Erzbischof Müller warnt die Kritiker Roms

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Erzbischof Müller warnt die Kritiker Roms
Ein Paar hinter Mauern – Maike Richter und Helmut Kohl
R Die
Seite Drei
NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT
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(SZ) Das englische Frühstück ist nur etwas
für Menschen, denen Cholesterin- und Kalorientabellen wurscht sind. Das macht
den Engländer gleich mal sympathisch, jedenfalls solange man nicht gezwungen ist,
in aller Früh einen großen Teller mit
Speck, gegrillten Tomaten, zu Würstchen
geformten Sägespänen und weißen, in einem rötlichen Bindemittel schwimmenden Bohnen selbst zu verzehren. Okay,
wenn auch ein paar leckere Blutwurstscheiben beigefügt sind, wird man vielleicht
doch schwach. Danach aber ist der Tag gelaufen, und man legt sich am besten wieder ins Bett. So jedenfalls hält es der Brite,
weshalb er ja auch sein Empire verloren
hat. Die Krönung eines English Breakfast
aber ist das Toastbrot, das die Eingeborenen schon im Mittelalter über offenem Feuer rösteten, beispielsweise die Ritter der Tafelrunde, welche die nicht verspeisten
Toastscheiben zu eindrucksvollen Befestigungsanlagen übereinanderschichteten.
Das alles muss man wissen, um die Tragweite des Vorgangs zu ermessen, der sich
im Londoner Auktionshaus Charles Hanson abgespielt hat. Dort ist eine gut 30 Jahre alte Toastscheibe unter den Hammer gekommen, die nach knallhartem Kampf zwischen zwei Telefonbietern für 230 Pfund
den Besitzer wechselte. Schon wegen seines respektablen Alters wäre das geröstete
Stück Brot jeden Penny wert gewesen, aber
dieser Toast ist ja noch viel mehr als eine
weitgehend im Originalzustand erhaltene
Antiquität. In ihm eingebrannt ist eine große Erzählung von Glück und Unglück, er
ist ein Shakespeare’sches Drama aus Weizenmehl, Wasser und Milch. Prinz Charles,
der ewige Thronfolger, hatte den Toast am
Morgen seiner Hochzeit mit Prinzessin Diana auf dem Frühstückstisch – und er hat
ihn verschmäht. Warum nur? Ahnte er,
dass auf dieser Ehe kein Segen ruhen würde? Bekam er just deshalb keinen Bissen
runter, abgesehen von der Tomate, den
Würstchen, den Bohnen und der leckeren
Blutwurst? Man weiß es nicht.
Der skeptische Kontinentaleuropäer ist
natürlich geneigt, den royalen Hochzeitstoast als Fake zu betrachten. Im Gegensatz
zur Fälschung von Banknoten ist die Herstellung gefälschter Toasts nicht sonderlich aufwendig. Es genügen ein Toaster
und eine in jedem Supermarkt erhältliche
Packung Weißbrotschnitten. Man hätte weniger Zweifel, wären am fraglichen Toast
Bissspuren sichtbar, die sich eindeutig
Prinz Charles zuordnen ließen. Doch es
gibt sie nicht. Da war das Käse-Sandwich
mit dem Antlitz der Jungfrau Maria, das
2004 bei Ebay für 28 000 Dollar versteigert wurde, eine weitaus seriösere Sache.
Sollte sich herausstellen, dass es sich nicht
um Charles’ Hochzeitstoast, sondern nur
um Reste von König Artus’ Tafelrunde handelt, müsste der Käufer auch nicht traurig
sein. Er kann das Brot ja noch essen. Britische Backwaren schmecken auch nach
Jahrhunderten wie am ersten Tag.
HEUTE
MÜNCHEN, SAMSTAG/SONNTAG, 21./22. JULI 2012
68. JAHRGANG / 29. WOCHE / NR. 167 / 2,40 EURO
Wissen: Dem Computerzeitalter folgt nun
die Ära der Roboter. Mit enormen ethischen Konsequenzen
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WOCHENENDE
Bauen: Gibt es hierzulande zu viele einstürzende Neubauten? Nö. Es gibt nur zu viel
Empörung.
Lieben: Gibt es hierzulande zu viele Singles? Nö. Es gibt nur zu wenig Liebe bis in
den Tod.
Spielen: Gibt es hierzulande zu viele Komparsen? Nö. Es gibt nur zu wenige „Prostituierte im Knast“.
Mit Stellenmarkt
Tödliche Premiere
Ein Amokläufer hat in einem Vorort der amerikanischen Stadt Denver ein Blutbad angerichtet. Während einer nächtlichen Vorstellung des neuen „Batman“-Filmes schoss der junge Mann plötzlich im Kinosaal um sich. Zwölf Menschen starben, bis zu 40 weitere
wurden verletzt. Der Attentäter, der mehrere Schusswaffen und eine Gasmaske bei sich trug, ergab sich danach widerstandslos der
Polizei. Präsident Barack Obama sagte, er sei „schockiert und traurig“. FOTO: KARL GEHRING/AP
R Seite 4 und Panorama
Erzbischof Müller warnt die Kritiker Roms
Der neue Chef der Glaubenskongregation ermahnt reformorientierte Pfarrer zu Gehorsam.
Aber auch die traditionalistischen Pius-Brüder fordert er auf, dem Recht der katholischen Kirche zu folgen
VON ANDREA BACHSTEIN
UND MATTHIAS DROBINSKI
Rom – Kurienerzbischof Gerhard Ludwig
Müller, der neue Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, hat die traditionalistische Priesterbruderschaft Pius X. scharf
kritisiert – aber auch jene reformorientierten katholischen Pfarrer, die angekündigt
haben, dass sie sich beim Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene
nicht mehr ans Kirchenrecht halten wollen. Zugleich betonte Müller im Interview
mit der Süddeutschen Zeitung, seine Hauptaufgabe sei es nicht, „Bischöfe und Theologen zu kontrollieren“, sondern vom „Positiven des Glaubens“ zu reden. Papst Benedikt XVI. hatte den in Deutschland wegen
zahlreicher Konflikte umstrittenen Regensburger Bischof am 2. Juli zum obersten Glaubenshüter der katholischen Kirche ernannt; der 64-jährige Müller hat da-
mit das dritthöchste Amt in der römischen
Kurie nach dem Papst und dem Kardinalstaatssekretär inne. Schon bald dürfte
Papst Benedikt XVI. ihn zum Kardinal ernennen.
Über die Verhandlungen der Glaubenskongregation mit den Traditionalisten, die
eine Reihe von Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnen, sagte Müller,
wenn die Bruderschaft die Trennung überwinden wolle, müsse sie „akzeptieren,
dass das Zweite Vatikanische Konzil verbindlich ist“ – die Erklärungen „zum Judentum, zur Religionsfreiheit, zu den Menschenrechten“ könne sie „nicht ablehnen,
ohne den katholischen Glauben zu beeinträchtigen“. Ob das Tischtuch endgültig
zerschnitten sei, könne man allerdings
erst nach einer offiziellen Antwort der
Priesterbruderschaft sehen. Die Darstellung, dass der Papst sich gerne mit der Piusbruderschaft einigen würde, die Glau-
benskongregation dies aber verhindere, habe „mit der Wirklichkeit nichts zu tun“.
Den Initiatoren der österreichischen Ungehorsamsinitiative hielt Müller vor, sie
förderten „ein Kirchenbild, das davon ausgeht, dass die Menschen sich selber ihre
Kirche schaffen, nach eigenem Geschmack und jeweiligem Zeitgeist“; dies
sei „mit dem christlichen Glauben nicht zu
vereinbaren“. Ein Priester müsse die Lehre
seiner Kirche kennen und die Spannungen
aushalten, die es in der katholischen Kirche gebe, statt dem Zeitgeist nachzugeben.
„Mit bloßer Konformität tun wir den Menschen keinen Gefallen“, sagte er.
Zugleich schlug der Präfekt der Glaubenskongregation versöhnliche Töne an.
In seinem neuen Amt müsse er „zuerst von
der Hoffnung reden, die uns erfüllt, vom
Positiven des Glaubens, von seiner Bedeutung für das ganze Leben“ – erst danach
sei es seine Aufgabe, die kirchliche Lehre
gegen „falsche Auslegungen und Verkürzungen“ zu verteidigen. Die katholische
Kirche brauche „unterschiedliche Denkrichtungen“; Freiheit dürfe allerdings in
der katholischen Kirche nicht missverstanden werden als die Erlaubnis, „tun zu können, was man will“. Freiheit im Glauben
sei die Antwort „auf das, was Gott uns in
seiner Freiheit vorgibt“. Bei der Frage, ob
wiederverheiratete Geschiedene künftig
zur Kommunion gehen dürften, deutete
Müller an, dass er sich hier durchaus Einzellösungen vorstellen könnte.
Den deutschen Theologen warf Müller
vor, sie würden sich „zu oft mit zweitrangigen Themen beschäftigen“, statt sich der
„Auseinandersetzung mit den atheistischen und säkularistischen Lebenskonzeptionen“ zu stellen oder den „Herausforderungen in der Medizinethik“. Es gebe viele
gute Theologen – aber die Fakultäten
müssten „mehr in die Offensive“. R Seite 2
Meinung
In Karlsruhe wird mehr als nur die
Euro-Rettung verhandelt. Es geht
um eine neue Kontur Europas
4
Panorama
Eine Bilanz: Vor 25 Jahren
startet die Kampagne
„Gib Aids keine Chance“
11
Feuilleton
Mitt Romney mangelt es an
sozialer Kompetenz. Er findet
keinen Draht zum Wähler
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Wirtschaft
Akten und Aussagen offenbaren
die Tricks von Bernie Ecclestone
im Formel-1-Machtkampf
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Sport
Soll noch einer sagen, Ägypten mache
nach der Revolution keine Fortschritte.
Das Land am Nil führt einen neuen Fernsehsender ein: Maria-TV, der Kanal für
die vollverschleierte Frau. Der Kairoer Privatsender will von der Redaktion bis zum
Management ausschließlich Frauen beschäftigen, die den Gesichtsschleier tragen; der „Niqab“ lässt nur einen schmalen Sehschlitz frei. Sendebeginn: Der erste Tag des Fastenmonats Ramadan.
Was dieses geschlechterspezifische
Quoten-TV bringen soll, lässt sich nur erahnen. In dem Land gibt es jede Menge
frommer Muslime, aber die Niqab-Frauen sind eine Minderheit. Der Vollschleier
kommt aus Saudi-Arabien. Erst die ägyptischen Gastarbeiter, die saudische Frauen geheiratet hatten, haben die ultraorthodoxe Mode samt Zweit-Ehefrau mit zurück in die Heimat gebracht.
Der Schleier-Sender ist ein weiteres
Beispiel dafür, wie radikale Islamisten –
Die Welt durch den Sehschlitz
Ein ägyptischer TV-Sender setzt auf vollverschleierte Frauen
allen voran die Salafisten – die umfassende Islamisierung der ägyptischen Gesellschaft betreiben und ihre Ideologie auch
fern von Wahlkampf und Parteipolitik verwurzeln. Das belegt schon der Name: Maria-TV deswegen, weil der Prophet Mohammed unter seinen Frauen eine Christin namens Maria hatte. Möglicherweise
hoffen die Ultrafrommen, auch unter den
christlichen Kopten Zuschauer zu gewinnen – ein eher abwegiger Gedanke.
Unter dem Fundamentalisten-Fresser
Hosni Mubarak wäre Maria-TV undenkbar gewesen. Vollverschleierte wurden
vom Hochschulunterricht ausgeschlossen, am Arbeitsplatz diskriminiert. Bei
der Airline Egypt-Air war den Stewardessen selbst ein einfaches Kopftuch verbo-
ten; seit der Revolution wird auch hier für
ein islamisches Outfit gekämpft. Selbst in
den Kliniken hatten die Islamistinnen es
versucht: Krankenschwestern wollten
mit dem Vollschleier und den für die
Strengsten der Strengen zusätzlichen
Stoffhandschuhen ans Patientenbett treten. Die Regierung setzte dem Uniformierungsversuch mit Verweis auf die Infektionsgefahr ein Ende.
Überzeugte Niqab-Trägerinnen wird
solche Kritik kalt lassen. Sie sehen sich
oft als emanzipierte Frauen, die der Frau
in der islamischen Gesellschaft größere
Rechte erkämpfen, unter Beachtung der
angeblich vom Koran vorgeschriebenen
Bekleidungsregeln (die sich, was den Niqab angeht, im heiligen Text nicht fin-
den). „Es ist unfair, die vollverschleierten
Frauen als fromme Hausfrauen abzutun“, sagt Abeer Shahin, eine angehende
Niqab-Moderatorin bei Maria-TV: „Eine
Niqab-Trägerin kann Ärztin sein, Professorin oder Ingenieurin.“
Die Salafisten gehen von der möglichst
vollständigen Geschlechtertrennung aus
als angeblich von Gott gewolltem Idealzustand: Lehrerinnen unterrichten Mädchen, Ärztinnen behandeln Frauen und
im Damen-Bekleidungsgeschäft verkaufen sowieso keine Männer.
Was Maria-TV angeht, bleibt aber noch
die eine oder andere Frage offen: Was ist
mit den Frauen in den Nachrichtenfilmen, die auch gezeigt werden müssen zwischen Talkshows über das Leben der Muslima und frommen Lesungen? Falls die
Damen in den Filmen nicht schon Niqab
tragen, bleibt den Betreibern nur eines: retouchieren. Natürlich von behandschuhter Frauenhand.
TOMAS AVENARIUS
Christopher Froome schenkt
bei der Tour de France den
Sieg seinem Team-Kapitän
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UN-Beobachter bleiben vorerst in Syrien
Medien, TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
Rätsel
Familienanzeigen
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30,31
Russland und der Westen einigen sich im Weltsicherheitsrat nach heftigem Streit, die Mission um 30 Tage zu verlängern
Süddeutsche Zeitung GmbH,
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czk 100; TL 19; Ft 850
61029
4 190655 802404
Washington – Nach tagelangem Ringen
um die Fortführung der UN-Beobachtermission in Syrien hat der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen am Freitagabend
doch noch eine Übereinkunft erzielt: Einstimmig verlängerte das Gremium die Mission um weitere 30 Tage. Danach darf das
Mandat der Beobachter nur ausgeweitet
werden, wenn UN-Generalsekretär und Sicherheitsrat ausdrücklich feststellen, dass
keine schweren Waffen mehr zum Einsatz
kommen. Wenn der Rückzug in diesem
Zeitraum nicht stattfinde, werde die Mission abgezogen, hieß es.
Zuvor hatte sich der Streit zwischen
dem Westen und Russland wegen einer Syrien-Resolution drastisch verschärft. Mos-
kau hatte mit einem neuerlichen Veto gedroht, sollte der Westen weiter auf seinen
Bedingungen beharren. „Wir werden dagegen stimmen“, hatte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin in New York gedroht. Der von Großbritannien eingebrachte Vorschlag für eine Verlängerung des
Mandats um 30 Tage hatte es zur Bedingung gemacht, dass Syriens Präsident Baschar al- Assad seine schweren Waffen und
Artillerie aus den Städten abzieht. Russland und Pakistan hingegen forderten eine
Verlängerung der 300 Mann starken Mission um 45 Tage – ohne Vorbedingungen.
Angesichts der Blockadehaltung Russlands im UN-Sicherheitsrat stimmte das
amerikanische Repräsentantenhaus für ei-
nen Stopp von Waffengeschäften mit Russland. Eine überwältigende Mehrheit von
407 zu 5 Abgeordneten stimmte dafür, jedwede Art von Geschäften mit der staatlichen russischen Waffenfirma Rosoboronexport auf Eis zu legen. Erst vergangene
Woche hatte das amerikanische Verteidigungsministerium bei dem Unternehmen
zehn Kampfhubschrauber für die afghanische Armee bestellt. Rosoboronexport
wird beschuldigt, Mörsergranaten, Präzisionsfeuerwaffen und Kampfhubschrauber
an das Regime in Damaskus zu liefern.
Russlands Außenamt sprach von einer
„Mentalität des Kalten Kriegs“. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax setzte Moskau aber eine umstrittene Lieferung
von Kampfhubschraubern an Syrien bis
auf Weiteres aus.
Die EU-Außenminister wollen am Montag weitere Sanktionen gegen Syrien beschließen. Zwischen 20 und 30 Personen
und zwei bis drei Firmen oder Organisationen sollten neu auf die Sanktionsliste gesetzt werden, kündigten EU-Diplomaten
am Freitag in Brüssel an.
Im Zentrum von Damaskus lieferten
sich Oppositionsanhänger indes Gefechte
mit Einheiten des Regimes. Oppositionelle
berichteten am Freitag von einem Angriff
der Rebellen auf eine Polizeidirektion. Landesweit starben bis zum Freitagnachmittag nach Angaben von Aktivisten knapp
100 Menschen. SZ
R Seiten 4 und 9
Aktenlöschung
betraf NSU-Umfeld
Innenministerium nennt Aktion
von Ende 2011 Routinevorgang
Berlin – Auch einen Monat nach Auffliegen der Zwickauer Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sind im
Bundesamt für Verfassungsschutz noch
Akten mit Bezug zu Personen aus dem NSUUmfeld vernichtet worden. Bei den am
5. Dezember 2011 gelöschten Daten handele es sich um Beweismittel zu Abhöraktionen, die Personen mit Kontakt zu NSU-Mitgliedern betroffen hätten, räumte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am
Freitag ein. Einen Bezug zu Straftaten der
NSU gebe es nicht. Die Aktenvernichtung
sei ein Routinevorgang gewesen, der noch
auf eine Anordnung aus dem Jahr 2005 zurückgehe. Das Bundesamt sei im Rückstand gewesen. Auch im April und im Mai
2012 wurden dort noch Ordner über Abhörmaßnahmen gelöscht. Mittlerweile werden Akten über Neonazis vorerst nicht
mehr vernichtet. SZ
R Seiten 4 und 5
Spanische Banken
erhalten Milliarden-Hilfe
Brüssel – Die Euro-Zone hat die milliardenschwere Hilfe für spanische Banken gebilligt. Die 17 Finanzminister verabschiedeten am Freitag eine Absichtserklärung, in
der bis zu 100 Milliarden Euro für die Geldinstitute vorgesehen sind. Die Banken haben wegen fauler Immobilienkredite zu
kämpfen. Sorgen bereitet die Finanzlage
den spanischen Regionen. Die hochverschuldete Region Valencia beantragte Hilfen der Zentralregierung. In der Bevölkerung regt sich zudem massiv Widerstand
gegen den Sparkurs. SZ R Seiten 4 und 9
Organ-Betrug soll
rasch untersucht werden
München – Das Bundesgesundheitsministerium hat eine rasche Aufklärung über
die Missstände bei der Organtransplantation am Uniklinikum Göttingen gefordert.
Sollte sich der Vorwurf der Schieberei bei
der Organzuteilung bestätigen, müsse dies
„massive Konsequenzen“ haben, sagte ein
Sprecher von Gesundheitsminister Daniel
Bahr (FDP) am Freitag. Ein Vorstand des
Göttinger Klinikums bestätigte, dass neben dem mutmaßlichen Haupttäter offenbar weitere Mitarbeiter in die Vorfälle verstrickt seien. BERN
R Seiten 4 und 6
Dax n
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Xetra Schluss
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N.Y. 18 Uhr
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DAS WETTER
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21ö/ 7ö
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NACHTS
Am Samstag ist es vor allem über dem Süden und den östlichen Mittelgebirgen
wechselnd bis stark bewölkt. Zunehmend
Schauer und Gewitter. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 17 Grad im Norden
und 21 Grad am Oberrhein.
R Seite 19
Die SZ ist auch als App für
das iPad erhältlich.
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THEMA DES TAGES
HF2
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Der oberste Glaubenshüter In Deutschland gilt Gerhard Ludwig Müller vielen als katholischer Sturkopf.
Deshalb ist die Skepsis groß, seitdem der Papst den Regensburger Bischof zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannt hat,
zum mächtigsten Hüter der katholischen Lehre. Wird die Kirche nun noch weltfremder? Ein Besuch im Vatikan
INTERVIEW: MATTHIAS DROBINSKI
UND ANDREA BACHSTEIN
H
inauf geht es in den ersten Stock
des grauen Kastens, in dem die
römische Glaubenskongregation
sitzt, in eines dieser Besucherzimmer mit
ehrwürdig unbequemen Stühlen, ohne Klimaanlage. Herein tritt ein gut gelaunter
Mann: Erzbischof Gerhard Ludwig Müller,
Präfekt der Glaubenskongregation.
„Man muss bereit sein
zu sagen: Ja, hier bin ich“
Erzbischof Müller bemüht sich, im Vatikan Aufbruchstimmung zu verbreiten.
Den Traditionalisten will er ebenso die Stirn bieten wie dem liberalen Zeitgeist
SZ: Herr Erzbischof, fremdeln Sie noch
in Rom?
Müller: Man ist als Priester öfter auf Wanderschaft. Natürlich ist das eine Umstellung: der Umzug, die neuen Mitarbeiter.
Muss ein Glaubenspräfekt in Rom eine
Wohnung suchen?
Ich habe Glück: Der Heilige Vater hat mir
seine frühere Wohnung angeboten.
Eine Kirche mit Platz für Zweifler?
Für Menschen, die auch Zweifel haben. Mit
Platz für Leute wie meine Eltern, die selbstverständlich katholisch waren, aber auch
nicht übermäßig fromm, die uns Kinder nie
zu etwas drängten, aber ein positives Bild
von der Kirche vermittelten.
Diese Entscheidung hat Sie in eins der
wichtigsten Ämter der Kirche geführt.
Wie viel Macht haben Sie jetzt?
Macht bedeutet zweierlei: das Vermögen,
etwas zu bewirken; und die Verantwortung, die einem übertragen ist. Es wäre vermessen und lächerlich, wenn ich mich jetzt
Diese Mitte geht der katholischen Kirche
in Westeuropa verloren.
Leider – aber es gibt auch Aufbrüche und
Hoffnungszeichen.
Und viele Gläubige hadern mit den Lehraussagen ihrer Kirche. Sogar viele Pfarrer stoßen sich an einer Kirche, die sie für
starr halten, in Österreich hat sich eine
Ungehorsamsinitiative gegründet. Das
muss Ihnen doch Sorgen machen.
Die Spannungen kann man nicht leugnen.
Bei einem Priester gehe ich aber davon aus,
dass er die Spannungen aushält. Wenn Pfarrer sagen, wir sind jetzt mal ungehorsam,
dann fördern sie ein Kirchenbild, das davon
ausgeht, dass die Menschen sich selbst ihre
Kirche schaffen, nach eigenem Geschmack
und jeweiligem Zeitgeist. Dies ist aber mit
dem christlichen Glauben nicht vereinbar.
Das orientiert sich an innerweltlichen Lebenszielen, verliert aber aus den Augen,
dass es darüber hinaus das höhere Lebensziel der Gemeinschaft mit Gott gibt. Für das
es sich lohnt, sich anzustrengen, über sich
hinauszuwachsen.
„Es ist nicht unsere
Hauptaufgabe, Bischöfe und
Theologen zu kontrollieren“
für jemanden halten würde, der auf seiner
Fingerspitze die Weltkugel dreht, wie der
große Diktator im Charlie-Chaplin-Film.
Aber sicher kann ich jetzt einigen Einfluss
nehmen, und ich muss ihn auch nehmen.
Sie wollen in die Offensive gehen, Themen setzen, Streit riskieren?
Mit Abwarten allein erreicht man nicht
viel. Die Glaubenskongregation muss die
Eine andere Baustelle, die Sie übernehmen, sind die Verhandlungen mit der traditionalistischen Priesterbruderschaft
Pius X. Die hat nun die Bedingungen der
Glaubenskongregation für eine Rückkehr in die katholische Kirche abgelehnt.
Das Ende der Verhandlungen?
Zur katholischen Kirche gehört man, wenn
man bestimmte Voraussetzungen erfüllt –
vor allem die Orientierung an der Heiligen
Schrift, an der Tradition und am kirchlichen
Lehramt. Wer Teile davon nicht akzeptiert,
steht nun einmal in gewisser Entfernung
zur Kirche, auch wenn er sich katholisch
nennen will. Wenn die Priesterbruderschaft
diese Trennung überwinden will, muss sie
akzeptieren, was zum katholischen Glauben gehört – und dazu gehört, dass das Zweite Vatikanische Konzil verbindlich ist. Natürlich: Über die Erklärung zum Verhältnis zu
den Medien kann man diskutieren. Die Aussagen zum Judentum, über die Religionsfreiheit, die Menschenrechte haben dagegen dogmatische Implikationen. Die kann
man nicht ablehnen, ohne den katholischen
Glauben zu beeinträchtigen.
den Hecken und Zäunen. Wir wollen und
wir können keine Elite-Kirche sein. Es wäre
auch schwer auszuhalten, wenn zur Kirche
nur die Hundertfünfzigprozentigen gehörten und nicht auch die Sünder. Die Starken
und die Schwachen im Glauben haben Platz
im Hause des Herrn.
Warum sind Sie Priester geworden?
Ich war schon in der Jugendarbeit engagiert. Es ist also nicht plötzlich eine Bekehrung geschehen wie beim Apostel Paulus.
Mir sind Priester begegnet, mit denen ich
mich identifizieren konnte; daraus entstand der Gedanke: Das wäre vielleicht
auch etwas für dich. Es kommt letztlich darauf an, dass man spürt, dass der Ruf Jesu
an einen ergangen ist – und man bereit ist
zu sagen, ja, hier bin ich.
Wenn Sie sich die Kurie als Fußballmannschaft vorstellen, was sind Sie da – der
grätschende Verteidiger?
In einer guten Mannschaft gibt es diesen
Verteidiger nicht mehr. Da müssen alle
nach vorne spielen können. Ich habe mich
immer als Theologe verstanden, der das
Konstruktive sieht, das Ganze des Glaubens, so wie auch Joseph Ratzinger, der
Theologe und Papst. Bloß mit Abwehr, mit
Nein sagen lässt sich nichts Großes erreichen. Wenn es Schwierigkeiten mit einzelnen Theologen gibt, muss man sie meist
auf das Ganze des katholischen Glaubens
hinweisen, dem man als einzelner Theologe zu dienen hat.
Da geht es um den pastoralen Umgang.
Ja, man muss den einzelnen Menschen im
Auge behalten. Aber vielen ist nicht mehr
klar, was im katholischen Sinn die Ehe bedeutet und wie das existenziell umgesetzt
werden kann. Sorge um den einzelnen Menschen und Treue zum Lehramt schließen
sich nicht aus. Da haben wir ein großes Arbeitsfeld vor uns. Wir müssen die Situation
der Zeit berücksichtigen und trotzdem keine Abstriche machen, uns anpassen, damit
es gemütlich bleibt und man katholisch bleiben kann zu ermäßigten Preisen. Mit bloßer
Konformität tun wir den Menschen keinen
Gefallen.
„Die Kirche muss Platz bieten
für Leute wie meine Eltern, die
nicht übermäßig fromm waren.“
Was sagt Ihnen das Wort Karriere?
Das wird mir jetzt unterstellt – dabei freut
sich doch jeder Mensch, wenn er einen Posten bekommt, der respektabel ist. Wobei es
für einen Priester auf das Dienen ankommt und nicht auf die Selbstpflege.
Die katholische Kirche als Kirche der
Freiheit?
Freiheit heißt ja nicht, tun können, was
man will; Freiheit im Glauben ist unsere
Antwort auf das, was Gott uns in seiner
Freiheit vorgibt. Insofern muss ich zuerst
die Freiheit Gottes berücksichtigen. Eine
falsche Lehre zu verurteilen heißt also
nicht, die Freiheit einzuschränken – sondern die Freiheit Gottes in seiner Offenbarung zu wahren. Die Freiheit der Kinder
Gottes ist die Vollendung des Glaubensgehorsams gegenüber Gott.
Kirche vergleichbaren Anspruch. Wir müssen uns aber wehren, wenn alle Priester unter Generalverdacht gestellt werden.
Keine Abstriche machen – ist das nicht
das Konzept von der Kirche als kleiner
Herde: Wir versammeln die Überzeugten, die anderen sind nicht so wichtig?
Nein, das ist keine Option für die katholischeKirche. Es macht ja jeder Mensch die Erfahrung, dass er dem Glauben und der Kirche mal näher und mal ferner steht. Die
Bibel spricht alle an, auch die Menschen an
Als 1982 Joseph Ratzinger über die Alpen ging, musste sein Flügel mit. Was
muss bei Ihnen dringend mit?
Klavier spiele ich leider nicht. Aber die Bücher müssen mit. Ein deutscher Professor
braucht natürlich seine Gelehrtenbibliothek. Die geistige Auseinandersetzung, das
macht ja die deutsche Theologie aus.
Um jene zu maßregeln, die von der Linie
abweichen? In der unseligen Tradition
der Heiligen Inquisition?
Das ist das Klischee, das der Glaubenskongregation in gewissen Kreisen immer noch
anhaftet. Dabei ist es gar nicht unsereHauptaufgabe, Bischöfe und Theologen zu kontrollieren. Seit 1965 ist es die erste Aufgabe der
Glaubenskongregation, den katholischen
Glauben zu fördern. Erst dann, ihn auch zu
verteidigen. Als Präfekt der Glaubenskongregation muss ich also zuerst von der Hoffnung reden, die uns erfüllt, vom Positiven
des Glaubens, von seiner Bedeutung für das
ganze Leben. Und dann müssen wir den
Glauben verteidigen, gegen falsche Auslegungen und Verkürzungen, gegen Ideologisierungen. Im richtigen Verhältnis von der
Treue zum verbindlichen Glauben, der uns
von Gott offenbart ist, und einer gewissen
Bandbreite theologischer Auslegungen. Die
katholische Kirche braucht unterschiedliche Denkrichtungen. Es kann niemand sagen, für mich gilt nur Augustinus oder Thomas von Aquin, nur Karl Rahner oder nur
Hans Urs von Balthasar. Schon die Bibel verwendet das Bild der verschiedenen Charismen.
und am objektiven Widerspruch zwischen
dem Eingehen einer zivilen Zweitehe und
dem Kommunionempfang.
Würden Sie das Helmut Schüller, dem
Initiator der ungehorsamen Pfarrer, gerne persönlich sagen?
Er müsste eigentlich selbst darauf kommen, was Gehorsam bedeutet.
Tausend Seiten Dogmatik
Fast zwei Meter ist er groß, Gerhard Ludwig Müller (FOTO: LENNART PREISS/DAPD), der neue Präfekt
der Glaubenskongregation, körperlich also in jedem Fall herausragend. Doch auch als Theologe
erwarb sich der am Silvestertag 1947 in MainzFinthen geborene Arbeitersohn internationale
Anerkennung, schrieb Promotion und Habilitation bei Karl Lehmann, dem heutigen Mainzer
Kardinal, seine 1000 Seiten umfassende Dogmatik wurde ein Standardwerk. 2002 wurde er
geistigen Bewegungen der Welt beobachten und dann im Licht des Glaubens Rede
und Antwort stehen. Da gibt es große Herausforderungen: die Säkularisierung, den
Atheismus, den Nihilismus, die Frage nach
Gott in der Welt. Die Kirche kann nicht einfach ihren Bestand verteidigen und die
Welt sich selbst überlassen. Jeder Mensch
ist es wert, dass ihm das Evangelium verkündet wird und er befähigt wird, sein Leben aus dem Glauben heraus zu gestalten.
Und den Sinn zu erkennen, den Gott in jedes Menschen Leben gelegt hat.
Derzeit bietet die katholische Kirche
eher ein anderes Bild – das der Institution in der Krise.
Ach, Pessimismus gibt es immer, Wadlbeißerei auch. Da gehört es zu den Aufgaben
unserer Kongregation, dass wir das Aufbauende des Evangeliums in den Mittelpunkt stellen. Das braucht die Welt, wenn
man die Krise sieht in Europa und die Gefährdung des Friedens, die Gefährdung
der Religionsfreiheit, die Verletzung der
Menschenrechte, die ethischen Herausforderungen durch den wissenschaftlichen
Fortschritt.
Bischof von Regensburg, wo sich Müller in zahlreiche Konflikte stürzte: Er maßregelte Priester
und setzte Laienvertreter ab, erteilte Hans Maier, dem einstigen Präsidenten des Zentralkomitees der Katholiken, Auftrittsverbot, nannte kritische Gruppen „parasitäre Existenzen“, warf
den Medien bei der Berichterstattung über Missbrauchsfälle eine „Kampagne gegen die Kirche“ vor, die ihn an die NS-Zeit erinnere, forderte von der evangelischen Kirche, dass sie sich
Nochmals zu Ihren neuen Aufgaben.
Theologen, die von Verfahren der Glaubenskongregation betroffen sind, klagen
über einen Mangel an Transparenz. Sind
hier Reformen nötig?
Es gibt eine klare Verfahrensordnung, die
veröffentlicht ist. Vielleicht bin ich als Theologe auch selbst in der Lage, den Dialog zu
führen mit einzelnen Theologen, dievon Verfahren betroffen sind.
Den deutschen Theologen gilt das besondere Misstrauen der Kurie.
Vielleicht auch, weil unsere theologischen
Fakultäten und Theologen sich zu oft mit
zweitrangigen Themen beschäftigen – das
bestimmt das öffentliche Bild von der Theologie in Deutschland. Dabei gibt es doch
sehr gute Theologen, die solide Arbeit leisten. Das möchte ich fördern. Die große Auseinandersetzung mit den atheistischen und
säkularistischen Lebenskonzeptionen ist
eine Hauptaufgabe der Fakultäten. Da gibt
es zum Beispiel riesige Herausforderungen
in der Medizinethik. Wo sind die Grenzen,
jenseits derer die Menschenwürde nicht
mehr gewahrt wird? Es gibt in Deutschland
Professoren, die dazu Bedeutendes sagen
von Luthers Satz offiziell distanziere, der Papst
sei der Antichrist. Papst Benedikt XVI. aber
schätzt Müller, den Theologen und Herausgeber einer Ratzinger-Gesamtausgabe – so sehr,
dass er ihn nun zum Präfekten der Glaubenskongregation gemacht hat. Joseph Ratzinger hatte
selber diesen Posten inne, bevor er Papst wurde. Der neue Kurienerzbischof Müller dürfte zuerst einmal zum Kardinal aufsteigen, vielleicht
noch in diesem Jahr.
MAD
und in Ethikkommissionen vorbringen können. Das möchte ich stärken: dass die positiven Möglichkeiten, die sich aus dem christlichen Menschenbild heraus bieten, in die gesellschaftliche Entwicklung eingebracht
werden. Gegen den Pessimismus, der zurzeit in Kirche und Gesellschaft herrscht.
Andererseits kann man den Theologen
nicht vorwerfen, dass sie die Konfliktthemen der Kirche diskutieren: Zölibat,
Frauenpriestertum, die Rolle der Laien,
geschiedene Wiederverheiratete.
Das diskutiert man auch anderswo in der
Welt. Trotzdem muss man es einordnen ins
Ganze und sich nicht nur davon bestimmen
lassen. Es geht um die Verkündigung des
Evangeliums. Viele Universitätsrektoren
sind froh, dass sie theologische Fakultäten
haben für den interdisziplinären Dialog. Da
müssen die theologischen Fakultäten mehr
in die Offensive. Probleme wie das Diakonat
von Frauen lösen ja nicht die Fakultäten.
Das sind lehramtliche Fragen. Bei den wiederverheirateten Geschiedenen geht es um
pastorale Fragen. Lehrmäßig kann es keine
Zweifel geben an der Unauflöslichkeit einer
gültig geschlossenen sakramentalen Ehe
Blinder Gehorsam?
Gerade nicht! Sondern das vernunftgemäße
Hören auf das Wort Gottes, das Kennen der
Lehre der Kirche und die Fähigkeit, sich mit
dem Zeitgeist auseinanderzusetzen. Das ist
ja nichts Neues für die Kirche, und Jesus hat
die Antwort darauf gegeben: Es ist wichtiger, Gott zu gehorchen als den Menschen.
Ich kenne auch die pastorale Not, die hinter
solchen Initiativen steckt. Aber die Antwort
kann nicht heißen: Wir geben einfach dem
Zeitgeist nach.
Als Präfekt der Glaubenskongregation
sind Sie nun an oberster Stelle zuständig
für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, die kirchenrechtliche Bestrafung der
Täter. Wie soll hier das verloren gegangene Vertrauen wiedergewonnen werden?
Der Grundsatz, nach dem wir arbeiten, ist
klar: Sexuelle Gewalt ist ein Verbrechen und
eine Sünde, erst recht gegen Kinder, und
wenn ein Priester Menschen sexuelle Gewalt antut, widerspricht das allem, wozu ein
Priester da sein soll. Das Vertrauen, das da
verloren gegangen ist, können wir nur
durch Konsequenz und Klarheit wiedergewinnen: Der Täter muss sich vor einem weltlichen Gericht verantworten. Danach entscheiden die Bischöfe und die Glaubenskongregation, ob und wie er noch einmal in der
Seelsorge eingesetzt werden kann, natürlich mit genauen Vorgaben.
Viele Opfer fordern, dass die Täter dort
nie wieder arbeiten.
Ein Einsatz in der ordentlichen Seelsorge
kommt nicht in Frage, sondern nur beschränkte Dienste als Priester. Klar muss
immer sein: Wir vertuschen nichts, wir verharmlosen nichts.
Dieser Verdacht wird Ihnen noch lange erhalten bleiben.
Es gibt keine vergleichbare Organisation mit
Jugendarbeit, die sich so rigoros dem Thema
gestellthat. Unser Problem ist, dass ein straffälliger Priester immer auch gleich für die
ganze Kirche steht. Es gibt eben keine Weltgemeinschaft der Sportlehrer mit einem der
Der Generalobere der Piusbrüder hat Sie
schon unter Häresieverdacht gestellt. Ist
das Tischtuch endgültig zerschnitten?
Wir müssen abwarten, welche offizielle Erklärung von der Bruderschaft kommt. Unsere Haltung ist eindeutig.
Die Piusbruderschaft stellt das anders
dar: Der Papst würde sich gerne mit den
Traditionalisten einigen. Nur die Glaubenskongregation ist dagegen.
Das ist eine Medienpolitik, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.
In Deutschland gelten Sie als der Hardliner, der streng durchgreift – in Rom stehen Sie unter dem Verdacht, allzu liberal
zu sein. Ein eigentümliches Gefühl?
Ich bin von meiner Jugend an katholisch. Dazu gehören Weite und Entschiedenheit. Zu
beidem stehe ich.
Vor allem Ihre Freundschaft zu dem Befreiungstheologen Gustavo Gutiérrez
wird Ihnen zum Vorwurf gemacht.
Ich bin vielen armen Menschen begegnet in
Südamerika, und da habe ich gesehen, dass
richtig ist, was die Kirche zur sozialen Not
sagt. Mein Vater war Arbeiter bei Opel, von
daher war das Soziale mir immer nah. Ich
kann in Lateinamerika keine Messe halten,
ohne darauf einzugehen, dass es hier Menschen gibt, die nichts zu essen haben, die
krank werden, weil es keine Hygiene gibt
und keine medizinische Versorgung. Ich bin
davon überzeugt, dass Gottes- und Nächstenliebe nicht voneinander zu trennen sind.
In den 80er-Jahren hat die Glaubenskongregation viele Befreiungstheologen abgestraft. War das falsch?
Da ging es nie um die Option für die Armen.
Da ging es darum, inwieweit man eine marxistische Gesellschaftsanalyse, die mit einer
innerweltlichen Heilslehre verbunden ist, in
die Theologie integrieren kann – und wo da
die Grenze ist.
Wohin wird diese katholische Kirche gehen? In einer Welt, wo die Individualisierung zunimmt, aber auch die Fundamentalismen wachsen?
Christsein und Gewalt gegen andere schließen sich aus. Katholisch heißt, gegen Ideologisierungen und Einseitigkeiten vorzugehen. Jeder Mensch ist Individuum und Gemeinschaftswesen zugleich, das muss in der
Balance gehalten werden. Die totale Individualisierung ist genauso ein Irrweg wie die
„Eine Fehlbesetzung?
Hans Küng ist unfehlbar,
deshalb muss es wohl stimmen“
totale Kollektivierung. Die totale Individualisierung vergöttert den Menschen, die totale
Kollektivierung macht ihn zum Nichts. Das
ist das Zukunftsweisende der katholischen
Kirche: Sie weiß, dass der Mensch ein personales Wesen ist, einzigartig von Gott gemacht, mit einem unveräußerlichen Recht
auf Leben von der Empfängnis bis zum Tod,
und mit der Berufung zum ewigen Leben.
Und dass er doch immer ein Gemeinschaftswesen ist und bleibt. Das ist etwas wunderbar Lebendiges, Dynamisches.
Der Theologe Hans Küng hat Ihre Ernennung eine „katastrophale Fehlbesetzung“ genannt.
Da Hans Küng unfehlbar ist, muss das wohl
stimmen.
Rubrikenanzeigen
In dieser Ausgabe auf folgenden Seiten:
Reise
Kunst und Antiquitäten, Verschiedenes,
Beteiligungen / Geldmarkt, Tiermarkt
Bildungsmarkt
Verkäufe, Geschäftsverbindungen,
Finanzanzeigen
Heiraten/Bekanntschaften
Stellenteil
Seite 10
Seite 16
Seite 18
Seite 24
Seite 37
V2/9-V2/18
Der Immobilien Kauf- und Mietmarkt
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Anzeigenschluss für Samstag:
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Übrige Rubriken: Donnerstag, 16 Uhr
F
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
DIE SEITE DREI
HF2
ßig Jahren“, sagt Dirk Metz, der alte
Freund von Maike Kohl-Richter. Er blickt
einen Moment still auf den Schreibtisch in
seinem Frankfurter Büro, lässt sein Handy
klingeln und redet dann von den Zumutungen, denen Maike Kohl-Richter ausgesetzt
ist. Wenn sie sich mal raus wagt. „Sie hat
mir zwei Geschichten erzählt: Als sie im
Speyrer Dom waren, und Helmut Kohl im
Rollstuhl saß, wollte jemand ein Buch von
ihm signiert haben. Sie sagte: Bitte nicht
jetzt. Und der Mann, der das Autogramm
haben wollte, zischte nur: Das hat er
immer gemacht, bevor Sie da waren.“
Die zweite Szene spielt in Kohls altem
Lieblingsrestaurant, im Deidesheimer Hof
in der Pfalz. „Jemand hält Kohl ein Handy
ans Ohr und sagt: Begrüßen Sie mal unseren Kreisvorsitzenden von der CDU. Maike, die um die Sprache ihres Mannes weiß,
sagt nur: Bitte, das geht nicht.“ Wieder
wird sie angegiftet.
„Könnte sie nicht einfach freundlicher
sein zu den Leuten, die meinen Vater schätzen?“, fragt Walter Kohl, als er das hört.
„Muss sie ihn nicht vor solchen Situationen bewahren?“, fragt Dirk Metz.
Vor all denen schützen, die glauben, immer noch Anspruch auf ihn zu haben? Aber
wo endet der Schutz, wo beginnt die Kontrolle, Herrschaft? „Ohne die gäb’ es mich
nicht mehr“, hat Helmut Kohl zu Metz gesagt, im Garten in Oggersheim. Es ist
schwer, sich einen einst so mächtigen
Mann, auch körperlich enorm kräftigen
Mann, als Pflegefall vorzustellen. Vielleicht
liegt darin die ganze Tragik, auch ihre. Wie
lebt man damit, wenn derjenige, der immer stark war, jetzt schwach ist? Und auch
von anderen so gesehen werden kann?
VON JOCHEN ARNTZ
M
auern können Menschen schützen, können sie vor neugierigen Blicken bewahren, in all
ihrer Bedrängnis. Doch auch
Gefängnisse haben Mauern, sie sind von
innen und von außen zu sehen.
Dies ist die Geschichte einer Frau, die
eine Mauer baut; die Mauer verläuft quer
durch die Familie, sie trennt die Frau und
ihren alten Mann von seinen Kindern,
trennt ihn von seiner Vergangenheit. Und
sie trennt das Paar vom Leben, von den
Freunden, die sie einst umgaben, die vor
allem ihn umschwirrten.
Die Frau hinter der Mauer würde wohl
eher von einer festen Burg reden, die sie errichten musste. Um darin ein wenig Glück
und Frieden zu finden. Allein mit diesem
berühmten Mann, den immer alle für sich
haben wollten. Den ihr längst nicht jeder
gönnt, selbst jetzt nicht, da er krank ist und
ein hilfsbedürftiger Mensch. Auch jetzt
nicht, da sie schon lange seine zweite Frau
ist: Maike Kohl-Richter, 48 Jahre alt.
Vielleicht muss man zurück zu den Anfängen gehen, zu den Tagen, an denen die
ersten Reihen gesetzt wurden, um zu verstehen, wie diese Mauer wuchs, die man
nicht sehen kann, die aber jeden zurückweichen lässt, der einmal vor ihr stand. Ein
Bollwerk, das nicht aus Steinen zusammengefügt wurde, sondern aus Sorge, Macht
und Mitgefühl.
Es ist der 23. April 2005, als Karl-Hermann Schlabach, ein Redakteur der Siegener Zeitung, eine Nachricht sieht, die ihn
stutzen lässt. „Es stimmt, ich habe eine
neue Lebenspartnerin“, liest er in der BildZeitung, und er sieht einen alten Mann und
eine junge Frau. Den Mann kennen alle in
Deutschland: Helmut Kohl. Die junge Frau
kennen damals nicht viele. Ein paar Leute
in Bonn, ein paar in Berlin und manche
noch in Siegen, dort, wo sie herkommt.
Unglaublich, denkt Schlabach. Maike
Richter aus dem Dorf Oberheuslingen bei
Freudenberg, ganz in der Nähe von Siegen,
sie ist die neue Freundin von Helmut Kohl?
Die kleine Richter, die früher immer mit
ihrer Mutter Evelyn in der Redaktion der
Siegener Zeitung aufgetaucht war?
Der letzte Satz in einem Brief aus
Oggersheim lautet: „Wir haben
uns nichts mehr zu sagen.“
Und so leben sie wie zwei
Menschen, die am Abend im
Museum eingesperrt wurden
Evelyn Richter war in den 70er- und
80er-Jahren Lokalreporterin im Siegerland: Kaninchenausstellungen, Schützenfeste, Stadtpolitik, das wahre Leben. Vier
Kinder hatte sie und einen Ingenieur als
Mann, sie schrieb ihre Artikel in der Nacht;
und Maike war oft dabei, wenn sie über die
Dörfer zog. Das ist doch noch nicht lange
her, denkt Schlabach, die Redaktionsräume der Zeitung, sein Büro, das alles hat
sich kaum verändert seit jenen Tagen. Und
Maike, der Teenager aus Oberheuslingen,
ist jetzt Frau Kohl, oder fast zumindest?
Das ist meine Geschichte, sagt sich
Schlabach. Er kennt sie ja von damals, die
junge Maike Richter. Sie hat auch ein Praktikum in der Redaktion gemacht. Jetzt würde er sie anrufen oder zumindest jemanden, der noch ihre Nummer hat. Das tut er
dann auch, er meldet sich, wo er kann und
hinterlässt die Bitte, Maike möge zurückrufen. „Ich brauchte ja nur ein Zitat von ihr
für unsere Zeitung“, sagt Schlabach heute.
Er hat nie etwas von ihr gehört.
„Ich habe dann keinen Kontakt mehr zu
ihr gesucht“, sagt Schlabach. Er wusste
jetzt, wo die Mauer stand. Und nichts würde sich daran mehr ändern.
Schlabach ahnt, dass es vielen so ergangen ist wie ihm. Er war einer der Ersten, die
gespürt haben, was noch viele spüren würden in den Jahren danach: Distanz. In diesen langen Jahren bis zum heutigen Tag, in
denen die Frau, die er als Maike Richter
kannte, einen nach dem anderen aussortiert und auf Abstand gehalten hat. Aus ihrer Vergangenheit, aus der Vergangenheit
Helmut Kohls. Bis die beiden so allein da
saßen, wie sie es heute tun, im Sommer
2012, in dem Bungalow in Oggersheim.
Allein mit den Erinnerungen, den Briefen und Akten aus der Zeit, als Helmut
Kohl noch Kanzler war, als seine erste Frau
noch lebte, und Maike Richter ihn schon bewunderte, ihm nahe sein wollte. So wie sie
sich das immer schon wünschte, als Teenager in der Jungen Union in Siegen. Und als
junge Mitarbeiterin im Kanzleramt, wo sie
ihn endlich kennenlernte.
Es gab Zeiten, da jubelte sie ihm mit Tausenden anderen zu. Jetzt hat sie ihn für
sich allein. Ganz allein. So leben sie wie
zwei Menschen, die am Abend im Museum
eingesperrt wurden, versehentlich. Aber
es ist kein Versehen. Sie wollte es so.
Sie kann jetzt all die alten Briefe lesen,
auch die liebevollen, bisweilen zärtlichen
Worte Helmut Kohls an seine erste Frau:
an Hannelore. Alles ist da in dem Haus in
Oggersheim, unter ihrer Kontrolle. Die ganze Geschichte. Und Eifersucht findet immer einen Grund. Die junge Frau kann den
alten Mann nach längst Vergangenem fragen. Sie verwaltet die Erinnerungen. Er
kann dazu nicht mehr viel sagen. Was soll
er auch tun? Sich rechtfertigen für die Zeit,
in der sie noch nicht Frau Kohl-Richter
war? Dafür, dass es vor ihr schon einmal
die Frau seines Lebens gab. Das wird einigen Männern so gehen, die wieder geheiratet haben. Aber wird hier, im Fall von
Helmut Kohl, das Private nicht politisch?
Manche, die noch über die Mauer schauen können, sehen mehr als eine Ehe in Oggersheim. Sie sehen Politik und Geschichte. Sie erinnern sich, wie ein deutscher Altkanzler sich anfangs von einer jungen Frau
beim Schreiben von Artikeln und Büchern
helfen ließ. Und heute sehen sie diese Frau
selbst schreiben, so, als habe sie dieses
Land einmal geführt. Sie redigiert jetzt die
Vergangenheit. Im dritten Band von
Helmut Kohls Memoiren taucht die Widmung „Für Hannelore“ nicht mehr auf.
3
Es gab Zeiten, da jubelte sie ihm mit Tausenden anderen zu. Jetzt hat sie ihn ganz für sich allein – Maike Kohl-Richter und Helmut Kohl.
FOTO: ULLSTEIN
Mein Kanzler
Maike Richter ist die zweite Frau von Helmut Kohl. Sie pflegt, schützt und kontrolliert ihn.
Und sie baut eine Mauer um ihn herum. Damit schreibt auch sie Geschichte
Hier wird Geschichte gemacht, nachträglich. Und manches soll verschwinden.
Was wird übrig bleiben von den Briefen,
Akten und Papieren in Oggersheim? Wem
gehört der Altkanzler Kohl? Wer darf sein
Leben erzählen? Nur seine zweite Frau?
„Das, was da passiert, ist eigentlich irre,
das geht nicht, denn ihr Mann hat ja eine gewaltige, eine lange politische Vergangenheit.“ So redet jemand, der diese Vergangenheit kennt, bis in die Anfänge. Und der
sagt, sein Name tue nichts zur Sache.
Als ein Autor der FAZ im Herbst 2010 ein
Stück über Kohls Lebensleistung und die
deutsche Wiedervereinigung schreibt, erwähnt er auch Hannelore Kohl, es geht ja
um die späten 80er-, die frühen 90er-Jahre. Maike Kohl-Richter erwähnt er nicht.
Da ist ihr Zorn groß. Doch in den Jahren davor hat sie noch Hannelores alte Kleidung
aufgetragen und sich darin sehen lassen.
Sie hat den Hofstaat weggeschickt,
die Wichtigtuer und Wichtigen.
Auch die für ihn Wichtigen?
Helmut Kohl spricht – nach allem, was
man weiß – überhaupt nur noch wenig hinter der Mauer, die das Paar umgibt. Das
mag einem leid tun. Walter Kohl, dem älteren der beiden Söhne, fällt es nicht leicht
zu sagen: „Aber er hat sich diese Frau ausgesucht.“ Er hat sie gebraucht, vielleicht
braucht er sie nun mehr denn je. Und gilt
das nicht auch für sie?
Es gibt heute nicht mehr viele, die einen
nahen Blick auf dieses Leben eines alten
Mannes und einer jungen Frau haben. Einer, dem das gelegentlich gelingt, ist Dirk
Metz. Er war Regierungssprecher des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch,
und er ist ein Mann klarer Worte. Aber
auch einer, der sich des Werts von Freundschaften bewusst ist. Besonders, wenn sie
schon lange währen. Deshalb spricht er im
Fall von Maike Richter so vorsichtig er
kann. Es ist erstaunlich, dass er überhaupt
über sie spricht. Wahrscheinlich hat er einfach genug davon, dass so viele schlecht
über eine Frau reden, die er lange kennt.
Und die er für einen guten Menschen hält.
Metz, ein Mittfünfziger mit Schnurrbart, kommt auch aus Siegen. Er war dort
Vorsitzender der Jungen Union; und als er
Maike Richter fragte, ob sie mit ihm Politik
machen wolle, ob sie für den Kreisvorstand der jungen Konservativen kandidieren wolle, da sagte sie: Ja. Das war für sie
der Einstieg in die CDU. Wenn man so will,
hat Dirk Metz damit ein kleines Stück an
einer großen Geschichte mitgeschrieben.
Heute sitzt Metz in einem Frankfurter
Büro, das ihm einen gewissen Überblick
bietet, über die Stadt und das Leben. Er ist
ein Fachmann für Kommunikation. Jetzt
erzählt er eine Geschichte aus dem vergangenen Sommer, es ist eine Geschichte von
Liebe, Sorge und unerbittlicher Fürsorge.
Helmut Kohls junge Frau hatte in der
Zeitung ein Interview mit ihrem alten
Bekannten Dirk Metz gefunden und es ihrem Mann vorgelesen. Nun wollte Kohl diesen Metz kennenlernen. „Es war natürlich
ulkig, weil ich Kohl oft mit Roland Koch gesehen hatte, er wusste ja eigentlich, wer ich
bin, er hat mich auch sofort erkannt“, sagt
Metz. Er erzählt, wie sie im Sommer im Garten in Oggersheim saßen, er erinnert sich
an die Begrüßung: „Kohl wollte mir seine
linke Hand geben, und da sagt Maike: Helmut, gib dem Dirk Metz die rechte, daraufhin hat er mir die rechte Hand gegeben,
was nach seinem Unfall wirklich anstrengend für ihn war.“ Metz ist überrascht und
berührt in diesem Moment, das passiert
ihm wahrscheinlich nicht so oft. „Da ist
mir klar geworden, welche Bedeutung Maike für ihn hat.“ Um ihren Mann pflegen zu
können, hat sie sich als Referatsleiterin im
Wirtschaftsministerium beurlauben lassen, seit vier Jahren schon.
Sie hat den Hofstaat weggeschickt, Einflüsterer und Ausflüsterer, Vorzimmerdamen, Hinterzimmerherren, Redenschreiber und Ghostwriter. Die Wichtigtuer und
die Wichtigen. Auch die für ihn Wichtigen?
Am 5. Juli 2011 kommen Walter und Peter Kohl, die Söhne des Altkanzlers, vom
Grab ihrer Mutter Hannelore – Helmut
Kohls erster Frau, die sich zehn Jahre zuvor das Leben genommen hatte. Es ist ein
Tag, an dem die Söhne an die alte Familie
denken, sie hören, dass der Vater an diesem Jahrestag nicht am Grab der Mutter
war. So beschließen sie, vom Friedhof in
Ludwigshafen zum Haus des Vaters zu fahren, sie wollen ihn bitten, noch einmal gemeinsam ans Grab zu gehen. Als sie in der
Marbacher Straße in Oggersheim ankommen, stehen Polizeiwagen vor dem Haus,
die üblichen Sicherheitsvorkehrungen für
Helmut Kohl; und an diesem Tag wird alles
noch sicherer gemacht. Ein Polizist nimmt
Walter und Peter Kohl gleich beim Aussteigen aus dem Auto in Empfang.
Als die Söhne an der Haustür klingeln
und ihnen auch nach einiger Zeit und einigem Drängen und Klopfen niemand öffnet, fragen sie die Polizisten, ob ihr Vater
zu Hause sei. „Das dürfen wir Ihnen nicht
sagen, erklärte uns die Polizei“, erinnert
sich Peter Kohl. Sie klopfen wieder an der
Haustür und schließlich bedeutet ihnen
die Polizei, sie sollten verschwinden.
„Sonst werde ein Platzverweis ausgesprochen“, erinnert sich Walter Kohl. „Die Polizei begründete diese Maßnahme mit einer
Weisung des Berliner Büros meines Vaters.“ Verstört fahren die Söhne davon.
„Der Vater wird wie ein Gefangener gehalten“, sagt einer der beiden noch. Dann liegt
der Ort ihrer Kindheit hinter ihnen.
Wenn man in Siegen von der Autobahn
abbiegt, um sich auf den Weg zu Maike
Richters Elternhaus zu machen, folgt man
einer gewundenen Straße durch blühende
Landschaften in Richtung Oberheuslingen. Birken und Obstbäume stehen hinter
den Leitplanken. In der Siedlung am Wald,
dort, wo das große weiße Haus steht, das
Maike Richters Eltern mittlerweile verkauft haben, ist Deutschland so, wie Helmut Kohl sich dieses Land wohl einmal vorgestellt hat. Schön, überschaubar und gar
nicht unmodern, Kinder spielen auf der
Straße. Der Gesangsverein in Oberheuslingen heißt MGV Eintracht. So sollte es sein.
Im Jahr 2005, beim 75. Geburtstag ihres
Vaters, haben Walter und Peter Kohl noch
mit Maike Richter gemeinsam in einem
Saal in Berlin gesessen und gefeiert. Aber
das war bald vorbei. Im Frühjahr 2008 erfuhren die Söhne durch ein Telegramm,
dass ihr Vater wieder heiratet. So waren
auch sie aussortiert. „Es war spürbar, dass
mein Vater seine Zukunft mit Maike sah,
selbst wenn er dafür vielleicht sogar das
Ende unserer Beziehung in Kauf nahm“,
hat Walter Kohl später geschrieben.
Vielleicht wollte sie auch nur Ruhe vor allen, die ihren Mann belagern, endlich Ruhe. Auch vor den Söhnen, die groß sind und
einschüchternd wirken können. Zumal für
eine Frau, die weiß, dass sie sich in etwas
reindrängen musste, wenn sie ihn, den Altkanzler, für sich gewinnen wollte.
Als Maike Richter mit Helmut Kohl und
dem damals noch großen Gefolge im Winter 2004 nach Sri Lanka reist, fällt Hotelbediensteten gleich etwas auf: Die junge
Frau, die mit ihrem Mann eine Suite
bezieht, hat die Hotelleitung gebeten, die
Privatsphäre des Paars zu schützen. Auch
vor den Mitreisenden. Vor Leuten wie Ecki
Seeber, dem langjährigen Fahrer von Kohl.
Doch was heißt hier Fahrer? Seeber war für
Kohl ein Mann für alles, ein Vertrauter.
Einer, mit dem sich die junge Frau darüber
streiten musste, wer dem Altkanzler das
Hemd rauslegt, und welches passend
erscheint. Auch da kannte Seeber sich aus.
Wie geht man damit um, wenn
derjenige, der immer so
stark war, jetzt so schwach ist?
Maike Richter musste begreifen, dass
sie mit einem Mann wie Kohl nie allein im
Auto sitzen würde, wenn sie nicht etwas ändern würde. Als sie es schließlich geschafft
hat, Ecki Seeber loszuwerden, ist erstaunlich, was danach passiert: Seeber schweigt.
Er ist tief verletzt, aber er schweigt. Wenn
man heute Seebers Frau in Ludwigshafen
ans Telefon bekommt, bittet sie, das alles
ruhen zu lassen. Zu viel ist passiert.
Im Februar 2008, als Helmut Kohl in
seinem Haus schwer stürzt und eine Gehirnquetschung erleidet, da unterrichtet
Maike Richter die Söhne Walter und Peter
erst Stunden später über das, was passiert
ist. Als deren Vater schon mehr tot als lebendig in der Klinik liegt. So erinnern sich
die Söhne an den Tag des Unglücks. Hätten
sie, die damals, vor der zweiten Heirat ihres Vaters, noch dessen nächste Angehörige waren, nicht früher unterrichtet werden
müssen? Und wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man Kohl nicht nach Heidelberg, sondern in die näher gelegene Oggersheimer Unfallklinik gebracht hätte?
Das glauben die Söhne.
Auf jeden Fall war nach diesem Tag
nichts mehr wie zuvor.
„Die Leute denken immer noch an den
kräftigen Helmut Kohl vor zwanzig, drei-
Der Fotograf Konrad R. Müller, ein
Mann, der alle Kanzler dieser Republik fotografierte, ist immer noch fassungslos,
wenn er von Helmut Kohls junger Frau erzählt. Müller, der weiß, wie man Menschen
in Szene setzt, war vor einiger Zeit in
Oggersheim, um Helmut Kohl zu fotografieren. Er machte Aufnahmen, die Kohl im
Rollstuhl zeigen. In Würde. Aber ihren
Mann im Rollstuhl, das war genau das, was
Maike Kohl-Richter nicht in den Zeitungen
sehen wollte. Das hatte sie Müller auch
gesagt. Der aber wollte sich nicht alles
vorschreiben lassen in seiner Kunst.
„Ich weiß noch, wie Helmut Kohl sich gefreut hat, als ich bei ihm zu Hause ankam“,
erinnert sich Konrad R. Müller an das Treffen in Oggersheim. „Wir sahen uns zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder. Und er
sagte zu mir: Mensch Konrad, du wirst ja
immer jünger.“ Nein, dass er Kohl störte,
den Eindruck hatte der Fotograf nicht. Es
wurde dennoch ein eher kurzer Besuch.
„Maike hat sich sehr darüber aufgeregt,
über die Unfairness, dass Müller solche Bilder drucken ließ und die Chuzpe besaß,
sich damit zu brüsten, dass sie so ein Bild
nicht wollte“, erinnert sich Dirk Metz.
Bald darauf bekam Müller, der Kohl seit
Jahrzehnten kennt, einen Brief des
Altkanzlers. Der letzte Satz darin heißt:
„Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
Ob Helmut Kohl noch in der Lage ist,
solche Briefe zu schreiben? Manche, die
ihn jetzt noch gut kennen, bezweifeln das.
Müller jedenfalls hat nie wieder über die
Mauer sehen dürfen.
Ansprüche können groß sein, vermessen oder auch berechtigt. Doch wie sie beurteilt werden, das entscheidet heute allein sie, seine Frau. Und es sind ja nicht immer nur Fotografen oder Journalisten, die
etwas von Helmut Kohl wollen. Manchmal
sind es auch seine Kinder. Vielleicht wollen
sie ihm auch etwas geben. Walter Kohl, der
Sohn, hat es in seinem Buch so beschrieben. „Einmal hatten wir eine heftige Auseinandersetzung, und ich fragte sie, warum es so schwierig sei, schon einfache Besuche zu organisieren. Sie gab mir ganz unverblümt zu verstehen, dass sie meinen Vater am liebsten für sich ganz allein haben
wollte.“ Hat sie Angst vor den Söhnen, der
Familie, zu der sie nicht gehörte?
Dirk Metz kennt die andere Seite. „Sie
hat immer gesagt, dass sie gern ein besseres Verhältnis zu den Söhnen hätte. Aber ob
es da eine Chance gibt? Ich weiß es nicht.“
Selbst mancher, der ihr gewogen ist, hat
längst erkannt, dass da etwas gewaltig
schiefläuft. „Ja, sie hat etwas Tragisches
an sich, sie ist nicht bösartig, zerstörerisch
oder intrigant, sie hat sich einfach verrannt in die Idee, ich will diesen Mann heiraten, und dann will sie das alles auf eine
ganz schmalspurige Zweierbeziehung
bringen.“ Wer nicht für sie ist, ist gegen sie.
Das haben viele erlebt. Und nicht jeder, der
darüber taktvoll spricht, möchte das mit
seinem Namen tun. Einer sagt: „Sie merkt
ja, wie unbeliebt sie sich damit macht, und
darunter leidet sie wirklich. Aber sie hat
eben mit Gott und der Welt Krieg angefangen für ihre Idee von Helmut Kohl, einem
Helmut Kohl, der nur ihrer ist.“
Die Idee ist Wirklichkeit geworden, und
gefangen sind jetzt beide.
„Ich würde ihr zu großer Zurückhaltung
in der Öffentlichkeit raten“, sagt Dirk
Metz. „Sie sollte nicht in eine Talkshow
gehen und sich darüber beklagen, wie
schwer es auch sein kann.“ Das Leben mit
einem Mann, der nicht mehr der Helmut
Kohl ist, der er einmal war.
Wenn man ihr in diesen Tagen einen
Brief nach Oggersheim schreibt, sie fragt,
ob sie nicht einmal darüber reden möchte,
wie es ist, dieses Leben zu führen, für einen
und gegen alle, bekommt man einen
freundlich abwehrenden Antwortbrief von
einer Sekretärin aus Berlin. Nein, Frau Dr.
Kohl-Richter habe sich grundsätzlich
entschieden, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht selbst in der Presse auftreten
zu wollen. Der Absender steht hinten auf
dem Kuvert ihres Schreibens. Er lautet:
„Dr. Helmut Kohl. Bundeskanzler a. D.“
4
MEINUNG
HBG
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
F I S K A L PA K T U N D V E R FA S S U N G S G E R I C H T
AKTUELLES LEXIKON
Eine neue Kontur Europas
Schredder
VON ANDREAS ZIELCKE
Der Rettungspakt korrigiert
nicht den Geburtsfehler des Euro
Zum ersten Punkt, der Einheit der EU:
Allein die Vertragsbasis hat ihre Tücken.
Beide Verträge sind jenseits der EU-Verfassung angesiedelt, völkerrechtlich also
selbständige zwischenstaatliche Pakte.
Der ESM gilt nur in der Eurozone, der Fiskalpakt für die 25 EU-Länder außer Großbritannien und Tschechien. Damit fördert man eine asymmetrische Vertragsdynamik, die den rechtlichen Zusammenhalt der EU ignoriert. Der ESM stärkt den
Trend zum viel beschworenen Kerneuropa, ohne in der EU-Verfassung verankert
zu sein. Der Fiskalpakt dagegen leiht sich,
obwohl auch er kein EU-Recht ist, für seine Durchsetzung Organe der EU aus –
und übergeht, dass die EU-Verfassung solche Organ-Ausleihen nicht vorsieht.
Noch verwegener ist der ESM-Vertrag
angelegt. Trotz seiner Distanz zum EURecht wird für ihn ein striktes EU-Prinzip
aufgeweicht, das Beistandsverbot. Dieses
Verbot untersagt den gegenseitigen
Transfer- und Haftungsverbund. In einen
der EU-Verträge wird nun aber eine Klausel eingefügt, die den Finanztransfer zulässt, aber nur für den vertraglich außenstehenden ESM. Man will den Kuchen essen und behalten: Das No-Bailout-Gebot
hält man aufrecht, konterkariert es aber,
indem man die Transferunion völkerrechtlich außerhalb der Union einrichtet.
So mendelt sich zwar Kerneuropa heraus,
setzt sich aber rechtlich von der EU ab.
Das Bedenklichste des vertraglichen
Lavierens aber ist, dass sich an dem gravierenden demokratischen Defizit der EU
nichts ändert. Und das, obwohl der Rettungspakt die Euro-Zone fundamental,
nämlich zum Haftungsverbund, umwandelt – wenn auch jenseits der EU. Wann,
wenn nicht jetzt ist ein adäquates Mitspracherecht des EU-Parlaments gefordert?
Zum zweiten Punkt, der Unauflöslichkeit der Verträge: In der Tat ist diese Festschreibung der Pakte auf ewig sehr fragwürdig. Denn da beide Verträge unbefristet und unkündbar sind, schneiden sie tiefer in das Haushaltsrecht ein als nötig.
Warum nicht das Rettungspaket zunächst auf fünf oder sieben Jahre befristen? Dafür spricht der gewichtige Grund,
dass innerhalb einer solchen Frist zu klären wäre, ob es überhaupt zu einer echten
wirtschaftspolitischen Integration auf EU-
Ebene kommt (dazu gleich). Ohne diese Integration wird das Rettungspaket die Erwartungen keinesfalls erfüllen.
Zum dritten Punkt, der systemischen
Schwäche der Rettungsmaßnahmen: Alle
Welt ist sich einig, dass der endlose
Kampf gegen die Krise dem Geburtsfehler der Währungsunion geschuldet ist. Besteht dieser Fehler aber darin, dass für
den Euro keine EU-Instanz geschaffen
wurde, um die Wirtschafts- und Fiskalpolitik der Eurozone wirksam zu integrieren, dann fragt sich: Korrigiert der Rettungspakt diesen Fehler? Sicher nicht.
Die im ESM-Vertrag vorgesehenen Interventionen stellen, so riesig die eingesetzten Summen sind, reine Notmaßnahmen dar. Sie können einen strauchelnden
Euro-Staat vor dem Absturz bewahren,
sie können aber – im Prinzip – nicht die
Ursachen der Wirtschaftskrise des Landes beseitigen. Sie gehorchen der Logik
der Rettung (insbesondere der Gläubiger)
des Staates, nicht der langfristigen Restrukturierung seiner Ökonomie.
Auch der Fiskalpakt setzt nicht an den
Ursachen der Krise an, sondern zwingt
nur dazu, Staatsverschuldung zu vermeiden. So wichtig ausgeglichene Haushalte
für die Stabilität des Euro sind, so wenig
besagen sie über die Stärken oder Pathologien der beteiligten Nationalwirtschaften. Im Gegenteil, der Zwang zur rapiden
Reduktion von Defiziten kann, wird er inmitten einer Krise des Landes exekutiert,
weitere wirtschaftliche Schrumpfung, Deflation und Verarmung auslösen. In Südeuropa ist diese Verkehrung des Gutgemeinten in Abwärtsspiralen (ganz nach
George Bernard Shaw: „Der Weg zur Hölle
ist mit guten Absichten gepflastert“) zur
Genüge zu beobachten.
So weit die Analysen der Ökonomen
auch voneinander abweichen, so stimmen sie doch darin meist überein: Hat die
Differenz der Wettbewerbsfähigkeiten,
Produktivitätsgrade und Realzinsen zwischen Ländern derselben Währung eine
prekäre Marke überschritten, beschleunigt sich die Tendenz zur weiteren Ungleichheit, da die schwächeren Länder
nicht mit einer Währungsabwertung reagieren können. Nur eine zentrale Instanz, die mit effizienten Strukturierungs- und Koordinierungskompetenzen
ausgestattet ist, könnte den Ausgleich bewirken. Trotz aller Anläufe hat es die EU
nicht zu einer solchen Einrichtung geschafft, die den Geburtsfehler des Euro
wirkungsvoll kompensieren könnte.
Darum stehen die Richter vor der Frage, ob die starke Beschränkung der Haushaltsautonomie durch das Rettungspaket
selbst dann gerechtfertigt ist, wenn die
beiden Komponenten des Pakets zu wenig zur nachhaltigen Bewältigung der Krise beitragen und sie womöglich in Teilen
der Euro-Zone sogar verschlimmern.
Die Richter werden daher in dem Urteil
wohl auf die nachholende Installation einer effektiven wirtschaftsintegrierenden
EU-Instanz drängen. So gesehen wäre
das Rettungspaket nur ein – aus Not vorgezogener – Teil einer großen Reform.
Damit ist schon der vierte Punkt angesprochen. Niemand will, dass Karlsruhe
seine Vision von Europa der Berliner Politik vorsetzt. Das Gericht muss aber den
Ausbau des EU-Gefüges so weit ins Auge
fassen, dass das Rettungspaket darin seinen legitimen künftigen Platz erhält.
Das Recht, der Politik die Leviten zu lesen, haben die Richter nicht. Wie ungenügend aber das Rettungspaket rechtlich
und polit-ökonomisch konzipiert ist, das
wird sich selbst dann in dem Urteil niederschlagen, wenn es grünes Licht gibt.
V E R FA S S U N G S S C H U T Z - S K A N D A L
Männer in der Burka
VON HERIBERT PRANTL
E
inen Beschuldigten, bei dem die Gefahr besteht, dass er Beweismittel
unterdrückt, sperrt man in Untersuchungshaft – wegen Verdunkelungsgefahr. Was, um Himmels willen, soll man
mit einem Verfassungsschutz tun, bei
dem die Verdunkelungsgefahr schon eingetreten ist? Der Verfassungsschutz verdunkelt die Aufklärung der NSU-Verbrechen. In diesem Amt sind Beweismittel geschreddert worden; und fast jeden Tag
wird die Verdunkelung noch dunkler.
Erst wurde die Vernichtung von Akten
und die Löschung von Daten geleugnet,
dann wurde sie ein wenig eingeräumt,
dann noch ein wenig mehr; es hieß allerdings, es habe sich nicht um Akten und
Daten mit Bezug zur Terrorzelle gehandelt; jetzt gibt es doch vernichtete Akten
und Daten mit Bezug zur Terrorzelle, aber
angeblich ohne Bezug zu deren Straftaten. Es herrscht ein unglaubliches Durcheinander in den Behörden, die für die innere Sicherheit zuständig sind, das Bundesinnenministerium inbegriffen. Man weiß
nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Schreien muss man. Es passieren so viele
Pannen, dass es immer schwerer fällt, an
bloße Schlamperei zu glauben – zumal
bei der Erklärung der angeblichen Pannen fortlaufend neue Pannen passieren.
Das Amt, das für Aufklärung im Inland
zuständig ist, ist dazu offensichtlich nicht
in der Lage. Der Verfassungsschutz und
das Ministerium schneidern sich eine Burka aus Ausflüchten.
MASSAKER IM KINO
Exhibitionismus der Gewalt
VON FRITZ GÖTTLER
I
n der Nacht zu Freitag, kurz nach Mitternacht, kam der Terror zurück nach
Denver, Colorado. 1999 hatte es das
Massaker in der Columbine High School
von Littleton gegeben, einem Ort in der
Nähe der Stadt, nun kam es zu einer brutalen Schießerei in Aurora, einem Vorort
von Denver – zwölf Menschen wurden getötet, Dutzende wurden verwundet. Amerika ist gewöhnt, in regelmäßigen Abständen solche Gewaltexzesse zu erleben.
Dieser aber ist schauriger als die bisherigen – er fand in einem Kino statt, während der Vorführung eines Films: „The
Dark Knight Rises“, das Finale von
Christopher Nolans Batman-Trilogie. Auf
der Leinwand beginnt der Terror mit der
Kaperung eines Flugzeugs – kurz nach
dieser Szene begann auch der Terror vor
der Leinwand.
Der „Dark Knight“ ist das große Ereignis des Kinosommers, die Stimmung ist
aufgeheizt. Im ganzen Land gab es volle
Mitternachtsvorstellungen, viele Fans kamen maskiert. Das Empathie- und Erregungspotenzial ist enorm. Amerika
wird erneut über die Bedenken und Vorwürfe streiten, die sich um die Gewalt in
Filmen oder Video-Spielen und den allzu
leichten Zugang zu Schusswaffen ranken.
Der Streit könnte diesmal aggressiver werden, in der Krisenstimmung eines demoralisierten, polarisierten Amerikas.
Der Film reflektiert das brutal: Er hat den
Exhibitionismus der Gewalt, den er entwickelt, der Gesellschaft entnommen.
Assads Präsidententhron
SZ-ZEICHNUNG: : LUIS MURSCHETZ
ORGANSPENDE
Wer kontrolliert die Chirurgen?
VON CHRISTINA BERNDT
D
amit mehr Menschen ihre Organe
spenden, hat der Bundestag kürzlich ein neues Transplantationsgesetz verabschiedet. Und nun das: Am Universitätsklinikum Göttingen wurden Patienten offenbar in großem Stil bevorzugt
mit Spenderlebern versorgt. Die Geschehnisse haben das Zeug, sich zum größten
Transplantationsskandal in der Geschichte der Republik auszuwachsen. Eine Folge
werden sie mit Sicherheit haben: Das Vertrauen der Bürger in die Transplantationsmedizin wird unweigerlich sinken.
Doch trotz der erschütternden Vorgänge in Göttingen wäre es falsch zu sagen, die
deutsche Transplantationsmedizin sei ein
Sumpf. Unzählige Ärzte und Schwestern
setzen sich tagtäglich für die Organspende
ein. Den meisten geht es dabei nur um eines: Sie wollen Leben retten oder den Patienten ein besseres Leben ermöglichen.
Gerade für die Patienten ist es nun wichtiger denn je, das Vertrauen wieder zu stärken. Dies lässt sich nur durch mehr Kontrolle und Transparenz erreichen. Verbre-
cher sind in der Transplantationsmedizin
nicht seltener als anderswo, Eitelkeiten
und Machbarkeitswahn eher häufiger. Immer wieder wird es deshalb Verstöße gegen die Ethik und gegen Transplantationsrichtlinien geben. Nur sollten sie künftig
schärfer geahndet werden, als dies in der
Vergangenheit der Fall war.
Eine Organentnahme, ohne dass
die Hirntod-Protokolle vorlagen
Die oft schleppende oder gar fehlende
Aufklärung verdeutlicht ein Fall aus Düsseldorf: Hier wurden einem Mann Organe
entnommen, ohne dass alle Protokolle zur
Feststellung des Hirntods vorlagen. Es galt
zu untersuchen, ob gegen Gesetze verstoßen wurde. Doch die zuständige Kommission der Bundesärztekammer prüfte lange
vor sich hin; am Ende teilte sie der Krankenschwester, die den Fall angezeigt hatte,
lapidar mit: Die Vorwürfe sind verjährt.
Fast blauäugig hat der Gesetzgeber die
Kontrolle über die Organspende verschiedenen Kommissionen unter dem Dach der
Bundesärztekammer überlassen. Als Teil
der ärztlichen Selbstkontrolle gehören sie
zum System. Zudem sitzen überwiegend
Transplantationschirurgen darin. Wer
aber selbst Organe verpflanzt und vom
Wohlwollen seiner Chirurgen-Kollegen abhängig ist, der kann kein echtes Interesse
an Aufklärung haben. So entsteht immer
wieder der Eindruck, das deutsche Organspendewesen sei ein Geheimbund.
Der Umgang mit dem Göttinger Fall
macht etwas Hoffnung: Diesmal haben
sich die Prüfer mit großem Engagement
der Sache angenommen. Sie haben eine
vierköpfige Taskforce gegründet, die sämtliche betroffenen Patientenakten und Dateien im Klinikum untersucht, Zeugen befragt und so den Staatsanwälten zuarbeitet. Das ist gut, aber noch nicht gut genug.
Für eine effektive Kontrolle gehören in die
Kommissionen unabhängige Personen –
neben Juristen und Ethikern auch Ärzte ohne Verbindungen zur Transplantationsszene. Wichtig ist auch Offenheit: Die Kommissionen arbeiten bisher im Verborgenen, ihre Berichte sind geheim. Um das Vertrauen in die Organspende zu stärken, ist
aber echte Transparenz unabdingbar.
PROFIL
Eveline Lemke ließ ihrer Empörung freien
Lauf, Ziel der Attacke war der Ministerpräsident. „Kurt Beck darf nicht länger zu den
dubiosen Vorkommnissen rund um den
Nürburgring schweigen“, polterte die
rheinland-pfälzische Grünen-Politikerin.
Entweder habe Beck von „Hinweisen auf
kriminelle Machenschaften“ am Nürburgring gewusst – dann hätte er etwas tun
müssen. „Wusste er es nicht, ist dies ein
weiteres Indiz seiner verantwortungslosen
und blauäugigen Amtsführung in Sachen
Nürburgring.“ Es sei „nicht auszuschließen“, dass für Beck „die Zeit abläuft“.
Eveline Lemke hat all das vor nicht einmal drei Jahren gesagt, sie war damals
Sprecherin des Grünen-Landesvorstands
und somit in der außerparlamentarischen
Opposition, weil die Grünen nicht im Mainzer Landtag saßen. Inzwischen ist Lemke
Wirtschaftsministerin in einer rot-grünen
Landesregierung, am Mittwoch hat sie
sich wieder mal zum Nürburgring geäußert. Anlass war, dass die fast komplett landeseigene Nürburgring GmbH nun in die
Insolvenz muss. Kurt Beck gab dafür der
EU-Kommission die Schuld, und diesmal
war Lemke voll auf seiner Linie: „Ich erwarte, dass uns geholfen wird“, empörte sie
sich, „anderen wird ja auch geholfen.“
Der Schredder war ursprünglich für groben Müll gedacht:
Auf dem Schrottplatz zerkleinert das Gerät bis heute Autowracks und alte Kühlschränke, zerlegt mit großen Hämmern Gummi,
Stahl und Plastik. Ein martialischer Akt,
der in den Achzigerjahren zu einem ComicBösewicht inspirierte: „Shredder“, Erzfeind der Schildkröten-Helden „Ninja Turtles“, der alles zerlegte, was ihm im Weg
stand. Für Kleinkram gab es früher andere
Lösungen: Gartenabfälle kamen in „Häcksler“, Papier in den „Reißwolf“. Inzwischen
wird vieles einfach nur geschreddert: alte
D-Mark-Scheine, Computer-Festplatten,
sogar lebende Hahnenküken, die in der
Massentierhaltung aussortiert werden.
Für den Papier-Schredder gibt es fünf Sicherheitsstufen, festgelegt vom DIN-Institut: Stufe eins schneidet einen Zentimeter
breite Papierstreifen, Stufe fünf produziert winzige Schnipsel. Eine sechste Stufe
pulverisiert die Akten nahezu. Zur Zeit stehen das Bundesinnenministerium und der
Verfassungsschutz in der Kritik, da sie Akten über Neonazis geschreddert haben sollen; die Behörden sprechen von routinemäßiger Löschung. Die letzte große bekannte
Aktenvernichtung in Deutschland geschah kurz nach dem Fall der Mauer. Damals zerrissen Stasi-Mitarbeiter im großen Stil Unterlagen. Können diese Schnipsel inzwischen per Computer wieder zusammengefügt werden, sind die jetzt geschredderten Unterlagen verloren. SIBI
BLICK IN DIE PRESSE
Zur Bundestagsabstimmung über Finanzhilfen
für spanische Banken schreibt die Zeitung:
„Den Ausschlag gab bei vielen Abgeordneten vermutlich die von Bundesfinanzminister Schäuble abermals beschworene
Alternativlosigkeit: Angeblich steht die
Stabilität der gesamten Euro-Zone auf
dem Spiel, wenn man Spanien zumutet,
seine Banken mit eigenen Ressourcen
selbst zu retten. (. . .) Tatsache ist, dass
Spanien die Hilfen zu erleichterten Konditionen bekommt. Bald wird Italien anfragen. Und Tatsache ist auch, dass statt der
Gläubiger wieder zum Großteil deutsche
Steuerzahler für Fehlspekulationen von
Banken haften.“
Für die Zeitung aus Sachsen handelt die Politik
bei den Hilfen für Spanien verantwortungsvoll:
FOTO: DAPD
B
is zum 12. September bleibt die
Krise des Euro, obwohl ihr Drama sich täglich weiter entfaltet, im unruhigen Schwebezustand. Lösen wird sich die
Spannung erst, wenn die Karlsruher Richter an diesem Tag ihr Ja oder Nein zum
Rettungspaket verkünden. Für die Gestaltung der Union aber wird es mehr noch
auf die Begründung des Urteils ankommen als auf das Urteil selbst.
Denn die Hauptfrage, ob das Paket die
Haushaltsautonomie des Parlaments
noch hinreichend wahrt, kann das Gericht nicht beantworten, ohne einige heikle Probleme zu klären.
Erstens: Beschädigen die ESM- und Fiskalverträge nicht den Zusammenhalt der
EU? Zweitens: Muss das Gericht nicht,
falls es das Rettungspaket passieren lässt,
Auflagen anordnen, weil beide Verträge
unbefristet und unkündbar das Haushaltsrecht beschneiden? Drittens: Welche
rechtliche Rolle spielt die strukturelle
Schwäche der Rettungsmaßnahmen?
Viertens: Muss das Gericht die künftige
Kontur der Union aufzeigen – über den
Horizont der Regierung in Berlin hinaus?
Eveline Lemke
Grüne Wirtschaftsministerin
inmitten des Nürburgring-Skandals
Am Nürburgring ist jenes Desaster eingetreten, das Kritiker seit Jahren prophezeit hatten. Eine der schärfsten, am besten
informierten Kritikerinnen des Projekts
war Eveline Lemke. Sie hinterfragte früh
die seltsamen Finanzierungskonstrukte,
sie warnte davor, mit allzu optimistischen
Besucherzahlen am Ring und der dort aus
dem Boden gestampften Erlebniswelt zu
kalkulieren. Sie behielt recht. Doch während nun die Rufe nach Becks Rücktritt lauter werden, steht Lemke fest an seiner Seite. Sie sitzt jetzt eben in der Regierung.
Dass die Grünen es dorthin geschafft haben, ist zu großen Teilen ihr Verdienst. Als
der Landesverband am Boden lag, übernahm Lemke die Führung und rieb sich
fortan für das Ziel auf, die Rückkehr ins
Parlament zu schaffen. Bei der Wahl im
März 2011 holten die Grünen 15,4 Prozent,
Kurt Beck musste die Macht teilen.
Geboren 1964 in Hamburg, ist Lemke seit
frühester Kindheit im Umgang mit Sozialdemokraten geübt. Ihr Vater Dietrich war
einst Landeschef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, ihr Onkel Willi
nicht nur Manager von Werder Bremen,
sondern auch SPD-Senator in der Hansestadt. Dennoch nahm sie als Mitglied der
Landesregierung wenig Rücksicht auf sozialdemokratische Sensibilitäten, mancher
Genosse im Kabinett war schnell genervt
vom forschen Auftreten der neuen Ministerin, die auch Vize-Regierungschefin ist.
Lemke ist staatlich geprüfte Fremdsprachensekretärin für Englisch und Spanisch,
sie studierte Wirtschaftswissenschaften,
ist seit Mitte der Neunziger bei den Grünen
und lebt mit Familie im Kreis Ahrweiler.
Nicht allzu weit vom Nürburgring. Über
den wollte sie sich am Freitag auf Anfrage
nicht mehr äußern. Ebenso wenig wie über
Kurt Beck.
CHRISTOPH HICKMANN
„Kollabiert Spanien, wird das Beben auch
hierzulande Sparer und Steuerzahler
treffen. (. . .) Nicht die gigantische Staatsverschuldung ist das Problem. Es sind
iberische Banken, die infolge einer Immobilienblase im Feuer stehen und die der
Staat retten muss, um nicht selbst ins
Wanken zu geraten. Wichtig ist, dass keine direkten Hilfen beschlossen wurden,
auf die Madrid gedrungen hatte. Der spanische Staat bleibt in der Verantwortung.“
Die Zeitung aus Wien kommentiert den Anschlag
auf israelische Touristen in Bulgarien:
„Es gibt Anzeichen, dass Sofia Warnungen
von israelischer Seite nicht ernst genug
genommen hat. (. . .) Das Vertrauen ist
angeknackst – schlimm für das Balkanland, das in diesem Jahr etwa 150 000
Israelis als Besucher erwartet. Will Bulgarien seinen Ruf als nicht nur günstiges,
sondern auch sicheres Urlaubsland nicht
gefährden, muss es schleunigst aufklären: den Hergang des Anschlags – und die
eigenen Lücken im Sicherheitssystem.“
HERAUSGEGEBEN VOM SÜDDEUTSCHEN VERLAG
VERTRETEN DURCH DEN HERAUSGEBERRAT
S TA AT U N D K I R C H E I N R U S S L A N D
Gemeinsam gegen die Ketzer
VON JULIAN HANS
D
as Verfahren enthält alle Zutaten,
die zu einem richtigen Hexenprozess gehören. Da sind die Angeklagten: drei Frauen, jung, intelligent, schön,
aber radikal in ihren Überzeugungen und
unter keinen Umständen bereit, diesen abzuschwören. Da ist die Kirche, die im Tanz
der jungen Frauen das Werk des Satans zu
erkennen glaubt, geeignet, die gesellschaftliche Ordnung umzustürzen. Da ist der
Mob: nationalistische Kommentatoren,
die vom Rand des Geschehens her „Scheiterhaufen!“ schreien. Und da sind die Unterstützer der Angeklagten, die vor dem
Chamowniki-Gericht in Moskau die Bergpredigt zitieren: „Selig die Barmherzigen,
denn sie werden Erbarmen finden.“ In der
Rolle der Heiligen Inquisition: Richter Viktor Danilkin, der schon im Verfahren gegen den renitenten Oligarchen Michail Chodorkowskij das Urteil gesprochen hat. Ein
Urteil, das ihm, wie später eine Mitarbeiterin des Gerichts bezeugte, von höherer Stelle diktiert worden war.
Verhandelt wird seit Freitag eine Aktion
der feministischen Punk-Gruppe Pussy
Riot, an der die drei angeklagten Frauen
teilgenommen haben sollen. Am 21. Februar, in der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes, stürmten fünf Frauen, vermummt mit bunten Skimasken,
den Altar der Christ-Erlöser-Kathedrale in
Moskau und führten etwas auf, das sie
selbst als „Punk-Andacht“ bezeichneten.
Refrain: „Jungfrau und Gottesmutter, vertreibe Putin!“ Die Anklage wertet das als
bandenmäßiges „Rowdytum“, die Höchststrafe: sieben Jahre Lagerhaft.
Bemerkenswert ist dabei vor allem die
Rolle der russisch-orthodoxen Kirche, die
in ihrer Geschichte eigentlich keine Hexenverfolgung kannte. Zu der Zeit, als in Westeuropa Scheiterhaufen brannten, war das
Gebiet des heutigen Russlands unter der
Herrschaft der Mongolen von den Entwicklungen abgeschnitten. Hexenjagden blieben dem Land erspart – aber auch Renaissance und Humanismus hat es verpasst.
Patriarch Kyrill nennt Putins
Herrschaft ein „Geschenk Gottes“
Tradition hat in Russland dagegen die
Nähe von Staat und Kirche. Trotz Kirchenzerstörung und Priesterverfolgung riss diese Nähe selbst in sieben Jahrzehnten Kommunismus nie ganz ab. Als Stalin im „Großen Vaterländischen Krieg“ sein Volk mobilisieren musste, wurden Kirchen wieder geöffnet und Soldaten zogen mit dem Segen
ihres Popen an die Front gegen die Faschisten. Dass viele Angehörige des Klerus zugleich auf der Gehaltsliste des KGB standen, war bekannt; die Wiedergeburt der
Kirche nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat das kaum behindert.
Unter Wladimir Putin wurde der Pakt erneuert: Die Orthodoxie soll die ideologische Lücke füllen, die der Kommunismus
hinterlassen hat. Patriarch Kyrill nennt die
Herrschaft Putins ein „Geschenk Gottes“.
Dafür erhält die Kirche weitreichende Privilegien, sie darf steuerfrei mit Tabak und
Alkohol handeln, erhält Grundstücke zurück, die vor der Revolution Kirchengemeinden gehörten – selbst wenn diese anderer Konfession waren – und baut Hunderte neue Gotteshäuser allein in Moskau.
So eng sind beide Institutionen zusammengewachsen, dass oft nicht klar ist, ob
der Kreml die Wünsche der Kirche erfüllt,
oder die Kirche nur die höhere Legitimation für dessen Machtpolitik liefert. Im Syrien-Konflikt erinnerte Metropolit Hilarion
Putin unlängst an die Pflicht, an die christlichen Brüder und Schwestern zu denken,
die ohne den Schutz Baschar al-Assads von
Islamisten ermordet würden. „So soll es
sein“, antwortet der Präsident.
Viele Russen bezeichnen sich heute als
orthodox und geben gleichzeitig unumwunden zu, an keinen Gott zu glauben. Das
Bekenntnis ist mehr nationale Identität als
Religion. Der Pussy-Riot-Prozess zeigt:
Wer diesen patriotischen Konsens infrage
stellt, begeht ein Sakrileg – und entfacht
ein juristisches Höllenfeuer.
CHEFREDAKTEUR:
Kurt Kister
STELLVERTRETENDER CHEFREDAKTEUR:
Wolfgang Krach
MITGLIED DER CHEFREDAKTION, INNENPOLITIK:
Dr. Heribert Prantl
AUSSENPOLITIK: Stefan Kornelius; INNENPOLITIK (STELLV.):
Detlef Esslinger, Jan Heidtmann; SEITE DREI: Alexander Gorkow;
INVESTIGATIVE RECHERCHE: Hans Leyendecker;
KULTUR: Andrian Kreye, Dr. Thomas Steinfeld; WIRTSCHAFT:
Dr. Marc Beise, Hans-Jürgen Jakobs; SPORT: Klaus Hoeltzenbein;
WISSEN: Dr. Patrick Illinger; GESELLSCHAFT UND PANORAMA:
Tanja Rest; WOCHENENDE: Gerhard Matzig; MOBILES LEBEN:
Jörg Reichle; BEILAGEN: Werner Schmidt; MÜNCHEN, REGION UND
BAYERN: Christian Krügel, Ulrich Schäfer; Sebastian Beck,
Peter Fahrenholz, Christian Mayer
ARTDIRECTOR: Christian Tönsmann; Stefan Dimitrov;
BILD: Jörg Buschmann
GESCHÄFTSFÜHRENDE REDAKTEURE:
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CHEFS VOM DIENST: Dr. Alexandra Borchardt, Carsten Matthäus
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Die für das jeweilige Ressort an erster Stelle Genannten
sind verantwortliche Redakteure im Sinne des Gesetzes
über die Presse vom 3. Oktober 1949.
ANSCHRIFT DER REDAKTION:
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Französische Str. 48, 10117 Berlin, Tel. (0 30) 26 36 66-0;
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HAMBURG: Ralf Wiegand, Poststr. 25, 20354 Hamburg,
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STUTTGART: Dr. Roman Deininger, Rotebühlplatz 33,
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POLITIK
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
HF2
Gelöschte Akten
hatten mit NSU zu tun
Das Rätsel
bleibt
Sächsische Abgeordnete prüfen
Berichte über vernichtete Daten
Innenministerium räumt ein: Einige geschredderte Unterlagen
betreffen doch mutmaßliche Helfer der Zwickauer Neonazi-Zelle
VON TANJEV SCHULTZ
Berlin – In Akten, die der Verfassungsschutz wenige Wochen nach dem Auffliegen der Terrorzelle Nationalsozialistischer
Untergrund (NSU) vernichtet hat, gab es
doch einen Bezug zu mutmaßlichen NSUUnterstützern. Das räumte das Bundesinnenministerium am Freitag ein. Die Akten
waren auf Geheiß des Ministeriums geschreddert worden, angeblich handelte es
sich um einen Routinevorgang. Der entsprechende Erlass zum Vernichten gehe
auf das Jahr 2005 zurück, sagte ein Sprecher des Innenministeriums und versuchte damit den Eindruck zu zerstreuen, es sei
gezielt nach dem Auffliegen des NSU geschreddert worden. Es gebe einen großen
Rückstand an Löschungen beim Bundesamt für Verfassungsschutz.
Noch am Donnerstag hatte das Ministerium einen direkten Bezug zum NSU bestritten. Dabei ging es allerdings auch um
einen anderen Löschvorgang vom 14. November 2011. Damals wurden auf Anordnung des Ministeriums unter anderem
sechs Akten zu Abhöraktionen gegen
Rechtsextremisten geschreddert. Diese
hätten keinen Zusammenhang zum NSUTrio oder dessen Umfeld gehabt. Am Freitag hieß es nun, auch Anfang Dezember
2011 seien im Bundesamt für Verfassungsschutz Beweismittel zu Abhöraktionen vernichtet worden – jedoch auf der Grundlage
des alten Erlasses. Und in diesem Fall gebe
es tatsächlich einen Bezug zum Umfeld der
Zwickauer Terrorzelle.
Nach Informationen der Süddeutschen
Zeitung betrafen die Akten die Neonazis
Jan W. und Thorsten H. Sie werden verdächtigt, Kontakt zu Mitgliedern des NSU
gehabt und sie sogar unterstützt zu haben.
In Sicherheitskreisen hieß es, auch ein weiterer Mann, Thomas S., könnte in den Akten eine Rolle gespielt haben. Der Geheimdienst hatte einst den Hinweis erhalten,
dass Thomas S. zeitweise mit Beate Zschäpe liiert gewesen sei. Zschäpe war gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die den NSU gebildet hatten, im Jahr
1998 untergetaucht.
Das Innenministerium betonte, es seien
nur Anlagen vernichtet worden. Die eigentlichen „Fallakten“ seien noch vorhanden.
Aus ihnen ließen sich die Hintergründe der
Abhöraktionen weiterhin entnehmen. Die
Maßnahmen gegen Jan W. fanden 1998
und 1999 statt und bezogen sich vor allem
auf dessen Verwicklung in den Vertrieb
von Neonazi-Musik und die RechtsrockBand „Landser“. Etliche Dokumente wurden offenbar bereits in den Jahren 2002
und 2005 geschreddert.
In den Akten, die dann im Dezember
2011 vernichtet wurden, habe es keinen Bezug zu den NSU-Taten gegeben, sagte ein
Sprecher des Ministeriums. Der Terrorzelle, die im November 2011 aufflog, werden
zehn Morde und etliche Banküberfälle angelastet. Im Untersuchungsausschuss des
Bundestages hatte die Nachricht über Aktenvernichtungen am Donnerstag Empörung ausgelöst.
Zunächst war nur von der Löschaktion
vom 14. November die Rede. Nach SZ-Informationen betrifft eine der damals geschredderten Akten die im Jahr 2000 verbotene Skinhead-Organisation „Blood &
Honour“, zu der auch Mitglieder des NSU
Kontakt hatten. Angeblich stand die entsprechende Abhöraktion aber in keinem
Zusammenhang zur Terrorzelle oder ihren
mutmaßlichen Helfern. Selbst wenn in den
gelöschten Dokumenten keine für den
NSU relevanten Informationen enthalten
waren, wäre es für den Untersuchungsausschuss allerdings wichtig gewesen, sich ein
umfassendes Bild über das Netzwerk machen zu können. Zum Zeitpunkt der Aktenvernichtung war noch nicht klar, dass es einen solchen Ausschuss geben wird.
Doch auch im April und Mai 2012 wurden noch sechs „Anlagenordner“ zu Abhörmaßnahmen, die sich gegen Neonazis gerichtet hatten, vernichtet. Der Verfassungsschutz betonte, das Schreddern auf der
Grundlage sogenannter Vernichtungserlasse des Ministeriums sei „Routinearbeit“. Diese sei „ungezielt“ erfolgt. Jedes
Jahr werden demnach mehrere tausend
Dokumente zu Abhörmaßnahmen vernichtet. Die Grundlage dafür ist das sogenannte G-10-Gesetz, das Eingriffe ins Briefund Fernmeldegeheimnis regelt.
Vorerst sollen nun keine Akten über Neonazis mehr gelöscht werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz erließ eine entsprechende Weisung bereits Anfang Juli.
Zuvor war eine andere Schredder-Aktion
aufgeflogen, die Beamte im Bundesamt angeblich eigenmächtig betrieben und dann
vertuscht hatten.
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Der Ausschuss und die Akten: Sebastian Edathy, Chef des NSU-Untersuchungsgremiums im Bundestag.
FOTO: M. GOTTSCHALK/DAPD
Archivare entsetzt über Umgang mit Dokumenten
Wenn ein Beamter behördliche Akten vernichtet, macht er sich strafbar. Geregelt ist dies im
Paragrafen 133 des Strafgesetzbuches unter
dem Begriff Verwahrungsbruch. Vorgesehen
sind eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren
oder eine Geldstrafe. Nach Ansicht des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare
(VdA) haben mehrere Verfassungsschutzbehörden eindeutig gegen dieses Gesetz verstoßen.
Von staatsanwaltlichen Ermittlungen ist bislang jedoch nichts bekannt. Auf die Frage, ob
sein Verband bei der Justiz auf Strafverfolgung
insistieren werde, sagte Clemens Rehm, der
stellvertretende Vorsitzende des VdA: „Ich denke, dass wir noch mal nachhaken.“ Es dränge
sich angesichts der bekannt gewordenen Details der Eindruck auf, dass es sich bei den Aktenvernichtungen nicht um individuelles Fehlver-
halten von Mitarbeitern handelte, sondern um
ein systematisches Unterlaufen der geltenden
Bestimmungen; sowie auch der Absprachen
zwischen Bundesbehörden und Bundesarchiv.
Der VdA betonte am Freitag erneut, das Bundesamt für Verfassungsschutz sei nicht befugt
über das Vernichten von Unterlagen zu entscheiden. Solche Vorgänge seien alarmierend.
„Damit wird der Rechtsstaat ausgehöhlt.“ Zugleich forderten die Archivare konkrete Sofortmaßnahmen für „rechtsstaatliches Handeln in
den Ämtern“. Unter anderem sollen die zuständigen Archive unverzüglich Einsicht erhalten in
die Akten der Verfassungsschutzämter, dazu
seien neue Stellen zu schaffen.
Auch durch die Berufung auf den Datenschutz lasse sich das Archivgesetz nicht aushebeln, sagte Rehm. Denn Archivgesetze seien als
spezielle Regelungen zum Schutz von Daten zu
verstehen. Lange Sperrfristen würden garantieren, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt
würden. Deshalb seien sämtliche Akten vor der
Löschung dem zuständigen Archiv anzubieten.
Allein das G10-Gesetz zur Beschränkung des
Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses
kennt solche Regelungen jedoch nicht. Darauf
beruft sich das Bundesinnenministerium.
Verurteilungen wegen Verwahrungsbruchs
sind selten. In Rheinland-Pfalz musste in den
90er Jahren ein Bürgermeister 500 Mark Geldbuße bezahlen, weil er ortsgeschichtliche Dokumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert verbrennen ließ. Auch sechs Nürnberger Bestatter wurden wegen Verwahrungsbruchs verurteilt. Sie
hatten aber keine Akten vernichtet, sondern
das Zahngold von Toten zu Geld gemacht. RN
Dresden – Fast vier Stunden tagte die Parlamentarische Kontrollkommission (PKK)
des Landtags in Dresden. Wirkliche Klarheit darüber, welche Bedeutung die Akten
hatten, die vom sächsischen Landesamt
für Verfassungsschutz (LfV) in den vergangenen Monaten vernichtet wurden, bekamen die Abgeordneten jedoch auch an diesem Freitag nicht. Während der PKK-Vorsitzende Günther Schneider danach sagte,
die von Amts wegen geschredderten etwa
5000 Blatt Unterlagen hätten vermutlich
keine Relevanz für Fragen zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gehabt,
meldete eine Minderheit der PKK-Mitglieder um die Linke-Abgeordnete Kerstin Köditz massive Zweifel an dieser Wertung an:
„Es lässt sich heute nicht mehr klären, was
in den Akten drin war“, sagte die Politikerin, deshalb „kann man auch keine seriöse
Bewertung über deren Bedeutung vornehmen“.
In mehreren Sitzungen hatten die Parlamentarier versucht herauszubekommen,
ob und welche Akten zum NSU-Komplex
vernichtet wurden. Dann war vor zwei Wochen plötzlich ein Abhörprotokoll ohne Anhänge aufgetaucht, woraufhin Verfassungsschutzchef Reinhard Boos zurücktrat. Wenig später musste er dann zusätzlich einräumen, dass auch im sächsischen
LfV, ähnlich wie beim Bundesamt, noch
nach dem 4. November, dem Tag als das
mutmaßliche Rechtsterroristen-Trio aus
Zwickau aufgeflogen war, einige tausend
Blatt vernichtet worden waren. Hiervon
hätten zwar etwa 800 Blatt Bezug zum
Rechtsextremismus gehabt, hatte Boos zugegeben, allerdings habe es sich nur um
„personenbezogene Daten“ gehandelt, die
„ordnungsgemäß gelöscht“ worden seien.
Auf Wunsch der Abgeordneten wurden
nun die Berichte vorgelegt, welche die Löschungen dokumentieren. Da lasen die Parlamentarier, dass Akten zur Skinhead-Szene vernichtet wurden – welche Personen
sie betrafen, etwa Aktivisten des NeonaziNetzwerks Blood & Honour, war jedoch
nicht mehr ermittelbar. Zwar wies Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU)
darauf hin, dass entsprechende Unterlagen dem Generalbundesanwalt vorlägen.
Doch: „Das nützt uns gar nichts“, sagte Köditz hierzu. Denn der Generalbundesanwalt ermittele nur nach nicht verjährten
Straftaten, so Köditz: „Wir aber wollen herausfinden, ob und was sächsische Behörden bei der Suche nach dem Trio falsch gemacht haben.“
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6
POLITIK
HBG
Tatort Waziristan
INLAND
Maaßen wehrt sich
München – Nach der Ablehnung der
Honorarprofessor-Würde durch die
Freier Universität (FU) Berlin hat sich
der designierte Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, zu Wort gemeldet. Im Gespräch
mit Berliner Journalisten sagte er: „Es
ist mir schnurz, ob ich Honorarprofessor bin.“ Ihn störe, dass es gar nicht um
seine wissenschaftliche Reputation
ging – er sei nicht als Person, sondern
in seiner Funktion als Beamter angegriffen worden. Jüngst wurde bekannt,
dass der Akademische Senat der FU am
11. Juli einen internen Antrag auf die
Honorarprofessur abgelehnt hatte. Den
Ausschlag gab Maaßens Rolle als Beamter in der Murat-Kurnaz-Affäre, als
dem in Guantanamo inhaftierten
Deutsch-Türken die Einreiserechte
verwehrt wurden. Maaßen sagt, er habe
nur geltendes Ausländerrecht bemüht.
„Selbst ein juristisch tadelloses Verhalten als Beamter qualifiziert ihn noch
nicht für die Würde eines Professors“,
sagte ein Senatsmitglied der Süddeutschen Zeitung. Demnach wollte die FU
über die Würdigung schon länger abstimmen lassen, hatte das aber wegen
möglicher Bedenken verzögert. OJO
Rekord an Bafög-Empfängern
München – Die Ausgaben für die Ausbildungsförderung haben 2011 erstmals
die Grenze von drei Milliarden Euro
geknackt. Das meldete das Statistische
Bundesamt am Freitag. Mehr junge
Leute denn je profitieren demnach vom
Bafög, es gab 963 000 Bafög-Empfänger. Im Durchschnitt erhielten Studenten 452 Euro im Monat, die Höhe richtet
sich nach dem Einkommen der Eltern.
Allerdings haben doppelte Abiturjahrgänge und die Aussetzung der Wehrpflicht zu mehr Erstsemestern geführt,
etwa einer halben Million – und damit
automatisch zu mehr Bafög-Anträgen.
Grüne und SPD forderten eine Anhebung der Sätze und Elternfreibeträge.
Wenn die Elternfreibeträge nicht regelmäßig angepasst würden, fielen Tausende wieder aus der Förderung heraus.
Die letzte Sätze-Erhöhung 2010, von
Schavan auf dem Gipfel der Studentenproteste zugesagt, brachte Studenten
im Schnitt nur wenige Euro. Die Länder,
die 35 Prozent der Bafög-Ausgaben
tragen, lehnen Erhöhungen ab. OJO
Neue Vorwürfe gegen Wulff
Hannover – Gegen Christian Wulff
werden neue Vorwürfe erhoben: Am
Freitag sagte Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) im Landtag, dass das Land 2007 im Bundesrat
für Steuererleichterungen in der Versicherungswirtschaft gestimmt habe,
entgegen einem Kabinettsbeschluss –
wie jetzt bekannt worden sei, auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten
Wulff hin. Die Hannover Rück, eine
Fast zwei Jahre, nachdem der Deutsche Bünyamin E. bei einem US-Drohnenangriff in Pakistan starb, leitet die Bundesanwaltschaft Ermittlungen ein.
Entscheidend ist, ob der mutmaßliche Islamist als Kämpfer eingestuft wird – andernfalls könnte es diplomatische Konflikte geben
VON WOLFGANG JANISCH
UND FREDERIK OBERMAIER
Karlsruhe – Dieser Schritt muss der Bundesanwaltschaft schwer gefallen sein: 22
Monate ist es her, als der Deutsche Bünyamin E. in Pakistan durch einen Drohnenangriff getötet wurde – erst jetzt haben die
Bundesanwälte entschieden, dass sie für
die Ermittlungen zuständig sind. Die Behörde bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der taz. Die zeitraubende
Prüfung wird freilich verständlich, wenn
man sich vor Augen hält, wer ganz am Ende der Ermittlungen stehen könnte, sollten sie je bis zu diesem Punkt weiterbetrieben werden: US-Präsident Barack Obama
billige persönlich jede dritte Drohnenattacke in Pakistan, schrieb kürzlich die New
York Times. Wenn man in diesen Höhen ermittelt, sollte man sorgfältig arbeiten.
Doch von Washington sind die Ermittlungen noch weit entfernt. Bisher hat die Karlsruher Behörde lediglich „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“ festgestellt,
dass am Ort des Geschehens, in Nord-Waziristan, ein „bewaffneter Konflikt“ herrscht
– womit das Völkerstrafrecht einschlägig
und die Bundesanwaltschaft zuständig ist.
Genau genommen sind es sogar zwei Konflikte: Zum einen die Kämpfe in Afghanis-
Weil es am Ort des Geschehens
bewaffnete Konflikte gibt, wird
das Völkerstrafrecht angewandt
tan, bei denen Aufständischen vom pakistanischen Grenzgebiet aus agieren, also
von Nord-Waziristan aus. Zweitens der innerpakistanische Konflikt, in dem sich Taliban und pakistanische Regierungstruppen gegenüberstehen. Zahlreiche Gutachten und Auskünfte, vom Auswärtigen Amt
bis zum Bundesnachrichtendienst, haben
die Ermittler zu diesem Zweck eingeholt.
Nun gilt es, die genauen Umstände jenes
tödlichen Anschlags vom 4. Oktober 2010
zu klären. Gegen 19 Uhr Ortszeit schlug eine Rakete, abgefeuert von einer unbemannten Drohne, in einem Gehöft nahe
Mir Ali ein, einer Militantenhochburg im
pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet.
Mehrere Menschen starben – darunter der
20-jährige Bünyamin E., das erste deutsche Opfer eines amerikanischen Drohnenangriffs. Er war erst wenige Wochen zuvor
seinem Bruder Emrah gefolgt und von
Wuppertal nach Waziristan gereist, angeblich, um sich den Extremisten der Islamistischen Bewegung Usbekistan anzuschließen. In einem abgehörten Telefonat soll
die Rede davon gewesen sein, dass er als
Selbstmordattentäter in Afghanistan 80
bis 90 Menschen in den Tod reißen und als
Schahid, als Märtyrer, ins Paradies kommen werde – „inschallah“.
Entscheidend für die juristische Bewertung wird sein, ob Bünyamin E. als „Kombattant“ in dem Konflikt einzustufen ist.
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Jeden dritten Angriff in Pakistan mit Drohnen wie der „Predator“ – hier im Training – billigt der US-Präsident laut Medienberichten persönlich.
Dann jedenfalls wäre die Sache einigermaßen klar: Die Tötung gegnerischer Kämpfer in bewaffneten Konflikten gilt grundsätzlich als erlaubt. Wenngleich dies bei
Drohnenangriffen, deren Ziele naturgemäß schwer zu identifizieren sind, durchaus kritisiert wird: „Das Völkerrecht enthält keinerlei Rechtsgrundlagen für die Tötung vermeintlicher Terroristen außerhalb einer Gefechtssituation“, insistiert
der Justiziar der Linken, Wolfgang Neskovic. Komplizierter würde die Angelegenheit, stufte man Bünyamin E. als Zivilisten
ein; zwar hält das Völkerrecht auch zivile
Opfer für hinnehmbar, allerdings in deutlich engeren Grenzen. Der Berliner Anwalt
und Menschenrechtsexperte Wolfgang Kaleck sieht hier die zentrale Frage des Verfahrens: „Wie will man die Trennlinie zwischen Kämpfern und Zivilisten ziehen?“
Kaum weniger spannend ist die Frage,
wie die Karlsruher Bundesanwälte bei ihren Ermittlungen vorgehen. Werden sie USMilitärs vorladen oder Rechtshilfe in Wa-
shington beantragen? Zwar ist nicht zu verkennen, dass die Behörde mit dem zuständigen Abteilungsleiter Thomas Beck selbstbewusster an solch brisante Ermittlungen
herangeht als noch vor wenigen Jahren. Zunächst wird man aber wohl klären, ob der
Einsatz völkerrechtlich zulässig war – und
erst danach, wer dafür verantwortlich ist.
Der Vorteil dieser Reihenfolge: Stellt sich
der tödliche Angriff von Mir Ali als erlaubt
heraus – etwa, weil die Opfer Kombattanten waren –, kann man sich eine diplomatisch explosive Vorladung von US-Militärs
sparen. Womit die Notwendigkeit zu weiteren Nachforschungen entfiele.
Seit Bünyamins Tod steht zudem ein Verdacht im Raum: Deutschlands Behörden
könnten die entscheidenden Hinweise gegeben haben. So soll das Bundeskriminalamt Informationen zur Ausreise Bünyamins sowie seine Handy-Daten an US-Behörden weitergeleitet haben – womöglich
die passenden Mosaiksteine, um Bünyamin aufzuspüren und zu töten. Die Strafan-
zeige eines Richters gegen den BKA-Präsidenten Jörg Ziercke blieb im Januar 2011
freilich ohne Erfolg; die Bundesanwaltschaft sah keinen Anfangsverdacht.
Wer war Bünyamin E.? Ein netter und unauffälliger Schüler soll „Büno“ gewesen
sein, so beschrieben ihn frühere Mitschüler an der Hauptschule in Wuppertal-Vohwinkel und der Abendrealschule Wuppertal-Barmen. Zum Islamisten wurde er vermutlich erst durch seinen größeren Bruder
Emrah, Spitzname: Emo. Der saß wegen
mehrerer kleinerer Delikte im Gefängnis,
wandte sich dann dem Salafismus zu und
reiste mit seiner Frau und seinem kleinen
Sohn im Sommer 2010 nach Waziristan,
vermutlich in ein Terrorcamp. Emrah war
dabei, als die Rakete einschlug. Er überlebte nur durch einen Zufall – Emrah war zum
Rauchen nach draußen gegangen. Von
dort sah er seinen kleinen Bruder sterben.
Ein Splitter traf Bünyamins Kopf. „sein
ganzes Gehirn war draußen“, soll Emrah
dem Stern zufolge der Familie in Wupper-
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Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Das Karlsruher Asylgesetz-Urteil wirkt sich sehr unterschiedlich aus – wer Essensrationen bekommt, profitiert am wenigsten
München – Die Lebensverhältnisse in der
Bundesrepublik sollen „gleichwertig“
sein, so verlangt es schon das Grundgesetz. Für Flüchtlinge ist das eher realitätsfern, sie werden in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich behandelt.
Die einen zahlen ihnen Geld zum Leben,
die anderen geben Wertgutscheine aus,
mit denen Asylbewerber einkaufen gehen
können, wieder andere verteilen nur Essenspakete und ein Taschengeld. In manchen Ländern wohnen die Asylsuchenden
in Wohnungen, in anderen oft jahrelang in
Gemeinschaftsunterkünften, aufgegebenen Kasernen etwa. Die Flüchtlinge sind
den Bundesländern auch finanziell buchstäblich nicht das gleiche wert.
Ausgerechnet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Asylbewerberleistungsgesetz von dieser Woche dürfte die
Unterschiede nun weiter verschärfen. Die
Karlsruher Richter hatten zwar die bisherigen Asylleistungen als menschenunwürdig verworfen und angeordnet, dass ab sofort eine Unterstützung annähernd so
hoch wie für Hartz-IV-Empfänger gezahlt
werden müsse. Dies gilt jedoch nicht für
die sogenannten Sachleistungen, also Essenspakete oder Kosmetika, welche die
Flüchtlinge direkt erhalten. Das Ergebnis:
Dort, wo Geld gezahlt wird, profitieren
Asylbewerber am meisten, sie erhalten
336 (als Haushaltsvorstand) statt bislang
225 Euro; da wo Pakete ausgegeben werden, erhalten sie nur ein höheres Taschengeld, das – immerhin – von 40,90 auf 130
Euro steigt. Dass die Essenspakete künftig
mehr wert sein müssen, also größer ausfallen, dazu sagt das Urteil nichts. Die Pakete
gelten ohnehin als das Modell, das Flücht-
linge am knappsten ausstattet, dabei jedoch sehr aufwendig ist. „Das Problem ist
nicht gelöst“, sagt Bernd Mesovic von der
Flüchtlingsorganisation Pro Asyl.
Damit verbessert sich vor allem die Lage derjenigen Flüchtlinge, die der bundesweite Verteilerschlüssel für Asylsuchende
in Regionen nördlich des Mains verschlagen hat. Denn Bargeld zahlen Bremen,
Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern
und Sachsen-Anhalt, aber auch Berlin und
Hessen sowie, mit wenigen Ausnahmen,
Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen
und Rheinland-Pfalz. Nur Bayern gibt flächendeckend Pakete aus. So solle es auch
bleiben, erklärt das zuständige Landessozialministerium. Karlsruhe habe die Vorgabe im Gesetz, vor allem auf Sachleistungen
zu setzen, „ausdrücklich bestätigt“. Damit
hält München an einem der umstrittens-
ten Punkte des Asylrechts fest. In den vergangenen Wochen hatten Flüchtlinge in
bayerischen Städten gegen die Pakete und
andere Beschränkungen demonstriert.
„Das ist der Wermutstropfen in der Karlsruher Entscheidung“, sagt Mesovic.
Die übrigen Bundesländer, vor allem
Niedersachsen, geben Wertgutscheine für
Lebensmittel und Kleidung aus. Anders als
die Pakete-Bezieher dürften die Empfänger ebenfalls direkt von dem Urteil profitieren, weil die Gutscheine auf Euro lauten.
Damit können die neuen Sätze, die Karlsruhe ab sofort fordert, direkt auf die Höhe
der Gutscheine übertragen werden. Auch
das Gutschein-Modell gilt als aufwendig,
weil mit Supermärkten und Kleiderläden
vereinbart werden muss, ob sie gelten – bis
hin zu der Frage, ob Wechselgeld rausgegeben werden darf.
ROLAND PREUSS
„Erfolglos, aber nicht sinnlos“
Bundesminister gedenken des Stauffenberg-Anschlags gegen Adolf Hitler vom 20. Juli 1944
Tochter der Talanx-Versicherungsgruppe, soll Wulff zuvor darum gebeten
haben. Wenige Monate später machte
Wulff offenbar Urlaub bei dem Aufsichtsratschef von Talanx. DAPD
Distanz zum Betreuungsgeld
Berlin - Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen findet, dass die Auseinandersetzung um das Betreuungsgeld
nicht mehr sachgerecht geführt wird.
Von der Leyen sagte der Süddeutschen
Zeitung, sie sei „keine glühende Verfechterin des Betreuungsgeldes“. Die Debatte sei inzwischen „allerdings sehr aufgeheizt“. Ihr komme es „auf Fakten an“.
Deshalb sei sie „froh, dass im Gesetzentwurf für das Betreuungsgeld die Überprüfung der positiven und negativen
Wirkungen bis Ende 2014 verankert“
worden sei. Dann könne „man ohne
Schaum vor dem Mund urteilen und
gegebenenfalls nachsteuern“. Ihrer
Ansicht nach sei „der Meilenstein“ für
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
aber „zweifellos der Rechtsanspruch
auf einen Kitaplatz“. Über das Betreuungsgeld gibt es auch innerhalb der
Union heftigen Streit. Die CSU pocht auf
die neue Leistung. Viele CDU-Abgeordnete – unter ihnen vor allen die Frauen
– halten sie dagegen für schädlich. RRO
Berlin – Mit einer Feierstunde hat die Bundesregierung am Freitag der Widerstandskämpfer gedacht, die am 20. Juli 1944 versucht hatten, Adolf Hitler zu töten. Der als
Gastredner geladene frühere polnische
Botschafter Janusz Reiter sagte, der Anschlag der Gruppe um Wehrmachtsoffizier
Claus Schenk Graf von Stauffenberg sei
zwar erfolglos, „aber nicht sinnlos“ gewesen. Reiter erinnerte an Gruppen wie die
Weiße Rose, die sich dem NS-Regime entgegenstellten. Der Widerspruch gegen das
Nazi-Regime habe die moralische Legitimation für das nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaute Deutschland gegeben, sagte Reiter. Im Innenhof des Berliner
Bendlerblocks am heutigen Bundesverteidigungsministerium legte Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) einen Kranz
nieder. Auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) und Berlins Regierender
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gedachten der Verschwörergruppe.
Am 20. Juli 1944 hatte Stauffenberg versucht, Hitler im militärischen Führungslager „Wolfsschanze“ in Ostpreußen mit einer Bombe zu töten. Hitler wurde durch
den Sprengsatz aber nur leicht verletzt.
Stauffenberg und drei seiner Mitverschwörer wurden noch in der Nacht zum 21. Juli
1944 im Berliner Bendlerblock am damali-
gen Oberkommando des Heeres standrechtlich erschossen.
Am Freitagabend wollte die Bundeswehr die Widerstandskämpfer mit einem
Gelöbnis ehren, das ebenfalls am Bendlerblock stattfinden sollte. Die Verlegung der
Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren vor dem Reichstag stattgefunden hatte, hatte Diskussionen ausgelöst. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, kritisierte die Entscheidung.
„Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee und kein Ministerialheer“, sagte der
FDP-Politiker der Zeitung Die Welt. De Maizière sagte hingegen in der ARD, der Platz
am Bendlerblock zwischen Verteidigungsministerium und Ehrenmal „steht dafür,
wie die Bundeswehr geführt wird, wie die
Einsätze geführt werden und welche Folgen das haben kann.“ Der Minister verwies
zudem darauf, dass das Gelöbnis künftig
im jährlichen Wechsel vor dem Reichstag
und am Bendlerblock stattfinden solle.
Generalinspekteur Volker Wieker forderte in seiner Ansprache an die Rekruten
Anerkennung für die Bundeswehr: „Wer
durch seinen freiwilligen Dienst in der Bundeswehr der Gesellschaft, aus der er
kommt, die Hand ausstreckt, darf erwarNIF
ten, dass sie auch ergriffen wird.“
Im Bendlerblock wurde Stauffenberg hingerichtet, im Hof ehrt ihn die Bundesregierung.
Auch das Bundeswehr-Gelöbnis wurde hierher verlegt – trotz Protesten. FOTO: BRELOER/AP
R www.sueddeutsche.de/reiter
FOTO: BARTLETTI/LA TIMES/POLARIS
tal berichtet haben. Ein Propagandavideo
im Internet soll den Tod später so idealisiert haben: Bünyamin habe nur kurz an
der Blume des Dschihad geschnuppert
und dann gleich das Zuckerwasser des Martyriums getrunken.
Bünyamins Bruder Emrah wandte sich
wenige Wochen später telefonisch an das
BKA. Er habe Hinweise auf Anschläge in
Deutschland, unter anderem auf das „deutsche Parlament“. Das war im November
2010. Der Reichstag wurde kurzzeitig gesperrt, Innenminister Thomas de Maizière
warnte öffentlich vor Anschlägen: „Es gibt
Grund zur Sorge.“ Wenig später brach der
Kontakt zwischen BKA und E. ab; angeblich soll E. für Aussagen als Kronzeuge freies Geleit in die Türkei sowie mehr als
100 000 Euro Belohnung verlangt haben.
Er reiste später über Iran nach Somalia
und schloss sich dort angeblich der islamistischen Al-Schabaab-Miliz an. Im Juni wurde er in Tansania festgenommen und nach
Deutschland ausgeliefert.
Klinikvorstand
vermutet Mittäter
Gesundheitsministerium fordert
Aufklärung über Organ-Trickserei
München – Das Bundesgesundheitsministerium hat eine rasche Aufklärung über
die Missstände bei der Organtransplantation am Universitätsklinikum Göttingen gefordert. Sollte sich der Vorwurf der Schieberei bei der Organzuteilung bestätigen, müsse dies „massive Konsequenzen“ nach sich
ziehen, sagte am Freitag ein Sprecher von
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr
(FDP). Anlass für die Äußerung war ein Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Freitag, wonach an dem Klinikum ausgewählte Patienten bevorzugt eine Lebertransplantation erhielten. Dazu soll der ehemalige Leiter der Transplantationschirurgie,
von dem sich das Klinikum inzwischen getrennt hat, Krankendaten manipuliert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Es wäre „nicht nur gesetzeswidrig, sondern höchst respektlos und ethisch verwerflich, wenn Organe nicht nach medizinischer Dringlichkeit transplantiert werden“, sagte der Sprecher. Bahr sei besorgt,
dass die Berichte über die Missstände die
Bereitschaft zur Organspende „massiv erschüttern“ könnten. Das Ministerium sei
Ende Juni über die Vorwürfe informiert
worden und stehe in ständigem Kontakt
mit den zuständigen Institutionen.
Während einer Pressekonferenz am Göttinger Klinikum bestätigte Vorstand Martin Siess, dass neben dem mutmaßlichen
Haupttäter weitere Mitarbeiter in die Vorfälle verstrickt seien. „Theoretisch wären
die Akten von einer Person manipulierbar
gewesen“, sagte er. „Das ist allerdings
höchst unwahrscheinlich.“ Ebenso unwahrscheinlich sei es aber, „dass es viele
waren, die manipuliert haben“.
Der gesundheitspolitische Sprecher der
Unionsfraktion, Jens Spahn, verlangte lückenlose Aufklärung. Von der Ärztekammer und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) erwarte die Politik,
„dass sie endlich durchgreifen und Abläufe transparent machen“. Andernfalls sei
diesen Organisationen die Kontrolle zu entziehen. Die Deutsche Hospiz-Stiftung erklärte, die Organspende gehöre in staatliche Hände. Sonst würden die Menschen
dem System nicht vertrauen. DSO-Vorstand Günter Kirste äußerte gegenüber
der Deutschen Presseagentur die Hoffnung, dass sich die Bürger von einem „Einzelfall“ nicht grundsätzlich verunsichern
lassen. CHRISTINA BERNDT
R Seite 4
POLITIK
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
HBG
Mehr Bauch als Kopf
Privatpirat
Auf Baden-Württembergs CDU liegt der Schatten von Stefan Mappus. Der Parteitag an diesem Samstag war als „Zukunftswerkstatt“ geplant.
Doch nun wird es dort wohl eher ein Seminar für Vergangenheitsbewältigung geben – dank des brachialen Stils des Ex-Ministerpräsidenten
Partei irritiert mit Abschottung
VON ROMAN DEININGER
Stuttgart – Der Titel des Leitantrags klang
bestimmt wunderbar, als ihn sich die CDUStrategen vor Wochen ausdachten. Inzwischen klingt er, als wäre der Landesparteitag, auf dem das Papier an diesem Samstag verabschiedet werden soll, eine Kabarettveranstaltung: „Moderne Bürgerpartei
auf sicherem Fundament“. Die badenwürttembergische CDU, fast sechs Jahrzehnte lang so etwas wie die Prätorianergarde der deutschen Christdemokratie,
hat ihre Sicherheiten eingebüßt, ihr Fundament ist erschüttert von den Schockwellen
der EnBW-Affäre. Sie hat nicht nur die
Macht verloren, sondern auch den Glorienschein der guten Hüterin des Landes. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihren
Ex-Ministerpräsidenten Stefan Mappus
wegen Untreue. Eigentlich sollte der Parteitag von Karlsruhe eine „Zukunftswerkstatt“ sein. Jetzt muss die CDU mit ihren Reparaturen in der Vergangenheit ansetzen.
„Es wird nichts unter den Teppich gekehrt“, verspricht Landeschef Thomas
Strobl. „Wo Fehler gemacht wurden, müssen wir sie benennen und uns dazu bekennen.“ Mappus’ Fehler sind inzwischen sehr
gründlich benannt: sein brachialer Politikstil, sein verantwortungsloser Umgang mit
einem Siebtel des Landeshaushalts, seine
Missachtung des Parlaments beim Kauf
der EnBW-Aktien. Strobl und Fraktionschef Peter Hauk haben sich zuletzt eine Art
Interview-Wettbewerb geliefert, wer sich
von all dem schneller und weiter distanziert. Offen ist dagegen, ob sich die Partei
auch zu ihren eigenen Fehlern bekennt. Ob
sie sich der Frage stellt, warum sie Mappus
willig ins Verderben gefolgt ist.
Wie bei einem Wettrennen
überbieten sich die Parteioberen
gegenseitig mit Kritik an Mappus
Unter Mappus, erzählt ein Landtagsabgeordneter, habe „die Fraktion um zwölf
Uhr im Autoradio gehört, was wir um 14
Uhr beschließen sollten“. Und dann hätten
sie es eben beschlossen, jedes Mal, auch
am Morgen jenes 6. Dezember 2010, als
der Regierungschef sie mit dem EnBW-Geschäft überrumpelte. „Wir haben uns das
gefallen lassen. Wir haben auch Beihilfe
zur Untreue geleistet“, sagt der Abgeordnete. „Darüber müssen wir diskutieren,
sonst kann sich die Partei nicht reinigen.“
Auf solche Unannehmlichkeiten würden andere lieber verzichten. Volker Kauder, CDU-Fraktionschef im Bundestag, hat
seine Parteifreunde daheim im Südwesten
gewarnt, sich eine rückwärtsgewandte Debatte „aufdrängen“ zu lassen. Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan
rief ihren Landesverband zu „Geschlossenheit“ auf. Kauder wird reden beim Parteitag, natürlich auch Strobl und Hauk. Danach reden die Mitglieder, die Tagesordnung wurde um eine Aussprache ergänzt.
Der Landtagsabgeordnete mit Sinn für –
vorerst anonyme – Selbstkritik sagt: „Wir
können nur hoffen, dass es hoch her geht.“
Der Streit würde in bekannten Bahnen
verlaufen. Die baden-württembergische
„Fresse halten“: Derlei Weisungen bekamen Parteifreunde von Stefan Mappus (vorne) aufs Mobiltelefon. Nun ist Thomas Strobl (hinten) der Parteichef.
CDU war sich ihrer Kraft immer so gewiss,
dass sie offenbar glaubte, sich erbitterte
Flügelkämpfe leisten zu können: Auf der einen Seite die Konservativen mit ihrem
Übervater Erwin Teufel; auf der anderen
Seiten die Liberalen mit ihrem Fahnenträger Günther Oettinger, Teufels Nachfolger
als Ministerpräsident. Die Weltanschauungsfragen sind inzwischen verblasst, die
persönlichen Bindungen und Abneigungen jedoch weiter unverkennbar. Teufel
meinte einst, in Mappus sein junges, etwas
stürmisches Ebenbild zu erkennen und holte ihn ins Kabinett. Kauder nahm Mappus
schon an den Arm, als der mit 28 Jahren
der jüngste CDU-Kreisvorsitzende der Republik wurde. Heute ist er Patenonkel von
einem von Mappus’ Söhnen. Schavan versteht sich mit Mappus’ Frau seit den gemeinsamen Tagen bei der Frauen Union.
Zusammen haben Kauder und Schavan
die Bundeskanzlerin 2009 davon überzeugt, dass der Zauderer Oettinger die
Landtagswahl 2011 nicht gewinnen kann.
Dass es dafür den Macher Mappus
braucht. Oettinger nach Brüssel wegzuloben, sagen manche in der Südwest-CDU,
sei die „Ursünde“ gewesen, damit habe Angela Merkel den Niedergang höchstpersönlich eingeleitet. Aber die Partei nahm das
hin damals, sie zeigte nach außen die Geschlossenheit, die Schavan jetzt wieder fordert. Auch die Landtagsfraktion hob Mappus einig aufs Schild – alle, bis auf einen.
Der Abgeordnete Günther-Martin Pauli
hat sich Anfang 2010 enthalten, als Map-
WOCHENCHRONIK VOM 14. BIS 20. JULI
Anschlag syrischer Rebellen
Urteil zu Asyl-Leistungen
Am 18. Juli haben Rebellen einen Anschlag
auf den inneren Machtzirkel des syrischen
Regimes verübt. Mehrere enge Vertraute
von Machthaber Baschar al-Assad starben
bei der Bombenexplosion in Damaskus, unter ihnen Verteidigungsminister Dawud
Radschiha und Assads Schwager Assif
Schaukat. Indes scheiterte am 19. Juli im
UN-Sicherheitsrat eine westliche SyrienResolution, die auch Wirtschaftssanktionen vorsah, an den Vetos von Russland und
China. Am 20. Juli einigte sich das Gremium auf eine Verlängerung der Beobachtermission um 30 Tage.
Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Urteil vom 18. Juli das Asylbewerberleistungsgesetz für verfassungswidrig erklärt. Zugleich verfügten die Richter eine
sofortige Anhebung der Leistungen von
224 auf 336 Euro. Nach den Worten des Ersten Senats verletzten die bisherigen Leistungen das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum. Die Zuwendungen für Asylbewerber waren seit 1993
nicht mehr angehoben worden.
Bundestag billigt Spanien-Hilfe
Mit einer breiten Mehrheit aus Regierungskoalition, SPD und Grünen hat der Bundestag am 19. Juli das europäische Rettungspaket für Spaniens marode Banken gebilligt.
Die Linke stimmte dagegen. Den Banken
werden Kredite von bis zu 100 Milliarden
Euro aus dem vorläufigen Rettungsschirm
EFSF bereit gestellt. Deutschland haftet
für 30 Prozent der Summe.
ten sich an seine Aussage über seine Gegenkandidatin im Landtagswahlkampf 2001:
Das „Thema Ute Vogt“ werde er „final lösen“. Sie durchschauten längst, dass sein
Konservatismus mehr aus dem Bauch als
aus dem Kopf kam, dass er mehr Ressentiments bediente als Überzeugungen, zum
Beispiel mit seiner scharfen Kritik an einer
Islam-Sendung im SWR. Aber gleichzeitig,
sagt der Abgeordnete, sei Mappus „eben
nicht völlig eindimensional“ gewesen, habe die Kinderbetreuung im Land ausbauen
wollen. Und natürlich habe es der Partei
auch irgendwie gefallen, dass sich da einer
„so selbstbewusst in den Wind stellt“.
Nun hat der Wind Mappus aus dem Amt
gefegt, und die CDU, sagt Steffen Bilger, sei
wieder „auf dem richtigen Weg“. Der Bundestagsabgeordnete Bilger ist einer von
In Bulgarien sind bei einem Sprengstoffanschlag fünf Israelis, ein Busfahrer und der
Attentäter getötet worden, Dutzende wurde verletzt. Wie Bulgariens Innenministerium mitteilte, sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Bus auf dem Flughafen
der Stadt Burgas am Schwarzen Meer in
die Luft. Israels Verteidigungsminister
Ehud Barak beschuldigte die radikalislamistische Hisbollah, mit Unterstützung
von Iran den Anschlag verübt zu haben.
In der Sitzung vom 19. Juli hat sich der Bundestag symbolisch für die Zulassung der
medizinisch fachgerechten Beschneidung
ausgesprochen. Im Beschluss heißt es,
dass die Beschneidung von Jungen ohne
unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig sei. Das Parlament reagierte auf ein Urteil des Landgerichts Köln, das die Beschneidung Minderjähriger als Körperverletzung gewertet und so Unmut bei Muslimen und Juden ausgelöst hatte.
Amokläufer tötet 12 Menschen
Ein schwer bewaffneter Amokläufer hat in
den USA am 20. Juli die Premiere eines Batman-Films in realen Horror verwandelt.
Mindestens zwölf Menschen wurden getötet und mehrere Dutzend weitere verletzt,
als ein 24-Jähriger in der Stadt Aurora bei
Denver mit einer Gasmaske einen Kinosaal betrat und das Feuer eröffnete. Die Polizei fasste den mutmaßlichen Täter wenig
später, in seiner Wohnung fand man
Sprengfallen. WEBE
FOTO: LATZ/DAPD
drei jungen Bezirksvorsitzenden, Gesichter einer neuen Generation. Er will die CDU
„für Ideen von außen öffnen und die Mitwirkungsmöglichkeiten für die Mitglieder
verbessern“ – das alles soll in Karlsruhe besprochen werden. Dennoch, sagt Bilger,
dürfe man „nicht in Sack und Asche gehen:
Die Wähler haben einen politischen Stil abgelehnt, nicht unsere politischen Überzeugungen.“ Jemanden, der den neuen Stil bei
der Landtagswahl 2016 als Spitzenkandidat verkörpern könnte, hat die CDU noch
nicht gefunden. Ein wenig „schizophren“
sei das alles, sagt ein einflussreicher Christdemokrat. Die Partei sei froh, dass sie Mappus los sei. Aber in ihrer schwersten Stunde sehne sie sich schon wieder nach einem,
der entschlossen vorangeht. Nur diesmal
in die richtige Richtung.
»In PC, Handy oder
Bohrmaschine.
Unsere Feuerwehr löscht,
bevor es brennt.«
WHAT IS PRECIOUS
TO YOU?
Attentat auf israelische Urlauber
Resolution über Beschneidung
Jon Lord ist tot: Der ehemalige Keyboarder der legendären Rockband Deep Purple
erlag am 16. Juli in London im Alter von 71
Jahren einem Krebsleiden. FOTO: KNIPPERTZ/AP
pus nominiert wurde. Er wisse nicht, erklärte er hinterher, was dieser mitbringe
„außer dem Willen zur Macht“. Heute wandelt Pauli zart grinsend durch den Landtag, aber er sagt kein schlechtes Wort über
Mappus. Man müsse auch die „menschliche Tragödie“ sehen, an Mappus’ Frau und
Kinder denken. Das hört man von vielen in
der CDU, egal wo sie stehen. Pauli sagt: „Es
ist schäbig, auf jemanden zu treten, der gestürzt ist.“ Zumal Mappus ja nur „die Chancen ergriffen hat, die andere ihm boten“.
„Wir wollten doch alle den starken Max
nach Oettinger“, sagt ein anderer Abgeordneter. Und ihnen sei durchaus klar gewesen, welche Schwächen dieser Max mitbrachte. Sie kannten die SMS, die er Parteifreunden mit abweichenden Sachpositionen schrieb: „Fresse halten“. Sie erinner-
DAS IST CLARIANT:
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Wo Ströme f liessen und Kurzschlüsse
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ersticken können und dabei so umweltverträglich sind wie nie zuvor. Das ist uns
wichtig. what is precious to you?
WWW.CLARIANT.COM
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Im Internet findet man mit recht wenig
Aufwand einen hübschen Beitrag des Piratenparteibezirks Berlin-Spandau zur
Einführung eines „Transparenzbeauftragten“. Die Spandauer wollen bald abstimmen, ob sie so etwas brauchen: einen Transparenzbeauftragten, der „sich
um die Transparenz im Bezirk kümmert
und regelmäßig die bereits erreichte
Transparenz ermittelt“. Unweigerlich
wünscht man sich hierzu nun ein Transparenzometer – das diese „bereits erreichte Transparenz“ in eine Zahl übersetzen und anzeigen könnte. Für die niedersächsischen Piraten, um mal einen
weiten Bogen zu schlagen, wäre die Anschaffung eines solchen Geräts momentan allerdings nicht so klug; denn der angezeigte Wert läge bei Null. So jedenfalls
legen es Reaktionen auf einen Beschluss
der Niedersachsen-Piraten nahe, für
den Landesparteitag an diesem Samstag
den Privatpiraten einzuführen.
Und das kam so. In der Einladung zu
jenem Parteitag hieß es ursprünglich:
„Neu ist, dass es eine Mixed Zone gibt.“
An eigens gekennzeichneten Tischen
„halten sich Piraten auf, die Videoaufnahmen von sich, ihren Laptops u. ä. zulassen.“ In allen anderen, mit einem
„orangenen Band erkennbar abgetrennten“ Bereichen seien „Ton- und Bildmedien (...) nicht erwünscht.“
Stellvertretend für etwa hundert andere höhnten die Jungen Liberalen:
„Durch die Einschränkung der Medien
auf dem Parteitag der Piraten wird der
ständige Vorwurf der mangelnden Transparenz an andere Parteien von ihnen
selbst ad absurdum geführt.“ Die Piraten verschickten nun eine „Richtigstellung“: Nicht die Medien würden eingeschränkt, sondern den Mitgliedern „ein
medienfreier Raum“ angeboten. Wie gewitzt: Aus der Mixed Zone, in der Piraten
sitzen sollen, die gefilmt werden dürfen,
wurde die Private Zone, in der Piraten sitzen werden, die nicht gefilmt werden
wollen. Die Landespressekonferenz, der
Interessenverband der Landesjournalisten, findet das „gerade noch praktikabel“ – obwohl es „rätselhaft“ erscheine,
warum Mitglieder einer Partei, die sich
totale Transparenz als Ziel gesetzt habe,
inkognito Politik machen wollten.
Aber vielleicht fehlt ja auch dort nur
so ein ordentlicher Transparenzbeauftragter.
RALF WIEGAND
8
POLITIK
HBG
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Ein Jahr nach den Attentaten von Anders Behring Breivik Wie der Terror des 22. Juli 2011 Norwegen erschüttert und das Land verändert hat
Chronik
des Schreckens
Was am Freitag, 22. Juli 2011, geschah:
Gegen 14.15 Uhr: In einem Osloer Internetcafé verschickt Anders Behring Breivik per E-Mail sein sogenanntes Manifest an mehr als 1000 Empfänger. Er
begründet sein Vorhaben mit einer
rassistischen und islamfeindlichen
Ideologie. Zuvor hat er in wochenlanger
Arbeit auf einem Bauernhof in Rena aus
Kunstdünger eine Autobombe gebastelt, hat sich Waffenschein und Waffen
besorgt. Bevor er an diesem Morgen
aufbricht, hat er sich in der Wohnung
seiner Mutter Butterbrote geschmiert.
15.16 Uhr: In Oslo parkt Breivik vor der
Staatskanzlei einen weißen Kleintransporter mit der Autobombe. Mit einem
Feuerzeug entzündet er die Lunte und
flieht, als Polizist verkleidet, zu einem
zweiten Wagen und fährt nach Utøya.
15.25 Uhr: In Oslo explodiert die Bombe. Acht Menschen sterben, viele werden verletzt. Ministerpräsident Jens
Stoltenberg bereitet gerade in seiner
Dienstwohnung eine Rede vor, die er
am 23. Juli im Sommerlager der Jungsozialisten auf Utøya halten will.
16:30 Uhr: Auf Utøya sind Nachrichten
über den Bombenanschlag eingetroffen. Die Funktionäre des sozialdemokratischen Jugendverbandes AUF berufen
eine Versammlung ein. Die ehemalige
Ministerpräsidentin Gro Harlem
Brundtland hat die Insel gerade verlassen – Breivik sagt später, er habe die
Spitzenpolitikerin auf Utøya töten wollen, ein Stau habe seinen Zeitplan durcheinander gebracht.
Wer außerhalb Norwegens kannte ihn wohl, diesen idyllischen Fleck namens Utøya? Dann kam jener Julitag 2011, als Anders Behring Breivik über den See setzte und 69 Menschen tötete.
16.57 Uhr: Breivik parkt seinen Fiat am
Ufer des Tyrifjord-Sees. An der Fähranlegestelle gibt er vor, ein Polizist zu
sein, der die Sicherheit auf der Insel
überprüfen soll – der arglose Kapitän
schippert ihn nach Utøya.
Gegen 17.10 Uhr: Breivik geht an Land.
Kurz darauf fallen nahe der Anlegestelle die ersten Schüsse. Dann geht Breivik
die Insel systematisch ab, feuert auf die
wehrlosen Jugendlichen.
17.25 Uhr: Erste Meldungen über Schüsse gehen bei der Polizei ein. Der Osloer
Polizeihubschrauber – Norwegens einziger – ist nicht einsatzbereit.
18.15 Uhr: Die Einsatztruppe trifft mit
dem Auto am Ufer des Tyrifjord-Sees
ein und steigt in ein Schlauchboot. Der
Motor versagt. Am Ende hilft einer der
vielen Privatleute, die mit ihren Freizeitbooten ausgerückt sind und Jugendliche aus dem etwa neun Grad kalten
Wasser fischen. Viele sind in den See
geflüchtet und versuchen, die 600 Meter zum Festland zu schwimmen.
18.25 Uhr: Die Spezialkräfte der Polizei
gehen auf Utøya an Land. Wenige Minuten später lässt sich Breivik widerstandslos festnehmen. 69 Besucher des
Sommerlagers sind tot, die meisten
starben durch gezielte Kopfschüsse.
22.37 Uhr: Stoltenberg tritt in seiner
Dienstwohnung zu einer ersten Ansprache vor die Fernsehkameras. Er fordert
„mehr Offenheit, mehr Demokratie“ als
Reaktion auf die Anschläge. GHE
Utøya
Oslo
NORWEGEN
„Die Demokratie ist überlegen“
Jens Stoltenberg kannte viele der Opfer von Utøya persönlich, und er wünscht sich, dass dort eines Tages wieder Sommerlager stattfinden.
Norwegens Ministerpräsident über die Stimmung im Land, den Prozess gegen Anders Behring Breivik und den Umgang mit der eigenen Trauer
INTERVIEW: GUNNAR HERRMANN
Norwegens Ministerpräsident Jens Stoltenberg hat ein anstrengendes Wochenende
vor sich: Die Terroranschläge von Oslo und
Utøya jähren sich. Für Sonntag sind Gedenkfeiern geplant, der Regierungschef
wird mehrere Reden halten. Am Freitag
hat er im Garten seiner Dienstvilla hinter
dem Osloer Königsschloss Journalisten
empfangen, um über die Lehren aus den Attentaten und die Folgen zu sprechen.
SZ: Herr Ministerpräsident, ein Jahr ist
seit dem 22. Juli 2011 vergangen. Wie
hat sich Norwegen seitdem verändert?
Stoltenberg: Im Grunde ist Norwegen geblieben, was es war: eine offene, demokratische, vertrauensvolle Gesellschaft. Und
das ist ein Sieg für unsere Demokratie.
Denn die Absicht des Täters war es, Norwegen zu verändern. Er löschte viele Leben
aus, er verursachte großen Schaden und
Trauer. Aber er scheiterte. Norwegen ist
heute noch mehr von Vielfalt und Demokratie geprägt, als am 22. Juli 2011.
Mehr Offenheit und mehr Demokratie
haben Sie schon in den ersten Stunden
nach den Anschlägen versprochen. Was
bedeutet das konkret?
Es bedeutet, dass wir uns an politischen Debatten beteiligen, dass wir uns engagieren.
Viele Menschen sind nach den Anschlägen
in politische Organisationen, Jugendverbände und Vereine eingetreten. Die Zahl
der Neumitglieder ist so hoch ist wie nie zuvor. Viele mehr Leute nehmen auch an politischen Diskussionen teil, etwa im Internet, bekämpfen extremistische Äußerungen. Anstatt uns einzuschließen und misstrauisch zu werden, sind wir auf die Straße
gegangen. Es gibt sogar Umfragen, die belegen, dass die Norweger heute mehr Vertrauen zu einander und in die norwegische
Gesellschaft haben, als vor einem Jahr.
Andererseits diskutiert das Parlament
über eine Verschärfung der Terrorgesetze. Ist das ein Widerspruch?
2 km
SZ-Karte
FOTO: STOYAN NENOV/REUTERS
Es ist kein Widerspruch, eine gute Terrorgesetzgebung zu haben und eine offene Gesellschaft. Im Gegenteil: Dass die Leute
sich sicher fühlen, ist Voraussetzung für Offenheit. Zum Beispiel haben wir einen Gesetzesvorschlag ins Parlament eingebracht, der es ermöglichen soll, Solo-Terroristen besser zu bekämpfen. Natürlich
kann es manchmal zu Balanceakten kommen. Aber grundsätzlich meine ich, dass es
möglich ist, beides zu vereinen.
Haben Sie Breiviks Prozess verfolgt?
Nicht im Detail. Zum einen hatte ich keine
Zeit. Zum anderen fand ich es für mich
auch nicht so bedeutungsvoll. Das Wesentliche habe ich natürlich aus den Nachrichten erfahren. Für mich war vor allem von
Bedeutung, dass wir einen Prozess auf der
Grundlage des Rechtsstaates durchführen. Die Anschläge sollten ja unsere Demokratie angreifen. Darum war es so wichtig,
jetzt zu zeigen, dass unser Rechtssystem
normal funktioniert.
Zurechnungsfähig oder nicht:
„Die Handlungen an sich
waren böse.“
Ist es für die künftige Bewertung der Anschläge von Bedeutung, ob Breivik beim
Urteil 24. August für zurechnungsfähig
oder geisteskrank erklärt wird?
Darüber gibt es verschiedene Ansichten. Einige der Hinterbliebenen meinen, dass es
gleich ist – solange er nur eingesperrt
wird. Für andere ist das eine wichtige Frage. Ich kann dazu nichts sagen. Jede Meinungsäußerung von mir würde leicht so
aufgefasst werden, als wolle ich das Gericht beeinflussen. Und das will ich nicht.
Wie wichtig ist die politische Komponente der Tat, Breiviks Ideologie?
Ob er zurechnungsfähig war oder nicht,
muss das Gericht bewerten. Aber es war jedenfalls ein Angriff auf eine der vordersten
Ausdrucksformen demokratischer Macht:
eine vom Volk gewählte Regierung. Und
auf eine der schönsten demokratischen Erscheinungen: engagierte Jugendliche in einem Sommerlager. Wir können lange über
die Motive diskutieren und darüber, ob er
zurechnungsfähig war oder nicht. Aber die
Handlungen an sich waren böse. Und sie
waren gegen unsere Demokratie gerichtet.
Breivik hatte eine rechtsextreme Agenda. Muss man noch stärker gegen diese
Form des Extremismus vorgehen?
Absolut. Aber nicht mit Verboten und Maßnahmen gegen Organisationen, die man
nicht mag. Sondern mit Argumenten.
In Deutschland wir oft über Verbote und
eine schärfere Kontrolle etwa von Internetforen diskutiert.
Da gibt es sicher Unterschiede in den historischen Erfahrungen der Nationen. Ich erteile keine Ratschläge an Deutschland. In
Norwegen ist unsere Linie: keine neuen
Verbote gegen Organisationen oder politische Standpunkte. Die Demokratie gewinnt im Kampf gegen Extremismus und
Intoleranz.
dass es verrückt ist, Menschen danach zu
beurteilen, welcher ethnischen Bevölkerungsgruppe sie angehören.
Wie meinen Sie das?
Der Täter von Utøya und Oslo war ein weißer, ethnischer Norweger, der seine Religion als Argument für seine Untaten benutzte. Aber damit werden nicht alle weißen,
ethnischen Norweger zu mutmaßlichen
Terroristen. Genauso wenig sollten wir junge muslimische Männer verdächtigen, Terroristen zu sein, nur weil es Menschen gibt,
die den Islam als Argument für Terror benutzen. Die Anschläge erinnern uns daran,
wie falsch es ist, Menschen nach ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu beurteilen. Es
sind immer Einzelpersonen, die für solche
Taten verantwortlich sind.
Sie kannten viele Opfer persönlich. Wie
sind Sie mit der eigenen Trauer umgegangen?
Nächstes Jahr sind Parlamentswahlen.
Wird der 22. Juli im Wahlkampf eine Rolle spielen?
Nur eine kleine, denke ich. Der 22. Juli wird
wohl etwas bleiben, das außerhalb der Parteipolitik steht. Es war ein sehr einiges Norwegen, das hinter der Art und Weise stand,
wie wir mit den Anschlägen umgegangenen sind. Das war eine Stärke.
Werden Sie wieder kandidieren?
Ich habe keine anderen Pläne. Aber die endgültige Antwort werde ich dem Wahlkomitee der Arbeiterpartei geben.
Ihre Partei war das Hauptziel des Terroristen. Wie hat sie sich verändert?
Grundsätzlich sind wir dieselbe Partei geblieben. Natürlich haben die Anschläge
uns gezeichnet. Wir haben viele unserer talentiertesten Nachwuchspolitiker verloren. Aber wir haben die gleichen Werte.
Wir sind in unserem Glauben an Demokratie, Vielfalt und Integration nur bestärkt
worden. Wir sind jetzt noch überzeugter,
Norwegens Ministerpräsident Jens Stoltenberg.
FOTO: GETTY IMAGEs
Ich habe mit Freunden und Mitarbeitern
gesprochen, wir haben uns gegenseitig gestützt. Meine Familie, meine Frau Ingrid
waren sehr wichtig für mich. Für mich war
es eine Hilfe, andere trösten zu dürfen, mit
Betroffenen zu sprechen, auf Beerdigungen und Gedenkfeiern Reden zu halten. Es
spendet Trost, wenn man trösten darf.
Am Mittwoch waren Sie zu Besuch auf
Utøya. Was empfanden Sie?
Es war schlimm, die Orte zu sehen, an denen die Jugendlichen ihre Leben verloren
haben, und an das Schreckliche, das passiert ist, erinnert zu werden. Aber es war
auch gut, auf der Insel sein zu dürfen. Es ist
eine idyllische, schöne Insel, ein Platz, an
den ich viele gute Erinnerungen habe. Ich
habe viele Sommer dort verbracht.
Wird es dort jemals wieder Sommerlager geben?
Zu dieser Frage möchte ich mich nur sehr
vorsichtig äußern. Es ist wichtig, dass AUF,
der Jugendverband unserer Partei, das im
Dialog mit den Betroffenen entscheidet.
An dem Platz wo die Zwillingstürme von
New York standen, wird man ja beides machen: eine Gedenkstätte und einen neuen
Wolkenkratzer, der noch höher ist, als jene, die dort standen. Auf diese Weise will
man wohl Raum für Erinnerung schaffen
und gleichzeitig den Ort zurückerobern.
Sie haben einmal versprochen, dass sie
auf Utøya zelten, falls es wieder ein Lager gibt. Das Versprechen gilt noch?
Ja. Ich würde mir wirklich wünschen, wieder einmal zurückzukehren und dort im
Zelt zu schlafen. Denn was ich dem 22. Juli
gelernt habe, ist vor allem, das Leben wertzuschätzen. Ich wurde daran erinnert, wie
klein der Abstand zwischen Leben und Tod
ist. Und dass wir dankbar sein müssen, für
die Tage, die wir bekommen. Die andere
Lehre ist: Demokratie ist überlegen. Sie ist
das wichtigste Instrument in unserer Arbeit für Toleranz und Vielfalt. Und sie ist
unsere wichtigste Waffe im Kampf gegen
Gewalt.
Sieg der Hoffnung
Die Überlebenden von Utøya sahen Freunde sterben, schwammen um ihr Leben, werden bis heute von Albträumen geplagt. Dennoch verstrahlen sie vor Gericht Zuversicht
Oslo – Sie sehen ihn nicht an. Lassen ihn
links liegen, wie etwas, das gar nicht wichtig ist. Er steht ja auch nur da, blass, wie in
Stein gemeißelt. Eine Puppe, vollgestopft
mit Hass. Sie aber leben. Und sie wehen in
den engen Gerichtssaal von Oslo wie eine
Sommerbrise: Frida Holm Skoglund, mit einem Kranz aus Margeriten im langen roten Haar. Frida ist zierlich, wie ein Kind.
Sie ist über eine Stunde im neun Grad kalten Wasser des Fjords um die Ferieninsel
Utøya geschwommen. Ums Überleben.
Ina Libak, ein Mädchen, so hübsch, dass
man sie nur ansehen will. Ein Lächeln wie
ein Sonnenstrahl, ein Grübchen in der
Wange, das bei jedem Wort hüpft. Nur dass
das Grübchen kein Grübchen ist. Sondern
ein Einschussloch. Überschminkt.
Oder Lars Grønnestad, 20, mit verstrubbeltem Haar und jungenhaftem Lächeln.
Er kann noch immer nicht richtig atmen.
Aber er hat zu studieren begonnen, hat
neue Freunde gefunden, eine neue Clique.
Ganz bewusst. „Ich will nicht nur der Typ
sein, der überlebte“, sagt er vor Gericht.
Lars Grønnestad hat zwei Stunden mit einem Lungensteckschuss unter einem
Baum gelegen. Er sah zu, wie das Blut immer mehr aus seinen Fingern wich. Und
spürte, wie er keine Luft mehr bekam. Sie
fanden ihn als Letzten. Im Krankenhaus
sagten sie, noch 15 Minuten und es wäre zu
spät gewesen.
Es hätte ein Treffen der Versehrten werden können, als die Überlebenden von
Utøya vor Gericht sprachen. Ein Auftritt
von Gezeichneten, gequält von Albträumen, herausgerissen aus dem Leben. Aber
es war ganz anders: Die Überlebenden von
Utøya verströmten eine Kraft, eine Zuversicht, einen Willen zum Weiterleben, der alle erfasste. Eine Kraft, gegen die sich sogar
der Täter wappnen musste. Jeden Tag kehrte der Angeklagte Anders Behring Breivik
völlig erschöpft in seine Zelle im Gefängnis
zurück. Es ließ ihn nicht kalt, was diese
Menschen berichteten, erzählten die Gefängnispsychologen. Aber er mauerte mit
aller Kraft seine Gefühle ein. Ein Mann hinter einer Mauer aus Hass.
Vor dieser Mauer sitzt Ina Libak. Sie
hasst nicht, sie liebt – ihr Leben, ihre Arbeit, ihre Freunde. Ohne die hätte sie nicht
überlebt. Viermal hat Breivik auf Ina gezielt. Auf ihren linken Arm, ihren rechten
Arm, ihren Kiefer, ihre Brust. „Als er mich
in die Arme traf, dachte ich, das kannst du
überleben“, sagt Ina. „Beim Schuss in den
Kiefer dachte ich, das ist jetzt ernster. Und
als er mich dann in die Brust traf, dachte
ich: Das bringt dich um.“ Sie spricht, als erkläre sie Schülern die Regeln der Anatomie. Viermal ist Ina getroffen, da rennt sie
los. Ihr Mund füllt sich mit Blut. „Ich versuchte, meinen Kiefer zu halten, damit
nichts verrutscht. Ich versuchte, mein Blut
zu stoppen, aber ich hatte nicht genug Hände.“ Sie rennt Freunden in die Arme, die ziehen sie mit ins Unterholz. Dort liegen sie,
drücken ihre Hände auf Inas Wunden, machen ihr Druckverbände aus T-Shirts und
Steinen. Und sie lauschen. Denn die Schüsse kommen näher. Breivik kommt. Er und
sein Gewehr. Er schießt und schießt. Und
er wird sie nun gleich sehen, denn das Un-
terholz ist licht auf Utøya. Wenn er in ihre
Richtung blickt, gibt es keine Deckung.
Ina holt nun, vor Gericht, tief Luft. „Und
keiner meiner Freunde ist weggerannt. Sie
sind bei mir geblieben“, sagt sie. In dem Augenblick, als Breivik sie sehen musste,
drehte er den Kopf in die andere Richtung.
Gruppenleiterin Frida hat bis
heute Schuldgefühle. „Ich habe
die drei Jüngsten verloren.“
Natürlich hat Ina Albträume. Natürlich
kann sie immer noch schlecht schlafen.
Wie so viele der Überlebenden, die dünnhäutig sind und schnell gereizt. Aber sie
stürzt sich in ihr Studium, sie engagiert
sich noch mehr in der Arbeiterpartei, die
Breivik treffen wollte. Sie strahlt in den
Saal. Ina ist der Beweis dafür, dass nicht
Breivik gewonnen hat, sondern die Hoffnung, die Zukunft, die Freundschaft. Am
Ende, als Ina aufsteht und in ihrem roten
Sommerrock zur Tür geht, räuspert sich
der Verteidiger des Angeklagten. Seine
Stimme ist ganz rau: „Großartige Erklärung“, sagt er.
Nicht allen geht es so gut wie Ina. Diese
Ina, die auf dem Rettungsboot ihrer Freundin fürsorglich riet, sie nicht anzuschauen,
sonst bekämen sie ein Trauma davon. Weil
sie ja wusste, dass ihr Kiefer zerschossen
ist. Viele Zeugen bitten darum, dass Breivik den Saal verlässt, wenn sie aussagen.
Glenn Martin Waldenstein zum Beispiel,
der früher als Bademeister arbeitete. Jetzt
nicht mehr. Breivik hat ihn in den Hals geschossen. Er konnte nicht mehr sprechen.
Er hat die Telefonnummer seiner Familie
mit Blut auf den Boden geschrieben. Auf
dem rechten Auge hat er nur noch zehn Prozent Sehkraft. Er kämpft noch immer darum, ins Leben zurückzufinden. Manche
Zeugen nutzen die Taschentücher, die auf
ihrem Platz bereitstehen. Manchen bricht
die Stimme. Die meisten werden von ihrer
Familie begleitet. Vor dem Gericht zu Oslo
wird nicht nur die Wahrheit gesucht, sondern auch kollektiver Trost – jeder darf er-
zählen, wie es ihm geht. Jeder erfährt Beachtung. Und über jeden Toten gibt es einen kurzen Bericht: Wer er war, was er liebte, wie er starb.
Frida, das zarte Mädchen mit den roten
Haaren, war schon getroffen, als sie ins
Wasser sprang. Neben ihr prallen die Kugeln aufs Wasser. Sie schwimmt. Ihre Wunde brennt. Sie schwimmt. Sie bekommt keine Luft mehr. Sie schwimmt. Ihr wird
schlecht. Sie schwimmt. Eine Stunde lang.
Bis ans andere Ufer. In neun Grad kaltem
Wasser. Ihre Hüften haben sich entzündet.
Sie kann noch immer schlecht gehen.
„Wie geht es dir heute?“ fragt der Staatsanwalt. „Es war schwer“, sagt Frida. Nicht
nur körperlich. Auch wegen der Schuldgefühle. „Schuldgefühle – weswegen?“, fragt
der Staatsanwalt. „Ich war die Anführerin
der Delegation meines Heimatbezirks“,
sagt Frida. „Ich habe die drei Jüngsten verloren.“
ANNETTE RAMELSBERGER
R Aktuelles zu den Gedenkveranstaltungen
in Norwegen unter: www.sz.de/utoya
POLITIK
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
Punk-Frauen länger in Haft
Moskau – Mit harter Hand greift Russlands Justiz gegen die kremlkritische
Skandal-Band Pussy Riot durch. Drei
junge Frauen, darunter zwei Mütter
kleiner Kinder, bleiben nach dem Beschluss eines Moskauer Gerichts vom
Freitag ein weiteres halbes Jahr in Untersuchungshaft. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, nannte die Entscheidung
„drakonisch“ und „grotesk“. Den Angeklagten im Alter zwischen 22 und 29
Jahren drohen wegen einer Performance in der Moskauer Christ-ErlöserKathedrale sieben Jahre Gefängnis. Die
Band hatte am 21. Februar mit einer
„Punk-Andacht“ vor dem Altar die Gottesmutter angefleht, Russland von Putin zu erlösen. Amnesty International
hat die Frauen als politische Gefangene
anerkannt. DPA
R Seite 4
Terroropfer beigesetzt
Tel Aviv – Das erste von fünf israelischen Opfern eines Selbstmordanschlags in Bulgarien ist in seiner Heimat beigesetzt worden. In der Nacht auf
Freitag hatte eine Maschine der Luftwaffe die Särge mit den 25 bis 44 Jahre
alten Opfern nach Israel gebracht. Bei
dem Anschlag auf eine israelische Reisegruppe am Flughafen von Burgas waren
am Mittwoch fünf Israelis, ein bulgarischer Busfahrer sowie der mutmaßliche
Selbstmordattentäter getötet worden.
Als erster wurde am Freitag der 28-jährige Izik Colangi in seiner Heimatstadt
Petach Tikwa östlich von Tel Aviv beigesetzt, wie israelische Medien berichteten. Der Attentäter von Burgas war nach
einem Bericht der New York Times unter Berufung auf US-Ermittler Teil einer Terrorzelle der libanesischen Hisbollah. Nach Angaben von Bulgariens Innenminister Zwetan Zwetanow handelte es sich bei dem Täter um einen Ausländer. Demnach trug er einen gefälschten US-Führerschein bei sich. SZ
Verzweiflung und Trauer: Angehörige
der getöteten Israelis.
FOTO: AP
Demonstrant stirbt in Tel Aviv
Tel Aviv – Ein Mann, der sich am Wochenende bei den Protesten gegen soziale Ungerechtigkeit in Tel Aviv selbst
angezündet hat, ist seinen schweren
Verletzungen erlegen. Dies berichteten
israelische Medien am Freitag. Der
57-Jährige hatte sich am Samstag ein
Jahr nach Beginn der Protestbewegung
gegen soziale Ungerechtigkeit und steigende Lebenshaltungskosten selbst
angezündet und war mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Bevor er sich anzündete, hatte er Kopien eines Briefs auf die
Straße gelegt, in dem er Regierungschef
Benjamin Netanjahu und Finanzminister Juval Steinitz vorwarf, für die „ständige Demütigung“ der Israelis verantwortlich zu sein. „Sie nehmen von den
Armen und geben es den Reichen.“ AFP
Den Haag dringt auf Prozess
Den Haag – Der Internationale Gerichtshof in Den Haag macht Druck auf
Senegal: Der westafrikanische Staat
solle umgehend den dort im Exil lebenden Ex-Diktator von Tschad, Hissène
Habré, 70, entweder ausliefern oder
ihm selbst den Prozess machen. Dies
entschied das Gericht am Freitag. Habré nicht den Prozess zu machen, verstoße gegen die UN-Konvention gegen
Folter. Belgien hatte im Februar 2009
beim Internationalen Gerichtshof Klage
gegen Senegal eingereicht. Habré lebt
seit 1990 in Senegal im Exil. Er ist nach
Angaben von Menschenrechtsorganisationen mutmaßlich für 40 000 politische Morde und für systematische Folterung während seiner Amtszeit in
Tschad in den Achtzigerjahren verantwortlich. DPA
Baschar al-Assads Truppen versuchen in erbitterten Kämpfen,
Teile der syrischen Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen
Damaskus – Im Kampf um Syriens Hauptstadt Damaskus sind die Truppen von
Machthaber Baschar al-Assad in die Offensive gegangen. Während aus den Vierteln
Dschobar und Kabun Kämpfe gemeldet
wurden, gelang es der Armee offenbar, die
Kontrolle über das Viertel Midan wieder zu
übernehmen. Für Meldungen, wonach
sich die bewaffneten Rebellen komplett
aus Midan zurückgezogen haben, gab es
zunächst keine Bestätigung. Die Spuren
der Gefechte der vergangenen Tage waren
indes am Freitag in dem Stadtteil deutlich
zu sehen: zerschossene Gebäude, geplünderte Läden, auf der Straße lagen Munitionsreste. Regimegegner berichteten, Milizionäre hätten mehrere Zivilisten getötet.
Das Staatsfernsehen zeigte hingegen Bilder gefesselter Kämpfer und beschlagnahmter Waffen. Die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte in London erklärte, die Armee sei mit sieben Panzern in das Viertel
vorgedrungen. Auch das im Osten gelegene Viertel Kabun sei mit 15 Panzern angegriffen worden. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte, die Armee habe eine Generaloffensive gestartet, um die Kontrolle
über die Viertel zurückzugewinnen, in die
sich „Terroristen infiltriert haben“.
Auch aus den Vierteln Kafr Susa im Südwesten, Barse im Nordosten und Hadschar
al-Aswad im Süden der Stadt wurden heftige Gefechte gemeldet. Regimegegner berichteten von einem Angriff der Rebellen
auf die Polizeidirektion in der zentralen
Chalid-Ibn-al-Walid-Straße. Nicht weit
von dem Gebäude entfernt sollen Angehörige der Sicherheitskräfte auf Männer geschossen haben, die nach dem Gebet aus einer Moschee gekommen waren und Parolen gegen Präsident Assad gerufen hatten.
Nach Angaben von Anwohnern waren meh-
Der blutigste Tag
seit Beginn des Aufstands:
Mehr als 300 Tote
rere Explosionen zu hören. Die Gegner Assads haben mittlerweile mehrere Städte
und ganze Landstriche unter ihre Kontrolle gebracht. Rebellen überrannten die
Übergänge Bab al-Hawa sowie Kaim an
der syrisch-türkischen beziehungsweise
syrisch-irakischen Grenze. Videos zeigten
Revolutionäre, die ihre Waffen in Siegerpose in den Himmel strecken und Assad-Bilder von den Gebäuden reißen. Nach ersten
Meldungen versuchten Regierungstruppen bereits kurze Zeit später, die Grenzübergänge zurückzuerobern.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle
für Menschenrechte wurden allein am Donnerstag landesweit mehr als 300 Men-
schen getötet. Damit war es der blutigste
Tag seit Beginn des Aufstands gegen Baschar al-Assad im März 2011. Unter den Toten waren demnach 139 Zivilisten, 98 Soldaten und 65 Rebellen. Laut dem UNFlüchtlingskommissariat flohen in den vergangenen zwei Tagen bis zu 30 000 Syrer
über die Grenze nach Libanon.
Unterdessen meldete Syriens Staatsfernsehen den Tod des Leiters der Behörde
für Nationale Sicherheit, Hischam Ichtijar.
Er wurde den Angaben zufolge mit einem
Staatsbegräbnis beerdigt. Ichtijar war am
Mittwoch bei einem Anschlag verletzt worden. Durch das Selbstmordattentat, zu
Russland kündigt Widerstand
auch gegen neue UN-Resolution
des Westens an
dem sich die Opposition bekannt hat, waren Verteidigungsminister Daud Radschha, sein Stellvertreter Assef Schaukat sowie Hassan Turkmani, der Leiter der zentralen Krisenstelle, getötet worden.
Die Moral von Assads Truppen hat seit
dem Bombenanschlag stark gelitten. Die
reguläre Armee löst sich nach Angaben der
Opposition immer weiter auf. Schätzung
von Regimegegnern, wonach inzwischen
ein Drittel der Soldaten desertiert sein soll,
ließen sich von unabhängiger Seite jedoch
nicht bestätigen. Ein syrischer General
und 20 weitere Offiziere flüchteten am
Freitag in die Türkei. Damit seien nun
22 Generäle desertiert und aus dem Nachbarland über die Grenze gekommen, berichteten türkische Medien.
Die Angriffe der syrischen Regierungseinheiten gingen indes unvermindert weiter. Noch immer sind Truppen Assads deutlich besser ausgerüstet als ihre Gegner.
Das könnte sich allerdings demnächst ändern. Denn die Regimegegner haben in
den vergangenen Tagen mehrere Polizeiwachen und Stützpunkte der Armee gestürmt. Dabei fielen ihnen auch schwere
Waffen in die Hände. In den vergangenen
Monaten sei die Beschaffung von Waffen
und Munition noch sehr mühsam gewesen, berichtet ein Mitglied des oppositionellen Syrischen Nationalrates. Während
die Armee ihren Nachschub ganz offiziell
aus Russland erhalte, müssten sich die Rebellen Panzerfäuste und Maschinenpistolen von zwielichtigen Waffenhändlern und
korrupten Offizieren der Regierungstruppen beschaffen.
Kommandeure der Freien Syrischen Armee (FSA) forderten am Freitag die bewaffneten Oppositionskräfte auf, ausländische
Kämpfer auf Seiten des Regimes zu töten.
In einem Aufruf hieß es, legitime Ziele seien Mitglieder der libanesischen Schiiten-
Was von den Kämpfen in der Stadt
Aleppo in übrig blieb: ein Paar abgetragene Militärstiefel und ein Foto des
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. FOTO: ULENT KILIC/AFP
Kabun
Bab alHawa
Präsidentenpalast
Parlament
Altstadt
Homs
Damaskus
lem Stand, auch Christen können sich dazusetzen.
Dieses Jahr, das gehört zu den Nebenwirkungen eines Mondkalenders, der durch
das normale Jahr wandert, fällt der Fastenmonat in die heißeste Jahreszeit. 35 Grad
und mehr, eine Luftfeuchtigkeit von
30 Prozent, dazu die stickige Luft der
18-Millionen-Metropole Kairo – für streng
Gläubige ist das Extra-Ansporn, auch alle
anderen ertragen es gern. Muslime wachsen langsam in die Rolle der Erwachsenen
hinein, erlernen das Fasten von klein auf –
obwohl Kinder im Koran ausgenommen
sind vom Fastengebot. Das gilt ebenso für
Alte, Kranke, Schwangere und Reisende.
Aber auch die Kriegsführenden dürfen es-
Militärflughafen
Die vereinbarten 100 Milliarden Euro
seien nur eine Art Finanzrahmen, teilte
Juncker weiter mit. Der genaue Finanzbedarf jeder einzelnen Bank werde derzeit
noch ermittelt. Das Ergebnis wird für September erwartet. Der EFSF wird bis Ende
Juli eine Reserve von 30 Milliarden Euro
anlegen, die Spanien in unerwarteten Notfällen über den Sommer abrufen kann.
Währungskommissar Olli Rehn betonte, dass Spanien als Gegenleistung für die
Hilfen nicht nur seinen Finanzsektor in
Ordnung bringen müsse, sondern auch
wirtschaftspolitische Reformen durchzuführen habe. Madrid müsse bis 2014 die
Neuverschuldung unter drei Prozent, bezogen auf das Bruttosozialprodukt, senken
sowie Strukturreformen durchziehen.
Kaim
Damaskus
IRAK
Midan
100 km
JORDANIEN
Kadam Hadschar-AlAswad
1 km
SZ-Karte
sen: Der Syrer Baschar al-Assad kann also
nicht auf Hilfe von oben hoffen beim
Kampf ums Überleben seiner angeschlagenen Diktatur. Im Gegenteil: Wer im Fastenmonat als Schahid stirbt, als Märtyrer, für
den ist der Weg ins Paradies kürzer.
Das dürfte die Moral der Rebellen in Damaskus weiter heben. Ob in Syrien oder
Ägypten: Der Nichtmuslim, ob Fremder
oder Einheimischer, sollte den Fastenmonat respektieren und in der Öffentlichkeit
weder trinken noch essen. Wobei Ägypter
nicht nur lebenslustig sind , sondern auch
tolerant. Weshalb der Taxifahrer dem
Fremden Feuer gibt, wenn der die Regeln
des interkulturellen Anstands vergisst und
auch tagsüber zur Zigarette greift.
AVE
Brüssel verabschiedet das Rettungspaket für Spanien – dort demonstrieren Hunderttausende gegen Reformen
Bis zu den Knien im Schlamassel: Eine Demonstrantin watet durch den Schaum, der
nach einer Protestaktion aus einem Brunnen in Madrid quillt.
FOTO: SUSANA VERA/REUTERS
SYRIEN
Kafr Susa
„Es wird keinen Frieden geben“
Brüssel/Madrid – Die Euro-Finanzminister haben sich am Freitag einstimmig darauf geeinigt, Spanien mit bis zu 100Milliarden Euro bei der Rekapitalisierung seiner
Banken zu unterstützen. Eine entsprechende Anfrage hatte die Regierung in Madrid
am 25. Juni an die Euro-Gruppe übermittelt. Die Hilfen seien nötig, „um die Stabilität der Euro-Zone als Ganzes zu sichern“,
teilte Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude
Juncker nach den Beratungen mit. Die Mittel werden direkt an den spanischen Bankenfonds FROB überwiesen und von dort
an einzelne Banken weitergeleitet. Die spanische Regierung hafte in vollem Umfang
für die Finanzhilfen, teilte Juncker mit.
Diese werden zunächst vom provisorischen Euro-Rettungsfonds EFSF vorbereitet. Sobald der geplante dauerhafte Rettungsfonds ESM arbeitsfähig ist, werden
sie in den neuen Fonds überführt. Dabei
verzichten die Euro-Länder ausdrücklich
auf die Sonderklausel, wonach ihre Kredite im Falle eines Zahlungsausfalls vorrangig aus den noch vorhandenen Mitteln bedient werden müssten. Dies war ursprünglich zum Schutz der Steuerzahler, die hinter den Krediten stehen, beschlossen worden. Die Klausel wird gestrichen, da andernfalls private Investoren das Interesse
an spanischen Staatsanleihen verlieren
könnten.
Die Anleger zeigten sich am Freitag weiter vorsichtig. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg auf 7,138 Prozent nach 7,019 Prozent am Vorabend. Sie lag aber unter dem
Juni-Rekordwert von 7,3 Prozent.
Aleppo
Hama
Bewegung Hisbollah, der iranischen Revolutionsgarden sowie irakische Milizionäre
und Palästinensergruppen im Dienst von
Präsident Baschar al-Assad. Die Soldaten
der syrischen Armee hätten noch bis Ende
Juli die Chance, sich der Revolution anzuschließen. Jeder Soldat, der danach gefasst
werde, müsse damit rechnen, für die Verbrechen des Regimes zur Verantwortung
gezogen zu werden. Iran und die libanesische Hisbollah sind die wichtigsten Verbündeten des syrischen Regimes in der Region.
SZ
Kein Essen, kein Trinken, kein Sex – zumindest tagsüber: Für die Muslime weltweit hat der Fastenmonat Ramadan begonnen
und ähnliche Vergnügungen sind ebenso
tabu für Muslime.
Am Abend aber ist, zumindest bei den
auch im Religiösen lebenslustigen Ägyptern, Freude angesagt: Familie und Freunde essen miteinander, die Tische quellen
über, im Fernsehen laufen Ramadan-Serien, erzählen Prediger aus dem Leben des
Propheten. Die Frommeren gehen in die
Moschee, zitieren mit Gleichgesinnten den
Koran. Auf den Straßen stehen lange Tische, Wildfremde brechen miteinander
das Fasten. Und es sind nicht nur die Armen und Bedürftigen, die zusammensitzen bei dem von den Reichen gespendeten
Essen: Der heilige Monat soll die Muslime
einen, unabhängig von Herkunft und sozia-
TÜRKEI
Dschobar
Schluss mit lustig
Kairo – Alle Jahre wieder bleibt der Magen
leer. Der Ramadan gibt den Rhythmus vor
im Leben der Muslime, gehört zu den fünf
unumstößlichen Säulen des Glaubens und
bereitet den Menschen Freude, auch wenn
das für Nicht-Muslime manchmal schwer
nachzuvollziehen ist. Diesmal also im Juli
und August, der heißesten Jahreszeit auch
in Ägypten, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Die Theologen der Al-Ashar-Universität in Kairo hatten in den vergangenen Tagen immer wieder nach dem Mond
gesehen und den Beginn des neunten Monats des islamischen Kalenders dann für
Freitag festgelegt. Vom Frühgebet bis zum
letzten Abendgebet darf nun nicht gegessen oder getrunken werden. Rauchen, Sex
Gaziantep
Bei einem Anschlag auf
das Hauptquartier für Nationale
Sicherheit starben am Mittwoch
mehrere Vertraute Assads.
ON
Paris – Die französische Nationalversammlung hat am späten Donnerstag
der Kürzung des Gehalts von Präsident
François Hollande zugestimmt. Auch
für Premierminister Jean-Marc Ayrault
und die Mitglieder des Kabinetts beschlossen die Abgeordneten eine Kürzung der Bezüge um 30 Prozent. Hollande und Ayrault sollen demnach
14 910 Euro statt bisher 21 300 Euro
pro Monat erhalten; die Bezüge der
Minister sinken von bislang monatlich
14 200 Euro auf 9940 Euro. Außerdem
hat das Parlament dem Nachtragshaushalt der neuen sozialistischen Regierung zugestimmt. Das Reformpaket soll
– unter anderem über Steuererhöhungen für Spitzenverdiener und Großunternehmen – 7,2 Milliarden Euro einbringen. Von einer Sonderabgabe zur
Vermögensteuer erhofft sich die Regierung bis Jahresende 2,3 Milliarden Euro. Für Mineralölunternehmen und
Finanzinstitute gibt es Zusatzbelastungen von je 550 Millionen Euro. AFP
AN
Hollandes Gehalt gekürzt
Gegenoffensive
in Damaskus
LIB
AUSLAND
9
HBG
Gegen die Auswirkungen dieser Reformen gingen am Donnerstagabend allein in
Madrid etwa 100 000 Menschen auf die
Straße. Nach Angaben des staatlichen Senders TVE haben in insgesamt 80 Städten
Kundgebungen und Märsche stattgefunden, auf denen gegen das drastische Sparprogramm der konservativen Regierung
unter Mariano Rajoy protestiert wurde.
Das gemeinsame Motto der Demonstrationen lautete: „Sie wollen uns ruinieren.“ Vertreter der Gewerkschaften erklärten, die
Kundgebungen seien „ein gelungener
Test“ für einen Generalstreik im September. Zu diesem werde es unweigerlich kommen, falls die Regierung nicht die Kürzungen zurücknehme. „Es wird keinen Frieden geben“, stand auf vielen Plakaten.
Das Sparpaket wirkt sich vor allem auf
die Angestellten des öffentlichen Dienstes
aus. Sie sollen länger arbeiten, bekommen
dafür aber nicht mehr Lohn. Gleichzeitig
werden der Urlaub gekürzt und das Weihnachtsgeld sowie mehrere Zulagen ersatzlos gestrichen. Entsprechend waren die Berufsverbände der Lehrer, Polizisten und
Feuerwehrleute an prominenter Stelle an
den Kundgebungen beteiligt.
Finanzminister Cristóbal Montoro gab
am Freitag bekannt, dass er für 2013 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung
um 0,5 Prozent rechnet. Zu den Streikdrohungen sagte er: „Die Finanzierung öffentlicher Leistungen mit weiteren Schulden
wird uns vernichten.“ Nach Montoros Worten sind die Kürzungen ohne Alternative:
„Die Kassen sind leer.“
GAM, TU
Von Rebellen gehaltene Gebiete
Umkämpfte Grenzübergänge
Mit Japan ist
alles anders
Ein symbolisches Abkommen bringt
Südkoreas Premier in Bedrängnis
Tokio – Südkoreas Premier Kim Hwangsik soll abtreten. Das jedenfalls fordert die
oppositionelle Demokratische Einheitspartei im Parlament in Seoul mit einem Misstrauensantrag. Die Partei wirft Kim vor, seine Regierung habe heimlich mit Japan einen Sicherheitsvertrag ausgehandelt. Ende Juni hatte Seoul die Zeremonie zur Unterzeichnung des Abkommens in letzter
Minute abgesagt; sie wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Im Mai hatten Seoul und Tokio im Stillen zwei militärische Abkommen ausgehandelt, bei denen es vor allem um Symbolik ging. Einerseits wollten die beiden Verbündeten der USA künftig humanitäre Aktionen und Friedenseinsätze logistisch koordinieren, andererseits die Erkenntnisse
ihrer Geheimdienste teilen, insbesondere
über das nordkoreanische Atomprogramm. Die USA drängen Seoul und Tokio
schon lange zu einer engeren militärischen
Zusammenarbeit. Seoul hat bereits mit
23 Staaten solche Verträge unterzeichnet.
Aber mit Japan ist alles anders: Die Japaner haben Korea von 1910 bis 1945 brutal
kolonisiert, sie verschleppten Hunderttausende Koreaner in die Zwangsarbeit und
zwangen Frauen zur Prostitution. Tokio
hat sich dafür zwar entschuldigt, aber den
Entschuldigungen immer wieder halbe Dementis folgen lassen. Außerdem beansprucht Japan Dokdo – das sind zwei von
Südkorea kontrollierte Felsen in der See
von Japan, oder im „Ostmeer“, wie die Koreaner sagen. Denn selbst über den Namen
dieses Meeres streiten sich die beiden
Nachbarn. Vor diesem Hintergrund machte die eigentlich liberale Opposition Stimmung „gegen jeden Militärpakt“ mit der
früheren Kolonialmacht. Die Südkoreaner
neigen zum Nationalismus, im Herbst wählen sie einen neuen Präsidenten.
Parlamentssprecher Kang Chang-hee
hatte den Misstrauensantrag gegen Premier Kim am Freitag auf die Tagesordnung
gesetzt. Das Parlament hat 72 Stunden
Zeit, darüber abzustimmen. Tut es das
während dieser Frist nicht, gilt der Antrag
als abgelehnt. Die konservative SaenuriPartei, die über eine knappe Mehrheit verfügt, lehnt das Misstrauensvotum ab. Allerdings sympathisieren viele ihrer Abgeordneten in dieser Frage mit der Opposition.
Die Regierung habe sie und das Volk „hintergangen“, sagen sie. Sie wollen der Opposition helfen, ihre eigene Regierung zu stürzen.
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29. Juli - Historischer Festzug
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bronzezeitlichen Pfahlbausiedlung zu sehen sind. Zwischen Wäldern und Wiesenhängen geht hier weitaus gemächlicher zu als
am Gardasee. Doch ideale Sportbedingungen finden Segler, Surfer und Kanufahrer auch hier. Und: Für Familien ist der See ideal,
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wiederum ist nicht nur das tiefste Gewässer im Trentino (123
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Süddeutsche Zeitung Leserreisen
Fotolia/Alex Yeung
Tate Modern & British Style
Bedeutende Museen, namhafte Galerien und trendsetzende Ausstellungen: In London schlägt das Herz der britischen und europäischen Kunstszene. Die britische Hauptstadt gilt mehr denn je als
Treffpunkt für Kulturliebhaber. Hier wartet die National Gallery
mit einer der umfangreichsten Sammlungen westeuropäischer
Kunst des 13. bis 17. Jahrhunderts auf. Hier gibt die Tate Britain
einen bemerkenswerten Einblick in die britische Kunstgeschichte.
Neben Werken William Turners oder Gainsboroughs sind auch
Arbeiten von Gegenwartskünstlern wie Damien Hirst zu sehen.
Ganz im Zeichen der künstlerischen Avantgarde hingegen stehen
die Exponate der Tate Gallery of Modern Art, auch bekannt als
Tate Modern. Darüber hinaus finden sich in Künstlervierteln wie
Camden und Covent Garden viele kleinere Galerien, in denen die
Werke der zeitgenössischen Kunst ausgestellt werden.
Reisehöhepunkte
National Gallery: Herzstücke der über zwei Jahrhunderte zusammengetragenen Sammlung sind Meisterwerke des späten
Mittelalters, der italienischen Renaissance, des Barock und des
französischen Impressionismus.
Tate Modern: Untergebracht in einem ehemaligen Kraftwerk,
korrespondiert das Museum hervorragend mit der hier gezeigten
Kunst von 1900 bis zur Gegenwart. Zu den bekanntesten hier
vertretenen Künstlern gehören Picasso, Dalí und Warhol.
Tate Britain: Im Mittelpunkt des neoklassizistischen Baus steht die
Ästhetik. Werke eines Constables oder Turners machen deutlich,
welche Impulse von ihnen für die englische Malerei ausgingen.
Kunstszene: In vielen privaten Galerien lassen sich echte
Geheimtipps unter den jungen Londoner Malern entdecken.
Beratung und Prospekt:
Tel.: 01805 - 00 41 13*, Mo. – Fr.: 8 – 20 Uhr, Sa. 8 – 14 Uhr, (*Dt. Inlandspreise: Festnetz 14 ct/Min., Mobilfunk max. 42 ct/Min.)
Fax: 0421 - 322 68 89, E-Mail: [email protected], Internet: www.sz.de/leserreisen
Persönlicher Kontakt: Hapag-Lloyd Reisebüro, Theatinerstraße 32, 80333 München
In Kooperation mit
Eingeschlossene Leistungen
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Eintritt: Tate Britain, Tate Modern und National Gallery
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Reisetermin:
20. bis 23. September 2012
Im Doppelzimmer
1.199 € p. P.
Im Einzelzimmer
1.489 € p. P.
Veranstalter: TUI Leisure Travel Special Tours GmbH, Bremen
PANORAMA
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
11
HF2
„Wir haben dieses Land aufgeklärter gemacht“
Queen
of Soul Food
Vor 25 Jahren startet die Kampagne „Gib Aids keine Chance“ – zu einer Zeit, da Politiker Infizierte einfach nur wegsperren wollen.
Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, zieht Bilanz
Restaurant-Chefin Sylvia Woods,
eine New Yorker Institution, ist tot
New York – Präsident Barack Obama hat
hier schon gegessen. Vor ihm waren Robert
Kennedy da, Bill Clinton, der Musiker Quincy Jones, die Sängerin Diana Ross, Schwergewichtsboxer Muhammad Ali, der rechte
Senator Jack Kemp ebenso wie der linke
Bürgerrechts-Pfarrer Al Sharpton. „Sylvia’s Restaurant“ in der Lenox Avenue mitten in Harlem ist eine New Yorker Institution seit 50 Jahren.
Sylvia’s ist nicht nur ein Restaurant.
Hier manifestiert sich ein Stück afro-amerikanische Geschichte. Die Gründerin und
Eigentümerin des Lokals, Sylvia Woods,
wurde 1926 als Tochter eines schwarzen
Farmer-Ehepaares in Hemingway (South
Carolina) geboren. Als das Mädchen ein
Jahr alt war, starb ihr Vater an den Folgen
einer Verletzung aus dem Ersten Weltkrieg. Wie so viele Schwarze aus den Südstaaten, zog ihre Mutter in den Vierzigern
nach New York, um Arbeit zu finden. Sylvia
folgte und bekam ihren ersten Job in einer
Hutfabrik in Queens. Dann erhielt sie das
Angebot, als Kellnerin bei Johnson’s Luncheonette, einem Schnellrestaurant in Harlem, zu arbeiten. Für die junge Schwarze
aus South Carolina, einem Staat mit strikter Rassentrennung, war es das erste Res-
nung war. Sie war gegen die Anwendung
des Bundesseuchengesetzes. Ihre Überzeugung war, dass Aids alle angeht, nicht nur
bestimmte Gruppen. Das zahlt sich bis heute aus. Wir haben dieses Land ein wenig
aufgeklärter gemacht, haben dafür gesorgt, dass heute mehr über Sexualität geredet wird. In anderen Ländern hat die Politik lange nur einzelne Gruppen angesprochen, Homosexuelle etwa. Das hat zu massiven Ausgrenzungen geführt und zu höheren Infektionsraten. Wir haben alle in die
Pflicht genommen und so vermieden, dass
Menschen sagen: Das geht mich nichts an.
Als im Jahr 1987 die Kampagne „Gib Aids
keine Chance“ startet, ist das für viele ein
Tabubruch. Der Staat mischt sich plötzlich
in die Sexualität seiner Bürger ein, verteilt
Postwurfsendungen, empfiehlt Kondome.
Als oberste Aufklärerin kümmert sich seither Elisabeth Pott, 63, die Direktorin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln, um die Prävention.
Etwa 34 Millionen Menschen weltweit
sind HIV-infiziert, in Deutschland leben
73 000 Menschen mit dem Virus, 61 500
davon sind Männer. Im Jahr 2011 haben
sich 2700 Menschen neu infiziert, 500 Aidskranke sind gestorben. Um den Kampf gegen die tödliche Krankheit geht es auch auf
der Welt-Aids-Konferenz in Washington,
die an diesem Sonntag mit 25 000 Forschern und Politikern startet.
Vielen ist der Spot mit Hella von Sinnen
als Kassiererin in guter Erinnerung.
Aids ist eine tödliche Krankheit, trotzdem
darf die Prävention nicht so viel Angst auslösen, dass Menschen gelähmt sind. Wir haben uns für den humorvollen Weg entschieden. Hella von Sinnen bedient in dem Spot
einen Mann, der die Kondome an der Kasse unter dem Gemüse versteckt. Sie nimmt
sie vom Band und brüllt durch den Supermarkt: „Tina, wat kosten die Kondome?“
Wir haben viele internationale Preise für
unsere Werbung gewonnen.
SZ: Aids ist für viele heute ein Thema irgendwo in Afrika. Betroffene sind nicht
mehr sichtbar von der Krankheit gezeichnet, nun wurde in den USA eine Pille zugelassen, die vor Aids schützen soll.
Frau Pott, hört Ihnen noch jemand zu?
Pott: Das macht die Aufklärung schwieriger. Wir haben ein Problem mit dem Paradoxon, dass einerseits Aids viel weiter verbreitet ist, also keine Entwarnung gegeben
werden kann, andererseits aber viele Betroffene durch Medikamente fast eine normale Lebenserwartung haben. Wenn eine
Krankheit behandelbar ist, wird sie nicht
mehr als so bedrohlich empfunden, als
wenn sie direkt das Todesurteil bedeutet.
Im Fernsehen sieht man die Spots gar
nicht mehr.
Früher liefen sie zur Primetime im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, was sehr gut
für die Aufklärung war, heute bekommen
wir die Sendeplätze nicht mehr, das hat
auch etwas mit Geld zu tun. Aber heute erreicht man die Menschen ohnehin nicht
mehr so konzentriert. Eine Kampagne ist
für uns nicht nur ein Spot oder eine Plakatserie, wir gehen in soziale Netzwerke, machen Projekte in Schulen, Vereinen, sprechen ganz speziell Zielgruppen an. Dass es
eine direkte Verbindung unserer Arbeit
mit der Entwicklung der Infektionszahlen
gibt, sieht man daran, dass uns Ende der
90er-Jahre die Gelder immer weiter gekürzt wurden, in den Jahren 2003 bis 2008
ist die Zahl der Neuinfektionen dann wieder gestiegen. Wir haben neue Wege gefunden und die Zahlen wieder senken können.
Vielen Betroffenen geht es heute deutlich besser als noch in den achtziger Jahren, als das HI-Virus entdeckt wurde.
Das ist auch ein großer Segen für sie. Es
gibt aber keine Heilung, kein Heilmittel,
auch wenn auf manchen Kongressen die
Hoffnung darauf ständig genährt wird.
Manche Pharmakonzerne tun in der Werbung so, als sei es gar kein Problem, wenn
man HIV-infiziert ist, aber dieses tolle Medikament hat. Viele Betroffene leiden aber
unter den starken Nebenwirkungen, es haben sich Resistenzen entwickelt, manche
Krebsarten kommen bei Infizierten häufiger vor. Das Risiko, eine andere sexuell
übertragbare Infektion wie etwa Syphilis
zu bekommen, ist bei HIV-Infizierten deutlich höher. Darum ist es weiter wichtig,
sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Ihre Küche ist in Harlem seit 50 Jahren
Kult: Sylvia Woods, im Jahr 2002. FOTO: AP
taurant, das sie in ihrem Leben betrat.
Aber Sylvia hatte Talent: 1962 kaufte sie
das Johnson’s und nannte es in „Sylvia’s“
um – das Geld kam von einer Hypothek,
die die Mutter auf die Farm im Süden aufgenommen hatte. Ganze 15 Gäste konnte
Sylvia damals gleichzeitig bewirten, heute
hat das Restaurant 250 Plätze.
Sylvia Woods Erfolg lag darin, dass sie
„Soul Food“, die Küche der Afroamerikaner aus dem Süden, in New York populär
machte. Wobei „Soul Food“ viel mehr ist
als eine Küche: Die Tradition ist eine Quelle des Stolzes. Die Sache mit dem Reis etwa. Die afrikanischen Sklaven brachten im
17. und 18. Jahrhundert bereits eine eigene
Reiskultur aus ihrer Heimat mit nach Amerika. Das ging so weit, dass sie den weißen
Sklavenhaltern den Reisanbau beibrachten, den diese nicht kannten. Soul Food ist
andererseits ziemlich ungesund: viele Kohlehydrate, viel Fett, kein Salat. Das Essen
ist eben auch Erbe einer Zeit, in der die
Schwarzen auf den Plantagen schuften
mussten und mit billigem, kalorienreichen Essen versorgt wurden.
Im Laufe der Jahre baute Sylvia Woods
ein florierendes Unternehmen auf, mit Catering-Service und Markenartikeln, die in
Supermärkten verkauft wurden. Sie wurde zu einer New Yorker Berühmtheit. An
diesem Donnerstag starb Woods im Alter
von 86 Jahren, sie hatte zuvor lange unter
Alzheimer gelitten. Die Medaille, die Bürgermeister Michael Bloomberg ihr zugedacht hatte, konnte sie nicht mehr entgegennehmen.
NIKOLAUS PIPER
„Die Kondomindustrie könnte sich eigentlich mal bedanken.“ Seit 1987 wirbt das Gesundheitsministerium für Kondome. Rita Süssmuth präsentiert 1987 ein erstes Aufklärungsplakat, „Stop and go“ stammt aus dem Jahr 1993/1994, der Liebesort Strandkorb wurde 2009 angesprochen. Der Herr, der es zärtlich will, stammt aus der aktuellen Kampagne.
MOTIVE: BZGA, FOTOS: AP, DPA
1990 waren es 69 Prozent. Diese Gruppe ist
ja besonders gefährdet. Aber natürlich bleiben 14 Prozent, die nie ein Kondom benutzen, die müssen wir noch erreichen. Bei
den Jugendlichen hat sich das Kondom als
normaler Hygieneartikel etabliert, fast 90
Prozent nutzen es. An der Zahl der verkauften Kondome können wir sehen, wie erfolgreich wir sind: 2011 wurden in Deutschland
221 Millionen Kondome verkauft, 1984 waren es 84 Millionen. Unsere Arbeit wirkt,
sonst hätten wir nicht so niedrige Infektionsraten. In Europa stehen wir mit 2700
Neuinfektionen 2011 an zweiter Stelle hinter Finnland. 2010 waren es noch 3000.
In den achtziger Jahren sahen 80 Prozent der Deutschen Aids als gefährliche
Krankheit an, heute sind es 29 Prozent.
Manche Sexualforscher reden von einer
neuen Sorglosigkeit, gar von einer Kondomophobie. Erreichen Sie die Menschen mit den Kampagnen nicht mehr?
Es mag Einzelfälle geben, aber als Trend
können wir eine Sorglosigkeit nicht beobachten. Unsere 2011 veröffentlichte Jahresstudie ergibt, dass 86 Prozent aller Erwachsenen mit mehreren Sexualpartnern häufig oder gelegentlich Kondome benutzen,
Wenn die Zahl der Kondome so groß ist,
müsste die Zahl der Neuinfizierungen
doch viel stärker sinken, oder?
Auch früher haben nicht 100 Prozent der
Menschen Kondome benutzt, manche verweigern sich. Heute gibt es durch die höhere Lebenserwartung einfach eine höhere
Zahl von Menschen, die HIV-infiziert sind
oder Aids haben. Auch sie wollen ein Sexu-
Elisabeth Pott, 63, ist
Ärztin und seit 1986
Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Seit 2007 hat
sie eine Honorarprofessur
an der Medizinischen
Hochschule Hannover.
alleben haben, so können neue Übertragungen entstehen und die Zahlen nicht so rapide sinken. Es gibt auch Menschen mit HIV,
die glauben, dass sie keine Überträger
mehr sein können, weil sie medikamentös
so gut eingestellt sind. Das gilt aber nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Der einzige echte Schutz sind Kondome.
Kondom explizit zu benennen. Also haben
wir nur gesagt: Informiere dich und schütze dich. Wie genau, haben wir nicht gesagt,
das kam erst mit der ersten Kampagne
1987. Da haben wir ziemlich rumgeeiert.
Hat sich die Kondomindustrie schon bei
Ihnen bedankt?
Das könnte die eigentlich mal tun. Vor allem, weil der Anfang nicht leicht war.
Das wirkt heute ein wenig komisch.
Damals war die Stimmung panisch, es wurden Horrorszenarien entworfen, wie die
Wirtschaft zusammenbricht, wie sich die
Zahlen in Deutschland in wenigen Jahren
verzehnfachen. Und dann mischt sich der
Staat auch noch ins Sexualleben ein.
Inwiefern?
Als wir uns damals überlegten, wie wir die
Prävention angehen sollen, war das sehr
schwierig. Über Sexualität konnte nicht gesprochen werden, und dass vor allem homosexuelle Männer betroffen waren, hat
das Tabu noch erhöht. Im Dezember 1985
haben wir eine Postwurfsendung an 27 Millionen Haushalte in Deutschland verschickt. „Was jeder über Aids wissen sollte“ hieß die. Es war ein Riesenproblem, das
Peter Gauweiler hatte 1987 für Bayern einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der
Zwangstest und Absonderungen vorsah.
Horst Seehofer, damals CSU-Bundestagsabgeordneter, wollte Infizierte in
„speziellen Heimen konzentrieren“.
Ja, es gab auch den schwedischen Arzt Michael Koch, der alle HIV-Infizierten auf eine einsame Insel bringen wollte. Ich war
froh, dass die damalige Gesundheitsministerin Rita Süssmuth da ganz anderer Mei-
Das klingt alles so schön aufgeklärt. Und
doch haben Ärzte immer noch Probleme, HIV-Infizierte in Krankenhäusern
unterzubringen, Betroffenen wird wegen ihrer Krankheit der Job gekündigt.
Ja, da ist noch viel zu tun. Das ist auch der
Grund, warum wir in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt auf das Thema Solidarität in den Kampagnen gelegt haben.
Betroffene treten als Botschafter auf, berichten davon, was die Krankheit für sie bedeutet. Solidarität ist ein langer Lernprozess, wir sind weit, aber nicht weit genug.
Ein Drittel der HIV-Positiven in Deutschland weiß Schätzungen zufolge gar
nicht, dass es das Virus in sich trägt. Was
läuft bei der Aufklärung schief?
Das ist eine Schätzzahl. Es gibt aber tatsächlich das Problem, dass Menschen, die
vermuten, dass sie sich angesteckt haben,
nicht zum Test gehen, weil sie zum Beispiel
Angst vor sozialer Ausgrenzung haben. Sie
wissen es also, sie möchten es aber nicht
wissen. Da müssen wir noch stärker ran.
Bei allem darf man aber nie vergessen: Es
ist nicht nur der HIV-Infizierte, der die Verantwortung dafür trägt, dass ein Kondom
benutzt wird, es geht beide etwas an.
INTERVIEW: CLAUDIA FROMME
SZ-RÄTSEL
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Teuflische Taktik
Gustafsson- Kramnik (Königsindisch) Weiterhin
stellt das traditionelle Dortmunder Superturnier
die mit Abstand hochkarätigste Schachveranstaltung des Jahres in Deutschland dar. Die 40. Auflage des Dortmunder Sparkassen Chess Meetings
versammelt ein besonders attraktives Teilnehmerfeld, in dem erfreulicherweise vier deutsche
Vertreter Platz gefunden haben und nun Gelegenheit haben, ihre Kräfte mit der Weltelite zu
messen. In der zweiten Runde stellte Topfavorit
Wladimir Kramnik, sonst für seine glasklare Positionskunst berühmt, seine erstaunlichen taktischen Fähigkeiten unter Beweis und entfesselt
einen Strudel teuflischer Taktik, in dem Jan Gustafsson diesmal chancenlos untergeht.
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2
e5 7.Le3 (dies gilt als solide Alternative zum komplizierten Königsindischen Mainstream nach
7.0-0 Sc6 8.d5 Se7) 7...c6 8.0-0 exd4 9.Sxd4 Te8
a
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c
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e
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g
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Position nach 18.Sc2
10.f3 d5 11.cxd5 Sxd5 12.Sxd5 cxd5 13.Tc1 a5 (eine ganz erstaunliche, geradezu widersinnig anmutende Idee anstelle des natürlichen 13...Sc6.
4
9
8
Beachten Sie, welche Karriere dieser Randbauer
in der Folge machen wird! Ganz falsch wäre dagegen 13...dxe4 14.fxe4 Txe4 15.Se6 Dxd1 16.Txc8+)
14.Db3 a4 15.Dxd5 Dxd5 16.exd5 a3 (nicht
16...Txe3 17.Txc8+) 17.b3 (nach 17.bxa3 Ld7 steht
Weiß ebenfalls vor großen Problemen, z.B. 18.Lf2
Lxd4 19.Lxd4 Txe2 oder 18.Kf2 Txa3) 17...Sc6 (der
nächste verblüffende Streich) 18.Sc2 (nach
18.dxc6 Txe3 19.Tfd1 Lxd4 20.Txd4 Txe2 21.Td8+
Kg7 behält Weiß eine Figur weniger) Diagramm
18...Txe3 (erzeugt eine furchtbare Fesselung und
wird aus dem a-Bauern eine Großmacht machen) 19.Sxe3 Sb4 20.Tc4 (bessere Chancen bot
wohl 20.Tc7 Ld4 21.Te7 Sxd5 22.Te8+ Kg7 23.Kh1
Sxe3 24.Tc1) 20...Sxa2 21.Ta4 Txa4 22.bxa4 Ld4
23.Kf2 Sb4 24.Tc1 a2 (noch eine Überraschung
und viel stärker als 24...Ld7 25.Tc4 a2 26.Txd4
a1D 27.Txb4) 25.Txc8+ Kg7 26.Tc1 Sxd5 27.Td1
Sxe3 (und Weiß gab auf, da 28.Txd4 a1D 29.Kxe3
Dg1+ 30.Kd3 Dxg2 völlig hoffnungslos wäre)
STEFAN KINDERMANN
Waagerecht – 1 Musik: volles Orchester 5
Meeresbusen 9 griechischer Wein 11 Abkürzung: absolute Atmosphäre 13 Hecke,
Einfriedung aus Gebüsch (poetisch) 14 Zuruf an Pferde: Halt! 16 eine Maßeinheit in
der Fernmeldetechnik 18 englisch: Trommel 19 Roman von Peter Høeg: „ . . . Smillas Gespür für Schnee“ 20 männlicher Vorname 21 altrömisches Obergewand 23
schwedisches Längenmaß 24 schlecht gewürzt 26 englischer Männerkurzname 27
Kranz, Strauß 30 einer der beiden Wölfe
Odins 31 Brauchtum
Senkrecht – 1 Pferdegangart 2 Symbol der
Ehe (Mehrzahl) 3 chemisches Zeichen: Tellur 4 norddeutscher Höhenzug 5 englisch:
groß 6 deutsche Vorsilbe der Verneinung 7
offenes Auto 8 Schachfigur 10 japanischer
Kriegeradel 12 „Die Deutschen sitzen an
der . . . einer Kultur, bei der Prahlhans Küchenmeister ist.“ (Karl Kraus) 15 seitliche
Haltestange 17 Meistergrad beim Judo 18
ein Mainzelmännchen 20 Rohstoff für Seile 22 Goldschmiedewerkzeug 24 US-Bundespolizei 25 Erbgutträger 28 Abkürzung:
Eigenkapital 29 Frauenkurzname
Str8ts: So geht’s
Die Ziffern 1 bis 9 dürfen pro Spalte und Zeile nur einmal vorkommen. Zusammenhängende weiße Felder enthalten direkt aufeinander folgende Zahlen, die aber in beliebiger Reihenfolge stehen (Straßen). Weiße Ziffern gehören zu keiner Straße, blockieren jedoch
diese Ziffern sowohl in der Zeile als auch in der Spalte. Weitere Tipps im Internet unter:
www.sz-shop.de/str8ts (© 2010 Syndicated Puzzles Inc.)
21.7.2012
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PANORAMA
HF3
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Der reale Horror
Ein Land steht unter Schock: Während der Premiere des neuen „Batman“-Films feuert ein Mann in die Reihen eines vollbesetzten Kinosaals in Aurora, Colorado.
Zwölf Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Die Polizei nimmt den mutmaßlichen Schützen fest und findet in seiner Wohnung Sprengfallen vor
Der mutmaßliche Täter: der 24-jährige
James Holmes.
FOTO: AFP
VON CHRISTIAN WERNICKE
Washington – Batman, so erzählt später
ein Zuschauer, habe gerade wieder „das Böse gejagt“. „Es fielen Schüsse, es war Drama pur!“ Da sei plötzlich ein dunkle Gestalt durch eine Seitentür ins Kino gestürmt: Der Mann „trug schwarze Klamotten, wie Tarnkleidung“, erinnert sich Derek Poag Stunden später im Interview mit
CNN, „und er hatte eine Gasmaske auf.“
Noch immer verstörte Augenzeugen berichten, welcher Horror sich dann in Saal
neun des Century-Aurora 16-Kinokomplexes abspielte: Der Täter habe eine Art Kanister auf den Boden geschleudert, es habe
gezischt, dann sei Gas ausgetreten. Und
der Mann habe zu schießen begonnen. „Er
ist langsam die Treppe heraufgekommen“, sagt Poag und ringt nach Atem, „ruhig, völlig ruhig hat er sich die Leute ausgesucht, auf die er zielte.“
Zwölf Menschen fallen der Schießerei
zum Opfer. Zehn sterben am Tatort zwischen Kinositzen, zwei weitere erliegen ihren Verletzungen im Krankenhaus, nachdem sie in Aurora, einem Vorort von Denver in Colorado, kurz nach Mitternacht die
Premiere des Batman-Films „The Dark
Knight Rises“ (übersetzt: „Der Schwarze
Ritter erhebt sich“) hatten erleben wollen.
Die Behörden zählen bis Freitagmorgen
(Ortszeit) 38 Verletzte mit Schusswunden,
außerdem melden sich viele Kinobesucher
in den vier Krankenhäusern mit Atembeschwerden, darunter eine Mutter mit ihrem erst sechs Monate alten Baby. Der mut-
von mir hat etwas am Hals gestreift, ein anderer hat etwas an den Fuß gekriegt. Und
ein Kumpel von mir ist ohnmächtig geworden, ich weiß nicht, wo er jetzt ist.“
Acht Kilometer nördlich vom Tatort
stürmt die Polizei derweil das Appartement von Holmes. Der hatte bei seiner Festnahme angegeben, in seiner Wohnung befände sich Sprengstoff. Über eine Feuerwehrleiter dringen Bombenexperten
durchs Fenster ins Wohnzimmer und finden tatsächlich eine Sprengfalle. Die Installation wirke ausgeklügelt, weshalb die
Beamten möglicherweise Tage für das Räumen der Wohnung brauchen könnten, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Das Gebiet sei evakuiert worden. Und die halbe Nation schaut live zu, weil ein Kamerateam
vom Hubschrauber aus die Polizeiaktion
maßliche Täter, ein 24-jähriger Einzelgänger namens James Holmes, wird von der
Polizei wenige Minuten nach dem Amoklauf in seinem Auto auf dem Parkplatz hinter dem Kino festgenommen. Er sei der Polizei zuvor nicht aufgefallen, berichteten
Medien unter Berufung auf Ermittlungsbeamte. Der Amokschütze sollte noch am
Freitag einem Gericht vorgeführt werden.
Sein Motiv blieb zunächst ein Rätsel. Medien berichten unter Berufung auf Polizeiquellen, der mutmaßliche Schütze habe
sich zunächst nicht dazu geäußert. Das eingeschaltete FBI teilte jedoch rasch mit: Es
gebe keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Kontext. Der Polizeichef von New
York, Ray Kelly, sagte am Freitag auf einer
Pressekonferenz, es gebe Zeugenangaben,
nach denen Holmes sich die Haare rot gefärbt und im Kino gesagt haben soll, er sei
der „Joker“ – also einer der ärgsten Widersacher Batmans in den Comics und Hollywood-Filmen.
Holmes, der in San Diego, Kalifornien,
aufgewachsen ist und bis vor wenigen Wochen an der Universität von Colorado Neurowissenschaften studierte, hatte seinen
Wahnsinn geradezu perfektionistisch geplant. Seine pechschwarze Verkleidung,
die kugelsichere Weste, der martialische
Kampfhelm, selbst die dunkle Gasmaske
passen irgendwie ins Bild dieses Abends:
Hunderte der Kinobesucher, die in gleich
mehreren der 16 Säle die Erstvorführung
des neuesten Batman-Films sehen wollen,
hatten sich für dieses Kult-Event verkleidet. Und weil der Blutrausch beginnt, als
auf der Leinwand Schüsse fallen, glauben
etliche Zuschauer, sie erlebten nur beson-
„Michelle und ich werden heute
Abend unsere Kinder noch etwas
fester umarmen“, sagte Obama.
„Da war der Typ, der durch die
Reihen kroch. Und das Mädchen,
das Blut spuckte“, sagt ein Zeuge.
dere 3-D-Effekte: „Wir haben erst mal ein
paar Sekunden lang mal weitergeschaut“,
erzählt später eine Frau, die in der Mitte
des Auditoriums gesessen hatte. Aber
dann habe sie die ersten Schreie gehört.
Verzweiflung und Angst brechen sich
Bahn, mit dem beißenden Rauch breitet
sich Panik im Saal aus. „Jeder suchte
krampfhaft Deckung, kroch durch die Reihen, wollte raus.“
Aber es gibt keinen Schutz, nicht gegen
diesen Mann: Holmes hatte, so erste Informationen aus dem Büro des Sheriffs, neben zwei Pistolen und einer Schrotflinte
auch ein halbautomatisches Sturmgewehr
vom Typ AK-47 mitgebracht. „Diese Waffe
hat eine solche Durchschlagskraft“, sagt
ein kopfschüttelnder Waffenexperte auf
Entsetzen und Trauer nach dem Attentat: Ein maskierter Mann schoss in dem Moment in die Menge, als im Film auch eine
Schießerei im Gange war. Polizei und Feuerwehr evakuierten das Gebäude
FOTO: AP
dem Parkplatz vor dem Kino, „die Kugeln
können die Körper von zwei, drei, ja vier
Menschen hintereinander durchdringen.“
Polizeisprecher Frank Fania sagte, es sei
sich nicht sicher, ob alle Wunden der Opfer
von Schüssen stammten. Einige sähen aus
wie von Granatsplittern herrührend.
Viele schaffen es nach draußen. Ein hektischer Videoclip im Internet, hochgeladen
vom Handy nur eine Stunde nach Ende der
LEUTE
Mila Kunis, 28, US-Schauspielerin,
erinnert sich mit Schaudern an ihre
dürre Statur für den Ballettfilm „Black
Swan“. „Meine Freunde erschraken,
wenn sie mich umarmten. Ich sah aus
wie Gollum aus ,Der Herr der Ringe’“,
sagte die 28-Jährige der Zeitschrift
InStyle. Radikaldiäten lehnt die Schauspielerin ab. „Ich fühle mich wohl, wie
ich bin.“ Kunis versucht, Äußerungen in
Blogs über ihre Figur zu ignorieren. Als
Frau sei sie selbstkritisch genug.
Heidi Klum, 39, Moderatorin, hat ein
Auge auf den Modestil ihrer Kinder.
„Zuhause haben wir eine Regel. Regel
Nummer eins ist, immer cool auszusehen. Regel Nummer zwei ist, niemals
Regel Nummer eins zu vergessen“,
witzelte Klum am Rande einer Pressekonferenz vor Reportern, wie die USZeitschrift People berichtete.
FOTO: BLOOMBERG
FOTO: DPA
BESTE
FONDSGESELLSCHAFT
TEST 2012
Verheerende Waldbrände
in Portugal
FOTO: DPA
FOTO: JOHANNES SIMON
Llica
Wien
Ras Al Khaimah
München
Llica, die perfekte Kulisse für einen modernen Western: eine Handvoll primitiver
Steinhäuser im bolivianischen Hochland,
staubige Straßen, 600 Einwohner, von denen nur ein paar zerlumpte Gestalten zu sehen sind. Am Ortsrand rasen uns fünf Autos entgegen: ohne Nummerntafeln, dafür
mit Preisschildern an den Windschutzscheiben und mit Staub verdreckt – frisch
gestohlen in Chile und über Nacht durch
die Wüste gekurvt. In Llica selbst haben
die Behörden spezielle Methoden im Umgang mit den Problemen der Bevölkerung.
An den Hauswänden hängen Schilder mit
Sprüchen, die viel über die Zustände sagen: „Respektiert Mutter Erde. Ohne Müll
ist sie glücklicher“, steht da zum Beispiel,
„Bier macht arm“ und „Wenn ihr ein Mädchen haben wollt, trinkt keinen Alkohol“.
Aber das Elend ist groß. Und jeder vierte
hier kann nicht lesen.
JOCHEN TEMSCH
Jeder vernünftige Städter ist ein Fan des öffentlichen Nahverkehrs. Busse und Trams
sind umweltverträglich und effizient. Die
Wiener meinen es besonders gut mit ihrer
politisch korrekten Verkehrspolitik. Manche Linien sind so üppig bestückt, dass die
Busse bis tief in die Nacht alle paar Minuten fahren und sich, wenn der Verkehr mal
staut, auch gern zu zweit, zu dritt hintereinander an einer Haltestelle aufreihen, weil
der eine ein bisschen zu spät loskommt
und der nächste ein bisschen zu früh angekommen ist. Dann sitzen in jedem Bus drei
Leute, und über dem Lärm der Busschlange dröhnt die Stimme der Dame mit den
Störungsmeldungen. Damit sich der öffentliche Nahverkehr rechnet, sollen jetzt
die Zonen ausgeweitet werden, in denen
man nur mit „Parkpickerl“ parken darf.
Kurz: Ganz Wien ist, nein, nicht Walzer,
sondern empört.
CATHRIN KAHLWEIT
Das Roulette der „Last Minute Restplatzreisen GmbH“ hatte ein erstaunlich günstiges
Angebot hervorgebracht. Auf Papier wirkte der Preis fast wie ein Rechenfehler, vor
Ort erklärte er sich schlagartig. Das Flughafengebäude in Dubai war auf 20 Grad gedimmt, vor der Türschleuse aber verdreifachte sich die gefühlte Temperatur. Die
Sonne: ein Flammenwerfer. Windböen wie
Feuerstöße. Solargeddon. Klimaanlagen
verfressen 60 Prozent des Energiebedarfs
der Arabischen Emirate, und worüber
sonst als die entsetzliche Hitze sollte man
später mit dem Busfahrer reden: Ob es
nicht unfair sei, dass die Männer weiße Gewänder trügen, Frauen aber nur schwarze
erlaubt seien? Da lacht Tarik, als habe man
eine naive Kinderfrage gestellt. Dann sagt
er: „Mein Freund, das ist schon in Ordnung
für die Frauen, die dürfen ja eh nicht so oft
vor die Tür.“
CORNELIUS POLLMER
Die Bahn ist meistens pünktlich, sagt die
Bahn. Der persönliche Eindruck deckt das
nicht unbedingt. Kurz vor der Abfahrt
kommt deswegen leichte Unruhe auf. Wie
immer, wenn die Zeit knapp kalkuliert ist
zwischen Aufbruch, Bahnhof und Termin,
zu knapp für Zugausfälle und Schlangen
am Schalter. Doch die S-Bahn ist im Takt,
die Fahrkarte schnell gekauft, und auch
der ICE gleitet pünktlich aus der Bahnhofshalle. Na, wer sagt’s denn. Als draußen der
Gewerbebrei in Landschaft übergeht,
macht sich tatsächlich Entspannung breit.
Erst mal zurücklehnen, was Kaltes zu trinken oder ein Süppchen wären jetzt nicht
schlecht. Es knackt im Lautsprecher: „Verehrte Reisende, aufgrund von Zugverspätungen konnte das gastronomische Personal unseren ICE nicht erreichen. Das Bordrestaurant muss deswegen geschlossen
bleiben.“
CHRISTOPH HEINLEIN
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Deutschlands beste Fondsgesellschaft.1
DWS Investments.
DEUTSCHLANDS
vielleicht 16-jährige Teenager ist ein leidenschaftlicher Batman-Fan, und er lächelt
verwirrt, als er der Reporterin von KCNC
seine schrecklich filmreifen Eindrücke erzählt: „Da war der Typ, der auf allen Vieren
durch die Reihen kroch. Und das Mädchen,
das so viel Blut spuckte.“ Donavan war mit
mehreren Freunden ins Kino gekommen,
und die Kugeln können nicht sehr weit an
ihm vorbeigeflogen sein: „Einen Freund
MITTEN IN . . .
Javier Bardem, 43, spanischer Schauspieler, hat sich den Protesten gegen
den drastischen Sparkurs der Regierung von Mariano Rajoy angeschlossen.
„Es ist ungerecht, weil die Regierung
das gesamte Gewicht auf die Arbeitslosen, die Kranken und die Rentner abwälzt, anstatt den Finanzsektor für die
Folgen seiner Taten bezahlen zu lassen“, sagte Bardem am Donnerstag bei
einer Kundgebung. Bardem kritisierte
die Anhebung der Mehrwertsteuer, die
künftig auch für Kino- und Theaterkarten auf 21 Prozent ansteigt.
ZERTIFIZIERT
Schießerei, zeigt, wie Hunderte Menschen
draußen an der Glastür zu begreifen versuchen, welchen realen Horror sie da soeben
erlebt haben. Langsam trottet ein Kerl
nach draußen. Der Mann sagt kein Wort,
aber die Blutflecken auf Arm, Schulter und
Hüfte bezeugen, was er durchgemacht hat.
Andere reden sich die Angst von der Seele, im Interview mit dem Lokalfernsehen.
„Es herrschte Chaos“, sagt Donavan. Der
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Investment GmbH, 60612 Frankfurt am Main. 1Quelle: Focus-Money, 17/12.
filmt. Unterdessen haben Holmes’ Angehörige in einem Statement ihr Mitgefühl für
die Opfer und deren Familien ausgedrückt. „Wir bitten die Medien darum, unsere Privatsphäre in dieser schwierigen
Zeit zu respektieren“, heißt es weiter.
Amerika ist erschüttert. Morgens kurz
vor halb sechs Uhr Ortszeit hat John Brennan, Präsidentenberater für Innere Sicherheit, Barack Obama geweckt. Obama sagte
alle Wahlkampftermine ab und wies seine
Kampagne an, wenigstens in Colorado all
jene TV-Spots zu stoppen, die seinen Gegner Mitt Romney attackieren. Vor Anhängern in Florida sprach der Präsident den
Angehörigen der meist jungen Opfer sein
Beileid aus und wurde ungewöhnlich persönlich. Auch seine beiden Töchter Malia
und Sasha würden regelmäßig ins Kino gehen: „Michelle und ich werden heute
Abend unsere Kinder noch etwas fester umarmen.“ Dann bat er um eine Minute andächtigen Schweigens.
Warner Bros., die Produktionsfirma des
Filmes, zeigte sich schockiert ob der Ereignisse. „Warner Bros. ist tieftraurig, von diesem schockierenden Vorfall zu erfahren.
Wir sprechen den Familien und Lieben der
Opfer unser ehrliches Mitgefühl aus“,
heißt es in einer Mitteilung. Die für Freitagabend auf der Pariser Champs-Élysées geplante Vorstellung von „The Dark Knight
Rises“ sei abgesagt worden, hieß es. Auch
die Kinokette Cinemaxx reagierte auf die
Tat: Sie plant zum Deutschlandstart des
Batman-Films eine Erhöhung der sichtbaren Präsenz von Sicherheitskräften in den
Kinos.
Lissabon – Waldbrände haben in Portugal
Teile der Touristen-Hochburgen in Madeira und an der Algarve zerstört und auch Urlauber in Aufruhr versetzt. Am schlimmsten war am Freitag die Lage nach Behörden-Angaben im Algarve-Bezirk Tavira nahe der Grenze zu Spanien im Südosten des
Landes. Das Feuer habe nach 48 Stunden
rund ein Drittel der Fläche des Verwaltungsbezirks vernichtet, sagte Tavira-Bürgermeister Jorge Botelho am Freitag. Die
Flammen näherten sich bedrohlich der
11 000-Einwohner-Stadt São Brás de Alportel, etwa 15 Kilometer nördlich der AlgarveHauptstadt Faro.
DPA
Patientin stirbt bei
Krankenhausbrand
Ettenheim – Beim Brand in einem Krankenhaus im badischen Ettenheim ist eine
Patientin ums Leben gekommen. Die 57
Jahre alte Frau starb am frühen Freitagmorgen in ihrem Krankenbett, teilte die Polizei mit. Eine zweite Patientin konnte sich
aus dem brennenden Raum retten. Sie erlitt eine Rauchvergiftung und musste von
Notärzten behandelt werden. Eine Krankenschwester wurde ebenfalls verletzt. Rettungskräfte brachten alle 67 Patienten und
sieben Mitarbeiter der Klinik in Sicherheit.
Die Brandursache ist noch ungeklärt. Das
Krankenhaus musste vorübergehend geschlossen werden.
DPA
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
FEUILLETON
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HF2
Tsunami der Freiheit
HEUTE
Früher haben regimekritische Künstler Syriens sich versteckt und an neutralen, abgeschirmten Orten ausgestellt, in ausländischen
Kulturvertretungen zum Beispiel. Heute sind auch sie bereit, in die Öffentlichkeit zu gehen – und dabei ihr eigenes Leben zu riskieren
Feuilleton
Warum Mitt Romney
keinen Draht zu seinen
Wählern findet
14
VON WERNER BLOCH
Kunstmarkt
E
s könnte jetzt alles ganz schnell gehen. Monate, vielleicht Wochen nur,
bis das Regime stürzt. Dann hätte
sich die Vision erfüllt, die der Künstler Jaber al-Azmeh schon einmal ästhetisch vorweggenommen hat. Sein Bild zeigt einen
Panzer auf einer Düne, der von einer Monsterwelle aus dem Meer hinweggefegt wird.
„Tsunami der Freiheit“ nennt der Künstler
das Gemälde in Rot und Schwarz, irgendwie eine Mischung zwischen Pop-Art und
Expressionismus. „Wenn die Syrer demonstrieren, dann haken sie sich unter,
dann rufen sie Slogans und schaukeln mit
ihren Körpern vor und zurück wie bei einer
gigantischen La-Ola-Welle“, erzählt der
Künstler. „Je lauter sie schreien, desto heftiger wogen ihre Körper. Am Ende wird alles von einer einzigen Bewegung hinweggerissen – wie von einer Welle.“
Das Werk „Tsunami der Freiheit“ gibt
es in keiner Galerie zu sehen. Es steht im Internet, ist über Facebook für jedermann abrufbar. „Ich wollte, dass meine Kunst für alle sichtbar ist“, sagt al-Azmeh. „Und ich
will damit kein Geld verdienen. Es ist mein
Beitrag an die syrische Revolution.“
Syriens Kunstszene hat sich radikal ver-
Giorgio Marconi – vom
Rahmenmacher zum Galeristen
und Sammler
Literatur
Völlig verbumfeit:
„Rumgurken“ – anders reisen
mit Tex Rubinowitz
Die Ära der Roboter bricht an.
Wie normal wird der Alltag
mit Maschinenwesen sein?
20
R www.sz.de/kultur
Brückenbauer
Zubin Mehta erhält das
Große Bundesverdienstkreuz
Eine revolutionäre Bewegung, die alle mitreißt – der „Tsunami der Freiheit“ des syrischen Künstlers Jaber al-Azmeh.
schar-Bashings durch die Straßen tanzen.
Doch die Geschichte endete katastrophal.
Im April letzten Jahres fand man al-Qashoush tot in einem Teich bei Hama. Seine
Mörder hatten ihm nicht nur die Kehle
durchgeschnitten. Sie hatten auch seine
Stimmbänder herausgerissen – die grausamste Strafe, die ultimative Vernichtung,
die man einem Sänger antun kann.
Heute ist al-Qashoush ein Märtyrer, ein
gefeierter Held – und sogar selbst Gegenstand von Musik und Kunst geworden. Der
Künstler Fadi al-Yazigi aus Damaskus widmet ihm eine Serie von Holzskulpturen,
mit denen er den Muktaba verhöhnt, den
Die syrischen Künstler Jaber al-Azmeh (rechts) und Fadi al-Yazigi, mit seinem Werk
„Dornenkrone der Revolution“.
FOTOS: WERNER BLOCH
einst allmächtigen Geheimdienst. Da ist
ein schwarz lackierter Holzkopf zu sehen,
der seine pinocchio-artige lange Nase tief
in den Boden gräbt und schnüffelt. Eine Karikatur der syrischen Tristesse.
„Jeden Tag stehe ich am Fenster meines
Ateliers und blicke auf die Menschen herab, die vor meinem Haus demonstrieren“,
erzählt Fadi al-Yazigi. Das Atelier liegt in
der Altstadt von Damaskus, mitten im Geschehen. Er wäre gern dabei, sagt er, doch
er sei zu feige, auf die Straße zu gehen. „Ich
kann auch nicht mehr so schnell vor der Polizei wegrennen wie die jungen Leute dort.
Sie sind die eigentlichen Helden des Aufstands.“ Doch das, womit er den Staat piksen könne, sei seine Kunst. „Jeden Tag gehe ich im Atelier stoisch meiner Arbeit
nach – es ist mein Beitrag zur Revolution.“
Der 44-Jährige weiß, dass er mit dieser
Freimütigkeit sein Leben riskiert und auch
das seiner Familie. Doch es ist ihm in diesem Augenblick egal. „Wir haben lange genug geschwiegen. Jetzt muss es heraus –
auch wenn sie mich eines Tages abholen
sollten. Einstweilen, hoffe ich, sind sie
noch mit anderen Dingen beschäftigt.“
Seinem Künstlerkollegen Jaber al-Azmeh hat das Regime bereits das Messer an
die Kehle gesetzt. Vor ein paar Monaten ist
er nach Doha geflohen, zu Syriens Erzfeind, ins Emirat Katar. Er macht aus Fotos
Gemälde, verfremdet sie in Schwarz und
Rot am Computer so lange, bis sie wie echte Malereien aussehen. Sein wohl genialstes Opus ist eine Variation von Michelangelos berühmten Bild „Die Erschaffung
Adams“. Gott streckt dem Menschen die
Hand entgegen, berührt beinahe Adams
Finger, der schaut vertrauensvoll zu seinem Schöpfer hoch. Doch bei al-Azmeh
tropft Blut aus Adams Hand. Der Künstler
nennt das „Die Erschaffung der Freiheit“.
„Die jüngsten Attentate auf den inneren
Zirkel der Macht, den Verteidigungsminister und den Schwager Assads, lösen sehr
gemischte Gefühle aus“, sagt er. Angst,
dass die Kriminellen aus der Regierung zurückschlagen – aber auch das Gefühl, dass
keine andere Wahl bleibt. „Das syrische
Volk hat immer und immer und immer wieder versucht, den Konflikt friedlich zu lösen – jetzt muss man den Massakern entge-
Eines der fürchterlichsten
Werke – eine Krone aus Bronze,
die Dornenkrone der Freiheit
gentreten, indem man selbst Gewalt anwendet. Zumal die ganze Welt zusieht und
niemand bereit ist zu intervenieren, um
das Blutbad zu beenden. Wir werden unseren Frieden allein erreichen – ich hoffe
sehr bald.“
Bisher mussten sich kritische Künstler
in Syrien verstecken oder neutrale, abgeschirmte Orte finden, um etwas von ihrer
Kunst zu zeigen – etwa ausländische Kulturvertretungen. Wer 2005 das Goethe-Institut in Damaskus betrat, der traute seinen Augen nicht. Dort stand ein charismatischer Feuerkopf namens Ahmad Moualla,
Syriens fulminantester Künstler, ein uner-
ABB.: JABER AL-AZMEH
schrockener Fünfzigjähriger mit schulterlanger Mähne, der in Damaskus lebt und in
Paris Kunst unterrichtet. Mouallas Werk
war von schockierender Offenheit. Es bestand aus Tafeln mit den Artikeln der syrischen Verfassung – paarweise kombiniert
mit Fotos des Horrors. Links las man, dass
die Justiz in Syrien frei und unabhängig ist
– rechts sah man einen aus Lehm geformten menschlichen Kopf, der an einem Fleischerhaken hing. Grotesker, wilder, eindringlicher konnte man das Auseinanderdriften von Verfassungsanspruch und Verfassungswirklichkeit in Syrien nicht auf
den Punkt bringen.
Fadi al-Yazigi, der Mann mit der eher leisen, aber symbolkräftigen, satirischen
Kunst, deutet auf eine Holzskulptur.
„Schauen Sie sich dieses Tier an, einen
Esel. Er hat kein Maul, sein Nacken ist fast
gebrochen, seine Ohren verschlossen, und
er hat ein Loch im Bauch. Kein Raum für
Privatheit, Freiheit, Unversehrtheit. So wie
wir bisher von der Freiheit nicht einmal
träumen konnten.“
Vielleicht wird die Zeit des Esels einmal
abgelaufen sein. Al-Yazigis schönstes und
fürchterlichstes Werk ist jedenfalls eine
Krone aus Bronze. Auf ihrem Rand sitzen
getötete Singvögel, ihre Schnäbel bilden
die Zacken der Krone. „Jeder Diktator mordet, um zu herrschen“, sagt der Künstler.
Diese Macht könnte in Syrien bald verschwunden sein. Dann, meint al-Yazigi,
bleibt die Krone bestehen, denn auch die
Revolution fordert ihre Opfer. Es könnte
die Dornenkrone der Freiheit sein.
Da gräbt einer nach der knappen Ressource Solidarität
Jürgen Habermas versucht mit großer Offenheit zu erklären, warum er die Religion in der Demokratie für wertvoll hält
Folgt man Friedrich Wilhelm Graf, dann
ist der Philosoph Jürgen Habermas inzwischen also ein „Sozialkonservativer“. Dass
die Institutionen des säkularen Staates zu
schwach seien, um die individualistische
Auflösung der Gesellschaft zu verhindern,
stellte der Theologe Graf als typische Position einiger Konservativer des 19. Jahrhunderts dar, etwa der französischen Staatstheoretiker Joseph de Maistre oder L. G. A.
de Bonald. Ein liberaler Staat werde notwendig auch vom liberalen Markt zerstört,
postulierten sie, am Ende blieben wenige
starke Gewinner. Genau das aber ist, auch
wenn Graf diesen Bezug nicht ausdrücklich herstellt, die Überlegung von Habermas: dass es, wo der globale Kapitalismus
sich gegenüber politischer Einflussnahme
zunehmend verselbständige, vielleicht der
Religion bedürfe, um die „knappe Ressource Solidarität“ aufrechtzuerhalten.
Der 83-jährige Philosoph war am Donnerstag in die Münchner Carl Friedrich
von Siemens Stiftung gekommen, um im
Gespräch mit dem Leiter Heinrich Meier
und Friedrich Wilhelm Graf noch einmal
zu erklären, was unter all seinen Interventionen in den vergangenen Jahren wohl die
irritierendste ist: das Plädoyer für eine stärkere Sichtbarkeit religiöser Positionen im
öffentlichen Raum. Bei schwierigen Fragen wie Sterbehilfe oder Abtreibung, wiederholt Habermas zunächst im Kurzvortrag, müssten religiöse Anliegen gehört
werden, auch in religiöser Sprache. Ein liberaler Staat sei nämlich sehr wohl verein-
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Wissen
Das eigentliche Kunstwerk heute
sind die Straßendemonstrationen
ändert – in Rekordzeit. Noch vor zwei Jahren war Gegenwartskunst aus Damaskus
eine eher dröge, zähe Angelegenheit. Ein
bisschen Kalligrafie, eine Prise Picasso, ein
paar orientalistische Klischees, das Ganze
eingehüllt in symbolistisches Gewölk, epigonal und uninteressant. Plötzlich
schmeckt diese Kunst bitter, revolutionär,
bedingungslos engagiert.
„Wir erleben im Moment einen einzigartigen Kunstboom“, strahlt Mouna Atassi,
eine elegante Dame mit sehr emotionalem
Gesichtsausdruck, Inhaberin der Atassi
Gallery, der wichtigsten Galerie von Damaskus. „Vor allem in der Fotografie, aber
auch in der bildenden Kunst, der Malerei.“
Das eigentliche Gesamtkunstwerk seien
aber die Demonstrationen in den Straßen:
„Unsere jungen Leute tragen die Revolution auf die Straße. Den ganzen Tag, die ganze Nacht bewegen sie sich und singen. Da
steckt jede Menge Energie drin. Das spiegelt die Bewegung des Landes wider.“
Manchmal geht das aber auch tragisch
aus. Zum Beispiel im Fall von al-Qashoush,
dem DJ der syrischen Revolution. Der Sänger hatte dem Regime eingeheizt, er hatte
die inoffizielle Hymne der Rebellion komponiert und in Live-Auftritten festivaltauglich gemacht. „Verschwinde Baschar, hau
ab“, so der Refrain seines Liedes. Auf YouTube kann man noch sehen, wie Tausende
im elektrisierenden Rhythmus des Ba-
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bar mit starken religiösen Partikularismen. Nur unterlägen letztere einem „Übersetzungsvorbehalt“. Sofern sie nämlich
zur Gesetzgebung beitragen wollten, müssten sie ihre Anliegen auch in säkularer
Sprache rechtfertigen können. Gründe, die
nur im Rahmen einer spezifischen Religionsgemeinschaft gälten, vor allem also fundamentalistische, fielen aus.
Doch was sich an diesem Abend wirklich
erfahren ließ, war, dass diese Überlegungen auch deshalb nicht immer klar wirkten, weil sie ihren Kern auch bei Habermas
in etwas haben, was sich nun einmal
schwer auf den Begriff bringen lässt: in einem Rest des Unbehagens an der Moderne. Für viele Kulturen, erinnert Habermas,
stelle die Säkularisierung auch heute „einen Schock“ dar. So beschreite der Westen
etwa mit der strikten Trennung von Glauben und Wissen einen Sonderweg. Besitze
Wissen sonst in der Regel den Charakter eines Heilsweges, so werde die moderne Wissenschaft im Laufe der Neuzeit für das gute Leben unzuständig.
Für Jürgen Habermas darf das aber nun
eben nicht bedeuten, dass etwa bei Stammzelldebatten nur noch der Biologe gefragt
werde, weil diese Fragen sich rein szientistisch schlicht nicht verhandeln ließen. Zugleich müsse sich der Westen daran erinnern, dass „der weltgeschichtliche Bruch
der Säkularisierung“ in seiner endgültigen
Form gerade einmal zweihundert Jahre alt
sei. Deshalb verdienen religiöse Gruppierungen für Habermas schon historisch
mehr Gehör als andere Interessengruppen. Wie im geschichtlichen Prozess sakrale Begriffe oft in säkulare überführt worden seien, wie also zum Beispiel die Aufklärung von der Religion ein ethisches Destillat erstellt habe, so könnten wir schlicht
nicht wissen, ob in religiösen Begriffen unserer Tage nicht noch „unabgegoltene Geltungsansprüche“ steckten, die es der Vernunft zuzuführen gelte.
Das alles bedeutet natürlich keinerlei Abwendung von der Moderne. „Man kann etwas aus guten Gründen verloren haben“,
sagt Habermas. So argumentiert er etwa
hinsichtlich der Konfrontation mit traditionellen Kulturen nicht kulturalistisch. Der
Ist es ein sozialkonservativer
Impuls? Oder ist es die
Ahnung von dem, was fehlt?
Universalitätsanspruch des säkularen Vernunftkonzeptes steht nicht zur Disposition; fremden Kulturen, sagt Habermas in
München, gelte es „ebenso lernbereit wie
selbstbewusst“ gegenüberzutreten. Er sei
sich bloß nicht sicher, ob eine „schwach
modellierte Vernunftmoral“ ohne religiösen Hintergrund etwa eine künftige Weltgesellschaft zu tragen vermöge.
Ebenso warnt Habermas vor allen Formen der Sakralisierung auf Staatsebene.
Die Menschenrechte etwa seien Grundrechte und damit einfach Rechte, es gebe
nicht den mindesten Grund, hinter die Her-
ausbildung selbsttragender Rechtssysteme in religiöse Überhöhungen zurückzufallen; religiöse Werte haben ihren Platz auf
der Ebene der Gesellschaft. Doch stärker
nun als früher scheint sich ihm an diesem
sehr persönlichen Abend die Moderne zugleich auch als eine – unbedingt auszuhaltende – Verlusterfahrung zu vermitteln. Eine Philosophie, fürchtet er etwa, die im
Rahmen der Trennung von Glauben und
Wissen rein wissenschaftlich geworden
sei, könnte am Ende zur „Zulieferindustrie
für die Kognitionswissenschaften“ werden und die Ethik damit den Einfluss auf
die Gewissen verlieren. Gleichzeitig aber
bleibt es „die Wahrheit mit großem W, die
ich mir und dem philosophischen Denken
nicht mehr zutraue“. Deshalb habe er in
den Debatten um die genetische Manipulation von Embryonen zum ersten Mal bemerkt, dass er eigentlich kein Argument in
der Hand habe, wo die Religiösen von Gottesebenbildlichkeit redeten.
Äußert sich nun also bei Jürgen Habermas „die Ahnung von dem, was fehlt“, wie
Heinrich Meier das nennt? In den vergangenen zwei Monaten hatte die Carl Friedrich
von Siemens Stiftung eine exzellent besetzte Sondervortragsreihe zum Thema „Politik und Religion“ veranstaltet, die mit Habermas’ Auftritt zu Ende ging. Für Meier
zeigt sich „ein tiefes ratloses Ungenügen“
in den „frei flottierenden Sehnsüchten
westlicher Intellektueller nach neuer Verbindlichkeit, nach dem ganz Anderen“.
Oder, wie es der Philosoph Dieter Henrich
in der Diskussion beisteuert: „Unser Eindruck ist, dass die säkulare Gesellschaft bedeutungsschwach geworden ist.“
In der Tat gibt auch Habermas für sich
persönlich den inzwischen fast schon talkshowfähigen „Appeal“ zu, den Papst Benedikt XVI. oder katholische Intellektuelle
wie Martin Mosebach damit hätten, „den
Kern zu verteidigen“. Aber er betont nicht
nur, dass er ihre politischen Positionen ablehnt, sondern weist auch erneut daraufhin, dass er, maximal Agnostiker, selbst
keine religiöse Anliegen vertrete. Religiöse
Ansprüche ließen sich nicht konstruieren,
sie bedürften der religiösen Sozialisierung. Ihr „unabgegoltenes Menschheitserbe“ könne nur von Gläubigen eingefordert
werden. Was Habermas für Meier damit jedoch noch immer unterschätzt, ist, dass
„man Gott nicht dosieren“ kann: Religiöse
Ansprüche richteten sich immer auf die Gesellschaft als ganze. Die „Tendenz zum Unbedingten“, assistiert der Religionskenner
Friedrich Wilhelm Graf, sei nun mal „bleibend gefährlich“ – wie überhaupt der
Theologe an diesem Abend oft laizistischer
argumentiert als der Philosoph.
Denn vielleicht bleibt wichtig, einfach zu
sehen, dass Jürgen Habermas ganz im
Sinne seiner Diskurstheorie eigene Positionen schon häufig verschoben hat. Dass es
ihm nun wohl auch mit zunehmendem
Alter noch mehr als zuvor um das gute
Fragen geht statt um die besten Antworten, erweist sich da nur als konsequent.
MICHAEL STALLKNECHT
Die Liste der bedeutenden Auszeichnungen und großen Ehrungen für den in Indien geborenen Dirigenten Zubin Mehta ist
lang und Achtung gebietend. Neben den
Orden und Ehrbezeugungen diverser
Staaten dürften dem Maestro wohl jene
Momente die liebsten sein, in denen sich,
um nur ein paar zu nennen, Orchester wie
die Münchner und Wiener Philharmoniker, das Bayerische Staatsorchester und
das Israel Philharmonic Orchestra vor
ihm und seinen Verdiensten verneigten.
Sie machten ihn zum Ehrendirigenten, Ehrenmitglied oder wie im letzteren Fall ernannten ihn zum Musikdirektor auf Lebenszeit.
Nun verleiht ihm am 22. Juli der deutsche Botschafter in Indien, Michael Steiner, in seiner Residenz in Neu Delhi das
Große Bundesverdienstkreuz. Einmal
wird Mehta gewürdigt für seinen Rang als
einer der weltweit tätigen, berühmten und
außerordentlichen Dirigenten unserer
Zeit. Zum Zweiten gilt der Orden aber Mehtas Bemühungen um die Musik als Verbindung zwischen Indien und Deutschland.
Er wird also als musikalischer Brückenbauer zwischen beiden Ländern geehrt, jenseits deren sonstiger wirtschaftlicher und
politischer Zusammenarbeit.
Abgesehen von seinen seit 1961 zahllosen eigenen Auftritten in Deutschland und
vor den wichtigsten deutschen Orchestern
hat Mehta in seiner Funktion als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper
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JARRETT
GARBAREK
DANIELSSON
CHRISTENSEN
S L E E P E R
TOKYO, APRIL 16, 1979
ECM
WWW.ECMRECORDS.COM
(1998 - 2006) 2005 das Bayerische Staatsorchester auf einer denkwürdigen Tournee
erfolgreich nach Indien gebracht. Er hat
für die Naturschutzorganisation WWF ein
Benefizkonzert der Berliner Staatskapelle
dirigiert zur Unterstützung von einschlägigen Projekten in den indischen Staaten
von Sikkim und Arunachal Pradesh. Mehta
hat Musik immer als freies, Gemeinsamkeit förderndes Erlebnis verstanden, mögen die Zuhörer auch ganz verschiedenen
Völkern, Schichten und Religionen angehören. Darin ist er ein Weltbürger, so stolz er
sonst auf seine indischen Wurzeln ist.
Die Verleihung bietet noch einen Höhepunkt: Alarmél Valli, anerkannt als eine
der großen Koryphäen des klassischen indischen Bharatnatyam-Tanzes, wird zu Ehren von Mehta auftreten. Auch sie ist in
Deutschland bekannt, da sie bereits bei
den Münchner Opernfestspielen, beim
Millennium-Festival in Berlin oder zum Silberjubiläum von Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater getanzt hat. Die Botschaft
ist klar: Musik und Tanz verbinden über
Grenzen hinweg. HARALD EGGEBRECHT
Trotzdem
nach Troja
Trotz der nicht erteilten Grabungslizenz
für die antike Stadt Troja wollen Tübinger
Archäologen nächste Woche in die Türkei
aufbrechen. Wichtige Restaurierungsund Konservierungsarbeiten könnten wie
geplant aufgenommen werde, sagte Grabungsleiter Ernst Pernicka. Die Türkei hatte den Wissenschaftlern für diese Saison
überraschend die Grabungsgenehmigung
verweigert. Die Tübinger Archäologen erforschen Troja seit rund 25 Jahren. In diesem Jahr dürfen sie ihre Grabungen jedoch
nicht fortsetzen. Und im kommenden Jahr
wollten sie die Leitung der Grabungen ohnehin an amerikanische Forscher übertragen. Die Türkei und Deutschland streiten
seit langem um Altertümer, die im Moment in deutschen Museen verwahrt werden. Dies gilt als Grund für die Verweigerung der Grabungslizenz.
DPA
14
FEUILLETON
HF2
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Paarlauf vor
Plasma-Ozean
Der weiße
Schatten
„Solaris“ von Detlev Glanert
in Bregenz uraufgeführt
Das Werkverzeichnis von Detlev Glanert weist 14 Opern auf. Einige echte Publikumserfolge sind darunter, erstaunlich genug für einen Komponisten, der erst 1960
geboren wurde. Seine größten Erfolge beruhen auf literarischen Vorlagen, auf Grabbe („Scherz, Satire, Ironie und tiefer Bedeutung“), Camus („Caligula“), Feuchtwanger
(„Joseph Süß“) oder Hans Henny Jahnn
(„Das Holzschiff“). Gerade die beiden letztgenannten Werke bewiesen jüngst, dass
man für Glanerts Musik keine Spezialistenhäuser braucht: „Das Holzschiff“ hatte seine Uraufführung vor eineinhalb Jahren am
Nürnberger Staatstheater, die Feuchtwanger-Adaption brachte gerade das Münchner Gärtnerplatztheater heraus, 13 Jahre
nach deren Uraufführung. Glanerts Opern
sind repertoirefähig.
Das Risiko, bei Glanert eine Oper in Auftrag zu geben, hält sich also in Grenzen.
Und so durfte er nun auch für die Bregenzer Festspiele komponieren, eine Oper
nach Stanislaw Lems Roman „Solaris“, in
Koproduktion mit der Komischen Oper
Berlin. Glanert war und ist kein krasser
Neutöner – auch wenn er zu Beginn seiner
Laufbahn zu der Ehre kam, einen Auftrag
der Münchner Musiktheater-Biennale zu
erhalten. Gut, Glanert studierte bei Henze,
und dieser gründete die Biennale. Bei welcher übrigens auch einmal (1996) eine „Solaris“-Oper herauskam, ein seltsam untheatrales Werk von Michael Obst.
Glanert ist ein pragmatischer und einfallsreicher Musikhandwerker. Er erschafft keine Rätsel, er macht die von ihm
vertonten Stoffe plastisch. Die Aufnahme
von „Caligula“ durch die Frankfurter Oper
etwa kann man als unmittelbar wirksames
Hörspiel hören, völlig luzide. Im Fall von
„Solaris“ unterstützt bereits das Libretto
von Reinhard Palm diese Herangehensweise. Palm konzentriert sich auf die Figuren,
eliminiert den pseudo-historischen Diskurs zur Weltraumforschung, der 50 Jahre
nach Erscheinen des Romans ohnehin
nicht einmal mehr für Spekulationen gut
ist. Im Grunde ist Lems futuristische Phantasie nur Tünche, der Roman eigentlich ein
psychologisch-philosophischer.
„Ich liebe Rhabarberkuchen“: Mitt Romney tut sich
schwer, einen Draht zu seinen Wählern zu finden
VON JÖRG HÄNTZSCHEL
M
itt Romney geht es gar nicht
schlecht. Beim Spendensammeln
hat er Obama im Juni zum zweiten Mal überrundet. Und in den Umfragen
liegt er unverändert nur zwei Prozentpunkte hinter dem Präsidenten. Die trickreiche
Kampagne, mit der Obama seit letzter Woche versucht, Romney, den Über-CEO, in
Romney, den perfiden Jobvernichter, umzumünzen, konnte ihm bisher wenig anhaben. Auch das unangenehme Double Bind,
in dem Romney steckt – veröffentlicht er
seine Steuererklärungen, kann jeder sehen, wie wenig er für seine enormen Einkünfte abgeführt hat; veröffentlicht er sie
nicht, sieht es aus als habe er etwas zu verbergen – konnte er bisher unbeschadet aussitzen. Selbst sein größtes Handicap – es
fällt ihm schwer, „Obamacare“ zu verdammen, weil er selbst in Massachusetts das
Modell dafür schuf – scheint ihn nicht weiter aufzuhalten.
Und doch macht sich im konservativen
Lager zunehmend Sorge breit. Eine elementare Frage konnte Romney nämlich
bisher nicht überzeugend beantworten:
die nach seinem Menschsein. Ist er also einer? Oder verbirgt sich unter der knitterfreien Smart-Casual-Fassade ein „Roboter“, ein „Politik-Android“, ein „Cyborg“?
Der ultrakonservative Kolumnist Jonah
Goldberg mutmaßte auf Fox News, Romney sei „von ostdeutschen Wissenschaftlern konstruiert“ worden. Ein anderer klagte ironisch, Romney sei nicht einmal Made
in USA: „Klar, der Romnotron X2 wurde
hier zusammengebaut. Aber die Teile kommen aus China, Mexiko und Taiwan. Außer
dem Haar. Das ist aus Bangladesh.“ Einigkeit herrscht darüber, dass sein „SmalltalkPlug-in“ (Vanity Fair) dringend eines Updates bedarf. Wenn immer „MittBot“ nämlich frei spricht – an Diner-Tischen, bei
Q-and-A-Sessions – kommt Bizarres aus
seinem Mund. Wie neulich in Michigan:
„Ein bisschen Geschichte: Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich liebe diesen
Staat. Hier ist alles genau richtig. Die Bäume haben die richtige Höhe. Ich sehe die
Seen gerne. Ich liebe die Seen. Es gibt hier
etwas ganz Besonderes. Die Großen Seen,
aber auch all die kleinen Seen… Ich liebe Autos. Als ich aufgewachsen bin, war ich total
verliebt in Autos . . . Ich liebe Autos. Ich liebe amerikanische Autos. Mögen sie die
Welt noch lange beherrschen!“
Dass man weder ein großer Rhetoriker
sein, noch auf Schritt und Tritt Profundes
und Mitreißendes von sich geben muss,
um in den USA Wahlen zu gewinnen, hat
Bush junior hinreichend bewiesen. Auch
Obama hat lange keine herausragende Rede mehr gehalten. Und wenn er spricht,
dann klingt er oft steif und trocken. Niemand erwartet von Romney also oratorische Meisterwerke. Doch eines muss ihm
gelingen: Einen Draht zu seinen Wählern
zu finden. Egal wie introvertiert und
schwierig einer auch ist: Irgendeine authentisch und sympathisch wirkende Version seiner selbst muss er den Leuten schon
bieten, damit es beim Händeschütteln
auch in Kopf und Herz klick macht.
Bush wurde für seinen erfundenen Texas-Akzent, sein abgeschmacktes Pathos
und seine Einfältigkeit ausgelacht. Palin
machte sich als Hockey-Mom, Elchtöterin
und Ignorantin zum Gespött. Doch ihre
Fans kauften ihnen die Nummer ab und
liebten sie: nicht als Politiker, sondern als
Menschen, die schienen wie sie selbst. „Likeability“ heißt diese Qualität. Es ist das eine „asset“, das in Romneys Portfolio fehlt.
„Weird“ – seltsam – und „creepy“ – eklig
oder unheimlich – sind die Adjektive, die
an Romney kleben wie Kaugummi.
Romney versucht durchaus, dem
Mensch in ihm Konturen zu geben. Deshalb redet er ständig vom Lieben. Doch
statt Leidenschaft und Emphase, derer er
offenbar nicht fähig ist, gelingen ihm nur
pedantische Redundanz-Kaskaden, die
ihn klingen lassen wie ein Navigationsgerät, das den Kontakt zum Satelliten verloren hat. Es ist ganz egal, ob es um Kuchen
geht – „Ich liebe Kuchen. Es gibt fast keinen Kuchen, den ich nicht mag. Ich liebe
Rhabarberkuchen. Ich liebe KokosnussKuchen und Bananencreme-Kuchen. Ich
liebe guten Apfelkuchen, Kirschkuchen,
Blaubeerkuchen. Ich mag ganz einfach Kuchen.“ – oder über die Nation: „Ich liebe
dieses Land. Ich liebe, dass wir Chancen haben. Ich liebe Unternehmertum. Ich liebe
sogar den Kapitalismus . . . Ich liebe unsere
Verfassung. Ich liebe alle Zusatzartikel, sogar den zehnten. Ich liebe die Hymnen unserer Nation.“ Romneys rhetorischem Autopilot gelingt es, das elementarste und banalste aller Wahlkampfstatements in unfreiwillige Selbstparodie zu verwandeln.
„Die Körpersprache eines Pez-Männchens“ rundet das befremdende Bild ab.
Die Fälle, in denen Romneys Worte ihn
selbst subvertierten, sind Legion. „Ich mag
Witze ebenso wie Dinge, die lustig sind“,
meinte er, falls jemand seinen Sinn für Humor übersehen hatte. Und auch seine musische Seite ließ er nicht unerwähnt: „Ich
mag fast jede Art von Musik, einschließlich
dieser.“ Dem Verdacht, er sei nicht rechts
genug, entgegnete er mit dem Bekenntnis,
er sei „severely conservative“. Offenbar
fehlte es ihm an Sprachgefühl, um zu wissen, dass man mit „severely“ nur Negatives betont, wie in „serverely handicapped“
oder „severely damaged“.
Seltsam, unheimlich – das
sind die Attribute, die an
ihm kleben wie Kaugummi
Noch dramatischer missglücken seine
Versuche, die Menschen direkt anzusprechen. Regelmäßig versucht er, das Eis mit
abwegigen Fragen nach Alter oder Nationalität seines Gegenübers zu brechen: „Lassen Sie mich raten: Sie sind Franco-Kanadier!“ Oder er versucht es mit Gratulationen
– doch für was? „Das ist ja eine große LavaLampe! Gratuliere!“, meinte er zu einem
Google-Mitarbeiter. Leider verwandeln
sich seine Übungen in Jovialität aber oft in
Beleidigungen, schon bevor sie seinen
Mund verlassen haben. Statt die ihm angebotenen Kekse als die weltbesten zu preisen, erschreckte er eine Gastgeberin mit ätzender Kritik: „Ich weiß nicht, diese Cookies: Sie sehen nicht aus, als hätten Sie sie
selbst gebacken. Haben Sie die gemacht?
Nein, sie kommen von der nächsten 7-Eleven-Bäckerei!“ Die Bewohner eines Altersheims begrüßte er so: „Irgendjemand hier
über 100? Nein? Aber wir sind unterwegs
dorthin, wir sind bald da. Hoffentlich kommen wir bald an.“
In den USA, wo sich Wildfremde auf der
Straße grüßen, anlächeln und Komplimente machen, wo jede noch so banale Interaktion mit ein paar geschmeidigen Worten geglättet wird, löst Romneys soziales Ungeschick mehr aus als nur Irritation. Was
steckt dahinter? Ist der Mann etwa krank?,
fragen sich einige Blogger seit Monaten.
Viele tippen, wenn auch ohne viel Sachkenntnis, auf Asperger-Syndrom, jene
leichte Variante des Autismus. Im Internet
wurden einschlägigen Romney-Momente
schon Szenen aus „Rain Man“ gegenübergestellt.
So abwegig diese Ferndiagnose ist, so
real ist das, was Obamas Wahlkampf-Helfer Romneys „weirdness factor“ nannten.
Doch nachdem einige von ihnen aussprachen, was alle sahen, pfiff Wahlkampf-Manager David Axelrod sie zurück. Auf das
W-Wort steht jetzt die Kündigung. Das hatte auch mit der Verbindung zu tun, die viele zwischen Romneys Verhalten und seiner
Verwurzelung in der ja ebenfalls reichlich
seltsamen Mormonen-Kultur wähnten,
Zwei durchgeknallte Szenen,
sonst musikalische Kargheit
Seine Frau, die Pferde mag, will Mitt Romney manchmal „in die Betty-Ford-Klinik für Pferdesucht“ schicken. Er selbst reitet
gern. Das macht ihn aber bei den Wählern kaum beliebter.
FOTO: ETHAN HILL/GETTY IMAGES
ein Aspekt, den Obama und seine Strategen früh für tabu erklärt haben: Religion
ist Privatsache. Doch die These ist ohnehin
haltlos. In keiner Religion spielt reibungsarme Kommunikation eine ähnlich zentrale Rolle wie bei den Mormonen. Nach zwei
Jahren als Missionar unter skeptischen
Franzosen käme auch ein Holzklotz als
Soft-Skills-Virtuose wieder. Nicht so Romney.
Bleibt nur eine Erklärung: Als Spross des
Geldadels und Patriarch einer der bedeutendsten Mormonenfamilien fehle ihm
schlicht die Übung im Umgang mit gewöhnlichen Menschen. Er wisse nichts
über ihr Leben. Er selbst hat es ja oft genug
bestätigt. Statt beim Nascar-Rennen Volksnähe zu demonstrieren, prahlte er von seinen Freundschaften zu „einigen Teamchefs“. Seine Frau fahre „ein paar Cadillacs“ meinte er andernorts lächelnd, ganz
zu schweigen von ihrem teuren Hobby,
dem Reiten: „Manchmal will ich sie in die
Betty-Ford-Klinik für Pferdesucht schicken.“ Und allen, die noch Zweifel haben,
wirft er regelmäßig eines seiner programmatischen Bonmots hin: „Ich schmeiße
gerne Leute raus.“ „Ich mache mir keine
Sorgen um die ganz Armen.“ Und, besonders bemerkenswert: „Unternehmen sind
Menschen, mein Freund!“
Früher war Obama „anders“ –
nun gilt Romney als der Andere
Sprüche wie diese passen zu dem, was
von Romneys Praktiken bei Bain Capital bekannt ist. In Wahrheit jedoch müsste man
schon lange suchen, um unter amerikanischen Superreichen einen zu finden, der
sich mit ähnlich grotesken Sprüchen selbst
ein Bein stellt. Falls Romney aber glaubt,
er begeistere damit das rechte Lager wie Sarah Palin mit ihren grobschlächtigen Rhetorik-Bomben, täuscht er sich. Romneys
Provokationen klingen tonlos, so als sei er
sich selbst nicht ganz im Klaren über das,
was er da rede. Nicht einmal in der Rolle
des Radikalkapitalisten, der er ist, überzeugt er.
Und weil er sich nach wie vor weigert, seine älteren Steuererklärungen zu veröffentlichen, als auch dem Publikum mehr vom
Menschen Romney zu offenbaren als nur
Urlaubsbilder mit Motoryacht und verstörende Anekdoten wie die von dem Hund,
den er für eine achtstündige Fahrt aufs Autodach schnallte, bleibt er eine Chiffre, ein
„weißer Schatten“ wie Frank Rich im New
York Magazine schrieb. Romney sieht aus
wie ein Präsidentschaftskandidat aus dem
Versandhauskatalog, doch er wirkt fremder als der in Hawaii geborene und in Indonesien aufgewachsene schwarze Präsident. Vier Jahre lang war von Obamas „Anderssein“ die Rede, der Hauptursache des
Hasses, der ihm weiterhin entgegenschlägt. Nun ist Romney der „Andere“, nur
ist er so anders, dass sich nicht mal ein Begriff dafür finden lässt: Als „Eine Wand. Eine Hülle. Eine Maske“ beschreiben ihn frühere Kollegen in dem Buch „The Real Romney“.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung fragte kürzlich eine Zuschauerin den republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner, ob sie ihm helfen könne,
Mitt Romney zu lieben. „Nein“, antwortete
Boehner. „Das amerikanische Volk wird
Romney wahrscheinlich nicht lieben können.“
Lehrer des Landes
Nach fünfzig Jahren akademischer Lehre hielt der Historiker Christian Meier in München seine Abschiedsvorlesung
Meltemi in München: Stoßwinde umtosen
die Universität, wie man sie aus der Ägäis
kennt. Doch drinnen im vollbesetzten Hörsaal steht unerschrocken Christian Meier,
dreiundachtzig Jahre alt, einer der großen
Geschichtserzähler und Geschichtsdenker
unserer Zeit, und hält seine allerletzte Vorlesung. Vor fünfzig Jahren, 1963 in Heidelberg, hat er seine allererste Vorlesung gehalten.
Was für ein seltenes Bild ist das: Da
steht ein freier, alter Mann, so angefüllt
mit Voraussetzungen des Wissens und mit
unablässiger Reflexion darüber, was den
Gang der Welt bestimmt hat, mit Fragen
und Texten, die er sich immer wieder neu
vorgelegt hat – und doch gleitet seine Sprache mit allergrößter Klarheit und Prägnanz voran, für jeden verständlich, ohne
jede antiquarische Umständlichkeit, ohne
jeden Anflug bürokratischer Zwänge, ohne
jedes innerakademische Gehabe.
Wenn alte, gelehrte Männer sich so ihre
Gedanken machen, kann sich das ja entweder im mäkelnder Leserbriefprosa niederschlagen oder in Worten geronnener Weisheit. Von Christian Meier bekommt man
meistens Letzteres. Der Althistoriker, der
in guter Tradition seines Faches immer
wieder universalhistorisch ausgreift sowie
auch Deutschlands und Europas Situation
überzeugt sind, das Heft des Handelns in
der Hand zu halten, kollektiv oder an der
Spitze des Gemeinwesens. Das Ergebnis
solcher Überlegungen ist eine Art von tragischem Realismus, der aber auch voller Heiterkeit darüber sein kann, dass die menschlichen Dinge jeweils so sind, wie sie sind.
Die „Alternativlosigkeit“ reicht
von Athen bis zu Angela Merkel
Mit 83 tritt er vom Katheder: Christian
Meier.
FOTO: JÜRGEN BAUER
in der Gegenwart zu verstehen sucht, tut
dabei niemals so, als ließe sich das Subjektive ganz verstecken: im Ereignis der Vergangenheit sowie auch im Versuch des
Nachvollzugs. Gerade so rückt man der
Wahrheit näher; Christian Meiers historische Objektivität profitiert davon, dass er
„Ich“ sagen kann. Zugleich fordert er anzuerkennen, dass die Menschen sich Verhältnisse schaffen können, aus denen sie nicht
wieder herauskommen, obgleich sie selber
„Krise ohne Alternative“, so lautet eine
berühmte Formel, die Christian Meier, der
spätere Biograf von Julius Cäsar, in seinem
Klassiker „Res publica amissa“ (1966) für
das Ende der römischen Republik geprägt
hat. Nicht von ungefähr erinnert die Formel an Angela Merkels hilfloses Beschwören der „Alternativlosigkeit“ in der europäischen Schuldenkrise. Nicht genüsslich,
aber recht kühl konstatierte Meier nun in
München, wie sehr die aktuelle Euro-Rettung anderen historischen Situationen
gleicht, in denen eine Gesellschaft sich der
Verhältnisse nicht mehr bemächtigen
kann, weil die Spielräume schwinden.
Nachgerade eine „Ironie der Geschichte“ sei es, dass die Gemeinschaftswährung
Euro ein Resultat der deutschen Wiedervereinigung sei: Damit beschränke nämlich noch im Jahr 2012 „die letzte virulente
Kriegsfolge“ die Handlungsmöglichkeiten
Europas. „Ich bin kein Determinist, aber
ich gebe zu, die Grenzen des Möglichen haben mich immer interessiert“, sagte Meier
mit Blick auf seine intellektuelle Biografie
insgesamt, und dies sei auch der Erfahrung von Krieg und Nationalsozialismus in
seiner Generation geschuldet.
Ähnlich „alternativlos“ erschien den
Athenern am Ende des fünften vorchristlichen Jahrhunderts die Fortsetzung des Peloponnesischen Krieges gegen Sparta, so
dass der ungezügelte Machtanspruch
schließlich die Einsicht verhinderte, dass
der Krieg nicht mehr zu gewinnen war.
Auch hier wieder sieht man „das völlige
Verstricktsein einer Gesellschaft“ in ihren
selbstgesetzten historischen Bedingungen; wobei in diesem Fall das fatale Festfahren gerade aus einer einzigartigen Freisetzung von Dynamik, Veränderung und
Freiheit folgte: Die neu erfundene radikale
Demokratie in Athen, die weltgeschichtlich ein für allemal die „Barriere“ wegstieß, „die überall sonst menschlicher Erkenntnis gesetzt war“, verband mit all ihrer kulturellen Dynamik einen maßlosen
Willen zum Risiko, eine Forderung „ständiger Aktivität über das Routinemäßige hinaus“. Und ebendiese Offenheit und Gier
nach Neuem führte in die Katastrophe.
Das Münchner Publikum bewunderte
beinahe atemlos, wie elegant und souverän Christian Meier bei seiner akademischen Schlussvorstellung das klassische
Erzählen, die moderne universalhistorische Reflexion und die persönliche Bilanz
in Balance zu halten verstand. Meier war ja
ein maßgeblicher Mitarbeiter der Begriffs- und Ideengeschichte der Bundesrepublik, nicht bloß in der legendären Gruppe „Poetik und Hermeneutik“, er war ein liberaler Dialogpartner Carl Schmitts, ein besonnener Debatteur im Historikerstreit
und ein Erklärer der Demokratie nach
Auschwitz, er kämpfte als Präsident der
Darmstädter Akademie gegen die Rechtschreibreform und für seine Sprache.
All das nun wurde federnd leicht, ohne
Triumph und ohne Bitterkeit, angetippt;
manches sei fruchtbar gewesen, manches
vergeblich. Bielefeld und Konstanz seien
doch nicht, wie erhofft, das deutsche Oxford und Cambridge geworden, nun ja. Er
verspüre auch Dankbarkeit, denn wer 1929
geboren sei wie er, der habe es im Ganzen
doch „ganz gut getroffen“. Mit dem
Schlusswort von Hegels Vorlesungen über
die Philosophie der Geschichte trat Cristian Meier, ein großer Lehrer des Landes,
vom Katheder: „Ich wünsche Ihnen recht
wohl zu leben.“
JOHAN SCHLOEMANN
Die Insassen einer Raumstation auf
dem Planeten Solaris versuchen, dessen
Plasma-Ozean, einen wabernden Universalorganismus, zu ergründen. Denn dieser
Ozean wirkt auf die Psyche der Forscher, er
lässt Tote auftauchen, mit denen die Lebenden jeweils die größte Schmach verbindet.
Beim Forscher Sartorius ist dies ein rätselhafter Zwerg, der Unflat von sich gibt,
beim Kollegen Snaut dessen Mutter, mit
der ihn ein bizarr-erotisches Verhältnis verband. Beim Neuankömmling Kelvin ist es
dessen Frau Harey, die sich umbrachte, als
er sie verlassen wollte. Dazwischen geistert eine dicke „Negerin“ herum, deren forschendes Psycho-Pendant dahinschied.
So plastisch diese Paarkonstellationen
sind und die Darsteller in ihnen agieren –
die Oper bleibt an der Oberfläche der Begegnungen. In einem hübschen, „Raumschiff Orion“-artigen, bunt illuminierten
Ambiente (Regie: Moshe Leiser und Patrice Caurier) werden die Forscher von den
Geistern ihrer Vergangenheit traktiert.
Was jedoch nur bei Kelvin/Harey zu echten, interessanten, von Glanert zart-impressionistisch ausgemalten Paarszenen
führt, in denen Marie Arnet mit phantastischer Klangschönheit die trotzige Verliebheit ihrer Geisterfigur zum Leuchten
bringt. Sonst herrscht, bis auf zwei herrlich
durchgeknallte Massenszenen, musikalisch-ökonomische Kargheit, gewürzt mit
Zitaten aus Jazz und Afrika.
Spannend ist das nicht, sind auch die
chorischen Zwischenspiele nicht, auch
wenn Markus Stenz die Wiener Symphoniker zu herzhaften Eruptionen animieren
kann. Worauf Glanert zielt, ist Kelvins
Schlussmonolog: 15 Minuten seifige Esoterik – mit banaler humaner Botschaft. Sei’s
drum: Dass sich ein Festival wie das in Bregenz überhaupt traut, den Spektakeln auf
der Seebühne Novitäten gegenüberzustellen, erst mit grandiosen Ausgrabungen,
seit dem vergangenen Jahr mit milden Uraufführungen, das ist auf jeden Fall toll.
Und vielleicht klappt es damit ja auch in
den Folgejahren. Intendant David Pountney bleibt noch bis 2014. EGBERT THOLL
Drei aus 29 bei
Mannheimer Museum
Bei dem internationalen Wettbewerb zum
Neubau der Kunsthalle Mannheim konnte
sich das Preisgericht auf keinen Kandidaten einigen. Stattdessen wurden drei
gleichrangige Preise an die Berliner Büros
Staab Architekten und Peter Pütz sowie
Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg
vergeben. Sie sollen ihre Entwürfe bis Jahresende überarbeiten. Es seien „drei gleich
starke Arbeiten“, sagte Baubürgermeister
Lothar Quast, „die aber auch ihre Schwächen haben“. Zu dem beschränkten und anonymen Planungswettbewerb, der unter
anderem die Themen Partizipation und
Vermittlung vorschrieb, waren nur Architekten mit Erfahrung im Museumsbau zugelassen. 29 internationale Büros reichten
Entwürfe ein, darunter Zaha Hadid, David
Chipperfield und Max Dudler. Die neue
Kunsthalle soll den Erweiterungsbau aus
dem Jahr 1983 ersetzen und sich einfügen
zwischen das Jugendstilgebäude von Hermann Billing und den markanten Friedrichsplatz. Bis Jahresende sollen die Entwürfe überarbeitet sein.
ABRA
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
15
FEUILLETON
Fragmente eines Körpers der Liebe
NACHRICHTEN
AUS MAILAND
Mit „Guilty of Romance“ beendet Sion Sono seine Hass-Trilogie und schickt drei Frauen auf einen erotischen
Passionsweg. Woran sie zu tragen haben, lässt er offen. Doch aus ihrer Passion macht er die seines Kinos
VON PHILIPP STADELMAIER
D
ie Frau ist immerhin Detektivin im
Polizeirevier Shibuya in Tokio, klar
und kompetent, mit Tochter und einem Mann, der ihr den Rücken frei hält.
Und doch gibt es da diesen unsichtbaren
Anrufer. ,,Du magst es doch, meine kleine
Sklavin zu sein‘‘, zischt er. Sie muss dieser
Stimme folgen.
Dann ist da die Hausfrau in der kalten
Designerwohnung. Pünktlich jeden Morgen fährt ihr Mann ins Büro, um Bestseller
zu schreiben. Sie platziert ihm die Hausschuhe millimetergenau, gießt ihm voller
Liebe den Tee auf. Dennoch: Wenn sie
heimlich den Anruf bekommt, ob sie den
nächsten Pornofilm drehen will, wird sie
nicht nein sagen.
Und schließlich ist da noch die Professorin im Hörsaal, Grundkurs japanische Poesie, dominant und stringent in ihrer Analyse. Tagsüber. Nachts bieten ihr Männer
Geld, auf den Straßen des Vergnügungsviertels, oft einen schäbigen Preis: Sie ist
nicht mehr die Jüngste. Sie wird annehmen, jedes Mal.
Drei Frauen sind es, deren Doppelleben
und Obsessionen Sion Sonos ,,Guilty of Romance‘‘ erforscht, während er zugleich die
Genealogie eines bizarren Mordfalls nachzeichnet, der sie verbindet. In einem Abrisshaus im Love-Hotel-Distrikt von Tokio
wurde eine weibliche Leiche gefunden, grotesk zusammenmontiert mit Teilen einer
Puppe.
Was der Film zeigt? Dass das
Bürgertum nervt – die
Soziologie allerdings auch
Der Mord bleibt lange mysteriös, seine
soziologische Botschaft scheint alsbald
überdeutlich zu sein: Das Opfer wird die
von unerfüllbaren Sehnsüchten geplagte
Japanerin selbst sein, mit bürgerlichem
Hintergrund, ,,guilty of romance‘‘. Ist sie also Opfer einer chauvinistischen Gesellschaft, die ihre Sexualität ausblendet im
Ideal unberührter Reinheit? Die sie buchstäblich auf den Status einer Puppe reduziert, in Prostitution und Pornografie komplett verdinglicht? Jedenfalls wird es Zeit,
dass sie ausbricht. Selbst wenn sie es mit
dem Leben bezahlen muss.
Lustvolle Befleckung einer rigiden Sterilität, Exzess und Ekstase. Was sonst, wenn
der Schriftsteller sich die Leidenschaft für
seine Romane aufhebt, seine Frau aber mit
beklemmender Höflichkeit behandelt (einmal lässt er sie sogar seinen Penis berühren – aber nur ausnahmsweise!). Oder
wenn die Mutter der Literaturprofessorin
– ganz Angehörige der alten Elite – von der
Blutreinheit ihrer Kaste raunt, die ihre
Tochter mit ihren zornig enthüllten Prostitutions-Eskapaden für immer verdorben
habe.
,,Guilty of Romance‘‘ ist der Abschluss
von Sonos ,,Hass‘‘-Trilogie. Wäre die Triebfeder seiner Heroinen also das: ein Kreuzzug des Hasses gegen die Gesellschaft? Der
Film zeigt uns eher: das Bürgertum nervt,
sicher – die Soziologie allerdings auch.
Denn einerseits sind die Männer die Feinde, und gleichzeitig alles andere als das.
Männer spielen hier in jeder Hinsicht nur
Nebenrollen: Meistens harmlos, durchaus
liebenswürdig, etwas naiv und blind, ohne
jede Autorität. Revoltieren – gegen so etwas? Nein, sagt der Schriftsteller einmal,
man sei hier doch nicht in der Ehehölle von
Lustvolles Beflecken einer rigiden Sterilität: Im dritten Teil von Sion Sonos „Hass“-Reihe spielt Makoto Togashi als Mitsuko eine von drei Frauen, die ein Doppelleben führen.
Ein Mordfall verbindet sie.
FOTO: VERLEIH
Henrik Ibsens ,,Puppenheim‘‘ – seine Frau
solle ruhig arbeiten gehen.
Bleibt den Männern höchstens, ein paar
alberne Fratzen zu schneiden und zu versuchen, so ein wenig Farbe in die eigene Fadheit zu bringen – wie jener Zuhälter-Clown
in weißem Malermantel, eine obszöne und
überzeichnete Manga-Figur, der pinke
Farbbomben über den Brüsten der Hausfrau zum Platzen bringt, während er mit
ihr Sex hat. Wenn er einen Anflug echter Bedrohlichkeit gewinnt, dann nur in der Überbetonung seiner lächerlichen Künstlichkeit.
Nein, bei den Männern lohnt sich der
Hass nicht wirklich. Vielleicht ja wenigstens bei den Vätern? Die ersten beiden Teile der ,,Hass‘‘-Trilogie weisen in diese Richtung. In ihnen hatte eine übermächtige
und im Film inkarnierte Vaterfigur, die in
,,Love Exposure‘‘ priesterlich, in ,,Cold
Fish‘‘ satanisch ausfiel, über die zunächst
Unschuldigen eine Schuld verhängt. Und
sie so mit dem Bösen und dem Hass infiziert wie mit einem Virus: Schuld wurde
ihr Schicksal. Gerade hier aber, im dritten
Film der Reihe, der die Schuld sogar im Titel trägt, sind die Frauen eben nicht mehr
Opfer eines solchen väterlichen Schuldspruchs. ,,Guilty of Romance‘‘ wird den Vater des Hasses schuldig bleiben – der einzige Vater, der vorkommt, ist lange tot. Es ist
der Vater der Professorin, der sie, wie man
Es ist ständig Nacht und
es fällt Dauerregen – wie ein
Schleier vor den Augen
erfährt, früher heimlich begehrt und gemalt hatte – aber die Auflösung dieser Urszene enttäuscht noch die letzten, düstersten Erwartungen.
Wenn es also beinahe ständig Nacht ist
in ,,Guilty of Romance‘‘, wenn Dauerregen
fällt wie ein Schleier vor unseren Augen,
dann, weil wir uns schwer tun, klar zu sehen, was Sonos Frauen treibt, wovon weg
und zu was hin. Sion Sono taucht diese
Nacht in ein Farblicht, das sie eher weiter
verdunkelt als erhellt: als würde es in ihr jenen unsichtbaren und unzugänglichen Ort
entstehen lassen, den der Film permanent
umkreist. Der Ort hat sogar einen Namen:
das ,,Schloss‘‘ – in Anlehnung an den Roman von Franz Kafka. Ein Ort, den alle suchen und niemand betreten kann. Der Sonos Heldinnen unwiderstehlich anzieht
und dabei ganz unbestimmt bleibt. Der ihrem aktiven Eskapismus die Ahnung eines
passiven, masochistischen Zuges beimischt.
Vielleicht ist dieses ,,Schloss‘‘ nicht
mehr als ein Wort – ein Wort, das auch in
dunkelroten Lettern über dem Tatort phosphoresziert. Wenn uns etwas führen kann
in Sonos Film, dann ist es nicht Kafka,
nicht Buñuels ,,Belle de jour‘‘, nicht Visconti und Mahler (dessen ,,Adagietto‘‘ aus
,,Tod in Venedig‘‘ hier immer wieder ertönt) – sondern allein die Frage nach der
Bedeutung der Worte selbst. Bedeutung
sei nichts abstraktes, erläutert die Professorin einmal der Frau des Schriftstellers,
die ihre Schülerin geworden ist auf dem
Weg durch Nacht und Selbsterniedrigung
– Bedeutung habe einen Körper. Ihre Zuhörerin versteht nicht und weint. Und sie versteht, weil sie weint. Denn Sono zeigt ihre
Tränen, gibt ihnen ein Bild und einen Körper, und uns damit die Bedeutung des Wortes ,,Träne‘‘ – im Kino.
Im Kino müssen Worte zu Bildern und
Körpern, müssen durchlebt und erfahren
werden. Wenn das, was sie bezeichnen, jedoch unsichtbar ist – wie ,,Liebe‘‘ und
,,Schuld‘‘ – dann werden sie erlitten. Noch
hat die Liebe für dich keinen Körper, sagt
die Professorin ihrer Schülerin – aber bald.
Ihre Verkörperung wird zur Passion von Sonos Kino. Aus den Frauen macht er die
Agentinnen dieser Passion. Die Ermordete
am Anfang des Films zeigt den Preis dafür
an: ihren Tod.
Koi no tsumi, Japan 2011 – Regie und Buch: Sion Sono. Kamera: Sohei Tanikawa. Mit Megumi Kagurazaka, Miki Mizuno, Makoto Togashi, Kanji Tsuda. Verleih: Rapid Eye Movies, 150 Minuten.
In Mailand, der Finanz- und Kulturhauptstadt Italiens, dreht sich nicht alles aber
doch vieles um Geld. Wie viel darf ein Intendant des Teatro alla Scala in Krisenzeiten
verdienen? Wochenlang diskutierte die
Stadt über das Einkommen von Stéphane
Lissner (seit 2005 im Amt), das sich bei einem Grundgehalt von 449 000 Euro im
Jahr durch Erfolgs- und Rentenpremien
auf rund 880 000 Euro summiert. Lissner,
dessen Vertrag noch bis 2017 läuft, ist damit der am besten bezahlte Intendant Europas. Wegen der Krise auch seiner Oper
(der Scala fehlen zurzeit 4,5 Millionen Euro) verzichtete er jetzt auf zehn Prozent seines Grundgehalts und zwanzig Prozent seiner Erfolgszulagen. Er wird es verschmerzen können.
Feltrinelli entwickelt sich immer mehr
zu einem mehrspartigen Kulturkonzern.
Das 1954 gegründete Verlagshaus spielt
nicht einmal zehn Prozent der Gesamteinnahmen von rund 450 Millionen Euro ein.
Wie die jetzt vorgelegte Bilanz für das Jahr
2011 zeigt, gehört das Hauptgeschäft des
von Carlo Feltrinelli geleiteten Unternehmens dem Buchhandel mit inzwischen 108
Läden. Dazu kommt eine eigene Vertriebsgesellschaft. Über die Antica Focacceria
San Francesco (Palermo) ist Feltrinelli
auch in die Gastronomie eingestiegen. In
Rom hat man jetzt das erste Lese-Restaurant „RED“ eröffnet. Das Akronym steht
für „read, eat and dream“ – essen, Bücher
lesen (die man vorher kauft) und träumen.
Schließlich stehen Pläne vor dem Abschluss, in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender La 7 einen eigenen, frei zu empfangenen TV-Kulturkanal einzurichten.
Und Anfang 2013 sollen in Mailand die Bauarbeiten für das neue Unternehmenszentrum nach Plänen von Jacques Herzog beginnen. Darin sollen ebenso die Fondazione Feltrinelli mit ihrer Bibliothek, ein Konzertsaal und ein Restaurant untergebracht
werden. Und ein Buchladen auch.
Der Countdown läuft. In sechs Wochen
beginnt Italiens größtes Musikfestival
Mito, das Mailand und Turin vom 5. bis 23.
September gemeinsam zum sechsten Mal
veranstalten. Von dem abgespecktem Etat
(8,5 Millionen Euro statt zuletzt 10 Millionen Euro) tragen die beiden Städte etwas
weniger als die Hälfte der Kosten, 4,5 Millionen Euro schießen Sponsoren wie die Banca Intesa zu. Das Programm dreht sich um
Claude Debussy im Jahr seines 150. Geburtstages (dirigiert unter anderen von Daniele Gatti). Aber in einem Crossover kommen viele Musikgattungen zur Geltung:
Gegenwärtiges (Kompositionen von György Kurtag, Claude Vivier oder Fabio Vacchi)
und Historisches (Helmuth Rilling kommt
mit seiner Bachakademie). Monteverdi ist
zu hören wie Schubert. Der Jazz von Paolo
Fresu und Uri Caine ist dabei. Und die
leichte Muse mit Paolo Conte und Francesco De Gregori auch. Bei volkstümlichen
Eintrittspreisen (außerdem sind viele Konzerte gratis) hat jetzt schon der Run auf die
Karten begonnen. Info: www.mitosettembremusica.it
Das Erbe von Odysseus zähle mehr als
der „Spread“ (die Zinsdifferenz zwischen
den deutschen Staatsanleihen und denen
der südeuropäischen Länder). So kommentierte der Corriere della Sera die Ankündigung des Piccolo Teatro, die neue Spielzeit an den griechischen Mythen auszurichten. Dazu gehören neben Lesungen
und Lektionen (zum Beispiel von Guido Ceronetti) in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater Athen das Stück „Odysseus“
von Simon Armitage in der Inszenierung
durch Bob Wilson sowie eine Aufführung
des „Gesangs über den listigen Odysseus“
von Flavio Albanese. HENNING KLÜVER
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KUNSTMARKT
HBG
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Die Künstler persönlich kennenlernen
Inszenierungen
für Sammler
Wie aus einem Rahmenmacher ein Galerist und Sammler geworden ist –
ein Besuch bei Giorgio Marconi in Mailand
Die Antiquitätenwochen
in Bamberg bieten hohes Niveau
VON HENNING KLÜVER
E
s ist eine Bild-Installation, die an Pablo Picasso erinnern soll. Auf einer
Panoramafläche von 3,80 mal 6,20
Meter (fast die Maße von Picassos „Guernica“) sieht man deformierte Körper und
angstverzerrte Gesichter. In der Mitte
stürzt ein Mann kopfüber in die Tiefe,
links stehen trauernde und protestierende
Männer, Frauen, Kinder, rechts stürmen
Soldaten heran. „I funerali dell'anarchico
Pinelli“ (Die Beerdigung des Anarchisten
Pinelli) von Enrico Baj aus dem Jahr 1972
wird noch bis zum 2. September im Mailänder Palazzo Reale gezeigt.
Es ist das erste Mal, dass diese Arbeit öffentlich zu sehen ist. Sie bezieht sich auf
den Tod des Anarchisten Giuseppe Pinelli,
der 1969 fälschlich eines Bombenattentats
in Mailand beschuldigt wurde. Nach einem
Verhör stürzte Pinelli aus dem vierten
Stock des Polizeipräsidiums. Wurden da
Polizisten zu Mördern? War es ein Selbstmord oder ein Unfall, wie die Behörden behaupteten? Im aufgeputschten Klima nach
1968 wuchs der Zorn. Als der damals
48-jährige Enrico Baj seine Arbeit präsentieren wollte, wurde Kommissar Luigi Calabresi, der die Untersuchung gegen Pinelli
geleitet hatte, ermordet – angeblich von einem Kommando der Gruppe Lotta Continua. Die Stadt verzichtete daraufhin, die
Ausstellung zu eröffnen. Erst knapp 50 Jahre danach ist es möglich, an die Ereignisse
zu erinnern.
Giorgio Marconi kam von
Kindesbeinen an mit
Kunst in Berührung
Enrico Baj, der 2003 gestorben ist,
schenkte nach der verhinderten Ausstellung die Installation der Witwe von Giuseppe Pinelli. Was solle sie damit anfangen,
fragte ihn sein Freund und Galerist Giorgio
Marconi. Verkaufen, antwortete Baj. So
könne sie ihren Kindern eine vernünftige
Schulausbildung finanzieren. Marconi
fragte: Aber wer kauft so etwas? Baj antwortete: Du. So kamen die Pinelli-Kinder
zu einer guten Ausbildung und Marconi zu
einem Werk, das heute Teil seiner Sammlung von mehreren tausend Gemälden,
Skulpturen, Objekten, Fotografien und
Zeichnungen ist.
Der heute 82-jährige Giorgio Marconi
war von klein auf mit Kunst in Berührung
gekommen . Der Vater Egisto Marconi hatte nämlich nach dem ersten Weltkrieg einen Betrieb mit 15 Angestellten aufgebaut,
in dem er Bilderrahmen herstellte. Für die
Künstler der zwanziger und dreißiger Jahre, als Mailand eines der intellektuellen
Zentren Europas war, stellte der Vater personalisierte Rahmen her: Typ Sironi, Typ
Carrà oder Typ de Chirico. Die Künstler
zahlten nicht mit Geld, sondern mit Werken. So entstand eine schöne Sammlung
mit italienischen Arbeiten des frühen 20.
Jahrhunderts.
Kunstwerke waren damals Zahlungsmittel. Mit einem Bild von Sironi bezahlte Vater Egisto seinem Sohn den Anzug für die
Firmung. Überhaupt spielten Schneider damals eine zentrale Rolle im lokalen Kunstmarkt. Egisto Marconi lieh ihnen Arbeiten
aus, damit sie auf diese Weise ihre Schauräume schmücken konnten. Die Ärzte und
Rechtsanwälte sahen also während der Anprobe die moderne Kunst und kauften womöglich neben dem Anzug auch noch ein
futuristisches Gemälde.
Kurz nach dem Krieg gab es in Mailand
höchstens zehn Kunstgalerien, heute sind
daraus rund 250 geworden, die allein
Kunst der Moderne und der Gegenwart präsentieren. Dazu kommen die Niederlassungen der Auktionshäuser. Der Markt, so
Giorgio Marconi, sei zweigeteilt. Alles, was
über 250 000 Euro koste, sei Angelegenheit der Finanzwelt, für die Kunst nur eine
Wertanlage ist. Doch unterhalb dieses
Preisniveaus – „das ist meine Kategorie,
wenn man von dem einen oder anderen
Fontana absieht“ –, da rede man noch über
Kunst, über Sinnlichkeit, Freude, Träume,
Schrecken. Auch die Nähe zu den Künstlern spielt für ihn eine Rolle: „Ich habe eigentlich nie ein größeres Werk von einem
Künstler gekauft, den ich nicht kennengelernt habe.“
Anfangs sollte Giorgio Marconi Arzt werden, aber er brach das Studium ab und
übernahm stattdessen den väterlichen Betrieb. Dank seines Kontakts zur nächsten
Generation von Mailänder Künstlern, von
Lucio Fontana bis Baj, von Arnaldo Pomodoro bis Emilio Tadini, wuchs die Familiensammlung an – und ihr Ruf auch. Werner
Haftmann kam und suchte im Jahre 1964
für die documenta III in Kassel junge
Künstler wie Valerio Adami aus. Und da
hängte Giorgio das Rahmengeschäft an
den Nagel und begann mit Kunst zu han-
deln. Seit 1965 hat sich das Studio Marconi
rasch zu einem Fixpunkt der Mailänder
Szene entwickelt; von hier aus setzte sich
die Pop Art in Italien durch.
Viele seiner Passionen entdeckte der
heute noch temperamentvolle Galerist
und Sammler Giorgio Marconi auf seinen
Reisen: Man Ray, Louise Nevelson oder Sonia Delaunay. Von Man Ray besitzt er inzwischen eine so umfangreiche Sammlung,
dass er plant, in Mailand ein eigenes Museum für den großen Surrealisten einzurichten. Zwei Masken von Man Ray hängen
auch direkt über Marconis Schreibtisch in
seinem mit Büchern und Kunstwerken vollgestopften Arbeitszimmer im dritten
Stock des Palazzo, in dem einst die Familie
wohnte und der Vater seine Rahmenwerkstatt betrieb.
Heute teilt sich Marconi das Haus
mit seinem Sohn Giò, dem er
den Galeriebetrieb überlassen hat
Heute teilt sich Giorgio Marconi das
Haus mit seinem Sohn Giò, dem er bis auf
einen kleinen Raum, wo er Drucke und kleine Objekte verkauft, den Galeriebetrieb
überlassen hat. Seine Sammlung hat er in
eine Stiftung überführt. Die Fondazione
Marconi zeigt regelmäßig Ausstellungen,
zum Beispiel noch bis zum 27. Juli Arbeiten
von Emilio Isgrò. Giò Marconi präsentiert
zeitgleich in seiner Galerie Gemälde und
neue Skulpturen von Markus Schinwald
Euro. „Da hat er in zwei Wochen schon einiges verkauft“, erzählt der Vater stolz über
seinen Sohn, der sich auf Kunst ab 1990
konzentriert.
Derweil bedient Giorgio Marconi Ausstellungen wie die im Palazzo Reale mit dem
Titel „Addio Anni Settanta“ (Addio siebziger Jahre), die parallel zur Baj-Installation
vom Kurator Francesco Bonami eingerichtet wurde (bis 2.9.). Aber was heißt hier Addio? „Wir haben diese Zeit noch immer
nicht überwunden und vor allem nicht verstanden“, schnaubt Giorgio Marconi böse.
Und dann kommt einer und will Abschied
nehmen. Doch dann setzt er wieder sein
spitzbübisches Lächeln auf und sagt: „Was
soll man machen, so geht es eben zu in der
Kunst.“
82 Jahre alt, aber immer noch temperamentvoll und leidenschaftlich: der Sammler und
Galerist Giorgio Marconi.
FOTO: NANCY BELLATI
fondazionemarconi.org; www.studiomarconi.info;
www.giomarconi.com
Kunst und Antiquitäten
Eine attraktivere Stadtkulisse für entspannte Galerierundgänge ist nicht leicht
zu finden. Bamberg, kaiserliche Gründung
und barocke Bischofsstadt, malerisch auf
sieben Hügeln gelegen, ist Weltkulturerbe.
In seiner Altstadt haben sich in einer in
Deutschland einmaligen Dichte beinahe
ein Dutzend Kunst- und Antiquitätenhändler angesiedelt. Alljährlich im Sommer, inzwischen zum 17. Mal, laden sie gemeinsam zu den Kunst- und Antiquitätenwochen (23. Juli bis 20. August). Wenn sich im
nahen Bayreuth der Vorhang zu den Festspielen hebt, legen auch die Bamberger
Händler am Fuß des Dombergs, rings um
Karolinen- und Herrenstrasse, letzte Hand
an ihre Inszenierungen, mit denen sie das
Festspielpublikum in ihre denkmalgeschützten Häuser locken. Aufgeboten wird
das klassische Antiquitätenspektrum.
Kunst aus sechs Jahrhunderten, vom gehobenen Souvenir bis zum musealen Investitionsobjekt: Gemälde, Skulpturen, Silber
und Porzellan. Barockes Mobiliar und
Kunsthandwerk bilden die Schwerpunkte.
Exemplarisch zelebriert wird das von
Christian Eduard Franke in seinen noblen
Interieurs, dem einige Braunschweiger
Hallenschränke, Dresdner Kommoden,
aber auch ein Spieltisch aus der Werkstatt
von Abraham und David Roentgen ästhetisches Gewicht verleihen. Umfassender als
ihm das auf den Messen von Maastricht,
München oder Wien möglich ist, kann
Senger in den eigenen Räumen seinen Fundus an gotischen und barocken Skulpturen präsentieren, der oft das Interesse von
Museumsleuten weckt. Sein Repertoire
reicht freilich weiter, wie etwa ein Salontischchen der Bayreuther Ebenisten Gebrüder Spindler zeigt, die für Friedrich II. gearbeitet haben. Originelles Bayreuther Rokoko, wie es Friedrichs Lieblingsschwester,
Markgräfin Wilhelmine, schätzte, hat
Härtl zu bieten: zwei Konsolen in virtuosphantastischer Rocaille-Schnitzerei in den
ansonsten französischen Louis XV- und
Louis XVI-Möbeln vorbehaltenen Salons.
Für Verstärkung in der Barockmöbelsparte sorgt zudem in diesem Jahr der neu
angesiedelte Spezialist Julian Schmitz-Avila. Repräsentativ und auf hohem Niveau ist
sicherlich die alte Kunst. Doch wird auch
der Sammler von Jugendstilglas oder modernem dänischen Silber fündig. Und
selbst wer sich für tagesaktuelle Kunst interessiert, findet einzelne Arbeiten von jungen Stipendiaten der Villa Concordia in allen Galerien.
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offen anderer Meinung (Lukas-Ev. 23,5051) D: Heimlicher Jünger (Johannes-Ev.
19,38) E: Nein, Jerusalems Einwohner nahmen Jesus (Apostelgesch. 13,27.29) - Wer
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LITERATUR
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
Völlig verbumfeit
Wie man sein
Fernweh hütet
Tex Rubinowitz hat einen etwas anderen Reiseführer
geschrieben: „Rumgurken“ ist humoristisches Randgebiet
Erinnerungen an den Wechsel
von Ost nach West
VON ALEX RÜHLE
I
n den meisten Bundesländern trudeln
die Menschen ja mittlerweile wieder
aus den Sommerferien ein. Nur in Bayern beginnt die große Sommerreisezeit originellerweise erst kurz vor dem Oktoberfest. Was aber fangen die Bayern mit diesem Existenzbonus an? Nichts. Sie fahren
einfach beinhart alle in genau dieselben
vier oder fünf Gegenden, in denen die anderen auch schon waren, obwohl es doch auf
Gottes weitem Erdenrund insgesamt 193
Staaten gibt, und da sind Gebilde wie
Transnistrien, die Cookinseln oder Abchasien noch gar nicht mitgerechnet, weil es
da jeweils irgendwelche kniffligen völkerrechtlichen Querelen gibt. Abchasien aber
tut hier nichts zur Sache, weil die Leute für
ihre Standardreisen ja eh wieder nur Reiseführer über Italien, Spanien, Frankreich
kaufen, über Länder also, die zwar völkerrechtlich eins a dastehen, aber mittlerweile wirklich genug bereist wurden. Warum
macht denn keiner mal Urlaub in Aserbaidschan oder Nordfinnland und berichtet
uns von dort?
Nun macht Tex Rubinowitz keinen Urlaub im Sinne von: Im Büro, da gehe ich
vollkommen sinnloser Arbeit nach, und
mein Alltag muffelt längst wie ein alter
Teppich in einem dieser italienischen Autobahnhotels aus den siebziger Jahren; im
Urlaub aber, da bin ich endlich vier Wochen intensiv bei mir, vulgo hau mich in
den Liegestuhl und amorphel vor mich
hin. Tex Rubinowitz ist, soweit wir das aus
der Ferne konstatieren dürfen, ohnehin
die meiste Zeit über intensiv bei sich, hat
also Urlaub im Sinne der betäubenden
Lebensunglücksverdrängung überhaupt
nicht nötig. Er verbringt diese seine Zeit damit, witzige Karikaturen zu zeichnen, fun-
Tex Rubinowitz: Rumgurken
– Reisen ohne Plan, aber
mit Ziel. Rowohlt Taschenbuch, Hamburg 2012. 224
Seiten, 12,40 Euro.
kelnde Texte zu schreiben und als Sänger
der Band Mäuse aufzutreten. Ferner betreut er so liebevoll wie pflichtbewusst die
Internetseite „Höfliche Paparazzi“ und –
um es kurz zu machen – ist anscheinend
ein glücklicher Mensch, dem Gott auch
noch eine große Portion Reiselust und vorbehaltlose Neugier ins Daseinsportfolio gesteckt hat. Darüber hat er nun ein Buch
geschrieben.
Seinen Reisen eignet nichts Strammes,
Effizientes, Baedekerhaftes, nie marschiert er auch nur ansatzweise in medias
res, eher gurkt Rubinowitz entlang der
Länderränder und schaut dann mal, was
da jeweils so passiert. In Helsinki treffen
wir ihn weder im weltbekannten Jugendstilviertel noch vor einem der noch viel
weltbekannteren Alvar-Aalto-Gebäude,
sondern an einem Tisch des Ravintola Sea
Horse, eines Lokals, das „wie kein zweites
Zwanzig Sorten Joghurt im Regal, Butter in
verschiedenen Verpackungen – ist das
großartig oder bloß verrückt? Zwei Schwestern, Töchter der Filmregisseure Sibylle
und Hannes Schönemann, verlassen 1985
die DDR, um zu ihren Eltern in den Westen
zu ziehen. Luise, mit sieben Jahren die jüngere, findet an der Kühltheke bestätigt,
dass es „den wundervollen Westen“ doch
gibt. Josefine, vier Jahre älter, denkt, dass
sie jemand „veräppeln wollte, das konnte
einfach nicht ernst gemeint sein.“
Wie erlebten Kinder die Ausreise ihrer
Eltern? Unter dem Titel „Ein Spaziergang
war es nicht“ geben 19 Autorinnen und Autoren Auskunft. Leicht war es für niemanden, aber die Schwierigkeiten sind unterschiedlich. Das beginnt schon mit der
Wahrnehmung des Westens. „Dass alles so
schön bunt“ sei, schreiben mehrere, aber
es gibt auch die verblüffte Erinnerung an
ein graues, bleiches, keineswegs reklamehaft strahlendes West-Berlin. Dass die Eltern die DDR verlassen wollten, das finden
alle richtig, aber das heißt nicht, dass ihnen der Westen gleich gefällt. Wer neu aus
dem Osten dazukommt, muss sich erst einmal hinten anstellen, begreifen, worum es
geht. Es fehlt an Geld, das merken Kinder
sofort. Sie wollen am Konsum teilhaben,
den sie bei den Gleichaltrigen beobachten,
denn Konsum bewirkt Gemeinschaft. Wer
gelegentlich alte Freunde in der DDR besuchen kann oder sie nach dem Mauerfall
wiedertrifft, bekommt oft zu hören, wie
oberflächlich er geworden sei. Nicki Pawlow, 1977 in den Westen gekommen, reist
in den achtziger Jahren immer wieder in
die DDR. Woran liegt es, dass sie gleich als
Westlerin erkannt wird? „Es lag wohl an
meiner Haltung, die sich verwestlicht hatte. Ich ging sehr aufrecht. Ich hatte keine
Angst mehr.“ Die „gedämpfte Atmosphäre
auf der Straße“ war ihr ein Gräuel, aber im
privaten Raum ist es ganz anders. „Ich liebte das Innige, das Vertraute.“
all das verkörpert, was Finnland ausmacht. Diese Mischung aus dunstiger Melancholie und Demutskapitulation, alles
passt so gut zusammen: die Einrichtung,
das Personal, die Sitzkoben, das unterseeische Zwielicht, die sedierten Gäste, das
wunderschöne Seepferdchenfresko an der
Wand, eine kokonartige Einheit forcierten
Bremsens. Keine Frage: der Vorhof zum
Paradies“.
Mit am Tisch sitzt sein Freund Momus,
eigentlich Nicholas Currie, ein schottischer Musiker, der in Osaka lebt und nur
noch ein Auge hat, weil ihm beim Reinigen
seiner Kontaktlinsen mit griechischem Leitungswasser Parasiten zwischen Auge und
Linse schlüpften und . . . Wie? Sie sagen,
das hat doch alles nichts mit Finnland zu
tun? Tja nun, in dem Fall müssen Sie doch
eher baedekern, schnurstracks die Ravintola-Sea-Horse-Bar verlassen und in Richtung Stadtzentrum, Historie, Wikipedia
streben.
Querfeldein geht es
durchs Unterholz
der Kulturgeschichte
Schade nur, dass sie dann verpassen,
wie Rubinowitz und sein Freund baltische
Heringe verzehren, mit Dill oben drauf,
„denn ohne Dill geht in Finnland natürlich
absolut gar nichts, Dill, die Posaune unter
den Kräutern“ und – nein, das ist langweilig, wenn man hier aufzählt, wie Wittgenstein und der Soziolinguist Mauri Antero
Numminen und Thomas Bernhard . . .
Und, ah, doch, Herman Walentin Schalin,
den Erbauer des Lokals, den wenigstens
muss man noch erwähnen, führte der doch
stets ein geladenes Gewehr mit sich und
verbot seinen Kindern, mit ihm zu sprechen. Behauptet jedenfalls Rubinowitz,
dessen Synapsen man sich als neurologischer Laie vielleicht am ehesten als luftschlangenartiges Happening vorstellen
darf und die dazugehörige Hirnflüssigkeit
als eine Art Sprudelwasser: So wie er querfeldein durch die Welt reist, Bhutan, Aserbaidschan, Usbekistan, Klagenfurt, assoziiert er sich in seinen Texten in wild mäandernden Schleifen durchs Unterholz der
Kulturgeschichte. Ja, er ist ein derart begnadeter Schwadronierer, dass man ihm
auch den Satz abnimmt, er rede bis heute
gerne mit Bäumen.
Alltagspraktische Dinge sind ihm vielleicht nicht ganz und gar fremd, er interessiert sich aber beeindruckend wenig für
gängige Reiseaccessoires wie Landkarten,
Hotelreservierungen oder einen gut sortierten Koffer. So ahnt man als Leser sehr
früh, dass einer, der nur bewehrt mit einer
Aktentasche mit losem Henkel nach Nordfinnland reist, zum Filmfestival der Kaurismäkibrüder, irgendwann in die Bredouille
geraten wird. Aber selbst, wenn er dann
drinsteckt, in der übelsten aller Bredouillen, in Budapest, ohne Geld, bleibt er immer von derart einnehmender Freundlichkeit und Herzensgüte, dass man meint, Parzival sei mit Interrail unterwegs. Alles
Schlaumeiern ist ihm ein Graus, und Niedertracht ihm gegenüber empört ihn
nicht, sondern macht ihn staunen.
Wenn er dann aber mal jemanden oder
etwas nicht mag, dann so richtig und mit
Die Eltern zeigen sich
in den neuen Verhältnissen
oft unsicher
Ein glücklicher Mensch mit einer großen Portion Neugier im Daseinsportfolio: Tex Rubinowitz in Bhutan.
Schmackes: Oslo ist „scheußlich, völlig
verbumfeit wie Duisburg oder Tiraspol“,
Porto hingegen „eine Stadt, die offenbar
nur noch von Katzenpisse zusammengehalten wird“. Und die Italiener „tragen alle
das Gleiche, natürlich weil sie Angst haben
aufzufallen. Trotzdem fahre ich immer
gern nach Italien. Wenn man von vornherein weiß, wie lachhaft sie sind, kann es ja
nicht schlimmer werden, und sie sind ja
nur lachhaft wie schlechte Gaukler, die
nicht richtig jonglieren können, sondern
die Keulen ratlos in Händen halten, verrutscht grinsend, sie sind der „Pulce
d’acqua“ (Wasserfloh) aus dem gleichnamigen Lied Angelo Branduardis, na gut, das
ist ja auch nicht nichts, aber auch nicht
mehr.“
FOTO: OH
Hier hat man den Rumgurker Rubinowitz in all seiner Pracht. Er fährt begeistert
hin, obwohl er sich von diesem Ausflug gelinde gesagt sehr wenig erwartet. Er
schafft es, ein abseitiges Lied der Popgeschichte sinnstiftend unterzubringen und
er zitiert von ferne noch einen der eigenen
Mäuse-Songs „Nichts ist besser als gar
nichts“, was ja unbedingt stimmt.
Wenn die Sonne schien, wussten wir: Shit!
Kaum einer kennt die inneren Widersprüche der norwegischen Gesellschaft besser als der Bestseller-Autor Per Petterson – ein Porträt
Vor einem Jahr, als die geschockte norwegische Öffentlichkeit versuchte, für die
Anschläge des Massenmörders Anders
Behring Breivik eine Erklärung oder wenigstens einen Kontext zu finden, wurden
natürlich auch die Schriftsteller des Landes befragt. Allen voran Per Petterson, der
zu den wichtigsten Literatur-Exporteuren
des Landes zählt. Zuerst verschlug ihm das
Geschehene die Sprache. Als er dann Worte fand, beharrte er darauf, dass hier nicht
das Ausrasten eines einsamen Verrückten
zur Debatte stand, sondern die grauenvolle Konsequenz eines Denkens, das in
Norwegen eine breitere Basis hat, als viele
seiner Landsleute, aber auch Skandinavien-Idealisten im Ausland es wahrhaben
wollen.
„Vom Denken her war er nicht einmal
der Extremste“, sagt Petterson im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es gibt da noch
ganz andere. Er war nur derjenige, der es in
die Tat umgesetzt hat.“ Ein Teil der norwegischen Gesellschaft sei von Islamophobie
und Fremdenhass, vor allem aber von Gewaltbereitschaft infiziert. „Das trifft zweifellos auch auf andere Länder zu. Und doch
könnte es eine Rolle spielen, dass Gewalt
von Eltern gegen ihre Kinder bei uns noch
vor zwanzig Jahren allgemein üblich und
vollkommen akzeptiert war.“
Damals, 1992, schrieb Petterson den
Roman, der unter dem Titel „Ist schon in
Ordnung“ erst im vorigen Jahr, nach dem
großen Erfolg von „Pferde stehlen“, „Im
Kielwasser“ und „Ich verfluche den Fluss
der Zeit“, bei Hanser auf Deutsch erschienen ist. Er schildert eine norwegische Jugend zwischen 1965 und 1970, und wer
etwas von der Mentalität des Landes verstehen möchte, das sich wenig später
durch den Ölboom und den damit verbundenen Wohlstand zwar abrupt, aber vermutlich nur an der Oberfläche veränderte,
findet hier erhellende Einsichten. Mit gnadenlos scharfem Blick und warmherziger
Menschlichkeit beschreibt Petterson, der
vor wenigen Tagen sechzig geworden ist,
das Milieu und die Atmosphäre seiner
Teenagerzeit als eine von Widersprüchen
geprägte Erfahrung.
Der Ich-Erzähler Audun Sletten hat einen Schläger, Trinker und Herumtreiber
zum Vater, der es lustig findet, mit der Pistole in die Wohnzimmerdecke zu schießen, um seine Kinder einzuschüchtern.
Auch sonst geht es in dem Osloer Arbeiterbezirk, in dem Audun aufwächst, sehr ruppig zu, und die Stimmung ist geprägt von
Tristesse und Resignation. Andererseits
bringt der verhasste Vater, wenn er wieder
mal lange in den Wäldern verschwunden
war, einen utopischen Hauch von Kiefernduft, Naturnähe und Freiheit mit. Und
auch der Sohn hat jenen unbezähmbaren
Freiheitsdrang, der sich bei ihm darin äußert, dass er das Gymnasium hinschmeißt
und in der Fabrik arbeitet, mit dem langfristigen Ziel, ein „realistischer“ Schriftsteller zu werden, selbstverständlich mit
linkspolitischem Engagement: ’68er-Rebellion auf norwegisch, lang ist's her.
Da hier, wie in den anderen Romanen,
Parallelen zu seiner Biografie unübersehbar sind, muss Petterson immer wieder
klarstellen, dass er nicht seine Lebensgeschichte erzählt, sondern nur „Realitätspartikel“ daraus verwendet: „Auch ich bin
in einer Arbeitergegend aufgewachsen,
zunächst mit der ganzen Familie in zwei
Zimmern, aber wir sind dann umgezogen,
Das Land hat sich
nur an der Oberfläche
verändert
direkt an den Waldrand. Das Gymnasium
habe ich auch verlassen, aber aus anderen
Gründen: Ich war gern allein, und ich wollte in Ruhe lesen.“ Damals bot das norwegische Bildungssystem solche Nischen
für Individualisten: Er vereinbarte mit
dem Direktor, dass er zu Hause las und
lernte und nur die Prüfungen in der Schule
Wer Norwegen verstehen will, muss Petterson lesen.
FOTO: DPA PICTURE-ALLIANCE/ESKESTAD MIK
absolvierte. „Das war kein Problem, ich hatte lauter nette Lehrer.“ Und einen netten
Vater, anders als manche seiner Freunde,
die in einem Maße häuslicher Gewalt
ausgesetzt waren, „dass es mich erschreckt hat“.
Unerbittlich war Vater Petterson allerdings als Naturfreund und Waldliebhaber.
„Wir mussten jeden Sonntag wandern gehen, obwohl wir viel lieber Musik gehört
hätten. Einer von uns Brüdern kontrollierte immer den Wetterbericht, und wenn die
Sonne schien, wussten wir: Shit!“ Inzwischen ist er dankbar dafür, dass sein Vater
ihn gelehrt hat, „die Erde und die Bäume
anzufassen“. Und furchtlos aus Quellen zu
trinken: „Das habe ich nie anders gekannt.
In Norwegen kann man es bis heute.“ Gewandelt haben sich dafür andere Dinge:
„Eine norwegische Mutter könnte heute
nicht mehr einfach zu Hause bleiben und
den Vater allein das Geld verdienen lassen.“ Ist das nun ein Fortschritt? Das
werden nachwachsende Generationen
entscheiden.
Per Pettersons Mutter, eine gebürtige
Dänin, vertiefte sich, statt arbeiten zu gehen, lieber in Bücher, las sich quer durch
Gattungen und Genres, auch der deutschen Literatur. Und sie liebte Musik, nicht
etwa Opern, wie die Mutter des Romanhelden Audun, sondern vor allem Elvis
Presley. Sie sang morgens im Bad seine
Hits, reiste allein auf der Transsibirischen
Eisenbahn und galt in ihrem sozialen
Umfeld als exotischer Vogel. Der Vater,
Sohn schwedischer Eltern, arbeitete in einer Schuhfabrik und spielte daheim „die
zweite Geige“. Etwas von seinem
Eigenbrötlertum und seiner Waldsehnsucht ging in die Figur ein, die Auduns Roman-Vater in der cholerischen Variante verkörpert: „Ich hielt diesen Typus für meine
Erfindung, bis ich las, dass er in ganz Skandinavien vorkam – Männer, die überwiegend im Wald lebten, obwohl sie Familie
hatten. Sie schlugen sich mit Gelegenheitsjobs durch und tauchten nur sporadisch zu
Hause auf.“
Aber auch damit war es Anfang der siebziger Jahre vorbei: „Da wurde alles rationalisiert und geregelt, man konnte sich dem
System kaum noch entziehen.“ Heute
flüchtet, wer sich von der Gesellschaft absondern will, in die Scheinwelt des Internets – und in Extremfall in Wahnvorstellungen. Petterson: „Im Kontakt mit der Natur wurde der Realitätssinn geschärft, jetzt
geht es nur noch um endlose Zerstreuung.
Wir haben von allem zu viel, das tut niemandem gut.“ Andererseits, räumt er ein,
seien auch die Chancen, etwas zu lernen,
so vielfältig wie nie zuvor. „Zu den wichtigsten Dingen, die junge Menschen lernen
sollten, gehört die Empathie. Wir müssen
unsere Hoffnung in die Schule setzen. Und
in die Bücher. Zum Glück gibt es bei uns immer noch genug Leute, die lesen.“
In seiner Schulzeit trug er, wie sein jugendlicher Erzähler Audun, frühmorgens
Zeitungen aus, um sich Bücher und Schallplatten kaufen zu können. Jetzt ist er Bestsellerautor und versucht zu begreifen, warum seine Romane besonders in den USA
und in Deutschland so bejubelt werden.
Seine stille, klare Prosa, die Mischung aus
sensibler Naturwahrnehmung, unsentimentaler Härte und melancholisch grundierter Reflexion scheint für Leser in aller
Welt etwas von der Seele Norwegens zu
transportieren. Er drückt das, bescheidener, so aus: „Es gibt bei uns eine gewisse
Ehrlichkeit, was die Fragen des Lebens betrifft. Wir versuchen, den Dingen auf den
Grund zu gehen, ohne viel Aufhebens zu
machen.“
Dem Autor, der Vater, Mutter und einen
Bruder 1990 bei einem Fährunglück verlor, sind solche Fragen persönlich sehr nahe gerückt. Den Bodenkontakt garantiert
ihm sein Leben auf einer Farm mit Schafen
und Hühnern, natürlich mitten im Wald.
Seine zweite Frau Pia war früher Sennerin,
„und ich habe viel von ihr gelernt“. Auch
von Per Petterson, ehemals Stadtmensch,
Lehrer und Buchhändler, kann man eine
Menge lernen – über Norwegen und über
das Leben.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
Die Übersiedlung ist zunächst ein Verlusterlebnis. „Seitdem bleibe ich fremd,
wo auch immer ich bin“, scheibt Anna
Langhoff, „hüte mein Fernweh“. Nadja
Klier reagiert anders, sie stellt fest, sich bis
heute „nur schwer von Dingen trennen“ zu
können. „Ich werde definitiv nie zu den
Menschen gehören, die mit einem TagesRucksack eine Weltreise machen.“
Sicherheit oder besser: Stabilität ist für
viele ein Problem. Der Wechsel von Ost
nach West hat alles umgestürzt. Die Kinder nehmen das zunächst in der Familie
wahr. Die Eltern, in der DDR besonders
starke, im Widerspruch gewachsene Persönlichkeiten, zeigen sich in den neuen Verhältnissen oft unsicher. Vielleicht entsteht
dies Bild auch dadurch, dass es mit einer
einzigen Ausnahme Kinder von Künstlern
sind, die zu Wort kommen. In ihren Familien ist der Umzug von Ost nach West wohl
mit gesteigerter Selbstbefragung verbunden. Die Erwachsenen haben mehr als zuvor mit sich selbst zu schaffen, die Kinder
geraten Ihnen aus dem Blickfeld. Ehen
und Familien zerbrechen, davon wird viel
gesprochen. Bitter ist niemand, jeder hat
auf seine Weise einen Platz gefunden. Aber
es fällt auf, dass viele Autoren und gerade
Autorinnen kurz, aber entschieden ihre eigene Familie und die Kinder erwähnen: Sie
sollen eine Sicherheit erleben, die ihren Eltern fehlte.
STEPHAN SPEICHER
Anna Schädlich, Susanne Schädlich (Hrsg.): Ein Spaziergang war es nicht. Kindheiten zwischen Ost und
West. Heyne Verlag, München 2012. 318 Seiten,
19,99 Euro.
Uwe-Johnson-Preis
für Christoph Hein
Der zehnte Uwe-Johnson-Preis geht an
den Berliner Schriftsteller Christoph Hein.
Der 68-jährige Autor erhält die mit 12 500
Euro dotierte Auszeichnung für seinen
2011 erschienenen Roman „Weiskerns
Nachlass“. Die Jury verwies auf Heins enge
Bezüge zu Uwe Johnson. Wie bei Uwe Johnson werde offenbar, „auf welche Weise der
Einzelne in die gesellschaftlichen Zeitläufte hinein gerät und zu ihrem Spielball
wird“. Der Preis wird am 21. September im
Rahmen der Uwe-Johnson-Tage in Burg
Stargard übergeben. Zu den bisherigen
Preisträgern des Uwe-Johnson-Preises gehören unter anderem Christa Wolf, Uwe
Tellkamp und Walter Kempowski. DAPD
Nicolas-Born-Preis
für Jan Peter Bremer
Der 48-jährige Berliner Schriftsteller Jan
Peter Bremer („Der amerikanische Investor“) erhält den mit 15 000 Euro dotierten
Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen. Außerdem werde der Autor Jan
Brandt aus Leer mit dem mit 10 000 Euro
dotierten Nicolas-Born-Debütpreis aus
gezeichnet, teilte das niedersächsische Kulturministerium am Freitag mit. Die Preisverleihung findet am 13. September in
Braunschweig statt. Beide Literaturpreise
werden den Angaben zufolge auf Empfehlung der Niedersächsischen Literaturkommission vergeben. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller Nicolas Born
(1937-1979), der zuletzt im Wendland beheimatet war.
EPD
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FORUM & LESERBRIEFE
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
SPRACHLABOR
MEIN DEUTSCHLAND
DAS ANHÄNGSEL -ig ist eins der produktivsten Adjektivsuffixe, und wenn es sich
an ein Verb hängt, bezeichnet es, so Wolfgang Fleischer in seiner Wortbildungslehre, die Neigung einer Person „zu der durch
das Basisverb ausgedrückten Handlung“:
Wer protzig ist, protzt gern und im Übermaß. Das Verb nerven hat sich diesem Verfahren bislang entzogen: Wer nervte, galt
als nervend und nicht als nervig. Dieses Adjektiv stand für den Eindruck angespannter Kraft vermittelnd, und der Duden, dem
wir diese Definition verdanken, zitiert dazu Thomas Manns Krull, der dem Pferd attestiert, es sei nervig, obgleich es vom Tapir stamme. Ob die Stubenfliege auch vom
Tapir stammt, sollen andere klären, bei
uns wurden sie jedenfalls als „nervige Tierchen“ bezeichnet, was Leser T., der bei ihnen keine angespannte Kraft walten sieht,
schwer genervt hat. Wie es aussieht, ist unser Autor dem Umgangssprachlichen erlegen. Dort wird nervig mehr und mehr als
Synonym für entnervend oder lästig verwendet.
Ach so,
ich verstehe
VON SHI MING
HÄNGT DIESES -ig AM GOLD, so ist damit
in aller Regel nicht gemeint, dass der als goldig bezeichnete Gegenstand aus Gold sei –
dafür haben wir das schöne Adjektiv golden und das noch schönere gülden. In Kriegenburgs Münchner „Ring“ ritt die Gutrune öfter auf einem euroförmigen Schaukelpferd, das in unserer Rezension goldig genannt wurde. Leser L. wunderte sich darüber, zumal da ja auch das Bild dazu mehr
als deutlich zeigte, dass das Pferd zwar golden war, aber nicht goldig in dem Sinn, wie
man zu einer Frau sagen würde: „Nein,
sind Sie aber goldig!“ (Siegfried spricht zu
Gutrune natürlich ganz anders, nämlich
so: „Ha, schönstes Weib!“)
„Die Worte des Bundespräsidenten stehen für sich, die Bundesregierung kommentiert sie nicht“: Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
FOTO: DAPD
D E R F I S K A L PA K T U N D D I E V E R FA S S U N G
Zwischen Skylla und Charybdis
„Karlsruhe urteilt am 12. September“ vom
17. Juli, „Die Europaformel heißt nicht Pi
mal Daumen“ vom 11. Juli und „Belehrer
aus Bellevue“ vom 9. Juli:
MONTAGSSTÜCKE nennt man Produkte,
die so fehlerhaft sind, als wäre ihr Hersteller am Montag noch nicht ganz auf der Höhe gewesen. Leserin M. reichte vor einiger
Zeit zwei Seiten einer Montags-SZ ein, und
was sich darin an Schludereien ereignet
hatte, ließ auf einen Produktionssonntag
von schauriger Einzigartigkeit schließen:
Marin (statt Martin), Ensemblecharackter,
Ströhhäker (statt Strohhäcker), komkret,
Gastästte Garzenstadt, Sonerangebote, Fließen (statt Fliesen) und noch einiges von der
Sorte. Gegen solche Belege ist nur schwer
argumentieren; allenfalls kann man sagen, dass nicht stimmt, was Frau M. unterstellt: dass da in „Wurschtigkeit“ verpackte Unverschämtheit am Werk sei. Shit happens, um es mal so zu sagen. Wenigstens
hat Frau M. im Blatt auch etwas Lustiges
gefunden: die Mitteilung, dass der bereits
genannte Regisseur Andreas Kriegenburg
sich mit seiner Inszenierung von Hebbels
„Nibelungen“ an den Münchner Kammerspielen 2004 eine „ionische“ Mythen-Dekonstruktion erlaubt habe. Der dorischen
sowie korinthischen sieht nicht nur Frau
M. mit einiger Spannung entgegen.
Vielleicht mit reitendem Boten?
Welch ein Skandal: Europa muss auf Karlsruhe warten! Die Märkte müssen auf Karlsruhe warten! Ja, kann das denn gut gehen?
So fragen sich unsere aufgeregten Politiker. Ist das wirklich ein Skandal? Und
wenn ja, wer hat die Schuld daran? Die Gesetze zu Rettungsschirm und Fiskalpakt
sollten von allen Ländern bis zum 1. Juli
2012 ratifiziert werden. Das ist offensichtlich den meisten EU-Staaten, die sich daran beteiligen wollen, gelungen. Deutschland aber nicht. Dabei haben wir doch so
früh mit der Gesetzesbehandlung begonnen. Bereits am 29. Juni haben sich der
Bundestag nachmittags und der Bundesrat abends damit beschäftigt und ihre Zustimmung erteilt. Also mehr als 24 Stunden vor Ablauf der Frist. Und wenn man in
der Nacht zum 30. Juni noch einen reitenden Boten zum Bundespräsidenten geschickt hätte, so wäre dieser um vier Uhr
morgens auch in der Lage gewesen, die Gesetze zu unterzeichnen. Also schneller geht
es nun wirklich nicht.
Es war ja lange genug bekannt, dass es
kritische Stimmen zu den Gesetzen gab
und dass Klagen in Karlsruhe zu erwarten
waren. Das hat man in dem ganzen Prozess
offensichtlich ignoriert und erwartet, dass
Karlsruhe die Gesetze schon schnell durchwinken würde, so wie kürzlich der Bundestag bei dem berühmt-berüchtigten Meldegesetz. Es ist also eindeutig die Schuld aller
beteiligten Politiker, dass es nun (mindestens) bis zum 12. September dauert, sie sollten kein so großes Lamento machen. Und
die Märkte werden auch damit leben können.
Dr. Michael Teuffel, Reutlingen
HERMANN UNTERSTÖGER
KORREKTUREN
p Zum Bericht „Müllmann mit
Bahn-Ambitionen“ vom 19. Juli
auf Seite 18 wurde ein falsches
Foto abgedruckt: Es zeigt Martin Becker-Rethmann, Mitglied des Vorstandes der Alba Group plc & Co. KG, Berlin, und nicht Martin Rethmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Rethmann-Gruppe.
Abonnement: www.sz.de/abo
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Warten auf ein Wort der Kanzlerin
Kurt Kister ist der Auffassung, die Kritik
an der Kanzlerin, „das Euro-Problem werde nicht genug erklärt“, sei falsch. Als Begründung beziehungsweise zur Exkulpierung der Kanzlerin weist er auf die Information durch die Massenmedien hin. Kister vermutet, es fehle an Bereitschaft, den
Erklärungen zuzuhören. Das mag so sein.
Die Pointe ist aber eine andere. Würde
nicht mit der eigenen Erklärung des EuroProblems durch die Kanzlerin zugleich politische Verantwortung übernommen für
eine bestimmte Lesart, für ein bestimmtes
SUEDDEUTSCHE ZEITUNG (USPS No. 0541550) is published daily
except Sunday and holidays by Sueddeutsche Zeitung GmbH. Subscription price for USA is $ 590 per annum. K.O.P.: German Language
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at Englewood, NJ 07631 and additional mailing offices.
Postmaster: Send address changes to: SUEDDEUTSCHE ZEITUNG,
GLP, POBox 9868, Englewood, NJ 07631.
Verständnis dieser brisanten politischen
Angelegenheit von größter Tragweite?
Geht es nicht genau um diese Übernahme
politischer Verantwortung, die nur die eigene Erklärung der Kanzlerin bietet, weil nur
sie eine Festlegung der Exekutive gewährleistet in einem legitimen Sinne? Muss
jetzt nicht Schluss sein mit weiteren Ausflüchten wie „alternativlos“ oder neuerlichen Hilfskonstruktionen oder vielmehr
Hilflosigkeiten in Form von weiteren
„Nachbesserungen“? Ist es nicht der repräsentativen Demokratie angemessen und
ihr sogar geschuldet, dass Bürgerinnen/Bürger ein verbindliches Wort der Regierungschefin in einer Situation höchster
Der Glaube fehlt
Glaubt tatsächlich jemand, dass die
Übertragung nationalen Haushaltsrechts nach Brüssel oder die Einführung einer Bankenaufsicht Abhilfe
schaffen?
Walter Lerch, Gräfelfing
Unsicherheit erwarten? Und schließlich:
Rühren aus der Unübersichtlichkeit der europolitischen Situation nicht auch die Überlegungen, einen Volksentscheid – quasi als
ultima ratio – anzustrengen?
Klaus D. Lubjuhn, Aachen
Mainstream der Meinung
Dieser Tage wurde im Radio an die Reichstagsrede von Clara Zetkin vom 30. August
1932 erinnert. Sie war Alterspräsidentin.
Deshalb musste man ihr zuhören. Die
Gründe, die damals zum Ende der ersten
Demokratie in Deutschland führten, waren ganz andere, als die, welche heute für
die Krise und vielleicht für das baldige Ende der Demokratie, nicht nur in Deutschland, sondern in allen Euro-Ländern, verantwortlich sind. Dennoch sind gewisse
Parallelen unübersehbar. Damals wie heute gab es eine massive Krise des Wirtschaftssystems, deren Folgen für die Demokratie einzig die linken Parteien erkannten und ernst nahmen.
Heute ist es leider nur noch die durch
das SED-Unrechtsregime historisch desavouierte extreme Linke, die den Finger in
die offene Wunde legt, und deshalb nicht
mehr gehört wird. Damals wie heute gibt
es einen Mainstream in der öffentlichen
Meinung, gegen den kaum noch anzukommen ist. Was damals das „Deutschtum“
war, sind heute die „Märkte“. Niemand
scheint mehr ein Mittel zu haben, sie zu
bändigen, auf ihre dienende Funktion zurückzuführen.
Unser Grundgesetz stattet das Demokratieprinzip in Art. 79 Abs. 3 mit der sogenannten „Ewigkeitsgarantie“ aus, was bedeutet, dass auch Zweidrittelmehrheiten
es nicht aushebeln können. Die faktische
Entmachtung der Parlamente im EuroRaum durch den ESM-Vertrag erinnert daher fatalerweise an das 1933 verabschiedete Ermächtigungsgesetz. In gewisser Weise ist die heutige Lage allerdings noch viel
gefährlicher. Damals hätte es zum Nationalsozialismus vernünftige demokratische Alternativen gegeben. Die Weltwirtschaftskrise neigte sich ihrem Ende entgegen, ein Aufschwung war in Sicht. Heute
scheinen wir nur noch die Wahl zwischen
Skylla und Charybdis zu haben – Abgabe
der Budget-Hoheit an eine anonyme, demokratisch nicht legitimierte Institution;
oder das Auseinanderbrechen des Euroraumes mit unübersehbaren Konsequenzen.
In der Mythologie klammerte sich Odysseus an einen Feigenbaum und ruderte auf
den Trümmern seines Schiffes mit den
Händen davon. Schöne Aussichten für Generationen, die nur Wohlstand erlebt haben.
Helmut Knett, Regensburg
Programmierte Entmündigung
Das Bundesverfassungsgericht macht der
Politik keine Vorschriften, engt auch nicht
deren Spielraum ein, sodass ihr die Luft
zum Atmen fehlte. Vielmehr hat dieses Gericht nach wiederholten Mahnungen in der
Vergangenheit, als es den Aufgabenbereich des Parlaments nach Maßgabe des
Grundgesetzes definierte, wiederum die
undankbare Aufgabe, das durch die Feigheit des Parlaments verursachte Dilemma
zu bewerten, eventuell zu korrigieren –
trotz des Drucks von allen Seiten.
Die sogenannte Opposition aus SPD
und Grünen hätte sich und der Öffentlichkeit nicht Sand in die Augen streuen und
verlautbaren dürfen, man habe bei den Verhandlungen mit der Regierung wesentliche Änderungen erreicht, sodass man dem
Fiskalpakt nun zustimmen könne. Dem
Vertrag wurde in der vorliegenden Form zugestimmt, wie er mit den EU-Partnern vereinbart war. Und mit dem Fiskalpakt gibt
das Parlament sein Königsrecht, das Budgetrecht, ab an demokratisch nicht legitimierte Institutionen. Es wäre wünschenswert, wenn das Bundesverfassungsgericht
auch überprüfen könnte, ob der Fiskalpakt
überhaupt zielführend ist, ob es nicht
zwangsläufig zu dieser programmierten
Entmündigung des Parlaments kommen
Kartenhaus aus Kompromissen
Die Aufforderung von Bundespräsident Joachim Gauck, die Kanzlerin solle den Bürgern die Euro-Rettung erklären, ist entweder pastoral naiv oder listig: Wie soll sie die
Bürger davon überzeugen, dass ihre Milliarden-Euro-Verschiebungen der beste
Weg aus der Finanzkrise sind, wenn selbst
Heerscharen von Gelehrten sich darüber
nicht einigen können? Viel überzeugender
und ehrlicher könnte sie erklären, dass die
EU zwar eine tolle Vision ist, deren Realisierung aber leider zu einem instabilen Kartenhaus geführt hat, gebaut aus vielen
Kompromissen und nationalen Rücksichtnahmen. Ein Konstrukt, das schon bei Störungen in kleinen Mitgliedsländern ins Wackeln kommt und jetzt, da sich die großen
Nachbarn in einer Allianz zusammenfinden, erst recht gefährdet ist, falls Deutschland den Zahlmeister-Dienst verweigern
sollte. Aber diese Art der Bürgeraufklärung wird nicht stattfinden und Angela
Merkel würde – solange sie lebt – niemals
zugeben, dass es nicht gelungen ist, ein vereintes Europa mit wirtschaftlich blühenden Landschaften zu schaffen.
Wolfgang Bröll, Unterhaching
Beschützerin
Die Arbeit von Angela Merkel hat zum
Ziel, Deutschland vor immer höheren
Forderungen der Krisenstaaten zu
schützen. Jeder Informierte weiß, dass
sie damit keineswegs alleine ist, sondern gerade die stabilen Länder der
Union an ihrer Seite stehen.
Prof. Hans-Jürgen von Mengden, Mainz
wird und die EU nicht zwangsläufig auf eine marktkonforme Demokratie zusteuert.
Die von der EU-Kommission geforderte
Austeritätspolitik wird, da prozyklisch,
eher die vorhandene Wirtschaftskrise verschärfen und zu mehr Staatsverschuldung
führen.
Wilfried Müller, Hamburg
Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die
Texte zu kürzen.
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Wenn Gutmenschen etwas akzeptieren,
es aber nicht offen zugeben wollen, zeigen sie Verständnis. So verstehen sie etwa, wenn in Griechenland eine Reichensteuer eingeführt wird. Wenn sie dagegen etwas ablehnen, aber es nicht direkt
sagen wollen, pochen sie auf das Recht,
kognitiv zurückzubleiben: Das sei überhaupt nicht zu verstehen. Zum Beispiel:
Warum hat eine, in den Augen deutscher
Gutmenschen sonst überaus rationalverständliche, ökonomisch so erfolgreiche Regierung wie die in Peking einen so
berühmten Künstler wie Ai Weiwei verschleppt?
Verstehen verpflichtet nicht. Manchmal
plagt verständige Gutmenschen aber
das Gewissen. Dann bemühen nicht wenige, darunter gescheite Intellektuelle,
beim Gegenüber Verständnis: Schauen
Sie, westliche Länder wie Deutschland
hätten 200 Jahre gebraucht, um auf das
industrielle Niveau von heute zu kommen, heutige Schwellenländer spurten
da viel fleißiger. Der Subtext: Man müsse doch Verständnis dafür haben, wenn
einiges noch im Argen liege – zum Beispiel der Rechtsstaat.
Als ich einen deutschen Sinologen darauf ansprach, warum in China trotz Wirtschaftswunders keine Freiheit im Sinne
politischer Bürgerrechte herrsche, sagte
er: „Sie müssen verstehen, das ist ein historischer Prozess, der auch bei uns, ja gerade bei uns, sehr lange gedauert hat,
viel länger als in China.“ Ohne Gerichtsverfahren zur Zwangsarbeit Verurteilte
in China verstehen das allerdings nicht.
Historischer Prozess hin oder her: 1848
hatten in Deutschland pfälzische, bäuerliche Analphabeten die Tyrannei nicht
mehr geduldet, sie wollten den „historischen Prozess“ nicht abwarten und
machten mit bei der bürgerlichen Revolution. Das erscheint dem verständnisvollen Professor aber ignorierbar.
Zur Erklärung für ihr leichtfüßiges Verständnis beschwören Gutmenschen
nicht selten die erdrückende deutsche,
beziehungsweise westliche Schuld. Was
haben wir Deutsche nicht alles verbrochen, mit welchem Recht . . . – das ist
die eine Variante. Die andere: Wir haben
zweihundert Jahre die Luft verpestet.
Nun stehen Chinesen und Inder an der
Schwelle zur Moderne. Es wäre unfair, ihnen die Chance zu verweigern, so schnell
wie möglich dort anzukommen. Folgte
man dieser Logik, könnte man den Erdball aber gleich einpacken.
1999 erhoben auch Gutmenschen ihre
Stimmen, um gegen die Vertreibung der
Kosovo-Albaner zu protestieren, am Ende gar mit Bomben. Ebenfalls tierisch regen sich Gutmenschen darüber auf, dass
die USA weiter die Luft verpesten. Warum die Inkonsequenz? Warum tun sie
das nicht auch bei China? Es fällt auf: Kosovo ist winzig klein. Die USA sind zwar
groß, aber eine Demokratie. Kann es
sein, dass verständige Gutmenschen
hierzulande ihr Feigenblatt namens „Verstehen“ nur dann ablegen, wenn ihnen
ihr Nicht-Verstehen nicht weh tut?
Shi Ming ist freier Publizist. Er lebt in
Freiburg.
DAS WETTER
Gebietsweise Schauer, örtlich Gewitter
25° bis 30°
Noch weht feuchte und recht kühle Luft nach Mitteleuropa. So bilden sich im Tagesverlauf gebietsweise einige Schauer, örtlich auch Gewitter. Die geringste Schauerneigung besteht dabei noch in den Niederlanden und in Polen.
20° bis 25°
Aussichten
über 30°
17°
11°
Nordwestwind 35 km/h
Kiel
Hamburg
Münster
15° bis 20°
10° bis 15°
19°
9°
17°
12°
Köln
Rostock
17°
9°
5° bis 10°
Berlin
0° bis 5°
18°
7°
19°
8°
Dresden
19°
9°
Deutschland
Wetterlage
Vor allem über dem Süden und den östlichen Mittelgebirgen
ist es wechselnd bis stark bewölkt, dabei regnet es zunächst
nur in Südostbayern. Später kommen fast überall Schauer,
zum Teil Gewitter hinzu. Sonst scheint etwas häufiger die
Sonne zwischen den Wolken hervor, und es bilden sich nur
hier und da Schauer. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 17 Grad an den Küste und 21 Grad am Oberrhein.
-5° bis 0°
Sonntag
Montag
Dienstag
-10° bis -5°
unter -10°
Frankfurt
20°
9°
21°
10°
21°
Genf 11°
Zürich
19°
9°
Stuttgart
19°
10°
Nordwestwind 20 km/h
20°
9°
19°
13° Wien
München
17°
7°
17°
10°
Sonne und Mond
(Angaben für München)
Salzburg
Innsbruck
19°
10°
05:36
21:03
08:14
21:47
26.07.
02.08.
09.08.
Wetterhistorie München
Maximum 2006: 33,8°C / Minimum 1954: 6,0°C
Quelle: www.wetterkontor.de
Nullgradgrenze: 2900 m
17.08.
Berlin
Bremen
Brocken
Dortmund
Dresden
Düsseldorf
Erfurt
Essen
Feldberg
Feldberg/Ts.
Frankfurt
Freiburg
Freudenstadt
Garmisch
Hamburg
Hannover
Ingolstadt
Karlsruhe
Kassel
Kiel
Koblenz
Köln
Konstanz
Leipzig
Lindau
List/Sylt
Lübeck
Magdeburg
Mannheim
München
Nürnberg
Oberstdorf
Osnabrück
Passau
Rostock
Saarbrücken
Schleswig
Schwerin
Stuttgart
Trier
Wiesbaden
Zugspitze
Europa
wolkig
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Gewitter
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Schn.sch.
19°
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16°
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20°
20°
0°
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H Hoch
T Tief
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Kaltfront
Mischfront
Kaltluft
Warmluft
Helsinki
Stockholm
Moskau
London
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Istanbul
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Athen
Tunis
Nordamerika
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Los Angeles
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Singapur
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WISSEN
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Die Ära der Roboter Schon in naher Zukunft werden Maschinenwesen unseren Alltag bevölkern. Das dürfte die Welt gründlich verändern
VON CHRISTIAN WEBER
Z
ugegeben, sie stellen sich oft bescheuert an, und vieles spricht dafür,
dass sie es auch sind. Man muss so einem humanoiden Grinse-Roboter aus
Blech oder Plastik, wie er gelegentlich vor
technischen Museen herumlungert, nur eine leicht surreale Frage stellen, schon versetzt ihn seine Software in einen Zustand
erhöhter Verwirrung. „Fliegst Du gern
durch rosa Schokoladenwolken?“ Eine typische Antwort lautet: „Hilf mir bitte auf die
Sprünge. Ich kann das nicht verstehen.“
Doch sollte man sich von solchen tumben Blechkameraden nicht täuschen lassen. Roboter sind längst unter uns. Nur verbargen sie sich bisher in Fabrikhallen und
schweißten dort ohne viel Gerede Autos zusammen. In Deutschland arbeiteten Ende
vergangenen Jahres 167 000 stationäre Industrieroboter. Die Roboterdichte ist damit nach Korea und Japan und noch vor
den USA die größte Welt.
Seit wenigen Jahren nun bahnt sich ein
zweiter Trend an. Die Roboter verlassen
die Fabriken und erobern die Lebenswelt
der Menschen: Sie melken Kühe, im Haushalt saugen sie den Boden, als Spielkameraden vertreiben sie Kindern die Zeit, schon
bald sollen sie Kranke pflegen und einsamen Menschen als Gefährten dienen, und
sie mischen auf Schlachtfeldern mit. Die
International Federation for Robotics
schätzt, dass sich bis 2014 deutlich mehr
als 14 Millionen sogenannte Service-Roboter allein in den Privathaushalten der Welt
ansammeln werden. Das entspricht zwar
noch nicht ganz der Prophezeiung von Bill
Gates, der 2007 im Scientific American „einen Roboter in jedem Haus“ vorhergesagt
hatte – aber einen kleineren Staat könnte
man damit schon bevölkern.
Viele Ingenieure vergleichen die Situation in der Robotik mit der Computer-Industrie vor gut 30 Jahren. Noch gibt es technische Probleme, und vieles wird für ScienceFiction gehalten. Doch Rechenkraft und
Sensortechnik werden immer billiger, es
gibt zunehmend Software-Tools, die auf
unterschiedlicher Hardware laufen. Wenn
die Roboter-Industrie erst mal richtig in
die Gänge kommt, könnte sie durchaus die
Welt verändern so wie Internet und Smartphones. Zu Recht fordern deshalb Fachleute eine Debatte darüber, „ob wir diese neuen Technologien wollen, und wenn ja, welche“, wie es die Technikphilosophin und
Medienwissenschaftlerin Jutta Weber von
der Universität Paderborn ausdrückt.
Unwahrscheinlich, dass Roboter
schon bald vor Gericht stehen
Dabei sieht sie manche Versprechen der
Entwickler sogar eher skeptisch. „Allround-Serviceroboter werden auf absehbare Zeit keine Rolle spielen“, sagt Weber.
„Vielleicht sollte man den Leuten sagen,
dass sie für einen solchen Roboter ihre
Wohnung komplett umbauen müssten.“
Unter anderem müsste der Boden vollkommen glatt sein, das Geschirr aus farblich kodiertem Plastik. Und überhaupt, die humanoiden Roboter: „Viele von denen haben
keine relevanten gesellschaftlichen Anwendungen“, sagt Weber. „Häufig nutzen die
Forscher sie nur als Plattformen, um bessere Aktuatoren oder Sensoren zu entwickeln, aber natürlich auch als Hingucker,
um die eigene Forschung populärkulturell
wirksam zu machen.“
Es geht also gar nicht immer um den
elektronischen Übermenschen, wie man
ihn in vielen Filmen lieben und fürchten gelernt hat. In vielen Städten fahren bereits
autonome U-Bahnen, Passagierflugzeuge
landen selbständig, selbstfahrende Autos
sind mittelfristig eher eine Frage der
Marktakzeptanz als der Technik: Den Ingenieuren zufolge werden sie deutlich weniger Unfälle verursachen als menschliche
Fahrer. Robotisierte Exoskelette und Elektrorollstühle mit Autopilot könnten Gelähmte mobiler machen.
Fast schon zu spät haben jetzt die Juristen begonnen, die damit verbundenen Fragen zu diskutieren. Wer etwa haftet, wenn
diese Systeme Fehler machen? So könnte
die automatische Einparkhilfe ein fremdes Auto beschädigen; der autonome Roll-
stuhl einen Radfahrer umfahren. Haftet
der Hersteller, der Programmierer oder
der Halter, der einen Stopp-Knopf nicht
rechtzeitig drückt? Oder gar der Roboter
selbst?
„Ein strafrechtliches Urteil halte ich derzeit noch für reine Science-Fiction“, sagt
Eric Hilgendorf von der Forschungsstelle
für Roboterrecht der Universität Würzburg, „aber dass wir Maschinen zivilrechtlich zur Verantwortung ziehen, das werden
wir sicher noch erleben.“ So könnte man
das Ausliefern autonomer Maschinen an eine neue Versicherungspflicht koppeln.
Wie bizarr die rechtlichen Probleme werden könnten, zeigte bereits 2004 ein Fall
aus Korea, von dem die Zeitung The Chosun Ilbo berichtete: Als dort die Prostitution verboten wurde, vermieteten clevere
Hoteliers fortan mit Sexpuppen ausgestattete Zimmer. Daraufhin entbrannte unter
Ordnungshütern ein Streit, ob der Verkehr
mit Miet-Puppen unter das neue Sittengesetz falle.
Leidgenossen
Die Maschinen
unter uns
Autonome und soziale Roboter werden künftig so normal sein wie Computer.
Doch was passiert, wenn die Beziehung allzu eng wird?
Die erste Heirat zwischen
Mensch und Maschine?
So in 50 Jahren
Von größerer Tragweite könnte sich eine Diskussion erweisen, die 2009 im Fachmagazin Science angestoßen wurde. Dort
debattierten Experten über die patentrechtliche Einordnung von Entdeckungen,
die von Analyse-Automaten gemacht werden, die mit einer gewissen Selbständigkeit Hypothesen aufstellen sowie Experimente entwerfen und ausführen. Ist der
Forscher dann alleiniger Erfinder?
Dabei geht es auch um ethische Entscheidungen von großer Tragweite: Wie
soll ein fahrerloses Auto reagieren, dem
plötzlich eine Mutter mit Kinderwagen vor
die Räder läuft, wenn die einzige Alternative ist, in eine dreiköpfige Gruppe von Erwachsenen am Straßenrand hineinzusteuern? Es sind die gemeinen Fragestellungen
der experimentellen Philosophie. So
zwingt Robotik die Ethiker, unerledigte
Hausaufgaben zu machen.
Wenig Hilfe in solchen Fragen bieten die
Utopien der Transhumanisten von Hans
Moravec bis Ray Kurzweil, die den Zeitpunkt herbeisehnen, an dem Maschinen
anfangen, sich selbst zu verbessern, indem
sie Bewusstsein und Gefühle entwickeln,
um dann ganz von alleine bessere PostMenschen zu werden. Derzeit herrscht bei
den Themen Künstliche Intelligenz und Bewusstsein eher Bescheidenheit. Stattdessen setzen viele Forscher auf die Simulation von Denkvorgängen und Gefühlen. So
sind jene sozialen Roboter, die heute bereits den Alltag bevölkern und mit Menschen umgehen und kommunizieren – die
Robo-Kuschelkatze KittyCat, die Puppe Baby Alive, der Dinosaurier Pleo, die aus Japan importierte, fiepsende Therapierobbe
Paro.
Deren Nutzwert ist unter Experten umstritten. „Die Spielzeugroboter oder Chatbots sind nur interessant für ein paar Tage
und werden dann schnell langweilig“, sagt
Jutta Weber aus Paderborn. „Es sollte klar
sein, dass soziale Roboter schon bald ein integraler Bestandteil menschlicher Gesellschaften sein werden, ganz ähnlich wie
Computer und Internet“, widerspricht hingegen Matthias Scheutz von der Tufts University: „Das Leben ohne sie wird unvorstellbar sein.“
Es ist wohl einiges zu erwarten, wenn
die Maschinen sich ähnlich schnell entwickeln wie die Computerspiele der letzten
40 Jahre. Dabei geht es nicht nur um Unterhaltung für Kinder. In mehreren Projekten
in Europa versuchen etwa Mediziner über
Roboter autistische Kinder besser zu erreichen. Die Kuschelrobbe Paro für demente
Menschen galt aufgrund ihrer Seelenlosigkeit erst als Kulturbruch in der Altenpflege, inzwischen häufen sich zustimmende
Berichte. Großes Interesse zeigt die Öffentlichkeit für den britischen Experten David
Levy, der perfekte Sexroboter ankündigt,
die für erotisch unterversorgte Menschen
eine prima Alternative zu Prostituierten
sein könnten. Die erste Heirat zwischen
Mensch und Maschine? So in 50 Jahren,
meint Levy.
„Erste Maschinen mit Bewusstsein
werden unglücklich sein“
Thomas Metzinger ist Professor für theoretische Philosophie an der Universität
Mainz. Im Gespräch warnt der Wissenschaftler vor ethischen Problemen bei der
Erschaffung fortgeschrittener Roboter.
SZ: Werden wir jemals in der Lage sein,
künstliches Bewusstsein zu erschaffen
oder ist es unnötig, sich mit dieser Frage
zu beschäftigen?
Metzinger: Im Gegensatz zu vielen anderen Philosophen glaube ich nicht, dass es
prinzipiell unmöglich ist, aus Informationsverarbeitung Subjektivität zu generieren. Bislang haben wir aber nicht einmal eine Theorie, die Bewusstsein erklärt. Wenn
also eines Tages ein künstliches System
vor uns steht, das behauptet ein Bewusstsein zu haben und deshalb nach Bürgerrechten verlangt, könnten wir gar nicht entscheiden, ob ihm diese zustehen.
Das klingt nach Science-Fiction.
Ich glaube auch nicht, dass dies morgen
oder übermorgen geschieht. Wir bauen
seit einigen Jahrzehnten Maschinen, aber
die Evolution hat Millionen Jahre gebraucht, um den Menschen hervorzubringen. Andererseits muss man auch sehen,
dass mittlerweile die Interaktion zwischen
Hirnforschung, Evolutionsbiologie, Robotik und der modernen Philosophie des Geistes derart komplex ist, dass manchmal Synergieeffekte unerwartet schnell auftreten
können. Ich schließe also nicht aus, dass
schon in zehn Jahren Dinge passieren, mit
denen niemand gerechnet hat.
Schon heute können Computer unvorstellbare Leistungen vollbringen. Wird
sich unser Bewusstsein irgendwann
auch auf Einsen und Nullen reduzieren
lassen?
Das glaube ich nicht. Für unser Bewusstsein spielt die Wechselwirkung mit der Umwelt eine große Rolle. Dennoch denke ich,
dass es in jedem einzelnen Moment in unserem Gehirn ein globales neuronales Korrelat des Bewusstseins gibt, das festlegt,
was wir gerade erleben. Wenn wir den Informationsfluss darin auf mathematischer Ebene feinkörnig genug modellieren
und in einem Großrechner realisieren
könnten, würde – zumindest für eine Sekunde – so etwas wie ein „SchnappschussBewusstsein“ entstehen. Ein dynamisches
Bewusstsein, wie wir es von Tieren und
Menschen kennen, wäre das aber noch lange nicht.
Sie vertreten die These, dass der Bau von
Robotern mit Bewusstsein ethisch nicht
zu verantworten sei, da diese unter ihrer
Existenz leiden könnten. Wie soll totes
Material leiden können?
Bewusstsein ist meines Erachtens eine
sehr komplexe funktionale Eigenschaft.
Wieso sollte sie nur lebendiger Materie vorbehalten sein, wie wir sie kennen? Menschen, die nur organischem Material ein
Bewusstsein zusprechen, bezeichnen Philosophen gerne als Kohlenstoff-Wasserstoff-Chauvinisten.
Mit großem Geschick erringen soziale
Roboter die Sympathie der Menschen. Fast
alle wissen, dass sie die Roboter nur begrenzt menschenähnlich gestalten dürfen,
weil sie sonst als unheimlich wahrgenommen werden. Ihre Roboter nehmen Blickkontakt auf, sie merken sich die Namen ihrer Besitzer, verfügen über eine ruckelige
Körpersprache, können Basisemotionen
zeigen, zum Teil auch erkennen. Subtilere
Programme erzeugen durch kleine Widerspenstigkeiten verstärkte Glaubwürdigkeit. Das Forscherteam um Scheutz etwa
konnte zeigen, dass Studienteilnehmer einen Roboter für fähiger halten, wenn er
sich gelegentlich einem Befehl widersetzt.
„Menschen anthropomorphisieren“, sagt
Scheutz. „Und genau da liegt die bislang unterschätzte Gefahr: die Möglichkeit, dass
Menschen emotional abhängig werden
von sozialen Robotern.“
Scheutz zufolge belegt soziologische
Forschung, dass Besitzer des Roboterhundes Aibo ähnliche Emotionen entwickeln
wie die Halter realer Hunde. Selbst der stupide Staubsauger Roomba, der selbständig Krümel vom Boden räumt, wird für
manche Menschen zum geschätzten Gefährten. Wir leben in der „Stunde des Roboters“ resümiert die Wissenschaftssoziolo-
„Dieser Test“, antwortete der
Offizier, „ist unmenschlich“
gin Sherry Turkle vom MIT, die in ihrem
Buch „Verloren unter 100 Freunden“ pathetisch die seelischen Gefahren der digitalen
Welt beschwört (Riemann Verlag, 2011).
Vor allem bei Kindern will sie beobachtet
haben, dass ihnen das Bewusstsein für die
Grenze zwischen Mensch und Maschine abhanden komme: „Wir sind bereit, die Wirk-
lichkeit gegen eine Simulation einzutauschen.“
So weit muss man nicht gehen, um festzustellen, dass es gut wäre, mehr über Roboter nachzudenken. Letztlich geht es dabei um die Frage, ob man bei Anekdoten
wie der folgenden eher gerührt oder befremdet ist: Der Reporter Joel Garreau berichtete in der Washington Post, wie der Robotiker Mark Tilden einem Offizier auf einem Testgelände seinen sechsbeinigen Minensucher vorführt. Mit Erfolg erschnüffelte der Roboter die versteckten Minen, wobei ihm bei jeder Detonation – ganz wie geplant – ein Bein abhanden kam. So schleppte er sich, Bein um Bein, bis nur noch eines
übrig war. Da bekam der Offizier einen
Wutanfall und stoppte die ganze Veranstaltung. „Was ist denn los?“, fragte Tilden.
„Dieser Test“, antwortete der Offizier, „ist
unmenschlich“.
Aber wieso sollten bewusste Roboter
der Zukunft leiden?
Solche Systeme werden ja am Anfang nicht
richtig funktionieren. Deshalb wären diese
ersten Roboter mit einem Selbstmodell
wahrscheinlich nicht sehr glücklich. Sie
würden sich als vom Menschen erschaffenes Experimentierobjekt, als Subjekt zweiter Klasse erkennen und darunter leiden.
Wir sollten also nicht die Gesamtmenge
des Leidens im Universum erhöhen oder eine Evolution zweiter Stufe auslösen, die
dann unserer Kontrolle entgleiten könnte.
Denn wenn – und ich halte dies für extrem
unwahrscheinlich – diese Systeme so autonom würden, dass sie Bürgerrechte fordern, dann könnten wir sie auch aus ethischen Gründen nicht mehr einfach abschalten, da sie ja bereits gewissermaßen Personenstatus und einen eigenen Geist haben.
INTERVIEW: THOMAS WAGNER-NAGY
Krieg der Automaten
Noch werden die Drohnen in der modernen Kriegsführung ferngesteuert – doch was passiert, wenn in Zukunft Militärroboter selbständig über Leben und Tod entscheiden?
Es ist der Traum vom schnellen, technischen Krieg, bei dem zumindest auf der eigenen Seite kein Blut mehr fließt. Er wird
vor allem in den USA geträumt, mittlerweile aber auch in Dutzenden weiteren Staaten: Unbemannte Flugkörper und ferngesteuerte Roboter übernehmen das Handwerk der Soldaten und erleichtern Demokratien Kriegseinsätze, die mit konventionellen Mitteln angesichts hoher Opferzahlen nicht zu rechtfertigen wären. Das gilt
insbesondere für komplizierte Interventionen in fernen Ländern, deren Notwendigkeit nur schwer zu vermitteln ist. Und auch
moralisch scheint es auf den ersten Blick
entlastend: Wenn ein Parlament sich mit
hoffentlich guten Gründen durchgerungen hat, seine Armee zu mobilisieren – ist
der Souverän dann nicht verpflichtet, Leib
und Seele seiner Soldaten so gut wie möglich zu schützen?
So gut waren die Argumente, dass sie eine Entwicklung in Gang gesetzt haben, deren Tragweite in der Öffentlichkeit immer
noch unterschätzt wird. Noch zu Beginn
des Irakkrieges im Jahr 2003 verfügten die
US-Streitkräfte nur über eine Handvoll
Drohnen, mittlerweile sind es 7494 Stück,
berichtete im Januar dieses Jahres der wissenschaftliche Dienst des amerikanischen
Kongresses. Somit sei fast ein Drittel aller
militärischen Fluggeräte unbemannt. Zwischen 2011 und 2015 wird das US-Verteidigungsministerium weitere 31 Milliarden
Dollar in die Entwicklung und Anschaffung unbemannter Flugkörper stecken.
Erste Experten erwarten, dass schon bald
gar keine bemannten Kampfflugzeuge
mehr entwickelt werden. Höchste Zeit also
für eine erste Bilanz.
Beim Luftkampf geht es
um Sekundenbruchteile
Transportroboter LS3 bringt 180 Kilogramm Ausrüstung selbständig an eine gewünschte Stelle.
FOTO: BOSTON DYNAMICS
„Das größte Problem ist, dass die
Hemmschwellen für den Beginn eines Krieges sinken, wenn keine eigenen Opfer zu erwarten sind“, warnt Niklas Schörnig von
der Hessischen Stiftung Friedens- und
Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt.
Als Beleg hierfür gilt der unerklärte Krieg
der USA in Pakistan, wo Drohnen seit 2004
rund 300 Angriffe geflogen haben.
Für gefährlich hält Schörnig auch, dass
die technische Entwicklung mittlerweile eine enorme Eigendynamik gewonnen hat.
Die ersten Drohnen und Bodenroboter
dienten vor allem der Aufklärung, oder sie
räumten Sprengfallen beiseite – moralisch
vertretbare Einsatzzwecke. „Doch mittler-
weile werden immer mehr Roboter auch
bewaffnet“, sagt Schörnig. Und das nächste große Projekt steht kurz bevor: das automatisierte Töten. Technisch möglich sind
Bodenroboter mit Gesichtserkennung, die
eine Zielperson in der Menge erkennen,
verfolgen und dann automatisch tun, was
so eine Maschine halt tun soll.
Auch wenn sich bislang noch kaum ein
Verantwortlicher offen dafür ausspricht,
dass Maschinen autonom und ohne von
Menschen erteilten Feuerbefehl schießen,
ist diese Lösung gerade im Luftkampf äußerst attraktiv. Zwar können Drohnen extreme Flugmanöver fliegen, weil sie nicht
auf die Physiologie eines Piloten Rücksicht
nehmen müssen. Dennoch würden sie derzeit einem menschengesteuerten Kampfjet unterliegen, weil die Steuersignale Sekundenbruchteile brauchen, um die Ozeane zu überqueren. Auch am Boden bringen
verzögerte Reaktionszeiten taktische Nachteile.
So wundert es nicht, dass Forscher wie
Ronald Arkin vom Georgia Institute of
Technology im Auftrag der US-Armee an einer Ethik-Software für autonome Kriegsroboter arbeiten, die das Kriegsvölkerrecht
verinnerlicht haben soll: Diese soll erkennen, ob etwa ein Kombattant verwundet
ist oder sich ergeben hat. Dafür gebe es
schließlich „klare Zeichen“, wie die Hände
hoch über den Kopf zu erheben oder sich
auf den Boden zu legen. „Solche Gesten
können auch von Robotern erkannt werden“. Mehr noch: Von Automaten im
Kampfeinsatz seien keine Vergewaltigungen, Amokläufe oder Massaker unter Zivilisten zu erwarten. Es könne daher sein,
„dass sich Roboter auf dem Schlachtfeld
besser bewähren als Menschen, nicht nur
in militärischer Hinsicht, sondern auch in
ethischer“, sagte Arkin dem Online-Magazin Telepolis. Zudem seien präzisere Angriffe möglich, die insgesamt weniger Opfer
unter den Zivilisten forderten. Das würde
nicht zuletzt zu weniger Widerstand gegen
die intervenierende Macht führen.
Zumindest die letzte Hoffnung scheint
sich nicht zu erfüllen. Es gibt mittlerweile
viele Berichte, dass im Irak, in Afghanistan
und Pakistan für die Drohnenkrieger nur
Verachtung empfunden werde, weil das Töten aus der Ferne als feige empfunden
wird. Sogar der ehemalige CIA-Chef Michael Hayden warnte 2010, dass die Drohnenangriffe die Aufständischen eher mobilisierten. Tatsächlich haben sich die Zahlen
der Sprengfallen und Selbstmordattentate
während des Krieges beständig erhöht.
Bereits jetzt ist fraglich, ob sich die Zahl
der zivilen Opfer im Drohnenkrieg – wie
von den Rüstungsingenieuren versprochen worden war – überhaupt verringert
hat. Bürgerrechtsgruppen sprechen von
bis zu 30 Prozent zivilen Opfern, regierungsnahe Quellen nennen zwar nur vier
Prozent, aber Fachleute kritisieren das:
„Die Amerikaner betrachten jeden Mann
über 18 Jahren, der in der Nähe eines Talibans steht, als Mitkämpfer“, kritisiert
Schörnig. „So wird das Problem einfach
wegdefiniert.“
Aber genau darum geht es: In der Unübersichtlichkeit der neuen Kriege ist es extrem schwer zu unterscheiden, wer ein
Kämpfer ist und wer ein Zivilist. Talibane
tragen keine Uniform. Wenn der Feuerbefehl nicht mehr von Menschen ausgeht,
wird sich dieses Problem noch verschärfen. „Wer ist verantwortlich, wenn technische Fehler tödliche Folgen haben?“, fragt
Schörnig. Er plädiert dafür, so schnell wie
möglich internationale Übereinkünfte zu
verhandeln, die zumindest eine Automatisierung des Krieges verhindern. Das wäre
schon viel, denn niemand glaubt noch,
dass die Kriegsmaschinen jemals wieder
die Schlachtfelder verlassen werden.
CHRISTIAN WEBER
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
WIRTSCHAFT
HBG
21
STEUERFLUCHT
Zeit für Gerechtigkeit
VON ALEXANDER HAGELÜKEN
D
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (hier im Bundestag) können sich über mehr Einnahmen freuen.
FOTO: TOBIAS SCHWARZ/REUTERS
Deutschland muss weniger Schulden machen
Die Bundesregierung nimmt im ersten Halbjahr elf Milliarden Euro mehr ein als im Vorjahr.
Die wirtschaftliche Lage entwickelt sich besser als befürchtet
VON CLAUS HULVERSCHEIDT
Berlin – Nicht immer, wenn Wolfgang
Schäuble sich verschätzt, ist das zum Schaden des Landes: 268 Milliarden Euro haben Bund, Länder und Gemeinden von Januar bis Juni an Steuern eingestrichen –
das sind 11,3 Milliarden Euro mehr als im
ersten Halbjahr 2011 und übertrifft auch
die amtliche Einnahmeprognose vom Mai
noch einmal um einige hundert Millionen
Euro. Schon gehen Experten davon aus,
dass der Bund in diesem Jahr mehrere Milliarden Euro weniger an Krediten wird aufnehmen müssen, als bisher befürchtet.
Das ist insofern erstaunlich, als Schäuble erst Mitte Juni mit dem Nachtragshaushalt 2012 ein angeblich hochaktuelles Zahlentableau durch den Bundestag gebracht
hat. Darin sind Gesamtausgaben des Bundes in Höhe von 313 Milliarden Euro bei einer Neuverschuldung von 32 Milliarden
Euro vorgesehen. Dass der Minister nun
mit nur 27 oder gar 25 Milliarden Euro neuen Schulden auskommen könnte, ist ein bekanntes Muster Schäuble’scher Politik,
wie seine Kritiker – selbst aus den eigenen
Reihen – seit Jahren bemängeln: möglichst unambitioniert planen, um dann am
Ende ein „überraschend“ gutes Ergebnis
zu verkünden.
Vielleicht ist Wolfgang Schäuble aber
auch einfach nur vorsichtiger als seine Kritiker, denn die Halbjahres-Bilanz der Steuereinnahmen weist bei näherem Hinsehen
durchaus einige Schwachstellen auf. Das
gilt insbesondere für die Mehrwertsteuer,
die Bund und Ländern in den ersten sechs
Monaten des Jahres zwar 95,6 Milliarden
Euro in die Kassen spülte. Eingeplant war
aber eine Milliarde mehr. Schlimmer noch:
Im Juni fielen die Einnahmen sogar um 5,5
Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Zwar warnt das Ministerium davor, die Zahlen eines einzelnen Monats überzubewerten. Zugleich ist in dem Bericht aber auch
von einem „unerwartet deutlichen Rückgang“ die Rede, der „dämpfend“ auf das
Gesamtsteueraufkommen gewirkt habe.
Die Mehrwertsteuer steht für die Bundesregierung besonders im Fokus, weil sie früher als andere Steuerarten die wirtschaftliche Entwicklung nachvollzieht. Der Rückgang im Juni könnte also ein Hinweis darauf sein, dass sich die Konjunktureintrübung in Deutschland nun auch im Haushalt bemerkbar zu machen beginnt.
Auch die Einnahmen aus der Energieund der Tabaksteuer sind im ersten Halbjahr sowohl hinter den Vergleichsergebnissen von 2012 als auch den Prognosen der
Steuerschätzer zurückgeblieben. Leidtra-
gender ist in beiden Fällen allein der Bund.
Aber auch für die Länder fällt die Statistik
nicht nur positiv aus: So hat die Erbschaftsteuer mit zwei Milliarden Euro zwölf Prozent weniger eingebracht als zwischen Januar und Juni 2011. Einen erkennbaren
Grund dafür gibt es nicht, der Verdacht
liegt aber nahe, dass neue Modelle zur Umgehung der Steuer eine Rolle spielen.
Insgesamt ist die Budgetsituation des
Bundes aber unverändert von den Nachwirkungen der guten Wirtschaftsentwicklung
des letzten Jahres geprägt. So sanken die
Ausgaben in den ersten sechs Monaten gegenüber zum gleichen Vorjahreszeitraum
um 2,3 Milliarden auf 148 Milliarden Euro.
Grund waren insbesondere Rückgänge bei
den Arbeitsmarktausgaben (minus 2,4 Milliarden) und den Zinskosten (minus eine
Milliarde Euro). Im letzteren Punkt profitiert die Bundesrepublik weiterhin von der
europäischen Finanz- und Schuldenkrise:
Weil viele Anleger in deutsche Staatsanleihen flüchten, muss Schäuble sie nicht
mehr mit hohen Zinsen ködern.
Sollte die Neuverschuldung im Gesamtjahr 2012 tatsächlich spürbar geringer ausfallen, wird das vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass der Konjunkturmotor
runder läuft als befürchtet. Zwar geht das
Finanzministerium davon aus, dass die
Wirtschaft im Frühjahr im Vergleich zum
ersten Quartal weniger stark zugelegt hat.
Die Wachstumsprognose der Regierung
für das Gesamtjahr von 0,7 Prozent könnte
aber dennoch übertroffen werden. Viele
Ökonomen rechnen mit einem Zuwachs
von einem Prozent und mehr. Gut möglich
also, dass Wolfgang Schäuble auch zu diesem Jahresende wieder einmal eine frohe
Botschaft wird verkünden können.
ie Wirksamkeit einer Aktion lässt
sich daran ermessen, wie laut die
Getroffenen aufjaulen. So gesehen hat Nordrhein-Westfalen mit dem Ankauf von Daten deutscher Steuersünder
diese Woche einen Treffer gelandet.
Schweizer Bankiers und Politiker jammerten los, dass man den Eindruck bekommen konnte, die Aufdeckung von Steuerhinterziehung sei etwas ganz Widerwärtiges. Wahrscheinlich war diese Empörung
zu erwarten aus einem Land, das jahrzehntelang Geld wirklich widerwärtiger
Diktatoren annahm und sein Bankgeheimnis stets höher ansiedelte als
menschlichen Anstand. Die deutsche Öffentlichkeit kann die Schweizer Aufregung gelassen sehen.
Der Ankauf von CDs ist ein wirksames
Werkzeug, um Steuerhinterziehern auf
die Spur zu kommen. Rechtsstaatlich ist
der Erwerb von womöglich illegal beschafften Daten zwar nicht schön, doch
der Steuerbetrug allemal das schlimmere
Delikt. Nur über Druck lässt sich offenbar
die Neigung zahlreicher Deutscher bremsen, ihr Geld vor dem Finanzamt zu verstecken. Das ist die Lehre aus den jahrzehntelangen Bemühungen wechselnder Regierungen. Weder gut gemeinte Gesetze
noch Amnestien und schon gar nicht Appelle richteten viel aus. Erst seit die Hinterzieher die Aufdeckung fürchten und
ihr Fluchtland Schweiz international am
Pranger steht, bewegt sich etwas.
Nach jedem CD-Ankauf freuen sich
deutsche Steuerberater über neue Kunden, die eilige Beratung wünschen. Inzwischen streiten in manchen Familien die
Generationen, ob man sich ehrlich machen soll. Und die Schweiz schließt unter
dem Druck vor allem der USA und
Deutschlands Abkommen, die zumindest
ein Anfang sind.
Anders als manche konservativen Kommentatoren suggerieren, haben die neuen
Erfolge beim Steuereintreiben nichts mit
Sozialneid oder Klassenkampf zu tun. Es
geht um Gerechtigkeit, und die ist in diesem Fall keine Geschmacksfrage. Die Mehrheit hart arbeitender Deutscher muss ganz
einfach das Gefühl bekommen, dass sie
nicht blöd ist, wenn sie Steuern zahlt. Wie
sonst lässt sich einem Niedriglöhner erklären, dass er für wenig Geld arbeiten soll,
statt sich auf Sozialleistungen auszuruhen? Die Globalisierung fordert dem normalen Arbeitnehmer viel ab: stagnierende
Löhne, Verdichtung der Arbeit, häufigere
Jobwechsel, unsichere Arbeitsverhältnisse. Wenn die Menschen dann noch das Gefühl haben, es geht ungerecht zu, wird ihre
Zuversicht gebrochen und ihre Energie.
Wohin ein Land driftet, dessen Bürger dem
Staatswesen misstrauen und möglichst alle Steuern vorenthalten, lässt sich in Griechenland oder Italien besichtigen.
Zahlreiche deutsche Handwerker, Ärzte und Erben bunkern seit Jahren bis zu
100 Milliarden Euro Schwarzgeld in der
Schweiz – ein Schlag ins Gesicht jener, die
Steuern zahlen. Deshalb ist es höchste politische Pflicht, diese Entwicklung zu stoppen. Und deshalb zweifelt die SPD zu
Recht an dem Abkommen, das die Bundesregierung mit der Schweiz geschlossen hat. Bei den Altfällen von Steuerhinterziehern nur pauschal 20 bis 40 Prozent
des Vermögens einzubehalten, begünstigt alle, die nicht nur Zinsen hinterzogen,
sondern Schwarzgeld in die Schweiz
schafften – Einkommen, für die sie auch
keine Einkommensteuer zahlten.
Das Verschieben von
Schwarzgeld ist ein Schlag ins
Gesicht jener, die Steuern zahlen
Dass die Steuerhinterzieher anonym
bleiben sollen und ihre Familie damit die
Chance erhält, später die Erbschaftsteuer
zu umgehen, ist ein weiterer Mangel. Genau wie die unklare Behandlung von
Konstruktionen, bei denen normale Finanzprodukte etwa in Versicherungsmänteln versteckt werden, um Steuern zu sparen. Die SPD sollte hart bleiben und weitere Nachbesserungen erreichen – der Gerechtigkeit halber.
Schwarz-weiß allerdings gibt es in der
Steuerpolitik selten. Auch die SPD hat
Fehler gemacht. Mit der Abgeltungsteuer
wollte sie die Kapitalflüchtlinge bewegen,
ihr Geld nach Hause zu holen. Dabei ließ
sie sich auf einen Steuersatz ein, der mit
25 Prozent schlicht zu niedrig ist. Arbeitnehmer werden mit Lohnsteuer und Sozialabgaben stark belastet, Multimillionäre
zahlen nur ein Viertel auf die Erträge ihres Vermögens? Das passt nicht.
Die Euro-Krise wird den Deutschen einige Opfer abverlangen. Es wird höchste
Zeit, jene Vermögenden ausreichend an
den Lasten zu beteiligen, die sie am ehesten tragen können – und vom selbstzerstörerischen Boom vor der Finanzkrise
am meisten profitierten. R Seite 26
Sieg für Bedürftige
Ein Bäckermeister musste für Spenden an Tafeln Steuern zahlen – das ist nun vorbei
München – Bäckermeister Roland Ermer
freut sich total: „Das ist ein Sieg auf der
ganzen Linie.“ In Zukunft wird er nicht
mehr besteuert, wenn er altes Brot und trockenes Gebäck spendet. So zumindest hat
es das Bundesfinanzministerium am Freitag entschieden. Das ist neu. Denn bislang
werden kostenlos abgegebene Backwaren
als Sachspenden bewertet, die grundsätzlich der Umsatzsteuer unterliegen. Das gilt
auch für Spenden an die gemeinnützigen
Tafeln, die bedürftige Menschen mit Le-
HEUTE
Personalien
Stefan Wolf, ein Weggefährte
von Dirk Notheis, warnt vor
zu viel Nähe im Geschäft
22
Politik und Markt
Formel 1: Die miesen
Tricks von Bernie
Ecclestone
23
Unternehmen
Rettung naht: Josef Taus,
der Ex-Politiker, übernimmt
gut 100 Ihr-Platz-Filialen
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Geld
Gesichter der Krise: Wie ein
spanischer Hausbesetzer
Hausbesitzern hilft
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Report
Wahnsinn Immobilie:
Es wird gekauft – um fast
jeden Preis
R www.sz.de/wirtschaft
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bensmitteln versorgen. In den meisten Fällen wird dieser Umsatzsteuer-Paragraph
bei Lebensmittelspenden allerdings nicht
angewendet. Doch Bäcker Ermer hatte
Pech. Vor drei Jahren prüfte der Fiskus seine Spendenbescheinigungen von den Tafeln sehr genau und forderte ihn auf, rückwirkend Umsatzsteuer zu entrichten. Seitdem zahlt Ermer ordnungsgemäß. „Würde ich die Backwaren wegwerfen, dann
müsste ich gar nichts zahlen“, sagt er. Das
findet er absurd. Doch in den Müll kippen
wollte er die guten Lebensmittel trotzdem
nicht.
Der 48-Jährige führt den Familienbetrieb Ermer im sächsischen Bernsdorf in
dritter Generation. Er ist nicht nur Bäckermeister in Sachsen, sondern auch Präsident des Sächsischen Handwerkstages. In
dieser Funktion hat er für den Wegfall der
Steuerregel gekämpft. „Auch wenn viele
Betriebe in der Praxis gar nicht belastet
wurden, so haben wir nun doch Rechtssicherheit“, sagt er.
Auch andere Vertreter von Handwerksorganisationen, Tafeln und Politiker hatten sich für eine Neuregelung eingesetzt.
Dazu gehören der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH),
Otto Kentzler, und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker. In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es daher am Freitag:
„Die heutige Entscheidung des Bundesfinanzministeriums ist eine pragmatische
Lösung. Der Wert von gespendeten Backwaren wird auf null Euro gesetzt, wenn deren Haltbarkeit abläuft.“ Daher dürfte in
der Praxis keine Umsatzsteuer anfallen.
„Wir freuen uns, dass das Bundesfinanzministerium unseren Vorschlag aufgegriffen hat“, schreiben die Handwerks-Präsidenten weiter. „Und wir erwarten, dass
sich die Länder dem umgehend anschließen, damit eine um sich greifende Verunsicherung rasch beendet werden kann.“ Ein
Sprecher des Bundesfinanzministeriums
sagte in Berlin: „Wir setzen uns dafür ein,
dass wir zusammen mit den Bundeslän-
dern in den nächsten Wochen die Finanzämter über eine pragmatische und steuerneutrale Lösung informieren.“
Zur Verunsicherung war es zuletzt
durch den in Fachmedien bekannt gemachten Fall des sächsischen Bäckermeisters
Ermer tatsächlich gekommen. „Einige Bäckereien hatten ihre Spenden an die Tafeln
eingestellt, weil sie eine Steuernachzahlung befürchteten“, berichtet der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Tafel e. V., Gerd Häuser. Das sei problematisch, da die Tafeln auf die Spenden angewiesen seien.
Ohne uns fehlt Ihnen was.
„Das ist ökologischer und
sozialer Blödsinn“
In Deutschland gibt es laut Bundesverband derzeit mehr als 880 Tafeln, die etwa
1,5 Millionen bedürftige Menschen versorgen. Darunter sind knapp ein Drittel Kinder und Jugendliche, etwa ein Fünftel sind
Rentner. Bundesweit arbeiten 50 000 Menschen ehrenamtlich bei den Tafeln, etliche
Unternehmen unterstützen sie durch Lebensmittel- und Sachspenden. Nicht nur
Backwaren, auch Obst und Gemüse sowie
Fleisch- und Wurstwaren werden von den
Firmen abgegeben. Bei Fleisch und Wurst
sei man besonders vorsichtig, sagt Häuser.
Es müsse nachgewiesen werden, dass die
Ware auf dem Transport vom Supermarkt
zur Tafel gekühlt wurde. Auch werde keine
lose Wurst angenommen. Fleisch und
Wurst müssten vakuumverpackt sein, erklärt Häuser: „Damit man sehen kann,
wann das Verzehrdatum überschritten
ist.“ Dann nämlich werde kein Produkt
mehr verteilt, während Lebensmittel noch
verzehrt werden können, wenn die Mindesthaltbarkeit abgelaufen sei.
„Lebensmittel zu vernichten, die noch
verzehrt werden können, obwohl auch hierzulande Millionen Menschen nicht genug
zu essen haben – das ist ökologischer und
sozialer Blödsinn“, sagt Häuser. Er findet
deshalb die Entscheidung des Bundesfinanzministers „super“.
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WIRTSCHAFT
HBG
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
PERSONALIEN
BLICKPUNKT
Steve Shaiken, 65, will es noch einmal
wissen. Der Amerikaner polnischer
Abstammung war jahrelang für den
Unterhaltungskonzern Universal in
Freizeitparks in USA und Japan tätig.
Nun zieht es ihn zurück zu den Wurzeln. Shaiken wird an diesem Samstag
eine halbe Stunde südwestlich von Warschau den ersten Spatenstich für den
Freizeitpark Adventure World vollziehen. Dabei handelt es sich um das größte Freizeitparkprojekt seit langem in
Mitteleuropa. Auf insgesamt 240 Hektar sollen in Grodzisk Mazowiecki zunächst etwa 620 Millionen Euro verbaut
werden. Hinter dem Projekt steht die
Luxemburger Investmentgruppe Las
Palm. „Unser erstes Ziel ist es, das polnische Management auszubilden“, sagt
Shaiken, der eigentlich seinen Ruhestand in Kalifornien verbringen wollte.
Nun wird er mindestens bis zur Eröffnung in zwei Jahren in Warschau bleiben. Erwartet werden im ersten Jahr
drei Millionen Besucher. Zum Vergleich:
Der Europa-Park hatte 2011 mehr als
vier Millionen Gäste. DS
Der ewige
Präsident hört auf
Kim Schmitz, 38, wegen Verletzung des
Urheberrechts angeklagter Internetunternehmer, macht jetzt mit Musik Stimmung gegen die amerikanische Regierung. Am Freitag veröffentlichte der
gebürtige Kieler ein vierminütiges Musikvideo. Darin attackiert der Megaupload-Gründer US-Präsident Barack
Obama, weil dessen Regierung angeblich dem Internet den Krieg erklärt
habe. „Hollywood kontrolliert die Politik!“, ruft Schmitz ins Mikrofon. Am
Ende fordert Schmitz dazu auf, das
Video im Netz zu verbreiten. Auf sein
Urheberrecht verzichten will er nicht:
Auf der Promo-Webseite zum Song
steht ein Copyright-Hinweis. PAUK
Frank Asbeck, 52, Veteran der Solarbranche, verzichtet auf Einkommen –
solange die von ihm geleitete Solarworld AG in den roten Zahlen steckt.
„Ich werde auf mein Gehalt, meinen
Bonus und meinen Dividendenanteil so
lange verzichten, bis Solarworld wieder
Gewinne schreibt“, sagte er dem Handelsblatt. Immerhin hat der Firmengründer im Jahr 2011 rund eine halbe
Million Euro verdient; für den 28-Prozent-Anteil an Solarworld floss eine
Dividende von 2,5 Millionen Euro. Ohnehin sind die Vorstandsgehälter in
Asbecks Firma gedeckelt. Sie dürfen
offenbar nicht höher als das Zwanzigfache eines durchschnittlichen Mitarbeitergehalts sein. SZ
Joni Reicher darf sich auf ihrer Visitenkarte mit dem Titel „Head of Talents“
schmücken. Im Gegenzug muss sie
dafür sorgen, dass die wirklich Begabten nicht bei einem der ganz Großen im
Silicon Valley anklopfen, sondern bei
dem gerade mal vier Jahre alten Startup Airb’n’b. Dort kümmert sich Reicher
(FOTO: OH) nun um die Personalpolitik –
und gibt dazu nach zehn Jahren ihren
Posten bei Apple auf. Bei dem Technologiekonzern, immerhin das wertvollste
Unternehmen weltweit, hat sie sich um
die Vertriebsmannschaft gekümmert.
Bei der Internetplattform Airb’n’b, auf
der man seine Wohnung zum Tausch
anbieten kann, soll sie das internationale Team ausbauen. Damit das US-Unternehmen weiter expandieren kann und
andere Märkte nicht irgendwelchen
Nachahmern überlassen muss. VBE
Gesamtmetall-Chef Kannegiesser
übergibt an Rainer Dulger
Stürzte über Geschäfte im Freundeskreis: der damalige Investmentbanker Dirk Notheis.
FOTO: BILDFOLIO
„Keine Geschäfte mit Duzfreunden“
Stefan Wolf ist erfolgreicher Manager in der Automobilbranche und gut vernetzt in Politik und Wirtschaft.
Angesichts der EnBW-Affäre, die sein Weggefährte Dirk Notheis ausgelöst hat, warnt er vor zu viel Nähe im Geschäft
INTERVIEW: MAX HÄGLER
Nähe ist ein wesentlicher Schlüssel zu erfolgreichen Geschäften, so ist das Bild der
Wirtschaft bei vielen. Stefan Wolf glaubt
nicht daran. Der Vorstandsvorsitzende des
schwäbischen Autozulieferers ElringKlinger ist einer, der Distanz zu Geschäftspartnern fordert. Er sieht sich bestätigt
durch den Fall EnBW: Dirk Notheis dirigierte als Deutschland-Chef der Investmentbank Morgan Stanley seinen Duzfreund
und damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) zu einem teuren Deal.
Das Land Baden-Württemberg zahlte 4,7
Milliarden Euro für einen 45-Prozent-Anteil des Stromversorgers EnBW. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue – zu intim,
zu ungeprüft lief der Kauf ab.
SZ: Herr Wolf, Ihr Unternehmen hat zuletzt große Firmen übernommen. Half
dabei der Banker Dirk Notheis? Sie kennen sich ja aus der Jungen Union.
Stefan Wolf: Tatsächlich kenne ich Notheis
gut, ein sehr intelligenter Mann. Wir waren zusammen im JU-Landesvorstand. Ich
habe unter dem damaligen JU-Chef Oettinger angefangen und später zwei Jahre mit
Notheis politisch gearbeitet.
So ein Kontakt bleibt? Die Freundschaft
von Mappus und Notheis begann ja auch
in der Jungen Union.
Notheis kam geschäftlich auf mich zu, ja,
er wollte mich als Kunden gewinnen. Das
ist nicht ungewöhnlich, denn Akquisitionsprojekte sind ein elementares Geschäft für
Investmentbanken. So war ich etwa eingeladen zu einer Morgan-Stanley-Veranstaltung im noblen Schlosshotel Friedrichsruhe. Ein netter Abend mit einem interessanten Fachvortrag. Das ist alles legitim, das
ist normale Akquise. Einerseits.
Und andererseits?
Finde ich es nur fair und richtig, dass ich
mögliche Probleme in einer Zusammenarbeit klar anspreche. Etwa eine zu große persönliche Nähe.
Wer Geschäfte machen will mit ElringKlinger, sollte eher nicht per Du mit Ihnen sein?
Eine enge persönliche Beziehung erhöht
die Schwelle, ins Geschäft zu kommen.
Sie haben so etwas zu Notheis gesagt?
Ja, ich habe gesagt, dass wir bei entsprechenden Projekten eher mit anderen Banken zusammenarbeiten werden, weil wir
per Du sind, weil wir uns zu gut kennen.
Sie sind also nicht im Golfverein oder im
Rotary-Club, den klassischen Geschäftsanbahnungsinstitutionen?
Ich bin im Rotary-Club Reutlingen-Nord,
da sind sehr nette Leute. Ein Geschäft hat
sich daraus aber noch nie ergeben, und ich
fände das auch sehr schwierig. Da muss
man unterscheiden.
Stefan Wolf, 51, ist Bankkaufmann, Volljurist und
Vorstandsvorsitzender der
Elring-Klinger AG. Das
Unternehmen (149 Mio.
Euro operatives Ergebnis
bei 1 Milliarde Umsatz)
rüstet jährlich 40 Millionen Fahrzeuge mit Zylinderkopfdichtungen aus.
Das kommuniziere ich ganz offen, dann
muss sich niemand vergeblich um mich bemühen. So handle ich durchgängig.
Zum Beispiel?
Man kennt viele Leute in relevanten Positionen. Wenn einer persönlicher Freund ist,
dann muss man aufpassen. Das war bei Versicherungsmaklern so. Und auch ein
Freund von mir, der eine Malerfirma hat,
bekommt keine Bevorzugung.
Wieso diese bewusste Distanz?
Weil zu große Nähe die Hemmschwelle
senkt abzusagen. Auch mir würden wohl
Entscheidungen, vor allem negative,
schwerer fallen. Jemanden, den ich nur
vom Beruf kenne, dem kann ich eher sagen, dass er einen Auftrag nicht bekommt,
als einem Freund.
Bei dem EnBW-Deal zwischen Mappus
und Notheis ist das mit dem Du und der
Distanz schiefgelaufen?
Aus meiner Sicht ist unverständlich, was
da passiert ist. Man kann es an einem festmachen. Es ist schwierig, dass eine Investmentbank zum Kunden sagt: Horch mal, eine zweite Meinung benötigst Du aber
nicht. In einer normalen Geschäftsbeziehung würde das nicht gehen. Ich würde denen sagen: Herr des Verfahrens bin ich.
Und ich halte andere Meinungen für notwendig, um den Preis abzusichern. Aber es
gab wohl eine Hemmschwelle so zu handeln, auch wegen der großen Nähe.
Notheis hatte ja seinen Freund Mappus
per Mail dazu gedrängt, niemand anderen an Bord zu holen: „Du musst sagen,
dass du bereits vollständig beratungstechnisch abgesichert bist.“
Sie können nicht anvertraute Milliarden
ausgeben, ohne das genau zu prüfen. Ich
weiß, wovon ich spreche, ich habe bereits
Unternehmen gekauft, das ist ungeheuer
komplex. Das, was bei EnBW gelaufen ist,
das war handwerklich nicht optimal.
Wer ist verantwortlich?
Alle Beteiligten haben da ein Päckchen zu
tragen. Auch deshalb ist Mappus ja nicht
mehr gewählt worden im vergangenen
Jahr. Und Notheis ist jetzt zurückgetreten
von seinem Vorstandsposten. Jeder macht
einmal Fehler. Aber bei der Dimension ist
es angebracht, dass die Verantwortlichen
Konsequenzen ziehen.
Wer hat es angeleiert?
Ich weiß es nicht. Aber in der Stellenbeschreibung eines Investmentbankers steht
auch Eigeninitiative. Die machen Vorschläge zu Unternehmen, die man übernehmen
könnte, das erleben wir auch.
Sie selbst handeln mit Ihrem Prinzip der
Distanz entgegen dem üblichen Geschäftsgebaren: „Vitamin B“ gilt als ein
Schlüssel zu guten Geschäften.
Darüber habe ich eigentlich noch gar nicht
nachgedacht. Ich glaube, dass Aufrichtigkeit und Transparenz auf die lange Sicht
am erfolgreichsten sind: bei den Geschäftspartnern, aber auch bei den Mitarbeitern.
In der Wirtschaftswelt wird derlei überschrieben mit „gute Unternehmensführung“ und mitunter belächelt.
Das korrekte Handeln ist wichtig – vor allem weil es um fremdes Geld geht. Das ist
meine Überzeugung, und ich habe es in dieser Firma auch vorgelebt bekommen.
Sie sind also nicht Teil der „Spätzle-Connection“, dieses konservativen Klüngels
im Südwesten zwischen Wirtschaft und
Politik, der nach Meinung vieler still regierte und etwa den Bau von Stuttgart 21
durchgedrückt haben soll?
Das ist schon ein Klischee. Aber wenn Sie
so wollen: ich nicht und wir als börsennotiertes Unternehmen auch nicht. In den vergangenen Jahren hat sich da auch generell
im Land viel professionalisiert – vor allem
die Wirtschaft.
Gab es mal eine Zeit, in der Martin Kannegiesser nicht an der Spitze dieses Arbeitgeberverbandes stand? „Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser“, das war seit Jahren
ein Wortpaar, ungefähr so wie früher
„Bahnchef Mehdorn“. Zwei Monate noch,
dann ist Schluss damit. Der Verband teilte
am Freitag mit, dass Kannegiesser aufhört. Mit nunmehr 70 Jahren zieht er sich
zurück, bleibt aber Chef seines Waschstraßen-Unternehmens in Vlotho. Der Nachfolger steht bereits fest: Rainer Dulger, 48,
Vorsitzender des baden-württembergischen Landesverbands Südwestmetall,
soll am 14. September in Magdeburg gewählt werden.
Kannegiesser war seit zwölf Jahren Präsident des wichtigsten deutschen Arbeitgeberverbands, und geschätzt nicht nur
im eigenen Lager. Zu seinem 70. Geburtstag vor knapp einem Jahr kamen sämtliche Bezirksleiter der IG Metall. Rückzugsgedanken hatte er schon seit einigen Jahren, wollte aber nach Beginn der ersten
Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 dem
Verband keinen Wechsel an der Spitze zumuten. Nun aber geht es weiten Teilen der
Metall- und Elektroindustrie immer noch
glänzend, und in Dulger gibt es einen Nachfolger, der nicht bei Null anfängt. Der Tarifabschluss für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche wurde in diesem Jahr in Baden-Württemberg ausgehandelt, Dulger
war der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. „Er hat gezeigt, dass er auch unter
schwierigen Bedingungen souverän verhandeln und komplexe Themen konstruktiv lösen kann“, sagte Kannegiesser am
Freitag über ihn; zu bewältigen war immerhin eine Tarifrunde, in der es nicht nur um
Löhne, sondern auch um die Übernahme
von Azubis und die Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Leiharbeit ging. Im
Hauptberuf ist Dulger geschäftsführender
Gesellschafter der Firma Prominent in Heidelberg. Dort stellen 2300 Beschäftigte Dosierpumpen für die Chemie-, Papier- und
Getränkeindustrie sowie Wasseraufbereitungsanlagen her. Dieses Jahr wird ein Umsatz von 400 Millionen Euro erwartet.
Der Wechsel von Kannegiesser auf Dulger ist jedoch nicht die einzige Personalie,
die der Verband am Freitag verkündete. Gesamtmetall muss sich schon wieder einen
neuen Hauptgeschäftsführer suchen. Gabriele Sons, seit knapp zwei Jahren in der
Position, war bereits seit Monaten bei Thyssen-Krupp im Gespräch, im Oktober übernimmt sie das Personalressort in der Aufzugssparte des Konzerns. Bei Gesamtmetall scheidet sie bereits Ende Juli aus. Einen Nachfolger gibt es noch nicht; vorerst
übernimmt Peer-Michael Dick, der Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, den
Job. Und schließlich braucht eben dieser
Landesverband einen neuen Vorsitzenden:
Nachfolger von Dulger soll Stefan Wolf, 50,
werden, der Vorstandschef des Automobilzulieferers Elring-Klinger aus Dettlingen
an der Erms.
DETLEF ESSLINGER
Martin Kannegiesser hatte schon länger
über einen Rückzug nachgedacht. FOTO: DPA
WIRTSCHAFTSBÜCHER
1,1 Milliarden Chinesen glauben an nichts
Woran glauben die Chinesen? Unter den
1,3 Milliarden Menschen in der Volksrepublik bekennen sich angeblich mehr als
100 Millionen zu einer Religion wie dem
Buddhismus, dem Katholizismus und
anderen christlichen Kirchen oder dem
Islam. Weitere 100 Millionen geben an, sie
glauben an den Kommunismus. Fazit des
Autors Bai Yansong: Fast 1,1 Milliarden
Chinesen glauben an gar nichts.
Ob das ein Grund zur Sorge sei, fragt
Bai Yansong in seinem Buch „Sind wir
nun glücklich?“. Es ist vor zwei Jahren
erschienen, wurde in China ein Bestseller
und liegt nun in deutscher Übersetzung
vor. China auf der Suche nach sich selbst,
da landet Bai bei Macht und Geld. Beides
werde zunehmend zum Glaubensbekenntnis. Das Geld als Gottheit? „Glauben wir
alle an den Renminbi?“
Es gibt eine große Zahl Bücher, in denen westliche China-Experten dieses
Land, seine Bewohner, das politische
System erklären. Zum Teil leben sie tatsächlich seit ein paar Jahren vor Ort und
haben nicht nur bei Stippvisiten die Komfortzonen der internationalen Luxushotels verlassen, um mal kurz in das sich
rasch verändernde Leben einzutauchen.
Die Zahl der Bücher, in denen uns Chinesen ihr Land erklären und dabei aus eigener Erfahrung den Bogen zur Lebensweise in den westlichen Industrieländern
schlagen, ist da schon deutlich geringer.
Genau das aber tut Bai Yansong, 44,
der Journalist und Moderator beim staatli-
chen chinesischen Fernsehsender China
Central Television (CCTV) ist. Das ist jene
Einrichtung, die sich zu den Olympischen
Spielen in Peking 2008 dieses spektakuläre Hochhaus baute, dessen zwei angeschrägte Türme oben und unten durch
kühne Quergeschosse verbunden sind.
Das ist aber auch der Sender, der den 11.
September 2001 so vollständig ignorierte,
dass die CCTV-Journalisten offenbar noch
heute darunter leiden. Damit jedenfalls
beginnt Bai sein Buch.
Wer dessen eitle Selbstbespiegelungen
beim Lesen durchhält, den belohnt Bai
Yansong allerdings reichlich. Mit Einblicken in die Vorbereitungen der Medienmaschinerie auf Olympia 2008 etwa. Schließlich schildert der Journalist aus Peking
seine Eindrücke von diversen Reisen nach
Amerika. Spätestens bei der Schilderung
von Detroit als dem offensichtlichen
Schicksalsort des Kapitalismus erfährt
der Leser, wie ein führender Propagandist
des kommunistischen Systems tickt.
Richtig spannend sind auch eine Reihe
von Episoden aus dem Alltagsleben in
China. Wie der Fernsehmann als Jugendlicher für seine Verwandten sauberes Wasser aus dem Brunnen einer befreundeten
Familie holte und in die 30 Quadratmeter
große Wohnung trug, wo die Küche Teil
des Wohnzimmers war. Oder über seine
Mutter, die die Beine der „Zigarettenfilterhosen“ mehrfach verlängerte, damit sie
mit dem Kind wuchsen. Das waren im
Kleinen die täglichen Großtaten einfacher
Erst der Job, dann der Weltfrieden
Menschen, wie sie in den chinesischen
Medien bis heute großformatig bewundert werden. Bai verrät mit seinen Begebenheiten aus dem normalen Leben viel
über sein Land und den hier ganz alltäglichen, für saturierte Westeuropäer unvorstellbar raschen Wandel.
Es gibt ein Kapitel über Menschen, „die
mein Leben verändert haben“. Zu ihnen
zählt der Schriftsteller Huang Yongyu, der
mit über sechzig Jahren den Führerschein
machte und sozusagen prototypisch für
die Autobegeisterung einer Nation steht,
von der etliche Autohersteller leben.
Woran glaubt er selbst? Außer an den
Renminbi und an sich glaubt der Fernsehmoderator noch an anderes: Bai Yansong
setzt seine Popularität auch für eine Aufklärungskampagne des Gesundheitsministeriums ein. Als Vertreter seines Landes durfte er Ende Juni die olympische
Flamme auf ihrem Weg nach London
durch die Stadt Prestwich im Nordwesten
Englands tragen.
MICHAEL KUNTZ
Bai Yansong:
Sind wir nun glücklich?
China auf der Suche nach
sich selbst. Aus dem
Chinesischen von Karin
Betz. Riemann Verlag,
München 2012. 478 Seiten. 22,99 Euro.
Was wollen die Menschen, die derzeit auf
der Erde leben? Weltfrieden, Familie,
Liebe oder ein Mittel gegen den Krebs?
Das auch, aber vor allem wünschen sie
sich Arbeit. Das schreibt Jim Clifton, Chef
des US-Meinungsforschungsunternehmens Gallup. Für eine „World Poll“ – also
gewissermaßen eine Stimmungslage der
Menschheit auf dem gesamten Planeten –
hat sein Institut Interviews mit Tausenden Menschen in 150 Ländern geführt.
Hochgerechnet sagen dabei drei der weltweit fünf Milliarden Menschen über 15
Jahre, sie wollen einen ordentlichen Job,
der nicht nur das blanke Überleben sichert, sondern auch ein Mindestmaß an
Lebensqualität.
Tatsächlich gebe es derzeit aber nur
1,2 Milliarden solcher Vollzeitstellen in
der Welt, schreibt Clifton. Es fehlten also
weltweit Milliarden guter Jobs. Die Kriege
der kommenden 30 Jahre würden daher
nicht mit militärischer Schlagkraft um
politische Ziele geführt, sondern mit Wirtschaftskraft um Arbeitsplätze. Der Meinungsforscher ist davon überzeugt, dass
sich künftig das Wohl der Staaten daran
entscheiden wird, wie gut es ihnen gelingt, ihren Bürgern Arbeit zu geben.
Die Misere, die entsteht, wenn Staaten
an dieser Aufgabe versagen, lässt sich
derzeit in Spanien oder Griechenland gut
beobachten – oder auch in den USA, Cliftons Heimatland, wo die Regel gilt, dass
noch nie ein Präsident wiedergewählt
wurde, in dessen Amtszeit die Arbeitslo-
senquote höher als acht Prozent lag – wie
derzeit der Fall. Die USA kommen bei
Clifton ohnehin nicht gut weg: Das ganze
Land sei heute wie Detroit. Das sei einst
eine der reichsten Städte der Erde gewesen und heute dank unfähiger Führung
und wachsender Konkurrenz aus dem
Ausland ein verschuldetes Desaster. China stehe daher längst bereit, die Führung
als ökonomische Weltmacht zu übernehmen. Und das, findet Clifton, gilt es mit
aller Macht zu verhindern.
Bloß wie? Cliftons Beschreibung, was
ohne Wirtschaftswachstum geschieht und
was uns allen blühen könnte, sollte China
wirklich wie prognostiziert im Jahr 2030
die Wirtschaftsmacht Nummer eins werden, ist eindruckvoll und auch ein wenig
beängstigend. Seine Lösungsvorschläge
dagegen klingen oft ein wenig zu simpel.
So fordert Clifton, dass die Städte und
Unternehmen ihre Rolle als Brutstätten
der Innovation wiederentdecken. Schließlich floss 2009 die Hälfte aller Venture-Capital-Gelder in Amerika in nur vier Städte: New York, Palo Alto, Seattle und Sunnyvale. Warum schafft vor allem die Westküste so viel Wirtschaftskraft? Detroit
aber nicht, obwohl beide Regionen dieselbe Staatsregierung haben?
Der Unterschied liege in der vorherrschenden Kultur, meint Clifton. Die konzentriere sich im Westen des Landes aufs
Unternehmertum. Das gleiche Prinzip
müsse künftig auch die Unternehmen
leiten: Unternehmertypen fördern, Ver-
trauenskulturen wachsen lassen. Denn
nur emotional beteiligte Mitarbeiter wollen die Kunden verstehen – und nur mit
Kunden schafft man Wachstum und Jobs.
Liest man Clifton, dann könnte man
meinen, alle guten Ideen zur Rettung der
Weltwirtschaft stammten von Gallup.
Dabei fasst der Autor nur zusammen, was
man von Joseph Schumpeter, Friedrich
von Hayek und Peter Drucker längst weiß.
Verdienstvoll ist jedoch, dass er seinem
Heimatland das miserable Bildungssystem, das 30 Prozent Schulabbrecher produziert, um die Ohren haut und darauf
hinweist, dass es ohne ein bezahlbares
Gesundheitswesen keine zufriedenen
Arbeitnehmer geben kann. Dieses Mutmacherbuch ist vor allem für Amerikaner
geschrieben, ist aber auch für andere
Weltbürger interessant. Schließlich sollten sich Manager und Politiker überall
Gedanken darüber machen, was die Menschen wirklich wollen und wie ArbeitsplätBARBARA BIERACH
ze zu schaffen sind.
Jim Clifton: Der Kampf um
die Arbeitsplätze von
morgen. Übersetzung aus
dem amerikanischen
Englisch von Bärbel Knill.
Redline Verlag, München
2012. 190 Seiten. 24,90
Euro.
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
Privatisierungs-Chef tritt ab
Sympathie für Dumpingklage
Berlin – Bundesumweltminister Peter
Altmaier hat Sympathie für ein Antidumpingverfahren gegen China wegen
unlauterer Unterstützung von Solarfirmen gezeigt. Es müsse einen fairen
Wettbewerb auf dem Weltmarkt bei der
Produktion von Solarpanelen geben,
sagte der CDU-Politiker im ZDF. Um
dies zu erreichen, werde auch geprüft,
ob ein Antidumpingverfahren gegen
China eingeleitet werden könne. Dieses
Verfahren würde Altmaier unterstützen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Es läge dann aber nicht
in der Hand des Ministers, sondern der
EU-Kommission. Beantragen, vorbereiten und begründen müssen es dort
europäische Solarfirmen, die Kommission kann nach Prüfung der Beschwerde
dann Importzölle verhängen.
Neben den staatlichen Förderkürzungen macht der Solarbranche vor allem
der Preiskampf zu schaffen. Rote Zahlen und Pleiten sind in der einst boomenden Industrie an der Tagesordnung. Die Bonner Solarkonzern Solarworld hatte bereits zusammen mit amerikanischen Firmen in den USA eine
Klage gegen chinesische Billigimporte
angestrengt und einen Teilerfolg erzielt. Solarworld-Chef Frank Asbeck hat
wiederholt erklärt, die Firmen aus China schrieben zwar inzwischen auch rote
Zahlen, würden aber von der Regierung
in Peking gestützt. REUTERS
Occupy-Camp vor dem Ende
Frankfurt/Main – Das Occupy-Camp
vor der Europäischen Zentralbank in
Frankfurt steht nach etwa neun Monaten vor dem Aus. Ordnungsdezernent
Markus Frank (CDU) will nach Beschwerden über hygienische und soziale Probleme, dass das Zeltlager bis 31.
Juli abgebaut und die Grünfläche geräumt wird. Das berichtete Occupy-Aktivist Thomas nach einem Gespräch mit
dem Ordnungsdezernenten am Freitag.
Die Bewohner wollen ihre „permanente
Mahnwache gegen die Politik der Troika, ESM und Fiskalpakt“ aber nicht
aufgeben. Auf die Frage, welche Voraussetzungen sie zum Bleiben erfüllen
müssten, hätten sie keine Antwort bekommen, sagte Thomas. DPA
Zeitarbeit unter Rekordhoch
Berlin – Der Aufstieg der Zeitarbeit in
Deutschland hat sich zum Ende vorigen
Jahres nicht fortgesetzt. Die Zahl der
Leiharbeitnehmer sank im Dezember
2011 auf 871 700 in 17 700 Verleihbetrieben, wie aus der am Freitag von der
Bundesagentur für Arbeit (BA) halbjährlich veröffentlichten Statistik hervorgeht. Im August des Jahres hatte sie ein
Allzeithoch von 927 100 markiert. Im
Vergleich mit dem Dezember 2010 legte
die Zahl der Zeitarbeitnehmer allerdings um 48 000 oder sechs Prozent zu.
Nach Einschätzung der BA zeigt sich
das Muster, dass Betriebe in der Anfangsphase eines Aufschwungs steigenden Personalbedarf zunächst durch
Zeitarbeit abdecken und später dazu
übergehen, Personal fest einzustellen.
In der Politik ist die Leiharbeit umstritten. Bei Gewerkschaften hat sie einen
schlechten Ruf, weil Leiharbeiter meist
deutlich schlechter bezahlt werden als
Stammbelegschaften der Betriebe, an
die sie entliehen werden. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
hatte diese Woche angekündigt, dass
sie vorerst keine Gesetzesinitiative
plant, um die Angleichung der Löhne
anzuschieben. Zudem handelt es sich
um unsichere Beschäftigungsverhältnisse, die meist von kurzer Dauer sind. Aus
Sicht der BA erfüllt Zeitarbeit eine Brückenfunktion. REUTERS
Börsen prüfen Fusion
London/Frankfurt – Ein Medienbericht über eine Fusion der Börsen in
London (LSE) und Singapur (SGX) sorgt
für Aufruhr in der Finanzbranche. Die
Konzerne würden Gespräche über einen 9,2 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss führen, durch den der
drittgrößte Handelsplatz der Welt entstehen könnte, berichtete die britische
Zeitung Daily Telegraph. Experten sehen allerdings nur geringe Chancen,
dass der Deal tatsächlich zustande
kommt – zu viele Fusionen in der Börsenlandschaft sind in den vergangenen
Jahren am Widerstand der Politik oder
der Regulierer gescheitert. Auch SGXChef Magnus Böcker dämpfte am Freitag die Erwartungen. Er konzentriere
sich mehr auf Produkte und Dienstleistungen und weniger auf Fusionen und
Übernahmen, sagte er der Financial
Times. REUTERS
HF2
23
Trickreicher Theaterdirektor
POLITIK UND MARKT
Athen – Der Chef der griechischen Privatisierungsbehörde gibt nach Informationen aus Regierungskreisen sein Amt
auf. Kostas Mitropoulos sei zurückgetreten, sagten zwei Regierungsvertreter,
ohne Gründe zu nennen. Das hoch verschuldete Euro-Land kommt mit seinen
dringend benötigten Privatisierungen
nur im Schneckentempo voran. In diesem Jahr kann nach Angaben der Behörde lediglich der Verkauf der staatlichen
Lotterie sowie eines Gebäudes in der
Hauptstadt Athen abgeschlossen werden. Der Verkauf von Staatseigentum
war eine der zentralen Zusagen an die
internationalen Unterstützer, die das
Land mit Milliardenhilfen über Wasser
halten. REUTERS
WIRTSCHAFT
Jahrzehntelang hat Bernie Ecclestone mit List und Tücke die Rennteams gegeneinander ausgespielt und so die Formel 1 beherrscht.
Doch jetzt hat er einen regulären Arbeitsvertrag, der eine Kündigung möglich macht. Das Vetorecht gegen einen Rauswurf ist gestrichen
VON RENÉ HOFMANN UND KLAUS OTT
I
n der Formel 1 gibt es einen Klassiker,
der gerne erzählt wird, wenn die Rede
darauf kommt, wie Bernie Ecclestone
mit den beteiligten Rennställen umspringt. Die Anekdote spielt Ende der neunziger Jahre in Monaco. Jackie Stewart, der
dreimalige Weltmeister, hatte damals
selbst ein Team und fühlte sich nicht wohl
mit dem Platz, den Ecclestone ihm bei einem Rennen an einem Hafenbecken zugewiesen hatte. Zu eng, zu unrepräsentativ,
klagte Stewart. Woraufhin Ecclestone konterte, er könne Abhilfe schaffen, und der
Equipe allen Platz der Welt versprach. Den
Rest des Wochenendes mussten Stewarts
Rennfahrer, Mechaniker und Gäste in einem nahe gelegenen Parkhaus verbringen. Dort hatten sie Platz, aber kaum Licht.
Geschichten wie diese gibt es viele über
den einstigen Gebrauchtwagenhändler
Ecclestone, der in den siebziger Jahren mit
einem einfachen Mittel begonnen hatte,
sich die Macht über die Formel 1 zu sichern: indem er die Rennställe davon überzeugte, dass es lukrativer wäre, wenn er
für alle gemeinsam mit den Streckenbetreibern und den TV-Stationen die Gagen aushandele. Das war es auch. Damit der Anteil, der ihm selbst blieb, möglichst groß
war, musste Ecclestone aber stets daran gelegen sein, dass die Teams sich nicht gegen
ihn vereinten. Wie ein durchtriebener Theaterdirektor dividierte er die Protagonisten deshalb immer wieder auseinander.
Wie raffiniert er dabei agierte, zeigen nun
Aussagen und Dokumente, die sich im Verlauf des Korruptionsprozesses um Ex-Banker Gerhard Gribkowsky ansammelten.
Und wie trickreich Ecclestone dabei immer noch agiert, legt ein Investorenprospekt nahe, mit dem eine asiatische Großbank einen möglichen Börsengang der Formel-1-Gruppe in Singapur vorbereitet.
Die Geschäftsgrundlagen der Formel 1
sind im sogenannten Concorde Agreement
festgehalten. Der Vertrag regelt, wie viel
des Gewinns an die Teams ausgeschüttet
wird – und nach welchem Schlüssel dies geschieht. Das aktuelle Concorde Agreement
läuft Ende des Jahres aus. Als Laufzeit für
den Anschlussvertrag – so steht es im Investorenprospekt – sind die Jahre 2013 bis
2020 geplant. Acht Teams haben bereits zugestimmt: Ferrari, McLaren, Red Bull,
Force India, Lotus, Sauber, Toro Rosso und
Williams. Caterham, HRT und Marussia
fehlen noch. Außerdem ist ein Schwergewicht bisher außen vor: Mercedes.
Der Daimler-Konzern kann einem neuen Deal kaum zustimmen, wenn die Bedingungen stimmen, die in dem Investorenprospekt skizziert sind. Dort ist beschrieben, dass vom Gewinn künftig rund vier
Prozent mehr an die Teams ausgeschüttet
werden sollen: 63 statt 59 Prozent. Die Verteilung ist nach dem Abschneiden in der
laufenden WM gestaffelt. Allerdings gibt
Er hat die Formel 1 groß gemacht und will noch viele Jahre lang Renn-Boss bleiben: Bernie Ecclestone, 81, hier beim Rennen in Istanbul.
es zwei Boni: Die drei Teams, die 2008,
2009, 2010 und 2011 am besten abschnitten, sollen mit mindestens 100 Millionen
Dollar extra bedacht werden. Und es gibt einen „Longest Standing Team bonus“ von
mindestens 62,2 Millionen Dollar. In einem Sport, in dem der Erfolg so extrem
von Geld abhängt wie in der Formel 1, ist
das ein gewaltiger Vorteil. Als dürfte eine
Fußballmannschaft jedes Spiel mit einem
2:0-Vorsprung beginnen. Das Team, das
am längsten an der Formel 1 teilnimmt,
kommt aus Italien. Es heißt: Ferrari.
Zu einer möglichen Sonderzuwendung
äußern sich weder Formel-1-Hauptaktionär CVC noch Ferrari. Ein anderes Detail bestätigt Luca Colajanni, der Kommunikations-Chef der Ferrari-Sportabteilung: Im
März dieses Jahres wurde Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zu einem der Direktoren der Formel-1-Gruppe ernannt.
Als solcher solle er Teil der Mannschaft
sein, welche die Formel-1-Geschäfte in Zukunft führe, lässt Ferrari wissen. Laut Investorenprospekt kommt keinem anderen
Teamvertreter ein ähnliches Privileg zu.
Ferrari soll noch mehr
Einfluss bekommen.
Und einen Bonus
Teile und herrsche – mit diesem Grundsatz hat Ecclestone seine Position immer
wieder gesichert. Lange hatte er dabei
leichtes Spiel. Die meisten Teams wurden
lange von Garagisten geleitet, RennsportFanatikern, die wenig Interesse am Geschäft hatten. Mit dem Einstieg der großen
Konzerne änderte sich das. 1994 kehrte
Mercedes in die Formel 1 zurück, im Jahr
2000 BMW. Auch Honda, Toyota, Renault
und – über Jaguar – Ford waren in jener
Zeit in der Serie vertreten. Die Autohersteller bemühten sich nach Kräften, eine Allianz zu schmieden, die Ecclestone in Bedrängnis bringen konnte. Sie erreichten
auch einiges. Beispielsweise, dass die
Teams nicht nur an den Erlösen aus dem
Verkauf der TV-Rechte beteiligt wurden,
sondern an allen Einnahmequellen. Der
große Wurf aber, Ecclestones Entmachtung – der blieb aus. Inzwischen ist klar,
warum das so kam.
Verträge und Briefwechsel belegen,
dass vier kleine Teams im Mai 2001 Verabredungen trafen, die sich wie Freifahrtsscheine für Ecclestone lesen. Für sieben
Millionen Pfund oder zehn Millionen Dollar sicherten Benetton-Teamchef Flavio
Briatore, Arrows-Chef Tom Walkinshaw,
Prost-Gründer Alain Prost und Jordan-Vorsteher Eddie Jordan Ecclestone quasi zu,
100 Millionen Dollar von der Ex
Auch nach seiner Scheidung ist Ecclestone vermögend. Doch eine Strafe in der Schmiergeldaffäre könnte teuer werden
Als sich Bernie Ecclestone im März 2010
nach 25 Ehejahren von seiner Frau Slavica scheiden ließ, dauerte das nicht einmal
so lange wie eine Rennrunde in der Formel 1. Nach 58 Sekunden war die Trennung bei Gericht durch. „Respekt“,
schrieb eine Motorsport-Illustrierte. Mr.
und Mrs. Ecclestone hatten vorher schon
alles geregelt, inklusive der Finanzen. In
den Scheidungsurkunden ist festgelegt,
dass der Chef der Formel 1 von seiner ExFrau, einem ehemaligen Model, viel Geld
bekommt. Sehr viel Geld sogar. Meist zahlen die Männer die Frauen aus, bei den Ecclestones ist es umgekehrt.
Eine Rechtsanwältin aus Genf, die sich
um Slavica kümmert, erzählte der Münchner Staatsanwaltschaft einiges darüber.
Sie kenne die Zahlen nicht genau, sagte
die Juristin bei einer Zeugenvernehmung, in der es um die Schmiergeldaffäre
in der Formel 1 ging. Aber es dürften circa
100 Millionen Dollar sein, die Ecclestone
jedes Jahr von seiner Ex erhalte. Diese
Zahlungspflicht aus dem Scheidungsurteil sei allerdings zeitlich befristet.
Der Renn-Boss muss also keineswegs
darben, nachdem er seine Anteile an der
Formel 1 frühzeitig an Slavica übertragen
hatte und nun nicht mehr mit ihr verheiratet ist. 100 Millionen Dollar im Jahr, davon lässt sich gut leben. Außerdem wird
er als Renn-Boss sicher gut entlohnt. Und
im Rahmen eines Bonus-Programms für
das Management haben ihn die Aktionäre
der Formel 1 wieder als Mitgesellschafter
in die Vermarktungsgesellschaft des Motorsport-Spektakels aufgenommen. 5,3
Prozent; ein kleiner Anteil nur, der aber
ein großes Vermögen darstellt.
Der Wert der Formel 1 wird von Banken
auf bis zu 13 Milliarden Dollar beziffert,
und da könnten fünf Prozent gut 500 Millionen Dollar bringen. Der Brite ist ohne-
hin nicht für einen ausschweifenden Lebensstil bekannt, der teuer käme. Sein
deutscher Anwalt Sven Thomas hat in einem Schreiben an die Münchner Staatsanwaltschaft notiert, die persönlichen Ausgaben seines Mandanten lägen deutlich
unter dem laufenden Einkommen.
Die Münchner Justiz interessiert sich
aus zwei Gründen für Ecclestones Finanzen. Zum einen will die Staatsanwaltschaft den Renn-Chef wegen Bestechung
seines einstigen Geschäftspartners Gerhard Gribkowsky anklagen. Der Brite
streitet den Vorwurf ab, aber im Falle einer Verurteilung oder eines Strafbefehls
könnte eine hohe Geldbuße fällig sein.
Zum anderen behauptet Ecclestone, er sei
Mitte vergangenen Jahrzehnts von Gribkowsky erpresst worden. Der Banker habe angedeutet, er könne Bernie und seiner Familie viel Ärger beim Fiskus machen. Ecclestone hatte in den neunziger
Jahren seine Formel-1-Anteile vor einer
Herzoperation an Slavica abgetreten, und
die brachte das Vermögen in eine Art Stiftung (Trust) mit Namen Bambino ein. Im
Falle von Ecclestones Tod wäre keine Erbschaftssteuer angefallen. Diese Konstruktion funktioniert freilich nur, solange der
Brite nichts mit dem Trust zu tun hat. Das
sei so, beteuert der Formel-1-Chef. Gribkowsky habe aber dunkle Andeutungen
gemacht, die alleine schon hätten den Fiskus aufscheuchen können.
Der Fiskus prüfte Bambino ohnehin
und bescheinigte Ecclestone erst im April
2008, dass alles in Ordnung sei. Die Ausschüttungen aus dem Trust kommen Slavica und den Töchtern zugute. Und das
Vermögen von Mrs. Ecclestone, das auf
dem Trust beruht, ist die Grundlage für
die im Scheidungsurteil festgelegten Zahlungen an Mr. Ecclestone. Alles ganz legal. Und absolut genial.
KLAUS OTT
FOTO: FRED DUFOUR/AFP
sich nicht gegen ihn zu stellen. Kein Wunder, dass die Konzerne da gegen Windmühlen kämpften. Und es gab noch eine Schwierigkeit: die Unübersichtlichkeit des von
Ecclestone geknüpften Firmengeflechts.
BMW-Motorsport-Jurist Jürgen Reul
berichtete als Zeuge im Gribkowsky-Prozess, seine Firma habe vergeblich versucht, für Transparenz zu sorgen. Zwischen der Formel-1-Dachgesellschaft und
der Formel-1-Holding hätten damals Dutzende sogenannter Offshore-Firmen aus
Ländern wie Panama und den Jungfraueninseln gestanden. Die große Sorge von
BMW sei gewesen, dass über diese Firmen
ein großer Teil des Gewinns abgeschöpft
werde. Auch der frühere Daimler-Vorstand
Jürgen Hubbert zeichnete als Zeuge ein
eher düsteres Bild. Ecclestone habe den
Teams wiederholt Zusagen gemacht, man
habe sich die Hand gegeben, doch dann seien diese Zusagen nicht eingehalten worden. 2005 schied Hubbert aus. Sein Plan, eine eigene Rennserie zu gründen und gegen
Ecclestone zu positionieren, war da gescheitert – vor allem, weil Ferrari die Hersteller-Allianz verlassen hatte und sich
überraschend doch wieder auf Ecclestones
Seite geschlagen hatte.
Ecclestone, Ferrari, Machtkämpfe, undurchsichtige Geldflüsse – das sind die
Konstanten der Formel 1. Doch es gibt auch
immer wieder neue Einflussgrößen. 2005
stieg CVC ein. Die Investmentgesellschaft,
die 45 Milliarden Dollar verwaltet, erwarb
die Mehrheit an dem Unternehmen, das
die Formel 1 vermarktet. Den Deal fädelte
für CVC der Schotte Donald Mackenzie ein.
Er erkannte, wie wichtig Ecclestone für
das Geschäft ist. Ohne ihn sei die Formel 1
mehr oder weniger wertlos, schilderte Mackenzie der Münchner Staatsanwaltschaft.
Weil er so mächtig und so schwer zu kontrollieren sei, stelle Ecclestone aber auch
ein Risiko dar. Aus diesem Grund habe
CVC einiges grundlegend geändert. Inzwischen gebe es für den Geschäftsführer
Ecclestone sogar einen echten Arbeitsvertrag, mit Rechten und Pflichten. Und mit einer Klausel, die eine Kündigung ermögliche. Zuvor habe ein Vetorecht der BambinoHolding dies stets verhindert. Hinter Bambino stehen Ecclestones Ex-Ehefrau Slavica und die beiden gemeinsamen Töchter.
Umstrittene Kürzungsorgie
Die Bundesagentur für Arbeit spart bei den Förderprogrammen für Arbeitslose. Ist das gut oder schlecht? Alles eine Frage der Perspektive
Berlin – Die Gewerkschaften sprechen
von einer „Kürzungsorgie“, Sozialverbände von einem „Kahlschlagprogramm“.
Seit Anfang 2011 muss die Bundesagentur
für Arbeit (BA) bei ihren Förderprogrammen für Arbeitslose sparen wie noch nie.
Nun, nach eineinhalb Jahren, zeigt sich: Zumindest für die Arbeitslosenzahlen hat das
milliardenschwere Sparprogramm dramatische Folgen.
Jeder Arbeitslose, der in einem Förderoder Qualifizierungsprogramm steckt,
wird in der offiziellen Statistik nicht mitgezählt. Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der
Bundesagentur für Arbeit, rechnet deshalb vor: „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es
250 000 Menschen weniger in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Wären wir
hier noch auf dem Niveau von 2011, wäre
die Zahl der Arbeitslosen noch einmal um
eine Viertelmillion Menschen geringer.“
Statt gut 2,8 Millionen würden in der Statistik also nur 2,55 Millionen auftauchen.
Trotzdem gibt Alt die Devise aus: alles halb
so schlimm.
Zuerst zückte Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU) den Rotstift.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der
Leyen nickte die Streichungen in ihrem
Etat ab, die BA führt sie aus. Ins Hartz-IVSystem fließt deshalb deutlich weniger
Steuergeld: 2010 hatte die Arbeitsagentur
noch 6,6 Milliarden Euro für sogenannte
Eingliederungsleistungen zur Verfügung.
2011 waren es bereits 20 Prozent weniger
mit 5,3 Milliarden. 2012 steckten in diesem
Topf nur noch 4,4 Milliarden Euro.
Seitdem wird in den Jobcentern und Arbeitsagenturen mit dem Geld geknausert.
Im Juni 2012 profitierten nach Angaben
der Nürnberger Behörde 963 000 Personen von einer geförderten Maßnahme –
das sind etwa ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Beispiel Existenzgründer: Im Juni kassierten 75 000 arbeitslose Menschen
einen Zuschuss, um sich selbständig zu machen. Ein Jahr zuvor waren es noch weit
mehr als 100 000. Auch bei den Ein-EuroJobs, Lohnkosten-Zuschüssen für schwer
Vermittelbare oder etwa bei den Weiterbildungsprogrammen ist die Zahl der Teilnehmer stark zurückgegangen.
Ministerin von der Leyen hat das Sparprogramm stets verteidigt: „Wenn die Ar-
Besucherin in der Arbeitsagentur in Dresden: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt, nun
wird weniger gefördert. FOTO: RIETSCHEL/DAPD
beitslosigkeit so rapide sinkt, muss man
auch die Mittel für die Arbeitsmarktpolitik
kürzen“, sagt sie. Außerdem sei es richtig,
die „künstlichen Jobs in der öffentlichen
geförderten Beschäftigung zurückzufahren“. Denn dies helfe nicht, die Menschen
in den ersten, staatlich nicht geförderten
Arbeitsmarkt zurückzubringen. Ähnlich
sieht es BA-Vorstandsmitglied Alt: „Bei der
guten Arbeitsmarktlage sind Arbeitsgelegenheiten auf dem zweiten Arbeitsmarkt
nicht das erste Mittel der Wahl“, sagt er.
Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, kritisiert von
der Leyens Sparkurs dagegen scharf: „Die
Mittelkürzungen stehen in keinem Verhältnis zum Rückgang der Arbeitslosigkeit. So
können aus Arbeitslosen keine Fachkräfte
werden“, sagt die Bundestagsabgeordnete. Die Koalition spare bei den Schwächsten und trage so nicht dazu bei, den zunehmenden Fachkräftemangel zu beheben.
Die Bundesagentur warnt jedoch davor,
den Rückgang der Förderzahlen überzubewerten: Da es weniger Arbeitslose gebe
und weniger Ausgaben aus dem Jahr 2011
im neuen Jahr weitergeführt werden müss-
ten, sei 2012 für neue Förderfälle sogar
mehr Geld vorhanden. „Wir haben insgesamt weniger Mittel bekommen, können
aber mehr Geld in die Menschen investieren“, sagt BA-Manager Alt. Auch ließen
sich selbst ohne Zusatz-Ausgaben Langzeitarbeitslose jetzt besser am Arbeitsmarkt unterbringen. „Die Unternehmen
sind heute deutlich kompromissbereiter.“
Wie schwer es nach wie vor ist, als HartzIV-Empfänger zurück ins richtige Arbeitsleben zu finden, zeigt allerdings eine andere Zahl aus Nürnberg: Von den 1,5 Millionen Langzeitarbeitslosen, die im vergangenen Jahr aus der Statistik verschwanden,
fanden lediglich 15 Prozent einen richtigen
Job. Alle anderen waren vorübergehend
krank oder arbeitsunfähig, gingen in Rente oder bildeten sich zum Beispiel weiter.
Grünen-Politikerin Pothmer ist deshalb
überzeugt: „Viel zu viele Langzeitarbeitslose landen im Abseits statt in Arbeit.“ Eine
Sprecherin der BA hält entgegen: „Jeder
Langzeitarbeitslose, der den Sprung auf
den Arbeitsmarkt schafft, ist ein Erfolg.
Die Quote von 15 Prozent ist gar nicht so
schlecht.“
THOMAS ÖCHSNER
24
WIRTSCHAFT
50 Virenjäger aus Bonn
UNTERNEHMEN
Zalando verdreifacht Umsatz
Berlin – Der Online-Händler Zalando
hat im vergangenen Jahr seinen Nettoumsatz mehr als verdreifacht. 510 Millionen Euro nahm das Unternehmen 2011
ein, teilte die Firma mit. 2010 waren es
nach Angaben Geschäftsführer noch
150 Millionen Euro gewesen. 50 Prozent
des Umsatzes werden demnach inzwischen außerhalb des Schuhverkaufs
erzielt. Zudem werde mehr als die Hälfte der Erlöse im Ausland erwirtschaftet.
Was weitere Geschäftskennzahlen betrifft, schweigen die Geschäftsführer
allerdings. So ist nicht bekannt, ob das
2008 gegründete Unternehmen, das
rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt,
mittlerweile einen Gewinn erwirtschaftet. DAPD
Scanias Gewinn bricht ein
Stockholm/München – Wegen der
anhaltenden Schwäche im europäischen Lastwagengeschäft ist beim
schwedischen Lkw-Bauer Scania der
Gewinn überraschend stark eingebrochen. Das operative Ergebnis ging im
zweiten Quartal auf 1,9 Milliarden Kronen zurück, das sind umgerechnet rund
227 Millionen Euro. Gegenüber dem
Vorjahreszeitraum belief sich das Minus auf 42 Prozent. Geringere Stückzahlen und niedrigere Auslastung hätten
das Ergebnis nach unten gezogen, sagte
Vorstandschef Leif Östling. Scania ist
eine Tochterfirma von VW. In Europa
verkaufen die Schweden den Großteil
ihrer Fahrzeuge. REUTERS
Xerox verkauft weniger Drucker
Norwalk – Der US-Druckerhersteller
Xerox hat nach einem schwachen zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Wegen anhaltend
dürftiger Nachfrage in der Techniksparte erwartet das Unternehmen nun weniger Gewinn. Das nach wie vor trübe
konjunkturelle Umfeld habe den Umsatz mit Kopierern und Druckern belastet, insbesondere in Europa . Im zweiten Quartal war der Umsatz im Jahresvergleich um ein Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar zurückgegangen. Beim Gewinn blieben mit 309 Millionen Dollar
drei Prozent weniger übrig. DPA
GE spürt Schwäche in Europa
Boston – Der Siemens -Konkurrent
General Electric (GE) hat im Frühjahr
dank eines starken Geschäfts seiner
Energiesparte in den USA die Schwäche
des europäischen Marktes ausgeglichen. Der Umsatz lag mit 36,5 Milliarden Dollar etwa im Rahmen der Erwartungen. Der Nettogewinn fiel allerdings
um 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar,
wie der Industriekonzern mitteilte.
Experten gehen davon aus, dass sich
das Geschäft internationaler Industriekonzerne wie GE, Siemens und Honeywell derzeit eher zyklisch verlangsamt
als den Beginn eines echten Abschwungs anzuzeigen. REUTERS
Stuxnet, Flame, Mahdi: Schädliche Computerprogramme und Hacker werden zu einer immer größeren Bedrohung.
Die Deutsche Telekom und die Münchner Sicherheitskonferenz wollen nun mit Konzernchefs eine Allianz gegen die Angreifer schaffen
VON BJÖRN FINKE
München – Alles vernetzt und digital –
das ist die Zukunft, glaubt man Telekomund Internetkonzernen: Die Heizung wird
über das Handy gesteuert, der Stromzähler erklärt der Waschmaschine, wann sie
loswaschen soll, und die Menschen haben
alle Daten im Internet gespeichert, die sie
in Beruf und Freizeit brauchen. Unschön
wäre es aber, wenn sich Hacker Zugang zu
den Informationen verschafften. Oder
wenn ein Computervirus das intelligente
Stromnetz lahmlegte. Um sich über solche
Gefahren auszutauschen, veranstalten die
Münchner Sicherheitskonferenz und die
Deutsche Telekom im September in der
Zentrale des Bonner Unternehmens erstmals eine anderthalbtägige Tagung. „Cyber-Security Summit“ heißt das Treffen,
Reinhard Clemens, der an
diesem Sonntag 52 wird,
gehört seit Dezember
2007 zum Vorstand der
Deutschen Telekom. Der
studierte Elektrotechniker
ist für die IT-Sparte T-Systems zuständig, die 2011
etwa 9,2 Milliarden Euro
erlöste. FOTO: DPA
eingeladen sind um die 50 Vorstandschefs
und Politiker. Die sollen da nicht nur plaudern, sondern sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemeinsame Abwehrstrategien gegen Internetkriminelle überlegen.
Wie nötig das ist, zeigen die Angriffe auf
Computersysteme der vergangenen Monate: Viren wie Flame, Stuxnet und Mahdi
spähten massenhaft Rechner aus oder beschädigten Anlagen. Hacker saugten Kundendaten auf der Internetplattform von Sonys Spielekonsole Playstation ab, und das
Hackerkollektiv Anonymous knackte ausgerechnet die Rechner einer US-Sicherheitsfirma. „Dabei sind die bekannt gewordenen Fälle bloß die Spitze des Eisbergs“,
sagte Telekom-Vorstand Reinhard Clemens, der die IT-Sparte T-Systems leitet,
der Süddeutschen Zeitung.
Attacken aus dem Netz waren auch Thema bei der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz im Februar. Auf dieser Tagung diskutieren Politiker und Militärs einmal im Jahr über Krisenherde. Der Ableger
in Bonn im September richtet sich dagegen an Spitzenmanager. „Das wird keine
Veranstaltung von IT-Experten für IT-Experten“, sagt Clemens. „Wir wollen mit Vorstandschefs Angriffsszenarien durchspielen und in Deutschland ein Netzwerk von
Entscheidern zu dem Thema schaffen.“
Gegen Kriminelle und Terroristen im
Cyberspace gerüstet zu sein, ist für die Telekom besonders wichtig. Das Dax-Unternehmen verliert im alten Kerngeschäft mit
Festnetz- und Handygesprächen beständig an Umsatz und sucht sein Heil deswegen in der schönen neuen Internetwelt. Da
Sommercamp des Chaos Computer Clubs 2011 im brandenburgischen Finowfurt: Sicherheit im Internet wird ein immer wichtigeres Thema.
geht es um Online-Anzeigenportale wie Immobilienscout, um Lösungen für das vernetzte Haus, das vernetzte Gesundheitswesen oder für intelligente Stromnetze sowie
um Cloud-Dienste. Hierbei speichern Menschen und Unternehmen Daten und Software, die sie brauchen, nicht länger auf der
heimischen Festplatte ab. Stattdessen lagern diese Dateien auf Servern von T-Systems oder Wettbewerbern, und der Kunde
kann per Internet von überall her auf sie zugreifen. Diese Angebote beruhen aber auf
zwei wichtigen Voraussetzungen: dass der
Nutzer keine Angst vor Datendieben haben muss und dass das Internet störungsfrei funktioniert. „Fehlt Kunden das Vertrauen, werden sich diese Märkte nicht entwickeln“, sagt Clemens.
Umso besorgniserregender sind die
jüngsten Entwicklungen. „Die Komplexität der Viren nimmt dramatisch zu“, sagt
der Manager. „Das ist eine ganz andere
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Qualität als noch vor fünf Jahren.“ Die
Zunft der Virenprogrammierer habe sich
extrem professionalisiert. „Sie können heute maßgeschneiderte Viren bestellen, die
gezielt Informationen von den Rechnern
des Konkurrenten beschaffen“, berichtet
Clemens. „Wird der Virus innerhalb einer
Woche entdeckt, verzichten die Programmierer auf ihr Honorar.“ Kein schlechter
Kundenservice, den diese Verbrecher da
bieten.
„Wird der Virus schnell
entdeckt, verzichten die
Programmierer aufs Geld.“
Ginge es nach Clemens, sollten Betriebe
nach einer Attacke durch Hacker oder Viren schnell andere Firmen alarmieren, damit diese sich wappnen können. „In der
Vergangenheit haben Unternehmen Ha-
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on, die Hardware-Hersteller zertifiziert“,
sagt Clemens. Bauteile müssten genau geprüft werden, ob sie Datensammlern von
außen Hintertüren öffnen. „Das kann
nicht jeder Konzern für sich machen.“ Hintergrund sind Befürchtungen mancher Unternehmen und Regierungen, dass etwa
Produkte der chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei und ZTE Industriespionen
erlauben könnten, mitzulesen und mitzuhören. Die Telekom zum Beispiel verbaut
keine Teile aus China in jenen Systemen,
über die wichtige Daten für öffentliche Auftraggeber laufen. „Allerdings sind chinesische Hightech-Anbieter bei einigen Komponenten inzwischen Technologieführer“,
erklärt der Manager. „Darüber müssen wir
mit der Regierung diskutieren: Wie schaffen wir es, in diesen wichtigen Bereichen
technisch vorne zu sein?“
Es gibt also einiges zu besprechen im
September in Bonn.
Amtsgericht
München, den
102 UR II 244/11
18.07.2012
Ausschließungsbeschluss
Das Sparbuch der UniCredit Bank AG, ausgestellt für das Konto 240112582, Sparbuchberechtigter laut Eintrag: Herr Hubert
Karch, Königsberger Straße 1, 97072
Würzburg, wird für kraftlos erklärt.
WEINKELLER!!!
Verkäufe Sonstiges
ckerangriffe oft vertuschen wollen. Aber
das funktioniert nicht mehr, das kommt
raus.“ Eine gesetzliche Meldepflicht sei jedoch nicht praktikabel, glaubt er. Clemens
hofft auf die Tagung: Da sollen sich die Vorstände, Geschäftsführer und Politiker darüber austauschen, wie sie rasch und koordiniert auf Angriffe reagieren können. Und
wie sie zusammen vorsorgen können.
Dazu gehört nach Meinung von Clemens auch, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Wenn Bürger ihre Rechner nicht
vor Virenbefall schützen, können Hacker
diese für einen Angriff auf Webseiten fernsteuern. Oder über sie nervige Werbe-EMails verschicken, so wie bei dem am Donnerstag abgeschalteten Spam-Mail-Netzwerk namens Grum.
Doch die Bedrohung kommt nicht nur
aus dem Netz, manchmal lauert sie in den
Chips im eigenen Rechner: „Wir brauchen
eine von der Wirtschaft getragene Instituti-
FOTO: THEO HEIMANN/DAPD
Bekanntmachungen
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Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Amtsgericht
München, den
208r UR II 117/12
16.07.2012
Aufgebot
Die unbekannten Erben der am 22.11.2011
verstorbenen Ursula Renate Uhl, geb. Bernad, Klosterstr. 4, 83278 Traunstein haben
den Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht
eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch der HypoVereinsbank AG, ausgestellt
für das Konto 13653690. Das Sparbuch
lautet auf: Frau Ursula Renate Uhl, geb.
Bernad Klosterstr. 4, 83278 Traunstein.
Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem
17.12.2012 vor dem Amtsgericht München
anzumelden, da ansonsten die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird.
Öffentliche Vergabe nach VOB/A,
Abschnitt 1, Fassung: 2009
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DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
WIRTSCHAFT
HBG
Zwischen den Zahlen
Ein bisschen Sonne
Wiedergeburt
eines Datenträgers
Josef Taus ist ein Mann mit einer bewegten Geschichte und einer der reichsten Männer Österreichs. Nun kauft er gut 100 Ihr-Platz-Filialen
des insolventen Schlecker-Konzerns – und macht den Mitarbeitern an den betreffenden Standorten Hoffnung auf Weiterbeschäftigung
Den Datendieb muss man
sich als altmodischen Menschen vorstellen: Er sitzt in einer Schweizer Bank am Rechner, öffnet Dateien mit pikanten Konto-Informationen deutscher Steuerflüchtlinge – und brennt sie am Ende auf
eine CD. Die dient er deutschen Fahndern
an. Kommt er abends nach Hause, wird es
ihm schwerfallen, seinem Sohn zu erklären, womit er seine Millionen verdient: Daten auf CDs brennen? Nie gehört. Wie funktioniert das, Papa?
CDs sind längst nicht mehr erste Wahl
als Transportmedium. Sie sind ungefähr
so zeitgemäß wie Schallplatten, sie sind
eher etwas für Nostalgiker: USB-Sticks haben die Scheiben abgelöst. Die Sticks sind
als Datenträger handlicher, es passt mehr
drauf, es gibt sie inzwischen schon für ein
paar Euro, und sie lassen sich schneller beschreiben und wieder löschen. Trotzdem
sind die Zeitungen voll mit Schlagzeilen
über Steuer-CDs, die Fahnder in Nordrhein-Westfalen gekauft haben.
Das ist seltsam. Einem Datendieb müsste eigentlich daran gelegen sein, kleine
Speichermedien zu verwenden. Tatsächlich sind die Sticks ja derart handlich, dass
sie ein Spion sogar in Körperöffnungen verstecken könnte, wenn er eine Kontrolle befürchtet. Bei CDs möchte man sich das lieber nicht vorstellen. Überhaupt keine
Angst vor Leibesvisitationen müsste der
Datenhehler haben, würde er seine Kontolisten in die Cloud hochladen. Die Datenwolke ist derzeit das große Thema in der
Computerbranche. Geht es nach den ITFirmen, speichern Nutzer demnächst fast
nichts mehr auf der heimischen Festplatte,
auf Sticks oder CDs, sondern lagern alles
auf fremden Servern, auf die sie online von
überall her zugreifen können. Wer E-MailPostfächer oder Fotoalben im Internet hat,
kennt das schon. Die Schweizer Datendiebe aber brennen ihre Schätze weiter schön
altmodisch auf CDs. Vielleicht haben sie
Angst, dass ihnen die gestohlenen Listen
im Netz geklaut werden. Man weiß ja nie.
Doch vielleicht ist die Sache mit den CDs
auch nur ein Missverständnis. Die Fahnder sind sehr zugeknöpft, wenn es um ihre
Ankäufe geht. Wie genau die Datenträger
aussehen, darüber können Journalisten
oft nur spekulieren. Und die Schlagzeile
„Behörde kauft Steuer-CD“ klingt gefälliger als „Behörde kauft Steuer-USB-Stick“
oder „Behörde lädt Steuerdaten aus der
Wolke“. Es kommt ja ohnehin nicht auf die
Form, sondern auf den Inhalt an. Es sind
die inneren Werte, die zählen – auch bei
Kontodaten, verborgen hinter dem silberBJÖRN FINKE
nen Schein einer CD.
Heineken plant Zukauf
für 3,3 Milliarden Euro
Singapur – Der niederländische Bierbrauer Heineken plant weitere Zukäufe. Für umgerechnet etwa 4,1 Milliarden US-Dollar
(3,3 Milliarden Euro) will der Konzern weitere Anteile an dem Bierbrauer Asia Pacific
Breweries (APB) übernehmen. Heineken reagierte damit auf ein überraschendes Übernahmeangebot für den Hersteller der Marke „Tiger-Beer“, das Firmen um den thailändischen Milliardär Charoen Sirivadhanabhakdi abgegeben hatten. Das thailändische Konglomerat hatte vor wenigen Tagen 3,8 Milliarden Dollar für die APB-Anteile geboten. Heineken hält bereits 42 Prozent an APB. Die Niederländer wollen nun
den 40-Prozent-Anteil ihres langjährigen
Partners Fraser & Neave übernehmen und
bieten dafür rund 40 Dollar pro Aktie. Zusammen mit der geplanten Übernahme
weiterer Aktien von anderen APB-Anteilseignern könnte Heineken insgesamt 6 Milliarden Dollar zahlen.
Der mögliche Übernahmekampf um
APB kommt in einer Konsolidierungsphase in der Bierindustrie. Ende Juni hatte der
weltgrößte Braukonzern Anheuser-Busch
Inbev, zu dem die Marken Beck’s und Stella Artois gehören, angekündigt, für rund
20 Milliarden Dollar die mexikanische Grupo Modelo mit ihrer Biermarke Corona
DPA
komplett übernehmen zu wollen.
US-Ministerium wirft
T-Mobile Lügen vor
München – Wollen sich Unternehmen in
den USA richtig unbeliebt machen, brauchen sie bloß Jobs von dort ins Ausland zu
verlagern. Der Arbeitsmarkt bereitet den
Amerikanern weiterhin Sorgen, da kommen solche Nachrichten schlecht an. Die
Deutsche Telekom hatte im März bekannt
gegeben, sieben von 24 Call-Centern der
Tochter T-Mobile USA zu schließen, da der
Anbieter unter Kundenschwund leidet
und sparen muss. 1900 Beschäftigte verloren ihre Stellen. Ins Ausland verlagert würden diese Arbeitsplätze aber nicht, das sei
nicht der Grund für die Kürzungen, hieß
es. Doch das US-Arbeitsministerium sieht
das ein wenig anders. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, stellte das
Ministerium nun in einer Entscheidung
fest, dass die Firma im Ausland vergleichbare Call-Center-Dienstleistungen eingekauft habe. Die US-Branchengewerkschaft CWA hatte die Untersuchung angestoßen. Das Verhältnis zwischen Konzern
und CWA ist ohnehin schlecht; die Gewerkschaft wirft T-Mobile vor, ihre Arbeit rüde
zu behindern. Für die Entlassenen ist der
Beschluss eine frohe Botschaft, denn sie
profitieren jetzt von besonderer finanzieller Unterstützung der Regierung. T-Mobile USA erklärte, die Firma könne diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
BFI
25
VON ANGELIKA SLAVIK
München - In Wien ist Josef Taus aus zwei
Gründen ein sehr bekannter Mann. Der eine Grund liegt in der Vergangenheit: Josef
Taus hat mal eine der spektakulärsten Niederlagen einstecken müssen, die jemals im
österreichischen Fernsehen live übertragen worden sind. 1975 war das, Taus war
frisch gewählter Vorsitzender der konservativen ÖVP und forderte den amtierenden Bundeskanzler Bruno Kreisky von der
SPÖ heraus – in einem Fernsehduell. Aber
der medienaffine Kreisky kämpfte mit allen Mitteln, er fuhr Taus über den Mund
wie einem dummen Schuljungen, er verdrehte seine Aussagen; wenn der Herausforderer sprach, raschelte er ständig mit
seinen Papieren – und brachte den rhetorisch ohnehin unterlegenen Wirtschaftspolitiker Taus schließlich vollkommen aus
dem Konzept.
Bei der nachfolgenden Wahl holte die
SPÖ erneut die absolute Mehrheit der Stimmen. Taus gegen Kreisky, das ist in Österreich noch heute ein Synonym für die ultimative Niederlage.
Damit muss Josef Taus nun schon fast
40 Jahre leben, aber immerhin ist es ihm
seither gelungen, wenigstens noch aus einem anderen Grund berühmt zu werden.
Taus, 79, ist einer der reichsten Männer
des Landes – und einer der umtriebigsten
Investoren. Kein großer Deal geht in Wien
über die Bühne ohne das Gerücht, dass
„der alte Taus“ da seine Finger drin haben
könnte. In einer Vielzahl der Fälle stimmt
das auch.
Dieser Fernseh-Auftritt ist in
Österreich noch heute Synonym
für die ultimative Niederlage
Nun mischt Taus auch bei der Abwicklung der Schlecker-Insolvenz mit: Mit seiner MTH-Gruppe übernimmt Taus rund
100 Filialen der Schlecker-Tochter Ihr
Platz. Der Vertrag sollte noch am Freitag
unterzeichnet werden.
Taus will die ehemaligen Drogeriestandorte zu Filialen seiner Discount-Kette Mäc
Geiz machen. Man werde auch „ein paar
Drogerieartikel“ anbieten, sagt Taus, der
Fokus im Sortiment liege aber auf günstigen Artikeln aus dem Bereich „Büro, Papier, Schule und Haushalt“.
Insgesamt arbeiten rund 4000 Menschen bei Ihr Platz, einem Teil von ihnen
macht Taus nun Hoffnung auf Weiterbeschäftigung: „Wir versuchen natürlich, die
Leute zu übernehmen, so weit es irgendwie geht“, sagt Taus der SZ. Nachsatz: „Das
machen wir immer so.“
Tatsächlich hat Taus einschlägige Erfahrung: 2002 übernahm er die insolvente österreichische Buch- und Schreibwarenket-
Der „Sonnenkönig“ war für ihn unbezwingbar: der junge Josef Taus, links, mit Österreichs Kanzler Bruno Kreisky, etwa 1975.
te Libro, später kaufte er noch den Büroartikel-Discounter Pagro, beide gelten heute
als profitabel. Mit der Mäc Geiz-Kette will
er nun kräftig expandieren. „Da ist das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, sagt Taus.
Ursprünglich sollte Ihr Platz an den
branchenfremden Münchner Finanzinvestor Dubag gehen. Doch die Gläubiger, vor
allem der Kreditversicherer Euler Hermes,
monierten die mangelnde Branchenerfahrung und die unklare Finanzierung und legten sich quer. Nun kamen Taus und die Drogeriekette Rossmann zum Zug. Rossmann
hatte bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben, 104 der insgesamt 490 Ihr Platz-Fi-
lialen zu übernehmen. Der fränkische Textildiscounter NKD wird ebenfalls als Interessent gehandelt. Man rechne mit einem
Verkauf von weiteren rund 100 Filialen in
der nächsten Woche, hieß es. Auch dm,
Marktführer in der Branche, hat sich bereits neun Filialen gesichert und gilt als
Kandidat für weitere Zukäufe.
Doch auch der umtriebige Josef Taus
hat noch nicht genug: Er bestätigte sein Interesse an einem Teil der Filialen von Schlecker in Österreich. Schlecker Österreich ist
noch zahlungsfähig, ebenso wie die spanische Tochter des Konzerns. Dennoch komme eine Gesamtübernahme nicht in Frage,
sagt Taus. „Die haben bei uns 900 Filialen,
das ist einfach zu viel.“ Er habe SchleckerInsolvenzverwalter Arndt Geiwitz aber ein
konkretes Angebot zur Übernahme eines
Teils der Standorte gemacht. „Und jetzt
warten wir eben darauf, was die Herren Insolvenzverwalter entscheiden“, sagt Taus.
Bislang gebe es noch keine konkreten Verhandlungen, auch wenn aus Geiwitz’ Umfeld verlautete, dass man eine rasche Entscheidung suche. Er, Taus, sehe die Angelegenheit entspannt: „Wenn es so kommt, ist
es schön und wenn nicht, dann auch.“
Die zweite Karriere des Josef Taus dauert nun schon fast ein Viertel Jahrhundert
an: 1989 wurde er Unternehmer, zwei Jahre später zog er sich endgültig von allen po-
FOTO: NORA SCHUSTER/PICTURE-ALLIANCE
litischen Ämtern zurück. Der Makel des
verunglückten Fernseh-Duells gegen den
später von seinen Landsleuten zum „Sonnenkönig“ stilisierten Kreisky sollte dennoch haften bleiben. Noch heute wird er
ständig darauf angesprochen, an der Universität werden Ausschnitte gezeigt – wissenschaftlich betrachtet markiert die Niederlage des Josef Taus einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung der österreichischen Mediendemokratie.
Wie lebt man mit der ständigen Präsenz
einer Schmach? Gelassen, offenbar. Taus
sagt: „Man macht einfach einen Schritt
nach dem anderen und dann schaut man,
was passiert.“
Weggeklickt
Immer unterwegs
Im Kampf um die Herrschaft im Internet kapituliert Microsoft vor Google
Viele haben kein festes Büro mehr. Das freut Anbieter wie Regus
München – Eine Bilanz, das liegt in der Natur der Sache, ist ein Blick in die Vergangenheit. Und dennoch lässt sich in den Berichten, die die Konzerne alle drei Monaten vorlegen, zumindest erahnen, wie die Zukunft
aussehen wird. Wenn es gut gelaufen ist in
der Vergangenheit, dann sind die Unternehmen zumeist bemüht, dieses zu betonen – und die Details zu verschweigen, die
Zweifel an der schönen Momentaufnahme
wecken könnten. Wenn es schlecht gelaufen ist, tun die Firmen genau das Gegenteil.
So wie die beiden Technologiekonzerne
Google und Microsoft. Beide legten am
Donnerstag, als die Börsen in den USA bereits geschlossen hatten, ihre Quartalszahlen vor: Der Softwarekonzern Microsoft
vermeldete einen Verlust von 492 Millionen Dollar, der Suchmaschinenbetreiber
Google einen Gewinn von 2,8 Milliarden
Dollar. Daraus lässt sich klar ablesen, wer
im Netz die Nase vorn hat. Kein anderes Unternehmen verdient so viel Geld mit Werbung im Internet wie Google. Es sei ein
„starkes Quartal“ gewesen, ließ Konzernchef Larry Page wissen. Schriftlich, denn
noch immer muss der kränkelnde Manager seine Stimme schonen.
Smartphones, das ist das große Versprechen des Konzerns aus Redmond. Windows und die darauf basierenden Computerprogrammen steuern mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz bei.
Google hat seine Software längst auf diesen mobilen Geräten untergebracht. Doch
viel verdient der Internetkonzern damit
noch nicht. Der Handy-Hersteller Motorola, dessen Übernahme Google im vergangenen Sommer überraschend verkündet hatte, muss viel in neue Smartphones stecken
und kann dafür angesichts der starken
Konkurrenz beim Kunden nicht allzu viel
verlangen. Operativ verlor Google bei der
neuen Tochter 233 Millionen Dollar. Der
Konzern kann das verkraften. Nicht nur
weil die Werbeeinnahmen weiter steigen,
sondern auch, weil das Unternehmen 43
Milliarden Dollar an Barreserven hat. Die
hatte der Konzern für die 12,5 Milliarden
Dollar teure Übernahme von Motorola anzapfen müssen. Google hat diese Kosten
nicht gescheut, denn das Unternehmen
muss sein wichtiges Werbegeschäft in jene
Zeit retten, in der immer mehr Leute mit ihrem Smartphone statt am heimischen
Computer ins Netz gehen. Eine Ahnung davon, wie viel für den Internetkonzern auf
dem Spiel steht, hat Google im vergangenen Quartal schon bekommen: Die bezahlten Klicks legten um 42 Prozent zu, wobei
allerdings die Einnahmen pro Klick um 16
Prozent sanken. Das liegt daran, dass immer mehr Menschen mit dem Smartphone
im Netz surfen. Auf den kleinen Bildschirmen der Handys aber sind die AnzeigenVARINIA BERNAU
preise niedriger.
Der Internetkonzern hat seine
Software auf Handys gebracht,
verdient aber nicht daran
Ausgerechnet Microsoft hatte sich angeschickt, Google diese Führungsrolle streitig zu machen. Fünf Jahre ist das her. Damals verleibte sich der Softwarekonzern
die Online-Werbefirma aQuantive ein. Für
6,3 Milliarden Dollar. Es war die bis dahin
teuerste Übernahme für Microsoft. Gebracht hat sie nichts. Microsofts Suchmaschine Bing sollte Google Kunden abwerben und ihnen, kombiniert mit dem Wissen von aQuantive, Platz für lukrative Anzeigen bieten. Das war der Plan. Doch Google hatte schon zuvor den aQuantive-Konkurrenten DoubleClick erworben. Nun
sieht sich Microsoft zu einer Abschreibung
gezwungen: 6,2 Milliarden Dollar umfasst
die Wertberichtigung. Und diese beschert
dem Konzern nun den ersten Quartalsverlust seit dem Börsengang im Jahr 1986.
Konzernchef Steve Ballmer aber richtete seinen Blick nach vorn: „Wir nähern uns
im Eiltempo der Saison mit den aufregendsten Produktvorstellungen in der Geschichte von Microsoft“, frohlockte er am
Donnerstag. Windows 8, ein Betriebssystem nicht mehr nur für Computer, sondern
auch für die boomenden Tablets und
Microsofts Tablet-Computer Surface.
FOTO: GETTY IMAGES
Träger Koloss
Nein, schlecht läuft das Geschäft für Microsoft
nicht. Das lässt die aktuelle Bilanz nicht erkennen. Wohl aber zeigt sie, wie schwer sich ein erfolgsverwöhnter Konzern mit dem Wandel tut:
Erstmals seit dem Börsengang 1986 verbucht
Microsoft einen Verlust. Der Konzern schreibt
fast den gesamten Kaufpreis ab, den er vor fünf
Jahren für einen Spezialisten für Online-Werbung hingelegt hat. Mit dessen Know-how wollte Microsoft das Internet erobern. Vergebens.
Damit gesteht der Konzern nun sein Scheitern ein. Die milliardenschwere Wette, sie ist
verloren. Microsoft kapituliert vor Internetfirmen wie etwa Google, bei denen das meiste
Geld für Anzeigen im Internet landet. Und es
zeigt sich, dass sich manches, das für den unter-
nehmerischen Erfolg unerlässlich ist, nicht mit
einem riesigen Batzen Geld kaufen lässt: Kreativität, Mut und Schnelligkeit. Darauf versteht
sich ein Start-up, nicht aber ein träger Koloss
wie Microsoft. Der verdient noch immer Millionen mit Windows und Office. Genauso wie vor
30 Jahren, als eine graue Kiste auf dem Schreibtisch der Inbegriff des Fortschritts war.
Inzwischen allerdings wirkt der PC wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Smartphones und
Tablets kommen ganz ohne Microsoft aus. Gute Software bieten längst auch andere, oft sogar umsonst. Noch hat Microsoft genug Geld,
um sich dem Wandel zu stellen. Weitere Patzer
darf sich der Konzern dabei aber nicht mehr leisten.
VARINIA BERNAU
Düsseldorf – Der moderne gläserne Büroturm heißt Hafenspitze, ist auf drei Seiten
von Wasser umgeben, und wenn das Wetter gut ist, kann man aus den oberen Stockwerken hinübersehen – auf den Landtag,
den Schlossturm in der Altstadt, bis zur
Arena der Fußballer von Fortuna Düsseldorf am anderen Ende der Stadt. Eine
Adresse für alle, die den Trubel der City
nicht brauchen, aber dennoch bei Terminen schnell im Zentrum sein möchten.
Michael Barth, 57, ist hier so etwas wie
der Hausherr. Wenn er durch die Räume
der Hafenspitze führt, schwingt immer
auch ein wenig der Verkäufer mit: Sein Arbeitgeber Regus, der weltweit größte Anbieter von kurzfristig mietbaren Büros,
Konferenzräumen und Videokonferenzstudios, vermarktet die Räumlichkeiten in der
fünften und sechsten Etage des Glasturms. Ob nur für ein paar Stunden oder
mehrere Jahre, ob Einzelbüro oder Konferenzraum, Regus bietet es an. Solche Businesscenter, von denen Regus bundesweit
40 betreibt, sind derzeit gefragt wie nie.
„Es gibt eine neue Generation von Mitarbeitern, die flexibel sein will und sich gegen ein traditionelles festes Büro wehrt“,
sagt Barth, der die Geschäfte von Regus in
Deutschland seit mehr als zehn Jahren verantwortet. Zudem benötigen nach seiner
Beobachtung immer mehr Mitarbeiter im
Außendienst schnell und einfach verfügbare Arbeitsplätze. In einer Umfrage hat Regus herausgefunden, dass drei Viertel der
Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, Arbeitsort
und Arbeitszeit flexibel zu wählen.
Das ist eine neue Perspektive für die in
Luxemburg beheimatete Unternehmensgruppe, die zwar schon seit 20 Jahren in
Deutschland tätig ist, aber in dieser Zeit
mehr Tiefen als Höhen erlebte. Nach dem
Zusammenbruch der New Economy zu Beginn des Jahrtausends hatte der Bürovermieter ein Dutzend Standorte aufgeben
müssen. 2005 war Barth zufolge das erste
Jahr, in dem das Unternehmen einen –
nicht bezifferten – Überschuss erwirtschaftete. Und jetzt das: In den nächsten Monaten sollen mindestens drei neue BusinessCenter eröffnet werden. Und bis 2015 soll
sich das Netz auf 80 bis 100 Standorte verdoppeln. Dabei denkt Regus auch an Zukäufe. Neben neuen Standorten in Großstädten wie München, Düsseldorf, Hamburg und Köln sieht Regus inzwischen
auch Chancen in mittelgroßen Städten wie
Wiesbaden, Hannover oder Bonn.
Auf längere Sicht kann sich Barth auch
Businesscenter in Bahnhöfen oder Autobahnraststätten vorstellen. In Frankreich,
Italien und den Niederlanden ist Regus vor
kurzem Partnerschaften mit Betreibern
von Bahnstrecken und Tankstellen eingegangen und treibt die Pläne für Büros auf
Zeit an Verkehrsknotenpunkten mit hohem Tempo voran. „Deutschland ist noch
nicht so weit. Aber das wird sich ändern“,
prognostiziert Barth. Er beobachtet eine
Aufbruchstimmung im Markt. Ständig gebe es neue Mitbewerber, die meist jedoch
nur über ein lokales oder allenfalls regionales Netz von Büros verfügten.
Regus sieht sich nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit als Nummer
eins. Das Unternehmen betreibt in 90 Ländern und 550 Städten mehr als 1100 Businesscenter – meist mit einer Größe von
1500 bis 2000 Quadratmetern. Große
Standorte wie in München können auch
mehr als 6000 Quadratmeter umfassen.
Dabei ist Regus nicht Eigentümer der Flächen, sondern ebenfalls Mieter.
Regus geriet mit in den
Abwärtsstrudel, als die
Finanzbranche Stellen strich
Die mehr als 23 000 Kunden des Bürovermarkters in Deutschland kommen aus
verschiedenen Branchen: Rechtsanwälte,
Unternehmensberater, Werbe- und Computerfachleute, Finanzdienstleister oder
auch Firmengründer. „Ein solcher Mix
mindert das Risiko, wenn es in einer Branche einmal nicht so gut läuft und Kunden
ausbleiben“, sagt Barth. Er spricht aus Erfahrung. Vor einigen Jahren hatte Regus
überproportional viele Kunden aus der Finanzbranche – und geriet mit in den Abwärtsstrudel, als diese Branche kriselte
und Stellen strich.
Früher galt das Geschäft, das Regus betreibt als sehr verlässliches Konjunkturbarometer. Denn Businesscenter waren immer dann stark gefragt, wenn die Wirtschaft brummte. Dann benötigten viele Firmen aus dem Stand voll ausgestatteten Büroraum. In der Flaute ging es dann aber oft
ebenso schnell bergab. Das sei heute anders, sagt Barth. Wenn die Konjunktur einbreche, spüre Regus das nicht mehr unmittelbar: „Im Gegenteil. Gerade dann suchen
viele Firmen Büro-Lösungen, bei denen sie
keine langfristigen Verpflichtungen eingehen. “ Noch ist der Kostendruck für viele
Unternehmen offensichtlich nicht so groß,
dass sie an den Raumkosten sparen. Barth
zufolge nutzen die meisten Firmen ihre Büroflächen nur zur Hälfte, weil ständig Mitarbeiter krank, im Urlaub oder auf Dienstreisen seien.
STEFAN WEBER
26
GELD
HF2
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Ein Hausbesetzer hilft Hausbesitzern
FINANZEN
EZB lehnt Griechen-Bonds ab
Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) will ab kommenden Mittwoch keine Staatsanleihen Griechenlands mehr als Sicherheiten bei ihren
Refinanzierungsgeschäften akzeptieren. Über die Wiederzulassung der Papiere werde erst nach dem nächsten
Bericht der Troika über den Stand der
Reformen in dem Euro-Land entschieden. Bis dahin könne die griechische
Notenbank den Refinanzierungsbedarf
der Institute des Landes über die bestehende Notfallkreditlinie bestreiten,
hieß es weiter. Um die Maßnahme abzufedern, ließ die EZB zusätzliche Kreditforderungen griechischer Banken als
Sicherheiten zu, ebenso erweiterte sie
den entsprechenden Sicherheitenrahmen für Zypern, Portugal und Italien.
Gründe für die Aktion nannte die Notenbank zunächst nicht. REUTERS
Wer in Spanien seinen Kredit schuldig bleibt, fliegt viel schneller aus der Wohnung als Immobilieneigentümer in Deutschland.
Ganze Familien sitzen auf der Straße. Die Hoffnung Hunderttausender ist der Politrebell Vicente Pérez
VON SEBASTIAN SCHOEPP
Madrid – Sie können den Kredit für ihre
Wohnung oder ihr Häuschen nicht mehr
bezahlen. Und dann müssen sie ausziehen.
Sechsköpfige Familien landen in Spanien
auf der Straße. Pferchen sich in EinzimmerWohnungen, die sie irgendwie ergattern.
Es sei denn, Vicente Pérez kann ihnen helfen. Ausgerechnet Vicente Pérez, der einst
dem Diktator Francisco Franco die Stirn
bot und später Häuser besetzte.
GESICHTER
DER KRISE
Klamme Banken in Österreich
Wien – Österreichs Staatsbanken könnten im schlimmsten Fall weitere Milliarden an Staatshilfe benötigen. Die frühere BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe
Adria habe einen Kapitalbedarf über
weitere zwei – und im schlimmsten Fall
– fünf Milliarden Euro, berichtete das
Wochenmagazin „Format“. Das gehe
aus einem Bericht an die EU-Kommission und ein Schreiben des Hypo-Managements an das Bundeskanzleramt hervor. Die Bad Bank des ebenfalls verstaatlichten Gemeindefinanzierers Kommunalkredit, die KA Finanz, benötige eine
weitere halbe Milliarde Euro hieß es in
dem Blatt. REUTERS
IVG bringt Reit an die Börse
München – Der Immobilienkonzern
IVG bringt einen seiner Fonds als sogenannten Reit an die Börse. Das sei ein
Schritt zu Vervollständigung des Angebots indirekter Immobilienanlagen,
sagte IVG-Chef Wolfgang Schäfers.
Reits, kurz für Real Estate Investment
Trusts, unterscheiden sich von anderen
Immobilienfonds vor allem durch die
verringerte Steuerlast. Für diese Begünstigung müssen hohe Eigenkapitalvorgaben erfüllt werden, der Großteil
der Gewinne muss als Dividende ausgeschüttet werden. In Deutschland konnten sich Reits bislang kaum durchsetzen. Bekanntester Anbieter ist Alstria
aus Hamburg. Der Fonds, den IVG nun
an die Börse bringt, verwaltet 32 Immobilien etwa in Berlin, Hamburg und
München im Gesamtwert von zuletzt
1,4 Milliarden Euro. Die Aktie des IVGKonzerns legte nach Bekanntwerden
der Pläne sechs Prozent zu. AS
DI
MI
Festgeld
Telefontarife Tagesgeld
DO
SA
FR
Ratenkredite
Sparbriefe/Festgeld
5000 Euro Anlagesumme
Zinssatz in Prozent
Ertrag**
3 und 5 Jahre LZ*
in Euro
Deniz-Bank1
3,40
3,80
527,54
Amsterdam-Trade-Bk. 3,30
3,55
511,51
Santander Direkt Bank 3,25
4,00
503,51
Oyak Anker Bank
3,20
3,20
501,69
CreditPlus Bank
3,16
3,76
489,13
Vakifbank1
3,13
3,51
484,35
1
Von-Essen-Bankges.
3,10
3,75
479,56
Credit-Europe-Bank1
3,00
3,75
463,64
AKF Bank1
3,00
3,60
463,64
Schlechtester Anbieter 0,30
0,65
45,13
*Laufzeit, Angaben in Prozent, **Laufzeit 3 Jahre
1) Einlagensicherung: 100 000 Euro pro Person
Ohne Neukunden-Offerten
Angaben ohne Gewähr, Stand: 20.07.2012; Quelle: biallo.de
Täglich aktualisierte Tarife: www.sueddeutsche.de/sparmeister
Geschichten aus dem
Euro-Drama, Teil 2
in Spanien mehr und mehr gehört. Pérez
fühlt sich in seinem Lebensentwurf bestätigt. Der 52-Jährige begann mit 15, sich politisch zu engagieren, also noch zu Zeiten
des Diktators Franco. Er ist sozusagen ein
Veteran des Widerstandes. Er war mal
Hausbesetzer. Die gibt es in Spanien anders als in Deutschland bis heute. In der
Krise werden wieder mehr Häuser besetzt.
Pérez handelte damals in den 80er Jahren
einen Vertrag aus, inzwischen ist sein
Wohnverhältnis legalisiert – und vor allem
bezahlbar. Er fühlt sich in seinen früheren
Warnungen vor einer Systemkrise bestätigt, triumphiert aber nicht. Während der
Boomjahre sei Spanien eben eingeschlafen
und nun ziemlich abrupt aufgewacht.
Seit zwei Jahren ist Europa im Würgegriff
der Euro-Krise. Die Turbulenzen der Währungsunion breiten sich über den ganzen
Kontinent aus. Wie dies das Leben der
Menschen verändert, schildern SZ-Autoren in den nächsten Wochen in zahlreichen Porträts. Griechische Computerexperten ziehen nach Deutschland, irische
Wohnungsbesitzer bleiben die Raten
schuldig. Sie gehören genauso zum neuen
Europa wie Unternehmer, die mitten im
Chaos Chancen sehen, spanische Designer, die sich auf einmal als Schuhputzer
durchschlagen – und italienische Steuereintreiber, denen nach dem Leben getrachtet wird. Fortsetzung folgt.
Es gibt in diesen Tagen in Spanien wenige Einrichtungen, die Konjunktur haben.
Eine davon ist auf jeden Fall Vicente Pérez’
Plattform gegen Zwangsräumungen. Eine
Million Spanier drohen ihre Wohnung zu
verlieren, weil sie die Kreditraten nicht
mehr bezahlen können, sagt Pérez. Die spanischen Banken sind wesentlich radikaler
als deutsche Geldhäuser. Allein in Madrid
kommen deshalb jede Woche mehrere hundert Menschen zum Büro der Plattform. Zu
Pérez.
Dann versammeln sich die Aktivisten
vor der Wohnung oder der betreffenden
Bank hat und versuchen, sie zum Einlenken zu bewegen. Schon fünfzig Ableger der
Plattform sind in verschiedenen Städten
entstanden. Sie formierte sich mit der Bewegung 15 M, die am 15. Mai 2011 an der Puerta del Sol in Madrid bei den ersten Massendemonstrationen gegen die Sparprogramme der Regierung zusammenfand.
15 M – auch „die Empörten“ genannt –
wurde zum Vorbild für die weltweite Occupy-Bewegung. Den Indignados wird oft vorgeworfen, ein diffuser Haufen ohne Konzept zu sein. Doch wenn man dieser Tage
wissen will, was die Spanier denken, die
sich nicht mit den Sparzwängen aus Brüssel und Berlin abfinden wollen, muss man
mit Leuten von 15 M sprechen. Die regierende Volkspartei hat kein anderes Konzept, als Sparbefehle auszuführen. Und die
Sozialisten schweigen schuldbewusst, weil
die Misere in ihrer Regierungszeit begann.
Die Parteien bieten vielen Menschen keine Orientierung mehr, sagt Pérez. „Trotzdem wollen wir keine politische Vertretung sein.“ Der Soziologe ist in der Partei
der Vereinten Linken aktiv, aber das spiele
bei 15M keine Rolle. Entscheidend sei die
praktische Arbeit. In der Tat sind Verbände
Noch haben die Spanier
zu viel zu verlieren, um
Krawall zu machen. Noch
Leerstehende Neubauten im spanischen Sesena: Käufer lassen sich derzeit nur schwer finden. Eine Million Spanier drohen ihre
Wohnung zu verlieren. Vicente Pérez (kleines Bild) hilft Ihnen, sich zu wehren.
FOTOS: ANGEL NAVARRETE/BLOOMBERG, PRIVAT
wie die Plattform derzeit die einzigen, die
politisch die Opfer der Krise repräsentieren.
In Pérez’ Büro bei der großen Stierkampfarena im Nordosten der Stadt gibt
es dicke Ordner mit Schicksalen. Viele Immigranten sind dabei, Bolivianer, Ecuadorianer. Sie kamen mit großen Hoffnungen
nach Spanien, fanden Arbeit als Altenpfleger oder Putzfrauen, verdienten mit zwei,
drei Jobs 1500 Euro im Monat – und bekamen von Banken Wohnungskäufe aufgeschwatzt. Nach Zahlen der Steuerbehörden sind 63 Prozent der arbeitenden Spanier so genannte Mileuristas, also Leute, die
mit um die 1000 Euro im Monat auskommen müssen. Künftig wird es noch sein,
denn Spanien soll ja seine Lohnkosten senken, um konkurrenzfähig zu werden.
Ist jemand, der mit so wenig Gehalt eine
Wohnung für 200 000 Euro kauft, nicht irgendwie selber schuld? Vicente Pérez
weist das zurück. Mit der, ob das Land über
seine Verhältnisse gelebt habe, kann er
nichts anfangen. Viele Schuldner seien kleine Leute, die sich für den höchst nachvollziehbaren Wunsch nach einer Wohnung
verschuldet hätten, weil ihnen die Banken
die Kredite förmlich nachgeworfen hätten.
Und einen Mietmarkt gebe es in Spanien ja
praktisch nicht. Wie die Rechnung je aufgehen sollte? – „Im blinden Glauben an die
ständige Wertsteigerung.“ Schuld sind für
Pérez deshalb die Banken, die Immobilien-
haie und die Regierungen, die nicht rechtzeitig eingeschritten seien. Andererseits
sagt auch Pérez: Welcher Politiker hätte
sich schon getraut, die Immobilienblase
platzen zu lassen, als sie gerade voll aufgepumpt war?
Die Schuldfrage findet Pérez aber sowieso irrelevant. Die Menschen können die
Kredite niemals zurückzahlen, sagt er, mit
dieser Situation müsse man leben. Um
Massenobdachlosigkeit zu verhindern, fordert Pérez, dass der Staat die Banken
zwingt, die von ihnen beschlagnahmten
und häufig leerstehenden Wohnungen billig zu vermieten. Restschulden müssten
mit der Übergabe der Wohnung erlöschen.
Solche politischen Forderungen werden
Unter den Regierungen Aznar und Zapatero habe Spanien die Richtung verloren,
meint Pérez. „Es hieß, wir würden zur
Champions League gehören, Frankreich
überholen und solche Sachen.“ Der neue
Ministerpräsident Rajoy habe dann gedacht, er könne eine konservative Allianz
schmieden mit Merkel, aber Merkel pfeife
auf Rajoy. Jetzt suche er plötzlich Hilfe bei
Frankreich „diese erratische Politik steigert nicht eben die Glaubwürdigkeit“.
„In diesem Land ist es derzeit schwer,
Optimist zu sein“, sagt Pérez. Er legt diese
Reserviertheit an den Tag, auf die man als
Deutscher dieser Tage oft trifft in Spanien. „Was wollen Sie erwarten, wenn die
Nachrichten zu allen Vorschlägen stets
dasselbe verkünden: Merkel sagt nein!“
Die Kanzlerin verteidige ihre Interessen,
sagt Pérez, das sei aus ihrer Sicht verständlich. Aber eine europäische Perspektive
sei das nicht.
Das Problem Spaniens sind aus Pérez’
Sicht weniger die Ausgaben, als die ausbleibenden Einnahmen. Dafür brauche es
Wachstum, aber das sei ohne Ankurbelungsprogramme für die Wirtschaft nicht
zu haben. Pérez bezeichnet sich als Keynesianer, für einen völligen Umsturz des Systems ist er nicht – „das würden wir teuer
bezahlen“. Die griechische Situation sei
schlimmer als die spanische, „aber wir gehen in dieselbe Richtung“. Er verweist aufstreikende Lehrer und U-Bahnführer, die
marschierenden Minenarbeiter aus Asturien. Noch hätten die Spanier zu viel zu verlieren, um Krawall zu machen. Noch.
„Abkommen für Dumme“
Bußgeld mit Mengenrabatt
Die Steuereinigung mit der Schweiz bringt wenig, sagt Grünen-Europaabgeordneter Sven Giegold
Im Skandal um Zinsmanipulationen ringen die betroffenen Banken um eine Billiglösung
sind. Aber die Firmensteuern müssen da erhoben werden, wo die Gewinne erwirtschaftet werden. Derzeit verschieben Firmen Gewinne zu Töchtern im Ausland und
zahlen so teilweise gar keine Steuern.
Kommt es oder kommt es nicht? Nach dem
jüngsten Streit um den Ankauf von SteuerCDs, ist fraglich, ob sich die Schweiz und
Deutschland auf ein Steuerabkommen einigen. In Deutschland hängt das Abkommen
wegen des Widerstands der Opposition im
Bundesrat fest. In der Schweiz gibt es im
Herbst eine Volksabstimmung dazu. Sprechen sich die Schweizer dagegen aus, dürfte
es das Aus für das Abkommen sein. Man
werde nicht noch einmal erneut darüber verhandeln, machte die Regierung in Bern klar.
Schade eigentlich, denn dem deutschen Fiskus würde das Abkommen auf einen Schlag
zehn Milliarden Euro einbringen. Ein Argument, dass den Grünen-Europaabgeordneten Sven Giegold kalt lässt. Der Wirtschafts- und Finanzexperte und Mitbegründer des Netzwerks für Steuergerechtigkeit
hält die Zahl ohnehin für übertrieben.
SZ: Das Geld könnten Bund und Länder
gut brauchen. Warum sind Sie dagegen?
Giegold: Die zehn Milliarden sind doch eine Mondzahl, reines Wunschdenken.
Nicht umsonst waren die Schweizer Banken nur bereit, zwei Milliarden Franken zu
garantieren. Die wissen auch, dass das ein
Abkommen zur Besteuerung dummer
Steuerflüchtlinge ist. Wer nicht ganz
schlafmützig ist, hatte genug Zeit, sein
Geld außer Landes zu bringen.
Immerhin würde mit dem Abkommen in
der Schweiz verstecktes Geld wie in
Deutschland versteuert.
Dann wandert das Geld eben woanders
hin. Das eigentliche Problem ist doch, dass
es in Europa und auch innerhalb der EU im-
Was würde dagegen helfen?
Wir brauchen einen europäischen Steuerpakt. Wenn die Gemeinschaft immer höhere Risiken schultern muss, um den Euro zu
stabilisieren, muss auch gegen Steuerflucht und Steuerdumping vorgegangen
werden. Wenn das mit 27 nicht geht, muss
eine kleinere Gruppe vorangehen. Zudem
muss wer Geld von der Gemeinschaft erhält, nicht nur zum Sparen verpflichtet
werden, sondern auch zu Maßnahmen gegen Steuerdumping und Steuerflucht.
Grünen-Politiker Sven Giegold.
FOTO: DPA
mer noch Länder gibt, die sich systematisch Steuerflüchtlingen anbieten. Es ist
doch niemandem verständlich zu machen,
dass ein Hilfspaket nach dem anderen geschnürt wird und sogar Empfängerländer
Steuerhinterziehern dabei helfen, dem
deutschen Fiskus Geld wegzunehmen.
Welche Länder meinen Sie?
Zypern zum Beispiel, Irland, Österreich,
die Niederlande oder Luxemburg. Diese
Länder bieten Steuerflüchtlingen Asyl
oder missbrauchen ihre EU-Mitgliedschaft, um Unternehmen zu ermöglichen,
Körperschaftssteuer zu vermeiden. Ich verlange nicht, dass die Steuern überall gleich
Was würde so ein Steuerpakt regeln?
Eine Mindestbesteuerung etwa. Oder, genauso wichtig, gemeinsame Regeln zur Berechnung der Unternehmenssteuern, damit die Firmen ihre Gewinne nicht mehr
dain verschieben können, wo sie keine
Steuern zahlen. Leider bleibt die Bundesregierung bei der Bekämpfung von Steuerflucht und Steuerdumping völlig untätig.
Woran liegt das?
Mein Eindruck ist, es liegt an der FDP und
Teilen der Union. Die aktive Verfolgung
der Steuerflucht ist ihnen doch so fremd,
wie dem Kardinal Meisner der Kölner
Christopher Street Day. In der FDP-Fraktion sitzen sozusagen die Schutzheiligen der
Steuerflüchtlinge. R Seite 17
INTERVIEW: MALTE CONRADI
London – Im Skandal um Zinsmanipulationen wollen die Banken offenbar einen gemeinsamen Vergleich mit den Aufsichtsbehörden erreichen. Wie es in Londoner Finanzkreisen heißt, ist dies allerdings mit einem Bußgeld in Milliardenhöhe verbunden. Doch die Institute bauen darauf, dass
eine Gruppenlösung immer noch billiger
ist als Einzelvereinbarungen. Analysten
hatten in den vergangenen Tagen geschätzt, dass der Skandal die gesamte Branche am Ende zwischen 20 und 40 Milliarden Dollar (etwa 33 Mrd. Euro) kosten
könnte. Neben den Strafzahlungen drohen
auch Anleger-Sammelklagen, deren Kosten für mögliche Entschädigungen durch
einen Vergleich mit den Ermittlungsbehörden ohnehin nicht abgedeckt sind.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur
Reuters führen die ins Visier der Ermittler
geratenen Institute bereits seit Wochen Gespräche über einen Vergleich. Die Banken
wollten damit vermeiden, ähnlich wie die
britische Großbank Barclays isoliert bestraft und an den Pranger gestellt zu werden. Noch gebe es aber keine abschließende Übereinkunft unter den Geldhäusern.
Welche Banken an den Gesprächen beteiligt sind, blieb offen. Die Aufsichtsbehörden ermitteln gegen mehr als ein Dutzend
Häuser, darunter die Deutsche Bank, die
Schweizer UBS, Citigroup und JP Morgan.
Als erstes Institut hatte die britische Großbank Barclays in dem Skandal ein Fehlverhalten eingeräumt und sich mit Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien
auf eine Geldbuße von 290 Millionen
Pfund (360 Millionen Euro) geeinigt. In diesem Zusammenhang waren Konzernchef
Bob Diamond sowie der zuletzt für das operative Geschäft zuständige Jerry del Missier Anfang Juli zurückgetreten.
Bei dem Skandal geht es um Manipulationen insbesondere des Interbanken-Zinses Libor. Dieser wird einmal täglich in London ermittelt und zeigt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld
leihen. Er basiert auf individuellen Angaben der Großbanken und dient als Referenz für Kredite an Unternehmen, Privatpersonen und weitere Finanztransaktionen in einem Volumen von 360 Billionen
Dollar. Ähnlich wie beim Libor-Satz gibt es
auch Ermittlungen wegen Manipulationen
des europäischen Referenzzinses Euribor.
Indes sind die Aufsichtsbehörden bei ihren Ermittlungen auf ein straff organisiertes Netz von Händlern gestoßen, die für unterschiedliche Banken gearbeitet hatten.
Die Verbindungen sind nach einem Bericht
der „Financial Times“ von einem Händler
Londoner Finanzdistrikt – das Zentrum
der Manipulationen.
FOTO: BLOOMBERG
der britischen Großbank Barclays geknüpft worden. Die Gruppe hätte sich bereits vor der Finanzkrise abgesprochen,
um den europäischen Referenzzins Euribor in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Bei dem Barclays-Banker soll es sich um
den 44-jährigen Philippe Moryoussef handeln, der bis 2007 in London im Bereich
des Derivate-Handels tätig war. In einer zitierten E-Mail Moryoussefs aus dem Jahre
2006 an einen Kollegen heißt es: „Wir haben heute einige große Festsetzungen. Es
ist möglich um 13 Uhr, einen sehr niedrigen Satz (gemeint ist der Euribor, die Red.)
zu haben…“ Zu dem Zirkel soll auch jeweils
ein Händler der Deutschen Bank, des französischen Institute Credit Agricole und Societe Generale sowie der britischen HSBC
gehört haben.
Bei der Deutschen Bank hieß es indes,
der betreffende Händler sei bereits im vergangenen Jahr ebenso wie ein weiterer Kollege suspendiert worden und habe das Institut inzwischen verlassen. Die neuen Veröffentlichungen von E-Mails deuten auf individuelles Fehlverhalten von Mitarbeitern hin, die sich dadurch eventuell Vorteile bei Prämienauszahlungen erhofften.
Der zurückgetretene Barclays-Chef Diamond hatte behauptet, von diesen illegalen Machenschaften nichts gewusst zu haben. Anders verhält es sich dagegen mit
der Übermittlung des Libor-Satzes im Oktober 2008. Barclays hatte während der Finanzkrise offenbar von höchster Stelle angeordnet, geschönte Angaben über Libor
zu machen. Dies soll mögliche eigene Probleme bei der Refinanzierung kaschiert haben.
ANDREAS OLDAG
GELD
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
HBG
27
KAUFRAUSCH
SZ-Serie
Lügen – mit
Liebe gemacht
Sie wollten nur das eine: Geld. Viel Geld. Mafiaboss
Al Capone wusch seine Beute mit Waschsalons
und wurde so zum Vorbild zahlreicher Steuerhinterzieher. Der Schmugglerkönig Lai Changxing
wurde nach China ausgeliefert, nachdem er
jahrelang auf der Flucht war. Und der Drogenbaron Pablo Escobar forderte mit seiner Privatarmee
einst sogar den kolumbianischen Staat heraus.
Sie alle sind Geldräuber – die Samstagsserie
in der Süddeutschen Zeitung.
SZ-Grafik; Foto: Hipp-Foto/World Disney/Ehapa
Neulich hat die Optikerin aus der Nachbarschaft eine Schiefertafel vor den Laden gestellt. „Sonnenbrillen machen gute Laune“
war darauf zu lesen. Gute Laune, soso,
denkt man und erinnert sich an die aus
nachvollziehbaren Gründen aus der Mode
gekommenen gelben Hippiebrillen, mit
der die Welt plötzlich aussah wie ein Rapsfeld aus der Ferne – selbst wenn sich der
Brillenträger an einer Straßenkreuzung in
Bielefeld aufhielt. Ein spontan durchgeführter Praxistest mit zufällig ausgewählten Münchner Maximilianstraßen-Mannequins belegt denn auch, dass die häufigsten Nebenwirkungen des Tragens von Sonnenbrillen zwanghaftes Nasezuhochtragen oder Desinteressiertschauen sind.
Ja, mit den Versprechen ist das so eine
Sache. Wahrheit ist ja, wie jeder weiß, ein
dehnbarer Begriff. Nicht umsonst beschäftigen Großkonzerne Heerscharen von Juristen, die derart stromlinienförmige Werbeslogans kreieren, dass sie das Kunststück vollbringen, gleichzeitig alles und
nichts zu versprechen. Kleine Kostprobe?
„Mach' dir Freude auf“, „So schmeckt
Glück“, „Mit Liebe gemacht“. Damit werden, in dieser Reihenfolge, Limonade, Eis
am Stiel und Essiggurken beworben. Hätte
aber auch für Schokolade sein können. Königsberger Klopse mit Kapernsoße und
Reis. Scheiblettenkäse. Erdbeermarmel…
Ach, lassen wir das – und halten lieber fest,
dass sich das Ungefähre in der Werbung
eingenistet hat.
Da wundert es schon sehr, dass ausgerechnet ein Konzern wie Apple jüngst in
die Werbelügen-Falle tappte. Dessen Strategen haben das neue iPad für den australischen Markt mit der Bezeichnung 4G versehen, was nicht weiter tragisch wäre, wenn
der neue Mobilfunkstandard LTE (dafür
steht 4G) in Australien verfügbar gewesen
wäre. War er aber nicht – und so verurteilte
ein Gericht den Konzern zu einer Millionenstrafe.
Cellulitefreie Beine, gesundes Naschen
und Waschmittel, das nicht nur sauber
wäscht, sondern auch rein: Man muss
schon höllisch aufpassen als Verbraucher.
Wie gut, dass es das Magazin „Marktcheck“ des Südwestrundfunks gibt, das es
sich zur Aufgabe gemacht hat, der Wirtschaft ordentlich auf die Finger zu klopfen.
Neben Themen wie „Luxemburg-Urlaub:
Wie weit komme ich mit 100 Euro?“ wurde
kürzlich auch der „Axe-Effekt“ verifiziert,
doch wie zu erwarten war, zog der Duft des
Deos keine Horden paarungswilliger Frauen an – noch nicht einmal eine Horde
Fruchtfliegen.
Womit wir bei der besonders kreativen
Werbeidee einer Fertigbäckerei aus Niedersachsen wären. Dort müssen die Verantwortlichen aufgeschnappt haben, dass
sich die Vokabel „kostenlos“ im Netz extrem gut macht. Wer nach Vollkornbrot
sucht, dem zeigt Google „Lieken Urkorn Kostenlos & frisch gebacken“ an. Dann die
Enttäuschung. Auf der Internetseite wird
ein Mehrkornbrot beworben, das saftig,
aromatisch und kernig zu sein scheint,
aber eben alles andere als gratis.
Doch zurück zu den Sonnenbrillen, der
guten Laune – und der Erkenntnis, dass es
gar nicht einfach ist, eine gute Werbebotschaft zu formulieren. Vielleicht bezieht
die Optikerin die Inschrift auf ihrer Tafel ja
auf die eigene Stimmung. Denn bei diesen
Preisen dürfte die sich nach dem Kassensturz enorm verbessert haben. Dafür muss
sie sich keine Freude aufmachen – und
auch kein Gurkenglas.
TOBIAS DORFER
Panzerknacker
Musterstadt Entenhausen
Seit Jahrzehnten versuchen die Panzerknacker das Unmögliche: Onkel Dagoberts Vermögen aus dem Geldspeicher zu entwenden.
Sie werden daran immer scheitern. Weil sie leider dämlich sind. Und weil es eben so läuft im Kapitalismus
VON WILLI WINKLER
E
s ist ein oft übersehenes Naturgesetz, dass einem Manne, der über
sehr viel Geld verfügt, sehr viel davon genommen werde, und zwar möglichst alles. Dieses Grundgesetz lässt den
Kapitalisten naturgemäß schlecht schlafen, denn warum sollte er sein sauer verdientes Geld wieder hergeben? Und er
muss es doch.
Die christliche Lehre hat eine andere Beschwer in die Welt gebracht, nämlich die
Lehre, dass Geld allein nicht glücklich mache. Damit war die mittelalterliche Welt
der Habenichtse leicht auf ein bessres Jenseits zu vertrösten, in dem zur Entschädigung für dies irdische Jammertal Milch,
Honig und gewaltige Kapitalströme fließen würden. In letzter Zeit sind allerdings
erhebliche Zweifel an der Bonität dieser
breit proklamierten Ausgleichszahlung
aufgekommen. Geld allein macht nicht
glücklich, nicht einmal im Jenseits, es
muss schon sehr viel Geld sein, und am besten ist es in irdischen Werten angelegt und
bereits hienieden nutzbar.
Dagobert Duck ist das beste Beispiel da-
für. Diese Disney-Figur geht auf Charles Dickens’ Ebenezer Scrooge zurück, nur dass
ihn das Mitleid mit Geringverdienern, gar
die Reue über sein hartherziges Gewinnstreben nicht einmal zu Weihnachten übermannen würde. Die wenig liebenswerte Ente ist der Chef in Entenhausen, weil sie
über sehr viel Geld verfügt. Dagoberts Vermögen ist (auch wenn er es ständig nachrechnet) unermesslich und bezifferbar nur
in aberwitzigen Trillionen.
Dagoberts Vermögen ist
bezifferbar nur in
aberwitzigen Trillionen
Die Ursprünge dieses Reichtums liegen
im Dunkeln und haben einer von Dagobert
gern erzählten Sage nach mit dem Goldrausch am Klondike zu tun. Denn ein Tugendbold ist er auch noch, der alte Geizkragen; sein Vermögen hat er selbstverständlich nicht geerbt, sondern mit eigner (Hände?) Arbeit verdient. Es ist mündelsicher in
einem Geldspeicher deponiert, den der
Herr dieses Geldhaufens von Zeit zu Zeit
aufsucht, um sich vom schieren Vorhan-
densein seines Vermögens zu überzeugen.
Geld allein macht ihn glücklich, und kein
größeres Unglück kann er sich denken als
dessen Verlust.
Das Vergnügen am Geld teilt Dagobert
Duck mit den Panzerknackern. In der Gesellschaftsordnung der Musterstadt Entenhausen rangieren sie irgendwo nebendraußen und sind doch unverzichtbar für
diese Ordnung. Wenn sie nicht im Gefängnis sind, tragen sie wenigstens Nummern,
die sie als Insassen ausweisen. All ihren
Scharfsinn, notfalls auch ihre ganze
Dummheit verwenden sie darauf, dem alten Geizhals das Geld abzuluchsen. Sie arbeiten kaum mehr mit der lowtech witzbekannter Bankräuber, sondern operieren
mit riesigen Staubsaugern, entwickeln
monströse Bohrmaschinen, bringen den
Fortschritt der Raumfahrttechnik sofort in
den Untergrund. Die wilden Kerle graben
Tunnel, sie sprengen, sie verkleiden sich
bis zur Kenntlichkeit, sie beamen, sie spiegeln, sie tricksen und täuschen in phantastischer Manier, aber am Ende scheitern sie
doch. Sie schaffen es womöglich sogar mitsamt den Duck’schen Geldsäcken bis in
den Tunnel, den sie vielleicht in einer einzi-
Die Panzerknacker sind zwar
grundsätzlich die Verlierer,
aber sie geben nicht auf
Prozess gegen
UBS-Händler verschoben
London – Die juristische Aufarbeitung des
milliardenschweren Handelsskandals bei
der Schweizer Großbank UBS verzögert
sich. Ein Londoner Gericht verschob am
Freitag den Prozess gegen den früheren
UBS-Händler Kewku Adoboli um eine Woche auf den 10. September. Der zuständige
Richter gab damit einem Antrag der Verteidigung statt, mehr Zeit für die Vorbereitung zu erhalten. Adoboli wird Betrug und
Urkundenfälschung vorgeworfen. Er soll
durch Geschäfte, zu denen er nicht berechtigt war, einen Verlust von rund 2,3 Milliarden Dollar verursacht haben. Adoboli
weist die Vorwürfe zurück und hat sich für
nicht schuldig erklärt. Adoboli wurde im
September festgenommen, nachdem die
Verluste ans Licht gekommen waren. Er
verbrachte fast neun Monate in Haft, bevor
er am 8. Juni gegen Kaution freigelassen
wurde. REUTERS
Gaspreise
steigen kräftig
München – Jedem achten Haushalt in
Deutschland steht eine saftige Erhöhung
der Gaspreise ins Haus. Gleich 37 Gasversorger haben nach Angaben des Vergleichsportals Check 24 für den Zeitraum bis Oktober Preiserhöhungen angekündigt. Im
Durchschnitt steigen die Gaskosten für einen Vier-Personen-Haushalt um sieben
Prozent oder 93 Euro im Jahr. Betroffen seien 2,5 Millionen Haushalte. „Während die
Tarife der Grundversorger kontinuierlich
anstiegen, konnten die alternativen Gasversorger ihre Tarife durch geschicktere
und flexiblere Einkaufsstrategien in jüngster Zeit wieder senken“, sagte Firmensprecherin Isabel Wendorff und riet zum Vergleichen: „Im Schnitt der 50 größten deutschen Städte liegt die Ersparnis durch einen Wechsel aus der Grundversorgung
zum günstigsten Gastarif ohne Vorauskasse bei 460 Euro im Jahr.“ DPA
gen Nacht vom Gefängnis quer unter Entenhausen durch gebohrt haben, aber der
Hüter des Goldschatzes war auf dem Quivive, leitet einen Damm durch diesen Tunnel, schwemmt sie mit dem ganzen Geld in
einen See vor die Flinten der Polizei, die
durch ein Schild am Ufer bestens informiert ist: Angeln darf hier nur der allgewaltige Herr Duck.
Sein Geldspeicher ist das Mausoleum,
das er sich bereits zu Lebzeiten gebaut hat,
ein Trump Tower hässlichster Gestalt,
aber funktional, denn er erfüllt seinen
Zweck. Hier wird gehortet, was Herr Duck
der Welt draußen entzogen hat.
Um sich davon zu überzeugen, dass sein
Reichtum auch wirklich wahr ist, springt
Dagobert regelmäßig mitten hinein in sein
Geld. Das Talerbad ist die genialste Erfindung seit der unbekannte Dichter des Nibelungenlieds den Recken Siegfried im Drachenblut baden ließ. Geld macht Dagobert
glücklich, es ist sein Jungbrunnen, sein täglicher Work-out, der manifeste Beweis,
dass er es geschafft hat.
Die Schwäche, die zumindest im Märchen noch jeden Kapitalisten auszeichnet,
der Kanthaken, an dem er zu kriegen ist,
ist beim alten Duck der materielle Besitz
des Geldes. So eindimensional das Erwerbsleben Dagoberts sonst verläuft –
Geld her, Geld her, oder ich fall’ um! –, so
tief gähnt ihn plötzlich die existenzialistische Krise an, wenn er auf seinem Brett
steht, bereit zum Sprung ins Geldbecken,
und dann ist da nichts, radikal nichts, weil
es den Panzerknackern wieder einmal gelungen ist, den Kapitalisten vorübergehend zu expropriieren.
Auch auf der Bühne hinter dem Geld her: Die Panzerknacker im Stück Berlin Alexanderplatz.
FOTO: DAVID BALTZER/ZENIT/LAIF
In Entenhausen herrschen ideale kapitalistische Verhältnisse: Die einen haben
Geld, die anderen nicht. Genau genommen
hat nur einer wirklich Geld, und das ist Onkel Dagobert. Gegen allen Augenschein ist
er zugleich ein warnendes Beispiel für jemanden, der mit Geld nicht umgehen
kann. Er nimmt es aus dem Umlauf und
hortet es, weil ihn schlimmste Glaubenszweifel befallen, wenn er es nicht ständig
in der Hand hat. Dabei muss es – eherne Regel mindestens seit der Erfindung der
Kriegsanleihen – hinaus in die Welt und
mit Gewinn unter die Leute gebracht
werden.
Der einzige Unterschied zu den schlimmen Brüdern um Opa Knack besteht darin,
dass er das Geld hat und sie nicht. So unlauter er das seine erworben hat, so wenig sauber wollen sie es ihm abluchsen. Die beiden nehmen sich nichts, jedenfalls nicht
im Erfindungsreichtum. Dagobert Ducks
Geiz wird nur von der Geldgier der Panzerknacker und leider auch von ihrer unheilbaren Dämlichkeit übertroffen, die sie unermüdlich zu neuen Taten treibt. Die Panzerknacker sind zwar grundsätzlich die
Verlierer, aber sie geben nicht auf.
Es werden noch lange lustige Abenteuer
mit 176-167, 176-176, 176-716, 176-617,
176-671, 176-761 und 176-??? erscheinen,
und doch wird das Geld letztlich im Speicher verbleiben. Liegt es vielleicht daran,
dass sie Hängertypen sind, Schlaffis, die
nur daran denken, das ersehnte Geld irgendwo im Süden unter Palmen auszugeben? Tatsächlich wäre nichts schlimmer
für sie, als einer geregelten Arbeit nachzugehen, ihr Geld tatsächlich in kleinen Scheinen und nicht durch Raub und Erpressung
zu verdienen. Ihr chronisches Scheitern beweist nicht nur, dass sie unfassbar dumm
sind, sondern es scheint auch zu beweisen,
dass sie die Gesetze des Kapitalismus nicht
verstanden haben. Nur eins, und das weiß
auch der Kunde mit dem kilometerweit
überzogenen Kontokorrentkredit, nur eins
ist noch schöner, als eine Bank zu überfallen, und das ist die Gründung einer Bank,
die ihre Kundschaft systematisch auszubeuten weiß. So viel sie auch anstellen, auf
diese naheliegende Idee kommen sie doch
nicht. Nur so könnten sie dem fetten Geldsack das Vermögen nehmen, es nämlich
verflüssigen und in Luft und andere JunkBonds auflösen.
Auch in diesem unerschütterlichen
Glauben an den guten alten Kapitalismus
gleichen sie Dagobert Duck, diesem Inbegriff des Manchester-Kapitalisten, der
sich von seinem Geld nicht trennen kann
und dem es deshalb immer wieder gewaltsam genommen werden muss.
Die Panzerknacker, und darauf läuft dieser kurz gefasste Leitfaden für den Kapitalismus hinaus, sind die für die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzordnung unerlässlichen Handlanger, der lebende (oder
jedenfalls lustige) Beweis, dass sie nach
wie vor funktioniert. Sie basiert auf zwei
Grundsätzen: (1) Wer hat, dem soll genommen werden. (2) Wer nichts hat, kann es
doch bekommen. Dass es auch gelingt, ist
die Illusion, die die Weltgeschichte am
Laufen hält.
„Morgen geht der Kurs durch die Decke“
Mit dubiosen Fax-Nachrichten versuchen Unbekannte, die Nachfrage nach Aktien hochzutreiben. Die Finanzaufsicht ermittelt
Berlin – Deutschlands bekanntestes FehlFax ging im Sommer 2003 bei einem Pizzabäcker ein. Eine Frankfurter Kanzlei, die
Michel Friedman während seiner KokainAffäre vertrat, kabelte fünf Seiten staatsanwaltschaftliche Ermittlungsergebnisse an
die falsche Nummer. Der verwirrte Pizzabäcker reichte das Fax dann an die Boulevard-Presse weiter. Die Frankfurter Juristen entschuldigten sich kleinlaut.
Auch in der Finanzwelt wird sich inzwischen häufiger verfaxt, allerdings mit Absicht. Am Mittwoch sprang morgens um
5.07 Uhr das Faxgerät einer Hamburger Familie an. „Hi Andreas, hab gerade die Pressemitteilung für morgen in die Finger bekommen – der Deal mit China steht“,
schreibt handschriftlich jemand, der sich
Sven nennt (Foto). Es folgt eine knappe
Pressenotiz in der auf Englisch berichtet
wird, dass sich ein Vertreter der in Frankfurt gelisteten Entsorgungsfirma Infinergy Energy mit einem Beamten der nordchinesischen Provinz Jilin getroffen habe.
„Morgen wird der Kurs durch die Decke gehen! Deck dich so schnell wie möglich ein“,
empfiehlt Sven deshalb seinem angeblichen Freund Andreas. Abgeschickt ist das
Fax von einer Nummer in Schweden. Zehn
Minuten bevor es in Hamburg klingelte,
spuckte das Gerät einer Giessener Inkassofirma das identische Fax aus.
Wie viele Faxe an diesem Morgen nach
Deutschland geschickt wurden, ist unklar.
Genug allerdings, dass man schon wenige
Stunden später bei der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Bescheid wusste und eine Warnung veröffentlichte. Die Deutsche Börse setzte daraufhin den Handel der Infinergy-Energy-Ak-
Es war in diesem Jahr schon
der fünfte Manipulationsversuch
tien aus. Das Management gibt sich überrascht: „Wir haben heute von der Deutschen Börse AG erfahren, dass unsere Aktien mit Hilfe von unautorisierten Faxen
beworben wurden, von denen weder unser
Unternehmen, dessen Aktionäre oder sonstige mit unsrem Unternehmen verbundene Partner Kenntnis hatten“, heißt es in einer Erklärung. „Dies stellt eine starke Beeinträchtigung unseres Unternehmens sowie dessen Image und der Interessen unserer Aktionäre dar.“
War es ein Spaßvogel oder wollte jemand ernsthaft den Kurs manipulieren
und sich bereichern? Auffällig ist, dass der
Kurs des Unternehmens binnen zwei Tagen von 1,03 Euro auf 1,36 geklettert ist.
Die Bafin ermittelt nun.
Seit Anfang des Jahres haben die Bonner Bankenaufseher schon vor fünf Manipulationsfaxen gewarnt. Im Unterschied
zu Spam-Mail wirken die angeblich fehlgeleiteten Faxe authentischer. „Es ist immer
die gleiche Masche“, sagt Bafin-Sprecherin Dominika Kula. „Es wird suggeriert,
dass sich jemand beim faxen vertippt hat.“
Meistens handelt es sich um sogenannte Penny-Stocks, Aktien, die ein paar
Cents, allenfalls wenige Euro wert sind.
Die Hemmschwelle soll für die Käufer offenbar möglichst gering sein. „Wer aufgrund solcher vermeintlichen Insiderinformation Aktien kauft, macht sich strafbar“,
warnt Kula. Ob Staatsanwälte allerdings
einzelne Spekulanten verfolgen, die aufgrund eines Faxes Aktien gekauft haben,
ist fraglich. Schließlich sind sie ja schon geschädigt, wenn der anonyme Absender seine zuvor gekauften Vorräte abstößt und
der Kurs einbricht. CHRISTOPH GIESEN
Immer die gleiche Masche: Der handschriftliche Text auf dem Fax täuscht Insiderwissen über die Aktie vor – und soll so die Empfänger überzeugen.
GELD
Anleger nehmen Gewinne mit
1 Jahr: +0,3%
Vortag: -0,9%
20.7.2012 Schluss: 10807,07
(Angaben in Punkten)
Dax 30 (* = Euro Stoxx 50 Werte)
Divi- Schluss Schluss
dende 20.07. 19.07.
Dax
Adidas
Allianz*
BASF*
Bayer*
Beiersdorf
BMW*
Commerzbank
Daimler*
Deutsche Bank*
Deutsche Börse
Deutsche Post
Dt. Telekom*
Eon*
Fres.Med.Care
Fresenius SE
Heidelb.Cement
Henkel Vz
Infineon
K+S
Linde
Lufthansa
MAN
Merck KGaA
Metro
Münchener Rück*
RWE*
SAP*
Siemens*
Thyssen-Krupp
Volkswagen Vz*
– 6630,02
1,00 59,91
4,50 79,86
2,50 58,01
1,65 58,54
0,70 55,09
2,30 58,28
–
1,21
2,20 37,53
0,75 24,65
3,30 41,17
0,70 14,65
0,70 9,09
1,00 17,04
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0,95 86,73
0,35 38,36
0,80 57,63
0,12
5,63
1,30 39,14
2,50 120,20
0,25 9,85
2,30 82,11
1,50 82,02
1,35 21,09
6,25 115,25
2,00 31,87
0,75+0,35 50,58
3,00 69,19
0,45 14,69
3,06 137,55
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60,19
81,03
58,61
59,78
55,29
59,66
1,23
38,06
25,80
42,41
14,94
9,49
17,75
58,60
87,72
38,89
57,75
5,69
39,72
122,55
9,89
83,29
82,50
21,51
116,70
33,89
51,00
70,12
15,11
139,50
Tagesveränderung
in%
-1,90
-0,47
-1,44
-1,02
-2,07
-0,36
-2,31
-1,95
-1,39
-4,48
-2,92
-1,91
-4,16
-3,97
+0,51
-1,13
-1,36
-0,21
-0,98
-1,47
-1,92
-0,42
-1,42
-0,58
-1,95
-1,24
-5,95
-0,82
-1,33
-2,78
-1,40
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
6776/6621
60,81/59,61
82,13/79,56
59,05/57,82
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1,23/1,20
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42,65/41,00
14,88/14,60
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17,73/16,96
59,16/57,98
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39,26/38,00
58,23/57,53
5,75/5,62
39,99/39,01
123/120
9,93/9,83
83,68/81,81
83,63/81,79
21,69/20,99
117/115
33,33/31,72
51,54/50,49
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15,13/14,68
141/136
7349/5072
63,16/43,95
94,88/57,47
67,98/43,66
59,78/36,82
55,29/39,35
73,76/45,04
2,82/1,15
53,04/29,16
39,50/21,40
53,91/36,13
14,94/9,13
10,84/7,71
19,50/12,88
58,60/45,41
87,72/62,88
46,35/24,57
57,75/36,90
7,88/5,08
56,57/30,40
136/96,16
14,64/8,02
102/52,51
86,55/56,82
39,41/20,22
117/79,55
37,85/21,77
54,51/34,26
93,61/63,06
32,05/11,58
149/88,54
KGV Gesamt2012 umsatz
–
16
7
10
12
28
8
4
7
5
9
12
13
12
16
16
12
16
13
12
15
20
14
11
7
8
8
16
11
15
7
Marktwert
4455723
74505
302120
281497
268191
32326
226552
47550
328155
232272
63080
98164
277148
273760
60005
58982
53119
55179
46892
55661
121758
43054
30072
41455
37847
143716
246575
288204
350996
119106
197782
–
12,53
36,36
53,28
48,41
13,88
35,08
6,76
40,01
22,91
8,03
17,71
39,28
34,10
17,67
11,19
7,19
10,27
6,12
7,49
20,55
4,51
11,58
5,30
6,83
20,67
18,35
62,10
63,25
7,56
23,40
KGV Gesamt2012 umsatz
Marktwert
MDax
Divi- Schluss Schluss
dende 20.07. 19.07.
MDax
Aareal Bank
Aurubis
Baywa vink. Na
Bilfinger Berger
Boss
Brenntag
Celesio
Continental
Deutz
Douglas
Dt. Euroshop
Dt. Wohnen
Dürr
EADS
Elring-Klinger
Fielmann
Fraport
Fuchs Petrol. Vz
Gagfah
Gea Group
Gerresheimer
Gerry Weber
Gildemeister
GSW Immobilien
Hamburger Hafen
Hannover Rück
Hochtief
Kabel Deutschland
Klöckner & Co
Krones
KUKA
Lanxess
Leoni
MTUAeroEngines
ProSiebenSat1Vz
Puma
Rational
Rheinmetall
Rhön-Klinikum
Salzgitter
SGL Carbon
Sky Deutschland
Springer
Stada Arznei
Südzucker
Symrise
TUI
Vossloh
Wacker Chemie
Wincor Nixdorf
–10807,0710902,30
– 13,36 13,71
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2,00 91,81 93,15
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–
3,43
3,47
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1,10 30,55 31,03
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1,25 46,40 47,57
1,00 45,99 45,88
0,10
8,15 8,49
0,55 22,27 22,70
0,60 40,15 40,25
0,65 34,33 34,55
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– 28,96 29,83
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2,10 48,25 48,69
– 38,00 38,90
– 51,46 51,21
–
7,02
7,27
0,60 41,20 42,36
– 18,97 19,05
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1,50 30,49 31,54
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–
2,63
2,75
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–
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2,20 53,15 54,03
1,70 28,67 28,87
Tagesveränderung
in%
-0,87
-2,55
-2,06
-0,50
-0,89
-0,21
-1,44
-0,74
-3,70
-1,18
+0,18
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-1,87
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-0,65
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-2,93
-1,97
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+0,49
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-0,78
-1,58
-2,27D
-1,84
-0,41
-0,78
-1,63
-0,71
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
10970/10767
13,66/13,28
41,71/40,70
30,37/29,78
67,97/66,38
82,26/80,90
93,48/91,70
14,26/14,03
73,62/70,39
3,50/3,34
32,99/32,52
30,80/30,33
13,70/13,29
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28,93/28,36
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22,88/22,08
40,41/40,04
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29,68/28,93
20,07/19,61
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19,09/18,67
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218/216
188/185
41,57/39,97
18,20/17,24
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35,64/34,62
2,71/2,57
38,00/37,28
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10914/7783
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15,65/9,29
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31,03/22,94
14,44/9,15
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31,17/19,81
25,20/15,15
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8,49/3,62
26,28/16,33
40,25/29,14
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15,55/8,69
29,83/20,24
28,97/19,29
48,69/29,31
58,86/36,50
51,27/33,16
19,94/7,18
57,50/33,87
19,69/12,50
63,05/32,97
42,22/21,69
64,33/42,07
19,83/11,49
274/199
193/154
63,60/30,35
22,10/13,67
53,47/29,46
47,27/29,87
3,55/1,37
39,52/24,50
27,45/14,40
28,67/19,23
25,60/16,43
6,77/3,14
89,60/63,36
140/50,94
44,26/26,58
–
7
10
13
11
18
14
11
8
6
21
19
21
12
15
14
23
18
17
25
11
16
20
9
19
15
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29
11
14
15
9
6
15
9
13
23
7
16
9
24
–
13
10
15
18
9
15
11
9
408914
3387
6883
2602
6992
8607
11857
3402
54508
2328
1548
5441
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5228
4327
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1513
8704
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2284
14001
4137
3018
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4005
1159
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9293
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1124
2486
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10146
15362
11081
4054
1059
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5245
9472
5601
4781
19515
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2560
4503
5463
–
0,80
1,83
0,98
3,07
5,75
4,73
2,40
14,09
0,41
1,29
1,58
1,97
0,98
23,65
1,37
3,05
4,26
1,63
1,84
4,09
1,26
1,58
0,74
1,19
1,37
5,82
2,93
4,63
0,70
1,30
0,64
4,64
1,00
3,26
1,91
3,28
2,12
1,59
2,46
1,77
2,46
2,05
3,71
1,52
5,25
2,97
1,27
0,97
2,77
0,95
KGV Gesamt2012 umsatz
Marktwert
TecDax
Divi- Schluss Schluss
dende 20.07. 19.07.
TecDax
Adva
Aixtron
Bechtle
Cancom IT
Carl Zeiss Med.
Dialog Semicon.
Drägerwerk Vz
Drillisch
Euromicron
Evotec
Freenet
Gigaset
Jenoptik
Kontron
Morphosys
Nordex
Pfeiffer Vac
PSI
Qiagen
QSC
Sartorius Vz
Singulus Techn.
SMA Solar Techn.
Software AG
Solarworld
Stratec Bio.
Süss MicroTec
United Internet
Wirecard
Xing
–
–
0,25
1,00
0,30
0,30
–
0,19
0,70
1,15
–
1,00
–
0,15
0,20
–
–
3,15
0,25
–
0,08
0,82
–
1,30
0,46
0,09
0,55
–
0,30
0,05+0,05
0,56
768,55 775,41
5,01
5,29
10,75 11,24
31,87 32,03
14,75 15,13
20,13 20,33
15,96 15,61
78,72 78,65
7,63
7,72
20,34 20,99
2,45
2,48
11,92 12,11
1,71
1,77
5,42
5,47
5,00 5,08
18,66 18,93
3,20 3,20
77,24 77,40
16,22 16,65
13,93 14,19
2,28
2,34
52,02 52,89
2,00 2,06
24,70 22,00
24,07 24,18
1,15
1,05
32,30 32,75
8,89
9,16
14,60 14,71
16,18 16,21
43,90 43,95
Tagesveränderung
in%
-0,88
-5,31
-4,40
-0,52
-2,54
-1,01
+2,24
+0,09
-1,23
-3,10
-1,37
-1,61
-3,12
-0,97
-1,61
-1,40
+0,06
-0,21
-2,61
-1,80
-2,56
-1,64
-2,91
+12,27
-0,48
+9,49
-1,37
-2,95
-0,71
-0,19
-0,11
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
775/767
5,30/4,99
11,24/10,67
32,50/31,63
15,39/14,72
20,37/20,11
15,96/15,41
78,87/78,08
7,74/7,57
21,00/20,31
2,49/2,42
12,11/11,85
1,80/1,71
5,50/5,40
5,08/4,90
18,90/18,45
3,26/3,15
77,54/76,77
16,65/16,22
14,20/13,92
2,37/2,27
53,52/52,02
2,08/2,00
26,14/21,95
24,37/23,80
1,20/1,07
32,85/32,00
9,10/8,85
14,65/14,22
16,28/16,06
44,30/43,60
850/626
5,59/3,08
20,03/8,37
35,10/23,48
15,13/6,74
21,11/12,97
18,74/11,01
87,15/61,37
9,60/5,00
23,00/15,93
2,93/1,72
13,34/6,97
3,60/1,29
6,22/4,30
7,56/4,45
21,50/15,89
5,33/2,65
94,85/59,67
21,45/13,66
14,27/9,25
2,91/1,67
55,70/26,46
3,63/1,72
77,12/21,39
34,54/22,03
8,32/1,05
36,18/26,74
11,23/5,57
15,09/11,01
16,21/9,97
63,00/39,88
–
17
77
10
10
22
14
12
8
8
27
11
6
11
10
81
–
15
22
14
11
15
12
10
11
10
19
18
16
27
20
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1310
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849
1248
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200
598
5889
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596
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74
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1286
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5901
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418
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2503
629
–
0,24
1,09
0,67
0,15
1,64
1,04
0,50
0,41
0,14
0,29
1,53
0,09
0,31
0,28
0,43
0,24
0,76
0,25
3,26
0,31
0,49
0,10
0,86
2,09
0,13
0,38
0,17
3,14
1,81
0,24
KGV Gesamt2012 umsatz
Marktwert
SDax
Divi- Schluss Schluss
dende 20.07. 19.07.
SDax
Air Berlin
Alstria Office
Amadeus Fire
Balda
Bauer
Bertrandt
Biotest Vz.
Catoil
Centrotec
CeWe Color
Comdirect
Constantin Med.
CTS Eventim
Delticom
DIC Asset
Dt. Beteilig.
Gesco Ind.
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
H&R
Hamborner Reit
Hawesko
Heidelb.Druck
Highlight
Hornbach Hld.
Indus Hld.
IVG Immobilien
Jungheinrich Vz
Koenig & Bauer
KWS Saat
MLP
MVV Energie
Norma Group
Patrizia Immo.
Praktiker
Prime Office REIT
SAF Holland
Schaltbau
Schuler
Sixt
SKW Stahl
Ströer
TAG Immob.
Takkt
Tipp24
Tom Tailor
VTG
Wacker Neuson
Zooplus
– 4936,66 4984,81
–
1,83
1,81
0,44 8,52 8,55
2,84 35,59 36,16
1,30 5,00 5,05
0,60 19,67 19,80
1,70 58,09 58,93
0,50 40,70 39,60
0,10
5,15
5,33
0,10 12,41 12,95
1,40 29,59 29,29
0,56
7,25
7,23
–
1,49
1,48
0,44 24,87 24,95
2,95 52,32 53,75
0,35
6,74
6,75
0,4+0,4 16,32 16,57
2,00 64,78 64,95
0,65 38,04 38,88
0,40 14,67 15,14
0,75 48,43 48,34
0,60 13,40 13,85
0,40 6,65 6,63
1,60 37,55 37,21
–
1,05
1,03
3,70
3,75
0,17 CHF
0,67 55,65 56,21
1,00 20,56 20,65
–
1,85
1,72
0,76 22,34 22,65
– 12,87 12,78
2,1+0,2 213,00 214,50
0,60
4,48
4,55
0,90 22,50 22,35
0,60 18,84 19,46
–
5,07
5,18
–
1,30
1,28
0,23
3,51
3,45
–
4,54
4,72
1,80 78,49 77,74
– 20,03 20,05
0,6+0,15 14,54 14,80
0,50 12,72 12,80
– 8,40
8,79
0,20
7,56
7,75
0,32 9,88
9,94
– 35,50 37,07
0,17 14,62 14,76
0,35 11,90 12,14
0,50 11,64 12,15
– 29,55 30,00
Tagesveränderung
in%
-0,97
+1,27
-0,34
-1,58
-0,99
-0,68
-1,43
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-3,10
+0,20
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+0,91
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-1,33
-1,00
-0,44
+7,44
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+0,74
-0,70
-1,54
+0,69
-3,19
-2,12
+2,19
+1,94
-3,87
+0,96
-0,10
-1,79
-0,59
-4,38
-2,45
-0,60
-4,22
-0,91
-1,98
-4,24
-1,50
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
4991/4937
1,88/1,81
8,61/8,46
36,29/35,22
5,05/4,99
20,03/19,46
59,10/58,04
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5,24/5,15
13,03/12,40
30,01/29,54
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1,49/1,45
25,00/24,78
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13,85/13,31
6,71/6,61
37,75/37,53
1,12/1,05
3,76/3,63
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20,75/20,56
1,85/1,76
22,61/22,04
13,05/12,70
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4,59/4,48
22,68/22,10
19,62/18,84
5,30/5,06
1,32/1,24
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78,91/77,50
20,10/20,02
14,80/14,50
12,88/12,58
8,72/8,40
7,71/7,48
9,97/9,88
36,99/35,35
14,97/14,62
12,17/11,86
12,15/11,56
30,33/29,55
5425/4133
3,05/1,48
10,54/7,64
38,55/24,05
8,46/3,03
28,83/16,04
62,13/33,11
48,95/35,60
6,50/3,65
18,70/10,61
35,00/25,78
8,86/6,38
1,78/1,20
29,49/20,11
82,51/47,95
7,50/4,90
19,52/14,01
72,49/54,20
40,30/27,57
18,55/10,87
50,40/33,79
20,04/13,17
7,73/6,10
39,10/31,90
2,13/1,01
4,35/3,04
59,69/44,35
23,72/16,95
5,11/1,27
29,90/17,80
14,99/9,50
215/131
6,86/4,25
27,97/19,50
20,37/11,65
5,18/3,06
3,33/1,10
6,23/2,80
8,84/3,18
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20,45/7,65
20,29/12,55
18,54/11,11
18,23/7,47
8,00/5,70
11,73/8,25
45,41/28,00
15,47/9,77
19,35/11,34
13,45/8,35
66,00/25,00
–
–
15
14
100
12
11
17
15
10
9
13
15
19
16
18
19
9
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16
10
27
17
–
5
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20
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15
10
18
–
9
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9
8
9
10
10
11
14
11
11
84
27697
60
1017
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240
15
422
1917
254
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160
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419
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147
5047
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164
162
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168
49
304
329
318
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1456
125
364
389
29
108
2255
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629
649
125
153
221
–
0,21
0,67
0,18
0,29
0,34
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0,21
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0,21
0,22
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1,19
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1,41
0,48
1,48
0,60
0,26
0,08
0,18
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0,35
0,73
0,65
0,28
0,24
0,25
0,82
0,18
Wechselkurse 20.07.Euro-Referenzpreis öffentl. Banken: 1,2232 Dollar
Land
Australien
Brasilien
China
Dänemark
Großbritann.
Hongkong
Japan
Kanada
Neuseeland
Norwegen
W
AUD
BRL
CNY
DKK
GBP
HKD
JPY
CAD
NZD
NOK
Sorten* Sorten* Devisen Devisen
Verk.
Ank.
Geld
Brief
1,1052
1,2499
1,1724
1,1725
2,0725
2,8575
2,4576
2,4656
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7,7536
7,7736
7,0095
7,8696
7,4392
7,4397
0,7444 0,8204
0,7789
0,7792
8,4985
10,400
9,4438
9,4469
91,370
101,34
95,577
95,617
1,1717
1,3087
1,2302
1,2312
1,3769
1,6759
1,5223
1,5233
7,0310
7,8357
7,3967
7,4048
Land
Polen
Russland
Schweden
Schweiz
Singapur
Südafrika
Tschechien
Türkei
Ungarn
USA
W
PLN
RUB
SEK
CHF
SGD
ZAR
CZK
TRY
HUF
USD
Sorten* Sorten* Devisen Devisen
Verk.
Ank.
Geld
Brief
3,8739
4,5203
4,1608
4,1633
35,157
44,743 39,008
39,015
7,9728 8,9320
8,4316
8,4396
1,1487
1,2686
1,2007
1,2010
1,4133
1,6489
1,5286
1,5294
8,6572
11,493
10,049 10,069
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25,539
25,564
2,0594
2,3725
2,2029
2,2044
251,52
331,71 286,02
286,33
1,1651
1,2869
1,2176
1,2178
Schluss
Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W
20.07. 19.07.
Hoch/Tief börse
Schluss
Funkwerk
118000
3U Holding
4SC
0,34
0,71
1,46
0,34
0,70
1,50
1,23/0,23
0,89/0,66
2,99/1,20
–
–
– 0,03
–
–
A.S. Creation
28,50
AAP Impl.
1,08
Acciona
35,81
Accor
25,23
AD Pepper
0,92
ADC Afr. Dev. Corp.
8,37
Adecco
35,44
Adler Modemärkte
5,12
ADV Vision Tech
4,26
Aegon
3,65
Aeroflot
108,51
Ageas
1,62
Agennix
1,74
Agfa Gevaert
1,24
Ahlers
9,45
Ahlers Vz
9,75
Ahold
9,80
Air France KLM
3,96
AIRE
18,30
Akamai
24,80
Aker Solutions
12,09
Akzo Nobel
43,39
Alcatel Lucent
0,93
Aleo Solar
17,78
All for One Steeb
9,02
Alphaform
1,61
Alstom
25,90
AMD
3,54
Analytik Jena
10,85
Andritz
42,16
Anglo Platinum
42,21
Anglogold Ash.
25,19
Antena 3
2,95
Archer Daniels
22,31
Ariba
36,51
Artnet
5,92
Asian Bamboo
7,52
AT & S
7,37
Atlantia
10,64
Atoss Softw.
21,80
Augusta Techn.
23,89
27,80
1,18
38,99
25,13
0,98
8,68
35,74
5,18
4,22
3,76
108,17
1,64
1,75
1,25
9,59
9,81
9,80
3,98
18,36
24,75
11,98
43,16
0,94
17,28
9,01
1,61
26,67
4,04
10,75
42,70
42,04
25,46
3,00
22,42
36,19
5,71
7,79
7,72
10,59
21,11
23,70
29,20/16,38
1,20/0,65
71,92/38,99
31,87/17,04
1,78/0,85
12,05/5,85
43,79/27,29
10,14/3,97
4,89/2,70
4,50/2,68
179/98,40
1,80/1,09
3,15/1,49
2,99/1,03
11,19/8,60
11,45/8,51
11,02/7,72
9,85/3,04
18,47/7,62
29,37/13,79
13,19/6,58
45,78/29,99
3,61/0,91
26,75/16,50
10,35/6,53
2,52/1,45
39,47/21,91
6,26/3,28
12,70/8,10
42,70/28,10
62,01/41,47
35,92/24,16
5,54/2,93
26,06/18,11
36,45/15,38
6,50/3,11
24,53/7,44
13,12/7,59
13,70/9,14
22,80/15,75
24,40/13,17
–
–
34,41
25,12
–
–
41,54
–
–
3,64
–
1,61
–
1,25
–
–
9,63
3,88
–
29,79
88,15
43,41
0,92
–
–
–
25,99
4,32
–
42,38
4.23t
2.57t
3,09
27,01
44,46
–
–
7,52
10,20
–
–
1,79
0,90
52,86
2,80
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11,29
31,20
75,75
9,31
0,50
69,00
1,71
41,80
10,29
0,72
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3,14
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18,46
25,55
0,78
2,90
1,42
1,48
2,67/1,65
1,31/0,84
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3,20/2,08
39,95/27,47
14,05/9,50
33,50/27,60
75,75/39,22
18,34/7,90
0,50/0,25
69,50/47,22
3,10/1,12
51,01/37,50
12,97/8,00
1,11/0,51
47,50/32,28
2,48/1,44
4,47/2,55
28,32/19,05
19,06/14,31
29,21/21,10
1,29/0,73
2,90/1,81
2,10/1,15
2,76/1,08
– 0,03
1,11
– CAD
63,90 4,50 CHF
27,25 0,94 HKD
35,15 0,82 CAD
– 0,30
– 0,60
–
–
– 0,25
–
–
83,90
– USD
–
–
– 0,44
13,30 0,40 USD
–
–
– 2,32
23,80 1,19 HKD
3,87 0,10 CAD
20,44 1,60
1.81t32,00 JPY
32,04 0,40 USD
–
–
227,0 8,30 GBp
1,49 3,12
13,78
– HKD
28,73
18,60
29,95
27,01
1,36
6,62
1,00
1,08
1,40
27,77
0,32
41,25
10,60
2,27
9,27
0,79
0,74
0,20
2,20
3,38
10,95
9,00
1,66
0,36
3,01
11,25
0,46
1,12
10,10
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14,00
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–
–
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–
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A
1,35
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–
–
–
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–
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– USD
–
1,10
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3,80 ZAR
0,45
0,70 USD
– USD
–
0,36
0,32
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0,71
0,60
B
Baader Bank
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Ballard Power
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Baloise Hold.
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Bank of East Asia
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Basler
11,01
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30,34
BB Biotech
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Beate Uhse
0,51
Berkshire Hath. B
69,00
Biolitec
2,00
Biotest
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Blackstone
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BMP konv.
0,72
BMW Vz
38,77
BOCHK
2,49
Bombardier b
3,14
Bouygues
20,55
Bridgestone
18,07
Broadcom
26,57
Brüd. Mannesmann 0,78
BT Group
2,93
Bwin Party Dig.
1,50
BYD Co.
1,46
C
C-Quadrat Invest
Cameco
Canon
Cap Gemini
Cathay Pacific
Cenit Syst.
Centrosolar
Centrotherm
Ceotronics
CEZ
Chalco
Check Point
Cheung Kong
China Life
China Mobile
China Nat. Build.
China Petroleum
China Precision
China Res. Enter.
China Spec. Glass
China Unicom
Clariant
CNOOC
Colexon Energy
Comarch Softw.
CompuGroup
Conergy
Cor & FJA
Corning
Credit Agricole
Crédit Suisse
Crocs
Cropenergies
Curanum
D
DAB Bank
Danaher Corp.
Data Modul
Deag
Deere
Derby Cycle
Deufol
Devon Energy
DF Dt. Forfait
Dr. Hönle
Drägerwerk
Dt. Postbank
Dyckerhoff
Dyckerhoff Vz.
E
Eckert & Ziegler
Ecotel Comm.
EDF
Einhell Germany
Electronics Line
Elexis
Eli Lilly
Elmos Semicon.
Endesa
Enerxy
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Erste Bank
Essanelle Hair
Estavis
Evergreen Solar
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F
Fabasoft
Facebook
Fair Val. Reit
Fiat
Fiat Industr.
First Sensor
Forsys Metals
Fortec Elektr.
Fortum
Francotyp-Post.
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Fres.Med.C.Vz
Fuchs Petrol.
Fujitsu
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24,07
3,56
3,98
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–
–
–
–
0,84
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–
–
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2,68
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–
–
G
Gamesa
Gas Natural
Gazprom ADR
Gen. Dynamics
General Motors
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GFT Techn.
Givaudan
GK Software
Glencore
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Goodyear
Graphit Krpfm.
Groupon
GWB Immobilien
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9,13
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–
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–
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–
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–
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–
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–
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–
–
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–
–
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–
–
–
–
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29,78 0,74 USD
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–
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–
–
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–
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–
–
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–
–
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30,42
18,89
37,15
7,46
77,80
23,22
90,54
1,68
7,61
2,79
7,22
13,19
3,53
95,60
0,06
0,06
120,70
21,48
32,70/22,00
– 1,15
30,97/17,36 21,83 0,25 AUD
52,57/33,89 45,17 1,40 USD
8,77/6,19
– 0,10
88,00/54,66 93,48 1,44 USD
25,95/14,25 2.76t 41,00 JPY
133/87,78 4.86t100,0 JPY
2,36/1,60 623,0 2,50 JPY
14,20/6,45
9,12 0,15 CHF
3,79/2,24 1.60t 6,00 JPY
7,46/5,13
–
– SEK
18,95/11,43 15,87 0,62 USD
5,14/3,08 26,16 0,75 NOK
116/75,00
– 1,12 USD
0,14/0,06
–
–
0,49/0,04
–
–
121/68,12 896,0 14,00 DKK
24,37/17,06 25,54 1,20 USD
14,02
24,33
2,31
0,32
5,65
12,09
18,37
13,88
24,00
2,34
0,31
5,69
12,07
18,30
14,51/8,94
28,88/21,30
2,85/2,15
1,03/0,31
6,90/5,04
21,00/8,87
23,70/12,85
– 0,35
24,00 1,10
– 0,41
–
–
41,80 2,50 NOK
3.42t 102,0 HUF
– 0,35
28,72
8,34
1,51
26,74
86,59
16,13
1,02
28,76
8,62
1,53
26,91
86,92
15,63
1,01
29,24/24,26
10,68/5,35
1,96/1,30
26,91/17,75
86,92/57,25
22,62/13,78
1,15/0,82
–
–
1,50
32,64
86,50
19,11
9,79
I
IBS
ICBC
ICICI Bank
Identive
IFM Immobilien
Impala Platinum
Infosys ADR
Init Innovation
Integralis
Intercell
Intershop konv.
Intica
Invision Softw.
Isra Vision
Itelligence
ITN Nanovation
IVU Traffic Tech.
J
JDS Uniphase
Jetter
JK Wohnbau
Joy Global
Joyou
Jubii Europe
Jul. Baer
Juniper Netw.
K
KHD Humb. Wed.
Komatsu
KPN
Kromi Logistik
Kyocera
L
Lafarge
LDK Solar
Leifheit
Lloyd Fonds
Lloyds Bank
Loewe
Logitech
Logwin
Lonza Group
Lowe’s Corp.
LPKF Las.&El.
Ludwig Beck
Lukoil ADR
0,50
– USD
1,30
–
– GBp
–
– CHF
–
2,15 CHF
0,64 USD
0,40
0,45
2,04 USD
M
Magix
Man Group
MAN Vz
Manz
Marseille-Kl.
Mastercard
Masterflex
Mattel
MBB Industries
Mediaset
MediClin
Medigene
Mediobanca
MetLife
Metro Vz
Metso Corp
Mevis Med. Sol.
Michelin
Ming Le Sports
Mitsubishi Fin.
Mobile Teles
Mobotix
Moduslink
Mol Magyar
Mologen
Monsanto
Mood and M.
Moody’s
Mosenergo ADR
Motorola Sol.
MPC Capital
Mühlbauer
MWB Fairtrade
Mybet Holding
N
Nemetschek
Newcrest Mining
Newmont Mining
Nexus
Nike
Nikon
Nintendo
Nippon Steel
Nobel Biocare
Nomura Holding
Nordea
Norilsk.N ADR
Norsk Hydro
Novatek GDR
Novavisions
November
Novo Nordisk
NYSE Euronext
O
OHB
OMV
Orad HiTec
Orco Germany
Orkla
OTP Bank
OVB Holding
P
P&I
Paragon
Parmalat
Paychex
Pernod-Ricard
Petrobras
Petrochina
Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W
20.07. 19.07.
Hoch/Tief börse
Petrotec
0,91
0,90
1,49/0,66
–
–
Peugeot
6,63
6,55
30,72/5,95
6,57
–
Pfleiderer
0,11
0,08
0,71/0,07
–
–
Phoenix Solar
1,25
1,31
15,74/0,63
–
–
Pirelli
7,39
7,70
9,60/4,89
–
–
PNE Wind
1,56
1,60
2,15/1,49
– 0,04
Polis Immob.
9,01
9,10
9,89/8,51
–
–
Porsche Vz
41,63
42,20 58,55/32,26
– 0,76
Portugal Telecom
3,51
3,64
6,27/3,04
3,46 0,65
Posco ADR
63,64
64,65 78,50/54,28 3.58t 1.00t KRW
PostNL
3,41
3,41
5,69/2,03
– 0,48
Potash Sask.
37,17
37,23 43,46/29,70 45,31 0,56 USD
Powerland
6,30
6,10
15,00/5,96
–
–
PPR
112,50
110,31
136/92,94 111,0 3,50
Princess Private
5,88
5,91
6,62/5,29
–
–
Progress
33,50
33,86 45,00/30,47
– 1,40
Pulsion
6,66
6,99
7,15/4,15
–
–
PVA Tepla
2,76
2,89
4,33/2,69
– 0,15
Q
H
Haikui Seafood
Hang Lung
Hansa Group
Harley Davidson
Harmony Gold
Headwaters
Heineken
Heinz
Heliad
Henkel
Heritage Oil
Höft & Wessel
Holcim
Homag
Honda Motor
Hongkong Ex.
Hornb.-Baum.
Hutchison
Hypoport
Hyundai GDR
Schluss
ERLÄUTERUNGEN: Kursangaben: Notierungen in Deutschland verstehen sich in Euro und basieren auf Kursen des
Xetra-und Spezialisten-Handels. In den Spalten mit der Bezeichnung Heimatbörse wird die Notierung und die Dividendenangabe in der jeweiligen Landeswährung (W) dargestellt. Ausnahme: Bei Aktien aus dem Euro-Raum
erfolgt keine Währungsangabe. t nach dem Kurs: Darstellung in Tausend. * zuletzt verfügbarer Kurs. Notierungen von Dax, MDax, TecDax und SDax basieren auf Xetra-Kursen. Alle deutschen Werte sind mit Ausnahme von
Porsche im Prime Standard notiert. Dividendenangaben gelten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei US-Werten
wird die letzte Quartalsdividende auf das Jahr hochgerechnet. D: Titel mit Dividendenabschlag gehandelt. KGV:
Kurs-Gewinn-Verhältnis (Ibes-Schätzungen). Umsätze: Gesamtumsätze in Tausend Euro. Marktkapitalisierung:
0,04
–
0,05
1,28 USD
1,44
1,00 USD
0,40 HKD
Q-Cells
0,10
0,11
1,41/0,09
R.Stahl
24,91
Raiffeisen Int.
24,39
Rambus
3,64
Randstad
23,83
Realtech
5,02
Red Hat
45,13
Reed Elsevier
9,39
Reliance GDR
21,16
Renault
34,00
Renewable Energy
0,28
Reply Deutl.
9,75
RHI
17,87
RIB Software
4,91
Richemont
44,41
Richter Gedeon
128,62
Roche Inh.
148,00
Rofin Sinar
15,00
Rosneft ADR
5,24
Rostelecom ADR
18,32
Royal Bank Scot.
2,70
Rücker
13,05
RWE Vz
29,00
25,51
25,95
4,34
23,50
5,13
45,00
9,38
21,46
34,59
0,27
9,74
17,43
4,90
45,34
131,06
147,97
15,27
5,34
17,96
2,73
13,11
30,84
27,55/18,93
36,76/14,26
13,44/3,30
31,52/19,78
7,04/4,76
47,02/21,99
9,78/7,45
27,50/19,11
43,09/22,51
1,42/0,25
10,15/8,80
19,90/13,51
5,96/3,47
49,40/33,21
142/98,54
148/115
23,56/14,17
6,04/4,01
32,55/14,71
4,20/2,03
15,00/9,00
35,47/20,50
–
–
R
– 0,70
24,50 1,05
4,41
– USD
23,57 1,25
– 0,30
54,33
– USD
9,43 0,44
723,0 8,50 INR
33,78 1,16
2,20
– NOK
– 0,45
17,84 0,75
– 0,08
53,40 0,55 CHF
3.70t660,0 HUF
177,0 0,70 CHF
–
–
– 0,12 USD
22,10
– USD
205,0
– GBp
– 0,50
– 2,00
1,99
35,94
429,69
265,99
10,97
47,07
34,35
9,28
9,67
13,42
5,80
10,41
6,54
1,56
9,39
6,94
3,25
13,70
29,09
21,62
1,74
12,79
11,00
22,11
30,95
5,88
2,32
0,07
10,03
26,20
67,47
19,86
4,00
42,27
8,73
3,61
1,39
0,75
0,16
7,03
17,35
27,13
306,71
77,61
51,22
317,91
0,64
277,64
131,73
3,31
2,01
36,31
424,68
264,20
10,79
48,00
35,25
9,26
9,74
13,62
5,78
10,74
6,51
1,52
9,21
6,90
3,30
14,01
29,10
21,60
1,71
12,72
11,00
22,69
31,32
6,06
2,32
0,07
10,22
25,85
67,95
19,62
4,16
42,82
9,05
3,71
1,41
0,74
0,17
7,05
17,60
26,78
312,61
76,64
51,38
322,76
0,66
280,82
133,01
3,36
4,28/1,80
39,69/23,51
475/220
275/155
12,09/7,82
49,60/26,40
40,42/29,47
10,77/5,79
19,49/9,74
15,30/9,74
5,78/3,49
11,47/8,59
7,55/5,00
3,18/1,52
13,59/7,38
7,05/3,59
7,64/3,25
16,57/8,69
29,60/18,50
30,79/18,58
2,40/1,51
14,91/10,69
14,63/9,09
27,98/16,09
31,68/20,76
6,06/3,37
3,63/1,51
2,01/0,07
18,58/10,02
28,01/18,01
79,53/46,15
21,78/14,34
6,49/3,66
44,00/30,96
13,40/8,15
15,41/3,56
5,21/1,23
3,30/0,74
0,36/0,16
8,62/5,28
27,26/16,21
27,03/16,39
382/245
110/62,30
51,38/30,40
344/268
2,69/0,37
281/188
133/116
3,80/2,96
– 0,13
35,90 0,70
– 5.50t KRW
– 5.55t KRW
92,90 3,25 SEK
– 0,80
3.48t 13,00 ZAR
11,31 0,29 USD
9,59
–
121,0
– SEK
48,92 1,75 SEK
–
–
55,60 3,00 SEK
–
–
– 0,11 USD
–
–
2.02t 6,00 JPY
– 1,00
–
–
– 0,37 CAD
– 0,10
– 0,77
–
–
– 0,95
–40,00
– 0,27
–
–
–
–
4.71t25,00 JPY
31,79 2,02 USD
2.13t35,00 INR
147,0 6,50 NOK
3,97 0,30
51,60 0,85 USD
8,59 0,65
4,51
– USD
1,71
– USD
–
–
0,22
– USD
8,49 0,17 USD
– 0,45
230,0 9,75 SEK
368,0 5,75 CHF
91,85 4,50 CHF
61,35 3,00 CHF
382,022,00 CHF
–
–
334,0 8,00 CHF
–
– CHF
– 0,20
37,77
16,74
30,29
5,95
0,66
6,41
7,00
13,67
0,16
5,23
2,30
23,77
26,25
3,83
6,48
3,13
2,93
30,76
24,94
37,91
16,70
30,49
6,04
0,69
6,55
7,30
13,65
0,18
5,23
2,25
23,90
26,40
3,83
6,41
3,22
2,90
31,17
25,00
38,06/29,50
23,15/10,56
32,44/17,40
6,36/3,95
0,95/0,66
7,10/5,00
9,32/6,94
14,01/10,48
0,38/0,14
5,50/4,44
7,15/2,06
25,39/19,37
27,70/25,20
4,28/3,17
6,81/4,29
4,49/2,50
3,70/2,76
32,60/22,50
31,70/7,26
6.31t180,0 JPY
223,0 4,00 INR
38,29 1,03 USD
–
–
– 0,04
– 0,35
6,94 0,38
101,0 5,00 NOK
–
–
44,04 2,85 SEK
2,80
– CAD
29,33 1,31 CAD
– 0,75
– 0,06
46,70 1,05 NOK
3,14
–
761,0 8,00 JPY
5.78t50,00 JPY
–
–
7,24
6,54
1,75
2,93
8,76
65,43
2,01
5,09
6,96
6,49
1,86
2,93
9,29
65,50
2,06
5,13
8,12/5,20
7,49/6,35
3,90/1,61
8,30/2,83
11,33/7,45
65,50/42,66
2,74/1,38
5,36/3,88
–
167,0
–
–
8,80
78,99
2,48
–
0,50
– CZK
–
–
0,60
2,28 USD
– CAD
0,20
15,43
35,47
3,25
8,86
2,62
3,52
7,35
101,30
2,74
2,35
74,21
20,84
131,45
9,23
2,75
3,86
15,56
35,04
3,25
9,35
2,71
3,60
7,47
103,15
2,60
2,34
72,55
21,49
132,50
9,04
2,71
3,86
20,65/14,10
86,08/26,02
4,70/2,95
18,21/7,83
3,80/2,21
17,03/3,37
8,65/5,15
104/55,19
3,91/2,46
3,17/2,19
88,19/54,79
37,05/18,55
137/85,20
11,84/6,98
4,26/2,48
4,10/2,28
38,11
35,35
–
8,92
–
26,31
–
126,0
–
–
89,70
20,61
–
80,10
–
–
– BRL
1,30
0,00
0,70
–
– DKK
0,40
0,88 USD
–
0,11
– USD
0,80
3,00
3,00 SEK
0,04 USD
0,05
8,95
18,49
18,74
7,08
3,90
0,01
9,16
18,48
18,63
7,34
3,83
0,01
10,85/6,40
21,92/15,43
22,19/15,55
11,93/6,69
4,46/3,16
0,31/0,00
T
Takeda Pharma
Tata Motors ADR
Tatneft GDR
Technotrans
Telecom Italia
Telegate
Telekom Austria
Telenor
Teles
Teliasonera
Thomps.Creek
Thomson Reuters
Tognum
Tomorrow Foc.
Tomra Systems
TomTom
Toshiba
Toyota Motor
Travel24.com
U
UMS Internat.
Unipetrol
United Labels
United Power
UPM Kymmene
UPS
Uranium One
USU Soft.konv.
V
Vale
Vallourec
VBH
Veolia Envir.
Verbio
Vestas Wind
Villeroy & Boch
Visa
Vita 34
Vizrt
VMware
Voestalpine
Volkswagen
Volvo B
VTB Bank GDR
Vtion Wireless
W
WashTec
Westag & Get.
Westag & Get. Vz
Wienerberger
Wilex
Wizcom techs
–
–
– 0,94
– 1,00
7,05 0,12
–
–
–
–
XYZ
Xstrata
Yara
Yingli Green ADR
Yoc
Youbish. Gr. Paper
Youniq
Zhongde
11000
2100
10000
10,96
38,91
2,10
7,50
5,74
5,00
1,96
11,05
38,61
2,14
7,99
6,05
5,04
1,98
15,55/9,02
39,87/26,12
5,21/2,04
31,50/7,99
6,58/5,22
7,50/4,18
9,31/1,67
844,0 25,52 GBp
287,0 7,00 NOK
2,56
– USD
–
–
–
–
–
–
– 0,15
Angaben in Milliarden Euro. Aktienarten: ADR = American Depositary Receipts, GDR = Global Depositary Receipts,
Vz=Vorzugsaktien. Währungskürzel: AUD=austral. Dollar, BRL=brasil. Real, CAD=kanad. Dollar, CHF=Schweizer
Franken, CNY=chines. Yuan, CZK=tschech.Krone, DKK=dänische Krone, GBP=brit. Pfund, HKD=Hongkong Dollar, HUF=ungar. Forint, INR=Ind. Rupie, JPY=japan. Yen, KRW=kor. Won, NOK=norweg. Krone, NZD=neuseel. Dollar, PLN=poln. Zloty, RUR=russ. Rubel, SEK=schwed. Krone, SGD=Singapur Dollar, TRY=türk. Lira, USD=US-Dollar,
ZAR=südafrik. Rand; *Sortenkurse: Mitgeteilt von der Reisebank Frankfurt, Darstellung aus Sicht des Bankkunden.
Kursgrafik: smallCharts,
Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar Alle Angaben im Kursteil der SZ erfolgen ohne Gewähr
1 Jahr: -17,3%
Vortag: -2,8%
20.7.2012 Schluss: 2237,310
(Angaben in Punkten)
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
1900
1 Jahr: +2,3%
Vortag: -0,7%
20.7.2012 18 Uhr: 12856,25
(Angaben in Punkten)
Stoxx 50 / Euro Stoxx 50 (ohne Dax-Werte)
17:58
Dividende
Euro Stoxx 50
Stoxx 50
ABB
Air Liquide
Anglo American
Anh.-Busch Inb.
Arcelor-Mittal
ASML
Astrazeneca
Axa
Banco Bilbao (BBVA)
Banco Santander
Barclays
BG Group
BHP Billiton
BNP Paribas
BP
Brit.Amer. Tobacco
Carrefour
CRH Plc
Danone
Diageo
Enel
ENI
Ericsson
Essilor Int.
France Télécom
GDF Suez
Generali
Glaxosmithkline
Hennes&Mauritz
HSBC Holding
Iberdrola
Imperial Tobacco
Inditex
ING
Intesa San Paolo
L’Oreal
LVMH
National Grid
Nestlé
Nokia
Novartis
Philips
Reckitt Benckiser
Repsol
Rio Tinto
Roche Hold. Gen.
Roy. Dutch Shell
Saint Gobain
Sanofi-Aventis
Schneider Electric
Societe Generale
Standard Chartered
Telefonica
Tesco
Total
UBS
Unibail
Unicredit
Unilever NV
Vinci
Vivendi
Vodafone
Zurich Ins.
–
–
0,60
2,50
46,00
0,80
0,57
0,46
176,0
0,69
0,42
0,60
6,00
13,66
1,01
1,20
18,16
127,0
0,52
0,63
1,39
40,40
0,26
1,04
2,50
0,85
1,40
1,50
0,20
70,00
16,00
0,41
0,33
95,10
1,80
–
0,05
2,00
2,60
39,28
1,95
0,20
2,25
0,75
125,0
1,11
90,47
6,80
1,22
1,24
2,65
1,70
–
47,45
1,55
14,46
2,28
0,10
8,00
0,00
0,90
1,77
1,00
9,52
17,00
Heimatbörse
Tagesveränderung
20.07. 19.07. W
in %
-2,66
-1,45
CHF
+1,01
-1,49
GBp
+1,20
-1,50
-3,95
+0,37
GBp
-0,62
-4,31
-7,80
-7,32
GBp
-3,17
GBp
-1,44
GBp
-5,60
GBp
-0,95
-1,16
GBp
-2,00
-1,24
-0,71
GBp
-0,06
-4,22
-3,15
-2,25
SEK
-1,34
-3,82
-3,60
-8,82
-0,44
GBp
SEK
-0,80
GBp
-1,98
-6,97
GBp
+0,16
-3,52
-3,42
-6,53
-0,84
-1,98
-1,73
GBp
CHF
-0,76
-7,36
CHF
+0,36
-1,31
-0,58
GBp
-3,01
GBp
-0,07
CHF
-0,41
+0,48
-4,02
-1,36
-2,26
-4,35
-0,74
GBp
-7,44
GBp
-0,09
-1,66
CHF
-4,39
-0,79
-7,24
-0,28
-3,13
-3,51
GBp
-2,76
CHF
-0,82
2241,31 2302,45
2447,00 2483,10
15,96 15,80
90,06 91,42
2059,50 2035,00
63,90 64,87
12,15 12,65
45,58 45,41
2983,84 3002,50
9,72 10,16
4,61 5,00
4,19
4,52
159,05 164,25
1290,00 1290,00
1818,50 1845,00
28,52 30,21
439,97 444,20
3378,50 3418,00
13,95 14,24
15,16 15,35
50,50 50,86
1694,00 1695,00
2,22
2,32
16,29 16,82
60,75 62,15
72,88 73,87
10,72 11,14
17,56 18,22
9,10 9,98
1479,01 1485,50
247,60 249,60
538,50 549,40
2,91
3,13
2512,96 2509,00
80,07 82,99
5,19
5,37
0,94
1,00
96,13 96,94
121,00 123,45
654,49 666,00
59,05 59,50
1,42
1,54
56,20 56,00
16,22 16,43
3586,00 3607,00
12,25 12,63
2978,00 2980,00
171,00 171,70
28,49 28,35
27,01 28,14
62,35 63,21
43,20 44,20
16,39 17,14
1507,73 1519,00
9,21 9,95
324,65 324,95
36,06 36,67
10,03 10,49
150,30 151,50
2,44
2,63
27,13 27,20
34,69 35,81
15,12 15,67
178,00 183,05
218,70 220,50
52-WochenHoch/Tief
KGV Markt- Frankfurt
2012 wert 20.07. 19.07.
2773/1995
2563/2028
20,15/14,83
102,25/83,83
3,06t/1,95t
64,87/35,15
22,92/10,87
45,41/21,70
3,11t/2,54t
14,34/8,16
7,75/4,57
7,85/4,25
256,75/138,85
1,54t/1,14t
2,37t/1,66t
48,82/23,06
504,60/363,20
3,41t/2,59t
22,17/13,07
16,79/10,50
54,70/42,75
1,69t/1,11t
4,21/2,25
18,67/12,17
83,45/58,85
75,14/49,66
14,44/9,64
23,94/15,95
14,22/8,22
1,49t/1,20t
251,40/180,00
612,20/463,50
5,92/3,06
2,59t/1,97t
82,99/54,83
8,09/4,49
1,75/0,87
96,94/71,22
135,40/97,79
693,00/569,00
59,50/45,35
5,12/1,37
56,00/39,99
17,84/12,23
3,66t/3,10t
24,10/11,15
4,42t/2,71t
171,70/117,00
29,11/21,60
42,48/26,29
63,21/44,19
53,70/35,66
38,08/15,00
1,66t/1,17t
16,31/8,85
411,25/297,05
42,70/30,38
14,31/9,66
159,30/124,40
8,68/2,29
27,20/21,65
41,42/28,95
17,76/12,42
185,20/155,05
244,80/144,90
–
–
–
–
–
–
–
–
11 30,56 13,20 13,24
16 25,59 90,15 91,51
7 34,71 26,15 26,48
14 103,00 64,13 64,99
8
19,17 12,28 12,57
17
19,17 45,65 45,64
8 49,05 38,51 38,50
5 22,79
9,67 10,14
6 23,05
4,70
4,98
6 38,41
4,23
4,55
5 25,35
2,07
2,09
14 57,56 16,95 16,76
7 48,94 23,17 23,80
5 34,53 28,59 30,19
6 107,24
5,65
5,66
16 85,75 43,65 44,47
9
9,51 14,00 14,23
17 10,93 15,21 15,43
16 32,47 50,56 50,84
19 54,50 21,75 21,95
6 21,06
2,24
2,33
7 65,49 16,35 16,88
13 21,57
7,16
7,33
26 15,45 73,00 73,70
8 28,44 10,74
11,19
11 39,50
17,54 18,25
7 15,26
9,80
9,89
12 96,22 19,08 18,99
23 42,68 29,22 29,35
9 123,94
6,84
6,99
6 17,22
2,93
3,14
12 32,16 32,24 32,21
23 49,58 79,54 82,97
4 19,81
5,17
5,36
6 14,63
0,94
1,00
21 57,88 96,30 97,10
17 61,50 121,15 123,23
13 30,09
8,44
8,55
18 162,27 49,17 49,65
12
5,34
1,43
1,50
10 128,19 46,69 46,78
13 16,40 16,26 16,39
15 33,46 46,28 46,88
6 15,02 12,30
12,71
6 52,22 37,01 38,32
13 99,97 142,29 143,67
6 105,56 28,56 28,26
8 14,48 27,05 28,30
11 83,61 62,36 63,13
11 23,73 43,24 44,02
5 12,76 16,44
17,15
11 46,15 19,36 19,05
6 42,17
9,24 10,00
10 33,74
4,20
4,11
7 85,31 36,09 36,80
8 31,90
8,32
8,74
16 13,79 150,00 151,00
7
14,17
2,45
2,61
17 41,93 27,15
27,14
10 19,61 34,70 35,67
7 18,88 15,14 15,70
11 114,38
2,30
2,34
8 26,79 181,78 184,00
52-WochenHoch/Tief
KGV Markt- Frankfurt
2012 wert 20.07. 19.07.
Dow Jones
17:58
S
SAG Solarstrom
Saipem
Samsung El.
Samsung El. Vz
Sandvik
Sartorius
Sasol
Sberbank ADR
SBM Offshore
Scania
SEB
Secunet
Securitas
Sedo Holding
Severstal GDR
SFC
Sharp
SHS Viveon
SHW
Silver Wheaton
SinnerSchrader
Sixt Vz
Smartrac
SMT Scharf
Softbank
Softing
Solar Fabrik
Solon
Sony
South. Copper
State Bk of India
Statoil
STMicroelectron
Stryker
Suez Env.
Sunpower
Suntech Power
Sunways
Sunwin
Surgutn. ADR
Surteco
Svenska Hdlsbk.
Swatch Group
Swiss Life
Swiss Re
Swisscom
Sygnis Pharma
Syngenta
Synthes
Syzygy
2300
Aug
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Aug
Jun
Apr
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Sep
Aug
Nov
1 Jahr: -8,2%
Vortag: -1,9%
20.7.2012 Schluss 6630,02
(Angaben in Punkten)
12000
Jun
7800
5000
2500
Apr
8400
renten Fresenius, Asklepios und Sana könnten ein Konsortium bilden,
Rhön übernehmen und die Krankenhäuser anschließend untereinander
aufteilen, schrieb Nomura-Analyst
Martin Brunninger in einer Studie.
Im TecDax standen SMA Solar
und Solarworld mit Aufschlägen
von 12,3 und 9,5 Prozent an der Spitze. Händler verwiesen auf Aussagen
von Bundesumweltminister Peter
Altmaier, der in einer ZDF-Sendung
Sympathie für ein Antidumpingverfahren gegen China wegen unlauterer Unterstützung von Solarfirmen
zeigte.
An der Wall Street lag der Dow Jones nach zwei Stunden 0,7 Prozent
im Minus. Der Mischkonzern General Electric stand dort im Fokus.
Dank des guten Geschäfts in den
USA konnte GE die Schwäche in Europa ausgleichen. GE-Aktien gewannen ein Prozent. SZ/REUTERS/DPA
Mai
9000
5500
sie im Dax sechs Prozent. Die Analysten rechnen damit, dass es bis 2020
kein Gewinnwachstum gibt. Eon notierten vier Prozent schwächer. Auf
Telekom-Aktien waren die Anleger
ebenfalls nicht gut zu sprechen. Im
Sog enttäuschender Vodafone-Zahlen gaben die Papiere 4,2 Prozent
nach. Das organische Wachstum des
britischen Unternehmens lag mit
0,6 Prozent im ersten Geschäftsquartal unter den Erwartungen von
Analysten, die im Schnitt ein Plus
von 0,9 Prozent vorausgesagt hatten. Vodafone verbilligten sich in
London um 1,7 Prozent.
Die Spekulationen eines Analysten über eine mögliche Zerschlagung von Rhön-Klinikum verliehen
der fränkischen Klinikkette zeitweise Rückenwind. Rhön-Papiere gewannen im MDax in der Spitze 4,9
Prozent, reduzierten ihr Plus aber
später auf 2,6 Prozent. Die Konkur-
Mrz
6000
Anleger an den europäischen Aktienmärkten sind zum Wochenschluss auf Nummer sicher gegangen und haben ihre Gewinne eingestrichen. Der Dax knickte am Freitag um knapp zwei Prozent auf 6630
Zähler ein. Besonders deutlich bergab ging es an den Börsen von Madrid
und Mailand, die 5,8 beziehungsweise 4,4 Prozent im Minus notierten.
Die Kursverluste vergrößerten sich,
nachdem die spanische Region Valencia erklärt hatte, dass sie die Zentralregierung in Madrid darum bitten werde, bei der Rückzahlung von
Schulden zu helfen. Fast zeitgleich
teilte Luxemburgs Finanzminister
Luc Frieden mit, dass die Finanzminister der Euroländer Grünes Licht
für das Rettungspaket spanischer
Banken gegeben haben.
Keinen guten Tag erwischten die
Aktien von RWE: Nach einer Verkaufsempfehlung der UBS verloren
Jan
9600
Feb
10200
6500
Dow Jones
13000
Dez
7000
Euro Stoxx 50
2700
Okt
MDax
Sep
Dax
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Nov
HF2
Aug
28
New York(in USD)
Dividende
20.07. 19.07.
Dow Jones
3M
Alcoa
American Express
AT & T
Bank of America
Boeing
Caterpillar
Chevron
Cisco Systems
Coca-Cola
Du Pont
Exxon Mobil
General Electric
Hewlett-Packard
Home Depot
IBM
Intel
Johnson&Johnson
JP Morgan Chase
Kraft Foods
McDonald’s
Merck & Co.
Microsoft
Pfizer
Procter & Gamble
Travelers Cos.
United Tech
Verizon Comm.
Wal-Mart
Walt Disney
–
2,36
0,12
0,80
1,76
0,04
1,76
1,84
3,60
0,32
2,04
1,72
2,28
0,68
0,53
1,16
3,40
0,84
2,44
1,20
1,16
2,80
1,68
0,80
0,88
2,25
1,84
1,92
2,00
1,59
0,60
12857,6512943,36
90,27 90,83
8,32 8,38
56,37 56,23
35,46 35,48
7,12
7,26
74,15 74,86
81,56 82,63
108,37 108,84
16,52 16,68
76,91 77,55
48,94 49,20
85,48 86,21
20,03 19,80
18,79 19,10
50,91 50,96
193,93 195,34
25,69 26,06
68,57 69,53
34,00 34,46
40,02 40,20
91,62 92,76
43,50 43,94
30,37 30,67
23,74 23,80
64,69 64,92
62,73 63,69
74,92 75,82
44,56 44,54
72,36 71,53
48,80 48,99
Tagesveränderung
in %
-0,66
-0,62
-0,72
+0,25
-0,06
-1,96
-0,95
-1,30
-0,44
-0,93
-0,83
-0,53
-0,85
+1,15
-1,62
-0,10
-0,72
-1,42
-1,38
-1,33
-0,44
-1,23
-1,00
-0,97
-0,25
-0,35
-1,51
-1,19
+0,04
+1,15
-0,39
13279/10655
95,38/70,93
15,83/8,28
61,05/42,80
36,20/27,41
10,13/4,99
77,27/57,41
116/70,55
111/89,88
21,19/13,73
79,16/63,96
54,85/38,49
87,49/68,03
20,84/14,69
37,47/18,81
53,01/28,51
210/158
29,18/19,19
69,53/60,20
46,27/28,38
40,20/32,80
102/82,11
44,19/29,81
32,85/23,98
23,80/16,66
67,90/58,51
64,77/46,80
87,70/67,44
45,89/33,12
73,18/48,41
49,35/29,00
–
14
17
13
15
10
17
9
8
9
19
11
10
13
5
18
13
11
13
7
16
16
11
11
10
16
11
14
18
15
17
–
–
–
62,71 73,93 73,65
8,87
6,83
6,83
65,75 45,67 45,73
210,22 28,96 29,26
76,39
5,85
5,98
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weitere US-Aktien
17:58
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Dividende
20.07. 19.07.
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Baidu
Biogen Idec
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Honeywell
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Texas Instruments
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–
–
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27,55 28,04
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7,19
Tagesveränderung
in %
-0,78
-0,52
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52-WochenHoch/Tief
3123/2336
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33,99/24,82
39,14/27,74
34,51/22,88
10,08/6,72
KGV Markt- Frankfurt
2012 wert 20.07. 19.07.
–
–
–
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–
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–
–
–
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–
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–
53,88
25,80
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25,01
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56,39
22,47
22,47
32,05
27,84
5,89
Weltindizes
17:58
MSCI World (berechnet in US-$)
AEX All Shares Amsterdam
BUX
Budapest
OMX H25
Helsinki
HangSeng
Hongkong
ISE Nat. 100
Istanbul
JSE Top 40
Johannesburg
FTSE 100
London
IBEX 35
Madrid
MIB
Mailand
RTS 1
Moskau
Sensex
Mumbai
CAC 40
Paris
PX SE Ind.
Prag
Bovespa
Sao Paolo
Shanghai Co Shanghai
Straits Times Singapur
All Ordinaries Sydney
Nikkei 225
Tokio
S & P/TSE 300 Toronto
VDax
Volatil.-Dax
WIG
Warschau
Austrian Tr.
Wien
Swiss Market Zürich
20.07.
19.07.
–
319,75
17268,33
1877,37
19640,80
61775,55
30074,29
5653,58
6246,30
13065,52
1391,55
17158,44
3193,89
900,50
55346,00
2168,64
3028,96
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8669,87
11606,23
21,81
40306,28
1954,59
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322,48
17309,45
1918,79
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2184,84
3017,21
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8795,55
11665,70
19,09
40545,64
2006,48
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in %
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-0,24
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+0,42
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+14,25
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TagesHoch/Tief
–/–
322,73/319,19
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2008,06/1953,90
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52-WochenHoch/Tief
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2687,46/1652,79
6341,33/4791,96
GELD
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
29
HF2
In Deutschland zugelassene Qualitätsfonds – tägliche Veröffentlichung mitgeteilt von vwd group
Name
Währung
Ausg.
20.07.
Rücknahme
Akt.G
20.07. 19.07. in %
ATE
ZWG Name
Währung
Aberdeen Immobilien KAG
DEGI EUROPA
DEGI Internat.
€
€
32,10
40,10
30,57
38,19
€
171,20 163,05
30,57 -23,82
38,19 -6,02
-
0,35 Precious Metal*
0,05
€
€
€
47,90
41,13
42,38
46,50
41,13
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-
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
73,78
14,61
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89,89
59,22
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50,61
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50,40
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119,27
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-
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AGIF Eu EqD ATE
AGIF EuBd AE
AGIF Gl AgTr AE
AGIF GlEcoT AE
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Eur Bd TR AE
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Europe 25 ATE
Mlt.AsiaAct.A(EUR)
Oriental Income AT
RCM BRIC Stars A
RCM Enh ST Euro AT
RCM Renminbi Cur A
Sm.Cap Europa AE
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€
€
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$
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-
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KAPITAL PROZINS
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€
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€
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-
-
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Japan Equity
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Spezial 3
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Top Ten Classic
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€
€
€
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Pioneer Investments
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Tel. 0800 8881928 Internet www.pioneerinvestments.de
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0,00
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0,00
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RREEF Investment GmbH
grundb. europa RC
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Flossbach & Storch
Aktien Global P
Ausgewogen R
Bond Diversifik P
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Defensiv R
Fundament P*
Multiple Opp. R
Stiftung
Wachstum R
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€
€
€
€
ATE
Telefon 0800 9932847 Internet www.noramco.de
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$
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€
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H&S FM Global 100
€ 102,25 97,38 96,86 11,70
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H&S FM Global 60
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€
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Telefon +49 221 33 88 290 Internet www.fvsag.com
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20.07. 19.07. in %
Telefon +49 911 180 - 1009
International Fund Mgmt. S.A.
LBBW Bal. CR 20
LBBW Bal. CR 40
LBBW Bal. CR 75
Ludwigsburg BoG 1
Ludwigsburg BoG 2
Ludwigsburg BoG 3
Ausg.
20.07.
0,00
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0,50
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Ideal Global A
Währung
0,00 Osteuropa A
0,00 ProInvest
ProZins A
RealReturn A
www.haig.lu
DWS Invest SICAV
DWS Inv.AlpS FC*
DWS Inv.AlpS LC*
DWS Inv.BRIC+ LC*
DWS Inv.Conv.FC*
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DWS Inv.EURB S LC*
DWS Inv.GlAgr LC*
DWS Inv.InSt Pl LC*
DWS Inv.TD EUR LC*
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Generali Komfort
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- 0,00
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P
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- 0,00
Hauck & Aufhäuser
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.lu
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€
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-
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Sarasin Multi Label SICAV
www.sarasin.de
New Energy EUR*
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4,09
-
0,00
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EuroCash
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Global Growth
SKAG Balanced
SKAG Euroinv.Corp.
Weltinvest Aktien
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€
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€ 127,18 122,58 122,55 -3,83 16,99 0,64
0,00 Sydbank VV Dyn
€
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Sydbank VV Klass
€
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0,27 Nach Auskunft des Emittenten wurde das Ertragsausgleichsverfahren für die
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-
-5,92
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-1,71
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0,00
0,00
-54,47
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Immob
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Deka International (Lux.)
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€
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€
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€
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Wandelanleihen TF
€
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1,58
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BNY Mellon Service KAG
Balanced*
Europa*
Eurorent*
Megatrend*
Triselect*
0,00
Deka
DJE Investment S.A.
M-AXX InCap Taurus
-
0,09
Axxion S.A.
www.
-
Telefon 0180 3040500 Internet www.postbank.de
Alte Leipziger Trust
€uro Short Term*
Aktien Deutschland*
AL Trust €uro Relax*
Trust €uro Cash*
Trust €uro Renten*
Trust Aktien Europa*
Trust Global Invest*
ZWG Name
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BW Zielfonds 2030*
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0,72 Eur. Disc.Strat.TF*
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4,22 GlobalChampions TF*
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1,11 LBBW Exportstrat.*
1,01 LBBW-Rentenf.Euro*
0,92 Mainfranken Strate*
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2,30 MF Wertkonz. ausg.*
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0,01 RenditDeka TF*
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1,21 UmweltInvest CF*
0,00 UmweltInvest TF*
Allianz Global Investors Ireland Ltd.
Emg Mrkt Bd AE
Gl. Em. Mkts Eq. A
US Equity A
ATE
Credit Suisse
CS EUROREAL*
46,46 4,41
41,10 -3,31
42,34 -4,72
Allianz Global Investors KAG mbH
Adifonds A
Adirenta P
Adireth
Adiverba A
Aktien Europa A
Concentra AE
Europazins AE
Fl Rentenfd AE
Flex Eur Ba AE
Flex Eur Dy AE
Flexi Immo A
Fondak A
Fondirent
Geldmarkt AE
Geldmkt SP AE
Global Eq.Dividend
Horizont Def
Industria AE
Interglobal A
Kapital + AE
Mobil-Fonds AE
Nebenw. Deutschl.A
Reale Werte A
Rentenfonds AE
Rohstofffonds A
Thesaurus AT
Vermög. Deutschl. A
Wachstum Euroland A
Wachstum Europa A
$
CS Euroreal A CHF* CHF
Alceda Fund Management
NV Strat-Kons. P
NV Strat-Kons. POA
NV Strat-Kons. POT
Rücknahme
Akt.G
20.07. 19.07. in %
www.cratoncapital.com
Adviser I Funds, SICAV
Alb&Cie Optiselect
Ausg.
20.07.
-
0,06
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DJE - Div&Sub P
DJE - Div&Sub XP
DJE Inv.Karitativ
DJE Inv.Lux Select
DJE Inv.Primus
DJE INVEST-StiftRI
DJE INVEST-Vario P
DJE-Absolut I
DJE-Absolut P
DJE-Absolut XP
DJE-Ag&Ernährung I
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€ 255,06 242,91 242,03 41,53
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- 0,00
- 0,00
- 0,00
- 28,24 Basis-Fonds I*
- 1,82 FMM-Fonds*
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- 0,09 FT Frankfurter-Eff.*
- 0,00 FT Gl.InfraSt.Div.P*
Tel.: 09281 72583020
€
€
€
€
€
€
€
€
€
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139,05
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0,00 0,00
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-
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0,00
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EuroErtrag
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GlobalBalance DF
GlobalChance DF
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€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
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0,00
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€
€
€
€
€
€
€
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- 0,00
- 0,00
- 128
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€
€
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-
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KCD Uni.Renten+*
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Südwestbk.-Inter.*
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UniStrat: Konserv.*
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UniTrend: Global*
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
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€
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€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
Ausg.
20.07.
Rücknahme
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20.07. 19.07. in %
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46,43
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-
ZWG Name
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0,00
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€
€
€
€
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€
€
€
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$
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€
€
€
€
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0,00
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51,68
67,29
1245,68
45,31
40,68
50,24
42,70
41,69
45,17
33,35
28,44
58,42
27,42
98,41
100,44
100,87
100,26
98,66
104,82
121,88
54,70
28,88
26,85
27,63
750,94
732,78
110,04
109,79
51,97
51,88
84,88
103,13
501,50
992,37
80,87
58,55
75,17
30,96
58,69
102,64
99,88
1125,75
40,04
114,43
124,88
116,90
94,70
40,35
42,94
96,92
94,30
44,98
44,14
32,54
52,19
20,94
32,23
1187,24
96,61
2212,62
70,65
59,95
43,52
51,59
67,26
1233,35
45,30
40,63
50,18
42,66
41,63
45,10
33,12
28,24
58,38
27,40
98,43
100,03
100,72
100,05
98,43
104,58
121,82
54,28
28,43
26,61
27,38
750,92
732,78
109,92
109,66
51,73
51,65
84,73
103,12
501,35
992,28
79,86
58,39
74,59
30,89
58,56
0,00
0,00
8,42
0,00
-4,28
0,10
-2,82
0,00
0,00
37,68
51,61
51,45
-6,31
-5,34
28,92
31,11
25,89
27,73
51,77
-1,38
15,94
40,67
0,00
0,00
0,00
0,00
12,27
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-10,82
-12,69
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-4,49
6,39
31,40
2,72
2,47
0,00
0,00
-0,69
-5,63
4,21
4,12
0,00
0,00
0,00
0,00
36,19
27,10
41,07
-47,08
36,16
-
0,51
0,71
0,00
0,34
1,64
0,88
0,73
2,67
1,80
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,34
0,50
0,04
7,98
0,55
2,43
0,86
0,00
0,81
0,41
0,08
0,41
0,38
1,17
0,00
0,00
7,91
0,72
0,06
0,05
1,33
1,36
0,19
0,89
0,70
0,00
0,00
0,00
0,00
2,25
3,35
0,85
0,32
0,00
0,00
2,21
2,11
6,04
0,63
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Währung
Ausg.
20.07.
Rücknahme
Akt.G
20.07. 19.07. in %
ZWG
UniSec. High Tech.*
€
43,87
42,18
41,62 34,84
-
0,00
UniSec. MultiMe.*
€
21,89
21,05
20,96 21,42
-
0,00
UniVa. Europa A*
€
37,61
36,16
35,84 -3,15
-
0,00
UniVa. Global A*
€
58,15
55,91
55,69 30,43
-
0,00
UniVa.Euro.-net-A*
€
36,77
36,77
36,46 -3,80
-
0,00
UniVa.Glb-net-A*
€
56,24
56,24
56,02 29,95
-
0,00
UniVorsorge 1 ASP*
€
50,01
48,55
48,55
0,00
-
0,01
UniVorsorge 1 AZP*
€
49,91
48,46
48,46
0,00
-
0,00
UniVorsorge 2 ASP*
€
50,00
48,54
48,52
0,00
-
0,17
UniVorsorge 2 AZP*
€
50,13
48,67
48,65
0,00
-
1,03
UniVorsorge 3 ASP*
€
50,34
48,87
48,86
0,00
-
0,15
UniVorsorge 3 AZP*
€
51,53
50,03
50,02
0,00
-
0,83
UniVorsorge 4 ASP*
€
50,59
49,12
49,06
0,00
-
0,16
UniVorsorge 4 AZP*
€
52,90
51,36
51,31
0,00
-
0,94
UniVorsorge 5 ASP*
€
50,37
48,90
48,92
0,00
-
0,20
UniVorsorge 5 AZP*
€
55,21
53,60
53,62
0,00
-
1,10
UniVorsorge 6 ASP*
€
49,10
47,67
47,54
0,00
-
0,15
UniVorsorge 6 AZP*
€
56,23
54,59
54,44
0,00
-
0,99
UniVorsorge 7 ASP*
€
48,00
46,60
46,59
0,00
-
0,14
UniVorsorge 7 AZP*
€
57,09
55,43
55,42
0,00
-
0,81
Union-Investment Real Estate
UniImmo:Dt.*
€
96,47
91,88
91,88
1,00
-
0,15
UniImmo:Europa*
€
59,55
56,71
56,71
1,75
-
0,24
UniImmo:Global*
€
52,90
50,38
50,38
2,18
-
0,00
BW-Renta-Internat.*
€
43,05
42,00
41,94
0,00
-
0,59
BW-Renta-Univ.*
€
26,25
25,61
25,58
0,00
-
0,31
Concept Aurelia Gl*
€
120,07 16,06
-
0,00
G&P-Univ.Aktien A*
€
48,49
48,33 -133,05
-
0,04
H&A Akt.Eurol.-UI*
€
116,70 111,14
110,23 -44,99
-
0,00
J. Führ-UI-Aktien*
€
85,07
81,02
80,26 -12,86
-
0,00
J. Führ-UI-Renten*
€
44,52
43,65
43,62
0,00
-
1,06
SC BondValue UI*
€
72,30
70,19
70,02
0,00
-
2,00
Trend-Uni- Glbl*
€
107,91 15,17
-
0,00
Universal AS Fd. I*
€
61,97
59,59
59,59 -21,61
-
0,06
WM Akt. Gl. UI*
€
67,22
64,02
62,36 45,33
-
0,00
WM Akt. Gl. US$*
$
249,49 237,61
231,23 59,01
-
0,00
Universal-Investment
127,09 121,04
50,91
113,68 108,27
VERITAS INVESTMENT TRUST GmbH
A2A Defensiv
€
13,16
12,65
12,63 -0,46
-
0,03
A2A Offensiv
€
15,05
14,20
14,15
2,53
-
0,00
A2A Wachstum
€
15,11
14,39
14,35 -9,95
-
0,00
ETF-Dachf. Quant
€
29,44
28,04
27,96 22,93
-
0,09
ETF-Dachf.EM+Money €
18,53
17,82
17,79
8,85
-
0,11
ETF-Dachfd AktienP
€
11,41
11,41
11,37
4,79
-
0,00
ETF-Dachfd RentenP
€
12,06
12,06
12,07 -0,46
-
0,11
ETF-DACHFONDS P
€
12,27
12,27
12,20
5,79
-
0,00
ETF-Dachfonds VDH
€
12,55
12,55
12,48
8,29
-
0,00
ETF-PTFOLIO GLOBAL €
10,69
10,69
10,60 -12,90
-
0,00
RWS-BALANCE
€
14,92
14,35
14,31 10,36
-
0,04
RWS-DYNAMIK
€
21,95
20,90
20,83 18,08
-
0,00
RWS-ERTRAG
€
14,44
14,02
14,01
1,32
-
0,03
VERI-Europa
€
18,13
17,10
17,07 -75,62
-
0,00
VERIFONDS
€
134,74 128,32
128,64 -45,21
-
0,40
VERIFONDS Europa
€
33,02
31,75
31,68 -83,19
-
0,00
VERI-GLOBAL
€
14,13
13,46
13,51 -135,78
-
0,00
VERI-LIQUIDE
€
30,50
30,35
30,36
0,00
-
0,12
VERI-VALEUR
€
58,75
55,42
55,46 -67,28
-
0,00
32,85 -48,58
0,00
0,00
VERSIKO AG
Klima
€
34,83
33,17
New Energy EUR*
€
4,82
4,54
4,52
4,09
-
0,00
Ökotrend Bonds
€
53,73
51,91
51,94
0,00
8,38
1,97
ÖkoTrust
€
107,17 102,07
101,63 -8,85
0,06
0,00
ÖkoVision Classic
€
102,55
97,67
96,62 64,62
0,18
0,00
ÖkoVision Europe
€
33,02
31,45
31,04 -55,62
0,02
0,00
ÖkoVision Gar.20C
€
112,30 106,95
106,87 -5,93
3,33
0,96
Water For Life C
€
110,45 105,19
104,71
8,53
0,03
0,00
8,77 -3,66
-
0,00
Wallberg Invest S.A.
Wallb.Real Asset P
€
9,21
8,77
WWK Investment S.A.
WWK Sel-Balance
€
12,20
11,62
11,56 20,31
-
0,09
WWK Sel-Chance
€
10,33
9,84
9,75 26,05
-
0,00
WWK Sel-EuRe B
€
10,28
9,98
9,98
0,00
-
0,24
WWK Sel-EuRe C I
€
9,64
9,64
9,64
0,00
-
0,24
WWK Sel-TopTen
€
8,03
7,65
7,55
8,95
-
0,00
Währung: € = Euro, $ = US-Dollar, ¥ = Yen, £ = Brit. Pfund.
Ausg.: Ausgabepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.
Rücknahme: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.
Akt.G: Der aktuelle Aktiengewinn (Veräußerungsgewinn bei Investmentanteilen) wird täglich in Prozent mit Ausnahme der Montagsausgaben veröffentlicht.
ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit
1.1.1994 nach Auslandsinvestmentgesetz (AIG).
ISIN: Die Internationale Wertpapierkennummer eines Fonds wird
ausschließlich in den Montagsausgaben veröffentlicht.
ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005
ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahren
angewendet
*: Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar.
Alle Fondspreise etc. ohne Gewähr - keine Anlageberatung und empfehlung
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www.schule-und-zeitung.de
30
SZ-GEDENKEN.DE
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167
Das Trauerportal der Süddeutschen Zeitung
Wir nehmen Abschied von einem liebevollen und aufrichtigen Menschen.
Sein Leben war die Kunst.
Begrenzt ist das Leben,
aber unendlich die Erinnerung.
Herr Peter Loew
Er hat seine letzte Reise angetreten.
Unser geliebter Vater, Opa, Bruder und Onkel
ist von uns gegangen.
geb. Cetkowski
Agnes Rosenthal
† 19.7.2012
Ruhe in Frieden, Mama.
Wir werden Dich immer lieben und nie vergessen.
Die Urnentrauerfeier mit anschließender
Beisetzung findet am Freitag, dem 27. Juli 2012,
um 12.30 Uhr im Nordfriedhof statt.
Wir werden Dich immer in unseren Herzen tragen.
Ilse Handfest
* 8. Oktober 1925
Kamillo Rosenthal
In Liebe und tiefer Trauer
Angelika Czerny und Klaus Leihener mit Julian, Klara und Marie
Christian Czerny und Judith Marklewitz
Cornelia Czerny und Hannes Kollmannsberger mit Lennart und Finnja
Nicolai Czerny
Armin und Hedy Czerny mit Veronica, Manuel und Raphael
Die Trauerfeier hat im engsten Kreis stattgefunden.
IM GEDENKEN AN
Traudl Wischnewski
Ihre Kolleginnen der Arbeitsgemeinschaft
Frauennotrufe in Bayern (FiB)
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 26. Juli 2012, um 10 Uhr im Friedhof Neubiberg statt.
In liebevoller Erinnerung nehmen wir Abschied von
Was bleibt ist die Liebe und Erinnerung
an einen wunderbaren Menschen.
* 5. 9. 1923
von uns gegangen.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied.
Stephanie Keill mit Anian und Benno
Johanna und Dr. K.-H. Holdenrieder mit Ferdinand und Antonio
Josef Kigle
Markus und Eva Kigle mit Marlies und Stephanie
im Namen aller Angehörigen und Freunde
Gerda Felbinger
Bertold und Brigitte mit Monika, Florian und Lucia
Wolfgang und Michaela mit Veronika und Stephanie
Hermann und Corinne mit Thomas
Familie Rauer und Familie Junk
Der Gottesdienst findet am Mittwoch, dem 25. Juli 2012, um 14.00 Uhr
in St. Peter und Paul statt mit anschließender Beerdigung
im Gemeindefriedhof in Aschheim.
Beerdigung am Mittwoch, 25. Juli 2012, um 13.30 Uhr im Waldfriedhof,
Alter Teil, Eingang Fürstenrieder Straße 288.
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben.
Joh 11, 25-26
Nach einem schaffensreichen und erfüllten Leben verstarb
Frau Ingeborg Krühne
geb. Weinmann
* 26. Februar 1925
+ 17. Juli 2012
München
Bad Wiessee
In Liebe und Dankbarkeit:
Dagmar Krühne-Schlagmüller und Toni Schlagmüller
mit Anna-Katharina und Simone
Die Beisetzung findet auf Wunsch der Verstorbenen im engsten Familienkreis
auf dem Bergfriedhof in Bad Wiessee statt.
Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen dürfen,
die man sehr lange getragen hat,
das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache.
Hermann Hesse
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
von unserer Mutter und Schwiegermutter
Juditha Rosenberger
In Liebe und Dankbarkeit:
Günter Kropfhammer
Jürgen Kropfhammer
Michael Kropfhammer
Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 24. Juli 2012,
um 13.00 Uhr im Westfriedhof statt.
Danke für die schönsten Jahre meines Lebens
Andreas Lindner
geb. am 5. 11. 1949
Rita Petschauer
Ich danke allen, die mich in dieser schweren Zeit
unterstützt haben.
Nach geduldig ertragener, schwerer Krankheit verließ uns unser
herzensguter Vorstand und Mittelpunkt des Trachtenvereins
Benedikt Paul
im Alter von nur 64 Jahren.
Generalpräses des kfd-Bundesverbandes von 1972 bis 1995
Die Vorstandschaft
im Namen aller Mitglieder D’ Almarösler
Mit ihm verliert die kfd eine ihrer herausragenden und
prägenden Persönlichkeiten.
In seiner Amtszeit als Generalpräses des größten katholischen
Frauenverbandes hat Monsignore Gordz mit Leidenschaft und
hohem Engagement die Anliegen der Frauen in Kirche und
Gesellschaft verfolgt. Er war in zahlreichen Fragen ein Wegbereiter
und Vordenker, dem wir viel zu verdanken haben.
Wir werden ihn nicht vergessen!
Maria Theresia Opladen
Bundesvorsitzende der kfd
Düsseldorf, den 19. Juli 2012
kfd-Bundesverband e.V., Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf
Das Requiem wird am Freitag, dem 27. Juli 2012, um 10.30 Uhr
in der Pfarrkirche Herz-Jesu in Bergisch Gladbach Schildgen gehalten.
Anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof Voiswinkler Straße
in Bergisch Gladbach.
Gottesdienst am Dienstag, 24. Juli 2012, um 9.00 Uhr in der
Pfarrkirche St. Elisabeth in Planegg mit anschließender Beerdigung.
Schnell und unerwartet verstarb meine geliebte Frau,
Mutter, Schwiegermutter und Oma
Renate Strauß
* 14. 5. 1939
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet
am Dienstag, den 24. Juli 2012, um 10.30 Uhr im Waldfriedhof,
Alter Teil, Fürstenrieder Straße 288, 81377 München statt.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von
Robert Clément Vercamer
* 8. Oktober 1927
Lieben Dank
sagen wir allen, die mit uns fühlten,
uns Trost in Wort und Tat spendeten
und mit uns von ihm Abschied nahmen.
Jürgen Schlunz
Diplom-Mathematiker
* 5. 1. 1940
+ 29. 6. 2012
München
so jung und plötzlich sterben musste, lässt uns erschüttert und tief traurig zurück.
Wie gerne, wie bewusst hat er gelebt!
Wir danken für alle Zeichen der Anteilnahme aus nah und fern,
die viel Betroffenheit zeigen und uns trösten.
Wir danken für die hohe Wertschätzung, die ihm bei der Abschiedsfeier entgegengebracht wurde.
Wir danken für die große Hilfe aus dem Freundes- und Bekanntenkreis
und für die umfangreiche Unterstützung durch die Mitarbeiter
des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen.
Dagmar Schlunz
Julia Deppe mit Familie
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost,
Joh. 16.33
ich habe die Welt überwunden.
Traurig, aber dankbar für die Jahre, die wir mit ihm verbringen durften,
nehmen wir Abschied von meinem innig geliebten Mann,
unserem Vater, Schwiegervater, Opa, Uropa und Cousin, Herrn
Brigitte Vercamer
Arvo L. Vercamer mit Familie
Marco R. Vercamer
Vera van den Bossche mit Familie
Helga Tuyaerts-Vercamer mit Familie
Helga Guilhauman
Du fehlst uns so sehr.
Alfons Waffler
* 21. 10. 1937
+ 18. 7. 2012
Margot Waffler
Andreas und Andrea Waffler
mit Philipp und Dominik
Die Trauerfeier findet am Montag, den 23. Juli 2012,
um 14.15 Uhr im Friedhof Aubing statt.
Dipl.-Ing. Richard Stadler
Wir nehmen Abschied von unserer geliebten Mutter
der am Dienstag, dem 17. Juli 2012, im 81. Lebensjahr, versehen mit den
heiligen Sterbesakramenten friedlich entschlafen ist.
Hildegard von Wasielewski
Maja Kilian-Siemers mit Sarah und Flora
Heide und Dirk Siemers, Familie Kai und Heike Siemers
Familie Frauke und Dr. Kurt Kilian, Familie Emme Staege
In Liebe:
Deine Frau Gabriela
Deine Kinder
Nicola mit Rene, Spencer mit Kathi, Stuart mit Radegunde
Anja mit Markus, Marcus mit Yvonne, Melanie mit Martin
Natalie mit Daniel und Norbert
Deine Enkel und Urenkel
Gilching, im Juli 2012
Ebbs, Schloss Wagrain, im Juli 2012
In unser aller Denken und Fühlen wird Björn lebendig bleiben.
+ 10. Juli 2012
Die Beisetzung hat im engsten Familienkreis stattgefunden.
Dass unser geliebter
+ 23. Mai 2012
+ 29. 6. 2012
In Liebe und Dankbarkeit:
Hans-Jürgen Strauß
Kilian Strauß mit Familie
Neuried/Berlin
München und Berlin, im Juli 2012
* 25. Mai 1972
gest. am 23. 6. 2012
Wir werden Dich sehr vermissen. Danke für deine viele Arbeit.
Alicia und Heinz Richter
Daniela und Lawrence Brandt
Patricia Rosenberger und Mimmo Taddei
Dr. Björn Martin Siemers
+ 16. Juli 2012
Monsignore August Gordz
+ 14. Juli 2012
Oberursel (Taunus)
Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 25. Juli 2012, um 11.00 Uhr
auf dem Nordfriedhof, Ungererstraße 130, in München statt.
* 17. November 1948
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) trauert um
geb. Braunert
* 10. August 1924
Schweidnitz
Luise Kropfhammer
Chirurg
* 7. Januar 1926
+ 19. Juli 2012
In Liebe und Dankbarkeit:
+ 19. 7. 2012
Viel zu früh nehmen wir Abschied von meiner
geliebten Frau und unserer lieben Mutter
Dr. med. Robert Felbinger
Nach einem langen, erfüllten Leben ist unsere
liebe Mutter und Großmutter
Irene Kigle
+ 13. Juli 2012
In Liebe und Dankbarkeit:
Thomas, Anita, Moritz und Lisa Maier
Helga Maier und Freunde
Sie war eine mutige, leidenschaftliche
und ausdauernde Kämpferin gegen Gewalt an Frauen.
R. Tagore
In Liebe und Dankbarkeit:
Dorothea und
Karl Stoltze
22. 4. 1951 – 15. 7. 2012
Verleger
Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude.
Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.
Ich handelte und siehe, die Pflicht war Freude.
+ 25. Juni 2012
* 2. November 1944
Kleine Velgauer Straße 14c
39619 Arendsee
Alfons Czerny
* 3.10.1938
Sigrid Erras
* 28. 1. 1931
+ 1. 7. 2012
Kunstmaler München
Träger des Seerosenpreises der Landeshauptstadt München 1988
In stiller Trauer
Familien Löw, Obermayer, Rötzer
und seine Freunde
Aussegnung und Urnenbestattung am 28. Juli 2012, 11.00 Uhr, in Schliersee.
geb. Hösl
* 30. Oktober 1934
Mannheim
Ottobrunn
+ 6. Juli 2012
Lore Mair mit Familie
Jutta Engl mit Familie
Die Urnentrauerfeier mit anschließender Beisetzung findet
am Dienstag, den 24. Juli 2012, um 14.30 Uhr im
Waldfriedhof, Alter Teil, Fürstenrieder Straße, München, statt.
GELD
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
Spanien muss Rekordzinsen zahlen
Rentenmarkt
US-Anleihe 10J.
Bundesanleihe 10J.
2,00
1,7
1,75
1,4
1,50
1,1
20.4.12
20.7.12
20.4.12
20.7.12
Leitzinsen
Basiszins gemäß
Bürgerlichem Gesetzbuch
Leitzins EZB
Leitzins FED
seit 01.07.12
seit 11.07.12
seit 16.12.08
0,12%
0,75%
0-0,25%
Indizes/Renditen
Kupon
Bund-Future
Rex Perf. Dt.Renten-Idx
Umlaufrendite
10j. Bundesanleihe
10j. Staatsanleihe USA
10j. Staatsanleihe Großbrit.
10j. Staatsanleihe Japan
Euribor in %
20.07.
19.07.
145,74
440,27
0,98
1,18
1,48
1,50
0,74
145,09
440,37
0,98
1,22
1,50
1,50
0,74
Dollar-Libor in %
Laufzeit
20.07.
19.07.
3 Monate
6 Monate
0,451
0,735
0,458 3 Monate
0,743 6 Monate
Laufzeit
Eurogeldmarkt
20.07.
Tagesgeld
1 Monat
Euro
US-$
brit-£
sfr
Yen
0,01–0,51
0,20–0,70
0,40–0,90
-0,15–0,35
0,00–0,50
0,00–0,25
0,35–0,60
0,40–0,65
0,00–0,25
0,00–0,25
20.07.
19.07.
–
–
0,453
0,728
1
6 Monate
1 Jahr
0,50–0,75 0,78–1,03
0,95–1,20 1,30–1,55
1,05–1,30 1,35–1,60
0,00–0,25 0,15–0,40
0,55–0,80 0,78–1,03
Bundesemissionen
Bundesschatzbriefe
Finanzierungsschätze
Typ A
Typ B
1 Jahr
2 Jahre
0,33%
0,50%
0,00%
0,00%
Endrendite
Endrendite
Rendite
Rendite
B u n d e s p a p i e r e (sortiert nach Restlaufzeit)
Kupon
Anleihe
0,75
4,25
1
4,5
BS v. 10/12
BO S.151 v. 07/12
BS v. 10/12
BA v. 03/13
20.07.
100,11
100,93
100,41
102,04
19.07. Rend.
100,11
100,93
100,41
102,04
–
–
–
–
1,5
BS v. 11/13
3,5
BO S.152 v. 08/13
2,25 BO v. 07/13 Inflat.
1,75
BS v. 11/13
3,75
BA v. 03/13
4
BO S.153 v. 08/13
0.25 BS v. 11/13
4,25 BA v. 03/14
0,25 BS v. 12/14
2,25 BO S.154 v. 09/14
0
BS v. 12/14
4,25 BA v. 04/14
2,5
BO S.155 v. 09/14
3,75
BA v. 04/15
2,5
BO S.156 v. 10/15
2,25 BO S.157 v. 10/15
3,25 BA v. 05/15
1,75
BO S.158 v. 10/15
3,5
BA v. 05/16
2
BO S. 159 v. 11/16
2,75
BO S. 160 v. 11/16
1,5
BA v. 06/16 Infl.
6
BA v. 86/16 II
4
BA v. 06/16
5,63 BA v. 86/16
1,25
BO S. 161 v. 11/16
3,75
BA v. 06/17
0,75 BO S. 162 v. 12/17
0,5
BO S. 163 v. 12/17
4,25 BA v. 07/17 II
4
BA v. 07/18
0,75 BO v. 11/18 Inflat.
4,25 BA v. 08/18
3,75
BA v. 08/19
3,5
BA v. 09/19
3,25 BA v. 09/20
1,75
BA v. 09/20 Infl.
3
BA v. 10/20
2,25 BA v. 10/20
2,5
BA v.10/21
3,25 BA v.11/21
2
BA v. 11/22
0,1
BA v. 12/23 Inflat.
6,25 BA v. 94/24
6,5
BA v. 97/27
5,63 BA v. 98/28
4,75
BA v. 98/28 II
6,25 BA v. 00/30
5,5
BA v. 00/31
4,75
BA v. 03/34
4
BA v. 05/37
4,25 BA v. 07/39 I
4,75
BA v. 08/40
3,25 BA v. 10/42
2,5
BA v. 12/44
Tagesanleihe des Bundes
101,00
101,00
102,56
102,56
101,52
101,54
101,62
101,63
103,62
103,63
104,94
104,95
100,42
100,43
106,32
106,34
100,51
100,52
104,03
104,01
100,12
100,12
108,37
108,42
105,68
105,71
109,37
109,32
106,64
106,60
106,16
106,19
109,67
109,61
105,61
105,57
112,02
111,94
107,02
106,96
109,97
109,85
109,36
109,29
122,72
122,57
115,33
115,32
122,22
122,50
104,64
104,51
115,87
115,69
102,39
102,29
101,08
101,05
119,43
119,38
119,68
119,43
109,00
109,05
122,08
121,97
120,29
120,01
119,45
119,12
118,17
117,88
118,98
118,76
116,77
116,34
110,59
110,58
112,62
112,41
119,31
118,81
107,88
107,87
106,14
105,88
151,75
151,34
163,75
163,65
152,70
152,04
141,07
140,67
165,28
165,28
156,10
155,45
150,09
149,24
138,64
138,13
146,00
145,52
158,14
157,15
126,92
126,80
110,24
109,34
100,11 Tageszins
–
–
0,25
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
0,00
0,04
0,07
–
0,16
0,10
0,23
0,14
0,16
0,23
0,27
0,29
0,34
–
0,47
0,53
0,63
0,73
–
0,81
0,89
0,94
1,00
1,11
–
1,34
1,65
1,72
1,77
1,84
1,87
1,93
1,99
2,02
2,01
2,04
2,06
0,00%
Angesichts der weiter schwelenden Euro-Schuldenkrise und der
Angst vor einer Zuspitzung der Lage Spaniens haben die Anleger am
Freitag auf sicher geltende Festverzinsliche wie deutsche Bundesanleihen gesetzt. Die Rendite der
zehnjährigen deutschen Papiere
gab daher kräftig nach und fiel auf
ein Rekordtief von 1,153 Prozent.
Die Finger ließen die Anleger weiter von spanischen Anleihen. Die
zehnjährigen Staatstitel rentierten
auf einem Allzeithoch von 7,303
Prozent. Ein Niveau von über sieben Prozent gilt auf lange Sicht als
untragbar für ein Land. Bei einer
Auktion am Donnerstag hatte Spanien den Anlegern bereits deutlich
höhere Zinsen zahlen müssen als
Ausländische Staatsanleihen
Kupon
Anleihe
20.07.
0
v.2,26
3,5
4
7,5
4,25
4,25
3
5,9
4,6
10,5
4,25
3,75
3,4
6,5
4,2
3,85
6,4
3,13
4,9
5,5
5,25
6,5
7
Argent.GDP-Lnkr 05/35
Argentinien 05/38
Belgien 09/15
Belgien 12/32
Bulgarien 02/13
China 04/14
Finnland 07/12
Frankreich 09/14
Irland 09/19
Irland 99/16
Jamaika 04/14
Lettland 04/14
Niederlande 04/14
Österreich 09/14
Österreich 94/24
Polen 05/20
Portugal 05/21
Portugal 11/16
Schweden 09/14
Spanien 07/40
Spanien 11/21
Südafrika 03/13
Türkei 04/14
Venezuela 05/15
10,00
28,20
108,07
111,54
103,05
107,49
100,53
105,62
98,50
98,30
107,60
104,71
107,37
107,33
136,95
110,01
63,65
91,76
105,53
70,77
88,84
103,35
106,71
97,78
Unternehmensanleihen
Rend. Bonit.
Kupon
Anleihe
–
10,17
0,38
3,20
0,92
0,88
0,16
0,12
5,97
4,92
6,67
1,40
0,02
0,09
2,70
2,74
10,37
9,27
0,03
7,32
7,06
1,06
2,01
7,92
4,75
5,38
3,25
4,63
7,88
3,25
5
7,88
3
5
v.7,5
4,88
3,75
4
7,25
5,5
4,88
4,13
7,25
4,75
7,5
4,25
Adidas Int. Fin. 09/14
Allianz Fin.perp. 06/–
Bay.Lbk.Pfb 05/15
Bayer Capital 09/14
Bertelsm. 09/14
BMW Fin. 12/19
Commerzbank 09/15
Daimler 09/14
Daimler 10/13
Dt. Börse 08/13
Dt. Börse 08/38
Dt. Post Fin.03/14
Dt. Postbank 09/14
Dt.Telek.Int.Fin.05/15
Dürr 10/15
Eon 07/17
Eon 09/14
Eon Intern. 09/13
France Telecom 10/13
Goldman Sachs 06/21
Heid.Cem. 10/20
Henkel 03/13
B
B
AA
BBBA+
AAA
AAA
BBB+
BBB+
BBBBAAA
AAA
AAA
ABBBBAAA
AABBB+
BB+
B+
ERLÄUTERUNGEN: Anleihen: Kurse in Prozent; BA=Bundesanleihe; BO=Bundesobligationen;
BS=Bundesschatzanweisung; PfB=Pfandbrief; Laufzeit (Emissionsjahre/Fälligkeit) hinter dem Namen; alle Bundespapiere besitzen Bonität AAA; Bonitätseinstufungen soweit verfügbar von S&P: AAA=exzellent, AA=sehr
gut bis gut, A=gut bis befriedigend, BBB=befriedigend bis ausreichend, BB=mangelhaft, B=mangelhaft, CCC bis
C=ungenügend, Insolvenz absehbar, D=zahlungsunfähig; Euribor=Zinssatz f. Termingelder in Euro unter Ban-
20.07.
106,57
98,65
107,24
108,42
110,03
109,40
105,32
110,30
102,36
102,95
103,75
105,93
105,25
107,34
111,85
120,92
106,23
102,39
103,40
92,82
109,10
103,30
Rend. Bonit.
1,35
–
0,72
0,68
0,97
1,70
1,45
0,81
0,60
0,98
7,17
0,65
0,35
0,98
3,23
1,29
0,72
0,47
0,49
5,44
6,01
0,48
A
AAA
ABBB+
A
A+
AAAA
A+
BBB+
AAA
BBB+
Münzen und Barren
zuletzt. Zudem war die Nachfrage
gesunken, was Befürchtungen
nährte, wonach Spanien den Zugang zum Kapitalmarkt verlieren
könnte. Die schwierige Situation
in Europa lastete auch schwer auf
dem Euro. Die Gemeinschaftswährung rutschte bis auf 1,2146 Dollar
ab, das ist der tiefste Stand seit JuSZ/REUTERS
ni 2010.
5
6,75
4,63
6,5
4,5
4,88
3,87
5
4,375
4,5
4,13
5,13
4,12
8
K+S 09/14
Linde 08/15
Lufthansa 06/13
Lufthansa 09/16
Maxingvest 04/14
Merck Fin.Serv. 09/13
Porsche 06/16
RWE Fin. BV 09/15
Shell 09/19
Shell Intern. 09/16
Siemens Fin. 09/13
Siemens Fin. 09/17
Sixt 10/16
ThyssenKrupp 09/14
108,22
119,60
102,63
113,68
106,23
104,98
107,78
110,31
117,26
113,12
102,15
117,83
104,30
109,90
1,09
0,81
1,21
2,79
1,59
0,56
1,58
0,87
1,27
0,73
0,33
1,10
3,02
2,59
BBB+
ABB+
BB+
BBB
A
AA
AA
A+
A+
BBB-
Genussscheine
AAAAABB+
A
Unternehmen
Bertelsmann 01 ff. 15%
Bertelsmann 92 ff. 7,23%
Magnum 03/50 12%
Pongs&Zahn 06/50 8,5%
Salvator Grund. 04/50 9,5%
20.07.
19.07.
227,00
130,00
80,10
0,58
28,50
229,00
130,00
79,00
0,58
28,50
Münzen
Rohstoffe
20.07.
19.07.
London Gold (16:00) $/Uz.
1576,25
London Silber (14:00) US-cts/Uz
2707,00
London Palladium (14:00) $/Uz
577,00
London Platin (14:00) $/Uz
1408,00
Kupfer (DEL)
632,27–634,65
1584,00
2745,00
581,00
1415,00
640,07–642,44
Gold
105
1450
90
1250
Münzen 2
Münzen
1 Uz Am.Eagle
1 Uz Platin Noble
1 Uz Maple Leaf
1/2 Uz Am. Eagle
1/2 Uz Philharm.
1/4 Maple Leaf
1/4 Uz Philharm.
1/10 Uz Am.Eagle
1 Uz Krüger Rand
1 Uz Britannia
1 UZ W. Philh. Silber
1 Uz Platin Koala
1/10 Uz Platin Koala
2 Rand Südafrika
100 österr. Kronen
4 österr. Dukaten
1/2 Uz Känguruh
1/10 Uz Känguruh
10 Rubel (Tscherwonetz)
20 sfr (Vreneli)
20 Goldmark (Wilh.II)
Verkauf
20.07.
Ankauf
19.07.
Verkauf
19.07.
1287,50
1093,50
1287,50
647,00
647,00
325,50
325,50
131,00
1287,50
1287,50
22,65
1093,50
114,00
291,00
1192,00
547,00
647,00
131,00
314,00
236,00
287,50
1369,00
1324,00
1349,50
705,50
705,50
360,50
359,50
149,00
1346,00
1375,50
24,60
1324,00
154,00
315,00
1335,00
608,50
705,50
149,00
350,50
267,00
326,00
1276,50
1090,00
1276,50
641,50
641,50
322,50
322,50
130,00
1276,50
1276,50
22,45
1090,00
113,50
288,50
1182,50
542,50
641,50
130,00
311,50
234,00
285,50
1354,00
1318,50
1334,50
699,50
699,50
356,50
356,50
148,00
1334,50
1360,50
24,40
1318,50
153,50
311,50
1320,50
602,00
699,50
148,00
347,00
264,00
322,50
Magda Merkle
* 14. 7. 1920
Monika Schinner
+ 5. 7. 2012
In tiefer Trauer:
Ilse Merkle
Herbert und Ingrid Merkle
mit Thomas und Silvia
im Namen aller Angehörigen
Die Urnentrauerfeier findet statt am
Montag, den 30. Juli 2012,
um 9.30 Uhr im Friedhof Sendling.
Ihre Geradlinigkeit, Loyalität, Klugheit,
Lebensfreude und humorvolle Herzenswärme
waren Jahrzehnte lang ein Geschenk für alle,
die ihr nahe standen.
Unser Leben ist ärmer geworden ohne sie.
Dr. Elisabeth Bauer und Dr. Karl-Heinz Bauer
Brigitte Descaurion · Eva Faltermaier
Dr. Annemarie Gußmann · Helga Kopp
Cili Kröll · Ingrid Mack · Gerti Raderschadt
20.7.12
20.4.12
20.7.12
Energie
20.07. 19.07.
Rohöl (Ldn.) Sep
Brent
ICE $/Brl
Rohöl (NY)
WTI
Nymex $/Brl
Okt
Nov
Aug
Sep
Okt
106,49 107,80
105,79 107,04
105,41 106,59
91,27 92,66
91,63 92,97
91,92 93,23
20.07. 19.07.
Benzin (RBO) Aug 2,90
Nymex $/gal
Heizöl (NY)
ICE $/t
Sep
Aug
Sep
Aug
Sep
Gold (NY)
Jul
Aug
Sep
Silber (NY) Jul
Comex cts/oz Aug
Sep
Comex $/oz
1584
1576
1578
2701
2684
2686
1580
1580
1582
2719
2720
2722
Ankauf
20.07.
Gold, 1 kg
Gold, 100 g
Gold, 10 g
Silber, 1 kg
Platin, 1 kg
Platin, 100 g
Palladi. (NY)
Nymex $/oz
Sep
Okt
Jan
Sep
Dez
Jul
Metall
Feingold
Feingold, 1 kg
verarbeitet, 1 kg
Feinsilber
Feinsilber, 1 kg
verarbeitet, 1 kg
Platin / Palladium
Platin (per Gramm)
Palladium (per Gramm)
1423
1411
1412
577,5
580,3
583,6
1422
1423
1426
584,9
586,2
576,3
Basismetalle
Verkauf
20.07.
Ankauf
19.07.
Verkauf
19.07.
41282,00 42213,00 40938,00 41862,00
4129,00 4251,00 4094,00 4216,00
416,00
444,00
413,00
440,00
671,00
767,50
664,50
761,00
34519,00 38719,00 34404,00 38561,00
3467,00 3961,00 3456,00 3945,00
Ankauf
20.07.
2,94
2,84
2,95
2,95
925,8
923,3
20.07. 19.07.
Platin (NY)
Nymex $/oz
20.07. 19.07.
Barren
2,81
2,92
2,92
920,5
919,3
Edelmetalle
20.07. 19.07.
Barren 2
Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur,
die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.
Fassungslos stehen wir vor dem
plötzlichen Tod unserer Freundin
75
20.4.12
Ankauf
20.07.
Kupfer (Ldn) Kse
LME $/t
Nickel (Ldn)
LME $/t
Zink (Ldn)
LME $/t
3-Mt.
Kse
3-Mt.
Kse
3-Mt.
Verkauf
20.07.
7625
7638
15830
15900
1851
1855
7765
7762
16180
16200
1883
1889
20.07. 19.07.
Blei (Ldn)
Kse
3-Mt.
Zinn (Ldn)
Kse
3-Mt.
LME $/t
Alumini. (Ldn) Kse
LME $/t
3-Mt.
LME $/t
1899
1906
18990
19000
1895
1914
1921
1928
19275
19300
1909
1935
Agrarprodukte
Für Industrieabnehmer 3
ken; Dollar-Libor=Zinssatz f. Termingelder auf Dollarbasis; 1) Unicredit Lux., Münzen und Barren; 2) pro aurum,
Schalterpreise München, Angaben in Euro 3) W.C.Heraeus, Basis Londoner Fixing; Rohstoffe: CME=Chicago
Mercantile Exchange, Comex=Commodity Exch., ICE=Intercontinental Exch., LME=London Metal Exch., Matif=Marché à terme Internat. de France, Nymex=New York Mercantile Echange
Kursgrafik: smallCharts, Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar
Öl
1650
20.07. 19.07.
Ankauf
19.07.
Verkauf
19.07.
40800,00 43930,00 40600,00 43710,00
– 46020,00
– 45800,00
698,30
–
770,10
806,10
699,50
–
771,50
807,50
35,60
14,60
38,27
15,87
35,59
14,56
38,27
15,82
Weizen (Pa)
Matif Euro/t
Sojaboh. (Ch)
CME cts/bu
%HVWDWWXQJVWUDGLWLRQVHLWEHU-DKUHQ
In Liebe und Dankbarkeit
nehmen wir Abschied von
31
HF2
Nov
Jan
Aug
Sep
Sep
Dez
269,0
266,5
1760
1720
810,8
792,0
267,5
265,8
1734
1691
807,8
778,5
20.07. 19.07.
Kaffee (NY)
ICE cts/lb.
Kakao (NY)
ICE cts/lb.
Sep
Dez
Sep
Dez
Okt
Mär
189,8
192,5
2243
2256
23,30
23,59
189,0
191,6
2244
2230
23,25
23,58
Weitere Kursinformationen finden Sie unter:
ZZZWUDXHUKLOIHGHQNGH
ZZZWUDXHUYRUVRUJHGH
Vinzenz Erath
Nach einem langen, tapfer und würdevoll ertragenen Leiden
verstarb im Kreise seiner Familie
Dr. Walter Müller
* 29. Februar 1932
+ 18. Juli 2012
In Liebe und Dankbarkeit:
Ingeborg Müller, geb. Nielsen
Claudia Müller
Matthias und Christine Müller mit Michaela und Kian
im Namen aller Angehörigen
Die Beerdigung ist am Donnerstag, dem 26. Juli 2012, um 14.30 Uhr
im Parkfriedhof Ottobrunn, Haidgraben 20.
Im Sinne der Familie bitten wir anstelle von Kränzen und Blumen um
Spenden an den Hospizkreis Ottobrunn e.V., Kreissparkasse München,
BLZ 702 501 50, Konto-Nr. 10 081 214, unter Kennwort: Dr. Walter Müller.
Du hatte ein viel zu großes Glück,
Das du nicht konnte ermessen.
Gott hat dir davon genommen ein Stück,
Nun weißt du er, was du besessen.
Er ließ dir einen Theil zurück,
Nun mache dich würdig dessen.
Friedrich Rückert.
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Trauer einen Raum geben.
Abschied nehmen von einem geliebten Menschen ist
schmerzlich und braucht Zeit. Das neue Trauerportal der
Süddeutschen Zeitung, www.sz-gedenken.de, hilft Ihnen dabei und
bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen.
Alle Traueranzeigen aus der Zeitung erscheinen zugleich in einer
persönlichen Gedenkseite. Die Gedenkseite hilft Ihnen, das
Andenken an den Verstorbenen zu bewahren. Hier können Sie
virtuelle Gedenkkerzen anzünden, kondolieren und persönliche Fotos
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Zudem können Sie im Trauerportal nach den Traueranzeigen aus der
Süddeutschen Zeitung suchen.
Kontakt:
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oder
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32
REPORT
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Wahnsinn Immobilie
Die Deutschen haben Angst um ihr Geld. Sie ziehen es von Bankkonten ab und kaufen den Wohnungsmarkt leer. Luxusbauten schießen aus dem Boden,
in den Metropolen können sich die Makler vor Anfragen kaum retten. Es geht den meisten um Sicherheit. Doch einige werden dabei verlieren
VON HARALD FREIBERGER, CHRISTOPH
GIESEN UND ANGELIKA SLAVIK
München/Berlin/Frankfurt – Wahnsinnig verlockend sieht es nicht aus. Rollrasen, ein paar hölzerne Liegen mit weißen
Stoffbezügen, ein paar akkurat gestutzte
Sträucher. Spießeridylle. Aber das, was
hier auf die blechernen Plakate neben einer Großbaustelle in München gepinselt
ist, dieses cleane, überschaubare Wohnglück, das war einigen Menschen eine ganze Menge Geld wert. Willkommen in der
Müllerstraße 7, willkommen auf Deutschlands seltsamster Baustelle.
Der Kranführer lässt ein paar Stahlträger auf die Erde krachen. Es staubt.
Thomas Aigner sitzt in einer sehr schicken Villa in einer von diesen schmucken,
verspielten und blitzsauberen Ecken Münchens. Seine Haare hat er mit Gel zurückgekämmt, viel Gel, auf seiner Visitenkarte ist
ein Foto von ihm. Aigner Immobilien steht
über dem Foto. „Seit 2010 geht es so richtig
ab mit dem Boom“, sagt Aigner.
Ja, seit 2010. Seit 2010 hat der Immobilienmakler Thomas Aigner die Anzahl seiner Mitarbeiter fast verdoppelt. Er hat
neue Standorte eröffnet, in jeder schmucken, blitzsauberen Münchner Ecke gibt es
jetzt eines seiner Büros. Thomas Aigner gehört in dieser Geschichte zu denen, die auf
der richtigen Seite sitzen.
Das ist eine Geschichte über Deutschland im Sommer 2012. Über einen verrückten Markt, den sich die um die Stabilität besorgte Bundesbank genau anschaut. Es ist
eine Geschichte über verunsicherte Anleger, die fürchten, dass ihr Geld morgen
nichts mehr wert sein könnte. Über Makler, die sich vor Anfragen kaum retten können. Und über die Frage, wer am Ende auf
der falschen Seite sitzen wird.
Sie verkaufen ihre Aktien,
Fonds und was sie noch so haben
und zahlen die Wohnung bar
Walter Höller hat sich diese Frage auch
gestellt. Höller, 54, gehört zu den bessergestellten Münchner Bürgern. Der Ingenieur
verdient gut, seit 20 Jahren kann er sich
die 2000 Euro Kaltmiete leisten, die seine
125-Quadratmeter-Wohnung in einem der
besten Viertel kostet, im Lehel. Die Tochter
ist aus dem Haus, eigentlich führt Höller
mit seiner Frau ein sorgloses Leben. Trotzdem kommen manchmal ernste Themen
auf den Tisch, wenn die beiden abends bei
einem Glas Wein auf ihrem Balkon im vierten Stock sitzen und die Sonne über den Dächern Münchens untergehen sehen.
„Seit vier Jahren nagt es an mir, ob ich
bei unseren Finanzen alles richtig mache“,
sagt Höller. Vor vier Jahren implodierte die
US-Investmentbank Lehman Brothers.
Die Aktienkurse brachen ein, Höller verlor
viel Geld. „Ich hatte auf Aktien gesetzt,
weil ich dachte, dass ich mich gut in innovativen Branchen auskenne, zum Beispiel im
Umweltbereich“, sagt er. Doch wenn Banken Milliarden verzocken und die Weltwirtschaft am Abgrund steht, trifft das alle Unternehmen, auch solche, die möglicherweise eine große Zukunft vor sich haben.
Bis heute haben sich seine Aktien nicht
richtig erholt, und Höller, der in Wirklichkeit anders heißt, hat daraus eine Lehre gezogen: „Ich kann darauf nicht meine Altersvorsorge aufbauen.“ Höller zog alles Geld
aus Aktien ab, um nur noch auf Sicherheit
zu setzen. Er legte zunächst sein ganzes
Geld in langweiligen Sparprodukten an.
Die Zinsen darauf sind niedrig, ein, maximal zwei Prozent. Aber Höller geht es nicht
mehr darum, das Kapital groß zu vermehren, er will es nur noch erhalten.
Aber bei den Höllers auf dem Balkon
tauchte irgendwann die Frage auf, ob das
Geld nicht trotzdem immer weniger wert
wird, auch wenn man das Kapital erhält.
Was ist mit den Rettungsaktionen für die
Banken durch die Notenbank? Manche sagen, es sei das Gleiche wie Geld drucken.
Was ist mit der Inflation, von der jetzt alle
reden? Wie viel ist das Geld in zehn, 20 Jahren noch wert? „Ich habe noch keinen eigenen Besitz, die Frage nach einer eigenen
Immobilie stellte sich da automatisch“,
sagt Höller. Er fing an, sich auf dem Münchner Immobilienmarkt umzuschauen.
In der Müllerstraße 7 hat sich der Staub
verzogen, der Kran macht jetzt quietschende Geräusche. Es ist viel geschrieben worden über dieses Bauprojekt, das liegt vor allem an der Wohnung in der obersten Etage, die hier gebaut wird. Diese Wohnung
kostet knapp 21 000 Euro. Pro Quadratmeter. Und weil die Wohnung ziemlich viele
Quadratmeter hat, 700 um genau zu sein,
steht unterm Strich ein Verkaufspreis von
fast 15 Millionen Euro. In manchen Geschichten war zu lesen, hier entstünde die
teuerste Wohnung Deutschlands, aber so
einfach ist das nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Projekten, die sich um diesen Titel
streiten könnten. Bundesweit schießen die
Luxusprojekte aus dem Boden. Kauft das
irgendwer?
Doch, das kauft wer. In der Müllerstraße 7 gibt es nur noch fünf freie Wohnungen. Die teuerste Wohnung Deutschlands ist nicht dabei. Irgendjemand hat diese 15 Millionen auf den Tisch gelegt.
Walter Höller war das nicht, er hat sich
schließlich für ein Bauprojekt in Oberföhring im Nordosten Münchens entschieden.
Ende Mai unterschrieb er den Kaufvertrag. Die Wohnung hat drei Zimmer, SüdWest-Lage, einen großen Balkon und
76 Quadratmeter. Einer davon kostet 5800
Euro, die ganze Wohnung 440 000 Euro.
Das ist deutlich weniger als der Preis einer
Neubauprojekt Choriner Höfe in Berlin-Mitte – 128 Eigentumswohnungen für gehobene Ansprüche, wie es heißt. Ein Paradies aber ist es nicht für alle.
Bleibe in der Müllerstraße 7, aber immer
noch eine ganze Stange Geld. „Das war von
allen Angeboten das beste“, sagt Höller.
Wenn die Wohnung im September 2013 fertig wird, will das Ehepaar Höller erst einmal vermieten, für 13 Euro pro Quadratmeter. Die Einnahmen von 1000 Euro helfen,
den Baukredit zu tilgen. Alles sei „solide
durchfinanziert, wir müssen es uns nicht
vom Mund absparen“.
So wie Walter Höller machen das jetzt
viele: Sie ziehen ihr ganzes Geld aus Aktien
und Sparplänen ab und stecken es in eine
Immobilie. Oder zumindest wollen sie es
so machen. So leicht ist das gar nicht. Immobilienmakler Thomas Aigner bläst die
Backen auf. „Zwei bis drei Zimmer, innerstädtisch, gehobene Ausstattung, da ist die
Nachfrage extrem“, sagt er. „Wenn es da etwas gibt, das könnte ich auch 100 oder 150
Mal verkaufen. Aber ich hab’ die Wohnung
ja trotzdem nur einmal, was soll man
machen?“ Aigner sieht tatsächlich ein bisschen unglücklich aus, wenn er das sagt.
Maklerprobleme. Er enttäusche die Leute
nicht gerne, sagt er. „Aber diese klassischen Objekte für Kapitalanleger, da gibt
es kaum mehr was.“ München ist leergekauft? „Na, irgendwas finden Sie
immer“, sagt Aigner. „Aber die Frage ist zu
welchem Preis.“
Zu welchem Preis. Seit Beginn der Finanzkrise sind die Quadratmeterpreise für
Eigentumswohnungen in München um
knapp 40 Prozent gestiegen, im Schnitt.
3692 Euro kostet ein Quadratmeter Wohneigentum in München durchschnittlich,
vor fünf Jahren waren es mehr als 1000 Euro weniger.
Manche weichen deshalb aus, zum Beispiel nach Berlin.
nat steigen die Preise, Käufer vor allem aus
West- und Süddeutschland versuchen, ihr
Geld auf dem Berliner Markt zu parken.
Auch Skandinavier, Briten und Griechen
kaufen sich ein. „Erst vor ein paar Wochen“, sagt Scherer, „da haben wir eine
Wohnung südlich vom Schillerkiez verkauft.“ Früher, als auf dem nahe gelegenen Flughafen Tempelhof noch Maschinen landeten, war der Kiez eine verkommende Gegend. Kleine Bordelle, jede Menge Dealer an den Straßenecken. „Ab und an
fiel auch mal ein Schuss, aber seit der Flughafen dicht ist, blüht die Gegend auf.“ Die
Wohnung am Rande des Schillerkiezes hatte 58 Quadratmeter, die Bausubstanz war
in Ordnung, seit Jahren der gleiche, verlässliche Mieter. 45 000 Euro verlangte der
Vorbesitzer. „Für die Lage eigentlich ein
sehr realistischer Preis“, sagt Scherer.
„Wir haben 200 Interessenten gehabt.“
Am Ende veranstaltete Scherer ein Bieterverfahren. Wer den höchsten Preis zahlt,
bekommt die Wohnung. „68 000 Euro für
58 Quadratmeter.“
Die Statistiker verzeichnen für Berlin
seit 2007 einen Anstieg der Kaufpreise um
knapp 32 Prozent.
Die Zeit, ein Schnäppchen zu machen,
sei eben vorbei, sagt er. Es sei denn, man erkenne die Trends früher als andere. Vor
dem Mauerfall wohnten die Studenten in
Westberlin in Kreuzberg oder in Schöneberg. Neukölln, das war eine Arbeitergegend. Nach dem Mauerfall kamen Mitte,
der Prenzlauer Berg und etwas später
dann der Friedrichshain hinzu. „Seit ein
paar Jahren sind wieder Kreuzberg und
der Norden Neuköllns en vogue.“ Neukölln
ist eine Stadt in der Stadt. Etwa 300 000
Einwohner, nirgendwo sonst in der Republik leben mehr Menschen von Hartz IV.
Wieso ist Neukölln plötzlich hip? Uwe Scherer wohnt selbst dort. „Ich mag die Gegend
schon immer, es gibt viele Altbauten, der
Bezirk liegt verkehrsgünstig, und vor allem ist es hier lange Zeit preiswert gewesen.“ Dass es aber so schnell mit Neukölln
aufwärtsgegangen ist, das hat alle überrascht. „Irgendwann saßen Studenten,
dann Touristen nachts immer auf der Admiralsbrücke und haben Party gemacht.
Dann gab es die ersten Cafés und Clubs,
und nach ein, zwei Jahren war Neukölln
plötzlich the place to be.“
Was sich Studenten mit Unterstützung
der Eltern leisten können, ist für manchen
Alteingesessenen zu teuer. „Relativ oft bekomme ich Anrufe von Hartz-IV-Empfängern, die mich fragen, ob ich eine Wohnung in Neukölln habe, die das Amt noch
bezahlt“, sagt Scherer. „Ich muss sie meistens enttäuschen. Neukölln ist inzwischen
meist zu teuer.“
Und die Preise steigen weiter. Es ist nur
eine Frage der Zeit, bis die Karawane der
Kreativen, der Studenten, der Trendsetter
in einen anderen Bezirk zieht, ihn aufwertet und die Preise treibt. Nur, wo ziehen sie
hin? „Wer das richtig ahnt, ist ein reicher
Mann“, sagt Scherer. Der Wedding vielleicht? Tiergarten, Moabit? Es hat ein biss-
Es ist ein Glücksspiel.
Alle raten: Wo gehen die Preise
als Nächstes nach oben?
Der Dauerregen hat eine Pause eingelegt. Es ist für einige Stunden angenehm
warm in Berlin. Uwe Scherer, 56, hat an diesem Juliabend ein Café am Richardplatz in
Neukölln als Treffpunkt vorgeschlagen.
Bis vor ein paar Monaten war das Café
noch nicht da. So ist das in Neukölln. Scherer sitzt an einem der runden Holztische
auf dem breiten Bürgersteig. Er trägt eine
weiße Leinenhose, ein weites Hemd, Sandalen. Vor sich auf dem Tisch hat er Handy
und Notizbuch abgelegt, ein Makler ist immer im Einsatz, sagt er.
Uwe Scherer ist studierter Ingenieur.
Als er in den frühen 80er Jahren mit dem
Studium fertig wurde, gab es eine Ingenieurschwemme in Deutschland, er sattelte um und wurde Makler. Zunächst in München, seit 1991 in Berlin. Doch was seit wenigen Jahren in der Hauptstadt passiert,
nennt er schlicht „Wahnsinn“. Der Berliner
Immobilienmarkt zieht an, Monat für Mo-
Mieterprotest am Kottbusser Tor in Berlin: Viele können die gestiegenen Mieten nicht
mehr bezahlen. „Wir sind Kotti“ steht in Türkisch auf dem Schild. FOTO: DAVID GANNON/AFP
chen was von einem Glücksspiel. Das große Gentrifizierung-Raten. „Mein Außenseitertipp ist Lichtenberg.“ Lichtenberg? Wo
einst das Stasi-Hauptquartier lag, wo unzählige Plattenbauten in den tristen Berliner Himmel ragen? „Genau da“, sagt Scherer. „Dort gibt es auch noch eine Menge unsanierter Altbauten und alles noch sehr
preiswert. In Neukölln wird um den Platz
gezankt. Ich zeige Ihnen das mal.“
Er steckt das Notizbuch und das Handy
in seine Aktentasche und geht zu seinem
Fahrrad. Er wirft die Tasche in den Korb
auf dem Gepäckträger und schiebt los
durch den Kiez.
Die Kaufpreise wachsen schneller
als die Mieten. Das drückt den
Ertrag. Kaum einen schreckt das
Vorbei an drei durstigen Seelen auf dem
Richardplatz, die sich mit billigem Korn
und Bier aus Plastikflaschen zuprosten,
vorbei am Fußballkäfig, in dem türkische
Kinder johlen, vorbei an einem Fleischer,
der in Frankreich einen Orden für seine
Blutwürste bekommen hat. „In Berlin“,
sagt Scherer, als er an der Ampel an der
Karl-Marx-Straße wartet, könne man „ohne Ortskenntnis jede Menge Fehler machen“. Eine Wohnung im sanierten Altbau
in der Torstraße direkt in Mitte koste heute
genauso viel wie in München oder Frankfurt. Eine Bleibe im Wedding, der nach der
Bezirksreform ebenfalls zu Mitte gehört,
sei viel preiswerter. „Man muss wissen,
welche Straßenzüge gerade teuer sind.“
Die Ampel springt auf Grün, es sind nur
noch wenige hundert Meter bis zum
Körnerpark. Studenten haben Decken mitgebracht und sitzen im Gras. An der Rückseite des Parks liegt ein noch unbebautes
Areal, eingeklemmt zwischen einem Altbau aus der Gründerzeit und einem Autohof, 600 Quadratmeter vielleicht. „Eines
der letzten unbebauten Grundstücke Neuköllns, 450 000 Euro könnte das schon
bringen“, sagt Scherer. Vor ein paar Tagen
hat er das Grundstück einem Investor aus
Italien gezeigt. Mehrere Familienväter haben sich gemeinsam mit einem Architekten den Baugrund angesehen. Das Tiefbauamt hat genehmigt, dass man hier einen
Neubau mit sechs Stockwerken hochziehen darf. Macht acht neue, große Wohnungen in Berlin-Neukölln mit Blick auf den
beliebten Körnerpark. „Ich ahne, dass es
wieder ein Bieterverfahren geben wird“,
sagt Scherer und lacht.
Manche macht diese Goldgräberstimmung nervös. Die Frankfurter Immobilienmaklerin Petra Krauß zum Beispiel. Sie ist
seit 1989 im Geschäft, „aber so etwas hab'
ich früher nur ganz selten erlebt“, sagt sie.
Dass die Leute eine Immobilie kaufen und
dafür keine Finanzierung brauchen. Seit
eineinhalb Jahren aber beobachtet sie das
immer wieder, manchmal legten die Käu-
FOTO: STEFAN BONESS/VISUM
fer 500 000 Euro und mehr auf den Tisch,
einfach so. „Die verkaufen Aktien, Anleihen oder Sparanlagen, sie stoßen alles ab,
Hauptsache eine Immobilie“, sagt die Maklerin. Längst könne der Markt die Nachfrage nicht mehr befriedigen. Hat sie ein Objekt zu verkaufen, veröffentlicht sie das in
Internetportalen wie immoscout.de oder
immowelt.de. „Wenn wir das am Samstagmittag reinstellen, haben wir am Montagmorgen oft schon 60 Mails“, sagt sie. Die
Preise in Frankfurt sind in den vergangenen fünf Jahren um mehr als ein Fünftel gestiegen. Im honorigen Westend wurde
kürzlich eine Wohnung für 8000 Euro pro
Quadratmeter angeboten. „Da fehlen mir
die Worte“, sagt sie und macht mit der
Hand den Scheibenwischer vor dem Gesicht. Immer wieder gebe es Objekte, bei
denen sie sich frage: „Oh weh, ob das gut
geht?“ Nachsatz: „An manchen Ecken haben wir sicher schon eine Blase.“
Es ist ein riskantes Spiel, das da in
Deutschland gespielt wird in diesem Sommer 2012. Etwa mit Blick auf die Preise:
Denn während die Kaufpreise sprunghaft
nach oben klettern, wachsen die Mieten
teils deutlich langsamer. In München etwa
stehen dem Kaufpreisanstieg von knapp
40 Prozent seit 2007 Mietpreissteigerungen von nur gut 15 Prozent gegenüber. In
Berlin ist das Verhältnis 32 zu 26. In Frankfurt 23 zu 16. Das mindert die Rendite mitunter dramatisch, aber manchen Anlegern
scheint es darauf nicht mehr anzukommen. Für sie gilt: Hauptsache Beton.
Es ist aber auch ein riskantes Spiel, weil
man beim lustigen Gentrifizierungsquiz
auch mal danebenliegen kann. Was, wenn
sich Lagen und Preise anders entwickeln
als gedacht? Wer zahlt dann den Kredit ab?
Und natürlich könnte es auch sein, dass die
Wirtschaft nicht zusammenbricht. Dass
der Euro überlebt. Und dass die Zinsen wieder steigen. Die Immobilienkäufer von heute werden dann eine Anschlussfinanzierung brauchen – und die wird vielleicht
empfindlich teurer ausfallen. Dann kann
der Versuch, finanzielle Sicherheit zu schaffen, im Desaster enden.
Walter Höller, der frischgebackene Immobilienbesitzer, sagt, ihm sei bewusst,
dass es diese Risiken gibt, dass eine Baufinanzierung immer auch ein Stück Spekulation ist. Trotzdem fühlt er sich gut mit seiner Entscheidung. „Ich habe noch keine Minute daran gezweifelt und bin absolut überzeugt, dass es das Richtige war“, sagt er.
Und es könnte ja auch wirklich gutgehen für Walter Höller und seine Frau und
für die vielen tausend anderen, die in diesen Tagen ihr Geld hastig in eine Immobilie stecken. Es ist ein Pokerspiel. Am Ende
geht es nur darum, ob man auf der richtigen Seite landet, bei den Gewinnern. Oder
eben nicht.
R Auf dem iPad: Die Entwicklung der Kaufund Mietpreise in Deutschland in einer interaktiven Grafik.
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
SPORT
HBG
Auf Schatzsuche im Keller
HEUTE
Ein einziges Mal in der Olympia-Geschichte haben sich Athleten geweigert, die Medaillen anzunehmen, die ihnen zugedacht waren: 1972 in München.
40 Jahre später fühlen sich die amerikanischen Basketballer immer noch um Gold betrogen – und ihre Silberplaketten sind verschollen
VON JOACHIM MÖLTER
D
Die Sowjets werfen den Ball ein, ihre Betreuer bestürmen den Tisch mit den Zeit-
34
35
Ergebnisse
34
R www.sz.de/sport
Für die Schweigeminute
Washington unterstützt Israels Wunsch
Washington – Das Weiße Haus in Washington, Sitz des US-amerikanischen Präsidenten, hat den Wunsch Israels nach einer
Schweigeminute bei der Eröffnungsfeier
der Olympischen Spiele (27. Juli bis 12. August) unterstützt. Es sei eine gute Möglichkeit, der elf getöteten israelischen Athleten
bei den Sommerspielen 1972 in München
zu gedenken, sagte Tommy Vietor vom
Nationalen Sicherheitsrat. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Israels Wunsch dagegen mit dem Hinweis auf
eine entsprechende Gedenkveranstaltung
zu einer anderen Zeit in London abgelehnt.
Auch Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, hatte
eine Schweigeminute im Rahmen der Eröffnungszeremonie aus denselben Gründen abgelehnt.
SID
Das Basketball-Finale von München
1972. USA gegen UdSSR. In den Zeiten des
Kalten Krieges immer auch eine politische
Auseinandersetzung. West gegen Ost, Demokratie gegen Kommunismus, Freiheit
gegen Diktatur. Militärisch herrscht ein
Gleichgewicht des Schreckens. Nur auf
dem Basketballfeld herrschen noch allein
die Amerikaner. Sie haben das Spiel erfunden, sie haben immer gewonnen, seit es
1936 in das Programm der Olympischen
Spiele aufgenommen worden war. Sieben
Goldmedaillen, alle ihre 54 Partien in den
Turnieren. Die Mannschaft von 1972 fügt
der Serie bis zum Finale acht weitere Erfolge hinzu – mit einer durchschnittlichen
Differenz von 33 Punkten. Am späten
Abend des 9. September geht sie siegessicher ins Endspiel gegen die Sowjets.
Da fängt Doug Collins einen Pass ab, der
21 Jahre alte Guard, er dribbelt nach vorne,
springt hoch zum Korb – und wird gefoult.
Er prallt gegen die Polsterung der Korbanlage, sein Kopf bleibt darunter stecken.
Zwei Freiwürfe für die USA, im Basketball
muss immer der Gefoulte schießen, und
Collins taumelt wie ein angeschlagener Boxer. Ein Assistenztrainer will ihn auswechseln, Coach Iba sagt: „Wenn Doug gehen
kann, kann er auch werfen.“ Collins wirft,
er trifft beide Male, und er lässt sich auch
nicht davon stören, dass bei seinem zweiten Wurf ein Horn mitten in seine Bewegung hinein trötet. 50:49, zum ersten Mal
an diesem Abend führen die Amerikaner.
Auf der Anzeigetafel in der Rudi-Sedlmayer-Halle leuchtet die verbleibende Spielzeit auf: 00:03. Drei Sekunden.
Nico Rosberg ist immer noch ein
potenzieller Siegfahrer – aber
er hat sein Profil verloren
FC-Bayern-Trainer Heynckes
hält ein zorniges Plädoyer
in eigener Sache
In einer Woche beginnen in London die
Spiele der XXX. Olympiade, 10 500 Athleten treten an. Alle würden eine Medaille
mitnehmen, falls man ihnen eine gäbe. Es
ist in der Geschichte Olympias nur ein Mal
vorgekommen, ein einziges Mal, dass
Sportler sich weigerten, Medaillen anzunehmen, die man ihnen umhängen wollte.
„Wir hätten sie überrennen und nach
Russland zurückjagen sollen“, sagte später Tom Henderson, einer der zwölf USBasketballer. Alle Studenten, alle Anfang
Zwanzig. „Junge Rehe“, sagt Henderson.
Sie wollten rennen und springen, aber ihr
Coach Henry „Hank“ Iba, 67, wollte, dass
sie gehen und passen. So spielten sie den
Sowjets und deren ausgebufftem Trainer
Wladimir Kondraschin in die Hände. Die
führten schnell 7:0, zwischenzeitlich lagen
sie zehn Punkte vorne. Eine Sensation
bahnte sich an. Erst fünf Minuten vor dem
Ende ließ Iba seine Rehe rennen. In letzter
Minute kamen sie heran – 48:49. Aber nun
hatte die UdSSR wieder den Ball. Und nur
noch zehn Sekunden zu überstehen.
Jetzt rechts abbiegen
Hier spricht der Chef
rei Sekunden. Einundzwanzig,
zweiundzwanzig, dreiundzwanzig.
So schnell sind sie vorbei. Drei Sekunden sind wenig im Leben eines Menschen und viel in der Karriere eines Sportlers. Drei Sekunden reichen, um den Gang
der Dinge in eine vollkommen andere Richtung zu lenken. Von der höchsten Freude
zur tiefsten Verzweiflung.
Zwei Freiwürfe, drei Sekunden
vor Schluss – und Collins taumelt
wie ein angeschlagener Boxer
33
Steroide bei Fazekas
Leerstelle: Die zweitplatzierten Amerikaner boykottieren 1972 die Siegerehrung – Sowjets und Kubaner stehen allein auf dem Podest.
nehmern und den anderen Offiziellen,
wild reklamieren sie eine Auszeit, das Signal dafür war doch ertönt, das Horn! Die
Schiedsrichter unterbrechen die Partie,
die Uhr bleibt stehen: 00:01. In den Tumult
am Spielfeldrand mischt sich R. William Jones ein, der Generalsekretär des Weltverbandes Fiba ist von der Tribüne heruntergekommen. Mit drei ausgestreckten Fingern zeigt er an: noch drei Sekunden! Die
Offiziellen am Tisch geben es an die
Schiedsrichter weiter. Sie führen es aus.
Der zweite Einwurf, ein kurzer Pass,
dann heult die Schlusssirene auf. Die Amerikaner jubeln, Betreuer hüpfen aufs Feld,
Zuschauer auch. Der Moment der höchsten Freude. Doch das Spiel ist nicht vorbei.
Die Schiedsrichter hatten den Ball freigegeben, ehe die Uhr zurückgestellt war, die Sirene ertönte zu früh, der Einwurf muss wiederholt werden. Es dauert, bis das Parkett
von den Zuschauern geräumt ist. Bis die
Amerikaner überredet sind, weiterzumachen. Wenn sie jetzt gehen, so sagt man ihnen, würden sie disqualifiziert werden.
Der dritte Einwurf, diesmal ein langer
Pass, von Iwan Edeschko zu Alexander Below, dem Center, der Stellung bezogen hat
am gegnerischen Korb. Er wird bedrängt
von zwei Amerikanern, die verlieren das
Gleichgewicht, schlittern über den Boden.
Below fängt, er springt und legt den Ball in
den Korb. 51:50 für die UdSSR, die Uhr
zeigt 00:00. Die Sowjets haben gewonnen,
die Amerikaner haben verloren, zum ersten Mal in der olympischen Basketball-Geschichte. Der Moment tiefster Verzweiflung. Aber sie geben sich nicht geschlagen.
Noch in der Nacht legen sie Protest ein,
mit guten Gründen. Es gab keine Auszeit,
das Signal dafür war zu spät gekommen,
aus welchen Gründen auch immer. Stattdessen hätte es ein technisches Foul gegen
die UdSSR geben müssen, wegen der unerlaubten Reklamation am OffiziellenTisch. Dann hätte die Partie mit Ballbesitz
für die USA weitergehen müssen, Restspielzeit: eine Sekunde. Für die drei Sekunden,
die schließlich gespielt wurden, gab es nur
die Anweisung von R. William Jones – doch
der Generalsekretär hatte überhaupt keine Befugnis, in laufende Partien einzugreifen. Am Morgen des 10. September lehnt
die Jury den Protest ab, „nicht einstimmig“, wie ihr Vorsitzender zugibt. Die Amerikaner vermuten eine Verschwörung:
Drei der Jury-Mitglieder kommen aus dem
Ostblock, aus Ungarn, Polen und Kuba,
zwei aus dem Westen, aus Italien und Puerto Rico. Die Basketballer aus den USA beschließen, der Siegerehrung in der Olympiahalle fern zu bleiben. Sie fühlen sich um
die Goldmedaille betrogen.
Kenny Davis schreibt es sogar ins
Testament: Seine Nachfahren
dürfen kein Silber annehmen
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat schon Athleten lebenslang
von den Spielen ausgeschlossen, weil die
sich bei der Siegerehrung daneben benahmen. Gegen die amerikanischen Basketballer, die nicht einmal zu der Zeremonie erschienen, unternimmt es nichts. Zehn Jahre später bietet es ihnen sogar an, die Silbermedaillen nachträglich zu überreichen.
Einzige Bedingung: allen oder keinem. Die
Antwort der Amerikaner: No! „Wenn wir
jetzt die Silbermedaille annehmen, würden wir eingestehen, dass wir verloren haben“, erklärt der Flügelspieler Mike Bantom. IOC und amerikanischer Basketballverband versuchen noch mehrmals, die
Spieler dazu zu bewegen, die Medaillen anzunehmen. Einige schwanken, aber die
Antwort bleibt immer die gleiche: No!
Tom Henderson schärft seinem Sohn
ein, nur ja nie diese silberne Plakette zu akzeptieren, auch nach seinem Tode nicht:
„Dein Vater hat das Gold verdient, gib’
Dich nicht mit Silber zufrieden.“ Kenny Davis, der damalige Teamkapitän, schreibt es
vorsichtshalber in sein Testament, unter
Abschnitt 9: „Hiermit verfüge und hinterlasse ich bei meinem Tode, dass meine Ehefrau Rita, meine Kinder Jill und Bryan sowie deren Nachkommen niemals eine Silbermedaille von den Olympischen Spielen
1972 in München annehmen.“
Wo sind die Medaillen überhaupt geblieben, diese Silberlinge im Wert von damals
knapp 30 Dollar, 197 Gramm schwer, sechs
Millimeter dick, siebeneinhalb Zentimeter
im Durchmesser? Ernst Knoesel soll sie an
sich genommen haben, damals Mitglied
des Organisationskomitees und später Präsident des Bayerischen Fußballverbandes.
Als er ein paar Jahre später von IOC und
Fiba aufgefordert wird, die Medaillen herzugeben, soll er gesagt haben: „Das kann
ich nicht. Meine Kinder spielen damit.“ Reporter des amerikanischen Fernsehsenders NBC machen sich 1992 auf die Suche
nach den Medaillen, Anlass ist der 20. Jahrestag der Niederlage. Die IOC-Generalsekretärin Françoise Zweifel sagt ihnen: „Wir
haben sie nicht. Sie müssen noch in
Auch B-Probe des Diskuswerfers ist positiv
FOTO: BETTMANN/CORBIS
Deutschland sein.“ Die Reporter klingeln
bei Ernst Knoesel, der kramt eine Schachtel aus dem Keller, Inhalt der Schatztruhe:
sieben Silbermedaillen. Und die übrigen
fünf? „Keine Ahnung“, sagt Knoesel, „es
ist zwanzig Jahre her, verstehen sie?“
Der Bayerische Rundfunk (BR) macht
sich in diesem Sommer erneut auf die Suche, fast 40 Jahre nach dem Finale. Seine
Reporter finden Emil Sadowski, früher
Schatzmeister im Deutschen Basketball
Bund. Sadowski erzählt, er habe die Medaillen auf Jones’ Geheiß unmittelbar nach
dem Finale gravieren lassen. Knoesels Medaillen aber waren glatt gewesen auf der
Rückseite. Vom IOC in Lausanne erhält der
BR die Auskunft, die Medaillen seien mittlerweile in dessen Besitz, gelagert im Olympischen Museum. Ob man sie denn sehen
könne, fragt der BR. No, antwortet das IOC:
Das Museum werde gerade umgebaut und
sei geschlossen, man könne die Medaillen
nicht herausholen. Vielleicht später mal.
Im August, nach den Spielen von London, wollen sich die Mitglieder der US-Auswahl von 1972 in Lexington/Kentucky treffen, zum ersten Mal seit jener SeptemberNacht kommen alle zusammen. Die zwölf
Basketballer werden sich über das Gold unterhalten, das sie nicht bekamen, und das
Silber, das sie nicht wollen, und sicher
auch über die elf Isrealis, die in München
bei einem Terrorakt von Palästinensern ermordet wurden. Die Zeit relativiert vieles.
Tommy Burleson, der 2,23-Meter-Center
der Amerikaner, der in den entscheidenden Schlusssekunden nur auf der Bank
saß, sagt: „Die elf Israelis haben damals alles verloren, wir nur ein Spiel.“
London – Bei dem unter Dopingverdacht
stehenden ungarischen Diskuswerfer Robert Fazekas, 36, sind auch in der B-Probe
Steroide nachgewiesen worden. Das teilte
Csaba Czegledy mit, der Anwalt des früheren Europameisters. Die B-Probe zeige wie
die A-Probe allerdings nur eine „äußerst
geringe Menge“ des verbotenen Stoffs Stanozolol. Sein Klient habe nicht versucht,
„seine Leistungen durch irgendwelche verbotenen Substanzen zu steigern“, versicherte der Anwalt. Nach einer positiven
A-Probe war Fazekas vor einigen Wochen
aus dem Olympia-Kader der Ungarn für
die Spiele in London ausgeschlossen worden. Bei Olympia 2004 in Athen hatte Fazekas Gold gewonnen. Die Medaille war ihm
später jedoch aberkannt worden, weil er
die Doping-Probe verweigert hatte. DAPD
Steger pausiert
Tischtennismeister sagt für letzten Test ab
Rotenburg/Fulda – Ohne Bastian Steger
(Saarbrücken) hat das letzte Olympia-Vorbereitungsturnier der Tischtennisspieler
in Rotenburg/Fulda begonnen. Der deutsche Meister sagte wegen einer Verhärtung im rechten Oberschenkel am Freitag
kurzfristig seine Teilnahme ab und begab
sich in Behandlung. „Bastian pausiert am
Wochenende und wird am Montag wieder
ins Training einsteigen“, sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf: „Sein Olympia-Start ist
nicht in Gefahr.“ Timo Boll (Düsseldorf)
und der Europa-Top-12-Sieger Dimitrij
Ovtcharov (Orenburg/Russland) starteten
mit Siegen in das zweitägige Turnier der
besten Europäer. „Der Wettkampf gibt mir
eine gute Rückmeldung für das OlympiaTurnier“, sagte Europameister Boll. DPA
Zuflucht am Fluss
Trotz aller Turbulenzen in ihrer Heimat haben es die ägyptischen Ruderinnen Engy Hassan el-Din und Sara Aschraf Mohamed geschafft, sich für Olympia zu qualifizieren
Am Freitag, den 27. Juli, werden in London
die Olympischen Sommerspiele eröffnet.
Mehr als 10 000 Athleten aus mehr als 200
Ländern werden sich bis zum 12. August in
26 Sportarten um Medaillen bewerben. In
einer mehrteiligen Serie greift die SZ einige dieser Athleten mit besonderen Lebensläufen heraus, um ihre Geschichte zu erzählen. Die Summe der Porträts soll ein Bild ergeben. Ein Bild, das die Vielfalt der Sportarten, aber auch die Brüche und Problemfelder in der olympischen Welt beschreibt.
OLYMPISCHE
CHARAKTERE
Teil 11 und Schluss
Engy Hassan el-Din und
Sara Aschraf Mohamed, Rudern
Es ist, als wären es zwei Städte, eine am
Land und eine vom Wasser aus gesehen.
Am Land ist Kairo ein Wahnsinn aus Lärm
und Dreck und Menschen. Vom Wasser aus
leuchten Bäume vor dunstigen Fassaden,
ab und zu weht ein fernes Rauschen zur
Mitte des Flusses. Der Deutsche Ruderverband spricht von Funden antiker Ruder
aus dem Jahr 10 000 v. Chr. bei Duvensee
in Holstein, aber er erwähnt auch Reliefs
von Ruderern im pharaonischen Ägypten.
Bräuchte es noch ein Argument für die Erfindung des Ruderns am Nil – der Fluss als
Zuflucht vor der heutigen Stadt wäre einer.
Es ist noch nicht acht Uhr am Morgen,
und Ägyptens Ruderhoffnung hat schon
zweieinhalb Stunden Training hinter sich,
bevor die große Hitze einsetzt. Engy Hassan el-Din, 17, unverschleiert und trotz vieler verlorener Kilos noch immer ein bisschen moppelig, schleppt ihren nadelspitzen Einer aus dem Wasser. Sara Aschraf
Mohamed, 20, dünn wie Draht, trägt Kopftuch und Baseballmütze und lässt sich ausnahmsweise helfen. Engy und Sara sind
Ägyptens erster olympischer Doppelzweier im Leichtgewicht für Frauen, sie sind die
einzigen Ruderinnen, die sich für Olympia
qualifiziert haben. Sie sind Pioniere, sie
freuen sich, nein, „wir platzen vor Stolz“.
Als sie sich in der afrikanischen Qualifikation gegen die Favoriten aus Südafrika
und Simbabwe durchgesetzt hatten und
auch Algerien um 1,2 Sekunden geschlagen war, hat Sara geweint vor Freude. Aber
deshalb werden die beiden nicht größenwahnsinnig. Dass sie demnächst auf dem
See von Eton Dorney im britischen Buckinghamshire Medaillen holen, halten sie
für unwahrscheinlich. „Die anderen Athletinnen sind Mitte zwanzig, fünf Jahre älter
als wir. Uns fehlt einfach die Erfahrung“,
sagt Engy: „Um im Rudern zur Weltspitze
zu gehören, braucht man mindestens
10 000 Stunden Training. Das sind zehn
Jahre.“ Wenn sie es ins Finale schaffen, wäre das ein Erfolg. Engy rudert seit vier Jahren, früher schwamm sie mit Flossen. Sara
trainiert seit sechs Jahren und hat zudem
den schwarzen Gurt in Taekwondo. Sara
studiert Kommunikationswissenschaft,
Engy will Pharmazeutin werden. Engys Familie ist nicht sehr fromm, Sara ging auf eine Schule der Ashar, jenem religiös-akademischen Komplex, der als Sitz sunnitischer Gelehrsamkeit gilt. Es gäbe vieles,
was sie trennt. Es spielt keine Rolle.
Ihr Ruderklub liegt im eleganten Stadtteil Samalek, am anderen Ufer ragt das Armenviertel Imbaba auf, dazwischen fließt
der Nil. Vom Ufer sieht es aus, als wälze
sich der Fluß träge dahin. Darunter aber
sind starke Strömungen. Das muss man
wissen, sonst kommt man nicht voran.
Heute war ein ruhiger Tag, sagen die beiden. Für Ägypten ist Ruhe die Ausnahme.
Sie reden nie über Politik, beide nicht,
was interessiert sie das Kleinklein um Parlamentsauflösung und Militärregierung,
um Verfassungsstreit und Regierungsbildung, wenn es doch um Olympia geht.
Aber dass es eine kleine Sensation ist, nach
London zu fahren, nach diesem verrückten
Jahr, das wissen beide. Im Februar 2011
wurde der Dauer-Präsident Hosni Mubarak gestürzt, seitdem ist Ägypten aus den
Fugen. Selbst die erste freie Präsidentschaftswahl brachte keine Klarheit: Was
der neue Staatschef darf und mit welchem
Parlament er regieren wird, ist offen. „Natürlich sehen wir uns als Botschafterinnen
unseres Landes“, sagt Sara: „Alle erwarten, dass Ägypten im Chaos versinkt, aber
wir fahren zu den Olympischen Spielen.“
Es gäbe vieles, was sie trennt, aber sie halten zusammen: Ägyptens Ruder-Pioniere Sara Aschraf Mohamed (links) und Engy Hassan el-Din.
FOTO: KATHARINA EGLAU
Wer, wenn nicht sie. Widrigkeiten, die
den Rest des Landes lähmen, perlen an ihnen ab wie Wasser am Bug ihrer Boote. Sie
sind voller Selbstvertrauen und Zuversicht, wie sie für Athleten vielleicht wettkampfentscheidend sein kann, aber im zerquälten, verbitterten Ägypten inzwischen
so selten ist. Man fragt sich, woher das
kommt. Vielleicht ist es die Jugend, vielleicht der Nil. Sie wissen es nicht.
Sie sagen: „Eigentlich gab es keine Probleme.“ Zugegeben, wenn auf dem TahrirPlatz wieder die Massen zusammenströmten, wenn es Scharmützel gab zwischen Demonstranten und Polizisten oder Armee,
wenn wieder Blut floss und Straßen gesperrt waren, dann konnten sie manchmal
nicht zum Training fahren. Nach dem
Sturz Mubaraks wurden die Minister im
Monatsrhythmus ausgetauscht, das hat
die Finanzierung der ägyptischen RuderFöderation nicht leichter gemacht. Die
Ägypter sind keine schlechten Ruderer, sie
profitieren davon, dass der Nil nie zufriert
und die Sportler das ganze Jahr trainieren
können. Ihr Modellathlet Ali Ibrahim holte
viele Medaillen, bevor er vor zwei Jahren
bei einem Autounfall starb. Aber Rudern
ist kein glamouröser Sport. „Wir müssten
mehr im Ausland trainieren, wir bräuchten bessere Ausrüstung, aber in Ägypten
finden wir keine Sponsoren“, sagt Engy.
Es wird sie nicht aufhalten. Im Klub
stemmen muskulöse Jungs Eisen auf blanken Fliesen. Ein Mann mit Strubbelbart
mit lila T-Shirt, Shorts und Leggings zockelt auf der Terrasse hin und her. Die Salafisten, die islamistischen Beton-Fundamentalisten, möchten überhaupt nur drei
Sportarten gestatten, erzählt Engy: Reiten,
Schießen und Schwimmen, die Disziplinen
des Propheten. Aber dann schiebt sie leichtzüngig nach: „Das geht sowieso nicht, wir
leben in einer modernen Zeit, wir sind 85
Millionen.“
Für die meisten Frauen allerdings würde sich nicht viel ändern. Gelegentlich, in
besseren Vierteln, sieht man Frauen beim
Walking über Rasenflächen. Manche
Klubs öffnen ihre Schwimmbäder an bestimmten Tagen nur für Frauen. Aber eine
Ägypterin, die öffentlich joggt, ist so selten
wie Regen. Engy und Sara können auf den
Zuspruch ihrer Familien setzen, aber wird
das demnächst noch genug sein?
Die Islamisten, die Mehrheit im aufgelösten Parlament, haben sich mit den regierenden Generälen im Ringen um Ägyptens
Zukunft verbissen. Und zumindest rhetorisch geht es oft auch um die Rechte der
Frauen. Ägyptens neuer Präsident Mohammed Mursi ist ein Muslimbruder, viele Liberale befürchten das Schlimmste. Nur
Engy und Sara sehen alles nicht so eng. Getrenntes Training für Männer und Frauen?
Kleidervorschriften? Sportverbote für Athletinnen? „Das wird er nicht tun“, sagt Sara. Und als wäre das Argument unschlagbar, fügt sie hinzu: „Der hat doch ganz andere Probleme.“
SONJA ZEKRI
Bisher erschienen: Roger Federer, Tennisprofi/
Schweiz (4.7.), Steve Hooker, Stabhochspringer/Australien (6.7.), Josefa Idem, Kajakfahrerin/Italien
(10.7.), Epke Zonderland, Turner/Niederlande (12.7.),
Abhinav Bindra, Schütze/Indien (13.7.), Katie Taylor,
Boxerin/Irland (14.7.), David Millar, Radprofi/Schottland (17.7.), Khatuna Lorig, Bogenschützin/USA
(18.7.), Luciana Aymar, Hockeyspielerin/Argentinien
(19.7.), Lee Chong Wei, Badmintonspieler/Malaysia
(20.7.).
34
SPORT
HBG
Jetzt rechts abbiegen
Konter der Usada
Anti-Doping-Agentur fordert
Ablehnung der Armstrong-Klage
Orléans – Neun Tage nach der Beschwerde
des früheren Radprofis Lance Armstrong
beim Zivilgericht in seiner Heimatstadt
Austin/Texas gegen die Dopingklage
durch die US-Anti-Doping-Agentur (Usada) hat diese mit einem Gegenantrag gekontert. Die Agentur, die dem Tour-Rekordsieger eine Dopingverschwörung in
seinen Teams vorwirft, antwortete mit einem 19-seitigen Antrag, die Beschwerde
abzuweisen. Armstrong hält die Usada für
nicht zuständig und möchte ein Schiedsgerichtsverfahren des Sports verhindern, wo
ihm eine lebenslange Sperre droht.
Die Usada stellt fest, in früheren Jahren
habe der 40-Jährige sehr wohl die Zuständigkeit ihre akzeptiert; es sei zu verhindern, „neue Regeln zu kreieren, die nur für
ihn geeignet sind“. In ihrem Antrag erwähnt die Agentur das Verfahren Armstrongs gegen die Versicherung SCA, die
sich 2005 wegen der Dopingvorwürfe geweigert hatte, Prämien auszuzahlen. Damals habe er eine Bestätigung der Usada in
den Prozess eingebracht, laut der er bis dato keine positive Probe abgeliefert habe:
„Armstrong war klar bewusst, dass er dem
Ergebnis-Management und den Regeln
des Usada-Protokolls untersteht.“ Insgesamt stelle er 30 Behauptungen auf, die
nicht durch Fakten zu belegen seien. Das Zivilgericht befindet am 10. August über den
Antrag gegen die Eröffnung des Schiedsgerichtsverfahrens. Armstrongs früherer
Teamchef Johan Bruyneel und Arzt Pedro
Celaya haben dagegen das Sport-Schiedsgericht angerufen. Dort müssen Zeugen unter Eid aussagen. Auch Armstrong. ABUR
Schlecks B-Probe positiv
Chartres – Auch die B-Probe von Frank
Schleck ist positiv. Wie der Luxemburger
Tour-Dritte von 2011 am Freitag bestätigte, wurde erneut das Diuretikum Xipamid
nachgewiesen. „Ich weiß, dass ich nichts
falsch gemacht habe. Ich werde weiter versuchen herauszufinden, wie diese Substanz in meinen Körper gelangt ist“, erklärte er in einer von seiner Frau verschickten
E-Mail. Schleck war nach der 14. Etappe
überführt worden und wird nun vom Team
RadioShack suspendiert. Der 32-Jährige
spricht von Vergiftung und ergänzte nun:
„Sie kann auch zufällig passiert sein.“
Die 18. Etappe nach Brive-la-Gaillarde
gewann derweil der britische Weltmeister
Mark Cavendish deutlich. André Greipel
aus Rostock, bisher dreimal siegreich, fehlte diesmal vorn und wurde Elfter. ABUR
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Mit 17 saß Nico Rosberg zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto, beherrschte vier Sprachen und galt als der neue Schumacher.
Zehn Jahre später ist er immer noch ein potenzieller Siegfahrer – aber er hat sein Profil verloren. Erkenntnisse einer Autofahrt zu zweit
VON MICHAEL NEUDECKER
Hockenheim – Nico Rosberg steigt ein, die
Lüftung ist voll aufgedreht, eine voll aufgedrehte Lüftung ist laut, deshalb diese Bitte
jetzt: Ob es ihm etwas ausmache, die Lüftung zurückzudrehen? Rosberg schaut
ernst. Er sagt: „Ja. Macht mir was aus.“
Ach so, also, ein bisschen vielleicht?
Schweigen.
Dann lächelt Rosberg, nene, sagt er, war
nur ein Witz, klar mache er die Lüftung
aus. Ein Witz am Anfang: geht ja gut los.
Von Affalterbach nach Stuttgart sind es
30 Kilometer, die Fahrt dauert eine halbe
Stunde. Es ist kurz vor dem Formel-1-Rennen in Hockenheim, Nico Rosberg hat einen PR-Tag, am Morgen war er im Mercedes-Werk in Rastatt, danach in Affalterbach, in Stuttgart hat er einen Auftritt mit
anderen Fahrern vor 200 Fans. Und zwischendurch diese Autofahrt: von Affalterbach nach Stuttgart, im Zweisitzer, ein
Sportwagen, 525 PS, ein Motor, der brüllt.
Rosberg redet und gibt Gas
und bremst und lenkt
Ein Interview mit einem Formel-1-Fahrer während einer Autofahrt, das ist eine
vielversprechende Sache, Gespräche im
Auto sind ja oft intimer als im Café. Im Café
sind andere Gäste, es gibt die Kellnerin,
manchmal auch den Pressesprecher, der
daneben sitzt und auf die Uhr schaut; auf
die Uhr schauen gehört zu den Hauptaufgaben von Pressesprechern. Im Auto ist: der
Interviewte, der Interviewer, das Auto.
Und: das Navi. Das Navi sagt: „Jetzt
rechts und danach sofort rechts abbiegen“,
es ist fast so laut wie die Lüftung. Nico Rosberg redet und gibt Gas und bremst und
lenkt nach rechts und links, die Beschleunigungskraft zerrt und drückt und lässt los.
Autofahren mit einem Formel-1-Piloten
ist so, wie man sich das vorstellt. Reden
und Gas geben und lenken, natürlich ist
das für einen wie Rosberg kein Problem.
Man kann über vieles reden im Auto, insbesondere mit Nico Rosberg: geboren in
Wiesbaden, aufgewachsen in Monaco,
Sohn des finnischen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg und einer Deutschen,
fließend Deutsch, Französisch, Italienisch,
Englisch, deutscher und finnischer Pass,
in der Schule eine Klasse übersprungen,
Abitur mit 1,2, Studienplatz an der Universität Southampton in Luft- und Raumfahrttechnik. Mit 16 ist er Hauptdarsteller einer
Dokusoap des Musiksenders Viva, sie
haben ihn in einer Nachwuchsserie begleitet, im Pressetext stand: „Große Gefühle
und heiße Öfen sind garantiert“, leider ist
die Sendung nie ausgestrahlt worden. Mit
17 sitzt Rosberg zum ersten Mal in einem
Formel-1-Auto, so früh hat das niemand
sonst geschafft, mit 20 debütiert er in der
Formel 1, er fährt im ersten Rennen die
schnellste Runde, er gilt als der neue Schumi: Deutschlands Zukunft im Motorsport.
Und jetzt?
Nico Rosberg ist jetzt 27, er ist der Teamkollege von Michael Schumacher bei Mercedes, und damit ist schon viel über Nico
Rosberg erzählt.
Formel-1-Fahrer haben ein starkes Ego,
wer den Mechanikern sagen soll, was er
braucht, um mit 300 Sachen dahinzujagen, der benötigt ein starkes Ego. Der Vergleich mit Schumacher, die Fokussierung
des öffentlichen Interesses auf den Star,
der bei PR-Terminen neben ihm steht, das
nervt Rosberg ein bisschen, sagen jedenfalls die, die ihn besser kennen. Wie also
findet er den Vergleich mit Schumacher?
„Da freut man sich natürlich“, sagt Nico
Rosberg, „er ist einer der Besten aller Zeiten, wenn man da einen Vergleich kriegt,
ist das schön.“ Außerdem: „Wir tauschen
uns gegenseitig aus, der eine fordert den
anderen, wir steigern uns gegenseitig. Ich
finde das sehr, sehr interessant.“
In einem Interview mit dem Focus, das
er zusammen mit seinem Vater gab, hat
Nico Rosberg einmal solche Sätze gesagt:
„Für mich ist das eine Katastrophe, so einen Vater neben sich sitzen zu haben und
ein Interview zu machen. Ich kann mich
doch gar nicht auf das konzentrieren, was
ich sage möchte.“ Aber das war am Anfang
seiner Karriere, damals war Nico Rosberg
der freche, smarte Junge, der sagt, was er
denkt. Nach sieben Jahren Formel 1 sagt
Nico Rosberg zwar manchmal immer noch
Sätze, die auffallen, aber nur sehr selten,
meistens sagt er Sätze wie die über Schumacher. Er ist vorsichtig geworden, man
könnte auch sagen: Die PR-Maschine Formel 1 hat ihn glattgebügelt. Katastrophe,
darauf haben sie ihn bald hingewiesen, das
sind Wörter, die man nicht verwendet,
Katastrophe ist, wenn ein Haus einstürzt.
Formel 1 ist auch eine Marketingveranstaltung großer Konzerne, und in Konzerndeutsch sagt man nicht Katastrophe.
Vor ein paar Monaten hat Nico Rosberg
seinen Vertrag bei Mercedes verlängert,
bis 2016, er verdient rund 14 Millionen Eu-
ro pro Jahr. Mercedes redet gern über den
Silberpfeil, sie begreifen das als Vermarktungschance, der Silberpfeil, der Mythos.
Ist die Silberpfeil-Sache nicht überhöht?
„Nein“, sagt Rosberg, „das war ein Faktor bei der Vertragsverlängerung. In der
Formel 1 gibt es sowieso nur Ferrari und
Mercedes als ‚Wow-Teams.’“
Dann bleibt ja nun nur noch Ferrari als
Ziel für ihn, oder?
„Ja.“ Pause.
„Ich habe gerade ja gesagt auf Ihre Frage“, er macht eine Bewegung mit der rechten Hand, die linke bleibt am Steuer, er
schaut wieder sehr ernst, „das hab’ ich nur
so daher gesagt. Ferrari ist nicht mein Ziel.
Mein Ziel ist es, im Silberpfeil Rennen zu
gewinnen, ich verschwende keinen Gedanken daran, woanders zu fahren.“
Er hat Angst,
zu viel zu erzählen
Start mit Handicap: Mercedes-Pilot Nico Rosberg wird wegen eines Getriebewechsels beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag auf dem Hockenheimring
um fünf Startplätze zurückversetzt.
FOTO: VLADIMIR RYS/GETTY
So ist das mit Nico Rosberg: Er hätte so
viel zu erzählen, aber er hat Angst, zu viel
zu sagen. Ein bisschen kann man das verstehen: Er ist schon öfter von PR-Menschen zurechtgewiesen worden, die Sache
mit der Frauenfußball-WM zum Beispiel
haben sie bei Mercedes als PR-Desaster gesehen. Rosberg wurde gefragt, ob er die
Frauenfußball-WM gucke, er antwortete:
„Warum nicht, man guckt doch auch die Paralympics.“ Er meinte: Die Leistung der
Frauen ist genauso respektabel wie die der
Männer, und die Leistung der ParalympicsTeilnehmer ist genauso respektabel wie
der Olympia-Teilnehmer. In den Boulevard-Zeitungen stand dann: Rosberg vergleicht Frauenfußball mit Behindertensport! Sie haben ihn reingelegt, Nico Rosberg sagt jetzt lieber gar nichts mehr.
Das Problem ist nur: Wer nichts sagt,
hat wenig Profil. Nico Rosberg ist ein cleverer, adretter junger Mann, der eines Tages
vielleicht sogar Weltmeister werden kann,
aber er hat kein Gesicht.
Gewiss, Schumacher und Vettel sind
erst richtig populär geworden, als sie Weltmeister wurden, Seriensieger. Und Nico
Rosberg hat ja noch mehrere Jahre vor sich
in der Formel 1, er hat diese Saison sein erstes Rennen gewonnen.
Wo sieht er sich nun, mit 27?
„Ich hab’ einiges erreicht“, sagt Rosberg, „aber es gibt noch viel zu erreichen“,
er bremst, die Fahrt ist gleich zu Ende.
Das Navi sagt: „Nehmen Sie im Kreisverkehr die erste Ausfahrt.“
Eigentlich Erster
Grüns wie in Amerika
Christopher Froome müsste die Tour gewinnen. Doch er hat den Erfolg dem Kapitän zu überlassen
Die Profis aus den USA haben derzeit die großen Golf-Turniere im Griff – auch die British Open
Peyragudes/Orléans – Tagessieger Alejandro Valverde schluchzte. Bradley Wiggins kämpfte unterwegs mit Tränen. Christopher Froome nicht. Er schwitzte nur etwas. Er erträgt das alles, sagt er, „ich bin zufrieden“. Sein Team gewinne die Tour, und
er mache seinen Job. Sein Job ist Radsport.
Es ist jetzt nicht mehr weit bis Paris.
Sonntag auf den Champs-Élysées wird wieder die Hölle los sein. Die Hasardeure des
Sprints messen sich noch einmal, ehe die
schönen Bilder des Siegerpodiums entstehen, mit dem Triumphbogen im Hintergrund. Wiggins wird ganz oben sein, das
weiß er seit der letzten Bergetappe vom
Donnerstag zur Skistation Peyragudes. „In
der letzten Steigung hatte ich fast Tränen
in den Augen“, sagte er. Der 32-Jährige ist
ein stolzer Mann, er hat eine sagenhafte
Saison hinter sich, er gewann Paris – Nizza, in der Romandie, die Dauphiné. Und
jetzt gewinnt er als erster Brite die Tour.
Weil Chris Froome, 27, der Sieger der
99. Tour de France, nicht siegen darf.
Frankreich ist indigniert am Tag nach
dem Abschied aus den Pyrenäen. Weil
Froome dem Mann im Maillot Jaune nicht
davonfuhr. Radsport hat eine große Tradition in der Heimat der Tour, man akzeptiert die Regeln dieses Teamsports, obwohl
sie oft seltsam anmuten. Doch das, was der
domestique Froome und sein Sky-Kapitän
Wiggins auf den letzten drei Kilometern
bis Peyragudes aufführten, empfanden die
Franzosen doch als zu viel der Ritenhörigkeit – und als Beleidigung ihres Rennens.
„Ein Gewinner, eine Frage“, titelte das
Hausblatt L’Équipe und schrieb: „Wiggins
hat die Tour gewonnen. Aber Froome wirft
pointiert die Frage auf, ob er das als ehrenvoller Gewinner tat.“
Froome hätte eigentlich die Tour gewonnen. Als erster Brite. Für Sky. Doch er hatte
der Stallorder zu gehorchen.
3000 Meter vor Peyragudes forcierte
Froome – und plötzlich war da erneut diese Distanz zu Wiggins. Froome drehte sich
um, ließ sich zurückfallen, redete mit Wiggins. Gab ihm Handzeichen, doch bitte zu
folgen, er fragte dann, ob er Valverde nachfahren dürfe. Zweimal wiederholte sich diese Farce. Valverde siegte. Der ergebene
Chauffeur fuhr 19 Sekunden dahinter als
Zweiter herein, gleichauf mit Wiggins.
„Ich verstehe das nicht, er hat schon in
den Alpen zweimal auf ihn gewartet, er
würde die Tour gewinnen“, sagte der belgische Klassementvierte Jurgen van den
Broeck. Der französische Augenzeuge Thibaut Pinot, Vierter der Bergankunft, sagte,
Fromme hätte „Valverde locker eingeholt
und gewonnen, und er könnte auch die
Tour gewinnen“. Der 22-Jährige nannte
Froome einen „Équipier deluxe“.
Chris Froome verzichtet zum zweiten
Mal auf einen Sieg bei einer der drei gro-
Deutlich schneller und entspannter als der Mann in Gelb: Christopher Froome (vorne) beim Anstieg nach Peyragudes vor Bradley Wiggins.
FOTO: DOUG PENSINGER/GETTY
ßen Rundfahrten. Bei der Vuelta 2011 wurde er Zweiter hinter Juan José Cobo. Weil
Sky zu spät realisierte, dass er stärker war
als Wiggins, der nach einem Schlüsselbeinbruch in der Tour zurückgekehrt war.
Froome schlug im Zeitfahren Wiggins, der
am Ende Dritter wurde. Bei der Tour hat
Froome nun vor dem Zeitfahren am Samstag 2:05 Minuten Rückstand auf den Spezialisten Wiggins. Das kann er gegen diesen
rouleur nicht aufholen. Doch allein 1:34 Minuten kassierte er auf der ersten Etappe:
ein Platten kurz vor dem Ziel. In Prolog
und im ersten Zeitfahren verlor er auf Wiggins nur eine halbe Minute. Das hätte er in
der Alpenrampe von La Toussuire oder in
Peyrasudes spielend aufgeholt. Er, der
„weiße Kenianer“ mit den dünnen Beinen.
Wie Wiggins taucht auch Froome recht
unvermittelt unter den stärksten Kletterern auf. Sky sieht das als Resultat einer
wissenschaftlichen Trainingslehre. Doch
Froome kann zudem auf einen Bezug zum
Hochgebirge verweisen: Er ist in Nairobi geboren, bis 14 lebte er in der Höhe Kenias;
danach schickten ihn seine Eltern, Engländer aus Brighton, in ein Internat nach
Johannesburg, er studierte dort später Ökonomie. Bei der Kapstadt-Tour fiel der Amateurfahrer dem früheren italienischen
Weltmeister Claudio Corti auf. Barloworld
verpflichtete ihn, für 30 000 Euro Jahresgehalt; Froome zog nach Italien. Ein Jahr
nach dem Dopingfall Moisés Dueñas bei
der Tour machte das Team dicht; die meisten der britischen Profis gingen zu Sky.
Seit 2008 besitzt Froome einen britischen Pass, bei Olympia startet er mit Wiggins auch im Zeitfahren. Fühlt er sich britisch? „Ich weiß nicht“, sagte er zuletzt,
„ich bin in Nairobi groß geworden, mehr
Zuneigung fühle ich zu Afrika.“ Vielleicht
soll auch deshalb eher der Brite Wiggins
gewinnen, obwohl er in Belgien geboren
wurde, aber eben schon mit zwei Jahren
nach England zog.
Doch ist ihm diese Art des Sieges nicht
unangenehm?
Wiggins wand sich: „Chris wollte auf
Etappensieg gehen, und ich sagte, ,yeah . . . ah . . . pff’.“ Er schnappte nach Luft,
„ich war gerade in einer anderen Welt,
wirklich“. Nach La Toussuire, als Froome
vom Teamchef zurückgepfiffen worden
war, gab sich Wiggins ebenfalls unwissend: Der Funk habe nicht funktioniert.
Und rechtfertigen brauche er sich nicht.
Radsport bleibt sonderbar. Er überlässt
Profis wie dem einstigen Fuentes-Kunden
Valverde Siege, damit dieser hinterher, gebeten um etwas Läuterung, unter Gelächter sagen darf: „Ich bin gegen Doping, was
soll ich sonst sagen?“ Und er feiert nun also
Wiggins, der die Tour nicht nur mit den Beinen gewann, sondern dank der Ansagen
aus dem Begleitwagen. Froome bleibt der
bislang größte Erfolg und Wiggins’ Versprechen: „Chris wird irgendwann die
Tour gewinnen, ganz klar, und ich werde
ihm helfen.“
ANDREAS BURKERT
Lytham and St. Annes – Keegan Bradley
ist ein unauffälliger Mensch: Dünn, ein wenig ungelenkig. Ein ziemlich nervöser Profi aus Woodstock in Vermont, der nicht so
richtig zum Golfplatz von Lytham zu passen scheint. Einen British Open-Neuling
wie ihn würden die Organisatoren des größten europäischen Turniers normalerweise
in eine Gruppe mit No-Name-Spielern
morgens um sieben packen. Keegan Bradley aber zog seine ersten Runden mit Rory
McIlroy und Louis Oosthuizen, zwei
Schwergewichten im Golf. Bradley mag
neu in Lytham sein – die Szene hat der
26-Jährige aber überrascht. 2011 gewann
er die US PGA Championship, es war das
erste Major-Turnier, das er bestritt.
„Ohne, dass ich Keegan zu nahe treten
will, aber ich habe mir gedacht, wenn Keegan gewinnen kann, kann ich das auch“,
sagte Landsmann Bubba Watson im April,
nachdem er den Titel des US Masters
Champions geholt hatte. Ähnlich formulierte es Webb Simpson, der im Anschluss
bei der US Open siegte, obwohl auch er erst
vier Major-Turniere bestritten hatte. Fest
steht: Die großen Titel im Golf sind derzeit
in amerikanischer Hand. Von der Dominanz der Europäer, die zwei Jahre lang mit
Männern wie Rory McIlroy, Lee Westwood,
Luke Donald und Martin Kaymer das Weltgolf mitbestimmten, ist kaum noch etwas
übrig. In der Weltrangliste haben sich neben Tiger Woods auch Watson, Simpson,
Jason Dufner, Matt Kuchar und Hunter Mahan unter die Top Ten gespielt.
In Lytham setzte daneben am Freitag
Brandt Snedeker Akzente, der schon am
Donnerstag mit einer 66er Runde geglänzt
hatte und sich am Freitagnachmittag an
die Spitze des Feldes schob. Mit seinen erfolgreichen Kollegen Keegan Bradley oder
Webb Simpson verbindet ihn dabei vor allem seine Unbefangenheit. Außerhalb
Amerikas sieht man die neue US-Elite sel-
McIlroys Titelhoffnung endete
vorerst in den vielen Bunkern
ten spielen. Ihr Erfahrungsschatz bei internationalen Veranstaltungen ist gering. Seine Erwartungshaltung für dieses Turnier,
so resümierte Snedeker, habe bei Null gelegen, seine Erfahrungen mit Linksgolf seien schlichtweg katastrophal. Bei seinen
drei British-Open-Einsätzen hatte er nie
den Cut geschafft.
„Wir haben hier ja auch bisher noch
nicht den klassischen British Open-Stil gespielt“, gab der 31-Jährige allerdings nach
zwei Tagen in Lytham zu. Nach weiteren
heftigen Regenfällen waren die Grüns
auch am Freitag weich und nass, selbst auf
den Fairways rollte der Ball kaum aus, in
vielen Bunkern stand das Wasser. „Ich greife immer viele Fahnen an, aber normalerweise kann man das hier nicht machen.“ In
dieser Woche aber steht die Golfwelt in
Lancashire Kopf, und Snedecker freut
sich: „Das sind die besten British Open-Verhältnisse, die ich jemals hatte, die Grüns
sind wie amerikanische Grüns. Das Gras
ist perfekt und mein Gefühl für die Grüngeschwindigkeit auch.“ Mit vier Birdies auf
den ersten neun Löchern ließ er einen anerkannten Linksgolf-Könner wie Rory McIlroy, dessen Titelambitionen am Freitag in
diversen Bunkern einen Rückschlag erlitten, alt aussehen. Und auch vom Weltranglistenersten Luke Donald setzte er sich ab.
Dem war am Freitag zunächst immerhin eine Aufholjagd gelungen – ehe er dann am
13. Loch einen Schlag zum Grün in dickem
Rough versenkte.
Derweil haderte der Deutsche Marcel
Siem mit sich und seinem Golf. „Linksgolf
ist einfach nicht so mein Ding“, lautete die
Bilanz nach einer Par-Runde zum Endstand von vier über Par, die Siem bis zum
späten Abend um den Cut bangen ließ.
„Die ersten neun Löcher habe ich super gekämpft und alles versucht“, sagte er,
„zwei, drei schlechte Drives sind mir einfach dazwischengekommen.“ Vielleicht
waren fünf Wochen Turniergolf am Stück
doch ein wenig zu viel.
PETRA HIMMEL
AKTUELLES IN ZAHLEN
KURZ GEMELDET
Senna (Brasilien/Williams) 1:30,291, 26. di Resta
(Großbritannien/Force India) 1:30,437, 27. Karthikeyan (Indien/Hispania) 1:32,349.
Der VfL Bochum, Fußball-Zweitligist,
hat den Mittelfeldspieler Yusuke Tasaka,
27, von Kawasaki Frontale verpflichtet.
Er bekommt einen Vertrag bis 2015. Tasaka ist nach Shinji Ono (2007-2010),
Chong Tese (2010-2012) und Takashi Inui
(2011-12) der vierte Profi aus der japanischen Liga, der für Bochum spielt.
Dynamo Dresden, Fußball-Zweitligist, hat Hasan Pepic, 19, vom Karlsruher
SC verpflichtet. Der Offensivspieler erhält einen Einjahresvertrag bis 2013.
Der Deutsche Handballbund (DHB)
hat die ersten Testspiele für die WM
2013 in Spanien vereinbart. Die MännerAuswahl spielt am 22. September in
Schwerin und einen Tag später in Rostock gegen den EM-Zweiten Serbien. Bei
der WM im Januar 2013 treffen die Deutschen in der Gruppe A auf Titelverteidiger Frankreich, Argentinien, Tunesien,
Brasilien und Montenegro.
Anthony King, 27, spielt auch in der
kommenden Saison der Basketball-Bundesliga für die Artland Dragons. Der Klub
aus Quakenbrück verlängerte den Vertrag mit dem amerikanischen Center um
ein weiteres Jahr.
Feliciano Lopez wird für Spanien den
verletzten Tennisprofi Rafael Nadal bei
den Olympischen Spielen in London (27.
Juli bis 12. August) ersetzen. Die Nummer 30 der Welt wurde am Freitag in den
Kader Spaniens berufen, nachdem Nadal
seine Teilnahme abgesagt hatte. Wer für
den siebenmaligen French-Open-Sieger
die spanische Fahne bei der Eröffnungsfeier tragen wird, steht noch nicht fest.
Golf
British Open (6,3 Millionen Euro, Par 70)
1. Runde: 1. Scott (Australien) 64 Schläge, 2. Lawrie (Schottland), Johnson (USA), Colsaerts (Belgien) alle 65, 5. Snedeker (USA) 66; 115. Siem (Ratingen) 74, 150. Kaymer (Mettmann) 77.
Motorsport
Formel 1, Grand Prix von Deutschland
in Hockenheim
Freies Training (Kombination aus beiden Trainingssitzungen, eine Runde = 4,574 km): 1. Button 1:16,595 Min., 2. Hamilton (beide Großbritannien/McLaren-Mercedes) 1:17,093, 3. Alonso
(Spanien/Ferrari) 1:17,370, 4. Schumacher (Kerpen/Mercedes) 1:17,382, 5. Perez (Mexiko/Sauber) 1;17,413, 6. Hülkenberg (Emmerich/Force
India) 1:17,599, 7. Rosberg (Wiesbaden/Mercedes) 1:17,915, 8. Massa (Brasilien/Ferrari)
1:17,995, 9. Maldonado (Venezuela/Williams)
1:18,020, 10. Grosjean (Frankreich/Lotus)
1:18,130, 11. Kobayashi (Japan/Sauber)
1:18,226, 12. Vettel (Heppenheim/Red-Bull)
1:18,339, 13. Bottas (Finnland/Williams)
1:18,422, 14. Ricciardo (Australien/Toro Rosso)
1:18,709, 15. Räikkönen (Finnland/Lotus)
1:18,831, 16. Bianchi (Frankreich/Force India)
1:18,972, 17. Vergne (Frankreich/Toro Rosso)
1:19,039, 18. Petrow (Russland) 1:19,674, 19. Kovalainen (Finnland/beide Caterham) 1:19,963,
20. Webber (Australien/Red Bull) 1:20,122, 21.
Pic (Frankreich) 1:20,169, 22. Glock (Wersau/beide Marussia) 1:20,539, 23. de la Rosa 1:21,138,
24. Clos (beide Spanien/Hispania) 1:21,740, 25.
Radsport
Tour de France, 18. Etappe
Blagnac – Brive-la-Gaillarde (222,5 km): 1. Cavendish (Großbritannien/Sky) 4:54:12 Std.; 2.
Goss (Australien/Orica); 3. Sagan (Slowakei/Liquigas); 4. Sanchez (Spanien/Rabobank); 5. Roche (Irland/Ag2R); 6. Farrar (USA/Garmin); 7. Bozic (Slowenien/Astana); 8. Hinault (Frankreich/
Ag2R); 9. Impey (Südafrika/Orica); 10. Dumoulin
(Frankreich/Cofidis); 11. Greipel (Hürth/Lotto);
14. Klöden (Kreuzlingen/Radioshack) alle gleiche Zeit; 29. Hondo (Ascona/Lampre); 42. Nerz
(Wangen/Liquigas); 44. Sieberg (Bocholt/Lotto)
alle 0:04 Min. zur.
Gesamtwertung
1. Wiggins 83:22:18 Std.; 2. Froome (beide Großbritannien/Sky) 2:05 Min. zur.; 3. Nibali (Italien/Liquigas) 2:41; 4. Van Den Broeck (Belgien/Lotto) 5:53; 5. Van Garderen (USA/BMC)
8:30; 6. Evans (Australien/BMC) 9:57; 7. Agirre
(Spanien/Radioshack) 10:11; 8. Rolland (Frankreich/Europcar) 10:17; 9. Brajkovic (Slowenien/Astana) 11:00; 10. Pinot (Frankreich/FDJ-BigMat) 11:46.
Frauen, Thüringen-Rundfahrt
3. Etappe, Rund um Greiz (128 km): 1. Worrack
(Dissen) 3:29:09 Std., 2. Armitstead (Großbritannien), 3. Bras (Niederlande) alle gleiche Zeit.
Gesamt: 1. Johansson (Schweden) 9:55:33 Std.,
2. Armitstead 0:05 Min., 3. Arndt (Leipzig) 0:08.
Tennis
Männer, Hamburg (1,015 Mio. Euro/Sand)
Viertelfinale: Haas (Bradenton/Florida) – Mayer
(Bayreuth/7) 6:1, 6:4, Almagro (Spanien/1) –
Kohlschreiber (Augsburg/6) 7:5, 7:5, Monaco (Argentinien/3) – Chardy (Frankreich) 6:3, 7:5.
Männer, Gstaad/Schweiz (358 425 Euro/Sand)
Viertelfinale: Bellucci (Brasilien) – Lopez (Spanien/5) 6:3, 6:3, Dimitrow (Bulgarien) – Kubot (Polen) 6:3, 6:2, Mathieu (Frankreich) – Gulbis (Lettland) 4:6, 6:1, 6:4.
Frauen, Båstad (220 000 Dollar/Sand)
Viertelfinale: Barthel (Neumünster/7) – Arvidsson (Schweden) 6:3, 6:4, Larsson (Schweden) –
Zakopalova (Tschechien/6) 2:0 Aufgabe, Hercog
(Slow) – Pironkowa (Bulgarien) 3:6, 7:5, 6:4.
Sport im Fernsehen
Samstag, 21. Juli
12.30 – 15.20 Uhr, RTL: Formel 1, Großer Preis
von Deutschland, Hockenheimring, freies Training und Qualifying. – 14 – 17.45 Uhr, Eurosport:
Rad, Tour de France, 19. Etappe, Bonneval –
Chartres (53,5 km, Einzelzeitfahren). – 14.15 –
18.15 Uhr, Sport1: Tennis, Männer, Turnier in
Hamburg, Halbfinale.
Sonntag, 22. Juli
14 – 16.30 Uhr, Sport1: Tennis, Männer, Turnier
in Hamburg, Finale. – 14 – 18 Uhr, Eurosport:
Rad, Tour de France, 20. Etappe, Rambouillet –
Paris (130 km). – 14 – 15.45 Uhr, RTL: Formel 1,
Großer Preis von Deutschland, Hockenheimring.
SPORT
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
HBG
35
ARBEITSLOSE FUSSBALLER
„Plan B der Fifa“
Früher Real,
jetzt Rijnsburg
Bin Hammam sieht Komplott gegen sich
München – Mohamed bin Hammam, verhinderter Kandidat um die Fifa-Präsidentschaft gegen Sepp Blatter 2011, sieht sich
nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes Cas vollständig rehabilitiert.
„Die Wahrheit ist herausgekommen, ich habe ein reines Gewissen“, sagte der Katarer
der AFP. Am Donnerstag hatte der Cas aus
„Mangel an Beweisen“ Bin Hammams
Sperre aufgehoben: Der 63-Jährige war
vom Fußball-Weltverband wegen angeblichen Stimmen-Kaufs bei Funktionären in
der Karibik lebenslang gesperrt worden.
Die Fifa hatte erklärt, sie nehme das CasUrteil „mit Besorgnis“ zur Kenntnis. Offenbar hatte der Chef ihrer Disziplinarkommission das günstige Urteil für Blatters Erzrivalen vorausgeahnt. Jedenfalls dehnte er
Stunden zuvor eine provisorische Sperre
für Bin Hammam, die der asiatische Verband AFC erst am Dienstag verhängt hatte,
weltweit aus. Bin Hammam bleibt daher
trotz der Entscheidung von Lausanne wegen Verstößen gegen die Verbandsrichtlinien des AFC für 30 Tage gesperrt. Der Katarer, der selbst neun Jahre als AFC-Chef
amtiert hatte, soll Verbandsgelder zweckentfremdet haben, teilte der Verband mit.
Angesichts eines solchen Vorwurfes erstaunt der Untersuchungszeitraum von
nur 30 Tagen. Und mehr noch die Reaktion
Bin Hammams: Aus dessen Kreisen hieß
es am Freitag, er halte den neuerlichen Angriff auf ihn, diesmal über den Asien-Verband, für einen „Plan B der Fifa“ – er vermutet, diese steuere die Angelegenheit aus
Zürich. Bin Hammam beklagt zudem, er
sei im aktuellen Verfahren des AFC „nie
kontaktiert oder gar befragt“ worden. Er
sei aus allen Wolken gefallen, als er davon
erfuhr: Am 18. Juli per E-Mail vom AFC.
Aus Bin Hammam nahen Quellen wurde zudem behauptet, die Fifa habe versucht, am
Tag vor Veröffentlichung des Freispruchs
die Akten des AFC-Falles in das Lausanner
Cas-Verfahren einzubringen.
T. K.
VON JOHANNES AUMÜLLER
N
atürlich kennt der gemeine Fußball-Fan einen spanischen Linksfuß namens Capdevila. Joan Capdevila, Verteidiger, Nationalspieler, Weltmeister 2010. Doch auch José Capdevila
lohnt einen Blick. Früher einmal in der
Jugend von Real Madrid, danach für
diverse spanische Erst-, Zweit- und Drittligisten aktiv – und jetzt, tja, jetzt spielt
er ebenfalls für ein nationales Auswahlteam, allerdings für eines, das nicht ganz
so viele Ehre einbringt wie die Furia
Roja. An diesem Wochenende ist José
Capdevila Teil der spanischen Mannschaft, die in Rijnsburg/Niederlande auf
Initiative der internationalen Spielergewerkschaft Fifpro eine Art Mini-EM
der vertragslosen Fußballer ausspielt.
Es gibt in Europa Hunderte Biographien, die der von Capdevila ähneln. Früher einmal mächtig talentiert und besessen vom Wunsch, Fußballprofi zu werden; dann längere Zeit verletzt, im Formtief oder in den Augen der sportlichen
Leitung einfach nicht geeignet für die
künftige Ausrichtung des Klubs; und
dann entweder auf ewiger Wanderschaft
bei weniger ambitionierten Vereinen –
oder sogar vertragslos. Viele von ihnen
wollen nichts anderes, viele können aber
auch nichts anderes als Fußball spielen.
Insgesamt beschäftigt sich die
Branche viel zu wenig mit dieser Gruppe, immerhin gibt es ein wenig Hilfe
durch die Spielergewerkschaften. In
Deutschland läuft gerade das allsommerliche Camp in Duisburg-Wedau, kürzlich gab es ein Turnier in Osteuropa, und
jetzt steht also diese Veranstaltung in
Rijnsburg an. Da können die arbeitslosen Profis dann vorspielen vor den Vereinsvertretern sowie den dubiosen und
etwas weniger dubiosen Gestalten aus
der Beraterbranche – und die Erfahrung
stimmt die Organisatoren zuversichtlich. Etwas mehr als 50 Prozent der Spieler finden nach einer solchen Veranstaltung tatsächlich einen neuen Verein.
Nur äußerst selten läuft die sommerliche Arbeitslosenvermittlung allerdings so erfolgreich wie im Fall von Rok
Elsner. Der Slowene, zu Beginn seiner
Karriere einmal Juniorennationalspieler
seines Landes, war im Sommer 2010 vertragslos geworden, er nahm an dem Fifpro-Turnier teil und wurde dort von
einem Berater entdeckt, der ihn an den
polnischen Klub Slask Wroclaw vermittelte. Und bei Slask Wroclaw schoss Elsner in der vergangenen Saison das Tor,
das dem Verein den Titel sicherte – jetzt
kämpft er gerade um den Einzug in die
Champions-League-Hauptrunde.
Laux folgt Rangnick
Sportpsychologe verlässt den FC Bayern
München – Der Sportpsychologe Philipp
Laux verlässt den FC Bayern München.
Wie der deutsche Rekordmeister am Freitag mitteilte, erfolgt dieser Schritt aus „familiären und persönlichen Gründen“. Der
frühere Bundesliga-Torwart wird neue
Aufgaben beim Red-Bull-Konzern in Österreich übernehmen. Bei dessen wichtigsten
Fußball-Projekten, dem österreichischen
Erstligisten FC Salzburg sowie dem deutschen Regionalliga-Team RB Leipzig, arbeitet seit einigen Wochen Ralf Rangnick
als Sportdirektor. Rangnick und Laux kennen sich aus gemeinsamen Jahren beim
SSV Ulm und im Trainerstab der TSG Hoffenheim vor wenigen Jahren. Laux hatte
seit 2008 als Sportpsychologe für den
FC Bayern gearbeitet.
DPA/SZ
„Ganz klare Vorstellungen“: Jupp Heynckes tritt dem Eindruck entgegen, er habe beim FC Bayern keine Autorität mehr.
FOTO: DENNIS GROMBKOWSKI/GETTY
Hannover steigt in die Europa League ein
Hier spricht der Chef
Nach einer Woche mit viel Aufmerksamkeit für den neuen Sportvorstand Matthias Sammer hält FC-Bayern-Coach Jupp Heynckes
zum Abschluss des Trainingslagers am Gardasee ein zorniges Plädoyer in eigener Sache. Seine Botschaft: Ich bin mächtig
VON BENEDIKT WARMBRUNN
Riva del Garda – Leise plätscherte das
Wasser in einem Becken, die Palmen wedelten sanft im Wind, doch Jupp Heynckes
hatte dafür keinen Blick. Zügig ging er
durch diesen Hof, er stellte sich sofort hinter den Tisch, den sie vor einer Leinwand
aufgebaut hatten, faltete die Hände und
drückte die Brust ein bisschen raus. So wartete er, bis alle ganz aufmerksam waren.
Dann erhob er seine Stimme. Jupp Heynckes sprach nicht so wie sonst, also nicht
nüchtern und kontrolliert. Stattdessen war
er energisch, dynamisch, vor allem aber
war er erzürnt. Heynckes hielt eine verteidigende und auch lobende Rede auf einen
Mann, dem seiner Meinung nach in den
vergangenen Wochen viel Unrecht angetan wurde. Es war ein Plädoyer für einen gewissen Jupp Heynckes, 67, Trainer des
FC Bayern München.
Der Freitag war der letzte Tag des Trainingslagers des FC Bayern am Gardasee,
und es war der letzte Tag einer Woche, in
der Heynckes von Stunde zu Stunde an
Reputation zu verlieren schien. Alles drehte sich um Matthias Sammer, den neuen
Sportvorstand, darum, wie sehr dieser den
Klub revolutionieren werde. Seit Tagen
wartet Fußball-Deutschland auf eine Regierungserklärung von Sammer, am Dienstag hatte er bereits vor den Medien gesprochen. Sammer war gut, er wurde aber nicht
konkret – und dennoch blieb der Eindruck, dass da einer gekommen ist, der
den FC Bayern prägen wird. Am Donnerstag kursierte dann noch die Meldung, dass
Bastian Schweinsteiger in der nächsten
Woche nicht mit der Mannschaft nach
China fliegen werde, auf Wunsch des Spielers. Heynckes dagegen stand nur Tag für
Tag auf dem Trainingsplatz, hin und wieder sagte er ein paar trockene Sätze.
Eigentlich war Heynckes also so wie immer, und doch wirkte es auf einmal so, als
sei er nur noch eine Marionette, an der jeder im Klub nach Belieben ziehen könne.
„Das ist doch klar,
dass ich das
entschieden habe!“
Als Heynckes hinter dem Tisch im HotelInnenhof in Riva del Garda stand, betonte
er, dass er nie ein „Verkäufer meiner
selbst“ gewesen sei; an diesem Tag musste
sich das aber ändern, deshalb war er ja da.
Heynckes sagte also, dass er die vergangene Saison mit den drei zweiten Plätzen
„umfangreich“ analysiert habe, nun habe
er „ganz klare Vorstellungen“ davon, was
passieren müsse, um wieder Titel zu gewinnen. Und, das war die Kernbotschaft seiner
eigenen Regierungserklärung: Er, Heynckes, habe weiter die Macht, um zu entscheiden, was sich verändern soll.
Besonders zornig war Heynckes ja über
die Schweinsteiger-Meldung gewesen, am
Donnerstag noch hatte er nach dem Training die Reporter-Fragen brüsk abgewehrt. Am Freitag schimpfte er immer
noch, er ärgerte sich über „unseriösen Journalismus“. Vor allem aber ärgerte er sich
darüber, dass seine Autorität in Frage gestellt wurde. Schweinsteiger, der während
der EM müde gewirkt hatte, werde nicht
mit nach China fliegen, das schon, aber
dies habe er, der Trainer, dem deutschen
Nationalspieler bereits in einem Telefonat
am Anfang seines Urlaubs mitgeteilt. „Die
Entscheidung hat bei mir während der Europameisterschaft Form angenommen“,
sagte Heynckes. Schweinsteiger wird sich
daher in der nächsten Wochen in München
fit halten, genauso wie Philipp Lahm. Ob
der Kapitän diesen Wunsch geäußert habe? Allein die Frage sei „eine halbe Beleidigung“, rief Heynckes: „Das ist doch klar,
dass ich das entschieden habe!“ Außerdem: In einer Mannschaft seien die Spieler
am wichtigsten – „nach dem Trainer“.
So redete sich Heynckes also seine
Macht zurück, und dabei kam er natürlich
nicht an der Personalie Sammer vorbei.
Der Trainer erklärte zunächst, dass Sammer nur nach München gekommen sei,
„weil ich mein Okay gegeben habe“. Es war
ein Satz, der die Rangordnung wiederherstellen sollte, laut Heynckes begegnen sich
der Sportvorstand und er nämlich als „Part-
ner auf Augenhöhe“. Die Aufgaben seien
klar verteilt, reinreden werde Sammer ihm
nicht, gerade nicht ihm. Es war ja darüber
spekuliert worden, ob der Sportvorstand
in Zukunft mit über die Taktik bestimmen
werde; Sammers oft wiederholte Aussage,
wonach ein paar Prozentpunkte fehlten,
war ja auch darauf gerichtet, dass der FC
Bayern in der vergangenen Saison zu berechenbar gespielt hatte. „Ich habe schon
mit spanischen Präsidenten zusammenarbeiten müssen“, sagte Heynckes, „da
musst du cojones haben und Mut, sonst
wirst du verraten und verkauft.“
Dass das System variabler werden
muss, das hat Heynckes in seiner Analyse
natürlich auch selbst festgestellt. Was Sammer „Prozentpunkte“ nannte, nannte der
Trainer „Nuancen“. So will er sich nicht
wie in der vergangenen Saison auf eine
4-2-3-1-Formation festlegen, wenngleich
er diese weiter bevorzugt. Wegen der Zugänge Claudio Pizarro und Mario Mandzukic kann Heynckes sich auch ein 4-4-2 vorstellen, „da müssen dann aber alle mit
nach hinten arbeiten“. Entscheiden wird
dies im Einzelfall er. Nur er.
Als Jupp Heynckes der Meinung war,
dass seine Macht wieder hergestellt war,
verließ er den Innenhof. Zu Beginn des
Trainingslagers hatte er sich noch einen
Muskelfaserriss zugezogen, doch davon
war nichts mehr zu sehen. Jupp Heynckes
ging leicht und unbeschwert.
Holländer der Woche
Die Huntelaarisierung der Liga schreitet fort: Gladbachs Rekordtransfer Luuk de Jong ist ein Angreifer, der nicht zickt und nicht mal einen Mitspieler übersieht
München – Klischees sind auch deshalb so
wertvoll, weil sie das Leben einleuchtend
und übersichtlich machen. Man weiß zum
Beispiel, dass der Holländer seine Wohnwagen im Schritttempo über Alpenpässe steuert, dass er seine Tomaten vorsätzlich mit
Wasser füllt und dass er vom rechten Flügel nach innen zieht, vier Mitspieler übersieht und dann drüber schießt. Arjen Robben ist Holländer, Eljero Elia ist Holländer,
Ryan Babel ist Holländer. Ihre Qualitäten
werden gerade kritisch diskutiert in der
deutschen Bundesliga, und vereinfacht gesagt kommen die drei Debatten zum selben klischeehaften Ergebnis: Robben, Elia
und Babel zählen zur Spezies der Diven.
Sie übersehen quasi hobbymäßig die Mitspieler, wenn sie vom Flügel nach innen ziehen, Robben wird in München manchmal
ausgepfiffen, Elia ist nach Bremen geflüchtet, um seine letzte Chance zu nutzen, Babel muss Hoffenheim wohl bald verlassen.
Luuk de Jong ist auch Holländer. Er ist
vielleicht sogar der Holländer der Woche.
De Jong, 21, hat Robben in dieser Woche
aus den Schlagzeilen verdrängt, das muss
man erstmal schaffen. Es wurden unzählige Meldungen über ihn verfasst, bei den
meisten stand „teuerster Transfer der Vereinsgeschichte“ in der Überschrift. Zwölf
Millionen haben sich die Gladbacher diesen Stürmer kosten lassen, Robben hat die
Bayern 24 Millionen gekostet. Ist de Jong
also ein halber Robben? Übersieht er statt
vier Mitspielern nur zwei?
In Mönchengladbach sind sie sich recht
sicher, dass ihr Neuer überhaupt keinen
Mitspieler übersehen wird. „Luuk ist das
genaue Gegenteil des Klischees“, sagt Borussias Sportmanager Max Eberl. De Jong
ist der Eberl unter den Holländern, ehemalige Kollegen beschreiben ihn als bodenständig, und seine Launen passen, wenn
überhaupt, in einen sehr, sehr kleinen
Wohnwagen. „Ein Arbeitstier“ sei er, sagt
Eberl, er laufe „unverhältnismäßig viel für
einen Stürmer, wer ihn spielen sieht, weiß,
was er für einen Charakter hat“. Luuk de
Jong, sagt Eberl, sei „ein Teamplayer“.
Auch Wolfsburg hat einen Stürmer
aus Holland geholt, einen langen
Menschen namens Bas Dost
Wo Luuk de Jong ist, ist der Ball im Tor: Der 12-Millionen-Mann bei seinem ersten Training im Gladbacher Trikot.
FOTO: FIRO
Luuk de Jong war auch bei der EM in diesem Sommer, aber mit den Geschichten,
die von dort herüberwehten nach Deutschland, hatte er nichts zu tun. Er hat mit den
Holländern null Punkte geholt, aber er hat
nicht gespielt und nicht gezickt. Er gehörte
nicht zu jenen Artisten, die sich mit ihrer
eitlen Kunstfertigkeit selbst im Wege standen. Er ist kein l’art-pour-l’art-Fußballer,
er zählt im Lande der Romantiker zu den
Realisten, die es dort auch immer gab.
Auch Ruud van Nistelrooy war kein Zauberer, sondern Stürmer, ebenso Roy Makaay
oder – aktuell – Schalkes Klaas-Jan Huntelaar. Mit Huntelaar könne man de Jong
„gut vergleichen“, sagt der ehemalige
Schalker Youri Mulder, der de Jong als CoTrainer in Enschede täglich stürmen sah.
Die Huntelaarisierung der Bundesliga
schreitet fort, das beweist ein Blick auf den
Transfermarkt. Der VfL Wolfsburg vertraut neuerdings ja ebenfalls einem niederländischen Sturmrealisten, ein langer
Mensch namens Bas Dost kam gerade vom
SC Heerenveen, und weil es nun mal der
96 holt Huszti zurück
VfL Wolfsburg ist, hat er einen sehr, sehr
großen Wohnwagen voller Geldscheine
auf Reisen geschickt; knapp zehn Millionen soll Wolfsburgs Machthaber Felix Magath angewiesen haben. Die Gladbacher haben Dosts Weg auch verfolgt, sie haben ihn
auch als allürenfreien Teamsportler kennen gelernt, aber sie haben beschlossen,
dass sie zwar einen pragmatischen Stürmer suchen, aber einen so pragmatischen
dann auch wieder nicht. Bas Dost ist der
Dieter Hoeneß unter den Holländern, „er
braucht Flanken und lange Bälle“, sagt
Eberl, „das ist ja nicht so unser Spiel“.
Luuk de Jong ist schon jetzt zu einer der
spannendsten Personalien der Liga geworden, denn es geht ja nicht nur darum, ob er
den nach Dortmund umgesiedelten Marco
Reus ersetzen kann. De Jong steht auch
stellvertretend für die Frage, ob den Gladbachern nur versehentlich eine Spitzensaison rausgerutscht ist oder ob sie sich auf
dem Rückweg zu stabiler Größe befinden.
„Man darf nicht den Fehler machen, Luuk
an Marco Reus zu messen, er ist ein anderer Spielertyp“, sagt Eberl. De Jong ist kein
geschmeidiger Tempodribbler, aber er
kann gut kombinieren, er hat ein Navigationssystem, das auch im Strafraum-Stau
die schnellste Route zum nächsten freien
Raum berechnet, und seine Tor- und Assist-Quote ist beeindruckend. „Wir haben
mit Marco Reus 28 Scorerpunkte verloren“, sagt Eberl, „deshalb war für uns entscheidend, einen Spieler zu finden, der
treffsicher ist und trotzdem viel arbeitet.
Ein Spieler, der zusätzlich das Tempodribbling beherrscht, hätte 25 Millionen gekostet.“ Und wäre – zumindest im Klischee –
eine Diva gewesen.
CHRISTOF KNEER
Hannover – Hannover 96 trifft in der dritten Qualifikationsrunde für die Europa
League auf NK Siroki Brijeg aus BosnienHerzegowina oder auf St. Patrick’s Athletic
aus Irland. Das ergab die Auslosung am
Freitag. Im Hinspiel hatten sich die beiden
möglichen Gegner des Fußball-Bundesligisten 1:1 getrennt, das Rückspiel wird am
26. Juli ausgetragen. Die Drittrunden-Spiele sind für den 2. und 9. August terminiert.
Der VfB Stuttgart als Tabellensechster der
vergangenen Bundesliga-Saison steigt
erst in der 4. Runde des zweitwichtigsten
Europapokal-Wettbewerbs ein, Bayer Leverkusen ist bereits für die Gruppenphase
der Europa League qualifiziert.
Derweil steht der Ungar Szabolcs Huszti
vor der Rückkehr nach Hannover. Der
Klub soll sich mit dem Mittelfeldspieler sowie mit Zenit St. Petersburg so gut wie einig sein. Huszti, 29, hatte bereits von 2006
bis 2009 für Hannover gespielt, ehe er für
drei Millionen Euro Ablöse nach Russland
DPA
wechselte.
Auf Distanz zu Rajkovic
HSV will Verteidiger aber nicht rauswerfen
Hamburg – Die Zukunft von Verteidiger
Slobodan Rajkovic beim Bundesligisten
Hamburger SV soll in wenigen Tagen entschieden werden. Ein Rauswurf des Serben, der vor einer Woche im Training eine
Schlägerei mit seinem Teamkollegen Son
Heung-Min angezettelt und später Trainer
Thorsten Fink als Lügner bezeichnet hatte,
steht jedoch nicht zur Debatte. Denn: „Das
würde uns die Ablösesumme kosten“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow der Bild-Zeitung. Der HSV
nimmt derzeit an einem Turnier in Südkorea teil, der Klubchef begleitet das Team.
Rajkovic ist suspendiert worden, er trainiert allein in Hamburg. Die Äußerung Rajkovics, einige Spieler wollten wegen Fink
den HSV verlassen, versteht Jarchow nicht:
„Dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Kein
anderer Spieler hat sich in dieser Form geäußert. Aus meiner Sicht hat das mit persönlichen Gefühlen zu tun.“ Kapitän Heiko
Westermann sagte über Rajkovic: „Er soll
den Mund halten.“ Das Team distanziere
DPA
sich von den Aussagen des Serben.
Neuanfang im Ausland
Fußballerin Krahn zu Paris St. Germain
Duisburg – Fußball-Nationalspielerin Annike Krahn kehrt der Frauen-Bundesliga
den Rücken und wechselt zum französischen Erstligisten Paris St. Germain. Die
26-jährige Welt- und Europameisterin hatte erst vor drei Wochen bekannt gegeben,
nach acht Jahren beim FCR Duisburg ihren
Vertrag dort nicht verlängern zu wollen.
Am Freitag gab nun die Abwehrspielerin ihren Wechsel nach Frankreich bekannt. Mit
ausschlaggebend für die Entscheidung sei
gewesen, dass Paris zuvor Trainer Farid
Benstiti von Olympique Lyon verpflichtet
hatte, der in den vergangenen beiden Spielzeiten mit Lyon die Champions League der
Frauen gewinnen konnte. „Für mich ist es
eine großartige Möglichkeit, einmal im
Ausland meiner Leidenschaft Fußball
nachzugehen und Teil eines tollen Projektes zu werden. Ich möchte diese Herausforderung annehmen und noch einmal ganz
neue Erfahrungen in einem fremden Land,
mit anderer Kultur und fremder Sprache
sammeln“, teilte Krahn auf ihrer Homepage mit. Über die Laufzeit ihres Vertrags
in Paris wollten sich Krahn und ihr Management nicht äußern.
DPA/SZ
36
MÜNCHEN · BAYERN
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
U N T E R B AY E R N
A Hund is
er scho, oder?
VON KATJA AUER
D
a hätte es jetzt dieser Biber aus
der Oberpfalz beinahe zu nationaler Berühmtheit gebracht. Nicht
als Biber zwar, aber wenn er das Krokodil gewesen wäre, das Leute im Mittleren Klausensee bei Schwandorf gesehen
haben wollen und das sie dort dann mit
einem Mordsaufwand gesucht haben,
dann wäre der Biber ein berühmtes Krokodil geworden.
Nun hat das Phänomen der Reptilien
in bayerischen Badeseen nicht nur mit
den offensichtlich mangelnden biologischen Kenntnissen seiner Beobachter zu
tun, sondern auch mit der Jahreszeit.
Hundemordende Killerwelse, durchgedrehte Kühe, entfleuchte Würgeschlangen – all das seltene Getier taucht zuverlässig jedes Jahr dann in den Schlagzeilen auf, wenn sonst nichts passiert im
Land. Für die Tiere geht es meistens gut
aus, für die phantasievollen Beobachter
nicht immer. Die vier Schüler, die im vergangenen Jahr im Augsburger Siebentischwald einen Tiger gesehen haben
wollen, stehen nächste Woche vor Gericht. Der Tiger war nämlich nicht einmal ein Biber, sondern den haben sich
die Burschen schlicht ausgedacht.
Es gibt beinahe schon eine Tradition,
ein Vieh als ein anderes zu deklarieren.
Das Schwein als Hasen, wenn es kleingehäckselt als Hackbraten dargereicht
wird, das Schaf als Wolf, wenn es der politischen Tarnung dient, und früher sollen
katholische Mönche ja nur mit Mühe davon abgehalten worden sein, eine Wildsau vor dem Abschuss in den Bach zu treiben, um sie hernach in der Fastenzeit als
Fisch verspeisen zu können.
Ähnliche Motive müssen auch die
Großmutter umgetrieben haben, die ihrem Enkelkind zum Mittagessen ein
Hähnchen aufgetischt hat. Das Kind war
überrascht und erfreut, weil es mitten in
der Woche war, und da hätte es bei der
Oma normalerweise Kartoffelnudeln gegeben oder ein Schnittlauchbrot. Es war
zwar ein recht kleines Hähnchen und
das Haxerl war sehr dünn, und ein bisschen zäh war es auch. Richtig, es war gar
kein Hähnchen. Hat das Kind aber nicht
gewusst, wer zweifelt schon an der Seriosität der eigenen Großmutter? Mit ungefähr sieben. Es war eine Taube. Nein,
kein Täubchen. Taube. Hätte man merken müssen? Genau, schließlich ist ein
Biber auch kein Krokodil.
Direktor der
Landeszentrale gibt auf
München – Der umstrittene Direktor der
Landeszentrale für politische Bildung, Peter März, gibt auf. Wie das Kultusministerium am Freitag mitteilte, verzichtet er von
sich aus auf eine Rückkehr an die Spitze
der Landeszentrale. März war von der Aufgabe entbunden worden, nachdem ein Bericht des Rechnungshofs ihm schwerwiegende Fehler bei der Haushaltsführung
vorgeworfen hatte. Unter anderem bevorzugte er eine Druckerei, anstatt günstigere
Angebote anzunehmen. März kaufte auch
ein von ihm verfasstes Buch auf. Die Staatsanwaltschaft hatte März entlastet und ihre
Untersuchungen eingestellt: Strafbares
Verhalten sei nicht nachzuweisen. Auch
ein Disziplinarverfahren wurde gegen Zahlung einer Geldstrafe wegen geringer
Schuld eingestellt. Kultusminister Ludwig
Spaenle (CSU) hatte daraufhin am Mittwoch angekündigt, März wieder als Direktor einzusetzen. Die Opposition sprach von
einem Skandal, weil es unter März Misswirtschaft gegeben habe. Nun hat März
Spaenle um eine andere Aufgabe gebeten.
„Nach zahlreichen Gesprächen ist er zu
dem Ergebnis gelangt, dass eine weitere
mediale Diskussion um seine Person weder der Landeszentrale noch ihm diene“,
teilte das Ministerium mit. Im Parlamentarischen Beirat der Landeszentrale wurde
März’ Rückzug begrüßt. Renate Will (FDP)
sprach von einer „guten Entscheidung“,
nun müsse die Landeszentrale neu ausgerichtet werden. Der SPD-Politiker Christoph Rabenstein kritisierte Spaenle für dessen „katastrophale Personalpolitik“. MSZ
Neuer Rektor
an der Uni Regensburg
Regensburg – Die Universität Regensburg
bekommt einen neuen Rektor: Herausforderer Udo Hebel setzte sich in geheimer Abstimmung am Freitag überraschend gegen
Amtsinhaber Thomas Strothotte durch,
der 2009 gewählt worden war und als erster Rektor von außen kam. Der 52-Jährige
hatte sich in kurzer Zeit Missmut zugezogen: Studenten kritisierten, er würde Zusagen nicht einhalten; Professoren beklagten einen allzu energischen Führungsstil;
Mit seiner Abwahl trug der Hochschulrat
diesen Vorwürfen nun offenbar Rechnung.
Nachfolger Hebel, 56, leitet seit 1998 einen
Lehrstuhl für Amerikanistik in Regensburg, von 2006 bis 2008 war er als Prorektor bereits Mitglied der Universitätsleitung.
WIW
Eine Halle wie eine Kathedrale, absolute Stille: Die Maxhütte und deren Stahlwerk müssen ab und zu für Dreharbeiten herhalten, wenn morbider Charme als Kulisse verlangt wird.
FOTOS: SEBASTIAN BECK
Schichtende
Zehn Jahre nach ihrer Schließung verfällt die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg. Seine Burgen, Schlösser und Kirchen erhält der Freistaat, aber mit
einem Hüttenwerk tun sich die Politiker und Denkmalschützer schwer. Ein einmaliges Monument der Industriegeschichte Bayerns ist in Gefahr
VON SEBASTIAN BECK
Sulzbach-Rosenberg – Es ist, als ob man
eine Kathedrale betritt. Hinter einem unscheinbaren Tor öffnet sich die Halle des
Stahlwerks. Finster. Riesenhaft. Aber vor
allem: so still. Irgendwo fliegt eine Taube
auf. Ein paar Sonnenstrahlen schneiden
von der Decke durchs Dunkel. Die Schritte
des Besuchers werden gedämpft vom
Staub, der alles überzogen hat: Das Gewirr
aus Maschinen und Rohrleitungen, die
blinden Fenster der Leitstände, hinter denen Arbeiter einst die monströsen Maschinen steuerten.
Die Zeiger der Wanduhr sind um drei Minuten nach eins stehen geblieben. Auf einem Tisch liegt ein Helm, daneben die
Bild: „Hat Boris das verdient?“, lautet die
Schlagzeile vom 8. August 2002. Sechs Wochen danach war hier alles vorbei.
Die Ölkanne steht neben
der Anlage, die Bild liegt auf dem
Tisch. Nur die Arbeiter sind weg
Bartholomäus Pesold geht manchmal
noch durch die Hallen. Er ist gewissermaßen der letzte Maxhütterer. Vor fünfzig Jahren hat er hier angefangen als Dreher, später leitete er die Instandhaltung. Er kann
sich noch gut erinnern an die Zeiten, als in
den dinosaurierhaften Kesseln der Stahl
brodelte, als im 45-Minuten-Takt Gasfackeln über dem Werk in den Himmel schossen, wenn „eine Charge geblasen“ wurde,
wie es im Stahl-Jargon heißt.
Wie eine Schlagader durchzog glühendes Erz die Maxhütte. Die Belegschaft
schuftete in Hitze und Dreck, 5000 waren
es auf dem Höhepunkt im Jahr 1965. Nach
dem Krieg wurde in der Oberpfalz die Hälfte des bayerischen Eisen- und Stahlbedarfs erzeugt. Eine Industrieinsel im Agrarstaat, eine Festung der Arbeiterbewegung
– 149 Jahre lang, bis zum letzten Abstich
des Hochofens am 23. September 2002. Danach war die Maxhütte endgültig pleite –
und Pesold wie die übrig gebliebenen
850 Kollegen seinen Job los. „Es hat funktioniert bis zur letzten Schicht“, sagt er mit
einem Anflug von Stolz.
Pesold kümmert sich jetzt für die neuen
Eigentümer um das Werksgelände. Er
passt auf, dass keine Teile herabstürzen,
denn Regen und Wind setzen den Ruinen
zu. Mit seinen ehemaligen Kollegen trifft
sich Pesold noch regelmäßig zum Stammtisch. Dann reden sie von den alten Zeiten,
vom vergeblichen Kampf um ihre Arbeitsplätze. Wenn er im verlassenen Stahlwerk
steht, macht sich bei ihm kurz Wehmut
breit. Er winkt ab: „Es ist doch schon zehn
Jahre her.“
Genau das aber ist das Problem: Seit
nunmehr einem Jahrzehnt rottet die Maxhütte vor sich hin. Auf den Dächern wachsen Birken, rostbraun ist der vorherrschende Farbton auf dem 42 Hektar großen Areal hinter dem Hochofen. Eine gewaltige Industriebrache auf ölverseuchtem Boden.
Ein Haufen Schrott, ein Schandfleck, wie
viele Menschen in der Gegend immer noch
finden. Ein Symbol für den Niedergang einer ganzen Region, die mit 20 Prozent Arbeitslosigkeit zurückblieb. Die Wirtschaft
aber hat sich längst erholt, und so macht
sich allmählich auch eine andere Betrachtungsweise breit: Die Maxhütte ist ein Monument der Industriekultur, vergleichbar
mit der Völklinger Hütte, die inzwischen
zum Unesco-Welterbe der Menschheit
zählt. Seit 1999 wurden in dem ehemaligen
Stahlwerk im Saarland 3,5 Millionen Besucher gezählt. In Sulzbach-Rosenberg dagegen schleichen sie sich nachts auf das Gelände, um Fotos zu machen oder das zu zerstören, was noch übrig ist. Manchmal gibt
es auch legale Dreharbeiten: Das Video einer Rammstein-Coverband und andere
Filmszenen entstanden hier.
Die Maxhütte ist tatsächlich ein Schandfleck, aber vieles spricht dafür, dass sie vor
allem ein Schandfleck des Denkmalschutzes in Bayern ist. Der örtliche CSU-Landtagsabgeordnete Heinz Donhauser fasst zusammen, was ohnehin jeder sehen kann:
Der letzte Maxhütterer: Bartholomäus Pesold kümmert sich um das stillgelegte
Werk in Sulzbach-Rosenberg.
„Es hat sich zehn Jahre lang nichts getan.“
Donhauser gehört zu den wenigen Menschen, die nach der Stilllegung den Wert
der Anlagen erkannt haben. Dass Burgen,
Schlösser und Kirchen erhalten werden
müssen, zählt zum Allgemeingut. Aber ein
Hochofen aus den 50er Jahren? Eine Walzanlage? Ein Stahlwerk? Was soll das?
An Aufsätzen zur Bedeutung der Maxhütte herrscht kein Mangel. Denn als integriertes Hüttenwerk ist es einmalig in Europa. Schon 2003 wurden weite Teile unter
Denkmalschutz gestellt: So auch die beiden gut hundert Jahre alten Dampfmaschinen, die bis zuletzt die Walzanlagen angetrieben haben. Die Ölkannen stehen noch
daneben, als sei gerade Schichtwechsel gewesen. Pesold empfindet es fast als Beleidigung, wenn er gefragt wird, ob sie noch
funktionieren: selbstverständlich.
Nirgendwo sonst ließe sich die Geschichte der Eisen- und Stahlerzeugung so gut
studieren wie in der Oberpfalz. Sie ist min-
destens so spannend wie die Genealogie
der Wittelsbacher oder eine Besichtigung
Neuschwansteins. Ohne die Maxhütte würde es in Bayern keine Eisenbahn geben:
Die ersten Schienen wurden hier gewalzt.
Das Erz dafür holten Arbeiter aus Minen in
der Umgebung, doch als 1987 auch die unrentable Grube Leonie in Auerbach schließen musste, war dies der Anfang vom Ende der Maxhütte. Sie hatte ihre eigene Versorgung mit Rohstoffen verloren. Ein Hochofen in der bayerischen Provinz, fernab
von Häfen und Wasserstraßen, war nicht
konkurrenzfähig. Daran konnte auch die
Übernahme durch den Freilassinger Unternehmer Max Aicher in den 90er Jahren
nichts ändern. Der Aicher-Gruppe gehören bis heute das benachbarte Rohrwerk –
und die Hinterlassenschaft der Maxhütte.
Aichers Interesse am Erhalt der denkmalgeschützten Bauten scheint nicht gerade groß zu sein: Teile des Inventars wurden mit Genehmigung der Stadt bereits abgerissen oder ausgebaut. 2010 wurde ein
Antrag auf Abbruch des Stahlwerks gestellt, dann aber wieder zurückgezogen.
Von der Stranggussanlage sind nur noch
die Fundamente übrig geblieben. Ein letzter Bloom – so heißen die Stahlblöcke, die
hier gegossen wurden – liegt wie ein Findling in der Halle. Die Chance, die Stahlerzeugung lückenlos zu dokumentieren, ist
vertan: „Das ist ein Drama“, sagen Denkmalschützer. Sie äußern sich, wenn überhaupt, nur anonym zu den Vorgängen. Aicher lehnt jede Stellungnahme ab. Die
Stadt Sulzbach-Rosenberg gibt erst nach
wiederholter Nachfrage Auskunft. Die
Schweigsamkeit hat einen Grund: Um wenigstens die Reste der Maxhütte zu erhalten, sind Millionenbeträge erforderlich.
Doch wer soll sie aufbringen?
Der Eigentümer Aicher, so heißt es, sehe
sich damit finanziell überfordert. Die Stadt
Sulzbach-Rosenberg hat zwar die Planungshoheit, ist aber hoch verschuldet. Richard Reisinger, der Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach, verweist auf die Mittel, die man ins Ostbayerische Industrie-
und Bergbaumuseum gesteckt habe.
Bleibt nur noch der Freistaat: Er hat bereits 55 Millionen Euro für die Sanierung
des Schlackenbergs ausgegeben. Im Frühjahr erklärte Bayerns Ministerpräsident
Horst Seehofer die Maxhütte zur Chefsache und lud zu einem Gespräch in die
Münchner Staatskanzlei ein, um das Kompetenz-Wirrwarr zu klären. Am Tisch saßen Kabinettsmitglieder, Lokalpolitiker
aus der Oberpfalz und Vertreter des Eigentümers. Das Ergebnis: Für weitere 20 Millionen Euro sollen nun endlich auch Altlasten auf Teilen des Werksgeländes beseitigt
werden, das Aicher gehört. Auch diese Summe muss wahrscheinlich der Freistaat vorstrecken.
Die Reste der Maxhütte sind damit aber
nicht gerettet. Um sie zu konservieren,
bräuchte es eine Betreibergesellschaft und
zig Millionen zusätzlich: „Der Erhalt des
Stahlwerks würde enorm teuer“, sagt Gerd
Geismann, der frühere Bürgermeister von
Sulzbach-Rosenberg. „Da wird noch großer Streit entstehen.“ Denn noch immer ist
unklar, was genau erhalten werden soll. Zumindest an Konzepten herrscht kein Mangel: Sie reichen vom „Industriekletterpark“ und Abseilaktionen am Hochofen
bis hin zum Kulturzentrum mit Museum –
nur ist zweifelhaft, ob daraus noch etwas
wird. Das Deutsche Museum hat schon abgewunken: An einer Außenstelle Maxhütte
haben die Münchner kein Interesse.
Immerhin gibt es Leute wie Christian
Trösch. Er kümmert sich als Objektmanager im Auftrag Aichers, dass zumindest
rund um den Hochofen und in einer Halle
ab und zu Leben einkehrt: Er veranstaltet
Weihnachtsmärkte, Mountainbikerennen,
Kulturabende, Oldtimer-Treffen und Fußballübertragungen. Er träumt von einer
überregionalen Touristen-Attraktion.
Doch in zehn Jahren wurden ganze
75 000 Euro in die Sicherung der Maxhütte gesteckt. Ein damit finanziertes Gutachten hat ergeben: Der Hochofen ist zumindest noch standfest. Das könnte doch ein
guter Anfang sein.
Wiar a Traum
Seit 35 Jahren steht die Spider Murphy Gang auf der Bühne – am Samstag bekommt die Band dafür die Medaille „München leuchtet“
München – Der Taxifahrer war freundlich. Man hatte wohl die Adresse nicht korrekt ausgesprochen. Wer „Schpeersoat“
sagt statt vornehm „S-peersort“, ist in
Hamburg halt sofort als Süddeutscher
oder Norditaliener identifiziert. Noch in
Sichtweite des Flughafens Fuhlsbüttel
kramte er in einer Tasche voller Musikkassetten – das war damals, in den Achtzigern, ein gängiger Tonträger. Dann, ratsch
ratsch, rein damit, auf „Play“ gedrückt,
und der Benz füllte sich mit Tönen. Tönen,
die einem so bekannt vorkamen, als säße
man daheim in München beim Frühschoppen mit Livemusik. Der Taxifahrer brüllte
irgendwas, es klang nach: „Na, das müsste
Dir doch gefallen! Ist ja aus Deiner Heimat!“ Ja, es gefiel. Und es war aus der Heimat. Wo sonst gab es damals schon und
gibt es noch heute einen „Skandal im Sperrbezirk“? In Hamburg schon gar nicht. Es
ist der Spider Murphy Gang zu verdanken,
dass alle Welt erfuhr, mit welcher politischen Keule den Münchnern die Unmoral
ausgetrieben wurde. Und nun feiert diese
Band also 35. Bühnenjubiläum.
Pardon, wenn man da nur bedingt mitfeiern will, bei aller Liebe zu Günther Sigl
und den Seinen: Solche Feste zeigen leider
auch, dass man, seit dem ersten Früh-
schoppen mit den Spiders im Allotria in
der Türkenstraße, das heute Café Puck
heißt, ebenfalls 35 Jahre älter geworden
ist. Entdeckt aber wurden die Spiders
nicht im Allotria, wo es sonst gepflegten Dixieland-Jazz gab mit dem Wirt am Schlagzeug, sondern im Memoland, einem Schwabinger Laden des legendären Musikkneipiers Memo Rhein. Dabei half, man erinnert
sich mit Wehmut, der mittlerweile verstorbene Rolling Schorsch; das war der von
ihm selbst erfundene Spitzname Georg
grammatisch, denn wie Spider-Gitarrist
Barny Murphy wirklich heißt, weiß kein
Mensch. Damals, das nur der Vollständig-
Es gibt eine klare Bandstruktur:
Günther Sigl ist der Chef,
der Rest ist egal
Kostyas, dem Rock ’n’ Roll-verrückten
Plattenaufleger des Bayerischen Rundfunks. Der sagte zu Sigl: „Singts doch auf
Bairisch.“ Gesagt, gesungen. Die Spiders
zogen die „Rock ’n’ Roll Schua“ an und bedichteten den Sperrbezirk mit seiner Rosi.
Bis dahin hatten sich die vier Musiker
vornehmlich aus dem Fundus der Rock-’n’Roll-Literatur bedient, was auch der Name
verrät: Der echte Spider Murphy war Saxofonist in Elvis Presleys berühmter „Jailhouse Rock“-Band. Das war schon sehr pro-
Da warns noch Buam: Die Münchner Spider Murphy Gang mit Günther Sigl (Mitte) in der ZDF-Hitparade irgendwann Anfang der 80er Jahre.
FOTO: KEYSTONE
keit halber, spielte Michael Busse auf den
Tasten, und es trommelte Franz Trojan,
der heute einen Schlagzeugladen im Glockenbachviertel betreibt.
Die Spider Murphy Gang traf mit ihrem
Dialekt-Rock auf einen Markt, in dem die
Musikszene recht orientierungslos mal
dies, mal jenes versuchte. Die Punkbands
übten, falsch zu spielen, die Neue Deutsche Welle schwappte übers Land, die Österreicher lachten sich schepps über ihre
Erste Allgemeine Verunsicherung, die Klügeren unter ihnen verstanden eher die Lieder von Wiggerl Adams wilder PolitrockCombo Hallucination Company. Die Spiders aber bedienten, was auch heute wieder funktioniert, die große Retro-RockSehnsucht und verbanden dies mit der lokalen Verortung ihrer Heimatstadt. Songs
wie „Schickeria“ und „Dolce Vita“ sind von
zeitlosem Münchenbezug. Und sie bewiesen erneut, was andere Münchner Bands,
beispielsweise die von Hansi Schoirer,
schon aufgezeigt haben: dass Bairisch
rockt, fast so gut wie Österreichisch.
Was die Spider Murphy Gang allerdings
von den diversen aufstrebenden Bayernrock-Bands unterschied, war zum einen
die fürs harte Bühnengeschäft notwendige
professionelle Einstellung (die durch den
Austausch von Michael Busse und Franz
Trojan durch Wiggerl Seuss und Paul Dax
und die Erweiterung durch die Gitarreros
Willie Duncan und Gerhard Gmell nicht im
Mindesten gelitten hat), zum anderen die
gnadenlose Verweigerung jeglicher musikalischer Experimente. Man lebte und lebt
die Rock-’n’-Roll-Attitüde. Dazu kam noch
eine ziemlich klare Bandstruktur, die Hierarchie zu nennen einen falschen Zungenschlag reinbrächte. Günther Sigl, einer der
wenigen Leadsänger, die, wie Sting oder
Paul McCartney, dazu Bass spielen können, ist der Chef, der Rest ist egal.
So hat das Spider-Murphy-Konzept alle
musikalischen Moden überlebt, weil man
sich der größten, einflussreichsten und
ehrlichsten Mode verschrieben hat: dem
Rock ’n’ Roll. Wie singt Günther Sigl, der
einst Bankkaufmann lernte, in dem Lied
mit dem netten Titel „Sch-Bum“: „’s Leb’n
is wiar a Traum, wenn i mit dir aloa im
Reg’n spazier’n geh’, mit dir ganz eng umschlunga vor da Haustür steh’.“ So ein Lied
hört man gerne, wenn man weit weg ist
von zu Hause. Am Strand von Collioure vielleicht, in der Wüste von Arizona, oder auch
nur in Hamburg, wenn es regnet.
Dann denkt man an München in der
Nacht.
KARL FORSTER
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Dem Alltag entfliehen!
Am Bodensee zu
38
MEDIEN
HF2
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Perückenterror
Ein Doku-Spiel über München 1972 tut wichtiger, als es ist
Schön im Schandkittel: Marie (Alexandra Neldel, l.) mit Nadja Becker als befreundete Hure Hiltrud.
FOTO: UNIVERSUM HOME ENT./CINETEXT
Anleitung für eine „Wanderhure“
Das Sozialdrama einer Frau aus dem Mittelalter war 2010 der meist gesehene TV-Film in der
Geschichte des Senders Sat 1. Teil 3 wurde gerade abgedreht. Bauplan eines fiktionalen Erfolgs
VON KATHARINA RIEHL
I
n dem dicken weißen Buch, mit dem
Pro Sieben Sat 1 seine sogenannten
Programmhighlights für die kommende Saison anpreist, trägt Alexandra Neldel
auf Seite 16 ein Schwert spazieren; daneben, auf Seite 17, richtet sich Sat-1-Geschäftsführer Joachim Kosack in einer Art
Editorial an die Leser. Neldels Figur Die
Wanderhure ist auch 2012/2013 wieder das
Herzeigeprojekt des Senders. Mit Das Vermächtnis der Wanderhure, so Kosack, komme die quotenstarke Reihe nun zu ihrem
„furiosen Finale“. Vor wenigen Wochen
wurden die Dreharbeiten beendet.
Für Sat 1 war Die Wanderhure der Produzenten Andreas Bareiss und Sven Burgemeister 2010 mit 9,75 Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film der Sendergeschichte, Die Rache der Wanderhure erreichte 2012 dann 8,01 Millionen Zuschauer. Von den fünf Romanen des Ehepaars
Iny Klocke und Elmar Wohlrath um die gefallene Bürgerstochter Marie verkaufte
Knaur mehr als vier Millionen Exemplare.
Welche Zutaten braucht es also für einen
echten Hit? Versuch einer Bauanleitung.
Die Frau
Sie musste nicht in den Spiegel sehen, um
zu wissen, dass sie ungewöhnlich hübsch
war. Das hatte sie in den letzten zwei Jahren beinahe von jedem Mann aus der Nachbarschaft zu hören bekommen. Die Komplimente waren ihr jedoch nicht zu Kopf gestiegen, denn der Pfarrer hatte ihr erklärt, dass
nur die innere Schönheit zählte.
(Die Wanderhure, Seite 10)
Iny Klocke und Elmar Wohlrath waren
schon eine Weile lang Brieffreunde, als sie
ein Paar und ein Autorenteam wurden.
Über einen Verein für phantastische Literatur und Fantasyspiele hatten sich die gelernte Arzthelferin und der Mann vom bayerischen Dorf Ende der 70er Jahre kennengelernt. Anfang der 80er heirateten sie
und begannen, erste Erzählungen zu veröffentlichen, bald auch gemeinsam. Der Erfolg kam 20 Jahre später, unter dem Namen Iny Lorentz erschienen die ersten historischen Romane, Die Kastratin, Die Goldhändlerin und natürlich Die Wanderhure.
Iny Klocke und Elmar Wohlrath sagen,
es habe die „leichte Nachhilfe eines ehemaligen Agenten“ gebraucht, um zu entdecken, dass sich Geschichten an Frauen
leichter erzählen lassen. 80 Prozent der Leser von Unterhaltungsromanen seien weiblich, heiße es immer. Für diese weiblichen
Leser werden Identifikationsfiguren geschaffen. „Der Buchmarkt wünscht sich
starke Frauenfiguren, und das funktioniert im Film auch“, sagen Sven Burge-
meister und Andreas Bareiss, die Produzenten. „Marie ist eine sehr emanzipierte
Frau aus relativ einfachen Verhältnissen,
die schwere Prüfungen besteht. Das ist die
Musik, die Leserinnen und Zuschauerinnen hören wollen.“
Marie, die einzige Tochter von Matthis
Schärer aus Konstanz, kommt aus keiner
übermäßig reichen oder intellektuellen Familie, aber aus ordentlichen Verhältnissen
– und auch wenn solche Verhältnisse heute
natürlich etwas anders aussehen als im
15. Jahrhundert, dürfte diese Beschreibung auch auf viele Leserinnen zutreffen.
Geschichten aus dem Mittelalter sind
meist Erzählungen von Rittern und anderen männlichen Helden. Die Geschichten,
die Elmar Wohlrath recherchiert und
schreibt und Iny Klocke überarbeitet, erzählen von Frauen im Kampf gegen die
Widrigkeiten des Lebens – nur eben nicht
im Büro, sondern auf der Straße. „Frauen
waren gerade im Mittelalter viel größeren
Beschränkungen ausgesetzt“, sagen die
Autoren. Im Grunde erzählen sie, etwas
schlüpfrig, Emanzipationsgeschichten vor
opulenter Kulisse.
„Natürlich“, sagen die Produzenten, „legen die Autoren eines solchen Buches ihre
eigenen Prägungen in so eine Rolle.“ Ob es
im Mittelalter wirklich so emanzipierte
Frauen gegeben habe, sei zumindest fraglich. „Sicher gab es starke Frauen“, ein bisschen sei Die Wanderhure aber natürlich
auch ein Märchenfilm und ein Abenteuer.
Die Kulisse
Während der Richter und seine Begleiter
auf den Bänken Platz nahmen (. . .), schleppte Hunold Marie zum Schandpfahl, einem
eisenbeschlagenen Baumstamm, der so tief
im Boden verankert worden war, dass er
selbst dem Toben kräftiger Männer widerstehen konnte. Sein Holz war im Lauf der
Zeit schwarz geworden von den Leibern der
Verurteilten, die sich in ihrem Schmerz daran gewunden hatten, und so glatt wie ein polierter Stein. (Die Wanderhure, Seite 68)
Im September 2010 schrieb Valentin
Groebner, österreichischer Professor für
mittelalterliche Geschichte, einen Beitrag
für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung – es ging um die große Popularität
von Erzählungen, die in dieser Zeit spielen.
Das Mittelalter, schrieb Groebner, sei keine Epoche, sondern ein Gefühl.
Die Zeit zwischen Antike und Früher
Neuzeit, für die Historiker wie Groebner
den Singular „das Mittelalter“ ohnehin für
keine sehr brauchbare Bezeichnung halten, ist fester Bestandteil der Popkultur;
Noah Gordons Der Medicus wurde in den
1980er Jahren zum Bestseller und wird gerade verfilmt, Hollywood produziert erfolg-
reiche Popcorn-Filme wie Ritter aus Leidenschaft, die Mittelalter-Bands sind nicht
mehr zählbar.
„Das Mittelalter“, sagen Burgemeister
und Bareiss, „ist eine ideale Kulisse für erfolgreiche Geschichten.“ Es gebe eine enorme Sehnsucht der Leser und Zuschauer
nach dieser archaischen Welt, weil sie einfach ist. Diese Epoche sei eine Spielwiese
für die eigenen Sehnsüchte. „Liebe kennt
hier keine Kompromisse, und Gewalt wird
direkt ausgeübt.“ Wenn eine Frau heute etwas durchsetzen wolle, müsse sie sich an
Konventionen und Gesetze halten. „Marie
dagegen darf huren und morden, um an
ihr Recht zu kommen. Das scheint die Zuschauer sehr zu faszinieren.“
Der Sex
Als Marie sich weiter auszog und sich dabei
scheinbar unbewusst wie in einem geheimnisvollen Tanz bewegte, hielt der Graf es
nicht mehr aus. Er sprang auf, packte sie
und schleuderte sie auf das Bett. Bevor sie
auch nur zu Atem kam, war er über ihr und
drang ungestüm in sie ein. (Die Wanderhure, Seite 535)
Es gibt sicher wenige Frauen, denen der
Schandkittel so gut steht wie Alexandra
Neldel. Im Film rutscht der gefallenen Marie der raue Stoff über die Schultern, und
es dauert da auch nicht mehr lange, bis sie
das Geschäft mit der körperlichen Liebe
als einzig denkbaren Ausweg entdeckt.
Während die Liebesliteratur aus dem
Mittelalter, der Minnesang, ein ziemlich
keusches Unterfangen mit kaum einer
Möglichkeit der Erfüllung war, gehören
zum modernen Mittelalterroman die Erotik ebenso wie der Ritter auf dem Pferd.
Und besonders zart ist das natürlich nicht:
Die Männer sind gierig, die Frauen irgendwie untertan, was aber nicht heißt, dass
man Alexandra Neldel nach der Liebesnacht mit dem mächtigen Grafen nicht
doch ein kleines bisschen Freude ansehen
könnte. Im Mittelalterroman ist das, anders als bei literarischen Beziehungen zwischen Studentinnen und Milliardären mit
Vorliebe für Fesselspiele, kein Skandal. Damals, so das Prinzip, damals war das eben
so. Auch in Marion Zimmer Bradleys ArtusFantasy Die Nebel von Avalon wurde nicht
nur gekämpft, sogar bei der Päpstin kam
es unter den Soutanen zum Äußersten.
Elmar Wohlrath und Iny Klocke haben
dieses Prinzip im wahren Sinne des Wortes
professionalisiert: Marie, die Hure, hat die
Erotik zum Beruf gemacht.
Fall und Rettung
(Drei Nonnen) entfalteten ein weißes
Hemd, streiften es Marie über das Kleid
und führten sie so vor den Richter. Pater Honorius schlug das Kreuz, schöpfte dann mit
der Rechten Weihwasser, das ihm ein
Mönch in einer Schale reichte, und ließ es
über Maries Kopf rinnen. „Im Namen des
dreieinigen Gottes spreche ich dich, Marie
Schärer, aller deiner Sünden frei und erkläre dich für so rein und unschuldig, als seist
du eben aus dem Mutterschoß entschlüpft.“
(Die Wanderhure, Seite 590)
Iny Klocke und Elmar Wohlrath sind ein
bisschen stolz, wenn sie sagen, dass sie mit
einer Konvention gebrochen haben. „Dass
eine Figur wie Marie so tief fällt“, sei für
den klassischen Historienroman gar nicht
denkbar. „Wir waren die Ersten, die eine
weibliche Hauptfigur richtig in den Dreck
gestoßen haben.“
Marie, die unschuldige Tochter, wird
durch eine gemeine Intrige in den gesellschaftlichen Abgrund gestoßen: vergewaltigt, vertrieben, verzweifelt – gefallen, um
wieder auferstehen zu können. Dieser Weg
aus der Gosse nach oben ist beliebig oft wiederholbar: „Als Knaur sagte, sie wollten
Die Wanderhure ankaufen, wir erfuhren es
an einem Freitagnachmittag, war die Bedingung, dass wir bis Montag das Exposé
für eine Fortsetzung liefern. So kam es
dann auch, dass wir Marie nicht als eine
halbwegs rehabilitierte Hure haben enden
lassen, sondern dass sie gesellschaftlich
noch etwas mehr erreicht. So ist dann Die
Kastellanin entstanden, Marie hat sich wieder aus einem guten gesellschaftlichen
Stand nach unten begeben müssen.“ Sat 1
machte aus der Kastellanin die Rache der
Wanderhure und erfand für sich die Mittelalter-TV-Reihe. Man darf den Kunstgriff
nicht unterschätzen, die Zerstörung einer
Figur zur Serienhandlung zu machen, aber
immer ein Happy End für sie zu finden.
„Ein Buch von uns darf nicht schlecht
ausgehen, sonst würden wir von unseren
Lesern gesteinigt“, sagen die Autoren.
„Wir wollen lieber, dass die Leute etwas lesen, das positiv ausgeht, sodass sie Kraft
schöpfen.“ Das Genre der Erbauungsliteratur stammt aus Marie Schärers Zeiten, es
sollte den Glauben stärken. Man liest in
Iny Lorentz’ Mittelalter-Schmonzetten
nicht zu viel hinein, stellt man fest, dass
hier vor allem der Glaube an eine furchtbar
gerechte Welt gestärkt wird.
„Wir haben selber viel gelesen, und wir
wissen, wie ein Roman aufgebaut sein
muss“, sagen die Autoren. „Wir können es
auch gar nicht anders: Die Wanderhure etwa gerät aus einer positiven Situation in eine schreckliche, und am Ende schafft sie
es, sich wieder daraus zu befreien. Das ist
ein ganz klassischer Aufbau. Wir machen
nicht dieses Moderne wie in den amerikanischen Filmen mit den Wendepunkten. Das
interessiert uns nicht. “
Jahrestage bringen unvermeidlich Jahrestagsfilme. Sie folgen einer bewährten Dramaturgie, verbinden also zeitgenössische
Bilder mit Interviews der seinerzeit Beteiligten, und der Zuschauer, nicht frei von
nostalgischer Behaglichkeit, wird an grauenhafte Frisuren und quietschbunte Farben erinnert. Die Zeitzeugen sind wie die
Zuschauer älter geworden, sie werden jedoch nicht wegen ihrer inzwischen möglicherweise gewonnenen Einsicht vor die Kamera gesetzt, sondern um nachträglich ein
Live-Gefühl zu erzeugen, das auch den
Nachgeborenen die Chance der Teilhabe
an den großen Ereignissen der Vergangenheit eröffnet.
Vor vierzig Jahren fanden in München
die XX. Olympischen Spiele statt. Sie begannen heiter und in Pop-Farben. Die
Schäffler tanzten, die Goaßlschnoitzer ließen es krachen, München leuchtete. Dann
kam ein palästinensisches Kommando,
überfiel die israelische Mannschaft, brachte zwei Männer um, nahm die anderen als
Geiseln und forderte die Freilassung von
zweihundert Gefangenen. Auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck kam es zum
Showdown. Der ehemalige Kriegsberichterstatter Henri Nannen feldwebelte im
Stern: „Die Bundesrepublik befindet sich
im Krieg.“ Das Massaker von München gilt
bis heute als beispielloses Versagen der
deutschen Polizei, zumal es fast live in alle
Welt übertragen wurde.
ARD-Programmchef Volker Herres lobt
den Film Vom Traum zum Terror im Programmheft gleich zwei Mal als „authentisch“. Den Autoren Marc Brasse und Florian Huber rühmt er nach, sie hätten die „verfügbaren Akten ausgewertet“ und, natürlich, „zahlreiche Interviews geführt“. Dabei ist der Film ein instruktives Beispiel für
die Verschwendung von Gebühren, weil
sich hier Sendergeiz und Unfähigkeit auf
die billigste Lösung verständigt haben.
Der Film, am Anfang wird es gleich gesagt, beruht auf den Berichten von Augenzeugen, aber Augenzeugen beweisen zunächst einmal gar nichts. Ulrike Meyfarth,
die mit sechzehn eine Goldmedaille ersprang, tritt auf, die noch erfolgreichere
Leichtathletin Heide Rosendahl, die israelische Sprinterin Esther Roth, dazu Walther
Tröger, der als Bürgermeister des Olympischen Dorfes waltete, sowie der unverwüstliche Hans-Dietrich Genscher, der 1972
Bundesinnenminister war. Sie alle erzählen brav, wie sie den Einbruch der Gewalt
ins heitere Idyll erlebten. Die Spielhandlung spielt’s tapfer nach. Esther Roth erwacht, wie es sich für den Trivialroman gehört, „aus unruhigen Träumen“, Genscher
fasst, den „einsamen Entschluss“, sich
zum Austausch als Geisel anzubieten, weshalb auch nicht erwähnt werden kann,
dass diesen einsamen Entschluss auch Polizeipräsident Manfred Schreiber, der bayerische Innenminister Bruno Merk und
Tröger fassten.
Dafür gelingt das Kunststück, in einem
Film, der in München spielt, keinen einzigen Schauspieler auftreten zu lassen, der
wenigstens Kostümbayrisch spräche. Peter Lohmeyer bekommt eine schreckliche
Perücke aufgesetzt, ist Tröger und so wichtig, wie es der echte nie war. Er spricht Perückensätze und schaut besorgt, weil er zu
Recht fürchtet, dass ihn wegen dieses Auftritts alle auslachen werden.
Bruno Merk kommt überhaupt nicht
vor, aber er hat auch kein Interview gegeben. Zwar war er zuständig für den fehlgeschlagenen Polizeieinsatz, doch mit solchen Kleinigkeiten wollten sich die Autoren nicht belasten. Statt seiner steht einsam Genscher im Flughafengebäude und
schaut zu, wie alles schief geht. Die simple
Dramaturgie wäre auch überfordert gewesen, wenn das Drehbuch dem tragisch umflorten Genscher die Herren Merk, Schreiber und Franz Josef Strauß beigesellt hätte, der letzte zu der Zeit ohne Amt zwar,
aber als CSU-Vorsitzender und leidenschaftlicher Schlachtenbummler mit einer
ganz eigenen Amtsgewalt ausgestattet.
Der damalige Mossad-Chef Zvi Zamir,
der neben Merk, Genscher und Strauß stehend zusah, wie in einer wilden Schießerei
neun Geiseln, fünf Attentäter und ein Polizist starben, warf den Deutschen später einen „ausgesprochenen Dilettantismus“
vor. Bei Brasse und Huber ist selbstverständlich kein Platz für ihn, aber sie haben
ihn ja auch nicht interviewt. Es treffe nicht
zu, schrieb Genscher 1972 in einer Stellungnahme zu Zamirs geheim gehaltener Kritik an dem Einsatz, dass Merk, Schreiber
oder er sich geweigert hätten, „Rat von General Zamir oder seinem Begleiter anzunehmen. (…) Zutreffend ist vielmehr, dass
beide israelische Herren den Gesamtablauf der Aktion in Fürstenfeldbruck beobachten und sich auch – wenn sie es für notwendig hielten – einschalten konnten. Letzteres ist verschiedentlich geschehen . . .“.
Eine Art Live-Gefühl für
die Nachgeborenen
Es ist natürlich unfair, dieses jämmerlich bebilderte Hörspiel mit einer Großproduktion wie Steven Spielbergs München zu
vergleichen, aber der Drehbuchautor Tony
Kushner mutete den Zuschauern immerhin ein Ideen-Drama um Schuld und Rache zu. Der NDR-Film, behauptet Programm-Manager Herres, würde „Ereignisse nachstellen, die der Öffentlichkeit damals verborgen blieben“. Aber was war
denn verborgen?
Mehr Recherche hätte vielleicht ergeben, dass das amerikanische Außenministerium Druck auf den deutschen Innenminister ausüben musste, damit nach München bei der anstehenden Interpol-Tagung das Thema Terrorismus überhaupt
zur Sprache kam. Recherchen hätten auch
ergeben, dass Interpol-Chef damals der
frühere SS-Mann Paul Dickopf war, den
Genscher ein Jahr zuvor als BKA-Chef mit
den Worten verabschiedet hatte, er sei ein
„Vorbild für die gesamte deutsche Polizei“.
Dickopf war 1968 mit den Stimmen der
arabischen Länder zum Interpol-Chef gewählt worden, er amtierte bis Ende 1972. In
den vier Jahren entdeckten die palästinensischen Terroristen Flugzeugentführung
und Botschaftsbesetzung als medienwirksames Kampfmittel; eine Verfolgung
durch Interpol unterblieb, da es sich nach
Interpretation der Behörde um politische
Straftaten handelte. Ein Film über die Ereignisse, die der Öffentlichkeit damals verborgen blieben, wäre womöglich ein guter
Film geworden.
WILLI WINKLER
Vom Traum zum Terror – München 1972. ARD, Sonntag, 21.45 Uhr.
Matthias Koeberlin als Hubschrauberpilot Klaus Bechler.
FOTO: NDR/NICOLAS MAACK
Lob des Blödsinns
Pop, Bono, One
Es wird dauern
Wer klug denkt, muss noch lange
nicht rational sein – ein Hörspiel
Der sehr gute U 2-„Achtung-Baby“-Film von Oscarpreisträger Davis Guggenheim
Doris Heinze relativiert ihre Aussage im Drehbuch-Prozess
„Zu wenig Leute haben den Mut, vollkommenen Blödsinn zu sagen.“ Giorgio Bebuquin und seine Freunde konstatieren diesen Mangel – und beheben ihn. Sie sind allesamt übermäßig intelligent; gerade deshalb zweifeln sie die Rationalität an. Carl
Einstein hat 1912 den Roman Bebuquin
oder die Dilettanten des Wunders geschrieben, eine kluge, kuriose Reaktion auf die
Technisierung. Ulrich Gerhardt hat den
Text nun fürs Radio entdeckt und inszeniert, mit Ingo Hülsmann und Sven Lehmann. Gerhardt folgt dem Prinzip des Textes: Selbst die zwei Stimmen verweigern
sich der üblichen Logik eines Dialogs. SFI
Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders,
Bayern 2, Sonntag, 15 Uhr. Teil 2: 29. Juli.
Es ist kein Zufall, dass Davis Guggenheim
2011 einen sehr schönen Dokumentarfilm
über die Popband U 2 drehen konnte. Guggenheim brachte 2008 die drei Gitarristen
Jimmy Page, Jack White und The Edge zusammen. Das Resultat, It might get loud, ist
eine Geschichte der E-Gitarre, die aus den
persönlichen Geschichten der drei Musiker zusammengesetzt wurde.
Von It might get loud war es für Guggenheim (drei Jahre später) nicht mehr ganz so
weit zu From the Sky down und den Hansa
Tonstudios in Berlin. Dort hatten U2 1991
ihr wichtigstes Album aufgenommen,
„Achtung Baby“. Sänger Bono, Schlagzeuger Larry Mullen Jr., Bassist Adam Clayton
und The Edge führen alles, was sie heute
musikalisch und als Gruppe sind, auf diesen mythischen Ort zurück, an dem David
Bowie Heroes schrieb und Iggy Pop sich
austobte. Am Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung kamen U 2 1990 mit dem
letzten Flug ins noch für Stunden geteilte
Berlin. „Achtung Baby“, sagt Bono auf seine pathetische wie geniale Weise, sei das
Geräusch, das vier Typen machten, als sie
„The Joshua Tree“ zerhackten – also die
Art hymnischer Popmusik, die sie international berühmt gemacht hatte.
Oscarpreisträger Guggenheim (2007,
An Inconvenient Truth) holt sehr weit aus,
aber er kann das, er hat ein exzellentes Timing: Vier Jungs aus Dublin (Clayton und
The Edge sind allerdings Briten) kennen
sich aus der Schule, sie tauchen ab in die
Post-Punk-Szene, lassen sich von elektronischer Musik beeinflussen (Kraftwerk),
tauchen in Amerika als Konzerthallen-
Band wieder auf und kehren als international erfolgreichste Stadion-Gruppe Ende
1989 zurück. Bono sagt: U 2 war „eine aufgeblasene Rockband, die Amok lief“ – bis
zu dem Tag im Januar oder Februar 1991,
an dem sie die Melodie von One als Abfallprodukt einer noch ungeordneten völlig anderen Komposition entdeckten, in Berlin.
Auf diesen Moment führt Guggenheim
sehr strukturiert alles hin. Weil erstaunlich umfangreiches Originalmaterial von
1991 vorhanden ist, kann er zeigen, wie Musik, wie One entsteht. Das ist zauberhaft
(auch wenn Godards Doku mit den Rolling
Stones das gleiche zeigt), und es wird deutlich, was U 2 vor allem ist: ein sehr qualifiziertes Popquartett. CHRISTOPHER KEIL
From the Sky down, Arte, Sonntag, 22.55 Uhr.
Von manchen Beobachtern waren die Aussagen der ehemaligen Fernsehspielchefin
des NDR, Doris Heinze, vor dem Landgericht Hamburg vergangene Woche schon
als Geständnis gewertet worden. Einen „irre großen Fehler“ habe sie begangen, hatte
die 63-Jährige gesagt, als sie von ihr und ihrem Mann geschriebene Drehbücher unter
falschen Namen im eigenen Sender unterbrachte und so Honorare kassierte, die ihr
gar nicht zugestanden hätten.
An diesem Freitag nun relativierte Heinze die Aussagen. Zwar habe sie gewusst,
dass ihr nur das halbe Honorar zugestanden hätte, wenn sie unter ihrem richtigen
Namen für ihren Arbeitgeber, den NDR,
Drehbücher geschrieben hätte. Sie habe
auch gewusst, dass es „nicht in Ordnung“
gewesen sei, Geschäfte mit Angehörigen
zu machen. Aber kriminelle Absprachen
mit der ebenfalls angeklagten Filmproduzentin Heike Richter-Karst, wie sie die
Staatsanwaltschaft hinter ihrem Vorwurf
der schweren Bestechlichkeit vermutet, habe es nicht gegeben: „Wir hatten überhaupt keine besonderen Absprachen getroffen. Es war, bis auf die Pseudonyme, eine ganz normale Zusammenarbeit.“ Heinze hatte als „Marie Funder“, ihr Mann
Claus Strobel als „Niklas Becker“ Drehbücher für Fernsehfilme geschrieben. Frühere Vorgesetzte von Heinze sagten am Freitag aus, von den wahren Identitäten nichts
gewusst zu haben. Der Prozess soll bis in
den September andauern. RALF WIEGAND
VERANTWORTLICH: CHRISTOPHER KEIL
39
PROGRAMM VOM SAMSTAG
DEFGH Nr. 167, Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012
Krumme Wege zum Glück
VON STEFAN FISCHER
Von den immensen Schwierigkeiten, auf
ehrliche Weise an einen Batzen Geld zu
kommen, erzählen die Blues Brothers
(RTL 2, Samstag, 15.40 Uhr). Mehr als 30
Jahre hat diese Komödie, dieser irre Roadtrip inzwischen auf dem Buckel. Aber der
Film hat immer noch Kraft, ist immer noch
komisch. Nicht zuletzt, weil Steven Spielberg hier einen Auftritt als Schauspieler
hat, in der Rolle eines Finanzbeamten.
Nicht der schlechteste Scherz der Filmgeschichte. Eine spezielle Einstellung zum
Kapital und den Besitzverhältnissen hatte
auch die RAF. Eines der letzten großen Projekte von Bernd Eichinger war Der Baader
Meinhof Komplex – der Film zeigt in
einer irrsinnigen Ballung von Ereignissen
die Frühgeschichte der Terrororganisation. Ironie und Lässigkeit haben in dieser
Geschichte keinen Platz (WDR, Samstag,
20.15 Uhr).
Ein recht deutsches Thema behandeln
auch die Jahrestage von Uwe Johnson: Die
in New York lebende Gesine Cresspahl
ARD
erzählt in den späten sechziger Jahren
ihrer jugendlichen Tochter die Familiengeschichte, die tief verwoben ist mit dem
Nationalsozialismus und der frühen DDR.
Margarethe von Trotta hat den Roman im
Jahr 2000 verfilmt, in vier Teilen je 90 Minuten. Der erste ist an diesem Wochenende zu sehen, die weiteren werden an den
folgenden Samstagen ausgestrahlt. Zu
Spielfilmtipps zum Wochenende
sehen ist auch ein außergewöhnliches
Schauspieler–Ensemble: Suzanne von
Borsody, Matthias Habich, Axel Milberg,
Edgar Selge, Hanns Zischler, Nina Hoger
. . . (WDR, Samstag, 22.55 Uhr). Urbritisch
hingegen ist Nicholas Nickleby. Charles
Dickens erzählt in seinem Roman, den Douglas McGrath vor gut zehn Jahren verfilmt
hat, ebenfalls eine Familiengeschichte: Es
geht darin um die Diadochenkämpfe im
Nickleby-Clan und die Emanzipation von
den Ahnen (Tele 5, Sonntag, 20.15 Uhr).
ZDF
Weiter nach Italien: Der RBB spendiert
Sophia Loren eine Filmnacht. Sie beginnt
mit Schade, dass du eine Kanaille bist,
dem ersten gemeinsamen Auftritt mit Marcello Mastroianni (Samstag, 23.45 Uhr). Es
ist eine Komödie über die kleinen Gaunereien und Grobheiten des Lebens. Das Paar
Loren und Mastroianni ist im Anschluss
gleich noch einmal zu sehen in Wie herrlich, eine Frau zu sein (Nacht zu Sonntag,
1.15 Uhr). Wieder beginnt alles mit einer
Autofahrt, nur dass diesmal die alles in
Gang bringende Gemeinheit nicht von der
Loren ausgeht, sondern sie als Opfer einer
schmierigen Hinterlist dasteht. Und auf
ein Drittes: In Hochzeit auf Italienisch
nimmt alles ein seliges Ende mit den zwei
füreinander geschaffenen Stars (Nacht zu
Sonntag, 2.50 Uhr).
USA, Westküste: In seinem Neo-Noir
L.A. Confidential hat der Regisseur Curtis
Hanson einen Zeitsprung in die fünfziger
Jahre unternommen – sein Film lässt sich
aber auch als Kommentar auf die Bandenund Mafiakriminalität in Los Angeles in
den späten Neunzigern lesen, jene Zeit, als
BR
RTL
der Film gedreht wurde. Der Thriller wird
den komplexen Strukturen seines Themas
gerecht, ohne sich in ihnen zu verheddern
(Sat 1, Nacht zu Sonntag, 0.45 Uhr). USA,
Ostküste: John Irvings Das Hotel New
Hampshire, inszeniert von Tony Richardson – eine weitere Literaturverfilmung,
die bis nach Europa, nach Wien führt. Ein
Ensemblestück über eine Familie und ihre
diversen Hotels, in denen sich die unterschiedlichen Charaktere spiegeln, mit Jodie Foster, Nastassja Kinski, Beau Bridges,
Rob Lowe . . . (ZDF, Nacht zu Sonntag,
3.10 Uhr). Ganz fokussiert hingegen auf
drei Menschen ist Die Reifeprüfung (Arte,
Sonntag, 20.15 Uhr).
Noch eine Gang-Geschichte: In Sin
Nombre – Zug der Hoffnung ist es nicht eine hochgerüstete Organisation wie in L.A.
Confidential, es sind brutalisierter Jugendliche, die sich nehmen, worauf sie ein Anrecht zu haben glauben. Sie kämpfen um
ein besseres Leben – kommen um die Frage, auf welcher Seite sie eigentlich stehen,
aber irgendwann nicht herum (ARD, Nacht
zu Montag, 0 Uhr).
Pro Sieben
Fahrt in Ungewisse: Sin Nombre mit Paulina Gaitán und Edgar Flores. FOTO: ARD DEGETO
Sat 1
Arte
3sat
9.30 Emmas Chatroom 9.50 neuneinhalb
10.03 Checker Can 10.30 Deutschland Deine Dörfer 11.15 Landfrauenküche (5) 12.03
Wer küsst schon einen Leguan? Jugendfilm, D 2004 13.30 Unser Kindermädchen
ist ein Millionär. TV-Komödie, D 2006 15.03
Höchstpersönlich 15.30 Exclusiv im Ersten
16.00 Weltreisen 16.30 Europamagazin
17.03 Ratgeber: Recht 17.30 Brisant 17.53
Gesichter Olympias 18.00 Sportschau. Fußball: 3. Liga / ca. 18.20 Triathlon: WM-Serie
der Herren / ca. 19.25 Olympische Sommerspiele London 2012. Live
7.20 Kein Keks für Kobolde 7.45 Bibi Blocksberg 8.35 1, 2 oder 3 9.00 Bibi und Tina 9.25
Pippi Langstrumpf 9.50 H2O – Plötzlich
Meerjungfrau 10.35 Dance Academy 11.00
heute 11.05 Die Küchenschlacht 13.00 heute 13.05 ZDF-Wochenjournal 13.55 Umzug
mit Herz 14.40 Rosamunde Pilcher: Wenn
nur noch Liebe zählt. TV-Liebesdrama, D
2002 16.15 Lafer! Lichter! Lecker! 17.00
heute 17.05 Länderspiegel 17.45 Menschen – Das Magazin 18.00 ML Mona Lisa
18.35 hallo Deutschland 19.00 heute 19.20
Wetter 19.25 Königliche Liebe
9.00 Tele-Gym 9.15 Lindenstraße. Und
jetzt? 9.45 Sehen statt hören 10.15 Ein Zebra in der Küche. Jugendfilm, USA 1965 11.45
Unser Land 12.30 Dahoam is dahoam. Mikes größte Angst 13.00 Dahoam is dahoam
14.30 Glockenläuten 14.35 Zeit für Tiere
15.00 Sternstunden-Bilanz 15.45 Fußball.
Abschiedsspiel von Marek Mintal. 1. FC
Nürnberg – Borussia Dortmund und Start
der 3. Liga-Hinrunde. Live 18.00 Rundschau
18.05 Zwischen Spessart und Karwendel
18.45 Rundschau 19.00 Natur exklusiv
19.45 Kunst und Krempel
5.25 Verdachtsfälle 6.10 Familien im Brennpunkt 7.15 Mitten im Leben! 8.15 Mitten im
Leben! 9.15 Explosiv 9.45 Exclusiv 9.55 Gute
Zeiten, schlechte Zeiten. Wiederholung der
Folgen 5037 – 5041 12.30 Formel 1. Großer Preis von Deutschland. Freies Training
13.30 Formel 1. Großer Preis von Deutschland. Qualifying. Live 15.20 Betrugsfälle
15.50 Familien im Brennpunkt 16.55 Die
Trovatos 17.50 Die Schulermittler 18.15
Die Schulermittler. Gewalt und Probleme
an der Schule 18.45 RTL aktuell 19.05 Explosiv – Weekend. Das Magazin
6.15 Ein Löwe in Las Vegas 6.45 Malcolm
mittendrin 7.10 Scrubs – Die Anfänger 7.35
Scrubs – Die Anfänger 8.05 Scrubs – Die
Anfänger 8.35 The Big Bang Theory 9.00
The Big Bang Theory 9.25 How I Met Your
Mother 10.50 Switch Reloaded 11.55 Family Guy 12.20 Futurama 13.15 Community
13.45 Malcolm 15.10 Scrubs – Die Anfänger
15.40 Scrubs – Die Anfänger 16.05 The Big
Bang Theory 16.35 The Big Bang Theory
17.00 How I Met Your Mother 17.30 How I
Met Your Mother 18.00 Newstime 18.10 Die
Simpsons 18.40 Die Simpsons 19.05 Galileo
5.15 Was guckst du?! 5.45 Die dreisten
drei 7.00 Zack! 8.00 Mensch Markus 9.35
Die dreisten drei 11.00 Sechserpack 11.30
Sechserpack 12.00 Two Funny 13.00 Zwei
bei Kallwass 14.00 Familien-Fälle 14.55
Familien-Fälle 16.00 Richter Alexander
Hold 17.00 Niedrig und Kuhnt. Gefundenes Fressen 17.30 Niedrig und Kuhnt. Eine
Nacht mit Beverly 18.00 Lenßen. Böses
Erwachen 18.30 Lenßen. Wer bin ich 19.00
K 11 – Kommissare im Einsatz. ErmittlerDoku. Mordauftrag für Rietz 19.30 K 11 –
Kommissare im Einsatz. Ermittler-Doku
8.00 Es war einmal 8.25 Dr. W 8.30 Willi wills
wissen 8.55 Dr. W 9.00 Kinder heute 9.15
Klasse Segel Abenteuer 9.35 Reggae. Kurzfilm, F 2011 9.45 Karambolage 10.00 360° –
Geo Reportage 10.45 Frankreichs mythische
Orte 11.10 Faszination Bewusstsein 12.05 So
entstand unsere Sprache 12.50 Die Sammlung 13.10 Fabergé 14.00 Mit offenen Karten
14.15 Yourope 14.45 Faszination Wolkenkratzer 15.10 The War (5/14) 16.05 The War
17.00 Gipfel der Genüsse 17.30 Metropolis
18.20 Arte-Reportage 19.15 Arte-Journal
19.30 360° – Geo Reportage
7.00 Der Bauernhoftester (5/5) 7.30 Alpenpanorama 9.00 ZIB 9.05 Kulturplatz 9.35
Kirchen, Klöster, Fürstenhöfe 10.00 Bio
senza confini 10.45 Der Leihopa (1/8). Ein
Jahr danach 11.35 Der Leihopa (2/8). Ein Kuckucksei 12.30 Bilder aus Südtirol 13.00 ZIB
13.10 Notizen aus dem Ausland 13.15 quer
14.00 Kunst und Krempel 14.30 Reisewege
Südfrankreich 15.15 Ländermagazin 15.45
Schweizweit 16.15 Louis und seine verrückten Politessen. Komödie, F 1982 17.50
Reiseziel 18.00 Reisezeit 18.30 NZZ Format
19.00 heute 19.25 Der Volksmusiker
20.00 Tagesschau
20.15 Verstehen Sie Spaß? – Best of
Show. Mit Santiano. Zu Gast bei
Guido Cantz ist unter anderem
die Band Santiano, deren Musikstil sich zwischen Irish Folk, Pop
und Rock'n' Roll bewegt. Santiano
spielt einen Titel aus ihrem aktuellen Album "Bis ans Ende der Welt".
Außerdem verraten vier Lockvögel", mit welchen kleinen und großen Tricks es dem Team von "Verstehen Sie Spaß?" immer wieder
gelingt, Menschen mit versteckter
Kamera hereinzulegen.
22.45 Ziehung der Lottozahlen
22.50 Tagesthemen
20.15 Wenn die Musi spielt –
Open Air Aus Bad Kleinkirchheim/Kärnten. Moderation:
Arnulf Prasch. Mitwirkende:
Die Cuba Boarischen, Ella
Endlich, Andreas Gabalier,
Gilbert, Claudia Jung, Die jungen
Aschenwald, Kastelruther Spatzen, Die Mayrhofner, Monika
Martin, Nockalm Quintett, Olaf,
Nik P., Marc Pircher, De Randfichten, Säntisfeger, Seer, Sigrid &
Marina, Pascal Silva, Original
Südtiroler Spitzbuam, Truck
Stop, Ursprung Buam
22.45 heute-journal
Nachrichten
20.15 Alles Liebe TV-Drama, D 2010. Mit
Hannelore Elsner, Karoline Eichhorn, Axel Schreiber. Regie: Kai
Wessel. Mutter Irma begeht ihren
65. Geburtstag. Ihre erwachsenen Kinder beschließen, gemeinsam in ihrem Ferienhaus zu feiern. Doch das fröhliche Beisammensein artet bald in ein Chaos
verdrängter Gefühle aus.
21.45 Rundschau
Nachrichten – Berichte –
Wettervorhersage
21.50 Die Kommissarin
Rabennest. Krimiserie
22.40 Die Kommissarin
Die Geliebte des Killers. Krimiserie
20.15 Street Fighter: Die Legende von
Chun-Li Actionthriller, USA 2008.
Mit Kristin Kreuk, Chris Klein, Neal McDonough, Robin Shou, Moon
Bloodgood. Regie: Andrzej Bartkowiak. Chun-Li wächst in dem
Glauben auf, ihr Vater sei tot.
Doch dann erfährt sie, dass er von
dem Unterwelt-Boss Bison gefangen gehalten wird. Gemeinsam
mit ihrem alten Wushu-Meister
sinnt sie auf Rache.
22.00 Steven Seagal: A Dangerous Man
Actionfilm, USA/CDN 2009. Mit
Steven Seagal, Mike Dopud, Jerry Wasserman, Jesse Hutch, Byron
Lawson. Regie: Keoni Waxman
20.15 Joko gegen Klaas
Das Duell um die Welt
Moderation: Joko Winterscheidt
und Klaas Heufer-Umlauf
Wer ist der Stärkste, Mutigste,
Schlauste? Joko und Klaas wollen
es wissen und jagen sich in
"Joko gegen Klaas gegenseitig
um die Erde. Die Reiseroute und
das "spezielle" Reiseprogramm
werden vom jeweils anderen
festgelegt. Die Entscheidung
fällt allerdings nicht bei ihren
weltweiten Abenteuern, sondern im Studio – hier muss sich
das Moderationsduo bei weiteren
Spielen beweisen.
20.00 Nachrichten
20.15 Die Geheimnisse der Spiderwicks Abenteuerfilm, USA 2008
Mit Freddie Highmore, MaryLouise Parker, Nick Nolte. Regie:
Mark Waters. Die Zwillinge Simon
und Jared ziehen mit Mutter und
Schwester in das Anwesen ihres
Ur-Ur-Onkels Arthur Spiderwick.
Seltsame Vorkommnisse erwarten sie in dem alten Gemäuer. Jared findet ein altes Buch.
22.05 Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei TV-Drama, D 2005.
Mit Heino Ferch, Bettina Zimmermann, Ulrich Tukur, Henning
Baum. Regie: Dror Zahavi
20.15 Rom – Niedergang einer Weltmacht (1/2) Herrscher von Heeres Gnaden. Das Römische Reich,
letzte und bedeutendste Supermacht der Antike, ist eines der
Fundamente, auf dem das moderne Europa aufbaut. Ein kleiner
Stadtstaat hatte durch Kriege riesige Gebiete erobert.
21.40 Too Young To Die (2/4)
Dokumentationsreihe. Kurt Cobain, eine Überdosis Ruhm
22.35 Africa Festival 2012
Frauen in der afrikanischen Musik. Mit Angélique Kidjo, Sona Jobarteh, Sara Tavares, Y'Akoto
Dokumentation
20.00 Tagesschau
20.15 André Chénier
Oper, A 2011. Mit Héctor Sandoval, Scott Hendricks, Norma Fantini. Im Zentrum steht der titelgebende französische Dichter, eine historische Figur, die in den
Wirren der französischen Revolution vom glühenden Anhänger
zum Verfolgten wird und auf dem
Schafott stirbt.
22.20 clip Videomusik – Musikvideos.
Amy Winehouse
22.50 Tonspur – der Soundtrack meines Lebens Eine musikalische
Spurensuche. Zu Gast: Annett
Louisan (Sängerin)
23.10 Das Wort zum Sonntag
23.15 Eagle Eye – Außer Kontrolle Actionfilm, D/USA 2008. Mit Shia La
Beouf, Michelle Monaghan, Rosario Dawson. Regie: D.J. Caruso
1.00 Tagesschau
1.05 Orca – Der Killerwal Actionfilm,
USA 1977. Mit Richard Harris. Regie: Michael Anderson
2.35 Schnellboote vor Bataan Kriegsfilm, USA 1945. Mit Robert Montgomery. Regie: John Ford
23.00 Das aktuelle Sportstudio. Olympische Sommerspiele: Vorbericht / Fußball / Radsport: Tour de
France / Formel I / Leichtathletik
0.00 heute
0.05 Carrie – des Satans jüngste Tochter Horrorfilm, USA 1976.
Regie: Brian De Palma
1.40 Der Sumpf Thriller, CDN 2006
3.10 Hotel New Hampshire Tragikomödie, CDN/GB/USA 1984. Mit
Rob Lowe. Regie: Tony Richardson
23.30 Die Unberührbare Drama, D
2000. Mit Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai
Regie: Oskar Roehler
1.15 Rot und blau Drama, D 2003. Mit
Hannelore Elsner, Serpil Turhan
Regie: Rudolf Thome
3.00 Planet Erde
Dokumentationsreihe
Norwegen Sognefjord – Jostedal
3.05 Handwerker mit Leib und Seele
Dokumentationsreihe
23.35 Steven Seagal: the Patriot Actionfilm, USA 1998. Mit Steven
Seagal, Gailard Sartain, L.Q. Jones.
Regie: Dean Semler
1.15 Steven Seagal: A Dangerous Man
Actionfilm, USA/CDN 2009. Mit
Steven Seagal, Mike Dopud. Regie: Keoni Waxman
2.50 Die Trovatos – Detektive decken
auf Doku-Soap
3.40 Verdachtsfälle Doku-Soap
4.25 Mitten im Leben!
23.40 Comedystreet XXL Show
0.40 Scream – Schrei!
Horrorfilm, USA 1996. Mit Neve
Campbell, Courteney Cox, Skeet
Ulrich. Regie: Wes Craven
2.40 Scream II – Schrei des Todes Horrorfilm, USA 1997. Mit David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox. Regie: Wes Craven
4.55 Scrubs – Die Anfänger
Mein Glaube an die Menschheit
Comedyserie
0.50 L.A. Confidential
Thriller, USA 1997. Regie: Curtis
Hanson Ein ruppiger, ein ehrgeiziger und ein korrupter Polizist ziehen in Los Angeles an mehreren
Strängen des gleichen Skandals
und müssen bald um Kopf und
Kragen fürchten. Nestbeschmutzer leben gefährlich.
3.00 Die Luftbrücke – Nur der Himmel
war frei TV-Drama, D 2005
Regie: Dror Zahavi
23.30 Underwater Love
Fantasyfilm, J/D 2011. Mit Sawa
Masaki, Yoshiro Umezawa, Ai Narita. Regie: Shinji Imaoka
0.55 Reiseskizzen aus ... Dokumentationsreihe. Kambodscha
1.25 Rebellen am Ball Profisport und
gesellschaftliche Verantwortung
Dokumentarfilm, F 2012
3.00 Pauline am Strand Beziehungsgeschichte, F 1983. Mit Amanda
Langlet. Regie: Eric Rohmer
23.20 Deutschland, deine Künstler Porträtreihe. David Garrett (Violinist)
0.05 lebens.art
Kulturmagazin. Aus London
1.05 Das aktuelle Sportstudio
2.05 Kriminalfälle – Schweizer Verbrechen im Visier
3.20 Kriminalfälle – Schweizer Verbrechen im Visier
3.55 Kriminalfälle – Schweizer Verbrechen im Visier
4.30 Kriminalfälle Der Hammermörder
Phoenix
BR-alpha
Hörfunktipps
Kabel 1
Deutschlandfunk
10.30 Abenteuer Yukon 11.00 Gesichter
des Islam 11.30 Weiden, Wüsten, Wolkenkratzer 12.15 Chinas Umwelt vor dem GAU
13.00 Thema 14.15 Wettlauf zum Mond
(1/4) 15.00 Wettlauf zum Mond (2/4) 15.45
Wettlauf zum Mond (3/4) 16.30 Wettlauf
zum Mond (4/4) 17.15 Abenteuer Yukon
17.45 Der Fluch des Hope-Diamanten
18.30 Die alten Ägypter (3/4) 19.15 Die alten Ägypter (4/4) 20.00 Tagesschau 20.15
Planspiel Atomkrieg (1/2) 21.00 Planspiel
Atomkrieg (2/2) 21.45 ZDF-History 22.30
Kick in Iran. Dokumentarfilm, D 2010 23.50
Mekong 0.00 60 x Deutschland NDR
10.30 buten un binnen Magazin 11.00
Hallo Niedersachsen 11.30 Tod dem Verräter 12.15 Weltreisen 12.45 Tauben – Die
Ratten der Lüfte? 13.30 Elefant, Tiger &
Co. 13.55 Fußball. 3. Liga. 1. Spieltag: Hansa Rostock – Stuttgarter Kickers. Live aus
Rostock 16.15 Adelheid und ihre Mörder
17.00 Mit dem Rucksack durch Laos 17.30
Tim Mälzer kocht! 18.00 Nordtour 18.45
DAS! 19.30 Regional 20.00 Tagesschau
20.15 Das Quiz der Deutschen 22.00 Dalli
Dalli 23.10 Tatort. Die Kommissarin – Albtraum. TV-Kriminalfilm, D 1997 0.40 Frau
fährt, Mann schläft. Drama, D 2004
SWR
12.20 Nachtcafé 13.50 Das Waisenhaus für
wilde Tiere 14.40 Verrückt nach Meer 15.30
Lecker aufs Land (2/5) 16.00 Fußball. 3. Liga. 1. Spieltag: 1. FC Heidenheim – Karlsruher SC. Live aus Heidenheim 17.15 Sport am
Samstag 18.00 SWR Landesschau aktuell
18.15 Im Grünen 18.45 Landesschau Mobil
19.15 Der Bauernhoftester 19.45 SWR Landesschau aktuell 20.00 Tagesschau 20.15
Die Mädels vom Immenhof. Heimatfilm,
D 1955 21.40 SWR Landesschau aktuell
21.50 Wer zeigt's wem? 22.20 Menschen
der Woche 23.35 Elstner-Classics 0.05 Der
Swimmingpool. Thriller, I/F 1969
MDR
11.05 Das Glück dieser Erde 11.55 Sehen statt
hören 12.25 Lindenstraße 12.55 Ihre Majestät,
die Themse 13.40 Spaß am Spaß 15.10 Elefant, Tiger & Co. 16.00 Vor Ort um vier 16.30
Sport im Osten 18.00 Auf gute Nachbarschaft
18.15 Unterwegs in Sachsen-Anhalt 18.45
Glaubwürdig 18.54 Unser Sandmännchen
19.00 Regional 19.30 MDR aktuell 19.50
Spaßvögel ... packen aus 20.15 Klostertaler
und Freunde 21.45 MDR aktuell 22.00 Commissario Laurenti – Tod auf der Warteliste
TV-Kriminalfilm, D 2007 23.30 Duell am Missouri. Western, USA 1976 1.30 Die Rächer von
Missouri. Western, USA 1941
RTL 2
12.30 alpha-Campus Vorlesung 13.00 Denker des Abendlandes 13.30 Russisch, bitte!
14.00 Fast Track English (5/26) 14.30 Bon
courage 15.00 Avanti! Avanti! (4/26) 15.30
Hablamos Español 16.00 Unser Land 16.45
Fernweh 17.10 Vom Ahorn bis zur Zwiebel
17.15 Querbeet 18.00 Bob Ross 18.30 Die
Tagesschau vor 25 Jahren 18.45 Rundschau
19.00 Gernstl unterwegs 19.15 bäckstage
Volksmusik 19.30 Lido 20.15 Das Leben der
Anderen. Drama, D 2006 22.25 Interjazzo
22.30 Denkzeit 0.15 Lebensläufe 0.45 on3startrampe 1.15 Alpha Österreich 2.00 Jazz
oder nie! – Nachtmusik 3.45 Bob Ross
5.50 Das Gespenst von Canterville. Zeichentrickfilm, USA 1987 7.35 Chaos-Junior – Ein Trottel im Gerichtssaal. Komödie,
USA 1995 9.10 Kingpin – Zwei Trottel auf
der Bowlingbahn. Komödie, USA 1996 11.20
Junior. Komödie, USA 1994 13.30 Ich, du
und der Andere. Liebeskomödie, USA 2006
15.40 The Blues Brothers. Musikkomödie,
USA 1980 18.05 Privatdetektive im Einsatz
19.05 Privatdetektive im Einsatz 20.00 RTL
II News 20.15 Ballermann Hits 2012 22.45
Kleines Arschloch. Zeichentrickfilm, D 1997
0.05 Doomsday – Tag der Rache. ScienceFiction-Horror, D/SA/USA/GB 2008
Tele 5
WDR
12.00 Quarks & Co. 12.45 Ein Gringo in grüner Mission 13.30 Erlebnisreisen-Tipp 13.40
Spione küsst man nicht. Agentenkomödie,
USA 1935 15.15 Der Gefangene von Zenda
Abenteuerfilm, USA 1937 16.50 Wege der
Genüsse 17.20 Alfredissimo! 17.50 Lichters
Schnitzeljagd (2/6) 18.20 Hier und heute
18.50 Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00
Tagesschau 20.15 Der Baader Meinhof Komplex (1/2). Politfilm, D/CZ/F 2008 21.40 Der
Baader Meinhof Komplex (2/2). Politfilm,
D/F/CZ 2008 22.55 Jahrestage (1/4). TVDrama, D 2000 0.25 The Rainbow Maker
Romanze, NL/RUS/I/FIN/D 2008
HR
14.30 An der Donau, wenn der Wein blüht
Heimatfilmkomödie, A/D 1965 15.45 Das
ABC der Volksmusik 16.30 Horizonte 17.00
Heimspiel! am Samstag 17.30 Hessentipp
18.00 maintower weekend 18.30 Flussgeschichten von der Lahn 19.15 Brisant 19.30
Hessenschau 20.00 Tagesschau 20.15 Eine
halbe Ewigkeit. TV-Drama, D 2011 21.45
Tatort. Janus. TV-Kriminalfilm, D 2004 23.10
Die Kommissarin 0.00 Der Fahnder 0.50
Kommissar Freytag (4) 1.10 Polizeiruf 110
Das Treibhaus. TV-Kriminalfilm, D 1991 2.30
Kommissar Freytag (4) 2.50 Der Fahnder 3.40
Eine halbe Ewigkeit. TV-Drama, D 2011
RBB
13.50 Eisenbahn-Romantik 14.20 Ich trage
einen großen Namen 14.50 Die Mädels vom
Immenhof. Heimatfilm, D 1955 16.20 Die
Stein 17.10 Bauer sucht Kultur 17.55 Unser
Sandmännchen 18.02 Die Altkleider-Lüge
18.32 Schlaflos in Berlin 19.00 Heimatjournal 19.25 rbb wetter 19.30 Abendschau /
Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15
Das Glück am anderen Ende der Welt (1/2)
TV-Drama, D 2007 21.45 rbb aktuell 22.15
Das Glück am anderen Ende der Welt (2/2)
TV-Drama, D 2007 23.45 Schade, dass du eine
Kanaille bist. Krimikomödie, I 1954 1.15 Wie
herrlich, eine Frau zu sein. Komödie, F/I 1955
5.35 Making of eines aktuellen Kinofilms 6.15
Das ultimative Geschenk. Drama, USA 2006
8.20 Making of eines aktuellen Kinofilms
9.15 Little Heroes – Ein Hund kommt selten
allein. Actionkomödie, USA 2000 11.10 Little
Heroes – Vier Freunde auf acht Pfoten. Komödie, USA/CDN 2002 13.05 Das ultimative Geschenk. Drama, USA 2006 15.25 Eine himmlische Familie 17.20 Smallville 18.15 Smallville
19.10 Star Trek 20.15 Ba'al. TV-Horrorfilm,
CDN/USA 2008 22.05 Spider Attack. Horrorfilm, USA 2000 23.55 Ba'al. TV-Horrorfilm,
CDN/USA 2008 1.45 Schiffbrüchig (1/2). TVAbenteuerfilm, USA 2002
Ideen von
der Zukunft
Eine Kulturgeschichte grüner Zukunftsvisionen und ihrer teils
schillernden Vertreter: Der Ökopop, Herr Mielke und ich
(SWR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Der Zündfunk untersucht den Zusammenhang zwischen arabischen Fußballfans, etwa von dem
Kairoer Club Al-Ahly (FOTO: M. ABD EL-GHANY/REUTERS), und den Aufständen: Kick den Diktator (Bayern 2, Montag, 19.05 Uhr). Auf die
neue türkische Mittelschicht richten sich die Gesichter Europas (DLF, Samstag, 11.05 Uhr). Kluger Schwätzer ist das Nachtstudio über Bazon Brock überschrieben (Bayern 2, Dienstag,
20.03 Uhr). Martina Keller schildert im Feature Die Untoten das
moralische und juristische Dilemma der Transplantationsmedizin (WDR 5, Sonntag, 11.05 Uhr; DLF, Dienstag, 19.15 Uhr). Der
Dopingexperte Werner Franke spricht in Tacheles über die deutsche Scheinheiligkeit (DKultur, Samstag, 13.05 Uhr).
Surreale und märchenhafte Momente hat das Hörspiel Gletscher, in dem das Eis nach Jahrzehnten Leichen wieder freigibt
(DLF, Dienstag, 20.10 Uhr). In einer zeitgemäß frischen Inszenierung von 2006: Kleists Prinz Friedrich von Homburg (SWR 2,
Sonntag, 18.20 Uhr). In Deadline USA hat Carl Weisner 1973
Schriftsteller, Journalisten und Filmemacher zitiert mit „Botschaften aus den Ruinen des american dream“ (DKultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Bänkersmahlzeit erzählt von den skrupellosen
Bankiers – und Gegner, die ihnen in nichts nachstehen. (WDR 5,
Samstag, 10.05 Uhr und 23.05 Uhr). Im Programm des ARD-Radiofestivals (beteiligte Sender unter www.ardradiofestival.de):
das Hörspiel To be corrected – Wird korrigiert (Sonntag, 22.05
Uhr) und, live aus Bayreuth, Der fliegende Holländer (Mittwoch, 17.05 Uhr).
SFI
Kinderkanal
10.20 Tanzalarm 10.45 Tigerenten-Club
11.45 Prank Patrol – Die Streichpatrouille
12.10 Hier ist Ian 12.55 Piets irre Pleiten
13.15 Trickfabrik 13.40 quergelesen-Tipp
13.45 Schnitzeljagd bei den alten Griechen
(2/4) 14.10 Fluch des Falken 14.35 Schloss
Einstein – Erfurt 15.00 Nächster Halt...
15.25 Anja und Anton 15.50 Mammutland – Die Insel der Erfinder (3/26) 16.20
Willi wills wissen 16.45 SMS aus der Urzeit
(3/10) 17.10 Albert auf Entdeckungstour
17.35 1, 2 oder 3 18.00 Gawayn 18.15 Babar
und die Abenteuer von Badou 18.40 Kleine
Prinzessin 18.50 Unser Sandmännchen
Super RTL
13.20 Cosmo und Wanda 13.35 Phineas und
Ferb 14.00 Cosmo und Wanda 14.30 Cosmo
und Wanda 15.00 Die Superhelden-Helfer
15.25 Die Superhelden-Helfer 15.55 Die
Superhelden-Helfer 16.15 Die Superhelden-Helfer 16.35 Die Superhelden-Helfer
17.10 Coop gegen Kat 17.30 Coop gegen
Kat 17.50 Sally Bollywood 18.20 Fillmore
(2/26) 18.50 Gummibärenbande 19.20
Phineas und Ferb 19.45 Hannah Montana
20.15 Feivel, der Mauswanderer, im Wilden
Westen. Zeichentrickfilm, USA 1991 21.55
Die Chroniken von Erdsee. Animationsfilm,
J 2006 0.10 Shop24Direct Schlagernacht
Vox
5.50 Spuren im Sand. TV-Drama, USA 1998
7.30 Menschen, Tiere und Doktoren 8.30
Wildes Wohnzimmer 9.30 Der V.I.P. Hundeprofi (4) 10.35 Endlich Zuhause! 11.40
Die Einrichter 13.40 Auf und davon – Mein
Auslandstagebuch 14.50 Mieten, kaufen,
wohnen 15.55 Mieten, kaufen, wohnen
17.00 Menschen, Tiere und Doktoren 18.00
hundkatzemaus 19.10 Der V.I.P. Hundeprofi (5/12) 20.15 Mein Partner mit der kalten
Schnauze II. Krimikomödie, USA 1999 22.00
Lustbekenntnisse (2/2) 0.05 Lippenbekenntnisse (2/2) 1.55 CSI: NY 2.35 CSI: NY
3.10 Medical Detectives
ORF 2
13.00 ZIB 13.10 Seitenblicke Extra 13.30
Gitarren klingen leise durch die Nacht. Musikkomödie, A 1960 14.55 Die RosenheimCops 15.40 Unterwegs in Österreich 16.05
Die Bergwacht 16.55 Religionen der Welt
17.00 ZIB 17.05 Bewusst Gesund 17.30 Bürgeranwalt 18.20 Bingo 19.00 Bundesland
heute 19.22 Money Maker 19.30 Zeit im Bild
19.49 Wetter 19.55 Sport 20.05 Seitenblicke 20.15 Wenn die Musi spielt – Sommer
Open Air. Live aus Bad Kleinkirchheim/St.
Oswald in Kärnten 22.35 ZIB 22.45 Der Bulle
von Tölz. Der Kartoffelkönig. TV-Kriminalfilm, D 2008 0.20 Kommissar Rex
N24
10.20 Die Pannenhelfer 11.05 N24 Zeitreise
mit Stefan Aust 12.05 Die wahre Geschichte:
Gladiator 13.05 Deutsche Panzertechnik: Der
Marder 14.05 Japans geheime Flotte 15.05
Kronzucker unterwegs in Venedig. Dokumentarfilm 16.05 Das Massaker von Norwegen 17.05 Zukunft ohne Menschen – Der
Zorn Gottes 18.05 Explosionen – Tödliche
Sprengkraft 19.10 Die Klimakatastrophe:
6 Grad, die die Welt verändern 20.15 Die
Erde – Ein Planet entsteht 22.15 Endzeit –
Die gefährlichsten Naturgewalten 23.10
Geheimnisse der Tiefe: Tödlicher Druck 0.05
Autopsie XXL: Der weiße Hai
Eurosport
8.30 Fitness 8.45 Radsport 9.45 Tennis 10.30
Tennis 11.30 Skispringen 13.00 Radsport
14.00 Radsport. Tour de France. 19. Etappe:
Einzelzeitfahren Bonneval-Chartres (53,5
km). Live 17.45 Skispringen. Sommer Grand
Prix. 1. von 9 Einzelspringen (HS 134). Live
aus Wisla (PL) 19.00 Kraftsport 19.30 Motorsport. AutoGP-Serie. 1. Rennen (6. von
7 Saisonstationen). Live aus Curitiba (BRA)
20.30 Motorsport 21.00 Tourenwagen. FIAWM. Qualifikation. Live 21.45 Springreiten
23.00 Rallye 23.30 Tennis. WTA Premier
Tour. Southern California Open: 6. Turniertag, Halbfinale. Live 0.45 Radsport
5.50 Achtung, Kontrolle! 7.10 Kikoriki 7.15
Kikoriki 7.25 Puppy in my Pocket 7.40 Tom
und Jerry 7.50 The Looney Tunes Show 8.15
Mission Scooby-Doo 8.40 Bakugan: Mechtanium Surge 9.10 Redakai: Die Jagd nach dem
Kairu 9.35 Ben 10 10.05 Ben 10: Ultimate Alien 10.30 Adventure Time 10.55 Die SuperHeimwerker 11.25 Achtung, Kontrolle! 12.25
Summer Games (2) 14.25 Charmed 15.20
Ghost Whisperer 16.15 Cold Case 17.15
News 17.25 Castle 18.20 J.A.G. – Im Auftrag
der Ehre 19.15 J.A.G. – Im Auftrag der Ehre
20.15 Navy CIS 23.15 Numb3rs – Die Logik
des Verbrechens 0.15 Navy CIS
Sky Cinema
5.00 Barney's Version. Drama, CDN/I 2010
7.10 Auch Liebe wird erwachsen. TV-Drama, USA 2010 8.35 Page Eight. TV-Thriller,
GB 2011 10.15 Der letzte Tempelritter. Fantasyfilm, USA 2011 11.50 Der große Crash –
Margin Call . Thriller, USA 2011 13.35
Downton Abbey (1) 15.10 Alles koscher!
Komödie, GB 2010 16.50 Der Zoowärter
Komödie, USA 2011 18.30 Making of... 18.40
Die Superbullen – Sie kennen keine Gnade
Komödie, D 2011 20.10 Zapping der Woche
20.15 Der Mandant. Thriller, USA 2011 22.15
Der große Crash – Margin Call . Thriller, USA
2011 0.05 Die. Thriller, I/CDN 2010
n-tv
7.10 Auslandsreport 7.35 Ratgeber – Test
8.10 Ratgeber – Freizeit & Fitness 8.35 Ratgeber – Hightech 9.30 5th Avenue 10.30
Auslandsreport 11.10 Tödliche Straßen
12.10 Der Wüsten-Knast. Dokumentarfilm
13.10 Planet Extrem: Die Geburt der Erde
14.10 Planet Extrem: Die Sahara 15.10 Superschiffe 16.10 Ein Kohlekraftwerk geht
ans Netz 17.05 Deluxe 18.15 Formel 1. Großer Preis von Deutschland. Qualifying 19.05
Welt der Wunder 20.05 Hitlers Ende 21.05
Hitlers Flucht 22.05 Die Nazi-Jäger 23.15
Formel 1. Großer Preis von Deutschland
Qualifying 0.05 Welt der Wunder
Sport 1
5.00 Sport-Clips 5.40 Sport-Clips 6.00 Poker 7.00 Poker 7.15 Teleshopping 8.15 Teleshopping 8.45 Teleshopping 9.15 Reit-TV –
Das Pferde- und Reitsportmagazin 9.45
Massive – Das Magazin (5) 10.45 Beachvolleyball 11.15 Normal 11.45 Golftotal 12.15
ADAC Masters Weekend 13.15 Truck Racing
13.45 Sport1 Reportage 14.15 Tennis. ATP
World Tour 500. bet-at-home Open: 6. Tag,
Halbfinale. Live aus Hamburg 18.15 SportQuiz 20.00 Golftotal 20.30 Darts. World
Matchplay. 1. Runde. Live aus Blackpool
(GB) 22.00 SmackDown 23.00 BottomLine
0.00 Sport-Clips 0.45 Teleshopping
6.10 Informationen 6.35 Andacht. Pfarrer
Eberhard Hadem 9.05 Kalenderblatt 9.10
Das Wochenendjournal. Kiosk, Bude, Wasserhäuschen – Was vom Mythos übrigblieb
10.05 Klassik – Pop – et cetera. Mit Endrik
Wottrich 11.05 Gesichter Europas. Die neue
türkische Mittelschicht 12.10 Informationen 14.05 PISAplus. Lernen unter der
Dopamin-Dusche 15.05 Corso 16.05 Büchermarkt 16.30 Forschung aktuell. U.a.: 20
Jahre SMS 17.05 Markt und Medien. Russland will sein Mediengesetz verschärfen
17.30 Kultur heute 18.10 Informationen
19.10 Sport 20.05 „Die Züge hinter den
Wäldern“. Hörspiel von Jürgen Becker. Anschließend: Ein Streifzug durch die Welt
von Jürgen Becker 22.05 Atelier neuer Musik. Junge rumänische Komponisten heute
22.50 Sport 23.05 Lange Nacht. Licht und
Schatten der Olympischen Spiele
Deutschlandradio Kultur
5.05 Ortszeit 6.23 Wort zum Tage. Peter
Kottlorz 9.05 Im Gespräch. Gast: Der Astronaut Thomas Reiter 11.55 Kalenderblatt 12.05 Ortszeit 12.30 Schlaglichter
13.05 Tacheles. Werner Franke, Dopingexperte 13.30 Kakadu 14.05 Breitband
15.05 Deutschlandrundfahrt. Schönau
im Schwarzwald 16.05 Religionen. U. a.:
Klöster als Wirtschaftsunternehmen 17.05
Ortszeit 17.30 Lesung. Knut Hamsun: „Viktoria“ 18.05 Feature. Aus dem Leben des
Eginald Schlattner, Pfarrer in Siebenbürgen
19.05 Mozart: „Così fan tutte“. Mit Maria
Bengtsson, Maite Beaumont, Christopher
Maltman u.a. Bamberger Symphoniker
Bayerische Staatsphilharmonie, Leitung:
Jonathan Nott. 22.30 Erotikon.Robert Menasse: „Don Juan de la Mancha“ von 23.05
Fazit 0.05 Literatur. Literatur über das prekäre Leben 1.05 Nachtgespräche
WDR 5
6.05 Morgenecho 6.55 Kirche. Wendelin Knoch 9.05 ZeitZeichen. 21. Juli 1967:
Der Todestag des FDP-Politikers Thomas
Dehler 9.20 Funkhaus Wallrafplatz. Wie
Tablets die Medienwelt aufmischen 10.05
„Bänkersmahlzeit“. Hörspiel von Christoph
Güsken 11.05 Oase. Über Größenwahn
13.05 Mittagsecho 14.05 Lilipuz 15.05
Töne, Texte, Bilder. Das Medienmagazin
15.35 Privat-Radio. Anne und der Wunsch
zu leben 16.05 Kabarettsommer 2012. Gerhard Polt und der Circus Maximus 18.05
Profit. Warum wir kaufen, was wir kaufen
18.30 Echo des Tages 19.05 Gans und gar
19.30 Bärenbude 20.05 Bücher. U.a.: Buch
der Woche: „Grenzland Zwischenland“ von
Ilse Helbich 21.05 Ohrclip. Sten Nadolny:
„Weitlings Sommerfrische“ 23.05 Krimi am
Samstag (Wh. von heute 10.05) 0.05 Nachtaktiv – Wiederholungen vom Tage
40
ARD
PROGRAMM VOM SONNTAG
ZDF
BR
Pro Sieben
RTL
Samstag/Sonntag, 21./22. Juli 2012, Nr. 167 DEFGH
Sat 1
Arte
3sat
5.30 Durch die Wildnis 6.25 Piratenfamilie
7.15 Willi wills wissen 7.40 Rennschwein Rudi
Rüssel 9.00 Tigerenten-Club 9.55 Tagesschau
10.00 Immer wieder sonntags. Live aus dem
Europapark Rust (D) 11.30 Die Sendung mit
der Maus 12.03 Presseclub 12.45 Wochenspiegel 13.15 Liebe verlernt man nicht. TVLiebesfilm, D 2009 14.45 Die Pferdeinsel. TVLiebesgeschichte, D 2006 16.15 Tagesschau
16.30 Ratgeber: Haus und Garten 17.00 W wie
Wissen 17.30 Gott und die Welt 18.00 Sportschau 18.30 Bericht aus Berlin – Sommerinterview 18.50 Lindenstraße 19.20 Weltspiegel
5.15 hallo Deutschland 5.35 pur+ 6.00 Das
Zauberkarussell 6.10 Roary, der Rennwagen 6.30 Das Dschungelbuch 6.55 Bibi
Blocksberg 7.20 Bibi und Tina 7.45 Die Wilden Kerle 8.10 Löwenzahn 8.35 Löwenzahn
Classics 9.02 Sonntags 9.30 Katholischer
Gottesdienst 10.15 Die Schwarzwaldklinik
11.00 ZDF-Fernsehgarten 13.03 Peter Hahne 13.30 planet e. 14.00 Mein Herz in Chile
TV-Drama, D 2008 17.00 heute 17.10 Sportreportage 18.00 Schrauben für die Zukunft
(3/3) 18.30 Terra Xpress 19.00 heute 19.10
Berlin direkt 19.30 Terra X
7.15 Tele-Gym 7.30 Wetterfernsehen 9.00
Tele-Gym 9.15 Capriccio 9.45 Campus Doku 10.15 Stationen.Dokumentation 11.00
Tischlein deck dich. TV-Märchenfilm, D 2008
12.00 Lido 12.45 BR-Klassik 13.15 Rosen im
Herbst. Liebesmelodram, D 1955 15.00 Die
vergessenen Berge 15.45 Welt der Tiere 16.15
Fernweh 16.40 Freizeit-Tipp 16.45 Rundschau
17.00 Schuhbecks 17.30 Alpen – Donau – Adria 18.00 Rundschau 18.05 Schwaben und
Altbayern / Frankenschau 18.45 Rundschau
19.00 Unter unserem Himmel 19.45 Musikantentreffen im Salzburger Land
5.30 Mitten im Leben! 6.15 Mitten im Leben! 7.15 Die Camper 8.15 Alles Atze 9.15
Ritas Welt 10.15 Die 25 peinlichsten PromiPatzer der Welt 12.30 Formel 1. Großer Preis
von Deutschland. Countdown 14.00 Formel
1. Großer Preis von Deutschland. Das Rennen. Direkt vom Hockenheimring 15.45
Formel 1. Großer Preis von Deutschland
Siegerehrung und Highlights 16.25 Die Autohändler. Feilschen, kaufen, Probe fahren
16.45 Alexa – Ich kämpfe gegen Ihre Kilos!
17.45 Exclusiv – Weekend. Starmagazin
18.45 RTL aktuell 19.05 Helena Fürst 5.15 The Big Bang Theory 5.35 The Big
Bang Theory 5.50 How I Met Your Mother
6.15 How I Met Your Mother 6.45 Blockbuster TV – Making of 6.55 Joko gegen Klaas
10.05 Der Prinz und ich – Königliche Flitterwochen. Romantikkomödie, USA 2008
11.50 Mein Bruder, die Pfadfinderin! Kinderfilm, USA 2010 13.40 Center Stage.
Tanzfilm, USA 2000 16.00 Center Stage:
Turn It Up. Drama, CDN/USA 2008 18.00
Newstime 18.10 Die Simpsons 18.40 Die
Simpsons 19.05 Galileo X.perience. Hajnal
Junghiatu – Kinderwagen angefahren
5.15 Edel & Starck. Freund und Feind 6.00
Edel & Starck. Eine fast perfekte Ehe 7.00
Klinik am Alex. Leidenschaften 8.00 Weck
up 9.00 Die perfekte Minute. Spielshow
11.00 Die dreisten drei. Die Comedy-WG
11.30 Die dreisten drei. Die Comedy-WG
12.00 Die dreisten drei. Die Comedy-WG
12.15 Sechserpack 12.45 Sechserpack
13.10 Im Rennstall ist das Zebra los! Komödie, USA 2005 15.10 Die Geheimnisse der
Spiderwicks. Abenteuerfilm, USA 2008
17.00 Die strengsten Eltern der Welt 19.00
Auf Brautschau im Ausland
8.00 Es war einmal ... 8.25 Dr. W 8.30 Willi
wills wissen 8.55 Dr. W 9.00 Kinder heute
9.15 Klasse Segel Abenteuer 9.40 Unter wilden Tieren 10.10 Zwillinge 11.55 Die wilden
Seventies 12.40 Kunst und Mythos 13.10
360° 13.55 Bedrohte Tiere 14.10 Mein Leben 14.55 Der Glamour des Abstellraumes
(3/3) 15.20 Mozart Superstar 16.15 Brigitte
Bardot, die Unbezähmbare 17.05 Rom –
Niedergang einer Weltmacht (1/2) 18.30
Martha Argerich und Yuja Wang in Verbier
19.15 Arte-Journal 19.30 Karambolage
19.45 Gipfel der Genüsse
8.50 Historie des Frankfurter Flughafens
9.10 Flughafen Frankfurt 9.40 Geschichte
der Nordwestlandebahn 10.00 Lärm greift an
10.50 Rund um die Welt in 66 Stunden 11.35
Airport Mission 12.10 Angst vorm Fliegen
12.40 Ein Gourmet geht in die Luft 13.15 Sterne, Streifen, Schokolade 14.00 Vom Propeller
zur Düse 15.00 Goldfisch im Anflug 15.30 Jagd
auf Schmuggler 16.20 Der Supervogel – A 380
16.50 Eine Frau auf 380 17.25 Wildnis unter
Flugzeugriesen 18.10 Alarm für die Flughafenfeuerwehr 19.00 Die größte Flughafenklinik der Welt 19.35 Lotsen der Lüfte
20.00 Tagesschau
20.15 Tatort Der letzte Patient
Mit Maria Furtwängler u.a.
Regie: Friedemann Fromm
In einem Vorort von Hannover wird
Dr. Silke Tannenberger tot in ihrer
ausgebrannten Praxis gefunden.
Charlotte Lindholm findet ein Videotagebuch, das Aufschluss gibt
über die Tote.
21.45 Vom Traum zum Terror – München
72 Dokumentarfilm, D 2012
Im Zentrum des Films steht die Diskussion der Sportler und Funktionäre über die Frage, die damals viele bewegte: Dürfen die Spiele angesichts des Terrors weitergehen?
20.15 Vier Tage Toskana
TV-Romanze, D 2008. Mit Eva Habermann, Steffen Groth u.a.
Regie: Michael Keusch. Als Valerie erfährt, dass ihre Mutter hoch
verschuldet ist, macht sie sich auf
den Weg in die Toskana, um das
geliebte Ferienhaus der Familie
zu verkaufen, mit dem alle viele
Erinnerungen verbinden.
21.45 heute-journal
22.00 Inspector Barnaby
Kameraschüsse. TV-Kriminalfilm,
GB 2007. Mit John Nettles, Jason
Hughes, Jane Wymark, Barry Jackson, Martin Hutson u.a.
Regie: Richard Holthouse
21.15 Faszination Wissen Das Magazin. Dürfen wir alles was möglich
ist? – Ethik in der Wissenschaft
Wir erzeugen Energie, verlängern
unser Leben – die Möglichkeiten
der Menschheit scheinen grenzenlos. Aber gerade das bringt
uns in ein Dilemma: Wie weit
dürfen wir mit unserem Forscherdrang gehen?
21.45 Rundschau-Magazin
22.00 Sport in Bayern
22.15 Bayerischer Kabarettpreis 2012
Show. Mit Jochen Malmsheimer,
Christoph Sieber, Lizzy Aumeier,
Henning Venske, Jochen
Busse, Georg Schramm u.a.
20.15 Horton hört ein Hu!
Animationsfilm, USA 2008
Regie: Jimmy Hayward, Steve Martino. Der gutmütige Elefant Horton hört den Hilferuf eines Staubkorns. Auf dem befindet sich ein Mikrokosmos namens
Hu-Heim, dessen Bürgermeister
sich Sorgen um den Untergang
der klitzekleinen Welt macht.
21.55 „Spiegel”-TV Magazin Tod im Kino – Hintergründe zur Schießerei in Denver / Die Rhino-Mafia –
das weltweite Geschäft mit Nashörnern / Neue Männer hat das
Land – Was ist ein Hipster?
22.40 Die große Reportage
20.15 Die Vorahnung Mysterythriller,
USA 2007. Mit Sandra Bullock, Julian McMahon, Nia Long. Regie:
Mennan Yapo. Linda Hanson muss
schockiert zur Kenntnis nehmen,
dass ihr Mann Jim tödlich verunglückt ist. Am nächsten Morgen
traut sie allerdings ihren Augen
nicht: Der Gatte sitzt putzmunter
in der Küche. Ist Linda jetzt verrückt geworden oder hat sie den
sechsten Sinn?
22.15 Quarantäne
Horrorfilm, USA 2008. Mit Jennifer
Carpenter, Steve Harris, Jay Hernandez, Johnathon Schaech
Regie: John Erick Dowdle
20.00 Nachrichten
20.15 Navy CIS Das Geständnis
Der pensionierte Marine Yale Peyton wurde in seinem Wohnzimmer mit einer Axt erschlagen. Sein
Sohn Nick steht unter dringendem
Tatverdacht. Die Mutter ist zwei
Jahre zuvor verschwunden.
21.15 Navy CIS: L.A. Agent Blye
Granger hat Kensi im Verdacht,
die Mitglieder der angeblichen
Scharfschützen-Einheit ihres Vaters, Donald Blye, durch einen
fingierten Autounfall umzubringen. Es tauchen erdrückende Beweise auf.
22.15 Hawaii Five-0 Actionserie
20.15 Die Reifeprüfung Tragikomödie, USA 1967. Mit Dustin Hoffman, Anne Bancroft, Katharine Ross. Regie: Mike Nichols. Ben
Braddock kehrt nach seinem College-Abschluss zu seinen Eltern
zurück. Er wird durch Mrs. Robinson, die attraktive Freundin seiner Mutter, verführt. Da verliebt
er sich in deren Tochter.
22.00 David Bowie Reality Tour Dublin
Er gehört zu den Mega-Stars der
Pop-Musik: David Bowie hat sich
von der Musik zahlreicher Kulturen
inspirieren lassen, ARTE zeigt eine
Konzertaufzeichnung, die während
seiner "Reality Tour" entstand.
20.05 Flug in die Nacht – Das Unglück
von Überlingen TV-Drama, CH/D
2009. Mit Ken Duken, Charlotte
Schwab, Sabine Timoteo. Regie:
Till Endemann. Bei einem Flugzeugunglück, das der Lotse Johann nicht verhindern konnte,
wurde Yuris Familie ausgelöscht.
Auf der quälenden Suche nach
Schuld und Vergebung kreuzen
sich die Wege der beiden Männer.
21.45 Rund um die Welt in 66 Stunden
Im Cockpit der Cargo-Könige
22.20 Frau Düsentrieb
Vom Bankschalter ins Cockpit
22.55 Airport Frankfurt (3/3) Hinter den
Kulissen des Flughafens
23.15 Tagesthemen Mit Sport
23.30 Titel, Thesen, Temperamente
U.a.: Mit Hacken und Äxten gegen
das Weltkulturerbe „ttt” über die
drohende Zerstörung der ältesten
Bibliothek des Islam
0.00 Sin Nombre – Zug der Hoffnung
Drama, MEX/USA 2009
Regie: Cary Joji Fukunaga
1.35 Ein letzter Kuss Komödie, I 2001
Regie: Gabriele Muccino
3.30 Titel, Thesen, Temperamente
23.35 ZDF-History
Geschichtsdokumentation. Die
Geheimnisse der Jackie Kennedy
0.20 heute
0.25 Inspector Barnaby Kameraschüsse. TV-Kriminalfilm, GB
2007. Regie: Richard Holthouse
2.00 Leschs Kosmos
Schneller als erlaubt? Neutrinos
2.15 Terra X Dokumentationsreihe
4.30 Global Vision
4.45 Wege zum Glück Telenovela
23.55 Der Chef Kriminalfilm, F/I 1972
Mit Alain Delon, Catherine Deneuve, Richard Crenna u.a.
Regie: Jean-Pierre Melville
1.30 on3-startrampe Alternative HipHop von Ebow aus München
2.00 Vinyl Songwriter
2.30 Planet Erde
2.35 Schuhbecks Kochsendung
3.05 Fernweh Reisereportage
3.30 Unter unserem Himmel
4.15 Faszination Wissen
23.10 Faszination Leben Der Schuster
und die Riesen – Wenn der größte
Mensch der Welt zu Besuch kommt
23.25 Street Fighter: Die Legende von
Chun-Li Actionthriller, USA 2008
Regie: Andrzej Bartkowiak
1.10 Exclusiv "Exclusiv" ist immer nah
dran an den Schönen und Reichen,
trifft Promis und spricht mit ihnen
über ihre Vorlieben, Marotten und
über ganz Privates.
2.05 Betrugsfälle Doku-Soap
0.05 Pathology – Jeder hat ein Geheimnis Kriminalfilm, USA 2008
Mit Milo Ventimiglia. Regie:
Marc Schölermann
1.45 Die Vorahnung
Mysterythriller, USA 2007. Mit
Sandra Bullock, Julian McMahon,
Nia Long. Regie: Mennan Yapo
3.25 Quarantäne
Horrorfilm, USA 2008. Mit Jennifer
Carpenter, Steve Harris, Jay Hernandez. Regie: John Erick Dowdle
23.15 Hawaii Five-0 Actionserie
0.10 Blockbuster TV – Making of
Magazin. Der Lorax
0.25 News & Stories Berichte zur Zeit
1.15 Navy CIS Krimiserie
1.55 Navy CIS: L.A. Krimiserie
2.40 Hawaii Five-0 Actionserie
3.20 Hawaii Five-0 Die Schöne und das
Biest. Actionserie
4.00 Threat Matrix – Alarmstufe Rot
Laila. Actionserie
4.45 Familien-Fälle
23.00 U2 – From the Sky Down
Dokumentarfilm, GB 2011
0.40 Der Blogger
Europafragen und Lösungsansätze. Peng, du bist tot!
1.10 Lola liebts schwarzweiß Komödie, F/B 1993. Mit Julie Mauduech,
Hubert Koundé, Mathieu Kassovitz. Regie: Mathieu Kassovitz
2.40 Dinge, die man tun kann, wenn
man tot ist! Dokumentation
3.40 Lust auf Theater
23.30 Der Supervogel – A 380
Der Weg vom Bau bis zum Start
der Maschine
0.05 Alarm für die Flughafenfeuerwehr Einsatz am Airport Frankfurt
0.55 Die größte Flughafenklinik der
Welt Dokumentation
1.25 Rund um die Welt in 66 Stunden
2.00 Goldfisch im Anflug
2.30 Sterne, Streifen, Schokolade
3.15 Hin und weg am Flughafen
4.15 Jagd auf Schmuggler
Phoenix
BR-alpha
Vox
Kabel 1
Deutschlandfunk
NDR
10.00 Schleswig-Holstein-Magazin 10.30
buten un binnen Magazin 11.00 Hallo Niedersachsen 11.30 Sportclub Reportage.
Totilas – Wunderpferd oder Fehlinvestition?
12.00 Pack die Koffer – Auf nach Danzig
13.30 Der Gasthof 14.30 Die 30 tollsten Tänze
15.15 Das Leben! 16.00 Lieb und teuer 16.30
DAS! Wunschmenü mit Rainer Sass 17.00
Bingo! 18.00 Hanseblick 18.45 DAS! 19.30
Regional 20.00 Tagesschau 20.15 Das große
Wunschkonzert 21.45 Wer hats gesehen?
22.30 Gefragt – Gejagt 23.30 Schlag auf
Schlag 0.00 Maria Wern, Kripo Gotland – Totenwache. TV-Kriminalfilm, S 2010
SWR
12.30 Hotels zum Verlieben in Deutschland
13.00 St. Petersburg 13.15 Tierärztin Dr.
Mertens 14.00 Immer wieder sonntags. Aus
dem Europapark Rust (D) 15.30 Bodensee,
da will ich hin! 16.00 Eisenbahn-Romantik
16.30 Länder – Menschen – Abenteuer 18.00
SWR Landesschau aktuell 18.15 Ich trage einen großen Namen 18.45 Treffpunkt 19.15
Die Fallers – Die SWR Schwarzwaldserie
19.45 SWR Landesschau aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Wir Reiseweltmeister (2/3)
21.00 Wo Könige Ferien machen 21.45 Sport
im Dritten 22.35 Die Brüder Karamasow.
Drama, USA 1958 0.55 Jazz Masters
MDR
9.50 Elefant, Tiger & Co. 10.15 Großer
Elefant – kleiner Elefant 11.00 Osceola.
Indianerfilm, CUB/BUL/DDR 1971 12.45
Brisant – die Woche 13.10 Um Himmels
Willen 14.00 Riverboat auf Liebeskurs
16.00 MDR aktuell 16.05 Windrose 16.30
Kesslers Expedition (1/5) 17.15 Sport im Osten extra 18.00 MDR aktuell 18.05 In aller
Freundschaft 18.52 Unser Sandmännchen
19.00 Regional 19.30 MDR aktuell 19.50
Kripo live 20.15 Damals wars 21.45 MDR
aktuell 22.00 Sonntagsvierer. TV-Komödie,
CH 2010 23.30 Die Akte Lindenberg. Dokumentarfilm, D 2010 0.30 unicato
6.15 Ärger im Revier 6.40 Gormiti 7.00
Pokémon 7.25 Pokémon 7.50 Yu-Gi-Oh!
5D's 8.15 Inazuma Eleven 8.40 Pokémon
9.25 Dragon Ball 10.10 Naruto Shippuden
10.40 Dragon Ball Z 11.25 Baywatch 13.05
Das A-Team 14.05 MacGyver 15.05 MacGyver 16.00 Notruf 16.55 Schau dich schlau!
18.00 Welt der Wunder 19.00 Grip 20.00
RTL II News 20.15 Police Academy II – Jetzt
gehts erst richtig los. Komödie, USA 1985
22.00 Police Academy III ... und keiner kann
sie stoppen. Komödie, USA 1986 23.35
Das Nachrichtenjournal 0.30 Insel des Terrors – Das Massaker von Utøya
15.00 Zwischen Spessart und Karwendel 15.40
Vom Ahorn bis zur Zwiebel 15.45 Das Dorf!
Neubeuern (2/4) 16.30 Gernstl unterwegs
16.45 quer 17.30 on3-startrampe 18.00 Die
allerbeste Sebastian Winkler Show 18.30 Die
Tagesschau vor 25 Jahren 18.45 Rundschau
19.00 Rückblende 19.15 bäckstage Volksmusik
19.30 Menschen in Bayern 20.15 Jazz oder nie!
Am Klavier: Nils Petter Molvær & Helge Sten,
European Jazz Ensemble 21.15 Margot Hielscher erzählt ... 21.45 Die Fernsehtruhe 22.10
Interjazzo 22.15 Marcel Duchamp 23.00 Rock
im Park 2002 23.45 Die Fernsehtruhe extra
0.30 Der Wochenspiegel vor 25 Jahren
Tele 5
WDR
13.00 Familie Sonnenfeld – Geheimnisse
TV-Familienfilm, D 2006 14.30 Liebe versetzt Berge – Alpenglühen II. TV-Komödie,
D 2005 16.00 Cosmo-TV Reportage 16.30
Die Liebe geht – die Kinder bleiben 17.00
Großstadtrevier 17.50 Türkisch für Anfänger 18.15 Tiere suchen ein Zuhause 19.10
Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 Tagesschau 20.15 Wunderschön! 21.45 Ebert
& Hirschhausen: Der dritte Bildungsweg
22.30 Jürgen Becker. Aufzeichnung aus
dem alten Hörsaal des Museum Alexander
Koenig in Bonn 23.15 ... und Basta! 23.45
Coffeeshop (1) 0.15 Rockpalast
Kleines Arschloch
22.45 Uhr, Samstag, RTL 2. Unter Geiern I: Der Comic-Klassiker von Walter Moers, 1997 verfilmt von Veit Vollmer und Michael Schaack, ist eine derbe Attacke auf die bereits damals allenthalben eingeforderte politische Korrektheit. Die Titelfigur ist
ein fieser Tyrann – der Apfel fällt jedoch nicht weit vom Stamm.
Der Rotzbub setzt fort, was der Opa ihm vorlebt.
FOTO: RTL 2
HR
Kinderkanal
10.45 Katharina die Große (2/2) 11.30 Hessens schönste Gärten 12.15 Urlaubsziele in
Bayern 13.00 Schlagerliebe – Schlagerlust
14.30 Die legendärsten Talks und Interviews
15.15 Herzlichen Glückwunsch. TV-Komödie,
D 2005 16.45 Schlagerstimmung – Schlagerspaß 17.45 Hessisch-thüringische Grenzgeschichten 18.30 Hessen-Reporter 19.00
Familie Heinz Becker 19.30 Hessenschau
20.00 Tagesschau 20.15 Mein Schatz ist aus
Tirol. Heimatfilm, D 1958 21.45 Das große
Hessenquiz 22.30 Dings vom Dach 23.15
Straßen-Stars 23.45 Wer weiß es? 0.30 Ich
trage einen großen Namen
8.15 Oscar, der Ballonfahrer 8.45 Stark! 9.00
Checker Can 9.25 Au Schwarte! 9.50 Kleine
Prinzessin 10.15 Zoés Zauberschrank 10.25
Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit
Honig 10.35 Siebenstein 11.05 Löwenzahn
11.30 Die Sendung mit der Maus 12.00 Das
blaue Licht. TV-Märchenfilm, D 2010 13.00
König Drosselbart. TV-Märchenfilm, D 2008
14.00 Kurz+Klick 14.10 Fluch des Falken 14.35
Schloss Einstein 15.00 Enyo 15.45 Trick-Boxx
16.00 Willi wills wissen 16.25 Checker Can
16.30 Tupu 16.55 Horseland 17.35 1, 2 oder 3
18.00 Gawayn 18.15 Babar 18.40 Kleine Prinzessin 18.50 Unser Sandmännchen
RBB
Super RTL
12.30 Der Bauernhoftester (4/4) 13.00 Turmgeschichten 13.45 Einfach genial! 14.10 Taco
und Kaninchen (2/2). TV-Familienfilm, D/
CZ 2009 15.10 Fortsetzung folgt 15.40 Am
Kap der Liebe – Unter der Sonne Uruguays.
Romanze, D 2009 17.10 In aller Freundschaft
17.55 Unser Sandmännchen 18.03 Theodor 18.30 Gartenzeit 19.00 Die Tierklinik
19.25 rbb wetter 19.30 Abendschau / Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15
Schlagerreise 21.45 rbb aktuell 22.00 Kein
Koks für Sherlock Holmes Kriminalfilm, USA/
GB 1976 23.50 Das Dirigentengenie Kurt Masur 0.35 Die Altkleider-Lüge
Horton hört ein Hu!
RTL, Sonntag, 20.15 Uhr. Unter Geiern II: Niemand nimmt den
Elefanten ernst, schon gar nicht dieser heimtückische Vogel.
Was soll man auch von jemandem halten, der Dinge sieht, die
allen anderen verborgen bleiben? Ganz im Gegensatz zum
Kleinen Arschloch (siehe oben) erzählt dieser Trickfilm eine
Geschichte über Respekt und Toleranz.
FOTO: RTL
"AYERISCHES&ERNSEHEN
ˆ"23TELTER
5.15 Smallville 6.10 Eine himmlische Familie 7.00 Homeshopping 8.00 Missionswerk
Karlsruhe 8.30 Homeshopping 10.30 Hour
of Power 11.30 Missionswerk Karlsruhe
12.00 Homeshopping 14.00 Making of eines aktuellen Kinofilms 14.30 Smallville
15.25 Star Trek – Das nächste Jahrhundert
16.30 Little Heroes – Ein Hund kommt selten allein. Actionkomödie, USA 2000 18.25
Little Heroes – Vier Freunde auf acht Pfoten. Komödie, USA/CDN 2002 20.15 Nicholas Nickleby. Drama, USA/GB 2002 23.05
Dead Simple. Thriller, USA/GB 2003 1.10
Owning Mahowny. Thriller, GB/CDN 2003
13.15 Cosmo und Wanda 13.30 Phineas
und Ferb 13.55 Barbie in: „Schwanensee”.
Zeichentrickfilm, USA 2003 15.20 Cosmo
und Wanda 15.40 Cosmo und Wanda 16.00
Feivel, der Mauswanderer, im Wilden Westen. Zeichentrickfilm, USA 1991 17.10 Coop
gegen Kat 17.30 Coop gegen Kat 17.50
Sally Bollywood 18.20 Fillmore (3/26) 18.50
Gummibärenbande 19.20 Phineas und Ferb
19.45 Hannah Montana 20.15 Evangelion
1.11 – You are (not) alone. Animationsfilm,
J 2007 22.15 Evangelion 2.22 – You can
(not) advance. Animationsfilm, J 2009 0.30
Shop24Direct Schlagernacht
"2DE
6.20 Wildes Wohnzimmer 7.20 Menschen,
Tiere und Doktoren 8.25 hundkatzemaus
9.45 Mein Partner mit der kalten Schnauze
II. Krimikomödie, USA 1999 11.30 Das Leben
und Sterben der Amy Winehouse. Dokumentarfilm, D 2011 13.10 Goodbye Deutschland!
Die Auswanderer 15.15 Auf und davon – Mein
Auslandstagebuch 16.30 Schneller als die
Polizei erlaubt 17.00 auto mobil 18.15
Claus und Detlef – Die Superchefs 19.15 Ab
ins Beet! 20.15 Promi Kocharena 23.15
Prominent! 23.50 Lothar – immer am Ball
(5/6) 0.55 Das Leben und Sterben der Amy
Winehouse. Dokumentarfilm, D 2011
ORF 2
5.55 Abenteuer Leben 7.00 Gargoyles 7.55
The Spectacular Spider-Man 8.25 The Spectacular Spider-Man 8.50 Darkwing Duck
9.20 Brandy & Mr. Whiskers 9.45 Arielle
10.15 Classic Cartoon 10.20 Goofy und Max
10.50 Pepper Ann 11.15 Zwei Satansbraten
außer Rand und Band 13.00 Made in America. Komödie, F/USA 1993 15.05 Eddie. Komödie, USA 1996 16.50 News 17.00 Jumpin'
Jack Flash. Actionkomödie, USA 1986 18.55
Asterix bei den Briten. Zeichentrickfilm, F
1986 20.15 Tote Hose – kann nicht, gibts
nicht. TV-Komödie, D 2005 22.15 Abenteuer Leben 0.10 Mein Revier
Sky Cinema
14.00 Seitenblicke Revue 14.15 Rosamunde Pilcher: Blüte des Lebens. TV-Romanze,
A/D 1999 15.45 Harrys liabste Hüttn 16.10
Englands schönste Gärten 16.35 Erlebnis
Österreich 17.00 ZIB 17.05 Die kulinarischen
Abenteuer der Sarah Wiener in Großbritannien 17.50 Die Brieflos Show 18.15 Was
ich glaube 18.25 Österreich-Bild. Aus dem
Landesstudio Tirol 19.00 Bundesland heute
19.17 Lotto 19.22 Money Maker 19.30 Zeit
im Bild 19.55 Sport 20.05 Seitenblicke 20.15
Tatort 21.45 ZIB 21.55 Alltagsgeschichte
22.45 Herbstgold. Dokumentarfilm, A/D
2010 0.20 Spiel auf Sieg. Drama, USA 2006
N24
6.05 Alles koscher! Komödie, GB 2010 7.50
ID:A. Thriller, DK 2011 9.35 Der Zoowärter. Komödie, USA 2011 11.15 Die Superbullen – Sie
kennen keine Gnade . Komödie, D 2011 12.40
Wrecked – Ohne jede Erinnerung. Thriller,
USA/CDN 2010 14.10 Brautalarm. Komödie,
USA 2011 16.20 Der Mandant. Thriller, USA
2011 18.20 The Bang Bang Club. Drama, CDN/
SA 2010 20.10 Zapping Classics 20.15 Rio
Animationsfilm, USA 2011 21.50 Making of...
22.00 Brautalarm. Komödie, USA 2011 0.00
Making of... 0.10 Wrecked – Ohne jede Erinnerung. Thriller, USA/CDN 2010 1.40 Cold Prey
III – Wie alles begann. Horrorfilm, N 2010
n-tv
12.05 Das Massaker von Norwegen – Anatomie eines Amoklaufs 13.05 Legenden der
Vergangenheit 14.05 Autopsie XXL: Der weiße Hai 15.05 Tod in der Tiefe – Die größten
U-Boot-Katastrophen 16.05 Zukunft ohne
Menschen – Neue Wege 17.05 Die wahre Geschichte: Gladiator 18.05 Real Prison Breaks:
Freiheit um jeden Preis 19.05 sonnenklar.tv
20.15 Das Massaker von Norwegen – Anatomie eines Amoklaufs 21.05 Auf der Suche
nach Hitlers Leichnam 22.10 Die Brücke von
Remagen – Wendepunkt an der Westfront
23.10 Kamikaze für den Kaiser 0.05 Endzeit –
Die gefährlichsten Naturgewalten
Eurosport
7.05 n-tv Spezial 7.30 PS – Motorsport pur
8.10 Fünf Sterne auf vier Rädern: Luxuswohnmobile 9.05 n-tv Spezial 9.30 Auslandsreport 10.30 5th Avenue 11.10 Take
Off 12.10 Der größte Truck der Welt 13.05
Deluxe 14.05 FINE Das Weinmagazin 14.30
5th Avenue 15.10 Hitlers Ende 16.10 Hitlers
Flucht 17.05 Die Nazi-Jäger 18.15 Formel 1.
Großer Preis von Deutschland. Das Rennen
19.05 FINE Das Weinmagazin 19.30 Wissen
20.05 Bau eines Brücken-Giganten 21.05
Abriss Extrem 22.05 Abriss Extrem 23.15
Formel 1. Großer Preis von Deutschland
Das Rennen 0.05 Abriss Extrem
Sport 1
8.30 Rallye 9.00 Motorsport 9.30 Motorsport. GP3 Serie. Deutschland Grand Prix:
2. Rennen (5. von 8 Saisonstationen). Direkt
vom Hockenheimring 10.00 Radsport 11.00
Skispringen 12.00 Superbike. WM. 1. Rennen (9. von 14 Saisonstationen). Live 13.00
Motorsport 13.30 Radsport 14.00 Radsport.
Tour de France. 20. und letzte Etappe. Live
18.00 Supersport 18.45 Superbike 19.45
Tourenwagen. Live aus Curitiba (BRA) 22.00
Tennis 22.30 Tennis 23.00 Tennis. WTA Premier Tour. Southern California Open: Finale.
Live aus Carlsbad (USA) 0.45 Radsport 1.15
Motorsport Weekend Magazin
5.00 Sport-Clips 5.20 Sport-Clips 6.00 Poker 6.45 Teleshopping 7.15 Teleshopping
8.15 Teleshopping 8.30 Die Arche – Fernsehkanzel 9.00 Golftotal 9.30 Triathlon
10.00 Sport1 Reportage 10.30 Bundesliga
pur Klassiker 11.30 Sport1 Reportage 12.00
Sport1 Reportage 13.00 Poker 14.00 Tennis.
ATP World Tour 500. bet-at-home Open: 7.
Tag, Finale. Live aus Hamburg 16.30 Fußball 17.30 Fußball 18.00 Sport1 Reportage
18.30 Bundesliga pur Klassiker 19.30 Darts.
World Matchplay. 1. Runde. Live aus Blackpool (GB) 23.30 Golftotal 0.00 Sport-Clips
0.45 Teleshopping 1.00 Sport-Clips
7.05 Informationen 8.35 Am Sonntagmorgen 9.05 Kalenderblatt 9.10 Die neue Platte. Kammermusik 9.30 Essay und Diskurs
10.05 Evangelischer Gottesdienst 11.05
Interview. Christoph Bergner (CDU) 11.30
Sonntagsspaziergang. U.a.: Krimihauptstadt Deutschlands: Hillesheim in der Eifel
13.05 Informationen 13.30 Zwischentöne.
Mit Reinhard Blänkner, Historiker 15.05
Musikszene. Über musikalische Werkausgaben 16.10 Büchermarkt 16.30 Forschung
aktuell. Wie der Blick ins Erbgut die Medizin
revolutioniert 17.05 Kultur 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.10 Sport am Sonntag 20.05 Freistil.
Wie Gärtner (mal wieder) die Welt retten
wollen 21.05 Schumannfest Düsseldorf.
Tzimon Barto, Klavier 23.05 Das war der Tag
23.30 Sportgespräch 0.05 Fazit 1.05 KlangHorizonte 2.05 DLF-Nachtkonzert
Deutschlandradio Kultur
6.05 Sonntagsmotette 6.56 Unitarische
Kirche 7.05 Feiertag 7.30 Kakadur 8.05 Allein gegen alle 9.05 Radiofeuilleton 12.05
Ortszeit 12.30 Lesart. Bei Ling: Ausgewiesen: Über China 13.05 Die Reportage. Totilas – Leben als Wundertier 13.30 Neonlicht
14.05 Kakadu 15.05 Interpretationen. Mozarts „Don Giovanni“ 17.05 Ortszeit 17.30
Nachspiel. Politische Medaillen 18.05
Fundstücke. Songs aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise 18.30 „Deadline USA“.
Hörspiel von Carl Weissner 20.03 Konzert.
Filmmusik „Krieg der Sterne" (RSO Berlin,
Leitung: Frank Strobel) 22.00 Musikfeuilleton. Der vergessene Romantiker Sigismund Thalberg 22.30 Ortszeit 23.05 Fazit
0.05 Klangkunst. Drone-Musik zwischen
Übersinn und Unsinn 1.05 Nachtgespräche 2.05 Tonart. Eine-Welt-Musik. Die
Sommerfestivals im Süden Englands
WDR 5
7.05 Erlebte Geschichten. Klaus Balkenhof,
deutscher Dressurreiter 7.30 Tiefenblick.
Zukunft des Staates (6/7) 8.05 Das Geistliche Wort 8.20 Diesseits von Eden 9.05
ZeitZeichen 9.20 Alte und neue Heimat
10.00 Katholischer Gottesdienst 11.05 Das
Feature. Über Organspende und Transplantationsmedizin 12.03 Presseclub 13.05
Mittagsecho 13.30 Echo der Welt 14.05 Lilipuz 15.05 Bücher (Wh. vom Samstag 20.05)
16.05 SpielArt. Eine olympische SpielArt
18.05 Privat-Radio (Wh.) 18.30 Echo des
Tages 19.05 Erlebte Geschichten (Wh. von
heute 07.05) 19.30 Bärenbude 20.05 Streng
öffentlich! Georg Kreisler. 22.05 Tiefenblick
(Wh. von heute 07.30) 22.35 Lebenszeichen. „Du sollst nicht … erpressen“) 23.05
Literatursommer. John Boyne segelt als
Schiffsjunge auf der „Bounty“ 0.05 Nachtaktiv – Wiederholungen vom Tage
"AYERN
(ANNELORE%LSNER
(yRSPIEL
:UM'EBURTSTAGDERGRO†EN3CHAUSPIELERIN
"EBUQUINODERDIE$ILETTANTENDES7UNDERS
3AMSTAGAB5HR
3ONNTAG5HR
%IN!BENDZU%HREN(ANNELORE%LSNERS)N!LLES,IEBE&OTO
ERLEBTSIEALSDREIFACHE-UTTEREINEBESONDERE'EBURTSTAGS
~BERRASCHUNGALS$IE+OMMISSARINISTSIEUNVERWECHSELBAR
UNDMITDEMPREISGEKRyNTEN-ELODRAM$IE5NBER~HRBARE
BEWEISTSIEEINMALMEHRIHRE6IELSEITIGKEIT
%INESKURRILE'ESELLSCHAFTVERSAMMELTE#ARL%INSTEININ
SEINEMVERyFFENTLICHTENÂ!NTI2OMAN±/HNE+~RZUNGEN
INSZENIERTE5LRICH'ERHARDTDEN4EXTALSZWEITEILIGES
(yRSPIELMIT)NGO(~LSMANN&OTOUND3VEN,EHMANN
4EILFOLGTAM*ULIUM5HR
ˆ#HRISTOPH'RUNERT
9.00 Schätze der Welt 9.15 Vor Ort 10.05
Die Narben bleiben 11.00 Gedenkgottesdienst für die Opfer des Attentats von
Anders Behring Breivig 12.00 Presseclub
12.45 Presseclub – nachgefragt 13.00
Kamingespräch 14.00 60 x Deutschland
16.45 Schätze der Welt 17.00 Das philosophische Quartett 18.00 Kommt Schnuffi in
den Himmel? 18.30 Planspiel Atomkrieg
20.00 Tagesschau 20.15 Das Geheimnis
der Päpstin 21.00 Hildegards Enkel 21.45
Die Narben bleiben 22.30 Norwegen –
Leben am Hardangerfjord 23.15 Der Krieg
in meinem Kopf 0.00 Diskussion
RTL 2
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