gesamtdeutschen Filmerbes. Vor allem für jüngere Generationen. Kurt Maetzig wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beigesetzt. „Den Menschen...in Bezug zur gesamten Welt zu setzen – das ist ja gerade der Sinn des Films Für den Dresdner Dokumentarfilmer Dr. Günter Eiselt könnte dieser Gedanke Tarkovskijs leidenschaftlicher Antrieb gewesen sein. Wenn auch nicht gleich zur gesamten Welt, so setzte er seine Protagonisten doch stets in Bezug zu ihrem lokalen Umfeld. Bei einem Besuch vor Jahren arbeitet Günter gerade an 10 NorwegerInnen-Porträts. Auf dem 16mm-Schneidetisch zeigt er mir Ausschnitte einer traditionellen Beerdigung in einem abgelegenen Fjord: wie ein Wiegenkind wird ein Sarg in einer Traktorschaufel zu Tale gefahren. Diese dokumentarische Beobachtung des Lebenszyklus faszinierte ihn. Die filmische Diskussion sollte eine unserer letzten Begegnungen gewesen sein. Den Film konnte er nicht mehr fertig stellen und mit anderen teilen. Am 30. Juni verstarb Dr. Günter Eiselt nach langer Krankheit. Auf eigene Faust ist er mit seiner ARRI SRII Kamera viel unterwegs gewesen, oft mit dem selbstgebauten Segelboot in Norwegen. Mit seiner vorbehaltlosen Art gewann er dort seine Protagonisten, flog mit ihnen auf Bohrinseln oder stieg zu entlegenen Bergbauernhöfen auf. Dieser Herausforderung stellte sich Günter nicht als Rentner, sondern neugieriger (Filme)Macher. Gerade da sein filmisches Werk – überwiegend über Menschen aus Dresden – ohne wirtschaftlichen Auswertungsdruck auf hohem „Film“-Niveau entstand, hat seine Heimatstadt auch einen Fotohistoriker („EXAKTA“ ,2001) und Chronisten verloren. Sein Blick fiel auf tanzende Polizisten („The Entertainer“, 1994), einheizende Maschinisten („Enrico mach Dampf!“, 1998) oder schlagzeugende Dixieland-Architekten („Rambling my way“, 1999). Seine ausschließliche Nutzung von Zelluloid ist in der digitalen Medienwelt „etwas ganz Besonderes, denn damit sind seine Filme Zeitdo- FILMEMACHER Zum Tod von Filmemacher Dr. Günter Eiselt von HAGEN SCHÖNHERR Günter Eiselt mit seiner Frau in Norwegen kumente, die auf Negativ oder Positiv auch noch in 100 Jahren erhalten sind“, schrieb mir Kameramann Thomas Beckmann. Der filmische Weggefährte Eckart Reichl erinnert, dass Günter „große Freude daran hatte, seine Protagonisten hochleben zu lassen“. Die Leidenschaft fürs Fotografieren entdeckt Günter als Autodidakt mit der Exakta im Fotoclub seines Geburtsorts Altenburg. Als Lehrling für Feinmechanik wirkt er im Betriebsfilmklub Carl Zeiss Jena mit. Das Studium der Regelungstechnik bringt ihn Ende der 1950er Jahre nach Dresden. Dort sind die Professoren während der Vorlesung sein Fotomotiv. Dadurch fällt er seiner späteren Frau Elisabeth auf. Es folgen Dissertation und langjährige Lehrtätigkeit am späteren Informatikinstitut der TU Dresden. Nach dem Fall der Mauer nutzt er den Vorruhestand, um sich ganz dem Film zu widmen. Sein aufrichtiges Interesse am Filmnachwuchs habe ich immer bewundert. Die Besuche bei Günter werden mir fehlen, seine Neugier in Erinnerung bleiben: „Na, wie geht es Ihnen? Was macht Ihr Film? Erzählen Sie mal!“ 23 „Ich brauche eine Figur zum Anfassen“ Kurt Weiler: Die Kunst des Puppenanimationsfilms LITERATUR von VOLKER PETZOLD 24 „Selbst die Liebe habe nicht mehr Menschen zu Narren gemacht als das Grübeln über das Wesen des Geldes.“ Dieser von Karl Marx zitierte Ausspruch eines englischen Abgeordneten aus dem 19. Jahrhundert fällt am Ende des zweiten „Nörgel“-Filmes von Kurt Weiler aus dem Jahre 1968. Leider unterließ es der Regisseur, das treffende Zitat von einem seiner im Film agierenden „Frühmenschen“ einem fachdümpelnden Gelehrten an die Stirn zu nageln, um nicht zuletzt den heutigen Zuschauern bildhaft nahezubringen, welch dummes Zeug in gegenwärtigen Zeiten von Finanzkrisen und Wirtschaftsnöten zuweilen über den Begriff und den Ursprung der wohl wichtigsten politökonomischen Kategorie erzählt wird. Ansonsten mangelt es den drei Filmen über den Grübler „Nörgel“ und seine Söhne (1967-1969) mitnichten an Deftigkeit und Sinnlichkeit, um mit Hilfe des Puppentricks und kleiner Storys wirtschaftsgeschichtliche Zusammenhänge zu erläutern, wenngleich der gute alte Marx etwas arg strapaziert wird. Doch wo sonst hört man heute noch etwas von der Arbeitswerttheorie ...?! Alle drei Film-Teile sind mit 17 weiteren Beiträgen sorgfältig untergebracht auf zwei DVDs, die jüngst vom DIAF bei absolut MEDIEN Berlin herausgegeben wurden. Damit wird endlich einem breiteren Kreis von Interessierten ein nicht unerheblicher Ausschnitt aus dem Werk eines der wohl bedeutendsten Animationsfilmregisseure Nachkriegsdeutschlands nahegebracht, ergänzt durch ein kenntnis- und detailreich verfasstes Beiheft. Die Auswahl umfasst einen gut gewählten, repräsentativen Querschnitt aus dem Werk des Künstlers und schlägt zugleich einen historischen Bogen von dessen Anfängen um 1952 bis zum Spätwerk Mitte der 1980er Jahre. Deutlich wird in den meisten der Filme die philosophische und politische Wach- und Interessiertheit des Regisseurs, der sich immer an seiner selbstgewählten Heimat DDR sowie ihrem weltanschaulichen Anspruch rieb und sich im Aufgreifen aktueller Themen an den anspruchsvollen Diskursen beteiligte wie im bereits oben genannten Titel oder mit der Demaskierung von nationaler Kriegseuphorie und Eroberungslust in „Heinrich der Verhinderte“ (1965). Wenn allerdings in „Der Apfel“ (1969) die Darstellung der Zwiespältigkeit menschlichen Erkenntnis- und Forschungsdranges in der Geschichte heute gerade noch plausibel wird, so sind die geistig-inhaltlichen Intentionen bzw. der philosophische Gehalt von „Floh im Ohr“ (1970, „Konvergenztheorie“) oder auch von „Ein gewisser Agathopulus“ (1979) heutzutage nur mehr schwer nachvollzieh- bar. Immer aber bestechen diese Filme durch eine außerordentliche ästhetische Kraft in Bild, Wort und Ton, durch Stilisierung und überraschende Formgebung mit surrealen Tiefen, nicht zuletzt über originell eingesetzte Materialien bei Puppen und Bauten, durch klug einbezogene und gesprochene Texte sowie durch feinfühligen Musikeinsatz und raffinierte Geräuschkulissen bei selbstverständlich perfekt beherrschtem filmischem Handwerk in Kamera, Animation und Montage. Weiler „bediente“ sich hervorragender ostdeutscher Vertreter der Theater-, Kunst-, Musik- und Autorenszene, allen voran Achim Freyer, Alfred Thomalla, Einar Schleef, B. K. Tragelehn, Heinz Kahlau, Günter Sommer, Friedrich Goldmann. Und so ist man einmal mehr verblüfft darüber, was künstlerisch in der oft beschworenen Enge der DDR so alles möglich war (wenn auch nicht alle Filme des Filmemachers unbeschränkte Aufführungsmöglichkeiten hatten!), bestes Beispiel hierfür gewiss „Die Suche nach dem Vogel Turlipan“ (1976), in dem bodenständige Haus-Utensilien wie Malerpinsel, abgesägte Klobürsten, Lumpenreste und Porzellanscherben als Kulissen zur Versinnbildlichung von Exotik und Ferne herhalten müssen – ein besserer Kontrast zur Darstellung der Ambivalenz des Lebens in der DDR lässt sich kaum herstellen. Kurt Weiler bei der Arbeit 1969 Sehr schön widerspiegeln beide digitale Scheiben zudem die Spannbreite in Weilers Beherrschung aller Metragen. Wenngleich ihm ein abendfüllender Animationsfilm nicht vergönnt war, so reicht doch „Das Wintermärchen“ nach Shakespeare (1972) mit seinen fast 40 Minuten an die Langmetrage heran und ist gleichzeitig ein hervorragendes Beispiel für den atemberaubenden Gebrauch von stilistischer Verknappung in Bauten wie Figuren. Gleichzeitig kann man sich an einigen, im Bonus-Material enthaltenen Werbefilmen ergötzen, wo sich der Regisseur auch in der Verknappung der Zeit übte und dennoch die Botschaften in interessante, zuweilen freche Sujets einzupacken vermochte. Eine gelungene Ergänzung bieten überdies die zwei Kinderfilme, und last but not least ein viertelstündiger Zusammenschnitt von Ausschnitten aus zwei Interviews, die Kurt Weiler für Marion Rasche (1997, 2002) und Ralf Schenk (2001) gab. Leider viel zu kurz ausgewählt, denn gerade im Zusammenspiel mit dem Text im Booklet erschließt sich so ein ungemein reiches Leben mit vielen Details zur Werkentstehung und einer ganzen Menge spannender Fragen. Kurt Weiler: Die Kunst des Puppenanimationsfilms Herausgegeben vom DIAF, absolut Medien GmbH, 2012, ISBN 978-3-89848-390-2, Preis: 24,90 EUR, www.absolutmedien.de Von Filmen und Raumkonstruktionen Aus der Tiefe des Raumes kommt John Wayne geritten. Der Raum ist tief, ist weit – es ist die grandiose Westernkulisse des Monument Valley, des John-Ford-Country. Filmstill aus „The Searchers“ von 1956. Die Umschlaggestaltung des Buches ist Beispiel wie Programm, Leitmotiv dieses kunsttheoretischen Lesebatzens der besonderen Art. Fünf große Themenkomplexe der Auseinandersetzung mit filmischer Raumkonstruktion thematisieren die Theoriegeschichte der Kinematographie. „Historische Perspektiven und aktuelle Methoden“ als Untertitel verdeutlichen die Intentionen der 16 Autoren, allesamt profunde Kunst-, Musik-, Literatur, Film- und Medienwissenschaftler: Methodische Voraussetzungen einer kunsthistorischen Filmanalyse in der Auseinandersetzung mit den Disziplinen Film- und Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft, inbegriffen Fallstudien und theoretische Untersuchungen vom Beginn der Filmkunst bis zur Gegenwart. Die Lektüre des Buches in ihrer wissenschaftlichen Schwergewichtigkeit, basierend auf grandiosen, bis Rudolf Arnheim zurückreichenden Analysen, versteht sich eher als Studienmaterial denn als Lesestoff und verlangt auch dann dem filminteressiertesten und aufgeschlossensten Rezeptienten nicht nur einiges ab. Film als Raumkunst Schüren Verlag, Marburger Schriften zur Medienforschung [23], 368 Seiten / 200 Abbildungen Preis: 38,00 EUR, ISBN 978-3-89472-725-3 LITERATUR von KARL KNIETZSCH 25 Socken mit Rhombenmuster Filme aus dem Deutschen Hygienemuseum Dresden von UWE ROHLAND LITERATUR Nicht in bewegten Bildern, statisch – aber den Betrachter berührend – zeigt eine Sonderausstellung im Deutschen Hygienemuseum den Menschen, Frau und Mann, in seiner Ganzheit, aber doch halbiert, zwei Seiten eines Ganzen: die berufliche und die private Seite. In seiner Arbeitskleidung (respektive Uniform), und locker und frei, in weniger einengenden Kleidern – einmal sogar ganz nackt („Entweder Fliege oder gar nichts.“) Die Arbeitskleidung, so sagen viele der Fotografierten in Deutschland, Japan und anderen Ländern, „hebt“ – und wie! Man sieht es ihnen an. Die neue Schau „Kleider machen Leute“ der berühmten Fotografin Herlinde Koelbl ist ein Besuchermagnet geworden, und sie eint alle Altersgruppen vor den meist großformatigen Bildern. 26 Wie aber ist das nun mit den bewegten Bildern vom Menschen in seiner Zeit, in seinem geistigen und vor allem auch körperlichen Wohlbefinden? Seit fast einhundert Jahren sammelt man im Hygienemuseum Dresden auch bewegte Bilder zur gesundheitlichen Aufklärung und Wissensvermittlung. Im Laufe der Zeit haben sich die Themen vervielfältigt, auch verändert. Verständlicherweise – was mal ein Tabu war, ist heute keines mehr. Nach 1989 umfasste die Filmsammlung rund 60.000 Meter Filmmaterial in Schwarz-Weiß und Farbe, das in 236 Büchsen gelagert war. Nun erschien, nach dem Projekt „DEFA-Gesundheitsfilme als wichtige Quelle der Geschichte“ (2007/2008) die Publikation „Kamera! Licht! Aktion!“, ein kommentierter Bestandskatalog mit Essays zu Schwerpunkten der Sammlung, der eine DVD mit 16 Filmbeispielen beigegeben ist. Lauflänge ca. zwei Stunden. Die Kapitel des Buches (u.a. „Vom Jahrmarktsspektakel zum Aufklärungsinstrument“, „Wer lässt sich schon gerne belehren?“) sind ebenso anschaulich bebildert wie das Verzeichnis des Filmbestandes. Die „sozialhygienischen“, aufklärerischen und medizinischen Themen sind weit gefächert. Ein Mann erleidet einen Herzinfarkt, als er zusammenbricht, sieht man, dass er Socken mit einem Rhombenmuster trägt. Ein Film mit Vorschlägen für eine gesündere, menschen-freundlichere Lebensweise: Lässt sich Arbeit besser organisieren? Lässt sich vernünftiger leben? „Musste das sein?“ ist 1964 im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme entstanden; da wurden im Auftrag des Museums die meisten der gesammelten Filme gedreht. „Krebs!“ (1930), ein Stummfilm mit künstlerischen Schriftinserts im Stil der Zeit, Bild und Text: eine Einheit – funktioniert auch heute noch als Aufklärungsfilm zu einem leider immer noch aktuellen Thema. „Großalarm bei Kundi“ (1967) zeigt die Zahnbürstendiebe Tropfnase, Stinkfuß und Faulzahn in einem Kindergarten, aber das lustige Maskottchen des Hygienemuseums, Kundi, bringt seine Helfer Wasser und Seife auf deren Spur, die Mieslinge wieder davonzuspülen. So wurde gesundheitliche Aufklärung schon für kleinere Kinder möglich. Es gibt auch einige etwa einminütige Spots, die für die Werbesendung „Tausend Tele-Tips“ im DDR-Fernsehen produziert wurden. „Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz“ propagiert ein Film von 1975 und begibt sich auf kuriose Abwege: „Meine Hand für mein Produkt!“ als Losung für die Arbeit in den Küchen der Großbetriebe; aber wer isst schon gerne – auch 2012 noch – in Kantinen? Ein sensibler Kurzfilm beschäftigt sich mit der „Eingliederung hirngeschädigter Kinder und Jugendlicher“ in geschützten Werkstätten bzw. Betriebsbereichen (1978). Schließlich „Mann und Frau intim“, mit Dr. Siegfried Schnabl (1988), der einige der Themen in dem zum DDR-Bestseller gewordenem Buch des Sexualaufklärers in einem halbstündigen Kinofilm aufbereitet. Ein Ehepaar Mitte der 30 begibt sich in einer für DDR-Verhältnisse traumhaften Wohnung auf die Suche nach Antworten, die es für sich selbst im „Intimbereich“ sucht. Und findet?.... Ein paar Diskrepanzen gibt es zwischen dem Buch und der Filmauswahl: Zu einigen der Themen hätte man gern das Filmbeispiel gesehen – zum Beispiel den wirklich ersten Film über Homosexualität in der DDR, „Die andere Liebe“, eine Dokumentation von 1988. Ein Jahr vor dem Spielfilm „Coming out“ von Heiner Carow. Bei der Bilderausstellung von Herlinde Koelbl scheint sich, fürs Erste – ein Kreis zu schließen: vollendete Fotografien – statisch und dennoch bewegt und bewegend: im Mittelpunkt die Menschen. „Kamera! Licht! Aktion !“ Filme über Körper und Gesundheit 1915 bis 1990 Hrsg.: Susanne Roeßiger und Uta Schwarz für das Deutsche Hygiene-Museum Sandstein-Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-36-9, Preis: 18,90 EUR Sachsen-Anhalt beschließt Mittelerhöhung für die MDM Das Land Sachsen-Anhalt hat für 2012 und 2013 eine Erhöhung seines Anteils am Förderetat der (MDM um jährlich 250.000 EUR beschlossen. Damit stellt das Land der MDM insgesamt ca. 2,8 Mio. EUR für Filmund Medienproduktionen zur Verfügung. Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt: „Diese Aufstockung ist zunächst ein Inflationsausgleich, denn der Betrag war seit Gründung der MDM 1998 unverändert. Der jährliche Kulturetat in Sachsen-Anhalt liegt bisher bei ungefähr 85 Mio EUR. Auf jeden Förder-Euro kommen zwischen zwei und vier EUR, die von den Filmschaffenden in den regionalen Wirtschaftskreislauf zurückfließen. Durch die Arbeit der MDM konnten prestigeträchtige Projekte nach Sachsen-Anhalt geholt werden. MDM Geschäftsführer Manfred Schmidt sieht in der Mittelerhöhung „einen wichtigen Schritt, um angesichts steigender Produktionsbudgets und der hohen Zahl an Anträgen ein verlässlicher Partner für die Medienwirtschaft zu bleiben.Die Erhöhung der Mittel wird helfen, auch künftig attraktive Projekte mit guten Effekten in Mitteldeutschland zu realisieren.“ Sachsen-Anhalt ist neben den Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie MDR und ZDF Gesellschafter der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH. www.mdm-online.de CYNETART Festival CYNETART Festival, vom 15. bis 21.11.2012 im Festspielhaus Hellerau, Motorenhalle, Bon Voyage, Altes Wettbüro, Club64 - Dresden CYNETART ist ein internationales Festival für Medienkunst und digitale Kultur. Es vereint neuartige, interaktive Kunstinstallationen, audiovisuelle Performances, aktuelle Positionen der elektronischen und experimentellen Musik sowie Workshopangebote rund um das Thema der Entwicklung digitaler Kultur. CYNETART versteht sich als Experimentierplattform für Künstler aller Disziplinen, die mit neuen Technologien arbeiten und somit Kunst und Ideen für unsere Zukunft generieren. Die diesjährige Festivalausgabe wird das Publikum an sechs Tagen aktiv in die Kreationsprozesse einbeziehen und einen Nährboden für ein alternatives Verständnis neuer Technologien bieten. Künstler, Aktivisten, Querdenker, Wissenschaftler, Allrounder – CYNETART bietet viel Raum für kreative Begegnungen und interdisziplinären Austausch auf allen Ebenen. http://cynetart.de SPOT Filmnächte am Elbufer mit Besucherrekord Die Filmnächte am Elbufer feiern einen neuen Besucherrekord! Der alte Rekord vom Jahr 2008 wurde einem verregneten Juli zum Trotz weit übertroffen: 178.500 Besucher kamen zwischen dem 30. Juni und dem 1. September ans Elbufer, das sind 16.000 mehr als noch im Vorjahr! Somit strömten 2012 insgesamt 74.000 Kinofans vor die Großbildleinwand, die Konzerte zogen in diesem Jahr sogar 104.500 Musikliebhaber an. Unangefochtener Spitzenreiter dabei die Band „die Ärzte“, die an drei restlos ausverkauften Tagen 36.000 Besucher anzogen. Bereits im bisherigen Rekordjahr 2008 waren sie mit zwei Auftritten und 24.000 Fans maßgeblich am Rekord beteiligt. www.filmnaechte.de Studenten Oscar in Silber für „Von Hunden und Pferden“ Der Leipziger Nachwuchsregisseur Thomas Stuber wurde am 9. Juni für „Von Hunden und Pferden“ mit dem internationalen Studenten‐Oscar in Silber in der Kategorie „Foreign Language Film“ ausgezeichnet. Der zweite ausgezeichnete deutsche Kurzfilm „Die Schaukel des Sargmachers“ (Regie: Elmar Imanov, Internationale Filmschule Köln) erhielt den Preis in Bronze, der britische Film „For Elsie“ (David Winstone) gewann Gold. „Von Hunden und Pferden“ erzählt die Geschichte des Mittfünfzigers Rolf und seines Hundes Piet. Als der Tierarzt die Diagnose Hüftgelenksdysplasie stellt, bricht für Rolf eine Welt zusammen. Das Einzige, was Piet retten könnte, sind künstliche Gelenke. Aber der arbeitslose Rolf hat keine Ahnung, wo er die 3.000 EUR für die Operation hernehmen soll. Er versucht alles, um seinen einzigen Gefährten zu retten. Mit seinem alten Bekannten Pferde‐Schäfer begibt er sich auf die Leipziger Pferderennbahn und setzt alles auf eine Karte. www.departuresfilm.de „Filmisches Erbe“: FFA fördert ab sofort Digitalisierung von Content Die FFA fördert ab sofort die Digitalisierung von Filmen, die dem nationalen Filmerbe zuzurechnen sind. Die Höchstfördersumme pro Film beträgt 15.000 EUR, ein Antragsteller kann bis zu 10 Filme innerhalb eines Jahres gefördert bekommen. Grundsätzlich gilt: Es können nur programmfüllende Filme gefördert werden, die im Kino ausgewertet wurden sowie filmhistorisch und künstlerisch von besonderem Wert sind. Antragsberechtigt sind die jeweiligen Inhaber der deutschen Rechte. Auf Initiative des FFA-Präsidiums hat der FFA-Verwaltungsrat für dieses Jahr bereits bis zu 1 Mio. EUR im Haushalt der FFA für die Digitalisierung von Content bereitgestellt. Unter Einbindung von Sachverständigen aus der Branche wurden anschließend die Rahmenbedingungen und Förderkriterien aufgestellt. www.ffa.de 27 SPOT Gedichtfilm-Wettbewerb bis 15.10.2012 Für den von der in Leipzig ansässigen Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik ausgeschriebenen GedichtfilmWettbewerb „Worte sind Boote“, an dem sich bis zum 15. Oktober 2012 Filmemacher aller Couleur, aller Altersgruppen und aller Nationen beteiligen können, stiftet Saxonia Media das Preisgeld für den Erstplatzierten in Höhe von 500 EUR. Insgesamt stehen Preise im Wert von rd. 2.600 EUR für die Wettbewerbsteilnehmer zur Verfügung. Eine Vorjury wählt unter allen Einsendungen bis zu 35 Gedichtfilme aus, die auf einer limitierten DVD veröffentlicht werden. Die Abendjury kürt am 15. November die 5 Hauptpreisträger. Weitere Informationen und ein Beispielfilm unter www.lyrikgesellschaft.de/gedichtfilm-wettbewerb.php 28 Bunte Ansichten gegen braunes Denken Der Verein Blickwerk e.V. setzt sich intensiv mit der Förderung des verantwortungsvollen Medienkonsums und der Medienkunst in Sachsen auseinander. Im Rahmen dieser Tätigkeit führen die Mitglieder des Vereins in diesem Jahr das Projekt „Bunte Ansichten gegen braunes Denken“ durch, das sich mit dem Themenbereich Mut gegen Gewalt, Zivilcourage und Toleranz bzw. des toleranten Umgangs miteinander beschäftigt. Innerhalb einer Projektwoche erarbeiten die Schüler nach einer theoretischen Einführung in das Thema und der Sensibilisierung hierfür ein Konzept zur Realisierung eines Film- und eines Hörfunkbeitrages. Hierbei fließen ebenfalls die persönlichen Erfahrungen der Schüler in das Projekt mit ein; es wird eigenes Handeln in Situationen reflektiert, die tolerantes Handeln erfordern. Im Anschluss daran wird der Film bzw. das Hörspiel gemeinsam gedreht, aufgenommen und geschnitten, sodass am Ende der Projektwoche jeder Teilnehmer die Ergebnisse mit nach Hause nehmen kann. Mit den dabei entstandenen Beiträgen werden die Schüler an Wettbewerben der SLM teilnehmen. Der Verein Blickwerk e.V. sucht nun für das Schuljahr 2012/ 2013 Mittel- und Hauptschulen in Ostsachsen und Dresden, die sich für dieses Projekt begeistern können. Wichtig dabei ist, dass das Projekt nur mit Hauptschülern durchgeführt werden kann (Klassenstufe 7-9). Die Projektwoche müsste im Zeitraum bis 30.6.2013 durchgeführt werden. www.blickwerk.org „Film ab!“ Sächsisches Schülerfilmfestival Bei FILM AB! können Schüler ihre eigenen Filmproduktionen aus Unterricht oder Projektwochen präsentieren. Außerdem warten zahlreiche Preise und spannende Workshops rund um das Thema Film. Das Sächsische Schülerfilm-Festival findet in diesem Jahr am 1. Dezember 2012 in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig statt. FILM AB! ist euer Filmfestival. Bei FILM AB! könnt ihr eure eigenen Filmproduktionen aus Unterricht oder Projektwochen präsentieren. Außerdem warten zahlreiche Preise und spannende Workshops rund um das Thema Film auf euch. Eingereicht werden können alle Filme, die im Schuljahr 2010/2011 und 2011/2012 im Rahmen des Unterrichts, in AGs oder im Rahmen von Projekttagen oder -wochen an sächsischen Schulen entstanden sind. Die Filme müssen von und mit Schülern umgesetzt worden sein. Alle Details samt Anmeldeformular gibt es auf der FILM AB! Webseite unter: www.schuelerfilmfestival-sachsen.de/einreichung „Central Theater“ in Grimma auf dem Weg ins digitale Zeitalter – Oberbürgermeister bittet um Unterstützung Im kommenden Jahr gibt es in Grimma seit 100 Jahren Kinogenuss in der Stadt. Mit der Umrüstung auf die digitale Vorführtechnik kommt das Kino endgültig in der Moderne an. „Jetzt besteht die einmalige Chance aufzurüsten, damit das Kino stabil in Grimma gehalten werden kann“, appelliert Oberbürgermeister Matthias Berger, das Kino zu unterstützen. Berger fügt hinzu: „Wir suchen dringend Unterstützer. Es ist eine einmalige Chance, jetzt auf die digitale Zukunft zu setzen. So eine achtzigprozentige Förderung wird es wahrscheinlich nie wieder geben.“ Grimmas Kino möchte von Zelluloid und Filmrollen auf digitale Filmvorführung umstellen und die analoge Vergangenheit hinter sich lassen. Die Fördermittel von rund 52.000 EUR für die Einführung moderner Computertechnik und Digitalprojektoren wurden Kinobetreiber Thomas Hildebrandt zugesagt. Bis Oktober sollen die analogen Spulen durch bespielbare Festplatten ausgetauscht werden. Knapp 70.000 EUR sind für den Saal 1 im „Central Theater“ in der Nicolaistraße 2 fällig. Die Eigenmittel für die Umstellung betragen 18.000 EUR. Jetzt setzt Thomas Hildebrand auf die Unterstützung der Grimmaer. Die Digitalisierung ist ein klarer Vorteil. Hildebrand gibt zu, dass sie die Qualität enorm verbessert. „Schon jetzt gibt es kaum noch aktuelle Filme auf Rollen zu leihen.“ Bund und Freistaat geben jeweils 21.000 EUR hinzu. Die FFA versprach dem Kino weitere 10.000 EUR. Etwa ein Viertel der Kosten muss Thomas Hildebrand selbst aufbringen. Die Stadt Grimma richtete das Unterstützerkonto ein: Sparkasse Muldental, BLZ: 860 502 00, Konto: 1010 000 060, Stichwort: Kino. Leider können keine Spendenquittungen ausgestellt werden. An der Kinokasse ist eine Spendenbox zu finden. Tel. 03437 / 92 61 102 Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Antragsteller Projekttitel Fördersumme ma.ja.de filmproduktions GmbH „Pfarrer“ Dokumentarfilm 30.000,00 Leipziger Dok-Filmwochen GmbH 55. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 20.000,00 Sandmann GbR „Sandmann im Bienenhaus“ Kurzfilm 18.000,00 Markus Simon „Im Schatten der Messe-M‘s“ Dokumentarfilm 15.000,00 Panda Pictures GmbH „Eine gute Geschichte“ Kurzfilm 12.000,00 Michael Heiderich „Die Abenteuer des Pflaumentoffel“ Drehbuchentwicklung 11.125,00 vitakuben GmbH „Police, Doubt, Fire“ Kurzfilm 7.360,00 Bernd Kilian „Borderline“ Kurzfilm 5.000,00 Luc-Carolin Ziemann „black box“ Filmreihe 4.000,00 D21 Kunstraum Leipzig e.V. „Künstlerkino“ Film- und Gesprächsreihe 3.000,00 AG Kurzfilm e.V. „Fein.Kost – Feine Kurzfilme im Ost“ Deutsch-Tschechisches Kurzfilmprogramm 1.500,00 FILMFÖRDERUNG Projektförderung 2. Halbjahr 2012, Gesamtfördersumme: 126.985,00 EUR Anzeige DER Filmverband Sachsen vermietet: Video-Beamer / Blue Ray-Player / Beta-SP-Player Preise auf Anfrage in der Geschäftsstelle Telefon 0351- 31540-630/-631 Fax 0351-31540-635 www.FILMVERBAND-SACHSEN.de 29 Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) FILMFÖRDERUNG Bewilligte Projekte der dritten Gremiumssitzung vom 18.7.2012 / Gesamtfördersumme: 3.166.800,00 EUR Antragsteller Projekttitel Egoli Tossell Film New GmbH Ivanhoe Abenteuerfilm / R: Iain Softley / Produktion 750.000,00 NFP Media Rights GmbH & Co. KG Besser als nix Dramatische Komödie / R: Ute Wieland / Produktion 400.000,00 42film GmbH Corn Island Drama / R: George Ovashvili / Produktion 200.000,00 Gebrüder Beetz Filmproduktion Berlin Die Kulturakte - Wagner, Pasolini, van Gogh, Beethoven, Leander GmbH & Ko. KG Crime Science / R: diverse / Produktion 155.000,00 accentus music UG Ricardo Chailly - Ein Porträt Dokumentarfilm / R: Paul Smaczny / Produktion 120.000,00 realistfilm Ein Strich aus weißer Tünche Dokumentarfilm / R: Gerd Kroske / Produktion 80.000,00 Arden Film GmbH Yozgat Blues Dramatische Komödie / R: Mahmut Fazil Coskun / Produktion 40.000,00 Vineta Film Neues aus Sarmatien Dokumentarfilm / R: Volker Koepp / Produktion 30.000,00 Frisbeefilms GmbH & Ko. KG Schatten Thriller / R: Maximilian Erlenwein / Produktion Nachwuchs 390.000,00 Walker+Worm Film GmbH & Co. KG Und morgen leben wir wieder Thriller / R: Philipp Leinemann / Produktion Nachwuchs 350.000,00 blauwerk.tv GmbH & Ko. KG Alles wird gut Drama / R: Winfried Bonengel / Projektentwicklung 52.300,00 Sunday Film Produktions GmbH Das Orchester Komödie / R: Jochen Schmidt-Hambrock / Projektentwicklung 49.500,00 Saxonia Media Filmproduktion GmbH App „Coffeeshop“ App-Serie / A: Gerlis Zillgens / Multimedia-Produktion Gebrüder Beetz Filmproduktion Berlin Die Akte Wagner - App GmbH & Ko. KG App / R: diverse / Multimedia-Produktion 30 Fördersumme 100.000,00 60.000,00 Warner Bros. Entertainment GmbH Mann tut was man kann R: Marc Rothemund / Verleih 50.000,00 Farbfilm Verleih GmbH Für Elise R: Wolfgang Dinslage / Verleih 25.000,00 Werkleitz-Gesellschaft e.V. Werkleitz Festival 2013 Sonstige Maßnahmen AG Kino Gilde deutscher Filmkunsttheater Filmkunstmesse Leipzig 2012 Sonstige Maßnahmen 90.000,00 ACE - ateliers du cinéma européens ACE Financing Workshop 2012 Sonstige Maßnahmen 40.000,00 Leipziger DOK-Filmwochen GmbH DOK Training 2012 Sonstige Maßnahmen 35.000,00 Sächsischer Kinder- und Jugendfilmdienst e.V. Schlingel-Matinee/Europäische Filmwochen 2012 Sonstige Maßnahmen 30.000,00 FILMKUNST e.V. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt 2012 Sonstige Maßnahmen 15.000,00 Deutsche Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ KIDS Cluster Sonstige Maßnahmen 100.000,00 5.000,00 Der Medienrat beschloss auf der Sitzung vom 17.9.2012 zwei Projekte mit insgesamt 27.000 EUR zu fördern Projekttitel Hoferichter & Jacobs „Fair Play“ Film- und Fernsehproduktion, Leipzig Dokumentarfilm, Buch und Regie: Andre Berthold ostwärts-film, Crostau „Gagausen, die Nachfahren der Wölfe“ Dokumentarfilm, Buch und Regie: Britta Wulf und Reiner Nagel Bundesweite Einreichtermine zur Filmförderung Mitteldeutsche Medienförderung GmbH Stoff, Projekte, Produktion, Verleih . . . . 11.10.2012 Tel. 0341-269870, www.mdm-online.de Kulturelle Filmförderung Sachsen Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Drehbuch/Projektförderung für 2.HJ 2013 . 1.3.2013 Stipendien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.7.2013 Tel. 0351-8 84 8019, www.kdfs.de Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) Ergänzende Kulturelle Filmförderung . . . . . . laufend Tel. 0341-22590, www.slm-online.de BKM Verleih . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.10.2012 www.kulturstaatsminister.de Auslöser Informationsblatt des Filmverbandes Sachsen Herausgeber: Filmverband Sachsen e.V. Schandauer Straße 64, 01277 Dresden Tel. 0351-31540630 / Fax -31540635 www.filmverband-sachsen.de Vorstandsvorsitzende: Redaktion: Gestaltung/Satz: Druck: Auflage: Katrin Thomas Christian Zimmermann, André Schmidt André Schmidt Druckerei Thieme, Meißen 2.200 Der „Auslöser” erscheint in 5 Ausgaben pro Jahr Redaktion: E-mail: [email protected] Tel. 0351-315 40 630 Nächster Redaktionsschluss: 16.11.2012 FFA Projektfilmförderung . . . . . . . . . . . . . . . 30.11.2012 Drehbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.10.2012 Absatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30.11.2012 www.ffa.de DEFA-Stiftung Förderung deutscher Filmkunst u. -kultur . 31.3.2013 www.defa-stiftung.de Bayerische Filmförderung FilmFernsehFonds Drehbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.11.2012 Produktion/Projektentwicklung . . . . . . . . 6.11.2012 www.fff-bayern.de Nordmedia Einreichtermin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.12.2012 www.nordmedia.de Anzeigen/Mediadaten: E-mail: [email protected] Nächster Anzeigenschluss: 19.11.2012 Hinweis: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge müssen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben. Die Redaktion behält sich das Recht zur sinnwahrenden Kürzung von Beiträgen vor. Bildnachweis: Titel: Cyranek, S.3 Baksa-Soós, S.6/7 Cyranek, S.8 Lubich/Sommermeyer, S.11/12 Baksa-Soós, S.14 MDM/Wild Bunch Germany, S.16/17 Produzenten/Schlingel, S.18 Werkleitz, S.19 Ostpol Leipzig, S.21 Bergemann, S.23 Schönherr/Eiselt, S.24/25 DIAF/Schüren Verlag, S.26 Sandstein-Verlag IMPRESSUM Antragsteller FILMFÖRDERUNG Ergänzende Kulturelle Filmförderung der SLM In der nächsten Ausgabe (6/2012) u.a.: - Filmförderungen Teil 2 - Aktuelles zum Filmrecht Den Filmverband Sachsen gibt es auch bei Facebook 31 Berlin: 7.-17.2.2013 Berlinale – Internationale Filmfestspiele Tel. 030-259200, www.berlinale.de Anmeldeschluss: 1.11.2012 Saarbrücken: 21.-27.1.2013 Max-Ophüls-Preis Tel. 0681-906890, www.max-ophuels-preis.de Anmeldeschluss: 1.11.2012 Landshut: 13.-18.3.2013 Kurzfilmfestival Tel. 089-62303416, www.landshuter-kurzfilmfestival.de Anmeldeschluss: 1.11.2012 Tampere/Finnland: 6.-10.3.2013 Internationales Kurzfilmfestival Tel. +358-3-2235681, www.tamperefilmfestival.fi Anmeldeschluss: 1.12.2012 Dresden: 16.-21.4.2013 Filmfest Dresden Tel. 0351-829470, www.filmfest-dresden.de Anmeldeschluss: 5.12.2012 Créteil/Frankreich: 22.-31.3.2013 Internationales Frauenfilmfestival Tel. +33-1-49803898, www.filmsdefemmes.com Anmeldeschluss: 15.12.2012 München: 8.-15.5.2013 DOKfest Tel. 089-51399788, www.dokfest-muenchen.de Anmeldeschluss: 15.12.2012 Nyon/Schweiz: 19.-26.4.2013 Visions du Reel Tel. +41223654455, www.visionsdureel.ch Anmeldeschluss: 10.1.2013 Stuttgart: 23.-28.4.2013 Internationales Animationsfilmfestival Tel. 0711-925460, www.itfs.de Anmeldeschluss: 15.1.2013 Oberhausen: 2.-7.5.2013 Internationale Kurzfilmtage Tel. 0208-8252652, www.kurzfilmtage.de Anmeldeschluss: 15.2.2013 5.-21.10. 2012 Werkleitz Festival www.werkleitz.de/moveforward, S.18 12.10. 2012 Einsendeschluss Schülerfilmfestival „Film ab!“ www.schuelerfilmfestival-sachsen.de, S.28 15.-21.10. 2012 17. Internationales Filmfestival für Kinder und junges Publikum www.ff-schlingel.de, S.17 29.10.- 4.11. 3.11. 16.30 55. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Fokus Sachsen, www.dok-leipzig.de, S.16 15.-21.11. 2012 CYNETART Festival http://cynetart.de, S.27 16.11. 2012 Verleihung Rundfunkpreis Mitteldeutschland www.slm-online.de 27.11. 20.00 Filmpremiere „Come together“ Schauburg Dresden, S.8 21.12. 2012 Kurzfilmtag 2012 www.kurzfilmtag.com, S.13 24.-26.1. 2013 14. dresdner schmalfilmtage www.riesa-efau.de, S.5 AKTUELLE TERMINE EINREICHTERMINE NATIONALE / INTERNATIONALE FESTIVALS Regensburg: 13.-20.3.2013 Kurzfilmwoche Tel. 09941-560901, www.regensburger-kurzfilmwoche.de Anmeldeschluss: 26.10.2012