Merkel: Flüchtlinge fordern und fördern

Transcription

Merkel: Flüchtlinge fordern und fördern
Im ewigen Dunkel – Bilder aus dem verstrahlten Reaktor Tschernobyl
Feuilleton
NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT
WWW.SÜDDEUTSCHE.DE
HF3
(SZ) Was ist die schönste Vorstellung vom
Weltraum? Vielleicht, dass es dort oben
richtig still wäre. Und dass man seine Ruhe
hätte von all dem Geraune, Geplapper und
Getöse, dem man sich hienieden nicht entziehen kann, weil alle ständig etwas in ihr
Facebook oder in ihr Twitter hineinschreien. Wahrscheinlich ist die Menschheit deswegen so versessen auf Neuigkeiten aus
dem All und wartet sehnsüchtig darauf,
dass es endlich einmal losgeht zum Mars.
Oder zumindest zum Planeten Kepler452b, der angeblich ein älterer Cousin der
Erde ist. Wobei das ja auch wieder eine
beängstigende Vorstellung ist: Die elenden
Planeten sind miteinander so verwandt
wie du und ich mit der Knalltüte von Cousine aus Kassel oder Bremen.
Dann also lieber erst mal in den Wald,
das ist der Weltraum des kleinen Mannes.
Dort ist es auch schön dunkel und leer und
immer ein wenig gruselig. Keiner kann
einen hören, und man selbst hört auch
nichts, nur das Knacken der Äste und das
Pfeifen des Windes. Doch selbst der Wald
steht nicht mehr schwarz und schweiget.
Wie das Bundesforschungsinstitut für
Ländliche Räume, Wald und Fischerei bekannt gibt, soll demnächst in der brandenburgischen Schorfheide die erste Kiefer
mit elektronischen Sensoren ausgestattet
werden. Diese messen dann etwa, wie viel
Wasser der Baum aufnimmt und wieder
verdunstet, und übertragen die Ergebnisse über eine Wlan-Verbindung ins Internet. Genauer gesagt: in das soziale Netzwerk Twitter. Damit man überall auf der
Welt mitverfolgen kann, in welchem Zustand sich der deutsche Wald befindet.
Wenn es so läuft, wie sich die Forscher das
vorstellen, sollen bald in ganz Europa die
Bäume twittern.
Geht’s noch? Das letzte große Schweigekartell, die fabelhaften Bäume, fängt jetzt
auch noch an loszulabern? Man muss nicht
zweihundert Jahre Naturlyrik in sich eingesogen haben wie Baumwurzeln das Regenwasser, um es für kompletten Wahnsinn zu halten, dass bald nicht nur mehr
Leute wie Beatrix von Storch twittern, sondern auch noch jeder dahergelaufene Nadelbaum. Was kommt denn bitte danach?
Eichen, die Selfies machen, und chattende
Fichten mit dreihundert Gingkos als Follower? Werden demnächst Buchen ihre Nahrungskette auf Instagram posten und sich
in der Baumschule Whatsapp-Gruppen bilden? Müssen wir uns eines Tages mit dem
Beziehungsstatus des Mischwaldes beschäftigen und uns auf tindernde Tannen
gefasst machen? Andererseits heißt es ja
immer, man sollte besser auf die Bäume
achten, ja, auf sie hören. „Wer den Bäumen
zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit“,
twitterte einst der sagenhafte Hermann
Hesse von einem seiner vielen Waldspaziergänge. Und er hatte ja recht: Einem
abgeschabten alten Baum zu folgen ist
doch um so vieles besser, als Kai Diekmann zu folgen.
MÜNCHEN, FREITAG, 15. APRIL 2016
72. JAHRGANG / 15. WOCHE / NR. 87 / 2,80 EURO
Welcher Gegenstand hat Sie zuletzt glücklich gemacht? Diese Frage haben wir
59 Prominenten gestellt, unter anderen
Erwin Wurm, Bibiana Beglau, Reinhold
Messner und Doris Dörrie. Ein Designheft über Lieblingsobjekte, die große Gefühle auslösen.
Liegt nicht der gesamten Auslandsauflage bei
Sechs Seiten Beilage
Heute mit Immobilien:
Kauf- und Mietmarkt
Gemeinsamer Auftritt nach einer langen Nacht: Kanzlerin Angela Merkel mit SPD-Vizekanzler Sigmar Gabriel (links) und CSU-Chef Horst Seehofer.
FOTO: R. JENSEN/DPA
Merkel: Flüchtlinge fordern und fördern
Die große Koalition verständigt sich auf ein umfangreiches Gesetz zum Umgang mit Zuwanderern.
Deutschland will keine „Integrations-Simulanten“, sagt SPD-Chef Gabriel
von robert roßmann
Berlin – Deutschland bekommt zum ersten Mal ein eigenes Integrationsgesetz.
Nach monatelangen Auseinandersetzungen hat sich die große Koalition auf Eckpunkte für ein solches Regelwerk verständigt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte
am Donnerstag, das Gesetz werde auf dem
Prinzip „Fordern und Fördern“ basieren.
Ein wichtiges Ziel sei es, möglichst viele
Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Gesetz könne der „erste große
Schritt hin zu einem modernen Einwanderungsgesetz“ werden, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel. Die Koalition wolle keine
„zwangsassimilierten, ängstlichen Integrationssimulanten“. Integration sei anstrengend, doch „wer zu uns gehören will, wird
nun bessere Möglichkeiten haben“.
Die Eckpunkte sehen vor, dass anerkannten Asylbewerbern „zur Vermeidung
von sozialen Brennpunkten“ ein bestimmter Wohnsitz zugewiesen werden kann.
Flüchtlingen, die Integrationsmaßnahmen ablehnen, sollen Leistungen gekürzt
werden können. Es gibt aber auch Erleichterungen: So sollen Flüchtlinge einfacher
als bisher eine Arbeit aufnehmen können.
Bislang dürfen Asylbewerber und Geduldete eine Stelle nur dann besetzen, wenn es
keine einheimischen Bewerber gibt. Diese
Vorrangprüfung soll für drei Jahre abgeschafft werden. Asylbewerber dürfen dann
auch als Zeitarbeiter beschäftigt werden.
Der Inhalt des geplanten Integrationsgesetzes soll am 22. April mit den Ministerpräsidenten besprochen und auf der Klausurtagung des Kabinetts in Meseberg gut
einen Monat später beschlossen werden.
Die Spitzen von Union und SPD hatten
sich in der Nacht zum Donnerstag im Kanzleramt getroffen, um über die vielen in der
Regierung strittigen Themen zu beraten.
In dem siebenstündigen Gespräch verständigten sie sich auch auf einen „Maßnahmenkatalog“ zur Terrorabwehr. Anlass dafür waren die Anschläge von Paris und
Brüssel. Die Koalition will jetzt die Ermittlungsbefugnisse der Bundespolizei verbessern. Verdeckte Ermittler sollen bereits zur
Gefahrenabwehr zum Einsatz kommen
können. Außerdem will Deutschland enger mit befreundeten Staaten und deren
Nachrichtendiensten zusammenarbeiten.
Einen Einsatz der Bundeswehr im Innern,
wie ihn viele Unionspolitiker fordern, lehnte Gabriel am Donnerstag aber erneut ab.
Die Runde im Kanzleramt verständigte
sich auch darauf, dass der bisher von der
CSU blockierte Gesetzentwurf zur stärkeren Kontrolle von Leiharbeit und Werkverträgen ins parlamentarische Verfahren gehen darf. Arbeitsministerin Andrea Nahles
(SPD) kann ihren Entwurf deshalb jetzt in
die Abstimmung mit den anderen Ressorts
geben. Der Streit ist damit aber noch nicht
beendet. CSU-Chef Horst Seehofer sagte,
bei der Leiharbeit seien noch „einige Punkte diskussionsbedürftig“. Bevor das Bundeskabinett den Gesetzentwurf beschließe, würden die Spitzen der Koalition deshalb noch einmal darüber beraten. Die
CSU hatte sich dieses „Sicherungsnetz“
ausbedungen.
Im Streit um die Erbschaftsteuer, um
die Bund-Länder-Finanzen, um die Kaufprämie für Elektro-Autos und um die Zukunft der Rente gab es dagegen noch keine
Verständigung.
Seiten 2, 3 und 4
HEUTE
Die Seite Drei
Am Strand von Malibu wird
sichtbar, was passiert, wenn
das Meer zu warm wird
3
Meinung
Die große Koalition treibt
die Dinge nicht voran.
Sie wird getrieben
4
Panorama
Der Besuch von Kate und William
in Indien zeigt, wozu die
Reisen der Royals gut sind
10
Wissen
Kosmische Fantasien: Der
mögliche neue Planet „Neun“ löst
wilde Spekulationen aus
16
Vor Chinas Sicherheitsapparat scheint
mittlerweile keiner mehr sicher zu sein,
den er im Visier hat, nirgendwo. Es hilft
nicht mehr, wenn einer sich außerhalb
der Grenzen Chinas aufhält; es hilft auch
nicht mehr, wenn er gar nicht Bürger der
Volksrepublik ist. Zuletzt musste das der
Hongkonger Verleger Gui Minhai feststellen, ein schwedischer Staatsbürger, der
aus seinem Haus in Thailand verschwand, um dann in den Händen der chinesischen Polizei wieder aufzutauchen.
Diese Woche nun erwischte es 45 Taiwaner. Auf einem anderen Kontinent: Sie
wurden von der Polizei in Kenia in zwei
Flugzeuge nach China gezwungen, wo sie
nun im Gefängnis sitzen.
Chinas Regierung sagt nun, sie werde
den Taiwanern den Prozess machen und
sie habe jedes Recht dazu. Die Gefangenen seien Teil einer Bande gewesen, die
sich von Nairobi aus mit Telefonbetrug
Milliarden Yuan erschlichen habe. Die
Grenzenlos
Chinas Regierung lässt Taiwaner festnehmen – in Kenia
meisten Opfer seien Bürger Chinas gewesen. In Taiwan ist das Entsetzen gleichwohl groß. Parlamentsabgeordnete dort
sprachen von „illegalem Kidnapping“, ein
Minister nannte die Deportierung seiner
Landsleute nach China „unverschämt
und unzivilisiert“. China bedankte sich
bei den kenianischen Behörden für deren
Unterstützung des „Ein-China-Prinzips“.
Es geht hier längst nicht bloß um juristische Fragen. Obwohl Kenia und China
auch an dieser Front grob fahrlässig handelten: 15 der 45 deportierten Taiwaner
waren zuvor von einem kenianischen Gericht schon freigesprochen worden. Mit
der Berufung auf das Ein-China-Prinzip
in diesem Fall aber nimmt die Volksrepublik China mit einem Mal für sich in An-
spruch, die Heimat aller Taiwaner zu sein
und juristisch über sie verfügen zu dürfen. Das schockiert die Taiwaner, und
nicht bloß, weil sie China nicht für einen
Staat halten, in dem einer mit einem fairen Prozess rechnen darf. In den vergangenen acht Jahren hatte Taiwans Präsident Ma Ying-jeou eine beispiellose Annäherung der Insel an Festlandchina eingeleitet. Politische Leitlinie war dabei der
„Konsensus von 1992“, demzufolge Taiwan und die Volksrepublik beide anerkennen, dass es nur „ein China“ gebe – der
gleichzeitig beiden Seiten aber ihre ganz
eigene Interpretation gestattet. De facto
sind Taiwan und die Volksrepublik seit
dem Ende des Bürgerkrieges 1949 unabhängige Staaten.
Es ist wohl kein Zufall, dass Peking gerade jetzt eine solche Eskalation im Verhältnis zu Taiwan wagt: Der chinafreundliche Präsident Ma Ying-jeou tritt ab, in einem Monat wird in Taipeh die neue Präsidentin Tsai Ying-wen eingeschworen, die
eine größere Distanz zu Peking angekündigt hat. Peking hat sich mit seinen taiwanischen Gefangenen gleich einmal Verhandlungsmasse gesichert. Der Effekt
auf Taiwan ist jedoch verheerend. Die Taiwaner fühlen sich in ihrem wachsenden
Misstrauen gegenüber China bestätigt:
Sie verweisen auf ein Abkommen zur Verbrechensbekämpfung zwischen Peking
und Taipeh von 2009, das exakt für solche Fälle wie den in Kenia geschaffen worden ist. Pekings Wort sei nichts wert,
heißt es nun auf der Insel. In Peking
mahnte derweil der Sprecher des Amtes
für Taiwanangelegenheiten, Taiwan solle
„rationaler“ reagieren und „mehr an die
Opfer denken“.
kai strittmatter
Wirtschaft
Das neue Gesetz gegen
Bestechlichkeit droht korrupten
Ärzten mit Gefängnis
Medien, TV-/ Radioprogramm
Kinder- und Jugendliteratur
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
19
37,38
15
36
37
31
Süddeutsche Zeitung GmbH,
Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0,
Telefax -9777; [email protected]
Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und
Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt),
089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte).
Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo
A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,60;
dkr. 28,5; £ 3,20; kn 32,5; SFr. 5,00; czk 107; Ft 970
51015
4 190655 802800
EU-Parlament will Panama Papers untersuchen
Ein Ausschuss soll klären, welchen Schaden Briefkastenfirmen durch Geldwäsche und Steuerhinterziehung anrichten
Brüssel/München – Nach den Enthüllungen der Panama Papers wird sich das Europäische Parlament in einem Untersuchungsausschuss mit dem Schaden beschäftigen, der durch Briefkastenfirmen
entsteht. Darauf einigte sich die Mehrheit
der Fraktionsvorsitzenden am Donnerstag
in Straßburg. Nach Grünen, Liberalen, Sozialdemokraten und Linken sprach sich
auch die konservative Europäische Volkspartei dafür aus. Die Fraktionen müssen
sich allerdings noch auf ein genaues Mandat verständigen. Am 4. Mai soll es so weit
sein und der Ausschuss noch im selben Monat offiziell eingesetzt werden.
Die Initiative dafür war von den Grünen
ausgegangen. Ihrem Vorschlag zufolge soll
der Untersuchungsausschuss „der schlechten Anwendung von EU-Recht im Zusam-
menhang mit Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung“ auf den
Grund gehen. „Wir müssen sicherstellen,
dass der Ausschuss nicht zu einem zahnlosen Tiger verkommt“, sagte Sven Giegold,
finanzpolitischer Sprecher der Grünen im
Europaparlament. Man brauche ein robustes Mandat, um die Untätigkeit der Europäischen Kommission als auch einzelner
EU-Staaten aufklären zu können.
Die Panama Papers müssten nicht nur
strafrechtliche Ermittlungen nach sich ziehen, sondern auch eine umfassende politische Aufarbeitung, forderte der FDP-Abgeordnete Michael Theurer. Es dürfe bei den
Bürgern nicht der Eindruck entstehen,
„dass die Verwicklungen von Spitzenpolitikern, Leistungssportlern, Top-Managern
und Großbanken unter den Teppich ge-
kehrt werden“. Denn genau das würde „Populisten und Rechts-Außen-Ängsteschürern Rückenwind geben“. Der SPD-Politiker Peter Simon unterstrich, dass der
Kampf gegen Geldwäsche, Steuervermeidung und Steuerflucht „für uns an erster
Stelle“ stehe. Man müsse die Vorgänge genau durchleuchten, legislative Vorschläge
für Gegenmaßnahmen erarbeiten und
dann „den Mitgliedstaaten auf die Finger
schauen, damit aus Lippenbekenntnissen
letztlich auch konkrete Gesetze werden“.
Im Europäischen Parlament beschäftigt
sich bereits ein Sonderausschuss mit dem
sogenannten Lux-Leaks-Skandal. Im Mittelpunkt steht die Steuervermeidung in Luxemburg und anderen EU-Staaten. Die Arbeit dieses Ausschusses müsse aber vollendet werden, mahnte Giegold. „Wir dürfen
nicht von einem Skandal zum nächsten
springen.“ Das würde die Glaubwürdigkeit
des EU-Parlaments beschädigen.
In einer Fernsehsendung beschuldigte
der russische Präsident Wladimir Putin unterdessen wieder das Ausland, hinter den
Panama Papers zu stecken. „Wir wissen,
dass Mitarbeiter amerikanischer Institutionen dabei sind“, sagte Putin laut der Agentur Interfax. „Zum ersten Mal ist dieser Artikel in der Süddeutschen Zeitung erschienen, die zu einer Medienholding gehört,
die wiederum im Besitz des amerikanischen Unternehmens Goldman Sachs ist.“
Das ist falsch. „Die Süddeutsche Zeitung gehört weder direkt noch indirekt der Bank
Goldman Sachs“, sagte der Geschäftsführer der SZ, Stefan Hilscher.
bbr, am
Seiten 7 und 8
Labour-Chef wirbt
für Verbleib in EU
Oppositionsführer Corbyn will
für ein „soziales Europa“ kämpfen
London – Der britische Oppositions-Chef
Jeremy Corbyn hat sich ohne Wenn und
Aber für einen Verbleib Großbritanniens in
der EU ausgesprochen. Der überwältigende Teil seiner Labour-Partei unterstütze
seinen Kurs, sagte Corbyn in seiner ersten
großen Rede vor dem Brexit-Referendum
am 23. Juni. Für die Labour-Partei und die
Gewerkschaften komme es darauf an, für
ein soziales Europa zu kämpfen. „Das ist
die Position, die von der Partei beschlossen
wurde.“ Corbyn hatte in der Vergangenheit
häufig eher einen europaskeptischen Kurs
verfolgt. dpa
Seite 8
Bundestag soll
Abgasaffäre aufklären
Berlin – Die Opposition im Bundestag erhöht den Druck im VW-Abgasskandal:
Noch im April wollen Linke und Grüne einen Untersuchungsausschuss beschließen. Das Gremium soll die Rolle der Regierung in der Affäre prüfen. Im Zentrum soll
Verkehrsminister Alexander Dobrindt
(CSU) stehen. mbal
Wirtschaft
Machtkampf in Berliner
SPD entschieden
Berlin – Der Berliner SPD-Landeschef Jan
Stöß will sein Amt nicht gegen den Regierenden Bürgermeister Michael Müller verteidigen. Müller hatte zuvor bekannt gegeben, er wolle knapp vier Jahre nach seiner
Abwahl als SPD-Landesvorsitzender das
Amt zurückerobern. sz Seiten 4 und 6
Flüchtlinge sterben
bei Angriff des IS
Istanbul – In einem Flüchtlingslager jenseits der türkischen Grenze sollen bei Gefechten mindestens zwei Menschen umgekommen und mehrere verletzt worden
sein. Türkische Medien und eine Hilfsorganisation werfen der Terrormiliz IS einen gezielten Angriff vor. Die Türkei verweigert
den Flüchtlingen die Einreise. sz Seite 8
Dax ▲
Dow ▲
Euro ▶
Xetra Schluss
10094 Punkte
N.Y. 20 Uhr
17934 Punkte
20 Uhr
1,1264 US-$
+ 0,67%
+ 0,14%
- 0,0008
DAS WETTER
▲
TAGS
17°/ 4°
▼
NACHTS
Bis Mittag verbreitet Regen. Im weiteren
Tagesverlauf wechselhaft. Die Temperaturen erreichen acht bis 17 Grad. Auf den
Höhen besteht Gefahr von Sturmböen von
70 bis 90 km/h.
Seite 15
Die SZ gibt es als App für Tablet
und Smartphone: sz.de/plus
2
THEMA DES TAGES
HBG
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Die Beschlüsse der Regierung In den vergangenen Monaten fielen CDU, CSU und SPD eher durch Streit auf als durch gemeinsames Handeln.
Am Donnerstag nach ihrem Spitzentreffen aber präsentierten die drei Parteichefs zusammen Zukunftspläne.
Gerade bei den notorischen Streitthemen Flüchtlingspolitik und Sicherheit soll sich nun einiges ändern
von stefan braun
D
ie große Koalition hat sich in den
gut zwei Jahren ihrer Zusammenarbeit oft darüber in die Haare bekommen, was alles nicht geht – der eine forderte etwas, der andere lehnte es allzu oft ab.
In der Nacht auf Donnerstag hat sie bei einem wichtigen Thema, der Integration von
Flüchtlingen, den umgekehrten Weg eingeschlagen. Auf sechs Seiten wurden Eckpunkte für ein Integrationsgesetz formuliert, die als Sammlung aller Wünsche beider Seiten in die Geschichte eingehen könnten. Strengere Regeln für jene, die sich Integrationskursen verweigern, finden sich
darin ebenso wie ein Arbeitsmarktprogramm, das den Zugang zu Jobs erleichtern soll; eine verbesserte Ausbildungsförderung wird ergänzt durch Strafen für jene, die sich der Wohnsitzzuweisung widersetzen. Fordern und fördern – das zitiert
die Regierung nicht nur als Grundsatz für
die Integration. Es soll offenbar auch das
Leitmotiv für die schwarz-rote Koalition
werden. Einen Haken hat das allerdings:
Den großen Wurf, also Milliardeninvestitionen, beispielsweise in die Bildung – wird
es bis auf Weiteres nicht geben.
Kurse, Geld und neue Pflichten
ungewissem Ausgang des Verfahrens würden in Deutschland bleiben; deshalb sollten künftig auch diese Personen von Orientierungsangeboten profitieren. Berufserfahrung, Qualifizierung und Bildung aus
der Zeit in Deutschland könnten auch die
Perspektive im Herkunftsland verbessern.
Der stärkeren Förderung von Flüchtlingen stehen rechtliche Verschärfungen gegenüber. So beschloss die Koalitionsspitze,
dass Geflüchtete künftig grundsätzlich dazu verpflichtet werden sollen, Integrationskurse zu besuchen. Und nicht nur das: Ihnen werden, wie es noch etwas spröde im
Amtsdeutsch heißt, auch „Mitwirkungspflichten bei Integrationsmaßnahmen“
auferlegt werden. Verweigern sie sich, müssen sie mit Kürzungen der Sozialleistungen rechnen. Darüber hinaus haben die
Spitzen von SPD und Union beschlossen,
auch für anerkannte Flüchtlinge, die eine
unbefristete Niederlassungserlaubnis anstreben, den Druck zu erhöhen. Auch sie
müssen künftig „Integrationsleistungen“
erbracht haben, bevor sie eine Niederlassungserlaubnis erhalten. Wie die Integrationsleistungen im Detail aussehen, wird offengelassen.
Flüchtlinge sollen früher gefördert und beschäftigt werden, aber sie müssen die Hilfe
auch annehmen: Was die große Koalition mit ihrem Integrationsgesetz plant
Behörden sollen bestimmen,
wo in Deutschland
anerkannte Flüchtlinge wohnen
Auch abgelehnte Asylbewerber
werden nach einem Jahr
besser unterstützt
Immerhin aber hat die Koalition ein kleines Arbeitsmarktprogramm beschlossen.
Der Bund will für 100 000 Asylbewerber zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten schaffen.
Ziel sei eine „niedrigschwellige Heranführung an den deutschen Arbeitsmarkt“,
heißt es in dem Eckpunktepapier. Ausgebaut werden soll das Angebot an gemeinnützigen Tätigkeiten, die Asylbewerber
während ihres Verfahrens übernehmen
könnten. Diese Möglichkeiten sollen Bewerber aus sogenannten sicheren Herkunftsländern allerdings nicht eröffnet
werden: Als solche eingestuft sind derzeit
vor allem die sechs Staaten des westlichen
Balkans. Geplant ist aber, diese Liste um
die drei nordafrikanischen Staaten Marokko, Algerien und Tunesien zu erweitern.
In die gleiche Richtung – schneller Einstieg in Arbeitsverhältnisse – zielt auch die
Ankündigung, neue Regeln für die Ausbildungsförderung von Ausländern zu schaffen. Asylbewerber, die „eine gute Bleibeperspektive“ haben, also vor allem Flüchtlinge aus Syrien und Irak, sollen bereits
nach drei Monaten mehr Hilfe bei der Ausbildung und bei berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen erhalten. Für Geduldete, die als Asylbewerber abgelehnt wurden,
Integrationskurse, wie hier in Mainz, sollen künftig auch für Flüchtlinge zur Pflicht werden.
aber aus humanitären Gründen nicht zurückgeschickt oder abgeschoben werden,
sollen die Hilfen nach 12 Monaten greifen.
Ziemlich ins Detail geht eine ergänzende Regel, die für die Betroffenen aber von
großer Bedeutung ist: Alle Flüchtlinge, die
solche Kurse besuchen, werden künftig
wie Langzeitarbeitslose behandelt. Sie erhalten also wie Langzeitarbeitslose Zugang zu besonderen Förderprogrammen.
Über die Frage, ob Flüchtlinge auch beim
Thema Mindestlohn wie Langzeitarbeitslo-
se behandelt werden, wurde dagegen nicht
entschieden. Unter anderem die BoschStiftung hatte jüngst als Empfehlung einer
Kommission vorgeschlagen, das zu tun. Es
hätte zur Folge, dass Flüchtlinge in den ersten sechs Monaten auf einer neuen Arbeitsstelle wie Langzeitarbeitslose unterhalb
des Mindestlohns bezahlt werden könnten
– als Einstiegshilfe, um überhaupt eine Anstellung zu finden. Andere dagegen warnen davor, die Flüchtlinge unter Mindestlohn anzustellen. Die einen, weil sie das als
FOTO: FREDRIK VON ERICHSEN/DPA
Diskriminierung empfinden; die anderen,
weil sie dann bei den sozial Schwächsten
Konflikte um Jobs befürchten.
Die Koalition will zudem Lücken schließen. Das gilt vor allem für die Entscheidung, künftig alle Fristen, die sich mit besonderen Rechten der Flüchtlinge verbinden, schon mit dem Aushändigen des Auskunftsausweises zu starten. Bislang begannen sie bei wichtigen Fragen erst, wenn ein
Asylbewerber beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seinen Antrag gestellt
hatte. Da das zur Zeit viele Monate dauern
kann, wird Klarheit geschaffen – in diesem
Fall zugunsten der Flüchtlinge.
Letzteres gilt auch für die Frage, ob jene,
bei denen der Ausgang des Asylverfahrens
ungewiss ist (zum Beispiel Afghanen und
Pakistaner), trotzdem einen baldigen Zugang zu sogenannten Orientierungskursen bekommen sollen. Bislang erhielten
nur jene Flüchtlinge derartige Leistungen,
deren „Bleibeperspektive“ hoch ist. Nun
heißt es, auch ein Teil der Menschen mit
Auf Druck setzt man auch bei der sogenannten Wohnsitzzuweisung. Demnach
sollen in Zukunft die Behörden bestimmen, in welchem Ort anerkannte Flüchtlinge leben, solange diese auf Sozialleistungen angewiesen sind. Sich der Zuweisung
zu widersetzen, werde zu „spürbaren Konsequenzen“ führen, heißt es. Allerdings
werden die Konsequenzen nicht konkret
benannt. Wie sie letztlich aussehen sollen,
will die Kanzlerin am 22. April gemeinsam
mit den Ministerpräsidenten entscheiden.
Erste Reaktionen auf diese Ankündigung fallen harsch aus. So sagte der Migrationsforscher Dieter Oberndörfer der Süddeutschen Zeitung, das Vorhaben sei „töricht, ja kriminell und einer Integration
nicht förderlich“. Eine Verteilung auf „leere Orte“ oder Kommunen, in denen es
meist keine Arbeit gebe, gefährde Integration statt sie zu erleichtern. Heinrich Alt, bis
2015 Vorstand bei der Bundesagentur für
Arbeit, hatte zuletzt anders argumentiert.
Er hatte die Idee unterstützt, um die Lasten besser auf die Kommunen zu verteilen.
Alt hatte sich allerdings auch deutlich optimistischer gezeigt, für die Flüchtlinge Arbeitsplätze zu finden. Dann würde die
Pflicht, sich an die Zuweisung zu halten, ohnehin nicht mehr greifen.
Mühsam ernährt sich die Koalition
Um die Terrorbekämpfung zu erleichtern, sollen Prepaid-Handys nur noch gegen Ausweis verkauft werden. Bei den Themen Rente und Ökostrom gibt es nur minimale Fortschritte
Die Spitzen von CDU, CSU und SPD saßen
sieben Stunden zusammen, genug Zeit also, um neben dem Integrationsgesetz weitere Themen anzugehen. In einzelnen
Punkten erzielten die Partner Einigkeit,
bei anderen konnte man sich wenigstens
auf das weitere Vorgehen einigen – bei
manchen gab es keinen Fortschritt. Ein
Überblick:
Terrorbekämpfung
Obwohl die Bundesregierung in diesem Bereich schon etliche Gesetzesverschärfungen beschlossen hat, will sie den Sicherheitsbehörden weitere Befugnisse geben.
So soll die Bundespolizei die Möglichkeit
erhalten, beispielsweise im Kampf gegen
Schleuser auch verdeckte Ermittler einzusetzen, bevor eine konkrete Straftat begangen wurde. Daneben sollen die Sicherheitsbehörden in den Bestandsdaten der Telekommunikationsunternehmen ihre automatisierte Suche auch auf unvollständige
Namensbestandteile und unterschiedliche
Schreibweisen ausdehnen dürfen. Im Gegenzug soll eine Höchstgrenze der gemeldeten Treffer festgelegt werden. Besonders augenfällig ist ein dritter Beschluss:
So sollen Telekom-Anbieter und Händler
verpflichtet werden, auch beim Kauf von
so genannten Prepaid-Handys stets ein gültiges Identitätsdokument mit vollständigen Adressangaben zu verlangen. Auf freiwilliger Basis möchte die Koalition zudem
alle Unternehmen der Internetwirtschaft
dafür gewinnen, mittels Selbstverpflichtung gegen terroristische Propaganda auf
ihren Netzwerken vorzugehen.
Leiharbeit und Werkverträge
Der geplante Gesetzentwurf, der Leiharbeit und Werkverträge stärker regulieren
soll, ist für die SPD ein Prestigeprojekt. Umso verärgerter war Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), dass es mit ihrem
Vorhaben monatelang nicht weiterging,
weil die CSU Bedenken anmeldete. Nun
kann sich Nahles über einen Zwischenerfolg freuen: Sie darf den Referentenentwurf für das neue Gesetz an andere Ressorts schicken, ohne dass sie ihn dafür
noch einmal verändern lassen muss. Das
heißt aber nicht, dass der Streit um Details
zu Ende ist. Seehofer hält nach wie vor einige Punkte für „diskussionsbedürftig“.
Auch Gabriel sagte: „Natürlich gibt es eine
Reihe offener Fragen.“ Wie bei anderen Gesetzesentwürfen auch kann sich also später noch etwas ändern, sowohl bevor sich
das Kabinett damit befasst als auch später
bei den Beratungen im Parlament.
Mit dem Gesetz will Nahles die Dauer
von Leiharbeit in einem Betrieb auf 18 Monate begrenzen und die gleiche Bezahlung
der Leiharbeiter im Vergleich zur Stammbelegschaft nach neun Monaten vorschreiben. Bei Werkverträgen will die Arbeitsministerin sicherstellen, dass diese in den Einsatzbetrieben keine regulären Jobs verdrängen. Nachdem die Arbeitgeberverbän-
de den ersten Entwurf scharf kritisiert hatten, kam die SPD-Politikerin der Wirtschaft bei ihrer zweiten Vorlage mit einigen Zugeständnissen entgegen. Danach signalisierten die Wirtschaftsverbände in
Berlin, damit leben zu können. Trotzdem
intervenierte die CSU, wohl auf Druck der
bayerischen Arbeitgeberverbände.
Elektroautos und Ökostrom
Keine Beschlüsse, dennoch Fortschritte:
Die Koalition weiß nun zumindest, wie es
bei Elektroautos und beim Ökostrom weitergehen soll. In beiden Fragen gab es zuletzt Streit: Bei der Elektromobilität, weil
etwa der Bundesfinanzminister nichts von
Kaufprämien für Kunden hielt. Und beim
Ökostrom, weil Teile der Union auf einen
gedrosselten Ausbau vor allem der Windenergie pochen. Über die Förderung der
Elektromobilität will die Bundesregierung
noch diesen Monat mit der Autoindustrie
sprechen – offenbar auch, um ihr noch ei-
nen eigenen Beitrag abzuluchsen. Und die
Neuordnung der Ökostrom-Förderung soll
nun mit den Ministerpräsidenten beraten
werden.
Rente
Nach den großen Worten von CSU-Chef
Horst Seehofer und dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, die mit einem Mal wiederentdeckt haben, dass das Niveau der
Renten (gemessen am Durchschnittslohn)
sinkt, folgen zunächst einmal eher kleine
Taten. Bundesarbeitsministerin Andrea
Nahles (SPD) wird zunächst weiter an einem Entwurf für die im Koalitionsvertrag
vorgesehene Lebensleistungsrente arbeiten. Damit will die Bundesregierung die
Renten von langjährig versicherten Geringverdienern aufstocken. Ob das aber wirklich so kommt, wird zumindest hinter den
Kulissen bezweifelt. An der unter der rotgrünen Bundesregierung beschlossenen
Senkung des Rentenniveaus wird vorerst
nicht gerüttelt. Das ist eher eine Aufgabe
für die nächste Bundesregierung. Schon
wahrscheinlicher ist, dass die private Zusatzvorsorge (Riester-Rente) und vor allem
die betriebliche Altersvorsorge reformiert
wird. Das Ziel: Die staatlich geförderte Vorsorge soll von Geringverdienern mehr genutzt werden.
Erbschaftsteuer
Wie sich Firmen vererben lassen, ohne
dass die Steuerlast den Betrieben zu sehr
schadet, bleibt weiter offen. Man habe „Gemeinsamkeiten identifiziert“, sagte die
Kanzlerin. Aber offenbar auch die Unterschiede. Vor allem die CSU verlangt weitere Erleichterungen, sehr zum Ärger von Sozialdemokraten. Die Kanzlerin müsse endlich klarmachen, ob CSU-Chef Seehofer
„wegen der Anliegen der Lobby der Millionenerben weiter die Koalition blockieren
darf“, wetterte SPD-Fraktionsvize Carsten
Schneider.
miba, steb, tö
EINE IKONE GEWINNT AN GRÖSSE
DIE NAVITIMER 46 mm
3
DIE SEITE DREI
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
Klinik unter Palmen
Oben wohnt Hollywood, unten stranden in rauen Mengen junge Seelöwen.
Am Strand von Malibu wird sichtbar, was passiert, wenn das Meer zu warm wird
sen sie sich sogar streicheln oder mit Dosensardinen füttern“, sagt Jonsie Ross,
„aber tatsächlich ist das eher schädlich
und führt zu einem schnelleren Tod, weil
sie die Nahrung gar nicht verwerten können, oft auch daran ersticken.“
Thor wiegt weniger als sein Geburtsgewicht, hat vermutlich noch nie im Leben
einen Fisch gefangen und kommt nun in
die „Fisch-Schule“, das Seelöwen-Spa. Jennifer Brooks vom California Wildlife Center malt ihm als Erstes einen froschgrünen
Streifen auf die Stirn, um ihn von den anderen Seelöwen zu unterscheiden. Der Tierarzt verordnet Antibiotika.
Das Einfangen ist ja nur der Anfang: Die
Tiere müssen entwurmt und dreimal am
Tag gefüttert werden. Das ist ein Vollzeitjob für mindestens drei Profis und erinnert
eher an die Zwangsernährung von Hungerstreikenden. Jennifer Brooks fängt Thor
mit doppelverstärkten Kevlar-Handschuhen und kniet sich vorsichtig auf ihn, um
ihn mit ihrem Körpergewicht ruhig zu halten. „Bequem wie ein Sofa“, sagt sie. Rehabilitationskoordinator
Mike
Remski
schiebt dem jungen Seelöwen schnell einen Plastikschlauch ins Maul und pumpt
ihm Wasser und einen vitaminreichen Makrelenbrei in den Magen: „Er ist dehydriert, weil Seelöwen ihre Flüssigkeit mit
der Nahrung aufnehmen, und wenn sie
nichts zu fressen finden, dann bekommen
sie auch keine Flüssigkeit.“ Drei bis vier Kilo Fischbrei soll Thor jeden Tag bekommen, bis er selbst ganze Fische fressen
kann.
von michaela haas
V
or Chris Hemsworths Haus in
Malibu liegt schon wieder einer:
ein Seelöwen-Junges, neun Kilo
schwer, zur Flucht bereits zu entkräftet. Das Tier richtet die
schwarzen Augen ängstlich auf den dreiköpfigen Trupp, der da mit Netzen und einem Käfig über die Felsen anrückt, bäumt
sich auf und quäkt lautstark, als könne es
damit eine drohende Gefahr abwenden.
„Schau, wie die Nackenknochen herausstechen und wie die Haut Falten schlägt.
Der müsste eigentlich mindestens das Doppelte wiegen und rund wie ein Bierfass aussehen“, sagt Jonsie Ross vom California
Wildlife Center. Mit einer schnellen Armbewegung stülpt sie ein Fischernetz über
das Jungtier, und gemeinsam mit ihren Assistenten schiebt sie es in den mitgebrachten Hundekäfig. „Versuch das bloß nicht
auf eigene Faust“, sagt sie, „die Kleinen
schauen zwar niedlich aus, aber ihr Biss ist
zehnmal kräftiger als der eines Hundes.
Die können dir mit einem Biss die Knochen
deiner Hand brechen.“
Chris Hemsworth hat den Rettungsdienst gerufen. In Hollywood hat der australische Schauspieler als Reinkarnation
des unbezwingbaren Mega-Helden Thor
die Erde vor den Eis-Riesen bewahrt, aber
hier, an seinem Zweitwohnsitz in Malibu,
fühlt sich selbst der durchtrainierte Superstar im Angesicht einer Naturkatastrophe
machtlos. Oben, auf den Klippen der Landzunge Point Dume, stehen die Paläste der
Erfolgreichen. Miley Cyrus, Matthew
McConaughey, Pink und viele andere Stars
genießen hier den Panorama-Blick auf den
Pazifik. Fast direkt unter ihren Villen ziehen die Buckelwale auf dem Weg nach
Nordkalifornien vorbei, ein Dutzend Delfine springen durch die Wellen.
Pamela Anderson, ungeschminkt,
mit Bleichmittel schrubbt sie
an den dreckigen Käfigen herum
Die Natur spielt verrückt, sie lässt
Giftalgen wachsen, und Seelöwen
lassen ihre Jungen im Stich
Nur ein paar Hundert Meter weiter, unten bei den Felsen, verwandelt sich die Idylle in einen stinkenden Friedhof. Neun abgemagerte Seelöwen-Junge zählt Jonsie
Ross, nur drei von ihnen wird sie heute mitnehmen können, die anderen muss sie
dem Hungertod überlassen.
In den deutschen Zoos sind kalifornische Seelöwen nicht erst seit der Fernsehserie „Hallo, Robbie!“ die Publikumslieblinge Nummer eins. Aber kaum jemand
weiß, dass die jungen Seelöwen in ihrer Heimat ums Überleben kämpfen. Die Retter
sprechen von einem „Seelöwen-Tsunami“,
weil Tausende entkräftete Jungtiere an
den
kalifornischen
Küsten
angeschwemmt werden. Von Long Beach im Süden bis rauf nach Oregon im Norden, überall bemühen sich die Biologen darum, möglichst viele Tiere durchzufüttern. Die
Auffangstationen sind überfüllt. Schon
2013 hat die zuständige staatliche Behörde
NOAA (National Oceanic and Atmospheric
Administration) ein „außergewöhnliches
Massensterben“ diagnostiziert. Seither ist
das Außergewöhnliche zur Gewohnheit geworden. Die Zahl der gestrandeten Tiere
steigt und steigt. 3500 waren es allein im
Frühjahr 2015, mehr als zehn Mal so viele
wie normalerweise um diese Jahreszeit,
sieht so aus, als würde es in diesem Jahr, in
2016, einen neuen Negativrekord geben.
„Sie finden einfach nichts zu fressen“,
sagt Ross. Die Seelöwen sind nicht vom
Aussterben bedroht, aber die Gründe, warum die intelligenten Meeressäuger keine
Nahrung finden, sollten auch die intelligenten Säuger an Land interessieren: die Menschen. Der Ozean ist zu warm und zu sauer.
Die Trilogie aus Meereserwärmung, Übersäuerung und Überfischung hat den Pazifik geleert. Ein Teufelskreis. Das globale
Wetterphänomen El Niño produziert nicht
nur Tornados in Mexiko, Hungerkatastrophen in Afrika und Überschwemmungen
in England, sondern verstärkt auch die Klimaerwärmung. El Niño hat den Pazifik um
Freiwillige Helfer, die gestrandete Seelöwen einfangen, wie hier in Laguna Beach, müssen sich in Acht nehmen. Die Jungtiere könnten beißen.
zwei bis fünf Grad erwärmt, und das Hauptnahrungsmittel der Seelöwen, die fettreichen Anchovis und Sardinen, vertrieben
oder entscheidend dezimiert. Die Überfischung hat den Sardinen den Rest gegeben: Von den nahrungsreichen Fischen
sind nur noch weniger als zehn Prozent übrig. Was stattdessen wächst, sind Algenteppiche, und die tragen ein Nervengift in
sich, das für Seelöwen tödlich sein kann.
„Die Seelöwen sind nur die sichtbarsten
Opfer der Wassererwärmung“, sagt die auf
Seelöwen spezialisierte Biologin Sharon
Melin, „die Seelöwen sind ein Indikator für
die Gesundheit der Meere, weil sie auf kleine Veränderungen empfindlich reagieren.
Aber die warmen Temperaturen beinträchtigen vermutlich auch viele andere Lebewesen, vom kleinsten Plankton bis zu den
großen Säugern, und wir erkennen diese
Veränderungen noch gar nicht.“
Schon die erkennbaren Veränderungen
zeigen, dass die Natur verrückt spielt: Giftige Seeschlangen, die es sonst nur weiter
südlich in Mexiko gibt, tauchen nun plötzlich an kalifornischen Stränden auf. Die
Seesterne, die noch bis vor wenigen Jahren
dekorativ die Felsen am Pazifik bevölkerten, sind fast ganz verschwunden. Und die
Seelöwen-Mütter, die normalerweise einmal im Jahr auf den kalifornischen Channel Islands ein Junges gebären und es
dann fast ein Jahr lang durchfüttern, lassen ihren Nachwuchs im Stich, um sich
selbst zu retten.
Der kleine Seelöwe von Point Dume
wird in dem Hundekäfig in den Minibus
verfrachtet und in das Hauptquartier des
Wildlife Centers in den Santa-Monica-Bergen gefahren. Dort warten in einem provisorischen Privatgehege mit Kinder-Pool
schon 18 laut bellende Artgenossen und
drei junge Elefantenrobben. Seelöwen kuscheln sich gerne aneinander, aber sie
kämpfen auch sehr laut um Futter, wenn
Jonsie Ross das Gehege mit einem Eimer
Makrelen betritt.
Im Training wird den Helfern beigebracht, Tiere nicht zu vermenschlichen, ihnen keine Kosenamen zu geben, und sie
nur als das zu betrachten, was sie sind: wilde Tiere, die im Idealfall auch wieder ausgewildert werden. Aber angesichts des samtigen braunen Fells, der herzförmigen Nase
und der Kulleraugen, die den Blickkontakt
suchen, sind solche Warnungen natürlich
von vornherein zum Scheitern verdammt:
Auch aus dem aktuellen Neuzugang wird
ganz schnell „der kleine Thor“. Der kleine
Thor also ist etwa sechs Monate alt – eigentlich hätte er mindestens bis zum neunten Monat bei seiner Mutter bleiben sollen,
besser bis zum elften. Aber die Mütter
schwimmen auf der Suche nach Futter weiter von ihren Jüngsten weg und schaffen es
oft nicht mehr rechtzeitig zurück. Den Vätern geht es übrigens besser, weil es ihnen
egal ist, was mit den Jungen passiert. Sie
sind, so sieht es die Natur vor, nicht zuständig. Sie sind ungebundene Junggesellen
und machen sich in die fischreicheren Gewässer nach Oregon oder sogar nach Alaska auf. Die Mütter sind dagegen gezwungen, bei ihren Kindern zu bleiben, in den
Im Meer gibt’s keinen Fisch? Dann ab ins Fisch-Restaurant! Unser Bild zeigt ein
Robbenbaby im Februar, im berühmten „Marine Room“ in La Jolla. FOTO: REUTERS
FOTO: JAE C. HONG/AP
fischarmen Gewässern. Weil sie selbst unterernährt sind, kommen ihre Jungen oft
schon mit einem zu geringen Geburtsgewicht auf die Welt. NOAA-Pilot Mark
Lowry fliegt seit 35 Jahren jedes Jahr zu
den Channel Islands, wo 99 Prozent der
Seelöwen geboren werden. In diesem Jahr,
sagt er, seien die Jungen im Vergleich zum
letzten Jahr besonders klein und schwach,
noch kleiner als im vergangenen Jahr.
Mehr als die Hälfte der Jungen verhungern gleich auf den Channel Islands, andere machen sich alleine auf die Suche nach
Futter oder werden von der Strömung ins
Meer gespült. Wenige Monate alte Seelöwen-Babys alleine ins Meer zu lassen ist
in etwa so gefährlich, als würde man eine
Horde Kleinkinder, die gerade erst laufen
gelernt haben, in der Wildnis aussetzen.
Die Mini-Löwen sind zu schwach, um sich
gegen die Brandung zu stemmen, schwimmen orientierungslos ihren Feinden ins
Maul und haben noch gar nicht gelernt,
Fische zu fangen.
Im Februar wanderte ein Seelöwen-Baby nachts in das erstklassige Fisch-Restaurant Marine Room in La Jolla, schwang sich
auf eine Sitzbank und wartete dort am
Tisch, bis die Frühkraft das Restaurant aufsperrte, als wollte es zum Frühstück FischTacos al dente bestellen. Kurz zuvor hatten
Sheriffs ein Seelöwen-Junges 20 Kilometer landeinwärts auf dem Seitenstreifen
eines Freeways aufgegriffen. Wie es dorthin gekommen war? Vielleicht ist es durch
einen der Abwasserkanäle geschwommen.
Diejenigen, die gefunden werden, haben Glück gehabt. Andere verhungern, werden von freilaufenden Hunden totgebissen oder von wohlmeinenden, aber oft
ahnungslosen Touristen in Gefahr gebracht. „Wenn sie allzu entkräftet sind, las-
Es sind vor allem die großen Ölkonzerne, welche die Meere verschmutzen, und
die großen Reedereien, die sie leerfischen
– und es sind vor allem engagierte Privatpersonen, die versuchen zu retten, was
noch zu retten ist. Das Wildlife-Center
finanziert sich fast ausschließlich aus
Privatspenden; wie Jennifer Brooks sind
die meisten Helfer Freiwillige, die unentgeltlich den Plastikmüll von den Stränden
aufsammeln oder verwaiste EichhörnchenBabys mit der Pipette aufzuziehen. Sie
nehmen hier nicht nur Meeressäuger auf,
sondern alle einheimischen Wildtiere:
Möwen mit gebrochenen Flügeln, unterernährte Kormorane, Pelikane mit Fischhaken im Hals, verwaiste Rehkitze und
Berglöwen, die mit ihrer Beute Rattengift
schlucken.
Gerade warten eine einäugige Eule auf
eine Augen-OP, drei Kojoten auf ihre Auswilderung und ein Falke auf die Schienung
seines gebrochenen Fußes. Und weil das
hier eben Malibu ist, findet man im Center
auch mal eine ungeschminkte Pamela
Anderson, die dreckige Käfige mit Bleichmittel schrubbt oder Tattoo-Künstlerin
Kat Von D, die in unförmigen gelben
Plastik-Latzhosen bei der Seelöwen-Fütterung hilft.
Die Tierschützer wissen, dass ihre
Rettungsaktionen nur eine Art Trostpflaster sind. „Wir betrachten die Seelöwen als
heilige Tiere“, sagt Geoff Shester von der
Umweltschutzorganisation Oceana, „aber
letzten Endes ist es kurzsichtig zu glauben,
dass wir sie retten, indem wir sie einfangen, aufpäppeln und dann wieder ins Meer
schicken, wenn es dort einfach nicht genügend Nahrung gibt. Das macht von einem
humanen Standpunkt aus Sinn, aber es
behandelt nur das Symptom, nicht die
Ursache.“
Chris Hemsworth, der große Thor, ist
mittlerweile nach Australien zurückgeflogen, und der kleine Thor wartet auf seine
Rückkehr nach Point Dume. Sechs Wochen
nach seiner Verfrachtung in den Hundekäfig hat er fast zehn Kilo zugenommen
und sieht annähernd so aus wie das Titelmodell im Übergrößen-Katalog. Vielleicht
wird aus ihm ja doch noch ein mächtiger
300-Kilo-Koloss, ein echter Kämpfer, der
seinem Namen alle Ehre macht.
Wandlungsbedarf
Ist schon Wahlkampf? Könnte man meinen, wenn man zuhört, was die Spitzenpolitiker der Koalition nach ihrer Nachtsitzung so zu verkünden haben
von christoph hickmann
Berlin – Heiko Maas möchte man lieber
nicht sein. Das gilt nicht pauschal und generell, schließlich ist Maas unter anderem
ein stets sehr gut angezogener Mann, aber
an diesem Donnerstagmittag gilt es definitiv, und zwar nicht nur für ihn. Man möchte am Donnerstagmittag weder Heiko
Maas sein noch Thomas de Maizière noch
Andrea Nahles, also weder Bundesjustizminister noch Bundesinnenminister noch
Bundesarbeitsministerin, weil die Aufgabe dieser drei darin besteht, eine gute halbe Stunde lang an einer Pressekonferenz
teilzunehmen, ohne etwas zu sagen. Sie
dürfen hin und wieder lächeln, auch mal nicken, und einmal tuscheln Maas und de
Maizière sogar, wenn auch nur ganz kurz.
Es wird ihnen aber weder das Wort erteilt,
noch bekommen sie Fragen gestellt. Reden
dürfen nur die drei anderen. Die Chefs.
Kanzleramt, Pressekonferenz zum Koalitionsausschuss; Maas, de Maizière und
Nahles sitzen vor einer blauen Wand und
rahmen Sigmar Gabriel, Angela Merkel sowie Horst Seehofer ein, die Vorsitzenden
der Koalitionsparteien. Das ist schon allein
wegen der Tatsache, dass die drei Chefs gemeinsam auftreten, ein bemerkenswertes
Ereignis – nachdem sich die entscheidenden Protagonisten dieses Bündnisses in
den Monaten zuvor eher darauf konzentriert hatten, einander Ultimaten zu stellen, Gesetzesvorhaben zu blockieren oder
in diversen Bundesländern gegeneinander
Wahlkampf zu führen. Nun, nach einer langen Sitzung des Koalitionsausschusses, an
Für Sigmar Gabriel ist es ein eher
angenehmer Auftritt, schnell
stellt er um auf Parteitagsmodus
deren Ende eine nicht ganz so lange Liste
mit Ergebnissen steht, lautet die Frage also, wie viel diese drei noch verbindet und
wie das bis zum Spätsommer 2017 weitergehen soll. Die andere, nicht ganz so wichtige Frage lautet, warum eigentlich Maas, de
Maizière und Nahles mitgekommen sind.
Die aber wird auch am Ende dieses Auftritts nicht beantwortet sein.
Und damit zur Koalition, in der mittlerweile offenbar selbst die Selbstverständ-
lichkeiten nicht mehr selbstverständlich
sind, sondern eigens betont werden müssen. Jedenfalls sagt die Kanzlerin, die als
Erste reden darf, gleich am Anfang, dass
man in der Nacht zuvor „wesentliche, qualitative Entscheidungen“ getroffen habe.
Und während man noch darüber nachdenkt, ob Entscheidungen der Regierung
nicht irgendwie immer „qualitativ“ oder irgendwas in der Richtung sein sollten, sagt
Merkel dieses Wort schon wieder: Mit dem
Vorhaben eines Integrationsgesetzes habe
man einen „qualitativen Fortschritt“ gemacht. Um kurz darauf hinzuzufügen,
dass man gemeinsam einen weiteren „qualitativen Schritt“ bei der Bekämpfung des
Terrorismus getan habe. Die Botschaft,
das ist nach dem dritten oder vierten „qualitativ“ dann einigermaßen klar, besteht also darin, dass diese Koalition weiterhin
und zweifellos zu qualitativ hochwertigem
Regierungshandeln in der Lage ist.
Mehr noch, sie bringt Historisches zuwege. Nicht nur die Kanzlerin, sondern nach
ihr auch der SPD-Vorsitzende sowie der
CSU-Chef erklären, dass man sich in der
Nacht zuvor auf das erste Integrationsgesetz überhaupt verständigt habe. Gabriel
sagt: „Erstmals in der Geschichte der Republik.“ Seehofer sagt: „Das erste in der Geschichte unseres Landes.“
Und wie geht es weiter? Das beantwortet Gabriel, der verkündet, dass die gute Zusammenarbeit am Abend zuvor sicherlich
„die weitere Zusammenarbeit der Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode“
prägen werde – was so wirkt, als sei es ihm
ein Anliegen, das hier noch mal klarzustellen: Wir bleiben zusammen. Bis zum Ende.
Für Gabriel ist dies ein Auftritt der angenehmeren Sorte, schließlich sitzen vor ihm
nur Presseleute und nicht etwa Parteifreunde, mit denen er es ja nicht immer ganz
leicht hat und derzeit gerade noch ein bisschen weniger als sonst. Trotzdem wechselt
Gabriel zwischendurch vom Vizekanzlerin den Parteitagsmodus, spricht über „Politik für die kleinen Leute“ und sagt: „Diejenigen, die hart arbeiten in Deutschland,
müssen anständig behandelt werden.“
Oder: „Innere Sicherheit ist ein sozialdemokratisches Thema“ – denn: „Nur sehr reiche Menschen können sich einen armen
Staat leisten.“ Und das ist die eigentliche Erkenntnis dieses Auftritts: Ja, man mag sich
zwar noch ein paar Mal zusammenraufen,
Kompromisse finden, etwa bei der Leiharbeit, die zu jenen Themen gehört, über
die man sich in der Nacht zuvor nicht geeinigt hat. Zugleich aber befindet man sich
praktisch bereits im Wahlkampf.
Noch deutlicher wird das an einem anderen Thema, das in der Pressekonferenz zur
Sprache kommt – es geht um die Rente.
Hier ist seit einiger Zeit ein Wettlauf zu beobachten, wer das Thema am schnellsten
Am tollsten ist natürlich das Wort
„Handlungsbedarf“. Davon
kann es ja gar nicht genug geben
besetzt, am überzeugendsten vor Altersarmut warnt und am lautesten eine große,
diesmal aber wirklich nachhaltige, umfassende, nach Möglichkeit endgültige Rentenreform fordert. Vor allem CSU und SPD
haben sich hier hervorgetan, weshalb es
nun beim Auftritt vor den Journalisten folgerichtig Horst Seehofer und Sigmar Gabriel sind, die sich einen kleinen Wettbewerb
darum liefern, wer beim Thema Rente den
eindrucksvollsten Punkt setzt.
„Was mir ganz groß am Herzen liegt“,
sagt Seehofer, das sei die „Zukunft der Rentenversicherung“. Allerdings, so sagt es der
CSU-Chef, eigne sich die Rentenpolitik
„nicht unbedingt für eine gigantische parteipolitische Profilierung“.
Er sagt das tatsächlich genau so, woraufhin Gabriel noch mal dran ist und darauf
hinweist, dass man sich auch um jene Menschen kümmern müsse, die für ihr Alter
„überhaupt keine Vorsorge treffen“. Man
müsse jetzt erst mal eine „Gesamtschau“
vornehmen. Darauf Seehofer: „Ich bin sehr
froh, dass wir völlig übereinstimmen zum
Handlungsbedarf.“ Wer also mag der Richtige sein, um sich der Probleme nicht nur
anzunehmen, sondern sie auch noch zu lösen? Da lässt Horst Seehofer wenig Raum
für Interpretationen: „Ich bin vielleicht derjenige, der am meisten Rentenreformen
schon seit Mitte der Siebzigerjahre in
Deutschland mitgemacht hat.“
Zuständig für das Thema Rente ist in
der Regierung übrigens Andrea Nahles. Sie
sitzt direkt neben Horst Seehofer. Manchmal lächelt sie, manchmal nickt sie. Und
dann, nach einer guten halben Stunde,
darf sie wieder gehen.
4
MEINUNG
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
KO A L I T I O N
AKTUELLES LEXIKON
Die Kraft der Verhältnisse
Bankrott
von nico fried
Diese Regierung treibt die Dinge
nicht voran. Sie wird getrieben
Diesem Eindruck hat die Koalition nun
gerade noch einmal entgegengewirkt,
nicht schwungvoll und tatendurstig, eher
getrieben und der Not gehorchend. Immerhin haben einige Minister im Schatten des Parteienstreits zielgerichtet und
vergleichsweise geräuschlos gearbeitet.
Doch ändert das nichts daran, dass vor allem die Kraft der Verhältnisse die
schwarz-roten Partner vor sich herschiebt – und nicht die Regierung aus sich
heraus noch einen überzeugenden Gestaltungsanspruch erkennen lassen würde.
Auch in diesem Koalitionsausschuss
wurden wieder mindestens so viele Themen vertagt wie entschieden. Natürlich
hat das auch etwas mit der Komplexität
mancher Materie zu tun. Bei der Lektüre
der Ergebnisprotokolle findet der Leser
nicht nur allerhand politische Willensbekundung, sondern auch ungelöste Fragen, die als „Prüfpunkt“ gekennzeichnet
sind. Union und SPD sind mithin auf dem
Konkretisierungsniveau angelangt wie
CDU, CSU und FDP im Jahr 2009 in ihrem
Koalitionsvertrag. Der war letztlich ein
einziger Prüfauftrag und besiegelte ein
Bündnis, dessen Zeit nicht gerade als glorreich in Erinnerung geblieben ist.
Zwei Themen beschreiben besonders
deutlich, wie diese aktuelle Regierung entweder von der Hand in den Mund lebt
oder politisch schon Hunger leidet: Da ist
zum einen das Integrationsgesetz, das einen großen Namen trägt, obwohl es sich
um eine Ansammlung eher kleinteiliger
Maßnahmen handelt, und das am Donnerstag auch von Angela Merkel und
Horst Seehofer plötzlich zu einer historischen Leistung aufgeblasen wurde – gerade so, als hätten ihre beide Parteien seit
Jahrzehnten für mehr Bemühungen um
Zuwanderer und deren Eingliederung gekämpft (und nicht dagegen, wie es in
Wahrheit war). Jetzt ist es allein der Zustrom an Flüchtlingen, der dieses Gesetz
erzwungen hat; mithin brüsten sich CDU
und CSU paradoxerweise auch noch der
Einigkeit im Umgang mit einem Problem,
über dessen Entstehung sie noch immer
völlig unterschiedlicher Meinung sind.
Das andere Thema ist die Rente. Man
sei einig darüber, dass etwas getan werden müsse, hat Horst Seehofer gesagt.
Das – wie auch die ähnlichen Einlassungen Merkels und Gabriels – hörte sich an,
als sei das Problem drohender Altersarmut für die Generationen, die derzeit
die Renten finanzieren, völlig neu. Das Gegenteil ist der Fall. Doch erst am Ende des
dritten Jahres ihrer zweiten gemeinsamen Regierungszeit und am Ende des elften Jahres der Kanzlerin Merkel soll nun
das Gespräch mit Wirtschaft und Gewerkschaften gesucht werden – ein Bündnis
für die Rente quasi, wie weiland Gerhard
Schröders Bündnis für Arbeit, das damals
im Nichts endete. So dürfte es auch diesem Gesprächskreis im Jahr vor der Bundestagswahl beschieden sein.
Natürlich wird diese Regierung halten
bis zur nächsten Wahl. Dem Land geht es
zu gut, als dass es unter dieser Regierung
wirklich leiden würde. Und es gibt unter
den gegebenen Verhältnissen keine Alternative – schon gar nicht für die drei Parteichefs. Angela Merkel hat schon immer am
liebsten mit der SPD regiert. Dank ihrer
Flüchtlingspolitik gilt das mittlerweile
auch umgekehrt. Horst Seehofer braucht
die Bundespolitik, um vor der CSU seine
Unersetzlichkeit zu zelebrieren. Und Sigmar Gabriel kann nur aus den Aufgaben
als Wirtschaftsminister und Vizekanzler
jene Autorität ableiten, die er als SPDChef eingebüßt hat.
Noch ein Selfie
sz-zeichnung: burkhard mohr
SCHLECKER
Ein schlechter Unternehmer
von marc beise
V
on Anton Schlecker gibt es neue
Nachrichten, und bald werden es
noch mehr werden: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen
den Ex-Drogerieunternehmer erhoben, es
geht um mögliche Straftaten im Zusammenhang mit der Insolvenz seiner Ladenkette im Jahr 2012. Der Mann mahnt faire
Behandlung an, man möge ihn doch bitte
nicht in der Öffentlichkeit vorverurteilen.
Das ist ein berechtigtes Anliegen.
Nicht jede Anklage führt zur Verurteilung, schon gar nicht in komplizierten Wirtschaftsverfahren, und in der Tat ist der
konkrete Sachverhalt verschachtelt. Inwieweit Vermögenstransfers, Schenkungen
und Eigentumsübertragungen in Millionenhöhe zulässig oder eben ein Bankrott
im Angesicht der sich abzeichnenden Insolvenz waren, wird vor Gericht sorgfältig geprüft werden müssen. Eines aber kann
man heute schon sagen, ganz ohne Vorverurteilung: Der Familienunternehmer
Schlecker war keine Zierde seines Standes.
Familienunternehmer singen mit In-
BÖHMERMANN
Was zu ermessen wäre
von stefan kornelius
J
an Böhmermann wusste offenbar genau, was er da tat, als er den türkischen Präsidenten schmähte. Immerhin riet er Recep Tayyip Erdoğan, dieser
müsse sich jetzt in Deutschland einen Anwalt nehmen. Nirgendwo aber steht, dass
die Anwältin Angela Merkel heißen muss.
Nach dem Gesetz ist die Türkei formell
völlig berechtigt, eine Strafverfolgung
Böhmermanns zu verlangen. Der Regierung bleibt nur ein Schlupfloch: Sie kann
das Verfahren verweigern, wenn sie
schweren außenpolitischen Schaden abwenden will. So sieht es der sogenannte
Ermächtigungsvorbehalt im Gesetz vor.
Dieser schwere Schaden aber träte ja vermutlich erst ein, wenn sich Merkel gegen
Erdoğan entscheidet. Zwingt der Präsident sie also zu einer Unterwerfung?
Es gibt einen eleganten Ausweg: Außenpolitische Gründe kann die Regierung nicht anführen, um das Strafbegehren abzuwehren – die gibt es nicht. Sie
kann auch nicht über die Satirefreiheit urteilen. Das ist Sache der Gerichte. Die
Kanzlerin kann die Sache lediglich mit gelassener Geste von sich weisen – Außenpolitik bleibt Außenpolitik, und Recht
bleibt Recht. Die Bundesregierung tut, wofür sie zuständig ist, die Gerichte erledigen ihre Angelegenheit. Diese hübsche
Lektion in Gewaltenteilung ist jetzt angebracht. Ansonsten gilt auch für Erdoğan:
Wer seine politischen Partner derart in
die Bredouille bringt, bekommt nicht,
was er am meisten braucht – Vertrauen.
SPD
Machtkampf pur
von jens schneider
M
ichael Müller erlebte als neuer
Regierender Bürgermeister von
Berlin einen unerwarteten politischen Frühling. Vor einem Jahr war das,
gerade hatte der als blass geltende Sozialdemokrat das Amt von Klaus Wowereit
übernommen, die Berliner freuten sich,
endlich jemand Neues an der Spitze zu haben. Müllers angeblicher Makel wurde als
Vorzug neu gedeutet. Nicht mehr von Blässe war die Rede, sondern von Bescheidenheit und Bürgernähe. Müller kultivierte
die Rolle geschickt, er erreichte bald großartige Umfragewerte.
Dieser Zauber ist verflogen. Müller geriet immer mehr in die Kritik, vor allem
wegen der vielen Unzulänglichkeiten bei
der Aufnahme von Flüchtlingen in Berlin.
Vorbei war es mit seiner Souveränität. Er
reagierte empfindlich, suchte Sündenböcke, anstatt zu führen. Und in dieser Situation beansprucht er nun den Vorsitz der
SPD in der Hauptstadt.
Er will die Partei nach seinen Vorstellungen ausrichten, was für einen Regierungschef ein verständlicher Anspruch
ist. Irritierend ist jedoch, wie wenig elegant das abläuft. Müller serviert den derzeitigen Vorsitzenden Jan Stöß öffentlich
ab, anstatt eine Verständigung mit dem
Mann zu finden, der ihm vor vier Jahren
dieses Amt genommen hatte. Das ist eine
pure Machtdemonstration – und noch
kein Zeichen jener Führungsstärke, die
Müller für einen Wahlerfolg im September braucht.
F L U G PA S S A G I E R E
Daten der Angst
von thomas kirchner
E
uropas Fluggesellschaften werden
einiges mitzuteilen haben. Sie müssen künftig, so hat es das Europäische Parlament letztgültig beschlossen,
recht detaillierte Informationen über ihre
Passagiere an die Behörden weitergeben:
Name, Adresse, Kreditkartennummer,
Reiseweg, Verpflegung an Bord. Die Daten werden nach sechs Monaten anonymisiert, aber insgesamt fünf Jahre lang aufgehoben. Ziel ist es, aus der Masse der Angaben Terrorverdächtige oder andere
Schwerkriminelle herauszufischen, die
man sonst nicht finden könnte.
Diese Informationen gehen im Prinzip
niemanden etwas an, schließlich werden
sie ja auch bei einer Zug- oder Autoreise
nicht erhoben. Insofern handelt es sich
um eine nicht unerhebliche Einschränkung der persönlichen Freiheit.
Muss das wirklich sein? Nicht umsonst
wurde fünf Jahre lang gestritten über diese Richtlinie, mit der die Regelungen in allen EU-Staaten harmonisiert werden sollen (Großbritannien sammelt schon lange, andere Staaten machen nichts). Und
lange sah es so aus, als könnten sich Datenschützer durchsetzen, die in der Sammelei vorgetäuschte Tatkraft sehen und
stattdessen für eine bessere personelle
Ausstattung der Polizei plädieren. Gewonnen hat, angesichts von immer neuen Bedrohungen, die Angst. Das ist bedauernswert, aber verständlich. Wenn ein einziger Anschlag verhindert werden kann
durch diese Richtlinie, dann war sie nötig.
brunst das hohe Lied des ehrbaren Kaufmanns. Sie schaffen Werte für die Gesellschaft, sorgen sich um ihre Mitarbeiter
und wirtschaften nachhaltig. Sie sind das
Gegenteil von geldgierigen Managern, die
wie Söldner von einem Spitzenjob zum
nächsten ziehen: So sehen Familienunternehmer sich selbst, und überwiegend zu
Recht. Sie haben Erfolg und sind das viel
beschworene Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Dieser Prozess würde
reinigende Wirkung haben
Anton Schlecker aber war anders. Selbst
in seiner erfolgreichsten Zeit, als es kaum
eine Ortschaft gab ohne blau-weiße Schlecker-Filiale, war der Glanz matt, den dieses aus dem Nichts geschaffene MilliardenImperium ausstrahlte. In den geradezu
provokativ lieblos ausgestatteten Läden
war das Elend mit Händen zu fassen. Kam
man mit den Verkäuferinnen ins Gespräch, war die Rede von unzumutbaren
Arbeitsbedingungen, entwürdigenden Vorschriften und mangelnder Wertschätzung.
Anderswo war das anders. Das ist ja das
Schöne am Drogerie-Gewerbe, dass man
angesichts eines nahezu identischen Sortiments die Unterschiede in der Firmenkultur an Äußerlichkeiten festmachen kann.
Schlecker war billig für den Kunden, aber
auch billig als Unternehmen – dafür ungeheuer lukrativ für die Eigentümerfamilie,
die sich – verräterisch genug – vor Kunden
und Mitarbeitern versteckte.
Selbst der Erfolg des Konzerns war
nicht so, wie er sein sollte. Immer neue Läden trieben den Umsatz nach oben und kaschierten die Probleme – bis zu dem Augenblick, an dem das ganze Gebäude in sich zusammenbrechen musste. Da aber merkte
man, dass es eben keineswegs solide gebaut war.
Ob da nun neben Bankrott auch Untreue und Insolvenzverschleppung dabei
waren oder nicht – allein schon, dass dieses Geschäftsgebaren wohl im Laufe des
Prozesses aufgearbeitet wird, hat eine reinigende Wirkung für die Marktwirtschaft.
Es stärkt die guten Unternehmen – die, welche nicht nur Profit machen, sondern auch
Werte schaffen.
PROFIL
Dass Wolodymyr Hrojsman neuer Regierungschef der Ukraine werden würde, daran hatte zuletzt in Kiew kaum jemand gezweifelt. Die Frage war eher: Wann? Sein
Vorgänger Arsenij Jazenjuk war seit Langem angezählt – berühmter, bildhafter Beleg dafür war jener Moment zu Beginn der
Koalitionskrise, als ein Kritiker den körperlich leichtgewichtigen Ex-Premier einfach
hochhob und vom Rednerpult wegzutragen versuchte. Jazenjuk klammerte sich
wie ein Ertrinkender an das Pult, während
der rundliche, handfest und schwerblütig
wirkende Hrojsman vom Platz des Parlamentspräsidenten aus zusah.
Während der vergangenen Wochen hatte Hrojsmans Freund und Förderer, Präsident Petro Poroschenko, immer wieder
deutlich gemacht, dass Hrosjman sein
Wunschnachfolger für Jazenjuk ist; am
Donnerstag wurde Hrojsman nun mit sicherer Mehrheit gewählt. Er tritt einen harten Job an – wie hart, davon könnte ihm
sein Vorgänger, dem es gewiss nicht an
Selbstbewusstsein und Kontakten fehlte,
einiges erzählen. Der 38-jährige Hrojsman
aber zeigt sich unbeeindruckt. Noch vor
der Wahl sagte er den Abgeordneten: „Ich
werde Ihnen zeigen, was es bedeutet, ein
Land zu führen.“ Er werde die drei größten
FOTO: REUTERS
S
elten genug kommt es vor, dass
Angela Merkel, Horst Seehofer
und Sigmar Gabriel zusammen
auftreten. Wenn sie sich dann
aber für eine Pressekonferenz
nur 45 Minuten Zeit nehmen und auch
noch zu spät erscheinen, ist völlig klar,
dass es ihnen nicht um vertiefte Information geht, sondern um inszenierte Symbolik. Nur das Bild der Gemeinsamkeit soll
bleiben von diesem Tag und wenigstens
bis zum nächsten Krach vergessen machen, dass zwei tief zerstrittene Unionsführer und ein sozialdemokratischer Parteichef im Überlebenskampf dieses Land
regieren.
Was die Koalition nach sieben Stunden
Sitzung vorgelegt hat, sieht zunächst
nach überraschend viel aus. Das hat aber
weniger damit zu tun, dass die Ergebnisse wirklich üppig wären, als damit, dass
die Erwartungen an diese Regierung zuletzt stark nachgelassen haben. Anders gesagt: Zum ersten Mal seit Langem ist bei
einem der vielen Spitzentreffen überhaupt wieder etwas mehr herausgekommen als nur Flickwerk an Streitthemen.
Vor einigen Wochen erschien das endlose
Ringen um ein Detail wie den Familiennachzug für subsidiär schutzbedürftige
Flüchtlinge schon nicht mehr wie der Ausdruck eines temporären Effizienzdefizits,
sondern bereits als Menetekel für den ultimativen Verschleiß.
Wolodymyr Hrojsman
Neuer Regierungschef der Ukraine
mit ehrgeizigen Zielen
Gefahren des Landes bekämpfen: Korruption, Ineffizienz und Populismus.
Durchsetzungsfähigkeit lässt sich dem
Wunschkandidaten des Präsidenten jedenfalls nicht absprechen: Hrosjman, der wie
Poroschenko aus Winnyzja stammt, arbeitete als Teenager als Schlosser, hatte mit 16
schon seine erste, kleine Firma, holte Abitur und Studium nach und wurde mit
28 zum jüngsten Bürgermeister seiner Heimatstadt; seine Wiederwahl bescherte
ihm ein Traumergebnis von 80 Prozent. Poroschenko wurde früh auf den beliebten
Macher und Manager in Winnyzja aufmerksam. Der war nach dem Maidan, den
er unterstützte, schnell Vizeminister für
Regionalentwicklung geworden, Poroschenko ließ seinen Vertrauten dann im
Herbst 2014 zum Parlamentspräsidenten
wählen. Der loyale Strippenzieher, der hinter den Kulissen Mehrheiten organisierte
und half, die Parlamentsfraktion, den
Block Poroschenko, zusammenzuhalten,
sollte in diesem Amt auch den machtbewussten Premier Jazenjuk und die Populistin Julia Timoschenko im Auge behalten.
Viele Abgeordnete, die mit Jazenjuks
Amtsführung unglücklich waren oder ihn
für korrupt halten, setzen nun auf den
Mann des Präsidenten. Der hatte, noch als
Minister, die Hilfe für Kriegsflüchtlinge
und Vertriebene aus dem Donbass koordiniert und später die Untersuchung zum Abschuss des Flugs MH17 über der Ostukraine geleitet. Seinem Kabinett fehlen zwar
prominente Reformer und im Ausland geschulte Experten – aber dafür, so heißt es,
zögen nun vielleicht endlich mal Regierung und Präsident an einem Strang. Sollte
der Weg weiter in Richtung Reformen gehen, dann, sagen die Anhänger der MaidanIdee, habe das Land zumindest noch eine
Chance.
cathrin kahlweit
Es gibt Wörter, die in der Umgangssprache oft und zugleich falsch verwendet werden. Dazu gehört der Bankrott: Da erzählt einer dem anderen, die Firma Meyer oder Müller habe
Bankrott gemacht – in der Annahme, Bankrott sei ein anderes Wort für Insolvenz. Ist
es aber nicht. „Insolvenz“ heißt Zahlungsunfähigkeit und führt zur Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens. Der Bankrott hingegen ist eine Straftat, definiert in Paragraf
283 des Strafgesetzbuchs. Schuldig macht
sich zum Beispiel, wer bei drohender oder
eingetretener Zahlungsunfähigkeit Vermögen beiseiteschafft, das im Falle eines Insolvenzverfahrens zur Insolvenzmasse gehört. Genau dies wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren Drogerie-Unternehmer Anton Schlecker vor. Außerdem soll er
schon in den Jahren vor der Insolvenz die
Verhältnisse in seinem Konzern falsch wiedergegeben, vor dem Insolvenzgericht unrichtige Angaben gemacht und diese an Eides Statt versichert haben. Beim Bankrott
sind Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft
möglich. Umgangssprachlich könnte man
sagen, Schlecker hat offenbar recht viel
Porzellan zerschlagen, aber das wäre auch
wieder unpräzise; zumindest das falsche
Sprachbild. „Bankrott“ ist dem italienischen Bancarotta entlehnt, dem zerschlagenen Tisch. Wurde in der Renaissance ein
Geldwechsler zahlungsunfähig, zerschlugen die Behörden mit einer Axt den Tisch,
an dem er seiner Arbeit nachging.
de.
BLICK IN DIE PRESSE
Die Kontroverse um Jan Böhmermann wird nun
auch international kommentiert, in Blättern
aus den Niederlanden, Dänemark und Lettland:
„Die ganze Sache ist dermaßen aus dem
Ruder gelaufen, dass Bundeskanzlerin
Merkel nun ein Problem hat. Indem sie
die Satire Böhmermanns als „verletzend“
bezeichnete, hat sie für böses Blut gesorgt. Subtil sind die Tiraden des Komikers wirklich nicht. Es geht darum, dass
in einer demokratischen Gesellschaft
derartige Äußerungen möglich sind.“
„Anstatt die freie Presse und ihre Satiriker
frei wirken zu lassen, hat Angela Merkel
sich bei Erdoğan entschuldigt, aber wie
der traurige Verlauf der Sache gezeigt hat,
will er mehr. Jetzt will Erdoğan auch das
Recht auf seiner Seite haben und hat juristische Schritte unternommen. Merkels
Entschuldigung wird als Kniefall vor Erdoğan aufgefasst. Die ganze Affäre ist eine
triste Illustration dessen, was passiert,
wenn man sich Druck beugt. Man bekommt mehr Druck, nicht weniger.“
„Eine Satire über den autoritären türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan,
die Ankara ganz ernsthaft verärgert hat,
bereitet der deutschen Kanzlerin Merkel
große Kopfschmerzen. Einerseits sind
gute Beziehungen mit der Türkei sehr
wichtig für sie, um die europäische Flüchtlingskrise zu bewältigen. Anderseits kann
sie sich nicht gegen die Meinungs- und
die Pressefreiheit stellen, die ein Eckpfeiler der deutschen Demokratie ist.“
HERAUSGEGEBEN VOM SÜDDEUTSCHEN VERLAG
VERTRETEN DURCH DEN HERAUSGEBERRAT
CHEFREDAKTEURE:
Kurt Kister, Wolfgang Krach
MITGLIED DER CHEFREDAKTION, INNENPOLITIK:
Dr. Heribert Prantl
MITGLIED DER CHEFREDAKTION, DIGITALE PROJEKTE:
Stefan Plöchinger
I N T E G R AT I O N S G E S E T Z
An jeder Ecke Nickeleien
von heribert prantl
A
uf den ersten Blick freut man sich;
auf den zweiten ist man verwundert; auf den dritten entsetzt. Die
Eckpunkte für ein Integrationsgesetz werden immer eckiger und abweisender, je öfter man sie liest. Erst freut man sich, dass
so viel von Integration die Rede ist; dann erkennt man aber, welchem fragwürdigen
Motto das Ganze folgt: Integration durch
mehr Bürokratie. Die geplanten Regelungen verlangen ungeheuren Verwaltungsaufwand, mit dem Flüchtlinge auf Schritt
und Tritt kontrolliert werden sollen. Die
Flüchtlinge sollen in der bürokratischen
Mühle das Misstrauen entkräften, das ihnen dieses Gesetz grundsätzlich und umfassend entgegenbringt. Überall warten
auf die Flüchtlinge Nickeleien, an allen
Ecken drohen Leistungskürzungen.
Das geplante Gesetz leidet an einem verengten Integrationsbegriff. Es konzentriert sich auf den Arbeitsmarkt. Über
Schule und Schulsozialarbeit findet sich
kein Wort; ebenso wenig über Vereine und
Religionsgemeinschaften, die für die Integration so wichtig sind. Die Angebote für
Integrationskurse müssten erweitert werden; stattdessen wird die Höchstteilnehmerzahl von 20 auf 25 erhöht; und das bei
so unterschiedlichen Menschen mit gegensätzlichen kulturellen Erfahrungen.
Was ist gut an dem Entwurf? Es gibt
neue Regeln für ausbildungsfördernde
Maßnahmen, die schon nach relativ kurzen Fristen beginnen können. Es ist klug,
den Flüchtlingen und ihren Ausbildungsbetrieben die Sicherheit zu geben, dass
nicht mitten in der Lehrzeit abgeschoben
wird; die jungen Flüchtlinge (allerdings
nur solche mit einer guten Bleibeperspektive) erhalten eine Duldung für die Dauer
der Ausbildung. Denn welcher Betrieb
wird schon ausbilden wollen, wenn das Damoklesschwert der Abschiebung über dem
Ausbildungsverhältnis schwebt? Und wer
lernt schon gern mit der nötigen Anstrengung, wenn er nicht weiß, ob er bei der Prüfung überhaupt noch im Lande ist?
Das geplante Gesetz ist geprägt
vom Misstrauen gegen Flüchtlinge
Aber: Was helfen diese Regelungen einem Flüchtling, der noch nicht ausbildungsreif ist, der erst berufsvorbereitende
Maßnahmen braucht? Die Wohlfahrtsverbände machen das in ihren Wohnheimen
auf wunderbare Weise – aber man gibt ihnen die Zeit der Ruhe und die Rechtssicherheit nicht, die das braucht. Und es ist ungut
und unklug, dass man die Jugendlichen
nach dem Aschenputtel-Prinzip sortiert:
Diejenigen, die eine gute Bleibeperspektive haben, werden ausgebildet; diejenigen,
die vermeintlich keine gute Bleibeperspektive haben, sollen herumhängen. Das ist töricht, das soll allein der Abschreckung dienen. Stattdessen schafft nun das Gesetz
„100 000 zusätzliche Arbeitsgelegenheiten“ für Asylbewerber „zur niedrigschwelligen Heranführung an den deutschen Arbeitsmarkt“. Übersetzt heißt das: Man
schafft 100 000 Ein-Euro-Jobs. Umfassend wird die Residenzpflicht für alle
Flüchtlinge eingeführt. Sie sollen nur noch
in der Stadt oder dem Landstrich wohnen
dürfen, der ihnen zugewiesen wird. Das ist
erstens integrationsbehindernd; das ist
zweitens für anerkannte Flüchtlinge und
Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention rechtswidrig. Nach deren Artikel 26 haben Flüchtlinge das Recht, ihren
Aufenthalt frei zu wählen.
Besonders bitter ist es, dass eine Altfallregelung fehlt. Ohne sie wird man den gigantischen Stau von Asylanträgen nicht abbauen können. Es wäre sinnvoll, Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Somalia und Afghanistan, die sich bis zum 1. Januar als Asylsuchende gemeldet haben, eine befristete
Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, gegen
Rücknahme des Asylantrags. Altfallregelungen haben früher schon gut funktioniert. Sie machen reinen Tisch.
Zusammengefasst: Das geplante Integrationsgesetz verdient den Namen nicht. Es
muss daran noch viel gearbeitet werden.
AUSSENPOLITIK: Stefan Kornelius;
INNENPOLITIK (STELLV.): Detlef Esslinger, Jan Heidtmann;
SEITE DREI: Alexander Gorkow; Christiane Schlötzer;
INVESTIGATIVE RECHERCHE: Hans Leyendecker;
KULTUR: Andrian Kreye, Sonja Zekri;
WIRTSCHAFT: Dr. Marc Beise, Ulrich Schäfer;
SPORT: Klaus Hoeltzenbein; WISSEN: Dr. Patrick Illinger;
GESELLSCHAFT UND WOCHENENDE: Tanja Rest;
Christian Mayer; MEDIEN: Claudia Fromme;
BEILAGEN UND MOBILES LEBEN: Peter Fahrenholz;
MÜNCHEN, REGION UND BAYERN: Nina Bovensiepen,
Christian Krügel; Sebastian Beck, Frank Müller, Kassian Stroh
ARTDIRECTOR: Christian Tönsmann; Stefan Dimitrov;
BILD: Jörg Buschmann
GESCHÄFTSFÜHRENDE REDAKTEURE:
Marc Hoch, Dr. Hendrik Munsberg
CHEFS VOM DIENST: Dr. Alexandra Borchardt,
Carsten Matthäus
LEITENDE REDAKTEURE:
Prof. Dr. Joachim Kaiser, Nikolaus Piper, Evelyn Roll
Die für das jeweilige Ressort an erster Stelle Genannten
sind verantwortliche Redakteure im Sinne des Gesetzes
über die Presse vom 3. Oktober 1949.
ANSCHRIFT DER REDAKTION:
Hultschiner Straße 8, 81677 München, Tel. (089) 21 83-0;
Nachtruf: 21 83-7708; Nachrichtenaufnahme: 21 83-481;
Fax 21 83-97 77; E-Mail: [email protected]
BERLIN: Nico Fried; Robert Roßmann, Cerstin Gammelin
(Wirtschaft), Französische Str. 48, 10117 Berlin,
Tel. (0 30) 26 36 66-0; DRESDEN: Cornelius Pollmer, Kamenzer
Str. 47, 01099 Dresden, Tel. (0351) 33 28 81 68; DÜSSELDORF:
Bernd Dörries, Bäckerstr. 2, 40213 Düsseldorf, Tel. (02 11) 54 05 55-0;
FRANKFURT: Susanne Höll, Kleiner Hirschgraben 8, 60311
Frankfurt, Tel. (0 69) 2 99 92 70; HAMBURG: Thomas Hahn,
Poststr. 25, 20354 Hamburg, Tel. (0 40) 46 88 31-0; KARLSRUHE: Dr. Wolfgang Janisch, Sophienstr. 99, 76135 Karlsruhe, Tel.
(07 21) 84 41 28; STUTTGART: Josef Kelnberger, Rotebühlplatz
33, 70178 Stuttgart, Tel. (07 11) 24 75 93/94
HERAUSGEBERRAT:
Dr. Johannes Friedmann (Vorsitz);
Albert Esslinger-Kiefer, Dr. Thomas Schaub,
Dr. Christoph Schwingenstein
GESCHÄFTSFÜHRER:
Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich
ANZEIGEN: Jürgen Maukner (verantwortlich),
Anzeigenaufnahme: Tel. (0 89) 21 83-10 10
ANSCHRIFT DES VERLAGES: Süddeutsche Zeitung GmbH,
Hultschiner Straße 8, 81677 München, Tel. (0 89) 21 83-0,
DRUCK:
Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH,
Zamdorfer Straße 40, 81677 München
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
POLITIK
HF2
„Man darf die AfD
nicht noch großreden“
wählt, habe ich drei Programme für 500
Millionen Euro. Das können wir uns einfach nicht mehr leisten. Und ich schaffe keine Zufriedenheit mit der Botschaft, wir machen jetzt Schulden. Man muss eine vernünftige Idee haben. Und dann schauen,
wie man sie finanziert. So funktioniert Politik. Ob dabei die Schere zwischen Arm und
Reich auseinandergeht, das ist eine wichtige Frage. Aber viel wichtiger für die Menschen im Land ist, dass sie Arbeit haben
und ordentlich verdienen.
Wie hoch ist der Preis dieser schwarzen
Null für die Gesellschaft?
Die schwarze Null ist ja kein Fetisch. Wir gehen jede Aufgabe so an, dass jeder Euro
bestmöglich eingesetzt wird.
Es wird bis auf Weiteres auch nicht einfacher. Die Schuldenbremse kommt, der Solidarzuschlag läuft aus, der Länderfinanzausgleich verändert sich.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin
Sellering (SPD) über die Angst vor der neuen Rechtspartei
interview: thomas hahn
und peter burghardt
SZ: Herr Sellering, die nächsten Landtagswahlen finden am 4. September in Mecklenburg-Vorpommern statt. Wie wollen
Sie als SPD-Ministerpräsident einer rotschwarzen Koalition den nächsten Triumph der AfD verhindern?
Erwin Sellering: Wir müssen klarmachen,
dass bei der Landtagswahl nicht die Flüchtlingsfrage entschieden wird, sondern dass
es darum geht, wie wir weiter eine positive
Zukunft dieses Landes gestalten. Wenn
das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir
als SPD stärkste Partei bleiben.
Die Umfragen sehen anders aus: Die SPD
liegt demnach bei 22 Prozent, hinter der
CDU (29 %) – und die AfD bei 16 Prozent.
Das sind für uns ungewohnte Zahlen. Die
SPD ist in Mecklenburg-Vorpommern seit
1998 führend. Wir haben in dieser Zeit einen Aufholprozess bewältigt, und möglicherweise hat der eine oder andere die Sor-
Erwin Sellering, 66, SPD,
ist seit knapp acht Jahren
Ministerpräsident in
Mecklenburg-Vorpommern. Er ist im Ruhrgebiet aufgewachsen und
kam 1994 als Richter
nach Greifswald, 2000
wurde er Justizminister
in Schwerin. FOTO: DPA
ge, dass dieser Aufholprozess durch die
Flüchtlingsfrage stockt. Deshalb müssen
wir den Leuten sagen: Was immer wir tun
– wir werden diejenigen, die neu zu uns
kommen, und diejenigen, die hier leben,
nicht gegeneinander ausspielen.
Entspannt sich die Flüchtlingskrise?
Die Zahl der Neuankömmlinge ist deutlich
zurückgegangen. Es zeichnet sich ab, dass
sich im europäischen Verbund eine Lösung
entwickelt. Die Einigung der EU mit der
Türkei zeigt doch: Es geht nicht mehr darum, jeden Flüchtling bei uns aufzunehmen, sondern vorrangig in der Region und
den Nachbarstaaten Schutz zu bieten. Die
Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen
könnte sich dann auf diejenigen konzentrieren, die besondere Hilfen brauchen.
Dann könnte man auch über die humanitäre Hilfe hinaus gezielte Zuwanderung in unseren Arbeitsmarkt ermöglichen.
Wie dramatisch war die Flüchtlingskrise
für Ihr dünn besiedeltes Bundesland?
Der Ansturm hat uns anfangs überrascht.
Es gab große Schwierigkeiten bei Erstaufnahme und Unterbringung. Das ist inzwischen gelöst. Aber am Ende geht es ja um
Integration. Und Integration kann nur
über Arbeitsplätze gehen. Deshalb ist es
schwierig, wenn Kollegen aus anderen Ländern sagen: Mensch, ihr habt so ein großes
Land und da stehen Häuser leer, die könnt
ihr locker nehmen. Das kann nicht der richtige Weg sein, dass man Leute irgendwo
aufs Land bringt, wo die eine oder andere
Wohnung frei ist, aber es keine Arbeitsperspektive gibt.
Aber manche Bürgermeister sagen: Mein
Ort stirbt aus, ich brauche Flüchtlinge.
Das funktioniert, wenn man den Flüchtlingen in den besagten Gemeinden eine Perspektive gibt. Wir in Mecklenburg-Vorpommern erfassen sehr früh in den Erstaufnahmeeinrichtungen, welche beruflichen und familiären Voraussetzungen die
einzelnen Flüchtlinge mitbringen. Danach
richtet sich die Verteilung. Übrigens wird
die berufliche Integration nicht so schnell
gehen, wie viele meinen. Selbst ein syrische Kinderarzt braucht ein halbes Jahr an
Vorbereitung. Wichtig ist, dass alles geordnet abläuft. Wenn wir eine geordnete, sinnvolle Zuwanderung bewerkstelligen, beruhigen wir die Sorgen vieler Menschen.
Der begrenzte Zuzug und eine klare Unterscheidung zwischen brauchbaren und
nicht brauchbaren Flüchtlingen sind also
Ihre Hauptargumente gegen die AfD?
Eine solche Unterscheidung wäre zynisch.
Menschen in Not muss man helfen. Trotzdem ist es moralisch in Ordnung, bei der
notwendigen Zuwanderung in unseren Arbeitsmarkt darauf zu schauen, welche Voraussetzungen jemand mitbringt. Mir geht
es dabei weniger um die AfD. Ich möchte
möglichst vielen Wählern sagen, die zu
wählen, ist nicht nötig. Es geht um die Zukunft des Landes, da sollte man hier keine
Denkzettel für die Bundespolitik verteilen.
„Hier sollten keine Denkzettel
für die Bundespolitik
verteilt werden.“
Wir stellen uns seit Jahren darauf ein. Aber
klar ist auch, dass wir weiter Geld aus dem
Länderfinanzausgleich brauchen. Wir werden auf absehbare Zeit nicht ganz so stark
wie Bayern sein.
Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte Bundesland der Republik, hier der Ort Loitz.
Kann man die AfD ignorieren?
Wenn in Sachsen-Anhalt mehr als 20 Prozent AfD wählen, kann man die nicht alle in
die extreme Ecke schieben. Man muss sich
mit dieser Partei auseinandersetzen. Aber
man darf sie auch nicht großreden. Wir
sind das am dünnsten besiedelte Bundesland, wir haben einen tollen Aufholprozess
geschafft, die Arbeitslosigkeit in fünf Jahren halbiert. Das Lohnniveau steigt. Dafür
steht die SPD. Und wir müssen noch mehr
aufholen. Ein Riesenthema hier ist zum Beispiel, dass es endlich zu einer Angleichung
der Rente Ost und Rente West kommt. Das
gehört auch zu der Aussage von SPD-Parteichef und Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel: Wenn wir etwas für die
Flüchtlinge tun, darf nicht der Eindruck
entstehen, alles andere wird geopfert.
Warum ist die Politikverdrossenheit in
Mecklenburg-Vorpommern so groß? An
der Volksabstimmung zur Gerichtsstrukturreform beteiligten sich nur 23 Prozent.
Zu der Abstimmung über die Gerichtsstrukturreform 2015 sind nur diejenigen
hingegangen, die gegen die Reform waren.
Das lag an der Fragestellung. Wer nicht hingegangen ist, durfte davon ausgehen, dass
die Reform damit bestätigt wird. Das sollte
man nicht als Politikverdrossenheit deuten. Niemand ist begeistert, wenn Gerichte
wegfallen. Aber die Reform war notwendig. Wir wollen mit unserem Geld unsere
Aufgaben für die Menschen erfüllen und
nicht Bürokratie und zu viel Personal bezahlen. Die Zahl der Verfahren geht zurück, damit auch die Zahl der Richter. Deshalb mussten Gerichte schließen.
)"--0;6,6/'5
%&3#.8FS"$5*7&5063&36/%FS(3"/5063&3"-4
+")3&*//07"5*0/4.0%&--&.*5+6#*-„6.41",&5
+&5;5'œ3 '*/"/;*&3&/
&OUEFDLFO4JFNJUVOTFSFO+BISF*OOPWBUJPOTNPEFMMFOCFTUF7FSOFU[VOH JOOPWBUJWF"TTJTUFO[TZTUFNFVOEXFJUFSFXFHXFJTFOEF5FDIOPMPHJFO
&SI¤MUMJDICFJBMMFO/JFEFSMBTTVOHFOEFS#.8"(8FJUFSFBUUSBLUJWF"OHFCPUFFSIBMUFO4JFBVDICFJ*ISFN#.87FSUSBHTI¤OEMFS
&JO"OHFCPUEFS#.8#BOL(NC) )FJEFNBOOTUSBŸF .¼ODIFO4UBOE#FJ"CTDIMVTTFJOFT'JOBO[JFSVOHTWFSUSBHFTNJUEFS#.8#BOL
(NC)CJT;VMBTTVOHCJT'JOBO[JFSVOHTCFJTQJFM'BIS[FVHQSFJT#.8J"DUJWF5PVSFS &63"O[BIMVOH &63-BVG
[FJU.POBUF/FUUPEBSMFIFOTCFUSBH &63%BSMFIFOTHFTBNUCFUSBH &634PMM[JOTTBU[QB HFCVOEFOG¼SEJFHFTBNUF7FSUSBHTMBVG[FJU FGGFLUJWFS+BISFT[JOT ;JFMSBUF &63NPOBUMJDIF3BUF &63;[HM"CIPMVOHEFT'BIS[FVHTJOEFS#.88FMU[VN'JYQSFJTWPO
&63PEFSBOGBMMFOEFSœCFSG¼ISVOHTLPTUFOCFJKFXFJMJHFS#.8/JFEFSMBTTVOH
,SBGUTUPGGWFSCSBVDI#.8J"DUJWF5PVSFSJOMLN JOOFSPSUTBVŸFSPSUTLPNCJOJFSU $0&NJTTJPOJOHLN LPNCJOJFSU &Gꠋ[JFO[LMBTTF#"MT#BTJTG¼SEJF7FSCSBVDITFSNJUUMVOHEJFOUEFS&$&'BIS[ZLMVT
"CCJMEVOH[FJHU4POEFSBVTTUBUUVOHFO
5
FOTO: DPA
Ihre Landesregierung versucht auch, die
Theaterlandschaft durchzurationalisieren. Ist das nicht riskant, wenn der Staat
sich aus der Fläche zurückzieht?
Dass der Staat sich aus der Fläche zurückziehe, halte ich für eine populistische Behauptung. Wir reden über Grundfragen politischer Gestaltung. Ich halte viel von einer Politik, die alle Betroffenen an einen
Tisch holt und mit ihnen ein Problem löst.
Wir kürzen nichts. Wir versuchen, die Theater- und Orchesterlandschaft so aufzustellen, dass sie bezahlbar sind.
Ihnen ist es wichtig, keine Schulden zu machen. Wie passt diese Politik der schwarzen Null zur Flüchtlingspolitik?
Die Reformen begannen ja nicht erst mit
der Flüchtlingskrise. Und ich halte nichts
von Politikern, die sagen: Wenn ihr mich
Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, in dem die NPD im Landtag sitzt, seit 2006. Hat sich der Rechtsradikalismus bei Ihnen etabliert?
Wir sind wegen der NPD in Karlsruhe vor
dem Bundesverfassungsgericht. Ich bin davon überzeugt: Das ist eine verfassungswidrige Partei, die gehört verboten. Und
das führt auch im Landtag zu einem bestimmten Umgang. Ich wehre mich natürlich dagegen, dass Mecklenburg-Vorpommern besonders anfällig sein soll für
rechtsradikale Tendenzen. Aber wahr ist,
dass die NPD dieses Land sehr gezielt ausgesucht hat, um dort Geld und Personal zu
konzentrieren, weil es das am dünnsten besiedelte Bundesland ist. Dem müssen wir
entgegentreten, und ich bin stolz darauf,
dass das hier sehr viele Menschen tun.
Wenn die NPD verschwindet, kommt die
AfD. Ein ähnliches Problem?
Die NPD ist eine verfassungsfeindliche Partei, die ganz klar außerhalb unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung
steht. Deshalb ziehen wir im Parlament
auch unseren Schweriner Weg (geschlossene Ablehnung der NPD durch alle Fraktionen; d. Red.) relativ souverän durch. Bei
der AfD sehe ich vieles kritisch, aber sie ist
anders als die NPD. Wegen der AfD würde
es keinen Schweriner Weg geben.
%JF+BISF
*OOPWBUJPOTNPEFMMF
XXXCNXEF
OFYU
'SFVEFBN'BISFO
6
POLITIK
HBG
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
31 Millionen helfen
ehrenamtlich
INLAND
Ungleichheit wächst
Die Zahl der Bürger, die sich
engagieren, steigt um zehn Prozent
München – Wie geht es Kindern in
Deutschland, die am meisten zu kämpfen haben? Kindern, die benachteiligt
sind, weil das Familieneinkommen
niedrig, die Bildungsmöglichkeiten und
die Gesundheitsvorsorge gering sind?
Ein Bericht des Kinderhilfswerks Unicef
zeigt, dass diese zehn Prozent vom unteren Rand ihren Altersgenossen in der
Mitte der Gesellschaft vor allem dabei
hinterherhinken, was die Zufriedenheit
mit ihrem Leben betrifft. Im Schnitt
sind sie zu 29,5 Prozent unzufriedener.
Deutschland landet damit unter 35
Staaten auf dem hinteren Platz 29. Die
Kluft zwischen den Einkommen ist
dagegen relativ stabil geblieben:
Deutschland liegt hier im oberen Drittel
auf Platz zwölf von 41 verglichenen
reichen Industriestaaten. Über alle
Kriterien hinweg hat Deutschland beim
Messen der ungleichen Lebensbedingungen für Kinder einen Platz im oberen Mittelfeld. Es teilt sich in einer Rangliste von 35 Ländern den 14. Platz mit
Griechenland, Ungarn und England.
Laut der am Donnerstag veröffentlichten Studie ist die Ungleichheit beim
Kindeswohl seit dem Jahr 2000 in den
meisten Industrieländern gewachsen.
In 19 von 41 Industrieländern lebt inzwischen mehr als jedes zehnte Kind in
einem Haushalt, dem weniger als die
Hälfte des Durchschnittseinkommens
zur Verfügung steht. heid
Atomanlage nicht im Visier
Berlin – Der Bundesverfassungsschutz
hat einen Bericht über eine Bedrohung
der Atomanlage Jülich durch die ParisAttentäter als falsch zurückgewiesen.
„Wir haben keine Informationen über
ein derartiges Vorkommnis“, sagte eine
Sprecherin der Behörde am Donnerstag. Verfassungsschutzpräsident HansGeorg Maaßen habe nie mit einem Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums über den angeblichen Fall
gesprochen. Das Redaktionsnetzwerk
Deutschland hatte berichtet, die Attentäter von Paris hätten die Atomanlage
nahe der belgischen Grenze womöglich
ins Visier genommen. In der Wohnung
des Verdächtigen Salah Abdeslam seien
ausgedruckte Internet-Artikel über das
Forschungszentrum gefunden worden
sowie Fotos von Vorstandschef Wolfgang Marquardt. Das Zentrum selbst
hat „keinerlei Hinweise auf eine etwaige Gefährdung“. reuters, dpa
Regierung zu Pseudo-Studien
München – Die Bundesregierung verteidigt medizinische Studien mit zugelassenen Medikamenten, sogenannte Anwendungsbeobachtungen (AWB).
„Durch verschiedene gesetzliche Regelungen“ seien in den vergangenen Jahren „die Voraussetzungen für eine Verbesserung der Qualität“ solcher AWB
geschaffen worden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine
Anfrage der Linken. Dadurch werde
auch ein Missbrauch zu Marketingzwecken verhindert. Kritiker sehen in den
AWB Scheinstudien, mit denen Pharmafirmen teure und nicht selten überflüssige Medikamente in den Markt drücken.
Im März hatten NDR, WDR und SZ mit
der gemeinnützigen Redaktion Correctiv das Ausmaß solcher AWB im deutschen Gesundheitswesen enthüllt. Demnach zahlen Pharmafirmen Ärzten bis
zu 7000 Euro pro Patient, wenn sie ein
bestimmtes Medikament verschreiben.
Die Bundesregierung ficht das nicht an.
„Art und Höhe der Entschädigung“
stünden „in der Regel im Verhältnis
zum dargestellten Aufwand“. sz
EnBW muss sich erklären
Stuttgart – Kraftwerksbetreiber EnBW
muss bis kommenden Montag einen
schriftlichen Bericht zum Fall der vorgetäuschten Sicherheitskontrollen im
Atomkraftwerk Philippsburg 2 vorlegen. Dies teilte ein Sprecher von BadenWürttembergs Umweltminister Franz
Untersteller (Grüne) am Donnerstag
mit. Erst dann dürfe der geplante Erlass
rausgeschickt werden, mit dem der
Betrieb des Kraftwerks bis auf Weiteres
untersagt wird. „Wir glauben nicht,
dass die Ereignisse bis dahin aufgeklärt
sind.“ Der Atommeiler ist derzeit wegen
einer turnusmäßigen Revision ohnehin
nicht am Netz. EnBW hatte bei Untersuchungen festgestellt, dass ein Mitarbeiter eine regelmäßig wiederkehrende
Prüfung an einem Störfallmonitor zwar
dokumentiert, tatsächlich aber nicht
durchgeführt hatte. Der Meiler Neckarwestheim II (Kreis Heilbronn) soll nun
ebenfalls überprüft werden. dpa
Haft nach Silvesternacht
Köln – Erstmals ist ein Täter aus der
Kölner Silvesternacht zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.
Ein 21 Jahre alter Algerier bekam am
Donnerstag vor dem Amtsgericht Köln
eine Freiheitsstrafe von einem Jahr für
einen Diebstahl, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Gericht befand ihn
für schuldig, in der Silvesternacht auf
dem Bahnhofsvorplatz einem Mann das
Portemonnaie gestohlen zu haben. Als
der Mann den Diebstahl bemerkte, hielt
er den Dieb fest, der ihm daraufhin
einen Stoß versetzte. Andere Passanten
griffen ein und es kam zu einem Handgemenge. Bereits im Februar waren die
ersten Täter aus der Silvesternacht
verurteilt worden, jedoch zu Bewährungsstrafen. dpa
Berlin – Wer Arbeit hat, gesund ist und auf
dem Land lebt, engagiert sich nach Feierabend im Schnitt öfter ehrenamtlich als jemand aus der Stadt, der viel freie Zeit hat,
aber keinen Job oder Kummer. Das ergab
der Freiwilligensurvey, der am Donnerstag
im Bundesfamilienministerium präsentiert wurde. Für die umfangreiche Studie,
die alle fünf Jahre erstellt wird, wurden
28 690 Personen am Telefon dazu befragt,
ob sie im Förderverein der Schule helfen,
im Senioren- oder Flüchtlingsheim. „Die
Ergebnisse sind ausgesprochen erfreulich“, sagte Familienstaatssekretär Ralf
Kleindiek. 31 Millionen Menschen setzten
sich in Deutschland für gemeinnützige
Zwecke ein. „Das ist im Vergleich zu den
vergangenen 15 Jahren eine Steigerung
von zehn Prozentpunkten.“
Am liebsten setzen sich
die Deutschen für Sport ein
Wenig Worte: Thomas Petry (v. links) und Katharina Binz (Grüne), Roger Lewentz und Malu Dreyer (SPD) sowie Volker Wissing (FDP) bei der Pressekonferenz. FOTO: DPA
Geheimniskrämerei um eine Ampel
In Rheinland-Pfalz laufen die Koalitionsgespräche zwischen SPD, FDP und Grünen unter größter Diskretion.
Alle hüten sich, über kitzelige Fragen zu reden. Sicher ist nur eines: Das Projekt kann ganz schön teuer werden
von susanne höll
Mainz – Dass in Rheinland-Pfalz am
13. März die bisherige rot-grüne Landesregierung abgewählt wurde, hat man anderswo schon fast vergessen. Ebenso die Tatsache, dass SPD, FDP und Grüne seit zwei Wochen über die erste Ampelkoalition in einem Flächenstaat verhandeln. Das liegt
daran, dass alle Beteiligten in außerordentlicher Diskretion miteinander reden; Rote,
Gelbe und Grüne bilden, wenn man so will,
eine Art politisches Schweigekartell.
Bester Beweis: eine gemeinsame Einladung der drei Parteien zur ersten Unterrichtung über den Stand der Dinge am späten Mittwochnachmittag in Mainz. Die amtierende Ministerpräsidentin Malu Dreyer
mitsamt Landesparteichef Roger Lewentz
für die SPD, der FDP-Vorsitzende Volker
Wissing in Begleitung seines Landesgeschäftsführers Hartmut Höpper sowie die
beiden Grünen-Häuptlinge Katharina
Binz und Thomas Petry.
Große Erwartungen, nun werde man politisch interessante Dinge erfahren. Pustekuchen. Geredet wurde viel, der Informationsgehalt war indes weniger als dürftig.
Man weiß nun: „Es wird intensiv gearbeitet“ (Dreyer), „Nichts ist vereinbart, bevor
nicht alles vereinbart ist“ (Wissing) und die
Tatsache, dass die Gespräche „auf Augenhöhe“ verlaufen (Binz). Besonders erhel-
lend war der Hinweis von SPD-Chef Lewentz, dass Dreier-Konstellationen etwas
anderes seien als ein Zweier-Bündnis. Wer,
bitte schön, hätte das gedacht? Zu den Inhalten der Verhandlungen wollte sich dagegen keiner äußern.
Solch strikte Geheimniskrämerei ist im
Verlauf von Koalitionsverhandlungen eigentlich unüblich. Aus Sicht der Beteiligten gibt es für diese Heimlichtuerei aber eine einleuchtende Erklärung: Man will die
trotz aller erklärten wechselseitigen Wertschätzung durchaus schwierigen Gespräche nicht über Gebühr belasten und
nimmt Rücksicht auf die Basis der Koalitionspartner in spe.
Denn etliche Grüne und auch Liberale
tun sich schwer bei dem Gedanken, künftig gemeinsam zu regieren. Die FDP verlangte im Wahlkampf entschieden ein Ende der rot-grünen Politik. Die Grünen wiederum waren bis zum 13. März nicht darauf vorbereitet, dass sie mit gut fünf Prozent den Absturz in die außerparlamentarische Opposition gerade noch einmal vermeiden würden und künftig mit den verschmähten Liberalen am Regierungstisch
sitzen könnten. Schwierige Zeiten für die
beiden kleinen Parteien.
Und deshalb hüten sich alle, über kitzelige Fragen zu reden. Die Grünen haben sich
allerdings im heiklen Punkt Verkehrspolitik den neuen Konstellationen ergeben. Ih-
ren Widerstand gegen eine neue Brücke
am Mittelrhein, die SPD und FDP gleichermaßen bauen wollen, ist Geschichte. Aber
selbst die FDP möchte darüber vorerst
nicht triumphieren. Aus Sorge, dass sich
die Öko-Basis empört und sich einer Koalition verweigert. Die grüne Basis muss, so
hat es die Führung beschlossen, in einer Urabstimmung dem Koalitionsvertrag zustimmen.
Trotz aller Empfindlichkeiten
in den Parteien sind die
Verhandlungen auf gutem Weg
Und dann gibt es noch ein schwieriges
Thema. Die Energiewende, genauer gesagt, die Windkraft. Wissing und seine
FDP sind, vorsichtig gesagt, WindkraftSkeptiker. Der vehemente Ausbau der Räder allüberall im Land treibt sie zur Weißglut. Im Wahlkampf forderten sie einen
Stopp der aus ihrer Sicht schändlichen
Landschaftsverunstaltung. Alsbald wird
Wissing seinen Leuten erklären müssen,
dass man mit den existierenden und geplanten 2000 Anlagen leben müsse und womöglich noch einige hinzukämen. Auch keine leichte Aufgabe.
Die Leute sollen solange wie möglich ruhig gehalten werden, um die Ampel-Koalition – wann auch immer – perfekt zu ma-
chen. Geht es nach der SPD sollte der Vertrag bis zur konstituierenden Sitzung des
neuen Landtags am 18. Mai vorliegen. Ob
das gelingt, hängt von den Landes-Liberalen ab. Dort herrscht dem Vernehmen nach
die irrige Meinung vor, die schwarz-gelbe
Bundesregierung sei einst daran gescheitert, dass der Koalitionsvertrag 2009 zu geschwind verhandelt worden sei.
Trotz aller parteilichen Empfindlichkeiten und politischen Verrenkungen aber
sind die Verhandlungen in Mainz bislang
auf gutem Weg. Die SPD ist großzügig,
schließlich bleibt sie gegen den Bundestrend an der Macht, mit Dreyer als Ministerpräsidentin. Wissing dürfte ihr Vize sowie Wirtschafts- und Infrastrukturminister werden, vielleicht stellen die Liberalen
auch den Chef des Justizressorts. Die Grünen können vielleicht auch auf zwei Minister hoffen, nicht schlecht für eine Partei,
die am parlamentarischen Abgrund turnt.
Kommt die Ampel in Rheinland-Pfalz
zustande, wird sie teuer werden, so viel
steht fest. Woher genau das Geld kommen
soll für die unterschiedlichen kostspieligen Lieblingsprojekte der drei Parteien, ist
erklärtermaßen intern noch nicht geklärt.
Gut möglich, dass der Bund einspringen
muss. Der von den Ländern vorgeschlagene neue Finanzausgleich mache schließlich vieles möglich, heißt es optimistisch in
Mainz.
Nach der Erhebung, die auf Daten von
2014 beruht, engagierten sich 43,6 Prozent
der Befragten ab 14 Jahren für gute Zwecke
und ohne Bezahlung. Im Westen Deutschlands packten 45 Prozent freiwillig an, im
Osten gut 39 Prozent. Männer halfen früher deutlich öfter freiwillig als Frauen,
jetzt nähern die Werte sich an: 41,5 Prozent
weiblichen Ehrenamtlern standen 45,7 Prozent männliche gegenüber. Junge Leute
zwischen 14 und 29 Jahren setzen sich am
häufigsten fürs Gemeinwesen ein, Menschen über 65 am seltensten.
Am liebsten engagierten die Deutschen
sich für Sport, es folgten Kindergarten und
Schule, dann Kultur und Musik. Das Engagement ist laut Studie in allen Bevölkerungsgruppen gewachsen. Allerdings werden auch die Unterschiede bei der Bildung
der Ehrenamtler größer. 52,3 Prozent waren Menschen mit hoher Bildung, nur 28,3
hatten wenig Bildung. Etwa jeder Dritte
hat noch nie ehrenamtlich geholfen. Bei
Menschen
aus
Einwandererfamilien
wuchs die Einsatzbereitschaft auf 43,2 Prozent. Bei Menschen der ersten Einwanderergeneration ohne deutschen Pass, also
solchen mit eigener Migrationserfahrung
und oft geringeren Sprachkenntnissen,
gab es unter den Befragten nur 21,6 Prozent Freiwillige. Besonders niedrig war das
Engagement auch bei Arbeitslosen, Personen mit wenig Geld oder einer Krankheit.
Je höher die Zufriedenheit und das Einkommen, desto höher auch der Einsatz für
den guten Zweck, lautet eine Faustregel.
Umgekehrt fühlen Menschen mit viel
freier Zeit, aber persönlichen Problemen
sich seltener berufen, anderen zu helfen.
„Der Übergang in die Erwerbslosigkeit ist
ein Stigma. Es trägt zur Lähmung der Person bei“, sagte Clemens Tesch-Römer, der
Leiter des Deutschen Zentrums für Altersforschung, das den Freiwilligensurvey erstellte. Immer weniger Engagement sei bei
der Übernahme von Leitungsfunktionen
im Ehrenamt zu verzeichnen. Hier müssten die Bedingungen attraktiver gestaltet
werden. Ein „besonderes Anliegen“, so Familienstaatssekretär Kleindiek, sei es
auch, Jugendliche aus Familien zu aktivieren, deren Eltern sich nicht für Ehrenämter interessieren. Engagement werde oft in
der Familie vorgelebt – oder eben nicht.
„Diese Kontinuität wollen wir durchbrechen.“
constanze von bullion
Parteichef mit Hindernissen
Berliner Kopftuch-Regel
Nach großen Querelen will Berlins Regierender Bürgermeister an die SPD-Spitze
Eine muslimische Grundschullehrerin unterliegt vor Gericht
Berlin – Es soll ein Zeichen der Stärke sein
und ihm Stärke verleihen in Zeiten zunehmender Bedrängnis. Berlins Regierender
Bürgermeister Michael Müller will wenige
Monate vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus die Führung der Berliner SPD übernehmen. „Wir brauchen eine Struktur, die
die Kräfte bündelt und fokussiert in der
Wahlkampfzeit, aber vor allem für die Zeit
danach“, sagte Müller. Der amtierende Landesvorsitzende Jan Stöß erklärte daraufhin, dass er beim Parteitag Ende April
nicht wieder antreten will. Er habe Müller
angeboten, „ihn weiter zu unterstützen“.
In Umfragen ist die SPD deutlich zurückgefallen, der von Müller geführte rot-schwarze Senat hätte derzeit keine Mehrheit.
Kontrahent Stöß will den
Landesverband „keinesfalls in
eine Zerreißprobe führen“
Müller wird in seinem Streben an die
Spitze von vielen Parteifreunden unterstützt, auch vom SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, der wie Stöß
lange zu Müllers Konkurrenten zählte.
Stöß wäre gerne Parteichef geblieben und
zog sich erst nach einem Tag Bedenkzeit zurück. Noch am Mittwoch hatte er angesichts der von Müller angekündigten Kandidatur von einer „nicht einfachen Situation“ für die Partei gesprochen. Am Donnerstagvormittag trafen sich Müller und Stöß
dann zu einem Gespräch. Anschließend
gab Stöß seinen Verzicht schriftlich bekannt: Er sei zwar von vielen „ermutigt
und unterstützt worden, diesen Weg weiterzugehen, auch in den letzten Tagen und
Stunden“, wolle aber den Landesverband
„keinesfalls in eine Zerreißprobe führen“.
Unklar blieb zunächst, ob und wie er in der
Spitze weiter eingebunden werden soll. Es
hieß, dass Stöß Partei-Vize werden wollte,
Müller aber andere Kandidaten unterstützen würde.
Der Regierungschef machte am Donnerstag deutlich, dass er sich von der Parteiführung unter Stöß nicht ausreichend
unterstützt fühlte. „Ich glaube, dass es eine Struktur geben muss im Landesverband, die sich ganz selbstverständlich in
bestimmten Situationen auch von sich aus
engagiert“, sagte er. „Da habe ich mir mitunter in der Vergangenheit mehr gewünscht.“ Er monierte, es sei nicht einfach
gewesen, „die Wünsche des Regierenden
Bürgermeisters mit zu berücksichtigen“.
Der dem linken Flügel zugerechnete
Stöß und Müller sind seit Langem Kontrahenten in der Berliner SPD. Beide konkurrierten 2014 um die Nachfolge von Klaus
Wowereit, als dieser nach vielen Jahren seinen Amtsverzicht ankündigte. Müller gewann die Mitgliederbefragung deutlich.
Zwei Jahre zuvor hatte Stöß ihm das Amt
des Parteivorsitzenden in einer Kampfabstimmung abgenommen. Diese Niederlage gegen Stöß nahm Müller damals als
schwere Demütigung auf.
Als er Ende 2014 Regierungschef wurde, betonten beide, dass sie zusammenar-
beiten wollten. Noch vor wenigen Wochen
stellte sich Stöß mit einer wortgewaltigen
Erklärung hinter Müller, als der Regierende Bürgermeister Vorwürfe der Vetternwirtschaft in der Senatskanzlei abwehren
musste, die bisher nicht erhärtet wurden.
Fünf Monate vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus liegt die Berliner SPD in Umfragen nur noch knapp vorn. Der Regierungschef selbst sackte auf den tiefsten Stand in
seiner Amtszeit ab. Laut einer Umfrage
von infratest dimap im Auftrag des rbb
und der Berliner Morgenpost kommt die
SPD derzeit nur auf 23 Prozent und rutschte gegenüber früheren Umfragen ab. Die
CDU käme auf 21 Prozent. So hätten SPD
und CDU zusammen nur 44 Prozent der
Stimmen, die Oppositionsparteien 51 Prozent. In dieser Umfrage legte die AfD in Berlin auf 13 Prozent zu. Die Grünen liegen bei
17, die Linke bei 16 Prozent. Die FDP würde
mit fünf Prozent ins Abgeordnetenhaus
einziehen. jens schneider Seite 4
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (links), im Gespräch mit seiFOTO: PETER ENDIG/DPA
nen Parteikollegen Raed Saleh (rechts) und Jan Stöß.
Karlsruhe – Vor gut einem Jahr hat das
Bundesverfassungsgericht das pauschale
Kopftuchverbot für Lehrerinnen gekippt.
Die Freiheit, das religiös konnotierte Kleidungsstück zu tragen, darf zwar eingeschränkt werden – aber nur bei einer „hinreichend konkreten Gefährdung oder Störung des Schulfriedens oder der staatlichen Neutralität“. Soll heißen: Die Erlaubnis ist die Regel, das Verbot die Ausnahme.
Einige Länder tun sich aber schwer mit
der Umsetzung, allen voran Berlin. Dort
steht bis heute in Paragraf 2 Neutralitätsgesetz, Lehrkräfte dürften im Dienst „keine
auffallenden religiös oder weltanschaulich
geprägten Kleidungsstücke tragen“. Also
auch keine Kopftücher – ganz unabhängig
vom Zustand des Schulfriedens, eine Ausnahme gilt nur für Berufsschulen. Nun hat
das Arbeitsgericht Berlin entschieden: Das
Verbot ist rechtens. Die Entschädigungsklage einer muslimischen Grundschullehrerin, der wegen ihres Kopftuchs eine Stelle versagt worden war, wurde abgelehnt.
In seiner Pressemitteilung vermeidet es
das Gericht, den unübersehbaren Widerspruch zum Karlsruher Urteil zu thematisieren. Stattdessen verweist es auf die Ausweichmöglichkeit; die Schulverwaltung
hatte der Frau einen Job in einer „Willkommensklasse“ für Flüchtlingskinder an der
Berufsschule angeboten. Zudem behandle
das Berliner Gesetz alle Religionen gleich
und enthalte keine Privilegierung etwa
von Christen – wie vom Bundesverfassungsgericht angemahnt. Zwar hatte Karlsruhe damals auch eine Diskriminierung
von Religionen untersagt, jedoch ging die
zentrale Aussage des Beschlusses weit darüber hinaus: Es gehört zur Glaubensfreiheit von Lehrerinnen, im Unterricht Kopftuch zu tragen; nichts anderes gilt für Kippa, Nonnenhabit oder das Kreuz.
Die Karlsruher Entscheidung richtete
sich damals konkret auf das – inzwischen
geänderte – nordrhein-westfälische Schulgesetz. Betroffen waren aber insgesamt
acht Bundesländer. Bis auf Berlin haben inzwischen alle – manche nur zaghaft – versucht, die höchstrichterlichen Vorgaben
Frauen mit Kopftüchern folgen dem ProFOTO: DPA
zess vor dem Arbeitsgericht.
umzusetzen. Niedersachsen erlaubte muslimischen Lehrerinnen im Herbst 2015 per
Erlass das Kopftuchtragen, in Hessen, wo
man auf Einzelfallprüfungen setzt, unterrichten derzeit drei Frauen mit Kopftuch,
auch Bremen und das Saarland revidierten
ihre Verbote im Verwaltungsweg. Die grünrote Regierung in Baden-Württemberg hatte 2015 einen Gesetzentwurf zunächst vorund dann weggelegt – offenkundig tat
man sich schwer mit einem Verzicht auf
die Hervorhebung christlicher Bildungswerte. Zur Not lässt sich das Gesetz aber
kopftuchfreundlich auslegen, was in der
Praxis auch so gehandhabt wird.
In Bayern enthält das Gesetz eine klare
Anti-Kopftuch-Formulierung. Religiös motivierte Kleidungsstücke seien verboten,
wenn sie „als Ausdruck einer Haltung verstanden werden können“, die mit den
Grundwerten und Bildungszielen der Verfassung „einschließlich den christlichabendländischen Bildungs- und Kulturwerten nicht vereinbar ist“, heißt es. An eine Reform denkt die Regierung nicht, allerdings sucht man in der Praxis den Ausgleich. Kopftuchverbote seien bisher nicht
bekannt geworden, teilt das Bildungsministerium mit.
wolfgang janisch
PANAMA PAPERS
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
HBG
interview: julian hans
Schweiz oder Großbritannien liefern dafür
Anreize, indem sie einen sicheren Hafen
bieten. Obwohl alle diese Länder formell
Regeln zur Bekämpfung der internationalen Korruption verabschiedet haben. Aber
in der Praxis passiert nichts. Seit vielen Jahren wende ich mich an das FBI, die Staatsanwaltschaften in Deutschland und in der
Schweiz, an das Serious Fraud Office in
Großbritannien und so weiter – kein einziges Verfahren wurde eingeleitet! Europäische Medien berichten viel über Korruption in Russland und die Mafia. Wenn ich Diplomaten oder Abgeordnete aus Europa
treffe, fragen sie: Was kann Europa tun?
Dann sage ich: Eröffnet wenigstens einen
Prozess. Nicht um Russlands willen, sondern aufgrund eurer eigenen Gesetze gegen Geldwäsche. Wenigstens einen einzigen! Aber es passiert nichts.
A
lexej Nawalny ist einer der bekanntesten Oppositionellen Russlands.
Der 39-jährige Rechtsanwalt betreibt einen Blog über Korruption und er
hat den „Fonds zur Korruptionsbekämpfung gegründet, eine Nichtregierungsorganisation, die sich über Spenden finanziert.
Im Februar 2016 versuchte er, Präsident
Wladimir Putin wegen Korruption vor Gericht zu bringen – doch das Gericht nahm
die Klage nicht an.
Was glauben Sie, woran das liegt?
Gesetze gibt es genug, es fehlt der politische Wille. Ich glaube, sie wollen keinen
Konflikt mit Putin. Armeen von Steueranwälten, Notaren und Investment-Bankern
leben von diesem Geschäft. Trotzdem dürfte die Gesellschaft in Europa nicht glücklich sein über diesen Import von Korruption aus Russland.
Wie denken die Menschen in Russland
über Korruption?
Viele sagen: Ja, die Mächtigen bereichern
sich, aber wenigstens kennen wir die;
wenn andere an die Macht kämen, würden
die noch viel mehr klauen. Eine andere Variante lautet: Die bereichern sich, aber we-
ER
PA P S
PA N A
M
SZ: Herr Nawalny, für Sie arbeiten mehr
als 30 Männer und Frauen, um illegale Machenschaften aufzudecken. War für Sie an
den Panama Papers irgendetwas neu?
Alexej Nawalny: Wir wussten ungefähr,
wie die Putin’sche Korruption funktioniert: Er hat Freunde, diese Freunde gewinnen staatliche Ausschreibungen und verdienen damit Milliarden. Diese Milliarden
sind wie ein gemeinsamer Topf, aus dem
er sich bedienen kann. Jetzt stellt sich heraus, dass es außerdem noch eigene Kassen
Putins gibt. Und wir sehen, wie sie gefüllt
werden. Dass das, was dem Cellisten Sergej Roldugin gehört, eine Kasse von Putin
ist, daran habe ich keinen Zweifel.
A
7
Der Blogger Alexej
Nawalny wurde 2013
wegen Unterschlagung in
einem spektakulären
Prozess zu fünf Jahren
Lagerhaft verurteilt. Drei
Monate später setzte das
Gericht die Strafe zur
Bewährung aus.
Die Geheimnisse
des schmutzigen Geldes
FOTO:AP
Aber der Name Putin taucht nirgendwo in
den Dokumenten auf.
Die Indizien sind eindeutig: Erstens: Roldugin ist ein enger Freund Putins. Zweitens:
Es gibt keine Erklärung dafür, weshalb er
auch nur annähernd über solche Summen
verfügen könnte. Er wäre der reichste Musiker auf dem Planeten. Drittens: Die Art
und Weise, wie diese Kasse gefüllt wurde,
indem Staatsunternehmen Straftaten begangen haben, durch Insiderhandel, nicht
zurückgezahlte Kredite – warum sollten
die so etwas tun?
Putins Sprecher erklärte, die Veröffentlichungen seien eine Attacke auf den Präsidenten, bei der westliche Geheimdienste
die Feder geführt hätten.
Die nervöse Reaktion des Kreml ist ein weiteres Indiz. Alles zusammen weist darauf
hin, dass die Veröffentlichungen unmittelbar die Korruption von Putin offengelegt
haben. Wenn ein Mörder festgenommen
wird, hat normalerweise auch niemand gesehen, wie er sein Opfer mit der Axt trifft.
Aber es gibt die Axt, die Leiche, die Fingerabdrücke, den Geldbeutel des Opfers in
der Tasche des Täters. Das reicht noch
nicht, um einen Menschen auf den elektrischen Stuhl zu setzen; aber es reicht, um
ihn auf die Anklagebank zu setzen.
Warum ist früher niemand auf Roldugin
gekommen?
In der Putin-Biografie „Aus erster Hand“,
die zu seinem ersten Präsidentschaftswahlkampf erschien, wird er oft erwähnt. Dass
trotzdem niemand früher daran gedacht
hat, dass er Putins Geld verwalten könnte,
zeigt, dass Putin die richtige Wahl getroffen hat: einen bescheidenen Mann, der keinen Ferrari fährt, Cello spielt. Auf den fällt
so schnell kein Verdacht. Aber in dem Moment, in dem seine Briefkastenfirmen und
deren Geschäfte offengelegt wurden, gibt
es ein Problem, denn solche Summen lassen sich einfach nicht erklären.
Was halten Sie von der Erklärung, Unternehmen hätten Roldugin Anteile überschrieben, damit er nicht mehr um Spenden betteln muss und wertvolle Instrumente kaufen kann?
Der russische Präsident Wladimir Putin
hat eingeräumt, dass die Informationen in
den Panama Papers der Wahrheit entsprechen. In der Sendung „Der direkte Draht“,
bei der einmal im Jahr Bürger im Fernsehen anrufen und live Fragen an den Präsidenten stellen können, sagte Putin: „Sie
veröffentlichen keine falschen Informationen über Offshore-Firmen. Die Information ist wahrheitsgetreu“. Allerdings habe er
den Eindruck, dass nicht Journalisten die
Artikel geschrieben hätten, sondern Juristen, das schließe er „aus dem Stil und aus
den Fakten“.
Putin unterstellte der Süddeutschen Zeitung, im Auftrag der USA zu arbeiten. Wörtlich sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax: „Von wem kommen
diese Provokationen? Wir wissen, dass Mitarbeiter amerikanischer Institutionen dabei sind. Zum ersten Mal ist dieser Artikel
in der Süddeutschen Zeitung erschienen,
die zu einer Medienholding gehört, die wiederum im Besitz des amerikanisches Unternehmens Goldman Sachs ist. Überall
schauen die Ohren heraus, aber sie werden
nicht einmal rot.“
Diese Behauptung ist falsch. Die Süddeutsche Zeitung gehört weder direkt noch
indirekt zu Goldman Sachs. Die Süddeutsche Zeitung ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Süddeutschen Verlags.
Dieser wiederum gehört zu 81,25 Prozent
der Südwestdeutschen Medienholding
(SWMH) und zu 18,75 Prozent einer Münchner Verlegerfamilie. Auch die Südwestdeutsche Medienholding gehört nicht zu
der amerikanischen Investmentbank.
nigstens tun sie etwas, Sotschi, die FußballWM. Oder: Die haben sich schon bereichert; wenn neue drankommen, geht es
von vorn los! Und wenn du Präsident würdest, Nawalny, würdest du genauso klauen!
„Die Indizien sind eindeutig“
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny über die Panama Papers und die Spur zu Wladimir Putin,
über Korruption und die aus seiner Sicht unerklärlichen Geldtransfers von Unternehmen in Russland
Was sollen das für Spenden sein? Zwei Milliarden Dollar, das ist mehr als der Jahresgewinn der größten Unternehmen in Russland! Laut der offiziellen Statistik des Zolls
führte Russland im vergangenen Jahr Musikinstrumente für etwa 50 Millionen Dollar ein. Wenn man das hochrechnet, könnte Roldugin mit den zwei Milliarden 40 Jahre lang den Import aller Musikinstrumente nach Russland finanzieren. Das ist doch
lächerlich.
„Du bist Präsident –
und niemand kann dir
etwas ausschlagen.“
Glauben Sie denn, man könnte eines Tages Konten, Immobilien oder auch Aktien
finden, die auf Wladimir Putin registriert
sind?
Natürlich nicht. Grand corruption – also
Korruption auf oberster Regierungsebene – ist anders aufgebaut. Wenn
autoritäre Herrscher beteiligt sind, dann
meistens über Familienangehörige, über
Putin,
Panama
und die SZ
Russlands Präsident
behauptet, US-Interessen
stünden hinter den
Veröffentlichungen –
die Süddeutsche Zeitung
gehöre Goldman Sachs.
Das ist falsch.
Freunde, den Hockey-Trainer, den JudoTrainer.
Was, wenn seine Freunde Putin eines
Tages im Stich lassen?
Darauf gibt es eine einfache Antwort: Entweder du bist Präsident und niemand
kann dir etwas ausschlagen. Oder du bist
nicht Präsident, dann ist alles vorbei. Deshalb kommt ein anderer Weg für ihn nicht
infrage, selbst wenn er Krieg führen muss,
um seine Macht zu verteidigen. Notfalls
wird die gerade gegründete Nationalgarde
mit 400 000 Mann, die ihm unterstellt ist,
alles mit Panzern plattmachen.
Verstößt das, was jetzt bekannt wurde,
denn gegen geltendes Recht?
Abgesehen davon, dass eine Reihe von Politikern in den Papieren auftaucht, die ihre
Anteile an Firmen offenbar nicht wie in
Russland vorgeschrieben deklariert haben, gibt es Hinweise auf eine ganze Reihe
von Straftatbeständen: Der Verdacht auf
Insiderhandel bei der Sberbank und der
VTB; beide sind an europäischen Börsen gelistet, hätten also sowohl gegen russische
als auch gegen europäische Gesetze verstoßen. Zweitens: Steuerhinterziehung durch
Roldugin. Drittens: Betrug bei der Russian
Commercial Bank, einer Tochter der VTB
auf Zypern, die der Firma Sandalwood eine
Kreditlinie von 650 Millionen Dollar eingeräumt haben soll, ohne Sicherheiten zu verlangen. Betrug bei Sewerstal, das einer Roldugin-Firma einen Kredit über sechs Millionen Dollar gab, nur um ihn sofort platzen
„Die SWMH besitzt keine gesellschaftsrechtlichen Verbindungen zu Goldman
Sachs“, sagte Stefan Hilscher, Geschäftsführer der Süddeutschen Zeitung.
Tatsächlich stehen hinter der Südwestdeutschen Medienholding eine Vielzahl
deutscher Tageszeitungsverlage. Die
SWMH erwarb die Mehrheit an der SZ im
Jahr 2008 von vier Münchner Verlegerfamilien. Damals hatte auch der Stuttgarter
Verleger Dieter von Holtzbrinck für die Anteile geboten und dazu die Investmentbank Goldman Sachs an Bord geholt. Allerdings entschieden sich die vier Verlegerfamilien damals bewusst gegen Holtzbrinck
und Goldman Sachs.
Ob Putin diese Information nun bewusst falsch eingesetzt hat oder seine Leute ihn falsch informiert haben, blieb am
Dienstag offen. Allerdings hatte der Kreml
schon vor zwei Wochen angesichts der Panama Papers mitgeteilt, man befinde sich
in einem „Informationskrieg“.
Putin sagte, er erwarte keine Reue von
den Journalisten, die die Daten der Kanzlei
Mossack Fonseca auswerten: „Sie werden
sowieso damit weitermachen. Je näher die
Wahlen rücken, desto mehr solcher Geschichten wird es geben“. Russland wählt
im September ein neues Parlament.
Der Präsident stellte sich auch vor seinen Freund, den Cellisten Sergej Pawlowitsch Roldugin , der auch Taufpate der ältesten Tochter des russischen Präsidenten
ist. Die Süddeutsche Zeitung hatte berichtet, dieser stehe im Mittelpunkt eines Netzwerkes aus Briefkastenfirmen, über das innerhalb weniger Jahre mehr als zwei Milli-
zu lassen. Betrug bei der Investmentgesellschaft Trojka Dialog, einer Tochter der
Sberbank, und viele mehr.
Wo sehen Sie da Korruption?
Weder die Sberbank noch die VTB noch Sewerstal können diese Geschäfte erklären.
Warum schließt ein Konzern einen Vertrag
über einen Aktienverkauf an eine Firma
aus dem Roldugin-Netzwerk, löst ihn umgehend auf und zahlt 750 000 Dollar Entschädigung? Das ist Korruption in Reinform. Deshalb hoffen wir darauf, dass wenigstens dort, wo europäisches Recht verletzt wurde, Ermittlungen eingeleitet werden.
Sie haben in den vergangenen Jahren über
fast alle hohen Beamten in Russland Material veröffentlicht, das nahelegt, dass sie
korrupt sind. Was hat es gebracht?
Das ist die Tragik unserer Arbeit: Es festigt
die Position dieser Beamten! Denn wenn öffentlich wird, dass sie korrupt sind, erhöht
das ihre Loyalität. Dann ist Putin die letzte
Quelle ihrer Legitimität. Sie wissen, dass
die Gesellschaft sie am liebsten im Gefängnis sähe. Und dass sie nur deshalb nicht im
Gefängnis sind, sondern reiche Minister,
weil es Putin gibt.
Der Russland-Experte Mark Galeotti von
der New York University sagt, das Besondere an Russland sei, dass man hier für
Geld keine Macht kaufen kann. Aber wer
Macht hat, braucht sich über Geld keine
Gedanken mehr zu machen.
arden Dollar geflossen sein sollen. Für einen Teil der Geschäfte gab es ausweislich
der Dokumente aus den Panama Papers
keinen vernünftigen Grund. Eine wichtige
Rolle spielte dabei offenbar auch die Bank
Rossija aus Sankt Petersburg, die von den
USA nach dem Einmarsch der Russen auf
der Krim mit Sanktionen belegt wurde. Sie
gilt US-Behörden als „Putins Bank“.
Sein Freund Roldugin
habe lediglich „einzigartige
Instrumente gekauft“
Putin wiederholte noch einmal, dass
sein Freund Roldugin, sein ganzes Geld für
den Erwerb einzigartiger Instrumente ausgegeben habe – dies hatte Roldugin am
Sonntag auch schon im russischen Fernsehen behauptet. Für die Instrumente, sagte
Putin am Dienstag, habe Roldugin sogar
Schulden aufgenommen. „Bei uns in Russland kann man sich vielleicht vorstellen,
dass Bestechung in Form von Hundewelpen erfolgt, aber mit Geigen und Cellos –
von so etwas habe ich noch nie gehört“, sag-
Das steckt schon in einem Puschkin-Vers:
„Ich kaufe alles, sagt das Gold. Ich nehme
dir alles, sagt die Klinge“. Das heißt, du
kannst alles kaufen, aber wenn einer
kommt, der Macht hat, kann er dir alles
wegnehmen. Muss Putin fürchten, dass
ihn seine Freunde betrügen? Muss er
nicht, denn er hat Macht. Auf den Konten
des Energiekonzerns Surgutneftegas liegen soweit bekannt 30 Milliarden Dollar.
„Auf dieser Stufe eines
autoritären Staates
gehört Putin schlicht alles.“
Die Leute haben sich damit abgefunden?
Eigentlich haben sie die Korruption satt.
Putin habe 86 Prozent Unterstützung, sagen Umfragen. Aber unsere Kampagne
zum Artikel 20 der UN-Konvention unterstützen 90 Prozent! 90 Prozent sind dafür,
dass Beamte, die nicht erklären können,
woher ihr Reichtum kommt, zur Rechenschaft gezogen werden. Doch der Kreml
will, dass Korruption alternativlos erscheint. Vor diesem Hintergrund ist es für
Putin sehr wichtig, dass die Ukraine scheitert. In der Ukraine gab es eine Revolution
gegen die korrupte Elite, und leider sehen
wir nach zwei Jahren keine Erfolge im
Kampf gegen die Korruption. Wenn wir
jetzt Aktionen gegen Korruption machen,
fragt man uns: Wollt ihr, dass es bei uns so
ausgeht wie in der Ukraine? Mit Blut und
Krieg? Die Ukraine soll scheitern, damit es
kein positives Beispiel für den Kampf gegen die Korruption gibt. Für die russische
Opposition ist es deshalb sehr wichtig,
dass die Ukraine erfolgreich wird.
Also bringen Reiche ihr Geld im Ausland
in Sicherheit. Welche Rolle spielt der Westen dabei?
Der Westen macht mit. Länder wie die
Dass Sie und Ihre Stiftung überhaupt
noch existieren, sehen manche als Beleg
dafür, dass Russland gar kein so repressiver Staat ist, oder dass doch jemand Mächtiges seine Hand über Sie hält.
Erstens: Ich wurde drei Mal verurteilt. Obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mir recht gegeben hat, darf
ich weiter nicht bei Wahlen kandidieren.
Ein neues Gesetz verbietet mir sogar die
Teilnahme an Debatten. Mein Bruder Oleg
sitzt im Gefängnis für eine komplett erfundene Geschichte. Gegen mehrere Mitarbeiter der Stiftung laufen Strafverfahren, unser Büro wurde durchsucht. Putin ist nicht
Stalin, noch werden wir nicht physisch vernichtet. Aber wer hätte sich vor zwei Jahren vorstellen können, dass sie Boris Nemzow ermorden?
te Putin. Damit spielte er auf eine Geschichte des russischsprachigen Schriftstellers
Nikolai Gogol an, in der ein Bürgermeister
mit Hundewelpen bestochen wird.
Roldugin habe einzigartige Instrumente erworben, die kaum gehandelt würden,
berichtete Putin. „Das, was Sergej Pawlowitsch gekauft hat – zwei Geigen und zwei
Violoncelli, soviel ich weiß – das sind Einzelstücke. Das letzte, das er erworben hat,
kostet um die zwölf Millionen Dollar“. Heute besitze Roldugin nichts mehr, sagte Putin. „Für den Erwerb dieser Instrumente
hat er mehr Geld ausgegeben als er hatte.
Jetzt hat er sogar Schulden bei den Stiftungen, über die er sie erworben hat.“
In den Panama Papers tauchen neben
Roldugin noch viele weitere russische Fälle auf: Politiker, Wirtschaftsbosse und hohe Beamter. Die oppositionelle Zeitung Novaja Gaseta, von der Reporter ebenfalls
Mitglied des Recherche-Netzwerks ICIJ
sind, veröffentlichte ausführliche Dossiers
über vier Minister und hohe Beamte, vier
Abgeordnete sowie zwei Gouverneure, die
selbst oder deren Familienangehörige in
den Panama Papieren auftauchen.
Demnach war etwa Tatjana Nawka zeitweise Eigentümerin der Firma Carina Global Assets Limited auf den Britischen Jungferninseln. In den Unterlagen findet sich eine Kopie ihres Reisepasses. Außerdem
geht daraus hervor, dass die Briefkastenfirma Vermögen von mehr als einer Million
Dollar verwalten sollte. Nawka, eine Eiskunstläuferin, feierte im Sommer 2015 ihre Hochzeit mit Putins Sprecher Dmitrij
Peskow.
Das russische Gesetz verlangt, dass
Beamte dieses Ranges auch Firmenbeteiligungen ihrer Angehörigen deklarieren.
Zum Zeitpunkt, als die Firma registriert
wurde, war offiziell nicht bekannt, dass Putins Sprecher Pekow und Nawka liiert sind.
Allerdings bekamen sie im August 2014 eine gemeinsame Tochter. Für einen Skandal sorgte, dass Peskow auf seiner Hochzeitsfeier im August 2015 eine Uhr im Wert
von 700 000 Dollar trug, die er mit seinem
offiziellen Gehalt schwerlich erwerben
konnte. Zur Erklärung sagte er damals,
Nawka habe ihm diese Uhr geschenkt.
Nach der Veröffentlichung der Panama Papers stritt Peskow ab, dass seine Frau eine
Offshore-Firma besitze.
Auch auf Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew fällt kein gutes Licht. Sein Sohn
Dmitrij war Direktor der Firma Ronnieville
Limited, ebenfalls registriert auf den British Virgin Islands. Die Firma existierte
von 2004 bis 2009. Zu dieser Zeit war Alexej Uljukajew Vize-Chef der russischen
Zentralbank. Dass sein Sohn zu dieser Zeit
offenbar Anteile an einer Offshore-Firma
hielt, verletzt zwar nicht formell das Gesetz. Allerdings war dieser bei der Gründung ganze 21 Jahre jung.
Außerdem tauchen in den Panama Papers auf: ein Neffe von Nikolai Patruschew,
dem ehemaligen Chef des Geheimdienstes
FSB und heutigen Vorsitzenden des mächtigen Sicherheitsrates und Vize-Innenminister Alexander Machonow, der über die
Firma Northwest Management Inc ein ganzes Netzwerk von Briefkastenfirmen kontrollierte.
julian hans
Die kann er ihnen jeden Moment wegnehmen. Deshalb ist es auch völlig sinnlos, darüber zu rätseln, wie groß wohl Putins Vermögen ist. Auf dieser Stufe eines autoritären Staates gehört ihm schlicht alles.
8
POLITIK
HBG
Sittenpolizei
verliert an Einfluss
Umstrittene saudische Behörde
darf Bürger nicht mehr festhalten
Kairo – Die Regierung in Saudi-Arabien
hat die Befugnisse der umstrittenen Sittenpolizei deutlich beschnitten. Sie darf niemanden mehr festhalten, verfolgen, befragen oder Ausweise kontrollieren, sondern
muss bei Verdacht auf Gesetzesverstöße
die reguläre Polizei oder die Drogenfahndung hinzuziehen. Die Behörde kontrolliert in Parks, Shopping-Malls und anderen
öffentlichen Orten die Einhaltung religiös
begründeter Verhaltensnormen in dem ultrakonservativen Königreich: etwa die
Schließung von Geschäften während der
Gebetszeiten, die strikte Trennung von
Frauen und Männern, die nicht verheiratet
oder direkt miteinander verwandt sind, die
Verbote von Musik und Alkohol sowie die
strengen Bekleidungsvorschriften und das
faktische Fahrverbot für Frauen. Zugleich
ist die Sittenpolizei auch beteiligt an der
Überwachung des Internets; sie hat in der
Vergangenheit Strafverfahren gegen liberale Blogger und Künstler mit angestoßen.
Sie unterhielt eine Abteilung zur Bekämpfung des Alkohol- und Drogenschmuggels.
Bereits seit einer vorangegangenen Reform der „Kommission für die Verbreitung
der Tugendhaftigkeit und Verhinderung
von Lastern“ patrouillieren deren Angehörigen meist zusammen mit regulären Polizisten. Der Chef der Sittenpolizei ist künftig
nicht mehr dem Innenminister unterstellt,
sondern er wird durch königliches Dekret
im Rang eines Kabinettsmitglieds ernannt.
Seine etwa 5000 Mitarbeiter sollen künftig
durch freundlichen und gütigen Rat auf die
Einhaltung der Verhaltensregeln hinwirken; sie müssen unbescholten sein und entsprechende Bildung und charakterliche
Eignung nachweisen.
Die Sittenpolizei ist gerade bei jungen
und liberalen Saudis wegen ihrer rabiaten
Methoden verhasst. Zuletzt führte im Februar ein Video zu einem Aufschrei in den
intensiv genutzten sozialen Netzwerken.
Es zeigt, wie Sittenpolizisten eine junge
Frau vor einer Mall in Riad zu Boden reißen
und dabei ein Bein entblößen. Die Männer
wurden inhaftiert und verhört. Auch wurde
der Sittenpolizei vorgeworfen, für tödliche
Verfolgungsjagden verantwortlich zu sein,
und ihre Macht zu missbrauchen, um willkürlich Menschen zu drangsalieren. Die
Beamten müssen künftig deswegen auch
sichtbar Ausweise mit ihrem Namen, Rang,
Einheit und ihren Arbeitszeiten tragen. Unklar ist bislang, ob die neuen Regeln tatsächlich dauerhafte Änderungen nach sich
ziehen werden.
paul-anton krüger
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Rebell an Camerons Seite
Flüchtlinge sterben an
syrisch-türkischer Grenze
Labour-Chef Jeremy Corbyn ist Oppositionsführer und damit wichtigster Kritiker des Premiers. Doch kurz vor dem
Referendum wirbt er nun für einen Verbleib Großbritanniens in der EU – und stützt so den Regierungschef
von christian zaschke
London – Wochenlang hat er zum Thema
geschwiegen, erst am Donnerstag äußerte
sich Jeremy Corbyn erstmals ausführlich
zum Referendum über die britische Mitgliedschaft in der EU. Der Labour-Chef
sprach vor Studenten und Gewerkschaftern in London und sagte, er werde sich für
einen Verbleib Großbritanniens in der EU
einsetzen. Für die EU-Freunde in der Partei war das eine große Erleichterung, da
Corbyn als EU-kritisch gilt. Beim Referendum im Jahr 1975 hatte er für einen Austritt aus der Gemeinschaft gestimmt.
Corbyns Entscheidung bedeutet, dass
er sich nun für die gleiche Sache einsetzt
wie Premierminister David Cameron, was
äußerst selten der Fall ist. Der Regierungschef begrüßte Corbyns Einlassung und sagte: „Wir sind in vielen Dingen unterschiedlicher Ansicht, aber Tatsache ist, dass wir
nun alle zusammenkommen, um für die
Idee zu werben, dass Großbritannien Mitglied einer reformierten EU bleibt.“
„Nichts was ich tue,
ist jemals halbherzig“, sagt
Corbyn mit einem Lächeln
Die Labour-Wähler gelten als entscheidend bei der Abstimmung am 23. Juni.
Während die Konservativen in der Frage gespalten sind, ist das Gros der Anhänger
von Labour EU-freundlich. Jüngste Erhebungen sehen beide Lager gleichauf. Nach
Ansicht der Umfrage-Institute wird die
Wahlbeteiligung ein wichtiger Faktor sein:
Je niedriger sie ausfalle, desto wahrscheinlicher sei ein Austritt des Vereinigten Königreichs.
Corbyn begründete seinen Standpunkt
damit, dass durch die Mitgliedschaft in der
EU die Arbeitnehmerrechte in Großbritannien am besten geschützt werden könnten.
Sollte das Land austreten, werde die konservative Regierung das zum Anlass nehmen, den Schutz der Arbeiter mehr oder
weniger abzuschaffen.
Gefragt, wie sich seine Ansicht mit seiner früheren Kritik an der EU vertrage, sagte er: „Ich war in der Vergangenheit auch
nicht immer einverstanden mit dem Weg,
den Labour eingeschlagen hat. Aber ich
war immer sicher, dass es richtig ist, ParteiMitglied zu bleiben.“ Mit sichtlicher Freude fügte er an: „Und man könnte sagen,
dass es mir in jüngerer Vergangenheit
Einst gegen, jetzt für den Verbleib in der EU: Labour-Chef Jeremy Corbyn bei seiner Europa-Rede.
durchaus gelungen ist, den Kurs der Partei
zu ändern.“ Der 66 Jahre alte Corbyn zählt
zum sehr linken Flügel der Partei und war
im vergangenen Jahr sensationell zum Labour-Chef gewählt worden. Ob seine Unterstützung für den Verbleib nicht in erster Linie eine Konzession an sein pro-europäisches Schattenkabinett und daher halbherzig sei, wurde Corbyn gefragt. Erneut lächelnd und unter großem Beifall sagte er:
„Nichts was ich tue, ist jemals halbherzig.“
Corbyn und Cameron werden in den
kommenden Wochen die Gruppe „Britain
Stronger in Europe“ unterstützen, die sich
für den Verbleib einsetzt. Die EU-Gegner
sammeln sich in der Kampagne „Vote Leave“, zu der unter anderem der Londoner
Bürgermeister Boris Johnson sowie Justizminister Michael Gove gehören. Diese
Gruppen sind von der Wahlkommission
am Mittwoch zu den offiziellen Vertretern
der beiden Lager ernannt worden. Das bedeutet, dass sie im Wahlkampf bis zu sieben Millionen Pfund ausgeben dürfen,
dass sie 600 000 Pfund an öffentlichen Fördermitteln und kostenfreie Sendeplätze
für Fernsehspots erhalten.
Im Lager der EU-Gegner hat die Entscheidung der Wahlkommission zu Verwerfungen geführt, weil sich mehrere Gruppen darum beworben hatten, offizielle Vertreter der Austrittskampagne zu werden.
Unter den Gruppen war es immer wieder
zu Streit gekommen. Nun sagte ein Spre-
FOTO: S. WERMUTH/REUTERS
cher der Gruppe „Leave.EU“, die Entscheidung rieche „nach politischer Korruption“.
Leave.EU hatte wiederum „Grassroots
Out“ unterstützt, eine Bewegung, der auch
Nigel Farage angehört, Chef der EU-feindlichen UK Independence Party. Dieser galt
lange als zentrale Figur der Anti-EU-Bewegung, wurde zuletzt jedoch marginalisiert.
Farage sagte, er könne sich nun vorstellen,
mit der offiziellen Kampagne zusammenzuarbeiten, da sie akzeptiert habe, dass
das Thema Immigration eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen müsse. Genau dieses Thema will „Vote Leave“ allerdings
möglichst kleinhalten und stattdessen,
wie die Gruppe mitteilt, „eine positive
Kampagne für den Austritt“ führen.
Istanbul – Im türkisch-syrischen Grenzgebiet spitzt sich die Lage für Tausende
Flüchtlinge zu. Seit Tagen gibt es dort
schwere Gefechte zwischen Einheiten der
syrischen Rebellen, der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und kurdischen Kämpfern.
Am Donnerstag sollen dabei mindestens
zwei Flüchtlinge, denen die Türkei die Einreise verwehrt hatte, in einem Camp auf
der syrischen Seite der Grenze gestorben
sein. Es soll zudem Verletzte gegeben haben. Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation
IHH, die die Flüchtlinge versorgt, sagte der
Süddeutschen Zeitung, es habe sich um einen gezielten Angriff des IS gehandelt. Die
Nachrichtenagentur Anadolu berichtete
ebenfalls unter Bezug auf regionale Quellen von einer IS-Attacke. Eine unabhängige
Bestätigung gab es zunächst nicht.
Der IS hat in der Gegend mehrere Dörfer
von den Rebellen erobert. Sollte er gezielt
Flüchtlingslager attackieren oder diese zwischen die Fronten geraten, dürfte dies die
türkische Regierung erheblich unter Druck
setzen. Seit Wochen verweigert sie Zehntausenden Syrern die Einreise über den Grenzübergang nahe der türkischen Stadt Kilis.
Das Land hat nach eigenen Angaben knapp
drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen
und fühlt sich zunehmend überfordert. Ankara hatte trotz internationalen Drucks entschieden, die Menschen nur noch jenseits
der Grenze mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Türkei fordert seit Langem, entlang der Grenze eine Schutzzone einzurichten und hat mit der Schließung der Grenze
dieser Forderung noch einmal Nachdruck
verliehen. Fraglich ist jedoch, ob Ankara
diese Politik durchhalten kann, wenn jenseits der Grenze Flüchtlinge sterben.
Dies gilt um so mehr, als dass die Türken
direkt am Grenzübergang soeben das bestehende Flüchtlingscamp um 10 000 Plätze
erweitert haben. Ein komplettes Containerdorf steht zur Zeit leer. Die Regierung überlegt, dort Flüchtlinge unterzubringen, die
sie im Zuge des Flüchtlingspaktes mit der
Europäischen Union aus Griechenland zurücknehmen muss. Die Provinzhauptstadt
Kilis ist seit Tagen Ziel von Raketen aus Syrien. Insgesamt starben zwei Menschen, mindestens 21 wurden verletzt. Verteidigungsminister Ismet Yılmaz, Generalstabschef
Hulusi Akar und Geheimdienstchef Hakan
Fidan begaben sich wegen der Angriffe
nach Kilis. „Wenn sie die Türkei angreifen,
werden sie deutlich Schlimmeres erleiden“,
sagte der Verteidigungsminister. Die türkische Artillerie habe das Feuer erwidert und
Stellungen des IS attackiert, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu. Die Angreifer
müssten „einen hohen Preis“ für diese „Aggressionen“ zahlen.
msz, pkr
Hundert Server voller Daten
Bei Razzia gegen Mossack Fonseca sichern Ermittler Material, Festnahmen gibt es nicht
München – 27 Stunden hat die Durchsuchung der panamaischen Ermittlungsbehörden bei der Kanzlei Mossack Fonseca
gedauert – doch es sei nichts zutage getreten, was es rechtfertigen würde, die Aktivitäten der Kanzlei zu unterbinden. Festnahmen habe es auch keine gegeben. Das sagte der Chef einer erst am Dienstag gegründeten Spezialeinheit für Geldwäsche-Delikte, der Staatsanwalt Javier Caraballo
nach der Razzia.
Sichtlich müde trat Caraballo vor die
Presse, die zwei Tage vor dem Gebäude im
Stadtteil Marbella kampiert hatte. Er habe
auch zwei Nächte nicht geschlafen, sagte
der Staatsanwalt, aber nun seien große
Mengen Daten sichergestellt worden. Allerdings lägen viele nicht physisch vor, vielmehr verteilt auf mehr als hundert zum
Teil virtuellen Servern; man müsse das Material erst sichten, um festzustellen, ob eine strafbare Tat vorliege. Das könne dauern. Womöglich wolle man andere Staaten
um Hilfe bei der Auswertung bitten.
Steuerhinterziehung sei in Panama jedenfalls schon mal „kein Verbrechen im
strafrechtlichen Sinne“, fügte Generalstaatsanwältin Kenia Porcell später hinzu.
Das hat sie schon öfter betont, weshalb sie
von der regierungskritischen Zeitung Panama America heftig angegriffen wird. Sie
PANAMA PAPERS
Die Geheimnisse
des schmutzigen Geldes
verteidige eine Firma, die in der ganzen
Welt berüchtigt sei, hieß es auf der Webseite der Zeitung. Gründungsmitglieder der
Kanzlei Mossack Fonseca unterhalten enge Kontakte zur Regierung des konservativen Präsidenten Juan Carlos Varela.
Panama steht international unter enormem Druck, beim Vorgehen gegen Steueroasen besser zu kooperieren. Etwas von
diesem Druck wegzunehmen, mag ein Beweggrund der Behörden für die international öffentlichkeitswirksame Razzia mit äußerst ungewissem Ausgang gewesen sein.
Frankreich etwa hat Panama auf eine
schwarze Liste der Steuerparadiese gesetzt – wogegen Varela diplomatische Maßnahmen ankündigte. Bei der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) steht das Land ganz
unten auf einer Transparenzliste, zusammen mit dem Inselstaat Bahrain. Die
OECD sammelt auf der Liste Staaten, welche künftig vorbildlich schnell Kontodaten
an ausländische Finanzämter melden –
und nur die beiden Länder machen nicht
mit. Der automatische Informationsaustausch soll Steuerhinterzieher weltweit
auffliegen lassen. Panama hat immerhin eine Art Offensive angekündigt. Eine internationale Expertenkommission soll Vorschläge unterbreiten, wie der Finanzsektor
transparenter werden kann.
b. brinkmann, s. schoepp
Kämpfer gegen Steuerflucht
Fünf EU-Staaten stellen Initiative vor – und bemühen sich um Chinas Unterstützung
THE WOLF
WEISSBRAND
KÖLLEN
G LF
Washington – Die fünf größten europäischen Staaten wollen mit einer gemeinsamen Pilotinitiative den Kampf gegen Steuerflucht, aggressive Steuervermeidung
und Geldwäsche voranbringen. In einem
Brief an die chinesische G-20 Ratspräsidentschaft kündigen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien
an, den automatischen Austausch von Informationen über wirtschaftlich Begünstigte von Unternehmen, Stiftungen, Trusts
und Briefkastenfirmen untereinander einzuführen. Steuerämter und andere Behörden sollen automatisch Daten austauschen, um komplexe und kriminelle Offshore-Geschäfte aufdecken und dagegen
vorgehen zu können, heißt es in dem Entwurf des Briefes, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Die Finanzminister der fünf Staaten
wollten ihre Initiative am späten Donnerstag in Washington zusammen mit der internationalen Wirtschaftsorganisation OECD
und dem Internationalen Währungsfonds
(IWF) vorstellen. In Washington trifft sich
bis zum Wochenende die internationale Finanzelite zur IWF-Frühjahrstagung. „Wir
brauchen eine globale Antwort“, heißt es in
dem Brief der fünf Finanzminister. „Wir
müssen eng und gemeinsam agieren, um
die Hintermänner transparent zu machen
und dann gegen diese Geschäfte vorzugehen“. Ziel des europäischen Pilotprojektes ist es, den Schwung aus den Enthüllungen der Panama-Papiere zu nutzen, um
konkrete Aktionen zur Steuerflucht und
Geldwäsche durchzusetzen. Ein internationales Journalistennetzwerk, an dem die SZ
federführend beteiligt ist, hatte kürzlich
das Ausmaß von weltweiten Briefkastengeschäften enthüllt, die über eine Kanzlei in
Panama gesteuert werden. Seither kündigen immer mehr Regierungen an, dagegen
vorgehen zu wollen. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte einen
10-Punkte-Aktionsplan vorgelegt und darin unter anderem vorgeschlagen, Transparenzregister nach gemeinsamen Standards zu erstellen und zu vernetzen. Bisher
blieben die Hintermänner, die über Zusatzvereinbarungen hinter den Eigentümern
und Gesellschaftern von Firmen standen
und tatsächlich wirtschaftlich profitierten,
meist verborgen und konnten so in großem Stil Steuern sparen.
Die Europäer wollen nun so
schnell wie möglich
gemeinsame Standards einführen
Die Europäer wollen nun „so schnell wie
möglich“ Register nach einem gemeinsamen Standard einführen und vernetzen.
Der automatische Austausch von Informationen über wirtschaftlich Begünstigte von
Unternehmen soll üblichen Daten- und Sicherheitsbestimmungen
entsprechen,
schreiben sie. Allerdings wollen die Europäer „angemessene Ausnahmen“ ausdrücklich erlauben. So dringen etwa die
Briten darauf, bestimmte Trusts auszuklammern. Die Europäer versichern, alle
Informationen ähnlich wie bei dem bereits
beschlossenen grenzüberschreitenden automatischen Austausch von Bankdaten in
voll kompatiblen Formaten zu Verfügung
zu stellen. Zudem soll über alle Geschäfte
informiert werden, die in einem bestimmten Zeitrahmen getätigt wurden.
Inwieweit die chinesische Präsidentschaft der G-20 die europäische Initiative
aufgreifen und auf die Tagesordnung der
G-20 setzen wird, blieb am Donnerstag offen. Spätestens Ende des Jahres dürfte es
auf jeden Fall so weit sein, im Dezember
übernimmt Deutschland den Vorsitz des
Gremiums der weltweit mächtigsten Volkswirtschaften. So lange allerdings soll es
nicht dauern. Europa macht Tempo. „Natürlich ist ein Registeraustausch nur auf
globaler Basis voll wirksam“, schreiben die
Finanzminister an die Chinesen. „Wir hoffen daher, dass Sie unsere Initiative auf
dem Treffen diese Woche unterstützen
und dass wir zusammen eine globale Initiative der OECD starten können“.
Die fünf Finanzminister fordern, einen
globalen Standard für den automatischen
Austausch von Registerdaten zu entwickeln. Sie schlagen dazu drei Schritte vor.
„Der Standard sollte die Daten von wirtschaftlich Begünstigten sowie den Umfang
der Unternehmungen und der Geschäfte
umfassen, dazu zeitliche und erweiterte
prozedurale Angaben. Im nächsten Schritt
sollten wir ein System von miteinander verlinkten Registern entwickeln, die alle Informationen über wirtschaftlich Begünstigte
enthalten. Die OECD sollte daraus gemeinsame internationale Standards für diese
Register und deren Vernetzung ableiten“.
Sie seien bereit, neue Standards zum Informationsaustausch effektiv umzusetzen
und nicht-kooperative Staaten über
schwarze Listen zum Mitmachen zu bewegen.
cerstin gammelin
POLITIK
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
AUSLAND
Lesbos im Papst-Fieber
Athen – Die Ägäis-Insel Lesbos bereitet
sich auf den Besuch von Papst Franziskus am Samstag vor. Neben gewaltigen
Sicherheitsvorkehrungen ist auch geplant, alle Flüchtlinge und Migranten
aus dem Stadtbild der Inselhauptstadt
Mytilini zu entfernen. Das kritisierte
der Bürgermeister der Insel, Spyros
Galinos, am Donnerstag im griechischen Fernsehsender Skai. Wegen des
Papstes kehre man die Probleme der
Insel unter den Teppich. „Wir wollen
die Wahrheit sagen“, sagte Galinos.
„Fieberhaft“ werde vorbereitet, berichtet die Athener Tageszeitung Kathimerini. Unzählige Sicherheitskräfte seien
bereits vor Ort. Vatikansprecher Federico Lombardi betonte am Donnerstag in
Rom, Franziskus’ Besuch habe rein
humanitären Charakter, es handele sich
nicht um einen politischen Besuch.
Allerdings werde der Papst seine Position zum Umgang mit Flüchtlingen vortragen. Im Hotspot von Moria wolle er
die 250 Insassen persönlich begrüßen
und mit ihnen mittagessen. dpa, kna
Islamische Anti-Terror-Pläne
Istanbul– Muslimische Länder wollen
nach türkischen Angaben ein gemeinsames Anti-Terror-Zentrum in Istanbul
gründen. Darauf hätten sich die 57 Länder der Organisation für Islamische
Zusammenarbeit geeinigt, gab der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan
am Donnerstag bekannt. Dort soll die
Arbeit von Polizeibehörden koordiniert
werden. Terror sei das größte Problem,
für die muslimische Welt, sagte Erdogan beim Gipfeltreffen der Organisation in Istanbul. Er warb für die saudische Initiative einer islamischen Allianz
gegen den Terror. „Statt auf die Intervention anderer Kräfte gegen Terrorvorfälle und andere Krisen zu warten, die
sich in muslimischen Ländern ereignen, müssen wir durch die islamische
Allianz selbst eine Lösung schaffen“, so
Erdoğan. Er erinnerte, dass die meisten
Terroropfer Muslime seien. ap
Rücktritt gefordert
Harare – In Simbabwe haben Tausende
Demonstranten eine Erklärung für das
Fehlen von 15 Milliarden Dollar (etwa 13
Milliarden Euro) Steuereinnahmen aus
Diamantengeschäften gefordert. Präsident Robert Mugabe müsse sagen, wo
das Geld geblieben sei, erklärte Oppositionsführer Morgan Tsvangirai am Donnerstag. „Mugabe muss weg“, hieß es
auf den Transparenten vieler Demonstranten in der Hauptstadt Harare. Die
Wirtschaft müsse angekurbelt und
Arbeitsplätze müssten geschaffen werden, forderte Tsvangirai. Der 92-Jähri-
HF3
Der Premier
und das Meer
Angriff auf die
Politikmaschine
Ein ungewöhnlicher Quereinsteiger
hat Erfolg bei Südkoreas Wählern
Italien soll über das Fördern von Öl und Gas vor der Küste
abstimmen. Vielen geht es aber gar nicht um die Umwelt
von oliver meiler
Rom – Vielleicht lag es ja an den Miesmuscheln. Als aufkam, dass die „cozze“, die
man in der Nähe von Bohrinseln vor den
Küsten Italiens aus dem Meer geholt hatte,
chemische Rückstände aufwiesen, wurden viele Italiener erst hellhörig. Daran änderte dann auch nichts, dass in der Studie
nur von „einigen Fällen“ die Rede war. Die
Italiener entscheiden am Sonntag über eine energie- und umweltpolitische Frage,
die viel nüchterner ist als ihre Sorge um die
Muscheln und mit diesen auch nur sehr wenig zu tun hat. Aber immerhin: Die „cozze“
haben die Aufmerksamkeit geweckt.
In der Volksabstimmung über die sogenannten Trivelle, die Erdbohrer, geht es
um die Frage, ob der Staat die Lizenzen der
Öl- und Gasplattformen in den italienischen Hoheitsgewässern, also bis maximal
zwölf Seemeilen entfernt von der Küste,
auch künftig beliebig verlängern soll – und
zwar so lange, bis es dort nichts mehr zu
pumpen gibt. So steht es in einem Absatz
des Dekrets „Sblocca Italia“, einem Normwerk zur „Entfesselung Italiens“. Die Regierung hat die Klausel vor einem Jahr eingefügt, um die Wirtschaft auch auf diesem
Gebiet zu beleben. Neun italienische Regionen beantragten ein Referendum dagegen.
Sie plädieren nun an der Seite von Umweltschützern dafür, dass diese Praxis schnell
wieder endet.
Zum Lager der „No Triv“ gehören mittlerweile auch Schauspieler mit ökologischem Herz, außerdem Bischöfe, die Papst
Franziskus’ Umwelt-Enzyklika „Laudato
si’“ gelesen haben, Globalisierungsgegner,
Popstars auf der Suche nach Publizität,
und alle möglichen Parteien im Land, von
den Neofaschisten bis zu den Neukommunisten. Außer dem regierenden Partito Democratico von Premier Matteo Renzi, der
die automatische Lizenzverlängerung gewollt hatte, sind eigentlich alle politischen
Kräfte dabei. Doch nicht alle von ihnen
treibt die Sorge um die Gesundheit des
Meeres und der Muscheln. Manchen steht
der Sinn einfach danach, Renzi eins auszuwischen.
Befürworter argumentieren
mit dem Tourismus.
Gegner mit verjubeltem Kapital
Kommen die Betreiber des Referendums mit ihrem Ansinnen durch, dann
müsste bald eine Plattform nach der anderen den Betrieb einstellen. Als Erste wäre jene vor dem kalabrischen Crotone im Ionischen Meer dran, die im vergangenen Jahr
ein Rekordergebnis erzielt hat. Als Letzte
schlösse die Plattform vor dem sizilianischen Gela: 2034. Die meisten Bohrinseln
stehen aber weiter nördlich, im oberen Teil
der Adria. Fast alle werden von Eni betrieben, dem staatlichen Energiekonzern. Von
der Abstimmung ausgenommen sind Enis
Anlagen jenseits der Zwölf-Meilen-Grenze
sowie die auf dem Festland. Die betroffenen Plattformen fördern zu 85 Prozent
Gas; und dieses Gas deckt ungefähr drei
Prozent des nationalen Bedarfs. Beim Öl
ist es weniger als ein Prozent. Italien importiert etwa drei Viertel seines gesamten Ölund Gasverbrauchs aus Libyen, Algerien,
Russland und Saudi Arabien.
Das sind die Fakten. Gedeutet werden
sie unterschiedlich. Die Gegner der „trivelle“ sagen, es gebe viel zu viele davon, sie
schadeten der Umwelt und dem Tourismus. Außerdem stehe die Nutzung fossiler
Energiequellen ohnehin quer in der Zeit.
Die Freunde der Bohrungen kontern, die
Gasförderung, um die es hier mehrheitlich
gehe, sei ökologisch unbedenklich. Vor allem aber geben die „Sì Triv“ zu bedenken,
dass man, sollten die Plattformen geschlossen werden, ein bereits angezapftes Kapital verjubeln würde. Wachsen würde stattdessen Italiens Abhängigkeit vom Ausland.
Hitzige Appelle für das Ja: Kundgebung
der Befürworter des Referendums vor dem Pantheon
in Rom. FOTO: REMO CASILLI/REUTERS
Der Regierung zu schaden,
ist ein starkes Motiv,
mit einem Ja zu stimmen
Renzi selber geht nicht ins Detail. Er sagte nur, das Referendum sei „inutile“, nutzlos, und riet den Italienern, sich den Weg in
die Wahllokale zu sparen. Das klingt passiv, ist es aber nicht: Nehmen nämlich weniger als 50 Prozent der Stimmberechtigten
an der Abstimmung teil, ist das Resultat ungültig – ganz egal, wie viele „Ja“ ankreuzen. Und man kann davon ausgehen, dass
der Ja-Anteil sehr hoch ausfallen wird,
weil sich vor allem Italiener mobilisieren
lassen, die entweder der Regierung schaden möchten oder mit einem Signal an der
Urne ein Umdenken in der Energiepolitik
insgesamt bewirken wollen. Nun muss
man dazu sagen, dass die Italiener bei der
Nutzung erneuerbarer Energien schon
recht weit gekommen sind. Bei der Sonnenenergie sind sie sogar Weltmeister: Acht
Prozent der nationalen Stromproduktion
kommt aus Kollektoren. Der globale Mittelwert liegt bei 1,3 Prozent.
Doch in jüngster Vergangenheit sind die
Investitionen in saubere Quellen zurückgegangen. Im Volk hat sich der Eindruck verbreitet, Renzis Regierung lasse sich von
den mächtigen Industrielobbys steuern, also auch von den Ölfirmen. In den vergangenen Wochen wuchs dieser Eindruck plötzlich sprunghaft, nachdem die Industrieministerin Federica Guidi hatte zurücktreten
müssen. Man wirft ihr vor, sie habe ihr Insiderwissen über die Zukunft einer Ölförderanlage in der süditalienischen Region
Basilicata mit ihrem Lebenspartner geteilt, der in diesem Sektor als Unternehmer tätig ist. Auch diese Affäre schärfte
das Interesse für das Referendum, wahrscheinlich stärker noch als die Sorge um
die Miesmuscheln.
Gas- und Ölförderung vor Italiens Küste
Konzessionen innerhalb der Zwölf-MeilenZone, die das Referendum betrifft
Konzessionen, die das Referendum
nicht betrifft
V EN E T I EN
E M I L I A R O M AG N A
M A R K EN
Das Referendum am 17. April betrifft 44 vorhandene Förder-Konzessionen innerhalb der
italienischen Zwölf-Meilen-Zone. 25 Konzessionen außerhalb dieses Seegebiets sind
nicht betroffen. Acht Regionen haben
Bohranlagen vor ihrer Küste, neun Regionen
haben das Referendum unterstützt.
Adria
A B R U Z Z EN
12 Me
MOLISE
APU
S A R D I N I EN
LIE
ilen G
r e nz
e
N
Thyrrhenisches
Meer
K A L A B R I EN
S I Z I L I EN
Ionisches Meer
100 km
SZ-Karte
SZ-Grafik; Quelle: Italienisches Wirtschaftsministerium, Corriere della Sera
Passagiere werden durchsichtig
Das Europarlament hat der umstrittenen Speicherung von Fluggastdaten zugestimmt. Sie werden fünf Jahre aufbewahrt
ge Staatschef (FOTO: AFP) ist seit gut drei
Jahrzehnten an der Macht. Die Regierung hatte Ende Februar Diamantenminen in der Region Marange, östlich von
Harare, beschlagnahmt. Laut Mugabe
haben es die Bergbauunternehmen
versäumt, Steuergelder in Höhe von 15
Milliarden Dollar zu zahlen. Simbabwe
besitzt eines der größten Diamantenvorkommen weltweit, gehört laut UN jedoch zu den ärmsten Ländern. dpa
Zurück auf dem Parkett
Buenos Aires – Argentinien kann nach
15 Jahren in der Rolle als Paria des Finanzparketts an die Kreditmärkte zurückkehren. Ein New Yorker Gericht
bestätigte am Mittwoch die Aufhebung
einer Verfügung, die dem Land den
Zugang zu den Kapitalmärkten versperrt hatte. Damit kann Argentinien
neue Schulden machen, um seine Außenstände bei US-Hedgefonds zu bezahlen. Das Land will Anleihen über bis zu
15 Milliarden Dollar ausgeben, wie Finanzminister Alfonso Prat-Gay ankündigte. Der Streit mit den Hedgefonds
war eine Folge der Staatspleite 2002.
Argentinien weigerte sich über Jahre,
die von der ehemaligen Staatschefin
Cristina Fernández de Kirchner als
„Finanzterroristen“ bezeichneten
Hedgefonds auszuahlen. sz
Abrini bleibt in U-Haft
Brüssel – Der im Zusammenhang mit
den Brüssler Terroranschlägen festgenommene Mohamed Abrini bleibt einen
weiteren Monat im Gefängnis. Ein Richter habe zudem die Untersuchungshaft
für sechs weitere Verdächtige entsprechend verlängert, teilte die belgische
Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Unter ihnen sei auch der Schwede Osama K. Abrini hat eingeräumt, der
„Mann mit dem Hut“ gewesen zu sein,
den Überwachungskameras am Morgen
des Anschlags beim Verlassen des Brüssler Flughafens aufgenommen hatten.
Dort rissen wenig später zwei Selbstmordattentäter 16 Menschen in den
Tod. Osama K. soll Komplize des Attentäters sei, der sich später in einer Brüssler U-Bahn-Station in die Luft sprengte.
Auch dort kamen 16 Menschen um. ap
Straßburg – Nach fünfjährigem Streit hat
das Europaparlament am Donnerstag mit
großer Mehrheit einer EU-Richtlinie zur
Speicherung von Fluggastdaten zugestimmt. „Es ist nicht die eine Antwort auf
Terroranschläge und keine Wunderwaffe“,
räumte der zuständige Berichterstatter Timothy Kirkhope ein. Es handele sich aber
um ein wichtiges Instrument im Kampf gegen schwere Verbrechen und Terrorismus,
sagte der britische Konservative.
Die Richtlinie sieht vor, dass die Fluggesellschaften Passagierdaten an die EUStaaten weiterleiten müssen. So sollen etwa Flugstrecken, Sitzplätze, Essenswünsche und Kreditkartennummern fünf Jahre lang gespeichert und bei Bedarf zwischen den Mitgliedstaaten ausgetauscht
werden. Dies soll verpflichtend sein für Flüge in und aus Nicht-EU-Staaten, aber auch
bei Flügen innerhalb der EU möglich werden. Nach sechs Monaten sollen die Daten
anonymisiert werden. Insbesondere Frank-
9
reich hatte nach den Terroranschlägen von
Paris den Druck zur Verabschiedung der
Richtlinie noch einmal verstärkt.
Das Vorhaben stieß vor allem bei Grünen und Linken, aber auch bei Teilen der
Sozialdemokraten auf Ablehnung. Die geplante Datenspeicherung sei mit der Europäischen Grundrechte-Charta unvereinbar, sagte die SPD-Europaabgeordnete Birgit Sippel. Ein Beweis der Wirksamkeit sei
nie erbracht worden, kritisierte die LinkenEuropaabgeordnete Cornelia Ernst. „Das
ist eine symbolische Maßnahme zum Preis
der Freiheit“, sagte auch Jan Philipp Albrecht von den Grünen. Die massenhafte
und anlasslose Speicherung von Daten helfe im Kampf gegen Terrorismus nicht weiter. Nötig sei gezielte Aufklärungsarbeit.
Ihm sei unklar, „was an einer Sitzplatznummer so zu schützen ist“, hielt der CDU-Europaabgeordnete Axel Voss dagegen.
Der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos sagte, die Richtlinie fin-
de „die richtige Balance zwischen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre“. Die EUStaaten müssen die Richtlinie binnen zwei
Jahren umsetzen; die EU-Kommission will
auf eine schnellere Anwendung dringen.
Beschlossen wurde auch die neue Datenschutz-Grundverordnung. Über sie war in
der EU fast vier Jahre debattiert worden.
Von einem „großen Schritt hin zum Schutz
der Grundrechte und der Schaffung des digitalen Binnenmarkts“ sprach der GrünenAbgeordnete Albrecht als zuständiger Berichterstatter. „Die Datenschutzverordnung sichert Grundrechte, sorgt für
Rechtssicherheit und fairen Wettbewerb,
das ist eine Win-Win-Situation für Märkte, Konsumenten und Bürger“, sagte er.
Die Verordnung, die unmittelbar in allen EU-Staaten gilt, soll es Verbrauchern ermöglichen, Informationen leichter aus
dem Internet löschen zu lassen. Zudem sollen sie ihre Daten leichter von einem Anbieter zum nächsten mitnehmen können. Mit
einer Richtlinie wurden überdies einheitliche Standards für Polizei und Justiz in den
EU-Staaten geschaffen.
Eine beschlossene Richtlinie zum
Schutz von Geschäftsgeheimnissen stieß
auf Kritik von Gewerkschaften und Berufsverbänden. Sie machen geltend, dass es so
genannten Whistleblowern erschwert werde, Missstände öffentlich zu machen, und
auch die Arbeit von investigativen Journalisten gefährdet werde. Es sei „inakzeptabel“, wenn Arbeitgeber willkürlich jede Angelegenheit zum Geschäftsgeheimnis erklären könnten, kritisierte der Deutsche
Gewerkschaftsbund. Die zuständige Berichterstatterin Constanze Le Grip von der
christdemokratischen Europäischen Volkspartei wies die Kritik zurück. Die Richtlinie
schaffe „ein gutes Gleichgewicht zwischen
der Notwendigkeit, sich vor Unternehmensspionage zu schützen und auf der anderen Seite die Informationsfreiheit zu
wahren“.
daniel brössler
Seoul – Ahn Cheol Soo verspricht den Koreanern eine „neue Politik“, vor allem den
kleinen Leuten, die ihre Gürtel immer enger schnallen müssen. Und den zwölf Prozent Arbeitslosen unter den Jungen. Yeoido, das Regierungsviertel in Seoul, sei nur
mit sich selbst beschäftigt, sagt er. Die
zwei großen Parteien seien symbiotisch ineinander verkeilt, den Politikern gehe es
nur um Macht. Sie hätten keine Ahnung
vom Alltag der Menschen. Deshalb brauche Korea eine neue Partei, seine „Volkspartei“. Mit der hat er nun bei der Parlamentswahl in Südkorea allen aufgemischt: Nach
20 Jahren ist wieder eine dritte Partei in
Fraktionsstärke in der Nationalversammlung, und die bisherige Regierungspartei
Saenuri hat die Mehrheit verloren.
Wie viele politische Quereinsteiger gewinnt der frühere Marinearzt, Professor,
Bestseller-Autor und Internet-Unternehmer die Wähler mit Fundamental-Kritik
am politischen System, das nicht mehr
funktioniere. Aber im Gegensatz zu anderen Populisten tut er das nicht laut, vulgär
und von rechtsaußen, sondern leise, bescheiden und überlegt. Am liebsten hört er
zu, oft mit einem stillen Lächeln. Eigentlich sei der klein gewachsene, für einen Koreaner früh ergraute 54-Jährige ziemlich
scheu, sagen Leute, die ihn kennen.
Als Unternehmer und Professor hat Ahn
klare Vorstellungen, wie Start-ups besser
gefördert werden können und wie das
Schulsystem umgekrempelt werden müsste, das „nicht mehr zeitgemäß ist. Wir bilde Leute für Jobs aus, die es nicht mehr
gibt, wenn sie den Abschluss machen. Aber
wir legen keinen Wert auf Kreativität und
das Finden von Lösungen“, sagt er. In andern Fragen ist seine „neue Politik“ wenig
konkret. Neu ist, dass er die verfilzte, korrupte Politmaschine knacken will.
Ahn gilt als Macher, enorm konzentrationsfähig und blendender Manager. Ein
„Nerd“, sagt eine Anhängerin und lacht,
aber einer, der er vor Selbstvertrauen strotze. Als Grundschüler habe er alle Bücher
seiner Schulbibliothek gelesen. An der Uni
rissen sich die Studenten darum, bei ihm
promovieren zu können. Jetzt werde er angetrieben vom Wunsch, Südkorea politisch wiederzubeleben.
Mit seiner Volkspartei hat der Mediziner
und Internetunternehmer Ahn Cheol
Soo viele Südkoreaner überzeugt, sich
bei der Parlamentswahl von den beiden
Großparteien abzuwenden. FOTO: REUTERS
Dabei ist Ahn nicht auf einem Ego-Trip,
im Gegenteil. Vor vier Jahren, als er mit der
Politik zu flirten begann, probierte er eine
Kandidatur für das Bürgermeisteramt von
Seoul, ein bewährtes Sprungbrett ins
Blaue Haus, den Präsidentensitz . Viele Junge waren begeistert. Gleichwohl zog Ahn
sich schließlich zugunsten des linksliberalen Kandidaten zurück, er wollte das linke
Lager nicht spalten. Das Muster wiederholte sich vor den Präsidentschaftswahlen vor
drei Jahren, als er, inzwischen Mitglied der
großen Oppositionspartei, dem Karrierepolitiker Moon Jae In Platz machte, obwohl
er bessere Umfragewerte hatte.
Das wird sich nicht mehr wiederholen.
Im Februar trat Ahn aus der Minjoo-Partei
aus und gründete zwei Tage später seine
Volkspartei. Der Name beziehe sich auf
Abraham Lincolns Gettysburg-Rede, sagt
er – „eine Regierung des Volkes durch das
Volk und für das Volk“.
Von den sieben Männern, die als Anwärter auf die Präsidentschaft gehandelt werden, hat Ahn bei den Parlamentswahlen
am Mittwoch als einziger keinen Rückschlag einstecken müssen. Seine Volkspartei gewann auf Anhieb 38 Sitze. Saenuri,
die konservative Partei von Präsidentin
Park Geun Hye, die ihre Wurzeln in der südkoreanischen Militärdiktatur hat, überlegt
nun, wie sie UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon als Kandidaten für die Wahlen im Dezember 2017 gewinnen könnte. Seine Amtszeit in New York läuft dieses Jahr ab. In Saenuris Reihen bietet sich derzeit keiner an,
dem man zutrauen würde, Ahn zu schlagen.
christoph neidhart
Lebenszeichen aus der Hölle
Ein Video zeigt 15 der 276 nigerianischen Mädchen, die von der Terrormiliz Boko Haram entführt wurden. Nun hoffen Angehörige, dass auch die anderen leben
München – Pünktlich zum zweiten Jahrestag der Entführung von 276 nigerianischen Schülerinnen aus Chibok ist ein Video bekannt worden, das offenbar 15 der
verschleppten Mädchen zeigt. Die Aufnahme macht einerseits Hoffnung, dass auch
die anderen Entführten am Leben sind.
Doch das Video erinnert die Welt auch an
das Leid, das die Islamisten seit Jahren im
Nordosten Nigerias und den angrenzenden Staaten verbreiten. Und es macht deutlich, dass die Miliz immer noch stark genug ist, die Schülerinnen als Geiseln zu halten.
Boko-Haram-Kämpfer hatten die Mädchen in der Nacht auf den 15. April 2014 aus
ihrem Internat in der Stadt Chibok entführt. Während einige von ihnen fliehen
konnten, werden 219 nach wie vor vermisst. Die Entführung der Schülerinnen
hatte dem Terror in Nigeria erstmals globale Aufmerksamkeit verschafft. Unter dem
Slogan #BringBackOurGirls begannen Eltern und Angehörige für die Rettung ihrer
Kinder zu kämpfen. Ihre Kampagne
schwoll zu einer globalen Internetbewe-
gung an, an der sich Millionen von Menschen beteiligten. Selbst Michelle Obama
ließ sich mit dem Twitter-Hashtag fotografieren.
Die inzwischen abgelöste nigerianische
Regierung von Goodluck Jonathan geriet
unter Druck: Plötzlich berichteten Medien
aus der ganzen Welt über Boko Haram und
ihren Feldzug im Nordosten Nigerias, dem
sich die eigentlich gut ausgerüstete Armee
des Landes nicht entgegenstellte. Ende
2014 hatten die Islamisten ein zusammenhängendes Gebiet von der Größe Belgiens
erobert und Tausende Menschen ermordet und verschleppt. Die 219 Schülerinnen
waren zum Symbol für ein schreckliches
Massenphänomen geworden.
Erst Anfang 2015 brachte eine Militäroffensive die Wende. Die Terroristen konnten aus fast allen eroberten Gebieten vertrieben werden. Viele Kämpfer ergaben
sich und wurden gefangen genommen.
Aus den Lagern und Verstecken der Miliz
befreiten Sicherheitskräfte Hunderte Geiseln. Nur von den Schülerinnen, den bekanntesten Terroropfern Nigerias, fehlte
weiterhin jede Spur. Bis jetzt. Die Aufnahme, vom US-Sender CNN am Jahrestag der
Entführung veröffentlicht, ist das erste
mutmaßliche Lebenszeichen der Mädchen
seit Mai 2014. Damals hatte Boko Haram
ein Video von den Geiseln verbreitet, in
dem der Anführer der Terrorgruppe ankündigte, sie mit seinen Kämpfern zu verheiraten. Das neue Video wurde CNN offen-
Präsident Buhari verhandelt
offenbar mit der
geschwächten Terrormiliz
Ist der Horror für sie bald vorbei? Ein Videobild der Verschleppten.
FOTO: AFP/CNN
bar zugespielt. Der Sender habe die Aufnahme den Eltern von einigen der Enführten gezeigt, die die Identität der Mädchen
bestätigten. CNN zufolge hat Boko Haram
die Aufnahme im vergangenen Dezember
als Lebensnachweis an die Unterhändler
der Regierung geschickt.
Präsident Muhammadu Buhari verhandelt also mit der geschwächten Terrormiliz
– die offenkundig ihr wertvollstes Faustpfand ins Spiel bringt: die Schülerinnen
aus Chibok. Für diese Mädchen und ihre
Angehörigen könnte der Horror bald vorbei sein.
Doch zunächst sieht es ganz und gar
nicht nach Frieden aus. Mit mindestens
17 000 Ermordeten seit 2009, die auf ihr
Konto gehen, ist Boko Haram immer noch
die tödlichste Terrorgruppe der Welt,
selbst der IS hat nicht so viele Menschen
umgebracht. Zwar schafft die Miliz es
nicht mehr, ganze Landstriche einzunehmen. Dafür verüben die Islamisten wieder
verstärkt Anschläge. Regelmäßig reißen
Explosionen Zivilisten in den Tod – nicht
nur in Nigeria, sondern auch in den Nachbarstaaten Kamerun, Tschad und Niger.
Und offenbar nutzt die Terrormiliz dafür zunehmend die Geiseln, die ihr noch geblieben sind: Immer öfter sind es junge
Mädchen, die als Selbstmordattentäterinnen die Bombe zünden. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mitteilte,
sprengten sich 2015 in der Region 44 Minderjährige in die Luft, die meisten von ihnen weiblich. Im Jahr zuvor waren es vier
gewesen.
isabel pfaff
10
PANORAMA
HF3
von christian zaschke
LEUTE
Katy Perry, 31, US-Sängerin, hat in
einem Rechtsstreit gegen US-Ordensfrauen um ein früheres Kloster einen
Teilsieg errungen. Eine Richterin in Los
Angeles sprach Perry ein Vorkaufsrecht
für das „Los Feliz“-Konvent zu. Gleichzeitig blockierte sie den Versuch der
Ordensfrauen, ihr ehemaliges Kloster
an die Designerin Dana Hollister zu
veräußern. Bei dem Streit zwischen
Perry und der Erzdiözese LA auf der
einen Seite sowie den Ordensfrauen
und Hollister auf der anderen geht es
um die Frage, wer das Recht hat, die
Immobilie mit Panoramablick zu veräußern, der Erzbischof oder die Nonnen.
Erzbischof Jose Gomez wollte das Anwesen für 13,2 Millionen Euro an Perry
verkaufen. Dem kamen zwei der fünf
noch lebenden Schwestern zuvor, indem sie mit Hollister einen Vertrag über
ihren ehemaligen Klostersitz abschlossen. Hollister, die
bereits eingezogen
war, muss den
Schwestern monatlich 23 000 Euro
Unterstützung zahlen. Nach Einschätzung von Experten
kann sich das Verfahren noch über Jahre
hinziehen. FOTO: AP
Barack Obama, 54, US-Präsident, könnte bereits wissen, ob Jon Snow tot ist
oder nicht. Obama durfte vorab Teile
der neuen, sechsten Staffel der Kultserie „Game of Thrones“ sehen, deren
offizielle Weltpremiere erst am 24. April
stattfindet. Das verrieten die Macher
der Serie, David Benioff und Dan Weiss,
in einem Facebook-Interview: „Er ist
der Anführer der freien Welt. Wenn der
Befehlshaber sagt: ,Ich will die Episoden vorab sehen‘, was würden Sie tun?“,
argumentierten Benioff und Weiss.
Obama hat sich schon des Öfteren als
bekennender Serienfan geoutet.
Boy George, 54, britischer Sänger,
blickt positiv auf seinen Gefängnisaufenthalt zurück. „Die Zeit mit mir selbst
war ein Geschenk“, sagte er dem Magazin des Londoner Evening Standard.
„Ich habe hart daran gearbeitet, mich
wieder in Form zu bringen, meine Karriere zurückzubekommen, meine Selbstachtung wiederzubekommen.“ Mehrmals hatte der Sänger in den vergangenen Jahrzehnten Ärger mit der Justiz,
unter anderem wegen Alkohol- und
Drogenmissbrauchs. In der Folge saß er
auch einige Monate im Gefängnis. Nun
bezeichnet er sich als clean: „Mein Appetit auf Selbstzerstörung und Drama hat
deutlich abgenommen. Ich will nicht
mehr unglücklich sein.“
F
ür die britische Boulevard-Presse
sind es herrliche Tage. Herzogin
Kate und Herzog William sind auf
Dienstreise in Indien und Bhutan, was bedeutet, dass es so viele bunte Bilder gibt,
dass man ganze Seiten damit volldrucken
könnte. Zur Freude der Fotografen zieht
die Herzogin sich mehrmals am Tag um,
das Paar streichelt Tiere, legt Kränze nieder, spielt mit Kindern, trägt bunte Schals
und lächelt ohne Unterlass. Einziger Wermutstropfen: Die Kinder sind zu Hause geblieben. Wobei, Bilder von Prinz George
und Prinzessin Charlotte beim Streicheln
von Baby-Elefanten wären für die royalen
Reporter vermutlich einfach zu viel des
Glücks gewesen. Auch das Schönste soll ja
in Maßen genossen werden.
Seit Anfang der Woche waren Kate und
William in Indien unterwegs, am Donnerstag hat sich der Tross nach Bhutan aufgemacht, um am Wochenende kurz vor der
Heimreise noch einmal nach Indien zurückzukehren. Dann steht der Besuch am
Taj Mahal an, was britische Royalisten in
Aufregung versetzt, weil dort 1992 Williams Mutter Diana vor den Kameras posierte. Allein. In ihrer Ehe mit Charles kriselte es heftig, und so hatte das Paar beschlossen, nicht gemeinsam vor dem Palast aufzutreten, den der Herrscher Shah
Jahan im 17. Jahrhundert für seine verstorbene Liebe Mumtaz Mahal bauen ließ. Die
Aufnahme der einsamen Diana vor dem Palast gilt seither als das Symbolbild schlechthin für das Scheitern der Ehe der beiden.
Kränze, Kuchen,
Panzernashorn
Beim Besuch von Kate und William in Indien
und Bhutan zeigt sich mal wieder: Royale Reisen
sind wichtig – besonders wegen der Bilder
„Farblich passten sie sich
mit vielen Khaki-Tönen
der Landschaft an.“
Wenn am Wochenende also Kate und
William gemeinsam vor dem Palast stehen
werden, nehmen sie damit auch Bezug auf
die Familiengeschichte. „Ein weiser Mann
wäre wohl mit zum Taj Mahal gefahren“,
hat Williams Vater Charles später gesagt.
Das ist insofern richtig, als eine Reise der
Royals dazu dient, Bilder zu produzieren –
allerdings nicht Bilder, die ganz andere Geschichten erzählen als beabsichtigt. Sondern vielmehr Fotos wie jene aus dem Kasiranga-Nationalpark, wo Kate und William
einem Panzernashorn ein wenig Gesellschaft leisteten; sie gaben Elefantenbabys
Milch aus sehr großen Flaschen, zudem beobachteten sie Zackenhirsche und Wasserbüffel. Die Deutsche Presse-Agentur war
von dem Ausflug so begeistert, dass sie in
schönste royale Prosa verfiel und schrieb:
„Im offenen Jeep posierte der Herzog von
Cambridge cool mit hochgerollten Hemdsärmeln; Herzogin Kate trug eine hautenge
Hose, Ballerinas und ein luftiges Hemd.
Farblich passten sie sich mit vielen KhakiTönen der Landschaft an.“
Begonnen hatte der Besuch in Mumbai,
wo das Paar einen Kranz am Taj Palace Ho-
Die Herzogin von Cambridge ist sich wie gewohnt
für nichts zu schade: Am Donnerstag greift sie in Bhutan zu Pfeil und
Bogen, ihr Gatte William steht ihr zur Seite. FOTO: JOE GIDDENS/AP
Polizei schimpft
über Gaffer
Hagen – Weil Hunderte Schaulustige einen Rettungseinsatz behindert haben, wurde die Hagener Polizei im Internet deutlich: „Schämt euch, ihr Gaffer vom Hauptbahnhof!“, schrieben die Beamten am Donnerstag bei Facebook über einen Fall vom
Vortag. Ein zehnjähriges Mädchen war von
einem Auto angefahren und schwer verletzt worden, nachdem es zuvor bei Rot
über die Ampel gegangen war. Schaulustige hatten ihr Smartphone gezückt, um das
Opfer zu filmen. Einige hätten sogar die
Rettungskräfte aufgefordert, zur Seite zu
gehen, damit sie besser filmen könnten,
schreibt Polizeikommissar Tino Schäfer.
Um das Mädchen vor Blicken und Kameras
zu schützen, verdeckte die Feuerwehr die
Unfallstelle mit weißen Tüchern. Doch
auch das hielt die Schaulustigen nicht ab.
Im Gegenteil: Die Gaffer hätten versucht,
über die Tücher hinweg zu filmen. Mehrere Polizisten hätten zusätzlich in den Einsatz gehen müssen, um die Schaulustigen
zu vertreiben.
„Euch ging es nur darum, das verletzte
Kind und die Landung des Hubschraubers
zu filmen“, heißt es auf der Facebook-Seite
der Polizei. „Wir haben im Einsatz echt was
Besseres zu tun, als uns auch noch um
euch zu kümmern. Lasst zukünftig die
Smartphones in der Tasche und geht einfach weiter.“ Bis Donnerstagabend gab es
zu dem Eintrag Tausende empörte Kommentare, etwa „Die Polizei hätte für jeden
ein fettes Bußgeld verhängen sollen“ oder
„Da schämt man sich richtig mit“. dpa/sz
&GWVUEJG
#UUGV/CPCIGOGPV
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
tel niederlegte, das 2008 Ziel eines terroristischen Anschlags geworden war. Heute
sei es ein Symbol der Widerstandskraft
und der Stärke der Stadt, teilte der Kensington Palace mit. Selbstverständlich trafen
die beiden auch Kinder aus den Slums, was
ebenso selbstverständlich zu Referenzen
zum „Slumdog Millionär“ führte, einem
ziemlich klischeeüberladenen britischen
Kinofilm von 2008, in dem ein Junge aus
den Slums von Mumbai bei der indischen
Version von „Wer wird Millionär“ den
Hauptpreis gewinnt.
Der Herzog und seine Gattin trafen Bollywood-Schauspieler, prominente Geschäftsleute und nebenbei auch den indischen Premierminister Narendra Modi.
Dass Königin Elizabeth erst in der kommenden Woche 90 Jahre alt wird, stand einer Geburtstagsparty für die Queen nicht
im Wege. Kate und William schnitten also
zu Ehren von Williams in London weilender Großmutter eine Torte an, und weil ein
handelsübliches Messer auf Fotos nicht so
viel hermacht, wurde der zeremonielle Anschnitt mit einem Schwert vollzogen. Von
der Torte aß Kate dann nichts. Indischen
Beobachtern ist aufgefallen, dass Kate ohnehin bei allen Veranstaltungen die dargebotenen Speisen nicht anrührt, was zu der
Mutmaßung führte, sie wolle einen royalen Durchfall vermeiden.
Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass dieses Detail zu diplomatischen
Verstimmungen führt. Ebenso wenig wie
die Tatsache, dass die koloniale Vergangenheit während des Besuchs nicht zur Sprache kam. Der Palast hatte mitgeteilt, dies
sei die „bisher ambitionierteste Reise“ des
Paares. Die Herzogin und der Herzog würden eine persönliche Beziehung zu einem
Land aufnehmen, das in ihrem Leben eine
große Rolle spielen werde. Damit ist vermutlich gemeint, dass Indien Prognosen
zufolge bis 2030 das bevölkerungsreichste
Land der Erde mit der drittgrößten Wirtschaft weltweit sein wird. Mit diesem Land
wollen nicht nur die Royals ein gutes Verhältnis haben, sondern auch Regierung
und Wirtschaft in Großbritannien.
Kate und William sind auch auf Wunsch
der Regierung nach Indien gereist, um die
Beziehungen zu einem der wichtigsten Länder des Commonwealth zu festigen. Die königliche Familie hat in erster Linie repräsentative Aufgaben, sie wirkt aber bisweilen auch als Arm des Auswärtigen Amtes.
Als zum Beispiel die Queen im Jahr 2011 als
erste Monarchin das unabhängige Irland
besuchte, trug sie zum Auftakt ein Kleid in
der irischen Nationalfarbe Grün und einen
Anstecker in Form einer Harfe. Auf einem
Bankett sprach sie ein wenig Gälisch. Diese
kleinen Gesten wurden mit Blick auf die
schwierige Geschichte der beiden Länder
als Zeichen der Versöhnung gedeutet.
Gleiches gilt nun für den Besuch von Kate und William in Indien. Sich farblich der
Landschaft anzupassen ist dabei ein nicht
unwichtiger, aber nur ein kleiner Teil ihrer
Aufgabe.
MITTEN IN . . .
FOTO: MAURITIUS IMAGES
FOTO: AFP
FOTO: IMAGO
FOTO: DPA
Marrakesch
Tripolis
Panama
Hamburg
Wer noch nicht ermattet ist vom Besuch
der Souks, der kann abends ins Le Comptoir gehen, eine der angesagtesten Bars der
Stadt. Um 22.45 Uhr wird das Licht gedimmt, Bauchtänzerinnen treten auf.
Wow. Marokko ist ein traditionelles Land
mit speziellen Moralvorstellungen. Aber
hier sind weder Schultern noch Knie bedeckt. Fast gar nichts ist bedeckt. Eine nähert sich, steigt graziös auf den flachen
Tisch und lässt Hüfte und Bauch direkt vor
uns kreisen. Alle schauen gebannt und warten. Doch was ist so viel nackte Haut wert?
100 Dirham? 1000 Dirham? Preisverhandlungen würden den Zauber wohl zerstören.
Und überhaupt: Wohin mit dem Schein? In
Marokko sind Ungläubige schon ausgepeitscht worden, weil sie eine unverschleierte Frau angeschaut haben. Wir schauen
nicht hin, während der Schein zaghaft Halt
sucht im Nichts.
achim zons
Ankunft am Flughafen Mitiga, einem ehemaligen US-Stützpunkt mitten in Tripolis;
der internationale Flughafen der libyschen
Hauptstadt wurde 2014 bei Kämpfen zerstört. Alles ist improvisiert, auch die Grenzkontrolle. Am Einreise-Schalter für Ausländer herrscht kein Gedränge. Gut so, denn
auch nach mehrmaligem Kramen im Tresor findet der Beamte keinen Visumsaufkleber. Man könne den Pass am nächsten
Tag in der Abteilung für ausländische Journalisten des Informationsministeriums abholen, sagt er, dann werde alles erledigt
sein. Und tatsächlich: Der Pass ist da, das
Visum eingeklebt. „Die Quittung für die Gebühr ist auch dabei“, sagt der Beamte
freundlich. Man dankt und bemerkt erst
später: Er hat sie von innen an die rote Umschlagseite des Dokuments getackert. Genau da, wo der Chip mit den biometrischen
Daten sitzt.
paul-anton krüger
In Panama sind sie gerade etwas angesäuert, weil das Land vor allem im Kontext mit
den gleichnamigen Papieren genannt
wird. Dabei gibt es doch so viele Erfolgsgeschichten! Etwa die der nationalen Fluglinie Copa, die tatsächlich das beste Streckennetz Lateinamerikas unterhält. Fliegen kann man mit Copa prima, man sollte
bloß nicht hungrig einsteigen. Zurzeit wird
als „vegetarische Option“ Pasta mit Lachs
serviert. Der Fisch schmeckt aber eindeutig nach Analogschinken. Im Spanischen
klingen Lachs (salmón) und Schinken (jamón) ähnlich. Nachfrage: Kann es sein,
dass es sich um „Pasta mit jamón“ handelt? „Moment bitte“, sagt die Stewardess.
Minuten später kehrt sie mit folgender Information zurück: „Wir haben es probiert.
Normalerweise ist es immer Lachs. Aber
heute schmeckt es nach Schinken. Es müsste Schinken sein.“
boris herrmann
Das Generalkonsulat der Republik Iran ist
gut gesichert. Metallgitter, Überwachungskameras, Wachleute, das ganze Programm. Scheint auch nötig zu sein: Das Gebäude ist schwer belagert. Hunderte Menschen campieren auf der Straße, mit Klappstühlen, Thermoskannen und Kuchen auf
Papptellern. Einige spielen Federball, aber
keiner hält ein Plakat hoch oder schreit etwas. Seltsam, weshalb demonstrieren diese Leute eigentlich? Zum Großteil sind es
offenbar Familien mit Kindern, die meisten wirken friedlich. Die Schlange zieht
sich die Bebelallee entlang bis zur Abzweigung Richtung Alster. Dort steht das Haus
der Jugend. Jetzt muss doch mal jemand erklären, was das politische Ziel dieses Sitins ist. „Die Sommerfreizeiten des Jugendwerks!“, sagt eine freundliche Mutter, „wir
stehen für die Einschreibung an, die Plätze
sind sehr begehrt.“
titus arnu
Ende eines
Mythos
Sechs Verhaftungen bei Razzia
im Berliner Großbordell „Artemis“
Berlin – Über Prostitution gibt es viele Mythen. Einer davon ist, dass es in dem Gewerbe besser und korrekter zugehe, seit in
Deutschland Großbordelle erlaubt sind;
dort sei es für die Frauen sicher und sauber, sie fänden fast schon einen klassischen Arbeitsplatz vor, ohne Gewalt und
Zuhälter. Das Berliner Großbordell „Artemis“ zelebriert diesen Mythos seit seiner
Eröffnung 2005. Nicht nur, dass der SaunaClub, wie sich das Artemis nennt, stets den
Anschein erweckte, eine Art Wellness-Einrichtung zu sein, die Betreiber scheuten
auch nie die Öffentlichkeit. Das Bordell
machte Banner-Werbung bei Spielen von
Hertha BSC, und immer wieder durfte das
Privatfernsehen durch die Hamams, Pools
und Saunalandschaften latschen, um den
Frauen und Freiern Statements zu entlocken, wie nett und freundlich alles sei.
Seit Mittwochnacht dürfte dies ins
Reich der Legenden gehören. Da durchsuchten 400 Beamte der Berliner Polizei
das 3000 Quadratmeter große Bordell in
der Nähe des Berliner Messegeländes, das
nach Angaben der Betreiber jedes Jahr
110 000 Freier anzieht. Was man fand, waren Hinweise auf Steuerbetrug im großen
Stil, auf Schwarzarbeit, organisierte Kriminalität und Menschenhandel. Zwei Betreiber des Bordells („Weiße-Kragen-Kriminelle“ nennt sie ein Ermittler) und vier
Frauen, die den Ermittlern zufolge als sogenannte Hausdamen „ein wichtiges Passstück“ zwischen den Betreibern und Prostituierten waren, wurden verhaftet.
Nächtlicher Einsatz mit 400 Beamten:
Razzia im „Artemis“.
FOTO: DPA
Rocker der Hells Angels sollen in dem Laden die Fäden ziehen, so die Vertreter von
Staatsanwaltschaft, Zollamt und Polizei.
Die Rocker hätten nicht nur freien Eintritt
im Artemis, sie sollen auch Frauen an das
Bordell vermittelt haben, und das offenbar
nicht immer gewaltfrei. So hatte sich den
Ermittlern eine Prostituierte anvertraut,
die von einem Rocker zum Anschaffen ins
Artemis geschickt und von dem Mann dermaßen malträtiert worden sein soll, dass
sie nur mehr den Ausweg sah, zur Polizei
zu gehen. „Das ist in diesem Milieu der letzte Strohhalm, da muss der Leidensdruck
schon erheblich sein“, so ein Ermittler.
Auch sonst seien die Frauen im Artemis,
von denen viele aus Osteuropa und Russland stammen, „in Abhängigkeit gehalten
und ausgebeutet“ worden. So waren sie
zwar auf dem Papier selbständig und frei,
als Sexarbeiterinnen zu tun, was sie wollen. Die Realität sah jedoch wohl so aus,
dass die Frauen in dem Bordell im Schichtbetrieb arbeiten mussten, immer vier Tage
am Stück. Preise, Kleidung und Arzt-Wahl
wurden ihnen offenbar diktiert, sie durften keine Werbung für ihre Dienste machen, und die Frauen, die nicht aus Berlin
kamen, mussten im Artemis schlafen.
Dass man nun etwas gegen die Betreiber in der Hand hat, hat zwei Gründe: Zum
einen liegt das daran, dass die Hauptstadt
derzeit verstärkt gegen organisierte Kriminalität vorgeht. Zum anderen haben die Behörden einen neuen Hebel gefunden: das
Steuer- und Sozialversicherungsrecht.
Denn auch Bordelle müssen Sozialabgaben und Steuern abführen, wenn Prostituierte dort wie Angestellte eingesetzt werden. Andernfalls machen sie sich wegen
Beitragshinterziehung strafbar. Oder wie
es ein Ermittler ausdrückte: Auch an Al Capone sei man am Ende über das Steuerrecht herangekommen. verena mayer
&TGKXQPXKGT&GWVUEJGPOÒEJVGPDGKKJTGT)GNFCPNCIGMGKPGQFGTPWT
IGTKPIG4KUKMGPGKPIGJGPsUKGHØTEJVGPOÒINKEJG8GTNWUVGDGK#MVKGPCPNCIGP9GTUGKP
8GTOÒIGPCDGTIGUEJKEMVCWHVGKNVFGTGTJÀNVUKEJCNNG%JCPEGPWPFXGTTKPIGTVUGKP4KUKMQ
DZǣǦǣǬDZǧǣǤȪǰǧǦǰǣǥǣǪǢǟǬǪǟǥǣ
DZǡǦǵǟǰǸǭǢǣǰǟǪǪǣǫȦǥǪǧǡǦǩǣǧDzǣǬǞ
&GT&95/WNVK1RRQTVWPKVKGUKUVGKP/KUEJHQPFUFGTɧGZKDGNCWHFCU/CTMVWOHGNFTGCIKGTGP
WPFUGKPG/KUEJWPICWUFGHGPUKXGPWPFQɥGPUKXGP#PNCIGPUVGVUCPRCUUGPMCPP
5QNÀUUVUKEJFKG5VCDKNKVÀVXQP#PNGKJGPOKVFGP-WTUEJCPEGPXQP#MVKGPMQODKPKGTGP
)'.&#0.#)'0'7&'0-'0
YYY&95FGPGWFGPMGP
&KG#PVGKNRTGKUGWPVGTNKGIGP5EJYCPMWPIGP&GT9GTVFGT#PNCIGMCPPKPPGTJCNDMWT\GT<GKVTÀWOGHCNNGP5KGGTJCNVGPWPVGT7OUVÀPFGPPKEJVFGPKPXGUVKGTVGP6GKN\WTØEM
&KG&95&$#9/)TWRRGKUVPCEJXGTYCNVGVGO(QPFUXGTOÒIGPFGTITÒ»VGFGWVUEJG#PDKGVGTXQP9GTVRCRKGT2WDNKMWOUHQPFU3WGNNG$8+5VCPF,CPWCT3WGNNG<'+6)GNF0T&KGKPFKGUGO&QMWOGPVGPVJCNVGPGP#PICDGPUVGNNGPMGKPG#PNCIGDGTCVWPIFCT&KG8GTMCWHURTQURGMVGOKV4KUKMQJKPYGKUGPWPFFKGYGUGPVNKEJGP#PNGIGTKPHQTOCVKQPGPUQYKGYGKVGTG
+PHQTOCVKQPGP GTJCNVGP 5KG MQUVGPNQU KP FGWVUEJGT 5RTCEJG DGK FGT &GWVUEJG #UUGV /CPCIGOGPV +PXGUVOGPV )OD* (TCPMHWTV CO /CKP .CWHGPFG -QUVGP R C &95 /WNVK 1RRQTVWPKVKGU .& 5VCPF \\IN GTHQNIUDG\QI 8GTIØVWPI CWU 9GTVRCRKGTNGKJG'TVTÀIGP &CU 5QPFGTXGTOÒIGP YGKUV CWHITWPF UGKPGT <WUCOOGPUGV\WPI
FGTXQO(QPFUOCPCIGOGPVXGTYGPFGVGP6GEJPKMGPGKPGGTJÒJVG8QNCVKNKVÀVCWHFJFKG#PVGKNURTGKUGMÒPPGPCWEJKPPGTJCNDMWT\GT<GKVTÀWOGUVÀTMGTGP5EJYCPMWPIGPPCEJWPVGPQFGTPCEJQDGPWPVGTYQTHGPUGKP
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
von andrian kreye
M
KÜNSTLI
CH
an sieht dem neuen Rembrandt
die Herkunft aus dem Computer
buchstäblich an der Nasenspitze
an. Ernst van de Wetering kann das erklären, der Kunsthistoriker, der vor zwei Jahren die sechsbändige „Corpus“-Ausgabe
zu Rembrandts Gesamtwerk mit insgesamt 4800 Seiten abgeschlossen hat, die
seit 1968 in Arbeit war. Van de Wetering ist
ein sprachgewaltiger Herr, der sich dieses
neue Bild gleich nach der Enthüllung in
der vergangenen Woche angesehen hat
und sehr kräftige Worte dazu findet. Aber
dazu später. In dem neuen Porträt des Mannes mit Hut und Kragen, so sagt er, fehlt jedenfalls jener Lichtpunkt auf der Spitze,
der einer Nase die Plastizität verleiht, die
wiederum aus einem guten ein meisterhaftes Porträtgemälde macht.
Nasenspitzen gehörten zu den Details,
auf die Rembrandt van Rijn besonders große Sorgfalt verwendete, weil eine grobe Nasenspitze einen Würdenträger zum Trottel
machen kann. Die feinere Gesellschaft im
Amsterdam des 17. Jahrhunderts sah ja keineswegs so fein aus, wie sie sich fühlte. Deswegen war Rembrandt auch eine Zeit lang
einer der erfolgreichsten Auftragsmaler
der Stadt. Er malte zwar keine Schmeichelbilder, das hätte den protestantischen
Kaufleuten auch nicht gefallen, aber weil
sie auf Rembrandts Bildern so unfassbar lebensecht wirkten, bauchte es das auch
nicht. Bis er sich mit der Schützengilde der
Stadt anlegte, weil er statt des bestellten
Würdenwerks eines der radikal modernsten Gemälde seiner Zeit anfertigte. Aber
auch dazu später mehr.
E
TELLIGENZ
IN
Man muss der Fairness halber sagen,
dass die Damen und Herren, die diesen
neuen Rembrandt geschaffen haben, gar
keinen Anspruch auf Meisterhaftigkeit haben. Auch wenn sie eineinhalb Jahre auf
diesen Moment in der vergangenen Woche
hingearbeitet haben, an dem sie der Welt jenes Bild vorstellten, das eine künstliche Intelligenz (KI) angefertigt hat, der sie beigebracht haben, wie Rembrandt zu denken
und zu malen. Wobei künstliche Intelligenzen natürlich nicht denken und malen. Sie
rechnen und drucken. In diesem Falle mit
einem 3-D-Drucker, weil es darum ging,
dem Rechner nicht nur Rembrandts Bildsprache, sondern auch seine Pinselführung und seinen Umgang mit Materialien
beizubringen. Diese künstliche Intelligenz
hat sich jedenfalls nach eingehendem Studium von 346 Rembrandt zugeschriebenen Gemälden einen neuen Rembrandt
ausgedacht.
Weil es hier ums Rechnen und nicht ums
Malen geht, gleich mal eine Grundgröße –
„The Next Rembrandt“, wie das Bild offiziell heißt, ist nicht der Durchschnitt, sondern die Summe dieser 346 Gemälde. Und
die Summe ergab, dass ein typisches Rembrandt-Gemälde ein Porträt ist, das einen
Herrn zwischen 30 und 40 Jahren mit Bart,
Hut und Kragen zeigt, der nach rechts
blickt.
FEUILLETON
Das mit der Summe ist Bas Corsten wichtig. Corsten ist ein smarter Herr, der sich
das Projekt ausgedacht und dann auch
durchgezogen hat. Im Hauptberuf ist er
Kreativdirektor der Werbeagentur J. Walter Thompson. Da prallten bei van de Weterings Besuch natürlich Welten aufeinander: Kunstgeschichtswissenschaft und
Werbewirtschaft. Corsten hat sich das mit
einem neuen Rembrandt aus dem Digitalhirn ja auch nicht aus reiner Liebe zur
Kunst ausgedacht, sondern für den niederländischen Finanzkonzern ING. Als Kampagne ist das perfekt – mit der Bank hat
„The Next Rembrandt“ nichts zu tun. Aber
wenn alle über KI und Rembrandt reden,
wenn neue Erkenntnisse für Technologie
und Wissenschaften herauskommen,
bleibt da auch sehr nachhaltig etwas bei
der Bank hängen.
Große Malerei löst große
Gefühle aus. Auch, wenn sie
digital erschaffen wurde?
Herr Corsten und sein Team empfangen
jedenfalls im verglasten Konferenzraum
der Agentur in Amsterdam, die selbstverständlich in lichtdurchfluteten Herrschaftsaltbauräumen untergebracht ist,
die mit den psychosozial tiptop durchdachten Büromöbelgruppen wie ein hippes Restaurant wirkt. Das Bild steht auf einer Staffelei am hohen Fenster, aus dem man auch
einen dieser herrlichen Kanäle sehen
kann, an denen zu dieser Jahreszeit die Tulpen besonders bunt blühen. Ein feines
Leintuch verhüllt das Bild. Der Dramaturgie wegen, aber auch weil die Frühlingssonne der UV-Tinte arg zusetzen würde.
Die Dramaturgie sieht nun vor, dass
man sich mit dem Team sehr ausführlich
über den technischen Vorgang unterhält,
mit dem man einer künstlichen Intelligenz
so etwas wie Rembrandtmalen beibringen
kann. Die Enthüllung nachher ist wichtig,
weil das Projekt ja nicht nur herausfinden
soll, ob das mit dem Malen klappt. Da steht
auch die Frage im Raum, ob Computer
Emotionen nicht nur erkennen und simulieren können – das können sie – sondern,
ob sie im nächsten Schritt Emotionen auch
auslösen können.
Das war bisher nicht so einfach. Am ehesten hat das in der Musik geklappt. Wenn
ein Rechner zum Beispiel zwischen 90 und
120 Basstöne pro Minute in einen Raum
pumpt. Auch wenn es dabei immer geholfen hat, wenn die Zuhörer ihre emotionale
Empfänglichkeit mit chemischen Hilfsmitteln verfeinerten.
Ein Rembrandt ist aber kein TechnoBeat, der sich über Minuten aufbauen
kann. Ein echter Rembrandt überwältigt
in Sekunden und wirkt dann noch lange
nach mit seinen feinen Lichtspielen, den
Blicken, Gesten, dem Echo eines längst vergangenen Jahrhunderts, das da wieder
zum Leben erwacht. Im Rijksmuseum
kann man das erleben, das nur ein paar
Fußminuten vom Sitz der Agentur liegt.
Also – erst mal warten mit der Betrachtung von „The Next Rembrandt“. Die Formel: mehr Kontext = mehr Wirkung gilt
zwar sonst vor allem für moderne Kunst,
aber in diesem Falle auch.
Zunächst gibt es Daten. 18 Monate lang
arbeiteten die Programmierer und Werber
gemeinsam mit Wissenschaftlern der
Technischen Uni Delft und KI-Experten
von Microsoft an dem Projekt. In den letzten sechs Monaten taten sie das zu zwanzigst. Dabei generierten sie aus den
346 Rembrandt-Gemälden 150 Gigabyte
Grafikdateien, mit denen sie die künstliche Intelligenz fütterten. Gleichzeitig
schrieben sie die Algorithmen, jene Rechenvorschriften, die einem Computer sagen, was er zu tun hat. Wie viele? Chefpro-
18 Monate lang studierte das Programm Gemälde. Dann zog es seinen Schluss –
Herr mit Hut, Bart, Kragen blickt nach rechts.
FOTOS: J. WALTER THOMPSON AMSTERDAM
Der Rembrandt
aus dem Rechner
Kann man einem Computer beibringen,
wie ein Künstler zu denken und zu malen?
Ein Team in Amsterdam hat genau das getan
grammierer Emmanuel Flores zuckt mit
den Schultern. Unzählige. Neue Algorithmen. Algorithmen, die auf bestehende Algorithmen aufbauen. Algorithmen, die
neue Algorithmen produzieren. Man musste der künstlichen Intelligenz (die sich übrigens auf mehrere Rechner bei J. Walter
Thompson, der TU Delft und Microsoft verteilte) jeden noch so kleinen Aspekt eines
Rembrandt-Gemäldes beibringen. Proportionen, Farben, Glanz, Licht und Schatten,
Materialität und, und, und.
Herausgekommen ist dann eben jenes
Bild des Herrn mit Hut und Kragen, das die
künstliche Intelligenz aus 168 263 Bildfragmenten originaler Rembrandts in 148 Millionen Pixel umsetzte, die dann in 13 Durchgängen mit UV-Tinte von einem 3-D-Drucker so auf eine Kunststoffunterlage aufgetragen wurden, dass das Ergebnis so aussieht, als sei das Öl auf Leinwand.
Was bleiben wird, ist aber nicht nur das
Bild. Microsoft will das Projekt weitertreiben, sagt Bas Corsten. Das „deep learning“
hat ja erst begonnen. Vielleicht werden die
Algorithmen bald schon Kunstfälschungen aufspüren. Einen Picasso malen. Oder
einen neuen Bowie-Song schreiben.
Und?! Ja, doch, auf einen Laien wirkt die
Enthüllung verblüffend. Der Herr mit Hut
und Kragen blickt etwas erstaunt, etwas
trotzig, als könne er es selbst nicht fassen,
dass er aus dem Rechner stammt. Man
darf das Gemälde sogar anfassen, mit einem Galeristenhandschuh über Risse und
Unebenheiten fahren. Es sind feine Pinselstriche, wie sie der Rembrandt der 1630erJahre auf der Höhe seines Erfolgs gemalt
hätte. Die späten Rembrandts wären für
den Rechner viel zu schwierig gewesen.
Im Rijksmuseum erschließt sich das, da
hängen auch die späteren Werke, „Die Judenbraut“ von 1667 zum Beispiel, bei der
das Rot ihrer Kleider klumpig aufgetragen
ist, als hätte Rembrandt eine Mordswut
auf das Bild gehabt. Das findet sich auf vielen Bildern, die nach seinem Hauptwerk
„Nachtwache“ entstanden. Und das mit
der Wut ist gar nicht so abwegig.
Die „Nachtwache“ zeigte – damals radikal – die Figuren nicht in Licht und Pose,
sondern in Aktion und Schatten. Den ehrwürdigen Mitgliedern der Schützengilde
gefiel das 1642 gar nicht. Da entstanden
ganz neue Hierarchien und Zusammenhänge. Sie hängten das Bild dann doch auf.
Aber es sprach sich rum. Für den Geschäftsmann Rembrandt war das eine Katastrophe. Die Aufträge brachen ein. Das Geld
ging aus. Wer wäre da nicht wütend.
Nicht einmal weinen könnte
der Mann mit Hut, beschwert
sich ein Rembrandt-Kenner
Das Team fütterte die künstliche Intelligenz mit Daten aus 346 Rembrandt-Werken, aus der sie sich 168 263 Bildfragmente zog.
Übrigens auch eine sehr starke Emotion.
Und die kann der neue Rembrandt ganz
hervorragend auslösen. „Absolute Scheiße“ ist das Fazit, das Ernst van de Wetering
zieht. Diese Frechheit, den Ruhm Rembrandts für so ein Projekt zu missbrauchen. Eigentlich will er gar keine Zeit darauf verschwenden, über diese Ahnungslosen zu reden, Programmierer, die behaupten, sie hätten seinen sechsten Band des
„Corpus“ als Vorlage verwendet.
Das mit der Nasenspitze sei ja nur ein
Punkt. Am schlimmsten seien die Augen.
Nicht nur Rembrandt, jeder ordentliche
Porträtmaler hätte einen Tränenfilm gemalt, der auf dem Unterlid jedem Auge seinen Glanz gibt. Und dann die Reflexionen
des weißen Kragens auf Kinn und Wangen,
die dem Fleisch eine kühlere Farbe geben.
Oder die Schatten am Rande der Nase, die
mal weiche, mal harte Akzente setzen. Einfach weggelassen. Nichts verstanden.
Wenn das mal kein guter Auftakt für das
Reden über KI und Rembrandt ist.
Freund der Sklaven, Freund der Banken
Obama, Clinton, jetzt auch Sanders: Ganz Amerika will das Musical „Hamilton“ sehen. Aber taugt der Titelheld als Vorbild?
Jetzt hat „Hamilton“ sogar einen eigenen
Historikerstreit. Warum auch nicht? Das
Erstaunlichste an diesem Musical ist, dass
im Zusammenhang damit nichts mehr erstaunt. Nicht einmal die Schlagzeile in der
New York Times von Bernie Sanders’ „big
win“ am letzten Wochenende, obwohl die
Vorwahlen im Staat New York erst nächste
Woche sind. Sanders’ „dicker Gewinn“ bezieht sich auf zwei Eintrittskarten zum ausverkauftesten Broadway-Musical seit Menschengedenken (also mindestens seit dem
Erfolg von „Book of Mormon“). Ein Präsidentschaftsanwärter der Demokraten
kann sich offensichtlich nicht leisten, das
Stück nicht gesehen zu haben.
Hillary Clinton war letztes Jahr drin. Barack Obama, der sogar schon mehrmals im
Publikum gesehen wurde, hat es sich vor
ein paar Wochen gleich komplett ins Weiße Haus geholt – für die „folks“, die sonst
keine Gelegenheit hätten, es zu sehen, wie
er sich ausdrückte. Es blieb ein bisschen
unklar, ob er mit diesen „Leuten“ nicht vor
allem seine engeren Mitarbeiter meinte,
aber es ist nun einmal seine Lieblingsformulierung, und die klingt immer ein wenig
nach „ganz normalen Leuten“, um nicht zu
sagen „breiten Massen“: Das Musical „Hamilton“ gilt in diesem Teil des politischen
Spektrums als sozialpädagogisch wertvoll
wie selten was. Denn Alexander Hamilton
(1755 oder 1757 bis 1804) ist selbst vielen
Amerikanern nur noch als das Gesicht auf
der Zehn-Dollar-Note geläufig.
Dass der Mann nicht nur ein Gründervater der USA und ihr erster Finanzminister
war, sondern auch als uneheliches Kind in
der Karibik zur Welt kam, später im Leben
unter anderem für die Abschaffung der
Sklaverei eintrat und schließlich an den
Folgen eines Pistolenduells mit seinem
schärfsten politischen Widersacher starb:
Das lässt sich in Büchern wie der großen
Hamilton-Biografie von Ron Chernow
nachlesen. Exakt das hatte Lin-Manuel Miranda, ein Schauspieler, Komponist und
Rapper aus New York, getan, und er sah
das Potenzial für ein Bühnenstück. Ein
„good guy“, noch dazu Immigrant, der sich
ganz nach oben arbeitet, Revolution, Patriotismus, Verfassung, „Black Lives Matter“,
Intrigen, Drama, Tod – da war alles drin,
was Amerika ohnehin immer beschäftigt
und im Moment ganz besonders.
Miranda, der selber von Immigranten
aus der Karibik abstammt, besetzte die Rolle Hamiltons mit sich selbst und alle anderen überwiegend mit Latinos und Schwarzen. Dass er sie ihre Texte überwiegend rappend vortragen lässt, kann man auch als
clever bezeichnen, denn erstens sind es ja
vor allem juristische Rededuelle, die auf
die Bühne gebracht werden wollen, zweitens ist Rap populär. Als Drittes fügt Miranda gerne hinzu, dass Rap der natürliche
Musikstil der Revolution sei. Das kann
man zwar auch anders sehen (zum Beispiel
Er sympathisierte mit eher
aristokratischen Verhältnissen
und einer Erbpräsidentschaft
als ein oft selbstzufrieden sich an den Eiern kratzendes Marginalisiertheits-Gepose). Aber darum, dass bei Tag vieles anders
aussieht als unter Broadway-Scheinwerfern, geht es jetzt ja auch bei den Wortmeldungen aus der Geschichtswissenschaft.
Nachdem nämlich „Hamilton“, die Musical-Figur, zum Superhelden der Progres-
Die meisten Amerikaner kennen ihn nur von der Zehn-Dollar-Note: Alexander Hamilton (Lin-Manuel Miranda) in New York.
FOTO: SARA KRULWICH/THE NEW YORK TIMES/REDUX/LAIF
sivität und der ethnischen „Diversity“ emporgewachsen ist, wird jetzt überwiegend
im Internet debattiert, ob es nicht ein klitzekleines bisschen übertrieben sei, sich Hamilton, den Politiker, als eine Art Obama
mit Zopfperücke vorzustellen. Hamiltons
Kampf gegen die Sklaverei werde aufgeblasen, die Tatsache, dass er in eine Sklavenhalterfamilie eingeheiratet habe, heruntergespielt, heißt es da.
Dass Historiker Einwände erheben,
wenn historische Biografien auf die Bühne
gebracht werden, ist normal. Andrew
Lloyd-Webber hat mit „Evita“ auch nicht
nur für Jubel gesorgt. Von Spielbergs Historienkino ganz zu schweigen.
Bemerkenswert an der Debatte um „Hamilton“ ist, dass gar nicht bei allen wirklich „Hamilton“ in der Kritik steht, also das
Stück. Lyra Monteiro, eine Historikerin
von der Rutgers University, hatte zwar eingewendet, dass die vielen Schwarzen, die
in dem Stück die Rollen von weißen Figuren einnehmen, den Blick darauf verstellten, wie viele historisch belegte schwarze
Figuren in dem Stück gar nicht vorkämen.
Aber über die Feststellung, dass sich das
Stück den Sklavenbefreier zurechtfantasiert, als den wir den Mann heute gern hätten (Annette Gordon-Reed aus Harvard)
hat sich der Tenor allmählich zu einer Kritik an Hamilton, dem Politiker, verschoben. Und diesem wird nun zur Last gelegt,
dem Hamilton aus „Hamilton“ an Progressivität hinterherzuhinken. Der historische
Hamilton muss sich den Vorwurf gefallen
lassen, seiner Zeit nicht 210 Jahre voraus
gewesen zu sein, sondern nur ungefähr 60.
Dass unter den Gründervätern der USA
überproportional viele weiße Männer waren, ist aus dieser Perspektive dann nur einer der Missstände, die eine Glorifizierung
durch Broadway-Musicals fragwürdig machen. Gegen Hamilton sprechen dann
11
HF2
auch diejenigen unter seinen politischen
Überzeugungen, mit denen ein demokratischer Präsidentschaftskandidat heute bei
der Generation, die eben erst „Occupy Wall
Street!“ gerufen hat, weniger gut punkten
kann: Hamilton als Gründer und Freund
von Großbanken mit Sympathien für eher
aristokratische Verhältnisse in der Politik,
eine Erbpräsidentschaft, Senatorenwürde
auf Lebenszeit und so. Hamilton sei eher
ein Mann für die „ein Prozent“ gewesen,
klagt Sean Wilentz, der in Princeton lehrt.
In der politischen Rhetorik der USA ist das
die aktuelle Formulierung für das, was früher mal „die oberen Zehntausend“ hieß.
Es ist auffällig, dass solche geradezu jakobinischen Formen rückwirkender ElitenFresserei gerade an Amerikas Elite-Universitäten gedeihen. Kann sein, dass diese Historiker ihren Studenten anhand von „Hamilton“ zeigen wollen, dass Geschichte
nicht einfach ist, sondern immer wieder gemacht wird, und zwar durchaus nach Maßgaben der politischen Opportunität.
Dass es aber ausgerechnet der Präsidentschaftswahlkampf 2016 sein soll, der
Amerikas Blick auf Alexander Hamilton
konditioniert, lässt einen Grundwiderspruch unaufgelöst: Wenn Bernie Sanders
wirklich so ein volkstümlicher Typ aus
Brooklyn wäre, wie er einen ganzen Wahlkampftag in New York beteuert hat, hätte
er hinterher eigentlich nicht in die Aufführung von „Hamilton“ gehen dürfen. Die
Karten sind auf Monate hin ausverkauft.
Wie die New York Times mit süffisanter Genauigkeit ermittelte, wurden Sanders und
seiner Frau von seinem Wahlkampfteam
zum Vorzugspreis von nur jeweils 167 Dollar sogenannte House Seats besorgt. Das
sind Karten, die sie am Broadway für besondere Fälle bereit halten, für Ehrengäste
aus der Politik zum Beispiel, man könnte
auch sagen: Eliten.
peter richter
HEUTE
Feuilleton
30 Jahre nach Tschernobyl: Ein
Gespräch mit dem Fotografen
Gerd Ludwig
13
Literatur
Lob der Lücke: „Eindringlinge“
von Adrian Tomine zeigt, was in
Comics heute möglich ist
14
Wissen
Ein Magnet aus nur einem Atom:
Die Entwicklung kompakter
Datenspeicher
16
www.sz.de/kultur
Es bleibt
in der Familie
Panama Papers: Wer profitierte
im Raubkunstfall Modigliani?
Immer mehr Spuren im Raubkunstfall von
Amedeo Modiglianis „Sitzendem Mann“
führen zu der Familie, die das dem jüdischen Sammler Oscar Stettiner geraubte
Porträt in der Nazizeit in Paris erstand: der
Familie Van der Klip. Das Gemälde, das angeblich 52 Jahre verschollen war, befindet
sich heute im Besitz einer in Panama angesiedelten Firma namens International Art
Center. Recherchen der Süddeutschen Zeitung und eines internationalen Journalistenteams in den Panama Papers hatten ergeben, dass hinter der Firma offenbar die
Kunsthändlerfamilie Nahmad steckt. Daraufhin beschlagnahmte die Schweizer
Staatsanwaltschaft das Werk im Genfer
Zollfreilager.
Dass Stettiner als Jude das Gemälde an
die Nazis verlor, geht aus französischen Behördenunterlagen der Nachkriegszeit hervor. Bekannt war bereits damals, dass ein
Jean Van der Klip das Bild erstanden hatte.
Er hatte allerdings behauptet, das Gemälde an einen Unbekannten weiterverkauft
zu haben und es nicht zurückgeben zu können. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, gibt es an dieser Darstellung Zweifel.
Als Sotheby’s das Werk ohne Käufernachweis 2008 vergeblich zum Verkauf anbot,
nannte das Auktionshaus als Vorbesitzer
einen Mann namens Livengood.
Nun legt die mit dem Fall betraute
Kunstdetektei Mondex Dokumente vor,
wonach die Familien Van der Klip und Livengood das Gemälde möglicherweise jahrzehntelang besaßen, bis es 1996 von Christie’s an das International Art Center verauktioniert wurde. Demnach war Van der Klip
Händler für moderne Kunst, ein Kenner
also. Eine seiner Töchter heiratete einen
Livengood, die andere hielt aus den USA
Kontakt zu den Livengoods. Sollten sich
diese Hinweise bestätigen, ist neben den
Nahmads das Auktionshaus Christie’s in
Erklärungsnot, warum es nicht erkannte
und offenlegte, dass es sich bei dem Modigliani um Raubkunst handelt.
kia / fo
Wieder drin
Deutsche Regisseurin im
Cannes-Wettbewerb annonciert
Auf der alphabetischen Liste der Regisseure, die Festivalchef Thierry Fremaux am
Donnerstagvormittag in Paris verlas,
stand ganz oben der Name Maren Ade. „Ist
doch schön, dass wir mit einer jungen Deutschen beginnen“, sagte er, „mit Deutschland im Wettbewerb, das ist lange nicht
mehr vorgekommen.“ So kam die 39-jährige Berlinerin mit „Toni Erdmann“, ihrem
dritten Spielfilm, in dem Peter Simonischek und Sandra Hüller die Hauptrollen
spielen, vorab zu besonderen Ehren.
Schließlich galt es, der notorischen CannesFrustration deutscher Filmemacher, die
acht Jahre lang nicht im Kampf um die Goldene Palme dabei waren, einmal etwas Positives entgegenzusetzen. Maren Ade verspricht einen „Amoklauf aus Scherzen“.
Der Rest der Teilnehmerliste im Wettbewerb des wichtigsten Filmfestivals der
Welt besteht aus den sehr vertrauten Namen diverser Cannes-Lieblinge, in unvollständiger Aufzählung: Pedro Almodóvar,
Andrea Arnold, Olivier Assayas, die Dardenne-Brüder, Xavier Dolan, Bruno Dumont,
Nicole Garcia, Ken Loach, Park ChanWook, Sean Penn, Nicolas Winding Refn.
Jim Jarmusch ist nicht nur mit „Paterson“
im Wettbewerb dabei, sondern auch noch
mit seiner Iggy-Pop-Dokumentation „Gimme Danger“. Auffällig stark präsent sind
diesmal die Rumänen – neben Christian
Mungiu, der schon einmal die Goldene Palme abgeräumt hat, schicken sie auch noch
Cristi Puiu ins Rennen. Die Filmnation Italien dagegen, zuletzt groß und erfolgreich
vertreten, ist gar nicht präsent. Interessant
auch die Aufwertung des Hollywood-Holländers Paul Verhoeven, der lange eher als
genialer Schmuddelfilmer galt („Showgirls“), jetzt aber mit bald achtzig Jahren
noch einmal mit Isabelle Huppert auf Französisch gedreht hat („Elle“) und prompt in
den erlauchten Kreis der Super-Cineasten
aufgenommen wurde.
Die Eröffnung bestreitet, wie schon berichtet, wieder einmal Woody Allen, diesmal mit seinem Historienfilm „Café Society“, und außerhalb des Wettbewerbs sorgen noch Shane Black („The Nice Guys“), Jodie Foster („Money Monster“) und Steven
Spielberg („The BFG“) für den eher unterhaltsamen Teil.
tobias kniebe
12
FEUILLETON
HF2
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Rare
Ware
von michael stallknecht
V
or einigen Wochen sang Daniel Behle in München Franz Schuberts
„Schwanengesang“ sowie die „Dichterliebe“ von Robert Schumann, zwei der
bekanntesten Liederzyklen überhaupt. Es
war ein großartiger, vom Tenor und
seinem Pianisten Sveinung Bjelland genauestens ausgearbeiteter Abend. Doch in den
hinteren Reihen des Prinzregententheaters herrschte gähnende Leere.
Liederabende gelten seit Jahren als
schwer verkäuflich. In den meisten großen
Städten sind die entsprechenden Abonnementreihen stark gekürzt worden,
manche Veranstalter verzichten gleich
ganz auf die Form. Das ist bedauerlich,
gehört doch das Kunstlied gerade im
deutschsprachigen Raum zu den zentralen
musikalischen Traditionen. An der erzromantischen Kleinform haben sich nicht
nur Komponisten von Franz Schubert über
Johannes Brahms und Hugo Wolf bis
Wolfgang Rihm abgearbeitet, es verbinden
sich mit ihr auch so herausragende Sängergestalten wie Elisabeth Schwarzkopf,
Brigitte Fassbaender, Hermann Prey,
Dietrich
Fischer-Dieskau,
Thomas
Hampson, Thomas Quasthoff und Christian Gerhaher. Doch ähnlich wie andere
Formen der Kammermusik ist die Gattung
an eine bildungsbürgerliche Schicht
geknüpft, die oft auch mit dem entsprechenden Lyrikkanon aufgewachsen
ist. Bleiben diese Hörer aus, dann wird es
schnell leer in den Konzertsälen.
„Der Liedgesang ist die
direkteste und intimste Form
des Musizierens.“
„Neuland.Lied“ heißt ein Programm,
mit dem in den vergangenen Tagen das Festival Heidelberger Frühling die Zukunft
des Kunstliedes erkundete. Schließlich
könnte dafür kein Ort geeigneter sein als
die romantische Stadt am Neckar. In der
Heidelberger Universitätsbibliothek kann
man den Codex Manesse besichtigen, die
wichtigste deutsche Sammlung mittelalterlicher Lieder. In einem Haus in der Innenstadt sammelten und redigierten Clemens Brentano und Achim von Arnim
„Des Knaben Wunderhorn“, dessen Texte
von vielen der prominentesten Komponisten vertont wurden. Der die Jugendbewegung prägende „Zupfgeigenhansl“ hat seinen Ursprung ebenso in Heidelberg wie
zentrale Strömungen des deutschen HipHop, zum Beispiel die Formation Advanced Chemistry und der Rapper Torch. Und
tatsächlich scheint so etwas wie ein „LiedGen“ fortzubestehen, wie Thorsten
Schmidt, der Intendant der Heidelberger
Frühlings, es nennt. Die dicht aufeinander
folgenden Veranstaltungen sind jedenfalls
gut besucht, auch von den Studenten.
„Der Liedgesang ist die ursprünglichste, direkteste, intimste und deshalb vielleicht auch schwierigste Form des Musizierens“, sagt Thomas Quasthoff im Gespräch
am Rande des Festivals. Der Bariton hat
vor vier Jahren seine Karriere als klassischer Liedsänger beendet, in Heidelberg
ist er mit Jazzballaden zu hören. Tatsächlich dürfte für Sänger kaum etwas herausfordernder sein, als zwei Stunden allein
mit einem Pianisten einen Abend zu bestreiten. Beim Liedgesang fühlen sich viele
gleichsam nackt. Die Hörer sollten nach
Möglichkeit nicht nur jede Silbe verstehen,
sie hören auch jede stimmliche Unschärfe.
Es dürfte einer der wichtigsten Gründe
sein, warum viele Sängerstars sich Liederabende nicht regelmäßig zumuten. Lieder-
Warum der Record Store Day
Vinyl-Freunden wenig nützt
Der Bariton Thomas Hampson und sein Klavierpartner Wolfram Rieger bei ihrem Liederabend in Heidelberg.
FOTO: PIA SALOME BOHNERT
Heideröslein blüh!
Das Lied hat es gerade nicht leicht auf dem deutschen Musikmarkt. Doch Festivals wie der
Heidelberger Frühling zeigen, welche Ausdruckskraft in der Gattung steckt
abende bedürfen einer enorm langen Vorbereitung, die allein mit dem Pianisten bewältigt sein will. Stars wie Fischer-Dieskau
haben sich deshalb früher neben ihren
Opernengagements oft ganze Wochen für
den Liedgesang in den Terminkalendern
freigehalten. Doch nicht nur die Zahl prominenter Sänger, die sich mitunter dem
Lied widmen, ist überschaubarer geworden, sondern auch der internationale
Jetsetbetrieb hektischer.
„Als Opernsänger nebenher auch mal
Lied zu singen funktioniert einfach nicht“,
sagt Verena Vetter, die als Agentin im
Münchner Künstlersekretariat am Gasteig
viele Liedsänger betreut. Doch meistens
sind es nur noch solche Starauftritte, die
die Veranstalter am ehesten riskieren.
Dabei füllen die berühmten Sänger Räume, die für das Genre in der Regel zu groß
sind. Es entfällt der „Mitnahmeeffekt“, auf
denen früher mancher Veranstalter setzte:
Dass ein paar große Namen dafür sorgen,
dass auch unbekanntere Sänger ihr Publikum finden. Genau das ist bei Festivals anders. Und es dürfte ein wesentlicher Grund
sein, warum das Lied heute neue Heimstätten findet – etwa beim Heidelberger Frühling oder bei der österreichischen Schubertiade Schwarzenberg-Hohenems.
„Man muss sich sein Publikum heranziehen“, sagt der Heidelberger Intendant
Thorsten Schmidt. Dann würden auch ungewöhnliche Veranstaltungen angenom-
men. Regelmäßig erprobt man in Heidelberg auch andere Formate als den klassischen Liederabend. Da trägt dann etwa im
Late-Night-Konzert der Countertenor
Andreas Scholl die Lieder des Barockkomponisten John Dowland neben englischen
Volksliedern mit Klavierbegleitung vor
und lässt das Ganze auch noch elektronisch verfremden. Das klangliche Ergebnis verdeutlicht die Nähe zwischen Kunstlied und Popsong. Schließlich sind die Seelenzustände prinzipiell die selben, die romantische Attitüde hat im Liedbereich verblüffend durchgehalten.
Wer diese Kunst fördern
will, muss vor allem
den Nachwuchs fördern
Statt von „Kunstlied“ spricht Thorsten
Schmidt denn auch lieber nur vom Lied,
das in Heidelberg in allen seinen Formen
vorkommen solle. So dürfen die Zuhörer
an einem Nachmittag selber im Unichor
mitsingen oder einem der örtlichen
Männerchöre lauschen. In kleineren salonähnlichen Räumen sind chinesische Lieder
ebenso zu hören wie Schuberts „Heideröslein“ zu schlichter Gitarrenbegleitung. Das
Lied kehrt auf diese Weise zu seinen Ursprüngen zurück, zum Musizieren unter
Freunden. Und in die intimen Räume, in
die es eigentlich auch heute noch gehört.
Dass in vielen Städten solche Säle fehlen,
macht dem Lied das Leben schwer. In der
jüngsten Debatte über einen neuen Konzertsaal für München zum Beispiel spielte
ein ordentlicher Kammermusiksaal leider
mal wieder nur die Nebenrolle.
Dabei fehlt es nicht an jungen Sängern,
die gerade in jüngster Zeit durch interessante Liedplatten auf sich aufmerksam
gemacht haben. Eigentlich wollten sich die
meisten jungen Sänger dem Lied widmen,
bestätigt Verena Vetter vom Künstlersekretariat am Gasteig. Wer das Lied fördern
will, muss daher vor allem auch diesen
Nachwuchs fördern. Beim Heidelberger
Frühling hat man vor fünf Jahren eine LiedAkademie ins Leben gerufen. Geleitet wird
sie von Thomas Hampson, dem vielleicht
prägendsten Liedsänger der Gegenwart.
Hampson ist sich denn auch nicht zu schade, gemeinsam mit ehemaligen Akademisten einen Abend mit Vertonungen aus
„Des Knaben Wunderhorn“ zu bestreiten.
„Fünfundneunzig Prozent der jungen Sänger wollen Lied singen“, sagt Hampson. Im
kommenden Jahr soll daneben der bislang
in Berlin stattfindende Wettbewerb „Das
Lied“ nach Heidelberg umziehen. Der Wettbewerb solle „junge Menschen ermutigen,
auch Liederabende zu geben“, sagt sein
Mentor Thomas Quasthoff. Es lasse sich
nicht nur mit der Oper, sondern auch mit
dem Lied „ein erfülltes Sängerleben führen“.
Dass jüngere Sänger die Gattung mit
der gleichen Perfektion beherrschen können wie die ältere Generation, belegt in Heidelberg denn auch der phänomenale Auftritt von Benjamin Appl. Die Stimme des
33-Jährigen klingt so viril wie warm, nach
einem typischen Liedtimbre. Passend zum
eigenen Lebensalter präsentiert er in Heidelberg Lieder von Schubert, Schumann,
Brahms und Wolf über die Jugend. Doch
unreif ist an dieser Darbietung nichts. Und
die Vielfalt der Farben, die er damit erreicht, verblüfft. Appl beherrscht sein Instrument so gut, dass es jeder kleinsten Regung der Texte folgt. Das Ergebnis ist, dass
die Darbietung vollständig natürlich
wirkt. Der bildungsbürgerliche Habitus
verschwindet.
Obwohl Appl sich gemeinsam mit seinem renommierten Klavierbegleiter Graham Johnson ziemlich unbekannte Lieder
gesucht hat, gerät die Matinee vollständig
unmittelbar. Benjamin Appl erzählt vom
Jungsein und vom Älterwerden, von
Liebesverlust und von Todessehnsucht. Er
zeigt sich empfindsam, aber drückt
nirgendwo sentimental nach. Doch in
Deutschland ist er damit noch fast unbekannt. Nach dem Studium in London sei er
bewusst dort wohnen geblieben, weil die
Liedszene dort viel umfangreicher sei als
in Deutschland. Er wünscht sich, dass
„auch andere Veranstalter den selben Mut
hätten wie in Heidelberg“.
Kopflos
Ungeheuerlich
Ein Dachbodenfund aus Toulouse
wird Caravaggio zugeschrieben
Elfriede Jelineks Flüchtlings-Stück „Die Schutzbefohlenen“ ist in Bochum ein richtig guter Theaterabend
„Die Kunstwelt steht kopf“, jubelt die
Frankfurter Allgemeine Zeitung, was nur
knapp daneben liegt: Vielmehr erscheint
sie kopflos, wenn sie allen Ernstes das neu
aufgetauchte Gemälde einer den Holofernes enthauptenden Judith als verlorenes
Original von Michelangelo Merisi da Caravaggio feiert. Auf einem Dachboden in Toulouse soll das Werk gefunden worden sein
– die übliche Story, wenn es um „Neuentdeckungen“ geht. 120 Millionen Euro, na
klar, soll das Schauerstück wert sein, sagt
der damit betraute Auktionator. Das französische Kulturministerium verhängte eine Exportsperre von 30 Monaten, in denen
die Echtheit geprüft werden kann.
Man könnte auch einfach nach Rom fahren in den Palazzo Barberini und sich anschauen, wie Caravaggio Judiths Gräueltat
malte. Kein verrenkter, sondern ein überraschter Holofernes erliegt Judiths hoch
konzentriertem Schwerthieb. Sichtbar gruselt es ihr vor sich selbst. Auf der Toulouser
Fassung dagegen erledigt sie den Mord nebenbei, krault dem Opfer noch den Schopf,
schaut ungerührt ins Publikum. Die biblische Heldin wird zur kühlen Serientäterin.
Es heißt, Caravaggio habe sich im sterbenden Holofernes selbst gemalt. Jetzt wissen wir, warum: Er ahnte womöglich, mit
welch groben Schwerthieben spätere Interpreten seine dramatischen Ideen verhackstücken würden.
kia vahland
Wer ist der Maler? Eine teilnahmslose
junge Judith und ihre alte Magd töten Holofernes.
FOTO: REUTERS, CHARLES PLATIAU
Jelineks Stück über die Flüchtlinge, ein langer Monolog, vage angelehnt an Aischylos’
Drama „Die Schutzflehenden“, ist keine Novität mehr. Im Prinzip ist der Text bereits
vor drei Jahren entstanden, vor der Zuspitzung der Krise 2015; mehrere Epiloge, Codas, Appendizes, aus aktuellen Anlässen
hinzugefügt, verdoppelten die ohnedies inkommensurable Textmasse noch einmal.
Und doch hat man nach der jüngsten Aufführung am Bochumer Schauspielhaus
das Gefühl, das ganze Stück zum ersten
Mal gesehen zu haben – das Stück „Die
Schutzbefohlenen/ Appendix/ Coda/ Epilog auf dem Boden“, das ist nicht mal der
vollständige Titel –, und zwar als Spielvorlage im besten Wortsinn. Der Regisseur
Hermann Schmidt-Rahmer befreit den in
jedem Sinn ungeheuren Text aus dem Korsett der Philologie. Er macht Theater daraus, Theater total, und wäre es nicht egal –
weil es der Autorin erklärtermaßen egal ist
–, könnte man sagen: So muss Jelinek es gemeint haben.
Eine ungeheure Idee beherrscht das Szenenbild von Thilo Reuther: Hunderte, nein
Tausende winzige Babypuppen fallen aus
dem Schnürboden und fluten die Bochumer Kammerspielbühne. Es hört nicht auf.
Mal scheppern sie auf den Boden, weil sie
aus Plastik sind, mal landen sie lautlos, da
aus Schaumstoff. Sie setzen sich in den Fugen und Ritzen der Bühne, in Krägen und
Dekolletés fest. Diese Metapher für das
Elend der Flüchtlinge ist atemberaubend.
Ob zweien der Babys fürs Live-Video blutig
die Köpfe abgesäbelt werden oder ob die
Requisite vor der Pause die Puppenflut ungerührt zusammenkehrt und in Kartons
füllt, man kommt der Evidenz dieses frappierenden Bildes nicht aus. Es dringt eher
langsam ins Bewusstsein, weil der Abend
so schnell und so kurzweilig ist, aber es
wirkt nach. Es ist stärker als der Text, und
selbst das (siehe oben) könnte Jelinek so gewollt haben. Denn ihr Monolog hat schon
aufgrund seiner schieren Quantität und
Redundanz nicht die schneidende Kraft eines einzigen scharfen Bildes.
Dennis Herrmann schaut auf das Meer aus Babypuppen.
Das Bewundernswerteste an diesem
Abend aber sind das Engagement, die Ausdrucksskala, die Virtuosität ausnahmslos
aller sieben beteiligten Schauspieler. Den
Widerspruch zwischen der Ungeheuerlichkeit des Verhandelten und der schieren Unterhaltsamkeit der eingesetzten Theatermittel, von der Comedy über die Dauerberieselung mit (Kommerz-)Videos bis hin zu
Grand Guignol und obszöner Trash-Komik, diesen Widerspruch können die
Schauspieler nicht auflösen. Aber wann
hat man das Bochumer Ensemble zuletzt
so groß in Form gesehen? Im Chor gesprochen wird, gottlob, überhaupt nicht. Jeder
ist Solist. Dabei helfen auch die Kostüme
von Michael Sieberock-Serafimowitsch,
Fantasie-Rokoko, hochtoupierte Frisuren,
japaneske Gewänder, Abendanzug, stilistisch ein wildes Durcheinander, das letzt-
Am Samstag werden sie wieder Schlange
stehen: die Vinyl-Liebhaber, heiß auf Raritäten. Denn dann ist wieder „Record Store
Day“, wie immer seit neun Jahren am
dritten Samstag im April. Um kleine Plattenläden zu unterstützen, bringen die
Labels wieder jede Menge – diesmal:
knapp 500 verschiedene – exklusive Platten heraus. Das Konzept ging in den vergangenen Jahren bombig auf, zumindest
für Läden, die es sich leisten konnten, die
rare Ware per Vorkasse einzukaufen:
Rough Trade, der berühmte Laden in OstLondon, meldete 2014, der Record Store
Day sei umsatzstärker als die Vorweihnachtswoche. Und auch Christos Davidopoulos, Geschäftsführer des 1982 eröffneten Münchener Plattenladens Optimal,
bestätigt, dass an einem guten Record
Store Day so viel verkauft werde wie sonst
in zwei Wochen. Optimal ist einer von
mehr als 200 deutschen Plattenläden, die
beim Record Store Day mitmachen.
Bestellt ist Ware für 15 000 Euro.
Alles gut also? Nein, es gibt natürlich Kritiker, die aber wohl gar nicht so unrecht haben, wenn sie darauf hinweisen, dass der
Record Store Day im Grunde kontraproduktiv sei. Das Online-Magazin The Quietus etwa behauptet kürzlich, die meisten
Menschen gingen nur noch an diesem einen Tag in den Plattenladen (was übertrieben ist) und die Hälfte der Platten werde
nur gekauft, um sie später zum dreifachen
Preis im Netz weiterzuverkaufen (was
nicht übertrieben ist). Der wichtigste Kritikpunkt aber: Die großen Plattenfirmen
Universal, Sony und Warner bringen zum
Record Store Day immer mehr Neupressungen heraus. Nicht neue Musik, sondern
alte Musik, nur in farbigem Vinyl. Diese
Neupressungen blockieren jedoch Monate
im Voraus die Presswerke. Kleine Labels
kommen da mit ihren Aufträgen gar nicht
mehr durch. Majorlabels verdrängen also
kleine Indie-Labels, um damit kleine IndiePlattenläden zu unterstützen?
Davidopoulos findet es „brutal“, dass
zum Record Store Day jetzt sogar eine Picture-Disc von Europes „Final Countdown“
und eine EP von A-ha erscheint. Die habe
er nicht bestellt: „Europe war damals einer
der Gründe, diesen Laden hier überhaupt
zu machen. Das war das ideale Hassprojekt!“ Aber: „Ich wette, dass die ersten fünf
Kunden, die morgen hier reinkommen,
nach Europe fragen.“
Was wird er ihnen stattdessen empfehlen? „Die Shaggs, drei Schwestern aus New
Hampshire, die 1968 von ihrem Vater zum
Geburtstag einen Studiotermin geschenkt
bekamen.“ Das Label Light In The Attic
bringt zum Record Store Day eine ShaggsDoppelsingle heraus, mit zwei bislang unbekannten Songs aus der obskuren Studiosession: „Sweet Maria“ und „The Missouri
Waltz“. Auflage: 3000 Stück. Davidopoulos
hat zehn Exemplare bestellt und ist froh,
wenn er fünf geliefert bekommt.
Nicht berühmt, aber legendär wurden
die Shaggs mit ihrem rumpelig gerockten
Song „Philosophy Of The World“, in dem
sie – sinngemäß übersetzt – sangen: „Alle
Reichen wollen das, was die Armen haben.
Alle Armen wollen das, was die Reichen haben. Alle Dünnen wollen das, was die Fetten haben“, und so weiter. Jeder will immer
genau das, was er gerade nicht hat. Vor allem am Record Store Day.
jan kedves
NACHRICHTEN
FOTO: DIANA KÜSTER
lich nichts erzählt als: Hier wird Theater gemacht.
Jürgen Hartmann legt in seinem GigoloKostüm eine hinreißende Macker-Parodie
hin („Isch bün der Jürgen aus Marokko“),
steigt ins Parkett und auf die Stühle und
drückt den Theaterbesuchern Schrägstrich Staatsbürgern die allfälligen Klischees („Weißt du was, das hab’ isch von
der Domplatte“) rotzfrech auf den Schoß.
Dennis Herrmann kann nicht nur brillant
Österreichisch, er hat auch lustige PegidaPersiflagen in astreinem Sächsisch auf Lager. Veronika Nickl singt Anna Netrebko,
die vor zehn Jahren mit Kusshand als Österreicherin eingebürgert wurde, damit sie ohne Umstände immer schön nach Salzburg
reisen kann („Wie viele Syrerinnen ist eine
Netrebko wert?“). Es ist, als ob die urmenschliche Lust am Rollenspiel (das Jeli-
nek übrigens ablehnt, daher die Textflächen) sich brachial Bahn bräche. Unbekümmert wechselt die Inszenierung vom empörten Appell (Roland Riebeling echauffiert sich wunderbar über die Doppelmoral
der selbsternannten Abendländer) hinüber in Jelineks Ironie-Kosmos, in dem beispielsweise der kleinasiatische/afrikanische Stier (in der Mythologie: Gott) und eine mehr oder weniger willige „Europa“
zum Leitmotiv werden. Wenn all die Zuspitzungen, Kalauer, Assoziationsketten den
Zuschauer methodisch überfordern, ist
das kein Problem mehr. Eine Jelinek-Performance, das hat sich längst „eingebürgert“, ist oft auch Jelinek-Parodie. Es gibt
hier keine Naivität, keine Unschuld und
auch keine Andacht gegenüber dem Text.
Es geht kaum darum, aufzuklären, zu
schockieren oder zu moralisieren. „Ich
schaff das nicht mehr“, das darf eine erschöpfte Xenia Snagowski ungeniert sagen, ohne dass es als Statement überbewertet würde. Ratlosigkeit braucht niemand
zu verhehlen. Einverständnis mit der humanen politischen Haltung der Inszenierung wird dabei umstandslos vorausgesetzt: „Wer zahlt schon 30 Euro für ein Jelinek-Ticket“, heißt es, „und geht anschließend hin und wählt AfD?“
Unterm Strich nimmt Schmidt-Rahmer
Jelineks Lizenz, mit ihren Texten zu verfahren wie man will (und kann), ernster als andere. In Bochum werden seit je alle Aufführungen, auch die mittelmäßigen, bejubelt;
diesmal geschieht es zu Recht. Langsam
geht nun Anselm Webers Zeit als Intendant ihrem Ende entgegen. 2018 übernimmt Johan Simons, der Leiter der Ruhrtriennale, die Nachfolge. Ein Jahr lang soll
zuvor Olaf Kröck, derzeit Chefdramaturg,
das Haus interimistisch leiten. Es kursierte bereits das Gerücht, mit Simons’ Pensionierung werde dann das Bochumer Schauspielhaus geschlossen. Johan Simons, ein
barocker Geist mit Sinn für Humor, hat darüber sehr gelacht. Im Ernst kann man sich
dergleichen ja auch kaum vorstellen.
martin krumbholz
Die Künstler Michal Elmgreen und
Ingar Dragset werden die 15. Ausgabe
der Istanbul Biennale kuratieren, die im
September 2017 stattfindet. Das dänische Künstlerduo Elmgreen & Dragset
hat auch schon eine Stadtkunstschau
„A Space Called Public“ im Jahr 2015 in
München geleitet, damals thematisierten sie unter anderem Fragen der Gentrifizierung. In Istanbul, wo sie bereits
dreimal als Künstler eingeladen waren,
möchten sie sich als Ausstellungsmacher mit der „globalen Erfahrung des
Aufstiegs eines neuen Nationalismus“
beschäftigen. lorc
Der österreichische Autor Robert Seethaler steht mit seinem Roman „Ein
ganzes Leben“ auf der Shortlist für den
britischen Man Booker International
Prize. Auch der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk ist mit
seinem neuen Roman „Diese Fremdheit
in mir“ nominiert. Insgesamt wurden
sechs Werke in sechs verschiedenen
Sprachen ausgewählt. Die weiteren
Kandidaten sind José Eduardo Agualusa (Angola), Elena Ferrante (Italien),
Han Kang (Südkorea) und Yan Lianke
(China). Am 16. Mai wird der Gewinner
bekanntgegeben. Das Preisgeld von
50 000 Pfund (rund 63 000 Euro) wird
zwischen dem Autor und dem Übersetzer ins Englische geteilt. dpa
Die 36-jährige Komponistin Anna Clyne wird mit dem diesjährigen Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein
Musik Festivals geehrt. Die in London
geborene Clyne präsentiert ihre Arbeiten oft in Zusammenarbeit mit Choreografen, Filmemachern und Musikern.
Dirigenten wie Pablo Heras-Casado,
Riccardo Muti und Esa-Pekka Salonen
führten ihre Werke auf. Der HindemithPreis wird seit 1990 im Rahmen des
Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen. Er erinnert an das musikpädagogische Wirken Paul Hindemiths, der
1932 im Auftrag der Staatlichen Bildungsanstalt Plön die Komposition
„Plöner Musiktag“ schrieb. epd
FEUILLETON
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
Im ewigen
Dunkel
interview: alex rühle
D
er deutsch-amerikanische Dokumentarfotograf Gerd Ludwig war
seit 1993 neunmal im Sperrgebiet
rund um Tschernobyl. Der Ort der Katastrophe liegt in der Ukraine nahe der Grenze zu Weißrussland. Ludwig hat in dem
Reaktor, der am 26. April 1986 explodierte,
und in der umliegenden Zone fotografiert,
Krankenhäuser besucht und Strahlenopfer porträtiert. Es gibt von ihm einen beeindruckenden Bildband, „Der lange Schatten von Tschernobyl“ (Edition Lammerhuber, Wien 2014. 252 Seiten, 75 Euro. Die englische iPad-App mit zusätzlichem Filmmaterial kostet 6,99 Euro).
noch immer einen großen Teil ihres Staatshaushalts für die Folgen der TschernobylKatastrophe aus, Pensionen und medizinische Nachversorgung für die Liquidatoren,
die chronisch kranken Nachkommen, die
Umsiedler, dazu die Aufräumarbeiten.
Wenn man diese Kosten zusammenzählt,
rechnet sich Kernkraft ganz anders.
Vor dreißig Jahren explodierte der Atomreaktor in Tschernobyl.
Der Fotograf Gerd Ludwig war neunmal in der
verstrahlten Zone. Ein Gespräch über eine andauernde Katastrophe
Können Sie sich noch an Ihren ersten Aufenthalt in der Zone erinnern?
„Die Vertuschung, dazu diese
Mischung aus Ignoranz und
Wurstigkeit – das
wurde seither kaum besser.“
stören, um die Evakuierten davon abzuhalten zurückzukehren. Der übliche Turnus
bei solchen Arbeiten war 14 Tage Arbeit,
14 Tage Heimaturlaub. Nachdem die Ärzte
erstmals Blutproben genommen hatten,
wurde die Brigade am nächsten Tag kommentarlos nach Hause geschickt. Shapiro
hatte, als ich ihn fotografierte, gerade seine dritte Schilddrüsenoperation.
Wie groß ist die Wut der Überlebenden
auf die damalige Sowjetführung?
Oleg Shapiro war ungeheuer wütend. Auch
auf das sowjetische System. Aber die Vertuschung, dazu diese Mischung aus Ignoranz
und Wurstigkeit – das wurde seither kaum
besser. Der 13-jährige Junge neben Shapiro hat Lymphdrüsenkrebs. Seine Mutter
ist sicher, dass das auf die Strahlung zurückzuführen ist, der Junge hat gerne
Waldbeeren gegessen. Die Ärzte haben ihr
hinter vorgehaltener Hand zugestimmt,
aber offiziell kriegen Sie keinen Arzt dazu,
das zu bestätigen. Lukaschenko wollte in
der Gegend Raps für Biosprit anbauen,
also darf es nicht mehr schlimm sein.
Vorne wachsen Birken, im
Hintergrund strahlt die
Ruine: Die Geisterstadt
Prypjat verfällt.
Oleg Shapiro und der
13-jährige Dima Bogdanovich haben beide
Schilddrüsenkrebs.
Die Uhr in einem der verstrahlten Reaktorräume
steht seit dem Beginn der
Katastrophe still.
Als die ukrainische Journalistin Alla Jaroschinskaja den Alternativen Nobelpreis
für ihre Recherchen nach dem Reaktorunfall bekam, sagte sie, ein Isotop fehle in
Mendelejews Tabelle: das „Isotop der Lüge-86“, das ähnlich schrecklich sei wie die
Katastrophe selbst. Erleben Sie das auch
so auf Ihren Reisen nach Weißrussland
und in die Ukraine?
Nicht nur da. Die internationale Atomenergiebehörde sprach noch 2005 von nur
32 Toten. Und die UN haben alle fünf Jahre
einen Bericht vorgelegt. Darin wurde die
Zahl der zu erwartenden Opfer ständig erhöht, von 2000 bis 8000. Aber wenn man
mal recherchiert, wer die Förderer dieses
Berichts sind, kommt man auf Organisationen der Atomindustrie. Namhafte Umweltorganisationen beziffern die Zahlen der Toten auf 100 000. Die offiziellen Zahlen sind
schon deshalb lächerlich, weil die etwa
800 000 Liquidatoren nie alle zentral erfasst wurden, die kamen ja aus der ganzen
UdSSR und sind dann wieder nach Hause.
FOTOS: GERD LUDWIG / NATIONAL
GEOGRAPHIC
„Man kann die Radioaktivität
nicht sehen, schmecken,
riechen, fühlen – und hat doch
ein beklemmendes Gefühl.“
Ja. Erstaunlich. Man kann die Radioaktivität nicht sehen, schmecken, riechen, fühlen – und trotzdem hat man sofort ein beklemmendes Gefühl, wenn man die 30-Kilometer-Zone betritt: Hier wachsen plötzlich das Gras durch die Straße und Bäume
aus Fenstern, in den Gebäuden blättert der
Kalk von der Decke. 1993 waren die Häuser
und Wohnungen noch Abbilder eines abrupt abgerissenen Alltags. Man konnte
sich Leute vorstellen, die in diesen Räumen gelebt hatten bis gerade eben.
Wie sind Sie durch die Zone gereist?
Mein Assistent und ich trugen Schutzkleidung und hatten Dosimeter und Geigerzähler umhängen. Die Polizei, die für uns verantwortlich war und uns bereitwillig herumgeführt hat, trug nichts dergleichen. Deren Kommandant nahm uns irgendwann
zur Seite: Ihr macht meinen Leuten Angst.
Wenn ihr schon so rumlaufen müsst, versteckt wenigstens eure Geräte, damit sie
das Piepsen nicht dauernd hören.
Die Männer hatten keinerlei Schutz?
Nichts. Und wir waren ja nur ein paar Tage
da – die haben da gearbeitet. Dazu kam,
dass sie mehrfach sagten, hier müsst ihr
vorsichtig sein, da drüben ist weniger Radioaktivität. Wir sahen dann beim Messen,
dass es genau umgekehrt war. Da war irgendwann gemessen worden von Wissenschaftlern, die den Aufräumteams dann
fixe Karten gaben. Aber die Radioaktivität
wandert ja mit Wind und Wetter.
Waren damals, immerhin sieben Jahre
nach dem Unfall, alle so ahnungslos?
Die Gegend zwischen dem Reaktor und
Prypjat, der Geisterstadt, ist unglaublich
hoch verstrahlt. Als ich mal von einem Masten aus die Landschaft fotografierte, sah
ich unten zwei Gestalten einen schweren
Sack schleppen. Nachher stellte sich heraus, dass sie Kartoffeln versteckt haben.
„Hier werden sie nicht geklaut“, sagte der
eine, „da erwartet keiner, dass Kartoffeln
lagern.“ Offiziell darf natürlich nicht gejagt
und gefischt werden. Doch unser Fahrer
hat gerne Fisch mitgenommen, unser Aufpasser hat eifrig Pilze gesammelt.
Aber es gibt doch bei Ihnen das Foto eines
zweiköpfigen Kalbes aus der Zone.
Ja, aber die Pilze haben dem Mann trotzdem geschmeckt. Ich kann ihn ja nicht belehren, da lacht der mich aus.
Warum lässt Tschernobyl Sie nicht los?
So eine postapokalyptische Welt ist fotografisch außerordentlich spannend. Dass
man eine totale Zerstörung unserer Umwelt beobachten kann, die seit 30 Jahren
fortschreitet, das will ich dokumentieren.
Nach Fukushima fragten mich mehrere
Der weißrussische Präsident Lukaschenko hat dekretiert, dass die Spätfolgen in
Weißrussland vorbei seien, und hat deshalb all diese Unterstützung gestrichen.
Ja, wenn man die Augen zumacht, sieht
man es nicht mehr.
Aber Sie haben in vielen weißrussischen
Krankenhäusern Strahlenopfer fotografiert. Hier, der Mann und der Junge, die
auf einem Krankenhausbett in Weißrussland sitzen, sind die verwandt?
Nein. Oleg Shapiro war Feuerwehrmann.
Im Juni 1986 wurden jedem in seiner Brigade ein paar Rubel versprochen, wenn sie
sich zu nicht näher definierten Aufräumarbeiten meldeten. Sie fanden sich in Zelten
in der Zone wieder. Der Mann musste mit
einem Bulldozer Brunnen in der Zone zer-
SZ: Man denkt ja gern, Tschernobyl sei
weit weg und lange her. Ein obskurer Unfall, über den man im Internet lesen kann
wie über die Punischen Kriege. Ihre Bilder zeigen, dass dieser Unfall nicht vorbei
ist, sondern mit ungeheurer Kraft weiterstrahlt. Wie erleben Sie, der Sie seit 1993
immer wieder im dortigen Sperrgebiet
waren, das Reden über Tschernobyl?
Gerd Ludwig: Fast jeder Deutsche, der vor
1970 geboren ist, erinnert sich daran, wo er
war, als er 1986 von dem Unfall gehört hat.
In einigen bayerischen Landkreisen sind
immer noch 50 Prozent der Wildschweine
nicht zum Verzehr geeignet aufgrund der
Strahlung. Und trotzdem: Als ich 2011 verschiedenen deutschen Medien vorschlug,
zum 25. Jahrestag hinzufahren und zu
schauen, wie weit fortgeschritten die Räumungsarbeiten sind, sagte man mir: Das
sei Schnee von gestern. Ich habe dann eine
Kickstarterkampagne im Netz organisiert
und als Begründung dazu geschrieben: Ich
glaube, dass Unfälle zum Wesen der Atomkraft gehören, überall. Und als ich dann da
war, ist die Katastrophe in Fukushima passiert.
Sie haben damals einen Arbeiter zu Hause
fotografiert, der mehrere Herzinfarkte
hatte und an Magenkrebs leidet. Er gehört zu den vielen Tausend sogenannten
Liquidatoren, die in den Monaten nach
der Reaktorexplosion in das völlig verstrahlte Gebiet rund um Tschernobyl geschickt wurden. Am Rand Ihrer Fotografie sieht man im Fernseher Bilder vom
brennenden Reaktor in Fukushima. Wie
haben dieser Mann und die Menschen in
der Ukraine und in Weißrussland Fukushima wahrgenommen?
Die konnten es nicht glauben. Viele waren
überzeugt, der Unfall im Reaktor 4 gehe
ausschließlich auf sowjetisches Unvermögen zurück. Dass so etwas in einem technologisch hochgerüsteten Land wie Japan
passieren kann, hat sie schwer irritiert.
HF2
Zeitschriften und Dokumentarfilmer, ob
ich da hinreisen will. Das habe ich nicht gemacht, ich muss nicht jede Atomkatastrophe fotografieren. Tschernobyl steht für
mich für die Katastrophe schlechthin.
Viele Ihrer Aufnahmen sind ausgesprochen schön, der Verfall, die stille Rückeroberung der Stadt Prypjat und einzelner
Häuser durch die Natur. Wüsste man
nicht, was passiert ist, wären die Bilder
von fast schon romantischer Pracht.
Für mich ist ein Foto wie Sprache, die Komposition ist das Äquivalent zur Syntax, die
Technik das Äquivalent zur Grammatik.
So wie Sie versuchen, ein schreckliches Geschehen nicht stammelnd zu beschreiben,
so versuche ich, einen Betrachter anzusprechen, um ihm dann Inhalte zu vermitteln.
Auf dass er sich fragt, wie es kommt, dass
da ein Baum aus dem Waschbecken
wächst. Man muss sich nur hüten, fotografischen Ruinenporno zu betreiben.
Es gibt von Ihnen mehrere Fotos, auf denen Puppen in den Ruinen zu sehen sind.
Ja. Puppen neben Gasmasken. Oder neben
Lenin-Bildern. Das inszenieren Touristen
in den Ruinen. Simplify the message, Gasmaske und Puppe – funktioniert besser als
unsichtbares Cäsium.
Vor der Fußball-EM 2012 arbeitete ein
ukrainischer Minister ernsthaft an Plä-
nen, Hunderttausende Touristen nach
Tschernobyl zu karren. Daraus wurde
glücklicherweise nichts. Wie viele Touristen kommen heute in die Zone?
Ich habe erlebt, dass in Prypjat fünf bis sieben Reisebusse im Zentrum parkten. Da
waren jeweils 30 bis 50 Leute drin. Wissenschaftler. Junge Leute, die in der Nähe auf
einem Rockkonzert waren und das jetzt
auch noch mitgenommen haben. Ehemalige Bewohner, die seit 1986 nicht da gewesen waren. Auf dem Friedhof von Prypjat
umklammerte eine Frau weinend den
Grabstein ihrer Eltern und rief: „Ich bin keine schlechte Tochter! Ich bin keine schlechte Tochter. Ich durfte euer Grab nicht besuchen! Ich durfte es nicht.“ Die Frau hat alles
verloren, ihre Heimat, ihre Eltern, und
jetzt hat sie auch noch ein schlechtes Gewissen. Seit 2014 sind viele Japaner unter den
Touristen, die wissen wollen: Wie sieht das
bei uns in Fukushima in 25 Jahren aus?
Können wir etwas lernen davon?
Hat sich denn in Weißrussland und der
Ukraine durch Fukushima etwas geändert im Umgang mit Tschernobyl?
Die können es sich finanziell gar nicht leisten umzudenken. Das ist gefährlich: Die
Ukraine hat noch ein Atomkraftwerk im
umkämpften Gebiet in der Ostukraine. Als
ich das letzte Mal da war und die Kämpfe in
der Ukraine tobten, habe ich gerüchteweise gehört, dass sich in den Wäldern um
Tschernobyl ukrainische Truppen verschanzt haben, weil sie Angst hatten, dass
eine Rakete auf das Dach des derzeitigen
Reaktors gefeuert wird und es zum Einsturz bringt. Einige Wissenschaftler sagen, dass das ähnlich viel Verstrahlung zur
Folge hätte wie 1986. Deshalb ja auch die
Bemühungen, das Dach darüberzubauen.
Sie sprechen von der riesigen Schutzhülle, die über den alten „Sarkophag“ geschoben werden soll. Wird die denn wie geplant bis 2017 fertiggestellt?
Hoffen wir’s. Eigentlich sollte das „New
Safe Confinement“ schon 2005 fertig werden. Aber das ist nur für die nächsten 80
bis 100 Jahre gedacht. Und es hält nicht viel
von der Strahlung ab, sondern dient hauptsächlich dazu, den radioaktiven Staub festzuhalten, falls das Gebäude zusammenbricht oder anderswo Staub austritt – das
passiert bereits an der maroden Westwand, die damals unter der Mithilfe von Robotern errichtet worden ist. Und in dem
Confinement soll der Reaktor mit automatisierten Kränen abgebaut werden, das
wird viel Staub aufwirbeln. Um die Strahlung selbst abzuhalten, bräuchte man Bleiplatten, die die Konstruktion gar nicht tragen kann. Das Ding wird von einem internationalen Konsortium gebaut, da stecken
27 Geberländer drin, die nach Fukushima
erkannt haben, dass sie zu ihren Zusagen
stehen müssen. Die Ukraine selber gibt
2005 sind Sie mit Arbeitern so tief in den
zerstörten Reaktor eingedrungen wie
kein anderer westlicher Fotograf. Wie lange darf man sich dort aufhalten?
Insgesamt darf man für 15 Minuten in den
zerstörten Teil des Reaktorgebäudes. Mit
Sauerstoffmasken und Schutzkleidung. Eigentlich. Aber wir waren schon im Reaktor
und mussten dann erst mal auf die Schutzkleidung warten – die Frau, die den Schlüssel für den Schrank hatte, kam nicht. So
wartet man eben zwanzig Minuten und
kriegt schon mal seine Dosis ab. Dann
kommt die Viertelstunde. Es gibt Räume,
in die darf man höchstens fünf Sekunden.
Einmal stolperte ich in solch einen stockdunklen Raum hinter einer schweren Metalltür. Ich hatte gerade ein paar Male ins
Dunkel geblitzt, da riss mich der Ingenieur
schon an den Schultern zurück. Ich sah die
Bilder durch und entdeckte, dass an der
Wand eine Uhr hing. Da habe ich den Ingenieur angefleht, mich noch mal kurz reinzulassen, um die Uhr zu fotografieren. Deren Zeiger sind am 26. April 1986 nachts
um 1:23 Uhr eingefroren, in dem Moment,
als in Tschernobyl die Zeit stehen geblieben ist. Das werde ich nie vergessen: wie
ich im ewigen Dunkel dieses hochkontaminierten Raumes mit meinem Blitz diesen
stillgestellten Moment entdeckt habe.
Sind Sie selbst verstrahlt?
Ich habe Schilddrüsenprobleme. Aber das
kann auch von etwas anderem kommen,
meine Mutter hatte auch Schilddrüsenprobleme, und ich will hier nicht den Kriegsreporter mit seinen Narben spielen.
Gerd Ludwig, geboren
1947, arbeitet seit 1974
als Fotograf. Seine große
Faszination für die
Gebiete der ehemaligen
Sowjetunion rührt aus
seiner Kindheit: Sein
Vater erzählte ihm jeden
Abend von einem fernen,
riesigen, verschneiten Land. Erst später begriff
Ludwig, dass sein Vater so das Grauen des
Russlandfeldzugs kompensiert hat. Ludwig lebt
in L.A. 2014 erhielt er für sein Lebenswerk den
Dr. Erich Salomon Preis. FOTO: ANTHONY FRIEDKIN
13
SCHAUPLATZ BERLIN
Von Justin
zu Cem
Wer in Berlin den Bezirk wechselt, kann
zwar bei seinem Hausarzt oder Zahnarzt
bleiben, aber er muss sich an ein neues Bürgeramt und ein anderes Finanzamt gewöhnen. Der Umzug von Prenzlauer Berg nach
Treptow-Köpenick ist in dieser Hinsicht
eindeutig eine Verbesserung, denn der stille Bezirk an der Spree ist, nicht nur an Berliner Standards gemessen, hervorragend
verwaltet. Kein Warten, kein Maulen.
Der Friseur aber ist nach dem Umzug
ein Grenzfall. Man muss einfach zu oft
zum Haareschneiden, um sich dafür auf
Dauer regelmäßig in die Ringbahn zu setzen. Wer auf Promi-Friseure gern verzichtet und auch keine anspruchsvolle Fußballerfrisur in Stand halten muss, hat’s nicht
leicht. Das Berliner Friseurgewerbe ist
stark von Ketten mit Franchiseunternehmen geprägt, in jedem Einkaufszentrum,
jedem größeren Bahnhof gibt es so einen
Laden, oft „Lounge“ genannt, oder gar
„Barbershop“.
Keineswegs immer schlecht sind dort
die Leistungen, das Problem ist die hohe
Fluktuation. Hat man sich an einen Mirko
oder eine Jasmin (alle Namen von der
Redaktion geändert) gewöhnt und seine
bescheidenen Bedürfnisse endlich zur
nicht mehr erklärungsbedürftigen Routine werden lassen, dann sind Mirko und Jasmin in der Hierarchie aufgestiegen, „TopStylisten“ und „Trainer“ in einer glamouröseren „Zentrale“ geworden, und
man muss mit Laura und Marko von vorn
anfangen. Eine bedrückende Aussicht.
Die Lösung wäre der inhabergeführte
Friseurladen an der Ecke, aber der ist im
Osten eine Rarität geworden. Gentrifizierung, steigende Ladenmieten, der Mindestlohn, man kennt das Lied. Latte macchiato
verdient mehr als „cut & go“. Immerhin,
im weniger teuren Teil von Prenzlauer
Berg gibt es diese Einraumläden noch,
auch der vielen Kinder wegen. Justin, der
das Geschäft von seiner Mutter übernommen hat (die ihn an Wochenenden immer
noch unterstützt), war ein verlässlicher
Handwerker, der überdies das böse Wort
von Karl Kraus, Friseurgespräche seien
der unwiderlegliche Beweis dafür, dass die
Köpfe der Haare wegen da seien, durchaus
nicht bestätigte.
Warum ließ sich der junge
Mann einen Bushido-artigen
Hipsterbart wachsen?
Justin ist ein aufmerksamer Beobachter
seiner sich wandelnden Geschäftsgegend
– die soziologische Chance, die der tägliche Nahkontakt mit zwei Dutzend Kunden
eröffnet, nutzt er umsichtig. Warum nur
ließ sich der eigentlich gut aussehende junge Mann einen Bushido-artigen Hipsterbart wachsen? Er sieht jetzt aus wie ein Araber, dabei wohnte er bis vor kurzem bei seiner Freundin in Königs Wusterhausen. Angeblich billigt eine neue Freundin sein Bartexperiment.
Nach mehreren „Lounge“-Anläufen am
Treptower Park also ein neuer Versuch im
benachbarten Neukölln. Denn dort gibt es
die kleinen Friseurläden zu Hauf – gerade
der mit Migrationshintergrund ausgestattete Kunde des Herrenfriseurs ist oft ambitioniert frisiert. Zu ambitioniert? Diese Frage stellt sich gleich beim ersten Geschäft
im arabischen Abschnitt der Sonnenallee,
wo verwegene Undercuts in Serie entstehen. „Cems Frisuren“ dagegen wirkt erfreulich bieder, der Laden wiederholt die
in Prenzlauer Berg erprobte Mutter-SohnStruktur auf türkisch.
Cems Mutter hört geduldig zu und lässt
sich von einer scharfen Seitenrasur abbringen, obwohl man doch keineswegs zu
alt dafür sei. Was, schon über fünfzig? „Na,
dann haben Sie aber einen leichten Beruf!“
Sie meinte aber nur: keine harte
körperliche Arbeit. Da hat sie recht. Wenn
der Weg von Justin zu Cem abgeschlossen
ist, haben wir ein Problem weniger.
gustav seibt
Tony Conrad
gestorben
Der Künstler, Filmemacher und Musiker Tony Conrad ist am vergangenen
Samstag im Alter von 76 Jahren gestorben. 1940 als Anthony Schmaltz Conrad im amerikanischen Concord geboren, hatte Conrad zunächst in Harvard
Mathematik studiert, bevor er 1966
mit dem Film „The Flicker“, der einzig
aus schnell montierten, schwarzen und
weißen Filmbildern besteht, eine Ikone des strukturellen Films schuf.
Gleichzeitig war Tony Conrad als Violinist einer der Mitbegründer der Minimal Music. Er malte mit seinen „Yellow
Paintings“ Bilder, deren Farbe sich
über die Jahre verändern sollte, und
trat als Video- und Performancekünstler auf. Als zentrale Figur der Avantgarde war er nicht nur in Lower Manhattan verwurzelt, sondern wurde auch
früh in Europa wahrgenommen, wo er
an der Documenta 5 im Jahr 1972 und
auch an der nachfolgenden Documenta 6 teilnahm.
Tony Conrad, der seit 1976 an der
State University of New York at Buffalo
lehrte, gilt als Schlüsselfigur für Medienkünstler wie Tony Oursler oder Mike
Kelley. In Deutschland war er zuletzt in
einer Ausstellung der Galerie Buchholz
zu sehen, die im Jahr 2012 seine „Acoustic Tools“ ausstellte, die zahlreichen
Instrumente, die Conrad seit den Sechziger Jahren erfunden hatte.
lorc
14
LITERATUR
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Auf einer Internetseite des fiktiven Gasthofs „Märkischer Landsmann“ im ebenfalls fiktiven Unterleuten wird sogar an den Termin für die fiktive nächste Gemeinderatssitzung erinnert.
tobias lehmkuhl
J
uli Zeh hat ihrem neuen Roman „Unterleuten“ (SZ vom 21. März) ein Motto
vorangestellt: „Alles ist Wille“. Der
Satz könnte von Schopenhauer oder von
Nietzsche stammen, aber ein weit weniger
klingender Name steht unter dem Zitat:
Manfred Gortz.
Manfred Gortz? Der Name fällt in Zehs
Roman noch häufiger. Eine der Hauptfiguren nämlich, Linda Franzen, hat ein Buch
von diesem Gortz gelesen, das sie ständig
zitiert. „Dein Erfolg“ heißt es, eine Art neodarwinistischer Lebensratgeber, in dem so
schauderhafte Dinge stehen wie: „Leistung ist das wichtigste Kriterium für die Eröffnung von Erfolgs- und Lebenschancen.
Leistung muss deshalb gemessen und immer verglichen werden. Wir brauchen
Benotung, Bewertung, Ranking und Ratings. Das allerdings schmeckt den Gutmenschen nicht, die sonst bei jeder
Gelegenheit Demokratie und Chancengleichheit für alle fordern.“
Gortz trifft auch die Unterscheidung zwischen „Movern“ und „Killjoys“. Unter „Killjoys“ fallen besagte Gutmenschen, „große
Teile der intellektuellen Elite unseres Landes“, mithin die sogenannte Lügenpresse.
Ein Killjoy aber ist, in den Augen von Linda
Franzen, auch der gescheiterte Akademiker Gerhard Fließ, der in Unterleuten den
örtlichen Vogelschutzbund leitet und Franzen daran hindern will, einen Stall für ihr
geliebtes Pferd zu bauen.
Linda Franzen sieht sich selbst entsprechend als „Moverin“. Sie ist es, die Dinge,
das heißt vor allem Menschen bewegt:
„Denn Macht ist die Antwort auf die Frage,
wer wen bewegt“, heißt es bei Gortz. Will
sie anderen diese Regel erläutern, greift
Der Fischeintopf ist
wieder erhältlich!
Hat Juli Zeh für ihren aktuellen Roman abgeschrieben?
Und wenn ja, von wem? Eine Recherche
Franzen auf ihre Erfahrung mit Pferden zurück: Obwohl Pferde doch viel größer seien
als Menschen und auch viel stärker, würden sie sich doch von ihnen führen lassen,
zumindest von jenen, die zu führen verstehen, die sich also mit Selbstsicherheit und
Ruhe bewegen.
„Wissen Sie“, sagt die Autorin
auf Nachfrage, „ich kann sogar in
der Zeit rückwärts schreiben.“
Körpersprache ist entscheidend. Darin
unterscheide sich der Mensch nicht vom
Tier. Und einige der schönsten Szenen in
„Unterleuten“ sind denn auch jene, in denen Linda Franzen ihre Gegenüber wie am
Zaumzeug durchs Dorf führt, zum Beispiel
den Ingolstädter Unternehmensberater
Konrad Meiler, der in Brandenburg riesige
Landflächen gekauft hat, und darum nun
mitspielt im Spiel um die Windkrafträder,
die in Unterleuten gebaut werden, und deren Bau dazu führt, dass in diesem beschaulichen Dörfchen das Unterste zuoberst gekehrt wird.
Juli Zeh ist mit „Unterleuten“ ein spannender, höchst unterhaltsamer und zuwei-
len ziemlich witziger Roman gelungen,
den man trotz seiner Länge in kürzester
Zeit wegliest. Und nach der Lektüre normalerweise weglegen würde. Stünde nicht die
Begegnung mit der Autorin auf einem
Podium an, bei der Juli Zeh über ihr Buch
spricht. Also geht dem Treffen eine kurze
Recherche im Internet voraus. Und dort
taucht dann plötzlich Manfred Gortz und
sein Buch „Dein Erfolg“ auf. Gibt es das
Buch also wirklich? Zuerst ist es 2015 in
einem ominösen „Portobello Verlag“, dann
bei Goldmann erschienen, gut hundert
Seiten umfasst das Werk, das einige begeisterte, einige entsetzte Kritiken auf Amazon
bekommen hat.
Im Jahr 2015 erschienen? Aber wenn
Juli Zeh zehn Jahre an „Unterleuten“ gearbeitet hat, wie zu hören war, wie hat sie es
dann geschafft, in so kurzer Zeit auch noch
dieses Machwerk einzuarbeiten? Zum
Überlegen bleibt nicht viel Zeit. Frage an
Juli Zeh im Rahmen der Veranstaltung, wie
ihr das gelungen ist. Zuvor hat sie bereits
erzählt, wie schnell sie schreiben kann.
Also sagt sie bloß: „Wissen Sie, ich kann
sogar in der Zeit rückwärts schreiben.“
Mit diesem Scherz ist die Sache zunächst vergessen, bis einige Zeit später die
Mail einer gewissen Gloria Frank eintrifft.
Diese behauptet, ebenfalls bei der Veranstaltung gewesen zu sein. Daraufhin habe
sie das Buch von Frau Zeh und auch das
von Herrn Gortz gelesen, und da gäbe es
doch erstaunliche Überschneidungen, ja
ganze Figurenkonstellationen wären praktisch identisch, im Grunde habe Frau Zeh
die Beispielgeschichten aus „Dein Erfolg“
genommen und daraus ihr eigenes Buch
gestrickt. Warum sind jetzt alle so wild
darauf, irgendwo irgendwelche Plagiate zu
entdecken? Dann aber schickt Frau Frank
einige Passagen aus Gortz’ Buch, und diese
Passagen sind tatsächlich erstaunlich.
Auf der Internetseite von Manfred
Gortz findet sich seine E-Mail-Adresse.
Kurze Bitte um ein Interview. Telefonieren
mag Herr Gortz nicht, aber auf die Frage,
ob er denn Frau Zehs Buch gelesen habe,
kommt die Antwort: keineswegs, aber da
sie erfolgreich zu sein scheine (und das ist
sie – Platz drei der Spiegel-Bestsellerliste),
„vermute ich, dass ich sie mögen würde.
Grundsätzlich macht es mir nichts aus,
zitiert zu werden, im Gegenteil, mir ist
alles willkommen, was den Bekanntheitsgrad meiner Arbeit erhöht.“ Ein Ellenbogenmensch offenbar, aber immerhin
FOTO: ALAMY/MAURITIUS IMAGES
kein missgünstiger, so der Eindruck. Dann
folgt allerdings noch ein Nachsatz. Er wolle
sich mit einer Literaturempfehlung revanchieren: „Cybris“ von Carol Felt: „Derzeit
mein absolutes Lieblingsbuch.“
Das Problem ist nur: Dieses Buch gibt es
gar nicht, es ist ein Fake, eine Nebelkerze,
im letzten Herbst von den beiden Journalisten Sascha Lobo und Volker Weidermann entzündet. Und da geht einem dann
endlich ein Licht auf: Diesen Manfred
Gortz gibt es ebenso wenig. Er selbst ist,
auch wenn es sein Buch wirklich gibt, ebenso ein Fake wie diese Carol Felt. Was steht
da in seiner Kurzvita? Unternehmensberater, hat in Ingolstadt studiert? Genau
wie dieser Konrad Meiler im Roman? Gehört Goldmann nicht ebenso wie Juli Zehs
Juli Zeh, geboren
1974 in Bonn, ist
Juristin und Schriftstellerin. Für ihr
Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet.
Ihr jüngster Roman
„Unterleuten“ ist im
Luchterhand Verlag
erschienen. FOTO: DPA
Verlag zu Random House? Und dann die
Fotos: Auf der Startseite schaut er aus wie
ein ganz harter Hund, zu hundert Prozent
auf Erfolg getrimmt. Auf der Kontakt-Seite wiederum lacht er auf eine Weise in die
Kamera, die den Verdacht nahelegt: Der
lacht einen doch aus. Das ist doch ein
Schauspieler.
Lieber Herr Gortz, gibt es Sie überhaupt
oder sind Sie ein Fake, gut erfunden von
Frau Zeh? Das finde er nun ein wenig befremdlich, lautet die Antwort. Außerdem:
Die anderen gebe es doch auch. Und dann
folgt der Link zur „Reiterrevue“, einem Internetorgan, das in „Unterleuten“ ebenfalls eine Rolle spielt. Auf der Seite ein Eintrag von Frederik Wachs – dem Freund
von Linda Franzen.
Das Spiel lässt sich locker noch viel weiter treiben. Nur ein paar Klicks entfernt
findet sich die Seite des „Vogelschutzvereins Unterleuten“, Motto: „Bei uns piept’s“.
Daneben ein Foto des Ersten Vorsitzenden
Gerhard Fließ (des Killjoys aus dem Roman). Ein Link führt zur Seite des Märkischen Landmanns, das ist der Gasthof
im (fiktiven!) Unterleuten. Nächste Gemeinderatssitzung am 12.6.2013, steht da.
Und: Der Fischeintopf ist übrigens wieder
erhältlich . . . Etwas später, bei der schließlich unvermeidlichen Lektüre von „Dein
Erfolg“, ist sogar das spektakuläre Ende
von „Unterleuten“ zu entdecken. Wie Gerhard Fließ seinen Nachbarn krankenhausreif schlägt. Nicht einmal alle Namen sind
verändert.
Höchste Zeit also für einen Anruf: „Liebe Frau Zeh, wie verkauft sich denn ,Dein
Erfolg‘?“ – „Ich glaube, nicht so gut, aber
da müssten Sie mal beim Portobello Verlag
nachfragen.“ – „Aber den Portobello Verlag
gibt es doch gar nicht, liebe Frau Zeh.“ –
„Nein?“ – „Anders gefragt, wer ist denn der
Mann, unter dessen Foto auf der Internetseite des Vogelschutzbundes der Name
,Gerhard Fließ‘ steht?“ – „Ist das nicht
Gerhard Fließ? Ich dachte immer, das wäre
der Gerhard.“ – „Hmm . . .“ – „Ich fürchte,
Sie werden von mir nicht die
Informationen bekommen, die Sie gerne
hätten.“
Schade eigentlich. Oder auch nicht. Wie
hieß noch Juli Zehs zweiter Roman? Richtig, „Spieltrieb“!
Lob der Lücke
„Eindringlinge“ von Adrian Tomine zeigt, was in Comics heute möglich ist – und dass ein schmaler weißer Streifen manchmal reicht, emotionale Tiefe zu erzeugen
Dick ist in. Zumindest in der Literatur, wo
der beträchtliche Umfang nicht weniger
Neuerscheinungen zum viel diskutierten
Phänomen geworden ist. Erstaunlich ist ja
nicht nur die Beharrlichkeit, mit der Autoren plötzlich die magische Marke von
1000 Seiten anpeilen, sondern auch, dass
offenbar mehr und mehr Leser genau das
wollen: den Wälzer. Aber eigentlich gehorcht dieser Trend einer sehr simplen Logik. Schwere Romane suggerieren buchstäblich Gewichtigkeit. Vor allem aber stellt
sich bei der Lektüre in einer Epoche der Beschleunigung etwas ein, das im Alltag selten geworden ist: die Erfahrung von Dauer.
Im Comic gilt der Satz „size matters“
schon seit Jahrzehnten, verdankt sich
doch hier der bescheidene Boom zum größten Teil dem Begriff der Graphic Novel.
„Heftchen“, mit denen Comics einst abwertend gleichgesetzt wurden, verwandelten
sich nun in „richtige“ Bücher. Die Entwicklung, die dadurch in Gang gesetzt wurde,
brachte nicht nur Gutes mit sich. Denn in
Vergessenheit geriet darüber, dass die
neunte Kunst vor allem eine der Kürze ist.
In den ersten Zeitungsstrips standen den
Zeichnern lediglich vier Bilder zur Verfügung. Um aber als Comic-Autor heute
wahrgenommen zu werden, gehört es dazu, eine Graphic Novel vorzulegen.
Vor diesem Hintergrund liest sich die
Karriere Adrian Tomines mustergültig:
Nach drei Bänden mit „Stories“, darunter
sein internationaler Durchbruch „Sommerblond“, galt er geradezu als Personifikation dessen, was den neuen, ernsthaften Comic-Künstler ausmacht. Die Stücke erzählten im Stil einer klassischen amerikanischen Kurzgeschichte lakonisch und realistisch von teenage angst und Einsamkeit.
Der Vergleich mit großen US-Realisten wie
Raymond Carver war da schnell bei der
Hand. Außerdem konnte Tomine einfach
verflucht gut zeichnen. Seine an Daniel Clowes geschulten melancholischen urbanen
Landschaften und die Jugendlichen darin
sahen hinreißend cool aus, auch wenn es
sich bei ihnen durchweg um ziemliche Unsympathen handelte. 2007 folgte, was zu
erwarten war: eine Graphic Novel. Doch
was auf kurzer Strecke so gut funktioniert
hatte, wurde in „Halbe Wahrheiten“ zum
Problem. So stylisch die schwarz-weißen
Panels auch aussahen, so unterentwickelt
blieb die Story. Nach einem nur halbwegs
witzigen „Memoire“ über seine Hochzeitsvorbereitungen schien Tomine eines jener
Talente geworden zu sein, die am Ende
doch nicht ganz das erfüllen konnten, was
man sich von ihnen erhofft hatte.
Tomines neuester Band „Eindringlinge“ erscheint da wie ein Befreiungs-
schlag. Obwohl jede der sechs „Erzählungen“ stilistisch andere Wege geht, wirkt
das nicht wie ein Ausprobieren, sondern
wie der souveräne Neubeginn eines Künstlers, der sich nun seiner Mittel ganz sicher
geworden ist: Mal wird im Stil eines Zeitungscomics erzählt, mal ohne Sprechblasen, mal klassisch in Tomines bekanntem
klaren, realistischen Strich, den er zum ersten Mal dezent koloriert hat. Freilich begeg-
Unbarmherzig wie das Leben selbst läuft in der Erzählung „Kaltes Wasser“ die Sequenz der Bilder ab.
FOTO: REPRODUKT
nen einem hier immer noch dieselben Loser, die man aus seinen früheren Werken
kennt; nur sind sie – wie ihr Autor – älter
geworden und haben feste Beziehungen,
was sie allerdings nicht unbedingt zufriedener oder gar weiser gemacht hat.
Etwa die Hauptfigur in „Eine kurze Geschichte der ‚Hortiskulptur’ genannten
Kunstform“, ein dicklicher Gärtner, der
mehr erreichen will im Leben, als Hecken
zu schneiden. Bedauerlicherweise wird
aber durch seine hässlichen Pflanzenskulpturen sein mangelndes Talent für alle nur zu deutlich, außer für ihn selbst, so
dass er durch seinen übersteigerten Ehrgeiz sogar das aufs Spiel setzt, was eigentlich sein größter Schatz ist, seine intakte
Familie. Oder jenes Mädchen in „Amber
Sweet“, das sich fragt, warum es im College
von den Jungs immer so merkwürdig angeschaut wird, bis es herausfindet, dass es
eine Doppelgängerin hat, eine Pornodarstellerin. Kein Wunder, dass es von da an
bei Beziehungen eine gewisse Paranoia
entwickelt.
Tatsächlich schafft es Tomine bei aller
stilistischen und erzählerischen Brillanz
nur in zwei Geschichten, sein altbekanntes
Personal aus egozentrischen Losern, bei denen einen oft das ungute Gefühl beschleicht, sie würden vorgeführt, gänzlich
hinter sich zu lassen. „Übersetzt aus dem
Japanischen“ ist eine Übung in Komplexität auf engstem Raum. Auf acht Seiten sehen wir wortlose Ansichten einer Reise von
Japan nach Kalifornien; erst der Begleittext in Form eines Briefes macht klar, worum es sich handelt: Eine japanische Mutter
besucht nach einer Beziehungskrise mit ihrer kleinen Tochter deren amerikanischen
Vater und erzählt ihr viele Jahre später davon. Wunderbar, wie sich hier Bild und
Text auf eine neue, selten so gesehene Art
und Weise ergänzen, etwa wenn die Ich-Erzählerin von einem anderen Leben mit einem der Fluggäste träumt und wir dabei
nur das Flugzeug von außen sehen. Alles
hier ist buchstäblich „in der Luft“.
Den Höhepunkt der Sammlung stellt
aber „Kaltes Wasser“ dar. Auf 22 Seiten
träumt eine von Komplexen belastete
14-Jährige, die noch dazu stottert, ausgerechnet von einer Karriere als Stand-upComedian. So unbeholfen ihr Vater darauf
reagiert, so einfühlsam geht ihre Mutter
mit der vorprogrammierten Katastrophe
um. Und ebenso unbarmherzig wie das Leben selbst läuft währenddessen die Sequenz der Bilder ab, fast immer briefmarkengroß und mit stets der ähnlichen klaustrophobischen Nahansicht einer Figur –
bis dann plötzlich ein Panel fehlt. Nur langsam realisieren wir: Die Mutter, die zuvor
ihr Haar verlor, ist an Krebs gestorben;
und plötzlich zeigt sich die gesamte Handlung und das seltsam verzweifelte Verhalten der Figuren in neuem Licht. Wenn am
Ende Vater und Tochter zueinanderfinden,
gelingt Tomine, recht untypisch für ihn,
ein versöhnliches Ende, das tief bewegt.
Nicht zufällig bezeichnete kein anderer als
Chris Ware diese Geschichte als einen der
Höhepunkte der neunten Kunst.
So zeigt „Eindringlinge“ auf geradezu
beispielhafte Weise, was in Comics heute
möglich ist – und dass es für die Lektüreerfahrung von Dauer und in diesem Fall
auch emotionaler Tiefe manchmal nicht
mehr als eines schmalen weißen Streifens
bedarf. Die Lücke zwischen zwei Bildern.
thomas von steinaecker
Adrian Tomine: Eindringlinge. Aus dem Englischen
von Björn Laser. Reprodukt Verlag, Berlin 2016.
120 Seiten, 24 Euro .
15
KINDER- UND JUGENDLITERATUR
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
Notfallpfeifen
und Bärenspray
von regina riepe
K
ulturelle Grenzen überwinden, das
können im Moment wohl am besten die Kinder. Wie beglückend es
sein kann, mit jemandem auf eine Entdeckungsreise in die unterschiedlichen Kulturen zu gehen, davon erzählt dieses poetische Bilderbuch. Auf der ersten Seite begegnen die jungen Leser Saída, einem dunkelhaarigen, unendlich traurigen Mädchen, das mitten im Winter bei uns angekommen ist und scheinbar die Sprache verloren hat. So sieht es jedenfalls die Ich-Erzählerin des Buches, die gerne Saídas
Freundin sein möchte. Deshalb macht sie
sich auf die Suche nach den Wörtern. Sie
schaut in der Manteltasche des Lehrers
nach, im Maul des großen Wasserspeiers
im Park oder unter den Bänken. Auf stimmungsvollen Illustrationen sehen wir, wie
sie sucht und nichts findet. Also behelfen
sich die beiden mit Gesten der Freundschaft und zarten Bildern im Schnee.
Zauberhafte Gestalten bevölkern diese
Geschichte: eine Mutter, die gerne im Nebel träumt, einen schnauzbärtigen Lehrer,
Flusspferd und Kamel, als Schattenbild an
die Wand geworfen oder als Reittier für die
beiden Mädchen. Die Lösung des Rätsels
von Saídas Sprachlosigkeit ist ganz einfach: Sie kommt aus Marokko, dort spricht
man Arabisch. „In Marokko könntest du
mit deiner Sprache auch nichts anfangen!“, erklärt der Vater. So machen sich die
beiden Mädchen daran, die Wörter der anderen zu lernen. Probieren, wie das arabische CH ausgesprochen wird oder das deutsche F. Brot heißt „chubz“ und die dazugehörigen arabischen Buchstaben sehen aus
wie Schmetterlinge. Wörter in allen Formen, Klängen und Größen, Zungen, die
sich verhaken und Buchstaben, die zwi-
Ein gefährliches Bergabenteuer
mit einer unerschrockenen Heldin
Buchstaben wie
Schmetterlinge
stehen, der diese Tricks mit dem Skateboard draufhat.
Torsten Wohlleben (Text) und Jutta Wetzel (Grafik) liefern im Comic-Roman Flint
und fertig eine Selbstreflexion von Svend
(genannt Flint), die vor allem davon lebt,
dass seine Probleme und der Unfug, den er
und sein Freund Andi treiben, ziemlich realistisch sind. Leider, wie man aus elterlicher Sicht sagen muss. Aus Flints Perspektive betrachtet, ist es zum Beispiel absolut
nachvollziehbar, wieso die Freunde in die
Hütte von Steinmetz Müller einbrechen.
Und wieso sie dort so laut rülpsen, dass die
Nachbarn an röhrende Hirsche denken
und die Polizei verständigen.
Viele der Zumutungen der frühen Pubertät dürften den jungen Lesern vertraut
sein. Ob es Unterhaltungswert für sie hat,
sich mit Flint zu identifizieren oder sich sogar in ihm wiederzufinden? Immerhin gelingt es ihm, trotz aller abgrundtiefen Peinlichkeiten, die das alltägliche Leben für einen Zwölfjährigen bereithält, seinen Humor zu bewahren und seine Probleme –
nun ja, wenigstens mehr oder weniger – zu
meistern. Ja, es ist völlig in Ordnung, dass
Zwölfjährige im Wald spielen. Und Flint
hat die Chance verdient, dem Nachwuchs
zu beweisen, dass es zwischen Buchdeckeln mehr witzige Jugendliche gibt als
den ewigen Greg. (ab 12 Jahre)
markus c. schulte von drach
In der Wildnis muss man auf alles gefasst
sein. Also hat Scott seine beiden Stieftöchter vorsorglich mit Notfallpfeifen und Bärenspray ausgerüstet. Auf das, was dann
passiert, ist jedoch keiner vorbereitet.
Die dreitägige Wanderung in den kanadischen Bergen soll die Patchworkfamilie
zusammenschweißen. Die neue familiäre
Situation und der Umzug, weg von der
Großmutter und den Freundinnen, machen Raven und ihrer älteren Schwester
Lily zu schaffen. Schon im Auto auf dem
Weg in die Berge können sie ihre Wut jede
auf ihre Weise kaum unterdrücken. Missmutig beginnen die Mädchen den Aufstieg
und ärgern sich über ihre Mutter, die nicht
dabei ist, weil sie für eine kranke Arbeitskollegin einspringen muss.
Widerstrebend öffnen sich die beiden
dann doch der Berglandschaft, bestaunen
Wasserfälle und beobachten aus der Ferne
verzückt zwei Bärenkinder. Als Raven
einen Felshang hinunterrutscht, löst das
eine Steinlawine aus. Scott und Lily werden von Gesteinsbrocken eingeschlossen.
Scott ist bewusstlos und sein Bein scheint
gebrochen zu sein. Da Raven es nicht
schafft, die beiden zu befreien, macht sie
sich an den Abstieg, um Hilfe zu holen.
Jetzt kommt es allein auf sie an! Obwohl
die Elfjährige selbst leicht verletzt ist, Brille und Handschuhe verloren hat und noch
unter Schock steht, beißt sie die Zähne zusammen. Halb blind, ohne Kompass und
Wasser und mit nur einer Trockenaprikose
als Proviant marschiert sie los. Geistesgegenwärtig markiert sie den Weg mit Steinmännchen, damit die Verunglückten später gefunden werden können.
Die australische Autorin Wendy Orr erzählt ein bildstarkes Survival-Abenteuer,
von dem man nicht loskommt und das Unerwartetes parat hält. Raffiniert baut Orr
Rückblenden und imaginäre Zwiegespräche in Ravens Gedankenkarussell ein. Raven leidet darunter, dass sie ihren leiblichen Vater noch nie gesehen und er die Familie angeblich wegen ihr verlassen hat.
Schuldgefühle nagen an dem jungen Mädchen auch, weil es glaubt, durch seinen ausgelassenen Tanz auf dem Gipfel den fatalen Felsrutsch verursacht zu haben. Mit
der Kraft der Verzweiflung schüttelt Raven
Selbstmitleid und aufkommende Panik
von sich ab und trotzt allen Widrigkeiten.
Immer wieder steht sie auf, geht weiter,
überlegt sich fieberhaft Auswege und beweist in den 48 Stunden ihres Unterwegsseins große Tapferkeit. Jederzeit kann Raven vom Hieb einer Bärentatze getötet werden. Einmal ertrinkt sie fast in der Stromschnelle eines Flusses, dann wieder wird
sie von einem Bienenschwarm attackiert.
Zugleich lässt die Sorge um Lily und Scott
ihr Herz zu einem Eisklumpen gefrieren.
Die Feder eines Raben flößt der Erschöpften neue Zuversicht ein. Erfreulich, dass
hier – für das Genre eher untypisch – eine
weibliche Heldin agiert, welche die Herausforderung dieses Abenteuers erfolgreich
meistert.
Wendy Orr machte sich einen Namen damit, dass ihr Titel Nims Island (Wie versteckt man eine Insel?) als erstes australisches Kinderbuch in Hollywood verfilmt
wurde. (ab 10 Jahre)
verena hoenig
Torsten Wohlleben: Flint und fertig. Illustration
von Jutta Wetzel. Carlsen 2015. 160 Seiten,
11,99 Euro.
Wendy Orr: Raven – Der Berg der Gefahren. Aus
dem Englischen von Sigrid Ruschmeier. Aladin
2016. 176 Seiten, 12,95 Euro.
Die magische Suche nach
der Sprache als wunderschöne
Freundschaftsgeschichte
schen den Zähnen stecken bleiben – das alles können die jungen Leser mit Saída und
ihrer Freundin miterleben.
Die Illustrationen sind voller Wörter –
auf Deutsch, Arabisch und in einer Lautsprache geschrieben, damit jeder auch
Flusspferd oder Nebel, Regenbogen oder
Pelikan in Arabisch nachsprechen kann.
Auf einer Wäscheleine flattern Wörter her-
turen neugierig kennenlernen, darum
geht es in diesem wundervollen Bilderbuch. Mit leichter Hand geschrieben und
fantasievoll – magisch illustriert, baut es
Brücken zu all den Kindern, die fremd in
die Klasse und den Kindergarten kommen.
Es macht Spaß, darin zu lesen, die Bilder
anzuschauen, Wörter nachzusprechen
und sich kaputtzulachen, wenn es nicht so-
um, auf einer Blumenwiese wachsen sie,
begleitet vom Lachen der beiden Freundinnen, die sich zu Hause bei Couscous oder einer Linsensuppe treffen. Und irgendwann
einmal auf einem fliegenden Teppich in
Saídas Heimat reisen wollen, zu Palmen,
Kamelen und Wüsten. Die Menschen zum
Sprechen und zum Lachen bringen,
Freundschaften schließen und andere Kul-
fort gelingt. Wie wohltuend zwischen all
den Diskussionen über Fluchtursachen
und Integrationsproblemen! (ab 5 Jahre)
Susana Gómez Redondo: Am Tag, als Saída zu uns
kam. Mit Illustrationen von Sonja Wimmer. Aus
dem Spanischen von Catalina Rojas Hauser. Hammer 2016. 32 Seiten, 15,90 Euro.
Die Suche nach dem idealen Ort
Röhrende Hirsche
Hoffnung als Treibstoff des Jugendromans „Von Schatten und Licht“
Pubertät und andere Katastrophen
Dieses Buch ist eine Zumutung. Dieses
Buch ist großartig. Ein Widerspruch? Nicht
in diesem Fall. Wer den neuen Roman Von
Schatten und Licht der französischen
Schriftstellerin Anne-Laure Bondoux liest,
kann sich widerstreitender Gefühle kaum
erwehren – und die Kontraste sind auch
noch beabsichtigt. Die Symbolik von Yin
und Yang habe sie bei der Konstruktion beeinflusst, so schreibt die Autorin auf ihrer
Webseite. Und verrät damit doch längst
nicht alles.
Allein die Handlung ihres Romans zu erzählen ist schon eine Herausforderung.
Um zumindest einen Eindruck zu vermitteln: Im ersten von vier Teilen werden die
Leser in eine düstere Fabrik in einer Stadt
im Krieg verschlagen. In dieser Düsternis
gedeiht ein zartes Pflänzchen: die Liebe
zwischen den Fabrikarbeitern Bo und Hama. Deren große Liebe wird grausam geprüft: Bei einem Unfall in der Fabrik wird
Hama schwerst verletzt, sie verliert beide
Hände. Eigentlich hätte sie gar nicht
Dienst gehabt, sondern ihr Geliebter Bo,
der traumselig verschlafen hatte. Wird die
Liebe der beiden diese Last aus Schuld und
Scham überleben?
Ja, das ist schon einmal harter Tobak,
doch es kommt noch härter. Denn Bo ist
auch noch ein Zugewanderter, ein Fremder also, verkappter Heiler gar, und in der
düsteren Stadt wird er zum Sündenbock
für alles, was dort schiefläuft. Also gehen
verantwortlich:
roswitha budeus-budde
er und Hama, zunächst versöhnt, im zweiten Teil des Romans fort aus dieser Stadt.
Hama bekommt in der Wildnis ein Kind,
und dieses Kind namens Tsell wird den
Rest des Romans erzählen: wie die verzweifelten Eltern Zuflucht bei Zwergen finden,
wie Bo in deren Höhlen als Schmied arbeitet und künstliche Hände für Hama fertigt.
Wie die inzwischen drei Menschen weiterwandern und einen idealen Ort für ihre Liebe finden. Wie dieser Ort ebenfalls vom
Krieg heimgesucht wird, alte Träume des
Vaters aufbrechen und die Liebe der Eltern
doch noch elend scheitert. Und wie die
Tochter sich schlussendlich in einen jungen Soldaten verliebt, mit ihm den Weg der
Eltern wieder zurückgeht, ein paar Jahre
lang bei den Zwergen (ja, ja) vorbeischaut
und wieder in der düsteren Stadt landet.
Damit dürfte hinreichend klar sein: Realistisches Erzählen ist das nicht. Bondoux
setzt vielmehr auf eine krasse Mischung
aus expressionistisch zugespitzten Stadtund Arbeiter-Horrorvisionen, die von Fritz
Langs Stummfilm Metropolis inspiriert zu
sein scheinen, und Fantasy-Elementen aller Art. Sie bedient sich dabei ungeniert
nicht nur im Mythen- und Sagenschatz, sie
lässt Platons Höhlengleichnis ebenso anklingen wie die Nibelungensage oder C. G.
Jungs tiefenpsychologische Traum-Symbolik, und an die Hobbits aus dem Herr der
Ringe erinnern die netten Zwerge nebenbei irgendwie auch.
Man muss das alles nicht kennen, um
von der Virtuosität fasziniert zu sein, mit
der Bondoux das alles zu einer neuen Parabel auf die Ich-Werdung des Menschen zu-
sammenfügt. Die Holzhammer-Symbolik
von Falke über Feder bis Schatten kann dabei zwar durchaus nerven, ebenso wie die
klugen Sprüche, die Bondoux insbesondere Zwerg Nummer vier unterschiebt: „Was
uns schützt, sperrt uns gleichzeitig ein“,
sagt Vier zum Beispiel. Oder: „Morgen existiert nicht. Denk nur ans Jetzt.“ Doch wer
dieses Buch einmal angefangen hat, die
Prognose sei gewagt, taucht daraus erst
wieder auf, wenn es ausgelesen ist.
Denn es hat, aller französischen Pathosund Kitschgefahr zum Trotz, einen ganz eigentümlichen Sog. Der kommt – neben der
in ihrer Sprunghaftigkeit natürlich hochspannenden Handlung – wohl daher, dass
Bondoux die Leser mit all der entsetzlichen Düsternis ihrer Welt nicht alleine
lässt. Es gibt immer wieder Rettung –
durch Träume, durch Menschen, durch
Zwerge. Was kaputt geht, so deutet der Roman vorsichtig optimistisch an, kann vielleicht doch wieder geheilt werden. Denn alles ist miteinander verbunden, das Gute
und das Böse, Vergangenheit und Gegenwart, Yin und Yang. Am Ende ist das Mädchen Tsell seinen Ursprüngen nähergekommen, sie weiß schon sehr viel besser,
wer sie ist. Vor allem weiß sie: „Man muss
immer einen Teil von sich verlieren, damit
das Leben weitergeht.“ Das ist schon wieder eine Binsenweisheit. Doch sie ist nun
einmal wahr. (ab 14 Jahre) antje weber
Was für eine Katastrophe für einen verliebten Zwölfjährigen: Da lässt sich Flint überreden, mit dem kleinen Benni Pirat zu spielen, obwohl er schon zu alt dafür ist; er versieht sich mit Augenklappe und Säbel –
und natürlich radelt dann sein heimlicher
Schwarm Lea vorbei.
Die Freundin von Flints älterer Schwester dürfte es ziemlich kindisch finden, dass
sich jemand noch als Pirat verkleidet. Es
sei denn natürlich, es ist Johnny Depp.
Das sind so die Probleme der Siebtklässler. Bei den Jungs stehen noch Piratenschiffe und Ritterburgen neben den
Kampfrobotern im Regal, bei den Mädchen dagegen hängen bereits die Poster
der coolen Popstars an den Wänden. Wie
soll ein Bursche, bei dem die Pubertät gerade erst anfängt, da mithalten? Was für eine
unglaublich unfaire Situation. Als wäre es
nicht schon schlimm genug, dass an der
Schule die Mädchen alle auf den Burschen
Anne-Laure Bondoux: Von Schatten und Licht. Aus
dem Französischen von Maja von Vogel. Carlsen
2016. 350 Seiten, 17,99 Euro.
DAS WETTER
über 30°
Südwestwind 30 km/h
12°
7°
25° bis 30°
Kiel
Rostock
Hamburg
14°
7°
Münster
10° bis 15°
5° bis 10°
Berlin
0° bis 5°
14°
7°
15°
9°
Dresden
15°
8°
-5° bis 0°
-10° bis -5°
unter -10°
Frankfurt
16°
8°
15°
9°
Stuttgart
16°
10°
17°
Genf 10°
Zürich
15°
9°
16°
9°
20°
10° Wien
Salzburg
18°
6°
Innsbruck
Sonntag
Sonne und Mond
06:23
20:05
13:25
03:19
(Angaben für München)
22.04.
30.04.
Wetterlage
Tiefdruckgebiete über dem Ärmelkanal und der Deutschen Bucht sorgen dafür, dass der Nachschub an
Regengüssen und Gewittern über
West- und Mitteleuropa so schnell
nicht abreißt. Auch in den Alpenländern wird es im Tagesverlauf wieder
wechselhafter. Im Südwesten Europas bringt ein Tief über Portugal weitere und zum Teil gewittrige Regenschauer. Im gesamten Mittelmeerraum dagegen scheint den ganzen
Tag über die Sonne.
06.05.
13.05.
Wetterhistorie München
Maximum 1922: 26,2°C / Minimum 1913: -3,4°C
Helsinki
Stockholm
Moskau
London
Berlin
Kiew
München
Bis zum Mittag ziehen verbreitet
kräftige Regengüsse vorüber. Später klingen die Regenfälle außer an
den Küsten und am Alpenrand häufig ab. Allerdings folgen von der
Westhälfte bis zur Mitte weitere Regenschauer, örtlich auch Gewitter.
Die Temperaturen erreichen Werte
von 8 bis 17 Grad. Es weht ein mäßiger bis frischer, in Böen starker Südbis Südwestwind. Auf den Höhen besteht die Gefahr von Sturmböen von
70 bis 90 km/h.
Berlin
Bremen
Brocken
Dortmund
Dresden
Düsseldorf
Erfurt
Essen
Feldberg
Feldberg/Ts.
Frankfurt
Freiburg
Freudenstadt
Garmisch
Hamburg
Hannover
Ingolstadt
Karlsruhe
Kassel
Kiel
Koblenz
15°
13°
5°
14°
14°
15°
16°
14°
7°
11°
17°
17°
12°
15°
13°
14°
15°
17°
16°
12°
16°
Köln
Konstanz
Leipzig
Lindau
List/Sylt
Lübeck
Magdeburg
Mannheim
München
Nürnberg
Oberstdorf
Osnabrück
Passau
Rostock
Saarbrücken
Schleswig
Schwerin
Stuttgart
Trier
Wiesbaden
Zugspitze
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Regen
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schnee
16°
15°
15°
15°
11°
12°
15°
17°
15°
15°
13°
15°
16°
13°
15°
11°
13°
17°
15°
17°
-2°
10°
11°
11°
23°
24°
27°
25°
21°
21°
27°
23°
24°
24°
8°
7°
8°
17°
19°
18°
16°
17°
16°
16°
20°
20°
16°
Madrid
Weltwetter
Istanbul
Athen
Tunis
Kanaren
Europa
Nordamerika
Toronto
Vancouver
New York
Chicago
Washington
Houston
Miami
Havanna
Asien
Tokio
Peking
Shanghai
Chengdu
Hanoi
Bangkok
Hongkong
Singapur
Manila
Honeymoon-Suite unter
der Sonne Kaliforniens.
Die Welt ganz nah:
ab Juli 2016 nach
San Jose fliegen
Quelle:
www.wetterkontor.de
Wien
Belgrad
Denver
Los Angeles
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
Luft Wasser
Warschau
Paris
Rom
Deutschland
Montag
Helgoland
Rügen
Sylt
Agadir
Antalya
Heraklion
Malaga
Palermo
Rimini
Tunis
Las Palmas
Zypern
Mallorca
Warmfront
Kaltfront
Mischfront
Kaltluft
Warmluft
Aussichten
Nullgradgrenze: 2400 m
Samstag
H Hoch
T Tief
Urlaubsorte
Südwestwind 30 km/h
München
14°
7°
16°
7°
Europa
15° bis 20°
14°
8°
12°
8°
Köln
20° bis 25°
Zahlreiche
Regengüsse, örtlich
Gewitter
Amsterdam
Athen
Barcelona
Belgrad
Bordeaux
Brüssel
Bukarest
Dublin
Dubrovnik
Helsinki
Innsbruck
Istanbul
Kiew
Lissabon
London
Madrid
Mailand
Moskau
Nizza
Paris
Prag
Rom
Salzburg
Sofia
Stockholm
Venedig
Warschau
Wien
Zürich
Schauer
sonnig
sonnig
heiter
Schauer
Schauer
heiter
Schauer
sonnig
heiter
Regen
Schauer
Schauer
Schauer
Schauer
wolkig
wolkig
Schauer
heiter
Schauer
Schauer
sonnig
Schauer
sonnig
heiter
wolkig
wolkig
wolkig
Regen
13°
26°
23°
20°
20°
14°
17°
10°
20°
8°
18°
20°
13°
18°
14°
18°
21°
14°
18°
16°
15°
21°
15°
19°
11°
19°
16°
19°
15°
Abu Dhabi
Bangkok
Bogota
Boston
Buenos Aires
Chicago
Darwin
Delhi
Denver
Dom. Republik
Hongkong
Houston
Jakarta
Jerusalem
Johannesburg
Kabul
Kairo
Kuwait
La Paz/Bol.
Lima
Los Angeles
Malediven
Manila
Mekka
Mexiko-Stadt
Miami
Montreal
Mumbai
Nairobi
New York
Panama
Peking
Perth
Riad
Rio de Janeiro
San Francisco
Singapur
Sydney
Teheran
Tel Aviv
Tokio
Vancouver
Washington
12.00 Uhr UTC
Schauer
heiter
Schauer
sonnig
Gewitter
heiter
sonnig
wolkig
Schauer
heiter
Schauer
sonnig
Schauer
heiter
sonnig
Schauer
sonnig
sonnig
Schauer
wolkig
sonnig
Schauer
heiter
sonnig
wolkig
Gewitter
heiter
Schauer
sonnig
heiter
wolkig
Schauer
wolkig
sonnig
heiter
sonnig
Gewitter
wolkig
Regen
heiter
sonnig
wolkig
sonnig
28°
42°
16°
12°
26°
18°
35°
42°
12°
32°
28°
29°
31°
21°
24°
22°
27°
30°
17°
26°
22°
32°
36°
32°
25°
31°
10°
25°
37°
15°
35°
26°
25°
27°
32°
20°
35°
25°
18°
26°
18°
13°
16°
16
WISSEN
HF2
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Kosmische Fantasien
Möglicher neuer Planet löst wilde Spekulationen aus
FOTO: ROBERT HURT/CALTECH/AFP
Zuerst hieß es nur, da sei womöglich ein
neuer Planet, weit draußen am äußersten
Rand des Sonnensystems. Wenig später
ging es schon darum, wie er dorthin gekommen sei: aus dem Inneren des Sonnensystems nach außen geschleudert? Oder von
außen eingefangen? Dann wurde „Planet
Neun“ – dessen Existenz wohlgemerkt
noch längst nicht bewiesen ist – Ursache
des Dinosaurier-Sterbens. Und schließlich
schrieb die britische Sun: „Mysteriöser Planet hat einst das Leben auf der Erde ausgelöscht und könnte es noch diesen Monat
wieder tun.“
Von da an hatte Mike Brown vom California Institute of Technology, der die Existenz von Planet Neun im Januar mit seinem Kollegen Konstantin Batygin vermutet hatte, keine ruhige Minute mehr. Auf
Twitter wünschte er sich kürzlich entnervt
einen Roboter, der alle 15 Sekunden
schreibt: „Nein, Planet Neun wird die Erde
nicht zerstören, danke der Nachfrage.“
Fast alles über den möglichen neunten
Planeten ist jedoch immer noch offen, bis
hin zu seiner Existenz. Brown und Batygin
war lediglich aufgefallen, dass die Bahnen
von sechs kleineren Himmelskörpern, wie
sie zuhauf im sogenannten Kuiper-Gürtel
am Rand des Sonnensystems zirkulieren,
eine ähnlich ausgerichtete elliptische
Bahn verfolgen – was sich erklären ließe,
wenn ein Planet mit etwa der zehnfachen
Masse der Erde eine Art Gegengewicht bilden würde (Illustration). Inzwischen haben andere Forscher einen siebten Körper
Virus überführt
Passt mal schön auf
Wissenschaft soll Sicherheitsfragen selbst beurteilen
Nach zwei Jahren intensiver Beratungen
haben die Nationalakademie Leopoldina
und die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Berlin erläutert, wie sicherheitsrelevante Forschung in Deutschland reguliert werden soll. Die verantwortliche Arbeitsgruppe empfahl am Donnerstag, Universitäten und Institute sollten jeweils eine „Kommission für die Ethik der Forschung (KEF)“ einrichten. Das Gremium
solle auf Anfrage von Forschern Empfehlungen zu einzelnen Projekten aussprechen. Die Maßnahmen bleiben jedoch freiwillig. Weder müssen die Einrichtungen eine KEF installieren, noch sind Forscher an
deren Empfehlungen gebunden. Es besteht auch keine Pflicht, sensible Vorhaben
prüfen zu lassen.
Weder sind Ethik-Kommissionen
verpflichtend. Noch müssen sich
die Forscher an deren Rat halten
Damit setzt die deutsche Forschung
beim hochsensiblen Thema des Dual Use
of Concern (DURC) auf Selbstregulation
und -verantwortung der Wissenschaft.
Das Stichwort DURC umfasst Forschungsvorhaben, Technologien, aber auch Forschungsprodukte, die sich einerseits zum
gesellschaftlichen Vorteil einsetzen lassen.
Andererseits sind diese Technologien auch
potenziell waffentauglich oder extrem gefährdend für das Leben oder die Grundrechte vieler Menschen. Es geht also nicht
um Risiken wie die Nebenwirkung eines
Medikaments, sondern um möglichen, absichtlichen Missbrauch oder katastrophale Unfälle. Betroffen sind vor allem die Lebenswissenschaften, insbesondere die Forschung an Krankheitserregern.
Die Arbeitsgruppe der DFG und Leopoldina war im Nachhall eines international
geführten Streits um zwei Experimente
mit Influenza-Erregern eingesetzt worden. Die Forscher hatten 2012 veröffent-
licht, wie sich normale Grippeviren in hochansteckende Killerkeime verwandeln lassen. Begründet hatten die Wissenschaftler
ihre Arbeit mit dem Erkenntnisgewinn:
Nur solche Versuche könnten zeigen, wie
Pandemie-Viren in der Natur entstehen.
Die Debatte entzündete sich an der Möglichkeit, dass solche Viren auch von terroristischen Organisationen oder für militärische Zwecke eingesetzt werden könnten.
Um solche Risiken ausschalten zu können, fordert die Arbeitsgruppe nun eine
„Bewusstseinsbildung“ unter Forschern.
Sie sollen selbst erkennen, wenn ihre Arbeit unter die Kriterien des Dual Use of Concern fällt. Die Darmstädter Biologin Kathryn Nixdorff betonte in Berlin, dass viele
Wissenschaftler die Folgen ihrer Arbeit
noch nicht reflektierten. Der Hamburger
Rechtsphilosoph Reinhard Merkel illustrierte am Beispiel militärischer Forschung, sicherheitsrelevante Aspekte seien nicht einfach zu erkennen. „Wenn wir
davon ausgehen, dass neue Waffen normgerecht, also im Einklang mit dem Völkerrecht eingesetzt werden, handelt es sich
noch nicht um Dual Use of Concern – obwohl viele Menschen zu Schaden kommen.“ Entscheidend sei ein anderer Punkt:
„Waffen können in falsche Hände geraten.“
Die Leiterin der Arbeitsgruppe, die Mikrobiologin Bärbel Friedrich, sprach von einem Regulierungsprozess, der sich nun
erst entwickeln werde. Und jetzt erst beginnen könne: „Wir wissen noch gar nicht, wie
viele und welche Projekte zum Dual Use of
Concern gehören“, sagt Friedrich. Beispiele aus der Biotechnologie stünden zwar im
Zentrum, aber ein DURC sei auch in den Informationswissenschaften oder auf anderen Gebieten möglich. Es werde sich anhand der Erfahrungen zeigen, ob die Selbstverantwortung der Forschung – wie Friedrich hofft – für die Regulierung von sicherheitsrelevanter Forschung ausreicht. Oder
ob doch noch eine gesetzliche Regelung nötig werde.
kathrin zinkant
Seuchenschutz-Behörden und Mikrobiologen halten es jetzt für erwiesen:
Der Zika-Erreger verursacht Fehlbildungen bei Neugeborenen
von berit uhlmann
D
ie Zeit der Zweifel scheint vorbei zu
sein. „Es ist nun klar, dass das ZikaVirus Mikrozephalie verursacht“,
sagt der Direktor der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC, Tom Frieden. Bisher wurde immer nur vom Verdacht gesprochen, der Erreger könnte schwere Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen.
Längst zirkuliert das Virus auch vor den
Grenzen der USA. Mit dem wärmeren Wetter könnten Mücken es bald auch in den
südlichen Bundesstaaten verbreiten. Kein
Wunder, dass die Seuchenschützer der
CDC die Zeit für ein deutliches Statement
gekommen sehen.
Der Nachweis, den die CDC jetzt in der
Fachzeitschrift New England Journal of Medicine vorlegt, beruht nicht auf neuen Befunden, sondern fußt auf einer Bewertung
der bisherigen Erkenntnisse. Somit ist er –
in den Worten der Forscher – kein „rauchender Colt“, sondern eher eine Indiziensammlung. Hätten die Epidemiologen einen Kriminalfall zu lösen, würde man sagen, der Verdächtige war zur fraglichen
Zeit am Tatort, hinterließ charakteristische Spuren und ein Zufall ist nahezu ausgeschlossen.
Die Forscher berufen sich auf Fallberichte und Studien, nach denen die Mikrozephalie stets nach demselben Muster entsteht: Die Mutter wird im ersten Schwangerschaftsdrittel mit dem Zika-Virus infiziert. Die betroffenen Babys haben alle das
gleiche Erscheinungsbild. Ihre Köpfe sind
deutlich kleiner als die von gesunden Neugeborenen, in ihren Hirnen finden sich
Kalkablagerungen und weitere Anomalien. Gehäuft treten auch Gelenkversteifungen und überschüssige Haut auf den winzigen Schädeln auf. Dieses Symptombündel
ist charakteristisch, Forscher nennen es
mittlerweile „kongenitales Zika-Syndrom“. Dass es sich in Brasilien rein zufällig häuft, hält die CDC für ausgeschlossen.
Plausibel ist der Zusammenhang zwischen Zika-Virus und den Schädelfehlbildungen auch aus biologischer Sicht. Von
anderen Viren ist bekannt, dass sie die
Hirnentwicklung von Ungeborenen beeinträchtigen können. Im Labor konnten Forscher zeigen, dass der Zika-Erreger neuronale Vorläuferzellen angreift, die sich normalerweise zur Großhirnrinde entwickeln.
Mit diesen Erkenntnissen sind vier von sieben Kriterien erfüllt, die die CDC-Wissenschaftler ihrer Bewertung zugrunde legten. Der Kriterienkatalog stammt von dem
Auch in Kolumbien werden wohl
bald viele geschädigte Babys
geboren. Davon geht die WHO aus
Kinderarzt Thomas Shepard, er hatte ihn
1994 zur Erforschung potenziell fruchtschädigender Einflüsse entwickelt. Zwei
seiner Forderungen sind bei den Zika-Fällen nicht erfüllt: Noch fehlen Erkenntnisse
aus hochwertigen epidemiologischen Studien ebenso wie aus Tierexperimenten.
Das dritte noch fehlende Kriterium ist bei
Infektionskrankheiten nicht anwendbar.
Die Erklärung der CDC kommt nicht zufällig gerade in dieser Woche. Die Republikaner sperrten sich bislang gegen die Forderung der Regierung, mehr Geld für die
Bekämpfung von Zika bereitzustellen. Das
Zika-Virus hat bereits 33 Staaten Lateinamerikas heimgesucht. Die Amerikaner
scheinen auch nicht sonderlich von der Gefahr vor ihren Grenzen beeindruckt zu
sein. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind
nur 60 Prozent der US-Bürger halbwegs
über das Virus informiert. Das liegt wohl
auch an der bisher sehr vorsichtigen Wort-
wahl der Wissenschaftler. „Die Anerkennung des Zika-Virus als Ursache der Mikrozephalie und anderer ernsthafter neurologischer Störungen würde eine deutlichere
Ansprache an die Öffentlichkeit erlauben“,
schreibt die CDC.
Dennoch geht es hier nicht nur um Rhetorik. Mit ihrer Einschätzung stehen die USSeuchenschützer nicht allein da. Laura Rodrigues, Epidemiologin an der London
School of Hygiene and Tropical Medicine
sagt: „Der Link ist nachgewiesen.“ Sie verweist darauf, dass die brasilianische Regierung den Zusammenhang zwischen ZikaVirus und Mikrozephalie schon Ende November für erwiesen hielt. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht mittlerweile vom „wissenschaftlichen Konsens“ in der Frage nach der Ursache der
Fehlbildungen. Ähnlich äußert sich das Berliner Robert Koch-Institut. Die bisherigen
Erkenntnisse ließen den Schluss zu, dass
ein kausaler Zusammenhang besteht. „Absolute Sicherheit gibt es in der Wissenschaft nicht, aber es scheint, dass die von
verschiedenen Public-Health-Einrichtungen ausgesprochenen Empfehlungen wichtig und richtig waren“, sagt RKI-Forscher
Mirko Faber. „Wir wissen, dass das Zika- Virus Mikrozephalie hervorruft“, erklärt
auch Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
„Wir wissen allerdings noch nicht, ob auch
Co-Faktoren eine Rolle spielen und ob der
Anstieg der Mikrozephalie-Fälle in Brasilien allein auf den Zika-Erreger zurückgeht.“ In Brasilien wurden bislang fast
7000 Verdachtsfälle auf Mikrozephalie gemeldet. Nahezu 3000 von ihnen wurden bestätigt. In Kolumbien registrierten Ärzte
sieben Babys mit einem Verdacht auf das Zika-Syndrom. Die WHO rechnet damit, dass
im Sommer die Zahl der betroffenen Neugeborenen in dem Land ansteigen wird.
Erholungspause für Gourmets im HOTEL BACHMAIR WEISSACH am Tegernsee
Ankommen. Durchatmen. Abschalten.
So einfach ist es in dieser Oase der Harmonie und des
Wohlfühlens zu entschleunigen. Genießen Sie 2 Nächte
in der Classic Suite zu Zweit.
Inklusive Frühstück, 1x 4-Gänge-Menü in unserem
Gasthof zur Weissach, 1x 4-Gänge-Sharing Menü im
Restaurant MIZU Sushi-Bar und 1x Rasulbad.
Den Alltag in herrlicher Atmosphäre
vergessen bei einem Yoga Kurs und
einem erfrischenden Sauna-Aufguss
Dampfbad: Honigbalsam & Salzpeeling.
im Kuiper-Gürtel gemeldet, dessen Bahn
in das Muster passt. Ein weiteres Indiz.
Das hält auch seriöse Wissenschaftler indes nicht von Spekulationen ab. Forscher
von der Universität Bern errechneten bereits Details von Planet Neun: Falls dieser
ähnlich aufgebaut sein sollte wie Uranus
und Neptun, hätte er den vierfachen Radius der Erde, einen Eisenkern, eine Oberflächentemperatur von minus 226 Grad und
würde kaum Sonnenlicht reflektieren. Der
emeritierte Astrophysiker Daniel Whitmire sieht in Planet Neun eine Bestätigung seiner alten Theorie, dass Kometenschauer regelmäßig zu einem Massen-Artensterben
auf der Erde geführt hätten: Planet Neun
hätte diese demnach auslösen können
(Monthly Notices of the Royal Astronomical
Society). Daraus wurde dann die Meldung
vom bevorstehenden Weltuntergang.
„Ein neuer Planet scheint die Fantasie
der Menschen doch sehr anzuregen“, sagt
Tilman Spohn, Planetenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR). Die Arbeit von Brown und Batygin
sei solide, es könne gut sein, dass sie recht
haben. Aber alles Weitere sei sehr spekulativ. Sicher könne Planet Neun, falls es ihn
gibt, einen Eisenkern haben. Es sei auch
denkbar, dass er Kometenschauer auslöse.
„Aber es gibt sehr wenige Daten, die so etwas belegen könnten.“ Mike Brown jedenfalls hofft, dass Planet Neun bald von echten Teleskopen gesichtet wird. Der Raum
für wilde Spekulationen bläht sich sonst allzu sehr auf.
marlene weiss
Anziehend klein
Magnet aus nur einem Atom
Schweizer Physikern ist es erstmals gelungen, einen stabilen Magneten zu bauen,
der nur aus einem einzigen Atom besteht.
Das könnte ein wichtiger Zwischenschritt
in der Entwicklung besonders kompakter
Datenspeicher sein.
Viele Speichertechnologien beruhen auf
Magnetismus, etwa die in den meisten
Computern verbauten Festplatten. Je kleiner die dabei verwendeten Bauteile sind,
desto mehr Informationen lässt sich auf
wenig Raum speichern. Dabei werden die
Bauteile in bestimmte magnetischen Zustände versetzt. Mit diesen Zuständen
kann die zu speichernde Information codiert werden. Wichtig ist, dass der magnetische Zustand auf Dauer gleich bleibt –
sonst geht die Information verloren. Sehr
kleine Magnete, die nur aus wenigen Atomen oder Molekülen bestehen, sind besonders anfällig für äußere Einflüsse, die den
Magnetzustand ändern. Dadurch waren
dem Bau solch kleiner Magnete bisher
Grenzen gesetzt. Um diese Grenzen auszuloten, arbeiten Physiker mit sehr geringen
Temperaturen, bei denen die Störprozesse
weitgehend zum Erliegen kommen. Als einer der größten Erfolge galt bisher der Bau
eines Magneten aus einer Kette von Eisenatomen. Dessen Zustand bleibt über mehrere Stunden stabil – allerdings nur bei einem halben Grad über dem absoluten Nullpunkt von - 273 Grad Celsius.
Einem Team der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich gelang nun ein Fortschritt, über den die Forscher in der Fachzeitschrift Science berichten. Sie verwendeten einzelne Atome des Metalls Holmium,
das zu den Seltenen Erden gehört, und trugen sie auf eine dünne Schicht Magnesiumoxid auf. Dabei gelang es ihnen, bei zehn
Grad über dem absoluten Nullpunkt den
magnetischen Zustand für 25 Minuten konstant zu halten. Für kurze Zeit zeigten die
Holmium-Atome sogar bei 30 Grad über
dem absoluten Nullpunkt magnetische Eigenschaften.
christian endt
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
WIRTSCHAFT
HF2
17
BANKEN
Falsches Personal
von andrea rexer
S
ie beschönigen. Sie verschweigen negative Aspekte. Sie lassen die Branche heller glänzen, als sie ist. Gegen
solche Vorwürfe müssen sich Lobbyisten
normalerweise verteidigen. Beim Bankenverband jedoch steht die Welt derzeit
kopf: Die obersten Lobbyisten der Finanzbranche Deutschlands müssen sich vorwerfen lassen, die Branche schlechter aussehen zu lassen, als sie tatsächlich ist.
Denn zum dritten Mal in Folge hat der
Bundesverband deutscher Banken (BdB)
einen Funktionsträger in Amt und Würden gehoben, der Ärger mit seiner Vergangenheit als Banker hat.
Zunächst ist da Michael Kemmer, früher Interimschef der BayernLB und als
solcher schon im Visier der Justiz, als er
2010 sein Amt als Hauptgeschäftsführer
übernahm. Die Vorwürfe sind immerhin
mittlerweile ausgeräumt.
Dann kam Jürgen Fitschen. Der CoChef der Deutschen Bank wurde 2013
zum Präsidenten des Verbands gewählt,
kurz danach begannen die Probleme: Immer mehr Skandale kamen ans Licht, in
die die Bank verwickelt war, und dann
musste sich Fitschen auch noch persönlich im Kirch-Verfahren wegen des Vorwurfs der Falschaussage verantworten.
Auch wenn derzeit vieles auf einen Freispruch hindeutet, Bilder von der Anklagebank sind für einen Lobbyisten mehr als
unangenehm.
Noch immer werden
diejenigen bewundert, die viel
Geld in die Kassen spülen
Nun kommt auch noch Hans-Walter Peters. An diesem Montag hat Fitschen sein
Amt an den Chef der Berenberg-Bank
übergeben. Die Kanzlerin, die bei solchen
Amtsübergaben in früheren Jahren gern
anwesend war, ließ sich entschuldigen.
Auch unter den anwesenden Bankern war
die Stimmung verhalten. Schließlich
steht Berenberg wie keine andere deutsche Bank im Fokus der Panama Papers.
Die Recherchen legen nahe, dass die Bank
ein beliebter Anlaufpunkt für Personen
zwielichtiger Herkunft war, die Briefkastenfirmen in Panama eröffnen wollten.
Berenberg betont, nur legale Geschäfte
gemacht zu haben und stets mit den Behörden zusammengearbeitet zu haben.
Es gibt derzeit keine Ermittlungen gegen
Berenberg, doch die Berichte sind zu konkret, um sie unkommentiert vom Tisch wischen zu können.
So manche Banker sagen nun achselzuckend, dass es einfach keine völlig unbelasteten Banker gebe, doch das ist Unsinn. Natürlich ist die Anzahl und das Ausmaß der Skandale in der Bankenbranche
erschreckend, die Akteure jedoch beschränken sich auf einen kleinen Teil der
Mitarbeiter. Gerade in Deutschland hat
sich die Mehrheit der Angestellten einer
Bank nichts zuschulden kommen lassen.
Nur schafften es die besonders Ehrlichen
bisher selten an die Spitze einer Bank
oder eines Verbands.
Das ist nun das eigentliche Problem,
für das der Fall Peters stellvertretend
steht: Noch immer werden in Banken diejenigen bewundert, die viel Geld in die
Kassen spülen und nicht diejenigen, die
ein gutes Gespür für Risiko haben oder
strategische Vordenker sind und gute
Ideen für die eigentliche Herausforderung der Bankenbranche haben – die Digitalisierung.
Der Berenberg-Chef wurde auch deswegen zum Verbandspräsident gewählt,
weil seine Bank eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hingelegt hat. Binnen weniger
Jahre wuchs sie von der unbedeutenden
Privatbank zu einer extrem erfolgreichen
Investmentbank heran. Zu einer Bank,
die eine Eigenkapitalrendite von 67 Prozent ausweist, in einer Zeit, in der so gut
wie alle anderen Banken froh sind, wenn
sie zehn Prozent schaffen. Natürlich ist Berenbergs Geschäftsmodell durch Provisionen getrieben und daher nur bedingt mit
anderen Banken vergleichbar, aber den
Ruf, aggressiv am Markt unterwegs zu
sein, hatte Berenberg in der Branche
schon länger. Das bestreitet auch niemand. Nur: Aggressiv zu sein, ist in der
Bankenbranche ganz offensichtlich noch
immer positiv besetzt.
Genau diese Kultur muss sich ändern.
Und zwar nicht nur bei der Auswahl der
Branchenlobbyisten, sondern auch in den
Instituten selbst. Es wäre im Interesse aller, und nicht zuletzt der Banken selbst,
wenn sie Menschen befördern würden,
die nicht nur auf die unmittelbare Eigenkapitalrendite schauen, sondern die langfristig denken und wissen, wie man in einem digitalen Umfeld stabile Gewinne erwirtschaften kann.
Der ideale Präsident des Bankenverbands käme also von einer Bank, die solide und risikobewusst wirtschaftet. Würde man Modernität unterstreichen wollen, könnte man sich unter den Chefs der
Online-Banken umsehen. Bisher galten
diese Institute, meist Töchter von Großbanken, schlicht als nicht sexy genug, um
für die gesamte Branche zu sprechen.
NAHAUFNAHME
Ende mit Schrecken: Eine Schlecker-Mitarbeiterin reißt 2012 das Firmenlogo von der Eingangstür einer Filiale.
Das Phantom soll vor Gericht
Der gescheiterte Drogerie-Unternehmer Anton Schlecker war seinen eigenen Mitarbeitern kaum bekannt.
Wenn es nun zum Prozess wegen des Verdachts des vorsätzlichen Bankrotts kommt, werden sie ihn kennenlernen
von max hägler
Stuttgart – Der 20. Januar 2012, ein Freitag, ist Katrin Wegener noch gut in Erinnerung. Sie saß im Schlecker-Betriebsratsbüro in Berlin, war am Arbeiten – zu tun
gab es nicht zu knapp: Die Drogeriekette
pflegte oft einen harschen Kurs gegenüber
den Mitarbeitern. Doch kurz nach drei Uhr
an diesem Nachmittag wurde aus dem Ringen um gute Arbeitsbedingungen ein Existenzkampf: Kolleginnen meldeten sich aufgeregt im Büro, riefen etwas von Insolvenz
ins Telefon, darüber berichte das Fernsehen. Wie bitte? Als Sprecherin des
Schlecker-Wirtschaftsausschusses ahnte
Wegener, dass die Lage schwierig war bei
Europas größter Drogeriekette – aber so
schlimm? „Die Nachricht kam völlig ohne
Vorwarnung“, erinnert sie sich. „Nicht
über Anton Schlecker selbst haben wir das
erfahren oder über seine Geschäftsführer,
sondern über die Medien.“
Wer ist dieser Mensch, der als
Metzgermeister begann und ein
Shampoo-Imperium aufbaute?
„Es gibt in der Welt viele
Kräfte, die neue Mauern errichten wollen. Ceta weist genau
in die andere Richtung.“
Chrystia Freeland über Kanadas
Handelsabkommen mit der EU.
FOTO: OH
Miss Ceta
Chrystia Freeland schrieb über Wirtschaft und wurde Ministerin
Der silberne Kassettenrekorder hat es
Chrystia Freeland auf den ersten Blick angetan. „Wo haben Sie den denn her“, ruft
sie. „Ich hasse diese digitalen Aufnahmegeräte!“ Freeland kennt sich damit aus,
nicht, weil sie Kanadas Handelsministerin
ist. Sondern weil sie lange damit gearbeitet
hat. Bis 2013 war Freeland selbst Journalistin, Auslandskorrespondentin, hat andere
interviewt. Heute sitzt sie nicht mehr hinter, sondern vor dem Aufnahmegerät.
Freeland, 47, hat die Seiten gewechselt,
knapp drei Jahre ist es her. Da hatte es Justin Trudeau endgültig geschafft. Trudeau, später Chef der liberalen Partei Kanadas, hatte Freeland bei einer Lesung in Toronto kennengelernt. Das Buch, das da vorgestellt wurde, hieß wörtlich übersetzt
„Die Plutokraten“ und kam in Deutschland als „Die Superreichen“ auf den Markt.
Es ist eine Abrechnung mit Folgen der Globalisierung, mit wachsender Ungleichheit,
dem Entstehen einer neuen Geld-Elite. Geschrieben hatte es, klar, Chrystia Freeland.
Trudeau war von dem Buch so begeistert,
dass er die Journalistin so lange belagerte,
bis sie in die Politik wechselte, zunächst
ins Parlament.
Inzwischen ist Trudeau Ministerpräsident und Freeland Ministerin. Eine liberale Partei, das ist in Kanada mehr SPD als
FDP. Die kanadischen Liberalen verstehen
sich als linksliberal. Während aber in
Deutschland auch linksliberale Kräfte reihenweise Vorbehalte gegen das Handelsabkommen der EU mit Kanada, Ceta, vorbringen, kämpfen sie in Kanada dafür. So auch
die zuständige Ministerin.
Schon als Abgeordnete hatte sie die alte
Regierung zu einem Abschluss gedrängt,
jetzt kann sie ihn selber vorantreiben. „Wir
fühlen eine große Nähe zu Europa“, sagt
sie, „wir fühlen uns europäisch.“ Wurzeln
ihrer eigenen Familie reichen in die Ukraine, sie selbst hält dem Land immer noch
die Treue. Allein diese Nähe spreche für
das Abkommen mit Europa. Hinzu komme, dass die Globalisierung „unter Stress“
gerate. „Es gibt in der Welt viele Kräfte, die
neue Mauern errichten wollen“, sagt sie.
„Ceta weist genau in die andere Richtung.“
Geht es nach ihr, könnte das Handelsabkommen schon Anfang des kommenden
Jahres in Kraft treten. Kanada verspricht
sich davon fast ein Viertel mehr Handel
mit der EU, zusätzlichen Warenaustausch
von 26 Milliarden Euro. Lange war zuletzt
noch an dem fertig verhandelten Abkommen gedoktert worden, vor allem auf Initiative aus Deutschland. Die Kritik war hier
am lautesten, wegen der schwer durchschaubaren Schiedsgerichte, die auch Ceta
vorsah. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, als Sozialdemokrat eine Art
Parteifreund Freelands, verlangte ordentliche Schiedsgerichte für Konflikte zwischen Staaten und Investoren. So oft habe
sie mit ihm telefoniert, sagt Freeland,
„dass ich wusste, wenn Sigmars Tochter
Husten hat“. Diesen Donnerstag hat sie ihn
in Berlin besucht. Und d as neue Verfahren,
das ist inzwischen fest vereinbart.
Es sind nach wie vor die Superreichen,
die Freeland umtreiben. Durch neue Technologien entstünden immer neue Monopole, schwant ihr – und damit neue Ungleichheit. Ähnlich wie in der industriellen Revolution gehe Fortschritt einher mit Ungerechtigkeit. „Die Lösung war auch damals
keine ökonomische, sondern eine politische: die Erfindung des sozialen Wohlfahrtsstaates.“ Auch jetzt sei die Zeit wieder reif für politische Entscheidungen, etwa gezielter Umverteilung von reich zu
arm. Um aber etwas umverteilen zu können, brauche es eine wachsende Wirtschaft – etwa durch einen wachsenden
Handel mit Europa. Dafür kämpft sie nun.
„Es ist ein echtes Privileg, in der Regierung zu sein“, sagt sie. „Trotzdem hoffe ich,
irgendwann wieder schreiben zu können.“
michael bauchmüller
FOTO: JULIAN STRATENSCHULTE / DPA
Ein Phantom als Chef, auch in der größten Krise änderte sich das nicht. Nur von
den obligatorischen Fotos in den Filialen
kannte sie ihn. Wer ist dieser Mensch, der
einst als Metzgermeister in Ulm begann,
ein Shampoo-Imperium aufbaute und mal
mit einem papageienbunten VersaceHemd gesehen wurde? Bis heute weiß Wegener das nicht, praktisch niemand kennt
sich da aus, auch vier Jahre nach der Insolvenz und Abwicklung des Konzerns nicht.
Doch jetzt könnte sich das ändern, weil
sich Anton Schlecker, 71, womöglich einer
öffentlichen Gerichtsverhandlung stellen
muss. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat
Anklage erhoben gegen den ehemaligen
Selfmade-Milliardär. Weil er, so der Vorwurf, im Angesicht der drohenden Pleite
Vermögenswerte beiseitegeschafft habe.
36 solche Fälle haben die Ermittler herausgearbeitet, es geht wohl insgesamt um
20 Millionen Euro und eine mutmaßlich
falsche eidesstattliche Versicherung.
Noch ist allerdings nichts bewiesen. Norbert Scharf, der Strafverteidiger von Schlecker, wehrt sich denn auch gegen eine Vorverurteilung seines Mandanten: „Die mit
der Anklage aufgeworfenen Fragen betreffen einen umfangreichen, komplexen
und rechtlich schwer einzuordnenden
Sachverhalt aus der Historie der Firma
Schlecker.“ Einschätzungen dazu werde es
in der Öffentlichkeit doch nicht geben, sondern nur gegenüber der Justiz. Die arbeitet
mit großer Schlagkraft.
Im Sommer 2012 durchsuchten 170 Ermittler diverse Wohnungen und Büros in
ganz Deutschland. Darunter auch die
große verspiegelte Konzernzentrale, die
irgendwie deplatziert wirkt im kleinen
schwäbischen Ehingen mit dem Tiefgaragen-Parkplatz für den Porsche, sowie die
Villa im selben Ort. Während ganz Deutschland gerade über das Schicksal des Unternehmens und vor allem der 25 000 Mitarbeiterinnen debattierte, sammelten Polizisten Akten ein.
Viele der nun angeführten Vorwürfe hat
auch Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz
mit seinem Team bemerkt; diverse Schenkungen von Anton Schlecker an seine Frau
Christa und die beiden Kinder Meike und
Lars etwa. Gut zehn Millionen Euro hat die
Familie bereits an den Insolvenzverwalter
überwiesen, einigen Schaden also wiedergutgemacht, zugunsten der Gläubiger, die
jedoch immer noch mehr als 250 Millionen
Euro fordern.
Auch bei der strafrechtlichen Aufarbeitung spielen die Familienmitglieder eine
Rolle: Sie sind mitbeschuldigt, sollen, so
die Ankläger, geholfen haben, dem Unternehmen des Vaters und Ehemannes Vermögenswerte zu entziehen. So hätten sich die
Kinder etwa 2011 als Geschäftsführer eines
Schlecker-Logistikunternehmens mehrere Millionen Euro als angeblichen Gewinn
auszahlen lassen – obwohl sie gewusst hätten, dass das Unternehmen bereits überschuldet gewesen sei.
Christa Schlecker wiederum habe
52 000 Euro erhalten für Beraterleistungen, die sie – so die Staatsanwaltschaft –
nie erbracht habe. Und schließlich sind
noch zwei Abschlussprüfer der Wirtschaftsberatung Ernst & Young beschuldigt: Sie hätten bei zwei Jahresabschlüssen
im Jahr 2009 und 2010 zwar erkannt, dass
die Zahlen nicht stimmten – aber sie doch
abgesegnet. Die Beratungsfirma kommentiert die Vorwürfe nicht.
Sollte das Landgericht die Anklage zulassen, dann werden diese einzelnen Transaktionen beleuchtet, einige dürften „knackig“ sein und schwer als normales Geschäftsgebaren zu rechtfertigen, schätzen
Verfahrensbeteiligte. Aber vor allem dürfte die ganze Historie aufgearbeitet werden
und damit auch der Aufstieg und Fall des
schwäbischen Ausnahmeunternehmers
und seiner Familie.
Im Jahr 1965 hatte Anton Schlecker die
Meisterprüfung abgelegt, begann sogleich
im elterlichen Metzgereibetrieb in Ehingen, südlich von Ulm. Er eröffnete einen Supermarkt am Ort, und als 1974 die Preisbindung für Drogerieartikel wegfiel, startete
er seine Drogerie-Supermärkte. Das Prin-
„Wanted“: Unternehmensgründer Anton Schlecker und seine Frau Christa waren Angriffsziel bei einer Demonstration in Berlin gegen die Filialschließung.
FOTO: DPA
Mehr Freiheit für das Wlan
Barrieren für drahtlose Netze könnten gegen Europarecht verstoßen
Berlin – In der Bundesregierung fällt offenbar der Widerstand gegen offene DrahtlosZugänge ins Internet. Der Süddeutschen
Zeitung liegen mehrere Vermerke vor, in
denen die Fachleute der Ministerien für
Justiz, Wirtschaft und Inneres sich gegen
jede Art von Zugangsbarriere für Wlan-Netze aussprechen. So bezeichnen es die Experten von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) als fraglich, ob „eine gesetzliche Auflage zum Schutz des Zugangs zum
Wlan“ überhaupt zulässig sei.
Diese würde nach Einschätzung der
Beamten auch für eine Vorschaltseite gelten. Auf einer solchen Seite erklärt sich der
Nutzer eines öffentlichen Wlans in der
Regel durch Ankreuzen bereit, sich an
Recht und Gesetz zu halten. Die Experten
des Justiz- und Wirtschaftsministeriums
kommen in einer gemeinsamen Stellungnahme zum gleichen Ergebnis. Nach Auffassung der Ministerien wäre eine solche
Vorschaltseite europarechtswidrig. Laut
Innenministerium würde dies zudem für
jede Alternative gelten, mit der ein Zugang
für ein offenes Wlan beschränkt werde.
Damit distanzieren sich die Ministerien
von einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung, der eine solche Vorschaltseite von
öffentlichen Anbietern eines Netzwerks gefordert hatte. Anlass des Meinungswechsels ist das Plädoyer des Generalanwalts
des Europäischen Gerichtshofs (EuGH).
Seiner Einschätzung nach können Hotels,
Kneipen und andere gewerbliche Anbieter
auch hierzulande einen Wlan-Anschluss
ohne eine Beschränkung anbieten.
Deutschland gilt bei
freiem Wlan international
als rückständig
Der EuGH folgt den Ausführungen des
Generalanwalts zwar nicht immer, aber in
der Regel. Sollte das auch diesmal der Fall
sein, so argumentieren die Ministerien einhellig, müsse auch der Entwurf des Telemediengesetzes geändert werden, mit dem
die Vorschaltseite eingeführt werden soll.
Im internationalen Vergleich gilt
Deutschland, was das Angebot freier Wlan-
Netze angeht, ohnehin als rückständig.
Laut einer Umfrage des Industrieverbandes Eco verfügt Deutschland über deutlich
weniger öffentliche Wlan-Hotspots als
Frankreich oder Großbritannien. Von den
zehn untersuchten Ländern schnitten nur
Japan, Russland und China schlechter ab.
Wesentlicher Grund dafür ist die sogenannte Störerhaftung. Diese besagt, dass
die Betreiber des Netzwerks dafür haften,
wenn darin jemand gegen geltendes Recht
verstößt, also zum Beispiel illegal kopierte
Fernsehsendungen, Filme oder Musikstücke verbreitet. Dadurch ist eine ganze Abmahnindustrie entstanden.
Unter den Netzexperten der Koalition
gibt es schon seit Längerem Kritik an der
vorgesehenen Regelung zur Vorschaltseite. Während die SPD inzwischen einhellig
dafür plädiert, darauf zu verzichten,
herrscht darüber in der Union weiterhin
Uneinigkeit. Ursprünglich war für diesen
Donnerstag eine Sitzung der zuständigen
Berichterstatter zu dem Thema angesetzt.
Diese war aber von Unionsseite kurzfristig
verschoben worden.
guido bohsem
zip dabei: Mit möglichst wenig Personal
und mit möglichst wenig Aufwand Shampoo und Klopapier verkaufen. Bis in die
1990er-Jahre sparte er sich etwa Telefonanschlüsse in den Filialen; dies und generell
ein ruppiger Umgang mit den Mitarbeitern führte immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft.
Dennoch hatte er dann im Jahr 2009
insgesamt 14 155 Filialen zusammengesammelt, in denen 50 000 Menschen arbeiteten. Und für die meisten haftete er persönlich, als eingetragener Kaufmann.
Es ging viel um das Schicksal
der Familie, nicht so sehr um
das der Angestellten
Dabei sei der Konzern damals schon auf
dem absteigenden Ast gewesen, urteilen
die Staatsanwälte nach intensivem Aktenstudium: „Der gesamte Konzern geriet ab
dem Jahr 2000 in eine strategische Krise,
die durch stagnierende Umsätze und rückläufige Ergebnisse gekennzeichnet war.“
Es war die Zeit, als die Konkurrenz immer
stärker wurde, als dm, Müller und Rossmann großzügige Läden eröffneten und
die Kunden nicht wie Schlecker durch enge
Gänge scheuchten, die von Neonröhren beleuchtet wurden.
Am Ende, als die Waren schon ausgingen in den Regalen, weil die Lieferanten immer öfter an Schlecker zweifelten, da änderte die Familie noch einmal das Logo, die
Kinder sollten mehr Macht bekommen.
Und bekamen dann eben auch das ein oder
andere geschenkt, sicher ist sicher, dachte
sich der Vater vielleicht, wenn doch alles
den Bach runtergeht. Es ging alles den
Bach runter. Doch auch da zeigte er sich
nie, stattdessen meldeten sich seine Kinder zu Wort: „Vom Sportwagen bis zur schönen Uhr“ habe der Vater alles abgeben müssen, schrieben sie den Mitarbeitern. Das
Lebenswerk sei „zusammengebrochen“.
Aber man werde nicht jammern.
Viel ging es in dem Brief um das eigene
Familienschicksal, wenig um das Schicksal der 25 000 Schleckerfrauen, die so oft
auch um gute Arbeitsbedingungen kämpfen mussten in der Drogeriekette. Die Trauer des Unternehmers um sein Lebenswerk
teilen seine ehemaligen Angestellten deshalb nicht, zumal noch viele Gehaltszahlungen ausstehen. „Die Anklage ist ein Stück
Genugtuung“, sagt die ehemalige Betriebsrätin Wegener.
Seite 4
HEUTE
Kam, sah und kassierte
Volkswagen und die Boni:
Wie fair sind eigentlich
Vergütungsregeln?
18
Kampf gegen Korruption
Neues Gesetz verabschiedet:
Bestechlichen Ärzten drohen
künftig hohe Strafen
19
Feilschen in Doha
Der Verfall des Ölpreises bringt
immer mehr Staaten und
Konzerne in Bedrängnis
21
Reden wir über Geld
24 Stunden durchgearbeitet:
Was der Armenier Gogoryan
in Deutschland erlebte
22
In- und Auslandskurse
30,32
www.sz.de/wirtschaft
18
WIRTSCHAFT
HF2
Dreist und
provokativ
W
er hat eigentlich die Sache mit
den Trillerpfeifen erfunden?
Seit Jahrzehnten werden Tarifverhandlungen von Demonstrantinnen
und Demonstranten begleitet, die ihre
„Empörung“ über die Arbeitgeber mit gellendem Gepfeife zum Ausdruck bringen.
Wäre man Arbeitgeber, sähe man sich
wohl versucht, einfach ein paar Prozent
draufzulegen, nur damit der Lärm endlich aufhört. Alle wissen, dass die ganze
Schau Quatsch ist, trotzdem wird sie Jahr
für Jahr wiederholt.
So läuft das auch diesmal, und zwar
ganz besonders. Die Tarifrunde 2016
zeichnet sich dadurch aus, dass die Zeiten sehr gut sind. Die Wirtschaft wächst,
neue Jobs entstehen, die Reallöhne steigen, die Inflation liegt praktisch bei null.
Erstaunlich, wie sich diese Zahlen auf das
Lohngeschehen auswirken.
Im öffentlichen Dienst fordert die Gewerkschaft Verdi ein Plus von 6,0 Prozent, was wegen der fast nicht existenten
Inflation auf 5,5 Prozent real hinausläuft.
Das Angebot der Arbeitgeber von 3,0 Prozent für zwei Jahre bezeichnete VerdiChef Frank Bsirske als „dreist und provokativ“. Zu so einem Urteil kommt man,
wenn man den Anspruch erhebt, dass die
Einkommen der Arbeitnehmer mit den sichersten Arbeitsplätzen der Republik zwischen drei- und viermal so schnell wachsen müssen wie die Wirtschaftsleistung
des Landes. Eine Konsequenz solch maßlos überzogener Ansprüche wird sein,
dass die Bürger erst einmal mit Warnstreiks in Kitas und Stadtwerken gequält
werden, ehe man zum absehbaren Kompromiss (zwischen zwei und drei Prozent
pro Jahr) kommt, was immer noch ein
stolzer Reallohnzuwachs sein wird.
2,5
Prozent macht der Anstieg
der Lohnstückkosten in diesem Jahr aus, wie es im neuen Gutachten der großen
Forschungsinstitute heißt.
Lohnstückkosten werden
gemessen als Anteil von Löhnen und Gehältern am Bruttoinlandsprodukt und gelten
als Preis der Arbeit. 2015 lag
die Steigerung bei 1,7 Prozent. Vor der Finanzkrise
sanken die Kosten mehrere
Jahre lang.
Das Problem mit den alten Ritualen in
diesem Jahr ist das viele Geld in den
Staatskassen. Fast alle Haushalte weisen
Überschüsse aus. Das birgt die Gefahr,
dass alle sich von einer Krankheit anstecken lassen, für die es einen Fachbegriff
gibt: „Holländische Krankheit“. Ein Land
kommt, so der Befund, zu unerwartetem
Reichtum, dieser wird für soziale Wohltaten verteilt, Ansprüche und Kosten steigen, und irgendwann ist das ganze Land
nicht mehr konkurrenzfähig.
In den Niederlanden brach die Krankheit nach der Entdeckung von Erdgas in
den 1960ern aus, in Deutschland könnte
das billige Geld die Ursache sein. Wolfgang Schäuble und seine Kollegen haben
ihre Überschüsse nicht nur der guten Konjunktur zu verdanken, sondern auch der
Nullzinspolitik Mario Draghis. In zwei
oder drei Jahren – je nachdem, was Draghi macht – werden die Überschüsse weg
sein. Es ist also klug, das Geld nicht für
überzogene Gehälter auszugeben, denn
die sind auch zu zahlen, wenn die Zeiten
schlechter werden. Wenn überhaupt, wäre es richtig, den Nullzins für Investitionen in die Infrastruktur zu nutzen.
Gut begründen lässt sich aber auch
Schäubles „schwarze Null“, also der Versuch, Schulden abzubauen. Deutschland
muss zwei Jahrhundertaufgaben lösen:
die Integration der Flüchtlinge und die Alterssicherung für die nächste Generation. Darauf hat gerade der DGB völlig zu
Recht hingewiesen: Die deutsche Rentenversicherung läuft spätestens 2030 in
Probleme hinein, für die es bisher nicht
ansatzweise eine Lösung gibt. Was immer man beschließt, das Problem der Altersarmut wird kaum ohne Beiträge aus
dem Bundeshaushalt zu entschärfen
sein. Und je gesünder die Staatsfinanzen
dann sind, desto leichter ist das zu schaffen. Schonung der Staatsfinanzen heute
und Sicherung der Renten morgen gehören also zusammen. Aber solche Dinge
hört man im Lärm der Trillerpfeifen
nicht.
nikolaus piper
An dieser Stelle schreiben jeden Freitag Franziska Augstein und Nikolaus Piper im Wechsel.
Kam, sah und kassierte
von harald freiberger
München – Im Wort „Bonus“ steckt das
Wort „gut“. Der Franzose etwa sagt bon,
wenn er etwas gut findet. Da ist es verwunderlich, welch schlechten Ruf das Wort Bonus hat und in welch negativem Zusammenhang es regelmäßig auftaucht. In diesen Tagen ist von „Raffkes“ die Rede. Gemeint sind die Top-Manager von VW, die
„den Hals nicht vollkriegen“, weil sie auf ihre Millionen-Boni nicht verzichten wollen,
obwohl ihr Konzern nach dem Abgas-Skandal in eine existenzbedrohende Krise geraten ist.
Der Bonus ist zum Reizwort in der Wirtschaftswelt geworden. Es kommt dann ins
Spiel, wenn etwas fundamental schiefgelaufen ist. Das war schon in der Finanzkrise nach 2008 so. Es ist ein Synonym für die
unermessliche Gier von Managern, die mit
ihren Fehlleistungen das eigene Unternehmen und die ganze Gesellschaft an den
Rand des Abgrunds bringen. Jörg Rocholl,
Wirtschaftsprofessor am Berliner ESMTInstitut für Management, hat sich viel mit
Boni beschäftigt. Er weiß, warum das Thema so viel Zündstoff birgt: „Die Bezahlung
der Führungskräfte ist auch eine Frage
von Vertrauen gegenüber den Arbeitnehmern und der Öffentlichkeit“, sagt er. Soziale Marktwirtschaft funktioniere nur unter
fairen Vergütungsstrukturen.
In dieser Hinsicht wirft der Fall VW viele
Fragen auf: Wie fair sind Vergütungsregeln, die selbst mutmaßlichen Betrug noch
belohnen? Ist VW ein spezieller Fall, oder
weist er auf ein grundsätzliches Problem
deutscher Großkonzerne hin? Wie transparent sind die Boni-Regeln in Deutschland?
Und schließlich ganz grundsätzlich: Sind
Boni, also der Versuch, die Leistung von
Managern zu belohnen, ein Irrweg?
Der Fall VW wirft viele Fragen auf: Wie fair und transparent
sind die Vergütungsregeln in Deutschland? Und grundsätzlich:
Ist der Versuch, die Leistung von Managern zu belohnen, ein Irrweg?
Banker, die mit 80 Millionen
belohnt wurden. Ihr Erfolg
gründete auf Zinsmanipulation
Früher war das einfacher. Da wusste jeder Beschäftigte in Deutschland, vom Arbeiter am Fließband bis zum Vorstandschef, schon Anfang des Jahres, wie viel er
am Ende verdienen wird. Es gab ausschließlich Festgehälter, dazu vielleicht eine kleine Belohnung, wenn es gut lief. Vor
etwa drei Jahrzehnten fingen amerikanische Unternehmen an, die Höhe des Gehalts von messbaren Leistungen abhängig
zu machen, etwa vom Verkauf.
Der Bonus wurde auch in deutschen Unternehmen üblich, zunächst vor allem in
Branchen, in denen es vor allem ums Verkaufen ging wie in Banken oder Versicherungen. Einen ersten Höhepunkt erreichte
die Bonus-Welle am Neuen Markt um die
Jahrtausendwende, wo die Chefs von Technologie-Klitschen, die an die Börse gingen,
mit völlig überdimensionierten AktienProgrammen verwöhnt wurden – eine
Zeit, die Forscher Rocholl untersucht hat.
„Dort ließ sich beobachten, wohin es führt,
wenn sich Unternehmen bei den Managergehältern vom gesellschaftlichen Konsens
verabschieden“, sagt er.
Nach dem Platzen der Internet-Blase
setzte sich die Welle vor allem in der Finanzbranche fort. Besonders Investmentbanker, die mit zweifelhaften Produkten
Geschäfte machten, erhielten astronomisch hohe Boni. Berühmtheit erlangte
Christian Bittar, ein Händler der Deutschen Bank in London, dem 2008 ein Bonus von 80 Millionen Euro zustand. Er hatte für seine Bank „Berge von Geld“ erwirtschaftet, wie es später in einem Untersuchungsbericht hieß. Und zwar gerade mit
Zinsgeschäften, die sich als manipuliert
herausstellten.
„Die Finanzkrise hat gezeigt, dass Boni,
die auf kurzfristigen Erfolg abstellen, der
falsche Weg waren“, sagt Rocholl. Einige
Bankmanager seien hohe Risiken eingegangen, um das Ergebnis nach oben zu treiben. Tragen mussten die Risiken die Steuerzahler, deren Geld die Banken rettete.
Die Regulierer zwangen die Unternehmen daraufhin, die Boni an langfristigen
Erfolg zu knüpfen. Die meisten Konzerne
haben das inzwischen getan, auch in anderen Branchen. Meist wird nur noch ein Teil
der Leistungskomponente sofort ausgezahlt, der größere Teil fließt erst in drei,
vier oder fünf Jahren. Dann, wenn sich gezeigt haben soll, ob der Erfolg nachhaltig
war. Gemessen wird das an verschiedenen
Kriterien: dem Gewinn, der Zufriedenheit
von Kunden und Mitarbeitern, anderen Zielen. Zwei Drittel der 30 Dax-Konzerne haben inzwischen solche Bonus-Komponenten, die auf die Zukunft gerichtet sind.
Das Vergütungssystem von VW ist da eine Ausnahme, weil die Zahlung der Boni
ausschließlich von Ergebnissen der Vergangenheit abhängt, nämlich der vergangenen vier Jahre. „Negative Ereignisse wirken sich dadurch erst mit Verzögerung
aus“, sagt Michael Kramarsch, Vergütungsexperte der Personalberatung hkp.
Dennoch fördert der Fall VW ein grundsätzliches Problem zutage: „Kein Vergütungssystem kann einen schwarzen
Schwan in einer Formel abbilden“, sagt Kramarsch. Er meint damit ein unvorhersehbares Ereignis, das ein Unternehmen tief
in die Krise stürzt. Allerdings habe der Aufsichtsrat die Möglichkeit einzugreifen,
wenn sich die Lage dramatisch verschlechtert und „die Gewährung von Bezügen
nicht mehr billig ist“. Das steht sogar im Aktiengesetz. Wirtschaftsprofessor Rocholl
hält eine Klausel für sinnvoll, „die es möglich macht, in einer Notlage zugesagte Boni
zurückzuhalten“.
Die Transparenz der Vergütungsregeln
ist zumindest bei den Dax-Konzernen
nicht das Problem. Fast alle 30 Unternehmen veröffentlichen Festgehalt und Boni
ihrer Vorstände nach den Vorschlägen des
deutschen Corporate-Governance-Kodexes, der Regeln für gute Unternehmensführung festlegt. Daraus ist abzulesen, wie
hoch die Boni sind, welche Teile gleich
ausgezahlt und welche nach welchen Kriterien wie lange zurückgehalten werden.
Bei kleineren Unternehmen, im M- oder
S-Dax, wird es dagegen in Sachen Transparenz „schnell düster“, sagt Kramarsch.
Fast ein Drittel dieser Unternehmen veröffentlicht die Vergütungen nicht individuell. Viele nutzen die Optionen, die das Handelsgesetzbuch noch bietet, um den Ausweis der Boni zu vermeiden.
Ein Fußballspieler bekommt auch
keine Prämie, wenn er Tore
schießt, aber das Team verliert
ILLUSTRATION: STEFAN DIMITROV
PIPERS WELT
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Was gegen Boni spricht
Wer mehr Geld bekommt, leistet auch mehr:
Diesen Grundsatz, der hinter jedem BonusSystem steckt, ziehen manche Wissenschaftler und Betriebspraktiker zunehmend in Zweifel. Ein wichtiges Argument dabei ist, dass
Motivation allein durch Geld weder Mitarbeiter noch Manager auf Dauer zu guter Leistung anspornt. Denn gute und wahre Motivation kommt von innen (intrinsisch), sie führt
dazu, dass sich ein Mitarbeiter mit seinem Unternehmen identifiziert und seine Arbeit gerne macht. Gefördert wird sie vor allem durch
gute Führungskräfte, ein gutes Arbeitsklima
und Ziele, mit denen sich die Mitarbeiter auch
identifizieren können. Ein höheres Gehalt
nach Erreichen von Zielen motiviert dagegen
ausschließlich von außen (extrinsisch) und
verdrängt die eigentlich wichtigere intrinsische Motivation.
Der US-Wissenschaftler Mihir Desai etwa
spricht von einer Incentive Bubble, also einer
Blase von Gehaltsanreizen. Er bezieht das vor
allem auf die Entlohnung von Managern mit
Aktien und die Orientierung ihrer Gehälter
am Aktienkurs. Dieser sei kein guter Gradmesser für die Leistung von Managern. Außerdem belohne es die Börse manchmal, wenn
Führungskräfte gefährliche Risiken eingingen. Die US-Wissenschaftler Thomas Steenburgh und Michael Ahearne wiesen nach,
dass das Herumschrauben an den Anreiz-Systemen für Vertriebsleute oft wenig Wirkung
hat. Top-Verkäufer ließen sich nicht allein mit
Geld motivieren. Praktiker berichten immer
wieder davon, dass Mitarbeiter vorgegebene
Ziele als ungerecht empfinden. Zudem lähmen die Diskussionen, wie man Ziele erreicht,
ein Unternehmen oft mehr, als dass sie nützen. Die US-Forscher Edward Lazear und Paul
Oyer stellen fest: „Firmen müssen sich zunehmend darum kümmern, ihren Mitarbeitern
nicht-finanzielle Anreize zu bieten.“
Ein Unternehmen, das diesen Ansatz in
Deutschland schon umgesetzt hat, ist der
Elektro-Konzern Bosch: Er schuf individuelle
Boni 2015 ab. Die Prämie richtet sich künftig
allein nach dem Gesamterfolg des Unternehmens. Das soll auch die Zusammenarbeit
über die Bereiche hinweg fördern. „Wir wollen weg von der Individual-Optimierung“,
sagt Bosch-Chef Volkmar Denner.
HF
Müssen die Bonus-Regeln geändert werden? Derzeit schreibt das Aktiengesetz nur
allgemein vor, dass feste und variable Vergütung im richtigen Verhältnis stehen sollen, dass die Lage des Unternehmens berücksichtigt wird. Der Corporate-Governance-Kodex spricht zudem von professioneller Entscheidung und höchstmöglicher
Transparenz. Das hält Kramarsch für den
richtigen Weg. „Eine detailliertere Regelung wird immer wieder zu unerwünschten Nebenwirkungen führen“, sagt er.
Eine solche Nebenwirkung zeigte sich,
als die EU nach der Finanzkrise die Boni von
Banken gesetzlich beschränkte: Sie dürfen
bei Vorständen nur noch so hoch sein wie
das Festgehalt, wenn die Aktionäre zustimmen, doppelt so hoch. „Die Banken haben
als Ausgleich die Festvergütung erhöht“,
sagt Kramarsch. Die Folgen sind absurd,
wie das Beispiel der Deutschen Bank zeigt:
Co-Chef Jürgen Fitschen erhielt zuletzt fix
3,8 Millionen Euro im Jahr, obwohl das Institut einen Rekordverlust machte. Das ist fast
so viel wie der Durchschnittsverdienst aller
Dax-Vorstandschefs inklusive Boni.
In den USA, wo der Bonus erfunden wurde, diskutieren Akademiker schon, ob man
nicht wieder zum reinen Festgehalt zurückkehren sollte. Wissenschaftler und Vergütungsexperten in Deutschland halten Boni
nach wie vor grundsätzlich für etwas Gutes. „Ich finde Leistungsanreize positiv, sie
müssen aber langfristig verankert werden“, sagt Rocholl, der ein Beispiel aus dem
Fußball anführt: Die Spieler der Nationalmannschaft strengten sich auch mehr an,
wenn sie eine Prämie für den Gewinn der
Europameisterschaft in Aussicht gestellt
bekämen.
Dabei müsse aber die Gesamtlage des
Unternehmens im Mittelpunkt stehen: Es
muss sich die Boni auch leisten können.
„Im Fußball bekommt ein Stürmer auch
keine Erfolgsprämie, wenn seine Mannschaft 2:7 verliert, er aber beide Tore geschossen hat“, sagt der Forscher.
PERSONALIEN
Aschenbrödel sucht den Prinzen unter den Käufern
Neu in Gebäude 8
Verständigungsschwierigkeiten
Margarita Louis-Dreyfus, 53, Witwe und
Mehrheitsaktionärin von Olympique de
Marseille (OM), will ihre Anteile am französischen Fußball-Erstligisten verkaufen
und sucht einen Geldgeber. „Es geht nicht
um den bestmöglichen Preis, sondern
darum, einen Investor zu finden, der ein
Team formt, das Siege auf höchstem Niveau einfahren kann“, sagte sie. Siege,
genau das ist es, was OM fehlt. Derzeit
dümpelt die erfolgsverwohnte Equipe nur
sechs Punkte vom Abstiegsplatz am unteren Ende der Tabelle. So viel Misserfolg
passt nicht zu Louis-Dreyfus, deren Leben
bisher wie eine viel zu kitschige Verfilmung von Aschenbrödel verlaufen ist.
Mit 18 emigrierte die gebürtige Russin
in die Schweiz, um in einer Export-ImportFirma zu arbeiten. Dienstlich stieg sie
1989 in ein Flugzeug und lernte dort ihren
künftigen Mann kennen: Robert LouisDreyfus, ein unkonventioneller Lebemann, der sich später gegenüber Fußballpräsidenten und -verbänden nicht sonderlich knauserig zeigen sollte. Als der langjährige Adidas-Chef 2009 an Leukämie
starb, erbte Margarita Louis-Dreyfus
(FOTO: AFP) ein Firmen-Konglomerat, das vor
allem mit Rohstoffen handelt und mehr
als 20 000 Menschen in über hundert
Ländern beschäftigt. Forbes schätzt ihr
Vermögen auf mehr als 8,1 Milliarden
Regina Dugan, 53, gebürtige New Yorkerin, studierte Ingenieurin und Buchautorin, sorgt für Aufsehen mit ihrem Arbeitsplatzwechsel. Die Top-Managerin wechselt vom Internetkonzern Google zu Facebook. Dort soll sie ein neues Technik-Labor für das weltgrößte Online-Netzwerk
führen. In „Building 8“ (Gebäude 8) soll
Hardware entwickelt werden, die zu Facebooks Mission beitrage, die Welt zu verbinden, schrieb Gründer und Chef Mark
Zuckerberg zum Wechsel von Dugan (FOTO: DPA). Facebook werde in den kommenden Jahren Hunderte Millionen Dollar
investieren und Hunderte Mitarbeiter zur
Verfügung stellen, erklärte Zuckerberg. Er
erwarte Durchbrüche bei künstlicher
Intelligenz, virtueller Realität und Vernetzungs-Technologien. Facebook entwickelt
bereits Drohnen, die entlegene Gebiete
mit Internet versorgen sollen. Dugan ist
die frühere Chefin der Forschungsagentur
Darpa, die Technologien im Auftrag des
US-Militärs entwickelt. Bei Google wurde in dem von ihr
geleiteten Bereich
unter anderem an
dem modularen
Smartphone „Ara“
gearbeitet. sz
Didier Fleury, 60, nimmt in der Hierarchie des Handelskonzerns Metro ein paar
Stufen nach oben: Der Manager, der bislang das Geschäft der Supermarktkette
Real geführt hat, soll sich neuen strategischen Aufgaben widmen und künftig
direkt an Konzernchef Olaf Koch berichten. In seiner vierjährigen Amtszeit hat
Fleury die kriselnde Kette mit ihren 293
Real-Märkten in der Bundesrepublik
stabilisiert, die ausländischen Filialen
verkauft und so die entscheidenden Weichen für eine nachhaltige Modernisierung
gestellt. Deshalb schätzt Koch den Franzosen durchaus. Am Donnerstagmorgen, als
er die Neuigkeit in der Düsseldorfer Konzernzentrale verkündet hat, lobte er ihn
vor mehr als 1000 Mitarbeitern als „einen
der besten Manager für Supermärkte, den
ich weltweit kenne“.
Vermutlich ist so einer an einer strategischen Stelle im Konzern besser als im
Umgang mit den 36 000 Mitarbeitern der
Supermärkte, die Metro derzeit zu „Erlebniswelten“ machen will. Für diesen Kulturwandel braucht es eben auch Männer an
der Spitze, die etwas mehr vom deutschen
Modell des Miteinanders verstehen als ein
typischer Franzose. Fleury (FOTO: OH) spricht
nicht die Sprache der Kassierinnen und
Lagerarbeiter im Supermarkt, und zwar
im wahrsten Sinne des Wortes. Für die
US-Dollar. Im März brachte sie Zwillinge
auf die Welt. Bereits mit Robert LouisDreyfus hatte sie drei Söhne, darunter
Zwillinge. Diesmal waren es zwei Mädchen. Vater ist der Schweizer Banker Philipp Hildebrand. Auch der kann zumindest
beruflich von einem einigermaßen bewegten Leben reden. Er war rasch zum Chef
der Schweizer Zentralbank aufgestiegen,
bis er wegen Vorwürfen des Insiderhandels zugunsten seiner Ex-Frau zurücktreten musste. Jetzt ist er Vizechef des USVermögensverwalters Blackrock. kläs
schwierigen Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi musste immer wieder
gedolmetscht werden. Real hat sich aus
der Tarifbindung verabschiedet, die Gewerkschaft antwortete mit Streiks. Nun
wird um einen Kompromiss gerungen
und spekuliert, dass Metro auch einen
möglichen Verkauf von Real auslotet.
Henning Gieseke, der sich bei Real bislang
um die Finanzen kümmerte, und Patrick
Müller-Sarmiento, bisheriger Einkaufschef, übernehmen nun die Führung bei
Real. vbe
WIRTSCHAFT
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
HF3
POLITIK UND MARKT
Maut für Fernbusse
Viele bunte Pillen:
Die Verbindungen
zwischen Ärzten und
Pharmakonzernen
sind eng, manchmal zu eng.
Heringsdorf – Die Verkehrsminister
der Länder fordern die Einführung der
umstrittenen Maut für Fernbusse. Sie
sprachen sich am Donnerstag bei ihrer
Konferenz in Heringsdorf auf Usedom
mehrheitlich dafür aus, wie ein Sprecher des Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Christian Pegel
(SPD), der Deutschen Presse-Agentur
sagte. Der Bund werde nun aufgefordert, die bisherige Ausnahme für Fernund Reisebusse von der Lkw-Maut
aufzuheben. Pegel begrüßte die Entscheidung. Busse belasteten die Verkehrsinfrastruktur ähnlich wie Lastwagen und trügen erheblich zur Abnutzung von Autobahnen und Bundesstraßen bei. Deshalb müssten sie an den
Kosten beteiligt werden. dpa
FOTO: IMAGO
Korruption schuldig machen. In besonders schweren Fällen können die Täter sogar bis zu fünf Jahren Haft verurteilt werden. Es soll sich zudem um ein sogenanntes Offizialdelikt handeln. Das heißt, die
Staatsanwaltschaft muss Ermittlungen
aufnehmen, sobald sie von möglicher Korruption erfährt, durch einen Zeitungsbericht oder den Hinweis eines Mitarbeiters.
Damit sind die Fraktionen über die Formulierung im Entwurf hinausgegangen, in
dem Korruption im Gesundheitssystem
als sogenanntes relatives Antragsdelikt
ausgestaltet war, bei dem nur ein enger
Personenkreis einen Strafantrag hätte stellen können.
Sind Hinweisgeber geschützt?
Nein, die Krankenkassen hatten eine solche Regelung ausdrücklich gefordert.
Doch haben die Rechtsexperten der Koalition einen solchen Passus nicht vorgesehen. Dafür soll es ein eigenes, sozusagen
übergeordnetes Gesetz im Bereich des Arbeitsrechts geben. Die Union sperrt sich allerdings dagegen. Eine Einigung der Koalition ist nicht in Sicht.
IG Metall vor Warnstreiks
Düsseldorf – Die IG Metall hat in der
laufenden Tarifrunde der Metall- und
Elektroindustrie Warnstreiks angekündigt. Die Tarifkommission in NordrheinWestfalen habe einstimmig beschlossen, ab dem 29. April um 00.00 Uhr zu
Warnstreiks aufzurufen, wenn es bis
dahin nicht zu einer „substanziellen
Bewegung“ in den Tarifverhandlungen
gekommen sei, teilte die Gewerkschaft
am Donnerstag in Düsseldorf mit. Auch
im wichtigen Bezirk Baden-Württemberg hält IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger angesichts des Angebots der
Arbeitgeber Warnstreiks nach dem
Ende der Friedenspflicht für unausweichlich. „Die entsprechenden Aufrufe
brauchen wir nur noch aus rechtlichen
Gründen“, erklärte er. reuters
Wie wird Korruption bestimmt?
Korrupten Ärzten droht Gefängnis
Das neue Gesetz gegen Bestechlichkeit im Gesundheitssystem nimmt vor allem die Mediziner und
die Pharmabranche ins Visier. Der Schaden wird auf bis zu 18 Milliarden Euro beziffert
Stresstests zum Klimawandel
von guido bohsem
Brüssel – Finanzkonzerne in der Europäischen Union müssen sich womöglich
auch Stresstests unterziehen, die ihre
Risiken durch den Klimawandel durchleuchten. Die EU erwägt, die Beteiligungen und Investitionen von Banken im
Energiesektor unter die Lupe zu nehmen, wie aus einem Dokument der
niederländischen EU-Präsidentschaft
hervorgeht. Mit dem Vorschlag sollen
langfristige systemische Risiken verringert werden, die in Verbindung mit
extremen Wetterveränderungen und
schwankungsanfälligen Energiepreisen
stehen. Ins Visier dürften dabei auch
der Stahl-, der Transport- und der Immobiliensektor geraten. reuters
Berlin – Seit ein paar Monaten herrscht
bei manchen Spielern des Gesundheitssystems ein großes Unbehagen. Anwälte werden kontaktiert, Beraterfirmen eingeschaltet. Ziel der Anfragen ist es, herauszufinden, ob diese oder jene Zusammenarbeit
nach dem neuen Korruptionsgesetz noch
möglich ist oder vielleicht künftig mit Strafen belegt wird. Am Donnerstag hat der
Bundestag das Regelwerk beschlossen.
Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen
zur neuen Regelung.
Warum ist das Gesetz notwendig?
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat 2012
den Fall einer Pharmareferentin geprüft,
die an mehrere Ärzte insgesamt 18 000 Euro vergeben hatte. Die Ärzte sollten so animiert werden, ein bestimmtes Medikament zu verschreiben. Ein klarer Fall von
Korruption – könnte man meinen. Doch
kamen die Richter zum Ergebnis, dass die
Korruptionstatbestände des Strafgesetzbuchs für niedergelassene Vertragsärzte
grundsätzlich nicht anwendbar sind. Seitdem gibt es faktisch keine strafrechtlichen
Ermittlungen in dem Bereich mehr.
Wie groß ist der Schaden?
Eine genaue Zahl lässt sich naturgemäß
nicht nennen. Es gibt allerdings zahlreiche
Schätzungen. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten und
Korruption im Gesundheitswesen bezif-
fert den Schaden auf mehr als eine Milliarde Euro. Andere Berechnungen gehen von
elf Milliarden Euro oder von bis zu 18 Milliarden Euro aus.
Wie tritt Korruption auf?
Die Modelle sind vielfältig. Neben dem
Schmieren von Ärzten, damit diese bestimmte Medikamente verordnen, gibt es
auch anrüchige Abmachungen zwischen
Kliniken und Ärzten. So betreibt ein Arzt
zum Beispiel seine Praxis in einem Haus,
das einem Krankenhaus gehört. Er muss eine niedrige Miete zahlen, und als Gegenleistung überweist er seine Patienten dann
in das entsprechende Krankenhaus. Ein
anderes Beispiel ist eine Scheinanstellung
eines niedergelassenen Arztes in einer
Klinik. Er erhält Lohn für eine Arbeit, die
er nie verrichtet hat, und schickt im Gegenzug seine Patienten in diese Klinik. Allerdings fällt beileibe nicht jede Art von Kooperation im Gesundheitswesen unter Korruption. Im Gegenteil. Nach Aussagen des
SPD-Rechtspolitikers Johannes Fechner
soll eine erwünschte Zusammenarbeit
zum Beispiel in einem Hausarztvertrag
auch weiterhin möglich sein.
Was bewirkt das Gesetz?
Korruption im Gesundheitswesen soll damit im Strafrecht angesiedelt werden. Niedergelassenen Vertragsärzten, aber auch
anderen Angehörigen von Heilberufen
und den Bestechern drohen Strafen von
bis zu drei Jahren Haft, wenn sie sich der
Im Gesetz gilt der Wettbewerb als leitendes Prinzip, um Korruption zu bestimmen. Wann immer ein „lauterer Wettbewerb“ gefährdet ist, kommt das Gesetz
zum Einsatz. Im Fall des Arztes, der gegen
Geld ein bestimmtes Medikament verordnet, sind ja die Konkurrenten des Herstellers betroffen. Der Wettbewerbsbegriff
soll nach den Wünschen der Rechtspolitiker sehr weit ausgelegt werden. Die Gesundheitspolitiker der SPD hatten ursprünglich Bedenken gegen diesen Ansatz. So fürchtete zum Beispiel der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Edgar Franke, dass der Bezug zum Patienten
im Gesetz zu kurz komme. Der SPD-Vizefraktionschef Karl Lauterbach hatte zudem Bedenken, dass der Wettbewerbsbegriff bei der personalisierten Medizin, bei
der ein Arzneimittel nur für einen sehr kleinen Personenkreis infrage kommt, nicht
greift. Diese Bedenken wurden ausgeräumt, indem man den Punkt in die Gesetzesbegründung aufgenommen hat.
Was ist mit der Berufsordnung?
Ursprünglich sollte eine Verletzung der Berufsordnung der verschiedenen Landesärztekammern oder anderer Heilberufe
strafbar gemacht werden. Dagegen hatte
die Ärzteschaft jedoch heftig protestiert
und dabei Unterstützung der Union gefunden. In der Anhörung hatten sich zudem
Zweifel ergeben, ob eine solche Regelung
der Verfassung entspricht.
DER NEUE JAGUAR F-PACE
DURCH UND DURCH EIN JAGUAR.
Entdecken Sie den vielseitigsten Sportwagen, den Jaguar je erschaffen hat. Der neue Jaguar F-PACE kombiniert
sportliches Handling und atemberaubendes Design mit hoher Alltagstauglichkeit und Effizienz. Sein kraftvolles,
vom Jaguar F-TYPE inspiriertes Auftreten verleiht ihm eine aufsehenerregende Straßenpräsenz. Dank der
Verbindung aus leistungsstarken Motoren, Aluminium-Leichtbau-Konstruktion und modernsten FahrdynamikTechnologien bietet der Jaguar F-PACE sportliche Performance und maximalen Fahrspaß.
Ab 16. April bei Ihrem Jaguar Partner.
Jaguar.de
19
Mehr Informationen und Bedingungen
zu Jaguar Care unter: jaguar.de/JaguarCare
20
WIRTSCHAFT
HF2
Hoher Verlust bei
Rocket Internet
Die Berliner Start-up-Fabrik
setzt auf Durchhalteparolen
München – Das Sprungtuch hat Rocket Internet noch selbst schnell aufgespannt: Bevor die Zahlen für 2015 an diesem Donnerstag bekannt gegeben wurden, hatte ihr
Chef Oliver Samwer schon am Dienstag
darüber informiert, dass das Unternehmen 9,1 Prozent seiner Beteiligung am asiatischen Online-Marktplatz Lazada verkaufen wird. 8,8 Prozent behält Rocket noch.
Ein Mini-Ausstieg also, der immerhin
137 Millionen Euro einbringt. So schlugen
die schlechten Nachrichten von Donnerstag nicht ganz so hart auf.
Ein Minus von 197,8 Millionen Euro,
nach einem Gewinn von 428,8 Millionen Euro im Vorjahr, das ist schließlich keine Delle, eher ein Einbruch. Samwer verspricht zwar: „2016 wird anders.“ Doch ob
es wirklich so kommt, daran gibt es Zweifel. Immerhin hatte Samwer bereits im
Herbst 2015 angekündigt, innerhalb der
nächsten 18 Monate mindestens eines seiner Start-ups an die Börse zu bringen und
so frisches Geld einzusammeln. Nun
schwächt er dieses Ziel ab, versichert aber,
bis Ende kommenden Jahres würden mindestens drei seiner Beteiligungen die Gewinnschwelle erreichen.
Firmengründungen wie der KochboxAnbieter Hello Fresh, der Essenslieferdienst Delivery Hero und die Möbelhändler Westwing und Home 24 wachsen zwar
rasend schnell – Hello Fresh etwa legte
beim Umsatz um 335 Prozent zu. Doch die
Start-ups haben auch hohe Ausgaben, Gewinn schreibt keines von ihnen. Ob es dazu
jemals kommen wird, daran keimen mehr
und mehr Zweifel auf. Zweifel auch daran,
ob das Modell von Rocket – Start-ups gründen und nach einigen Jahren mit viel Gewinn verkaufen – wirklich auf Dauer funktionieren kann.
Samwer wies im Zusammenhang mit
dem Teilverkauf von Lazada darauf hin,
dass die Strategie von Rocket mittel-und
langfristig angelegt sei. Das eingenommene Geld will Rocket in weiteres Wachstum
investieren. Hoffnungen setzt das Unternehmen auf die Beteiligungen am OnlineMöbelhändler Westwing und den im Nahen Osten tätigen Internethändler Namshi. Diese beiden Start-ups hätten das Zeug
dazu, schon bald die Gewinnschwelle zu erreichen, sagt Samwer. Für eine E-Commerce-Plattform in Afrika sammelte Rocket
erst im März bei einer Finanzierungsrunde
300 Millionen Euro ein, an der sich auch
Schwergewichte wie Goldman Sachs beteiligten.
helmut martin-jung
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
US-Anwalt erhöht
den Druck auf VW
Bundestag soll
Abgas-Skandal aufklären
Die Kanzlei Hausfeld bereitet Schadenersatzklagen
Tausender Kunden nun auch in Europa vor
von markus balser
und klaus ott
Berlin – Seit Wochen schon versucht der
amerikanische Staranwalt Michael Hausfeld, mit der VW-Spitze im Streit um milliardenschweren Schadenersatz für Europas Kunden ins Gespräch zu kommen.
Doch Europas größter Autokonzern lässt
die Kanzlei aus Washington regelmäßig abblitzen. Ein erster Brief an VW-Chef Matthias Müller ließ die Konzernspitze schlicht
unbeantwortet – die gesetzte Frist verstrich. Einen zweiten nahm sie nicht mal
mehr an. Den Boten, der mit der Bitte um
wichtige Akten eigens nach Wolfsburg gereist war, wimmelte man am Werkstor ab.
Hausfeld, 70, ein Mann mit sanfter Stimme und einer Vorliebe für bunte Fliegen,
ist harte Gegner gewohnt. Er hat gegen die
größten Konzerne der Welt gekämpft – in
Sammelklagen für Naziopfer, gegen die Zigarettenindustrie oder gegen Ölkonzerne.
Und er hat Milliarden für seine Klienten erstritten. Der Fall VW aber beschert auch
dem Juristen, der schon so viel erlebt hat,
neue Erfahrungen. „Wir hatten viele verschlossene Gegner. Aber keiner war jemals
so arrogant“, sagte Hausfeld der Süddeutschen Zeitung.
Auch das Unternehmen ist
gut aufgestellt. Es wird ein harter
Kampf, für beide Seiten
Nun aber geht die Kanzlei endgültig in
die Offensive. Sie unternimmt jetzt einen
Vorstoß in den USA, der VW neue Probleme bereiten könnte. Die Kanzlei beantragte in einem 24-seitigen Papier beim zuständigen United States District Court im kalifornischen San Francisco Akteneinsicht
für europäische VW-Kunden. Was nach Nebensache klingt, hat Breitenwirkung:
Kommt Hausfeld mit diesem Schachzug
durch, kann die Kanzlei auf Tausende Daten in der Affäre zugreifen, deren Herausgabe VW verweigert. Das könnte die Ausgangslage in den Prozessen um die manipulierten Abgastests stark verändern.
Im Papier greift Hausfeld den Konzern,
der mit US-Behörden gerade über einen
Vergleich verhandelt, scharf an. Die Käufer
hätten ihre Autos unter dem falschen
Eindruck gekauft, sie seien „saubere
Diesel“-Fahrzeuge, heißt es in dem Antrag. Volkswagen habe jedoch betrügerisch und vorsätzlich eine Schummelsoftware eingesetzt. So habe der Konzern nicht
nur Behörden bei Emissionstests getäuscht. „Auch die Kunden dachten, sie
kaufen grüne Autos. Das waren sie ganz sicher nicht“, sagt Hausfeld. Stattdessen würden die höheren Emissionen die Gesundheit der Europäer beeinträchtigen.
Bei den Daten, die VW herausgeben soll,
geht es etwa um interne Korrespondenz.
Ein solcher Antrag ist nach US-Recht zur
Unterstützung von Rechtsstreitigkeiten
im Ausland möglich. Das Ziel Hausfelds
liegt im Fall VW aber nicht nur in den USA.
Die Kanzlei will wahrscheinlich auch in
Deutschland im Namen Tausender europäischer Kunden gegen den Konzern Klage erheben. Bislang ist VW nur in den USA
bereit, den dort betroffenen 600 000 Kunden in der Abgasaffäre eine Entschädigung von je 1000 Dollar zu zahlen. Die achteinhalb Millionen Kunden in Europa hingegen könnten leer ausgehen. Hausfeld sagt,
er wolle verhindern, „dass Autokäufer in
Europa zu Kunden zweiter Klasse werden“.
Die hätten schließlich für etwas gezahlt,
was ihnen dann nicht geliefert worden sei.
Hausfeld betritt in Europa juristisches
Neuland. Denn Sammelklagen gibt es hier
bislang nicht. Deshalb will die Kanzlei möglichst viele Kunden bündeln. Hausfeld vertritt nach eigenen Angaben zusammen mit
einem Netzwerk bereits jetzt einige Zehntausend Mandanten. Darunter nicht nur
Verbraucher, sondern auch Unternehmen.
Dazu gehören etwa Betreiber von VW-Flotten mit Tausenden Fahrzeugen im Bestand. Und es könnten noch mehr werden.
In diesen Tagen will die Kanzlei eine Registrierungskampagne im Internet starten,
um in Europa weitere Mandanten zu gewinnen. VW-Kunden sollen kostenfrei gegen
den Konzern vorgehen können, wenn sie ihre Rechte abtreten. Im Fall eines Erfolgs
werden sie an den Erlösen beteiligt. Bei einer Niederlage sollen sie nichts zahlen.
Hausfelds Kanzlei ist nicht die einzige,
die in großem Stil Mandanten sammelt.
Die Folge: Am Ende könnten Hunderttausende Klagen bei wenigen deutschen Gerichten eingehen. Die Justiz wäre überfordert. Nach Ansicht von Hausfeld wäre
dann die Politik gefordert. Denn neben
Schadenersatz will der streitbare Anwalt
VW-Feier im Werk Chattanooga: Bislang bietet der Konzern nur US-Kunden
Schadenersatz. Das will der Anwalt ändern.
FOTO: FRISO GENTSCH/DPA
noch etwas anderes erreichen: Der Fall VW
soll dazu führen, dass auch in Europa das
Rechtsinstrument der Sammelklage eingeführt wird. „Der Fall macht klar, dass
Deutschland dies braucht. Es muss für
Kunden einen Weg geben, zusammen für
ihre Rechte zu kämpfen“, sagt Hausfeld.
Bislang müssen Kunden im Alleingang vor
Gericht – ein kostspieliger und zeitraubender Weg. Die Kanzlei hofft, dass die AbgasAffäre die deutsche Haltung ändert. „Sam-
melklagen sind ein guter Gegner für die
Macht der Konzerne“, so der Anwalt. Die
Bundesregierung tue in der Abgasaffäre
bislang bei der Aufklärung zu wenig, kritisiert er. Treibende Kraft seien hier bislang
die amerikanischen Behörden.
Auch VW ist freilich gut aufgestellt. Der
Autokonzern hat versierte Juristen und hat
zudem diverse Kanzleien angeheuert, um
sich nach besten Kräften zu wehren. Es
wird ein harter Kampf, für beide Seiten.
Berlin – Die Opposition im Bundestag will
in Kürze einen Untersuchungsausschuss
im Bundestag zur Abgasaffäre beantragen.
Das bestätigten die Fraktionschefs Anton
Hofreiter (Grüne) und Dietmar Bartsch
(Linke) am Donnerstag in Berlin. Die Opposition greift damit die Regierung an. Es gehe vor allem um die Rolle von Verkehrsminister Alexander Dobrindt, verlautete aus
Kreisen der Fraktionen. Die Grünen haben
der Bundesregierung bereits früher vorgeworfen, die Veröffentlichung von für die
Autoindustrie kritischen Informationen
zu verschleppen.
Nur mit den Stimmen von Linkspartei
und Grünen gemeinsam kann die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses erzwungen werden. Ein Treffen der Fraktionsspitzen endete am Donnerstag mit einer grundsätzlichen Einigung. Der Ausschuss soll die Verkehrspolitik bis ins Jahr
2007 aufarbeiten. Damit könnte er neben
Verkehrsminister Dobrindt auch die Rolle
seiner Vorgänger Peter Ramsauer (CSU)
und Wolfgang Tiefensee (SPD) unter die Lupe nehmen. Entscheidend sei, wann gesetzliche Regelungen scharfgeschaltet worden
seien, sagte Grünen-Fraktionschef Anton
Hofreiter.
Details wollen die Grüne- und LinkeFraktion übernächste Woche beschließen.
Man sei sich einig, dass der Fokus eng gehalten werden solle, damit es noch in der
laufenden Legislaturperiode ein Ergebnis
gebe, sagte Linke-Fraktionschef Bartsch.
Wer eingeladen werde, stehe noch nicht
fest. Hofreiter beklagte, dass das Verkehrsministerium kaum parlamentarische Anfragen beantwortet habe. Die Regierung
tue mehr für den Schutz der größten deutschen Industrie als für die Aufklärung.
Jetzt sei man mit der Geduld am Ende. Der
Wolfsburger Konzern hatte im vergangenen Jahr eingeräumt, bei weltweit rund elf
Millionen Diesel-Pkw eine Software zur
Manipulation der Abgas-Werte eingebaut
zu haben. Dies hatte etwa die Fragen aufgeworfen, warum die Probleme nicht bei der
Zulassung von Fahrzeugen aufgefallen waren und wann bei der Bundesregierung
erstmals Warnungen in der Affäre eingegangen waren.
Nach den NSA-, Edathy-, NSU- und
„Cum/Ex-Geschäfte“-Untersuchungsausschüssen wäre es in dieser Legislaturperiode bereits das fünfte Gremium dieser Art.
So viele Untersuchungsausschüsse gab es
seit vielen Jahren nicht mehr. Das Verkehrsministerium hatte zwar eine eigene
Untersuchungskommission zur VW-Affäre ins Leben gerufen. Bislang hat die Regierung deren Ergebnisse aber nicht veröffentlicht.
markus balser
Die Bank, die weniger Geld haben will
Die Alternative Bank Schweiz berechnet Strafzinsen. Ein Vorbild für Deutschland?
München – Im Oktober 2015 geriet für die
Kunden der Alternativen Bank Schweiz
(ABS) die gewohnte Welt aus den Fugen.
Unter der harmlosen Überschrift „Anpassung Gebühren und Zinsen bei ABS-Konten“ erfuhren sie in einem Brief, dass sich
ihr Geld mit Beginn des neuen Jahres Tag
für Tag reduzieren würde. Und das schon
ab dem ersten Franken, den sie auf dem Girokonto haben. Im Schreiben klang das
dann so: „Der Zinssatz auf dem Alltagskonto für den privaten Zahlungsverkehr sinkt
auf minus 0,125 Prozent.“ Für Guthaben ab
100 000 Franken liegt der Zins für Privatkunden sogar noch deutlich tiefer, bei minus 0,75 Prozent. Das ist exakt der Satz,
den die Schweizerische Nationalbank auch
für Guthaben von Banken bei ihr selbst fordert.
Dass sie für Guthaben schon ab dem ersten Franken zahlen sollen, hatte es in dieser Form für private Kunden noch nicht gegeben. In Deutschland berechnet zwar die
VR-Bank Altenburger Land, auch unter
dem Namen Deutsche Skatbank bekannt,
privaten Kunden einen Negativzins, aber
erst ab sehr hohen Guthabengrenzen.
'XUFKEOLFN
LVWHLQIDFK
Sparkonten. Darum bietet die Bank ihren
Kunden mehrere Ausweichmöglichkeiten
an: Sie können beispielsweise ihr Guthaben auf Sparkonten überweisen oder in einer Art Festgeld anlegen. Bei beiden Varianten verzichtet die ABS auf die Berechnung
negativer Zinsen, weil sie dann langfristig
mit dem Geld arbeiten kann.
Wie reagieren nun private Kunden,
wenn sie mit negativen Zinsen konfrontiert werden? Eine Umfrage der ING Diba
unter 13 000 Menschen in 13 Ländern hat
unlängst gezeigt: Im Schnitt würden
75 Prozent der Befragten ihr Geld vom
Sparkonto abheben, in Deutschland ist dieser Anteil sogar noch etwas höher. Bei der
ABS fielen die Reaktionen nicht ganz so
harsch aus. Wohl auch, weil die Bank ja Alternativen anbot. Natürlich seien Kunden
verärgert gewesen und hätten ihre Konten
Es gibt schon Wege, die Kunden
zu belasten: Indem etwa die
Kontoführung mehr kostet
:HQQPDQIU,QYHVWLWLRQHQ
HLQHQ3DUWQHUKDWGHUGLH
$QIRUGHUXQJHQGHU%UDQFKH
NHQQW
VSDUNDVVHGH
bei etwa einer Million Franken lag, war das
eindeutig zu viel. Zumindest, wenn das
Geld nur auf dem Girokonto liegen würde.
Das ist der für die Schweizer Bank ungünstigste Ort, weil täglich fällige Gelder nur
eingeschränkt weiterverliehen werden dürfen. Die ABS schrieb darum ihren Kunden,
sie könne das Geld auf den Girokonten
nicht mehr sinnvoll verwenden. Es liege
teils als „Überliquidität“ auf einem Konto
der Nationalbank und werde dort negativ
verzinst. Mit anderen Worten: Die Bank
hatte mehr Geld, als sie brauchte, und das
kostet sie. Die ABS ist natürlich nicht gezwungen, das Geld bei der Nationalbank
zu lassen. Sie könnte es beispielsweise
auch anderen Instituten zur Verfügung
stellen. Doch im Geschäft zwischen den
Banken sind die Zinsen noch deutlich tiefer als bei der Nationalbank.
:HQQ·VXP*HOGJHKW
Die alte Gewissheit, dass sich ein Guthaben bei einer Bank vermehrt, gilt nicht
mehr, auch nicht in der EU. Zwar ist der Negativzins immer noch die Ausnahme, doch
in der Regel erhalten die Kunden für ihre
Guthaben fast keinen Zins mehr. Der
durchschnittliche Satz für täglich verfügbares Geld, also etwa auf Tagesgeldkonten, lag im Februar nach einer Statistik der
Europäischen Zentralbank in der gesamten Euro-Zone bei 0,12 Prozent. Für Guthaben mit längerer Laufzeit zahlten die Banken kaum mehr. Zuletzt dürften diese Sätze noch weiter gefallen sein, da Mitte März
die EZB die Leitzinsen ein weiteres Mal
senkte.
Noch gehen Vertreter der Banken davon
aus, dass die Berechnung negativer Zinsen
für Privatkunden auf breiter Front angesichts des scharfen Wettbewerbs unwahrscheinlich sei. Aber Bundesbank-Vorstand
Andreas Dombret warnte unlängst in einem Interview: „Je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher
steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass
man die Negativzinsen vielleicht doch weitergeben muss.“
Bislang versuchen die meisten Banken,
wegbrechende Einnahmen auf klassischem Weg zu erhöhen, verlangen also etwa wieder mehr Geld für die Kontoführung. Auch die Alternative Bank in der
Schweiz macht dies. Dass dies nicht ausreicht, machte ihr schon eine einfache
Rechnung deutlich: 700 000 Franken an
Negativzinsen müsste die ABS an die Nationalbank zahlen. Da der angepeilte Gewinn
In der Schweiz, hier der Paradeplatz in Zürich, müssen Finanzinstitute an die NatioFOTO: IMAGO
nalbank einen negativen Zins zahlen. Das stellt sie vor Probleme.
Das Geldhaus mit Sitz in Olten, 1990 in
Form einer nicht börsennotierten Aktiengesellschaft gegründet, ist keine gewöhnliche Bank. Sie finanziert vor allem Projekte
mit sozialem und ökologischem Fokus und
will zugleich besonders transparent sein.
Sie veröffentlicht etwa den Frauenanteil in
Führungspositionen oder das Verhältnis
von Tief- zu Höchstlohn. Und: Sie verzichtet auf die Maximierung des Gewinns. Um
aber das Geld ihren Zielen entsprechend
langfristig verleihen zu können, muss es
ihr auch langfristig zur Verfügung stehen.
Für Guthaben auf dem Girokonto gilt das
nicht, wohl aber für das Geld auf den
gekündigt, sagt die Sprecherin der Bank.
Seit dem Schreiben im Oktober seien das
knapp 1800 Personen gewesen. Die Zahl
der Neukunden liege indes mit 1830 etwas
höher. Ein Drittel der Guthaben auf den
Girokonten wurde abgezogen oder umgeschichtet. Auch von anderen Konten zogen
Kunden Geld ab. Aber das war es ja, was die
Alternative Bank Schweiz erreichen wollte:
weniger Geld zu haben, weil Guthaben gerade so teuer sind. Die ABS wusste, dass ihr
Vorgehen einschneidend war. Alles in allem aber, bilanziert die Sprecherin, sei die
öffentliche Aufregung größer gewesen als
die der Kunden. hans von der hagen
WIRTSCHAFT
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
HF2
21
UNTERNEHMEN
Steag prüft Abschaltung
Essen – Der Essener Energiekonzern
Steag prüft wegen des Verfalls der Börsenstrompreise die Abschaltung mehrerer Steinkohle-Kraftwerksblöcke. Konkrete Standortentscheidungen seien
noch nicht gefallen, sagte ein Sprecher.
Als besonders gefährdet gelten unter
anderem zwei ältere Blöcke in Voerde
am Niederrhein und ältere Blöcke in
Herne und Lünen im Ruhrgebiet. Steag
betreibt bundesweit acht Steinkohlekraftwerke, davon drei im Saarland.
2015 seien die Erträge aus Stromerzeugung und -handel im Inland bereits um
14 Prozent zurückgegangen, teilte das
Unternehmen mit. Steag schrieb für
ältere Steinkohlekraftwerke zweistellige Millionenbeträge ab. Künftig werde
sich die Ertragslage noch deutlich eintrüben, hieß es. dpa
LG zieht es nach Frankfurt
Frankfurt – Der koreanische Elektronik-Konzern LG verlegt sein EuropaHauptquartier von London ins RheinMain-Gebiet. Auch die bislang in Ratingen bei Düsseldorf angesiedelte
Deutschlandzentrale mit 440 Mitarbeitern soll dann von Frankfurt aus operieren. Der Umzug ist bis Jahresende geplant, teilten Unternehmen und die
regionale Wirtschaftsförderung mit.
Ein genauer Standort werde noch gesucht, erklärte eine Sprecherin. Im
Rhein-Main-Gebiet, nahe des Flughafens, haben sich schon andere koreanische Konzerne niedergelassen, wie der
LG-Rivale Samsung und die Autohersteller Hyundai und Kia. LG begründete
den Schritt mit der „herausragenden“
Infrastruktur, dem starken Konsummarkt und Wachstumsmöglichkeiten
bei industriellen Anwendungen wie
Solar, Licht oder Autoteilen. dpa
Alibaba stillt den Hunger
Peking – Der chinesische Internetkonzern Alibaba steckt mehr als eine Milliarde Dollar in den Essen-Lieferdienst
Ele.me. Der Konzern investiere 900 Millionen Dollar (umgerechnet 79o Millionen Euro), weitere 350 Millionen Dollar
flössen über die mit Alibaba verbundene Finanzgesellschaft Ant Financial,
teilte das Unternehmen mit. Wie groß
der dadurch erworbene Anteil an der
Lieferfirma ist, wurde nicht mitgeteilt.
Ele.me – der Name bedeutet auf chinesisch so viel wie „Hast du Hunger?“ –
ermöglicht es Nutzern, via SmartphoneApp Gerichte aus Restaurants und
Cafés in ihrer Umgebung zu bestellen.
Diese werden dann von Ele.me zum
Kunden nach Hause oder an den Arbeitsplatz gebracht. Ele.me ist in China
sehr beliebt – das Geschäft mit derartigen Angeboten (FOTO: AFP)ist allerdings
heiß umkämpft. Ein Konkurrent ist
Baidu Waimai, der zum Internetkonzern Baidu gehört. afp
Bittere Pralinen
Halle – Die belgische Pralinentochter
Bouchard hat der Halloren Schokoladenfabrik aus Halle ein dickes Minus in der
Bilanz beschert. Der Konzern verbuchte
im vergangenen Jahr 1,64 Millionen
Euro Verlust bei einem nahezu stagnierenden Umsatz von 122 Millionen Euro.
Schon 2014 hatten Probleme bei Bouchard auf das Ergebnis durchgeschlagen, damals blieben 200 000 Euro Gewinn übrig. Dennoch verteidigte Aufsichtsratschef und Hauptaktionär Paul
Morzynski bei der Bilanz-Vorstellung
den Kauf. „Wir glauben, dass Bouchard
die richtige Entscheidung war.“ Auf den
Rückzug eines Großkunden reagierte
das Unternehmen mit Stellenabbau,
das belaste nun das Gesamtergebnis.
Für 2016 erwartet der Vorstand ein
ausgeglichenes Ergebnis. dpa
Mittwoch-Lotto
Ein Arbeitsplatz mit Aussicht: Die Tankstelle liegt neben dem Strand Copacabana in Rio de Janeiro. Autofahrer freut der niedrige Ölpreis, doch Förderländer und Ölkonzerne klagen.
Feilschen in Doha
Der Verfall des Ölpreises bringt immer mehr Exportstaaten und Konzerne in Bedrängnis. Sie könnten die Krise beenden, indem sie weniger fördern.
Am Wochenende wollen wichtige Produzentenländer in Katars Hauptstadt nach einem Kompromiss suchen – wieder einmal
von björn finke
und silvia liebrich
London/München – Erst wird die Arbeitswoche auf vier Tage verkürzt, dann werden die Frauen aufgefordert, ihre Haare
nicht mehr zu föhnen. Nein. Das ist kein
Scherz, sondern die Reaktion Venezuelas
auf einen chronischen Energiemangel. Ausgerechnet in einer der ölreichsten Nationen der Welt drohen die Lichter auszugehen. Und das liegt nicht allein an der anhaltenden Trockenheit – das südamerikanische Land erzeugt mehr als die Hälfte seines Stroms mit Wasserkraft. Schuld ist vor
allem der drastische Ölpreisverfall. Dem
Staat fehlt das Geld für den Ausbau von
Energienetzen und Infrastruktur. Allein
beim US-Öldienstleister Schlumberger
steht das Land mit Milliarden in der Kreide, so dass der diese Woche ankündigte, er
werde seine Geschäftsverbindung kappen.
Venezuela ist ein extremes Beispiel für
die Folgen des Ölpreisverfalls, aber auch
andere Erzeugerländer kämpfen mit großen Problemen. Mexiko gab bekannt, den
staatlichen Förderkonzern Pemex mit 1,5
Milliarden Dollar stützen zu müssen. Der
schreibt hohe Verluste. Das Finanzministerium begründete den Schritt mit der Bedeutung von Pemex für die Wirtschaft und
die Staatsfinanzen. Der Konzern steuert
ein Fünftel zum Staatshaushalt bei.
Die Krise lässt sich aus Sicht der Exportländer und Ölkonzerne nur beenden, in-
dem die weltweite Produktion gedrosselt
wird. Große Erwartungen ruhen deshalb
auf dem Treffen von Vertretern des Ölkartells Opec und Russlands an diesem Sonntag in Doha, der Hauptstadt von Katar.
Ziel des Treffens ist es, die Produktion
zu begrenzen. Die Länder der Opec und
Russland lieferten nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA im Februar
die Hälfte der Weltproduktion. Doch die Lage ist verfahren: Die Opec-Mitglieder sind
zerstritten; daran scheiterten schon frühere Versuche, die Förderung zu bremsen.
Saudi-Arabien machte zuletzt eine Übereinkunft von der Teilnahme des Iran abhängig. Iran dagegen schloss wiederholt eine Begrenzung der Fördermenge aus. Das
Land, das sich gerade erst von Wirtschaftssanktionen befreit hat, will seine Produktion sogar um ein Viertel steigern.
Die Opec-Mitglieder
sind zerstritten, die Lage
ist verfahren
Das Dilemma der Förderländer ist jedoch: Je mehr sie produzieren, desto stärker geraten die Preise unter Druck, solange die Nachfrage nicht kräftig anzieht. Seit
Mitte 2014 stürzten die Ölnotierungen von
mehr als hundert Dollar auf nur noch etwa
40 Dollar ab. Der Preisverfall bringt zunehmend auch große und reiche Förderländer
wie Saudi-Arabien in Bedrängnis. Dessen
Staatshaushalt steht derzeit mit knapp 100
Milliarden Dollar im Minus. Der für 2017
oder 2018 geplante Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco soll für Entlastung sorgen. Der teilstaatliche russische Ölkonzern Rosneft sucht ebenfalls
nach neuen Anteilseignern.
Auf einen Erfolg der Verhandlungen in
Doha hoffen auch private internationale
Öl- und Gaskonzerne wie Exxon-Mobil,
Royal Dutch Shell oder BP. Der niedrige Ölpreis verringert die Einnahmen und
zwingt die Firmen zum rabiaten Sparen.
BP verbuchte im vergangenen Jahr sogar
einen hohen Verlust von 6,5 Milliarden Dollar. Das brachte Konzernchef Bob Dudley
am Donnerstag Ärger ein. Er musste sich
auf der Hauptversammlung in London den
Aktionären stellen, und viele Investoren
waren sauer, dass Dudleys Bezüge für 2015
trotz des heftigen Fehlbetrags um ein Fünftel stiegen: auf 14,1 Millionen Pfund, also
18 Millionen Euro. Fast 60 Prozent der Anteilseigner stimmten gegen die Vergütungspolitik des Konzerns. Das Votum ist
nicht bindend; BP darf das Geld also zahlen – aber es ist eine Ohrfeige.
Beim Gehalt des Chefs spart BP nicht,
bei vielem anderen schon. So kündigte
Dudley zuletzt an, jede zehnte Stelle zu
streichen. Die Investitionen dampfen die
Londoner ebenfalls ein. Die Rivalen reagieren ganz ähnlich auf die niedrige Notierung: Allein Shell will im laufenden Jahr
10 000 Jobs abbauen.
In den USA kostete die Krise der Branche von Herbst 2014 bis Herbst 2015 etwa
70 000 Arbeitsplätze, schätzt die Federal
Reserve Bank of Dallas. Viele amerikanische Fracking-Firmen haben hohe Schulden und nun Probleme, diese bei dem niedrigen Ölpreis zurückzuzahlen.
Dass die Förderung von Schiefergas und
-öl in den USA in den vergangenen Jahren
rasant zugenommen hat, ist ein wichtiger
Grund für das Überangebot auf dem Welt-
Erdölförderung
Angaben in Millionen Barrel täglich (Februar 2016)
USA 12,60
Russland 11,22
Saudi-Arabien 10,21
Kanada
4,50
China
4,29
Irak
4,22
Iran
3,22
V.A.E.
2,86
Kuwait
2,81
Mexiko
2,53
Brasilien
2,52
Venezuela
2,37
Norwegen
2,01
SZ-Grafik; Quellen: IEA (Ölmarktreport)
markt – und damit für den Verfall der Notierung. Allerdings wird die Sparwut der Ölmanager dazu führen, dass in den kommenden Jahren weniger neue Quellen mit
der Förderung beginnen. Seit Sommer
2014, also seit der Preis sinkt, legten die
Konzerne weltweit insgesamt 68 geplante
Förderprojekte im Wert von 380 Milliarden Dollar auf Eis, rechnen die Berater von
Wood Mackenzie vor. Die Produktionskapazität dieser 68 Projekte entspricht der
von ganz Kuwait. Und diese enorme Menge
an Öl und Gas kommt nun nicht oder verspätet auf den Markt. Das dürfte den Preis
stützen.
Doch schätzt die Internationale Energieagentur, dass in diesem Jahr immer noch
mehr Öl gefördert als verbraucht werden
wird. Damit werden sich die Lagertanks
weiter füllen – und der Preis wird nicht allzu sehr steigen, wenn überhaupt. BP-Chef
Dudley scherzt bereits, dass bald jeder
Tank „und jedes Schwimmbecken“ bis
zum Rand voll mit Öl sein werde. Die IEA
senkte am Donnerstag in Paris ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage. Weil der
Bedarf in China, den USA und einem Großteil Europas zuletzt weniger stark zugelegt
habe, werde die Nachfrage 2016 nur um
1,16 Millionen Barrel pro Tag wachsen, sagt
die IEA voraus.
Ein Grund mehr für die Förderländer,
sich in Doha auf eine Begrenzung zu einigen. Doch die meisten Beobachter rechnen
nicht mit einschneidenden Beschlüssen.
Ende der Wende
Frankreichs Regierung vertagt Beschlüsse über die Abschaltung von Reaktoren. Sie nimmt Rücksicht auf die Atomlobby und den Konzern EDF
Paris – „Versprechen binden nur jene, die
daran glauben.“ So geht ein französisches
Bonmot, das Pariser Politiker – etwa ExPräsident Jacques Chirac – immer wieder
gern zitiert haben. Die Devise lässt sich
nun auch auf das Versprechen des gegenwärtigen Präsidenten François Hollande
anwenden, er werde eine Atomwende à la
française herbeiführen. Das Versprechen
lautet, dass Frankreich bis 2025 den Anteil
der Atomenergie an seiner Stromproduktion von heute rund 75 Prozent auf 50 Prozent senkt.
Jetzt aber erklärt Energieministerin Ségolène Royal, die heiklen Beschlüsse über
die Abschaltung von Reaktoren würden
erst zwischen 2019 und 2023 gefasst. Nur
dann müssten „Entscheidungen getroffen
werden, in Abhängigkeit der dann festgestellten Entwicklung der erneuerbaren
Energien sowie der Stromnachfrage“, so
Royal in der Zeitung Le Monde. „Ich habe
mich entschlossen, in zwei Schritten vorzugehen und zuerst bei den erneuerbaren
Energien voranzuschreiten.“ Unverhohlen
räumt Royal ein, dass sie Ärger mit der starken Atomlobby ihres Landes scheut: Der
nukleare Komplex sei „schwieriger zu behandeln und konfliktgeladen“. Das Eingeständnis offenbart auch, dass der Konflikt
um den künftigen Stellenwert der Atom-
kraft in Frankreich längst nicht entschieden ist – ungeachtet des schon geltenden
Energiewende-Gesetzes.
Mit ihren Äußerungen verschiebt Royal
die konkreten Beschlüsse zur Abschaltung
von Kraftwerken auf die Zeit nach der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr. Zugleich macht der von ihr genannte Entscheidungszeitraum bis 2023 klar, dass
das offizielle Ziel kaum mehr erreichbar
ist: Frankreichs Rechnungshof zufolge
müssten 17 bis 20 der landesweit 58 Reaktoren vom Netz, um den Atom-Anteil bis
2025 auf 50 Prozent zu senken. Das dürfte
mit Royals Kalender nicht zu leisten sein.
Das Versprechen von der Atomwende
hatte Hollande einst mit Rücksicht auf Grünen-Wähler gegeben. Der unausgesprochene Bruch des Versprechens passiert nun
mit Rücksicht auf die Interessen des staatlichen Strommultis EDF, der die 58 Reaktoren betreibt, sowie der 158 000 Konzernmitarbeiter. Denn die Schließung der Meiler könnte die ohnehin schon schwierige
Lage von EDF verschlimmern: Wie die gesamte Branche leidet das Unternehmen unter dem Einbruch der Energiepreise, der
EDF-Gewinn sank zuletzt drastisch. Gleichzeitig muss der hoch verschuldete Konzern Zusatzkosten verkraften: Der Bau eines neuartigen Druckwasserreaktors in
6 aus 49 (13. April)
Lottozahlen: 2 - 13 - 17 - 35 - 36 - 49
Superzahl: 7
1. Rang (6 Treffer und Superzahl) unbesetzt, im Jackpot 8 935 528,70 Euro, 2. Rang (6 Treffer)
840 980,30 Euro, 3. Rang (5 Treffer mit Superzahl)
11 364,50 Euro, 4. Rang (5 Treffer) 3573,50 Euro, 5.
Rang (4 Treffer mit Superzahl) 178,80 Euro, 6. Rang
(4 Treffer) 48,60 Euro, 7. Rang (3 Treffer mit Superzahl) 19,60 Euro, 8. Rang (3 Treffer) 11,80 Euro, 9.
Rang (2 Treffer mit Superzahl) 5,00 Euro.
Flamanville in der Normandie kostet mit
10,5 Milliarden Euro dreimal mehr als veranschlagt. Die EDF-Gewerkschaften sehen den Konzern gar „am Rande der Pleite“ – und warnen vor einer weiteren Milliardeninvestition in ein Reaktorprojekt, in
Großbritannien diesmal. Doch die Regierung, die zu Hause von der Atomwende
spricht, drängt EDF zu dem Vorhaben, weil
sie erklärtermaßen zugleich den Export
von Nukleartechnik ankurbeln möchte.
Das umstrittene Kraftwerk
Cattenom könnte noch Jahre
in Betrieb bleiben
Die Ankündigung von der Atomwende
im Heimatmarkt hat EDF bisher ignoriert.
Das Unternehmen bereitet im Gegenteil eine Laufzeitverlängerung aller französischen Reaktoren vor – mit einer Ausnahme: Das umstrittene, weil störanfällige
Kraftwerk Fessenheim, direkt an der deut-
schen Grenze gelegen, könnte Ende 2018
heruntergefahren werden. Hollande hatte
die Schließung ursprünglich für 2016 versprochen. In diesem Sommer soll sie per
Dekret zumindest eingeleitet werden.
Allerdings möchte die Regierung die in
Fessenheim verloren gehende Stromproduktion durch Atomkraft ersetzen: Die tatsächliche Schließung des elsässischen
Werks macht sie davon abhängig, dass der
Reaktor in der Normandie Ende 2018 ans
Netz geht. Doch vom Bau in Flamanville,
der sich schon um sechs Jahre verzögert
hat, werden diese Woche neue Probleme
gemeldet: Fehlerhafte Legierungen am
Druckkessel erfordern bisher nicht geplante Tests, räumte EDF am Mittwoch ein.
In Deutschland sorgen wiederkehrende
Meldungen über Zwischenfälle in den
grenznahen Atomkraftwerken Fessenheim und Cattenom für Sorge. Die Bundesregierung ebenso wie Luxemburg, an dessen Grenze Cattenom liegt, fordern die
Schließung der pannenträchtigen Reakto-
Herzinfarkt:
sofort
112
Bei starkem Druck oder brennenden
Schmerzen im Brustkorb, die über
5 Minuten anhalten und in Arme, Schulterblätter und Hals ausstrahlen können
– dringender Verdacht auf Herzinfarkt.
Jetzt zählt jede Minute! Sofort die 112
rufen.
Was Sie über den Herzinfarkt wissen müssen:
www.herzstiftung.de
(Ohne Gewähr)
Druckkontrollelement der SV Zeitungsdruck GmbH
Vogtstr. 50 · 60322 Frankfurt am Main
Energie- und Umweltministerin Segolène Royal meidet den Streit mit der Atomlobby.
Lieber kümmert sie sich um die Fischerei, wie hier im März.
FOTO: SYLVAIN THOMAS/AFP
ren. Luxemburg versuchte zuletzt, die französische Atomwende etwas zu beschleunigen, indem es Frankreich sogar Geld für
die Abschaltung von Cattenom bot. Nach
Royals Plänen müssen sich Deutsche und
Luxemburger nun aber eher darauf einstellen, dass zumindest Cattenom jahrelang in
Betrieb bleibt.
In Frankreich sind die Reaktionen auf
Royals Manöver gespalten – auch außerhalb der Atomwirtschaft. Der nationale Verband für erneuerbare Energien begrüßt
die Ankündigung der Ministerin ausdrücklich. Die Akteure der Wind- und Solarbranche sind zufrieden, dass Projektausschreibungen und Fördermittel jetzt nicht mehr
an die Abschaltung von Atomkraftwerken
gebunden sind. Bei Umweltverbänden dagegen stößt Royals Plan auf scharfe Kritik:
„Man kann nicht die Erneuerbaren Energien absichern ohne zugleich zu garantieren, dass man am Markt und im Stromnetz
Platz für sie machen wird“, heißt es etwa
bei Greenpeace.
leo klimm
Bekanntmachungen
Jede Minute zählt!
Spiel 77: 2 3 7 4 7 1 7
Gewinnklasse 1 (Super 7): unbesetzt, im Jackpot
569 760,70 Euro, Gewinnklasse 2: 77 777,00 Euro,
Gewinnklasse 3: 7777,00 Euro, Gewinnklasse 4:
777,00 Euro, Gewinnklasse 5: 77,00 Euro, Gewinnklasse 6: 17,00 Euro, Gewinnklasse 7: 5,00 Euro.
Super 6: 8 4 9 0 4 4
FOTO: RICARDO MORAES/REUTERS
Deutsche
Herzstiftung
Amtsgericht
102 UR II 18/16
München, den
05.04.2016
Aufgebot
Frau Saskia Wegner, Eigerstraße 28, 81825
München, Frau Michaela Brummer, Salzmeserstraße 79, 81829 München und Frau
Natascha Sanktjohanser, Scharnitzstraße
10, 81377 München haben den Antrag auf
Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es
handelt sich um den Grundschuldbrief über
die im Grundbuch des Amtsgerichts München, Gemarkung Trudering, Blatt 14067,
in Abteilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuld zu 44.000,00 DM. Eingetragener Berechtigter: Bausparkasse GdF Wüstenrot
gGmbH, Ludwigsburg. Der Inhaber des
Grundschuldbriefs wird aufgefordert, seine
Rechte spätestens bis zu dem 12.08.2016
vor dem Amtsgericht München anzumelden
und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten
die Kraftloserklärung des Briefes erfolgen
wird.
Amtsgericht
102 UR II 19/16
Amtsgericht
102 UR II 284/15
Bekanntmachung: Betreff: Helfen in Verantwortung e.V., mit Sitz in München, VR
17957. Die Mitgliederversammlung vom
30.03.2016 hat die Auflösung des Vereins
beschlossen. Gläubiger werden hiermit
aufgefordert, sich beim Verein zu melden.
München, den 15.04.2016, gez. Norbert
Reinhardt, Alfred Lorentz und Orthrun Lorentz, Liquidatoren, Wastl-Witt-Str. 60,
80689 München
München, den
05.04.2016
Aufgebot
Frau Constanze von Grafenstein, Thuillestraße 9, 81247 München hat den Antrag
auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch
der HypoVereinsbank, ausgestellt für das
Konto 0138935140. Das Sparbuch lautet
auf:
Frau
Lieselotte
Stimm,
geb.
27.04.1925, gest. 25.09.2015. Der Inhaber
des Sparbuchs wird aufgefordert, seine
Rechte spätestens bis zu dem 05.08.2016
vor dem Amtsgericht München anzumelden
und die Urkunde vorzulegen, da ansonsten
die Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen wird.
München, den
06.04.2016
Aufgebot
Frau Ursula Drechsler, Oswaldweg 17,
81245 München, Herr Hans-Joachim Gurra,
Kurt-Schneider-Straße 24, 09122 Chemnitz
und Herr Christian Kühn, Am Hohen Hain
23e, 09212 Limbach-Oberfrohna haben den
Antrag auf Kraftloserklärung einer abhanden gekommenen Urkunde bei Gericht eingereicht. Es handelt sich um das Sparbuch
der HypoVereinsbank, ausgestellt für das
Konto 222327601. Das Sparbuch lautet
auf: Frau Gerda Triebel, geb. 02.05.1920,
gest. 18.10.2012. Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu dem 19.08.2016 vor dem
Amtsgericht München anzumelden und die
Urkunde vorzulegen, da ansonsten die
Kraftloserklärung des Sparbuches erfolgen
wird.
Kaufgesuche
Kaufe Schallplatten + Bücher auch große
Mengen. 8 089/89809383, 0162/6969529
22
WIRTSCHAFT
Reisen
bildet
Wenn Matteo Renzi das Weite
sucht, springen auch für seine
Landsleute aufschlussreiche
Erkenntnisse heraus. Diese
Woche tingelte er zwischen einem historischen Parlamentsvotum in
Rom, seit zwei Jahren Schauplatz seiner reformerischen Mühsal, und einer Iran-Visite durch Norditalien. Erster Stopp: ein führender Unterwäschehersteller im Veneto.
Hier erfährt man, dass der Regierungschef
unter der Anzughose Intimissimi trägt, die
modischste der drei Konzernmarken. „Ihr
könnt mir aufs Wort glauben, ich erspare
euch den Anblick“, sagt er keck. Der Lokalpresse gefällt sein Italiener-Stolz.
Weiter ging es nach Verona zur 50. Ausgabe von Vinitaly, der weltweit größten
Weinmesse des größten Weinerzeugerlandes. Auf der superlativen Vinitaly sagt Renzi laut, was natürlich die Italiener längst
wussten: „Der italienische Wein ist besser
als der französische“. Zwei Tage später die
nächste Etappe: Il Salone, wie Designliebhaber die Mailänder Möbelmesse kennerhaft nennen. Sechs Tage Party, auf der Mailand die Handwerker, die Kreativität und
sich selbst feiert. Die Hotelzimmer sind zu
98 Prozent belegt, die Vermieter des Übernachtungsportals AirBnB sahnen ab. Im
post-industriellen Distrikt Tortona, wo Luxuslabel für die Großinstallationen ihrer
Designer 260 Euro pro Quadratmeter zahlen, blieb kein Fleck unvermietet. Hinter
dem Chaos, hinter Glamour und Aufgeregtheit verliert Renzi nicht die Bedeutung der
Möbelindustrie aus dem Auge. Die Branche setzt 24 Milliarden Euro um, doziert
er: „Italiens wahre Reform wäre es aufzuhören, schlecht über Italien zu reden“.
Vino in Verona und Möbel in Mailand –
für die begehrte Marke Italien geht die heißeste Woche des Jahres dem Ende entgegen. Zurück in Rom fällt es aber schwer,
sich das Schlechtreden zu verkneifen. Gerade hat der Zwangsverwalter der Hauptstadt eine „task force“ eingesetzt, um der
Rattenplage Herr zu werden. Das Sonderkommando wird mit einem drei Seiten langen Maßnahmenkatalog in den Kampf geschickt.
Leider muss man auch sagen, dass sie
nicht die ärgste Sorge des Kommissars
sind. Andere „Nager“ nämlich knabbern
trotz des angelaufenen Gerichtsprozesses
gegen die „Mafia Capitale“, die römische
Mafia, weiter am Geld der Stadt. Die Ermittlungen haben bislang keine abschreckende Wirkung auf korrupte Machenschaften gehabt, stellte die Anti-MafiaStaatsanwaltschaft fest. So schicken sich
die Römer mit ihren zwölf Milliarden Euro
Altschulden nun an, am 21. April den
2769. Geburtstag ihrer Stadt zu feiern. Mit
Feuerwerk und freiem Eintritt ins Museum. Auch das bildet.
ulrike sauer
Deutsche Bank akzeptiert
Sonderprüfung
Frankfurt – Die Deutsche Bank lässt ihren
Umgang mit Rechtsrisiken nun doch von
Wirtschaftsprüfern prüfen. Das größte
deutsche Geldhaus gibt einer Forderung
des Anlegervereins DSW nach. Der verlangt wegen der Strafen und Prozessrisiken seit mehr als einem Jahr eine Sonderprüfung. „Jetzt wird endlich unabhängig
geklärt, ob die aktuellen Risikokontrollsysteme der Bank ausreichen, um eine Wiederholung von Fällen, wie etwa den Skandal
rund um die Manipulation des Interbankenzinssatzes Libor, erfolgreich zu verhindern“, sagte Klaus Nieding, der die Verhandlungen mit der Bank als Vizepräsident der Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz (DSW) geführt hatte.
Die Vereinigung war vor Gericht gezogen, nachdem sie mit ihrem Vorstoß auf
der Hauptversammlung 2015 immerhin
ein Siebtel der Anteilseigner hinter sich gebracht hatte. Hinter den Antrag stellten
sich der DSW zufolge auch zahlreiche institutionelle Aktionäre. Paul Achleitner hatte
damals eine Sonderprüfung noch als unnötig abgelehnt: Die Probleme seien intern
und extern schon vielfach untersucht worden. Vor einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt lenkte die Bank nun ein.
Allerdings wird es nicht darum gehen, ob
die Deutsche Bank genug Geld für Risiken
zurückgelegt hat, sondern darum, wie sie
sicherstellen will, dass Ähnliches nicht
mehr passieren kann.
reuters
interview: hans von der hagen
und lea hampel
Deutschland nicht zahlt. Zum Beispiel, als
ich meinen Sohn in der Schule anmeldete,
bin ich einfach hingegangen. Ohne vorher
zahlen zu müssen! Toll.
Beziehen Sie noch Geld von Behörden?
Niemand bekommt mehr Sozialhilfe, nur
meine Tochter Taschengeld. Noch bleibt
zu wenig Geld, nachdem die 600 Euro Miete weg sind und die Kaution in Raten,
200 Euro im Monat. Dann Essen für vier.
Ist es schwer, davon zu leben?
Für uns nicht, wir haben lange so gelebt.
Wie sparen Sie?
Brot backe ich selbst und ich versuche, reduzierte Produkte zu kaufen, Winterschuhe im Sommer und so. Ich gehe immer Prospekte durch. Man muss besser planen.
Was denn?
Das Leben. Die Kosten. Viele kaufen eine
Jeans für 100 Euro. Dabei bekommt man
die online reduziert. Das überrascht mich,
dass die Leute mehr bezahlen.
Wo fällt es Ihnen schwer zu sparen?
Ich würd’ gern mehr für die Kinder ausgeben.
Reden Sie mit denen über Geld?
Meine Tochter ist 19, ein schweres Alter.
Sie ist sparsamer als nötig. Ich sage ab und
zu, dass sie mal was für sich kaufen soll.
Mein Sohn wünscht sich Dinge, die seine
Freunde haben. Ich erkläre ihm, dass er
warten muss. Er ist schon acht Jahre, er versteht, dass seine Mutter krank ist, dass er
weniger hat als andere. Wir haben Glück.
REDEN WIR ÜBER GELD MIT ARTUR GOGORYAN
J
ede Gabel führt er langsam und sorgfältig zum Mund. Artur Gogoryan war lange nicht mehr in einem Restaurant. In
seiner Heimat Armenien konnte er früher
gut leben, dann kamen Wirtschaftskrise
und eine Erkrankung in seiner Familie zusammen – und er entschied sich, nach
Deutschland zu gehen. Seit zwei Jahren ist er
mit seiner Familie hier, noch ist das Ankommen schwer. Ins Nürnberger Restaurant ist
er direkt nach seiner Schicht gekommen,
um zu erzählen: über eine Jugend im Kommunismus, Angst um Geld im Flüchtlingsheim – und warum es okay ist, dass er nicht
so viel verdient wie deutsche Kollegen.
SZ: Herr Gogoryan, reden wir über Geld.
Mit wie viel kamen Sie nach Deutschland?
Artur Gogoryan: Nicht viel. Etwas mehr als
2000 Euro. Der Betrag war geblieben, nachdem ich in Armenien meine Wohnung verkauft und die Reise bezahlt hatte.
Hatten Sie Angst um das Geld?
Ja, vor allem als ich mit meiner Familie
nach Zirndorf bei Nürnberg kam, in die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber.
Dort war es katastrophal. Darauf war ich
nicht vorbereitet.
Was war schlimm?
So viele Leute leben eng zusammen. Man
hat Angst – auch ums Geld. Jeder weiß,
wann Taschengeld gezahlt wird. Die Polizei war fast jeden Tag da. Ich war jederzeit
bereit, meine Familie zu verteidigen.
Wann war das?
2013. Mittlerweile wohnen wir woanders.
Sie dürfen also bleiben?
Vorerst ja.
Wie ist das gelungen?
Weil sie krank ist, hat meine Frau eine Aufenthaltserlaubnis bis November 2016. Für
meine Tochter, meinen Sohn und mich gilt
das Recht auf Familiennachzug. Wir haben
nur eine Duldung. Aber es ist nicht lange
her, da sollten wir abgeschoben werden.
Versehentlich.
„Ich dachte, es geht
nicht schlimmer
als in der Sowjetunion.“
Finden Sie das manchmal unfair?
Ich habe lange so gelebt. Gefühle wie Wut
habe ich vergessen. Ich brauche nicht gucken, wie andere leben. Ich muss nur Kräfte haben, arbeiten und verdienen, damit
ich meine Familie in einem guten Zustand
halte. Das ist mein Ziel. Klar sehe ich mal
einen Porsche und hätte ihn gerne. Aber
man muss entscheiden, was wichtig ist.
„Wenn man zum Amt geht –
die wollen alles ablehnen.
Darum: lächeln.“
Wie das?
Wir hatten einen Bescheid bekommen,
dass meine Frau bleiben könne. Dann kam
ein Schreiben, dass wir binnen 30 Tagen
Deutschland verlassen sollten. Als ein Bekannter mit der Beamtin sprach, erfuhr er,
dass sie die Abschiebung vorbereitete.
Wie kam das?
Sie hat übersehen, dass meine Frau bleiben durfte – wie ich. Die Entscheidungen
des Bundesamtes für Migration umfassten rund 100 Seiten. Die ersten beinhalteten die Ablehnung des Antrags von meinem Sohn und mir. Meine Tochter kann
besser Deutsch. Als sie genauer schaute,
sagte sie: „Papa, da steht was anderes für
Mama.“ Dann haben wir Wort für Wort
übersetzt und verstanden, dass sie bleiben
darf – aus humanitären Gründen. Unsere
Duldung kam später.
Wie geht es Ihnen mit den Schreiben?
Das ist kompliziert. Amtsdeutsch ist eine
eigene Sprache. Meine deutschen Bekannten sagen, von mir hätten sie gelernt, wie
man mit Beamten reden muss.
Wie denn?
Man braucht eine Strategie. Ich weiß nicht,
wie es bei Deutschen ist. Aber wenn man
als Asylbewerber zum Amt geht – die wollen alles ablehnen, ob Sozialhilfe oder Arztbehandlungen. Darum: lächeln. Komplimente. Aber das ist ja überall so im Leben.
Kommt man mit Englisch weiter?
Die Beamten sagen immer: Du sollst
Deutsch lernen oder einen Dolmetscher
mitbringen. Aber wer kann sich einen Dolmetscher leisten, der 60 Euro oder mehr
pro Stunde nimmt? Bei 150 Euro Taschengeld monatlich?
Sie sind nicht das erste Mal in Deutschland, sondern in Dresden geboren. Wissen Sie noch etwas aus der Dresdner Zeit?
Mein Vater war sowjetischer Offizier. Sieben Jahre hat er in Deutschland gearbeitet.
Erinnerungen habe ich nur wenige. Nur
dieses Gefühl, dass alles schön war. Es gab
andere Spielzeuge als in der Sowjetunion.
Waren Sie privilegiert?
Ja, Offiziere im Ausland verdienten gut.
Spielte der Kommunismus in Ihrem Leben eine Rolle?
Im Alltag hatte es Folgen: Ich mag Rockmusik, Deep Purple und Pink Floyd. Aber Vinylplatten kosteten auf dem Schwarzmarkt
FOTO: JOHANNES SIMON
BEI UNS IN ROM
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
„Manchmal habe ich
24 Stunden durchgearbeitet“
Artur Gogoryan kam vor zwei Jahren mit seiner Familie
aus Armenien nach Deutschland. Ein Gespräch über Taschengeld,
Korruption und unerwartete Hilfsbereitschaft
200 Rubel, umgerechnet kann man sagen,
das waren damals 200 Dollar.
Später haben Sie in Armenien Radioingenieurwesen studiert. Warum das?
Ein Freund und ich, wir haben gern gebastelt. Ich dachte, das ist eine gute Chance –
die Reparaturleute haben gut verdient.
Konnten Sie gut von der Arbeit leben?
Bis zum Fall der Sowjetunion. Wir konnten
sogar Importartikel aus kapitalistischen
Ländern kaufen. Aber mit dem Ende der Sowjetunion stürzte Armenien in die Krise.
Dazu gab es eine Wirtschaftsblockade, wegen des Berg-Karabach-Konflikts. Werke
schlossen, man konnte in dem Beruf nicht
mehr arbeiten. Zumindest nichts verdienen. Ich bin trotzdem im Werk geblieben.
Sie haben ohne Geld gearbeitet?
Ja, ich wollte die Arbeitsjahre nicht verlieren und war nicht so auf Geld angewiesen.
Das änderte sich, als meine Frau erkrankte.
Da hatte ich eine Reparaturwerkstatt, die
Vertretung für die Elektronikfirma Sharp
und war Fahrer beim Roten Kreuz. Manchmal habe ich 24 Stunden durchgearbeitet.
Um die Ärzte zu bezahlen?
Ja, es war eine schwere Zeit. Meine Frau
hat eine Autoimmunkrankheit. Man weiß
wenig darüber, die Diagnose haben wir
erst in Deutschland bekommen. In Armenien hat jeder etwas anderes gesagt. Immer
musste man zahlen. Die Ärzte sind dort mit
normalem Lohn nicht bezahlbar. Ohne
Geld sagen sie nicht mal Hallo.
War die offizielle Bezahlung so teuer?
Erst die offizielle Bezahlung, dann geht es
weiter.
Also Bestechung?
Ja. Der Arzt nennt eine Summe, was die
Behandlung kosten wird.
Gibt es Verhandlungsspielraum?
Ja, das ist wie auf dem Markt. Aber groß ist
der Spielraum nicht.
Woher kriegt man das Geld?
Von Freunden. Mal helfe ich einem, mal
ein anderer mir. Das ist so bei uns.
Die Bekannten als Sozialversicherung?
Ja. Die Leute sagen immer, es würde alles
funktionieren. Aber nichts geht.
Gab es keine Krankenversicherung?
Offiziell nicht. Ich hatte eine beim Roten
Kreuz, aber nur eine Maximalsumme pro
Jahr. Den Rest musste man selbst tragen.
Irgendwann habe ich die Wohnung verkauft, um Schulden abzuzahlen. Was blieb,
habe ich hierher mitgenommen.
Warum gerade Deutschland?
In Deutschland sollte die Behandlung der
Erkrankung meiner Frau gut sein. In Armenien wäre sie vielleicht schon gestorben.
Wie sind sie hergekommen?
Ich hatte bei der Botschaft einen Antrag
für eine touristische Reise gestellt. Normalerweise werden Anträge für Familien abgelehnt, wir bekamen einen positiven Bescheid. Ich wollte meinen Augen nicht trau-
en. Das war ein glücklicher Tag. Aber dann
kamen viele neue Probleme.
Welche?
Ein Umzug ins Ausland ist schwierig. Was
nimmt man mit für die Familie? 25 Kilogramm sind pro Person erlaubt, für mehr
muss man bezahlen. Was möglich war, habe ich verkauft. Aber da kommt wenig Geld
zusammen.
Bekommen Sie hier viel Unterstützung?
Der Verein „Bleib“ in Nürnberg hilft sehr.
Aber viele Asylbewerber haben keine Ahnung, dass es solche Organisationen gibt.
Und so kann man sich nicht vorstellen, wie
man Ausbildung und Arbeit findet, wie
man sich integriert.
Wie viel Geld haben Sie bekommen?
Für die Familie etwa 500 Euro Taschengeld pro Monat. Essen wird gestellt. Wir
durften in der Unterkunft nicht kochen.
Wie setzt sich der Betrag zusammen?
Etwa 150 Euro pro Erwachsener. Die Kinder bekamen ungefähr 120, mein Sohn
zehn Euro mehr als meine Tochter. Es ist
kompliziert. Am Ende wusste ich nicht, wofür und was die bezahlen.
Ist das mehr, als Sie in Armenien hatten?
Nein, ich habe dort recht gut verdient.
Ist das Leben hier teurer als in Armenien?
Manches ist dort günstiger, etwa Wohnen.
Aber Lebensmittel und Kleidung sind
gleich teuer. Zudem muss man in Armenien für Dinge bezahlen, für die man in
Jetzt haben Sie einen Job. Wie kam das?
Erst habe ich ein Praktikum gemacht in einem Radiogeschäft. Seit Juni 2015 arbeite
ich bei einer Firma – wir stellen Testierungssysteme für elektronische Werke
her. Eine ganz tolle Arbeit.
Sind Sie richtig als Ingenieur angestellt?
Noch nicht. Man kann nicht gleich mit einem höheren Lohn einsteigen. Ich habe lange gearbeitet. Aber nicht in Deutschland –
ich muss zeigen, wie ich arbeiten kann.
War das wichtig für Ihr Selbstwertgefühl?
Das ist nicht nur ein Gefühl, das ist erforderlich für Asylbewerber. Das ist doch logisch: Die Regierung will keine Sozialhilfe
zahlen. Ich denke, meine Chancen zu bleiben, sind besser, wenn ich Arbeit habe. Es
ist nicht normal, von Sozialgeld zu leben.
Sie leben auch nicht mehr in einer staatlichen Unterkunft.
Nein, ich kann mir von meinem Einkommen eine Wohnung mieten.
War es schwer, die zu bekommen?
Erst wollte das Landratsamt nicht, dass
wir umziehen. Es gab nur einen Weg, die
Unterkunft zu verlassen: dass ich arbeite.
Durften Sie dann umziehen?
Nein, dann fand die Behörde andere Gründe dagegen. Aber meine Hilfsgruppe von
der evangelischen Kirche hat viel mit dem
Landratsamt gekämpft. Meine Tochter ist
allerdings bis jetzt in der Unterkunft gemeldet, weil sie volljährig ist und mein Lohn
laut Amt nicht für uns alle vier reicht.
Was wünschen Sie sich noch?
Ich wünsche meiner Familie ein normales
Leben. Mehr brauche ich nicht. Wir träumen davon, mal nach Armenien zu Besuch
zu fahren. Das dauert noch – ein bisschen
zumindest, hoffentlich nicht zu lange.
Haben Sie sich all das leichter vorgestellt?
Ich stelle mir gar nichts leicht vor. Aber viele Leute glauben, in Deutschland ist die
Wirtschaft gut, alle Deutschen haben genug Geld, das ist ein Paradies. Aber ich sehe auch bei den Deutschen Probleme.
Wo war der größte Unterschied zwischen
Ihren Erwartungen und der Realität?
Ich habe nicht erwartet, dass die Bürokratie so groß ist. Ich dachte, es geht nicht
schlimmer als in der Sowjetunion. Jetzt
denke ich: Die sind Konkurrenten.
Was war noch anders?
So viele Leute helfen uns – ich verstehe
nicht, warum! Klar, viele sind Rentner.
Aber die haben Enkel, ein Leben. Dass die
so viel Zeit aufbringen, überrascht mich.
Vielleicht macht es ihnen Spaß?
Das ist keine Erklärung. Spaß können auch
Fußball, Theater und Biertrinken machen.
Warum die Politik Finanzfirmen fördert
Vorbild Deutschland
Die Regierung organisiert Diskussionsrunden, Abgeordnete verfassen Positionspapiere
Der Arbeitsmarkt funktioniert laut einer Studie so gut wie nirgends in Europa
Frankfurt – Lange sah es so aus, als würde
die deutsche Politik die junge Branche der
Finanz-Start-ups allenfalls mit distanziertem Wohlwollen begleiten. Standorte wie
London, Singapur, aber auch Sydney oder
Tel Aviv hingegen kümmerten sich von Beginn an mit großem Eifer um die so genannten Fintech-Firmen, die Finanzen und
Technologie nicht nur im Namen vereinen.
Jetzt aber scheint die deutsche Politik aufgewacht: Kaum eine Woche vergeht, in der
nicht eine Konferenz oder neue Initiative
zur Förderung der schnell wachsenden
Start-up-Branche angekündigt wird. In
Deutschland gibt es ungefähr 500 solcher
Firmen, weltweit aber mehr als 12 000.
Die meisten Gründer sind im Zahlungsverkehr oder der Kreditvermittlung aktiv,
andere bieten Online-Geldanlage oder ein
rein webbasiertes Girokonto. Ihnen gemein ist, dass sie das Bankgeschäft einfacher und oft auch billiger machen wollen.
Viele kooperieren mit den etablierten Banken, andere aber greifen deren Geschäfts-
modelle im Kern an, was in den Banktürmen auch Arbeitsplätze bedroht.
Dabei will nun auch die deutsche Politik
nicht mehr nur zusehen. Denn wenn dabei
Arbeitsplätze geschaffen werden, dann zumindest in Frankfurt oder Berlin. So lud etwa das Bundesfinanzministerium am Donnerstag etwa 150 Vertreter von Fintechs,
Aufsicht und Finanzministerium
suchen Kontakt
zu den Fintech-Unternehmen
Banken und Verbänden zu einer Konferenz, um die „Zukunft des digitalen Bankings“ zu diskutieren, darunter auch Felix
Hufeld, Präsident der Finanzaufsicht Bafin. Allen voran Staatssekretär Jens Spahn
(CDU) hat sich im Finanzministerium das
Thema zu Eigen gemacht. Auch die beiden
Unionspolitiker Alexander Radwan (CSU)
und Philipp Murmann (CDU) wollen Fintechs unterstützen. Wie das Handelsblatt
zuerst berichtete, haben die Parlamentarier ein Positionspapier verfasst, wie man
die Branche durch den Abbau bürokratischer Hürden fördern kann.
Doch welche Rolle fällt der Politik dabei
zu? Fragt man die Fintech-Gründer, geht
es ihnen weniger um Subventionen als vielmehr um besseren Zugang zu Wagniskapital und auch darum, dass Firmengründungen erleichtert werden. Auch staatlich initiierte Fintech-Zentren sind hilfreich, denn
bislang fehlt ein Ort für den Austausch von
Aufsicht, Banken und Start-ups. Am dringendsten wünschen sich viele aber eine
stärkere Willkommenskultur der Bankenaufsicht, welche die Fintechs überwacht.
Auch das aber könnte sich ändern: Wie
die Bafin auf ihrer Webseite bekannt gab,
lädt sie die Gründer nun erstmals zu einem
umfangreichen Workshop ein. Die Branche solle dort „Einblick in die Sicht- und Arbeitsweise der Aufsicht“ erhalten „beim relativ neuen Thema Fintech“. Neu allerdings ist relativ.
meike schreiber
Berlin – Vor mehr als zehn Jahr galt
Deutschland als „der kranke Mann Europas“. Inzwischen gehört der deutsche Arbeitsmarkt zu den flexibelsten in Europa.
Lediglich Estland, Lettland und die skandinavischen Ländern schneiden hier noch
besser ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie des Essener Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung
(RWI), das für die Bertelsmann-Stiftung
die Arbeitsmärkte in 23 EU-Staaten untersucht hat. Die Mobilität der Arbeitnehmer
in Deutschland sei hoch, sagte Aart De
Geus, Vorstandschef der Bertelsmann-Stiftung. Dies sei „ein Zeichen dafür, dass
Deutschland den Strukturwandel gut bewältigt und Herausforderungen wie der Digitalisierung gewachsen ist“.
Wie groß die Unterschiede sind, zeigt
ein Vergleich zwischen Frankreich und
Deutschland: Beide Wirtschaftsnationen
haben einen vergleichsweise hohen Kündigungsschutz. Viele Arbeitgeber beschäftigen gerade Neueinsteiger deshalb lieber zu-
nächst befristet. In der Bundesrepublik
würde aber gut 36 Prozent der befristet Beschäftigten binnen eines Jahres der
Sprung auf eine unbefristete Stelle gelingen. In Frankreich schaffe dies nur etwa jeder Zehnte. Dies sei der schlechteste Wert
im EU-Vergleich. Die Studienautoren führen dies auf den relativen hohen Mindest-
In Polen und Spanien gibt
es überdurchschnittlich
viele befristete Stellen
lohn und eher starre Löhne in Frankreich
zurück. Deutschland sei flexibler, außerdem sei der Arbeitsanreiz höher, weil es Arbeitslosengeld I nur relativ kurz gebe.
Laut der Untersuchung ist in der Bundesrepublik auch die berufliche Mobilität
überdurchschnittlich hoch. So wechselten
mehr als acht Prozent der Arbeitnehmer
pro Jahr die Stelle. In Frankreich ist diese
Quote nicht einmal halb so hoch. Nachhol-
bedarf sehen die RWI-Experten auch bei
den südeuropäischen Ländern wie Italien
oder Spanien und Polen.
Die Versuche dort, die Arbeitsmärkte
weniger zu regulieren, hätten noch wenig
gebracht, zugleich sei der Kündigungsschutz hoch geblieben. Einen dauerhaften
Job zu ergattern sei daher schwierig, und
der Anteil der befristeten Stellen mit gut
28 Prozent in Polen und 24 Prozent in Spanien liege weit über dem EU-Durchschnitt
von knapp 15 Prozent. Ein zeitlich begrenzter Arbeitsvertrag sei allerdings mit einem
hohem Risiko verbunden: Die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, sei für befristete Angestellte viermal so hoch wie für unbefristete Beschäftigte. Trotzdem warnte
Stiftungschef Aart De Geus vor der Faustregel „Je flexibler, desto besser“. Vielmehr
komme es bei einer guten Beschäftigungspolitik auf „eine gesunde Balance zwischen Sicherheit und Flexibilität“ an, sagte
der frühere niederländische Arbeitsminister.
thomas öchsner
DEFGH
Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
KAUFEN
STATTETN
MIE
IMMOBILIEN
16. – 17.4.2016
ARENA BERLIN
10 BIS
18 UHR
.de
www.bim-messe
MEHR ALS 22 900 ANGEBOTE IM IMMOBILIENMARKT UNTER WWW.SZ.DE/IMMO
Eine Etage
höher
INHALT
Geheimnisse der Einsamen
Dachaufstockung als Ausweg
aus der Wohnungsmisere
Nachlasspfleger
fahnden in aller Welt
nach Erben
Bauland ist teuer. Um dennoch neuen
Wohnraum schaffen zu können, wird vor allem in großen Städten kräftig „nachverdichtet“. Neben dem Schließen von Baulücken und der Bebauung von Grünflächen
wird auch die Dachaufstockung als Ausweg aus der Wohnungsmisere gesehen.
Nach einer Studie, die die Technische Universität Darmstadt im Auftrag von Organisationen der Planungs-, Bau- und Immobilienbranche erstellt hat, bergen Mehrfamilienhäuser der Nachkriegszeit große Potenziale. Durch „On-Top-Etagen“ bei 580 000
Gebäuden, die zwischen 1960 und 1990 erstellt wurden, ließen sich in Regionen mit
angespanntem Immobilienmarkt 1,12 Millionen Wohnungen zusätzlich errichten.
Dabei wird von einer durchschnittlichen
Wohnfläche von etwa 75 Quadratmetern –
insgesamt 84,2 Millionen Quadratmetern
– ausgegangen. Auch bei vielen noch älteren Häusern gebe es die Möglichkeit, ein
Stockwerk draufzubauen.
24
Wer zahlen muss
Reparaturen sind
normalerweise Sache
des Vermieters
29
Kaufmarkt
Mietmarkt
25
28
ANZEIGE
PRE
VIEW
#3
Experten sehen
viele Vorteile,
sogar für die Mieter
Diese Art der Nachverdichtung habe viele Vorteile, heißt es in der Studie, die die TU
Darmstadt vor Kurzem zusammen mit
dem Pestel-Institut Hannover vorgestellt
hat. So werde kein zusätzliches Bauland gebraucht, die Infrastruktur sei bereits vorhanden, es müssten also weder neue Straßen noch Kanal- oder Versorgungsleitungen errichtet werden. Außerdem lasse sich
der Energiebedarf im darunter liegenden
Geschoss bis zur Hälfte reduzieren; das
größte energetische Sparpotenzial liege
bei den bis heute nicht sanierten Gebäuden. Einen Vorteil habe die Aufstockung
auch für Mieter, da die Nebenkosten auf
mehr Parteien umgelegt werden könnten.
Wie teuer das Wohnen auf der obersten
Etage wird, hängt natürlich vom Finanzierungskonzept des Eigentümers ab – die
Aufstockung kann ebenso für den sozial geförderten Wohnungsbau errichtet werden
oder auf dem freien Markt gegenfinanziert
werden durch finanzstärkere Mieter oder
Eigentümer.
Aufstockungen sollen der Studie zufolge aber nicht nur Masse bringen, sondern
auch die Wohnqualität verbessern. Positiv
könnten sich Aufstockungen auch auf die
Einwohnerzahlen im Quartier und die „soziale Durchmischung“ auswirken, ebenso
auf die (Wieder-)Ansiedlung von Dienstleistern sowie Ärzten und die Vermarktbarkeit der Viertel. Allerdings müsste bei einer steigenden Einwohnerzahl auch die soziale Infrastruktur mithalten können;
Kommunen müssten beispielsweise prüfen, ob genügend Kindergärtenplätze und
Schulen zur Verfügung stehen. Technische
und rechtliche Knackpunkte bei einer
Dachaufstockung könnten etwa beim
Brandschutz liegen oder bei der – ohnehin
oft als nicht mehr zeitgemäß angesehenen
– Baupflicht von Kfz-Stellplätzen.
Bei der Auswahl der Gebäude, die für
Aufbauten in Frage kommen, seien in der
Studie sowohl Denkmalschutz als auch der
Erhalt des Stadtbildes berücksichtigt worden, betont Karsten Tichelmann, Professor an der TU Darmstadt. Er sieht in der
Aufstockung ein „enormes Potenzial“. Die
Initiatoren der Studie fordern von der Regierung baurechtliche Erleichterungen
und finanzielle Anreize, vor allem Sonderabschreibungen. „Ideal wäre es, ein Bundesprogramm ’Dachaufstockung’ aufzulegen“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.
kö
DAVID CHIPPERFIELD
STEFAN F. HÖGLMAIER
Teures München: Blick vom Olympiaberg bei Föhn.
FOTO: ROBERT HAAS
Einen Kredit? Das kommt darauf an
von peter blechschmidt
D
ie Zeit drängt. Nicht noch einmal
will sich der Staat von einem Finanz-Tsunami überraschen lassen.
Deshalb arbeiten Bundesregierung und
Bundesbank zurzeit an einem Regelwerk,
das den Immobilienmarkt vor einer Überhitzung bewahren soll. Es besteht die Gefahr, dass sich Anleger für die Anschaffung
einer Wohnung oder eines Hauses über Gebühr verschulden. Und Banken könnten
sich verleitet sehen, zu hohe und zu wenig
gesicherte Kredite zu vergeben, auf denen
sie im Fall einer Konjunkturabschwächung und damit einhergehender Zahlungsunfähigkeit von Darlehensnehmern
sitzen bleiben. „Vergangene Finanzkrisen
haben gezeigt, dass insbesondere Übertreibungen auf Wohnimmobilienmärkten krisenauslösend sein können“, sagt der Finanzexperte der Grünen-Bundestagsfraktion Gerhard Schick.
Das sieht auch der „Ausschuss für Finanzstabilität“ (AFS) beim Bundesfinanzministerium so. Ihm gehören Vertreter des
Ministeriums, der Bundesbank und der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) an. Er wurde 2013 ins Leben gerufen und soll vor Entwicklungen
warnen, die das Finanzsystem und damit
Wirtschaft und Wohlstand gefährden
könnten. Im vorigen Jahr nun hat der AFS
der Regierung die Schaffung neuer Regeln,
sogenannter makroprudenzieller Instrumente, für den Wohnimmobilienmarkt
empfohlen.
Im Kern geht es darum, Möglichkeiten
zu schaffen, der Kreditvergabe Grenzen zu
setzen. Diese könnte sich dann an der Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer und am
Wert der Immobilie orientieren. Das heißt,
li.,mi.: Darstellungen aus Sicht des Illustrators, re.: Realfotos
MÜNCHEN - SCHWABING
FREISTIL. EIN LEBENSGEFÜHL.
Schwabing Nord | In Bau
es könnte Obergrenzen geben für das Verhältnis zwischen Kredithöhe, Kaufpreis
und der Gesamtverschuldung eines Immobilienkäufers im Verhältnis zu seinem Einkommen. Außerdem könnten Fristen festgelegt werden, bis zu denen das Darlehen
getilgt sein muss. Die neuen Regeln würden nur für künftige Verträge und nur für
Wohnimmobilien gelten. Über ihre Anwendung soll die Bafin entscheiden.
„Ich sehe erste Wolken
am Horizont aufziehen“, sagt
Bundesbankvorstand Dombret
Der Ausschuss verstand seinen Vorstoß
2015 als vorsorgliche Maßnahme. Andererseits verwies er darauf, dass Wohnimmobilien eine wichtige Rolle spielen. Sie stellen
etwa zwei Drittel des Vermögens privater
Haushalte in Deutschland dar. Bei inländischen Banken machen private Wohnungsbaudarlehen etwa 50 Prozent des gesamten Kreditvolumens aus. Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret wies vor Kurzem
darauf hin, dass sich das Wachstumstempo bei den Wohnungsbaukrediten deutlich
erhöht habe. Betrug die jährliche Steigerungsrate im Durchschnitt der vergangenen sieben Jahre weniger als zwei Prozent,
so habe sie 2015 bei 3,5 Prozent gelegen –
so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Auch
das Gesamtvolumen der Kredite habe Ende 2015 mit 1230 Milliarden Euro einen Rekord erreicht. „Ich sehe erste Wolken am
Horizont aufziehen“, sagte Dombret.
Kein Wunder also, dass der Ausschuss
für Finanzstabilität im vorigen Jahr aufs
Tempo drückte. Bis Ende März 2016 sollte
die Regierung die Empfehlungen des AFS
umgesetzt oder zumindest ein Gesetzge-
bungsverfahren eingeleitet haben. Doch
davon ist man weit entfernt. Noch werkeln
die Experten von Finanzminister Wolfgang Schäuble an ihrem Instrumentenkasten. „Die Arbeiten dazu laufen auf Hochtouren“, sagte eine Sprecherin der SZ. Wegen
der Komplexität der Materie dauere es
aber länger als geplant. Wann mit einem
Abschluss zu rechnen ist, konnte die Sprecherin nicht sagen. Beim Grünen-Experten Schick nährt das den Verdacht, die Regierung wolle den Empfehlungen des AFS
nicht folgen. Danach sieht es aber nicht
aus. In diesem Falle hätte das Ministerium
bis Ende März gegenüber dem Ausschuss
begründen müssen, warum es den vorgeschlagenen Weg nicht gehen wolle. Auch
gibt es im Hause Schäuble ebenso wie im
Bundestag offenbar keine grundsätzlichen
Bedenken gegen eine schärfere Regulierung des Immobilienmarktes. Zwar liegt
dem Parlament noch kein Papier vor. Doch
bei einer Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses im Januar wurde das Thema
inoffiziell angesprochen, und Teilnehmer
registrierten eine grundsätzlich aufgeschlossene Haltung bei allen Parteien.
Für die finanzpolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Antje Tillmann ist das Vorhaben keine Frage des Ob,
sondern lediglich des Wie. „Bei der Umsetzung der Empfehlungen ist Augenmaß gefragt“, sagte sie der SZ. Zusätzliche Berichtspflichten, die die Datenbasis für die
Entscheidung über Regulierungsmaßnahmen schaffen müssten, seien mit Kosten
verbunden. „Diese den Unternehmen aufzubürden, muss nachvollziehbar zu Vorteilen bei der Sicherheit auf den Finanzmärkten und zum Schutz der Kreditnehmer vor
übermäßiger Verschuldung führen.“ Die
Kreditwirtschaft beschäftigt sich nach den
EG
EG
3. OG
ca. 56 m2
ca. 74 m2
ca. 174 m2
396.700 €
507.700 €
1.345.700 €
Worten eines Sprechers mit dem Thema,
hält es aber noch zu früh für eine offizielle
Stellungnahme. Moderat äußert sich der
Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), der
Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. „Wir können gut nachvollziehen,
dass der Ausschuss für Finanzstabilität
frühzeitig das Rüstzeug für die Abwehr
möglicher Gefahren durch Überhitzungen
auf den Anlagemärkten schaffen will“, sagte Burkhard Dallosch, Vorsitzender des
ZIA-Ausschusses Finanzierung. Allerdings
erwarte man, dass vor Eingriffen in den
Markt mit Kredit- und Immobilienwirtschaft gesprochen werde.
Geklärt werden muss, ob solche
Gesetze mit der Vertragsfreiheit
zu vereinbaren sind
Bedenken, dass das Regelwerk einen
verfassungsrechtlich unzulässigen Eingriff in die individuelle Vertragsfreiheit bedeuten könne, teilt die Münchner Rechtsanwältin Daniela Bergdolt nicht. Sie gehört
dem Geschäftsführenden Ausschuss der
Arbeitsgemeinschaft Bank und Kapitalmarktrecht des Deutschen Anwaltvereins
an. „Wir haben den Artikel 14,2 des Grundgesetzes“, sagt Bergdolt. „Der besagt, dass
Eigentum zum Wohle der Allgemeinheit gebraucht werden muss. Dazu kann der Gesetzgeber Regeln erlassen. Wir kennen das
ja aus anderen Bereichen, etwa dem Mietrecht.“ Noch sei es aber zu früh, hier Stellung zu nehmen. Zuerst müsse gesetzlich
geklärt sein, wie weit die Eingriffe reichten
und welche Daten für die Entscheidung
über ihren Einsatz herangezogen würden.
Bergdolt: „Generell gilt, was wir Juristen
immer sagen: Es kommt darauf an.“
Mit 6,8 Prozent sind die Hauspreise in
Deutschland im abgelaufenen Jahr deutlich stärker gestiegen als im EU-Durchschnitt. Häuser verteuerten sich im gesamten EU-Raum um 3,8 Prozent und in den
Ländern der Euro-Zone um 2,9 Prozent,
wie die europäische Statistikbehörde Eurostat jetzt bekannt gab. In sieben EU-Staaten stiegen die Hauspreise den Angaben zufolge noch stärker als in Deutschland. Spitzenreiter war demnach Schweden mit einer Verteuerung um 14,2 Prozent zwischen
Dezember 2014 und Dezember 2015. Ungarn mit einer Steigerung von 10,3 Prozent
und Großbritannien mit 7,1 Prozent folgten auf den Plätzen zwei und drei. Etwas
preiswerter wurden Häuser laut Eurostat
nur in Zypern (minus 0,6 Prozent), Italien
(minus 0,9 Prozent) und Kroatien (minus
2,1 Prozent).
afp
219 Milliarden Euro
für Immobilien
Im vergangenen Jahr steckten die Verbraucher nach Hochrechnungen des Immobilienverbandes IVD so viel Geld in Immobilien wie nie zuvor: 219 Milliarden Euro und
damit gut zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. „Das ist der höchste Wert seit Beginn
der Erfassungen 1988“, teilte der Verband
im Februar mit. Viele Baufirmen kommen
mit den Aufträgen kaum noch nach: 2015
wurden nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes erstmals seit dem Jahr 2000
wieder mehr als 300 000 Baugenehmigungen erteilt. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft reichen die Zuwächse aber nicht
aus, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Denn wegen der deutlich geringeren Bautätigkeit in den vergangenen Jahren fehlen in den Ballungsräumen bezahlbare Wohnungen.
dpa
PURE
VIS A VIS
BAD TÖLZ - KURVIERTEL
AUGSBURG - INNENSTADT
REPRÄSENTATIVE
TERRASSENWOHNUNGEN.
Bad Tölz | Bezugsfertig voraussichtl. Ende 2016
Außergewöhnliche Raumaufteilungen, praktische Schiebetüren, freistehende
Wandelemente – in FREISTIL dürfen die Ansprüche gerne mal anders sein.
So individuell die Grundrisse der 2- bis 4-Zimmer Wohnungen auch sind,
bei einem dürften sich alle einig sein: die herrlich großzügigen Balkone und
Terrassen machen das Wohnen am neu gestalteten Domagkpark noch ein
ganzes Stück schöner.
2-Zi.-Wohnung
Loft-Wohnung
Penthouse-Wohnung
Hauspreise
steigen stark
Die Bundesregierung arbeitet an neuen Regeln, um eine Immobilienblase rechtzeitig bekämpfen zu können.
Künftig könnte es Mindestquoten für Eigenkapital und Tilgung geben
FREISTIL
Alte Heide |
EUROBODEN ARCHITEKTURKULTUR
www.euroboden.de
Manchmal muss man sich nicht zwischen Haus mit Garten und urbaner Stadtwohnung entscheiden – denn PURE kombiniert die Vorzüge beider, und das mitten im
Kurviertel von Bad Tölz. Die hochwertigen Erdgeschosswohnungen überzeugen
mit intelligenten Grundrissen und einer großzügigen Terrasse mit Holzbelag. Hier
schließt sich ein herrlicher Garten an, dessen Freiraum man einfach nur genießen
kann, ohne ihn selbst pflegen zu müssen.
3-Zi.-Wohnung
EG
ca. 104 m2
477.700 €
3-Zi.-Wohnung
EG
ca. 130 m2
564.700 €
3-Zi.-Wohnung
EG
ca. 172 m2
774.700 €
Energieausweis-Art: Bedarfsausweis, vorläufige Werte, Baujahr: 2016,
Kennwert: 40,9 kWh/m²a, Energieeffizienzklasse: A, Energieträger: Fernwärme
Energieausweis-Art: Bedarfsausweis, vorläufige Werte, Baujahr: 2016,
Kennwert: 71 kWh/m²a, Energieeffizienzklasse: B, Energieträger: Pellets, Erdgas
Persönliche Beratung: Verkaufsbüro Max-Bill-Straße, 80807 München
Mi./Do. 15 – 18 Uhr, Sa./So. 14 – 17 Uhr oder nach Terminvereinbarung
Herr Marco Hess Fon 0152 266 644 43 www.freistil-schwabing.de
Persönliche Beratung: Verkaufsbüro Schützenstraße 10 ½, 83646 Bad Tölz
Mi./Do. 15 – 18 Uhr, Sa./So. 14 – 17 Uhr oder nach Terminvereinbarung
Herr Fridolin Grassl Fon 0177 477 75 19 www.pure-badtoelz.de
VERMIETUNG:
CHARMANTES LADENLOKAL IN BESTLAGE.
HISTORISCHE INNENSTADT AUGSBURG
Augsburg Innenstadt | Kapuzinergasse
Mitten in der historischen Innenstadt von Augsburg entsteht als Teil des Wohnbauprojektes VIS A VIS eine über 61 m2 große Gastronomiefläche in einzigartigem Ambiente. Der offen gestaltete Bar- oder Thekenbereich geht fließend in den
hellen Gastbereich über, der sich zur bodentiefen
N
Fensterfront öffnet und den Zutritt zu dem großzügigen Terrassendeck ermöglicht. Der Endausbau kann auf Mieterwunsch individuell geplant
werden – von einem Feinkostladen, der Bäckerei
bis zum kleinen Bistro.
Persönliche Beratung nach Terminvereinbarung:
Herr Christian Hübel Fon 0152 048 852 97
www.klaus-wohnbau.de
KLAUS Wohnbau ist einer der
renommiertesten Projektentwickler und Bauträger Süddeutschlands. 40 Mitarbeiter
realisieren zwischen 150 und
200 Wohneinheiten jährlich
und sichern KLAUS im Wohnungsbau eine Spitzenposition in den Stammmärkten
München und Augsburg. Wir
bauen für Eigennutzer, Kapitalanleger sowie private und
institutionelle Investoren.
KLAUS Wohnbau GmbH
Nymphenburger Straße 15
80335 München
Fon 089 54 54 16 - 0
www.klaus-wohnbau.de
24 IMMOBILIEN
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Die Geheimnisse der Einsamen
Nachlasspfleger müssen über zahlreiche Fähigkeiten verfügen. Sie fahnden in aller Welt nach Erben und helfen,
Mietverhältnisse abzuwickeln. Sie werden auch dann aktiv, wenn alleinstehende Menschen sterben – ein zunehmendes Problem in Großstädten
von stephanie schmidt
E
rst nach dreimaligem Läuten streckt
die Mieterin den Kopf aus der Eingangstür ihrer Wohnung in einem
60-Parteien-Gebäude. Sie wird gefragt, ob
sie wusste, dass ihr Nachbar schon seit
sechs Wochen tot ist. Die junge Frau schüttelt betreten den Kopf. Ob sie etwas über
den Mann, der seit 20 Jahren allein in seiner Wohnung lebte, erzählen könne. Wieder verneint sie. Während der vier Jahre,
die sie in dem Haus wohne, habe sie ihn
nur ein paar Male flüchtig im Treppenhaus
gesehen. An seiner Wohnungstür hatte der
zurückgezogen lebende Mieter noch nicht
einmal ein Namensschild befestigt.
Auf ähnliche Art wird Immobiliengutachter Peter Mues häufig mit der Anonymität der Großstadt konfrontiert – in seinem
zweiten Beruf als Nachlasspfleger. „Viele
Menschen sind sehr einsam. Sie kennen ihre Nachbarn nicht. Doch gerade von den
Nachbarn kann man sehr viel erfahren“,
sagt Mues. Das ist wichtig für Nachlasspfleger, deren oft aufwendige Nachforschungen erst beginnen, nachdem ein alleinstehender Mieter gestorben ist, und der Vermieter die Erben nicht ausfindig machen
konnte. Genau dies sollte ihm ein Anliegen
sein. Denn mit den Erben wird der Mietvertrag automatisch fortgesetzt – er endet
nicht mit dem Tod des Mieters. Unter bestimmten Bedingungen kann der Vermieter den Erben kündigen und finanzielle Ansprüche ihnen gegenüber geltend machen.
Der Vermieter darf die Wohnung
nicht einfach ausräumen, nicht
einmal ohne Erlaubnis betreten
Was kann der Vermieter selbst unternehmen? „Zunächst sollte er beim Nachlassgericht vorstellig werden – eventuell
wurde dort ein Testament hinterlegt. Um
Akteneinsicht zu erhalten, muss er den
Mietvertrag vorlegen“, erklärt Inka-Maria
Storm, Referentin für Miet- und Immobilienrecht beim Eigentümerverband Haus &
Grund Deutschland in Berlin. Außerdem
hätten Vermieter privater Wohnräume die
Möglichkeit, die Personenstandsurkunden des Verstorbenen einzusehen, etwa
die Geburts-, Ehe- oder Sterbeurkunde.
„Hierzu muss er ein rechtliches Interesse
glaubhaft machen. Dies könnte durch Vorlage des Mietvertrages gelingen.“
Die Sache mit der Akteneinsicht klappt
nicht ohne Weiteres, und oft taucht kein
Testament auf. Trotzdem darf der Vermieter die Wohnung nicht ohne Erlaubnis der
Erben oder des Nachlasspflegers betreten,
das wäre laut Paragraf 858 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) „verbotene Eigenmacht“.
Eine Ausnahme bilden spezielle Gefahrensituationen, etwa wenn ein Toter seit Längerem in dem Appartement liegt. Die Wohnung in Eigenregie ausräumen und neu
vermieten – das darf der Vermieter schon
gar nicht. Grundsätzlich ist er gesetzlich dazu verpflichtet, sich an das für den Wohnort des Verstorbenen zuständige Amtsgericht zu wenden und eine sogenannte Nachlasspflegschaft zu beantragen. Der Vermieter benötigt unbedingt einen Ansprechpartner, um das Mietverhältnis kündigen
zu können – das ist der vom Amtsgericht
bestellte Nachlasspfleger. „Er muss sich genauso verhalten, als ob er selbst der Erbe
wäre“, betont Falk Schulz. Der Fachanwalt
für Erbrecht und Peter Mues sind Vorsitzende des Bundes Deutscher Nachlasspfleger (BDN) mit Sitz in Münster.
Ein Nachlasspfleger vertritt die unbekannten Erben. Er verwaltet den Nachlass
und versucht, die Erben zu ermitteln. Offizielle Zahlen, wie viele Nachlasspfleger es
in Deutschland gibt, existieren nicht, sagt
Falk Schulz. „Der BDN geht davon aus,
dass es circa 500 Menschen sind, die das
hauptberuflich machen.“ Häufig übernehmen zudem Rechtsanwälte nebenberuflich Nachlasspflegschaften.
Wie geht ein Nachlasspfleger vor? Zunächst dokumentiert er genau, welche
Erbensuche ist auch Detektivarbeit. Neben Urkunden können alte Fotografien Nachlasspflegern Hinweise auf die Verwandtschaft eines Verstorbenen liefern. Umfangreiche Nachforschungen stellen diese Fachleute jedoch nur dann an, wenn das hinterlassene Vermögen ausreichend groß ist.
FOTO: IMAGO
Wertsachen sich im Haus oder der Wohnung des Verstorbenen befinden, wie viel
Geld er auf der Bank deponiert hat, sichtet
die gefundenen Dokumente und fahndet
nach den Wohnungsschlüsseln, damit keine Gegenstände abhanden kommen. „An
den Staubspuren an einer bestimmten Stelle kann man sehen, dass dort bis vor Kurzem ein Fernseher stand, so was kommt
schon mal vor. Da müssen Sie dann herausfinden, wer das war“, erzählt Peter Mues.
Ein Nachlasspfleger klärt auch mit dem
Vermieter, ob der Mieter Schulden bei ihm
hatte, die sich aus dem Nachlass tilgen lassen, und wer für Schönheitsreparaturen
aufkommen muss. Er braucht eine robuste
Psyche, darf nicht aus dem Gleichgewicht
geraten, wenn er eine Wohnung mit Verwesungsschäden und Leichengeruch betritt.
„Das gehört zur Praxis bei diesem Beruf,
dass Sie in einen Raum kommen, in dem
ein Toter wochenlang unentdeckt im Sessel saß. Sie müssen dann zum Beispiel entscheiden, ob die Wohnung gereinigt und
desinfiziert werden muss, bevor andere sie
betreten“, erläutert Mues. In einigen Fällen
sei eine Komplettsanierung der Wohnung
nötig, die 20 000 bis 30 000 Euro kosten
könne. Wohnungseigentümer müssen damit rechnen, dass sie bei Schadenersatzforderungen wegen Verwesungsschäden vor
Gericht unterliegen (AG Bad Schwartau, Urteil vom 5.1.2001 – 3 C 1214/99).
Nicht immer ist es der Vermieter, von
dem die Initiative für eine Nachlasspflegschaft ausgeht. Manchmal sind es auch Erben, die untereinander zerstritten sind.
Der Nachlasspfleger versucht zu schlichten und verwaltet das Erbe, solange bis die
Angelegenheit geklärt ist. „Der Beruf des
Nachlasspflegers ist sehr facettenreich. Es
gibt eine juristische Komponente, eine
kaufmännische, eine psychologische. Man
braucht auch Kenntnisse über Immobilienverwaltung und organisatorisches Talent.
Und vor allem detektivische Fähigkeiten“,
sagt Falk Schulz, der seit 16 Jahren Nachlasspflegschaften übernimmt.
Detektivische Kompetenz ist vor allem
dann gefragt, wenn Vermögen vorhanden
ist. „Nur in diesem Fall hat es Sinn, umfangreiche Nachforschungen anzustellen, um
die Erben zu finden“, stellt Falk Schulz fest.
„Wir ermitteln weltweit.“ In einer solchen
Aufgabe könne „die komplette genealogi-
Eine gesetzliche
Erbenermittlung kann sich
über viele Jahre hinziehen
sche Forschung mit drin sein. Manchmal
dauert es Monate, bis man die benötigte Urkunde bekommt, mitunter kann es sogar
zwei Jahre dauern. Außerdem gibt es Personenstandsurkunden erst seit 1874. Für die
Zeit davor muss man in die Kirchenbücher
gehen.“ Doch seien die meisten Recherchen von Erfolg gekrönt.
Häufig führten die Ermittlungen ins
Ausland. „Nicht selten wenden Herr Mues
und ich uns an die russischen und polni-
Ein Beruf mit Risiken
Als Nachlasspfleger kann im Prinzip jeder tätig werden – einen bestimmten Ausbildungsweg gibt es für diese Tätigkeit nicht. Nachlasspfleger brauchen aber eine gute Ausbildung,
findet Falk Schulz, Fachanwalt für Erbrecht.
Deshalb gründete er vor drei Jahren den Bund
Deutscher Nachlasspfleger (BDN) in Münster
und begann, die Nachlass-Akademie als anerkannten Fortbildungsträger dieses Berufsverbands aufzubauen (www.nachlassakademie.de). An ihr kann man den Fachlehrgang
„Geprüfter Nachlasspfleger“ absolvieren und
sich danach zum „Zertifizierten Nachlasspfleger“ weiterbilden. Um zu bestehen, muss
man Praxiserfahrung nachweisen. Der BDN,
der inzwischen 110 Mitglieder zählt, bietet
auch Seminare zu zahlreichen Themen an; die
Teilnehmer lernen etwa, wie sie sich vor Infektionsgefahren schützen, wenn sie eine soge-
nannte Leichenwohnung betreten, und bringen sich in Sachen Rechtsvorschriften auf
den aktuellen Stand. Die Vergütung von Nachlasspflegern erfolgt in der Regel nach einem
Stundensatz, wobei sich dieser nach der Komplexität der Aufgaben, der Qualifikation und
dem Wert des Nachlasses richtet – die Spanne bewegt sich zwischen circa 33,50 und
130 Euro je Stunde bei einem Nachlass mit
Vermögen. Im Fall einer Vergütung aus der
Staatskasse, also bei mittellosen Nachlässen,
gibt es Sätze von circa 19,50 bis 33,50 Euro.
„Unser Beruf erinnert mich manchmal an
eine Wundertüte. Man weiß bei einem neuen
Fall erst mal nicht, was einen erwartet“, sagt
Rechtsanwalt Schulz. Einerseits knüpfe man
bei Ermittlungen interessante Kontakte und
stoße auf außergewöhnliche Dokumente, andererseits sei der Beruf des Nachlasspflegers
mit großen Gefahren verbunden. Um diese zu
verringern, hat der BDN gemeinsam mit einer
Assekuranz eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung speziell für den Nachlasspfleger entwickelt. Denn als gesetzlicher Repräsentant des Erben haftet er in vielen Fällen. Etwa wenn in der Wohnung, für die er zuständig ist, ein Wasserschaden auftritt, welcher andere Wohnungen in Mitleidenschaft
zieht. Oder wenn er es versäumt, den Leerstand eines Hauses der Gebäudeversicherung zu melden und mit einem Leerstand verbundene Pflichten zu erledigen, wie etwa die
Wartung der Heizung.
Wenn er Kunst für Krempel hält und entsorgt, kann das den Nachlasspfleger ebenfalls teuer zu stehen kommen. Die Versicherung schützt ihn davor, dass er den Schaden
aus eigener Tasche bezahlen muss.
ssc
schen Archive. In manchen Fällen hat man
es zum Beispiel mit einem Familienzweig
zu tun, der eine Auswanderungswelle in
die USA mitgemacht hat“, führt Schulz aus.
Je nach Komplexität könne eine gesetzliche Erbenermittlung sechs bis sieben Jahre oder sogar noch länger dauern. „Unter einem Jahr geht da meist nichts.“
Führen alle Spuren ins Leere, wird die
Erbschaft öffentlich bekannt gemacht und
an der Gerichtstafel und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Meldet sich niemand,
erbt zu guter Letzt der Fiskus. Dies kommt
laut Schulz und Mues aber eher selten vor.
„Der Staat kann in solchen Fällen die Erbschaft nicht ausschlagen“, sagt Schulz. Damit der Vermieter bei langwierigen Erbermittlungen nicht jahrelang warten muss,
bis er seine Wohnung neu vermieten kann,
sorgt der Nachlasspfleger unter anderem
für die Räumung der Wohnung und regelt
mit dem Vermieter, welche Gegenstände
eingelagert werden müssen.
In eine unglückliche Lage geraten Vermieter, wenn die Erben unbekannt sind,
und der Nachlass überschuldet ist. „Nachdem der Nachlasspfleger die Wohnung freigegeben hat, ist der Vermieter auf sich allein gestellt“, erklärt Falk Schulz. Will heißen: Er muss selbst für die Renovierung
aufkommen, wofür die Kaution meistens
nicht ausreicht. „Wenn kein Vermögen vorhanden ist, geht es nur noch darum, den
Schaden gering zu halten und das Mietverhältnis möglichst schnell abzuwickeln“, erklärt Inka-Marie Storm von Haus &
Grund. Auf jeden Fall hätten Vermieter
auch bei einem überschuldeten Nachlass
das Recht auf einen Nachlasspfleger als Ansprechpartner für alle Aspekte des Mietverhältnisses inklusive Räumung, stellt die
Mietrechtsexpertin fest. Wie der Antrag
des Vermieters für das Amtsgericht aussehen sollte, sei nicht bei einer einfachen Internet-Recherche zu klären. Storm: „Ich rate Betroffenen, sich an einen Fachanwalt
zu wenden und den Antrag gemeinsam mit
ihm zu formulieren.“
Verkaufen
oder warten?
Was Immobilieneigentümer
jetzt beachten sollten
Die Immobilienpreise steigen und steigen.
Da kommt mancher Eigentümer auf die
Idee, zu verkaufen. Ist dafür jetzt der richtige Zeitpunkt? Es kommt auf die Lage an –
die persönliche und die der Immobilie.
Wer in Großstädten Eigentum besitzt, „hat
sehr gute Chancen, ein dickes Plus zu machen“, sagt Jörg Sahr, Redakteur der Zeitschrift Finanztest. Gefragt sind auch Wohnungen und Häuser in fast sämtlichen
deutschen Universitätsstädten. Diese
Schwarmstädte ziehen viele junge Leute
an, die Mieten werden steigen. Das werde
„den Anstieg der Kaufpreise nochmals befeuern“, schreibt der Zentrale Immobilien
Ausschuss (ZIA), eine Dachorganisation
der Branche, in einem Gutachten.
Die Preise sind laut ZIA zuletzt weiter
kräftig gestiegen. In Stuttgart kosteten Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr
fast 19 Prozent mehr als 2014, in Berlin
rund 14 Prozent mehr, in München fast
13 Prozent. Im Schnitt kletterten die Preise
um 14 Prozent, wie es in einem Report des
Berliner Beratungsunternehmens Empirica heißt. Dessen Daten basieren auf Angaben in Verkaufsinseraten – was nicht
heißt, dass der Verkäufer den verlangten
Betrag auch tatsächlich bekam.
Diese Höchstpreise verlocken zum Verkauf, zumal es angesichts rekordverdächtig niedriger Zinsen viele Interessenten
gibt. Für Eigentümer kann das Zinsniveau
jedoch zum Problem werden – wohin mit
dem Geld? „Will ich es für Weltreise, Auto,
Rente einsetzen, ist es logisch, jetzt zu verkaufen“, sagt Empirica-Vorstand Reiner
Braun. „Habe ich sonst keine Alternative,
könnte ich warten, ob der Preis weiter
steigt.“ Oder man erwirbt eine neue Immobilie, etwa eine seniorengerechte Wohnung. Die niedrigen Zinsen werden Eigentümern auch Sorgen bereiten, wenn auf ihrer Immobilie noch eine Hypothek lastet.
Denn dann wird die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, damit der
Kreditnehmer vorzeitig aus dem Darlehensvertrag aussteigen kann, und das
kann teuer werden.
Auch das Finanzamt kassiert häufig
mit. „Wer eine Mietwohnung kauft und innerhalb von zehn Jahren wieder verkauft,
muss darauf Steuern zahlen“, erläutert die
Leiterin der Abteilung Steuerrecht bei der
Bundessteuerberaterkammer, Claudia Kalina-Kerschbaum. Die Höhe der Spekulationssteuer richtet sich nach dem individuellen Steuersatz des Verkäufers. Der Gewinn
bleibt jedoch steuerfrei, wenn seit der Anschaffung mehr als zehn Jahre vergingen.
Für Selbstnutzer, die seit Kauf oder Fertigstellung der Immobilie ausschließlich in
diesen eigenen vier Wänden gewohnt haben, bleibt der Verkaufsgewinn steuerfrei.
Auch die Zehnjahresfrist greift nicht. Das
Gleiche gilt für Wohnungen und Eigenheime, „die zumindest im Jahr der Veräußerung und den beiden Vorjahren zu eigenen
Wohnzwecken genutzt wurden“. Lebte jemand vor dem Kauf als Mieter in der Wohnung, gelte das nicht als Zeit der Selbstnutzung, sagt Kalina-Kerschbaum.
dpa
Immobilienmesse
in Berlin
An diesem Wochenende findet wieder die
Berliner Immobilienmesse statt – diesmal
in der Arena Berlin. Wer sich für den Kauf
eines Hauses oder einer Wohnung interessiert, kann sich am Samstag und Sonntag
über das derzeitige Angebot in der Stadt
und der Region Berlin informieren. Viele
Neubauprojekte werden dabei erstmals
dem Publikum präsentiert, berichtet der
Veranstalter, Messebesucher hätten somit
einen Informationsvorsprung. Insgesamt
geht es um 10 000 Wohnungen und Häuser. Flankiert wird die Veranstaltung von
Fachvorträgen und Diskussionen zu unterschiedlichen Themen, etwa zu Preisentwicklung, Kapitalanlage, Baufinanzierung
und Fördermodellen. Weitere Informationen unter www.bim-messe.de.
SZ
Auf der Suche
Die Münchner Immobilien Messe zeigte die Probleme des Wohnungsmarktes, aber auch mögliche Lösungen
Der Immobilienmarkt brummt, auf der
diesjährigen Münchner Immobilien Messe
(MIM) waren dennoch etwas weniger Aussteller als im vergangenen Jahr. Nicht aber,
weil sie schlechte Geschäfte gemacht hätten. Im Gegenteil: Manche Bauträger haben schlicht kein Angebot mehr, weil alle
ihre Wohnungen verkauft sind. Besucher
der Messe konnten sich dennoch über ausreichend Objekte informieren, laut Veranstalter hatten die Aussteller in der Summe
mehr als 5000 Wohnungen im Angebot.
Diese werden aber wohl auch bald verkauft sein.
„Es gibt eine Riesennachfrage nach
Wohnungen“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann zum Auftakt
der Messe. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, hatte sich die bayerische Landesregierung für bessere Abschreibungsbedingungen starkgemacht. Darüber muss
aber noch in Berlin entschieden werden.
„Es ist wichtig, dass es jetzt ganz schnell
geht“, betonte Herrmann. Denn vor allem
in der Metropolregion München fehlten
Wohnungen.
Dies wirkt sich auch auf die Preise aus.
„Die anhaltend hohe Nachfrage nach
Wohnimmobilien im Raum München
führt zu immer neuen Preis- und Umsatzrekorden“, eröffnete Helmut Thiele, Vorsitzender des Gutachterausschusses im Bereich der Landeshauptstadt, seinen Vor-
trag auf der MIM. Die teilweise noch unveröffentlichten Daten aus dem Geschäftsjahr 2015, die Thiele auf der Messe präsentierte, setzen einige neue Marken. „Seit
den Jahren 2013/14 gehen die Zahlen auch
inflationsbereinigt rasant nach oben“, sagte Thiele. Selbst in durchschnittlichen Lagen hätten die Preise oft schon deutlich
über dem Durchschnitt von 6000 Euro gelegen, nannte Thiele einige aus den eingereichten Notarverträgen errechnete Zahlen aus dem Jahr 2015. Danach müsse man
in guten Lagen inzwischen knapp über
8000, in Bestlagen etwa 8800 Euro pro
Quadratmeter Wohnfläche ausgeben.
Von der Marktlage
profitieren vor allem die
Eigentümer von Grundstücken
Für gebrauchte Wohnungen in durchschnittlichen Lagen mussten Käufer laut
Gutachterausschuss 2015 zwischen 4000
und 5800 Euro bezahlen, in guten Lagen
bis über 7000 Euro pro Quadratmeter „Das
ist eben der Markt“, sagte Thiele. Gewinner sind vor allem die Eigentümer von
Grundstücken. Sie können ihre Flächen zu
Höchstpreisen an Bauträger verkaufen.
Welche Möglichkeiten bleiben da noch
für die Bezieher mittlerer Einkommen, die
nicht in den Genuss von öffentlichen För-
dermitteln kommen? Antworten darauf
versuchten bei den Podiumsdiskussionen
und Vorträgen auf der Messe einmal mehr
Immobilienexperten und Verantwortliche
aus der Stadtspitze und den Landkreiskommunen zu geben. So zum Beispiel Cornelius Mager, der Leiter der Münchner Lokalbaukommission, der „drei große Gebiete“ erwähnte, in denen die Stadt in den
kommenden Jahren Wohnungsbauprojekte großen Umfangs verwirklichen werde:
Freiham im Westen, die Entwicklungsflächen im Münchner Osten sowie die als
„Campus Süd“ bezeichneten Areale der Firma Siemens.
Um mehr Wohnungen zu schaffen, müsse außerdem im Bestand nachverdichtet
werden. „Was wir brauchen, ist eine Kultur
der Dichte“, sagt Mager. Dabei dürfe man
aber Freiräume wie Parks nicht vernachlässigen, „damit die Stadt atmen kann“. Artur
Riedl, Leiter Vertrieb Wohnen bei der Bayerischen Hausbau und zugleich einer der
Sprecher der MIM, regte an, in manchen
Wohngebieten „auch mal ein, zwei Stockwerke höher zu bauen“ oder die Stellplatzverordnung in München zu lockern.
Bei der Umwandlung von Gewerbe- in
Wohnflächen scheinen Grenzen erreicht
zu sein. Man müsse aufpassen, dass „wir
nicht die letzten Gewerbebetriebe aus der
Stadt vertreiben“, sagte Mager. Aber reichen diese Maßnahmen aus, um den Woh-
nungsbedarf in München angesichts einer
prognostizierten Einwohnerzahl von
1,7 Millionen im Jahr 2030 zu bewältigen?
„Pauschal gesagt: nein“, antwortete Mager
– wenngleich die Stadt die anvisierte Zahl
von genehmigten Wohnungen pro Jahr inzwischen von 7000 auf 8500 heraufgesetzt
habe. Die Lösung des Wohnungsproblems
liege daher vor allem in der gesamten Metropolregion, wie Thomas Aigner, Geschäftsführer des Münchner Maklerunternehmens Aigner Immobilien, betonte. „Es
geht darum, den Gesamtraum zu entwickeln und in der Region um München die
Infrastruktur und die Verkehrsanbindung
an die Stadt zu verbessern“, sagte Aigner.
Es sei daher auch sehr wichtig, die Umlandgemeinden miteinzubeziehen.
Bei den Bauträgern gehe der Trend zunehmend dahin, kleinere Zwei- und Dreizimmerwohnungen oder auch Ein-Zimmer-Apartments anzubieten, weil sie für
Kaufinteressenten ohne viel Eigenkapital
noch eher bezahlbar seien, sagt Riedl. Die
auf der Messe vertretenen Finanzdienstleister wiederum beobachten eine leichte
Zunahme der Kapitalanleger unter den
Kaufinteressenten.
Die Veranstalter waren mit dem Verlauf
der diesjährigen MIM sehr zufrieden. An
den drei Messetagen wurden wie im Vorjahr etwa 4500 Besucher gezählt.
sebastian hepp
Es tut sich was in München, aber es reicht nicht: Vor Kurzem war Richtfest für den
zweiten Bauabschnitt des neuen Stadtquartiers Schwabinger Tor. FOTO: STEPHAN RUMPF
Bayerns großer Immobilienmarkt
Sonstige Immobilien Angebote
Häuser und Wohnungen Immobilien Angebote
Häuser allgemein*
Häuser allgemein* ................................................................... 25
Bauernhäuser (nur Wohnobjekte)*............................................ 25
Mehrfamilienhäuser* ............................................................... 25
Z
N
O
S
W
MB
Landkreis Miesbach
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
TÖL Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
GAP Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
WM Landkreis Weilheim/Schongau
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
STA Landkreis Starnberg
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen ............................................................................. 26
LL Landkreis Landsberg am Lech
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
FFB Landkreis Fürstenfeldbruck
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
DAH Landkreis Dachau
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
BY Bayern
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
D Bundesgebiet
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
Stadt München Häuser
München Zentrum
München Zentrum Häuser ........................................................ −
München Nord
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend ........................................ 25
Reihenhäuser/Doppelhaushälften............................................. 25
München Ost
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend ........................................ 25
Reihenhäuser/Doppelhaushälften.............................................. −
München Süd
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend ........................................ 25
Reihenhäuser/Doppelhaushälften............................................. 25
München West
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend ........................................ 25
Reihenhäuser/Doppelhaushälften............................................. 25
Wohnungen allgemein
Eigentumswohnungen allgemein* ............................................ 27
Dachterrassen-/Dachgeschosswohnungen* ............................. 25
Lofts* ...................................................................................... 25
Wohnungen mit Gartenanteil* .................................................. 25
Seniorenwohnungen* ............................................................... −
Z
N
O
S
W
Stadt München Wohnungen
München Zentrum
1- und 1½-Zimmer-Appartements ............................................ −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen .............................................. 26
4-Zimmer-Wohnungen und größer............................................ −
München Nord
1- und 1½-Zimmer-Appartements ............................................ −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen .............................................. 26
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
4-Zimmer-Wohnungen und größer............................................ −
München Ost
1- und 1½-Zimmer-Appartements ............................................ −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen .............................................. 26
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
4-Zimmer-Wohnungen und größer........................................... 26
München Süd
1- und 1½-Zimmer-Appartements ............................................ −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
4-Zimmer-Wohnungen und größer........................................... 26
München West
1- und 1½-Zimmer-Appartements ........................................... 26
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen .............................................. 26
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ............................................... −
4-Zimmer-Wohnungen und größer........................................... 26
Bayern/Bundesgebiet
SchleswigHolstein
MecklenburgVorpommern
Hamburg
Bremen
Niedersachsen
Berlin
SachsenAnhalt
NordrheinWestfalen
Brandenburg
Exklusive Objekte Häuser* ....................................................... 25
Exklusive Objekte Wohnungen* ................................................ 25
Freizeit-/Ferienobjekte* ........................................................... 25
Anlageobjekte/Kapitalanlage .................................................... 26
Stadt München und Landkreise um München
Grundstücke*........................................................................... 26
Bayern Grundstücke* ............................................................... 26
Bundesgebiet Grundstücke*...................................................... −
Gewerbegrundstücke* ............................................................. 26
Industrie- und Gewerbeobjekte/Betriebe*.................................. −
Büros/Wohnbüros/Ladenbüros* ................................................ −
Wohn-/Geschäftshäuser/Verwaltungsgebäude*........................ 26
Geschäfte/Existenzen/Ladenlokale inkl. Verpachtungen* .......... 26
Hotel-/Gastronomieobjekte inkl. Verpachtungen* ..................... 26
Land-/Forstwirtschaft inkl. Verpachtungen* .............................. −
Öffentliche Versteigerungen* ................................................... 26
Weitere Versteigerungen* ......................................................... −
Sonstige Immobilienangebote*.................................................. −
Z
Zentrum
RheinlandPfalz
Saarland
Bayern
BadenWürttemberg
LKN
Tel. Anzeigenannahme: 0 89 / 21 83 - 10 10
Mo. – Do. 8.00 – 18.00 Uhr, Fr. 8.00 – 15.00 Uhr
E-Mail: [email protected]
SZ-ServiceZentrum: Fürstenfelder Str. 7, 80331 München,
Öffnungszeiten: Mo. – Do. 9.30 – 18.00 Uhr, Fr. + Sa. 9.30 – 16.00 Uhr
Beratung Immobilienmarkt: 0 89 / 21 83 - 84 76
Anzeigen und Druckunterlagenschluss: Mittwoch, 17.00 Uhr
O
• Wohnfläche ca. 146 m2, nutzbare Fläche ca. 225 m2
• gehobene Ausstattung
• Süd-Terrasse und großer Privat-Garten
• Doppelgarage direkt am Haus
EUR 1.150.000,–
Feldmoching
Hasenbergl
Ludwigsfeld
Fröttmaning
Harthof
Am Hart
Fasanerie
Lerchenau
Freimann
A8
A 99
Langwied
Internationale Gewerbeimmobilien ............................................ −
Frankreich Immobilien ............................................................. 27
Griechenland Immobilien ......................................................... 26
Istrien/Kroatien Immobilien ...................................................... 26
Italien Immobilien .................................................................... 26
Österreich Immobilien .............................................................. 27
Polen Immobilien ...................................................................... −
Schweiz Immobilien ................................................................. 27
Spanien/Portugal Immobilien ................................................... 27
Tschechische Republik Immobilien ........................................... −
Türkei Immobilien ..................................................................... −
Ungarn Immobilien .................................................................. 27
Weiteres Europa Immobilien .................................................... 27
Außereuropäische Länder Immobilien ....................................... −
CDN Kanada Immobilien ................................................................... −
USA USA Immobilien ........................................................................ −
Übersee Immobilien .................................................................. −
www.haeuserundgrundstuecke.de
München Ost
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend Angebote
Herzogpark – Townhouse
in 1. Isarreihe
ca. 394 m2 Wohnfl., ca. 493 m2
Wohn-/Nutzfl., ca. 900 m2 Grundst.,
12 Zi., 3 Bäd., Gäste-WC, 2 Terrassen,
3 Balkone, Einliegerbereich, beste
Ausstattung, Parkett, Lift möglich,
EA-V, 176,1 kWh/(m²a), HZG Gas,
Bj. 2009, KP € 5,6 Mio. inkl. 2 TG
DUKEN & V. WANGENHEIM AG
Immobilien, Tel. 0 89/99 84 33 0
www.wangenheim.de
N
München Nord
Reihenhäuser/Doppelhaushälften Angebote
München Feldmoching
Neubau von 6 DHHs z.B. 4-Zi., 110m² Wfl.,
183 m² Grund, nicht unterkellert, 2 Bäder,
Gge., hochwertige Bausausführung, Fertigstellung Frühjahr 2017, KP 715.000,- €
prov.frei
direkt vom Eigentümer, Info
unter 8 089/6412722 od. 8 0171/6222223
München Nord
Ein-/Zweifamilienhäuser freistehend Angebote
Stadtvilla - Eine echte Rarität!
Nähe Luitpoldpark
Reizvolle Stadtvilla. 190 m² voller Individualität, 6 Zimmer. Wintergarten. Terrassen und
Dachterrassen. Neubau. Traumhaft ruhige Lage abseits einer Anliegerstraße.
Voraussichtlicher Energiebedarfsausweis: 65,5 kWh/(m²a), Erdgas, Bj. 2016, EEK B.
Provisionsfrei vom Verkäufer.
Kaufpreis: € 1.210.000,00
über
25Jahren
Jahre München,
sechs
Mit 25
MarkterfahrBüros,
über 100
ung kennen
wirMitarbeiter.
uns aus und
Nutzen
auch
Siebesten
unser Wissen.
verkaufen
zum
Preis!
Rufen
Sie genügt!
uns an: (089)
(089) 17
17 87
Ein Anruf
87 87-0
87-0
www.aigner-immobilien.de
w w w. a i g n e r - i m m o b i l i e n . d e
S
München Süd
Reihenhäuser/Doppelhaushälften Angebote
Mehrfamilienhäuser
Angebote
SENDLING-WESTPARK
LIVE IN THE CITY
Diskret, zuverlässig und
provisionsfrei...
Neubau einer exklusiven Doppelhaushälfte in zentraler Lage, bezugsfertig:
5 Zi., ca. 203m2 Wohn-/Nutzfl., 4 SZ,
2 Bäder, ca. 315m2 Grund, e 1.183.000,-
±ÆϱţŏăƗĵƘœāţØϱţƗăƗĵƘœāţxcāţØ
...arbeiten wir für Sie
beim
Verkauf Ihrer
Bernd
Süßmlich
Geschäftsführer
wertvollen Immobilie.
Wir suchen Grundstücke in guten Lagen!
Bernd Süßmlich
Geschäftsführer
Rufen Sie mich an! 089-27299560
KOMFORTWOHNBAU
Dech + Schulz GmbH
Zweite Baubetreuungsgesellschaft
seit 1981
089/785 801-0
München West
Ein-/Zweifamilienhäuser
freistehend Angebote
Rarität: EFH/ Villenkolonie Schloßpark
Laim Wfl. 240m² mit 80m² ELW und großer
Garage, € 1.750.000,- Privatverkauf, keine
Makler ! [email protected]
W
LKS
HöhenkirchenSiegertsbrunn
München Landkreis Süd
Brunnthal
Schäftlarn
Sauerlach
Aying
Landkreise
FS
Freising
DAH
Dachau
ED
Erding
LKN
München
Landkreis Nord
FFB
Fürstenfeldbruck
EBE
Ebersberg
STA
Starnberg
LL
Landsberg
am Lech
LKS
München
Landkreis Süd
WM
Weilheim/Schongau
GAP
GarmischPartenkirchen
Bauernhäuser (nur Wohnobjekte) Angebote
München West
Reihenhäuser/Doppelhaushälften Angebote
Obermenzing, DHH, 6 Zi., 180m² Wfl.,
614m² Grd., renov., Sauna, EBK, Bj. 59,
Gas-Hzg., EA-V 79 kWh/m²a, EEK D,
1,1 Mio. inkl. Gge. Immobilien R. Hake
8 089/913855, renate.hake@t-online. de
Potsdam, direkt am Park Sanssouci.
Entwicklungspaket, vorläufig kalkulierte
Gesamtwohnfläche: ca. 2.758 m²,
2 Bestandsvillen, 2 Entwicklungsgrundstücke (Denkmal). Kaufpreis: Auf Anfrage.
[email protected]
콯 030-2000330-0
http://immo.sz.de/E1320861
GRUNDSOLIDES MFH
in Fürth b. Nbg. EA-V, 148,6
kwh/m²a, EEK D, HZG Gas, ZH, Bj.
1963 , 563 m² Wfl., NM 44 t€, KP 1.1
Mio.€, zzgl. 4,76 % incl. Mwst. Prov.
Landgraf Immob. 콯 0172/8288101
www.komfortwohnbau.de
S
München Süd
Ein-/Zweifamilienhäuser
freistehend Angebote
Moderne Villa in Bestlage
Harlaching-Menterschwaige
ca. 312 m² Wohnfl. zzgl. Nutzfl., ca.
538 m2 Grund, Bj. 2010, puristische
Eleganz, exkl. Ausstatt. auf höchstem
Niveau, 7 Zi., 3 Bäd., EBK, Außenpool,
2 Garagen, EA in Arbeit, KP € 3,8 Mio.
DUKEN & V. WANGENHEIM AG
Immobilien, Tel. 0 89/99 84 33 0
www.wangenheim.de
Hinweis an unsere Leser:
Seriöse Anbieter verlangen keinerlei
monetäre Vorausleistungen von
Interessenten.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter
der Telefon-Nummer (0 89) 21 83-627 oder
per Mail an
[email protected],
zur Verfügung.
MB
Miesbach
TÖL
Bad Tölz/
Wolfratshausen
Dachterrassen-/Dachgeschosswohnungen Angebote
Für weitsichtige und zukunftsorientierte Erwerber
HOFSTELLE
in sonniger u. idyll. Alleinlage auf ca. 16.380 m² großem Traumgrdst. zu verk. (ren. bed.) KP 345.000 €
Optionale Erweiterung um ca. 41.700 m² direkt angrenzende landw. Nutzfläche möglich.
Ohne zusätzliche Käuferprovision. Optimale Verkehrsanbindung – Nähe Dingolfing/Landau
Immob. Zaglauer & Gegenfurtner • 0991/37 21 20 • E-Mail: [email protected]
Wohnhaus eines landwirtschaftlichen Anwesens
Ein Penthouse zum Träumen
München-Milbertshofen
Einfach einmalig! Begeisternde 147,46 m² voller Ideen. 41/2 Zimmer. Ost-Loggia.
West-Loggia. Raumhohe Fenster und Fenstertüren für lichtdurchflutetes Wohnen.
Offener Kamin. Neubau. Völlig ruhige Traumlage in Milbertshofen. Voraussichtlicher
Energiebedarfsausweis: 48,2 KWh/(m²a), Erdgas, Bj. 2016. EEK A. Auf Wunsch 1
oder 2 TG-Stellplätze. Provisionsfrei vom Verkäufer. Kaufpreis: € 1.272.000,00.
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
Bj. 1880, in Gemeinde Babensham, Nähe
Schnaitsee zu vermieten. 6 Zimmer, Küche,
Bad, WC, ca. 256 m², mtl. € 1.100,00 +
NK, Kaution 2 MM, frei ab Mai 2016.
콯 0871/97490175 (Mo.-Fr. 11-12 Uhr) od.
0157/52389184 (Sa. und So.)
„Das Penthouse“
direkt am Nymphenburger Kanal
Einfach einmalig! Begeisternde 241 m² zum Träumen. 61/2 Zimmer. Süd-Loggia. WestLoggia. Große Atelierfenster für lichtdurchflutete Wohnräume. Offener Kamin. Neubau
Traumlage in erster Reihe am Nymphenburger Kanal. Voraussichtlicher Energiebedarfsausweis: 48 KWh/(m²a), Erdgas, Bj 2016, EEK A. Auf Wunsch 1 oder
2 TG-Einzelstellplätze. Provisionsfrei vom Verkäufer. Kaufpreis: € 3.620.000,--
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
Exklusive Objekte Häuser Angebote
4-Zi.-Dachterrassenwohnung mit
phantastischem Fernblick in Karlsfeld
Rarität – Preisgekröntes Stadtpalais
in Bestlage Altbogenhausen
ca. 1100 qm Wohnfl., ca. 1710 qm Grundstück, 22 Zimmer,
11 SZ, 7 BZ, Bestzustand. Kaufpreis auf Anfrage zzgl.
3,57 % Käuferprovision
upmarket properties München - Herr Ehbauer - Tel.: + 49 (0)1716860628
Walmdachbungalow, hochw. Materialien,
modernste Heiztechnik, 2 Bäder, Ankleide,
offener Wohn-Essbereich, Büro, Saunaraum mit DU/WC, Wfl. ca. 148m², Grundstück 1150m², KP 635 000,-. Immobilien
Partner Landshut, 8 0871/923 600
Exklusive Objekte
EINMALIGE GELEGENHEIT - LUXUSVILLA
moderne Technik, Alpenblick, S/W, 800m²
Traumgarten plus Bio-Land, Seenähe und
Skigebiet, 200m² Wfl., 150m² Nfl., € 1,2 Mio.
von privat. Zuschriften unter ?ZS1927728
Energieausweis in Vorbereitung
Beratung und Besichtigung:
Gartenstraße 12, Karlsfeld, So 11-13 Uhr
Tel.: 089 / 66 59 60
www.walser-immobiliengruppe.de
4 Zi., 2 Dachterrassen
Rarität – Hochherrschaftliche
Jugendstilwohnung in Bestlage Lehel
2-Zi.-DT-Whg. Hirschgarten
ca. 290 qm Wohnfl., 11 Zimmer, 5 SZ, 3 BZ, Lift, Bestzustand
Kaufpreis 5.0 Mio Euro zzgl. 3,57 % Käuferprovision
ca. 73 m² Wohnfl., 1 Bad, ca. 27 m2
Dachterrasse, Bj. 2009, EA in Arbeit,
KP € 640.000 inkl. 1 TG
DUKEN & V. WANGENHEIM AG
LUDWIG urban living
Neubau zwischen Odeons- und Karolinenplatz!
]%=L:KJPLWFDPð:À
/LFKWGXUFKÀXWHW
Balkon mit S/W-Ausrichtung
Hochwertige Ausstattung
Offene Küche
Bad mit Fenster
Badezimmer mit Naturstein
Sep. HWR
Auf Wunsch TG-Stellplatz
Kaufpreis: 1.190.000,– €
Ein weiteres Highlight, das allen Bewohnern
zur Verfügung steht, ist das SkyDeck im 8. OG
mit seinem sensationellen Blick über die Dächer
Münchens bis zum bayerischen Alpenpanorama.
Beratung und provisionsfreier Verkauf:
Metropolian Liegenschaften GmbH
Telefon: 0 89 / 45 56 58 60
[email protected]
www.ludwig-living.de
Menterschwaige Harlaching
6 Zi. Lux. Garten-Whg. 224 m² Wfl., 290 m²
Wfl./Nfl. Raumhöhe 285 cm, Lux.-EBK, barrierefrei, Neubau 2011, KP EURO 2,2 Mio.
TG möglich. elvirA Immobilien 089 27299560
Einzigartige LOFT-Wohnung
(1-6 Zimmer), Sendlinger Str., ca. 150 m2,
Balkon zur Fußgängerzone, € 2,35 Mio.
Lofts Angebote
HOHE DENKMALSCHUTZ-AfA !
4-Zi.-Mais.-Whg. mit Garten in Forstenried
Bj. 2007, 111 m², ca. 420 m² umlaufender
Garten, EBK, Parkett, EA-V, 82,3 kWh/m²a,
HZG-Gas 895.000,- zzgl. 3,57 % Prov.
GmbH
089/749830-66
www.gerschlauer-immobilien.de
Freuen
Sie sich in Grund
und Boden.
Traumlofts im „New York Style“. In Nürnbergs Innenstadtgürtel wird das ehemalige
Tramdepot historisch saniert, z.B.: 2,5-Zi.Whg. mit ca. 90,86m²,
KP € 386.155,88,82 % sind in den nächsten 12 Jahren
abschreibbar !! Näheres unter
08161/96800
www.stanglmaier.de
STANGLMAIER Immobilien GmbH . ivd
Einzigartige LOFT-Wohnung
2
(1-6 Zimmer), Sendlinger Str., ca. 150 m ,
Balkon zur Fußgängerzone, € 2,35 Mio.
ENEV 2014 / EA-B / HZG-FW / BJ. (EA) 2016 / 67 KWH / (m²A) / EEK B
Exkl. Luxusapartment
TRAUMHAFTE GARTENWOHNUNG !
Ruhige Wohnanlage in 2. Reihe, KfW 70,
barrierefrei, Ziegelbau, beste Ausst.,
Aufzug, Tiefgarage: 4-Zi.-Whg., 139 m²
Wfl./ 171 m² Nfl. inkl. Hobbyraum u.
Duschbad im UG (direkt. Zugang!),
Privatgarten 125 m², € 715.000,-, zzgl.
2 TG-Einzelstellpl. u.1 Außenstellpl.
€ 35.000,-, KP € 750.000,BESICHTIGUNG des Bauvorhabens in
Sauerlach, Wascherweg 1 und 3
(hinter Wolfratshausener Str. 27)
jederzeit nach Vereinbarung.
LMB - Leopold Maximilian Brandl
Immobilien, Tel.: 089 / 12 66 60 60
http://immo.sz.de/E1321343
Immobilien, Tel. 0 89/99 84 33 0
www.wangenheim.de
Luxus-Mais.-Whg. im Glockenbachviertel
Baujahr 1895, sanierter Altbau, E+U, 245
m² Wfl. +80 m² Nfl., 8 Zi., SW-Terrasse, Starnberger See/Berg: Offenes u. barrieresehr ruhig, EA-V,82 kWh/m²a, HZG-Gas freies Wohnen im DG auf 116 m2, 2. OG/Lift,
Wohnen/Essen/Kochen 72 m2, Raumhöhe
2.090.000,- zzgl. 3,57 % Prov.
m, 2,5 Zi., von Privat, EA vorhanden,
089/749830-66 4€ 629
000,-. Zuschr. u. ?ZS1927783 an SZ
GmbH www.gerschlauer-immobilien.de
Zentrum – Maxvorstadt
Wohnungen mit
Gartenanteil Angebote
Toplage im neuen Ortszentrum.
Absolut ruhig und zentral. Neubau, Bezug
Sommer 2016. Rohbau kann besichtigt
werden. Ausstattung noch wählbar. Toller
Grundriss, Süd-/West-Dachterrasse,7.OG,
Panoramablick! Helligkeit und Sonne pur.
Wfl. 121m2 mit zwei Bädern € 729.900.zzgl. TG-Stellplatz
€ 21.900.-
Seeufergrundstück (ca. 1266 m²) mit hellem
modernem Wochenendhaus (ca. 110 m²
Wfl., Bj. 2000) am Ammersee, € 2,4 Mio.,
dir. v. privat (keine Makler). ?ZS1927670 Im Bau: Penthaus mit 106 m² Wfl., offener
Küche, Tageslichtbad + Gäste-WC. Gehobene Ausstattung, provisionsfrei: 639.000
€ zzgl. TG. EA-B: 54,3 kWh/(m²a), FW, Bj.
2014, EEK B. Besichtigung nach tel. VerWohnungen Angebote
einbarung: Görzer Str. 99, M-Ramersdorf.
www.goerzer99.com - 089.599 89 08 20
upmarket properties München - Herr Ehbauer - Tel.: + 49 (0)1716860628
340 m² Wohn-/Nutzflächen, 923 m²
Grundstück. EA-B, 98,7 kWh/m²a,
EEK C, HZG EGL, ZH, Bauj. 1997,
verm., Kapitalanlage, frei ab sofort,
Südhanglage mit unverbaubarem
Blick in die Schweiz, sehr gut vermietet mit zwei Arztpraxen und
einer Wohnung Euro 27.600,- p.a.
Mieten. Ausbaureserve im Dach.
Poroton-Ziegelbauweise, kein
Reparaturstau. Zuschriften unter
?ZS7103829
Oberhaching
RO
Rosenheim
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
Marktkenntnis
Marktkenntnis ...
Multi-Purpose-Haus,
Rheinfelden (Baden)
Schwabing
StraßlachDingharting
Für den Immobilienmarkt der Süddeutschen Zeitung aufgegebene
Anzeigen werden automatisch nach Lage und / oder Objekt mittels
EDV der vorgegebenen Rubrik zugeordnet und unter dieser
veröffentlicht. * Individuell abweichende Zuordnungen sind nur bei
den gekennzeichneten (*) Rubriken bedingt möglich.
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
N
W
Milbertshofen
München West
Baierbrunn
Lage nach Postleitzahlen
Herrliche Villenhälfte mit außergewöhnlicher Architektur. Direkt am Naturschutzgebiet.
462 m² Wohn- und Nutzfläche für den sehr anspruchsvollen Individualisten. Innenausbau in meisterlicher Handwerkskunst mit axtbeschlagenen Holzbohlen an Decken und
Wänden. Butzenscheiben. Bleiverglasung. Kachelofen. Offener Kamin. Urgemütliche
Bauernstube. Mit einem Wort: Bayern pur. Lichte Raumhöhen teilweise 3,15 m.
Empfangshalle mit Galerie und über 8 m Höhe. Energiebedarfsausweis: 155,6 KWh/(m²a),
Heizöl, Bj 1980, EEK E. Großzügiger Garten mit üppiger Bepflanzung.
Geflieste Doppelgarage. Garagenvorplatz für 4 Kfz. Provisionsfrei vom Eigentümer.
Kaufpreis: € 1.350.000,--
city immobilienservice GmbH | Tel.: 089-381 577 160 | E-Mail: [email protected]
‰åĬŠljîŀšƑîŀŀîĊĊîlj
ƵƵƵţĵƼĹĜÚŅţÚå
Moosach
A 99
Unterföhring
München Nord
Lochhausen
INT
F
GR
HR
I
A
PL
CH
E/P
CZ
TR
H
EU
Energieausweis in Vorbereitung
Grundstücke und Häuser sind unsere Kernkompetenz
åų±ƋƚĹčŸDŽåĜƋåĹ
%ĜţÈ%ŅţÈ8ųţŏƆě
ŏîŽĘų
„±ţȄŅţÈ ŏĊěŏƁŽĘų
N
Allach
Untermenzing
Ismaning
JohannesKirchheim
kirchen
bei München
Oberföhring
Aschheim
Gern
Obermenzing
Englschalking
Nymphenburg
Aubing Pipping
Feldkirchen
Bogenhausen Daglfing
Neuhausen
A 94
Neuaubing
Z
Zamdorf
Westend
Pasing
Steinhausen
Zentrum
Riem
Laim
Haidhausen
Au
Berg am Laim
Kleinhadern
A 96
Gräfelfing
Trudering
O
München Ost
Großhadern Sendling
Ramersdorf Waldtrudering
Giesing
S
München Süd
Haar
Planegg
Perlach Neuperlach
Thalkirchen Harlaching
Fasangarten
Fürstenried
Waldperlach
Forstenried
Putzbrunn
Neuried
Maxhof
Grasbrunn
A8
Solln
Neubiberg
Unterhaching
A 95
A 99
A 995
Ottobrunn
Pullach
Taufkirchen
Grünwald
Hohenbrunn
W
Internationale Immobilien Angebote
Landhaus „Wendelstein“
Bestlage München-Waldtrudering
Ein Projekt der PÖTTINGER IMMOBILIENGRUPPE
ģţƗljŏƆØ)eěØ8åųĹƵ·ųĵåØϱţîŏĩœĘxŠĵƘ_±šØ))U
München Landkreis Nord
Rund um die Immobilie* ........................................................... −
Anzeigenannahme
EINFAMILIENHAUS IM BAU
GRASBRUNN BEI MÜNCHEN
U±ƚüŞųåĜŸ±Æîŀŀţljljlj7
Garching
Oberschleißheim
Rund um die Immobilie
Häuser allgemein Angebote
åƻĩĬƚŸĜƴ
±ƚŸčåŸƋ±ƋƋåƋţ
Unterschleißheim
(Altstadt-Lehel, Teile von
Ludwigs-/Isarvorstadt und Maxvorstadt)
beinhaltete PLZ: 80331, 80333, 80335,
80336, 80337, 80469, 80538, 80539
Immobilien Gesuche allgemein* ............................................... 28
Häuser* ................................................................................... 28
Wohnungen* ............................................................................ 28
Seniorenwohnungen* ............................................................... −
Mehrfamilienhäuser/Anlageobjekte* ........................................ 28
Grundstücke*........................................................................... 28
Gewerbegrundstücke* .............................................................. −
Industrie- und Gewerbeobjekte/Betriebe*.................................. −
Geschäfte/Existenzen und Pachtungen* .................................... −
Hotel- und Gastronomieobjekte und Pachtungen* .................... 28
Land- und Forstwirtschaft und Pachtungen* ............................. −
Internationaler Immobilienmarkt* .............................................. −
Thüringen
Hessen
Stadt München und Landkreise München
Immobilien Gesuche
Sachsen
Bayern und Bundesgebiet Häuser und Wohnungen
LKN München Landkreis Nord
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
LKS München Landkreis Süd
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
FS Landkreis Freising
Häuser ..................................................................................... 26
Wohnungen .............................................................................. −
ED Landkreis Erding
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
EBE Landkreis Ebersberg
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen .............................................................................. −
RO Stadt Rosenheim und Landkreis
Häuser ...................................................................................... −
Wohnungen ............................................................................. 26
www.kugler26.de
Süddeutsche Zeitung
www.sz.de/immo
Freizeit-/Ferienobjekte
Angebote
in historischem Gebäude m. Concierge +
Wellness ca. 100 m², voll möbliert, TG,
KP € 1.659 Mio., Prov. 3,57 % incl. MwSt. Freizeitgrundstück STA-See/LL, ca. 1100 m,
Mobil: 0176/62413262 [email protected] Seeblick, ca. 12.000 m², VB. ?AS1927757
Mit dem Immobilienmarkt der Süddeutschen Zeitung.
26
IMMOBILIENMARKT
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87
Anzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1010 · E-Mail [email protected] · www.sz.de/immo
Geschäfte/Existenzen/
Ladenlokale Angebote
und Verpachtungen
Anlageobjekte/Kapitalanlage Angebote
Hotel-/Gastronomieobjekte Angebote
und Verpachtungen
Zu verpachten, evtl. auch Kauf
Hotel - 60 Betten
-70 km südl. von München
Restaurant, 3 Gasträume, gr. Biergarten
Bootssteg, an Obb. See gelegen,
sofort zu übernehmen,
8 0172/8160607 od. 0172/8179626
Top Schreibwarengeschäft zur Übernahme
Baldham am Marktplatz, Bj. 2008, 103 m²
Gesamtfläche, inkl. Ware, Lottolizenz, Inventar, EA-B, 69,83 kWh/m²a, HZG-Gas
449.000,- zzgl. 3,57 % Prov.
GmbH
Die Landeshauptstadt München verkauft im Ortskern Oberföhring ein
089/749830-66
www.gerschlauer-immobilien.de
HANDY-LADEN am Starnberger See
Umsatz netto € 400.000,-, Top-Personal,
sehr gute Lage, 77 m², Miete € 2.000,-. Ablöse inkl. Ware € 100.000,- inkl. GmbH. Alle
Angebote unter www.nussbaumer-gmbh.de
Gastronomie bei Pfaffenhofen an der Ilm,
ca. 60 Plätze, voll eingerichtet, brauereifrei,
Außenplätze, zu verpachten. Pacht € 1 800,+ Nebenkosten + MwSt., keine Ablöse.
8 08441/9507 oder 0172/9334136
denkmalgeschütztes Wohnhaus
Grundstücksgröße: 470 m²
Geschossfläche: ca. 240 m²
SPIELWARENGESCHÄFT mit
TOP-Zahlen in München, ca. 80 m², Rohertrag € 145.000,-, Miete € 1900,- warm,
Ablöse € 95.000,- + Ware + Provision. Alle
Angebote unter www.nussbaumer-gmbh.de
Weitere Informationen:
Landeshauptstadt München, Kommunalreferat
Roßmarkt 3, 80331 München
unter www.immo-muenchen.de
SB-Märkte
und Fachmarktzentren, Neubau, in allen
Bundesländern, 1,5 - 20 Mio., langfristige
Mietverträge mit Handelsketten.
Bitte nur Anfragen von Direktinvestoren.
Immobilien Schiller
8 0841/885606-0 Fax: 0841/885606-66
Gewerbe/Stockdorf
Biomarkt, 405m² + Nebenfl. 253m², Gaststätte 133m² + Freifl. 210 m2, Fahrradgeschäft 68m² + Freifl. 45m², 1 Dachterr.Whg. 187m², 13 Stellpl. + 1 TG, Bj. 70, ÖlZH, EA-B 114kWh/m²a, Miete p.A. 79.000,gesamt 2.550.000,-, dir. vom Eigentümer.
8 089/12799111
2x LOTTO TABAK-PRESSE POST-/BANK
in Geretsried. Roherträge € 120.000 und
€ 200.000, Abl. € 90.000 u. 150.000 € + Ware
6,5 % netto-Rendite, Kfz-Servicestützpunkt, 14x LOTTO-TABAK-PRESSE in München
namhafter Mieter eines bundesweit tätigen Abl. € 30.000 bis € 130.000 + Ware. Alle
Dienstleisters, beste Verkaufslage, Stand- Angebote unter www.nussbaumer-gmbh.de
ort Bayern, Grundst. 1900 m2, Nutzfl. ca.
1000 m2, KP 1,4 Mio. €.
Weitere Auskünfte erteilt 8 0175/2021905
5,1 % Rendite: vermietete Gewerbe-
immobilie, Bj. 2002, Thüringen, 3.000 m²
Areal, 1.050 m² Büro-/Lagerfläche. VK
€ 865.000,-. Tel. 0151 40 15 32 81
Parkhaus direkt an der Fußgängerzone
Crimmitschau, 290 Stellplätze davon 104
Dauermieter. Mieteinnahme beträgt 2500 €
monatl., Baujahr 1992, KP 220.000,- €,
8 0160/99139795
Ferienimmobilien in Heiligenhafen als zukunftsträchtige Kapitalanlage. Neubau im
Top solide Wohnanlage / Kapitalanlage
traditionellen Ambiente. Hochw. Ausstattg.
LH Hannover, 32 WE plus TG-Anlage, ca. Tiefgarage. www.wirtschaftshaus.de/ferien
2452 m² Wfl., vollvermietet, sehr guter Zustand, Baujahr ´83, V: 119,7 kWh/(m²a), Sichere Kapitalanlage in Bayern: verk. EigenGas-Zentralheizung, NME ca. 203000,- € p.a., tümergesellschaft m 3 gepflegten MigrationsKeine Käuferprovision, KP 5.150.000,- € unterk., hohe, ausfallsichere Rendite, VB 4,85
Anklam Immobilien Hannover 80511 14092 Mio. € [email protected]
- [email protected]
„Mieteinnahmen statt Strafzinsen“
vermietete Eigentumswohnungen,
2 verm. MFH in Leipzig, zentrumsnah u. bundesweit, provisionsfrei, interessante
saniert, 10 WE, Bj.1910, Wfl.ca. 500 m²,
Preisnachlässe. rivag-verkauf.de
ME € 28.438 p.a., KP € 670.000, 11 WE,
Bj. 1901, Wfl. ca. 814 m²(zusätzl. Be- Mod. Gewerbecenter m. Whg., Büros,
Ausstellung, Nähe Geltendorf (S4), 3600m² Grd.,
bauung mögl.), ME € 42.687 p.a.,
KP € 1.020.000 8 0160-94147665 od. 1200m² Nfl. + Baurecht 1200m² Nfl., GFZ 0,75
[email protected]
[email protected] 8 08151/2019
Wohnung in BW/Bay kaufen-provisionsfrei
Süddeutschland - Schwarzwald-Baar-Kreis Ab nur 80,-€ mtl. - auch ohne Eigenkapital
Repräsentatives, denkmalgeschütztes Ge- 콯 0731/71888296 individuelles Angebot
schäftshaus im Stadtkern inkl. TG zu verkaufen, voll saniert, Ankermieter internationa- Ausfallsicher!!! Mietvertrag (8J.)
ler Konzern. VK: € 3,65 Mio., Rendite 6%
für Migrationsunterkunft zu verkaufen,
Kontakt: [email protected]
[email protected]
Wohn-/Geschäftshäuser/Verwaltungsgebäude Angebote
Landshut, Wohn- u. Geschäftshaus, 1B Lage
Bestzustand, ca. 1830m³ BGF inkl. Erweiterungspotential.
KP € 3.125.000,- Zuschriften unter ?ZS1927753 an SZ
78050 Villingen-Schwenningen,
Obere Str. (Fußgängerzone) Wohnund Geschäftshaus (Denkmalschutz)
ca. 233 m² Gewerbefläche u. 410 m²
Wohnfläche (3 Einheiten)
Nettomiete 65.504,00 G p.a.
Aufgrund von Gebietsbereinigung von
Privat für 917.000,- E zu verkaufen.
Vermietung der drei frisch sanierten
Wohnungen sollte vom Erweber
vorgenommen werden.
Zuschriften unter ?ZS1927732 an SZ.
M
Stadt München und
Landkreise um München
Grundstücke Angebote
Grundstück für Villa. DH, 3-Spänner,
ohne Prov., perfekte Lage, sehr ruhig.
Vorbescheid. 1620 m², € 2.025.000,[email protected] 80173 3517037
http://immo.sz.de/E1320962
Villenlage 20 km östl. EB, Weit-/Bergblick,
alte Bäume, 5 Fußmin. zum MVV Bhf. Reitmehring, 10 Min. zum Badesee, 3900m²,
mit/ohne Altbestand, 500,- € pro m²,
[email protected]
München Nord
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen Angebote
N
LKS
„Casa Valentino“: 2-Zimmer-Wohnung
München-Milbertshofen
Wunderschöne 2-Zimmer-Wohnung. 62 m² voller Ideen und Überraschungen. 2 Balkone. Völlig ruhige Traumlage in Milbertshofen. Neubau. Voraussichtlicher Energiebedarfsausweis: 48 KWh/(m²a), Erdgas, Bj. 2016, EEK A. Auf Wunsch TG-Stellplatz.
Provisionsfrei vom Verkäufer. Kaufpreis: € 450.000,00
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
München Ost
O
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen Angebote
2-Zi.-ETW - Waldtrudering
59,1m², OG, S-Balk., in 7-Parteinhaus, Südseite, uneinsehbar, Waldrandlage, Bj. 1993,
2010 kpl. thermisch saniert, EA-V 73 kWh/m²a, Bad weiß, EBK, Holzlaminat, von Privat
an Privat, KP 314.000,- + TG-Stellpl. 19.000,-; keine Käuferprov., ?ZS1927780 an SZ
München Ost
4-Zimmer-Wohnungen
und größer Angebote
O
S
München Süd
4-Zimmer-Wohnungen
und größer Angebote
Herzogpark
BY
DUKEN & V. WANGENHEIM AG
Immobilien, Tel. 0 89/99 84 33 0
www.wangenheim.de
VB: 192.000,00 )
W
EnEv: B / 367,3 KWh / Stückholz / Heizöl EL / Baujahr 1965
Höchstgebote richten Sie bitte unter Angabe „2536 Le Pfettrach 1“
bis zum 20.05.2016 an das
Bundeseisenbahnvermögen
Dienststelle Süd, Außenstelle München
Arnulfstraße 23, 80335 München, Tel. 089 55213-256
Info auch unter: www.bev.bund.de
Wohnbaugrundstück
Traunstein / Oberbay.
Der Landkreis Traunstein veräußert
gegen Höchstgebot: Die Parzelle
1 im BG Wartberghöhe zu 1.201 m².
Mindestgebot: € 744.620,-. Exposé
unter www.traunstein.bayern
콯 0861/58 472 od. Fax 0861/58 9052
Justizgebäude,
Infanteriestr. 5, München
Öffentliche
Versteigerungen
Bürogebäude in München-Laim mit ca.
5.000 m² Mietfläche und Tiefgarage, Rendite ca. 5%. Kaufpreis € 14.000.000,Zuschriften unter ?ZS7103813
Zwangsversteigerungen beim Amtsgericht
München, Infanteriestr. 5;
es werden u.a. versteigert:
a) 540 K 368/14: Wohnbaugrundstück bzw.
Mehrfamilienhaus
b)1517 K 262/15: 2-Zimmer-Dachgeschoss-Wohnung mit Dachterrasse
Wohn-/Geschäftshaus Altbau mit Potenzial
zentral gelegen in Pasing - Mietfläche ge- c)1520 K 175/15: 3-Zimmer-Wohnung
samt ca. 1.000 m². Kaufpreis 4.900.000 € Informationen zu diesen und weiteren
Objekten unter: www.zvg-portal.de
Zuschriften unter ?ZS7103814
Gewerbegrundstücke
Angebote
Gew.grdst. Berlin-Süd A10
über 7ha Gewerbefläche bei Berlin - zwei
Grundstücke | nahe A10 / B96 | VB 80,- €/qm
lt. Bodenrichtwert 2015 | keine Makler |
mehr Infos unter:
www.gewerbepark-dahlewitz.de
3600m² Nä. B4/Geltendorf, GFZ 0,75
W
Z
Neubau - Türkenstraße / Kunstmeile
3 Zi., 131 m², ruhige Innenhofterrasse,
beste Innenstadtlage, € 1.449.000,-.
www.citigrund.de...089/23236393
München West
1- und 1½-Zimmer-Appartements Angebote
I
München West
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen Angebote
Bezugsfertig ab Sommer 2016: 2,5-Zi.-Neubauwohnung am Hirschgarten!
5. OG, 81 m2, offener Wohn-/Essbereich, Panoramafenster, am Park, ÖPNV 2 Min., prov.frei, 619.000 €, Bj. (EA) 2014, HZG FW, EA-B, EB-W 78,5 kWh/m2 a, jetzt Konzeptwhg.
besichtigen, Terminvereinbarung: SHOWROOM im Forum am Hirschgarten, MoSa 10-18.30 Uhr, Bauwerk Capital, 089 415595-15, www.wohnen-im-friends.de
W
München West
4-Zimmer-Wohnungen und größer Angebote
Häuser Angebote
Exklusives EFH in Regensburg
Landkreis Starnberg
Bj. 2009, Wfl. ca. 391 m², Grdst. ca. 1187m²,
EBK, Kamin, Schwimmbad, Doppelgarage,
En.bed.ausw., Erdgas, 42,53 kWh/(m²a),
KP gegen Gebot, Mindestgebot 1,5 Mio. €
Wohnungen Angebote
Tel. 0961/84-237, Oliver Ludwig
Wohnungen Angebote
D
Bundesgebiet
Häuser Angebote
Traumhaftes freistehendes Reetdachhaus am
Nordseedeich Nähe Cuxhaven, ca 2.800 m², Wfl.
160 m² incl. Einliegerwohnung 1.OG, Carport 40 m²,
Sonnenterrasse und Garten,
KP 330.000 G
[email protected], 8 0170/2271039
Italien
Immobilien Angebote
Meran / Südtirol:
Reizvolle Villa, 6 Zi., 350qm Wohnfl.,
Bodenheizung, Parkett, Alarm, Klima,
mit Garten, unverbaubare Lage,
Privatverkauf für 1,55 Mio €.
Tel.: 0039/335/520034
[email protected]
Gardasee West, Traumvilla, See-Weitblick,
Ortsrand von Pieve, sonnig, ruhig, 120 m2
Wohnfl./Nutzfl., Pool, 450 m2 Garten, mediterr. Ambiente, 50 m2 Terr., Carport, Klimahaus mit jegl. Komfort, beziehb. Juni 2016,
provisionsfrei, € 480 000,-, 5% Netto-Rendite
bei Vermietung. Service vorhanden. Info:
08095/2862 od. [email protected]
ROM - STADTTEIL PARIOLI
11 Zi.-Whg., ca. 435m2 Wohn-/Nutzfl., im 2.OG
mit Lift, Balkon, 2 Einzelgaragen,
€ 6,5 Mio.
Ufer-Castello „Canal Grande“
Nymphenburger Kanal - erste Reihe
4-Zimmer-Wohnung. 109 m². Toller Grundriss. Großer Südbalkon 11 m². Sonnige
Räume durch bodentiefe Fenster. Gehobene Ausstattung. 2 Bäder. Traumlage Obermenzing direkt am Nymphenburger Kanal. Erste Reihe. Neubau. Voraussichtlicher
Energiebedarfsausweis: 48 KWh/(m²a), Erdgas, Bj. 2016, EEK A. Auf Wunsch
TG-Einzelstellplatz. Provisionsfrei vom Verkäufer. Kaufpreis: € 1.080.000,00
Immoglob GmbH • 8 089/306 36 66 • www.immoglob.de
TÖL
Bayern
BY
Internationaler Immobilienmarkt
1-Zi.-Apartment, Schwanthalerhöhe, derzeit vermietet, ca. 44m² Wfl., Balk., TG-Du- Renov. 1-Zi.-Whg., ca. 34m² inkl. Blk. nach
plex, Bg. 1990, EA-V, 143, Gas, 285.000,- € Süden, Landsberger Str., Mü.-Pasing, zu
verk., EA i. V., VB 185.000,- ?ZS1927746
www.immobilien-zieglmeier.de
8 0841/220561-55
[email protected] 8 08151/2019
München Zentrum
3- und 3½-ZimmerWohnungen Angebote
Grundstück mit Blick über den Ammersee
Aufstehendes Wohnhaus, ren.bed., 145 m²
Grundstück ca. 882 m²
1.950.000,Feigl Immobilien 8 07303 - 3071
Mit dem Immobilienmarkt
der Süddeutschen Zeitung.
ehem. Ladehof und Bahnhof Pfettrach.
Landkreis Starnberg
Häuser Angebote
GELEGENHEIT:
RO
Grundstücke Angebote
6.751m großes Grundstück:
STA
WASSERBURG a.Inn; komfortables
Wohnen in einer historischen Stadt
Ideale Kapitalanlage, 106,04 kWh/(m²a)
1 Zi., 36 m², EG mit Terrasse
109 800,2 Zi., 51 m², mit Balkon
162 500,3 Zi., 72 m², mit Balkon
204 800,Fa. Leissner, prov.frei, 8 08031/8070420
Zügig zum Einzug.
Das Bundeseisenbahnvermögen verkauft gegen Gebot freibleibend
in 84032 Altdorf-Pfettrach, Wiesenweg 1 ein
2
Hübsches RMH mit Dachstudio!
R Ottobrunn / Mchn. S7 / Toplage R
über 300 m² Grund, nach WEG geteilt, 145m²
Wohnfl.+ 70 m² Nutzfl., Bj.1978, Ziegel,
Landkreis Landsberg
S/W-Lage, Wohnen / Essen über 35m², EBK,
Einbauten, Parkett, Hobbykeller, 2 PKWam Lech
Stellpl., Hzg. Öl EA-V 95,7 kWh/m²,
LL Häuser Angebote
KP 679.000,- + Prov., Unterlagen über
[email protected]
Privatverkauf Ammersee, großzüg. EFH m.
WALSER IMMOBILIENGRUPPE 089/609 20 12 Pool in außergew. Hanglage mit Seeblick in
Wir verkaufen/vermieten auch Ihre Immobilie Utting, Bj. 1994, 10 Zi., Wfl. ca. 300 m², für
E 1.6 Mio. prov.-frei. [email protected]
Volksbank Nordoberpfalz eG
Starnberg, zentrumsnahe, ca. 69 m² große
Wörthstraße 9, 92637 Weiden
3-Zi.-Whg. im 1. OG, absolut ruhig, Balk.,
renov.-bed., 315.000,- €. EA vorhanden.
Bestlage in Ingolstadt Süd-West. Älteres,
Amadeus Immobilien 8 089/28806880
sehr gepflegtes Einfamilienhaus, ca. 190m²
Wfl., in 818m² schönem Garten, prov.frei
von Privat zu verkaufen. VB: € 1.085.742,Stadt Rosenheim und
Anrufe erbeten unter 8 0177/2770860
Landkreis
Mü.-Trudering, 966 m2 mit kleinem Altbau
2-gr. KiTa, Mü-W zu verm. 8 0171-2874500 Zuschr. erb. u. ?ZS1927767
Bayern
FS
Landkreis Freising
Häuser Angebote
FS: DHH, 120m² Wfl. + DG ausgeb., Keller,
Gge. + Anbau m. Galerie, ca. 30m², 365m²
Grund, KP 595.000,- 8 0043/7722/84369
STA
großzügige und helle 4-Zi.-Wohnung,
ca. 120 m² Wohnfl., Topzustand, Bj.
1970, renoviert, Südbalkon, Parkett,
EBK, TG, EA-V, 156 kWh/(m2a), HZG Öl,
Bj. 1997 (HZG-Anlage), KP € 920.000
München Landkreis Süd
Häuser Angebote
Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen
Häuser Angebote
Vielseitiges Anwesen im schönen Isarwinkel
Sabine Käser Immob. T: 089/20061710
[email protected]
V. privat - ein Paradies am GARDASEE Westseite, freisteh. Rustico, 140m², Carp., 5 Zi.,
möbl., Garten, Fußb.-Heizg., Wintergart., ca.
2000 m² Grund, Traumlage. VB € 535.000,8 0170/3114068, [email protected]
Gardasee - Tremosine - Vesio, FeWo, 50 m²,
3 Zi., m. TG, Seeblick, ideal f. Biker/Wanderer, VB 110.000,- €, 8 0151/64416795
Eppan/Weinstraße (400 Höhenmeter), im
Grünen, Fernblick, 3-Zi.-Whg., Garten,
Parkplatz, zu verk. 8 0039/0471/633043
Südl. Toskana: 1ZKBT, renoviert, VB
€ 39.000,-. [email protected]
GR
Griechenland
Immobilien Angebote
Insel Korfu, Griechenland
Wunderschönes Grundstück zu verkaufen
bei Rom, zwischen Lago Bracciano u. dem Kleine Ferienanlage, Baujahr 2010; großzügige
Villa, 4 freistehende Bungalows,
2
Meer, ca. 9000 m , malerisch, mit wunderschönem Baumbestand. Mögl. Bauvolumen Pool, gepflegte Gartenanlage (2500 m²),
tolle
Meersicht.
Hoher Bau- und Ausbau3
4000 m . Preis 3 Mio. €. Bitte nur ernsthafte
standard. Betriebsbereit, inkl. allem
Anfragen unter 8 0049/173/8144063
Inventar: € 980’000. Bilder, kleiner Film
und Kontaktdaten: www.elaionas.ch
JUWEL AM GARDASEE
Mediteranes Gargnano, Traumhaft - Lage Villa - Blick - Garten - Natur - Umgebung
Istrien/Kroatien
Werthaltige Bausubstanz Bj. 2010 Neueste Haustechnik, Objekt-Nr. 682
HR
Immobilien Angebote
www.pedercini-immo.com, 0039 335 6080054
)U)DPLOLHQPLW.LQGHUQRGHU:RKQHQ $UEHLWHQhEHUPò:ÁIDVWPò:1ÁDXI
EHUPò*UXQG=LNHUQVDQLHUW +HL]XQJ)HQVWHU'DFK:'96/HLWXQJHQHWF SÜDTIROL: Freistehender Bauernhof plus Ferienwohnung in Kroatien (Istrien-Dayla)
QHX *DUDJHQ&DUSRUWV.DFKHO|IHQ)UHLVLW]1HEHQJHElXGHGHWDLOUHLFKH%HVW$XV Stadel, dazu 6 Hektar Wiese und 8 Hektar 60 m² (3 Zi., Bad, Terrasse), Garten, PKWVWDWWXQJNXU]IULVWLJEH]LHKEDUDEVUXKLJH/DJH($9N:KgOKP € 1,28 mio. ]]JO3URY Wald in Lüsen bei Brixen umständehalber St.Pl., Meerblick, voll möbl. incl. Klimaanl.
www.walser-immobiliengruppe.de
Tel.: 089 / 66 59 60
zu verkaufen. Absolute Traumlage mit Pa- 5 Gehmin. z. sauberen (Ausnahme) Meer.
noramablick über das gesamte Eisacktal.
Golfplatz geplant. FP € 145 000,-.
8 0039/3391425772
8 089 - 34 36 23 und 0163 - 486 09 16
Mit einem Klick zu Ihrer
Traumimmobilie.
Entdecken Sie Qualität und Vielfalt im
Online Immobilienmarkt der Süddeutschen Zeitung.
Ständig rund 30.000 verfügbare Objekte.
Jetzt unter sz.de/immobilienmarkt
IMMOBILIENMARKT
Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
27
Anzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1010 · E-Mail [email protected] · www.sz.de/immo
Österreich
Immobilien Angebote
WALDSCHUL52
MÜNCHEN-WALDTRUDERING
Eigentumswohnungen Angebote allgemein
Altperlach
PERLACHER GRÜN
· 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen
· ca. 35 m2 bis ca. 106 m2 Wfl.
· € 248.900,– bis € 640.900,–
· Objekt im Bau
Frank Possinger
Tel. 0151 / 651 73 317
Dieter List
Tel. 0172 / 90 43 120
7:74+×5'52#46/'06+0&'0
'5+&'0<'0%*.155'.&'0
EIN/F1*0(.È%*'XF%*.#(<+//'4X
FÈ&'4XLN/F'44#55'X
16'.#0$+0&70)70&':-.75+8'4
'#%*g.7$X HE-*f/F#
#7(24'+5 EXKI+1T
¾
h
+0&47%-581..'5'06*175'/+6
1165*#75#/×46*'45''
EKN/F1*0(.È%*'#7(<9'+ $'0'0X
EGK/F'44#55'0(.È%*'0X #46'0X
<75È6<.+%*'567&+1X+(6XF#421465X
/1&'40'51165*#75/+66')
#7(24'+5 GXEI+1T
h Ã
EA-B: Fernwärme, Haus 1– 6: 49,6 kWh/(m2a),
Haus 7–12: 49,2 kWh/(m2a), EEK A, Bj. 2015/2016
Ein Projekt der DEMOS und INDUWO
Neuaubing
· 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen
· ca. 36 m2 bis ca. 127 m2 Wfl.
· € 246.900,– bis € 849.900,–
· Verkaufsstart erfolgt
999T.+8+0)&'.7:'T%1/
Zenker & Günsch Immobilien
Tel. 08131 / 45 45 28
Andreas Gruber
Tel. 0160 / 88 49 118
Generalsaniertes Traditionshotel in Zell am See sucht Pächter
Das durch eine aufwändige Generalsanierung zu einem 4-Sterne Superior Haus auf neuestem
Standard ausgebaute „Seehotel Bellevue Sport & Spa“, liegt malerisch am Ufer des Zeller Sees,
Nähe Salzburg, mit Anbindung an die Skigebiete Kitzsteinhorn/ Schmittenhöhe und sucht
für seine Neueröffnung ab Herbst / Winter 2016 einen engagierten Pächter.
Mit 32 Zimmern und Suiten (64 Betten) sowie der Option auf 24 weitere Appartements
(97 Betten), bietet es mit eigenem Badegrund, Bootsanlegeplätzen, großer Sonnenterrasse,
exklusiv ausgestattetem Wellnessbereich, Weinkeller, einem Restaurant mit 75 Sitzplätzen,
modernem Barbereich sowie Konferenz- und Veranstaltungsräumlichkeiten alle Möglichkeiten zur Nutzung in Haupt- und Nebensaison - sei es u.a. für Firmenincentives, Hochzeiten,
Sporturlaube oder Wellnesswochenenden. Kontakt: [email protected]
Westendorf - Brixental
5-Zi.-Whg., 1. OG, ca. 140 m²,
Balkon, 2 AAP. Zentrumsnah.
€ 620.000,- + Kauf-NK,
EA-V, 52,3 kWh/m²a, EEK B
Immo Real Oberlechner GmbH,
+43 5334 20700, www.immo-real.at
EA-B: Fernwärme, 49,9 kWh(m²a), EEK A, Bj. 2016
1995 vollständig sach- und fachgerecht saniertes 500 Jahre altes Gebäude ab sofort
zu verkaufen. Wertvolles, authentisch saniertes Wohnhaus, 418 m² Wohnfläche, 85 m²
Nebengebäude, 5275 m² Schlossparkgrundstück, zeitgemäße vollständige Technik.
Angebote unter ?ZS1927649 an SZ.
Freiham
VIELFALT FREIHAM
· 1- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen
· ca. 37 m2 bis ca. 102 m2 Wfl.
· € 226.900,– bis € 684.900,–
· Verkaufsstart erfolgt
Immobilien Angebote
Wohnung am Wörthersee / Pörtschach
Terr., Kfz-Stellpl., EBK, frei ab sofort, 80
Meter Entfernung zum See. Schöne geräumige Wohnung, bezugsbereit, teilmöbiliert,
Marmorbad, elektrische Rollläden, neue
Fenster, Zentralheizung inkl. Warmwasser.
Haus generalsaniert! Preis: 238.000€ 콯
+436645012387
Preiswerte, ältere Frühstückspension
12 Zi., Tirol, Leutasch an der Loipe gelegen
KP € 310.000,- BK/HK ca. € 1.300,-/Monat
HWB 168,57 kWh/m²
Details: www.immobilien-baumann.at
Fr. Baumann 8 0043/664/405 23 76
Designerhaus mit Schwimmteich
und grosser Grünanlage
EA-B: Fernwärme, 49,6 kWh/(m2a), EEK A, Bj. 2016
Ein Projekt der INDUWO
FÜRSTENFELDBRUCK
Nähe der Grenze, gute Verkehrsverbindungen Richtung Zürich und in
den süddeutschen Raum.
Verkaufspreis:
Wohnen am Siedlerplatz
Eigentumswohnungen
von 39m 2 bis 115 m 2 Wohnfläche
in München-Neuhausen
€ 3`700`000.-
Eine angrenzende Baulandparzelle
kann ebenfalls erworben werden.
Top Investment von 7% bis über 10%
Cash Flow, Rendite ohne Risiko, mit
Grundbücherlicher Sicherheit zu vergeben:
www.immobilien-salzburg.org
H. Schuster, 8 0043664/1633898
Wilder Kaiser Immobilien OG:
Tolles Landhaus mit Freizeitwidmung in absoluter Top Lage, Hohe Salve, VB 1,7 Mio.,
provisionsfrei! www.wk-immobilien.at
oder 8 0043/676/5600284
140 ha Eigenjagd, Bezirk Murau, Wald und
Almen, Weide für 60 Stk GVE, Hofstelle,
Fischteiche, Jagd auf Rot- u. Rehwild;
[email protected]
Wohnen, wo
Qualität zuhause ist
Eisenach - zu verkaufen:
Romantische«Villa Antik»
MB Management & Consulting AG
CH - 6330 Cham
Telefon 0041’41’780’44’01
Mobile 0041’79’779’22’33
[email protected]
www.immowunsch.com
0 89 . 12 02 18 80 | pandion.de
E/P
Alt-Bogenhausen:
Edles Wohnen in Premiumlage.
Eine der schönsten und luxuriösesten Fincas an der Ostküste zu verkaufen.
Ein 30.000m² Landgut mit Haupthaus div. Nebengeb. ( 569m² ) sowie einem
Gästehaus in perfektem Zustand.. Hervor. techn. Ausstattung wie Fußbodenh., eig. Wasservers., beheizb. 96m² Pool u.v.m. Golfer können in einem
Radius von 5 Km. zwischen 4 Golfplätzen wählen. Die schönsten Natursandstrände sind in wenigen min. erreichbar. Span. Energiezertifikat in Arbeit.
KP.- €.1.875.000.- Handels- u. Immobilienkontor Götte Krefeld.
8 02151-505801 oder 0034-619-274244
Traumvilla Spanien
Costa Blanca / Denia
Villa, 220 m², 3 SZ/Bäder, Bj. 2001,
sehr guter Zustand: 4 Balk., Garten
( 1100 m²), EBK, möbliert, frei ab
Sommer 2016, überwältigender Panoramameerblick in sonniger ruhiger Lage am Montgo, 3 km zum
Strand, gepflegtes Anwesen mit
hochwertigen Materialien. Beheizter
Pool (9x5). Gr. Terrasse mit Barbecue, Carport, Garage, gr. Keller, Klimaanlagen, Kamin, Fußboden-Hzg.,
für € 650.000.- 콯 0171/3563963
Elegante 3-Zimmer-Eigentumswohnung, 89,97 m²
Wfl., EG, in exzellenter, ruhiger Wohnlage, sonnige
Süd-West-Terrasse, großzügiger Wohn-/Essbereich,
Bad und separates Gäste-WC. Luxuriöses Wohnambiente, erlesene Materialien und edle Ausstattungsdetails. Tram gleich um die Ecke. Bezug Frühjahr 2017.
F
€ 995.000,–
Ferienwohnung an der Cote Vermeille in
leucate direkt am Strand, 48 m², 45.000,- €,
8 024313050 oder 8 024069878476
Immobilien Angebote
Traumhaus zu verkaufen
100 m2
Landhaus mit Vollkomfort, voll möbliert, Top-Zustand, am Donauufer
mit Bootsliegeplatz in Süd-Ungarischem Nationalpark, 5 km von der Autobahn,
900 m2 gepflegtes Grundstück, zusätzl. eig. Brunnen, ideal für
Urlaubs- oder Altersdomizil von Arzt. VB: 85.000,- €;
Hausmeister wäre vor Ort; 8 0036/20/4211289
EU
Weiteres Europa
Immobilien Angebote
2.900 ha Agrargesellschaft
mit 2 Höfen in Arad und 1 Hof in Timisoara
3-Zi.-Garten-Whg.
81,5 m² Wfl.
€ 372.400,-
Tel. 089 / 65 12 85 44
Modernes Wohnen im noblen MünchenSolln, Neubau von 6 ETW, 2-4-ZimmerWohnungen, Südausrichtung, Lift, Baubeginn Sommer 2016,
z.B.:
3 Zimmer-Whg. im EG mit 2 Hobbyräumen,
ca. 148 m² Wohn-/Nutzfläche, Privatgarten
ca.100 m²,
Euro 880.000,4 Zimmer-Whg. im OG, ca. 110 m² Wohnfläche, Balkon ca.15 m², Euro 757.000,2 Zimmer-Whg. im DG, ca. 66 m² Wohnfl.,
Dachterrasse ca. 12 m², Euro 460.000,-
Dech
089/74 80 887-0
WALDPERLACH
AM WALDHEIMPLATZ
NEU
Eigentumswohnungen
· Parkähnlicher Innenhof · Penthouse-Wohnung mit Dachterrasse · KfWEffizienzhaus-70-Standard (EnEV 2014) · moderne Gas-Pellet-Kombiheizanlage · großzügige Balkone, Terrassen + Loggien · Massivholzparkett in
allen Wohnräumen · Tiefgarage mit barrierefreiem Zugang · Lift · Baubeginn Frühjahr 2016 · Energieausweis in Vorbereitung
Auf einem sehr großzügigen Grundstück errichten wir 4 Stadtvillen mit Tiefgarage, Baubeginn Frühjahr 2016:
2 Zi. EG, ca. 63m2 Wohnfläche,
großer Privatgarten,
C 384.900,2 Zi. EG zzgl. Hobbyraum (abgeböscht),
ca. 89m2 Wohnfl. (ca. 115m2 Wohn-/Nutzfl.),
2 Bäd., gr. Privatgarten ca. 215m2, C 549.900,2 Zi. OG, ca. 57m2 Wohnfläche,
Balkon,
C 359.900,3 Zi. DG (gesamte Etage),
ca. 80m2 Wohnfl., (ca. 106m2 Wohn-/Nutzfl.),
2 Bäder, kleine Dachterrasse, C 549.900,-
Freising am Lankesberg,
3-Zimmer, EG, ca. 102,08m² Wfl.,
ca. 117m² Garten, KfW-70-Haus,
36,5 cm Außenwände in Ziegel,
TG-Einzelstellplatz 20.900 Euro,
Fußbodenheizung, nur einen
Katzensprung in die Altstadt,
Energieausweis vorh., Bezugsfrei in Kürze Kaufpreis 439.000
Euro, provisionsfrei direkt vom
Bauträger
Kontakt:
089/64 19 28-85
[email protected]
www.bhb-bayern.de
Parsdorf
Attraktive Eigentumswohnungen
mit sonnigen Balkonen, Dachterrassen oder
herrlichen Gärten. Lift, Rollläden, Naturholzparkett, TG mit Einzelstp., KfW 70 (EnEV 2014).
4-Zi.-Wohnung,JH Tõ>Å;HNLZSPJO[IHK
ca. 10 m² großer S/W-Balkon
€ 519.900.4-Zi.-Dachterrassen-Whg.,JHTõ>Å
Süd-Dachterrasse
€ 609.900.Keine Käuferprovision, EA-B 17,1 kWh (m2*a),
Holzpellets, Bj. 2016
Besichtigung: Feldkirchener Str. 4, Parsdorf
Fr. 16 -19 Uhr, Sa. 14 -17 Uhr, So. 11-13 Uhr
Tel.: 089 / 66 59 60
^^^^HSZLYPTTVIPSPLUNY\WWLKL
089 9238-606
BERATUNG & VERKAUF
immofair GmbH – Info-Pavillon
in der Truderinger Straße 160,
Samstag / Sonntag von 14 – 17 Uhr
Tel. 0 89-55 27 27 55
www.trudi160.de
Aus unserem Angebot:
z.B. 2-Zimmer-Wohnung
• Wohnfläche ca. 53,11 m2, 2.OG
• Loggia, Bad mit Badewanne
EUR 375.000,–
z.B. Dachterrassen-Wohnung
• 4 Zimmer, 2 Bäder, 3. OG
• Wohnfläche ca. 110,30 m2
EUR 780.000,–
Natur küsst Stadt
Wohnvielfalt in Pasing
·
zentrale & ruhig gelegene
2- bis 4-Zi.-Wohnungen,
ca. 66 m2 bis 120 m2 Wfl.
·
überzeugende Grundrisse,
hochwertige Ausstattung
·
KfW-Energieeffizienzhaus 70
·
700 m zu Würm & Stadtpark
·
1 km zu Bahnhof Pasing (ICE)
und Pasing Arcaden
2-Zi.-Whg., EG, Terrasse, 66,39 m2 Wfl.
3-Zi.-Whg., 1. OG, Loggia, 73,96 m2 Wfl.
4-Zi.-Whg., EG, Terrasse, 112,21 m2 Wfl.
€ 472.900,–
€ 503.900,–
€ 755.900,–
EA-B: Haus 1, 2, 3: FW, 55,7 kWh/(m²a),
EEK B, Bj. 2016, Baubeginn erfolgt
INFOBÜRO
Scapinellistraße 6
Mi. / Fr. / Sa. / So. 14 – 17 Uhr
oder nach Vereinbarung.
TEL. 089 / 33 6000
www.muenchenbau.com
www.hausbau.de
www.dh-muenchen.de
Hochäcker Mitte
Neubau - Baubeginn erfolgt: 76 m² Wfl. mit
offener Küche, gehobener Ausstattung, FBHzg. & Parkett. Provisionsfrei: 479.000 €
zzgl. TG. EA-B: 48 kWh/(m²a), FW, Bj.
2015, EEK A. Besichtigung nach tel. Vereinbarung: Euckenstr. 27, M-Sendling.
www.eucken27.com - 089.599 89 08 20
HARLACHING
NE
U
ISARTERRASSEN
Jetzt Verkaufsstart
Stadtwohnen im Grünen.
Helle 2- bis 4-Zi.-Whgn. mit Panoramafenstern, intell. GR u. zeitlos schönem
Design. Großzüg. BLK, Loggien, Terr. o.
Gärten laden zum Verweilen ein u.
schaffen ein perfektes Zuhause!
z.B. 3-Zi.-Whg., 3. OG, ca. 82 m² Wfl.,
Loggia € 649.000,z.B. 2-Zi.-Whg.,EG, ca. 53 m² Wfl.,
Loggia € 432.000,Beratung: Englschalkinger Str. 148-152,
Do.-Mo. von jew. 14-17 Uhr,
Tel. 089/710 409 110
EA-B (EnEV 2016), Förderkriterien des
KFW-Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)
erfüllt, EEK B, HZG FW ca. 54-58
kWh/(m²a), Abrissarbeiten haben begonnen! (Baubeg. vrs. FJ 2016)
http://immo.sz.de/E1321360
Wohnen im Park. Leben in der Stadt.
Helle 2-Zi.-Whgn. mit bodentiefen Fensterfronten, hochw. Ausstattung u. intell. GR in ausgezeichneter Parklage.
Großzüg. BLK, Loggien, Terr. o. Gärten
erweitern den Wohnraum u. schaffen
eine idyllische Oase mitten in der Stadt!
z.B. 2-Zi.-Whg., EG, ca. 58 m² Wfl.,
Terrasse € 432.000,z.B. 2-Zi.-Whg., DG, ca. 72 m² Wfl.,
Dachterrasse € 751.000,Beratung: Reichenbachstraße 43,
Do.-Mo. von jew. 14-17 Uhr,
Tel. 089/710 409 108
EA-B (EnEV 2016), Förderkriterien d.
KFW-Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)
erfüllt, EEK A, HZG FW, Baubeg. erfolgt!
Nur noch wenige Wohnungen verfügbar!
http://immo.sz.de/E1321372
WALDPERLACH Von-Erckert-Str. 47
Neubau von 2 Eigentumswohnungen
Baubeginn 2016
Gartenwohnung, 3 Zi., 2 Bäder, 2 Hobbyräume
ca. 84m2 Privatgarten, ca. 112m2 Wohnfläche
€ 718.400*
Maisonette-Wohnung, 5 Zi., 2 Bäd.+Fitnessr.,
West-Balkon, ca. 146m2 Wohnfl.
€ 848.400*
❋ Preis inkl. Baulstg. i. Auftrag d. Erwerbers
38 JAHRE AM MARKT
ÜBER 2500 REALISIERTE EINHEITEN
Telefon 089/178 20 02
www.planteam.de
Neubauobjekte einfach besser finden:
sz.de/neubau oder gratis im App Store laden.
Elegant Wohnen in der Menterschwaige
Neubau von 8 ETW, 2-3-Zimmer-Wohnungen in absoluter Toplage, mit Lift u. TG,
im Bau, z.B.:
3 Zi.-EG, ca. 98m2 Wohnfläche,
ca. 130m2 Privatgarten,
e 847.600,2 Zi.-EG, ca. 69m2 Wohnfläche,
2
ca. 108m Privatgarten,
e 595.900,3 Zi.-OG, ca. 103m2 Wohnfläche,
ca. 10m2 SW-Balkon,
e 871.700,2 Zi.-OG, ca. 75m2 Wohnfläche,
2
ca. 10m SW-Balkon,
e 635.900,-
AUBING
AM LANGWIEDER BACH
Neubau von 6 ETW, 2-4-ZimmerWohnungen in absolut ruhiger Lage,
im Bau, z.B.:
3 Zi. EG, ca. 92m2 Wohnfl. zzgl. 1 Hobbyr.,
ca. 94m2 Privatgarten ,
e 547.740,3 Zi. OG, ca. 88m2 Wohnfläche,
ca. 20m2 Süd-Terrasse,
e 525.600,2 Zi. DG, ca. 56m2 Wohnfläche,
2
ca. 8m Süd-Terrasse,
e 343.360,-
OBERMENZING
Neubau
KEYSERHOF
Neubau von 8 ETW, 2-3-Zimmer-Wohnungen in absoluter Toplage, mit Lift u. TG,
im Bau, z.B.:
2 Zi. EG, ca. 68m2 Wohnfläche,
ca. 35m2 Süd-Garten,
e 444.400,-
Wir suchen Grundstücke in guten Lagen!
Rechtssicheres Eigentum, alles bewirtschaftet (3 Betreiber), sehr gute
Ertragslage, bestes Country Management, hohe Wertstabilität, seriöser Verkäufer, Gesamtpreis € 25 Mio im Share Deal, eine Teilung des Investments
in Arad und Timisoara unter gewissen Bedingungen möglich.
[email protected]
Berg am Laim
Hofmannswaldaustraße 3
2,5 Zi. mit 2 Balkonen
Telefon
Südfrankreich, nähe Spanien, App. 35 m²
in Gruissan. Terr. 17 m², mit Liegeplatz für
Boot 9x3,30 m, 145.000,- 8 01733538790
Mod. Designer/Traumvilla Côte d’Azur, Pool
- Meerblick - Bestzustand - KP: 3,49 Mio. €
100% Vertraulich. Zuschr. u. ?ZS1927664
Energiekennwerte werden noch berechnet.
BJ. 2015, EB 63 kWh/m²a, Klasse B, Fernwärme
Beratung & provisionsfreier
Verkauf: JSK Immobilien in
Fürstenfeldbruck, Heimstättenstr.
n. telefonischer Vereinbarung
Frankreich
Immobilien Angebote
Ungarn
H
LAGOT
EA-B v. 30.01.2014, Bj. 2016, HZG FW der Stadtwerke München,
EB ohne Hilfsenergie: 67,3 kWh/(m²·a), Hilfsenergie: 2,0 kWh/
(m²·a), Energieeffizienzklasse: B, EA-B bei Inbetriebnahme
Mallorca - Traumfinca !
> Schöne Gartenwohnungen
mit Terrassen zum ruhigen
grünen Innenbereich
> Baubeginn erfolgt
Kaufpreis
Spanien/Portugal
Immobilien Angebote
www.baywobau.de
Neubau, 102,10 m² jetzt nur noch 439.000 €
Tel. +41 71 695 21 21
www.haag-immobilien.ch
Mit 4 Wohnungen, Kellergeschoss, Gastronomiebetrieb, Weinbar im Sous-Sol,
Gartenwirtschaft, Parkplätze...
Die grosszügige und nicht alltägliche Villa
wurde 2007 komplett saniert, Lift eingebaut,
u.v.m., grenzt zudem an die wunderschöne
Parkanlage Karthausgarten und befindet
sich im berühmten Südviertel der
Wartburgstadt, mit schönem Blick auf die
Wartburg.
Es handelt sich um das grösste
zusammenhängende JugendstilVillenviertel Europas.
Manfred Drömer
0176 / 610 234 79
Stefan Neumeister
0160 / 157 72 49
www.rs-wohnbau.de
LANDHAUS MONDSEE
Gmunden: Idyll. Seehaus mit Seezugang
in ruh. Lage für 2 Generationen geeignet!
Eig. Hauskapelle, kl. Weinkeller, Wfl. 240 m²
Grdst.500m², Bj.1766, Umbauten 1987/93/98
EA-V, 187,00 kWh/(m²a), HZG Öl, 1.600.000,GARANT Immobilien 08651/71 459-0
€ 374.900,–
€ 448.900,–
€ 569.900,–
€ 559.900,–
€ 759.900,–
Fr / Sa / So 14 – 17 Uhr
Mo – Do 16 – 19 Uhr
Tel. 089 / 29 0 3 7 10
HAAG IMMOBILIEN
mit See- und Bergpanoramablick
210m² Wfl., 843m² Grund in idyllischer
Bucht, Ruhelage, HWB 93,5, € 670.000,Die Makler GmbH 8 0043/662/82 13 45
www.diemakler.biz
2. OG 58,10 m² Wfl.
EG 72,24 m² Wfl.
DG 91,50 m² Wfl.
2. OG 101,35 m² Wfl.
DG 109,56 m² Wfl.
Ottobrunner Str. 35
Abbildung aus Sicht des Illustrators
Christian Hartmann
Tel. 0173 / 356 00 24
Erhard Enderle
Tel. 0179 / 29 22 601
CH-Bottighofen TG am Bodensee
Nur wenige Meter vom Seeufer entfernt
steht das moderne 5½ -ZimmerAnwesen mit teils offenen Räumen und
ca. 228 m² Wohnfläche und bietet
exklusiven Lebensraum mit viel Privatsphäre, ideal für 2 - 3 Personen.
2-Zi.-Whg.
3-Zi.-Whg.
3-Zi.-Whg.
4-Zi.-Whg.
4-Zi.-Whg.
INFO-CENTER
www.komfortwohnbau-dech.de
neu
http://immo.sz.de/E1321298
Waldviertel - Histor. Gebäude
DUO – Ihr familienfreundliches Zuhause
am Tor zum Süden und zum Zentrum.
X Schnell erreichbar: die Innenstadt und
die Freizeitziele im Münchner Süden
X Attraktiv: die Ausstattung mit Eichenparkett,
Fußbodenheizung, Designer-Fliesen u.v.m.
X Innovativ: Tiefgarage mit Einzelstellplätzen plus 2 extra Stellplätze mit
Ladestationen für Elektrofahrzeuge
KOMFORTWOHNBAU
Schweiz
CH
HOFBRUNN67
MÜNCHEN-SOLLN
Urban. Zentral.
Mit hohem Freizeitwert.
Wir suchen Grundstücke in guten Lagen!
GEWERBEGRUND/OBJEKT ca. 4000 m² zu
verkaufen!!!! In Eugendorf bei Salzburg an
best frequentierter Stelle. Keine Makler.
Bei Interr. email an [email protected]
Unikat in der Salzburger Altstadt: Charmante, generalsanierte 3-Zi.-Whg., BJ. 1800
Salzachblick, hohe Räume, Lift, HWB 79,
€ 465.000,- www.noppinger-immobilien.at
Urban Wohnen in München-Waldtrudering,
Neubau von 12 ETW, 2- und 3-ZimmerWohnungen, Südausrichtung, Lift, Baubeginn Sommer 2016,
z.B.:
2 Zimmer-Whg. im EG, ca. 68 m² Wohnfl.,
Privatgarten ca. 80 m²,
Euro 456.900,3 Zimmer-Whg. im EG, ca. 86 m² Wohnfläche, Privatgarten ca. 90 m²,Euro 575.600,3 Zimmer-Whg. im OG, ca. 90 m² Wohnfläche, Balkon ca. 9 m²,
Euro 601.800,2 Zimmer-Whg. im DG, ca. 61 m² Wohnfl.,
Dachterrasse ca. 10 m², Euro 433.900,-
HARFE MITTE
'.TxHGJJHIGEIGNN©*.u.+8+0)&'.7:'T%1/
Traumwohnungen
Ramersdorf
GmbH
A
KOMFORTWOHNBAU
Dech + Schulz GmbH
Zweite Baubetreuungsgesellschaft
seit 1981
SZ Neubau
089/785 801-0
www.komfortwohnbau.de
Gartenstadt Perlach:
Grünes Wohnen mit City-Style
Besuchen Sie uns
im Info-Pavillon
Hochäckerstraße
(Höhe Haltestelle
„Neuer Südfriedhof“,
Bus 139),
81737 München,
Montag bis Sonntag
von 15 – 18 Uhr
Lebens- und Wohnträume werden wahr: elegante
Architektur, ein zentraler Treffpunkt, grüne Oasen
und viele Freizeitmöglichkeiten.
Jetzt Prospekt
anfordern
2-Zi.-Whg.
2. OG
49,85 m² Wfl. € 363.000,–
3-Zi.-Whg.
2. OG
73,95 m² Wfl. € 499.000,–
3-Zi.-Reihenhaus*
132,38 m² Wfl. € 869.000,–
Provisionsfreier Verkauf
Auf Wunsch TG-Stellplatz ab € 26.000,–
Bezug Sommer 2018
Telefon
089 9238-600
www.hausbau.de
❚ Kompakte 2- und 3-Zimmer-Wohnungen,
Design-Reihenhäuser mit 3 Zimmern und Galerie
und großzügige 3- und 4-Zimmer-MaisonetteWohnungen mit Garten
❚ Hochwertige Parkettböden mit Fußbodenheizung
❚ Jede Wohnung mit Markeneinbauküche
❚ Badezimmer überwiegend mit Tageslicht
❚ Nachhaltige Bauweise, entsprechend EnEV 2014
❚ Nur 13 Fahrminuten zum Münchner Marienplatz
Energiebedarfsrechnung vom 14.12.2015, BJ 2018, FW der SWM, Endenergiebedarf 62,6 kWh/(m²·a) EEK B, * Endenergiebedarf 76,0 kWh/
(m²·a) EEK C
28
IMMOBILIENMARKT
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87
Anzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1010 · E-Mail [email protected] · www.sz.de/immo
Grundstücke Gesuche
Mehrfamilienhäuser/Anlageobjekte Gesuche
Baugrund
Geschäftshaus gesucht
Gesucht:
Bosseler & Abeking Immobilienberatung GmbH | Tel. 089 / 17 95 39 - 0 | www.bosselerabeking.de
ROOMS4 - Immobilien und Projektentwicklung
Maximiliansplatz 12a 80333 München
Tel.: 089 23 03 25 97 Internet: www.ROOMS4.de Mail: [email protected]
Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen, auch ältere Häuser
und Grundstücke, zum Ankauf gesucht
Grundstück gesucht
DĞŚƌĨĂŵŝůŝĞŶŚćƵƐĞƌ
Ƶ͘ůƚďĂƵƚĞŶŐĞƐƵĐŚƚ
Bosseler & Abeking Immobilienberatung GmbH | Tel. 089 / 17 95 39 - 0 | www.bosselerabeking.de
T.: 089 600 88 700
:LU EHZHUWHQ XQG YHUPLWWHOQ
,KUH,PPRELOLH)U9HUNlXIHU
NRVWHQIUHL±VSUHFKHQ6LHHLQIDFK
PLWXQVHUHP+HUUQ6FKZDU]
WWW.HIM-VILLENBAU.DE
dĞů͘ϬϴϵͬϭϮϳϭϮϵϱϬ
ǁǁǁ͘ƌƐŝͲŝŵŵŽďŝůŝĞŶ͘ĚĞ
GRUNDSTÜCKSBEWERTUNG
kurzfristig & kostenfrei 089-918071
www.weichselgartner-immo.de
Wir wollen bauen! Sie haben das Grundstück?
Christian Bahnmüller und sein Team freuen sich auf Ihren Anruf!
08031/409 500 U MYSLIK Bau GmbH U www.myslikbau.de
BAUGRUNDSTÜCK GESUCHT
zum Bau von EFH, DHH, RH, oder ETW’s
im S-Bahn-Bereich - ab 500m2
Wohnbaugrundstücke
gesucht!
WIR ZAHLEN HÖCHSTPREISE!
Rufen Sie uns an wir unterbreiten Ihnen gerne ein Angebot.
KOMFORTWOHNBAU
Dech + Schulz GmbH
Zweite Baubetreuungsgesellschaft
089/785 801-0
www.komfortwohnbau.de
EMSLANDER & COMPANY
im mobil ie n
Grundstück gesucht
Ottostraße 11 . 80333 München
089 416 177 10 . [email protected]
GRUNDSTÜCKE GESUCHT
Creativ-Haus,
[email protected]
Tel. 089/54 61 32-0
2
:,5.$8)(1
0,7(,*(1.$3,7$/
:LUVXFKHQ:RKQEDXJUXQGVW¿FNHLQ XP0¿QFKHQPLW RKQH%DXUHFKWEH
EDXEDUDEFDPt*HVFKRVVë§FKH
E]Z(LQKHLWHQ‡X¢HUVWVFKQHOOH GLVNUHWH$EZLFNOXQJ
æ
GD$QNDXIRKQH0LW
Tipp-Prämie
ZLUNHQHLQHU%DQN
DQJHERWHPXF#SURMHFWLPPRELOLHQFRP
7HOz)D[
352-(&7,PPRELOLHQ%D\HUQ*PE+
(ULND0DQQ6WUz0¿QFKHQ
Alteingesessener Münchner Bauträger
(Familienunternehmen) sucht Grundstück
für Neubebauung mit wenigen Einheiten.
Thomas Nickl Markant Wohnbau
8 089 / 242 159 220
Suchen Grundstücke z. Bebauung m. RHH´s
u. DHH´s zum Kauf in München u. Umgebung. Schnelle u. diskrete Abwicklung, Kapitalnachweis kann jederzeit erbracht werden. 8 089/414242915 oder 0171/6222223
:LU EHZHUWHQ XQG YHUPLWWHOQ
,KUH,PPRELOLH)U9HUNlXIHU
NRVWHQIUHL±VSUHFKHQ6LHHLQIDFK
PLWXQVHUHP+HUUQ6FKZDU]
ůƚĞƌĞ,ćƵƐĞƌƵŶĚ
'ƌƵŶĚƐƚƺĐŬĞŐĞƐƵĐŚƚ
WIR KAUFEN IHR GRUNDSTÜCK
ZUM HÖCHSTPREIS
H-I-M VILLENBAU GMBH
Häuser Gesuche
Diskrete, kompetente Abwicklung, bankgeprüfte Kunden,
nachweislich beste Referenzen.
Hoser KG -Leidenschaft, Kompetenz und Erfahrung seit über 30 Jahren
8 089/538 90 19, 0171-623 2220,
www.hoser-immobilien.de, info @hoser-immobilien.de
ab ca. 1.000 m Wohnfläche in
München und S-Bahn-Bereich
Diskret. Seriös. Barzahlung.
Auch Erbbaurecht. Zusammenarbeit mit Architekten, Maklern
und Vermögensverwaltern ist
gerne möglich.
Baywobau
Baubetreuung GmbH
Geyerstr. 32, 80469 München
Tel. 089 / 286 50-104
[email protected]
Tel 089/286500
Suche Baugrundstück in Bad Griesbach
i. Rottal von Privat oder Haus
콯 08532 - 3759
http://immo.sz.de/E1319716
Philip Eilmer,
MBA, Immobilienökonom (irebs)
Mehrfamilienhäuser
u. Altbauten gesucht
Diskrete Vermittlung
zum Bestpreis:
• Wohnhäuser und/oder
Geschäftshäuser
• Grundstücke jeder Größenordnung (Wohn/Gewerbe)
• SB-Fachmärkte
Wir bewerten und vermitteln Immobilien
Ihre Immobilie. Für Verkäufer GmbH
kostenfrei – sprechen Sie einfach
Tel.: 089/
mit unserem Herrn Schwarz.
127 129 50
www.rsi-immobilien.de
Top-Fußballprofi sucht Wohn-/Geschäftshaus/Bürohaus KP 1,5 - 10 Mio.
Euro elvirA Immob. 089/27 29 95 60
Endlich die
Traumwohnung?
Junge Familie (2 Kinder) hofft endlich die Wohnung (Alt- oder Neubau)
schlechthin zum Kauf zu finden, vorzugsweise in Schwabing, Neuhausen, Nymphenburg. Neben den üblichen Wünschen setzen wir auch auf
eine sympathische und freundliche
Hausgemeinschaft und versprechen,
ebenso zu sein. 콯 0170/4231839
Kaufe alle 2 + 3 Zi.-Whgen., auch
vermietet zu Höchstpreisen.
Peter Marquard 0176 98660045 oder
[email protected]
3suchen4: Junge Fam. sucht ETW. 2,5-4 Zi.
Sendling, Giesing, SchwHöhe, Hadern.
[email protected] 콯 0157 39196946
Persönliche und unkomplizierte Abwicklung
mit Barzahlung. Rufen Sie uns gerne an.
Bis zu 10.000 € Belohnung für einen erfolgreichen Tipp!
Lorenz & Rademacher GmbH
seit
1959
Inhabergeführtes Unternehmen mit besten Referenzen
Rufen Sie uns an: (089) 17 87 87-0
www.aigner-investment.de
Gewerbliche Objekte
allgemein Mietangebote
Gewerbliche Objekte allgemein* ................... 28
Gewerbliche Objekte international* ................. −
Stadt München Gewerbliche Objekte
Büroflächen/Praxen/Wohnbüros* .................. 28
Laden- und Verkaufsflächen* .......................... −
Lager-/Produktions- u. Serviceflächen*......... 28
Bayern und Bundesgebiet
Gewerbeimmobilien
LKN München Landkreis Nord ................................ −
LKS München Landkreis Süd ............................... 28
FS Landkreis Freising .......................................... −
ED Landkreis Erding ............................................. −
EBE Landkreis Ebersberg ....................................... −
RO Stadt Rosenheim und Landkreis...................... −
Anzeigenannahme
Tel. Anzeigenannahme: 0 89 / 21 83 - 10 10
Mo. – Do. 8.00 – 18.00 Uhr, Fr. 8.00 – 15.00 Uhr
E-Mail: [email protected]
Beratung Immobilienmarkt: 0 89 / 21 83 - 84 76
Anzeigen und Druckunterlagenschluss:
Mittwoch, 17.00 Uhr
Gewerbliche Objekte
allgemein Mietangebote
Prov.-frei: Bürofl. in ehemaliger Kaserne
in Mü.-Schwabing, frei ab sofort, ab 12,pro m² + NK + MwSt. kostenlose Parkplätze ausreichend vorh.; Haus 8: EA-V,
Hzg. FW, Bj (EA) 1914/15, EV-W 110,0
kwh/(m² a) EV-S 127,6 kwh/(m² a); Haus 6:
EA-V Hzg. FW, Bj. (EA) 1934/35, EV-W
109,8 kwh/(m² a), EV-S 72,1 kwh/(m² a)
8 089-30905370 oder www.fisser.tv
MB
TÖL
GAP
WM
STA
LL
FFB
DAH
BY
D
Ltd. Angestellter sucht Haus z. Kauf!
JR
* Wir suchen Bestlage
Familie (2E,3K), kein Makler, sucht
EFH od. Villa od. Grundstück in
Altbogenhausen od. Herzogpark
od. Nähe Engl. Garten zum Kauf.
EMail: [email protected]
Landkreis Miesbach ........................................ −
Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen ................ −
Landkreis Garmisch-Partenkirchen ................. −
Landkreis Weilheim/Schongau ........................ −
Landkreis Starnberg ....................................... −
Landkreis Landsberg am Lech ........................ −
Landkreis Fürstenfeldbruck ............................ −
Landkreis Dachau ........................................... −
Bayern .......................................................... 28
Bundesgebiet.................................................. −
Häuser allgemein
München Zentrum Häuser .............................. −
München Nord Häuser .................................... −
München Ost Häuser ...................................... −
München Süd Häuser ..................................... −
München West Häuser .................................. 28
Wohnungen allgemein
Wohnungen allgemein* ................................... −
Dachterrassen-/
Dachgeschosswohnungen* ........................... 28
Lofts (Gewerbliche Räume zum Wohnen)*....... −
Wohnungen mit Gartenanteil* ......................... −
Zimmer/Wohngemeinschaften* ..................... 28
Wohnungen/Zimmer möbliert* ...................... 28
Verwaltungsgesellschaft kauft MFHer
u. WGHer, in guter Lage München.
Schneller, seriöser u. diskreter Ankauf,
Kapitalnachweis kann jederzeit erbracht
werden. Kontakt unter 8 089-414242915
Konzern-Manager sucht über uns großzüEFH von Privat gesucht, min. 5 Zimgiges Anwesen (Villa oder großes EFH) in
mer in guter Lage. 8 089/12126328
München oder Umland bis € 2,5 Mio. zum
E-Mail: [email protected]
Kauf. Wenn Sie etwas Attraktives anbieten können, rufen Sie uns einfach an.
Kinder brauchen Platz: Familie aus dem
WALSER IMMOBILIENGRUPPE 089/609 20 12 3
Wir verkaufen/vermieten auch Ihre Immobilie Würmtal sucht Haus od. Grund im Südw.
Münchens zum Kauf, bevorzugt Gräfelfing,
Planegg, Krailling. 콯 089/32650625
7HO
ZZZZDOVHULPPRELOLHQJUXSSHGH
Z
N
O
S
München Zentrum
1- und 1½-Zimmer-Appartements .................. −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ..................... −
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
4-Zimmer-Wohnungen und größer.................. −
München Nord
1- und 1½-Zimmer-Appartements ................ 28
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
4-Zimmer-Wohnungen und größer................ 28
München Ost
1- und 1½-Zimmer-Appartements ................ 28
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
4-Zimmer-Wohnungen und größer................ 28
München Süd
1- und 1½-Zimmer-Appartements .................. −
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ..................... −
4-Zimmer-Wohnungen und größer.................. −
Lage nach Postleitzahlen
Für den Mietmarkt der Süddeutschen Zeitung aufgegebene Anzeigen werden automatisch nach Lage
und / oder Objekt mittels EDV der vorgegebenen Rubrik
zugeordnet und unter dieser veröffentlicht.
* Individuell abweichende Zuordnungen sind nur bei
den gekennzeichneten (*) Rubriken bedingt möglich.
Eine der schönsten Dachterrassen Wohnungen in München-Lehel.
207m2 Wfl., ca. 18 m2 DT, Miete € 4900,-. Hoser KG, 8 0171-623 2220
LKS
Z
München Zentrum
3- und 3½-ZimmerWohnungen Mietangebote
N
München Nord
4-Zimmer-Wohnungen
und größer Mietangebote
San. 5-Zi.-Whg. 128m², in Schwabing-West
am Olympiapark, 1. OG, 2 Bäder, ohne EBK,
Blk., Lift, Keller + Dachboden, 1 TGStellpl., bzb. 1.5.16, EA i. v., KM € 2304,+350,- NK + TG 80,-+KT. ?ZS1927747
München Ost
1- und 1½-ZimmerAppartements
Mietangebote
Nachmieter gesucht für Praxis/Büroräume Ottobrunn Büro/Praxis/Schulung, 170m², Wohnen auf Zeit - 2 u. 3 Zi., 60 / 100 m² Wfl.
O
Hell, zentral, 100 m² Gesamtfl., Aufzug, 2 Teekü., 2 WC, EA-B, 194,3 kWh, Gas, € 1190,- Bj. 1900, Altb., Zustand: vollständig renoTG-Pl., 3010,- Gesamtmiete, ab 7/2016 +NK, 8 09201/79498 oder 0171/3337315
viert, Balk., Garage, EBK, möbliert, frei ab
EMail: [email protected]
2
Mai 2016, Ludwigsvorstadt - Zenettiplatz Giesing, App. 45 m , 2. OG, ruhig, sep. Kü.,
Bad, gr. EB-Schr., gr. Süd-Blk., Keller,
+49
89
99309124
Bayern
U2/Bus, ab 1.6.16, 520,- + NK 120,- + TGDup. € 35,- NR, KT 3 MM 8 0175/4534135
Vermögensverwaltung sucht 3-Zi.-Büro
Gewerbeimmobilien
Zentrum, 3-Zi., WoKü / neue EBK, Bad
in Bogenhausen Fax: 089/98290106
neuw., Lam., S/W-Blk., EA-V 145 kWh / Helles App. Trudering, Süd-Terr., eig. Gart.,
BY Mietangebote
Fernw., frei, € 1398 + NK / KT 808441/6688 sep. Küche, Parkett, TG, gr. Keller, EA 205
kWh/m²a, € 585,- + NK. 8 0162/1632530
Ingolstadt-Stadtmitte,
Bestlage,
kl.
Laden,
Heßstraße, Untergeschoss Hobbyraum/WerkMünchen Nord
statt mit Fenster, ca. 60 m², mit Bad/WC, frei ab März 2016, EA vorh., 8 0170/2457533
München Ost
ab sofort, 550,- € + NK/KT, 8 08441/6688
1- und 1½-Zimmer-
M
Stadt München
Büroflächen/Praxen/
Wohnbüros Mietangebote
Obersendling, elegante Büroetage, ca.
300m², U 3, von Privat 8 089/79199457
M
Stadt München
Lager-/Produktionsund Serviceflächen
Mietangebote
Lager/Auslieferungslager Kreillerstr., ebenerdig, große Tore, RH 3 m, mit Heizg. u.
fließ. Wasser, 98m², 2 Stellpl., Mte. € 700,+ NK + Stellplätze + KT, zum 1.7.2016 zu
vermieten. E-Mail: [email protected]
Die beste Lage für Qualität.
Der Immobilienmarkt der SZ.
W
München West
Häuser Mietangebote
N
Appartements
Mietangebote
O
2- und 2½-ZimmerWohnungen Mietangebote
Arabellapark, wunderschö. ren. 3-Zi.-W.,
Ruhig geleg. 1-Fam.-DHH, Mü.-Allach, Bj. Olymp.dorf: 1-Zi. Whg. ab sof., dir. U-B, 33m² 84m², EBK, Gäste-WC, Blk., NM 1320,-+ Gge.
1993, 134 m² Wfl., Fußb.-Hzg., Kaminofen, Kochni. kompl., Parkett, gr. Loggia, 595,-+ 80,-+NK 300,- ab 1.5. langfr. 8089-9102484
Sauna, 41 m² Hobbyr. i. Keller, 8 Automin. NK/KT v. priv., 08846-666 o. 0175-2443000
z. A 99, ab 1.6., EA vorh. 8 089/20346650
Zimmer/Wohngemeinschaften Mietangebote
Am Hart, 1 Zi. in 2er WG, sep. Küche u. Bad,
an WOE-Heimf., ca. 20 m², Nh. BMW/FIZ, ab
sof., 350,- KM + 80,- NK 8 089/31706898
Wohnungen/Zimmer
möbliert Mietangebote
Nh. Isartor, gepfl., möbl. App., ca. 30m²,
sep. EBK, Bad/Wa., Parkett, f. kurze o. längere Zeit, an deutschspr. NR/in, mtl. 950,warm + KT, EA vorh., 8 089/293732
Westpark, möbl. sonnige, ruhige 2-Zi.-Whg.
51 m², S/W-Lage, Balkon, TG, S 7, U 6,
€ 975,- + NK + KT. 8 089/71 28 68
Mü.Ost, möbl.Zi., 55m², 490,- 0171/1760246
Familien Nachwuchs GF sucht älteres Haus
gute Lage Münchner Süden bis 900.000 €
oder kleines Grundstück 콯 0160 8081000
Kaufe freies Haus in München, sofortige
Kaufentscheidung. 8 089/43759790
Immobilien Gesuche allgemein
Privatinvestor kauft SB-Warenhaus, Verbrauchermarkt, FMZ bis 10 Mio. Kontakt
bitte über [email protected]
Ihre Immobilie + unser Team =
Top-Verkauf seit 1972!
GmbH
Tel. 089 749830-0 • www.gerschlauer.de
Hotel-/Gastronomieobjekte Gesuche
und Pachtungen
I IMMOBILIENVERKAUF & BEWERTUNG - KOSTENFREI. Seit 1975 vermitteln
und bewerten wir zuverlässig Wohn- & Gewerbeimmobilien in München & Region
www.weichselgartner-immo.de
Telefon (089) 91 80 71
Wir suchen 1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen zum Kauf !
Sabine Käser Immob. T: 089/20061710 • [email protected]
U6/Schinkelstr. 30, ab Mai: 3 R, 81m², Bj. 82 Freimann, Wolf-Ferrari-Weg, 3-Zi.-W., 75m²,
Bad/Du. renov., S-Blk., 2. OG, EBK mögl., Wokü, Bad m.WC, Gge, Terr. + Garten, 1200
EnEV 105 kWh/m²a; € 1.200,- + NK.
inkl., EA i.V. 8 089/28855100 v. 21-24h
8 089/3227596
Kaufe Eigentumswohnung i. München, sofortige Kaufentscheidung 8 089/43759790 Sonnige 3-Zi-Whg., 72m², möbliert, 2 Schlafzimmer, Nähe Olympiapark, 13. OG, direkt
2-3-Zi.-ETW in München oder Umgebung am See, von privat, Miete € 1 080,-, NK
(MVV) von Privat zu ges. 8 0171-5542741 € 220,-, Kt. 3 MoMieten. 콯 0175 2952651
Stadt München Wohnungen
Dachterrassen-/Dachgeschosswohnungen Mietangebote
München Landkreis Süd
Gewerbeimmobilien
Mietangebote
www.reischl-immobilien.de
REISCHL Dipl.-Kfm. 0 81 31/8 38 38
Wo gute Häuser hausen.
Im Immobilienmarkt der SZ.
Wollen Sie Ihr Haus oder
Grundstück verkaufen ?
Dann sprechen Sie
mit Ihrem Spezialisten
für ältere Häuser und Grundstücke
Herr Rettstadt 089 - 542151-29
www.haus-und-boden.net
Vermögensverwaltung sucht 3-Zi.-Büro
in Bogenhausen Fax: 089/98290106
Hotels
zur Pacht oder zum Kauf gesucht
Wir suchen für bekannte Hotelketten
sowie für bonitätsstarke Investoren
Hotels ab 50-300 Zimmer zur Pacht
oder zum Kauf. Ihr Angebot bitte an:
Bill Immo Consult GmbH
Hotel Immobilien Management
Tel. 07681/477860
Fax 07681/4778621
[email protected]
www.bill-immoconsult.com
Süddeutsche Zeitung
www.sz.de/immo
Häuser allgemein Mietangebote ...................... −
Stadt München Häuser
Z
N
O
S
W
Wollen Sie Ihre Immobilie verkaufen?
Kostenlose Profi-Wertermittlung
www.gutachten-kostenlos.de
elvirA Immobilien 089-27299560
In Mü.-West oder -Nord, ab 5 Zi., Wozi. mind. 35m2,
ruhige Lage, wichtig:Gge. bis max. € 1,2 Mio.
Mietmarkt
Mietangebote
Suche für ein Ehepaar aus München ein
freisteh. Haus, Grundst. od. schönes Penthouse ab 170 m2 Wfl. in sonniger, ruhiger
Lage in Baden-Baden. Bieten moderne Villa
in Starnberg. Weisbrod Immobilien
8 0172/4227984, [email protected]
Tel.: 089/129 30 01 ■ www.lorenz-wohnen.de
)X‰EDOOSURÀVXFKW'RPL]LOPLW6HHEOLFN am Starnberger See / Ammersee /
Fünf-Seen-Land - Diskretion garantiert!
Wohnungen Gesuche
Arztfamilie sucht 3-4 Zi.-Whg., in Planegg,
Pasing, Moosach, mit Terrasse, ab 80m²,
ab Bj.95, bis 750.000,- €. [email protected]
Junge Familie sucht Altbau in München,
zentrumsnah, 3 - 4 Zi., gerne mit Balkon
Zuschriften unter ?ZS7103833
www.baywobau.de
dĞů͘ϬϴϵͬϭϮϳϭϮϵϱϬ
ǁǁǁ͘ƌƐŝͲŝŵŵŽďŝůŝĞŶ͘ĚĞ
Wir kaufen
Ihr Haus oder
Grundstück!
München Nord
2- und 2½-ZimmerWohnungen Mietangebote
O
München Ost
3- und 3½-ZimmerWohnungen Mietangebote
W
München West
1- und 1½-Zimmer-Appartements ................ 28
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen ................... 28
4-Zimmer-Wohnungen und größer................ 28
Bayern und Bundesgebiet
Häuser/Wohnungen
S
W
Laim / Nähe Westpark, 1 Zi., Lift, Balkon,
Fliesen im Bad ganzwandig; WoZi. Parkett,
ca. 37 m², € 465,38 + Nk + Kt;
Bj 1974, Öl, EA-V, 184 kWh/(m²*a), keine
Provision, Fax (089)580 80 36
Laim, Westendstr., 1-Zi.-Whg. ca. 42 m2, Kü.
m.Fe., Bad/Wanne, Blk., sonnig, 3.OG, Lift,
Tram 18/Säulingstr.,A, Dupl., Bj. 72, Hzg.
Gas, EA-V, 158kWh/m2a, € 450,- + € 133,NK, 3 MM KT, Schufa, ab 1.6. ?ZS1927772
M-Laim, 1-Zi.-Terr.-App., möbl., Kü./Bad/WC,
in kl. Anwesen, an Wochenendheimfahrer,
WM 700,-, EA vorh., 80152/05655906
W
München West
2- und 2½-ZimmerWohnungen Mietangebote
Landkreis Weilheim/Schongau
Häuser .......................................................... 28
Wohnungen .................................................. 28
STA Landkreis Starnberg
Häuser .......................................................... 28
Wohnungen .................................................. 28
LL
FFB
Landkreis Landsberg am Lech
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
Landkreis Fürstenfeldbruck
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................. 28
DAH Landkreis Dachau
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
BY
Bayern
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
D
Bundesgebiet
Häuser .......................................................... 28
Wohnungen .................................................... −
Laim/Gotthardstraße, 3-Zimmer-Wohnung,
SchlafZi. u. gefl. Loggia m. ruh. Südlage vor
gr. Grünanlage; Küche mit Fenster u. gefliest,
WoZi Parkett, ca. 72m², € 760,31 + NK +
KT, Bj 1963, Öl, EA-V, 150 kWh/(m²*a),
keine Provision, Fax 089/5808036
Parkstadt Solln, helle 2-Zi.-Wohnung
ca. 56 m², gr. West-Balkon, Alpenblick, sep.
Einb.küche, Schwimmpool, 940,- € incl. NK,
+ TG-Box 50,- € , von priv. 0172/8385958
München West
1- und 1½-ZimmerAppartements
Mietangebote
Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
GAP Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
WM
LKN München Landkreis Nord
Häuser .......................................................... 28
Wohnungen .................................................. 28
LKS München Landkreis Süd
Häuser .......................................................... 28
Wohnungen .................................................. 28
FS Landkreis Freising
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................. 28
ED Landkreis Erding
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
EBE Landkreis Ebersberg
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
RO Stadt Rosenheim und Landkreis
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................. 28
MB Landkreis Miesbach
Häuser ............................................................ −
Wohnungen .................................................... −
München Süd
2- und 2½-ZimmerWohnungen Mietangebote
TÖL
W
München West
4-Zimmer-Wohnungen
und größer Mietangebote
LKS
Mietangebote und -gesuche
Exklusive Objekte Häuser* .............................. −
Exklusive Objekte Wohnungen* ..................... 28
Wohnen auf Zeit/Messezimmer* ..................... −
Betreutes Wohnen/Senioren-Wohnen* ............ −
Barrierefreies Wohnen* ................................... −
Service Wohnen* ............................................ −
Sommerwohnungen u.
Wochenendobjekte* ...................................... 29
Tauschobjekte* ............................................... −
Internationale Objekte* ................................. 29
Garagen/Stellplätze* ..................................... 29
Mietgesuche
Gewerbliche Objekte allgemein* ................... 29
Büroflächen/Praxen/Wohnbüros* .................. 29
Laden- und Verkaufsflächen* .......................... −
Lager-/Produktionsund Serviceflächen* ...................................... 29
Gewerbliche Objekte international* ................. −
Häuser* ........................................................ 29
Wohnungen allgemein* ................................. 29
1- und 1½-Zimmer-Appartements* .............. 29
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen* .................. 29
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen* .................. 29
4-Zimmer-Wohnungen und größer* .............. 29
Zimmer/Wohngemeinschaften* ..................... 29
München Landkreis Süd
Wohnungen Mietangebote
- GRÜNWALD -
Traumschöne, ruhige Maisonette-Wohnung
Privatgarten mit Rasenpflege, EG/1. OG, Lift von
jeder Etage, ca. 172m2 Wfl., 4 Zimmer, EBK, 3 Bäd.
Fußb.-Hzg., Klima, heller Hobbyraum, Terrasse und
Balkon, inkl. TG, € 2.390,- + NK, Bj. 2003, EA-V
Gas, 73 kWs/m2 $ 0172-8504835 Immobilien
Marion Prauser, [email protected]
Untermezing, renovierte 4,5-Zi.-Terrassen- Stockdorf, 1 Zi., 30m², 1. OG, EA vorh.,
wohnung, 140m², ruhig, 1540,- € zzgl. NK € 395,- + NK. AB Immob. 8 0172/4396462
8 0157/89194736
LKN
München Landkreis Nord
Häuser Mietangebote
Unterschleißheim 5,5 Zi.,
frei ab sofort. Gr. REH, 196m² Wfl. mit ruhigen Garten. Neu renoviert und teilweise
möbliert mit viel Platz u. Gestaltungsmöglichkeiten. 1990,- € WM. Bitte rufen Sie an
um einen kurzfristigen Besichtigungstermin zu vereinbaren. 콯 0151/26233309
LKN
München Landkreis Nord
Wohnungen Mietangebote
Untersschleißheim, ruhige 2-Zi.-DG-Whg.,
54m², EBK, Blk., ab 1.7., Fußb.-Hzg., EA
vorh., € 610,- + NK + KT, 8 089/3106849
FS
Landkreis Freising
Wohnungen Mietangebote
STA
Senioren-WG sucht Senioren: In Gilching
besteht ein Anwesen auf ca. 900m² Grund
für 8 - 13 Personen. Das Haus mit 3 Küchen, 3 Bädern, insg. 5 Toiletten und 2 großen Aufenthaltsräumen ist altersgerecht
renoviert. Bezug ab 1. Juli 2016.
Zuschriften unter ?ZS7103654
STA
RO
Rosenheim, 4,5 Zi., 100m² Wfl., kernsaniert, biol., lux.hochwert., ZFH,
€ 1180,- Miete, € 200,- Nebenk.,
EMail: [email protected]
http://immo.sz.de/E1321390
Landkreis Weilheim/
Schongau
Schöne helle 2-Zi.Wohnung, ca.70m², U-BahnN
nähe, großer Wohn-Arbeitsraum u. geflieste
Häuser Mietangebote
Haidhausen, 3 Zi.-Whg., 106m², Parkett, Loggia in ruhiger Südlage m. Blick auf viel Unterschleißheim ruh. 2 Zi.-W., 64m², EBK, WM
Blk., ab 1.7., Fußb.-Hzg., Laminat, EA vorSchwabing Am Park: 2 Zi, 54m², EBK, EG, Grünfl. im Innenhof, EA vorh., € 1720,- Grün u. Gebirgsblick, Bj 1963, Öl, EA-V, hand., € 720,- + NK + KT, 8 089/3106849
135kWh/(m²*a), € 794,65+ NK + KT - keiEbez., ab Okt., 979+NK/TG, 8 089-454580 + NK. AB Immob. 8 0172/4396462
Hübsches RMH in Penzberg / Obb.
ne Ablöse, keine Provision. Fax 089/5808036
Ruhige Lage, ideal für Kinder,
Appt., 18m², mit Bad, ohne Küche, an WHF 35 m² Wohnfl., 45 m² Nutzfl., Bj. 1982,
München Ost
Wohnen / Essen über 40 m², Hobbyraum,
München Nord
oder Büro, 230 € + NK, ?ZS1927756
München West
Garten / Terrasse / Balkon, Gas-Hzg.
4-Zimmer-Wohnungen
3- und 3½-ZimmerEA-V 179kWh / m² zum 1.6.2016 frei,
O
und größer Mietangebote
3- und 3½-ZimmerMiete G 1.440,- + NK/KT Unterlagen über
N
Wohnungen Mietangebote
München
Landkreis
Süd
[email protected]
W
Wohnungen Mietangebote
Besichtigung von Neubauwohnungen u. DHH !!!
LKS Häuser Mietangebote
Altschwabing, ren. Altbau-Whg., 3 Zi./Kü./ BEZUG: 1.06.16 Vermietung / Neubau! Woh./DHH
Landkreis Weilheim/
kl.Bad, sep. Du./WC m.Fenst., 93m², 2.OG, 81825 München, Toni Schmid Str. 24, m. EBK u. TG z. 01.6.16 oder früh., v. Priv., ren. Altb.,
Gas Etagenhzg., kein Lift/kein Blk./ohne s.g. Ausst. ruh. u. grüne Wohnlage, gt. Infrastruktur Bj. 1900, Neuhausen, Jutastr. 9/EG, o. Terr.,
Schongau
105
m²,
Erstbezug,
Denkmalsch.,
ruh.,
Pullach, DHH, ca. 200m² Wfl., m. Wi.-Gart.,
EBK, Parkett, EA in Auftrag, 1400,- € + ************************************
verkehrsg. Lage, 3 Zi., Wohnkü. o. EBK,
EG 2. EB. 5 1/2 Zi. 158 m² Wohn-Nutzfl. m. Garten
EBK, Gge., 400m² Grd., grüner EA vorh., v. WM
Wohnungen Mietangebote
NK/KT. Zuschriften unter ?ZS1927734
1
Dunkelbad,
WC,
ET-Heiz.,
Parkett,
OG. 2 Blk. 3 /2 Zi. 95 m² Wohn-Nutzfl. 1 gr. Balkon
Priv., KM € 2 400,-. [email protected]
DG. 2 Eb 31/2 Zi. 103 m² Wohn-Nutzfl. 2 gr. Terrassen 1495,- G + NK Vorausz. 105,- € kalt
1
+ Treppe 15,- €, KT 3.000,- €, keine WG
Schwabing, Bestlg., v.priv., 3,5 Zi. DG AB-W 2 DHH 3 Eb. 6 /2 235 m² Wohn-Nutzfl. Garten
Huglfing, gr. EG-Whg. in denkmalgesch.
ca. 85m², sehr ruh. (evtl. auch teilmöbl.) Open-House Sonntag 17.4. von 11.00 bis 13.00 Uhr Besichtigung ohne Anmeldung: 23.04.16, Ottobrunn: Bungalow, 120m² Wfl., Garage, Bauernhof, 147m², 3 Zi., EBK, Bad, ruh.
v. 11 -13 Uhr [email protected]
ruhig, Garten zu verm. unt. ?ZS1927752 Lage, Gart., KM 1.200,-; 8 0170/6479476
1500,- +NK/KT, 8 0176/24068274
Immobilien Konert Ruf: 089 / 93940450
Landkreis Starnberg
Wohnungen Mietangebote
Stockdorf, 3 Zi., 65m², Parkett, Blk., EA
vorh., 890,- + NK. AB Immob. 0172/4396462
2-Zi.-Whg. Freising, Erstbezug, Garten, TG,
65m², gehob. Ausstatt., Öl-ZH, 70 kWh/m²a,
ab 15.6., € 840,- + NK + KT. 8 08165/3706
Stadt Rosenheim und
Landkreis
Wohnungen Mietangebote
Landkreis Starnberg
Häuser Mietangebote
Landkreis Fürstenfeldbruck
FFB
Wohnungen Mietangebote
Olching See- u. S-Bahnnähe, 3 Zi.-Whg. m.
Loggia, ca. 96m², 1.OG, KM 1080,- € +NK
+KT+Gge., EA vorhand., 8 08022/81085
D
Bundesgebiet
Häuser Mietangebote
Einfamilienhaus in Grünheide bei Berlin,
Wassergrundstück (1392 m2) mit Hafen am
Rande des Landschaftsschutzgebietes,
Wohnfläche: 90 m2 Parterre, 60 m2 Dachgeschoss. Veranda, Keller- und Hobbyräume, Garage vorhanden. Das Haus wird im
Sommer renoviert. Ist ab August zum
Schuljahresbeginn bezugsfertig. Miete ohne Nebenkosten: 1.800,- E. ?ZS1927776
Exklusive Objekte
Wohnungen
Mietangebote/-gesuche
Penthousewhg. Mü.-Harlaching von Privat
sehr rh. Lage, Dachterr. rundum z. Gartenseite, Galerie, geh. Ausstatt., Bulthaupkü.,
Marmorbad, off. Kamin, ca. 163 m² Wohnfl.,
2.650,- € + 150,- € f. 2 TG-Stlpl. + NK + KT
Ab sofort provisionsfrei zu vermieten.
8 09721/716151 (Mo-Do 8-17h/Fr 8-16 h)
DEFGH
Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
MIETMARKT
Mieter im Nordosten
besonders zufrieden
RECHT SO
Handwerker. Vermieter müssen Reparaturarbeiten rechtzeitig ankündigen. Klingelt ein Handwerker an der Tür eines Mieters, ohne dass der Besuch vorher verabredet war, müssen Mieter nicht öffnen. Das
geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Köln hervor, auf die die Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im
Deutschen Anwaltverein (DAV) aufmerksam macht. In dem verhandelten Fall hatte
ein Mieter einen Mangel in seiner Wohnung gemeldet. Der Vermieter reagierte
schnell und beauftragte einen Handwerker, allerdings ohne den Mieter darüber zu
informieren. Als der Handwerker dann an
der Tür des Mieters klingelte, wollte der
Mieter ihn nicht hereinlassen. Das Amtsgericht stellte sich auf die Seite des Mieters:
Auch wenn die Arbeiten vom Mieter gewünscht sind, müssen diese vorher rechtzeitig angekündigt werden. Was genau
rechtzeitig ist, hängt vom Einzelfall ab. Der
Richter stellte auch fest, dass nicht nur der
Beginn der Arbeiten, sondern auch der voraussichtliche Umfang und das voraussichtliche Ende der Reparaturen mitgeteilt werden müssen. Der Mieter müsse in der Lage
sein, die Beeinträchtigung zu überblicken.
(Az. 222 C 93/15)
In Mecklenburg-Vorpommern sind Mieter
mit ihrer Wohnsituation besonders zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der TAG Immobilien AG
gemeinsam mit der TU Darmstadt. Dazu
wurden 2000 Mieter in Deutschland befragt.
Die Mieter an der Ostsee bewerteten ihre Wohnsituation mit der Durchschnittsnote 1,9. Am wenigsten zufrieden mit ihren eigenen vier Wänden sind hingegen die Mieter in Berlin und Bremen. Die Studie
kommt zu dem Ergebnis, dass die Mieter
in kleineren bis mittelgroßen Städten zufriedener mit ihrer Wohnsituation sind als
in Großstädten. Insgesamt gibt es aber nur
wenig Anlass zu Kritik: Nur zwölf Prozent
halten ihre Wohnsituation für schlecht.
Auch mit dem Umfeld sind die Befragten
zufrieden. „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Wohnungsunternehmen
in den vergangenen Jahren mit gezielten
Angeboten auf die Wünsche ihrer Mieter
eingestellt haben", sagt Immobilienexperte Dirk Schiereck, Professor an der TU
Darmstadt. Es sei heute entscheidend zu
erkennen, dass Singles, Familien und Senioren unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse an eine Wohnung haben.
sz
Kommunale Vermieter
in Berlin wollen wachsen
Die Berliner Wohnungsgesellschaften wollen ihren Bestand in den nächsten zehn Jahren um 80 000 Wohnungen erweitern. Etwa 17 800 Wohnungen sollen zu Mieten
von im Schnitt 6,50 Euro pro Quadratmeter vergeben werden. Eine entsprechende
Vereinbarung unterzeichneten die sechs
Gesellschaften vor Kurzem mit Regierungschef Michael Müller und Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (beide
SPD). „Für die Stadt ist das sehr wichtig“,
betonte Müller. Berlin brauche mehr neue
und bezahlbare Wohnungen, verteilt über
die gesamte Stadt. Geisel sagte, private
Bauherren hätten zuletzt meist hochpreisige Eigentumswohnungen gebaut, gebraucht würden aber günstige Mietwohnungen. Bis 2026 soll es 400 000 Wohnungen in Landeseigentum geben.
dpa
Finanzamt verlangt
genaue Rechnung
Auch Mieter können Handwerkerleistungen von der Steuer abziehen. Die Rechnungen müssen aber bestimmte Anforderungen erfüllen, damit sie vom Finanzamt anerkannt werden. Darauf macht der Verband Privater Bauherren (VPB) aufmerksam. Die Rechnung muss den vollständigen Namen und die Anschrift von Unternehmen und Auftraggeber tragen. Art und
Umfang der Handwerksleistung müssen
eindeutig bezeichnet sein, ebenso der Zeitpunkt. Material- und Lohnkosten müssen
aufgeschlüsselt werden.
dpa
Beilagenredaktion
Telefon 089/21 83-305, Fax -77 76
[email protected]
Sommerwohnungen
und Wochenendobjekte
Mietangebote/-gesuche
Tölz-Wackersberg, Ferienwohnsitz, ganzjährig, Bauernhofzuhäusl, komf. helle NB-EGWhg., ca. 65m², EBK, Garten, ruh. zentr. Alleinlage, mtl. € 650,-. ?ZS1927730 an SZ.
Wochenend-Whg., Fischbachau, sehr schöne
Lage, in Nähe Cafe Winklstüberl, für
Wander- und Naturfreunde, 8 08028/621
Whg. in Chiemgauer Seenplatte, s. schöne
Lg.,ca.50m²,S-Blk,möbl.8 0151/29102920
Internationale Objekte
Mietangebote/-gesuche
Wenn in der Wohnung etwas defekt ist, kommt es oft zum Streit über die Kosten. Wichtig ist, was im Mietvertrag vereinbart wurde.
Wer für Reparaturen zahlen muss
Die Instandhaltung einer Wohnung ist Sache des Eigentümers. Es sei denn, im Vertrag gibt es eine Klausel über
Bagatellschäden. Dann müssen die Bewohner die Rechnungen begleichen, aber nicht in jeder Höhe
von andrea nasemann
M
ietverträge können viele Fallstricke enthalten. Benachteiligt eine
Klausel den Mieter unangemessen, ist sie unwirksam. Der Vermieter hat
dann das Nachsehen. In den vergangenen
Jahren hat der Bundesgerichtshof zahlreiche Klauseln kassiert, die dem Mieter
Pflichten auferlegten, die eigentlich Pflichten des Vermieters sind. Vor allem der Versuch, vom Mieter zu verlangen, die Mietwohnung auf eigene Kosten in Schuss zu
halten, ging oft daneben.
Denn die Erhaltung der Mietsache zum
„ordnungsgemäßen Gebrauch“ ist grundsätzlich Sache des Vermieters. Er muss die
Wohnung in dem Zustand erhalten, in dem
sie sich bei Einzug des Mieters befand.
Geht eine Sache durch normalen Verschleiß kaputt, muss sie der Vermieter reparieren. Eine Ausnahme gilt nur dann,
wenn der Mieter den Schaden selbst
schuldhaft verursacht hat. Oder wenn er
die Gegenstände selber eingebaut hat.
Dann muss der Mieter auch die Kosten für
Wartung und Reparaturen selbst tragen,
es sei denn, der Mietvertrag enthält dazu eine andere Regelung.
Von diesem Grundsatz der Erhaltungspflicht des Vermieters gibt es eine weitere
Ausnahme: Beide Seiten können im Mietvertrag vereinbaren, dass der Mieter die
Büroflächen und Praxen
Mietgesuche
Kirchberg bei Kitzbühel
IMMOBILIEN P. SCHLAMP
Neuerrichtete hochwertige Wohnungen
zw. ca. 80-156m² langfristig zu vermieten
(HWB 27/fGEE 0,64). 8 +43 676 422 02 88
[email protected]
Berufstätiges Paar (29 und 31, gesichertes
Einkommen) mit 1 Katze, sucht eine Whg.
ab 3 Zimmer, ab 70m² EBK, Badewanne,
WM bis 1500 € ab Juli/August 2016.
콯 0176/66853890 oder
Gemütliche 60m² Ferienwohnung mit Email an: [email protected]
Balkon in Kirchberg/Tirol an ruhige Mieter
Netter Siemensianer sucht Wohnung
längerfristig
zu
vermieten
(keine
langfr.im Zentr. Münchens mit Stellplatz &
Haustiere). 8 0043/53572539
Balkon. Nichtr. & in unbefr. Arbeitsv.
콯 01727013322
In Kirchberg/Tirol, gemütliche Ferienwhg.,
75m², in sonniger, ruhiger Lage, ab Oktober
http://immo.sz.de/E1321510
langfristig zu verm. 8 ++43/664/4627240
Gutsituiertes Paar (Dipl.Des/BookerPR)
Betriebshalle in Toplage in Südtirol/Eisacktal sucht Altbauwhg. (hohe Decken/Balkon).
zu vermieten; bebaute Fläche 3.887m², Büro- Sehr gutes Einkommen & zuverl. Mieter.
fläche 153m²; Kontakt 80043/664/9690681
Zuschriften unter ?ZS7103803
http://immo.sz.de/E1320811
Gemütliches, altes Bauernhaus in sonniger
Lage im Raum Kitzbühel zu vermieten.
8 0043/664/73499700
Sales Managerin sucht 1-2 Zi.-Whg. in
U-Bahn o. Tram-Nähe, mit sep. Küche und
BLK, bis max. 700,- WM. 8 015146525193
Garagen/Stellplätze
[email protected]
***WOHNUNG GESUCHT***
Häuser Mietgesuche
Zentrale 2/3-Zimmer-Wohnung gesucht.
Junges Paar sucht 2- bis 3-Zimmerwohnung in der Innenstadt. 콯 017631201135
http://immo.sz.de/E1320070
zelne Reparatur hat der Bundesgerichtshof in einer Entscheidung vom 7. Juni 1989
(VIII ZR 91/88) einen Betrag von 100 DM
(circa 50 Euro), in einem Urteil vom 6. Mai
1992 (VIII ZR 129/91) von 150 DM (circa 75
Euro) genannt. Andere Gerichte entschieden, dass 100 Euro pro Kleinreparatur in
Ordnung
gehe
(Amtsgericht
Bingen/Rhein, Urteil vom 4. April 2013, 25 C
19/13). „Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung ist derzeit eine Höchstgrenze
bis zu 125 Euro vertretbar“, meint Florentina Standl.
Der Mieter muss die Kosten nur dann erstatten, wenn die Rechnung inklusive Anfahrtskosten und Mehrwertsteuer den vertraglich vereinbarten Höchstwert nicht
übersteigt. Liegt die Rechnungssumme
über der Grenze, muss der Vermieter zahlen. Es findet dann auch keine Kostenaufteilung zwischen Vermieter und Mieter
statt. Kostet die Reparatur eines defekten
Türgriffs also beispielsweise 50 Euro und
steht im Vertrag, der Mieter müsse Rechnungen bis 75 Euro begleichen, muss er die
Rechnung über 50 Euro bezahlen. Weist
die Handwerkerrechnung dagegen einen
Betrag von 100 Euro aus, bleibt die gesamte Rechnung beim Vermieter.
Da sich besonders bei einer älteren Wohnung die Reparaturen häufen können, darf
die Summe aller Kleinreparaturen eines
Jahres einen bestimmten Betrag nicht
2- und 2½-Zimmer-Wohnungen Mietgesuche
Preiswerte 2 ZEBK Nähe Ostfriedhof. Wbl.
33 (NR, keine HT, unbefristete Festanstellung) sucht preiswerte 2-3-Zi mit EBK in
ruh. Lage nähe Ostfriedhof. 0172/6599192
Suche dringend Wohnung in München: Zentrale Whg., max. € 1200,- warm. Biete: sehr
gute Bonität mit EK, eigener Immo.! Interesse an langfr. Miete. 8 0176/64613687
Dr.Ingenieurin sucht ruhige, helle 2-Zi-Whg
in MÜ möglichst zentr./Nähe Hbf./Isar bzw.
gute U/S-Bahn Anb., bevorz. mit Balkon, ab
Jun./Jul., bis 1000€, NR 콯 017625186282
Solvente promov. Volkswirtin, NR, sucht
ruhige 2-Zi.-Whg., bis ca. 1000,- WM in
zentraler Lage Münchens, 0176/24931774
Nettes, junges Paar sucht gemeinsames Zuhause in Zentrumnähe. Wir, eine Maß- Marketing-Managerin in Festanstellg. sucht
schneiderin & ein Dipl.W.Ingenieur suchen gepfl. 2 ZKB mit Blk. in Schwabing-West/
2 ZKB bis 850,-€ warm. Belohnung 500,-€. Lehel/Glockenbachviertel, 0176/62886946
콯 0176/97540189
Lehrerin, 32, ruhig, NR sucht zentrale Whg.
ab 2 Zi. in München West/Nord, bis 1100
WM 0162/8722939 oder 089/85678811
Unternehmensberater (30 J.) sucht 2-2,5
Zi.-Altbau-Whg. in Münchener Innenstadt
8 0175/5766044
Unternehmensberater sucht 2 Zimmer,
zentral, jung, zuverlässig, allein-stehend,
Schauspieler im Ensemble des Resi sucht idealerweise mit Balkon 콯 0152/22825302
Ruh. Festangestellte, (50), NR, keine Hauszentrumsnahe Wohnung bis 1200 Euro.
http://immo.sz.de/E1319903
tiere, su. gepfl., Whg. m. Balkon, zentr.nah
콯 0157 54965595
MUC, zur Alleinbenutzung 80172/9320120
Architektenpaar sucht eine Wohnung in Ingenieur-Designer sucht 2 Zimmer-WohMünchen Umkreis 5 km, Warmmiete max nung , 45 - 55qm, ruhig, zentral oder Isar, Verbeamtete Lehrerin sucht 1-2 Zi.-Whg.
1200€, ab 35m² 015158597604
850-1100€ Inkl. NK. Nichtraucher, Festan- NR, keine Haustiere, bis € 950,- KM. MaxSuche 2-3 ZKB EW m.Balk./Terr. Muc Zentr. stellung Autoindustrie. 콯 0176 7000 6396 vorst,Neuh,Schwab.-W. 8 0176/21067973
für weibl.,37 J. berufst., NR max.1300€ kalt
8 0176/61876818/ [email protected]
1- und 1½-ZimmerAppartements
Mietgesuche
Wohnung gesucht ! Sachbearbeiterin, 35 J., sucht dringend Wohnung
ab 36 m², max. € 700,- warm, in
Haidhausen, Schwabing, Ludwig- o.
Isarvorstadt. Bin ruhig, zuverlässig,
NR. 콯 0176/44477327
3- und 3½-Zimmer-Wohnungen Mietgesuche
Kleine, werdende Künstlerfamilie
sucht attraktive und günstige Wohnung, 3-4 Zimmer ab 65m², ab
01.06.2016. München und Umland.
Wir sind Fotograf (mit festem monatlichen Einkommen) und Schauspielerin und bald ein kleines Baby.
Über Angebote würden wir uns sehr
freuen. 콯 0177-5272499
Langfristige Mieter: Junge Familie (beide
NR, berufstätige Ingenieure) sucht ab Juni
3 bis 4-Zi-Whg, min. 80 m², in Schwabing,
Bogenhausen, Haidhausen, Au oder Giesing. 콯 0160-95267446
Zurück in die alte Heimat: Beamter i.R.,
Einzelperson/NR, su. baldmögl. od. später
3-Zi.-Whg. in München, im MVV-Bereich,
ca. 75m², mit Balkon, kein EG, KM ca.
€ 1 200,- (evtl. auch Kauf). 8 069/5975935
Betriebswirtin sucht 1-2 Zi.-Whg. Junge
Betriebswirtin (TV) sucht kleine Wohnung
in München zur Alleinnutzung ab sofort.
Suchen 3-4 Zi. Whg. m. BLK in Sendling- Akad. Paar (33/29) angest. in Großkonzern
NR, berufstätig, 콯 0157-75071455
Westpark, Dr. rer. nat. und Dipl-Ing. in un- sucht 3Z Whg. + BLK > 80m² in Haidh.,
befr. Festanstellung (34 & 38, NR, keine Au, Lehel bis 1700€ WM 콯 0171/7304445
http://immo.sz.de/E1321389
Haustiere) 콯 0176/10365158
Schauspieler am Residenztheater sucht
Zentral gelegen, unter 900 Euro, Pressehttp://immo.sz.de/E1320899
3-4-Zi.-W. ab Juni/Juli 16, 8 0178/5291816
sprecher (unbefr.), ledig, sucht zum 1.7.
Ruhige Mieterin (39) sucht z.1.08. od. früzentrale Lage (von Schwabing bis Haidher 2-4 Zi.-Whg. in Muc, Balkon, ruhig, zenhausen) für < 900 €0151-58222389
trumsnah, bis ca. € 1000,- w., NUR privat
8 0172/8255363, [email protected]
http://immo.sz.de/E1320513
http://immo.sz.de/E1320498
4-Zimmer-Wohnungen und größer Mietgesuche
Berufstätiger Herr, NR, sucht 1-Zi.-Whg.
Ärztin in Vollzeit sucht ruhige Wohnung in München. 8 089/2014414 oder
E-Mail:
[email protected]
Hallo, suche 35-65qm Wohnung, bevorzugt
Solv. Akademiker-Ehepaar sucht 4-Zi-Whg Familie (Beamter) mit 3 Kindern (5, 7, 10),
Neuhausen, Nichtraucher, 1 Person, keine Bundeswehrsoldat su. Whg. in Mü. in der
aus dem Ausland zurückkehrend, sucht WohWir (berufstätig, NR) suchen eine MietHaustiere. Festes Einkommen. Freue mich Nä. v. Olympiapark, keine Haustiere, al- Whg o. DHH ab 1.7. o. früher im Münchner nung ab 1.7.16 (oder früher) in München mit
auf Anrufe ab 18 Uhr: 0151-42326320
leinsteh., bis 700,- WM, 8 0152/34065284 Zentrum, Süden o. Osten. 1100 bis 1700 € 5 Zimmern zentrumsnah 80157/50 11 97 33
KM; mind. 3,5 - lieber 4 Zi. - ab 75 m² +
Junge Frau sucht ...
Jg. Frau su. 1-Zi.-Whg. m. schönem Bad, in
Keller; max. 1 km von U-/S-Bahn entf.
eine 1,5-2-Zimmer Wohnung, ab Mü. od. Umgebung 8 0151-10932618
Opt. m. Balkon, Parkmglk. u. in ruh. Lage. Sympathisches, solventes Paar (w35, m44)
schöne Altbau-Wohnung ab 90m²
01.06/01.07. 콯 0151/41221994 Suche 1-Zi. in München 1000,- €. Beloh- 콯 015203082247; [email protected] sucht
in Schwabing, Haidhausen, Bogenhausen
http://immo.sz.de/E1320742
http://immo.sz.de/E1319938
nung 콯 0176/20984892
oder Lehel. Kontakt unter 8 0170/2039158
2-3 Zimmer Wohnung für Münchener Rück
Parkstadt Schwabing, Duplex zu vermieten, Mitarbeiter (bevorzugt Neuhausen/Nymphenburg/Gern/Westen/NW).
Lilly-Reich-Straße, 70,- €, 8 0172/6844442
콯 0176/78013913
http://immo.sz.de/E1319960
TG N. Sonnenstr., € 80,- 8 089/641 50 95
für die Gründung
einer exklusiven Praxisklinik
für internationales Publikum
in Süddeutschland von einem
auf ganzheitliche Ursachenmedizin
spezialisierten Ärzteteam
gesucht.
Angebote an: [email protected]
Zahlreiche Urteile haben festgelegt, was
alles zu den Kleinreparaturen zählt und
was nicht. „Hier kann es leicht zum Streit
zwischen den Mietparteien kommen“, sagt
die Münchener Rechtsanwältin Florentina
Standl aus der Kanzlei Greulich & Kollegen. Das Risiko des Verschleißes für bestimmte Teile der Mietsache darf nur dann
auf den Mieter verlagert werden, wenn im
Mietvertrag eine Höchstgrenze für die Reparaturkosten festgelegt wird. Für die ein-
Wohnungen allgemein Mietgesuche
Tel. 089/1 29 30 41 www.immobilien-schlamp.de
Immobilieninvestor
Mieter dürfen nicht einfach
Handwerker bestellen, sonst
bleiben sie auf den Kosten sitzen
Ein schönes Zuhause gesucht! Wir suchen
im Raum Chiemgau, Rosenheim bis München
DG-Wohnung gesucht Akademikerin
ein schönes Zuhause. Das Haus oder die
(39, ledig, k. Kinder, k. HT, NR)
Wohnung sollte mindestens 5 Zimmer haben
sucht 1,5-2,5 Zi.-DG, ab 60m², gehound neu oder renoviert sein. Wichtig ist uns
bener Standard, gute Lage, hell, moein Balkon, eine Terrasse oder ein Garten.
dern, von privat, bis 1000 KM, ab soWir
sind
ein
Paar,
49
und
51
Jahre
alt,
und
Lager-/Produktionsfort. 콯 0176-22605205
seit über 10 Jahren freiberuflich tätig. Die
und Serviceflächen
monatliche Miete sollte 1600,00 Euro warm
nicht übersteigen. Wir freuen uns auf Ihre
Mietgesuche
Zuschrift oder Ihren Anruf und darauf, Ihre 1,5-2,5 Zi.-Whg., südl. MUC, ab Mai v.
Kleines Lager gesucht. Suche kleines Lager Wohnung oder Ihr Haus zu besichtigen.
kaufm. Angestelltem (32 J., alleinleb., un콯 0176-62655942
콯
in Freimann ab 15m².
0163/2502436
befrist. Arbeitsverhältnis) gesucht. Stadtteile: Au, Untergiesing, Dreimühlenviertel,
Isarvorstadt. Dauerhaftes Mietverhältnis
geplant, b. 1200,- warm. 8 0170/8567006
Für vorgemerkte Mitarbeiter der Firmen
MAN, BMW, LINDE
suchen wir Wohnungen und Häuser
Bitte rufen Sie uns an!
Gewerbliche Objekte
allgemein Mietgesuche
Reparaturkosten für sogenannte Bagatellschäden beziehungsweise Kleinreparaturen im Mietvertrag übernimmt. Allerdings
ist dies nur wirksam, wenn es sich um die
Reparatur einer Sache handelt, die dem
häufigen und unmittelbaren Zugriff des
Mieters unterliegt. Grund für diese Ausnahme: Der Mieter kann Verschleiß- und
Alterungserscheinungen durch seinen
schonenden Umgang mit der Mietsache
hinauszögern. Die Klausel darf sich daher
beispielsweise auf Installationsgegenstände wie Wasserhähne, Ventile, Steckdosen
oder Lichtschalter beziehen, nicht aber
zum Beispiel auf im Mauerwerk verlegte
elektrische Leitungen.
2 - 3 Zimmer für Praxisgründung von
2 Heilpraktikerinnen f. Psychotherapie
gesucht. Bevorzugt Haidhausen/Schwabing. 콯 089/95720938
http://immo.sz.de/E1319569
Schweiz / Konstanz
Laden- und Verkaufsfläche mit Nebenräumen in absoluter Bestlage in Kreuzlingen/
CH, BGF 135 m², bisher Immobilienmakler,
gute Marktchance auch für Dienstleister
im Gesundheitswesen.
Unterlagen anfordern: [email protected]
Mietangebote/-gesuche
FOTO: ALESSANDRA SCHELLNEGGER
übersteigen. Die Gesamtbelastung sollte
daher auf 500 Euro pro Jahr beziehungsweise auf höchstens acht Prozent der Jahresnettomiete begrenzt werden, empfiehlt
Standl.
Dem Anspruch des Vermieters auf Erstattung der Kosten von Kleinreparaturen
steht nach einem neuen Urteil des Amtsgerichts München nicht entgegen, dass der
Vermieter mehrere Reparaturen an verschiedenen Gewerken durch einen Handwerker durchführen lässt und der Handwerker darüber eine Gesamtrechnung
stellt, deren Endbetrag über der zulässigen Höchstgrenze liegt. Erreichen die Beträge für die einzelnen Reparaturen nicht
die zulässige Höchstgrenze für Kleinreparaturen, ist es unschädlich, wenn die Rechnung über sämtliche Arbeiten einen über
dieser Grenze liegenden Betrag aufweist.
Dem Vermieter müsse eine gleichzeitige
Ausführung von mehreren Reparaturarbeiten überlassen bleiben, so das Gericht (Urteil vom 25. Februar 2015, 425 C 18161/14).
Grundsätzlich kann der Vermieter von
seinem Mieter nur Kostenersatz für die Reparatur verlangen, also nicht, dass dieser
den Handwerker bestellt und bezahlt. Mieter dürfen Schäden auch nicht auf eigene
Faust beseitigen lassen. Andernfalls können sie auf den Handwerkerkosten sitzen
bleiben (Bundesgerichtshof, Urteil vom 16.
Januar 2008, VIII ZR 222/06).
Mieterhöhung. Ein kaputter Briefkasten
kann Mieter nicht vor einer Mieterhöhung
bewahren. Auch wenn ihr Briefkasten keine Klappe hat und der Inhalt prinzipiell für
jedermann zugänglich ist, kann ein Mieterhöhungsverlangen als wirksam zugestellt
gelten. Das geht aus einer Entscheidung
des Amtsgerichts Berlin-Wedding hervor,
über die die Zeitschrift Das Grundeigentum (Heft 6/2016) berichtet. In dem verhandelten Fall hatte ein Vermieter die Miete erhöhen wollen. Das entsprechende Schreiben legte er in den defekten Briefkasten.
Da die Mieterin die Erhöhung nicht zahlen
wollte, landete der Fall vor Gericht. Das
Schreiben hätte nicht in den defekten Briefkasten gelegt werden dürfen, argumentierte die Frau. Zudem könne die Haustür
nicht verschlossen werden, somit habe jeder Zugang zu dem Hausflur und den Briefkästen. Die Richter konnte diese Argumentation nicht überzeugen. Zwar habe die
Mieterin den Mangel – also den defekten
Briefkasten – beim Vermieter angezeigt.
Allerdings habe sie über ein Jahr lang hingenommen, dass der Vermieter diesen
Mangel nicht beseitigte. Insofern könne
sie sich nun nicht darauf berufen, dass das
Mieterhöhungsverlangen nicht ordnungsgemäß zugestellt werden kann. Außerdem
könne es unter Umständen ausreichen,
wenn Briefe im Hauseingangsbereich platziert werden. (Az. 18 C 380/15)
dpa
Ist ihr Briefkasten kaputt, sollten sich
Mieter darum kümmern, dass er repariert wird.
FOTO: DPA
Zimmer/Wohngemeinschaften Mietgesuche
Achtung!!
Ältere, gepflegte, freundliche Dame sucht möbliertes, ruhiges, großes Zimmer
in München. Angebote unter 8 0172/8260514
Sprachschule sucht Zimmer in Familien
und WGs ohne Verpflegung.
Mit Küchenbenutzung.
Ab 1.6. für 4 Monate. Ab 1.8. für 2 Monate.
Max. Entfernung: 45 Min.
Angemessene Aufwandsentschädigung.
Carl Duisberg Centrum
Anna-Maria Kohlmaier, 8 089/126646-71,
[email protected]
Abkürzungen Immobilien- und Mietmarkt
Wir beraten Sie gerne unter Tel. 0 89/21 83 - 10 10
Art des Energieausweises
Energiebedarfsausweis
Energieverbrauchsausweis
EA-B
EA-V
Energieträger der Heizung / HZG
Blockheizkraftwerk
Erdgas
Erdgas leicht
Erdgas schwer
Erdwärme
Erneuerbare Energieträger
Fernwärme
Fernwärme Dampf
HZG BHKW
HZG Gas
HZG EGL
HZG EGS
HZG EW
HZG EE
HZG FW
HZG FWD
Flüssiggas
Heizöl
Holz
Holz Hackschnitzel
Kohle
Luftwärmepumpe
Nahwärme
Pelletheizung
Solarheizung
Strom
Wärmelieferung
Warmwasser über Elektroboiler
Weitere Abkürzungen zum Energieausweis
Baujahr lt. Energieausweis
Energieeffizienzklasse (A+ bis H)
Endenergiebedarf für Wärme
Endenergieverbrauch für Wärme
Endenergiebedarf für Strom
Endenergieverbrauch für Strom
Bj. (EA)
EEK A+ bis EEK H
EB-W
EV-W
EB-S
EV-S
HZG FS
HZG Öl
HZG Holz
HZG HSchn.
HZG Ko
HZG LWP
HZG NW
HZG Pellet
HZG Solar
HZG S
HZG WL
HZG Elek. Boil.
30
WIRTSCHAFT
HF2
Euro profitiert kaum von guten Inflationsdaten
Rentenmarkt
USA
0
3,75
0,75
0
0,5
0
4,25
0
0,5
0
4
0,5
0
0,25
0,75
4,25
1
3,75
1
0,5
3,5
0
3,25
1,75
0
3
1,5
2,25
0,25
2,5
0
3,25
2,25
2
1,75
1,5
1,5
0,1
1,5
2
6,25
1,75
1,5
1
0,5
1
0,5
6,5
5,63
4,75
6,25
0,5
5,5
4,75
4
4,25
4,75
3,25
2,5
0,1
2,5
Deutschland
2,5
0,6
1,5
0,3
0,5
0,0
14.1.16
14.4.16
14.1.16
14.4.16
Leitzinsen
Basiszins gemäß
Bürgerlichem Gesetzbuch
Leitzins EZB
Leitzins FED
seit 01.01.16
seit 16.03.16
seit 17.12.15
-0,83%
0,00%
0,25-0,50%
Indizes/Renditen
Kupon
Bund-Future
Rex Perf. Dt.Renten-Idx
Umlaufrendite
10j. Bundesanleihe
10j. Staatsanleihe USA
10j. Staatsanleihe Großbrit.
10j. Staatsanleihe Japan
Euribor in %
Laufzeit
3 Monate
6 Monate
9 Monate
12 Monate
14.04.
13.04.
163,39
484,16
0,05
0,13
1,79
1,46
0,00
163,91
484,27
0,05
0,17
1,79
1,44
0,00
Dollar-Libor in %
13.04.
12.04.
-0,249
-0,138
-0,074
-0,013
-0,249
-0,136
-0,073
-0,012
Laufzeit
13.04.
12.04.
3 Monate
6 Monate
9 Monate
12 Monate
0,628
0,899
–
1,218
0,630
0,894
–
1,209
Eurogeldmarkt 1
14.04.
Tagesgeld
1 Monat
6 Monate
Euro
US-$
brit-£
sfr
Yen
-0,47—0,34
0,38–0,39
0,38–0,45
-0,85—0,60
-0,30–0,10
-0,43—0,28
0,43–0,48
0,51–0,61
-0,87—0,62
-0,35—0,25
-0,21—0,11
0,89–0,93
0,74–0,84
-0,68—0,60
-0,20—0,18
1 Jahr
-0,09–0,01
1,19–1,39
0,90–1,00
-0,64—0,48
-0,35–0,01
B u n d e s p a p i e r e (sortiert nach Restlaufzeit)
Kupon
Anleihe
1,5
0,25
6
4
0
5,63
1,25
BA v. 06/16 Infl.
BS 14/16 II
BA v. 86/16 II
BA v. 06/16
BS 14/16 III
BA v. 86/16
BO S. 161 v. 11/16
14.04.
13.04. Rend.
99,95
100,11
101,13
100,96
100,22
102,58
100,88
99,95
100,11
101,18
100,99
100,22
102,60
100,90
12,27
–
–
–
–
–
–
BS 14/16 IV
BA v. 06/17
BO S. 162 v. 12/17
BS v. 15/17 I
BO S. 163 v. 12/17
BS v. 15/17 II
BA v. 07/17 II
BS v. 15/17 III
BO S. 164 v. 12/17
BS v. 15/17 IV
BA v. 07/18
BO S. 165 v. 13/18
BS v. 16/18
BO S. 166 v. 13/18
BO v. 11/18 Inflat.
BA v. 08/18
BO S. 167 v. 13/18
BA v. 08/19
BO S. 168 v. 14/19
BO S. 169 v. 14/19
BA v. 09/19
BO S. 170 v. 14/19
BA v. 09/20
BA v. 09/20 Infl.
BO S. 171 v. 15/20
BA v. 10/20
BA v. 13/20
BA v. 10/20
BO v. 15/20
BA v.10/21
BO S. 173 v. 16/21
BA v.11/21
BA v.11/21
BA v. 11/22
BA 12/22
BA 12/22
BA 13/23
BA v. 12/23 Inflat.
BA 13/23
BA 13/23
BA v. 94/24
BA v. 14/24
BA v. 14/24
BA v. 14/24
BA v. 15/25
BA v. 15/25
BA v. 16/26
BA v. 97/27
BA v. 98/28
BA v. 98/28 II
BA v. 00/30
BA v. 14/30 Infl.
BA v. 00/31
BA v. 03/34
BA v. 05/37
BA v. 07/39 I
BA v. 08/40
BA v. 10/42
BA v. 12/44
BA 15/46 Inflat.
BA v. 14/46
100,35
103,09
101,06
100,45
100,98
100,58
105,79
100,72
101,51
100,84
107,79
101,87
100,98
101,53
103,75
110,60
103,78
111,63
104,31
103,02
112,93
102,62
114,01
111,61
101,81
114,62
107,10
111,91
103,01
113,82
101,81
119,02
114,19
113,43
112,79
111,41
111,85
107,86
112,08
115,96
149,52
114,66
112,85
108,77
104,17
108,46
103,24
170,16
162,29
154,00
179,32
117,20
171,63
171,69
164,06
174,87
188,62
158,37
142,42
116,28
144,28
100,36
103,13
101,07
100,46
100,99
100,60
105,84
100,74
101,53
100,86
107,84
101,89
101,00
101,56
103,80
110,67
103,83
111,70
104,36
103,06
113,01
102,65
114,07
111,75
101,87
114,73
107,07
112,01
103,09
113,93
101,89
119,18
114,31
113,53
112,89
111,52
111,98
107,99
112,33
116,22
149,88
114,79
112,97
108,88
104,39
108,58
103,61
170,37
162,80
154,18
179,54
117,22
172,21
172,47
164,31
175,13
188,28
158,63
142,42
116,57
144,56
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
0,03
0,09
0,18
0,17
0,24
0,25
0,33
–
0,47
0,60
0,68
0,73
0,74
0,78
0,81
–
0,84
Ausländische Staatsanleihen
Kupon
Anleihe
14.04.
0
v.2,26
4
3,5
2
3,25
4,75
5,9
4,6
3,38
2
3,2
6,5
3
4,2
3,85
3,37
4,9
5,5
3,88
Argent.GDP-Lnkr 05/35
Argentinien 05/38
Belgien 12/32
Canada 10/20
Finnland 14/23
Frankreich 11-21 O.A.T.
Griechenland 14/19
Irland 09/19
Irland 99/16
Luxemburg 10/20
Niederlande 14/24
Österreich 10/17
Österreich 94/24
Polen 14/24
Polen 05/20
Portugal 05/21
Slowakei 12/24
Spanien 07/40
Spanien 11/21
Tschechien 12/22
9,90
61,43
143,70
113,90
114,41
118,77
84,50
121,11
–
115,23
115,49
103,08
144,46
113,95
116,25
107,38
125,65
142,65
124,88
122,08
Nullmarke, ohne dass sich ein Aufwärtstrend abzeichnet, so wie es
sich die Notenbanker wünschen
würden.
Am Rentenmarkt verharrte die
Umlaufrendite
börsennotierter
Bundeswertpapiere bei 0,05 Prozent, am Montag hatte die Rendite
noch ein Rekordtief bei null Prozent erreicht. amon/reuters
im Kampf gegen die unerwünscht
niedrige Inflation nur in kleinen
Schritten voran.
Im März stagnierten die Preise
im Währungsraum, wie das Europäische Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit
einem Rückgang um 0,1 Prozent
gerechnet. Die Inflationsrate pendelte in jüngster Zeit stets um die
Der Euro hat am Donnerstag wenig verändert zum Dollar tendiert.
Am Abend wurden für einen Euro
1,1260 (Vortag: 1,1272) Dollar gezahlt. Stärker als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus dem EuroRaum konnten der Gemeinschaftswährung keine nachhaltige Unterstützung verschaffen. Trotz massiver Geldspritzen kommt die EZB
Unternehmensanleihen
Rend. Bonit.
–
5,19
1,02
–
0,18
–
11,06
–
–
–
0,11
–
0,60
1,11
0,12
2,27
0,33
2,53
0,47
0,22
NR
NR
AA+
AAA
AAA
AAA
BA
A
AAA
AAA
AAA
AAA
BBB+
BBB+
BB+
A+
BBB
BBB
A+
14.04.
Rend. Bonit.
6,5
Lufthansa 09/16
101,39
1,125
Lufthansa 14/19
101,57
0,65 BBB-
3,5
SAP 10/17
103,43
0,02
4,375
Shell 09/19
109,15
5,13
Siemens Fin. 09/17
104,36
7,75
Singulus 12/17
Kupon
Anleihe
1,25
Adidas 14/21
103,15
0,66
8,25
AirBerlin 11/18
96,50
10,23
5,38
Allianz Fin.perp. 06/–
104,71
1
BMW 13/17
101,01
0,19 A
3,25
BMW Fin. 12/19
108,64
0,09 A
4,12
2,38
3,25
Volkswagen 12/19
– A-
3,875
Commerzbank 10/17
103,58
0,02 BBB+
3,5
Dt. Bahn Fin. 10/20
114,50
0,00 AA+
1,125
Dt. Börse 13/18
102,15
0,05 AA
2,75
Dt. Post 13/23
114,31
0,79 A-
5,5
Eon 07/17
107,83
0,10 BBB+
4
Gazprom-Bank 14/19
101,15
3,59 BB
4,75
Goldman Sachs 06/21
116,01
1,66 BBB-
7,5
Heid.Cem. 10/20
123,62
0,59 BB+
4,75
Linde 07/17
104,87
– A
Münzen und Barren
Münzen
Sixt 10/16
101,84
0,53
Toyota Mot. Cred. 13/23
112,44
0,51 AA-
107,00
0,68 A
14.04.
330,00
331,00
Bertelsmann 92 ff. 5,93%
183,00
183,00
90,51
90,51
Magnum 03/50 12%
Pongs&Zahn 06/50 8,5%
Salvator Grund. 04/50 9,5%
0,24
0,20
37,50
37,50
35
750
25
14.1.16
Verkauf
14.04.
Ankauf
13.04.
Verkauf
13.04.
1096,00
821,50
1096,00
548,00
548,00
274,50
274,50
110,50
1096,00
1096,00
14,30
830,00
86,00
250,50
1037,00
478,00
548,00
110,50
263,50
205,00
252,50
1147,50
967,50
1133,00
586,00
586,00
300,00
300,00
124,00
1133,00
1133,00
16,45
958,50
117,50
263,50
1088,50
518,50
586,00
124,00
312,00
220,00
278,50
1107,00
826,00
1107,00
553,50
553,50
277,00
277,00
111,50
1107,00
1107,00
14,40
834,50
86,00
253,00
1047,00
482,50
553,50
111,50
266,00
207,00
255,00
1158,00
972,50
1143,50
591,50
591,50
303,00
303,00
125,00
1143,50
1143,50
16,50
963,50
118,50
266,00
1099,00
523,50
591,50
125,00
315,00
222,00
281,50
Ankauf
13.04.
Verkauf
13.04.
Ankauf
14.04.
Gold, 1 kg
Gold, 100 g
Gold, 10 g
Silber, 1 kg
Platin, 1 kg
Platin, 100 g
14.4.16
Ankauf
14.04.
Feingold
Feingold, 1 kg
verarbeitet, 1 kg
Feinsilber
Feinsilber, 1 kg
verarbeitet, 1 kg
Platin / Palladium
Platin (per Gramm)
Palladium (per Gramm)
14.4.16
Energie
Rohöl (Ldn.) Jun
Brent
ICE $/Brl
Jul
Aug
Rohöl (NY)
Mai
Jun
Jul
WTI
Nymex $/Brl
44,33
44,31
44,64
41,91
43,13
43,90
44,18
44,21
44,57
41,76
43,01
43,84
14.04. 13.04.
Benzin (RBO) Mai
Nymex $/gal
Jun
Heizöl (NY)
Mai
Jun
Nymex $/gal
Gasöl (Ldn)
ICE $/t
Mai
Jun
1,53
1,54
1,27
1,28
377,0
381,0
1,53
1,54
1,27
1,27
377,0
381,0
Edelmetalle
14.04. 13.04.
Gold (NY)
Apr
Comex $/oz
Mai
Jun
Platin (NY)
Mai
Nymex $/oz
Jun
14.04. 13.04.
1232 1247
1232 1248
1233 1248
Silber (NY)
Apr
Comex $/oz
Mai
Jun
994
998
Palladi. (NY) Mai
1002
1003
Nymex $/oz
Jun
16,07 16,32
16,16 16,32
16,22 16,34
541,0 543,3
557,5 542,5
Basismetalle
Verkauf
14.04.
34881,00 35528,00 35216,00 35862,00
3488,00 3586,00 3522,00 3620,00
351,00
367,00
354,00
370,00
435,00 492,00 438,00 495,00
26170,00 29698,00 26326,00 29849,00
2642,00 3008,00 2658,00 3023,00
Metall
14.1.16
14.04. 13.04.
14.04. 13.04.
Kupfer (Ldn) Kse
LME $/t
3-Mt.
Nickel (Ldn)
Kse
3-Mt.
LME $/t
Zink (Ldn)
LME $/t
Kse
3-Mt.
Verkauf
14.04.
4831
4815
8880
8920
1867
1880
4838
4820
8920
8975
1848
1862
14.04. 13.04.
Blei (Ldn)
LME $/t
Zinn (Ldn)
LME $/t
Kse
3-Mt.
Kse
3-Mt.
Alumini. (Ldn) Kse
LME $/t
3-Mt.
1741
1750
17200
17175
1549
1563
1717
1729
17195
17055
1546
1551
Agrarprodukte
Für Industrieabnehmer 3
Banken; Dollar-Libor=Zinssatz f. Termingelder auf Dollarbasis; 1) Bloomberg, Münzen und Barren; 2) pro aurum,
Schalterpreise München, Angaben in Euro 3) W.C.Heraeus, Basis Londoner Fixing; Rohstoffe: CME=Chicago
Mercantile Exchange, Comex=Commodity Exch., ICE=Intercontinental Exch., LME=London Metal Exch., Matif=Marché à terme Internat. de France, Nymex=New York Mercantile Echange
Kursgrafik: smallCharts, Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar
ERLÄUTERUNGEN: Anleihen: Kurse in Prozent; BA=Bundesanleihe; BO=Bundesobligationen;
BS=Bundesschatzanweisung; PfB=Pfandbrief; Laufzeit (Emissionsjahre/Fälligkeit) hinter dem Namen; alle Bundespapiere besitzen Bonität AAA; Bonitätseinstufungen soweit verfügbar von S&P: AAA=exzellent, AA=sehr
gut bis gut, A=gut bis befriedigend, BBB=befriedigend bis ausreichend, BB=mangelhaft, B=mangelhaft, CCC
bis C=ungenügend, Insolvenz absehbar, D=zahlungsunfähig; Euribor=Zinssatz f. Termingelder in Euro unter
Öl
45
1000
2
Ankauf
14.04.
Barren
13.04.
Bertelsmann 01 ff. 15%
Gold
1250
Barren 2
Genussscheine
Unternehmen
1245,75
1598,00
541,00
994,00
436,36–439,19
1 Uz Am.Eagle
1 Uz Platin Noble
1 Uz Maple Leaf
1/2 Uz Am. Eagle
1/2 Uz Philharm.
1/4 Maple Leaf
1/4 Uz Philharm.
1/10 Uz Am.Eagle
1 Uz Krüger Rand
1 Uz Britannia
1 UZ W. Philh. Silber
1 Uz Platin Koala
1/10 Uz Platin Koala
2 Rand Südafrika
100 österr. Kronen
4 österr. Dukaten
1/2 Uz Känguruh
1/10 Uz Känguruh
10 Rubel (Tscherwonetz)
20 sfr (Vreneli)
20 Goldmark (Wilh.II)
– A
–
London Gold (16:00) $/Uz.
1233,85
London Silber (14:00) US-cts/Uz
1613,00
London Palladium (14:00) $/Uz
–
London Platin (14:00) $/Uz
–
Kupfer (DEL)
437,48–440,32
Münzen
– AA+
36,20
13.04.
Münzen
– BB+
Rohstoffe
14.04.
14.04. 13.04.
Ankauf
13.04.
Verkauf
13.04.
Weizen (Pa)
Matif Euro/t
Mai
Sep
Sojaboh. (Ch) Mai
34610,00 37280,00 34840,00 37530,00
– 39050,00
– 39320,00
449,80
–
496,26
519,45
450,15
–
496,64
519,84
27,36
15,25
29,42
16,57
27,29
14,90
29,34
16,19
CME cts/bu
Jul
Mais (Chi.)
Mai
Jul
CME cts/bu
154,3
161,5
952
960
371,8
375,5
155,3
163,0
956
965
373,5
377,0
14.04. 13.04.
Kaffee (NY)
ICE cts/lb.
Kakao (NY)
ICE $/t
Zucker (NY)
ICE cts/lb.
Mai
Jul
Mai
Jul
Mai
Jul
123,9
125,9
2945
2985
14,19
14,46
121,8
123,6
2918
2954
14,01
14,29
Weitere Kursinformationen finden Sie unter:
In Deutschland zugelassene Qualitätsfonds – tägliche Veröffentlichung mitgeteilt von vwd group
Name
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
ATE
ZWG Name
Aberdeen Asset Management Deutschland AG
www.aberdeen-asset.de
Asia Pacific Equ T*
Asian Bond T
Asian Small Comp T*
Emerg Mkts Equ T*
EmerMkts Sm Comp T*
Euro Corp Bond T
Japanese Equity T*
Multi Asset Inc A*
Sel Em Mkts Bond T*
Sel Eur HighYieldT*
World Equity T*
World Gov Bond T*
$
$
$
$
$
€
¥
€
$
€
$
$
- 62,19 61,05
- 153,69 154,36
- 39,45 39,19
- 57,78 56,78
- 16,89 16,74
- 11,11 11,10
- 406,10 402,37
9,97
9,92
- 38,97 38,82
- 20,66 20,62
- 16,14 15,94
- 10,14 10,17
54,86
0,00
73,10
60,30
45,57
0,00
32,96
-0,52
0,00
0,00
44,83
0,00
0,00
0,00
-
-
0,00
2,92
0,00
0,00
0,00
0,06
0,00
0,01
2,06
0,48
0,00
0,11
Allianz Global Investors KAG mbH
Adifonds A
Aktien Europa A
Concentra A
Europazins A
Flexi Rentenf. A
Fondak A
Global Eq.Divid A
Industria A
Interglobal A
Kapital Plus A
Mobil-Fonds A
Nebw. Deutschl.A
Rentenfonds A
Rohstofffonds A
Strategief.Stab.A2
Thesaurus AT
Verm. Deutschl. A
Wachstum Eurol A
Wachstum Europa A
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
111,64
88,79
106,66
58,08
92,64
154,37
104,20
105,17
240,24
64,42
52,17
265,28
90,49
49,11
55,63
851,34
164,31
102,47
111,69
106,32
84,56
101,58
56,39
89,51
147,02
99,24
100,16
228,80
62,54
51,15
252,65
88,28
46,77
54,01
810,80
156,49
97,59
106,37
105,68 18,55 17,90
83,93
4,20
3,57
100,95 51,95 51,75
56,17
0,00
0,00
89,32
8,03
7,97
146,14 45,13 45,00
98,16 -24,60 -26,49
99,97
4,33
1,97
224,55
2,97
2,55
62,40 19,09 18,91
51,16 -0,01 -0,01
252,47 76,52 76,36
88,09
0,00
0,00
46,04
5,47
5,25
53,85
1,46
1,58
805,91 57,60 57,50
155,07 48,82 48,56
97,35 26,97 27,53
105,75 46,76 46,13
-
0,00
0,01
0,00
0,43
2,41
0,00
0,00
0,00
0,00
0,49
0,70
0,00
1,17
0,00
0,35
0,00
0,00
0,00
0,00
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
BW Portfolio 75*
€
BW Zielfonds 2020* €
BW Zielfonds 2025* €
BW Zielfonds 2030* €
DekaFonds CF*
€
DekaFonds TF*
€
Deka-MegaTrends CF* €
DekaRent-Intern. CF* €
DekaRent-intern.TF* €
DekaRSHY2/2018CF* €
EuropaBond CF*
€
EuropaBond TF*
€
GlobalChampions CF* €
GlobalChampions TF* €
LBBW Exportstrat.*
€
LBBW-Rentenf.Euro* €
Mainfr. Strategiekonz.* €
Mainfr. Wertkonz. ausg.*€
Mainfr. Wertkonz. kons.*€
RenditDeka*
€
RenditDeka TF*
€
S-BayRent-Deka*
€
UmweltInvest CF*
€
UmweltInvest TF*
€
45,19
37,90
39,98
41,85
96,13
230,17
61,60
20,58
126,71
107,63
121,81
43,39
139,93
126,73
67,24
42,34
149,72
98,91
98,02
24,25
30,51
56,30
103,88
93,74
44,30
37,16
39,20
41,03
91,33
230,17
59,37
19,98
126,71
106,04
118,26
43,39
134,87
126,73
64,55
41,11
149,72
98,91
98,02
23,54
30,51
54,33
100,13
93,74
44,18
4,36
0,40
37,17 -11,24 -11,51
39,18 -5,73 -7,15
40,89
1,75 -2,36
89,14 34,55 34,13
224,65 49,98 49,60
58,25 25,47 24,66
19,92
0,00
126,37
0,00
105,93
0,00
118,03
0,00
43,31
0,00
131,97 19,32 18,63
124,00 18,23 17,69
63,10
8,18
8,05
41,12
0,00
148,52 40,98 39,31
98,60 -0,82 -0,85
98,02 -0,27 -0,29
23,55
0,00
30,51
0,00
54,36
0,00
97,96 -1,64 -2,27
91,72 -7,04 -9,16
ATE
ZWG Name
-
0,33
0,59
0,30
0,23
0,00
0,00
0,00
0,12
0,69
4,54
1,73
0,59
0,00
0,00
0,00
0,39
0,00
0,04
0,00
0,09
0,11
0,55
0,00
0,00
-
0,04
0,12
53,84
0,00
0,00 0,00
53,45
0,00
0,00 0,00
125,94 37,05 36,86 0,29
117,50 39,67 39,85 0,45
50,73
0,00
0,00 0,28
50,40
0,00
0,00 0,25
39,71
0,00
0,00 0,00
40,12
0,00
0,00 0,00
366,94 66,70 65,58 0,15
347,03 66,46 65,36 0,00
67,13 69,55 65,29 0,00
58,05 -51,82 -53,63 0,22
57,07 -97,83 -99,08 0,09
63,56 -1,03 -1,05 0,02
60,94 -1,09 -1,09 0,03
0,43
0,32
0,00
0,00
0,53
0,43
1,30
1,59
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Deka Immobilien Investment
Deka Immob Europa* €
Deka Immob Global* €
48,07
57,72
45,67
54,84
45,67
54,82
3,56
10,02
3,54
9,97
Deka International (Lux.)
Corp.Bd. Euro CF
Corp.Bd. Euro TF
Deka-Conv.Akt CF
Deka-Conv.Akt. TF
Deka-Conv.Rent CF
Deka-Conv.Rent. TF
Deka-Gl.Conv.Re.TF
Deka-GlbConRent CF
DekaLux-BioTech CF
DekaLux-BioTech TF
DekaLux-MidCapTF A
GlobalResources CF
GlobalResources TF
Wandelanleihen CF
Wandelanleihen TF
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
55,50
53,49
130,96
117,77
52,68
50,45
39,96
41,89
391,23
356,62
67,31
61,29
58,07
65,76
61,21
53,88
53,49
126,23
117,77
50,78
50,45
39,96
40,38
377,09
356,62
67,31
59,07
58,07
63,84
61,21
Allianz Global Investors GmbH, Luxembourg Branch
Best Sty Eur Eq AT
Best Sty US Eq AT
Dyn Mu Ass Str15 A
Dyn Mu Ass Str50 A
Dyn Mu Ass Str75 I
Enh ShTerm Euro AT
Euro Bond A
Europe SmCap Eq A
European Eq Div AT
Fl Rate NoPl-VZi A
Flex Bond Strat A
Glb Agricult Tr. A
Glb SmCap Eq AT
Income & Gro A USD*
Income Gr A-H2-EUR*
€ 119,06 113,39 112,58
€ 157,64 150,13 148,11
€ 104,99 101,93 101,61
€ 117,68 113,15 112,35
€ 1096,99 1096,99 1083,78
€ 108,56 108,56 108,56
€
12,11 11,76 11,75
€ 185,38 176,55 175,86
€ 254,30 242,19 241,80
€
99,31 99,31 99,31
€ 103,61 101,08 100,99
€ 161,71 154,01 154,14
$
11,08 10,55 10,46
$
10,04
9,65
9,59
€ 110,49 106,24 105,51
10,82
20,54
-0,20
-1,83
0,09
0,00
0,02
42,49
39,99
0,00
0,02
16,52
5,89
5,09
15,09
9,65
19,61
-0,19
-2,15
0,07
0,00
0,02
41,65
38,46
0,00
0,02
15,87
6,31
4,49
14,51
3,01
4,19
0,00
0,00
0,00
10,66
0,00
0,00
48,42
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,73
0,82
6,19
0,00
0,15
0,00
0,00
0,42
1,94
0,00
0,00
0,03
0,25
Allianz Global Investors Ireland Ltd.
Emerging Mrkt Bd A
€
55,77
54,15
54,00
0,00
0,00 0,00
0,47
Alte Leipziger Trust
€uro Short Term*
Aktien Deutschland*
AL Trust €uro Relax*
Trust €uro Cash*
Trust €uro Renten*
Trust Akt Europa*
Trust Glbl Invest*
€
€
€
€
€
€
€
Amp Euro Star 50
Amp Europa Meth
Amp Global Aktien
Amp Global Renten
Amp Pf Mu ETF St
Amp Real Estate Pl
Amp Rendite Renten
Amp Reserve Renten
Amp Substanz Pt
Amp UnternAnl.fds
CQUAD.Flex Ass AMI
Glob.ETF Aktien Pa
terrAss Akt I AMI
terrAss Rent I AMI
Zan.Eu.Cor.B.AMI P*
Zantke Eu.HY AMI Pa*
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
45,35 44,90
106,77 101,69
53,93 52,36
46,17 46,17
47,32 45,94
48,29 45,99
77,56 73,87
44,91
0,00
99,55 12,16 11,67
52,12
6,26
5,94
46,17
0,00
46,03
0,00
44,85 -47,34 -47,86
73,66 -20,48 -20,54
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,30
0,00
0,30
0,02
0,33
0,00
0,00
-
0,00
0,00
0,00
0,13
0,30
1,01
0,13
0,18
0,00
0,94
0,18
0,00
0,00
0,30
0,46
1,37
Ampega Investment GmbH
42,87
182,76
10,99
18,56
23,98
107,87
21,66
51,20
108,63
25,35
36,58
13,50
25,23
97,68
114,76
121,32
42,87
174,06
10,52
17,89
23,28
102,73
21,03
50,69
104,45
24,61
34,92
13,11
24,14
97,19
112,51
118,94
41,51 24,35 23,66
168,54 -6,50 -7,05
10,31 -86,47 -87,59
17,78
0,00
0,00
22,99 22,90 25,71
102,35
4,25
3,87
20,99
0,00
0,00
50,65
0,00
0,00
103,81 11,49 11,22
24,58
0,00
0,00
34,81 -26,29 -25,81
12,81 15,99 33,02
23,66 -1,49 -2,14
97,20
0,00
0,00
112,34
0,00
0,00
118,44
0,00
0,00
Axxion S.A.
M-AXX InCap Taurus
€
68,92
65,64
65,50
57,26
55,78
-
0,00
57,22 23,02 22,64
39,38 -50,52 -50,84
57,14
0,00
72,45 58,86 58,79
43,05
4,62
4,51
-
0,00
0,00
0,40
0,00
0,00
BNY Mellon Service KAG
www.bnymellonkag.com
PB Balanced*
PB Europa*
PB Eurorent*
PB Megatrend*
PB Triselect*
€
€
€
€
€
60,41
41,59
58,79
77,29
45,60
57,53
39,61
57,08
73,61
43,43
Commerz Real Investment
hausInvest
€
43,55
41,48
41,47
2,13
2,19
-
0,10
97,28 -271,66 -296,01
-
0,00
www.cratoncapital.com
Precious Metal*
$
95,57
95,57
Credit Suisse
CS Euroreal A CHF* CHF
36,14
36,14
36,13
-1,46
-
-
0,02
CSAM Immobilien KAG mbH
CS EUROREAL*
€
23,88
23,88
BW Portfolio 20*
BW Portfolio 40*
€
€
45,56
47,01
44,67
46,09
Deutsche Asset Management Investmentfonds
Telefon 069 91 01 23 71 Telefax 069 91 01 90 90
www.dws.de [email protected]
ARERO - Der Weltfo*
ArgentosSauren Dyn*
Astra-Fonds*
Basler-Aktienf DWS*
Bethmann Nachhalt.*
Convertibles Lc*
DB Glbl Equity Inc*
DB Z&D O*
De. Nom.Japan G LC*
Deu Q Eq LV Eur LC*
DI II GConStr LC*
Dt Float R.Nts LC*
DWS Akkumula*
DWS Akt.Strat.D*
DWS ALPHA Rent.Gl.*
DWS Co.Kaldemorgen*
DWS Conc ARTS Bal*
DWS Conc ARTS Con*
DWS Conc ARTS Dyn*
DWS Cov Bond Fd LD*
DWS Deutschland*
DWS Eurol Strat R*
DWS Europ. Opp*
DWS Eurorenta*
DWS Eurovesta*
DWS Glbl Growth*
DWS Glbl Value LD*
DWS Hybrid Bond LD*
DWS I-EO H.YLD C.*
DWS Inst. Money+*
DWS Inv. China Bds*
DWS Inv. EMC A2*
DWS Inv.As.SM LC*
DWS Inv.EmMk.T.Di+*
DWS Inv.EmMkt Sat.*
DWS Inv.EurBd S LC*
DWS Inv.Ger.Eq. LC*
DWS Inv.Gl Grow LC*
DWS Inv.II As.T.Di*
DWS Inv.II China H*
DWS Inv.II Eu.T.Di*
DWS Inv.II US T.Di*
DWS Inv.Top Div*
DWS Inv.Top Eurol.*
DWS Investa*
DWS Multi Oppor FC*
DWS Multi Oppor LD*
DWS Rend.Opt.4 S*
DWS Stiftungsf.*
DWS Top Asien*
DWS Top Dividen LD*
DWS Top Europe*
DWS Top World*
DWS TRC Deutschl.*
DWS TRC Glbl Growt*
DWS TRC TOP DIVIDE*
DWS US Dollar Res*
DWS Vermbf.I LD*
DWS Vermbf.R*
DWS VermMan-Bal*
DWS VermMan-Def*
DWS VermMan-Dyn*
DWS Zinseinkommen*
E.ON Aktienfonds*
Eur Corp Bds Lc*
FOS Rend.u.Nachh.*
Glbl Agri Lc*
Glbl EmMa Eq LC*
Inv I Gl. B. LDH P*
Multi Opport. III*
OP Dyn Europe Bal*
OP Food*
OP Solid Plus*
Südwestbank V Eq*
TOP TREND OP A*
€ 162,18 162,18 160,72
0,00
€ 130,72 124,49 123,94 14,73 13,97
€ 234,93 223,74 219,94 34,06 33,35 0,00
€
61,56 58,78 57,11 33,64 33,22 0,00
€ 134,74 134,74 132,93 21,72 21,38
3,51
3,51 0,00
€ 169,40 164,32 163,82
€ 119,43 119,43 117,49 24,49 23,41
€ 106,45 103,34 102,62
5,79
5,28
€
49,03 47,14 45,87 -76,73 -77,40 0,00
€ 118,44 112,80 111,51 11,43 10,47
1,78
0,91
€ 109,95 104,45 102,28
€
84,57 83,73 83,72
0,08
0,08 1,07
€ 916,75 873,09 853,51 29,58 28,71 0,00
€
- 322,03 313,12 53,49 53,38 0,00
€ 120,11 117,75 117,23 10,84 10,79 8,53
€ 135,33 128,56 126,99 15,45 14,98
€ 197,00 189,42 188,38 31,37 31,78 10,25
€ 210,23 204,10 203,69 15,47 15,58 14,86
€ 165,65 157,75 156,89 31,49 32,73 5,45
€
56,55 55,16 55,17
0,02
0,02 0,00
€ 189,55 180,52 174,43 36,17 35,80 0,00
€
35,05 34,19 34,17 -0,01 -0,01 0,00
€ 278,21 264,96 260,62 38,04 37,61 0,00
0,07
0,07 0,00
€
58,81 57,09 57,03
€ 116,43 110,88 108,30 -5,26 -5,99 0,00
€
96,81 92,20 90,64 42,53 42,11
€ 231,49 220,46 216,19 56,19 53,91 9,82
€
38,66 37,53 37,55
5,01
5,01 0,00
€ 137,11 132,99 132,42 -0,23 -0,23
€ 14196,31 14055,7514055,82
0,00
- 2241
€ 118,61 115,05 114,78
0,00
$ 137,27 133,16 132,47 -1,01 -1,01
€ 205,83 195,54 191,80 50,30 48,90
€ 102,09 96,98 94,95 -6,74 -6,98
€
98,30 93,39 91,81 -9,01 -9,23
€ 151,12 146,59 146,54
0,00
- 0,00
€ 162,57 154,44 149,63 26,15 25,21
€ 141,20 134,14 131,54 26,16 25,89
€ 129,64 123,16 120,65 14,02 13,44
€ 128,79 124,93 124,72 -0,02 -0,02
€ 149,93 142,43 139,66 24,70 23,88
€ 174,70 165,97 163,67 37,89 37,08
€ 192,44 182,82 180,24 37,89 37,03
€ 177,93 169,03 164,82 57,93 57,67 0,00
€ 156,54 149,08 144,72 23,33 23,02 0,00
€ 237,92 237,92 234,80 17,33 17,12 0,00
3,58
3,40
€ 118,31 113,76 112,27
€ 102,54 102,54 102,54
0,00
€
47,88 46,48 46,27
0,96
0,90 0,00
€ 132,48 127,38 124,47 50,52 50,04 0,00
€ 122,01 116,19 114,39 57,01 55,69 0,00
€ 131,40 126,34 123,66 25,27 24,65 0,00
€
87,29 83,92 82,01 12,20 11,34 0,00
€ 158,66 151,10 147,67 45,08 43,10
€ 112,19 106,85 105,86 20,87 20,19
€ 120,66 114,91 113,53 34,65 32,37
$ 184,23 184,23 184,23 -0,02 -0,02 10,34
€ 133,25 126,90 123,98 11,54 10,67 0,00
€
19,95 19,36 19,36
0,00
- 0,00
€ 116,76 112,26 111,26 -1,76 -1,99
€ 107,02 103,89 103,52 -3,20 -3,38
€ 120,03 114,31 112,64
6,39
6,14
€ 107,74 104,60 104,52
0,00
€
41,54 39,94 39,16
6,75
5,83 0,00
€ 155,84 151,17 151,10
0,01
0,01
€ 115,86 112,48 112,03
9,17
9,38
€ 123,57 117,39 114,30
4,00 -0,79
€ 186,77 177,44 172,62 44,03 43,42 0,00
€ 100,75 97,73 97,71
0,01
0,01
€ 201,72 192,11 189,46 37,78 37,39 0,00
€
67,03 64,44 63,90 11,72 11,44
€ 329,99 314,27 310,04 66,97 65,57 0,00
€ 61845,59 58900,5657781,52 -0,84 -0,84
€ 915,60 871,99 861,15 28,82 28,49
€
54,16 51,57 51,53
3,30
3,21
-
23,88
-2,00
-
-
0,02
44,66
46,07
-0,85
-1,68
-1,10
-2,43
-
Offene Immobilienfonds
€
0,77 grundb. europa RC
0,74 grundb. Fokus D.RC €
Deka
0,00
0,04
0,00
0,00
0,06
0,00
0,00
0,21
0,00
0,00
0,00
0,06
0,03
2,06
0,93
0,00
1,23
3,45
0,00
0,30
0,00
0,29
0,04
0,26
0,02
0,00
0,05
0,74
1,65
8,88
1,34
1,59
0,00
0,00
0,00
0,87
0,00
0,00
0,00
1,77
0,00
0,00
0,05
0,00
3,21
1,86
0,02
0,00
0,14
0,00
0,04
0,00
0,00
0,00
0,00
0,05
0,36
0,00
0,19
0,84
0,80
0,58
0,48
0,00
0,62
0,36
0,00
0,00
0,46
0,42
0,24
0,00
448
0,00
0,42
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
grundb. global RC
€
Best Inv.Wachst.*
Europaf. Aktien*
Europaf. Plus EUR*
Europaf. Renten*
Global Player EUR*
Protekt Plus*
VL Invest EUR*
€
€
€
€
€
€
€
-6,11
-
58,94 56,95 56,66 -7,97 -8,34
62,46 60,06 58,89 -49,26 -49,98
61,91 60,11 59,36 -5,32 -5,52
62,74 60,91 60,71 -0,02 -0,02
40,36 38,81 37,98 -143,46 -144,48
127,47 122,86 122,87 -4,01 -4,01
42,30 40,67 39,61 -50,09 -50,56
-
55,37
52,73
52,73
-3,42
ATE
Deutsche Postbank Fonds
40,62
50,71
40,62
50,71
0,02
0,00
0,02
0,00
-
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
66,51 64,57 64,42 19,52
0,13 BHF Value Lead FT* €
FT Em.Cons.Dem. PT* €
67,23 64,03 63,43 13,46
FT EuroCorporates*
€
62,75 60,92 61,05
0,00
Grand Cru*
€ 137,77 136,41 136,16 34,91
0,00 Grand Cru Swiss* CHF 101,18 100,18 100,00 -3,50
0,10
0,70
Generali Fund Management S.A.
1,02
0,00
0,77 Generali FondsStrategie
0,19 FdStratAktienGlDyn* €
60,70 60,70 60,21 -10,11
18,76
13,25
35,22
-3,74
ATE
ZWG Name
0,00
0,00
0,00
0,00
-
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
ATE
ZWG Name
MK Luxinvest
Telefon +49 911 180 - 1009
IAM - Top Mix Welt*
-0,64 1,73
€
13,34
12,67
12,55
20,92
22,77
-
0,06
Nomura Asset Management
3,03
Telefon 069 153093-020 Internet www.nomura-asset.de
Generali Komfort
Komf. Balance*
Komf. Dyn. Europa*
Komf. Dyn. Global*
Komf. Wachstum*
DJE Investment S.A.
€
€
€
€
64,73
57,35
56,15
62,00
www.dje.lu [email protected] Telefon 00352 26925220
DJE Ag&Ernährung I €
DJE Alpha Glob PA
€
DJE Alpha Global I
€
DJE Asia High D PA
€
DJE Asia High D XP
€
DJE Asia High Div
€
DJE Concept I
€
DJE Concept PA
€
DJE Div&Sub I
€
DJE Div&Sub P
€
DJE Div&Sub XP
€
DJE Div&Sub.IH-CHF CHF
DJE Europa PA EUR
€
DJE Europa XP
€
DJE Gold&Ressou PA €
DJE Gold&Ressour I €
152,01
203,81
213,98
171,81
187,99
179,97
238,08
118,36
373,17
358,04
228,46
161,15
296,99
132,47
127,37
127,72
152,01
195,97
213,98
163,63
187,99
179,97
238,08
112,72
373,17
340,99
228,46
161,15
282,85
132,47
121,30
127,72
150,39
193,98
211,81
161,74
185,82
177,89
235,77
111,63
369,59
337,72
226,26
159,61
281,84
132,00
121,83
128,28
44,73
37,03
35,15
45,53
42,64
43,35
37,33
12,97
52,83
53,93
41,37
29,19
42,54
13,55
6,72
8,55
43,77
36,07
34,53
43,81
40,71
41,52
37,40
12,78
51,92
52,89
40,34
28,32
42,12
13,14
6,71
7,43
64,73
57,35
56,15
62,00
64,71
57,33
56,09
61,93
3,66
-7,88
7,27
6,82
10,74
3,17
19,89
17,55
3,69
2,36
0,75
3,28
8,54
26,29
0,49
8,38
25,20
0,47
-
0,00
0,00
0,16
0,00
Asia Pacific*
Asian Bonds*
Real Protect*
Real Protect R*
Real Return*
HansaInvest Lux S.A.
-
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,69
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
D&R MAS-Balanced P €
D&R MAS-Growth P €
D&R MAS-Income P €
8,23
6,51
8,53
7,91
6,20
8,28
7,89
6,17
8,26
Preis
14.04.
Titel
ISIN
Hauck&Auf Gl Opp HAIG-WoSel
Ampega Amp Balanced 3 It
FT. Lux BHF Value Lead*
LRI SA Deutsche AktTotRet*
DeAM Multi Opport. III*
LBBW Asset W&W Global-Fonds*
IP Concept ME Fonds Special V
FvS AG Multiple Opp F
LBB PBP Chance
Caso Asset Plutos MultiChance*
Deka Deut. Deka BasisAnl A100*
Universal FPMFdLadonEuroVal*
Deka Deut. Zukunftsplan I*
DJE Invest Zins&Divid I
MultiSelect MS Global-ChancenI*
LU0288319352 158,83 €
DE000A0MUQ30 184,31 €
LU0319577374 64,57 €
LU0216092006 145,73 €
LU0198959040 192,11 €
DE0009780494 63,70 €
LU0150613833 2225,39 €
LU0323578574 243,65 €
DE0005320022 104,13 €
LU0339447483 60,10 €
DE000DK2CFT3 137,99 €
LU0232955988 182,81 €
DE000DK1CJ20 210,20 €
LU0553169458 142,91 €
LU0134752889 74,16 €
€
€
€
€
€
110,31 105,06 103,92
68,64 66,64 66,35
101,12 99,14 99,21
100,19 98,23 98,31
580,76 569,37 572,00
29,44
0,00
0,00
0,00
0,00
30,64
-
0,00 0,00
0,00 4,06
0,00 9,28
- 0,00
0,00 97,79
Oppenheim Asset Management
0,04 MedBioHealth EUR
0,00 Special Opp.
0,08 Top Ten Balanced
Top Ten Classic
€
€
€
€
330,87 315,11 307,32
40,65 38,71 38,42
62,26 60,15 59,92
79,99 76,18 75,32
73,60
43,02
29,43
21,63
72,06
49,03
29,39
20,71
-
0,00
0,00
0,00
0,00
31,99
1,11
0,18
13,23
79,19
-5,29
36,62
31,92
0,89
13,03
78,71
-5,29
36,39
0,00
0,06
0,18
3,33
0,03
0,00
0,00
0,00
0,48
0,00
0,45
0,00
0,18
-
-
0,00
-0,02
14,44
25,94
9,19
0,80
-0,02
14,16
25,41
8,93
0,73
-
0,00
0,47
0,00
0,00
0,45
68,17 10,11
9,86 0,00
53,61 23,30 22,73 0,00
53,20
0,00
0,00 0,00
115,14 32,09 32,09 0,00
64,86 16,00 15,35 0,00
49,91 -11,82 -12,02 0,00
73,81 26,66 25,98 0,00
46,01
0,57 -0,60 0,00
53,67
0,00
0,00 0,00
54,48
1,43
1,08 0,00
36,35
3,90
1,67 0,00
37,78
0,00
0,00 0,00
26,20
0,00
0,00 0,00
108,97
5,37
4,44 0,00
127,39 13,51 13,39 0,00
136,79
9,32 10,28 0,00
124,01
6,17
6,51 0,00
39,52
0,00
0,00 0,00
53,99 18,00 17,13 0,00
41,67
0,01
0,01 0,00
27,31 -18,10 -19,42 0,00
125,52 70,19 70,29 0,00
169,53 26,55 26,24 0,00
56,67
0,00
0,00 0,00
57,27 -5,30 -5,41 0,00
57,77 15,90 14,69 0,00
68,05
0,00
0,00 0,00
34,74
0,00
0,00 0,00
43,36 39,71 39,22 0,00
66,09 24,96 24,50 0,00
175,90 38,17 37,39 0,00
172,93 -6,54 -6,68 0,00
106,22 33,59 32,92 0,00
41,39 -20,38 -21,58 0,00
111,52
0,00
0,00 0,00
42,04 -0,01
0,00 0,00
77,87 45,33 44,74 0,00
215,96 39,20 38,49 0,00
49,13
0,00
0,00 0,00
108,51 41,80 40,86 0,00
108,05
5,45
5,30 0,00
108,50
5,72
5,44 0,00
58,97 19,29 18,44 0,00
21,15 -0,01
0,00 0,00
54,75
9,31
8,41 0,00
44,26 13,76 14,31 0,00
50,08 -3,23 -3,77 0,00
64,96 10,13
9,88 0,00
49,86 -2,32 -2,99 0,00
40,67 14,58 12,73 0,00
0,93
0,47
0,64
0,00
0,22
0,00
0,00
0,00
0,57
0,79
0,00
0,62
0,41
1,28
0,45
2,29
2,15
0,86
1,05
0,89
0,00
0,00
0,00
0,68
0,00
0,00
0,39
0,82
0,00
0,15
0,00
0,00
0,00
0,00
0,79
0,31
0,00
0,00
0,13
0,95
0,42
0,50
0,45
0,19
0,68
0,26
0,70
0,64
0,83
0,12
Hellerich
Ökoworld AG
Telefon: +49 89 287238-0 www.hellerich.de [email protected]
Global-Flexibel A
€
PrinceStreet EM Fl
€
WM SachwertaktienA €
687,19 654,47 649,90
133,77 133,77 132,72
192,42 183,26 181,81
18,85
8,50
59,39
18,91
7,59
58,84
-
Die besten Mischfonds im Vergleich
1 M.
Performance in %
6 M.
1 J.
3 J.
–0,94
0,53
0,53
1,47
–0,52
–1,18
1,65
0,10
0,87
4,12
–0,65
–4,67
–0,94
0,17
–0,74
–2,21
–5,76
1,05
2,82
–0,96
–1,24
1,20
3,04
–2,08
4,23
–3,62
–0,38
–1,81
0,60
–4,89
5 J.
Growing Mkts 2.0
0,00 Klima
0,69 New Energy Fund*
0,00 ÖkoTrust
ÖkoVision Classic
ÖkoVision Gar.20
Water For Life C
€
€
€
€
€
€
€
135,91
50,36
5,54
120,40
147,03
116,76
143,92
129,44
47,96
5,23
114,67
140,03
111,20
137,07
126,49
46,76
5,11
113,51
137,51
111,18
134,38
Sarasin Multi Label SICAV
TER %
www.sarasin.de
–0,51
–11,12
–5,63
–5,66
–10,63
–8,73
–5,85
–2,89
–9,59
–8,75
–14,05
–11,35
–11,19
–3,97
–16,51
39,51
38,03
35,33
33,54
32,18
29,91
29,27
28,58
28,14
27,25
27,01
26,04
25,74
25,40
25,15
49,41
57,13
57,49
46,85
47,11
54,20
43,59
78,04
41,28
23,24
42,79
47,42
42,54
33,01
2,42
0,74
1,34
0,00
0,90
1,72
1,68
1,16
1,40
2,17
2,56
1,86
2,19
1,79
1,51
New Energy Fund*
€
5,54
5,23
5,11
Star Capital
SC Argos
SC Huber-Strategy1
SC Priamos
SC Starpoint A-EUR
SC Winbonds plus A
€
€
€
€
€
142,87
130,28
154,16
185,37
161,27
138,71
126,49
146,82
176,54
156,57
137,68
122,93
144,12
171,47
154,54
Union-Investment
Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI
(Bundesverband Investment und Asset Management) Methode. TER % = Kennzahl des Anteils der Verwaltungskosten eines Fonds,
hohe TER = hoher Kostenanteil. Erscheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten- Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und
Garantiefonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.
DJE InterCash I
€
DJE InterCash PA
€
DJE Inv.Karitativ
€
DJE Inv.Lux Select
€
DJE Inv.Primus
€
DJE INVEST-StiftRI
€
DJE INVEST-Vario P
€
DJE Mittelst&In I
€
DJE Mittelst&In PA
€
DJE Mittelst&In XP
€
DJE Real Estate I
€
DJE Real Estate P
€
DJE Renten Glob I
€
DJE Renten Glob PA €
DJE Renten Glob XP €
DJE Zins&Divid I
€
DJE Zins&Divid PA
€
DJE Zins&Divid XP
€
DJE-Europa I
€
GoldPort StabFd.IA CHF
GoldPort StabFd.PA CHF
LuxPro-Euro Rent I
€
LuxPro-Euro Renten P €
LuxTop-Bk.Sch PA
€
LuxTop-DJE Co PA
€
LuxTopic-Akt.Eu A
€
LuxTopic-Akt.Eu B
€
LuxTopic-Flex
€
LuxTopic-Pacific P
€
139,26
123,15
1408,72
189,80
2262,64
10,66
1094,39
100,29
105,05
100,86
265,70
2,65
172,34
151,26
148,69
142,91
140,48
148,45
310,99
116,27
116,17
1022,72
103,95
18,19
189,92
21,77
1061,08
183,33
23,11
139,26
121,93
1328,98
180,76
2134,57
10,40
1032,44
100,29
100,05
100,86
263,07
2,52
172,34
148,29
148,69
142,91
135,08
148,45
310,99
115,12
110,64
997,78
101,41
17,32
180,88
20,73
1061,08
174,60
22,01
139,14
0,00
0,00
121,83
0,00
0,00
1322,75 19,48 19,15
180,11
3,43
2,87
2120,50 33,28 32,99
10,40
0,00
0,00
1027,97 -10,65 -11,29
100,24
2,15
2,60
100,00
1,95
2,51
100,81
2,65
2,85
263,14 -2,92 -2,53
2,53 -11,14 -10,74
172,00
0,48
0,45
148,00
0,49
0,45
148,40 -0,11 -0,15
142,18 19,80 19,24
134,39 19,90 19,15
147,69 20,01 19,51
309,88 40,88 40,53
115,05 15,68 15,54
110,57 15,81 15,42
997,19
0,00
0,00
101,35
0,00
0,00
17,22 24,74 24,31
178,94 30,58 29,61
20,30
7,43
6,93
1039,06 -0,78 -1,06
169,54 17,94 18,52
21,97 41,19 36,74
- 2,52
- 1,96
- 19,63
- 0,53
- 11,32
- 0,22
- 2,27
- 0,00
Asset Alloca Fds
- 0,00
- 0,00 HAIG Sel Form 100
- 0,00 HAIG Sel Form 25
- 0,00 Lux Eq.A.Sm.Ca.EMU
- 3,37 Lux Unternehmer
- 2,68 MMT Glbl Select
- 3,71 MMT Glbl Value
- 1,46
Rendite CI
- 1,33
Rendite CII
- 1,90
- 0,00 Stabilitätswähr
- 0,00 Wandelan Europa A
- 0,00
- 16,90
- 1,60
- 0,16 Favo-Invest Gar1
- 1,07 Favorit-Inv Gar 2
- 0,00 LBBW Bal. CR 20
- 0,00
LBBW Bal. CR 40
- 0,00
LBBW Bal. CR 75
- 0,00
Telefon 069 58998-6060 Internet www.union-investment.de
Hauck & Aufhäuser
Union-Investment Privatfonds
www.haig.lu
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
107,37
87,91
64,76
97,30
123,28
42,49
65,04
113,80
125,97
82,06
79,90
104,24
83,72
61,68
92,67
117,41
40,47
61,94
109,95
121,71
80,45
77,57
103,73
82,49
61,45
91,30
114,53
40,02
60,15
109,42
121,13
80,10
77,09
-1,38
39,17
31,31
49,59
17,38
32,84
11,83
-1,70
1,07
0,00
11,11
-1,31
38,43
31,04
49,59
17,04
32,27
11,59
-1,78
0,99
0,00
10,96
-
1,50
0,00
0,46
0,00
0,00
0,17
0,00
0,68
0,71
0,00
0,00
0,00
0,00
11,01
20,88
33,13
0,00
0,24
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,70
0,60
0,37
International Fund Mgmt. S.A.
€
€
€
€
€
119,27 115,24 115,14
0,00 111,90 111,78
43,43 42,58 42,40
46,45 45,54 45,16
51,32 50,31 49,63
0,00
0,00
13,03
21,98
38,43
IPConcept (Luxembourg) S.A.
Ethenea
ME Fonds PERGAMONF
ME Fonds Special V
Stabilit.Gold&ResP
Stabilit.Sil&WeißP
€ 646,50 615,71 607,78 -129,17 -128,45
€ 2336,66 2225,39 2199,46 31,91 34,13
€
35,54 33,85 34,08 -209,39 -201,47
€
27,45 26,14 26,02 -264,94 -258,10
-
0,00
0,00
0,00
0,00
www.ethenea.com Telefon 00352-276921-10
Ethna-AKTIV A
Ethna-AKTIV T
Ethna-DEFENSIV A
Ethna-DEFENSIV T
Ethna-DYNAMISCH A
Ethna-DYNAMISCH T
€
€
€
€
€
€
127,92
132,71
141,27
163,85
76,60
78,16
124,19
128,84
137,82
159,85
72,95
74,44
124,13
128,79
137,75
159,76
72,47
73,95
24,63
5,33
1,23
0,91
30,44
31,63
24,73
5,07
1,22
0,90
30,80
30,77
-
0,26
KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft mbH
0,28
€
- 31,33 31,33 -4,37 -4,37
0,81 grundinvest Fd.
0,00
0,00
€ 112,86 106,98 106,98
0,93 Leading Cities Inv
0,00
0,00
-
0,00
0,00
0,00
0,00
0,27 EmergingMarkets R.
EuroBalance
EuroErtrag
EuroFlex
EuroInvest A
EuroKapital
EuroRent A
1,02 FairReturn A
0,24 GlobalBalance DF
0,00 GlobalChance DF
0,19 GlobalRent
6,43 MEAG Dividende A
0,00
Nachhaltigkeit A
0,00
Osteuropa A
ProInvest
RealReturn A
0,00 VermAnlage Komfort
0,19 VermAnlage Ret A
-
0,00
0,00
MEAG MUNICH ERGO KAG mbH
First Private Investment Management KAG mbH
FP Aktien Global A*
FP Dyn.Eq.Alloc. A*
FP EuroAkt.Staufer*
FP Europa Akt.ULM*
FP Wealth B*
€
€
€
€
€
84,51
64,97
85,40
77,26
74,58
80,49
61,88
81,33
73,58
71,03
79,08
61,70
79,84
72,04
70,85
40,85
18,86
17,34
16,64
8,12
38,84
18,68
16,55
15,81
7,99
FRANKFURT-TRUST
Basis-Fonds I*
BHF Tot. Return FT*
FMM-Fonds*
FT AccuGeld PT*
FT AccuZins*
FT EuropaDynamik P*
FT Frankfurt-Effek*
€
€
€
€
€
€
€
140,10
64,99
461,34
71,05
303,61
270,39
198,19
140,10
63,10
439,37
71,05
294,77
257,51
188,75
140,09
62,87
432,80
71,05
294,29
251,88
184,02
0,00
10,95
24,12
0,00
0,00
25,21
13,64
0,00
10,83
23,86
25,07
13,29
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
FRANKFURT-TRUST Invest Luxemburg AG
42,66
53,25
ZWG Name
0,03 BHF Flex. Alloc.FT*
0,58 BHF Value Balan FT*
€
€
69,86
66,48
66,53
64,54
66,36
64,38
42,75
16,16
42,40 0,00
15,76 0,00
Telefon 089/2867-2867
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
51,43 49,45 49,32
0,00
0,00
55,40 53,27 52,78 -9,31 -10,80
66,75 64,49 63,89 -2,56 -3,14
0,00
0,00
47,79 47,32 47,31
77,40 73,71 72,02 27,41 24,50
46,61 44,39 43,99 -38,40 -41,00
32,37 31,28 31,22 -0,02 -0,01
1,86
1,79
58,69 56,98 56,74
56,80 54,62 54,03 33,27 32,43
50,07 47,69 46,78 38,44 38,22
0,00
0,00
48,87 47,22 47,10
2,28
1,60
53,71 51,15 50,18
80,87 77,02 74,96 33,01 30,94
30,10 28,67 27,93 -72,50 -73,74
147,70 140,67 136,98 16,28 16,00
0,00
0,00
52,04 50,28 50,20
59,83 57,81 57,37 -6,11 -6,30
62,65 60,24 59,65 -7,01 -7,20
-
0,62
0,26
0,99
0,87
0,00
0,20
0,65
0,51
0,38
0,00
0,45
0,00
0,00
0,06
0,00
1,66
0,00
0,00
BBBank Kont.Uni.*
BBBank Wach.Uni.*
BBV-Fonds-Union*
BBV-Invest-Union*
Geno AS:1*
Invest Euroland*
Invest Global*
KCD Uni. Aktien*
KCD Uni.Renten+*
KCD-Uni Nachh.Mix*
LIGA-Pax-Aktien-U.*
LIGA-Pax-K-Union*
LIGA-Pax-Rent-Unio*
Priv.Fonds:Flex.*
Priv.Fonds:FlexPro*
Priv.Fonds:Kontr.p*
PrivFd:Kontrolliert*
Stuttg.Bk.Rentinv.*
SüdwBk.Interselect*
Südwestbk.-Inter.*
Uni21.Jahrh.-net-*
UniDeutschl. XS*
UniDeutschland*
UniEu.Renta-net-*
UniEuroAktien*
UniEuropa-net-*
UniEuroRenta*
UniEuroRentaHigh Y*
UniFonds*
UniFonds-net-*
UniGlobal*
UniGlobal Vorsorge*
UniGlobal-net-*
UniJapan*
UniKapital*
UniKapital-net-*
UniNachhaltig A Gl*
UniNordamerika*
UnionGeldmarktfds*
UniRak*
UniRak Kons.-net-A*
UniRak Konserva A*
UniRak -net-*
UniRenta*
UniStrat: Ausgew.*
UniStrat: Dynam.*
UniStrat: Flex net*
UniStrat: Konserv.*
UniStrat:Flexibel*
UniStrat:Offensiv*
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
BBBank Konz Divid*
Ch.Vielfalt2020 II*
Chanc.Vielfalt2020*
ChancenVielfalt 21*
Deutschl. 2016 III*
Ern. Ener. (2018)*
LIGA Portfolio Con*
LIGA-Pax-Cattol.-U*
LIGA-Pax-Corp.-U.*
LIGA-Pax-La.-U2022*
SpardaRentenPlus P*
UGaTop: Europa III*
UGTEuropa*
UGTEuropa II*
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
70,14
55,75
54,90
120,14
68,10
52,75
77,65
47,06
53,68
56,44
37,13
38,36
27,01
109,21
128,50
137,71
124,46
40,72
55,76
43,02
27,82
130,98
180,43
56,81
61,69
58,88
70,09
35,87
46,68
67,73
188,64
183,92
108,50
44,63
113,80
42,07
83,30
231,36
49,13
113,27
109,27
111,91
59,76
21,87
56,94
46,26
50,18
67,24
51,47
42,67
68,76
54,39
53,30
114,42
66,12
51,21
75,39
47,06
53,68
54,80
37,13
37,79
26,22
109,21
128,50
137,71
124,46
39,53
54,14
41,77
27,82
125,94
173,49
56,81
58,75
58,88
68,05
34,83
44,46
67,73
179,66
175,16
108,50
42,50
111,57
42,07
79,33
220,34
49,13
109,97
109,27
109,72
59,76
21,23
55,28
44,91
50,18
65,28
49,97
41,43
Union-Investment (Lux)
44,68
42,96
153,40
44,17
101,92
105,77
122,95
135,68
123,35
43,80
106,59
106,06
99,83
114,66
110,89
41,91
150,76
42,88
99,92
102,69
117,04
129,16
117,42
43,71
106,21
105,46
99,75
114,57
110,57
41,76
150,11
42,91
99,85
102,47
117,04
129,16
117,40
3,13
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-2,00
37,68
0,00
0,00
-1,79
-4,18
0,09
-2,81
3,02
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-2,40
35,64
0,00
0,00
-1,72
-4,18
0,09
-2,81
1,53
1,15
0,83
0,10
3,92
5,10
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
25,13
31,32
25,69
0,00
0,52
0,52
0,00
0,68
0,84
0,54
0,11
0,77
2,49
3,61
0,16
0,08
0,04
Währung
Ausg.
Rücknahme
Aktiengewinn
14.04. 14.04. 13.04. EStG 1) KStG 2)
ATE
ZWG
UI Local EMBonds*
UIGl.High.YieldBds*
UnGa95ChViel2019II*
Uni.Eur. M&S.Caps*
UniAbsoluterEnet-A*
UniAbsoluterErt. A*
UniAsia*
UniAsia Pac.net*
UniAsia Pacific A*
UniDividAss net A*
UniDividendenAss A*
UniDyn.Eur-net A*
UniDyn.Europa A*
UniDyn.Gl.-net- A*
UniDynamic Gl. A*
UniEM Fernost*
UniEM Osteuropa*
UniEMGlobal*
UniEuRe 5J*
UniEuRe Co 2016*
UniEuRe Co 2017*
UniEuRe Co 2018*
UniEuRe CoDeu19nA*
UniEuRe CorDeut19A*
UniEuRe Corp A*
UniEuRe EM 2021*
UniEuRe EM2021netA*
UniEuRe Real Zins*
UniEuRe RealZins n*
UniEuRe Unan A*
UniEuRe Unan-net-A*
UniEuroAnleihen*
UniEuroAspirant*
UniEuroKapital*
UniEuroKapital-net*
UniEuropa*
UniEuropaRenta*
UniEuroSt.50 A*
UniEuroSt.50-net*
UniFavorit: Renten*
UniGa:Er.Ener2018*
UniGaExt:D 2019 II*
UniGar: Deut.2017*
UniGar: Deut.2019*
UniGar: Dtl.2019 II*
UniGar: EM 2020 II*
UniGar: EmMkt 2018*
UniGarant:Nord2021*
UniGarant95 2019*
UniGarant95:N2019*
UniGarExt: Deut.2019*
UniGarPl: Eur.2018*
UniGarTop: Eur.IV*
UniGlobal II A*
UniKonzept: Divi.A*
UniKonzept: Port A*
UniKonzept:D.net A*
UniKonzept:Po.netA*
UniMarktf. A*
UniMarktf. -net- A*
UniOptima*
UniOptimus-net-*
UniProt.Europa II*
UniProtect:Europa*
UniRak Nachh.A net*
UniRak NachhaltigA*
UniRenta Corp A*
UniReserve: Euro A*
UniReserve: USD*
UniSec. Bas. Ind.*
UniSec. BioPha.*
UniSec. High Tech.*
UniVa. Europa A*
UniVa. Global A*
UniVa.Euro.-net-A*
UniVa.Glb-net-A*
UniVorsorge 1 ASP*
UniVorsorge 1 AZP*
UniVorsorge 2 ASP*
UniVorsorge 2 AZP*
UniVorsorge 3 ASP*
UniVorsorge 3 AZP*
UniVorsorge 4 ASP*
UniVorsorge 4 AZP*
UniVorsorge 5 ASP*
UniVorsorge 5 AZP*
UniVorsorge 6 ASP*
UniVorsorge 6 AZP*
UniVorsorge 7 ASP*
UniVorsorge 7 AZP*
VBMH VermögenBasis*
€
74,00 73,26 72,81
0,00
0,00 0,00 1,67
0,00
0,00 0,00 0,91
€
43,86 43,42 43,33
€
- 96,53 96,41
0,00
0,00 0,00 0,01
€
46,44 44,65 44,03 56,57 56,31 0,17 0,00
€
48,97 48,97 48,93 -0,95 -1,86 0,00 0,15
€
49,11 48,15 48,11 -0,86 -1,81 0,00 0,15
€
57,67 54,92 53,55 47,57 47,04 7,52 0,00
€ 105,19 105,19 102,72 55,15 53,99 0,28 0,00
€ 106,69 102,59 100,18 55,13 54,03 0,55 0,00
€
55,53 55,53 54,68 13,26 11,14 0,00 0,00
€
57,43 55,22 54,37 15,25 13,08 0,00 0,00
€
46,93 46,93 46,24 48,20 47,32 0,08 0,00
€
78,85 75,82 74,72 50,26 49,18 0,00 0,00
€
30,95 30,95 30,33 49,87 49,04 0,00 0,00
€
49,96 48,04 47,08 51,90 50,66 0,04 0,00
€ 1489,25 1418,33 1396,13 59,94 58,32 35,29 0,00
€ 1726,33 1644,12 1614,75 -11,85 -12,94 0,00 0,00
€
72,31 68,87 67,21 41,05 40,03 0,47 0,02
€
53,31 51,24 51,19 -0,01 -0,01 0,00 0,08
€
42,91 42,49 42,49
0,00
0,00 0,00 1,27
€
43,71 43,28 43,28
0,00
0,00 0,00 1,27
€
41,68 40,86 40,87
0,00
0,00 0,00 1,17
€
- 102,06 102,04
0,00
0,00 0,00 2,46
€
- 102,39 102,37
0,00
0,00 0,00 2,77
€
51,31 49,82 49,78
0,00
0,00 0,00 0,72
€ 101,98 98,98 98,77
0,00
0,00 0,00 3,47
0,00
0,00 0,00 3,16
€
99,66 98,66 98,47
€
60,99 59,21 59,13
0,00
0,00 0,00 6,06
€
60,74 60,74 60,66
0,00
0,00 0,00 6,13
0,00
0,00 0,00 2,77
€ 101,02 98,05 97,94
€
98,73 97,74 97,63
0,00
0,00 0,00 2,47
€
56,78 55,13 55,09
0,00
0,00 0,00 0,36
€
46,34 44,99 44,84
0,00
0,00 0,00 1,53
€
68,50 67,16 67,14
0,00
0,00 30,56 0,40
€
43,32 43,32 43,31
0,00
0,00 0,00 0,26
€ 1839,85 1752,24 1719,27 38,99 38,17 82,32 0,00
€
52,39 50,86 50,76 -0,01
0,00 0,00 0,55
€
45,14 43,40 42,10 15,10 15,83 0,00 0,00
€
36,66 36,66 35,56 12,80 14,23 0,00 0,00
€
26,69 26,17 26,15 -0,02 -0,02 0,00 0,41
€
- 113,58 113,32
0,00
0,00 5,34 0,06
€
- 115,27 115,02
0,00
0,00 2,27 0,03
€
- 109,79 109,46
0,00
0,00 6,38 1,11
€
- 110,41 110,04
0,00
0,00 1,07 0,28
€
- 108,70 108,36
0,00
0,00 1,47 0,23
€
- 101,30 101,12
0,00
0,00 1,93 1,02
€
- 102,66 102,66
0,00
0,00 7,07 1,06
€
- 103,93 103,75
0,00
0,00 0,52 1,70
€
- 95,00 94,88
0,00
0,00 0,47 0,01
€
- 99,88 99,56
0,00
0,00 0,76 0,36
€
- 113,12 112,89
0,00
0,00 3,96 0,04
€
- 122,80 122,40
0,00
0,00 5,19 0,88
€ 129,92 124,92 124,86 -4,42 -4,42 26,73 0,08
€
82,12 78,21 76,53 33,14 31,69 0,00 0,00
€
46,66 44,87 45,17 12,77 10,40 0,00 0,00
€
44,55 42,84 42,75 -0,02 -0,01 0,00 0,00
€
46,38 46,38 46,68 12,22
9,99 0,00 0,00
€
44,28 44,28 44,19 -0,03 -0,02 0,00 0,00
€
37,88 36,42 35,60 32,78 31,91 0,00 0,00
€
37,09 37,09 36,25 32,38 31,28 0,00 0,00
€ 759,73 752,21 752,19
0,00
0,00 0,00 10,46
€ 714,22 714,22 714,20
0,00
0,00 0,00 7,48
€ 114,13 110,81 110,50
4,83
4,68 17,20 0,00
€ 117,18 113,77 113,43 -1,09 -1,09 17,62 0,03
€
65,93 65,93 64,94 23,99 24,28 0,00 0,12
€
68,79 66,79 65,78 24,47 24,27 0,00 0,30
€
96,58 93,77 92,81
0,00
0,00 45,06 1,80
€ 503,09 503,09 503,08
0,00
0,00 0,00 2,11
$ 984,27 984,27 984,26
0,00
0,00 0,00 0,00
€
91,84 88,31 86,52 42,07 39,97 0,00 0,00
€ 101,75 97,84 96,24 56,18 54,88 0,00 0,00
€
70,10 67,40 65,99 60,44 59,93 0,00 0,00
€
49,17 47,28 45,99 21,93 20,60 0,00 0,00
€
87,11 83,76 82,22 51,60 50,87 0,00 0,02
€
47,82 47,82 46,51 21,90 20,14 0,00 0,00
€
83,84 83,84 82,31 51,27 50,46 0,03 0,02
€
49,48 48,04 48,04
0,00
0,00 0,01 0,00
0,00
0,00 0,00 0,00
€
49,39 47,95 47,95
€
49,42 47,98 47,98
0,00
0,00 3,23 0,22
€
49,59 48,15 48,15
0,00
0,00 4,15 0,22
€
51,58 50,08 50,08
0,00
0,00 3,19 0,32
52,82 51,28 51,28
0,00
0,00 3,94 0,32
€
€
55,88 54,25 54,20
0,00
0,00 3,61 0,47
€
58,41 56,71 56,66
0,00
0,00 4,54 0,49
€
62,44 60,62 60,65
0,00
0,00 4,66 0,57
0,00
0,00 5,98 0,62
€
68,38 66,39 66,43
€
65,39 63,49 63,51
0,00
0,00 3,78 0,47
€
74,87 72,69 72,72
0,00
0,00 5,15 0,53
€
67,41 65,45 65,77
0,00
0,00 3,33 0,53
0,00
0,00 4,57 0,64
€
80,19 77,85 78,23
€
71,86 71,15 71,07
2,68
2,85 0,00 0,43
UniImmo:Dt.*
UniImmo:Europa*
UniImmo:Global*
€
€
€
FPM FdStpGerm AC*
FPM FdStpGerm SMC*
FPMFdLadonEuroVal*
H&A-Uni-Kurzinvest*
Stkp Ger All Cap I*
Stkp Ger S/M Cap I*
Sydbank VV Dyn*
Sydbank VV Klass*
€ 320,53 308,20 301,16
€ 297,84 286,38 282,31
€ 190,12 182,81 180,31
€
46,40 46,40 46,40
€ 15110,37 15110,3714765,54
€ 1186,72 1186,72 1169,29
€
49,79 47,42 47,36
€
49,01 46,68 47,12
Union-Investment Real Estate
96,68
57,59
54,04
92,08
54,85
51,47
92,08
54,85
51,46
1,42
2,83
-1,46
1,07 0,00
2,71 0,00
-1,89 0,00
0,15
0,01
0,06
71,34
72,10
53,71
0,00
32,98
15,12
29,61
11,33
0,00
0,00
0,00
4,46
0,00
0,00
0,33
0,18
Universal-Investment
71,85
71,62
53,89
0,00
33,30
15,20
29,21
11,21
-
Währung: € = Euro, $ = US-Dollar, ¥ = Yen, £ = Brit. Pfund,
CHF = Schweizer Franken.
Ausg.: Ausgabepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.
Rücknahme: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.
Aktiengewinn: Tägliche Veröffentlichung in Prozent mit Ausnahme der
Montagsausgaben. 1) Aktiengewinn EStG = Aktiengewinn für natürliche Personen (Betriebsvermögen). 2) Aktiengewinn KStG = Aktiengewinn für Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen (Betriebsvermögen).
ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit 1.1.1994
nach Auslandsinvestmentgesetz (AIG).
ISIN: Die Internationale Wertpapierkennummer eines Fonds wird
ausschließlich in den Montagsausgaben veröffentlicht.
ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005
ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahren
angewendet
*: Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar.
Alle Fondspreise etc. ohne Gewähr - keine Anlageberatung und
-empfehlung
Weitere Fonds-Infos unter http://fonds.sueddeutsche.de
SZ GEDENKEN
Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
Frau Brigitte „Gitta“ Deymel
Dr. Peter Volk
*04.10.1927
31.03.2016
Ihre Liebe zu den Bergen verband sie mit unserer Gemeinschaft.
Wir verlieren mit ihr eine hoch geschätzte Persönlichkeit
aus unserem Ehrenrat und eine aktive Gruppenleiterin.
Landeskonservator i. R.
* 10. 11. 1937
† 11. 4. 2016
Brigitte
Katharina und Jim
Philipp und Ulrike mit Clemens und Niklas
Ingrid
und alle Verwandten
Mit der Trauer umgehen
Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins e.V.
Dr. Walter Treibel
Ein Unfall trifft die Angehörigen völlig unvorbereitet. Die Trauernden sind geschockt, die tiefe seelische
Not stürzt nicht selten die Hinterbliebenen in Depressionen. Manche meinen, die Trauer verbergen zu
müssen. Aber: Experten empfehlen das Weinen und Schreiben für all diejenigen, die mit dem Schmerz
nicht fertig werden. Wer den Toten auch nach der Beerdigung „leben“ lässt, ihn in seiner Erinnerung wach
hält und offen über ihn reden kann, wird auch mit der Trauer leichter fertig werden.
Andreas Roth
1. Vorsitzender
2. Vorsitzender
Die Urnenfeier findet am 20.4.2016 um 15.15 Uhr in der
Aussegnungshalle des Krematoriums, St. Martinstrasse 41
am Ostfriedhof statt (nicht Haupteingang!).
Die Trauerfeier findet am 18. April 2016 um 15.00 Uhr in St. Wolfgang,
Pippinger Straße 49 a, statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren
Zeitpunkt in kleinem Kreis.
Bestattungen
Landeshauptstadt München
Städtische Friedhöfe München – Telefon 2319901
heute, Freitag, 15. April 2016
Das Bayerische Nationalmuseum trauert um
Waldfriedhof, Alter Teil:
Urnentrauerfeiern:
Dr. Peter Volk
Seit 1971 war Peter Volk als Fachreferent für Skulptur und Malerei
ab 1550 sowie für Miniaturen am Bayerischen Nationalmuseum tätig.
Er wirkte ab 1984 als Stellvertreter des Generaldirektors und wurde 1990
zum Landeskonservator ernannt.
Während seiner 31-jährigen Tätigkeit am Bayerischen Nationalmuseum
legte er grundlegende Veröffentlichungen zur süddeutschen Skulptur des
18. Jahrhunderts sowie des 19. Jahrhunderts vor und kuratierte eine Reihe
herausragender Ausstellungen. Seine umfassenden Kenntnisse gab er als
engagierter Vermittler kunsthistorischer Inhalte an die Besucher unseres
Museums sowie als Lehrbeauftragter an Studierende in München und
Augsburg weiter. Auch nach seiner Pensionierung 2002 war er dem
Bayerischen Nationalmuseum bis zuletzt in großer Kollegialität,
wissenschaftlichem Austausch und Rat tief verbunden.
Das Bayerische Nationalmuseum wird ihm als hoch geachtetem
Wissenschaftler und Kenner und international geschätztem Museumsmann
ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie.
Dr. Renate Eikelmann
Generaldirektorin des Bayerischen Nationalmuseums
7DJ 1DFKW
GLHQVWEHUHLW
‡%HVWDWWXQJHQ ‡hEHUIKUXQJHQ
‡9RUVRUJH
‡7UDXHUGUXFN
_
1HXKDXVHQ _/HRQURGVWUD‰H
)HOGPRFKLQJ _-RVHI)UDQNO6WUD‰HD _
11.15 Niemeier Cäcilie, Hausfrau, 102 Jahre
Unser Glaube an Gott beimmt,
wie wir mit unserem zerbrochenen
Träumen fertig werden.
Er gibt uns die Überzeugung,
dass jenseits des zeitlichen Lebens
das ewige Leben herrscht.
Martin Luther King.
Trauerhalle von AETAS, Baldurstraße 39:
14.00 Ross Gertrud, Bahnangestellte, 81 Jahre
Westfriedhof:
Erdbestattungen:
9.00 Wechsler Katharina, Postbeamtin, 86 Jahre
9.45 Raupp Dieter, städtischer Angestellter, 81 Jahre
Bestattungen im Landkreis München
Städtischer Friedhof Garching am Römerhofweg:
Nordfriedhof:
Erdbestattungen:
14.00 Heilemann Herbert, Fuhrunternehmer, 80 Jahre
9.45 Pollack Herbert, Bankkaufmann, 91 Jahre
10.30 Dr. Roßbach Anton, Botschafter, 83 Jahre
Nordfriedhof:
Feuerbestattungen:
Ostfriedhof:
Erdbestattung:
11.15 Gericke Christa, Chefsekretärin, 76 Jahre
Friedhof Hochmutting:
11.00 Urnentrauerfeier
Katzbichler Anneliese, kaufmännische Angestellte, 76 Jahre
14.00 Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
Trojer Amalie, Einzelhandelskauffrau, 89 Jahre
Friedhof Lohhof an der Nelkenstraße:
11.00 Trauerfeier mit anschließender Bestattung
Steinbach Ilse, Großhandelskauffrau, 96 Jahre
Ostfriedhof, Krematorium:
Urnentrauerfeiern:
Gemeindefriedhof Sauerlach:
Baumgart Gerhard Harry,Verkäufer, 64 Jahre
Reithmeier Ursula, Hausfrau, 92 Jahre
Greipl Karolina, Schneiderin, 90 Jahre
Eberl Blanka, Friseurin, 70 Jahre
Friedhof am Perlacher Forst:
Erdbestattung:
14.30 Trauerfeier zur Feuerbestattung
Zeman Maria, Kauffrau, 65 Jahre
Friedhof Unerhaching:
15.00 Trauerfeier zur Feuerbestattung
Karle Gertraud, Hausfrau, 80 Jahre
Waldfriedhof Unterschleißheim:
11.15 Wessely Peter, städtischer Amtsrat, 79 Jahre
10.30 Widmann Helmut, Ingenieur, 73 Jahre
13.00 Tauerfeier zur Feuerbestattung in St. Peter
Richter Torres, Kfz-Mechaniker, 45 Jahre
14.00 Trauerfeier mit anschließender Bestattung
Präkelt Maria, Elektrogehilfin, 67 Jahre
Perotto Petra, Erzieherin, 53 Jahre
Gößl Herbert, Maler, 75 Jahre
Borger Arno, Schlosser, 73 Jahre
Lischke Günter, Zahnarzt, 89 Jahre
Friedhof Aubing:
Erdbestattung:
12.00 Trauerfeier mit anschließender Bestattung
Gereon Walter, Reisekaufmann, 70 Jahre
Waldfriedhof Höhenkirchen:
Ostfriedhof, Krematorium:
11.30
12.45
13.30
14.15
Gemeindefriedhof Gräfelfing:
Friedhof Heimstetten:
11.15 Hoch Erhard, Schreiner, 75 Jahre
12.00 Sroka Ulrich, Oberstleutnant, 90 Jahre
14.15 Römer Karl-Heinz, Diplom-Ingenieur, 88 Jahre
8.30
9.15
10.00
10.45
:LUKHOIHQXQGEHJOHLWHQ
Friedhof Riem, Neuer Teil:
Feuerbestattung:
11.15 Metzger Alfred, Betriebsleiter, 86 Jahre
12.45 Krepper Lucia, Hausfrau, 80 Jahre
〲1RYHPEHU±g〲$SULO
6HLWIU6LHGD
31
Wir trauern um unsere Ehrenmedaillenträgerin,
und ehemalige Vorsitzende der Prager Gruppe
Wir sind sehr traurig über den Tod von
Dyroffstraße 9
80999 München
HF2
13.30 Gottesdienst in der Genezarethkirche in
Lohhof-Unterschleißheim, anschließend Urnenbeisetzung
Dr. Eisen Goswin, Unternehmensberater, 64 Jahre
16.00 Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
Ruh Christa, Kauffrau, 69 Jahre
,QIRUPDWLRQHQXQWHUZZZEHVWDWWXQJVGLHQVWIULHGHGH
Trauer einen Raum geben.
Abschied nehmen von einem geliebten Menschen ist schmerzlich.
Das Trauerportal der Süddeutschen Zeitung, SZ Gedenken,
hilft Ihnen dabei und bietet Ihnen die Möglichkeit,
Ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen.
Alle Traueranzeigen aus der Zeitung erscheinen automatisch auf einer
persönlichen Gedenkseite. Hier können Sie virtuelle Gedenkkerzen anzünden,
kondolieren und persönliche Fotos und Erinnerungen mit Verwandten,
Freunden und Bekannten teilen.
Kontakt: [email protected] oder www.sz-gedenken.de
Besuchen Sie
unsere virtuelle
Gedenkhalle
WIRTSCHAFT
Die 10 000-Punkte-Marke hält
1 Jahr: -17,5%
Vortag: +0,7%
14.4.2016 Schluss: 10093,65
1 Jahr: -4,9%
Vortag: -0,4%
14.4.2016 Schluss: 20441,88
(Angaben in Punkten)
Dax 30 (* = Euro Stoxx 50 Werte)
Divi- Schluss Schluss
dende 14.04. 13.04.
Dax
Adidas
Allianz*
BASF*
Bayer*
Beiersdorf
BMW*
Commerzbank
Continental
Daimler*
Deutsche Bank*
Deutsche Börse
Deutsche Post*
Dt. Telekom*
Eon*
Fres.Med.Care
Fresenius SE*
Heidelb.Cement
Henkel Vz
Infineon
Linde
Lufthansa
Merck KGaA
Münchener Rück*
ProSiebenSat1
RWE
SAP*
Siemens*
Thyssen-Krupp
Volkswagen Vz*
Vonovia
– 10093,65 10026,10
1,50 105,25 104,05
6,85 147,35 146,70
2,80
68,17
66,92
2,25 105,75 105,40
0,70
78,81
77,86
2,90
79,20
78,00
0,00
8,39
8,30
3,25 194,40 194,55
3,25
63,86
63,50
0,75
15,42
15,37
2,10
72,88
72,60
0,85
25,32
25,17
0,50
15,61
15,51
0,50
8,68
8,63
0,78
78,99
78,65
0,44
65,34
64,54
0,75
78,13
78,16
1,47 100,00
98,96
0,20
12,62
12,68
3,15 131,25 129,85
0,00
14,13
14,00
1,00
78,04
77,30
7,75 182,25 181,85
1,60
46,13
45,83
1,00
11,98
11,94
1,10
69,96
69,38
3,50
93,04
92,20
0,15
20,40
20,54
4,86 112,30 111,80
0,74
30,96
31,44
Tagesveränderung
in%
+0,67
+1,15
+0,44
+1,87
+0,33
+1,22
+1,54
+1,07
-0,08
+0,57
+0,33
+0,39
+0,60
+0,61
+0,60
+0,43
+1,24
-0,04
+1,05
-0,47
+1,08
+0,96
+0,96
+0,22
+0,67
+0,38
+0,84
+0,91
-0,68
+0,45
-1,53
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
10098/10016
105/103
148/146
68,58/66,94
106/105
79,27/77,55
79,20/78,10
8,44/8,18
195/192
63,88/63,19
15,62/15,08
73,25/72,39
25,41/25,16
15,64/15,46
8,68/8,54
79,76/78,62
65,44/64,43
78,62/77,68
100/98,57
12,75/12,53
132/129
14,24/14,00
78,07/77,26
183/181
46,45/45,85
12,07/11,83
70,27/69,19
93,14/92,09
20,80/20,13
113/111
31,67/30,85
12039/8753
105/63,68
168/127
93,70/56,70
139/92,82
89,13/69,25
113/67,18
12,92/6,32
230/175
89,97/58,83
32,02/13,23
87,27/69,88
30,58/19,73
17,48/14,04
14,74/7,13
83,13/65,28
69,75/51,34
78,16/60,12
112/87,75
14,03/8,69
189/116
15,29/10,48
108/71,40
200/159
50,70/39,52
25,12/9,20
74,85/55,89
102/78,59
26,30/12,84
245/92,36
32,31/24,19
KGV Gesamt2016 umsatz
–
27
10
13
14
26
8
8
12
7
6
15
13
18
11
19
22
15
20
18
15
6
14
11
18
10
17
13
14
7
19
Marktwert
2864542
69460
223562
290711
169457
25579
135324
106952
54682
204382
183590
35851
88781
128307
68301
43997
70609
48511
35250
45333
61251
47035
32156
101400
23897
34508
163765
170586
55396
104676
41234
–
22,02
67,34
62,61
87,45
19,86
47,68
10,50
38,88
68,32
21,26
14,07
30,67
71,89
17,37
24,68
35,61
14,68
17,82
14,25
24,38
6,56
10,09
30,41
10,09
6,90
85,95
81,97
11,54
20,29
14,43
KGV Gesamt2016 umsatz
Marktwert
MDax
Divi- Schluss Schluss
dende 14.04. 13.04.
MDax
– 20441,88 20533,79
Aareal Bank
1,20
30,63
30,65
Airbus*
1,20
56,90
57,48
Alstria Office
0,50
12,44
12,56
Aurubis
1,35
44,05
43,94
Bilfinger
2,00
37,77
37,48
Boss
3,62
58,60
58,88
Brenntag
0,90
51,34
52,00
Covestro
0,00
33,99
33,25
CTS Eventim
0,40
30,60
30,64
DMG Mori Seiki
0,55
42,33
41,83
Dt. Euroshop
0,65+0,65 41,23
41,62
Dt. Pfandbriefbank
0,00
8,90
8,75
Dt. Wohnen
0,44
26,95
27,10
Dürr
1,65
67,21
67,85
Evonik
1,00
27,77
27,64
Fielmann
1,60
67,54
67,38
Fraport
1,35
53,41
53,93
Fuchs Petrol. Vz
0,77
39,05
39,54
Gea Group
0,70
41,98
42,10
Gerresheimer
0,75
68,58
72,07
Hannover Rück
4,25 106,20 105,70
Hella
0,77
34,37
35,98
Hochtief
1,90 111,85 110,60
Jungheinrich Vz
1,04
84,34
83,16
K+S
0,90
20,33
20,26
Kion Group
0,55
52,04
51,41
Krones
1,25 105,15 104,25
KUKA
0,40
93,45
91,38
Lanxess
0,50
44,01
43,82
LEG Immobilien
1,96
81,45
82,90
Leoni
1,20
29,80
30,11
Metro
1,00
28,71
28,67
MTUAeroEngines
1,70
83,26
82,30
Norma Group
0,75
47,89
47,86
Osram Licht
0,90
47,30
46,94
Rheinmetall
0,30
69,06
69,05
Rhön-Klinikum
0,80
28,18
28,09
RTL Group
4,50
73,00
73,05
Salzgitter
0,20
28,56
27,95
Springer
1,80
49,94
51,10
Stada Arznei
0,66
37,39
37,50
Steinhoff Intern. Hlds.
0,11
5,45
5,65
Ströer
0,40
55,82
55,67
Südzucker
0,25
14,77
15,04
Symrise
0,75
59,58
59,83
TAG Immobilien
0,50
11,80
12,01
Talanx
1,25
30,27
30,18
Wacker Chemie
1,50
79,24
77,60
Wincor Nixdorf
0,00
48,58
48,55
Zalando
0,00
30,16
30,03
Tagesveränderung
in%
-0,45
-0,05
-1,01
-1,00
+0,25
+0,79
-0,48
-1,27
+2,21
-0,13
+1,21
-0,93
+1,71
-0,55
-0,94
+0,45
+0,24
-0,96
-1,24
-0,30
-4,84
+0,47
-4,46
+1,13
+1,42
+0,35
+1,23
+0,86
+2,27
+0,43
-1,75
-1,03
+0,14
+1,17
+0,05
+0,78
+0,01
+0,32
-0,07
+2,18
-2,27D
-0,29
-3,51
+0,27
-1,76
-0,42
-1,75
+0,28
+2,11
+0,06
+0,43
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
20561/20405
31,09/30,46
57,79/56,20
12,63/12,40
44,92/43,86
38,11/36,99
59,00/57,73
52,15/51,34
34,11/33,10
30,87/30,44
42,38/41,69
41,73/40,97
8,95/8,73
27,20/26,79
68,31/66,15
27,77/27,41
67,90/67,34
54,25/53,37
39,72/39,03
42,35/41,64
71,49/68,06
106/105
36,25/34,32
112/111
84,54/83,16
20,52/20,07
52,64/51,41
106/104
93,73/91,26
44,30/43,76
82,98/81,22
30,44/29,51
28,85/28,60
83,38/82,08
48,10/47,63
47,50/46,61
70,04/68,68
28,40/28,13
73,65/72,75
28,66/27,81
50,00/49,53
37,68/37,30
5,55/5,42
56,75/55,70
15,01/14,65
60,02/59,41
12,06/11,80
30,35/29,72
81,44/78,35
48,70/48,37
30,59/29,95
21593/17595
40,53/21,66
68,42/49,93
13,52/10,93
61,68/37,54
59,03/31,99
117/51,29
57,42/40,38
34,90/24,50
37,22/29,30
41,83/30,60
47,85/35,86
12,03/7,43
28,20/20,56
104/51,97
37,73/24,71
69,91/55,77
62,30/49,65
45,00/33,99
45,81/31,34
76,32/49,46
112/84,12
46,28/31,13
112/66,20
83,16/57,25
38,81/17,65
51,41/36,62
116/90,22
92,66/63,78
55,59/33,35
84,48/61,44
62,81/23,76
34,04/21,87
94,73/74,04
52,62/40,67
54,88/35,70
70,22/44,74
28,27/22,73
94,21/69,10
35,59/17,10
55,45/42,81
37,50/28,67
5,80/3,80
63,40/32,61
18,82/11,75
64,06/51,30
12,44/9,67
30,51/23,62
114/58,73
49,09/43,00
36,40/25,48
–
9
16
17
9
15
11
17
12
27
27
18
7
27
12
11
31
16
21
20
17
13
12
25
19
9
18
20
28
14
21
7
16
15
16
16
15
25
15
14
20
12
1
21
36
24
18
9
20
21
54
553964
10236
11115
5078
8674
12451
25970
15947
14519
1582
4184
5188
3039
24734
11821
18088
2347
8071
4611
14841
17482
15457
5724
14245
3529
26994
9618
1700
7007
10343
8974
3763
22413
9812
1319
16200
12751
2720
6762
15592
11704
14765
59085
5740
4285
9081
3625
4285
15056
622
10815
–
1,83
44,82
1,89
1,98
1,74
4,13
7,93
6,88
2,94
3,34
2,22
1,20
9,09
2,33
12,94
5,67
4,93
2,71
8,08
2,15
12,81
3,82
7,75
1,35
3,89
5,15
3,32
3,40
4,03
4,75
0,97
9,31
4,33
1,53
4,95
2,73
1,89
11,30
1,72
4,94
2,33
21,11
3,09
3,02
7,73
1,61
7,65
4,13
1,61
7,44
TecDax
Divi- Schluss Schluss
dende 14.04. 13.04.
TecDax
– 1657,73 1666,47
Adva Opt. Netw.
0,00
9,96
10,21
Aixtron
0,00
4,62
4,72
Bechtle
1,20
91,04
90,95
Cancom
0,50
42,39
42,32
Carl Zeiss Med.
0,38
29,12
28,77
CompuGroup
0,35
36,90
37,01
Dialog Semicon.
0,00
35,05
35,86
Drägerwerk Vz
1,39
59,67
60,28
Drillisch
1,14+0,56 34,46
35,27
Evotec
0,00
3,50
3,48
Freenet
1,50
25,94
26,29
GFT Technologies
0,25
22,98
22,10
Jenoptik
0,20
14,42
14,43
Morphosys
0,00
49,55
49,18
Nemetschek
0,40
46,25
45,27
Nordex
0,00
23,79
23,62
Pfeiffer Vac
2,65 96,60
96,70
Qiagen
0,00
20,42
20,24
RIB Software
0,16
9,60
9,82
Sartorius Vz
1,08 238,50 239,10
Siltronic
0,00
16,48
16,75
SLM Solutions
0,00
25,40
25,57
SMA Solar Techn.
0,00
46,71
46,51
Software AG
0,50
33,50
34,05
Stratec Bio.
0,70
45,11
43,57
Süss MicroTec
0,00
9,58
9,68
Telefonica Deutschland 0,24
4,67
4,69
United Internet
0,60
44,55
44,75
Wirecard
0,13
34,49
35,06
Xing
0,92 170,05
171,75
Tagesveränderung
in%
-0,52
-2,43
-2,03
+0,10
+0,17
+1,22
-0,28
-2,25
-1,01
-2,30
+0,60
-1,35
+3,96
-0,10
+0,75
+2,17
+0,70
-0,10
+0,86
-2,23
-0,25
-1,61
-0,65
+0,43
-1,60
+3,55
-1,07
-0,58
-0,45
-1,64
-0,99
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
1671/1655
10,25/9,91
4,81/4,56
91,30/90,30
42,58/42,12
29,12/28,61
37,17/36,55
35,95/34,91
60,75/59,67
35,35/34,42
3,51/3,48
26,41/25,87
23,10/22,08
14,55/14,33
49,71/48,53
46,42/45,29
24,17/23,60
96,67/95,64
20,47/20,27
9,70/9,53
240/234
16,86/16,40
25,85/25,20
47,00/46,22
33,92/32,73
45,85/43,99
9,88/9,53
4,75/4,65
44,95/44,39
35,38/34,31
173/170
1874/1485
11,80/4,66
7,56/2,95
92,64/64,64
48,38/29,13
29,55/21,75
37,96/25,44
53,09/24,51
122/52,58
49,10/33,48
4,25/2,94
33,01/25,84
32,07/16,26
15,01/10,45
76,28/35,00
46,03/26,68
33,30/18,29
115/75,74
25,97/17,82
16,80/8,80
253/138
36,04/12,30
26,00/14,00
55,89/13,27
34,89/23,80
62,17/41,76
9,90/4,77
5,86/4,10
51,35/38,68
47,38/31,15
193/138
KGV Gesamt2016 umsatz
–
14
98
19
19
25
23
10
12
30
88
13
19
16
–
37
18
20
17
20
34
17
52
36
17
21
23
–
20
22
37
Marktwert
157797
2635
4309
1223
2146
1126
1037
12676
742
9928
1231
14451
2640
439
4966
2225
15555
1638
4229
510
4008
185
1614
4655
12063
844
1168
16474
10918
21343
821
–
0,49
0,52
1,91
0,63
2,37
1,96
2,73
0,45
1,89
0,46
3,32
0,60
0,83
1,31
1,78
1,92
0,95
4,74
0,45
2,23
0,49
0,46
1,62
2,65
0,53
0,18
13,88
9,13
4,26
0,96
KGV Gesamt2016 umsatz
Marktwert
SDax
Divi- Schluss Schluss
dende 14.04. 13.04.
SDax
Adler Real Estate
ADO Properties
Amadeus Fire
Baywa vink. Na
Bertrandt
Biotest Vz.
Borussia Dortmund
Braas Monier
Capital Stage
CEWE Stiftung
Comdirect
Deutz
DIC Asset
Dt. Beteilig.
Elring-Klinger
Ferratum OYJ
Gerry Weber
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
Hamborner Reit
Hamburger Hafen
Hapag-Lloyd
Heidelb.Druck
Hornbach
Hypoport
Indus Hld.
Klöckner & Co
Koenig & Bauer
KWS Saat
Patrizia Immo.
Puma
Rational
SAF Holland
Schaeffler
Scout24
SGL Carbon
Sixt
Stabilus
Takkt
Tele Columbus
TLG Immobilien
Vossloh
VTG
Wacker Neuson
WashTec
WCM Bet. u. Grund.
Wüstenrot & Württemb.
ZEAL Network
Zooplus
– 8856,23 8873,98
0,00
11,00
11,00
–
28,80
29,00
3,37
66,30
65,19
0,80
30,56
30,33
2,45 101,50 101,00
0,22
16,46
16,05
0,05
4,09
4,06
0,30
23,77
23,77
0,15
7,11
7,15
1,55
59,56
59,75
0,40
9,90
9,82
0,07
4,36
4,44
0,35
8,17
8,12
1,00
25,00
25,18
0,55
22,96
23,17
0,05
24,35
23,95
0,40
12,63
13,00
0,65
34,90
34,55
0,75
36,42
36,47
1,10 189,85 186,55
0,39
9,80
9,85
0,52
13,66
13,70
0,00
16,29
16,40
0,00
1,93
1,92
0,80
56,00
55,05
0,00 60,00
60,45
1,20
43,73
43,54
0,20
9,64
9,52
0,00
32,25
32,63
3,00 295,90 297,50
0,00
21,27
22,19
0,50 191,80 190,65
6,80 465,00 464,80
0,32
10,64
10,80
0,00
13,63
13,68
0,00
31,07
31,50
0,00
9,57
9,64
1,20
48,69
48,50
0,00
47,00
46,99
0,32
16,80
16,60
0,00
9,15
9,30
0,25
18,80
18,86
0,00
61,83
60,31
0,45
27,76
27,89
0,50
14,45
14,37
1,65
35,79
36,06
0,00
2,92
2,94
0,50
17,97
18,00
2,80
43,25
44,60
0,00 120,30 123,45
Tagesveränderung
in%
-0,20
-0,05
-0,69
+1,70
+0,76
+0,50
+2,55
+0,76
-0,53
-0,32
+0,81
-1,76
+0,50
-0,71
-0,91
+1,67
-2,85
+1,01
-0,14
+1,77
-0,51
-0,29
-0,70
+0,36
+1,73
-0,74
+0,45
+1,31
-1,15
-0,54
-4,17
+0,60
+0,04
-1,48
-0,40
-1,35
-0,68
+0,38
+0,03
+1,20
-1,61
-0,29
+2,52
-0,48
+0,52
-0,75
-0,75
-0,17
-3,03
-2,55
Tages- 52-WochenHoch/Tief Hoch/Tief
8903/8843
11,09/10,82
29,36/28,62
67,04/65,49
30,71/30,15
103/101
16,59/15,87
4,10/4,03
24,15/23,00
7,16/7,05
59,84/59,48
10,00/9,90
4,47/4,33
8,22/8,07
25,46/25,00
23,30/22,79
24,38/23,50
13,12/12,47
35,40/34,31
36,70/36,16
192/187
9,89/9,76
13,73/13,52
16,46/16,19
1,95/1,91
57,21/55,41
61,18/60,00
43,74/42,91
9,68/9,49
33,36/31,97
298/295
22,09/21,11
192/191
468/465
10,92/10,64
13,82/13,56
31,51/30,33
9,80/9,26
48,81/48,37
47,38/45,75
16,80/16,56
9,36/9,15
18,96/18,64
62,09/60,11
28,00/27,61
14,52/13,94
36,20/35,79
2,97/2,88
18,08/17,93
44,60/42,40
125/120
Wechselkurse 14.04.
Land
Australien
Brasilien
China
Dänemark
Großbritann.
Hongkong
Japan
Kanada
Neuseeland
Norwegen
W
AUD
BRL
CNY
DKK
GBP
HKD
JPY
CAD
NZD
NOK
Sorten* Sorten* Devisen Devisen
Verk.
Ank.
Geld
Brief
1,3866
1,5482
1,4614
1,4621
3,3213
4,5399
3,9393
3,9473
6,4608
8,1575
7,2926
7,3126
7,1078
7,8550
7,4393
7,4418
0,7610 0,8406
0,7961
0,7962
8,1163
9,4871
8,7357
8,7366
117,37
130,30
123,02
123,03
1,3772
1,5325
1,4451
1,4454
1,5508
1,7406
1,6402
1,6406
8,8506
9,7983
9,2649 9,2685
Land
Polen
Russland
Schweden
Schweiz
Singapur
Südafrika
Tschechien
Türkei
Ungarn
USA
9156/7579
16,24/10,24
30,28/19,00
90,83/57,10
37,96/25,78
131/87,89
34,85/10,41
4,20/3,21
26,56/18,48
9,20/6,36
62,18/44,34
11,25/8,90
5,59/2,65
9,38/7,43
30,74/23,53
28,80/16,87
30,15/20,64
32,76/10,08
41,48/25,87
37,17/18,86
198/113
11,19/8,27
20,87/11,95
21,80/14,90
2,78/1,62
82,10/50,80
80,50/21,00
50,12/36,75
9,52/7,03
35,75/18,28
314/245
27,97/15,83
213/142
472/315
15,40/9,07
17,10/11,90
33,46/24,90
17,08/8,44
50,98/34,44
46,99/28,80
18,45/14,76
9,88/7,15
19,39/14,00
69,49/46,99
29,75/19,21
24,60/11,12
37,21/18,98
3,28/1,61
20,05/15,36
51,00/30,53
149/95,80
–
8
–
18
11
14
25
46
15
20
16
20
30
18
9
13
24
9
12
13
30
42
16
10
9
10
19
14
49
15
22
17
44
38
8
9
31
47
18
18
13
41
17
23
17
13
19
9
7
13
69
75637
1044
539
237
573
1739
1328
490
410
190
308
93
1438
959
407
3008
206
969
344
1714
2193
1454
254
151
1343
483
584
1101
8134
839
346
3877
433
1522
1072
14382
8657
1380
1326
448
893
488
1482
1013
414
810
274
767
728
1414
1382
–
0,51
1,01
0,34
1,02
1,03
0,33
0,38
0,93
0,54
0,44
1,40
0,53
0,56
0,34
1,45
0,53
0,58
1,27
0,42
2,80
0,61
0,96
1,92
0,50
0,90
0,37
1,07
0,96
0,53
1,95
1,62
2,89
5,29
0,48
2,26
3,34
0,88
1,52
0,97
1,10
1,17
1,15
0,82
0,80
1,01
0,50
0,35
1,68
0,36
0,84
Euro-Referenzpreis öffentl. Banken: 1,126 Dollar
Sorten* Sorten* Devisen Devisen
W
Verk.
Ank.
Geld
Brief
PLN
4,0027
4,6459
4,2995
4,3013
RUB
67,922 86,029
74,315
74,372
SEK
8,7487
9,6789
9,1535
9,1568
CHF
1,0403
1,1514 1,0886 1,0889
SGD
1,4437
1,6524
1,5350
1,5355
ZAR
14,944
17,902
16,366
16,379
CZK
25,345
29,171
27,018
27,029
TRY
2,9990
3,4633
3,2148
3,2167
HUF
285,76
352,23
311,45
311,70
USD
1,0770
1,1893
1,1259
1,1263
17:58
3D Systems
3U Holding
4SC
Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W
14.04. 13.04.
Hoch/Tief börse
16,86
0,65
3,55
14,84
0,64
3,78
30,50/6,06
0,69/0,52
6,90/2,39
19,18 0,00 USD
– 0,00
– 0,00
A
A.S. Creation
AAP Impl.
Accentro RE
Acciona
Accor
AD Pepper
Adecco
Adler Modemärkte
ADV Vision Tech
Aegon
Aeroflot
Ageas
Agfa Gevaert
Ahlers
Ahlers Vz
Ahold
Air Berlin
Air France KLM
Akamai
Akastor
Akzo Nobel
Alcatel Lucent
Alibaba
All for One Steeb
Alstom
AMD
Andritz
Anglo American
Anglo Platinum
Anglogold Ash.
Apollo Group
Arcam AB
Arcelor-Mittal
Archer Daniels
Artnet
AT & S
Atlantia
Atoss Softw.
Atresmedia
Avon Products
27,23
1,69
4,47
68,55
38,52
2,04
59,41
9,00
–
5,18
5,20
35,76
3,85
7,36
7,32
19,98
0,74
8,17
45,73
0,93
60,44
3,26
70,34
56,16
23,57
2,44
48,22
8,68
24,50
13,47
6,51
20,70
4,85
33,17
2,40
13,04
24,14
65,66
9,94
4,35
26,50
1,60
4,37
69,15
39,10
2,08
58,41
8,85
10,08
5,14
5,28
35,60
3,86
7,61
7,32
20,16
0,76
8,29
45,88
0,95
59,68
3,24
70,28
55,84
23,05
2,45
47,37
8,73
24,00
13,98
6,54
19,93
4,87
32,93
2,44
13,14
24,23
66,23
9,92
4,53
2,31
36,69
2,68
1,28
114,18
3,27
0,25
13,53
44,49
7,51
14,90
30,50
45,05
12,30
0,24
11,31
17,15
24,89
0,88
68,06
2,71
1,02
30,58
9,59
33,29
140,95
0,83
5,00
2,22
36,03
2,72
1,23
113,90
3,22
0,25
14,26
44,30
7,50
15,10
30,00
44,35
12,55
0,26
11,13
17,00
23,49
0,87
67,82
2,65
0,94
30,22
9,38
32,56
136,38
0,80
5,08
33,70/23,00
– 0,00
2,68/1,07
– 0,00
5,66/2,37
– 0,00
79,64/61,00 68,63 2,50
51,29/30,33 38,63 1,00
2,08/0,73
– 0,00
78,25/48,92 64,40 2,40 CHF
12,60/7,74
– 0,50
11,78/7,91
– 0,69
7,48/4,08
5,18 0,22
5,38/2,23
–
– USD
43,12/31,63 35,63 1,20
5,37/2,16 3,80 0,00
11,08/7,30
– 0,40
11,25/7,20
– 0,50
21,10/15,87 20,03 0,47
1,27/0,66
– 0,00
8,68/5,61
8,19 0,00
70,90/36,34 52,14 0,00 USD
2,07/0,58
9,41 0,00 NOK
73,45/50,07 60,65 1,55
3,91/2,82
3,26 0,00
85,01/51,67 79,25 0,00 USD
76,38/38,93
– 1,00
33,00/19,99 23,59 0,00
2,77/1,48
2,75 0,00 USD
56,92/38,60 48,26 1,35
16,11/2,96 690,0 55,67 GBp
26,01/9,40 40.4t 0,00 ZAR
13,98/5,14
22t 0,00 ZAR
16,32/5,92
7,38 0,00 USD
20,73/9,92
– 0,00 SEK
8,08/2,09
4,91 0,20
48,83/27,86 36,60 1,20 USD
2,52/1,41
– 0,00
16,48/10,29 13,08 0,36
25,65/21,14 24,33 0,88
69,70/37,90
– 0,88
15,67/7,67 10,03 0,28
8,25/2,18 5,05 0,00 USD
B
Baader Bank
Baker Hughes
Balda
Ballard Power
Baloise Hold.
Bank of East Asia
Bank of Ireland
Barrick Gold
Basler
Bastei Lübbe
Bauer
BayWa Na
BB Biotech
BDI BioEnergy
Beate Uhse
BHP Billiton
Biotest
Blackstone
BMP konv.
BMW Vz
BOCHK
Bombardier b
Bouygues
Brain
Bridgestone
Broadcom Ltd.
Brüd. Mannesmann
BYD Co.
2,97/2,01
64,23/34,65
3,50/2,20
2,18/1,02
126/101
4,15/2,43
0,39/0,24
14,40/5,38
61,00/36,82
8,37/6,65
19,19/13,21
41,00/27,50
61,96/37,32
13,85/9,69
0,58/0,16
22,26/7,85
32,60/12,00
41,05/20,29
0,92/0,56
87,33/58,73
3,91/2,10
2,10/0,50
39,00/29,17
10,35/9,00
40,20/27,80
138/96,89
0,80/0,29
6,65/3,40
– 0,01
41,38 0,68 USD
– 1,10
1,79 0,00 CAD
124,0 5,00 CHF
29,25 0,88 HKD
0,25 0,00
20,21 0,11 CAD
– 0,70
– 0,30
– 0,00
– 0,80
– 10,92
– 0,00
– 0,00
899,0 51,37 GBp
– 0,57
28,55 2,72 USD
– 0,00
– 2,92
24,10 1,22 HKD
1,49 0,00 CAD
30,56 1,60
– 0,00
4.1t 140,0 JPY
158,0 0,56 USD
– 0,00
43,20 0,00 HKD
C
C-Quadrat Invest
Cameco
Canon
Cap Gemini
Cathay Pacific
Catoil
Cenit Syst.
Centrotec
Ceotronics
CEZ
Chalco
Check Point
China Life
China Mobile
China Nat. Build.
China Petroleum
China Res. Enter.
China Unicom
Chorus Clean Energ.
CKH Holdings
Clariant
CNOOC
Constantin Med.
Corning
CPI Property Gr.
Credit Agricole
CRH Plc
Crocs
Cropenergies
60,52
11,06
26,82
81,76
1,50
7,64
19,52
13,90
2,14
14,72
0,30
77,48
2,24
10,14
0,50
0,63
1,70
11,38
8,67
11,43
16,20
1,10
2,05
18,19
0,64
9,79
25,49
8,20
3,75
60,40
11,10
25,94
81,21
1,47
7,58
19,91
13,80
1,94
14,86
0,30
74,64
2,22
10,03
0,48
0,61
1,67
11,11
8,56
11,36
15,94
1,09
1,97
18,62
0,64
9,38
25,60
7,68
3,64
60,40/37,20
– 3,00
16,00/9,28 16,12 0,40 CAD
35,63/23,56
3.3t 150,0 JPY
90,01/67,77 81,70 1,35
2,44/1,26 13,28 0,53 HKD
12,94/5,16
– 0,12
22,50/14,79
– 0,90
15,23/11,50
– 0,20
2,29/1,00
– 0,00
24,10/13,41
–40,00
0,63/0,25
2,72 0,00 HKD
82,06/58,29 88,97 0,00 USD
4,71/1,85
– 0,50 HKD
13,79/9,09 89,80 2,72 HKD
1,13/0,32
– 0,04 HKD
0,90/0,44
– 0,18 HKD
2,95/1,32 15,02 0,00 HKD
17,80/9,07 10,04
– HKD
10,15/7,70
– 0,00
20,61/10,29 99,00 2,55 HKD
20,28/13,87 17,56 0,40 CHF
1,61/0,76
9,67 0,50 HKD
2,05/1,48
– 0,00
21,12/13,83 20,76 0,54 USD
0,70/0,55
– 0,00
14,37/7,71 9,83 0,60
28,40/21,05 25,74 0,63
14,47/7,49 9,68 0,00 USD
6,01/2,90
– 0,00
83,84
38,72
3,48
15,61
27,65
0,30
4,00
22,57
53,88
82,31
38,78
3,94
16,11
27,46
0,20
3,94
22,60
53,14
91,69/72,79
39,10/28,50
6,87/2,48
25,10/14,19
62,50/16,94
1,42/0,10
4,83/3,46
28,18/19,01
88,50/45,13
94,46
–
–
–
30,87
–
–
–
–
0,64 USD
0,12
0,00
0,50
0,24 USD
0,00
0,15
0,55
1,33
18,65
8,24
17,91
11,14
34,25
57,33
66,81
11,88
17,42
17,58
0,01
6,00
8,62
25,10
7,36
3,27
18,86
8,16
18,20
11,12
33,57
57,31
66,00
12,01
17,79
17,32
0,02
6,56
9,10
24,82
7,45
3,61
24,50/17,20
10,39/7,38
22,57/17,60
23,24/9,24
36,90/28,02
69,66/49,49
81,91/60,96
19,84/10,18
25,16/15,08
20,51/15,77
0,25/0,01
6,56/1,78
12,00/7,52
29,07/22,56
11,48/5,63
5,30/2,70
–
–
–
11,02
–
64,61
75,17
–
–
17,61
–
–
79,05
25,36
–
–
0,60
0,00
–
1,25
0,40
0,00 USD
2,04 USD
0,33
0,00
1,03
0,00
0,00
3,70 SEK
0,50
0,00
0,00
D
Danaher Corp.
Data Modul
Deag
Delticom
Devon Energy
DF Dt. Forfait
DO Dt. Office
Dr. Hönle
Drägerwerk
E
Eckert & Ziegler
Ecotel Comm.
Edag
EDF
Einhell Germany
Electronic Arts
Eli Lilly
Elmos Semicon.
Elumeo
Endesa
Enerxy
Epigenomics
Ericsson
Erste Bank
Euromicron
Exceet Group
Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W
14.04. 13.04.
Hoch/Tief börse
Fuchs Petrol.
Fujitsu
33,82
3,34
33,96
3,23
39,20/29,69
6,37/2,76
– 0,81
419,0 8,00 JPY
Gamesa
16,74
Gas Natural
17,61
Gazprom ADR
3,97
Geberit N
330,56
Gen. Dynamics
118,80
General Motors
27,35
Geratherm
11,76
Gesco
72,42
Gigaset
0,54
Givaudan
1.8t
GK Software
40,05
Glencore
1,98
Gold Fields
3,62
Goldcorp
14,55
Goodyear
28,46
Gopro
12,05
Grand City Porperty 19,00
Groupon
4,11
GSW Immobilien
70,93
GWB Immobilien
0,03
16,50
17,66
4,05
328,89
119,25
26,08
11,54
73,05
0,53
1.8t
40,10
2,00
3,80
15,69
27,55
11,99
19,89
3,90
71,01
0,03
17,93/11,02
22,70/15,18
5,65/2,75
357/266
139/112
34,52/24,19
13,10/9,75
77,48/63,32
0,99/0,48
1.8t/1.4t
44,99/28,72
4,40/0,94
4,12/1,98
18,56/8,90
33,15/23,07
59,18/8,75
21,50/14,50
6,74/1,93
78,00/50,00
0,04/0,01
16,82 0,08
17,67 1,00
4,50 0,29 USD
358,0
– CHF
134,0 3,04 USD
30,85
– USD
– 0,50
– 1,75
– 0,00
1.9t54,00 CHF
– 0,00
158,0 0,00 GBp
5.9t 0,40 ZAR
16,53 0,08 USD
32,17 0,28 USD
13,98 0,00 USD
– 0,20
4,45 0,00 USD
– 1,40
– 0,00
G
H
H&R
Hang Lung
Harley Davidson
Harmony Gold
Hawesko
Headwaters
Heineken
Heliad
Heliocentris En. Sol.
Henkel
Hennes&Mauritz
Highlight
Hilton Worldw.
Homag
Honda Motor
Hongkong Ex.
Hornbach Baumarkt
Hyundai GDR
9,09
1,77
42,11
3,23
39,27
17,72
80,78
6,70
1,81
88,37
31,96
5,75
20,20
36,00
25,00
21,99
26,98
39,02
9,23
1,70
41,09
3,34
39,12
17,50
80,04
6,68
1,79
86,10
32,20
5,71
19,84
36,16
24,63
21,62
26,86
39,69
9,80/6,55
– 0,00
3,08/1,46 15,74 0,75 HKD
57,76/33,77 47,44 1,40 USD
3,57/0,54
5.4t 0,00 ZAR
44,30/38,26
– 1,30
19,44/13,04 20,00 0,00 USD
85,56/66,81 80,75 1,30
6,80/4,22
– 0,15
7,30/1,74
– 0,00
97,00/75,81
– 1,45
38,30/27,70 292,0
– SEK
5,91/3,92
– 0,19
27,94/15,28 23,00 0,28 USD
36,50/34,01
– 0,40
33,60/21,87
3.1t88,00 JPY
36,50/17,81 194,0 5,95 HKD
38,44/24,62
– 0,60
53,75/33,37 152t 4t KRW
I
ICBC
ICICI Bank
Identive
Impala Platinum
Infosys ADR
Init Innovation
Intern. Paper
Intershop konv.
Intica
Invision Softw.
Isaria Wohnbau
Isra Vision
ITN Nanovation
IVU Traffic Tech.
0,49
6,70
1,86
2,89
16,50
14,90
36,43
1,41
4,67
44,32
3,50
60,39
0,75
3,70
0,51
6,58
2,02
2,91
15,80
14,80
35,48
1,38
4,58
44,33
3,41
60,61
0,73
3,57
0,84/0,44
9,95/4,75
11,45/1,39
5,30/1,24
17,49/13,10
27,90/12,30
50,74/29,13
1,44/0,97
5,40/3,90
51,90/37,51
4,66/3,41
66,05/44,52
1,76/0,59
4,62/3,40
4,31
–
2,10
4.7t
–
–
40,97
–
–
–
–
–
–
–
0,23 CNY
5,00 INR
– USD
0,00 ZAR
0,00 INR
0,80
1,76 USD
0,00
0,00
1,00
0,00
0,41
0,00
0,00
19,01
16,18
0,06
38,24
21,12
19,11
13,79
0,06
36,26
20,09
28,37/14,35
40,00/7,70
0,08/0,04
51,90/33,40
29,52/19,10
21,36
18,17
–
41,81
23,85
0,00 USD
0,04 USD
0,00
1,10 CHF
0,40 USD
154,74
2,28
16,45
3,06
3,40
9,16
41,70
151,11
2,30
16,00
3,06
3,44
9,16
40,00
181/139
3,89/2,04
19,98/12,32
5,52/2,47
3,69/3,06
10,17/9,00
55,92/34,41
155,0 4,00
– 0,00
2t58,00 JPY
– 0,00
3,45 0,11
– 0,00
5.2t100,0 JPY
J
Jinkosolar
Joy Global
Jubii Europe
Jul. Baer
Juniper Netw.
K
Kering
KHD Humb. Wed.
Komatsu
Kontron
KPN
Kromi Logistik
Kyocera
L
LafargeHolcim
44,71
LDK Solar
0,03
Leifheit
55,00
Lenovo
0,74
Lloyd Fonds
1,41
Logitech
14,61
Logwin
1,93
Lonza Group
150,61
Lowe’s Corp.
67,88
LPKF Laser & Electronics6,71
Ludwig Beck
34,47
Lukoil ADR
37,50
44,66
0,03
54,49
0,71
1,37
14,13
1,94
150,82
66,78
6,46
33,43
37,95
73,31/30,67
0,15/0,02
58,75/39,15
1,61/0,64
1,86/1,30
14,81/11,17
2,15/1,50
152/117
73,47/55,90
10,76/5,80
36,25/26,99
47,85/24,00
48,84
0,03
–
–
–
15,90
–
163,0
76,38
–
–
42,55
1,50 CHF
0,00 USD
1,80
0,26
0,00
0,51 CHF
0,00
2,50 CHF
1,12 USD
0,12
0,75
0,91 USD
1,87
95,34
94,10
35,27
84,62
5,65
29,81
26,30
3,87
5,03
7,87
6,51
16,91
39,23
1,84
24,55
21,54
24,37
92,27
4,46
3,20
7,91
1,30
51,56
3,63
78,94
86,79
0,87
66,63
2,21
34,38
19,98
1,39
0,79
1,86
95,12
93,69
35,68
84,04
5,53
29,09
26,24
3,83
4,99
7,81
6,28
16,90
38,30
1,88
24,48
21,32
24,53
92,44
4,40
3,10
8,01
1,32
50,85
3,62
77,29
83,96
0,85
66,35
2,25
34,12
19,80
1,38
0,77
3,04/1,75
98,79/89,92
97,89/89,35
95,00/23,53
94,84/72,17
7,49/5,41
30,64/17,60
27,29/19,06
4,91/2,82
5,02/3,40
14,44/5,20
10,06/5,65
17,25/16,00
53,15/31,20
2,10/1,37
24,55/19,85
28,23/17,55
24,85/19,00
103/77,51
6,93/3,47
4,28/2,57
11,23/4,80
3,59/1,23
53,08/37,77
5,55/3,40
111/73,54
105/69,17
0,89/0,48
68,82/50,53
2,33/1,18
34,80/17,06
23,75/19,30
1,93/1,28
1,06/0,65
152,0
– GBp
– 3,07
– 3,07
– 0,00
96,47 0,76 USD
– 0,00
33,20 1,52 USD
– 0,57
3,87 0,02
– 0,00
– 0,00
6,72 0,25
– 0,69
44,86 1,50 USD
– 0,00
– 1,06
– 1,05
– 0,00
92,78 2,85
543,018,00 JPY
– 0,17
252,0 1,70 RUR
1,47 0,00 USD
16.3t485,0 HUF
– 0,00
89,35 2,16 USD
97,89 1,48 USD
– 0,01 USD
75,00
– USD
– 0,00
– 1,00
– 0,90
– 0,00
– 0,00
Newcrest Mining
11,90
Nexus
15,72
Nikon
14,39
Nintendo
135,10
Nippon Steel
19,24
Nomura Holding
4,15
Nordea
–
Norilsk.N ADR
12,40
Norsk Hydro
3,58
Novatek GDR
78,43
NTT Com Security
7,24
NXP Semiconductor 74,39
12,09
15,76
13,75
133,00
18,35
4,05
8,32
12,51
3,60
76,36
7,23
75,00
12,12/6,65
19,01/15,11
14,50/10,20
180/111
25,25/14,23
6,66/3,55
12,10/7,94
19,09/9,26
5,25/2,70
95,50/61,93
7,66/5,39
103/55,84
17,86 0,00 AUD
– 0,13
1.7t16,00 JPY
16.9t 150,0 JPY
2.4t45,00 JPY
512,0 15,00 JPY
8,54
– SEK
13,85
– USD
33,56 1,00 NOK
91,05 2,14 USD
– 0,00
84,89 0,00 USD
M
Man Group
MAN St.
MAN Vz
Manz
Mastercard
Masterflex
Mattel
MBB SE
Mediaset
MediClin
Medigene
Mediobanca
Medion
MetLife
Metric
Metro Vz
Metso Corp
Mevis Med. Sol.
Michelin
Mitsubishi Fin.
MLP
Mobile Teles
Moduslink
Mol Magyar
Mologen
Monsanto
Moody’s
Mosenergo ADR
Motorola Sol.
Msg Life
Mühlbauer
MVV Energie
MWB Fairtrade
Mybet Holding
N
O
F
Fabasoft
Fair Val. Reit
Fanuc
Fiat Chrysler
First Sensor
Firstextile
Forsys Metals
Fortec Elektr.
Fortum
Francotyp-Post.
Freeport-McM.
17:58
4,94
6,90
155,90
6,71
10,90
0,11
0,05
14,35
12,07
3,90
9,46
4,94
7,00
147,00
6,76
10,94
0,11
0,05
14,35
11,87
3,97
9,77
5,44/3,13
8,93/6,50
218/120
15,21/5,30
12,54/9,59
7,39/0,10
0,19/0,04
15,00/12,94
18,74/11,01
4,83/3,94
21,16/3,40
–
–
19t
7,64
–
–
–
–
12,09
–
10,83
0,22
0,25
– JPY
0,00
0,00
–
0,00 CAD
0,50
1,10
0,16
0,00 USD
OHB
OMV
Orkla
OTP Bank
OVB Holding
19,75
25,49
7,90
23,00
14,10
19,73
25,24
7,75
22,34
14,09
21,33/17,00
30,41/20,83
7,94/6,14
22,60/16,53
18,40/13,24
– 0,37
25,40 1,25
72,50 2,50 NOK
7.2t 147,0 HUF
– 0,60
2,15
26,65
2,41
46,82
98,72
2,12
26,53
2,42
46,44
98,13
2,88/1,15
36,50/14,81
2,51/2,20
51,42/37,08
117/88,42
–
–
2,42
53,08
99,80
P
Paion
Paragon
Parmalat
Paychex
Pernod-Ricard
ERLÄUTERUNGEN: Kursangaben: Notierungen in Deutschland verstehen sich in Euro und basieren auf Kursen des
Xetra-und Spezialisten-Handels. In den Spalten mit der Bezeichnung Heimatbörse wird die Notierung und die Dividendenangabe in der jeweiligen Landeswährung (W) dargestellt. Ausnahme: Bei Aktien aus dem Euro-Raum
erfolgt keine Währungsangabe. t nach dem Kurs: Darstellung in Tausend. * zuletzt verfügbarer Kurs. Notierungen von Dax, MDax, TecDax und SDax basieren auf Xetra-Kursen. Alle deutschen Werte sind mit Ausnahme von
Porsche im Prime Standard notiert. Dividendenangaben gelten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei US-Werten
wird die letzte Quartalsdividende auf das Jahr hochgerechnet. D: Titel mit Dividendenabschlag gehandelt. KGV:
Kurs-Gewinn-Verhältnis (Ibes-Schätzungen). Umsätze: Gesamtumsätze in Tausend Euro. Marktkapitalisierung:
17:58
Petrobras
Petrochina
Peugeot
Pharol
Phoenix Solar
PNE Wind
Porsche Vz
Posco ADR
PostNL
Potash Sask.
Progress
PSI
PVA Tepla
QSC
Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W
14.04. 13.04.
Hoch/Tief börse
4,62
0,62
14,01
0,13
4,25
2,03
44,95
46,67
3,73
14,66
37,56
12,51
2,65
1,30
4,47
0,61
14,01
0,13
4,25
2,03
45,05
45,85
3,70
14,58
37,14
12,59
2,68
1,24
8,49/1,81
5,25 0,89 USD
1,25/0,49
5,34 0,10 HKD
19,49/11,90 14,09 0,00
0,62/0,12
0,14 0,00
5,75/2,65
– 0,00
2,42/1,55
– 0,15
89,55/36,18
– 2,01
55,35/28,50 247.5t 8t KRW
4,71/2,92
– 0,00
31,14/13,69 16,29 1,00 USD
45,89/29,59
– 1,45
14,42/10,32
– 0,00
3,11/1,82
– 0,00
2,26/1,10
– 0,10
30,59
13,52
12,29
48,43
66,63
28,03
15,62
87,46
0,15
10,62
17,67
17,48
227,90
28,50
4,26
7,79
2,89
8,96
13,27
30,61
13,50
11,99
47,90
63,70
28,00
15,47
86,01
0,16
10,44
17,71
16,98
227,77
28,50
4,40
7,80
2,87
8,84
13,58
40,41/27,81
15,45/10,15
14,09/8,89
64,72/42,22
78,00/53,96
30,24/22,00
16,61/13,17
98,93/61,36
0,27/0,08
18,55/8,00
27,39/14,69
18,56/12,62
268/217
28,55/17,19
4,77/2,61
9,50/5,31
5,20/2,56
19,69/7,30
15,42/10,87
– 0,80
13,69 0,00
13,78 0,00 USD
48,77 1,68
74,08 0,00 USD
– 10,50 INR
15,61 0,59
88,10 2,40
1,54 0,00 NOK
10,57 1,47
18,00 0,75
5.6t72,00 HUF
249,0 8,10 CHF
32,30 0,00 USD
4,72 0,14 USD
8,82 0,35 USD
232,0
– GBp
– 1,00
13,27 1,00
0,36
495,25
403,45
9,46
279,65
27,28
6,71
11,53
45,90
8,78
23,87
14,50
10,51
4,01
1,13
5,52
25,05
14,99
0,18
4,30
18,33
38,25
3,43
10,81
48,45
13,44
0,16
8,28
24,40
24,56
6,45
25,39
14,36
0,25
4,84
97,73
16,50
18,72
0,12
5,04
21,84
11,23
307,44
237,25
85,66
455,97
1,74
373,61
9,48
0,34
500,00
415,54
9,44
278,50
28,06
6,75
11,27
44,50
8,84
24,00
14,53
10,32
4,07
1,10
5,55
24,98
15,65
0,19
4,41
18,02
37,96
3,29
11,37
47,69
13,09
0,18
8,40
24,69
23,98
6,50
24,51
14,20
0,28
4,86
97,01
16,34
18,41
0,12
4,86
21,99
11,02
307,94
233,25
84,88
459,50
1,78
371,79
9,56
1,60/0,28
631/386
489/303
11,32/6,89
345/138
37,80/19,15
6,77/3,65
13,61/9,13
54,35/43,70
11,94/8,22
24,35/18,00
14,89/10,58
11,25/7,01
5,39/3,30
2,20/0,85
8,76/5,00
44,70/18,53
18,78/9,48
1,36/0,16
4,70/2,76
22,38/14,24
39,52/29,10
6,69/3,10
16,65/8,14
61,10/33,90
15,36/9,50
0,47/0,06
17,10/5,30
30,15/17,74
29,53/19,90
15,67/4,92
42,96/19,60
18,90/10,00
3,55/0,27
9,12/4,60
97,01/80,84
18,93/15,42
32,09/16,72
0,34/0,11
7,20/3,63
27,07/17,03
14,51/10,39
425/285
253/196
93,26/73,28
539/417
5,75/1,61
419/275
9,85/7,52
0,36 0,00
– 21t KRW
– 21.1t KRW
86,65 2,50 SEK
– 1,50
45.8t 21,50 ZAR
7,60 0,03 USD
11,58 0,19
– 1,00
81,20 5,25 SEK
– 0,27
134,0 3,50 SEK
11,96 0,50 USD
– 0,00
137,0 0,00 JPY
– 0,15
– 1,00
– 0,26 CAD
– 0,00
– 0,12
–
–
– 1,22
– 0,00
– 0,25
–40,00
– 0,35
– 0,00
– 0,00
3t20,00 JPY
27,69 0,37 USD
517,0 0,86 GBp
– 3,50 INR
133,0 7,65 NOK
– 0,00
4,90 0,21
110,0 1,52 USD
16,52 0,65
21,31
– USD
– 0,00 USD
5,51 0,12 USD
– 0,65
–
– SEK
334,0 7,50 CHF
261,0 8,50 CHF
93,50 4,60 CHF
498,022,00 CHF
– 0,00
405,0 11,00 CHF
– 0,35
43,67
27,62
28,82
18,56
0,89
1,08
5,35
14,66
0,10
4,31
2,24
49,75
0,24
36,03
4,45
2,73
9,38
8,65
1,89
46,70
15,28
42,20
27,23
28,60
18,51
0,82
1,10
5,44
14,65
0,12
4,48
2,40
48,67
0,26
35,92
4,41
2,63
9,32
8,84
1,86
45,40
15,39
49,12/37,89
40,94/18,11
34,00/19,48
19,65/13,60
1,29/0,81
2,53/0,98
6,65/4,71
21,58/12,41
0,23/0,10
5,65/3,95
3,36/1,86
65,73/46,56
1,25/0,10
39,57/30,51
11,85/3,34
5,42/2,63
10,27/7,21
12,35/7,21
3,84/1,26
66,00/43,25
48,29/12,74
5.4t180,0 JPY
– 0,00 INR
–
– USD
– 0,33
0,90 0,00
– 0,40
5,35 0,05
136,0 7,50 NOK
– 0,00
39,16 3,00 SEK
178,0 0,00 GBp
55,85 1,36 USD
0,37 0,00 CAD
52,25 1,82 CAD
– 0,00
– 0,00
87,25 1,75 NOK
8,69 0,00
229,0 0,00 JPY
5.8t 215,0 JPY
17,47
– USD
3,31
6,67
4,08
0,58
15,21
94,29
16,77
3,37
6,68
4,06
0,56
14,68
93,77
15,75
10,50/3,10
7,00/4,93
4,68/1,56
1,62/0,54
19,10/13,27
98,97/79,80
20,81/14,32
–
183,0
–
–
15,44
105,0
–
7,53
0,00 CZK
0,00
0,00
0,75
3,12 USD
0,30
3,44
3,76
21,29
8,21
77,96
61,34
5,96
13,30
13,40
4,71
45,88
29,71
127,20
9,91
1,98
0,45
3,76
3,81
21,23
8,05
76,75
60,76
5,99
13,64
13,49
4,67
44,34
29,30
125,70
9,75
2,03
0,45
5,80/1,53
25,71/3,44
22,68/17,95
8,12/2,10
86,81/53,34
65,10/40,30
12,62/4,36
14,76/11,00
16,70/12,27
6,65/3,98
83,98/38,51
41,57/22,50
241/103
12,84/7,79
2,88/1,39
3,00/0,25
14,01
3,72
21,29
–
89,42
457,0
6,77
–
–
–
51,97
29,98
–
90,45
2,19
–
0,19 BRL
0,00
0,73
0,00
0,00 USD
6,82 DKK
– USD
0,49
1,00
0,15
0,00 USD
1,00
4,00
3,00 SEK
0,04 USD
0,05
16,83
18,09
3,65
17,05
1,86
10,36
17,14
17,51
3,60
16,66
1,85
10,02
20,44/16,73
20,80/17,20
5,83/3,09
17,69/12,36
5,55/1,63
15,65/8,92
–
–
–
17,13
–
–
0,94
1,00
0,00
0,20
–
0,00
9,83
34,60
4,48
2,79
1,39
9,87
34,28
4,45
2,74
1,47
12,08/7,54
51,10/32,26
19,50/2,70
3,47/1,69
2,60/1,41
11,18
– USD
320,0 15,00 NOK
5,11
– USD
– 0,00
–
–
R
R.Stahl
Raiffeisen Int.
Rambus
Randstad
Red Hat
Reliance GDR
Relx
Renault
Renewable Energy
Repsol
RHI
Richter Gedeon
Roche Inh.
Rofin Sinar
Rosneft ADR
Rostelecom ADR
Royal Bank Scot.
RWE Vz
Ryanair Holding
S
Saipem
Samsung El.
Samsung El. Vz
Sandvik
Sartorius
Sasol
Sberbank ADR
SBM Offshore
Schaltbau
SEB
Secunet
Securitas
Severstal GDR
SFC
Sharp
SHS Viveon
SHW
Silver Wheaton
Singulus
SinnerSchrader
Sixt Leasing
Sixt Vz
SKW Stahl
SMT Scharf
Softbank
Softing
Solar Fabrik
Solarworld
Sony
South. Copper
Stand. Chartered
State Bk of India
Statoil
Steilmann
STMicroelectron
Stryker
Suez Env.
Sunpower
Sunwin
Surgutn. ADR
Surteco
Svenska Hdlsbk.
Swatch Group
Swiss Life
Swiss Re
Swisscom
Sygnis
Syngenta
Syzygy
T
Takeda Pharma
Tata Motors ADR
Tatneft GDR
Technotrans
Telecom Italia
Telegate
Telekom Austria
Telenor
Teles
Teliasonera
Tesco
Teva Pharm.
Thomps.Creek
Thomson Reuters
Tom Tailor
Tomorrow Foc.
Tomra Systems
TomTom
Toshiba
Toyota Motor
Twitter
U
UMS Internat.
Unipetrol
United Labels
United Power
UPM Kymmene
UPS
USU Soft.konv.
V
Vale
Vallourec
Veolia Envir.
Verbio
Verisign
Vestas Wind
Viavi Solutions
Villeroy & Boch
Viscom
Vita 34
VMware
Voestalpine
Volkswagen
Volvo B
VTB Bank GDR
Vtion Wireless
W
Westag & Get.
Westag & Get. Vz
Westgrund
Wienerberger
Wilex
windeln.de
XYZ
Xerox
Yara
Yingli Green ADR
Yoc
Zhongde
0,00
0,25
0,02
1,68 USD
1,80
Angaben in Milliarden Euro. Aktienarten: ADR = American Depositary Receipts, GDR = Global Depositary Receipts,
Vz=Vorzugsaktien. Währungskürzel: AUD=austral. Dollar, BRL=brasil. Real, CAD=kanad. Dollar, CHF=Schweizer
Franken, CNY=chines. Yuan, CZK=tschech.Krone, DKK=dänische Krone, GBP=brit. Pfund, HKD=Hongkong Dollar, HUF=ungar. Forint, INR=Ind. Rupie, JPY=japan. Yen, KRW=kor. Won, NOK=norweg. Krone, NZD=neuseel. Dollar, PLN=poln. Zloty, RUR=russ. Rubel, SEK=schwed. Krone, SGD=Singapur Dollar, TRY=türk. Lira, USD=US-Dollar,
ZAR=südafrik. Rand; *Sortenkurse: Mitgeteilt von der Reisebank Frankfurt, Darstellung aus Sicht des Bankkunden.
Kursgrafik: smallCharts,
Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar Alle Angaben im Kursteil der SZ erfolgen ohne Gewähr
3750
17000
3500
3250
15000
3000
2750
13000
1 Jahr: -19,1%
Vortag: +0,7%
14.4.2016 Schluss: 3060,86
(Angaben in Punkten)
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
Aug
Jun
Mai
Mrz
Jan
2500
Feb
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
Aug
Jun
Mai
Mrz
Jan
Feb
Dez
Okt
Nov
Sep
Jul
(Angaben in Punkten)
Aug
Jun
Mai
15000
Enttäuschende Zahlen von Burberry provozierten eine Verkaufswelle in der Luxusgüterbranche. Die
für ihre Karomuster bekannte Modefirma verbuchte wegen der Sparsamkeit von Touristen in Europa und einer rückläufigen Nachfrage in Hongkong einen Umsatzrückgang. Für
das angelaufene Geschäftsjahr
2016/2017 stellte das Unternehmen
einen Gewinn am unteren Ende der
Erwartungen in Aussicht. BurberryAktien fielen daraufhin in London
um 3,6 Prozent. Papiere der Konkurrenten Hugo Boss, Kering, LVMH Richemont und Salvatore Ferragamo
gaben ebenfalls deutlich nach.
Die US-Börsen fanden keine klare Richtung. Der Dow Jones notierte
zur Handelsmitte kaum verändert
bei 17 926 Punkten. Die Papiere der
Bank of America legten trotz enttäuschender Zahlen um 2,1 Prozent zu.
cikr/reuters
Dow Jones
Dez
17500
9000
plus von 0,7 Prozent zu den stärkeren Werten im TecDax. Im MDax
standen Steinhoff-Titel wegen der
Ausgabe einer Wandelanleihe mit
minus 3,5 Prozent unter Druck. Das
Unternehmen ist der Mutterkonzern der Poco-Möbelhäuser und will
die britisch-französische Elektrokette Darty übernehmen.
Die Aktien von Scout 24 gaben im
SDax 1,4 Prozent nach. Die Deutsche
Telekom und andere Großaktionäre
von Scout 24 platzierten zwölf Millionen Aktien auf dem Markt. Der Preis
von je 30 Euro lag fast fünf Prozent
unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Im Fokus stand außerdem Rocket Internet. Der Start-up-Finanzierer gab für das vergangene Jahr einen hohen Verlust bekannt. Anleger
nutzten die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen. Die zuletzt stark gestiegenen Rocket-Papiere verloren
knapp neun Prozent.
Okt
10000
Dank der anhaltenden Hoffnung auf
ein schnelleres Wachstum der Weltwirtschaft haben die europäischen
Aktienmärkte ihre kräftigen Vortagesgewinne behauptet. Zur positiven Stimmung trügen Aussagen von
US-Notenbankern bei, die auf eine
behutsame Straffung der Geldpolitik hindeuteten, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus
City of London. Zudem schwächelt
weiterhin der Euro. Dadurch werden Waren der Unternehmen aus
dem Euro-Raum auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Der Dax
gewann bis zum Handelsschluss 0,7
Prozent auf 10 094 Punkte.
Kursbewegende Nachrichten gab
es überwiegend von Werten aus er
zweiten Reihe. So weitet Nordex seine Geschäfte in der Türkei aus. Der
Windkraftanlagenhersteller
gewann dort drei neue Aufträge. Die
Nordex-Aktie zählte mit einem Kurs-
Nov
20000
11000
Sep
12000
Euro Stoxx 50
Jul
MDax
Jun
Dax
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Aug
HF2
Mai
32
1 Jahr: -0,6%
Vortag: +0,2%
14.4.2016 18 Uhr: 17936,94
(Angaben in Punkten)
Stoxx 50 / Euro Stoxx 50 (ohne Dax-Werte)
17:58
Dividende
Euro Stoxx 50
Stoxx 50
ABB
Air Liquide
Anh.-Busch Inb.
ASML
Astrazeneca
Axa
Banco Bilbao (BBVA)
Banco Santander
Barclays
BNP Paribas
BP
Brit.Amer. Tobacco
BT Group
Carrefour
Crédit Suisse
Danone
Diageo
Enel
Engie
ENI
Essilor Int.
Generali
Glaxosmithkline
HSBC Holding
Iberdrola
Imperial Brands
Inditex
ING
Intesa San Paolo
L’Oreal
Lloyds Bank
LVMH
National Grid
Nestlé
Nokia
Novartis
Novo Nordisk
Orange
Philips
Prudential
Reckitt Benckiser
Richemont
Rio Tinto
Roche Hold. Gen.
Royal Dutch Shell A
Safran
Saint Gobain
Sanofi
Schneider Electric
Societe Generale
Telefonica
Total
UBS
Unibail
Unicredit
Unilever NV
Vinci
Vivendi
Vodafone
Zurich Ins.
–
–
0,72
2,55
3,60
–
189,0
0,95
0,37
0,20
6,50
1,50
27,00
154,0
10,90
0,68
0,70
1,50
57,50
0,14
1,00
1,10
1,02
0,60
80,00
0,51
0,27
141,0
0,44
0,12
0,07
3,10
3,50
3,55
42,03
2,25
0,14
2,70
6,40
0,60
0,80
38,78
–
1,40
143,0
8,00
1,89
1,20
1,24
2,85
1,92
1,20
0,73
2,44
0,50
9,60
0,12
1,21
1,84
3,00
10,19
17,00
Heimatbörse
Tagesveränderung
14.04. 13.04. W
in %
+0,64
+0,56
CHF
+0,84
+0,10
+1,52
-1,64
GBp
+1,01
-0,14
+1,03
+0,49
GBp
+1,32
+0,87
GBp
-1,89
GBp
+0,56
GBp
+0,42
+0,10
CHF
+0,14
+1,19
GBp
+0,39
+0,26
+0,29
+1,34
+0,50
+1,30
GBp
+0,87
GBp
+0,65
GBp
+0,07
-0,31
+1,28
+0,41
+1,24
GBp
-0,29
-0,68
GBp
+0,35
CHF
+1,97
+2,98
CHF
+1,10
DKK
+0,03
+0,27
+0,81
GBp
+0,68
GBp
-0,98
CHF
-0,23
-0,11
GBp
CHF
+1,10
+0,66
+0,10
+0,55
+1,71
+1,20
+0,77
+0,42
+0,59
CHF
+1,11
-1,21
+2,73
+0,20
+1,45
+0,29
GBp
CHF
+1,10
3058,60 3039,19
2872,05 2856,05
19,23 19,07
101,30 101,20
110,15 108,50
88,80 90,28
4141,00 4099,50
22,03 22,06
5,90
5,84
4,08 4,06
169,00 166,80
45,66 45,27
358,55 365,45
4210,00 4186,50
446,45 444,60
25,15 25,13
14,53 14,51
62,67 61,93
1929,00 1921,50
3,83
3,82
13,85 13,81
13,66 13,48
110,55 110,00
13,24 13,07
1502,00 1489,00
451,00 448,10
5,92
5,92
3748,28 3745,50
28,89 28,98
11,05 10,91
2,43
2,42
159,60 157,65
68,80 69,00
153,50 154,55
1002,00 998,50
72,60 71,20
5,53
5,37
73,35 72,55
367,60 367,50
15,09 15,05
24,88 24,68
1413,50 1404,00
6778,00 6845,00
64,45 64,60
2242,50 2245,00
248,10 245,40
22,98 22,83
61,04 60,98
40,30 40,08
77,30 76,00
56,59 55,92
34,08 33,82
9,57
9,53
42,82 42,57
15,53 15,36
240,65 243,60
3,39
3,30
40,49 40,41
65,84 64,90
18,80 18,75
226,80 226,80
211,30 209,00
52-WochenHoch/Tief
3771/2680
3580/2566
21,77/16,04
123,65/91,83
123,25/91,28
103,80/71,75
4,9t/3,9t
25,81/18,89
9,51/5,24
6,85/3,31
288,95/146,60
60,68/37,36
484,15/310,25
4,2t/3,4t
499,80/404,00
32,38/22,30
27,89/12,31
67,48/53,10
1,9t/1,6t
4,46/3,40
19,51/13,08
17,38/10,93
123,55/100,40
18,23/10,96
1,6t/1,2t
649,30/416,15
6,67/5,75
3,9t/3t
34,59/26,75
15,90/9,30
3,60/2,15
179,25/143,55
89,00/56,00
175,60/134,65
1t/817,20
76,75/67,50
7,51/5,07
102,30/68,50
410,70/306,40
16,85/12,86
27,65/20,79
1,7t/1,1t
6,8t/5,5t
86,85/59,00
3t/1,6t
282,50/233,20
29,44/16,67
71,75/49,15
44,48/32,07
100,65/67,27
71,28/45,93
48,33/27,47
14,21/8,48
49,68/35,33
22,50/13,73
256,15/212,70
6,55/2,77
42,48/33,87
66,29/50,99
24,60/16,75
255,35/200,20
308,40/196,00
KGV Markt- Frankfurt
2016 wert 14.04. 13.04.
–
–
16
18
21
24
16
9
8
8
6
7
13
19
14
14
6
20
22
12
11
21
27
8
18
8
15
16
27
9
10
24
9
18
17
21
17
14
23
15
16
12
26
16
15
16
11
16
15
13
14
7
13
12
10
21
6
21
17
33
46
8
–
–
40,74
34,94
176,98
39,11
66,40
53,73
37,02
57,84
35,25
56,43
84,36
99,62
46,86
18,51
21,60
40,85
61,62
35,79
33,32
48,33
23,84
20,55
92,21
112,03
37,50
45,12
89,75
42,86
37,86
88,28
61,67
77,88
47,96
213,18
20,40
180,57
100,89
39,87
23,72
45,30
61,12
30,74
38,90
159,84
90,34
25,39
22,78
101,16
33,06
27,11
46,42
104,04
54,70
24,02
20,03
69,29
39,59
25,70
75,94
29,17
–
–
17,60
101,54
110,05
90,25
52,54
21,97
5,82
4,04
2,10
45,28
4,61
53,44
5,60
25,06
13,19
62,37
24,50
3,81
13,68
13,30
110,26
13,20
18,95
5,72
5,92
47,07
28,80
11,08
2,39
157,21
0,86
153,28
12,81
66,86
5,55
67,45
48,92
15,05
24,91
17,62
86,24
58,89
28,13
227,51
22,92
60,87
40,32
77,49
56,27
33,63
9,54
42,66
14,21
243,53
3,36
40,41
66,01
18,79
2,86
193,93
–
–
17,50
101,01
108,10
89,29
52,50
22,00
5,59
4,07
2,10
45,00
4,66
52,98
5,61
24,99
13,28
61,82
24,48
3,83
13,75
13,39
109,50
13,16
18,78
5,65
5,92
47,32
28,82
10,95
2,40
157,80
0,87
153,55
12,65
65,48
5,35
66,63
49,87
15,05
24,64
18,08
88,00
59,30
28,24
225,81
22,82
60,26
39,95
75,46
55,70
33,73
9,50
42,43
14,10
242,45
3,28
40,34
64,57
18,66
2,88
191,69
Dow Jones
17:58
New York(in USD)
Dividende
14.04. 13.04.
Dow Jones
3M
American Express
Apple
Boeing
Caterpillar
Chevron
Cisco Systems
Coca-Cola
Du Pont
Exxon Mobil
General Electric
Goldman Sachs
Home Depot
IBM
Intel
Johnson&Johnson
JP Morgan Chase
McDonald’s
Merck & Co.
Microsoft
Nike
Pfizer
Procter & Gamble
Travelers Cos.
United Tech
UnitedHealth
Verizon Comm.
Visa
Wal-Mart
Walt Disney
–
4,44
1,16
2,08
4,36
3,08
4,28
1,04
1,40
1,52
2,92
0,92
2,60
2,76
5,20
1,04
3,00
1,76
3,56
1,84
1,44
0,64
1,20
2,65
2,44
2,56
2,00
2,26
0,56
2,00
1,42
17937,0117908,28
168,63 168,59
62,57 62,16
111,99 112,04
131,04 131,14
78,78 79,13
97,59 97,60
28,30 28,23
45,95 46,04
65,29 64,80
85,66 84,83
31,04 30,98
161,92 159,85
133,20 133,84
150,82 151,23
31,78 32,13
109,95 109,87
62,84 61,79
127,38 126,89
56,19 55,96
55,41 55,35
60,05 59,58
32,58 32,54
82,04 82,46
115,59 115,96
105,09 104,61
128,42 127,76
51,47 51,29
80,35 79,71
68,40 69,15
98,94 99,48
Tagesveränderung
in %
+0,16
+0,02
+0,66
-0,04
-0,08
-0,44
-0,01
+0,25
-0,20
+0,76
+0,98
+0,19
+1,29
-0,48
-0,27
-1,09
+0,07
+1,70
+0,39
+0,41
+0,11
+0,79
+0,12
-0,51D
-0,32
+0,46
+0,52
+0,35
+0,80
-1,08
-0,54
52-WochenHoch/Tief
18312/15660
169/137
81,36/51,11
133/93,42
153/108
89,33/57,91
112/70,02
29,76/22,51
46,89/37,99
75,40/47,32
89,11/68,71
31,93/23,27
218/141
135/107
174/118
35,44/25,87
110/90,73
70,08/53,07
128/91,21
60,89/48,42
56,55/40,47
67,17/49,28
36,15/28,56
83,81/68,06
118/96,14
119/84,66
130/109
54,42/42,84
80,46/64,52
79,92/56,42
122/88,85
KGV Markt- Frankfurt
2016 wert 14.04. 13.04.
–
20
12
11
14
21
22
12
22
20
21
20
8
22
10
13
17
10
24
15
20
14
14
22
12
16
18
13
28
17
18
–
103,82
61,57
624,69
87,80
45,79
183,56
143,97
199,92
57,16
356,41
313,74
68,98
171,36
146,45
149,83
304,20
230,77
117,06
156,97
443,09
40,50
201,15
223,11
35,14
93,24
122,49
209,42
156,83
219,38
167,02
–
–
149,56 149,23
55,30 54,72
99,36 99,20
116,82 114,89
69,86 69,86
86,97 86,01
25,08 24,89
40,81 40,70
58,14 57,02
75,50 74,75
27,60 27,42
142,24 137,73
118,82 118,11
133,85 133,46
28,17 28,45
97,65
97,11
55,49 55,00
113,15 112,49
49,68 49,21
49,15 48,86
53,30 52,57
28,96 28,76
72,92
72,71
102,17 102,05
93,09 92,66
112,98 113,00
45,73 45,05
70,67 70,19
61,29 61,35
88,06 88,30
weitere US-Aktien
17:58
New York(in USD)
Dividende
14.04. 13.04.
Nasdaq
Adobe Systems
Amazon
Applied Mats
Baidu
Biogen Idec
Blackberry
Celgene
Citrix Sys.
Comcast
EBay
Expedia
Facebook
First Solar
Garmin
Gilead Sciences
Intuitive Surgical
Kraft Heinz
Microchip Tech.
Netflix
Network Appl.
Nvidia
Paypal
Priceline.com
Qualcomm
Sandisk
Starbucks
Symantec
Tesla Motors
Vertex Pharms
Wynn Resorts
Yahoo
S & P 500
Abbott Labs
AIG
Alcoa
Alphabet
Altria
Amgen
AT & T
Bank of America
Berkshire Hath. B
Bristol Myers
Citigroup
Colgate
Conoco Philips
Deere
Dow Chemicals
EMC
Fedex
Ford Motor
Halliburton
Honeywell
HP Inc.
Lockheed Martin
Medtronic
Mondelez
Morgan Stanley
Newmont Mining
Occidental Pet.
Oracle
Pepsico
Philip Morris
Schlumberger
Texas Instruments
Time Warner
Wells Fargo
–
0,00
0,00
0,40
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1,10
0,00
–
0,00
0,00
–
1,72
0,00
–
1,44
0,00
0,72
0,46
0,00
0,00
1,92
1,20
0,80
0,60
0,00
0,00
2,00
0,00
–
1,04
1,28
0,12
0,00
2,26
4,00
1,92
0,20
0,00
1,52
0,20
1,52
1,00
2,40
1,84
0,46
1,00
0,60
0,72
2,38
0,64
6,60
–
0,68
0,60
0,10
3,00
0,60
2,81
4,08
2,00
1,52
1,61
1,50
4952,83 4947,42
94,30 94,53
620,34 614,82
21,36 21,31
195,89 193,98
271,35 271,73
7,10
7,20
106,89 107,60
80,40 79,70
61,95 61,95
25,19 25,08
108,13 106,92
111,04 110,51
60,65 61,65
42,07 42,32
98,41 97,19
625,01 627,01
77,20 77,40
49,17 49,22
110,60 109,65
25,65 26,70
36,79 36,74
38,88 38,79
1332,30 1317,76
51,83 51,92
75,83 76,75
60,13 60,21
17,93 18,16
253,64 254,53
86,21 85,18
98,20 97,68
37,15 37,31
2084,84 2082,42
43,55 43,35
55,49 55,14
9,96
9,79
778,14 771,91
61,97 62,07
160,08 160,06
38,50 38,25
14,18 13,79
143,94 144,04
68,04 67,57
45,19 44,25
70,99 70,83
43,71 43,58
78,71 78,46
52,56 52,21
25,62 25,74
166,42 167,22
13,13 13,06
38,25 38,31
114,60 114,74
12,53 12,64
226,24 226,38
77,57 77,34
42,23 42,70
26,12 25,88
28,62 29,48
73,45 72,24
41,38 41,31
103,58 104,12
100,27 100,33
76,89 77,37
58,70 59,17
74,90 75,00
49,11 49,03
Tagesveränderung
in %
+0,11
-0,24
+0,90
+0,23
+0,98
-0,14
-1,39
-0,66
+0,88
+0,44
+1,13
+0,48
-1,62
-0,59
+1,26
-0,32
-0,26
-0,10
+0,87
-3,93
+0,14
+0,22
+1,10
-0,17
-1,20
-0,13
-1,27
-0,35
+1,21
+0,53
-0,43
+0,12
+0,46
+0,63
+1,74
+0,81
-0,16
+0,01
+0,65
+2,83
-0,07
+0,70
+2,12
+0,23
+0,30
+0,32
+0,67
-0,47
-0,48
+0,54
-0,16
-0,12
-0,87
-0,06
+0,30
-1,10
+0,93
-2,92
+1,67
+0,17
-0,52
-0,06
-0,62
-0,79
-0,13
+0,16
52-WochenHoch/Tief
5219/4267
95,56/73,15
694/376
22,31/14,37
220/132
430/245
10,48/6,02
139/96,69
84,17/62,28
64,50/53,55
29,59/22,01
137/91,53
116/77,46
73,21/40,81
47,61/32,28
122/82,71
627/455
80,48/69,20
50,41/39,57
131/79,27
36,80/21,22
36,74/19,31
41,32/30,63
1470/974
71,06/42,96
78,37/46,11
63,51/47,62
25,90/16,62
282/144
141/78,40
130/51,50
45,78/26,76
2131/1829
51,20/36,34
64,54/50,20
14,15/6,74
794/517
63,82/47,54
177/132
39,45/31,80
18,45/11,16
148/124
70,71/57,30
60,34/34,98
71,41/60,37
69,01/31,88
97,33/71,78
56,97/39,39
28,35/22,67
185/123
16,06/11,17
49,21/28,48
115/91,59
17,38/9,02
227/186
78,79/64,52
46,94/36,34
40,54/21,69
31,11/15,55
81,37/59,62
44,91/33,94
105/89,64
102/77,29
94,61/61,06
59,17/43,52
91,01/60,07
58,52/45,16
KGV Markt- Frankfurt
2016 wert 14.04. 13.04.
–
33
69
17
4
15
–
18
19
17
13
23
39
15
18
8
32
25
19
235
11
23
26
19
12
20
32
11
138
24
26
66
–
19
11
20
23
20
15
14
9
18
30
8
24
50
18
15
13
16
7
34
17
5
18
18
21
8
34
58
16
21
21
28
19
14
11
–
47,05
291,19
25,63
53,01
60,43
3,73
83,64
12,35
130,31
30,25
12,30
252,34
6,12
7,99
141,64
23,37
93,68
0,01
47,27
7,54
19,82
47,49
66,37
77,81
15,20
89,34
12,10
33,15
21,14
9,97
35,08
–
65,45
77,66
0,01
226,69
121,58
121,35
236,82
147,70
179,70
113,33
134,29
63,69
53,76
25,80
60,82
49,69
46,98
51,14
32,67
88,28
23,46
69,63
109,72
67,25
50,61
15,13
56,07
176,43
151,00
155,16
96,78
59,58
60,08
251,39
–
83,49
553,18
18,57
174,73
240,33
6,26
95,09
70,32
55,00
22,20
97,41
98,61
54,91
37,06
87,37
560,00
68,70
43,79
98,52
23,56
32,67
34,50
1176,48
45,97
67,27
53,52
15,96
224,94
76,08
88,06
33,04
–
38,59
49,04
8,86
692,54
55,00
141,91
34,27
12,14
128,00
60,27
39,80
63,08
39,00
69,56
46,10
22,66
148,00
11,54
33,86
101,95
11,14
201,29
68,49
37,60
23,02
25,20
63,99
36,58
92,24
89,79
68,37
52,43
66,24
43,10
–
82,63
542,76
18,35
164,59
235,03
6,33
93,40
68,44
54,40
21,96
93,65
98,74
52,96
36,17
85,95
553,67
69,32
43,15
96,64
22,86
32,28
34,12
1158,29
45,97
68,00
53,29
16,00
223,48
74,14
84,42
32,94
–
37,59
47,45
8,69
682,75
54,20
142,00
34,00
12,21
127,01
59,15
37,77
62,77
38,54
67,43
46,15
22,56
145,29
11,49
33,77
101,53
11,00
201,37
68,23
38,00
22,81
26,23
63,58
36,34
92,92
89,03
68,46
51,37
65,99
42,97
Weltindizes
Schluss
MSCI World (berechnet in US-$)
AEX All Shares Amsterdam
BUX
Budapest
OMX H25
Helsinki
HangSeng
Hongkong
BIST Nat. 100 Istanbul
JSE Top 40
Johannesburg
FTSE 100
London
IBEX 35
Madrid
MIB
Mailand
RTS 1
Moskau
Sensex
Mumbai
CAC 40
Paris
PX SE Ind.
Prag
Bovespa
Sao Paolo
Shanghai Co Shanghai
Straits Times Singapur
All Ordinaries Sydney
Nikkei 225
Tokio
S & P/TSE 300 Toronto
VDax
Volatil.-Dax
WIG
Warschau
Austrian Tr.
Wien
Swiss Market Zürich
14.04.
13.04.
1666,88
451,04
26926,61
3179,12
21337,81
85784,95
46551,55
6365,10
8849,50
18329,09
912,46
geschl.
4511,51
895,62
52978,92
3082,54
2913,93
5187,70
16911,05
13661,79
22,40
48285,21
2318,05
8021,00
1646,85
450,09
26412,03
3154,58
21158,71
85696,67
46617,72
6362,89
8820,70
18165,59
922,50
25626,75
4490,31
895,62
53149,84
3067,20
2890,41
5127,20
16381,22
13671,35
22,79
48124,56
2293,92
7934,46
Tagesveränderung
in %
+1,22
+0,21
+1,95
+0,78
+0,85
+0,10
-0,14
+0,03
+0,33
+0,90
-1,09
+0,47
-0,32
+0,50
+0,81
+1,18
+3,23
-0,07
-1,73
+0,33
+1,05
+1,09
TagesHoch/Tief
1666,88/1666,88
452,23/448,77
26926,61/26697,29
3179,12/3152,67
21511,08/21266,21
85874,78/85784,95
46551,55/46551,55
6373,93/6335,40
8870,90/8743,50
18329,09/17985,38
915,30/912,46
–/–
4515,00/4473,35
895,62/892,39
53699,35/52644,43
3082,54/3082,54
2924,24/2909,04
5187,70/5127,20
16911,05/16602,17
13701,07/13649,27
23,02/22,22
48320,42/48285,21
2322,42/2294,00
8031,04/7939,71
52-WochenHoch/Tief
1810,84/1468,90
509,24/382,61
26513,45/20610,76
3626,96/2858,41
28442,75/18319,58
88651,88/68567,89
49081,01/41543,66
7103,98/5536,97
11640,20/7746,30
24031,19/15773,00
1075,47/628,41
28666,04/22924,37
5268,91/3896,71
1056,79/845,92
58051,61/37497,48
5166,35/2657,48
3531,61/2532,70
5954,80/4816,60
20868,03/14952,61
15412,60/11545,29
38,29/17,78
57379,45/42152,70
2681,44/1957,05
9526,79/7496,62
SPORT
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
HF2
33
„Das war
alles trainiert“
CHAMPIONS LEAGUE
Geschichte
schießt Tore
Bayerns neue Spezialitäten:
Standards – und Rückstände
von christof kneer
M
anchmal dauert eine Geschichte auch zu lange, um das ihr
angemessene Ende zu finden.
Manchmal fängt eine Geschichte bemerkenswert an, aber dann verliert sie irgendwo auf der Strecke ihren Drive und
hält sich nicht mehr an den vereinbarten
Schluss. Die Geschichte der Champions
League hätte vorige Saison ja eigentlich
so erzählt werden sollen: Im Berliner
Olympiastadion jubeln die Juventus-Profis Andrea Pirlo, Gianluigi Buffon und
Andrea Barzagli – an jenem Ort, an dem
sie neun Jahre zuvor Weltmeister geworden waren. Pirlo und Buffon zählen zu
den ewigen Heiligen der Sportart, und so
gesehen wäre das vom Schicksal schon
okay gewesen, wenn es die Heiligen hinten raus noch mal belohnt hätte. Aber
dann kamen die Geschichtsbanausen
aus Barcelona und griffen sich den Pokal
– auch, weil Pirlo, Buffon und Barzagli,
die nach historischen Kriterien reif für
den Titel gewesen wären, am Ende vielleicht doch ein bisschen überreif waren.
Das zeigt, dass eine gute Geschichte
alleine noch nicht ausreicht, um die kostbarste Trophäe des Klubfußballs in
Besitz zu bringen, aber ein Blick in die
jüngste Vergangenheit beweist auch:
Eine gute Geschichte erhöht die Chance.
Im Jahr vor dem FC Barcelona triumphierte nicht zufällig Real Madrid: Die
Elf hatte einen höheren Auftrag, sie jagte
wie berauscht La Décima nach, der im
Klub so heiß ersehnten zehnten Landesmeister-Trophäe – den Spielern war die
Besessenheit in jeder Sekunde anzusehen. Es war dieselbe trotzige Begierde,
mit der im Jahr davor der FC Bayern den
Die Bayern wollen das Gerede
beenden, wonach mit Guardiola
immer im Halbfinale Schluss ist
Titel erbeutet hatte. Die Münchner hatten mehrere Rechnungen offen: Sie forderten Satisfaktion für das verlorene Finale dahoam, und die Generation LahmSchweinsteiger-Robben-Ribéry kämpfte mit wildem Enthusiasmus gegen die
üble Nachrede, wonach sie einfach keine
großen Titel gewinne. Wer Ribéry und
Robben damals bis zur eigenen Eckfahne zurückrasen sah, begriff, dass es sich
hier um kein präzise einstudiertes Defensivspiel handelte. Was Ribéry und Robben spielten, war Willenspressing.
Das Gefühl, diesmal „dran“ zu sein,
kann in einem ausgeglichenen Teilnehmerfeld den Unterschied ausmachen,
und das Phänomen, „dran“ zu sein,
erklärt womöglich auch, warum bisher
keinem Champions-League-Sieger die
Titelverteidigung gelungen ist – weil die
unterlegenen Teams alte Sehnsüchte
mit neuen Revanchegedanken kombinieren und auf diese Weise ein paar Volt
mehr an Spannung entwickeln; nicht
messbar, aber auf dem Rasen spürbar.
Was das fürs aktuelle Halbfinale bedeutet? Real Madrid hat gerade keinen
identitätsstiftenden Auftrag, der Klub
vertraut mehr der persönlichen Agenda
von Cristiano Ronaldo. Manchester City
muss an niemandem Rache nehmen,
nichts wiedergutmachen und höchstens
seinem Hauptanteilseigner in Abu Dhabi was beweisen. Wer eine überwölbende Geschichte sucht, landet bei Bayern
und – vor allem – bei Atlético Madrid.
Die Bayern wollen zum Abschluss der
Pep-Ära dringend das Gerede beenden,
wonach mit Guardiola stets im Halbfinale Schluss ist, ohnehin haben die jüngsten Pressekritiken den Widerspruchsgeist im Klub geweckt. Und Atlético ist
finster entschlossen, endlich seine Vergangenheit zu bewältigen: Zweimal fehlte nur eine Minute zum Gewinn des Landesmeistertitels, und die Peiniger von
einst sind beide noch im Wettbewerb.
2014 scheiterte Atlético im Finale an Real und 40 Jahre zuvor an einem Fernschuss von Katsche Schwarzenbeck.
Champions League
Viertelfinale: Rückspiele
Benfica Lissabon – FC Bayern
2:2 (1:1) / 0:1
Benfica: Ederson – Almeida, Lindelöf, Jardel, Eliseu
(88. Jovic) – Fejsa, Sanches – Salvio (68. Talisca), Pizzi
(58. Goncalo Guedes), Carcela-Gonzalez – Jiménez. –
Trainer: Vitoria.
München: Neuer – Lahm, Kimmich, Martínez, Alaba –
Xabi Alonso (90. Bernat) – Douglas Costa, Vidal, Thiago,
Ribéry (90.+2 Götze). – Müller (84. Lewandowski) – Trainer: Guardiola.
Tore: 1:0 Jiménez (27.), 1:1 Vidal (38.), 1:2 T. Müller (52.),
2:2 Talisca (76.). – Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande). – Gelbe Karten: Carcela-Gonzalez, Almeida (4) –
Martínez. – Zuschauer: 63 235.
Atlético Madrid – FC Barcelona
2:0 (1:0) / 1:2
Atlético: Oblak – Juanfran, Godin, Lucas, Filipe Luis –
Fernandez (90.+3 Savic), Gabi – Koke, Saul – Carrasco
(74. Thomas), Griezmann (90. Correa). – T.: Simeone.
Barcelona: ter Stegen – Alves (65. Roberto), Pique, Mascherano, Alba – Busquets, Rakitic (65. Arda Turan), Iniesta – Messi, Suarez, Neymar. – Trainer: Enrique.
Tore: 1:0, 2:0 Griezmann (36., 88./Handelfmeter). –
Schiedsrichter: Rizzoli (Italien). – Gelbe Karten: Gabi (2),
Godin (2), Correa, Koke (2) – Suarez (2), Neymar (2), Iniesta, Arda Turan (2). – Zuschauer: 52 851.
Real Madrid – VfL Wolfsburg
3:0 (2:0) / 0:2
Manchester City – Paris St. Germain 1:0 (0:0) / 2:2
Hinspiel-Ergebnisse rechts außen.
Halbfinal-Auslosung: Freitagmittag (in Nyon).
Halbfinale: 26./27. April und 3./4. Mai.
Finale: 28. Mai (in Mailand).
Freie Schussbahn, exquisit genutzt: Arturo Vidal (rechts) erzielt, beobachtet von Victor Nilsson-Lindelöf, den Ausgleich für den FC Bayern.
FOTO: MIGUEL A. LOPES/DPA
Ein Hoch auf die Irrationalität
Uli Hoeneß sitzt wieder am Cheftisch – und die Entscheidung im Spiel erzwingt weniger die Ballbesitz-Strategie
als der unberechenbare Arturo Vidal: Der fünfte Halbfinaleinzug erinnert den FC Bayern an die guten alten Zeiten
von claudio catuogno
Lissabon – Vitória, der Vereinsadler mit
den Schnipseln an den Klauen, drehte schon
seine fünfte Runde im Estádio da Luz, das
Vereinslied erscholl aus 60 000 Kehlen –
und vielleicht hat Uli Hoeneß in diesem
Moment ja schon wieder eine seiner Ideen
gehabt. Wie man den tollsten Verein der
Welt noch ein bisschen toller machen kann,
das ist ja quasi sein Lebensmotto – und zumindest, was die Inszenierung der eigenen
Größe angeht,ist da in der Arena der Münchner Bayern noch Luft nach oben, verglichen
mit dem, das sieam Mittwochabend bei Benfica Lissabon erlebten, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League.
Man dürfe jetzt „ohne Arroganz
ein bisschen träumen“, sagt
Klubchef Karl-Heinz Rummenigge
Wahrscheinlicher ist, dass Hoeneß den
Moment einfach genossen hat. Um ihn herum zückten die Menschen ihre Smartphones und filmten den Adlerflug. Dazwischen stand er, ein freier Mann im Pullover.
Für Hoeneß war es die erste ChampionsLeague-Reise seit Februar 2014, er hat sie,
jedenfalls den sichtbaren Teil, im Zustand
des stillen Vor-sich-hin-Lächelns verbracht. Später, beim Mitternachtsbankett,
hat er den meisten Applaus bekommen,
mehr als die Mannschaft, die dank eines
2:2 (1:1) gerade zum fünften Mal hintereinander in die Runde der besten Vier eingezogen war. Hoeneß erhob sich kurz, eine
leichte Verbeugung, und dann hat der Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auch
schon sein Rotweinglas erhoben und gesagt, Hoeneß sei „so was wie ein Glücksbringer“ und auch beim anstehenden Halbfinal-Ausflug „herzlich willkommen“.
Ein Glücksbringer. Wenn sich nicht alle,
die mit ihm zu tun haben, sehr irren, ist Uli
Hoeneß schon bald wieder deutlich mehr
als nur das Bayern-Maskottchen, das mit
am Präsidententisch sitzen darf.
Journalisten sind beim Bayern-Bankett
nicht mehr zugelassen, unter anderem,
weil sie immer gerne notiert haben, ob mal
einer auf dem Weg zu den Aufzügen heimlich links abgebogen ist. Aber man kann
sich die Bilder im Vereins-TV anschauen.
Hoeneß, wie er in der Mitte des Festsaals
wieder neben Pep Guardiola sitzt. Die Reise nach Lissabon hat sich für die BayernGranden definitiv ein bisschen wie früher
angefühlt. Und dazu passte, dass der
FC Bayern diese Viertelfinal-Mission gegen Benfica auch ein bisschen wie früher
für sich entschieden hat.
Wie genau? Das auszudeuten, ist jetzt
die Aufgabe des Sportvorstands Matthias
Sammer. Er trägt lieber Krawatte als offenen Kragen, und die Stunden nach dem Abpfiff hat er im Zustand des Schwärmens
verbracht. Der Halbfinal-Einzug: „Großes
Kompliment an die Spieler, dass sie nie
den Hunger verlieren, das ist Wahnsinn.“
Der junge Joshua Kimmich: „Willensstark
und trotzdem bescheiden, eine WahnsinnsMischung.“ Der Trainer Guardiola: „Findet
immer die richtigen Worte.“ Und ist damit
natürlich auch Wahnsinn, was sonst.
Aber all das hätte im Estádio da Luz
nicht ausgereicht, gäbe es da nicht auch
eine, wie Sammer es ausdrückte, „gewisse
Irrationalität in unserem Spiel, was uns
gut tut“. Weil diese Irrationalität „dir weiterhilft in Phasen, wo du planmäßig alles
tun willst, es aber nicht richtig geht“.
Wenn man das dem Planmäßigkeitsfetischisten Pep Guardiola vor knapp drei Jahren gesagt hätte, dass er seine letzte Chance auf den Gewinn des Henkelpotts mit
den Bayern einer „gewissen Irrationalität“
verdanken würde – er hätte sein Amt
womöglich gar nicht antreten wollen.
Man muss wohl einschränkend dazu
sagen, dass mit dem Lob auf die Irrationalität weder Manuel Neuer noch Javier Martínez gemeint waren. Neuer hat schlecht aus-
gesehen, als er vor dem 0:1 (Raúl Jiménez,
27.) unentschlossen am Ball vorbei sprang.
Und Martínez packte eine üble Grätsche
aus und hätte dafür wohl Rot gesehen –
wäre nicht Philipp Lahm eifrig in Richtung
Grundlinie gesprintet, um Martínez nicht
allzu offensichtlich als letzten Mann aussehen zu lassen. Talisca besorgte zwar anschließend per Freistoß das 2:2 (76.) – Martínez blieb aber auf dem Feld und darf
auch im Halbfinale gegen ManCity, Atlético oder Real Madrid wieder mitwirken.
Gemeint war eher jene Form Irrationalität, die ins Geniale lappt. Auch die Bayern
können ja in engen Momenten nicht nur
ihren klaren (Ballbesitz-)Plan gebrauchen,
sondern darüber hinaus einen Spieler, der
sich über dieses System erhebt. Einen wie
den Chilenen Arturo Vidal.
Dass Vidal beim FC Bayern ein entscheidender Faktor geworden ist, ist keine ganz
neue Erscheinung: Er hatte schon beim 1:0
im Hinspiel getroffen, und er hat zuletzt diverse Ligaspiele geprägt mit seiner furchterregenden Furchtlosigkeit; das letzte in
Stuttgart (3:1) so sehr, dass Guardiola ihn
nach 26 Minuten auswechseln musste wegen Platzverweis-Gefahr. Diesmal war er
es, der – gemeinsam mit dem Vorlagengeber Philipp Lahm – die Wende erzwang,
per Volleyschuss in den Winkel (38.). Also,
Herr Sammer, bitte weiterschwärmen: „Arturo ist in Top-Verfassung, er schießt entscheidende Tore, er gewinnt entscheidende Zweikämpfe, er ist präsent, er ist unberechenbar, ich finde für alle Beteiligten, weil
er ein Stück weit irrational spielt, das
macht das Ganze interessant.“
Dem eigentlichen UnberechenbarkeitsSpezialisten Thomas Müller, der diesmal
Robert Lewandowski als Mittelstürmer ersetzte, fehlt gerade ein bisschen die Bindung zum Spiel – auch wenn er in Lissabon
das 2:1 erzielt hat (52.). Und wenn man das
jetzt alles zusammennimmt, ein Kollektiv,
das selbst in der Raubtier-Kulisse in Lissabon einen kühlen Kopf bewahrt, dazu den
irrationalen Kämpfer Vidal, dann darf
man, so Rummenigge, „ohne Arroganz ein
bisschen träumen“. Nämlich davon, dass
der FC Bayern nach 2001 auch 2016 wieder
das große Finale in Mailand erreicht.
Handfeste Argumente: Bayern-Trainer Pep Guardiola erklärt Uli Hoeneß den Lauf
der Welt. Und vielleicht nebenbei, dass sie rund ist.
FOTO: ALEXANDER HASSENSTEIN/GETTY
Lissabon – Manuel Neuer hat tief unten im
Estádio da Luz erst einmal alle Schuld auf
sich genommen für seinen kuriosen Hüpfer vor dem 0:1 („Ich hätte drin bleiben sollen“). Dann hat er einen Satz gesagt, den
man den stolzen Portugiesen, obwohl er
als Kompliment gemeint war, besser vorenthalten sollte. „Sie haben vorne kraftvolle Spieler, die den Ball gut halten können,
die in der Luft sehr gut sind“, sagte Neuer
also über die Benfica-Mannschaft, „die
waren so ähnlich wie Darmstadt.“
Hallo? Darmstadt?
Aber es stimmt schon: Ob es „schwer ist,
gegen eine Mannschaft zu spielen“, wie
Neuer befand, hängt halt nicht nur von ihrer Champions-League-Reife ab. Sondern
auch von ihrer Spielanlage. Und da sah sich
nicht nur Neuer an die unbequeme Truppe
vom Böllenfalltor erinnert, der es egal ist,
ob die anderen immer den Ball haben –
Hauptsache, sie selbst schießt die Tore. Der
schmale Joshua Kimmich, 21 Jahre, 1,76 Meter, der wieder Innenverteidiger spielen
musste in Ermangelung echter Innenverteidiger, sagte: „Klar ist es nicht leicht, der
Torwart klatscht die Dinger da 80 Meter
raus. Und das ist jetzt nicht gerade meine
große Stärke, Kopfballduelle.“ Javier Martínez (1,90 Meter) und Xabi Alonso (1,83 Meter) halfen Kimmich im Luftkampf nach
Kräften, das war so besprochen. „Wir wussten es vorher, wir haben es, denke ich, ordentlich gemacht“, sagte Kimmich.
An der Variante Ecke-Kopfball-Tor
hat Guardiola Gefallen gefunden
Dass Pep Guardiola seine Mannschaft
auf fast alle Eventualitäten vorbereitet, ist
bekannt. Dass dazu auch das detaillierte
Einüben von Standardsituationen gehört,
ist hingegen eher die Ausnahme. Deshalb
war es nach dem 2:2 vom Mittwoch auch
ein Satz von Philipp Lahm, der noch erstaunlicher war als Neuers DarmstadtVergleich. Lahm setzte ein Grinsen auf, als
er bekannt gab: „Wir haben das alles trainiert. Und wenn man unsere Standards
ansieht – auch das war trainiert.“
Eckbälle haben für den Kurzpass-Prediger Guardiola oft lediglich den Zweck, das
Spielgerät halt wieder in den BallbesitzKreislauf einzuspeisen – aber auch an der
Variante „Ecke, Kopfball, Tor“ hat er inzwischen Gefallen gefunden. Beziehungsweise: an der Variante „Eckball, Kopfball, Müller, Tor“. Dass alle Münchner wussten, was
sie zu tun hatten, war offensichtlich in der
52. Minute: Nach einer Ecke schraubte sich
Martínez für eine präzise Kopfballablage
in die Luft, Müller lief sich vor dem Tor frei
und vollendete; im Zweifelsfall wäre auch
Thiago noch an den Ball gekommen.
Eines kann allerdings selbst Pep Guardiola nicht trainieren: Rückstände aufholen unter Ernstfall-Bedingungen. Auch darauf kam es diesmal an. Doch in der Bundesliga haben die Bayern Rückstände ja quasi
abgeschafft – und wenn sie in den vergangenen Jahren doch einmal in Rückstand gerieten, sind sie oft nicht damit zurechtgekommen. Nicht selten haben sie nach dem
ersten gleich das zweite Tor kassiert. Deshalb klang es selbstverständlicher, als es in
Wirklichkeit war, als Manuel Neuer hinterher sagte: „Wir wussten, dass, auch wenn
wir in Rückstand geraten, es immer von
uns abhängt, weil wir immer in der Lage
sind, ein Tor zu erzielen. Wir hatten heute
nicht ein Mal das Gefühl, dass wir an Spannung verlieren.“ Oder als Kimmich betonte: „Klar gehört auch Wille dazu, aber man
musste schon auch einen klaren Kopf bewahren. Gerade nach dem 0:1 wären viele
Mannschaften nervöser geworden.“
Ein Fast-Aus gegen Juve, ein Rückstand
gegen Benfica: Womöglich werden die Bayern von diesen seltenen Erfahrungen noch
sehr profitieren.
claudio catuogno
Europas Schreckschrauben
Kein Halbfinalist ist so gefürchtet wie Atlético Madrid – der FC Barcelona und der kraftlose Lionel Messi finden, wie schon 2014, kein Gegenmittel
Madrid – Das Klischee über die Madrider
Fußballklubs besagt, dass im vornehmen
Norden ein distinguiertes Opernpublikum
den Galácticos von Real zuschaut. Und dass
im etwas ärmeren Süden auf Krawall gebürstete Proleten ihr Atlético nach vorn
peitschen. Doch so ist das mit den Klischees:
Sie stimmen eben doch nur so halb. Und so
feierten die Anhänger Atléticos im Estádio
Vicente Calderón den Halbfinaleinzug in
der Champions League gegen den FC Barcelona, wie das feinste Theaterpublikum ein
Ensemble bejubeln würde: Sie harrten lange auf ihren Plätzen aus, klatschten und
stimmten dann einen 45 000-köpfigen
Chor an, der eine Rückkehr der Darsteller
auf die Bühne erzwang: „¡Cholo, sácalos!“,
„schick’ das Team raus, Cholo“, hatten sie
gerufen, und Atlético-Trainer Diego „Cholo“ Simeone tat, wie ihm geheißen.
Es wird in dieser Spielzeit großes Theater geboten im Calderón. Der 2:0-Rückspielsieg gegen den Titelverteidiger Barça,
der die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel
umkehrte, war die gerechte Belohnung für
ein Team, das unter dem seit vier Jahren
amtierenden Simeone zu einer Größe geworden ist, die europaweit Schrecken verbreitet. Wenn es ein Team gibt, das wohl
alle anderen Halbfinalisten gern vermeiden
würden, dann die nervige, rauflustige,
hungrige, konterstarke Soldateska des
„Cholo“. Zum insgesamt fünften Mal zog
Atlético in ein Champions-League-Halbfinale ein, zum zweiten Mal nach 2014 warfen sie Barcelona in einem Viertelfinale aus
dem Königswettbewerb. Damals gewan-
nen sie übrigens den spanischen Meistertitel, auch in diesem Jahr haben sie bei drei
Punkten Rückstand auf Tabellenführer
Barça beste Chancen. Ist das heutige Atlético-Team womöglich besser als jenes? „Die
Mannschaften, die Meister wurden, sind
besser als die anderen. Also ist jenes Atlético besser als dieses“, sagte Simeone.
Für den Argentinier war es im achten Anlauf der erste Sieg gegen seinen Kollegen
Luis Enrique. Doch damit hielt er sich nur
am Rande auf, stattdessen griff er im Pressesaal so tief in die Pathos-Kiste, dass es
nur so troff. „Was heute passiert ist, ist viel
wichtiger als der nackte Halbfinal-Einzug“, sagte der an der Seitenlinie wie stets
hysterische Simeone und meinte: Es gehe
um „Werte, die in der heutigen Gesellschaft immer seltener sind“. „Respekt“ erwähnte er, „Beharrlichkeit“, „Nicht-Aufgeben“, „Wettbewerbskraft“ und ähnliche
Dinge, die sein Team repräsentiere: „Wir
sind eine Gruppe aus Funktionären, Zeugwarten, Fußballern und Fans, die sich in eine Kolonne eingereiht haben. Egal, ob wir
gewinnen oder verlieren: Wir glauben an
die Werte des Lebens und daran, dass wir
sie auf dem Spielfeld darstellen können.“
Gegen Barcelona klappte es ganz gut.
Der offiziellen Statistik zufolge hatten die
Katalanen zwar 76 Prozent Ballbesitz.
Doch dieser war vor allem in der ersten
Mann des Abends: Antoine Griezmann (links) erzielte beide Tore gegen Barça und ließ
die Gegner (hier Piqué, rechts, und Mascherano) ins Leere grätschen. FOTO: J. MARTIN/DPA
Halbzeit von erstaunlicher Wirkungslosigkeit. Barcelonas deutscher Torwart MarcAndré ter Stegen, der das Calderón wortlos
und grimmig verließ, weil er nun in dieser
Saison wegen Barças Torwart-Rotation
nur noch ein Spiel, das Pokalfinale, bestreiten wird (in der Liga steht Claudio Bravo im
Tor), dieser ter Stegen also hatte in der ersten Halbzeit mehr Ballkontakte als Lionel
Messi. Barcelonas Trainer Luis Enrique
hatte in Erwartung einer stürmischen Atlético-Mannschaft ein Maximum an Sicherheitspässen angeordnet. Das änderte sich
erst in der zweiten Halbzeit, als es bereits
0:1 stand – und Barcelona kommen musste. Atlético hatte in der 36. Minute zugeschlagen: Antoine Griezmann traf nach einer wunderbaren Außenristflanke von
Saúl von der rechten Seite sehenswert per
Kopf – unhaltbar. Griezmann traf später
auch zum 2:0 (82.). Per Handelfmeter.
Auf der anderen Seite blieb Messi nicht
nur im fünften Spiel in Serie ohne Torerfolg – eine beispiellose Serie in der Vita des
28-jährigen Argentiniers –, sein Spiel war
lauer als der Abend. Spanische Medien berichten unter Berufung auf das Umfeld
Messis, die Nummer 10 kämpfe „seit Wochen“ mit muskulären Problemen, der Klub
bestreitet dies, Trainer Luis Enrique nahm
ihn in Schutz: „Es wäre ungerecht, auf Einzelne einzugehen“, sagte er, als er auf Messis Flaute angesprochen wurde. Auch die
Gründe für den offenkundigen Leistungsabfall Barças, das bis zum 13. März atemberaubende 39 Spiele ohne Niederlage aneinandergereiht hatte, behielt er für sich: „Es
gibt Tage, an denen die Sonne scheint, und
Tage, an denen es regnet.“ Nur das Offenkundige gestand er ein: „Dies ist nicht unsere beste Version.“ Doch das liegt nicht zuletzt daran, dass Messi der Prototyp des
„ansteckenden Spielers“ ist, wie El País
schrieb – im Guten wie im Schlechten. Die
Sturmreihe Messi, Suárez, Neymar, die seit
letztem Jahr zusammen 231 Tore geschossen hat, wirkte abwesend.
Atléticos Tragödie blieb diesmal
aus – dank des Linienrichters
Daher bestätigte sich das ungeschriebene Gesetz, wonach ein Champions-LeagueSieger seinen Titel nicht verteidigen kann.
Umgekehrt überwand Atlético die Legende, wonach der Klub immer in letzter Sekunde noch eine Tragödie erleidet, siehe
1974, als Schwarzenbeck im Finale des Europapokals der Landesmeister ein Wiederholungsspiel erzwang, und 2014, als Sergio
Ramos von Real Madrid per Kopf eine Verlängerung (und die Niederlage) herbeiführte. Diesmal wendete sich das Schicksal in
der letzten Minute zum Guten: In der
90. Minute pfiff der Schiedsrichter ein
Handspiel von Atléticos Kapitän Gabi –
und verlegte, nachdem er erst auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte, das Geschehen
vor den Strafraum. Der Linienrichter hatte
ihn korrigiert – und lag damit falsch. Messi
trat an und jagte den Ball übers Tor, was
ein grandioses Schauspiel aus wild geschwenkten rot-weißen Atlético-Schals ermöglichte.
javier cáceres
34
SPORT
HF2
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
„Die Seele des Fußballs ist unantastbar“
Bundesliga
30. Spieltag
Hannover 96 – Bor. Mönchengladbach
Werder Bremen – VfL Wolfsburg
FC Augsburg – VfB Stuttgart
TSG Hoffenheim – Hertha BSC
Bayer Leverkusen – Eintracht Frankfurt
SV Darmstadt 98 – FC Ingolstadt 04
FC Bayern München – FC Schalke 04
Borussia Dortmund – Hamburger SV
FSV Mainz 05 – 1. FC Köln
Rainer Koch wurde in der WM-Affäre Teil der DFB-Interimsspitze. Ein Gespräch über den weiteren Umgang mit dem Skandal,
den künftigen Verbandschef Reinhard Grindel – und den schwelenden Konflikt zwischen Profis und Amateuren
interview: thomas kistner
A
n diesem Freitag versammeln sich
die Delegierten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt zu
einem außerordentlichen Bundestag: Sie
wollen den bisherigen Schatzmeister und
CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard
Grindel, 54, zum neuen Präsidenten wählen. Seit Beginn der Affäre um die umstrittene Vergabe der WM 2006 nach Deutschland und dem damit verbundenen Rückzug von Wolfgang Niersbach von der Verbandsspitze im Herbst war der DFB durch
eine interimistische Doppelspitze geführt
worden: aus Liga-Chef Reinhard Rauball
sowie Rainer Koch, dem obersten Vertreter
des Amateurlagers. Die SZ bilanzierte
diese mit Koch, im Hauptberuf Richter am
Oberlandesgericht München.
SZ: Herr Koch, wie lautet das Resümee
Ihrer Interims-Präsidentschaft in dieser
bewegten Zeit für den DFB: Gut, dass es
vorbei ist – oder bedauern Sie, nicht selber
für das Präsidentenamt anzutreten?
Rainer Koch: Weder das eine noch das andere. Ich habe von Anfang an gesagt, dass
ich erster DFB-Vizepräsident Amateure
bleiben will, aber auch, dass ich in dieser
Funktion die Verpflichtung im Vertretungsfall wahrnehmen muss. Unser Ziel im Oktober war, dass der DFB bis zur EM in Frankreich neu geordnet und handlungsfähig
aufgestellt ist, unter Wahrung der Einheit
des Fußballs und mit der Möglichkeit des
Neubeginns. Nun sage ich: Wir haben die
wichtigsten Aufgaben erledigt. Vor allem
wurden die Fragen um die WM-Vergabe
im Jahr 2000 und die Zahlungsflüsse der
6,7 Millionen Euro in den Jahren danach
unabhängig und soweit es für uns möglich
war, transparent aufgeklärt.
Das heißt?
Dass wir ohne Ansehen von Personen die
Zusammenhänge in der SommermärchenAffäre dargestellt haben. Ich glaube, dass
es im Sport keine vergleichbar transparente und intensive Untersuchung solcher Vorgänge gegeben hat. Tatsächlich wurde der
Freshfields-Bericht als umfassend und aufklärend wahrgenommen.
Aber Hand aufs Herz: Hat wirklich die ganze Liga gejubelt, als Sie und ihre InterimsKollegen die Aufklärung der WM-Affäre
betrieben haben? Gab es nicht Stimmen,
die forderten: Lasst das lieber bleiben?
Ich habe solche Stimmen vielerorts, insbesondere auch in den Vereinslokalen bei
kleinen Amateurvereinen gehört: Was
wollt ihr denn, die WM haben wir doch billig bekommen! Aber für mich ist entscheidend, dass im DFB-Präsidium in all diesen
Fragen immer Einigkeit geherrscht hat
und all die schwierigen Fragen stets einstimmig entschieden worden sind.
„Dortmund gegen Schalke
am Sonntag um 15.30 Uhr, das
ist eine schwierige Ansetzung.“
Es sind allerdings noch sehr viele Fragen
rund um die Affäre offen. Und nach der
Veröffentlichung des Freshfields-Reports
scheint das öffentliche Interesse abgeebbt zu sein, als sei das Ganze jetzt vorbei.
Ist es so – oder wurden hier erst die Anstöße für harte staatliche Ermittlungen geliefert wurden?
Die Feststellung, dass alles beendet sei, verbietet schon der Blick auf den Auftrag, der
an die Kanzlei Freshfields vergeben wurde. Bisher ist nur der erste Teil, das Zusammentragen der Fakten, abgeschlossen. Wir
haben viel herausgefunden und dafür
auch viel Geld investiert.
Lässt sich das beziffern?
Das geht schon deshalb nicht, weil ein weiterer Teil noch folgt. Aber es wird ein erheblicher Betrag sein. Die Klärung der Abläufe
ist das eine. Der DFB muss aber auch informiert werden, wie das Ganze rechtlich zu
bewerten ist. Diese Handlungsaufträge
und rechtlichen Ratschläge an uns können
wir nicht veröffentlichen, denn hier müssen wir die rechtlichen Interessen des DFB
wahren. Natürlich geht es dabei auch um
Steuerfragen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
(1) FC Bayern München 29
(2) Borussia Dortmund 29
(3) Hertha BSC
29
(5) Bayer Leverkusen 29
(4) Mönchengladbach 29
(6) FSV Mainz 05
29
(7) FC Schalke 04
29
(8) VfL Wolfsburg
29
(9) FC Ingolstadt 04
29
(10) Hamburger SV
29
(11) 1. FC Köln
29
(12) VfB Stuttgart
29
(13) SV Darmstadt 98 29
(14) TSG Hoffenheim
29
(16) FC Augsburg
29
(15) Werder Bremen
29
(17) Eintracht Frankfurt 29
(18) Hannover 96
29
24
21
14
14
14
13
13
10
10
9
8
9
7
7
7
7
6
5
3
5
7
6
3
6
6
9
9
7
10
6
11
10
9
7
9
3
2
3
8
9
12
10
10
10
10
13
11
14
11
12
13
15
14
21
Fr. 20.30
Sa. 15.30
Sa. 15.30
Sa. 15.30
Sa. 15.30
Sa. 15.30
Sa. 18.30
So. 15.30
So. 17.30
69:14
69:30
39:34
44:33
59:45
40:36
41:40
40:38
27:31
35:40
29:37
46:59
32:44
33:44
37:48
39:59
29:46
24:54
75
68
49
48
45
45
45
39
39
34
34
33
32
31
30
28
27
18
31. Spieltag: Freitag, 22. April, 20.30 Uhr: Hamburger SV – Bremen; Samstag, 23. April, 15.30 Uhr: Ingolstadt – Hannover, Stuttgart – Dortmund, Wolfsburg –
Augsburg, Hertha – FC Bayern, Köln – Darmstadt;
18.30 Uhr: Schalke – Leverkusen; Sonntag, 24. April,
15.30 Uhr: Mönchengladbach – Hoffenheim; 17.30
Uhr: Eintracht Frankfurt – Mainz.
Rainer Koch (rechts), 57, ist Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes. Beim DFB ist der Jurist und frühere Sportgerichts-Vorsitzende
für Rechtsfragen und als „1. Vizepräsident“ für den Amateurfußball zuständig. Seit November 2015 bildete er gemeinsam mit Bundesliga-Boss
Reinhard Rauball (Mitte) die kommissarische DFB-Doppelspitze – jetzt soll Reinhard Grindel (links) Präsident werden. FOTO: PFAFFENBACH/REUTERS
einmal im Jahr unter Wettbewerbsbedingungen gegen die Großen spielen können.
Und um Schadenersatz?
Schadenersatzfragen sind auch zu klären.
Aber vor allem geht es für den DFB als eingetragenen Verein um die Frage: Zu was
sind wir verpflichtet? Bei der Frage zum
Beispiel, die Verjährungsfrist zu unterbrechen, hatten wir keinen Handlungsspielraum. Es geht ja hier nicht um unser privates Geld oder das Vermögen einer Firma,
sondern um Geld, das 25 000 Vereinen zuzurechnen ist, vom FC Bayern bis zum
Kreisklassenverein. Dieser Teil der Arbeit
steht noch aus.
Wollen das nicht auch viele Fans sehen?
Ja. Und die Fans sind der dritte Partner neben Profis und Amateuren. Mein Credo ist:
Die Seele des Fußballs ist unantastbar.
Nichts drückt die Einheit des deutschen
Fußballs mehr aus, als unsere gemeinsame Nationalmannschaft und der DFBPokal. Mit diesen zwei Gütern der Einheit
wird der DFB verbunden. Fairer Austausch
heißt nun, dass wir uns bemühen, die Dinge unter einen Hut zu bringen, etwa über
die Terminpläne. Natürlich muss man sich
unterhalten über Fragen wie Sonntagsspiele um 13 Uhr oder Spiele am Montag – da
dürfen die Amateure nicht von vornherein
sagen, das geht gar nicht. Umgekehrt muss
ich aber deutlich machen, dass bestimmte
andere Dinge sehr, sehr stark unsere Interessen berühren. Ein Beispiel: Dortmund gegen Schalke am Sonntag um 15.30 Uhr, inmitten unserer Hauptspielzeit – das ist eine ganz schwierige Ansetzung. Solche Dinge muss man in Ausgleich bringen.
Auf die damaligen Akteure im WM-Organisationskomitee um Franz Beckenbauer
könnten also Schadenersatzforderungen
zukommen. Sind nicht auch die Millionen
für die Freshfields-Arbeit schon Teil eines
Schadens – und liegt der nicht zumindest
in einem niedrigen Millionenbereich?
Es ist schwierig, überall die kausalen Zusammenhänge herzustellen, die es für
Schadensersatzfragen braucht.
Sie loben den Konsens, mit dem die Interimsführung in schwieriger Zeit agiert
hat. Dazu passt aber nicht die Attacke des
Liga-Chefs Reinhard Rauball, der den designierten DFB-Präsidenten Reinhard
Grindel warnte, er sei ja nur ein paar Monate sicher im Amt, denn im November
wird erneut gewählt. Grindel ist also Chef
auf Bewährung. Lässt Rauball da schon
die Muskeln der Liga spielen – falls Grindel nicht auf deren Linie einschwenkt?
Mich hat die Aussage überrascht. Einmal,
weil im November ja alle zur Wahl stehen,
auch Herr Rauball und ich. Und auch im
Hinblick auf einen anderen Satz, den Herr
Rauball vorher geäußert hat und der ja richtig ist: Es brauche einen ehrlichen Interessens-Ausgleich zwischen Profis und Amateuren. Das sehe ich als größte Gemeinsamkeit von uns Dreien. Das nehme ich Reinhard Rauball ohne Frage ab – dass die Einheit des Fußballs gewahrt werden muss.
Zu einem ehrlichen Interessensaustauschgehört aber, dass jeder – Liga, Dachverband, Regional- und Landesverbände – seine Interessen formuliert. Niemand hat dabei im Sinn, die Interessen der Liga zu übergehen. Ich nehme für meinen Bereich ja
auch in Anspruch, unsere Interessen zu formulieren.
Rennen Sie damit bei den Spitzenvertretern der Profis nicht gegen die Wand? Im
Kommerzfußball gibt’s nur eine Richtung:
zum Geld. Wie wollen Sie Gehör finden,
wenn ein Branchen-Platzhirsch wie Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von den eigenen Fans im eigenen
Stadion mit Plakat-Aktionen an die Seele
des Spiels erinnert werden muss?
Das ist eine Frage, die Karl-Heinz Rummenigge beantworten muss.
Aber wenn sich solche Risse zeigen – rebellierende Fans, obwohl der eigene Klub
überaus erfolgreich ist –, schätzt dann
nicht irgendwer die Situation falsch ein?
Unsere Aufgabe ist es, all diese Interessen
auszugleichen. Das Gute ist, dass wir Debatten in Deutschland noch führen – in
England oder Italien findet das nicht mehr
statt. Alle Stimmen gehören dazu, und
mein Job ist es, denjenigen, die verstummt
sind, Gehör zu verschaffen. Deshalb weise
ich deutlich darauf hin, dass die Seele unseres Spiels nicht angetastet werden darf.
Gibt es dabei aber eine Schmerzgrenze, eine Grenze der Vernunft?
Es ist in Ordnung, Einnahmen steigern zu
wollen, konkurrenzfähig zu bleiben. Der
Fußball muss sich weiterentwickeln, auch
das ist notwendig. Nur muss man sehen,
dass jede Einnahmesteigerung ihren Preis
hat. Und wenn irgendwann dieser Preis
höher sein sollte als der Profit, dann wäre
es kein gutes Geschäft mehr.
Wann ist der Preis zu hoch?
Die da sind?
Nehmen sie das Beispiel DFB-Pokal. Der
Amateurfußball erkennt die Interessenslage der Profis an, dass der deutsche Fußball sich zum Beispiel vor Saisonbeginn in
Asien präsentieren kann. Umgekehrt muss
der Profibereich aber auch den großen
Traum der Amateure akzeptieren, dass sie
Wenn die Seele des Fußballs angetastet
wird.
Geht das konkreter?
Nehmen Sie einen Profi-Spieler, der heute
mehrere Berater hat, bei jedem Transfer
verdienen die Berater mit. Der Spieler hat
in über 95 Prozent der Fälle in kleinen Amateurklubs angefangen. Er wurde von Trainern, Betreuern, Eltern begleitet, die alle
ehrenamtlich gearbeitet haben. Dieses System funktioniert nur, wenn es von allen getragen wird. Das ist die Seele des Fußballs.
„Es muss erkannt werden,
welchen wichtigen Beitrag
der Amateurbereich leistet.“
Aber sind die Maßstäbe nicht längst total
verschoben? Soeben wurde bekannt, dass
die Spielerberater im deutschen Profifußball im Transfergeschäft 2015 rund
128 Millionen Euro kassierten. Und dieser
Summe stehen läppische elf Millionen Euro entgegen, die laut Grundlagenvertrag
pro Jahr an alle Landesverbände mit ihren
25 000 Vereinen fließen.
Wir, DFB und DFL, haben uns ja gerade mit
der Vereinigung der Spielerberater auf Rahmenbedingungen verständigt, um Auswüchse zu verhindern.
Gibt es da eine Vereinbarung?
Nein, aber es gibt Regularien. Auch die Fifa
hat ja Dinge verändert, und wir haben in
den letzten Monaten Rechtsstreitigkeiten
bis hin zum Oberlandesgericht Frankfurt
geführt, um bestimmte Dinge zu steuern.
Zum Beispiel, dass man bei Jugendspielern keine Regelungen treffen darf, dass
der Berater bei späteren Transfers bereits
mitverdient. Damit also ein Berater nicht
20 junge Spieler aus Afrika holt, im Wissen, dass es einer schafft, im Fußball Geld
zu verdienen. Und die anderen 19 landen
auf der Straße, und keiner kümmert sich
um sie. Es ist wichtig, dass der Amateurbereich nicht als freiwilliger Wohltäter begriffen wird. Es muss erkannt werden, welchen wichtigen Beitrag er leistet. Hier denke ich sowohl in Richtung DFB als auch der
Bundesligisten. Erfreulicherweise steht in
dem Eckpunkte-Papier, auf das wir uns gemeinsam verständigt haben und das Reinhard Grindel am Freitag vorstellen wird,
schon drin, dass zunehmende Leistungen
an den Amateurbereich erarbeitet werden.
Steht der neue Präsident Grindel nicht
trotzdem massiv unterm Druck der Liga?
Das glaube ich nicht. Wir haben uns auf alle Schritte einvernehmlich geeinigt. Niemand hat die Absicht, anders vorzugehen.
EM in Gefahr
Wolfsburgs Julian Draxler fällt mit
Muskelbündelriss wochenlang aus
Aber die Liga hat Angst vor Einflussverlusten – und das ist nachvollziehbar. Der
Profibetrieb hat wichtige Sportpolitiker
verloren, die bisher seine Interessen in
den Verbänden vertraten. Um ein Haar
wäre Michel Platini Fifa-Chef und Wolfgang Niersbach Uefa-Präsident geworden
– nun sind beide weg vom Fenster, ein altes
Profi-Netzwerk hat sich aufgelöst. Und
auch die Fans werden nachdenklich – wollen die Profis daher Stärke zeigen?
Ich bin nicht der Richtige, um über die Profis beziehungsweise die Liga zu sprechen.
Sie benimmt sich so, als gäbe es gar keine
Veränderungen.
Wolfgang Niersbach war für die Liga ein
Ansprechpartner, den man seit Jahren
kannte. Es gibt für die Profis aber keinen
Anlass zur Sorge, gerade weil Reinhard
Grindel und ich genauso für das Bemühen
um Austausch stehen. Vor sechs Monaten
konnte ich das verstehen, aber seither haben wir gezeigt, dass wir gut zusammenarbeiten können. Deshalb war diese Aussage
von Herrn Rauball so überraschend.
Und Grindel ist der richtige Präsident?
Ich traue es ihm ohne jeden Zweifel zu. Er
war als Schatzmeister nicht jeden Tag in
der Öffentlichkeit, aber er ist eine der drei
Personen, die in den letzten Jahren im DFBPräsidium an vorderster Stelle tätig waren.
Wir sollten ihn an seinen Taten messen.
Wie bemessen Sie die Rolle des Vorgängers Niersbach?
Ihm gebührt Respekt und Anerkennung
für das Positive, das er geleistet hat. Das ist
sehr viel. Andererseits muss man klar und
offen ansprechen, dass seine Handlungen
im Sommer falsch waren. Er hat die Präsidiumsspitzen damals nicht über die Vorgänge informiert und selbst seit Juni in den Archiven nach Informationen gesucht. Dafür
hat er mit seinem Rücktritt persönlich die
Verantwortung übernommen.
Zur nahen Zukunft: Ist die neue Gesellschaft zur Wirtschaftsvermarktung der
DFB-Rechte aus der Taufe gehoben?
Das ist die Aufgabe bis November, entsprechende Strukturen zu schaffen. Klar ist,
dass in einem modernen Verband wirtschaftliche Aktivitäten in eine Unternehmensstruktur überführt gehören. Es wird
eine Tochtergesellschaft des DFB geben,
die Aufsicht liegt beim DFB-Präsidium.
Das betrifft aber nicht nur diese Gesellschaft, sondern auch sonstige Gremien –
überall, wo wir die Kontrollmechanismen
verbessern können.
Es gibt also bald auch eine DFB-Ethikkommission?
Wir haben die Bildung einer Ethikkommission auf der Agenda.
Wolfsburg – Fußball-Nationalspieler Julian Draxler droht wegen eines Muskelbündelrisses das vorzeitige Saison-Aus, der Offensivspieler muss sogar um die Teilnahme an der EM in Frankreich bangen: „Ich
bin enttäuscht. Ich werde alles daran setzen, so schnell wie möglich zurückzukommen“, ließ der 22-Jährige vom VfL Wolfsburg mitteilen. Draxler hatte sich im Champions-League-Rückspiel bei Real Madrid
(0:3) verletzt und wird nach vagen VfL-Angaben „mehrere Woche ausfallen“.
Nach einem Besuch bei DFB-Arzt HansWilhelm Müller-Wohlfahrt in München
überbrachte der Weltmeister die schlechte
Nachricht per Telefon: „Es ist bitter für Julian, die Mannschaft und mich“, sagte VfLTrainer Dieter Hecking, der sich aber im
Hinblick auf Draxlers EM-Teilnahme optimistisch zeigte: „Ich glaube nicht, dass er
ausfallen wird. Aber wir müssen auch erst
mal abwarten.“ Bundestrainer Joachim
Löw wird seinen vorläufigen Kader für die
EM am 15. Mai bekanntgeben. Draxler war
in der laufenden Rückrunde ein Aktivposten im Wolfsburger Mittelfeld. In 26 Bundesliga-Partien kam er bisher auf sechs Tore und fünf Vorlagen für den VfL. Auch
beim Freundschafts-Länderspiel gegen
Italien (4:1) überzeugte er zuletzt.
dpa
„Alles besprochen“
Hasenhüttl bestätigt Abwerbeversuche
Ingolstadt –Der Erfolgstrainer des FC Ingolstadt, Ralph Hasenhüttl, hat Gespräche
mit anderen Klubs bestätigt: „Ich habe den
Verein vor sechs Wochen über alle meine
Schritte informiert. Es gab Anfragen, und
ich habe mit Verantwortlichen einiger Vereine gesprochen“, so der Österreicher. Zuletzt hatte ein Treffen des 48-Jährigen mit
Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick für
Verärgerung bei den Ingolstädter Verantwortlichen gesorgt, die Leipzig unfaires Abwerbe-Verhalten vorwarfen.
„Alles, was im Sommer passieren könnte, ist mit den Verantwortlichen besprochen“, betonte Hasenhüttl. Rangnick bestätigte indes, dass alle RB-Trainerkandidaten für die neue Saison Verträge bei anderen Klubs besitzen: „Die, die auf der Liste
stehen, sind nicht frei, sondern gebunden.
Aber wir sind natürlich in finalen Überlegungen.“ Demnach schieden Lucien Favre und Markus Gisdol als Kandidaten aus.
Zum Gespräch mit Hasenhüttl sagte Rangnick: „Wir stehen seit zwei Jahren in regelmäßigem Austausch. Bei unserem Treffen
zu Ostern gab es keine Vertragsgespräche.
Aber er ist ein interessanter Trainer.“ dpa
AKTUELLES IN ZAHLEN
Basketball
NBA
Dallas – San Antonio 91:96, Washington – Atlanta 109:98, Golden State – Memphis 125:104,
Boston – Miami 98:88, Brooklyn – Toronto
96:103, Chicago – Philadelphia 115:105, Charlotte – Orlando 117:103, Cleveland – Detroit
n.V. 110:112, Houston – Sacramento 116:81,
Milwaukee – Indiana 92:97, Minnesota – New
Orleans 144:109, Phoenix – Los Angeles Clippers 114:105, Portland – Denver 107:99, Los
Angeles Lakers – Utah 101:96.
Endstände
Eastern Conference
1. Cleveland 57:25 Siege, 2. Toronto 56:26, 3.
Miami 48:34, 4. Atlanta 48:34, 5. Boston
48:34, 6. Charlotte 48:34, 7. Indiana 45:37, 8.
Detroit 44:38, 9. Chicago 42:40, 10. Washington 41:41, 11. Orlando 35:47, 12. Milwaukee
33:49, 13. New York 32:50, 14. Brooklyn
21:61, 15. Philadelphia 10:72.
Western Conference
1. Golden State 73:9 (= neuer NBA-Rekord), 2.
San Antonio 67:15, 3. Oklahoma 55:27, 4. Los
Angeles Clippers 53:29, 5. Portland 44:38, 6.
Dallas 42:40, 7. Memphis 42:40, 8. Houston
41:41, 9. Utah 40:42, 10. Sacramento 33:49,
11. Denver 33:49, 12. New Orleans 30:52, 13.
Minnesota 29:53, 14. Phoenix 23:59, 15. LA Lakers 17:65.
Playoff-Achtelfinale (ab Samstag; Modus:
Best of 7); Western Conference: Oklahoma –
Dallas, Golden State – Houston, San Antonio
– Memphis, LA Clippers – Portland. – Eastern
Conference, Cleveland – Detroit, Toronto – Indiana, Miami – Charlotte, Atlanta – Boston.
Euroleague, Playoff-Viertelfinale
(Best of 5), 1. Spiel
K. Krasnodar – FC Barcelona 66:61 (27:33)
LK Vitoria – Panathin. Athen 84:68 (39:28)
Eishockey
NHL, Playoff-Achtelfinale
(Best of 7 – Spiel 1)
Tampa – Detroit 3:2, Pittsburgh – New York
Rangers 5:2, St. Louis – Chicago n.V. 1:0.
Fußball
England, FA-Cup, Viertelfinale,
Wiederholungsspiel
West Ham – Manchester United
1:2 (0:0)
0:1 Rashford (54.), 0:2 Fellaini (67.), 1:2 Tomkins (79.).
Halbfinale (23./24.4.): FC Everton – Manchester United, Crystal Palace – FC Watford.
Türkei, 28. Spieltag
Galatasaray – Fenerbahce
1 Besiktas Istanbul
2 Fenerbahce Istanbul
0:0
28 61:28 66
28 44:21 61
3 Konyaspor
4 Istanbul Basaksehir
5 Kasimpasa Istanbul
6 Galatasaray Istanbul
28
28
28
28
34:28
43:31
34:31
54:41
53
45
43
41
3. Liga, 34. Spieltag
SV Wehen – Erzgebirge Aue
VfR Aalen – Kick. Würzburg
Olympia 2016 in Rio, Auslosung Gruppen
Männer
A: Brasilien, Südafrika, Irak, Dänemark.
B: Schweden, Kolumbien, Nigeria, Japan.
C: Deutschland, Fidschi, Südkorea, Mexiko.
D: Argentinien, Honduras, Algerien, Portugal.
2. Bundesliga, 30. Spieltag
FSV Frankfurt – SC Paderborn
Fr. 18.30
MSV Duisburg – 1860 München Fr. 18.30
RB Leipzig – SV Sandhausen
Fr. 18.30
Karlsruher SC – 1. FC Nürnberg Sa. 13.00
FC St. Pauli – VfL Bochum
Sa. 13.00
Arm. Bielefeld – Kaiserslautern So. 13.30
Union Berlin – 1. FC Heidenheim So. 13.30
Greuther Fürth – F. Düsseldorf
So. 13.30
Braunschweig – SC Freiburg
Mo. 20.15
1 SC Freiburg
29
2 RB Leipzig
29
3 1. FC Nürnberg 29
4 VfL Bochum
29
5 FC St. Pauli
29
6 1.FC Heidenheim 29
7 Union Berlin
29
8 Greuther Fürth 29
9 Braunschweig 29
10 Karlsruher SC 29
11 Kaiserslautern 29
12 Arm. Bielefeld 29
13 SV Sandhausen 29
14 FSV Frankfurt 29
15 F. Düsseldorf
29
16 1860 München 29
17 SC Paderborn 29
18 MSV Duisburg 29
19 5 5
19 5 5
16 8 5
12 11 6
13 7 9
10 11 8
10 10 9
11 7 11
10 9 10
10 9 10
9 8 12
6 16 7
10 6 13
7 8 14
7 7 15
5 10 14
5 9 15
4 10 15
65:34
50:28
58:34
49:31
37:33
37:32
50:41
40:44
36:30
28:32
38:39
30:34
35:42
30:50
26:41
26:42
24:50
25:47
62
62
56
47
46
41
40
40
39
39
35
34
33
29
28
25
24
22
Fr. 19.00
Fr. 19.00
Frauen
A: Brasilien, China, Schweden, Südafrika.
B: BRD, Kanada, Australien, Simbabwe.
C: USA, Neuseeland, Frankreich, Kolumbien.
Gewichtheben
EM in Førde/Norwegen
Männer, bis 77 kg: 1. Karapetjan (Armenien)
367 kg , 2. Martirosjan (Armenien) 352, 3. Captari (Rumänien) 348; 5. N. Müller (Obrigheim)
341; 8. Lang (Chemnitz) 336.
Frauen, bis 63 kg: 1. Chlestkina 222, 2. Achmetowa (bd. Russland) 219, 3. Bordignon (Italien) 219; 11. Kusterer (Karlsruhe) 189;
16. Schweizer (Schwedt) 181 (83/98).
Karriere beendet: Nadine Keßler vom VfL Wolfsburg, Weltfußballerin des Jahres 2014, hört wegen anhaltender Knieprobleme
auf. Ihren letzten Einsatz hatte die 28-jährige Nationalspielerin im September 2014. Mit Turbine Potsdam und Wolfsburg feierte die Pfälzerin zahlreiche Erfolge. dpa
FOTO: HUEBNER/IMAGO
1 Rhein-N. Löwen
2 Flensburg-Hand.
3 THW Kiel
4 MT Melsungen
5 Füchse Berlin
6 HSG Wetzlar
7 F.a. Göppingen
8 VfL Gummersbach
9 Hannover-Burg.
10 SC Magdeburg
11 DHfK Leipzig
12 TBV Lemgo
13 TVB Stuttgart
14 Balingen-Weilst.
15 Bergischer HC
16 ThSV Eisenach
17 TuS N-Lübbecke
25
24
23
24
24
25
24
26
25
24
25
25
24
24
25
24
23
712:556
716:596
710:595
682:611
693:626
654:637
653:595
706:693
696:700
664:667
659:704
672:747
607:701
639:716
619:711
616:747
576:672
44:6
40:8
39:7
35:13
31:17
31:19
29:19
28:24
27:23
24:24
21:29
14:36
13:35
11:37
11:39
10:38
6:40
Tennis
Handball
Männer, Monte Carlo (4,09 Mio. Euro/Sand)
2. Runde: Granollers (Spanien) – A. Zverev
(Hamburg) 6:4, 4:6, 6:3, Vesely (Tschechien) –
Djokovic (Serbien/1) 6:4, 2:6, 6:4, Pouille
(Frankreich) – Gasquet (Frankreich/9) 4:6,
7:5, 6:1, Goffin (Belgien/11) – Verdasco (Spanien) 7:6 (2), 2:6, 7:6 (1), Monfils (Frankreich/13) – Lorenzi (Italien) 6:2, 6:4.
Männer, Bundesliga, vom 27. Spieltag
Gummersbach – RN Löwen
21:33 (9:15)
Persson 6/4, Baumgärtner 4 – Gensheimer
11/3, Pekeler 5, Schmid 4. – Zuschauer: 4132.
Achtelfinale: Murray (Großbritannien/2) – Paire (Frankreich/16) 2:6, 7:5, 7:5, Federer (Sui/
3) – Bautista Agut (Spanien/14) 6:2, 6:4, Wawrinka (Schweiz/4) – Simon (Frankreich/15)
6:1, 6:2, Nadal (Spanien/5) – Thiem (Österreich/12) 7:5, 6:3, Raonic (Kanada/10) –
Dzumhur (Bosnien) 6:3, 4:6, 7:6 (5).
Frauen, Bogotá (250 000 Dollar/Sand)
Achtelfinale: Arruabarrena (Spanien/4) –
Schäfer (Essen) 6:1, 6:0, Gonçalves (Brasilien)
– Maria (Bad Saulgau/6) 6:4, 6:3, Pella (Argentinien) – Kostowa (Bulgarien) 6:3, 6:2.
Volleyball
Männer, Bundesliga
Playoff-Halbfinale (Best of 3), 1. Spiel
VfB Friedrichshafen – United Volleys RheinMain 2:3 (25:21, 25:19, 9:25, 28:30, 8:15).
Frauen, Playoff-Halbfinale,
(Best of 3), 3. Spiel
Schweriner SC – MTV Stuttgart 0:3 (22:25,
18:25, 23:25) – Endstand: 1:2.
Live-Sport im Fernsehen
Freitag, 15. April
11.30 – 13 Uhr, Eurosport: Fußball, Auslosung
Halbfinale Champions League und Europa
League in Nyon.
16.30 – 18.30 & 19.30 – 21.30 Uhr, Eurosport: Gewichtheben, EM in Förde/Norwegen, Frauen
bis 75 kg (16.30) und Männer bis 94 kg (19.30).
19.15 – 22 Uhr, Servus TV: Eishockey, DEL,
Playoff-Finale (Spiel 1), EHC RB München –
Grizzlys Wolfsburg.
SPORT
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
Schwerer Schlag
gegen die Wada
Neue Expertise: Meldonium soll
über Monate nachweisbar sein
Köln – Der Welt-Anti-Doping-Agentur
(Wada) droht drei Monate vor den Sommerspielen in Rio de Janeiro eine gewaltige Blamage, eine Klagewelle und womöglich Erschütterungen bis in ihre Grundfesten.
Auslöser ist eine mögliche Fehleinschätzung in Hinblick auf den seit 1. Januar 2016
verbotenen Wirkstoff Meldonium. Eine
neue Pilotstudie mehrerer europäischer
Wissenschaftler ergab nun, dass die als
Herzmittel gebräuchliche Substanz nicht,
wie bisher angenommen, nur drei bis maximal sieben Tage, sondern angeblich mehrere Monate im Körper nachweisbar ist. „Die
Studie zeigt, dass es offenbar zwei Phasen
der Ausscheidung gibt, eine sehr schnelle
und eine sehr langsame, die möglicherweise einige Monate andauern kann, und dies
ist so nicht erwartet worden“, sagte der Kölner Dopingforscher Mario Thevis am Donnerstag dem Sport-Informations-Dienst.
Die Studie ist unveröffentlicht. Trifft die
Aussage zu, erschüttert sie die Grundlage
für viele schon erfolgte Suspendierungen
im Sport; Neubewertungen wären erforderlich. Mehr als 170 Athleten wurden seit Jahresanfang überführt, viele gesperrt – in
der Annahme, dass sie das Präparat Mildronat mit dem Wirkstoff Meldonium nach
dem 1. Januar angewendet haben müssen.
In Fällen, in denen sich dies als falsch herausstellt, dürfte mit Schadenersatzklagen
der betroffenen Athleten zu rechnen sein.
Das Beben hatte sich am Vortag angekündigt. Am Mittwoch teilte die Wada
plötzlich mit, dass sie die Strafen lockern
werde: Athleten, die vorm 1. März 2016 mit
weniger als einem Mikrogramm Meldonium auffällig wurden, könnten von einer
Sperre ausgenommen werden. So oder so,
ist die Debatte um die Langzeit-Nachweisbarkeit der Substanz längst nicht beendet.
Auch zu der Studie gibt es Fragen, darunter die, weshalb es überhaupt schon eine
geben kann zur dreimonatigen Nachweisbarkeit des Wirkstoffs: Diese Studie müsste spätestens Mitte Januar eingesetzt haben; zwei Wochen, nachdem Meldonium
auf die Verbotsliste rückte. Sollte die Wada
so merkwürdig agiert haben – erst verbieten, dann untersuchen – hätte sie ohne
nachhaltige Grundlagenforschung gearbeitet und sich juristisch angreifbar gemacht.
Experten bleiben skeptisch. Der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel hält eine
Meldonium-Verweilzeit im Körper „über
mehr als zwei, drei Wochen für unwahrscheinlich“. Auch jubelt vielleicht mancher
Konsument zu früh. Russlands Tennisheldin Maria Scharapowa hat die Einnahme des Herzmittels öffentlich gebeichtet –
über Jahre aus Gesundheitsgründen. Und
das ganz offenbar auch Anno 2016: Detailliert schilderte sie, wie sie beim Versuch,
die neue Verbotsliste 2016 im Internet zu
öffnen, beim Anklicken der Links gescheitert sei. Nun bittet sie der Tennis-Weltverband ITF zum Gespräch. Er wird auch diese Aussage berücksichtigen müssen. t.k.
ANZEIGE
Am Mittwoch in Ihrer
Sport
am Wochenende
Süddeutschen
Zeitung.
Jetzt für
Newsletter
anmelden!
Mehr Infos unter:
sz.de/sport-we
HF2
35
Überlebensgroß
Im letzten Spiel seiner 20 Jahre währenden NBA-Karriere liefert Kobe Bryant noch einmal eine grandiose Vorstellung ab –
in all den Huldigungen geht unter, dass er nicht nur für Titelgewinne der Los Angeles Lakers gesorgt hat, sondern auch für ihren Niedergang
von jürgen schmieder
Los Angeles – „Noch fünf Sekunden zu
spielen, der Ball in meiner Hand.
5 . . . 4. . . 3 . . . 2 . . .1“ – so endet das Sonett Dear Basketball, mit dem Kobe Bryant im November sein Karriereende angekündigt hat.
Er beschreibt diesen Moment, in dem eine
Partie reduziert wird auf diese eine Aktion,
die über Wohl oder Wehe entscheidet.
Am Mittwoch, Bryants letztes Spiel: noch
ein paar Sekunden, der Ball in seiner Hand.
Er wirft. Trifft. Bringt die Los Angeles
Lakers gegen Utah Jazz in Führung, zum
ersten Mal an diesem Abend. Die Lakers
gewinnen 101:96, Bryant erzielt 60 Punkte.
Dass die Lakers die Saison mit der schlechtesten Bilanz ihrer Geschichte beenden?
Egal! Mehr als 19 000 Menschen feiern, als
hätte der Klub den Titel gewonnen.
Es kommt auf die Perspektive an, wie
man diesen Abend, diese Saison, diese Karriere betrachtet. Nach dem Spiel, in der Umkleidekabine der Lakers, wirkt Kobe Bryant keineswegs müde wie ein 37 Jahre alter
Akteur mit kaputten Knochen. Er hüpft
herum, umarmt ehemalige Kollegen, ruft
immer wieder: „Yeah, baby! Yeah, baby!“
Als er sich doch einmal hinsetzt, sagt er:
„Es ist schon verrückt, dass ich am Ende
vom Bösewicht zum Helden werde. Dabei
hat jeder Mensch beiden Seiten in sich – es
kommt nur auf die Perspektive an.“
In fremden Hallen verabschiedet
man Bryant respektvoll – und
schießt seine Lakers dann ab
Weil man über Verstorbene und Zurückgetretene nur Gutes sagt, werden nun überall seine Erfolge der vergangenen 20 Jahren gerühmt: 33 643 Punkte in der NBA,
fünf Titel mit den Lakers, zuletzt im Jahr
2010. Seit 2009 Mitglied im erlesenen
Kreis jener Akteure, die sowohl zum wertvollsten Spieler einer Saison als auch einer
Finalserie ausgezeichnet worden sind.
Olympia-Gold 2008 und 2012.
Die meisten Höhepunkte liegen zwar
Jahre zurück, doch an diesem Abend wollen alle Bryant noch einmal möglichst
nahe kommen. Die Arena in Los Angeles
gleicht einer Festung, die keine störende
Meldung zulässt. Dass die Golden State
Warriors zur gleichen Zeit ihren 73. Saisonsieg schaffen und damit den NBA-Rekord
der Chicago Bulls brechen, bleibt draußen.
Wer die Bedeutung von Bryant für die
Lakers, für Los Angeles und die NBA verstehen möchte, muss an diesem Abend zu dieser Halle kommen. Die nahe U-Bahn-Haltestelle ist für diesen Tag in „Kobe“ umbenannt worden, alle Besucher bekommen
ein schwarzes Kobe-T-Shirt mit der Aufschrift „Love“, einige gar einen von Bryant
signierten Ball. Prominente wie die Musiker Jay-Z und Kanye West oder der Schauspieler Jack Nicholson sitzen am Spielfeldrand, an einem Stand wird wegen Bryants
Spitzname Black Mamba eine Mütze aus
Schlangenhaut für 38 024 Dollar angeboten – und verkauft. In der Umkleidekabine
der Lakers liegt für jeden Mitspieler ein
Kobe-Paket mit schwarzen Schuhen und
Bryant-Trikot bereit. In Bryants Spind liegt
derweil ein Buch mit dem Titel Serial Killer.
Eine Anspielung darauf, dass er in Los Angeles oft auch Karrieren von Kollegen zerstört hat. Wer es hingelegt hat, bleibt ungewiss. Als Bryant die Kabine betritt, ist es
weg. Nur nichts Negatives an diesem Abend,
auch keinen doofen Scherz.
Bryant hat immer wieder gesagt, er wolle sich keine Freunde machen in dieser Liga, keine Herzen gewinnen, nur Spiele und
Titel. So wurde er für viele zur Hassfigur.
Der verbissene Bryant hat seine Geschichte in den vergangenen Monaten umgeschrieben, weil er seine Perspektive und
damit auch die der Beobachter verändert
hat. Seit der Rücktrittsankündigung sind
die Lakers ein Wanderzirkus, die Auftritte
in gegnerischen Arenen laufen stets gleich
ab: Bryant gibt nicht mehr den furchterregenden Gegner, sondern den bescheidenen Gast. Er wird respektvoll verabschiedet, dann werden die Lakers aus der Halle
geschossen. Einst erbitterte Gegenspieler
wie LeBron James und Stephen Curry bit-
Ein letzter Gruß: Kobe Bryant, Kosename „Black Mamba“, verlässt unter gewaltigem Beifall die große Basketball-Bühne in Los Angeles.
ten um Autogramme, als wären sie Schuljungs. Bryant bekommt Geschenke, etwa
ein Stück Parkett aus der Arena in Boston.
Es sind Veranstaltungen mit nur einem
Ziel: der Huldigung Bryants.
Er ist ein gerne gesehener Gast, weil er
keine Bedrohung mehr darstellt. Weil die
Lakers so schrecklich schlecht sind. Schuld
daran ist: Kobe Bryant.
Er hat 2013, bereits 35 Jahre alt und von
Verletzungen geplagt, einen Zwei-JahresVertrag unterzeichnet, der ihm 48,5 Millionen Dollar garantiert hat. Damit blieb er
der höchstbezahlte NBA-Profi, das war ihm
wichtig. Er trieb damit aber auch seinen
Klub in die Enge: Wegen der Gehaltsobergrenze, die die NBA vorgibt, konnten ihm
die Lakers nur noch minderbegabte und
billige Arbeitskräfte zur Seite stellen. Sie
wurden zur Lachnummer der Liga. In den
vergangenen zwei Jahren gewannen sie
nicht mal ein Viertel ihrer Partien.
Natürlich kann man auch das aus unterschiedlichen Perspektiven sehen. „Manchmal muss man im Pool ganz nach unten
und nach Luft japsen, um zu wissen, wie es
sich oben anfühlt“, sagte Bryant im Februar. Was ihm dabei egal ist: die Kollegen, die
nach jedem Spiel enttäuscht auf ihren Bänken hocken; die Fans, die keine Siege mehr
feiern dürfen, sondern Bryant zusehen
müssen, wie er immer häufiger vorbei wirft
– häufiger als jeder andere Spieler in der
NBA-Geschichte. Bryant will fühlen, wie
sich das Verlieren anfühlt, um seine Siege
noch intensiver genießen zu können.
Noch eine andere Perspektive: Die Lakers haben den bombastischen regionalen
TV-Vertrag (vier Milliarden Dollar für
20 Jahre, mehr erhält kein Sportklub der
Welt von lokalen Sendern) im Jahr 2011 vor
allem wegen Bryant bekommen. Was sind
da schon 48,5 Millionen Dollar und zwei
schreckliche Spielzeiten?
Die negativen Aspekte dieser Karriere,
sie müssen am letzten Abend draußen bleiben, vom Gesamtbild lassen sie sich jedoch
nicht entfernen. Ja, er wollte immer gewinnen, es durfte aber niemand sonst den
Ruhm für Siege und Titel für sich beanspru-
chen. Bryant sorgte dafür, dass der Center
Shaquille O’Neal im Jahr 2004 frustriert abhaute, er verhinderte damit wohl noch
mehr Erfolge für die Lakers. Bryant wollte
einen Titel quasi alleine gewinnen, das gelang ihm 2009. Doch auch danach vergraulte er noch Mitspieler wie Dwight Howard,
Jeremy Lin und Pau Gasol; eine Zeit lang
hatte man das Gefühl, von den besseren
NBA-Profis wolle keiner mehr nach Los Angeles kommen und mit ihm spielen. Wenn
die Lakers in den kommenden Spielzeiten
nicht konkurrenzfähig sind, dann liegt das
zum Großteil auch an Bryant. Abseits des
Parketts plagte er sich mit dem Vorwurf
der sexuellen Nötigung, er einigte sich außergerichtlich mit dem Opfer.
Am Mittwoch werden nur die glanzvollen Aspekte gezeigt. Bryant wird verabschiedet als einer, der nicht nur Spiele und
Titel gewonnen hat, sondern auch Herzen.
Weil er in den letzten Monaten seiner Karriere nicht mehr so verbissen daherkommt,
sondern tatsächlich sympathisch.
Nach dem Spiel, das noch einmal gran-
FOTO: ZUMA-PRESS/IMAGO
dios für ihn gelaufen ist und nach dem er
sich mit den Worten „Mamba Out“ verabschiedet hat, sitzt Bryant in den Katakomben, noch immer hat er das Trikot an. „Ich
kann es nicht ausziehen. Noch nicht. Meine Kinder haben heute gesehen, wie ich früher oft gespielt habe“, sagt er: „Ich will
mich so in Erinnerung behalten. Ich will,
dass mich alle so in Erinnerung behalten.“
Auf dem Star Plaza vor der Arena sind
sieben Männer verewigt, die den Sport in
Los Angeles geprägt haben: die Basketballer Magic Johnson, Jerry West und Kareem
Abdul-Jabbar, die Eishockeyspieler Wayne
Gretzky und Luc Robitaille, der Boxer Oscar de La Hoya, der Radio- und TV-Kommentator Chick Hearn. Die Bronzefiguren
sind alle größer als die Menschen, weil die
während ihrer Karriere auch überlebensgroß wirkten. Kobe Bryant, der immer
noch ein bisschen größer sein wollte als die
Überlebensgroßen, wird in ein paar Jahren
auch eine Statue bekommen. Aus seiner
Perspektive wird sie wohl ein paar Zentimeter größer erscheinen als alle anderen.
An Chamberlain kommt keiner ran
An dritter Stelle
Die Spieler mit den meisten Punkten in einer Begegnung
NBA-Profis mit den meisten Karriere-Punkten
In der NBA-Geschichte ist es insgesamt 65 Mal vorgekommen, dass ein Profi 60 Punkte oder mehr in einer
Partie erzielt hat – so wie Kobe Bryant in seinem Abschiedsspiel am Mittwochabend. Nur vier Basketballer
haben es mehr als einmal geschafft, diese Marke zu überbieten: Wilt Chamberlain (32 Mal), Kobe Bryant (6),
Michael Jordan (5) und Elgin Baylor (4). Die erfolgreichsten Werfer in einem NBA-Spiel:
38 387
36 928
33 643
32 292
31 419
29 491
28 596
27 409
27 313
26 946
26 833
26 710
26 668
26 496
26 395
26 316
26 071
Punkte
Spieler/Team
100
81
73
71
71
69
68
64
63
63
63
Wilt Chamberlain (Philadelphia Warriors)
Kobe Bryant (Los Angeles Lakers)
David Thompson (Denver Nuggets)
Elgin Baylor (Los Angeles Lakers)
David Robinson (San Antonio Spurs)
Michael Jordan (Chicago Bulls)
Pete Maravich (New Orleans Jazz)
Rick Barry (Golden State Warriors)
Joe Fulks (Philadelphia Warriors)
Jerry West (Los Angeles Lakers)
George Gervin (San Antonio Spurs)
Datum
2.3.1962
22.1.2006
9.4.1978
15.11.1960
24.4.1994
28.3.1990
25.2.1977
26.3.1974
10.2.1949
17.1.1962
9.4.1978
Gegner
Ergebnis
New York Knicks
Toronto Raptors
Detroit Pistons
New York Knicks
Los Angeles Clippers
Cleveland Cavaliers
New York Knicks
Portland Trail Blazers
Indianapolis Jets
New York Knicks
New Orleans Jazz
169:147
122:104
137:139
123:108
112:97
117:113
124:107
143:120
108:87
129:121
132:153
Zwei Größen unter sich: Der junge Kobe
Bryant (links) und der schon etwas ältere
Michael Jordan im Jahr 1998. FOTO: IMAGO
Kareem Abdul-Jabbar
Karl Malone
Kobe Bryant
Michael Jordan
Wilt Chamberlain
Dirk Nowitzki
Shaquille O’Neal
Moses Malone
Elvin Hayes
Hakeem Olajuwon
LeBron James
Oscar Robertson
Dominique Wilkins
Tim Duncan
John Havlicek
Paul Pierce
Kevin Garnett
1969-1989
1985-2004
1996-2006
1984-2003
1959-1973
19981992-2011
1976-1995
1968-1984
1984-2002
20031960-1974
1982-1999
19971962-1978
19981995-
MELDUNGEN
Feuern als Hobby
US Palermos Präsident Zamparini hat den achten Coach in einer Saison entlassen – und steigt wohl trotzdem ab
Sage niemand, im italienischen Fußball
gebe es keine Rekorde mehr. Acht Trainer
in einer Saison zu feuern, das macht Maurizio Zamparini so schnell keiner nach.
Und darunter zwei nach einem Sieg! Aber
Zamparini, Präsident des Noch-Erstligisten Unione Sportiva Palermo und mit einer Gesamtleistung von 58 Trainerentlassungen (davon 33 auf Sizilien), ist ohnehin ein Mann, für den weder Konventionen gelten noch Logik. „Wenn wir absteigen, ist das kein Weltuntergang“, verkündete Zamparini, nachdem sich seine Elf
Lazio Rom ergeben hatte. 0:3 verlor Palermo, zwei Tore schoss Miroslav Klose. Und
wieder musste ein Trainer gehen.
Die zweite Liga – die Sizilianer stehen
in der Serie A auf Platz 18 von 20 – wird immer wahrscheinlicher. „Uns fehlt die
Kämpfermentalität, um uns dagegen aufzulehnen“, hat der Präsident erkannt,
„schließlich sind wir auch schon mit
Paulo Dybala in der Mannschaft abgestiegen.“ Den Argentinier hatte Zamparini zu
Saisonbeginn für 32 Millionen Euro an Ju-
ventus Turin verscherbelt. Jetzt will er
den ganzen Klub verkaufen, angeblich an
eine anglo-japanische Investorengruppe.
Vorher aber noch schnell einen Trainer
entlassen, diesmal traf es Walter Novellino. „Zu altmodisch“, befand Zamparini,
„man mochte ja gar nicht mehr hinschauen.“ Also weg mit Novellino, nach 32 Tagen. Vorgänger Giuseppe Iachini hatte es
auf nur 23 Tage gebracht und dann selber
gekündigt. Andererseits hat Iachini, mit
dem Palermo 2014 aufgestiegen war, die
größte Ausdauer auf einer Trainerbank
bei Zamparini bewiesen. Gut zwei Jahre
schaffte er, bis er nach sieben Spieltagen
in dieser Saison erstmals gehen musste.
Auch Novellinos Nachfolger Davide Ballardini ist ein Rückkehrer. Im Herbst hatte er
Iachinis Posten eingenommen, sieben Wochen später war er schon wieder weg.
Es ist verwirrend. Nicht nur, weil Ballardini nicht weiß, ob er in Frieden absteigen
darf oder doch erstklassig bleiben soll.
Wirklich rätselhaft ist doch, wieso überhaupt noch jemand am Hofe eines Fuß-
ball-Feudalherren anheuert, den die italienische Presse mit dem Adjektiv „vulkanisch“ beschönigt. Am Geld kann es nicht
liegen, der 74 Jahre alte Patron ist für seinen Geiz berüchtigt. Früher einmal gehörte Zamparini der Fußballklub in Venedig.
Nachdem er sich dort einen soliden Ruf
„Man mochte ja
gar nicht mehr hinschauen“: Maurizio
Zamparini hatte
auch vom Stil seines
neuesten Trainers
schnell genug –
genauer: nach nur
32 Tagen.
FOTO: GRIBAUDI/IMAGO
als Trainerfresser erarbeitet hatte, kaufte
er den Traditionsklub auf Sizilien. Und
machte dort fröhlich weiter. Im Dickicht
des Trainer-Unterholzes finden sich immer neue Gewächse, die verzweifelt nach
oben streben, zum Licht empor. Zampa-
rini garantiert wenigstens kurzzeitiges
Rampenlicht in der Opferrolle. Denn eines ist klar: Wer bei ihm als Trainer fliegt,
hat vor nichts Angst und an nichts Schuld.
Zamparini, der mit Supermärkten
reich wurde – und steinreich, als er seine
Kette an die Franzosen verkaufte –, wütet
nicht nur gegen Angestellte. 2011 leitete
der Verband Ermittlungen gegen ihn ein,
weil er sich zu antisemitischen Äußerungen verstiegen hatte. Das Verfahren verlief im Sande. „Was geht es den Fußballverband an, wenn ich über Lobbys rede?“
hatte sich der Presidente gewundert.
Er redet eben gerne über Interessenverbände, da kennt er sich aus. „Die Mafia?
Manchmal denke ich, die wurde erfunden, um all unseren Antimafiakämpfern
das Gehalt zu sichern.“ Das sagte er vor
Studenten der Universität Palermo. Für
Zamparini ist die Welt eine Bühne und Italien absurdes Theater. Wenn er wirklich
aus dem Fußball aussteigt, dann erwartet
den vulkanischen Chefzyniker schon die
Politik.
birgit schönau
Milde Strafen für Rauferei
Fußball-Gruppen in Rio gelost
Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat
nach der Rauferei beim Spiel zwischen
Alba Berlin und den Baskets Bonn milde Strafen ausgesprochen. Sie verhängte gegen die Berliner Kresimir Loncar
und Will Cherry sowie den Bonner Sean
Marshall je ein Spiel Sperre und 3000
Euro Geldbuße. Insgesamt waren am
vorigen Samstag sieben Spieler disqualifiziert worden. Die Bonner Tadas Klimavicius, Florian Koch, Rotnei Clarke und
Eugene Lawrence hatten das Spielfeld
unerlaubt betreten, was nun aber nicht
sanktioniert wurde. dpa
Die deutschen Fußball-Frauen treffen
bei den Olympischen Spielen im August
in der Vorrunde auf Australien, Kanada
und Simbabwe. Das ergab die Auslosung in Rio de Janeiro. Das Team von
Bundestrainerin Silvia Neid war als
Weltranglisten-Zweiter gesetzt. Die
Männer-Auswahl von DFB-Trainer
Horst Hrubesch spielt gegen Olympiasieger Mexiko, Südkorea und Fidschi.
In seinem ersten Spiel tritt das erweiterte deutsche U21-Team am 5. August
in Salvador de Bahia gegen die
Mexikaner an. dpa
Losglück für Handballer
Alonso darf wieder fahren
Auf dem Weg zur Titelverteidigung
warten auf Handball-Europameister
Deutschland lösbare Aufgaben: In der
Qualifikation zur EM 2018 in Kroatien
treffen die Deutschen auf Slowenien,
Portugal und die Schweiz. Die ersten
beiden Teams von sieben Gruppen
sowie der beste Dritte sind bei der Endrunde im Januar 2018 dabei. Im Gegensatz zur WM ist der Europameister im
Handball nicht direkt für die nächste
EM qualifiziert. dpa
Fernando Alonso, 34, darf nach seinen
schweren Unfall nun beim Großen Preis
von China starten (Sonntag, 8 Uhr
MEZ). Ein Ärzteteam hat den Formel-1Rennfahrer aus Spanien untersucht
und ihm Grünes Licht gegeben. Er muss
sich aber nach dem ersten Training
noch weiteren Checks unterziehen. Der
Weltmeister von 2005 und 2006 war
beim Saisonauftakt in den Wagen von
Esteban Gutierrez gefahren und hatte
sich mehrmals überschlagen. sid
36
MÜNCHEN · BAYERN
HF2
M I T T E N I N B AY E R N
Die Bank
ohne Bargeld
von lisa schnell
S
paren, das bedeutet, Geld nicht ausgeben, sondern aufheben. Wer sollte sich damit besser auskennen als
die Sparkasse, schließlich hat sie das Sparen ja schon im Namen. Wie das geht,
zeigt sie gerade selbst vorbildlich, indem
sie sich ihre Filialen in Bayern spart.
Doch auch geschichtlich ist die Tätigkeit
des Sparens mit der Sparkasse bis aufs
Engste verknüpft. Ihr Weltinstitut rief
1925 den Weltspartag aus. Sie überhäuft
die Deutschen seit Jahrzehnten mit Sparschweinen, lockt mit Comicfiguren namens Didi und Dodo sowie mit lächelnden Sparkassendamen samt Hammer.
Denn: Wenn’s um Geld geht Sparkasse.
Ist ja klar. Nur, was für Geld? Orientiert
man sich an den Werbeprospekten, könnte man den Eindruck gewinnen: richtiges Geld, das zum Anfassen, Münzen.
Genau solche brachte auch Rosi
Weber zu ihrer Sparkasse. Klar, Zinsen
gibt’s dafür heute nicht mehr. Aber sie
und ihr Mann sind eben treue Kunden,
fast 40 Jahre Sparkassenjünger. Also
Münzen auf den Tisch, ziemlich viele
sogar, denn die Webers betreiben eine
Tankstelle, da fällt Kleingeld an. Als Kinder bekamen sie von ihrer Bank noch
einen Lolli für ihr Erspartes, jetzt eine
Rechnung: 350 Euro im Monat wollte ihre Filiale in Arrach bei Cham. Dafür,
dass sie das macht, für das sie eigentlich
ja da ist: Geld aufheben, sparen.
Ja, stimmt schon, seit der Finanzkrise ist alles ein bisschen verrückt. Selbst
Banken müssen jetzt Strafe zahlen,
wenn sie ihr Geld nicht gleich wieder
rausschmeißen. Deswegen könnten sie
es sich einfach nicht mehr leisten, Bargeld anzunehmen, hörte Weber von ihrem Bankberater. Denn Bargeldeinzahlungen kosten Geld, das die Banken
jetzt eben nicht mehr hätten. Und: Die
350 Euro im Monat seien eh schon ein
Sonderangebot. Weber lehnte dankend
ab.
Nur: Was tun mit dem vielen Geld?
Münzen in der Matratze sind unbequem. Außerdem gehört ein Teil des Geldes ja der Tankstelle. In dicken Säcken
hätte sie es durch’s ganze Land schleppen müssen. Auf dem Weg aber liegt
eine andere Bank. Die erbarmte sich der
armen Frau. Für 12,50 Euro im Monat
darf sie dort ihr Geld abgeben. Weber
konnte es kaum glauben: eine Bank, die
tatsächlich noch Geld annimmt. Dass es
so was noch gibt.
Bund beteiligt sich mehr
an Unterbringungskosten
München/Berlin – Ministerpräsident
Horst Seehofer stellt den bayerischen
Kommunen in Aussicht, dass sich die
Bundesregierung stärker an den Kosten
für die Unterbringung von anerkannten
Flüchtlingen beteiligen wird. Das sagte
der CSU-Chef der SZ nach dem Koalitionsgipfel in Berlin. Es gebe „ein starkes Signal“, dass der Bund etwas unternehmen
werde. Kanzlerin Angela Merkel wisse,
dass in dieser Frage Handlungsbedarf bestehe. In welchem Ausmaß der Bund seinen Anteil erhöht, ist allerdings noch offen. Er gehe von einem „Verhandlungsmarathon“ aus, sagte Seehofer. Derzeit tragen die Kommunen etwa zwei Drittel der
Ausgaben für die Unterbringung anerkannter Flüchtlinge, die Staatsregierung
fordert vom Bund eine hundertprozentige
Übernahme. Zu den am Mittwoch in Berlin
vereinbarten Grundzügen bei der Integration sagte Seehofer, sie würden sich mit
dem geplanten Integrationsgesetz in Bayern „gut ergänzen“. Nicht nur das Fördern,
auch das Fordern komme stark zum Ausdruck.
wiw
Gute Schüler profitieren
von extra Förderung
München – Besonders pfiffige Schüler
besonders zu fördern, bringt Kinder aller
Schularten weiter. Das wurde nun auch
wissenschaftlich am Beispiel der 21 Talentklassen an bayerischen Realschulen bestätigt. In den vergangenen sechs Jahren untersuchte der Augsburger Schulpädagoge
Werner Wiater diese Förderkonzepte und
präsentierte am Donnerstag im Kultusministerium die Ergebnisse seiner Studie.
Begabte Realschüler mit besonders guten
Noten belegen von der siebten Klasse an
ein zusätzliches Profilfach und machen
darin auch ihren Abschluss. Jugendliche
im naturwissenschaftlichen Zweig wählen zum Beispiel noch eine zweite Fremdsprache und erhöhen so ihre Chancen auf
dem Arbeitsmarkt und an den Fachhochschulen. Laut Wiater haben die Talentschüler trotz des fünften Faches in der Abschlussprüfung bessere Mittlere-ReifeSchnitte als ihre Mitschüler und zeigen
auch insgesamt überdurchschnittliche
Leistungen. Entsprechend forderte Jürgen Böhm, Chef des Realschullehrerverbands, dass zur Begabtenförderung noch
mehr Talentklassen eingerichtet werden
müssen.
angu
Autokratie
von andreas glas
Ingolstadt – Manchmal redet Christian
Lange über Audi wie über eine Krankheit,
die sich ins Mark der Stadt frisst. „Hier
kann man sehen, wie sich das Werk breitmacht“, sagt Lange, dunkle Stimme, dunkler Teint, dunkles Sakko. Er fährt über die
Gaimersheimer Straße, deutet hinaus in eine Industriehallenlandschaft: das Güterverkehrszentrum, viele Audi-Zulieferer sitzen hier, auf einer Fläche von 170 Fußballfeldern. Dazwischen Kräne, die dran arbeiten, das Gelände noch größer zu machen.
Die Stadt hat in das Logistikzentrum
350 Millionen Euro gesteckt. Ein Ärgernis,
findet Lange. Was irgendwie schräg ist,
weil er selbst einen dicken Audi fährt, in
Weiß, mit schwarzen Ledersitzen.
„Der unbeliebteste Audi in der Stadt“,
sagt Lange und grinst. Er spricht von seinem Auto, aber er meint sich selbst. Er gefällt sich in der Rolle des Audi-Kritikers,
die er kommod mit dem eigenen Luxuswagen kombiniert. Er fährt seit 20 Jahren Audi, erst A 4, dann A 6, jetzt Q 7. „Weil die
schon tolle Autos bauen. Kann man nicht
meckern.“ Tut er aber trotzdem. Traut sich
in Ingolstadt ja sonst keiner, findet Lange,
außer ihm selbst natürlich und seiner VierMann-Fraktion im Stadtrat, der Bürgergemeinschaft Ingolstadt, ein Aufkleber mit
BGI-Logo pappt auf der Kofferraumklappe seines Wagens.
Spätestens jetzt, findet Lange, ist es an
der Zeit, die Audi-Dominanz in Ingolstadt
infrage zu stellen. Spätestens jetzt, da Finanzbürgermeister Albert Wittmann offenbart hat, dass es um das Budget der
Stadt nicht schlimm steht, sondern viel
schlimmer. Wegen des Abgas-Skandals
bei Volkswagen hatte die Stadt im Herbst
eine Haushaltssperre verhängt. Schon damals fürchtete man, der Abgas-Skandal
könnte dem Audi-Mutterkonzern so hohe
Verluste bescheren, dass kaum mehr Gewerbesteuern nach Ingolstadt fließen.
Nun hat Wittmann (CSU) die Prognosen
noch weiter nach unten korrigiert, sprach
von „düsteren Zahlen“, als er seinen Finanzlagebericht vorlegte. Er rechnet mit nicht
einmal mehr 70 Millionen Euro Gewerbesteuer, im Jahr 2014 waren es fast 200 Millionen, im Jahr davor knapp 250.
Es gibt einen Spruch, den kennt jeder in
Ingolstadt: Wenn Audi hustet, kriegt Ingolstadt eine Lungenentzündung. Und Audi
hustet heftig. Der Finanzbürgermeister
prophezeit „harte Zeiten“, will den Straßenunterhalt um 40 Prozent kürzen, den Bauunterhalt um die Hälfte. Doch BGI-Stadtrat Lange fordert mehr: „Es müssen auch
Wünsche von Audi infrage gestellt werden“, etwa der beschlossene 200 Millionen
Euro teure Ausbau der Ostumgehung beim
Audi-Werk. „Wir machen ja keinen Haushalt für Audi, sondern für die Bürger.“
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Ingolstadt ist reich, wegen Audi – das galt jahrelang. Doch jetzt, in der Krise, stellt sich
die Frage: Hat sich die Stadt zu sehr von dem Konzern abhängig gemacht?
Fußball, Eishockey, Jazzmusik:
Die Liste der Projekte,
die Audi fördert, ist lang
Die Kitas werden teurer, die
Bustickets, die Theaterkarten.
Bei den Bürgern brodelt es
Ingolstadt erlebt gerade, wie der VW-Abgas-Skandal das Selbstverständnis einer
ganzen Stadt erschüttert. Es ist eine Beziehungskrise, die sich da anbahnt, zwischen
der Stadt, ihren Bürgern und dem Autoriesen Audi. Es kriselt in einer Liaison, die als
Vorzeigebeziehung galt. Die Stadt steht ja
immer ganz vorne, wenn Rankings über
Wirtschaftskraft und Wachstumsdynamik
veröffentlicht werden, kaum irgendwo anders sind die Durchschnittslöhne höher.
Und nicht zuletzt wegen des Audi-Sponsorings gibt es im kleinen Ingolstadt einen
Bundesligaverein, während größere Städte wie Düsseldorf, Dresden oder Essen davon nur träumen. Es lief bestens in Ingolstadt. Und jetzt? Brodelt es.
Zu blubbern begann es ja schon im Februar, als der Stadtrat die Gebühren für
städtische Kindertagesstätten anhob, zum
zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit – mit
der Begründung, „dass das gesamte finanzielle Umfeld der Stadt Ingolstadt schwierig ist“. Die Mütter und Väter protestierten
auf der Straße, aber der Stadtrat blieb hart.
„Unsozialer geht es nicht“, sagt Christian
Lange, „wir bauen für viele Millionen Straßen und Brücken, damit Audi Zubringerstraßen hat, und ziehen den Familien das
Geld aus der Tasche.“
Es ist verrückt: Erst im Februar hat Audi einen Absatzrekord bekannt gegeben,
investiert weiterhin Millionen, um das
Die Strahlkraft des Audi-Werks reicht weit über Ingolstadt
hinaus. Doch wegen des Abgas-Skandals bei der
Konzernmutter VW ziehen dunkle Wolken auf. FOTO: ROBERT GRAHN
Werk in Ingolstadt auszubauen. Doch weil
die Stadt ihre Gewerbesteuer von der Audi-Mutter Volkswagen kriegt, hat Ingolstadt nichts vom Audi-Boom. Im Gegenteil, die Stadt hat ein Problem. So groß,
dass der Finanzbürgermeister das Ersparte angreifen muss. Von 300 Millionen Euro
ist die Rede. Und falls VW über 2017 hinaus
keine Gewerbesteuer zahlt, muss die schuldenfreie Stadt Kredite aufnehmen.
„Schreiben Sie bitte nicht mehr, dass Ingolstadt eine reiche Stadt ist“, sagte Wittmann kürzlich zu den Journalisten, „das
ist Vergangenheit.“
Doch statt teure Bauprojekte zu stoppen, die vor allem Audi dienten, werde die
Haushaltskrise auf die Bürger abgewälzt,
schimpft Stadtrat Lange. Nicht nur die Kita-Preise wurden erhöht, auch die Parkgebühren, die Wassergebühren, die Preise
fürs Busfahren. Und der Eintritt ins Stadttheater wird teurer. Dazu hat die Stadt den
Neubau des Apian-Gymnasiums bis ins
Jahr 2020 verschoben. Auch Kulturgroß-
Der Heimatminister lässt mal wieder die Frankenfahne hissen – ein grober Verstoß gegen die Flaggen-Verwaltungsanordnung
Staatsgebäuden drei Fahnenmasten zur
Verfügung, sollte dort neben der bayerischen und deutschen die Europafahne gehisst werden. Zumal der Fränkische Rechen es in Nordbayern zwar zu identitätsstiftender Bedeutung gebracht haben
mag, rechtlich jedoch keineswegs als
Staatsflagge anerkannt ist. Soll Söders
Haus die 3000 Euro für die beiden neuen
Fahnenmasten auf Burg Zwernitz am Ende vergeblich ausgegeben haben?
Nun ist es ja schwer vorstellbar, dass
ein bayerischer Finanzminister eine Fehlinvestition tätigt. Vielmehr lässt sich feststellen, dass der Fränkische Rechen immer erfolgreicher seine Bahn durchs
Land zieht. Es begann vor vier Jahren im
Landtag, als der Verfassungsausschuss
gegen die Bedenken des Innenministeriums verfügte, dass der Rechen am Frankentag (2. Juli) in ganz Franken gehisst
werden dürfe. Auf der Nürnberger Kaiserburg wehte der Rechen dann allerdings
plötzlich auch an anderen Tagen des Jahres weiter munter vor sich hin. Man müsse wohl vergessen haben, die Fahne wieder einzuholen, soll Söder, kraft Amtes
Bayern, Deutschland, Franken – diese
Flaggen wehen über dem Heimatministerium in Nürnberg. FOTO: DANIEL KARMANN/DPA
Hätte er ja gern, sagt Wittmann, aber
als Finanzbürgermeister sei es „schwer, in
fetten Jahren auf die Bremse zu treten. Jeder sagt: Der hat über 300 Millionen Rücklagen und redet davon, dass wir sparen
müssen“. Sparen? Braucht’s nicht, fand
der Stadtrat – und hat weiter geklotzt.
„Das ist das Schicksal eines Finanzverantwortlichen“, sagt Wittmann, „es konnte
aber auch keiner damit rechnen, dass eine
solche Krise kommt, auch ich nicht.“ Nun
ist sie da, die Krise, aber man müsse „nicht
den Teufel an die Wand malen“, findet
Wittmann. Er wolle einen „vernünftigen
Mittelweg“ gehen: Finanziell „auf die
Bremse treten“, aber nicht alle Infrastrukturprojekte in Frage stellen, nur weil sie
auch einen Nutzen für Audi haben. Der
vierspurige Ausbau der Ostumgehung am
Audi-Werk dürfe nicht gestoppt werden.
Bei 43 000 Audi-Mitarbeitern „brauchen
wir diese Infrastruktur, damit der Verkehr
nicht zu bestimmten Zeiten zusammenbricht“.
Und Audi? Will nichts von Beziehungskrise wissen. „Nach unserer Einschätzung
ist das Verhältnis zur Stadtverwaltung hervorragend“, schreibt das Unternehmen in
einer Mitteilung und listet alle Projekte
auf, die Audi fördert: den FC Ingolstadt,
den Eishockey-Klub ERC, vier weitere
Sportvereine, sieben Sportevents, die Sommerkonzerte, das Theater, die Jazztage
und einiges mehr. Dazu kommen Großprojekte wie das Technologiezentrum INCampus oder ein Hilfsprogramm für
Flüchtlinge.
In der Mitteilung steht aber auch: „Wir
entscheiden stets aktuell und projektabhängig über unser soziales und regionales
Engagement.“ Und weil es aktuell beim
Mutterkonzern VW nicht läuft, stampft Audi manche Förderung ein. Zum Beispiel
den 60 000-Euro-Zuschuss zur Eisfläche
auf dem Paradeplatz, wo Kinder im Winter
Schlittschuh laufen. Oder die Beteiligung
an der Initiative Irma, die den Kultur- und
Freizeitwert der Region steigern wollte.
Albert Wittmann glaubt trotzdem an
die Zukunft der Liaison zwischen Audi
und Ingolstadt. „Es werden keine einfachen Jahre, aber wir werden die Krise meistern“, bis zum Jahr 2020 könne er das garantieren, dann sollte die Krise überwunden sein. „Bis dahin“, sagt Wittmann, „werden in Ingolstadt die Jalousien nicht runter- und die Bordsteine nicht hochgeklappt.“
Ackerflächen in Bayern
mit Uran kontaminiert
Söders Rechenfehler
Wonsees – Der Ort ist gut gewählt: Weithin sichtbar thront die Burg Zwernitz auf
ihrem schmalen Dolomitfelsen in der
Fränkischen Alb, stolz überragt sie die tiefer gelegene Umgebung. Man wird den
Fränkischen Rechen also gut erkennen
können, wenn er erst im Wind flattert.
Von diesem Wochenende an soll die sogenannte Frankenfahne dauerhaft auf der
Burg gehisst werden – mit dem ausdrücklichen Segen des Heimatministers. „Wir
setzen ein Zeichen für die Heimat Franken“, betont der Nürnberger Markus Söder. Nur: Darf er das überhaupt?
Die Diskussion ist nicht neu. Und sie
wird auch dadurch nicht übersichtlicher,
dass im Freistaat im Grunde alles seine
Ordnung hat. So zum Beispiel die „Verwaltungsanordnung über die bayerischen
Staatsflaggen und die Dienstflaggen an
Kraftfahrzeugen“, Kennern eher bekannt
als „Flaggen-Verwaltungsanordnung –
VwAoFlag“. In Paragraf 3, Satz 1 heißt es:
„Grundsätzlich werden die bayerische
Staatsflagge, die Bundesflagge und, soweit möglich, die Europaflagge gemeinsam gesetzt.“ Im Klartext: Stehen an
projekte wie die 100 Millionen Euro teure
Sanierung des Stadttheaters oder das neue
Museum für Konkrete Kunst und Design
könnten zurückgestellt werden. „Der Abgas-Skandal ist im Portemonnaie der Bürger angekommen“, sagt Lange.
Müssen die Ingolstädter büßen, weil
die Stadt über Jahre hinweg zu einseitig
auf Audi gesetzt hat? Ja, findet Lange, „das
ist blauäugig. Wir müssen schauen, dass
wir die Wirtschaftskraft auf mehrere Säulen stellen und Audi mehr soziale Verantwortung in der Stadt übernimmt“. Das hatte vor einem Jahr auch der CSU-Fraktionschef im Rathaus gefordert. Er nannte es
„lächerlich“, dass sich Audi finanziell
nicht stärker am öffentlichen Nahverkehr
beteilige. Die Antwort kam mit Wucht.
Wenn das die Haltung der Ingolstädter sei,
sagte der Audi-Personalvorstand, „müssten wir uns überlegen, ob es noch Sinn
macht, im geplanten Umfang an diesem
Standort weiter zusätzlich Arbeitsplätze
aufzubauen“.
Langes Theorie geht so: Weil die Stadt
Audi nicht vergraulen möchte, regiert im
Stadtrat ein „vorauseilender Gehorsam“
gegenüber ihrem größten Gewerbesteuerzahler. Was Audi fordert, werde abgenickt
– und die Bürger müssten bluten. Ist da
was dran? Nein, sagt der Finanzbürgermeister, er sagt aber auch, „dass ein Großunternehmen, von dem wir über die Jahre
viel Gewerbesteuer bekommen haben, einen Anspruch darauf hat, dass die Infrastruktur weiterentwickelt wird. Sind wir
froh, dass wir so abhängig sind von einem
Konzern wie VW. Das hat uns viele fette
Jahre beschert.“ Aber hätte man nicht
noch mehr Geld auf die Seite legen müssen, um für magere Zeiten gewappnet zu
sein?
oberster Dienstherr der Schlösserverwaltung, gescherzt haben. Und Innenminister Joachim Herrmann, ein Mittelfranke,
habe sich bis heute nicht darüber beschwert. Auch vor Söders Heimatministerium in Nürnberg wird der Rechen inzwischen gehisst. Und nun auf Burg Zwernitz. Mancher Altbayer stellt sich die bange Frage, wo das nur endet, sollte Söder eines Tages Ministerpräsident werden.
Die oberfränkischen Walpoten, die
Zwernitz vor Jahrhunderten zu ihrem
Stammsitz erkoren hatten, hätten gegen
die Ausbreitung des Rechens kaum etwas
einzuwenden – würden sie noch leben.
Auch von den heutigen Franken weiß
man, dass sie ihren Nationalstolz sorgfältig pflegen. Was neben der bayerischen
und deutschen die dritte Flagge angehe,
verweist das Innenministerium auf das
betreffende Ressort. Im Heimatministerium vertritt man die Auffassung, Herzensanliegen wie das Setzen der Frankenfahne seien mitunter höher zu hängen als das
Einhalten einer kleinen Verordnung. Man
muss deshalb ja noch lange kein Fähnchen im Wind sein. wolfgang wittl
München – Die Felder in Bayern werden
schleichend durch hochgiftiges Uran kontaminiert. Das hat ein Vertreter des Umweltministeriums am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags erklärt. Der
Grund ist der Phosphatdünger, den die
Bauern ausbringen. In ihm ist Uran enthalten. Untersuchungen hätten ergeben, dass
die Äcker mit bis zu 3,1 Milligramm Uran je
Kilo Boden belastet sind. „Das ist nicht
akzeptabel“, sagt der Grünen-Politiker
und Ausschusschef Christian Magerl. „Das
gefährdet letztlich unser Trinkwasser.“
Uran gilt als krebserregend und erbgutverändernd. Allerdings gibt es nur einen
Grenzwert für Uran im Trinkwasser (zehn
Mikrogramm), für Dünger existiert kein
Grenzwert. Laut Umweltministerium gibt
es bisher auch keine Hinweise, dass Uran
aus der Düngung ins Grundwasser gelangt. Zugleich wies der Vertreter darauf
hin, dass Uran auch natürlicherweise im
Boden vorkommt, zum Teil in höheren
Konzentrationen als bislang von der Landwirtschaft verursacht. Die SPD forderte
dennoch Gegenmaßnahmen. „Wir können
unsere Böden nicht als Müllplatz benutzen“, sagte der Abgeordnete Harry Scheuenstuhl. Auch die CSU hält das Thema für
„extrem wichtig“, wie der Abgeordnete
und oberbayerische Bauernpräsident
Anton Kreitmair sagte.
cws
DEFGH Nr. 87, Freitag, 15. April 2016
MEDIEN
von charlotte theile
Er bleibt dabei
F
ür viele Schweizer waren die vergangenen Wochen so, als würden plötzlich alle diese Band hören, die man
vor Jahren auf einer privaten Gartenparty
entdeckt hat. Damals trat dieses Mädchen,
das gerade mit der Schule fertig geworden
war, plötzlich auf allen Kleinkunstbühnen
des Landes auf. Sie sprach darüber, dass
das Gebiss der einzige Teil des Skeletts ist,
den man bei Lebenden sieht, das Lächeln
also nur ein Vorgeschmack auf den Tod.
Über die maximale Zurückweisung, wenn
sich ein Messie von einem trennt, über die
Beschissenheit der Teenager-Jahre.
Seither ist sie „die böseste Frau der
Schweiz“, bekannt als Poetry-Slammerin,
Kolumnistin, Moderatorin. Ein nationales
Kulturgut. Jetzt hat sich die Aufmerksamkeit potenziert: Hazel Brugger, 22 Jahre,
hat die Schweiz durchgespielt. Seit Kurzem
tritt sie im ZDF bei der Heute-Show auf, in
ein paar Wochen folgt die Anstalt. Die böseste Frau der Schweiz ist dabei, Deutschland zu erobern. Wird nun alles anders? Weniger schweizerisch, weniger schräg?
Soundcheck in Basel. „Akribisch rollte
sie das Kabel zusammen, das für sie wie eine Nabelschnur ist“, murmelt Hazel
Brugger, während sie das Mikrofon ausrichtet. Beobachtet werden ohne zu kommentieren, unmöglich. Solo-Show. Drei Tage hintereinander ist der Saal in einem der
edelsten Hotels der Stadt ausverkauft.
Jan Böhmermann lehnt Unterlassungserklärung ab
tär verbreitet wurde, sondern in einer Gesamtdarstellung über das, was in Deutschland erlaubt ist und was nicht“. Tatsächlich
wirft der Fall die Frage auf, inwieweit das
Gedicht, das viele Beleidigungen enthält,
von seinem Kontext isoliert betrachtet werden kann. Böhmermann hatte in der Sendung immer wieder darauf hingewiesen,
dass das, was er nun sage, in Deutschland
nicht gesagt werden dürfe. Der deutsche
Anwalt Erdoğans, Michael-Hubertus von
Sprenger, rechnet jetzt damit, dass es zum
Prozess kommt. Der türkische Präsident
hat persönlich Strafantrag gestellt, die Bundesregierung muss zudem entscheiden, ob
sie dem Ersuchen der Türkei nach Strafverfolgung auf Grundlage von Paragraf 103
Strafgesetzbuch nachkommt, der die Beleidigung von Oberhäuptern ausländischer
Staaten unter Strafe stellt, wenn diese es
verlangen. Die Türkei hat es verlangt.
Die Bundestagsfraktion der Grünen will
nun genau diesen Paragrafen 103 abschaffen; ein entsprechender Gesetzesentwurf
von Renate Künast und Hans-Christian
Ströbele ist am Donnerstag eingebracht
worden und liegt der SZ vor. „Diese Strafnorm ist ein Relikt aus uralten Zeiten und
gehört abgeschafft. Ausländische Staatsvertreter, egal ob demokratisch gewählt,
diktatorisch oder irgendwie dazwischen,
brauchen keinen höheren strafrechtlichen
Schutz als alle anderen Menschen“, erklärte Künast. Sie hoffe bei einer möglichen
Verhandlung vor dem Amtsgericht Mainz
darauf, dass Jan Böhmermann „seine Mega-Popularität nutzt, um auf die Situation
inhaftierter Journalistinnen und Journalisten in der Türkei aufmerksam zu machen“.
Sollte der Bundestag Paragraf 103 abschaffen, müsste das neue Gesetz vom Bundespräsidenten unterschrieben und im
Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden,
bevor es gültig ist. Erst dann könnte sich die
Änderung auf einen Prozess gegen Böhmermann auswirken, in dem Kunst- und Satirefreiheit zur Verhandlung stehen. Der von
Erdoğan persönlich gestellte Strafantrag
wäre von einer solchen Gesetzesänderung
nicht berührt.
carolin gasteiger
claudia tieschky
Wer Jan Böhmermanns Gedicht „Schmähkritik“ anschauen möchte, kann das ganz
leicht tun. Man findet es im Netz und unter
anderem auch bei Bild.de. Die FAZ hat die
Passage aus der Sendung Neo Magazin
Royale am Mittwoch im Wortlaut in ihrem
Politikteil abgedruckt. Nur beim ZDF
selbst ist die „Schmähkritik“ am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan
seit 1. April nicht zu finden; die Sendung
vom 31. März steht ohne die entsprechende Passage in der Mediathek, weil sie nicht
die Ansprüche erfülle, „die das ZDF an die
Qualität von Satiresendungen stellt“, wie
der Sender zur Begründung mitteilte.
Nun haben ZDF-Mitarbeiter die Löschaktion und damit die Entscheidung der
Senderführung offen angegriffen. In einem im Haus verteilten Brief verlangt der
Redaktionsausschuss, die „Schmähkritik“
wieder in der Mediathek zu zeigen – „als
Dokument der Zeitgeschichte“, wie Spiegel
Online aus dem Schreiben zitierte. Die offizielle Reaktion des ZDF ist knapp. Es sei
„das gute Recht des Redakteursausschusses, diese Meinung zu vertreten“, man bleibe aber dabei, diesen Teil der Sendung
nicht mehr zu verbreiten, er entspreche
nicht den Qualitätsansprüchen und den Regularien. Gespalten sei das ZDF nicht, teilt
ein Sprecher mit, „aber selbstverständlich
wird so ein Thema lebhaft diskutiert“. Im
Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Mainz gegen Böhmermann hat das
ZDF inzwischen eine Stellungnahme abgegeben. Der Sender hält das Schmähgedicht
demnach für „rechtlich zulässig“. Das habe
ein vom ZDF beauftragtes anwaltliches
Gutachten ergeben. Die grundsätzlich garantierte Satirefreiheit umfasse auch den
Einsatz grober Stilmittel unabhängig von
Geschmacksvorstellungen.
Jan Böhmermann jedenfalls steht zu seiner Aktion, die zum Politikum geworden
ist; er erhält inzwischen Polizeischutz. Eine Unterlassungserklärung, die Erdoğans
Anwalt verlangt hat, hat er nicht abgegeben. Das bestätigten die Anwälte beider Seiten der SZ. Böhmermanns Anwalt Christian Schertz sagt: Es sei „offensichtlich übersehen worden, dass das Gedicht nicht soli-
Bei der „Heute-Show“ debütierte
sie als Außenreporterin
auf einer Wahlparty der AfD
Hazel Brugger bewohnt ein Design-Zimmer mit direktem Zugang zum BackstageBereich. Vor der Show wird eine Käseplatte
geliefert, glutenfrei. Hazel Brugger trinkt
Leitungswasser aus der Sigg-Flasche. Es
geht alles wahnsinnig schnell. „Noch vor
drei Monaten hätte ich niemals geglaubt,
dass ich jemals bei der Heute-Show sein
werde“, sagt sie, der Agent in Deutschland
habe da irgendwas geregelt.
Im März fuhr sie als neueste Außenreporterin der Heute-Show nach Sachsen-Anhalt, berichtete von der Wahlparty der AfD.
Das Konzept funktioniert seit Jahren ähnlich: arglose Fragen stellen, Leute ins Messer laufen lassen. Hazel Brugger komme
aus einem „völlig anderen Kulturkreis“
und sei den AfDlern zum Glück noch unbekannt, kündigte Oliver Welke an. Dann
folgten zwei Minuten mit Musik, ältere
Herren, die sagen „Ich bin ja nicht in Ihnen
drin“ und erklären, Frauen gebe es in der
Partei sehr wohl. Sie seien aber noch damit
beschäftigt, Wahlplakate abzuhängen.
Standard-Comedy? Ja, irgendwie schon.
Im Nachhinein sagt Hazel Brugger, der
Tag bei der AfD sei „eine der bedrückendsten Situationen“ ihres Lebens gewesen. „Irgendwie war ganz klar: Ich gehöre da nicht
dazu. Aber auch die alle da… Niemand da
gehörte zusammen.“ Kann man so etwas
auf den Bildschirm bringen? Aus ein paar
Stunden Material schneidet sich das ZDF
das zusammen, was die Show braucht. Am
Anfang sei es „krass“ gewesen, die Verantwortung abzugeben, sagt Brugger, inzwischen sei sie sehr zufrieden. Ein zweiter
Beitrag, dieses Mal von der Süßwarenmesse, ist gelaufen, weitere sind gedreht. Dennoch: Das, was das ZDF sendet, ist von ihrer Solo-Show ganz schön weit entfernt.
Dort spielt Hazel Brugger zum Beispiel
einen unerigierten Penis. Sie trottet mit
hängenden Schultern und ausdruckslosem Blick die Bühne entlang – und beschreibt einen Mann, der schon vor dreißig
Jahren in der Kaufmannslehre Klassenletzter war und nun nackt und todtraurig am
Bodensee entlangschlurft. Obendrein hat
er die Auflage erhalten, zwei schwere Säcke hinter sich her zu ziehen.
Es sind Szenen wie diese, die sie in der
Schweiz groß gemacht haben. Aber: Ausschließlich diesen „sehr speziellen Humor“ durchziehen, „das bringt mich nirgendwo hin“, sagt Hazel Brugger. Die Heute-Show sei Teamwork. Sie versuche, die
Sendung als Gesamtkonzept zu begreifen.
„Wie ein französisches Menü.“ Ein Gang Sushi? Passt da eben nicht hinein. Auch nicht,
„wenn es das geilste Sushi der Welt ist“.
37
HF2
„Ich seh’ aus wie ein gutmütiger Hund“, sagt Brugger über dieses Bild. Gutmütig ist sonst nicht so ihr Ding.
FOTO: O. CACACE
Brasilianische Kampagne
Wie der Medienkonzern Globo Politik macht
Wie nett
Hazel Brugger ist angeblich die böseste Frau der Schweiz. Seit Kurzem ist
die Komödiantin Teil der „Heute-Show“. Kann das gutgehen?
Klar, das ist mehr Selbstbewusstsein als
die meisten Menschen mit 22 haben. Hazel
Brugger wird jetzt am Flughafen erkannt,
sie sagt Sätze wie: „Irgendjemand muss ja
auch bekannt sein, so funktioniert doch eine Gesellschaft“ – und redet sich in eine absurde Kaskade hinein. „Das Schlimmste
wäre ja, wenn der Hype nie kommt, aber
ich beschäftige mich dauernd damit,
Angst vor dem Hype zu haben. Wenn ich total paranoid werde, Durchfallattacken habe, dauernd mega-viel Toilettenpapier
kaufen muss – der Hype aber niemals
kommt. So eine Art Kackteufelskreis.“
Ihre Beziehung zu den Schweizer Medien? „Was muss da für ein Vakuum gewesen
sein, bevor ich gekommen bin? Es fühlt
sich an, als ob du ins Kloster gehst und alle
wollen mir dir ins Bett.“ Alle? Müsli-Firmen, Politik, Facebook-Fans. Die meisten
Anfragen sagt sie ab. Niemals die aus der
Müsli-Werbung sein. Ihr Glück ist ihr Bühnen-Image: Hazel Brugger muss zu niemandem nett sein. „Ich genieße das so
überhaupt nicht, wenn mich die Leute ansprechen. Und die wissen das auch.“
In Deutschland ist Hazel Brugger noch
lange nicht die böseste Frau, die mit unbewegtem Gesicht Penis-Witze und grausam
treffende Politik-Beobachtungen unter
die Leute kippt. Viele ihrer schweizerdeutschen Texte funktionieren nicht. „HörnliSalat vom Discounter“, darin findet sich in
der Schweiz das ganze Elend der Teenagerzeit. In Deutschland sei ihr Humor „allgemeiner“, sagt sie. Einen „Hazel-BruggerStyle“ zu prägen, wird schwieriger.
„Satire darf alles, vor allem mich
mal am Arsch lecken“, zitiert
Brugger einen Kollegen
Geheimwaffe aus der Schweiz? „Um Gottes willen.“ Die Schweiz solle bald bitte keine Rolle mehr spielen, wenn es um sie geht.
Das sei so, als ob nach jedem Auftritt erwähnt würde, dass sie weiß ist.
In einer halben Stunde beginnt der Auftritt, jetzt noch diese eine Frage, die sich im
Moment alle Satiriker stellen. Wie weit soll
man eigentlich gehen? Braucht es mehr
Selbstzensur? Weniger?
Hazel Brugger setzt die Sigg-Flasche ab.
Dann zitiert sie einen Kleinkunst-Kollegen: „Satire darf alles, vor allem mich mal
am Arsch lecken.“ Dann denkt sie nach. Es
nerve wahnsinnig, wenn im deutschspra-
chigen Raum „sobald es ums Pupsen,
Schwänze, Sex geht“, alle fänden, das könne keine gute Satire sein. Dabei funktionierte das doch so: „Man nimmt dem Geist
etwas weg, damit er sich entspannt.“ Und
dann gibt man ihm etwas zurück, aber so
richtig. Wenn die Leute lachen, hat’s funktioniert. Klar. Trotzdem Nervosität. Was wäre, wenn einen die Falschen retweeten? Natürlich gibt es diese Fälle: „Wenn unten
dran Charlie Hebdo steht, denkst du: Die
sind ja witzig. Wenn da AfD steht, denkst
du: Ja, fuck. Die Welt geht unter.“
Sie hat Zeit, in Hotelzimmern zu sitzen
und nachzudenken. Über linke Politik, die
es nicht schafft, „konkreten Hass“ zu erzeugen, ein Feindbild, hinter dem sich Menschen vereinen können. Über Fans, die
nichts mit ihr gemein zu haben scheinen.
Eine Viertelstunde bis zum Auftritt. Das
Leitungswasser ist alle, die Käseplatte unberührt. „Jeder will geliebt werden, jeder
will das Gefühl haben, dass er nicht total
unbedeutend ist. Alle haben Angst, dass
sie sterben und dann niemand mehr an sie
denkt.“
Hazel Brugger schaut in den Innenhof,
wo sich langsam eine Schlange bildet. Sie
lächelt. Das berühmte Todeslächeln.
kerung. Es läuft auch in fast allen Restaurants, Bars und Wartezimmern. Die Realität ist für viele Leute das, was Globo bringt.
Auch damit sind die extrem niedrigen Popularitätswerte Rousseffs zu erklären.
Es ist kein Zufall, dass militante Unterstützer von Rousseff immer wieder vor der
Globo-Zentrale in Rio demonstrieren. Konzerngründer Roberto Marinho unterstützte zwischen 1964 und 1985 die Militärdiktatur. Seine Erben unterstützen offen den
Protest gegen die bis 2018 gewählte Regierung. Der Globo-Digitalchef rief etwa auf
Facebook zur Teilnahme am jüngsten AntiRousseff-Marsch an der Copacabana auf.
Im 22-Uhr-Journal von Globo News gibt
es fünf Moderatoren. Sie diskutieren jeden
Abend in einer Talkrunde die Themen des
Tages. Das hat Slapstick-Charakter: Alle
sind stets derselben Meinung (Rousseff
muss weg!). Fast jeder zweite Satz beginnt
mit: „Exakt, so sehe ich das auch“ oder „Völlig richtig.“ Eine Großdemo im Zentrum
von Rio, bei der dieser Tage neben Ex-Präsident Lula auch einige der bekanntesten
Künstler Brasiliens das Amtsenthebungsverfahren scharf verurteilten, war Globo lediglich eine gut versteckte Meldung wert.
Auffällig unauffällig hat sich der Medienkonzern auch im Fall der Panama Papers verhalten. Am Montag vergangener
Woche, als die Enthüllungen weltweit die
Titelseiten füllten, berichtete O Globo darüber in einem kleinen Text auf Seite 7.
Rousseff wird in den Dokumente nicht namentlich belastet, wohl aber einige ihrer
schärfsten Gegner.
boris herrmann
Die brasilianische Zeitung Folha de São
Paulo druckte dieser Tage eine Karikatur,
auf der zwei Nachrichtensprecher von hinten zu sehen waren. Auf dem Teleprompter stand: „Wir begleiten die gegenwärtigen Ereignisse objektiv und unparteiisch.“
Gemeint war natürlich die für Sonntag angesetzte Abstimmung über die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff. Und
bei den Sprechern handelte es sich zweifellos um William Bonner und Renata Vasconcellos, die Moderatoren der Hauptnachrichtensendung von Brasiliens größtem
Fernsehsender Globo. Der Karikaturist hat
unter dem Sprecherpult eine Kiste mit Böllern platziert. Die Party ist schon vorbereitet, falls Rousseff stürzt, sollte das heißen.
TV Globo und die angeschlossene Zeitung O Globo stehen schon lange nicht
mehr im Ruf, unparteiisch zu sein. Aber
wenn nun selbst die tendenziell ebenfalls
regierungskritische Folha de São Paulo den
allzu offensichtlichen Kampagnenjournalismus von Globo auf die Schippe nimmt,
dann will das was heißen. Nahezu alle Nachrichten und Analysen, die der Konzern
über seine Kanäle verbreitet, lassen sich so
zusammenfassen: Brasilien steht am Abgrund, und Rousseff ist schuld. Eine Medienanalyse der Universität von Rio ergab,
dass in den von Bonner und Vasconcelos
moderierten Primetime-Nachrichten im
vergangenen Monat 62 Beiträge liefen, in
denen die Präsidentin negativ dargestellt
wurde, gegenüber 18 neutralen Stücken.
Etwa 90 Millionen Brasilianer schalten
Globo täglich ein, fast die Hälfte der Bevöl-
SZ-RÄTSEL
Schwedenrätsel
Str8ts schwer
Sudoku mittelschwer
5
8
5
1
9
3
2
5
4
6
1
4
6
7
7
9
8
9
8
3
7
Die Ziffern 1 bis 9 dürfen pro Spalte und Zeile
nur einmal vorkommen. Zusammenhängende
weiße Felder sind so auszufüllen, dass sie nur
aufeinanderfolgende Zahlen enthalten (Straße), deren Reihenfolge ist aber beliebig. Weiße
Ziffern in schwarzen Feldern gehören zu keiner Straße, sie blockieren diese Zahlen aber in
der Spalte und Zeile (www.sz-shop.de/str8ts).
© 2010 Syndicated Puzzles Inc.
15.4.2016
9
3
5
6
8
2
1
9
5
7
6
4
3
2
4 3
5
4
3
7
6
8
3 4
2 3
4 1 2
2 3
5 4
7 9
9 8 5
8 6 7
1 7 6
3
6
7
8
2
1
9
5
4
9
5
8
7
3
4
6
1
2
1
2
4
9
6
5
7
3
8
2
4
5
6
9
3
8
7
1
6
9
3
1
7
8
2
4
5
7
8
1
5
4
2
3
6
9
4
3
9
2
1
6
5
8
7
5
7
6
4
8
9
1
2
3
1
2
Lösungen vom Donnerstag
6 9 8
7 6
8 7 6
8 4
2 3
3 4 5
2 1 7
3 1
5 2
7
4
6
7
Str8ts: So geht’s
5
5
8
5
1
3
3
8
1
2
3
5
7
4
9
6
7
38
ARD
PROGRAMM VOM FREITAG
ZDF
BR
RTL
Pro Sieben
Freitag, 15. April 2016, Nr. 87 DEFGH
Sat 1
Arte
3sat
9.55 Sturm der Liebe. Telenovela 10.45 Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen &
Co. 12.00 Tagesschau 12.15 Buffet 13.00 Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau 14.10 Rote
Rosen 15.00 Tagesschau 15.10 Sturm der
Liebe 16.00 Tagesschau 16.10 Nashorn, Zebra
& Co. 17.00 Tagesschau 17.15 Brisant 18.00
Wer weiß denn sowas? Show. Mitwirkende:
Martin Kaymer (Golf-Champion) u.a. 18.50
Wer weiß denn sowas? Show. Mitwirkende:
Motsi Mabuse („Let’s Dance”-Juror), Joachim
Llambi („Let’s Dance”-Juror) 19.45 Sportschau vor acht 19.50 Wetter 19.55 Börse
5.30 Morgenmagazin 9.00 heute Xpress
9.05 Volle Kanne 10.30 Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute 12.10
drehscheibe 13.00 Mittagsmagazin 14.00
heute – in Deutschland 14.15 Die Küchenschlacht. Mario Kotaska sucht den Spitzenkoch. Magazin 15.00 heute Xpress
15.05 Bares für Rares 16.00 heute – in Europa 16.10 SOKO Wien 17.00 heute 17.10
hallo deutschland 17.45 Leute heute 18.05
SOKO Kitzbühel. Amour Fou 19.00 heute
19.20 Wetter 19.25 Bettys Diagnose.
Traum und Wirklichkeit. Krankenhausserie
5.40 Space Night 6.00 Dahoam 6.30 Sturm
der Liebe 7.20 Tele-Gym 7.35 Panoramabilder / Bergwetter 8.30 Tele-Gym 8.45 Giraffe,
Erdmännchen & Co. 9.35 Eisbär, Affe & Co.
10.30 Sieben Tage im Paradies. TV-Komödie,
D 2001 12.00 Alle Sehnsucht dieser Erde. TVDrama, D 2009 13.30 In aller Freundschaft
14.15 Die frechen Spatzen von Berlin 15.00
Das ist mein Tagwerk 15.35 Café Meineid
16.00 Rundschau 16.15 Wir in Bayern 17.30
Abendschau – Der Süden 18.00 Abendschau
18.30 Rundschau 19.00 Unser Land 19.30
Landgasthäuser Franken. Bayerische Rhön
5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten 9.00 Unter uns 9.30 Betrugsfälle
10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf
11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf
12.00 Punkt 12 14.00 Der Blaulicht-Report
15.00 Der Blaulicht-Report 16.00 Die Trovatos – Detektive decken auf 17.00 Betrugsfälle. Doku-Soap 17.30 Unter uns 18.00
Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv –
Das Star-Magazin 18.45 RTL aktuell 19.05
Alles was zählt 19.40 Gute Zeiten, schlechte
Zeiten. Daily Soap. Mit Janina Uhse
5.10 Mike & Molly 5.50 How I Met Your Mother 6.35 Two and a Half Men 8.15 2 Broke
Girls 9.10 The Big Bang Theory 10.50 Mike
& Molly 11.40 How I Met Your Mother. Jugendliebe / Die Ziege 12.35 Two and a Half
Men 14.20 2 Broke Girls. Die Geschäftspartnerin / Breite Weihnachten. Comedyserie
15.15 The Big Bang Theory. Die Mitbewohnervereinbarung / Die Urlaubs-Diktatur /
Antisportler / Kuscheln mit dem Gürteltier.
Comedyserie 17.00 taff. Magazin 18.00
Newstime 18.10 Die Simpsons. König der
Berge / Die Kugel der Isis 19.05 Galileo
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. U.a.: Ashton Kutcher und Danny Masterson – Die
beiden Hollywodd-Stars sprechen über ihre
neue Serie „The Ranch” 10.00 Auf Streife
11.00 Richterin Barbara Salesch 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00 Richter
Alexander Hold. Show 14.00 Auf Streife
15.00 Auf Streife 16.00 Anwälte im Einsatz.
Doku-Soap 17.00 Mein dunkles Geheimnis.
Voll auf die Zwölf 17.30 Schicksale. Papa
undercover 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten 19.00 Einsatz in Köln . Krimiserie. Mit
Bernd Blömer 19.55 Nachrichten
10.10 Die Eremitage 11.05 Medizin in fernen Ländern 11.30 Medizin in fernen Ländern 11.55 Medizin in fernen Ländern 12.25
Medizin in fernen Ländern 12.50 Medizin
in fernen Ländern 13.20 ARTE Journal
13.50 Salomon und die Königin von Saba.
Monumentalfilm, USA 1959 16.10 Magische Gärten (4/20) 16.35 Magische Gärten
17.05 Hightech des Mittelalters 17.55
X:enius 18.25 Dschungel unter Wasser.
Das geheimnisvolle Leben im Baggersee.
Dokumentation 19.10 ARTE Journal 19.30
Das Baskenland in Frankreich
10.15 Markus Lanz 11.30 Stöckl. 12.30 Sehen statt Hören 13.00 ZIB 13.20 Traumorte.
Sri Lanka 14.05 Der Pazifische Feuerring
(1/4). Neuseeland, Vanuatu und Indonesien
14.45 Der Pazifische Feuerring (2/4). Kamtschatka, Hawaii und Alaska 15.30 Der Pazifische Feuerring (3/4). Mexiko und Guatemala 16.15 Der Pazifische Feuerring (4/4).
Ecuador und Chile 17.00 Unterwegs zum
Nordkap (1/2). Winterreise durch Skandinavien. Leben mit dem Eis. Reportagereihe
17.45 Unterwegs zum Nordkap (2/2) 18.30
nano. Magazin 19.00 heute 19.20 Kulturzeit
20.00 Tagesschau
20.15 Papa und die Braut aus Kuba
TV-Gesellschaftskomödie, D 2016.
Mit Walter Kreye, Isabelle Redfernt. Clemens Filzhofer kehrt aus
seinem Kuba-Urlaub mit einer
neuen Freundin zurück, die er
auch bald heiraten möchte.
21.45 Tagesthemen Mod.: Pinar Atalay
22.00 Tatort
Es ist böse. TV-Kriminalfilm, D
2012. Mit Nina Kunzendorf, Joachim Król, Peter Kurth. Regie:
Stefan Kornatz. Conny Mey und
Frank Steier werden zu einem Tatort gerufen. Bei der Toten handelt
es sich um eine Prostituierte.
20.15 Die Chefin
Albtraum. Krimiserie. Mit Katharina Böhm, Stefan Rudolf, Jürgen
Tonkel. Die Pathologin Steinbeck
wurde abends auf ihrem Heimweg
vergewaltigt. Eine Frau, die ihr zu
Hilfe kommt, stirbt. Neue Folgen
21.15 Letzte Spur Berlin
Unantastbar. Krimiserie. Mit
Hans-Werner Meyer, Jasmin Tabatabai, Bert Tischendorf. In der
Botschaft des lateinamerikanischen Zwergstaats Cordial wird
die Sekretärin Tina vermisst.
22.00 heute-journal Magazin
Moderation: Claus Kleber
22.30 heute-show Nachrichtensatire
20.00 Tagesschau
20.15 Hubert und Staller
Spiel mir das Lied vom Tod
Krimiserie. Mit Christian Tramitz,
Helmfried von Lüttichau
Der Hauseigentümer August
Kerschbaumer wird Opfer eines
Einbrechers, der eine wertvolle
Geige entwendet.
21.00 Monaco 110
Allianzen. Krimiserie
Mit Monika Baumgartner,
Markus Brandl, Isabel Scholz
21.45 Rundschau Magazin
22.00 Habe die Ehre
22.45 Im Schleudergang Bepperl. Dramaserie. Mit Gisela Schneeberger
20.15 Let’s Dance (5)
Jury: Motsi Mabuse, Joachim
Llambi, Jorge González
Moderation: Sylvie Meis,
Daniel Hartwich
23.00 Jungen gegen Mädchen (1/7)
Mit Tom Beck (Schauspieler und
Sänger), Bürger Lars Dietrich
(Sänger), Hans Sarpei (Ex-Fußballspieler und Let’s Dance-Gewinner), Nela Lee (Moderatorin
und Schauspielerin), Larissa Marolt (Model und Schauspielerin),
Pia Sarpei (Schauspielerin). Moderation: Mirja Boes, Joachim
Llambi. Neue Folgen
0.00 RTL Nachtjournal Magazin.
20.15 Ich bin Nummer Vier
Sci-Fi-Film, GB/USA 2011. Mit Alex
Pettyfer, Timothy Olyphant, Teresa
Palmer. Regie: D.J. Caruso.Das Alien
John lebt mit seinem Wächter
Henri, der die Superkräfte des
Hitzkopfs kontrollieren soll, auf
der Erde. Sie verstecken sich vor
den Mogadori, doch diese haben
John bereits im Visier.
22.15 Jumper
Actionfilm, USA/CDN 2008. Mit
Hayden Christensen, Jamie Bell, Diane Lane. Regie: Doug Liman. David entdeckt eines Tages, dass er
sich in Sekundenschnelle an jeden
beliebigen Ort teleportieren kann.
20.15 Ran an den Mann –
Hält er, was sie verspricht?
Show
23.10 LUKE! Die Woche und ich
Show. Moderation: Luke Mockridge. In Stand-ups, Einspielern,
Live-Aktionen und Selbstversuchen nimmt Luke Mockridge die
Themen der Woche auseinander.
0.10 Ladykracher
Mit Anke Engelke, Judith Richter,
Matthias Matschke, Kai Lentrodt,
Charly Hübner, Friederike Kempter, Lena Dörrie, Holger Stockhaus, Daniel Wiemer
0.40 Ran an den Mann – Hält er,
was sie verspricht? Show
20.15 Zweimal lebenslänglich
TV-Drama, D 2015. Mit Julia Koschitz, Felix Klare, Maren Kroymann. Regie: Johannes Fabrick.
Als ihr Lebensgefährte Sebastian
wegen Mordes zu lebenslanger
Haft verurteilt wird, hält Franziska
bedingungslos zu ihm. Doch mit
der Zeit beginnt sie an Sebastians
Unschuld zu zweifeln.
21.45 Die geheime Welt der Zwillinge
22.35 Das Beste kommt noch! (2/3)
Wohnst Du schon? Dokumentationsreihe. Es werden drei unterschiedliche Wohnprojekte vorgestellt, in denen ältere Menschen
ein neues Leben beginnen wollen.
20.00 Tagesschau
20.15 Illegale Waffen: Die Balkanroute
Dokumentation. Trotz strenger
Waffengesetze kommt es in
Deutschland zu Anschlägen und
Tötungsdelikten mit illegalen
Waffen.
21.00 makro
Wirtschaft in 3sat. Medikamente
für alle! / Lukratives Geschäft –
Teure Medikamente gegen
Krebs / Vernachlässigte Forschung – Neue Antibiotika fehlen / Solidarische Lösung –
Ein Fonds für die Forschung
Moderation: Eva Schmidt
21.30 auslandsjournal extra
23.30 Pfarrer Braun
Der unsichtbare Beweis. TV-Kriminalfilm, D 2006. Mit Ottfried
Fischer, Hansi Jochmann, Peter
Heinrich Brix. Regie: Ulrich Stark
1.00 Nachtmagazin
1.20 Geheimnis im blauen Schloss
Mysterythriller, GB 1965
Mit Hugh O’Brian
2.50 Agenten Poker
Agentenfilm, I/F 1966. Mit Roger
Hanin, Rory Calhoun, Evi Marandi
23.00 aspekte
U.a.: Der Fall Böhmermann –
Majestätsbeleidigung
gestern und heute
23.45 heute+ Magazin
0.00 Columbo
Zwei Leben an einem
Faden. TV-Kriminalfilm,
USA 1973. Mit Peter Falk
1.10 Der elektrische Reiter
Drama, USA 1979. Mit Robert
Redford. Regie: Sydney Pollack
23.15 Charade
Komödie, USA 1963
1.05 Rundschau Nacht
1.15 Alle Sehnsucht dieser Erde
TV-Drama, D 2009
Mit Christine Neubauer
2.45 SchleichFernsehen
3.30 Habe die Ehre
Show. Zu Gast: Abdelkarim
(Komiker, Kabarettist und
Fernsehmoderator)
4.15 Im Schleudergang
23.30 KurzSchluss
U.a.:. Sondersendung Filmfest
Dresden / 70 Jahre DEFA – Hommage an Jürgen Böttcher / Sonderreihe – Fotofilm / „Däwit” von
David Jansen / „Blaue Mäuse gibt
es nicht” von Klaus Georgi /
„Nachlass” von Maki Satake /
„Schleier” von Yoriko Mizushiri /
„Musik” von Stefan Bohun
1.05 Tracks U.a.: Kenji Oba
1.45 Pop-Legenden
22.10 ZIB 2 Nachrichten
22.35 Chinatown
Kriminalfilm, USA 1974. Mit Jack
Nicholson, Faye Dunaway, John
Huston. Regie: Roman Polanski
0.40 Zapp Das Medienmagazin
Moderation: Inka Schneider
U.a.: Außer Kontrolle: Streit um
Böhmermann-Gedicht
1.10 10vor10 Mod.: Arthur Honegger
1.40 extra 3 Magazin
2.25 Hader spielt Hader (1/2)
Phoenix
ARD-alpha
Kabel 1
Deutschlandfunk
15.00 Panama Papers 15.15 Milliarden für
Millionäre 16.00 Maybrit Illner 17.05 Augstein und Blome 17.15 Warschauer Notizen
17.30 Vor Ort 18.00 Panama Papers. Wie
eine Enthüllung die Welt erschüttert. Dokumentation 18.15 Panama – Im Schatten
der Wolkenkratzer 18.30 Mein Ausland
19.15 Somaliland 20.00 Tagesschau 20.15
Geschichte des Rassismus 22.30 Im Dialog.
Gespräch. Zu Gast: Sahra Wagenknecht
(Volkswirtin, Publizistin und Politikerin,
PDS, Die Linke) 23.00 Der Tag. Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse. Magazin 0.00 Im Dialog 0.30 Augstein und Blome
NDR
9.30 Hamburg Journal 10.00 S-H Magazin
11.00 Hallo Nieders. 11.30 Deutschlands
wilde Wölfe – Wie sie wirklich sind 12.15 In
aller Freundschaft 13.00 Die Nordreportage
13.30 Brisant 14.00 NDR//aktuell 14.15 Bilderbuch 15.00 NDR//aktuell 15.15 An der
Nordseeküste 16.00 NDR//aktuell 16.10
Mein Nachmittag 17.10 Am Kap der wilden
Tiere 18.00 Regional 18.15 Lust auf Norden
18.45 DAS! 19.30 Regional 20.00 Tagesschau
20.15 die nordstory. 24 Stunden Landungsbrücken. Reportagereihe 21.15 Stoßgeburten auf Gut Darß 21.45 NDR//aktuell 22.00 3
nach 9 0.00 Inas Nacht 1.00 3 nach 9 Classics
SWR
10.50 Buffet 11.35 Spürnase, Fährtensau &
Co. 12.25 Spürnase, Fährtensau & Co. 13.15
Planet Wissen 14.15 Eisenbahn-Romantik
14.45 Eisenbahn-Romantik 15.15 Expedition in die Heimat 16.00 SWR Landesschau
aktuell 16.05 Kaffee oder Tee 17.00 SWR
Landesschau aktuell 17.05 Kaffee oder Tee
18.00 SWR Landesschau aktuell 18.15 Fahr
mal hin 18.45 Landesschau BW 19.30 SWR
Landesschau aktuell 20.00 Tagesschau
20.15 Expedition in die Heimat. Reportagereihe 21.00 Landleben 4.0 in Niederstetten
21.45 Landesschau aktuell 22.00 Nachtcafé
23.30 Krause kommt! 0.10 kabarett.com
MDR
8.10 Sturm der Liebe 9.00 Brisant 9.40 Hund,
Katze & Co. 1) 10.05 Panda, Gorilla & Co.
10.55 MDR aktuell 11.00 MDR um elf 11.45 In
aller Freundschaft 12.30 Spatzi, Fratzi & Co.
Komödie, I/F/E/B 1990 14.00 MDR um zwei
15.00 LexiTV 16.00 MDR um vier 16.30 MDR
um vier 17.00 MDR um vier 17.45 aktuell
18.05 Wetter für 3 18.10 Brisant 18.54 Sandmann 19.00 Regional 19.30 aktuell 19.50
Elefant, Tiger und Co. 20.15 Musik für Sie.
Show. Mitwirkende: Günther Fischer, City,
Angelika Milster u.a. 21.45 aktuell 22.00 Riverboat 0.00 Kino Royal 0.15 Die Braut meines Freundes. TV-Liebesfilm, D 2001
0.30 Willkommen bei Mario Barth
(1/4) Die Personality-Show mit
Star-Comedian Mario Barth
1.25 Jungen gegen Mädchen (1/7)
Show. Mit Tom Beck (Schauspieler
und Sänger), Bürger Lars Dietrich
(Sänger), Hans Sarpei (Ex-Fußballspieler und Let’s Dance-Gewinner), Nela Lee (Moderatorin
und Schauspielerin), Larissa Marolt (Model und Schauspielerin),
Pia Sarpei (Schauspielerin)
Fernsehtipps
RTL 2
5.25 Privatdetektive im Einsatz 9.15 Frauentausch 11.15 Family Stories 12.15 Family
Stories 13.15 Köln 50667 14.15 Berlin – Tag
& Nacht 15.15 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.05 KLUB 18.00 Köln 50667
19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 News
20.15 The Quest. Der verborgene Friedhof
21.05 The Quest. Der Riss der Dimensionen
22.00 The Quest (3). Im Labyrinth des Minotaurus 22.55 The Quest (4). Das Geheimnis des Nordpols. Abenteuerserie. Mit Rebecca Romijn 23.50 Doomsday – Tag der
Rache. Sci-Fi-Horror, GB/USA/SA/D 2008
14.55 Reporter Gang 15.00 Planet Wissen
16.00 Faszination Wissen 16.30 nano 17.00
Kunstraum 17.15 Der Nationalpark Lagodechi in Georgien 18.00 Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik 18.15 Great
Moments in Science and Technology 18.30
Telekolleg Biologie 19.00 Mensch, bin ich
toll (1/3) 19.30 Capriccio 20.00 Tagesschau
20.15 alpha-Forum. Gespräch. Zu Gast: Niklas Maak (Architekturkritiker) 21.00 Ticket
nach Telluride. Drei Freundinnen in Amerika.
Dokumentarfilm, D 2007 22.20 Länder –
Menschen – Abenteuer 23.05 alpha Österreich 0.05 Die Tagesschau vor 25 Jahren
Tele 5
WDR
9.50 Aktuelle Stunde 10.35 Lokalzeit 11.05
Seehund, Puma & Co. 11.55 Leopard, Seebär & Co. 12.45 Planet Wissen 13.45 WDR
aktuell 14.00 Servicezeit 14.30 Abenteuer
Erde: Mississippi – Die große Flut (2/2)
15.15 Menschen hautnah 16.00 WDR aktuell 16.15 daheim & unterwegs 18.00 aktuell / Lokalzeit 18.15 Servicezeit Reportage.
Neue Folgen 18.45 Aktuelle Stunde 19.30
Lokalzeit 20.00 Tagesschau 20.15 Wir in den
wilden Zwanzigern (1/2) 21.00 Mit Bock
durchs Land 21.45 aktuell 22.10 Kölner Treff
23.30 RebellComedy 0.00 Schmidteinander
1.00 Domian 2.00 Lokalzeit aus Köln
Aristocats
Disney Channel, 20.15 Uhr. Im Paris des Jahres 1910 vererbt
eine Operndiva ihr Vermögen ihren vier vornehmen Miezen.
Das schmeckt ihrem griesgrämigen Butler überhaupt nicht, der
die Kätzchen in der Wildnis aussetzt. Auf ihrem Weg zurück in
die Stadt treffen die Katzen in Disneys charmantem Klassiker
auf alberne Gänse und jazzbegeisterte Kater.
FOTO: DISNEY
HR
5.41 Reich und schön 6.00 Joyce Meyer 6.24
Werbesendung 7.25 Joyce Meyer 7.54 Werbesendung 14.05 Deep Space Nine 15.05
Das nächste Jahrhundert 16.05 Raumschiff
Voyager 17.05 Raumschiff Voyager 18.05
Star Trek – Deep Space Nine. Die andere
Seite. Sci-Fi-Serie 19.05 Das nächste Jahrhundert 20.15 Hijackers – Auf Leben und
Tod. TV-Actionfilm, USA 2001 22.05 Ghettogangz – Die Hölle vor Paris. Actionfilm, F
2004 23.50 Killing Candy. Thriller, USA 2002
1.30 Blackjack – Der Bodyguard. TV-Actionfilm, CDN/USA 1998 3.15 Ghettogangz –
Die Hölle vor Paris. Actionfilm, F 2004
Kinderkanal
10.05 Eisbär, Affe & Co. 10.55 2 durch
Deutschland 11.25 In aller Freundschaft
12.10 Tulpen aus Amsterdam. TV-Drama, D
2010 13.40 Das Glück kommt unverhofft.
TV-Romanze, D 2010 15.10 Verrückt nach
Meer 16.00 hessenschau kompakt 16.05
hallo hessen 16.45 hessenschau kompakt
17.00 hallo hessen 17.50 hessenschau kompakt 18.00 Maintower 18.25 Brisant 18.45
Hessentipp 19.15 Alle Wetter! 19.30 hessenschau 20.00 Tagesschau 20.15 Britanniens
sonniger Süden 21.00 Mit dem Zug durch ...
Dokumentationsreihe 21.45 hessenschau
kompakt 22.00 3 nach 9 0.00 Nuhr im Ersten
9.00 Tilly und ihre Freunde 9.25 Raumfahrer
Jim 9.45 Dreckspatzplatz 9.55 Au Schwarte!
(4/52) 10.18 Kikaninchen 10.25 Briefe von
Felix 10.50 Heidi (1/39) 11.10 Der kleine Prinz
11.35 Yakari 12.00 Nils Holgersson mit den
Wildgänsen 12.25 Garfield 12.55 Sherlock
Yack 13.15 Die Wilden Kerle 13.40 Die Pfefferkörner 14.10 Schloss Einstein 14.35
Schloss Einstein 15.00 Dance Academy 15.25
H2O 15.50 Zoom 16.15 logo! 16.20 Lassie
17.00 Das Dschungelbuch 17.35 Yakari. Yakari und die Schneeziege / Pilipi, der weiße Wal
18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Heidi (2/39)
18.40 Dinotaps 18.50 Unser Sandmännchen
RBB
12.10 Verrückt nach Meer 13.00 rbb aktuell
13.05 Schloss Einstein 13.30 Auf Leben und
Tod – Die jungen Ärzte 14.15 Planet Wissen
15.15 Mit dem Zug durch ... 16.00 rbb UM4
17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co.
17.55 Sandmännchen 18.00 rbb um 6 18.30
zibb 19.30 Abendschau / Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Die legendärsten
Berliner TV-Serien 21.00 Das Beste aus „Verstehen Sie Spaß?” (5/5) 21.45 rbb aktuell
22.00 Riverboat 0.00 Ein Star und seine Stadt.
Show 0.45 Abendschau 1.15 Brandenburg
aktuell 1.45 zibb 2.45 rbb Praxis 3.30 Klartext
4.00 Gartenzeit 4.30 Täter – Opfer – Polizei
0.00 Ich bin Nummer Vier
Sci-Fi-Film, GB/USA 2011
Mit Alex Pettyfer, Timothy
Olyphant, Teresa Palmer
2.00 Watch Me – das Kinomagazin
The Jungle Book
2.10 ProSieben Spätnachrichten
2.15 Skinwalkers – Fluch der Wölfe
Horrorfilm, CDN/USA/D 2006. Mit
Jason Behr. Regie: James Isaac
3.40 Ohne Ausweg
Actionfilm, USA 1993
Super RTL
Chinatown
3sat, 22.35 Uhr. Faye Dunaway hetzt Jack Nicholson quer durch
Los Angeles: Als an der Nase lädierter Privatdetektiv soll er
einen Ehebruch beweisen, stößt auf einen Mordfall und deckt
einen Korruptionsskandal auf. Roman Polanski entwirft ein
Puzzle im Stile der Krimis aus den 1930er- und 1940er-Jahren,
dessen Teile sich zu einer Tragödie fügen.
FOTO: ZDF/LONG ROAD
14.00 Dinotrux (5/20) 14.30 Der gestiefelte
Kater 14.55 Die Drachenwächter von Berk
15.15 Zig & Sharko 15.50 Familie Fox (5/26)
16.15 Scooby-Doo! 16.40 Go Wild! 17.10 Dinotrux 17.40 Inspector Gadget 18.10 Bugs
Bunny & Looney Tunes 18.45 WOW: Die
Entdeckerzone 19.15 Die Nektons – Abenteurer der Tiefe (4/13) 19.45 Dragons –
Auf zu neuen Ufern 20.15 Dragons – Auf
zu neuen Ufern 21.10 Dragons: Legenden.
Animationsserie. Mit Jay Baruchel, Gerard
Butler 22.10 Tom und Jerry 22.25 Pretty
Little Liars. Es wird kälter 23.20 Pretty
Little Liars. 2-1-4 0.15 Infomercials
3.00 Sechserpack Halbgötter in Weiß
Show. Mit Shirin Soraya, Nina Vorbrodt, Emily Wood, Hanno Friedrich, Thomas M. Held, Mirco Reseg
3.25 Sechserpack
Knapp vorbei ist auch daneben
Mitwirkende: Shirin Soraya, Nina
Vorbrodt, Emily Wood, Hanno
Friedrich, Thomas M. Held,
Mirco Reseg
3.45 Sechserpack Die 80er
4.10 Die dreisten drei
Vox
7.50 Verklag mich doch! Doku-Soap 8.55
Verklag mich doch! Doku-Soap 9.50 Verklag mich doch! Doku-Soap 10.55 nachrichten 11.00 Mein himmlisches Hotel 12.00
Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und
eine Traumreise 14.00 Spa Wars 15.00
Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und
eine Traumreise. Tag 5: Finale 17.00 Mein
himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen,
wohnen 19.00 Das perfekte Dinner 20.00
Prominent! 20.15 Law & Order: Special
Victims Unit 22.10 Law & Order: Special
Victims Unit. Serie 23.10 Law & Order: Special Victims Unit. Serie 0.00 vox nachrichten
ORF 2
12.50 Wetterschau 13.00 ZIB 13.15 heute mittag 14.00 Frisch gekocht 14.25 Julia 15.10
Sturm der Liebe 16.00 Die Barbara-KarlichShow 16.30 Land und Leute 17.00 ZIB 17.05
heute österreich 17.30 heute leben 18.30
heute konkret 18.51 heute infos 19.00 Bundesland heute 19.23 Wetter aus dem Bundesland 19.30 Zeit im Bild 19.49 Wetter 19.55
Sport aktuell 20.05 Seitenblicke 20.15 Die
Chefin. Albtraum. Krimiserie. Mit Katharina
Böhm. Neue Staffel 21.20 Um Himmels Willen
22.10 ZIB 2 22.35 Euromillionen 22.45 Universum History 23.30 Die Queen. Gesellschaftsdrama, GB/USA/F/I 2006 1.05 Die Neue
N24
12.45 Börse am Mittag 13.05 Catching
Hell – Die Speerfischer von Florida 14.05
Top Gear USA 15.25 N24 Cassini 16.05
Countdown zur Katastrophe 17.05 Countdown zur Katastrophe 18.15 Börse am
Abend 18.25 N24 Cassini 19.10 Welt der
Wunder 20.05 Black Ops 21.05 Miami County Jail – Hinter Gittern im Sunshine State.
Reportage 22.00 High Security! Schwerverbrecher hinter Gittern. Denver County Jail –
Razzia hinter Gittern 23.00 Gangs of America
23.55 Im Todestrakt – Warten auf die Hinrichtung 0.50 Lebenslänglich – Im härtesten
Knast der USA. Reportage 1.30 Black Ops
Eurosport 1
12.00 Euro 2016 12.30 Fußball. Europa
League. Auslosung: Halbfinale vom 28. April
bis 5. Mai. Live aus Nyon (CH) 13.00 FIFA
World 13.30 Fútbol Latino 14.00 Snooker
15.30 Gewichtheben. EM. Aus Førde (N) 16.30
Gewichtheben. EM. Finale Damen bis 75 kg.
Live aus Førde (N) 18.30 Snooker 19.25 Eurosport News 19.30 Gewichtheben. EM. Finale
Herren bis 94 kg. Live aus Førde (N) 21.30
Gewichtheben. EM. Aus Førde (N) 22.00 Timbersports 22.30 Timbersports. WM 2015. Der
Einzelwettbewerb vom 14. November (2/2)
22.55 Eurosport News 23.00 Fútbol Latino
23.30 FIFA World 0.00 Gewichtheben
5.45 Numb3rs 6.30 Without a Trace 7.30
Cold Case 8.25 Navy CIS 9.20 The Mentalist
10.15 Castle 11.15 Without a Trace 12.05
Numb3rs 13.00 Cold Case 13.55 Navy CIS
14.50 The Mentalist 15.50 News 16.00 Castle. Smells Like Teen Spirit 16.55 Abenteuer
Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal 18.55
Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter. Corpus delicti. Reportagereihe 20.15
The Mentalist. Der Geschmack des Todes
21.10 The Mentalist. Code Red 22.10 The
Mentalist. Kleopatras Ring 23.10 The Mentalist. Giftiges Wasser 0.05 The Mentalist 1.05
The Mentalist 1.50 News 1.55 The Mentalist
Sky Cinema
9.40 Traumfrauen. Komödie, D 2015 11.30
Der 7bte Zwerg. Animationsfilm, D 2014
13.00 Focus. Komödie, USA 2015 14.40
Making-of ... 14.50 Mad Max: Fury Road.
Actionthriller, AUS/USA 2015 16.45 Making-of ... 16.55 My Old Lady – Eine Erbschaft in Paris. Tragikomödie, GB/F/USA
2014 18.45 Miss Bodyguard – In High Heels
auf der Flucht. Actionkomödie, USA 2014
20.15 Maggie. Horrorthriller, USA/CH 2015.
Mit Arnold Schwarzenegger. Regie: Henry
Hobson 21.55 Jupiter Ascending. Sci-FiFilm, USA/AUS 2015 0.05 Mad Max: Fury
Road. Actionthriller, AUS/USA 2015 2.05
n-tv
5.15 Wissen 6.05 Telebörse 10.10 Startup
News 10.15 Telebörse 12.30 News Spezial
13.10 Telebörse 13.30 News Spezial 14.30
Formel 1 15.10 Auslandsreport 15.40 Telebörse 16.05 Die Schmuggler 17.05 Amerika
Extrem 18.20 Telebörse 18.30 Julian Schnabel – Im Pyjama in den Kunsthimmel 19.05
Das Leben der Milliardäre. Personal & Gefolge. Dokumentationsreihe 20.15 Super-Festungen 21.05 Enthüllte Metropolen. London.
Dokumentationsreihe 22.05 Telebörse 22.10
Enthüllte Metropolen. Rome. Dokumentationsreihe 23.10 Deluxe 0.05 Das Leben der
Milliardäre 1.00 Super-Festungen
Sport 1
6.00 Teleshopping 14.00 Storage Wars. Einfach super 14.30 Storage Wars. Lady Barry
15.00 Storage Wars. Vollgepackt 15.30 Storage Wars. Geboren, um zu bieten 16.00
Storage Wars. In vino veritas 16.30 Fußball.
UEFA Youth League. Höhepunkte aus Nyon
(CH) 16.55 Fußball. UEFA Youth League. 2.
Halbfinale: Real Madrid – Paris Saint-Germain. Live aus Nyon (CH) 19.00 Bundesliga
aktuell 19.45 Fußball. Europa League 20.15
Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott (3)
21.15 Hamburger Autoperlen 22.15 Hattrick.
2. Bundesliga. 30. Spieltag23.30 Bundesliga
aktuell 0.00 Sport-Clips 0.40 Sport-Clips
5.05 Informationen 6.35 Andacht. Egbert
Ballhorn 9.10 Europa heute 10.10 Lebenszeit. Wie soziale Medien unseren Alltag
bestimmen 11.35 Umwelt und Verbraucher
12.10 Informationen 14.10 Deutschland
heute 14.35 Campus und Karriere 15.05
Corso 15.50 Schalom 16.10 Büchermarkt.
Gespräch mit Hanjo Kesting über Siegfried
Lenz 16.35 Forschung aktuell. U.a.: Bäume
teilen große Mengen Kohlenstoff mit
Nachbarn 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.15 Dossier.
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen 20.10 Das Feature. Die Dauerdemo
von Maputo 21.05 On stage. Kitty Hoff und
Forêt-Noire 22.05 Jazzklassiker. Manfred
Schoof 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war
der Tag 0.05 „Rolltreppen ins Nichts“. Hörspiel von Hans Delbruck 1.05 Radionacht
Deutschlandradio Kultur
5.07 Studio 9 6.20 Wort zum Tage. Pfarrer
Michael Becker 9.07 Im Gespräch 10.07
Lesart 11.07 Tonart 11.35 Klassik 12.07 Studio 9 12.50 Mahlzeit 13.30 Länderreport.
Zur Geschichte des KZ Buchenwald 14.07
Kompressor 15.00 Kakadu 15.30 Tonart.
Musikmagazin 17.07 Studio 9 18.07 Wortwechsel. Panama-Papers: Was tun gegen
Steuerflucht und Geldwäsche? 19.07 Aus
der jüdischen Welt 19.30 Zeitfragen. Literatur. Von Wutreden und den Grenzen der
Sprache 20.03 Heidelberger Frühling. „das
neue wunderhorn“. Werke von Michael Cutting (Sarah Maria Sun, Johannes Fischer) /
„Lieder in den Häusern der Stadt“ / „Inspiration Folk Song“ (Chen Reiss, Avi Avital,
Lukasz Kuropaczewski, Marco Frezzato)
22.00 Einstand. Osmanische Hofmusik in
Kreuzberg 22.30 Studio 9 23.05 Fazit 0.05
Lange Nacht. Albanien 3.05 Tonart
WDR 5
6.05 Morgenecho 6.55 Kirche. Pfarrer Albrecht Philipps 9.45 ZeitZeichen. 15. April
1921: Die Uraufführung der Operette „Der
Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke
10.05 Neugier genügt 12.00 Der Tag um
zwölf 12.10 Tagesgespräch 13.05 Mittagsecho 14.05 Scala – Aktuelles aus der Kultur
15.05 Leonardo – Wissenschaft und mehr
16.50 Gedanken zum Schabbat 17.05 Westblick 17.45 Politikum. Darin: Banken, Boni
und sonstige Gaunereien. Eine Satire von
Mathias Tretter 18.05 Profit 18.30 Echo des
Tages 19.05 WDR 5 KiRaKa 20.05 Das philosophische Radio. Kann Philosophie die angespannt Weltlage entschärfen? Mit Carlos
Fraenkel 21.05 Scala (Wh. von 14.05 Uhr)
22.05 U 22 – Unterhaltung nach zehn. Mit
Friedemann Weise, Georg Kostron 23.05
Profit (Wh.) 23.30 Berichte von heute 0.00
Nachtaktiv – Wiederholungen vom Tage
Mehr Vielfalt im Digitalradio.
Erleben Sie zusätzliche Programme in bester Qualität.
Einfach über Antenne und frei empfangbar über DAB+.
br.de/digitalradio
In collaboration with
INTERNATIONAL WEEKLY
FRIDAY, APRIL 15, 2016
Copyright © 2016 The New York Times
Mystery
Surrounds
A Russian’s
Death
Warmer Oceans Are Killing Coral Reefs
By MICHELLE INNIS
SYDNEY, Australia
KIM COBB, A MARINE scientist at the Georgia
Institute of Technology, expected the coral to be
damaged when she plunged into the deep blue waters off Kiritimati Island, a remote atoll near the
center of the Pacific Ocean. Still, she was stunned
by what she saw as she descended some 10 meters
to the rim of a coral outcropping.
“The entire reef is covered with a red-brown
fuzz,” Dr. Cobb said after her recent dive. “It is
otherworldly. It is algae that has grown over dead
coral. It was devastating.”
The damage off Kiritimati is part of a mass
bleaching of coral reefs around the world, the third
on record and possibly the worst. Scientists believe that heat stress from multiple weather events
including the latest El Niño, compounded by climate change, has threatened more than a third of
Earth’s coral reefs. Many may not recover.
Coral reefs are the crucial incubators of the
ocean’s ecosystem, providing food and shelter to a
quarter of all marine species, and they support fish
By STEVEN LEE MYERS
WASHINGTON — Mikhail Y. Lesin found his
business and political fortunes in Vladimir V. Putin’s Russia crumbling. Once an influential player
in Mr. Putin’s rise to power, he was abruptly dismissed from his position in the Kremlin’s powerful media apparatus. Perhaps sensing that things
could get worse, he seemed to be preparing for a
new life in America.
The trappings of a comfortable exile were already in place. He had created a corporation in
Los Angeles to buy expensive homes. His son and
daughter had lived there. Mr. Lesin, 57, traveled
regularly to the United States with a new girlfriend, who gave birth in September.
“He finished his business in Russia, if you will,
and was looking for another life,” said Sergei V.
Aleksashenko, a former deputy of Russia’s central bank who moved to the United States after
taking part in protests against Mr. Putin.
Then, on the morning of November 5, Mr. Lesin was found dead in a hotel room in Washington,
where he had been invited to a dinner for the
Woodrow Wilson International Center for Scholars two nights before.
He never appeared at the event. Nor did he respond to calls or a text from the fellow Russian
who had invited him, Pyotr Aven, a banker and
philanthropist.
It took more than four months for the city’s
medical examiner to announce the cause of
death. It was not a heart attack, as the Russian
news media initially reported, but rather “blunt
force injuries.” But the autopsy left the manner of
death undetermined.
That has fueled speculation that Mr. Lesin
might have been murdered, presumably by a financial or political rival.
Other members of the Russian elite who fell out
of favor have died in unexplained circumstances — from Alexander Litvinenko, poisoned with
polonium in 2006, to Alexander Perepilichny,
a whistle-blower who died while jogging in England in 2012, apparently from an exotic toxin.
Mr. Lesin had seemed poised to join a new wave
of economic or political exiles that has flowed
from Russia as Mr. Putin’s attitude toward the
West has sharpened.
“Obviously, he was running away,” said Yevgenia Albats, a prominent journalist and commentator whose reporting provoked Mr. Lesin’s ire.
Mr. Lesin played an influential role during Mr.
Putin’s ascent to power.
An engineer by training, he had founded an advertising company in the 1990s that became one
of the country’s most important. His expertise
landed him jobs with the official Russian news
agency, RIA Novosti, then the All-Russian State
Television and Radio Broadcasting Company,
where he was accused of using his position to
XL CATLIN SEAVIEW SURVEY
A nearly 1,000-kilometer stretch of Australia’s Great Barrier Reef has suffered bleaching; scientists think more than half the coral has died.
Damaged Reefs Reports of damaged or dying coral reefs around the world have become a major concern
NORTH AMERICA
ASIA
Atlantic Ocean
Atlanti
Pacific Ocean
Tropic
p of Cancer
e
HAWAII
AF ICA
AFRIC
IC
C
Kiritimati
Equator
SOUT
SOUTH
SO
OUT
UT AMERICA
Indian
d
Ocean
a
AUSTRALIA
Great Barrier
Reef
Tropic
ropic off Capricorn
South
h Pacific Ocean
c
Sydney
Source: NOAA
Potential coral stress levels:
3,200 KM.
Possible bleaching
Bleaching likely
Mortality likely
stocks that feed more than one billion people. They are
made up of millions of tiny animals, called polyps, that
form symbiotic relationships with algae, which in turn
capture sunlight and carbon dioxide to make sugars that
feed the polyps. An estimated 30 million small-scale fishermen and women depend on reefs for their livelihoods,
more than one million in the Philippines alone. “This is a
huge, looming planetary crisis, and we are sticking our
heads in the sand about it,” said Justin Marshall of CoralWatch at Australia’s University of Queensland.
Bleaching occurs when high heat and bright sunshine
cause the metabolism of the algae — which give coral
reefs their brilliant colors and energy — to speed out of
control, and they start creating toxins. The polyps recoil.
If temperatures drop, the corals can recover, but denuded
ones remain vulnerable to disease. When heat stress continues, they starve to death. Damaged or dying reefs have
been found from Réunion, off the coast of Madagascar, to
East Flores, Indonesia, and from Guam and Hawaii in the
Pacific to the Florida Keys in the Atlantic.
The largest bleaching, at Australia’s Great Barrier
Reef, was confirmed last month. In a survey of 520 individual reefs that make up the Great Barrier Reef’s northern section, scientists from Australia’s National Coral
Bleaching Task Force found only four with no signs of
bleaching. Nearly 1,000 kilometers of reef had suffered
significant bleaching. In follow-up surveys, scientists diving on the reef said half the coral they had seen had died.
Terry Hughes of the Center of Excellence for Coral Reef
Studies at James Cook University in Queensland warned
that even more would succumb if the water did not cool
soon. “There is a good chance a large portion of the damaged coral will die,” he added.
Scientists say the global bleaching is the result of an
unusual confluence of events, each of which raised water
temperatures already elevated by climate change. In the
THE NEW YORK TIMES
Continued on Page 4
Continued on Page 4
Boko Haram Trains Captive Women for Suicide Missions
By DIONNE SEARCEY
KREMLIN PRESS SERVICE, VIA REUTERS
President Vladimir V. Putin with Mikhail
Y. Lesin in 2002, when Mr. Lesin was the
minister of the press.
MINAWAO REFUGEE CAMP, Cameroon — Hold the bomb under your armpit
to keep it steady, the women and girls
were taught. Sever your enemy’s head
from behind. “If you cut from the back
of the neck, they die faster,” said Rahila Amos, a Nigerian grandmother describing the meticulous instruction she
received from Boko Haram to become a
suicide bomber.
Of the many horrors of Boko Haram’s
rampage across West Africa — the attacks on mosques, churches and schools;
the mass killings of civilians; the entire
villages left in ashes after militants tear
through — one of the most baffling has
been its ability to turn captured women
and girls into killers. Boko Haram, one of
the world’s deadliest extremist groups,
has used at least 105 women and girls in
suicide attacks since June 2014, when
a woman set off a bomb at an army barracks in Nigeria, according to The Long
War Journal, which tracks terrorist activity. Since then, women and girls, often
with bombs hidden in baskets or under
their clothes, have killed hundreds of
people in attacks on markets, schools and
camps for people who fled their homes to
escape the violence.
“This isn’t something you can defeat or
Since 2014, at least 105
women and girls have
blown themselves up.
eradicate outright,” said Issa Tchiroma
Bakary, the minister of communications
in Cameroon, where 22 female suicide
bombers have been identified this year.
“You don’t know who is who. When you
see a young girl moving toward you, you
don’t know if she’s hiding a bomb.” Sol-
diers cannot open fire on every woman
or girl who looks suspicious, he added.
“They know where we have the Achilles’
heel,” Mr. Bakary said of Boko Haram.
Boko Haram’s abuse of women first
shocked the world two years ago, when it
stormed a school in Nigeria and fled with
about 300 girls, many of whom were never found. Hundreds of other women and
girls have been abducted, imprisoned,
raped and sometimes intentionally impregnated, perhaps with the goal of creating a new generation of fighters.
Ms. Amos, 47, said the fighters had
come to her village in the morning, firing
weapons as they spilled out of cars and
rounded up women and children. Not long
afterward, Ms. Amos, a Christian, said
she was forced to enroll in Boko Haram’s
classes on its version of Islam, a first step
on her way toward being taught the art of
suicide bombing.
After months of training, Ms. Amos
said, she was finally able to escape her
captors one day when they had assembled for evening preaching. She stayed
behind, gathering two of her young children and a grandchild so they could make
a run for the Cameroonian border.
“I don’t want to take a bomb,” she said
Continued on Page 4
INTELLIGENCE
WORLD TRENDS
WORLD TRENDS
MONEY & BUSINESS
ARTS & DESIGN
Egypt says little about
the missing. PAGE 2
Cambodians offer gifts
to the dead. PAGE 3
Turkey’s raft economy
is fading out. PAGE 3
A business empire led
by a swami. PAGE 5
Artist depicts modern
China in flux. PAGE6
Little steps, such as
laying out a child’s
clothes the night before,
can make the day go
more smoothly.
To Make the Most of This Moment, Start Yesterday
Life is short, so you might expect that
people would be selective in how they
spend their precious time. But that, of
course, is not always the case.
Yet there are ways to
LENS
ensure that less of our
time is wasted, and one
method starts by asking a basic question:
Why? This approach,
known as “the Five
Whys,” was tested by
Charles Duhigg, who
wrote about the experience in The Times.
At issue was the matter of why he and
his wife were usually unable to sit down to
dinner with their two sons in the evening,
For comments, write to
[email protected].
despite vowing each morning that they
would. “One thing would lead to another,”
he wrote.
They turned to a method used by Toyota
in the 1980s, in which the company began
with the end problem and looked for a reason for each previous step until reaching
the root cause. In the case of the Duhiggs,
they were missing dinner because they
arrived home later than expected. That
was because they had too many leftover
tasks at the end of their workdays to leave
the office on time, because they had arrived to work later than planned, because
they had left the house late in the morning,
because the children had taken too long to
get dressed.
Their solution: laying out the children’s
clothes the night before — a small change
that now allows the family to have dinner
together several nights a week.
Taking a few simple steps
that could turn around
a harried lifestyle.
Another question that can help you
prioritize how you spend your time could
be: How long? In other words, how long
do you expect to live? And rather than
coming up with a specific number, the idea
that death is looming should propel us to
stop procrastinating and start living life
to the fullest, Arthur C. Brooks wrote in
The Times.
Many of us fail to achieve an alignment
“between momentary desires and existential goals,” he wrote. So although many
people place a greater value on prayer and
meditation than on television, research
has shown that Americans spend more
than five times as long watching television
as they do on spiritual activities.
A solution, Mr. Brooks suggested, is
to impose the “last-year test.” Think to
yourself: “If this year were your last,
would you spend the next hour mindlessly
checking your social media, or would you
read something that uplifts you instead?”
When considering the next 20 minutes, the
coming weekend or your next vacation,
ask yourself: How would you most like
to spend that time, and whom would you
spend it with?
Carl Richards steers such self-examination in another direction, writing in
The Times about taking responsibility for
your life. “Forget about figuring out who
actually is to blame for something,” he
said. “Instead, consider whether it’s more
valuable to blame someone else or to take
responsibility yourself and learn from past
mistakes.”
With this approach comes empowerment, even if you know you are not actually to blame, he wrote, because it allows you
to come up with creative ways to improve
the situation. Instead of
blaming politicians for a
country’s woes, or accusing investment bankers of
giving bad advice, taking
responsibility for your
own decisions allows you
to learn from the past and
make better choices in the
CHARLES DUHIGG
future.
Recalling Leo Tolstoy’s sentiment that
“Everyone thinks about changing the
world, but no one thinks of changing himself,” Mr. Richards advised: “In the end,
that’s the only thing you have control over:
yourself!”
And the time to start making this
change is now.
TESS FELDER
2
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY
FRIDAY, APRIL 15, 2016
O P I N I O N & C O M M E N TA RY
E D ITO R IA LS O F T HE TI M ES
ROGER COHEN
Belgium’s
Islamic
Radicals
Closing Tax Havens
In 2009, leaders of the Group of 20 nations pledged to dismantle the tax havens
that have allowed the world’s richest people to avoid paying taxes. The United States
and European governments were equally
concerned about banks being used by tax
cheats and criminals in a shadowy international financial system.
In response, most nations have taken significant steps to make it harder and riskier
to hide money overseas. The leaders of 132
nations have agreed to adopt an information-sharing standard developed by the Organization for Economic Cooperation and
Development. Of those, 96 are expected to
start sharing banking information over the
next couple of years through an automated
system designed to allow the tax authorities of participating governments to see
the overseas holdings of their citizens. But
one major international financial hub has
refused to sign on — Panama.
The recent leak of millions of documents
from the Panamanian law firm Mossack
Fonseca may change that. President Juan
Carlos Varela of Panama has announced
that his government will appoint a team of
local and international experts to propose
measures to “strengthen the transparency
of the financial and legal systems.”
A wholesale review of the legal and financial systems of a country that has enabled money laundering and tax evasion
is certainly welcome. It is no coincidence
that thousands of government officials
and magnates from around the globe have
turned to Panama for ways to hide their
cash. But the government doesn’t need a
committee to recommend that it adhere to
the international information sharing standard or to sign the Convention on Mutual
Administrative Assistance in Tax Matters.
In recent years, Panama has tried to shed
its status as a tax haven by, for example, ne-
gotiating bilateral tax information sharing
agreements — including one with the United States. In 2014, it adopted new banking
policies designed to make it harder to establish anonymous business entities. Panama had also agreed to adopt the international data sharing standard, but it recently changed that position, saying it was not
ready to comply with all the requirements.
On April 6, however, Álvaro Alemán, the
Panamanian cabinet chief, said that there
were no “irreconcilable differences” with
the O.E.C.D., and that the government was
ready to find a way to cooperate.
Officials in Panama have pointed out that
the American banking system has not been
a model of transparency either. They are
right. The United States remains one of the
world’s top tax havens. Several states have
attracted foreign capital by making it easy
to set up shell corporations and other entities that hide the identities of the owners.
While the United States government has
taken steps to address this problem, they
have been insufficient. The Obama administration intends to adopt new rules that
would close loopholes by forcing banks and
financial institutions to learn the identity of
customers who set up accounts in the name
of shell companies.
Washington has negotiated bilateral
agreements with several countries, including the Bahamas and the Cayman Islands,
to exchange tax information upon request.
Unfortunately, recent tax treaties the United States has negotiated with several countries and a proposed amendment to the
Convention on Mutual Administrative Assistance in Tax Matters remain stalled in
the Senate because of privacy concerns and
fears that financial data could be compromised. While these concerns are worthy of
attention, they should not block change to
a system that has made tax evasion easy.
Next United Nations Chief
For the past 70 years, each time the post
of secretary general of the United Nations
has been open, those interested in the job
lobbied the five permanent members of the
Security Council behind closed doors. The
Council chose the finalist, whose name was
then presented to the General Assembly
as a done deal. This obscure process for
selecting one of the world’s most important
leaders has gone unchallenged for decades.
Not anymore. The race to replace Ban
Ki-moon, who will step down at the end of
the year, will be different. At the insistence
of small nations, the United Nations has
asked governments that wish to nominate
a candidate for the job to do so openly. Next
week, diplomats from the United Nations’
193 states will have an opportunity to meet
and question the four women and four men
who are vying for the job.
Among the candidates are five United
Nations veterans, including Helen Clark
of New Zealand, a former prime minister,
who has led the United Nations Development Program since 2009, and Irina Bokova of Bulgaria, the head of the United Nations Educational, Scientific and Cultural
Organization. Also in the race are António
Manuel Oliveira Guterres of Portugal, who
served for a decade as the United Nations
high commissioner for refugees, through
last year; Danilo Turk, a former assistant
secretary general who served as president
of Slovenia from 2007 to 2012; and Srgjan
Kerim of Macedonia, who served as foreign
minister and ambassador to the United Na-
tions. The other contenders are Vesna Pusic, the foreign minister of Croatia; Natalia
Gherman, a senior diplomat from Moldova; and Igor Luksic, the foreign minister of
Montenegro.
Most candidates are Eastern European
because that region is widely assumed to
be the next in line to have a representative at the top of the United Nations. The
Security Council is also under pressure to
give serious consideration to female candidates. The Council will start vetting the
candidates in July and will pick one later in
the year.
The next secretary general will face a
series of challenges. The United Nations
needs to play a central role in ending wars
in Syria, Libya, Yemen and elsewhere, even
as it struggles to provide resources and aid
to millions of refugees who have fled Syria
and other countries roiled by war.
The new leader will also inherit internal
problems. The United Nations was slow to
acknowledge and respond to allegations
of widespread sex abuse by peacekeepers
in Africa, a situation that could destroy its
reputation and credibility in areas already
struggling with the ravages of war and
famine. The World Health Organization,
which came under criticism for its inadequate response to the Ebola crisis in 2014,
will also require sustained attention.
Those vying for the job will need to clearly outline their priorities and vision for a job
that becomes ever more daunting in a conflict-ridden world.
Myanmar’s Democracy
It has been a long, hard road, but Daw
Aung San Suu Kyi is finally set to assume
the role of Myanmar’s top civilian leader.
Her National League for Democracy party
won a landslide victory last November in
the country’s first free election in a quarter
century. But a provision in Myanmar’s military-drafted Constitution barred Ms. Aung
San Suu Kyi, a Nobel Peace Prize laureate,
from becoming president because her children are British citizens.
Myanmar’s Parliament has approved a
measure making Ms. Aung San Suu Kyi,
who is minister of the president’s office
and foreign minister, “state counselor,” a
way for her to effectively lead the country
outside the presidency. The new president,
Htin Kyaw, is a close ally she picked for the
job.
The challenge for Ms. Aung San Suu Kyi
now is to shepherd in constitutional and
legal reforms to ensure Myanmar’s turn
toward democracy. Among those changes
should be overturning the constitutional
provision that bars her from being president, eliminating the role of state counselor and moving toward full civilian governance.
This will not be easy: Myanmar’s military still controls a quarter of parliamen-
tary seats, as well as the ministries of defense, home affairs and border affairs.
Where the new government can act swiftly is in redressing serious human rights violations, including the vicious persecution of
Muslim Rohingyas. Since violence between
Buddhists and Rohingyas erupted in 2012,
hundreds of thousands of Rohingyas have
been displaced from their homes, many
languishing in squalid camps. Thousands
more have fled the country, many into the
hands of human traffickers. Myanmar is a
party to last month’s Bali Declaration on
People Smuggling, which pledges to tackle human trafficking in part by improving
the conditions that force desperate people
to flee.
The United Nations special rapporteur
on Myanmar, Yanghee Lee, has urged
the new government to make a series of
reforms within its first 100 days, including amending or repealing a 1982 law that
denies citizenship to Rohingyas and some
others. It also urged an end to laws that
have been used to stifle dissent.
The people of Myanmar have waited
more than half a century for democracy.
The task of the new government, led by Ms.
Aung San Suu Kyi, is to fulfill their aspirations.
INTERNATIONAL WEEKLY
NANCY LEE Executive Editor
TOM BRADY Editor
ALAN MATTINGLY Managing Editor
The New York Times International Weekly
620 Eighth Avenue, New York, NY 10018
EDITORIAL INQUIRIES:
[email protected]
SALES AND ADVERTISING INQUIRIES:
[email protected]
IMPRESSUM
Die Beilage erscheint in Zusammenarbeit zwischen
der New York Times und der Süddeutschen Zeitung.
Verlag: Süddeutsche Zeitung GmbH
Hultschiner Straße 8, 81677 München
Redaktion: Kurt Kister (verantwortlich)
Anzeigen: Jürgen Maukner
beide Adresse wie Verlag
KHALED DESOUKI/AGENCE FRANCE-PRESSE — GETTY IMAGES; RIGHT, YASMIN HOSAM EL DIN/ASSOCIATED PRESS
Alaa Abd el-Fattah, a protester, and, right, Ahmed Naji, a novelist, are in jail. Giulio Regeni, top, was found dead.
INTELLIGENCE/MONA ELTAHAWY
False News From the Sisi State
CAIRO
My friend Mostafa Massouny has one
of the most eclectic music collections of
anyone I know. I initially typed “had”
and “knew,” because I fear Mostafa is
dead.
We met at a party where I was impressed by a list of Nubian musicians
he played. Since then, he shared some of
that collection with me, often via Facebook or Twitter messages sent at the oddest of hours, accompanied with a simple
“listen.” The two most recent gifts I got
from him, last year: Chet Baker and Paul
Desmond’s “Autumn Leaves,” followed
by Hugo Díaz’s “Guitarra Mia.”
I am ashamed that I didn’t respond to
the last message he sent me, a short one
aimed at breaking the ice after an earlier unanswered message. But we always
think we can afford carelessness, especially with younger friends.
On March 26, he turned 27. His birthday also marked nine months since he —
known to his friends simply as Massouny
— disappeared in downtown Cairo.
Massouny hasn’t been charged with
anything, there is no record of his detention anywhere, and his body hasn’t
shown up at any morgues. All we know is
that two weeks into his disappearance,
the domestic security agency, National
Security, called his workplace, where he
was a video editor, to confirm that he was
employed there. His family has said that
National Security told them Massouny
was in their custody and would be released after an investigation.
In early October, a social media campaign with the hashtag #WhereIsMassouny trended in Egypt. After that, the
Interior Ministry denied that Massouny
had been arrested by the police or any
affiliated security apparatuses.
We have no reason to believe them.
This, after all, is the same Interior
Mona Eltahawy is the author of
“Headscarves and Hymens: Why
the Middle East Needs a Sexual
Revolution.” Send comments to
[email protected].
Ministry that blamed a gang, which it
said was impersonating police officers
and kidnapping foreigners, for the murder of an Italian doctoral student named
Giulio Regeni, whose body was found
on a desert highway in early February,
several days after his disappearance on
the anniversary of the January 25, 2011,
revolution. Last month, the Interior Ministry said that all four members of the
gang had been killed in a police shootout.
Skepticism about this claim was reflected in the scorn that many on Egyptian social media heaped on the Interior
Ministry and the government of President Abdel Fattah el-Sisi for this absurd
attempt to close a case that has placed its
brutal security services under an international spotlight. Italian investigators,
politicians and Mr. Regeni’s family all re-
Egypt’s regime knows
its allies are reluctant to
hold it accountable.
jected the convenient explanation of Mr.
Regeni’s abduction and death. Human
rights groups and Egyptian activists
maintain that the unmistakable signs of
torture on Mr. Regeni’s body indicate he
was killed by the security services.
Mr. Regeni was a foreigner whose government seems determined to pursue
the truth, a luxury afforded to very few
Egyptians like Massouny. Young Egyptians, especially, have been among the
most vulnerable to enforced disappearances since Mr. Sisi led an ouster of the
Muslim Brotherhood government of
President Mohamed Morsi in 2013. The
Egyptian Coordination for Rights and
Freedoms claims to have recorded 1,840
such cases in 2015.
The Interior Ministry’s evasions are
especially galling at a time when the authorities, ever keen to police public mo-
rality, are cracking down on those who
report “false news.” Last month, a court
sentenced a blogger named Taymour
el-Sobki to three years in jail with hard
labor on such a charge, after he’d said on
a TV show that many Egyptian women
were ready to cheat on their husbands.
The writer Ahmed Naji is serving a
two-year sentence for violating “public
modesty,” after sexually explicit excerpts from his novel were published in
a literary magazine. (Mr. Naji has just
been honored with an award from the
writers’ organization PEN.)
Why is a military-backed government
that is battling an Islamist insurgency
in North Sinai, a flailing economy and a
hard currency crisis busying itself with
prosecutions of bloggers and writers?
Because that’s what a paranoid regime, aware of its failures yet equally
cognizant of its Western allies’ reluctance to hold it accountable, does. Human rights groups in Egypt claim that
since the appointment of Major General
Magdi Abdel-Ghaffar as Egypt’s interior
minister in March 2015, enforced disappearance has become the de facto security policy of the Sisi government.
For every Massouny — a disappeared
person with a widely known name and
face — there are countless others whose
relative anonymity hides their absence
from public view. On March 26, a brave
group of young women, wearing an image of Massouny’s face on T-shirts, protested in front of the presidential palace
in the Cairo suburb Heliopolis. One of
them, Sanaa Seif, knew only too well the
risk they were taking. In 2014, she was
sentenced to three years in jail for violating an anti-protest law. She was later
pardoned by the president, but her brother, Alaa Abd el-Fattah, remains in jail on
a similar conviction.
Massouny has no foreign government
tenaciously pursuing the truth about
what happened to him. Yet there are still
Egyptians who, against the odds and in
spite of real dangers, are still willing to
risk protest in the face of the Sisi government’s own “false news.”
ROSS DOUTHAT
The New Catholic Truce
Modernity has left nearly every religious tradition in the Western world divided.
The specific issues vary with the faith,
but there is an essential sameness to
what separates Reform Judaism from
Orthodox Judaism, evangelical churches
from mainline Protestantism, the liberal
Episcopal Church from the conservative
Anglican Church in North America.
In each case, disagreements about the
authority of tradition, the reliability of
Scripture and the proper response to the
Sexual Revolution have made it impossible for liberal and conservative believers
to remain in community or communion.
Roman Catholicism, however, remains
officially united. The church’s left and
right have found ways to coexist, and
since the 1970s any kind of rupture has
seemed relatively unlikely.
That coexistence depends on a tension
between doctrine and practice, in which
the church’s official teaching remains
conservative even as the everyday life
of Catholicism is shot through with disagreement, relativism, dissent.
Because the teaching is consistent,
conservatives are reassured that the
church is still the faith of the church fathers, Nicaea and Trent as well as Vatican II. At the same time, the flexibility
and soft heterodoxy of many pastors
and parishes and Catholic institutions
enables liberal Catholics to feel reasonably at home while they wait for Rome to
“evolve” in their direction.
Many Catholics have been dissatisfied
with this arrangement. And it was clear
that Pope Francis was one of them, and
that he was determined to renegotiate
its terms — in liberal Catholicism’s favor.
The question wasn’t just how far he
would go in encouraging flexibility. It
was how far he could go without hitting
a kind of self-destruct button on his own
authority, by seeming to change the
church in ways that conservative Catholics deem impossible.
Now we have an answer, of sorts. In his
new letter on marriage and the family,
the pope does not endorse a formal path
to communion for the divorced and remarried, which his allies pushed against
conservative opposition at two synods
in Rome, and which would have thrown
Catholic doctrine on the indissolubility of
marriage (and sexual ethics writ large)
into flagrant self-contradiction.
But what he does seem to encourage
is the existing practice in many places
— the informal admission of remarried
Catholics to communion by sympathetic
priests. This move means that the truce
is still in effect, but its terms have distinctly changed. There is still a formal
Pope Francis renegotiates
the liberal-conservative
divide in his church.
teaching that remarriage without an
annulment is adultery, that adultery is
a mortal sin, that people who persist in
mortal sins should not receive communion. And there is no structure or system
in church life that contradicts any of this.
This much conservatives still have, and
it’s enough to stave off a sense of immediate theological crisis.
But there is also now a new papal
teaching: A teaching in favor of the truce
itself. That is, the post-1960s separation
between doctrine and pastoral practice
now has a papal imprimatur, rather than
being a state of affairs that popes were
merely tolerating for the sake of unity.
Indeed, for Pope Francis that separation
is clearly a hoped-for source of renewal,
revival and revitalization, rather than
something that renewal or revival might
enable the church to gradually transcend.
Again, this is not the clear change of
doctrine that many liberal bishops and
cardinals sought. But it is an encouragement for innovation on the ground, for
the de facto changes that more sophisticated liberal Catholics believe will eventually render certain uncomfortable
doctrines obsolete without the need for
a formal repudiation from the top.
This means that the new truce may be
shakier than the old one. In effectively
licensing innovation rather than merely
tolerating it, and in transforming the papacy’s keenest defenders into wary critics, it promises to heighten the church’s
contradictions rather than contain them.
And while it does not undercut the
pope’s authority as directly as a starker
change might have, it still carries a distinctive late-Marxist odor — a sense that
the church’s leadership is a little like the
Soviet nomenklatura, bound to ideological precepts that they’re no longer confident can really, truly work.
A slippage that follows from this lack
of confidence is one of the most striking
aspects of the pope’s letter. What the
church considers serious sin becomes
mere “irregularity.” What the church
considers a commandment becomes a
mere “ideal.” What the church once stated authoritatively it now proffers tentatively.
Francis doubtless intends this language as a bridge between the church’s
factions, just dogmatic enough for conservatives but perpetually open to more
liberal interpretations. And such deliberate ambiguity does offer a center, of
sorts, for a deeply divided church.
But not one, I fear, that’s likely to permanently hold.
BRUSSELS
There are military trucks parked in Molenbeek, and soldiers with submachine
guns patrol the Brussels district that has
been the epicenter of European terrorism
in recent months. On the Place Communale,
idle youths loiter, shooting glances at the
police. This is where the Paris and Brussels
attacks, with their 162 dead, overlap.
Salah Abdeslam, the only surviving direct participant in the Paris attacks, hid
in Molenbeek before his arrest March 18.
Abdelhamid Abaaoud, the suspected chief
planner of the Paris attacks, lived in Molenbeek. At least 14 people tied to both attacks
were either Belgian or lived in Brussels.
One of them is Mohamed Abrini, a Belgian of Moroccan origin who grew up in
Molenbeek and was arrested in Brussels
on April 8. He has told the police he is “the
man in the hat” caught on surveillance
cameras leaving Brussels airport after two
accomplices blew themselves up on March
22. Cameras also placed him in Paris last
November with the Paris attackers.
Sleepy Brussels: goodbye to that image.
Yet even today there’s something soporific
about this French-speaking city marooned
within Flemish-speaking Flanders, beset
by administrative and linguistic divisions
and the lethargy that stems from them,
home to a poorly integrated immigrant
population of mainly Moroccan and Turkish descent (41 percent of the population
of Molenbeek is Muslim), and housing the
institutions of a fraying European Union.
It is hard to resist the symbolism of the
Islamic State’s establishing a base in the
so-called capital of Europe at a time when
the European idea is weaker than at any
time since the 1950s. A jihadi loves a vacuum. Belgium as a state and Belgium as the
heart of the European Union are as close to
a vacuum as Europe offers these days.
Belgium is dysfunctional. That dysfunction finds its most powerful expression in
the capital, where Flemish geography and
French culture do not align. The administrative breakdown assumes critical proportions in Molenbeek, the second-poorest
commune in the country, with 36 percent of
people younger than 25 unemployed.
As Julia Lynch noted recently in The
Washington Post, Molenbeek’s radicalism
is not new. It was “home to one of the attackers in the 2004 commuter train bombings
in Madrid and to the Frenchman who shot
four people at the Jewish Museum in Brus-
Poorly integrated
immigrants in the heart of
a dysfunctional Europe.
sels in August 2014. The Moroccan shooter
on the Brussels-Paris Thalys train in August 2015 stayed with his sister there.”
This is an outrage. Splintered Belgium
had lost control of Molenbeek. A heavily
Muslim district of Brussels had in effect
seceded. If this were the extent of the problem, it would be grave. But Molenbeek is
just the most acute manifestation of a European failure.
The large-scale immigration from Turkey
and North Africa that began a half-century ago has led to near-ghettos in or around
many European cities where the jobless descendants of those migrants are sometimes
radicalized. As the French prime minister,
Manuel Valls, warned recently, an extremist minority is “winning the ideological and
cultural battle” within French Islam.
The fact that the jihadis, often Syrian-trained, are a minority, and that many
Muslims who immigrate to Europe are
leading successful and integrated lives, is
little consolation. After the carnage in Paris and Brussels, the laissez-faire approach
that had allowed those clerics to proselytize, private Muslim schools to multiply in
France, prisons to serve as incubators of
jihadism, youths to drift to ISIS land in Syria and back, and districts like Molenbeek
or Schaerbeek to drift into a void of negligence, has to cease. Improved intelligence
is not enough. There is an ideological battle
going on; it has to be waged on that level.
The moderate Muslim communities of Europe need to do much more.
Europe presents an alarming picture
today. The Dutch, susceptible to propaganda from Russia, have just voted in a referendum against a trade agreement with
Ukraine for which more than 100 Ukrainians died in an uprising in 2014. The British
are set to vote in June on whether to leave
the Union. The euro has sapped economies
insufficiently integrated for a common currency. A huge refugee flow has raised questions about a borderless Europe. President
Vladimir V. Putin plots daily to do his worst
for the European Union.
There is a vacuum. Vacuums are dangerous. The answer is a reformed, reinvigorated and stronger Europe, not the kind of
division that produced Molenbeek — a microcosm of what fragmentation can bring.
My two older children were born in
Schaerbeek. My daughter, now a doctor in
New Mexico, took some of her first steps at
Brussels airport. This is not the Europe I
imagined for them.
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY AND INTERNATIONAL REPORT APPEAR IN THE FOLLOWING PUBLICATIONS: CLARÍN, ARGENTINA „ DER STANDARD, AUSTRIA „ LA RAZÓN, BOLIVIA „
FOLHA AND GAZETA DO POVO, BRAZIL „ THE HAMILTON SPECTATOR, TORONTO STAR AND WATERLOO REGION RECORD, CANADA „ LA SEGUNDA, CHILE „ EL ESPECTADOR, COLOMBIA „
LISTIN DIARIO, DOMINICAN REPUBLIC „ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, GERMANY „ PRENSA LIBRE, GUATEMALA „ ASAHI SHIMBUN, JAPAN „ DIARIO DE YUCATÁN, EL NORTE, EXPRESO AND
REFORMA, MEXICO „ ZASGIIN GAZRYN MEDEE, MONGOLIA „ EL NUEVO DIARIO, NICARAGUA „ CORREO, PERU „ MANILA BULLETIN, PHILIPPINES „ NEDELJNIK, SERBIA „ TODAY, SINGAPORE
FRIDAY, APRIL 15, 2016
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY
3
WORLD TRENDS
In Pakistan, Huge Internet Scam Case in Peril
By DECLAN WALSH
In the year since Pakistani investigators
raided Axact, a Karachi-based software
company accused of raking in hundreds
of millions of dollars with a vast Internet
degree scam, Pakistani and American investigators have been dismantling its operations.
Fourteen Axact employees, including
the chief executive, await trial on charges
of fraud, extortion and money laundering.
Bank accounts in Pakistan and the United
States have been frozen. Investigators have
uncovered a tangled web of corporate entities — dozens of shell companies and associates, from Caribbean tax havens to others
in Delaware, Dubai and Singapore — used
to funnel illicit earnings back to Pakistan.
New details suggest that Axact’s fraud
empire, already considered one of the
biggest Internet scams on record, is bigger than initially imagined. Over the past
decade, Axact took money from at least
215,000 people in 197 countries. Sales
agents wielded threats and false promises
and impersonated government officials,
earning the company at least $89 million in
its final year.
Those findings stem from financial and
customer records, company registrations,
sworn testimony, communications between Pakistani and American officials,
and hundreds of hours of taped phone conversations. The records have been made
available to The New York Times in the
A lead prosecutor quits
the trial and several
judges step down.
months since a Times article detailing the
company’s scheme prompted police raids
and the collapse of Axact and its new national news channel, Bol.
The case against Axact, which had
seemed a rare instance in which tycoons
with powerful connections were being held
to criminal account, has appeared in recent
months to be in jeopardy. The leading prosecutor quit with little explanation, hinting
that he had come under political pressure
to downplay the case.
A trial date for the company’s executives
has not been set, and several judges have
dropped out of the case. Some media analysts, noting that Axact’s jailed chief executive, Shoaib Ahmed Shaikh, has publicly
boasted of his work for the Pakistani military, speculate that his powerful connections may yet work in his favor.
“Initially, there was a lot of surprise that
Axact’s operations were being tackled so
quickly, particularly given the view that it
was being backed by the boys,” said Hasan
Zaidi, a filmmaker and media analyst
based in Karachi, using a common euphe-
mism for the military’s Inter-Services Intelligence spy agency. “But now the interest
has died down, and I don’t think it will ever
be solved — even through a court case.”
Axact had been in business for nearly 10
years at the time of the arrests in May, and
the company and its founder appeared ever
more eager to step into the public spotlight.
Most prominently, Axact was preparing
to introduce Bol, a television network with
2,200 employees that had started test
transmissions in the days before the police
raids.
Comparing himself to Microsoft’s Bill
Gates, Mr. Shaikh had touted Axact as Pakistan’s leading software exporter. He laid
out a plan to provide education for millions
of Pakistani children, and he wreathed
himself in patriotism: In the corner of his
office, near a passage leading to a bedroom and a private swimming pool, the
eagle-crested Axact company flag stood
alongside a furled Pakistani standard.
Once the police investigation began, Mr.
Shaikh instructed subordinates to burn
company documents and to destroy computer drives, another executive testified to
the police.
But Mr. Shaikh could not prevent the seizure of a trove of data that led investigators
to conclude that Axact’s main business was
providing fake degrees. The police found
more than one million blank educational
certificates and evidence of 300 fictitious
educational websites, many with Ameri-
FAROOQ NAEEM/AGENCE FRANCE-PRESSE — GETTY IMAGES; LEFT, ATHAR HUSSAIN/REUTERS
No trial date has been set for Shoaib Ahmed Shaikh, center, Axact’s chief. An Axact facility in Rawalpindi, Pakistan.
can-sounding names like Columbiana and
Brooklyn Park, that sold fake degrees to
hundreds of thousands of people around the
world. Some knowingly bought effortless
degrees to pad résumés or to help in immigration, and a handful have been publicly
embarrassed.
Myanmar’s new finance and planning
minister, U Kyaw Win, has admitted his
doctorate came from Axact’s Brooklyn
Park University. “Now I am ashamed to
call myself a Ph.D.,” he said.
Many other customers, investigators
quickly realized, had fallen victim to an
elaborate and aggressive fraud, going to
In Cambodia,
Ancestors
Also Prefer
U.S. Dollars
Neou Vannarin contributed reporting.
By CEYLAN YEGINSU
PHOTOGRAPHS BY LUC FORSYTH FOR THE NEW YORK TIMES
Cambodians
burn offerings
to the dead, top,
including cash.
They prefer
replica American
dollars to the riel,
which they feel is
not worth enough
in the afterlife.
currency, a fake jade bracelet and a paper
iPhone 5 into the flames.
While in the past they drank traditional
rice wine, they now crave imported beer
and Hennessy Cognac. As bigger S.U.V.s
have choked the streets of Phnom Penh,
the spirits have developed a penchant for
black Range Rovers. The cars may appear
to be cheap cardboard facsimiles, but that
does not diminish their utility in the spirit
world. In exchange for burning the goods,
the descendants believe, they will be enriched in kind.
As recently as the early 1990s, ancestor
In the world of ghosts,
a fondness for Hennessy
and Range Rovers.
spirits were happy to receive gold bars,
crepe paper painted gold, to pay for their
otherworldly purchases. But as dollars
flooded the country during the United Nations protectorate from 1992 to 1993, ancestor spirits began to evince a preference for
American currency.
“This generation knows U.S. dollars, so
now we give them the dollars,” said Kong
Heang, 76, a retired gravedigger, who was
sitting by a grave with his family, tucking
into a feast of roast pig and beer.
And Cambodian riel? “No, never!” he exclaimed with a guffaw.
Ty Song, a government agronomist, was
sitting in front of his mother-in-law’s grave
as his family prepared offerings. The food
is usually left out and later consumed by
the family, while birds are set free to create
luck. There were stacks of fake $100 bills
and a fake Cambodian passport. A realistic boarding pass for a flight from Taipei to
Sapporo was tucked inside.
“For dollars, it’s easy to spend them and
easy to save them,” Mr. Ty Song explained.
“If we give them riel, it will be hard for them
to convert it into dollars and spend it anywhere they go, but if we give them dollars
they can spend it anywhere.”
What would they do with their American
cash? Mr. Ty Song said he did not want to be
too presumptuous in speculating about his
forebears’ desires.
“The idea is just for them to have it to
spend,” he said. “They have the money in
the pocket, and whatever they spend it on
is fine.”
Couple Returns a Flock of Biblical Nomads to the Holy Land
By DAN LEVIN
Over thousands of years, they wandered
from their homeland in the Middle East to
Europe and finally traveled to North America, bound by a shared history and rigid dietary restrictions.
But these nomads do not keep kosher.
They are kosher.
Known as Jacob sheep, named for the biblical patriarch who, according to the Book
of Genesis, first selected the “speckled and
spotted” ruminants as wages from his father-in-law, the sheep are now set to make
their own return to the Holy Land — from
Canada, of all places. Their passage marks
the resolution to an odyssey that blends the
agricultural passions of two millennials
with a spiritual devotion that has spanned
four millenniums.
On a small farm about 70 kilometers east
of Vancouver, British Columbia, Jenna and
Gil Lewinsky, an Israeli husband and wife,
are raising around 130 Jacob sheep, which
they plan to take to Israel this year on a specially fitted plane.
The flock consists of some of the last heirloom Jacob sheep on Earth, and the Lew-
school, a police report said.
The worker, Salem Kureshi, conducted
a webcam video deposition in 2011 for the
American court. In it, he moved his lips
while, off camera, an Axact official voiced a
set of evasive answers for the lawyers, Mr.
Kureshi told the police.
Mr. Shaikh has hired Shaukat Hayat, a
lawyer whose client list includes Pervez
Musharraf, the former Pakistan president,
to defend him.
Mr. Hayat said the case against Mr.
Shaikh and his fellow executives had been
cooked up by the news media. “They have
not committed any illegal action,” he said.
Path to Greece Shut,
Smugglers Are Idled
By JULIA WALLACE
PHNOM PENH, Cambodia — One recent morning, Suon Sokhum, a colonel in
the Cambodian Army, was shopping for
gifts for his ancestors. Qingming, the annual festival to honor the dead, was coming
up, and throughout the Chinese diaspora in
Southeast Asia, people burn offerings for
ancestors in the spirit world.
At one of the city’s oldest markets, he
browsed votive wares ranging from traditional red candles to cardboard sport
utility vehicles, finally settling on sets of
paper clothing and four neat stacks of replica $100 bills. Colonel Suon Sokhum paid for
the presents in local currency, the riel, but
said he would never consider offering riel to
his ancestors. They, like ghosts throughout
Cambodia, prefer dollars.
“It’s too small,” he said of the riel, which
trades around 4,000 to a dollar. “I want a bigger note. If we give the big note, the ancestors can get a lot of money. If we give them
small money, they will need so many notes
that they’ll go crazy carrying them around.”
So on the holiday, along with cardboard
cars and other supplies their ancestors
might need, Cambodians burned millions
of fake United States dollars, much to the
chagrin of the government, which has been
trying to wean the economy off dollars. Riel
are usually used for small purchases, and
dollars for most other things.
The national bank has provided incentives for making deposits in riel and has
a campaign to promote its adoption. Still,
many people prefer dollars, wary of the
volatility of local currency from years of
instability. And the biggest holdout may be
the spirit world.
“It’s an indication that no one, even the
dead, apparently, thinks the riel is regarded in high esteem,” said Sophal Ear, an associate professor at Occidental College, in
Los Angeles, who has studied Cambodia’s
dollarization.
At the Kambol graveyard on the outskirts
of Phnom Penh, the air smelled of smoke
and roasted pigs, and charred bits of dollars littered the grass. “The dollar is valuable, so that’s why we pay in U.S. currency,”
said Heng Panhawat, a clerk for a law firm,
as he and his children tossed American
Axact-run websites for a legitimate online
education only to be intimidated into making ever larger payments. Hundreds of
hours of taped phone conversations showed
sales agents impersonating American lawyers or State Department officials in an effort to collect more money from customers,
mostly in the Middle East.
Axact executives took extraordinary
measures to disguise their links to fraud. In
a lawsuit in the United States, in which former customers of the online Belford High
School were seeking damages, Axact officials persuaded an attendant in the company’s cafeteria to pose as the founder of the
An Israeli couple in
Canada have arranged to
have Jacob sheep return
to the Mideast, where
they originated.
inskys hope their zeal for the
rare breed will help enhance
Jewish religious and environmental understanding for
generations to come.
Moorish traders brought
the sheep to Spain, where
British merchants took a fancy to the colorful breed and
imported the sheep for meat
and wool, according to the
Jacob Sheep Society, a British breeding organization. About 120 years ago, the sheep
disembarked in Canada and some were
sold to zoos, which preserved the flocks
far better than the mixed breeding that occurred in the United Kingdom.
Fast forward to 2014 to a chance meeting
between the Lewinskys and a Canadian
Jacob heritage farmer. Once the couple dis-
REUTERS
covered that the sheep were long extinct in
Israel, they took it upon themselves to learn
how to raise the animals in order to bring
them back.
“We were not born shepherds,” Ms. Lewinsky, 31, said by telephone from her home
in Abbotsford, British Columbia. “We had
to learn everything from scratch.” They
were not farmers, either: She had worked
for the Israeli foreign ministry, and her
husband, also 31 and a Canadian citizen,
had been a journalist for The Jerusalem
Post.
While they were receiving a crash course
in animal husbandry from farmers and a
veterinarian, Ms. Lewinsky asked the Israeli Embassy in Ottawa to aid their mission. Canada and Israel have long had deep
agricultural ties relating to plants and food
technology, including a robust trade in
chickpeas from Saskatchewan that ultimately grace Israeli plates as hummus. But
the two countries did not have any agreements for importing livestock, prompting
Israel’s agriculture ministry to oppose the
plan, according Eitan Weiss, a spokesman
for the Israeli Embassy.
But after a strong push by the embassy,
led by Ambassador Rafael Barak, the Israeli government relented last year. The
flock is to be resettled on a heritage farm in
northern Israel
“It’s a Jewish value to conserve animals,
repair the world and bring back this lost
heritage to the Jewish family,” Mr. Lewinsky said.
IZMIR, Turkey — For more than a
year, the Sinbad restaurant in Basmane
Square was packed every day with hundreds of migrants from Syria anxiously
conferring with brokers to negotiate fees
to reach Europe through the perilous sea
crossing from Turkey to Greece.
Recently, it was mostly empty. Six employees had been laid off and the others
said they had taken a 50 percent pay cut.
“All our clients were Syrian and we
lived off their tips,” said Mohammed
Hajji, 22, a waiter. “This place used to be
so packed you couldn’t find a spot to put
your feet. Now look. …” He pointed to a
row of empty tables and chairs.
Until last month, the warren of narrow
streets surrounding Basmane Square
made up a vibrant transit hub, part of the
multimillion-dollar raft economy that
arose around the business of moving
hundreds of thousands of migrants into
Europe. Now, after Greece began sending migrants back to Turkey under a deal
with the European Union, the boom has
turned to bust.
“Every business in this square profited
from the refugees, and now they’ve suddenly gone,” said Kadir Akinci, the manager of a taxi company in the Basmane
neighborhood. “We’ve taken a 70 percent
cut in profits. Those passengers were our
livelihood.”
Smugglers meandered through cafes and teahouses looking for the stray
refugee. Clothing stores still displayed
mannequins donning life vests and inner
tubes, but sales were sparse.
Taxi drivers, who had transferred thousands of passengers to isolated departure
points, hung around the square looking
morose. Hotels that had been booked for
months by smugglers now sat empty, and
Arabic signs erected to appeal to Syrians
had mostly been removed from shop windows.
Under the terms of the deal, Turkey will
take back migrants who arrive in Greece
illegally, while the European Union will
still admit thousands of Syrian refugees
and has pledged $6.8 billion in aid to improve conditions for migrants living in
Turkey. Also promised under the agreement is visa-free travel to Europe for
Turkish citizens and the reopening of negotiations in Turkey’s long-stalled application for European Union membership.
Turkey’s prime minister, Ahmet Davutoglu, said that by dissuading people from
undertaking the dangerous crossing, the
arrangement would prevent the Aegean
Sea from turning into “a cemetery for
migrants.” But rights groups have questioned the legality of the pact.
Since the deal went into effect on March
Karam Shoumali contributed reporting.
20, the influx of migrants into Greece has
fallen drastically, from thousands of daily
arrivals to a couple hundred. The recent
crackdown against smugglers by the
Turkish authorities has pushed operations underground.
“The biggest problem is that when the
Syrians came here, the Turks moved
away,” said Mr. Akinci, the manager at
the cab company. “And even if they now
come back, it won’t compare to the business of the boats. The well has dried up.”
Still, even as migrants abandon Izmir
in search of alternative routes, the migrant flow into Greece has not ended
entirely. Smugglers have lowered their
fares from $700 to $550 and continue to
push Syrian refugees into undertaking
the journey.
Smugglers say it now takes them three
days to load a boat with 35 to 40 passengers, whereas before they had trouble
finding enough boats to accommodate
the legions of migrants.
The courtyard of a mosque here used to
be packed with migrants. On this day only
one Syrian woman stood there, with her
three young brothers.
“We tried to leave twice, but we were
Deal with the European
Union undercuts the ‘raft
economy’ in Turkey.
stopped, detained and then released
again,” said the woman, Abir Mustafa,
26. “We will try again today. My husband
is in Greece, and Syrians are not being
sent back.”
Most of the first to be deported from
Greece have largely been Pakistanis and
Afghans. But Syrians, too, can be deported if they cannot prove they are not economic migrants.
Ms. Mustafa tearfully asked for advice.
Just then, a smuggler approached her
and called out in Arabic, “Let’s go.” She
hesitated, taking one step forward and
then one step back, as the three children
clenching bags of food looked up at her for
direction.
“Are Syrians being sent back?” she
asked the smuggler.
“I don’t know, it’s just Afghans at the
moment,” he said.
She grabbed her suitcase again as if to
leave. The smuggler walked away.
“I still want to go. What’s the worst that
can happen? They’ll send me back to a
refugee camp,” she said. “That’s O.K. I’ve
been waiting for a container in a Turkish
camp for over two years.”
TYLER HICKS/THE NEW YORK TIMES
In September, peddlers of flotation vests in Izmir did well selling to Syrian
migrants trying to get to Greece, but the town is mostly empty now.
4
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
FRIDAY, APRIL 15, 2016
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY
WORLD TRENDS
Sal Shafi looked to the F.B.I. for help
with his son, but federal prosecutors
want to put the young man on trial.
Few Options for Parents of Potential Terrorists
By MATT APUZZO
FREMONT, California — The banging
on the door jolted Sal Shafi awake. F.B.I.
agents were looking for his son. “Where’s
Adam?” they yelled. Mr. Shafi watched as
they led his 22-year-old son away in handcuffs. For months, he had been talking to
the F.B.I., believing he was doing the right
thing. “My God,” he thought, soon after the
arrest in July. “I just destroyed Adam.”
Had things been different, Mr. Shafi, 62,
a Silicon Valley executive, might have become a much-needed spokesman for the
Obama administration’s counterradicalization campaign.
The American government’s strategy
remains largely built on persuading people
to call the F.B.I. when they first suspect a
problem. For parents, the decision to make
that call can be agonizing. Do you risk
sending your son to prison? Or hope things
improve and he does not hurt anyone?
Prosecutors said Adam Shafi was “such an
unpredictable threat” that he was too dan-
gerous to be anywhere but a jail cell.
But Mr. Shafi and others say the case
shows there were never any alternatives.
“This is an abject failure, that there is no
system in place that doesn’t result in spending 20 years in jail,” said Seamus Hughes, a
former National Counterterrorism Center
official.
The Shafis were vacationing in Cairo in
the summer of 2014, visiting family, when
they awoke on a Saturday to find Adam
gone. He sent a text to a brother, saying he
had left “to protect Muslims.”
Perhaps, Mr. Shafi thought, Adam, who
was 21 at the time, was at a mosque working on a social cause. But when he did not
come home, Mr. Shafi became frantic. On
Sunday, he called the American Embassy
in Cairo.
An official there told him to wait another
day. “Maybe he’s been recruited,” Mr. Shafi said. He now says he was merely trying
to prod the embassy into helping his son.
But he acknowledged he was also thinking
Society struggles with the
young who start flirting
with Islamic radicalism.
about the parents who discovered that their
children had fled to join the Islamic State.
It turned out that Adam Shafi was in Turkey, a common gateway for foreign fighters
to Syria. He texted his family that he was on
his way back and said he had gone to see the
plight of refugees.
Back home in California, Mr. Shafi’s lawyer ordered him not to talk to the F.B.I. But
when two agents arrived a few weeks later,
Mr. Shafi invited them in. In conversations
over months, Mr. Shafi told them that he
worried about his son’s depression. Once,
Mr. Shafi said, the agents told him they
believed his son had been radicalized. Mr.
Shafi told them, “I can assure you that Adam is not violent.”
The F.B.I. had reason to doubt this —
agents had been eavesdropping on Adam
Shafi’s phone conversations. “I just hope
Allah doesn’t take my soul until I have at
least, like, a couple gallons of blood that I’ve
spilled for him,” he said in one, according to
court records. In another, he said the Islamic State killed too indiscriminately, but he
admired the Nusra Front, which is linked
to Al Qaeda. Nusra is fighting the Islamic
State and the Syrian government of President Bashar al-Assad.
Then, on June 30, 2015, F.B.I. and Homeland Security agents met Adam Shafi at
the San Francisco airport, trying to go to
Turkey again. He told them that he wanted
to help the refugees. Eventually, the agents
sent him home. Days later, the F.B.I. went to
the Shafi home with a warrant for attempting to support a terrorist organization — a
charge that carried up to 20 years in prison.
His case was kept under seal while his
TYLER HICKS/THE NEW YORK TIMES
Rahila Amos, a Nigerian grandmother who escaped Boko Haram, said they had trained her to carry out suicide attacks.
food, water and other help to them. What if
one of the women is hiding a bomb?
In Cameroon, many of the recent bombings have been carried out by girls in their
early teens, leaving officials and analysts
to wonder whether the girls were aware
they were carrying bombs. Yet some of the
bombers in recent attacks in Nigeria have
been found to wear their hair pulled back
from the face — a hairstyle reserved for
burial rites, a sign they were ready to die.
But cracks are starting to show in the
Boko Haram suicide-training system. In
February, a girl sent to bomb a village in
the Far North Region of Cameroon dropped
her explosives and ran to the authorities instead. Her information led to a major raid
on Boko Haram fighters. In northeast-
ern Nigeria in February, three girls with
bombs were sent into a camp for Nigerians
fleeing Boko Haram. Two girls detonated
their bombs, killing nearly 60 people. But
the third girl spotted her parents among
the desperate people in the camp. Overwhelmed, officials said, she threw her explosives in the bush.
Boko Haram, which pledged allegiance
to the Islamic State last year, has abducted as many as 2,000 women and children,
both girls and boys, since 2012, according to
a recent report from humanitarian groups.
Young boys have been used as bombers,
too.
In many ways, female bombers are ideal
weapons. At security points run by men,
they are often searched less thoroughly, if
at all. Tucked under the bunched fabric of
dresses or religious gowns, explosives are
easy to conceal.
One soldier who has engaged with Boko
Haram said he believed that fighters must
drug the girls’ food. Others who track the
group question whether the bombs are remotely detonated.
Ms. Amos described a system of grooming potential bombers that involved food
deprivation and promises of eternal life,
tactics that cults have used for decades.
She said that of the 30 or so female captives
enrolled in training with her, seven girls
were enthusiastic about carrying out suicide missions.
Mrs. Amos said the group was told, “it
was a direct path to heaven.”
The Warming of the Oceans
Is Killing the World’s Coral
Continued from Page 1
CORRECTION
Because of an editing error, the article last week about a mural in Cairo
had the wrong byline. It was written
by Kareem Fahim, not Michael Slackman.
Continued from Page 1
funnel contracts to his former advertising
company.
In 1999, he became the minister of
the press during the twilight of Boris N.
Yeltsin’s presidency, having been instrumental in Mr. Yeltsin’s re-election three
years earlier. Although not initially part
The revelations about Mr. Lesin’s inof Mr. Putin’s closest circle of advisers,
he remained minister during Mr. Putin’s
vestments in Los Angeles came at a time
first term as president and was instruwhen Mr. Putin was warning businessmental in his efforts to wrest control of
men to keep or return their fortunes to
national television networks from the tyRussia.
coons who ran them.
Little is known about the last days of
In Mr. Putin’s second term, Mr. Lesin
Mr. Lesin’s life. One of his friends and forserved as a senior presidential adviser
mer business partners, Sergei A. Vasilyin the Kremlin, and, most significant,
ev, told the newspaper Kommersant that
started Russia Today, the nation’s first
Mr. Lesin had met friends from Russia
24-hour all-news television network
who lived in Washington and was drinkbroadcasting in English (and later other
ing heavily on the night of November 2, a
languages). Known today simply as RT,
Monday.
the network has become a potent weapon
Mr. Vasilyev, as well as Mr. Aven and
in the information war the Kremlin beothers, said Mr. Lesin was known as a
heavy drinker. Mr. Vasilyev said there
lieves it is fighting against the West.
were times when Mr. Lesin fell and hurt
Mr. Lesin’s position in the Kremlin
ended in 2009 when he had a falling out
himself.
with Mr. Putin’s successor for one term,
The autopsy did not name the cause of
Dmitri A. Medvedev. He was dismissed,
the blunt trauma.
one of Mr. Medvedev’s aides told InterAccording to Mr. Vasilyev’s account,
which he said was based on information
fax, because of his “failure to observe the
from the Foreign Ministry, Mr. Lesin
rules and ethical behavior of state serwent to a liquor store on the morning of
vice.” That was apparently a reference
November 3 and returned with alcohol to
to his continued business interests in an
industry he formally oversaw.
the hotel where he was staying, the DuHe returned, though, after Mr. Putin
pont Circle Hotel.
assumed the presidency for a third term.
Mr. Lesin was visited in his room on the
In October 2013, he took over Gazprom
night of November 4 by a security guard
Media, the subsidiary of the energy giant
who, finding him drunk, tried to help him
that through a complicated ownership
into bed, Mr. Vasilyev said, but Mr. Lesin
structure is controlled by one of Mr. Puresisted. The next morning he was found
tin’s confidants, Yuri
V. Kovalchuk, the main
shareholder of Bank
Rossiya. Mr. Kovalchuk
and Bank Rossiya each
face sanctions by the
United States for their
ties to Mr. Putin.
Within two months,
Mr. Lesin oversaw the
acquisition of Prof-Media, which owned television networks like
MTV Russia, radio stations and magazines.
The deal, reported to be
worth $600 million, was
seen as the Kremlin’s effort to bring even more
independent media outlets under state political
ZACH GIBSON/THE NEW YORK TIMES
and financial control.
Mikhail Y. Lesin, who friends said was a heavy
“There is a danger
drinker prone to falls, was found dead in the
that Lesin will use his
Dupont Circle Hotel in Washington.
administrative resources not only to serve the
interests of his bosses, but also to settle
dead in his room by a cleaner.
old scores,” a columnist, Yulia Latynina,
A sales representative at the hotel said
wrote in The Moscow Times in December
no one there would comment on his death.
2013.
The medical examiner tested for alcohol
Mr. Lesin did clash with the remainin his blood, but a spokeswoman would
not discuss the details of those tests.
ing vestiges of independent news media.
Aleksei A. Venediktov, the editor of the raThe police here continue to treat Mr.
Lesin’s as a natural death, though the
dio station Ekho Moskvy, which is partly
owned by Gazprom Media but ostensibly
criminal division is in charge of the invesindependent, said Mr. Lesin had invited
tigation. Neither the F.B.I. nor the Justice
him to dinner at one of Moscow’s fanciest
Department has taken a role in the invesrestaurants and pressed him to dismiss
tigation, according to officials from both
several journalists who appeared on the
agencies.
air or on the station’s website.
One of the officials said a security video
Mr. Venediktov resisted. Many atshowed Mr. Lesin returning to his hotel
disheveled, suggesting he had been in an
tributed Mr. Lesin’s departure from
Gazprom Media to the fight with Ekho
accident or altercation the night of NoMoskvy, but Mr. Venediktov said he bevember 4. In addition to the blunt trauma
to the head, Mr. Lesin’s body had bruises
lieved that Mr. Lesin’s abrasive characon the neck, torso, arms and legs, but the
ter had brought him into conflict with Mr.
Kovalchuk.
cause of those was not clear.
“Lesin made enemies of all the heads of
The handling of the inquiry has raised
the federal TV channels, all the heads of
questions in Russia. The medical examadvertising agencies and all media owniner’s office completes most autopsies in
90 days, but Mr. Lesin’s took longer, as
ers with his policies,” Mr. Venediktov
officials carried out a rigorous series of
wrote in an email.
toxicological tests for poisons. In March,
In July 2014, Aleksei A. Navalny, the opRussia’s prosecutor general asked the
position leader, published records showJustice Department for more information
ing Mr. Lesin’s acquisition of expensive
about the case, according to an embassy
homes in and near Los Angeles, includspokesman. But according to him and a
ing one in Beverly Hills for $13.8 million.
spokeswoman for the Foreign Ministry,
Meanwhile, Mr. Lesin’s son, Anton, beneither the police nor federal officials
gan to make his mark in Hollywood. The
son, who Anglicized his name to Lessine,
have provided answers.
and a partner, Sasha Shapiro, acquired a
Many still suspect a crime, carried
controlling stake in QED International,
out by enemies in Moscow, but Mr. Aven
a film production and distribution comcoffed at that, saying they had met in
Moscow only weeks before they were to
pany that has since produced a series of
major movies such as “Fury,” with Brad
meet in Washington. “If anything was doPitt, and “Dirty Grandpa” with Robert De
ne to him,” he said, “why would anybody
Niro and Zac Efron.
do it here?”
A former Putin ally was
set to start a new life in
the United States.
Continued from Page 1
North Atlantic, a strong high-pressure cell
blocked the normal southward flow of polar air in 2013, kicking off the first of three
warmer-than-normal winters in a row as
far south as the Caribbean.
A large underwater heat wave formed
in the northeastern Pacific in 2014, and
has since stretched along the west coast of
North America, from Baja California to the
Bering Sea. Nicknamed the Blob, it is two
degrees Celsius warmer than surrounding
waters, and has been blamed for a host of
odd phenomena, including the beaching of
hungry sea lions in California and the sighting of tropical skipjack tuna off Alaska.
Then came 2015, with the most powerful
El Niño climate cycle in a century. It blasted
heat across the tropical and southern Pacific, bleaching reefs from Kiritimati to Indonesia, and across the Indian Ocean to Réunion
and Tanzania on Africa’s east coast.
“We are currently experiencing the
longest global coral bleaching event ever
observed,” said C. Mark Eakin, the Coral
Reef Watch coordinator at the National
Oceanic and Atmospheric Administration
family and his lawyers tried to negotiate a
way out. Normally, that means a plea deal.
Mr. Shafi pitched something else — a program in which mental health experts and
religious leaders worked with Adam to
set him straight. If all went well, Mr. Shafi
hoped, his son could avoid prison.
Though the White House and a congres-
After Falling From Favor,
Russian Turns Up Dead
Captives
Dispatched
On Suicide
Missions
inside this refugee camp in Cameroon that
stretches across a vast landscape dotted by
tents and mud huts.
The authorities in Cameroon and Nigeria
said that many of the experiences detailed
by Ms. Amos matched the accounts of other
women and girls who have escaped Boko
Haram, or who have been arrested before
they could detonate bombs. Ms. Amos’s
descriptions are also strikingly similar to
details recounted by other freed women
and girls, including depictions of the funeral rites performed before female bombers
were sent on missions.
The accounts offer insight into how Boko
Haram, despite being under military pressure from a multinational campaign to wipe
it out, has been able to strike fear across an
expansive battlefield that now includes Nigeria, Chad, Cameroon and Niger. No longer able to control the territory as tightly
as it once did, Boko Haram is sending out
women and young girls as newly minted
terrorists who can inflict a devastating toll.
Colonel Didier Badjeck, a Cameroonian
defense spokesman, said that after soldiers chased Boko Haram out of villages in
recent weeks, they found homes that had
been used as prisons for the women and
girls. He said female hostages had reported
being trained during their captivity — both
in the Quran and in violence.
“They are training them to maximize the
number of victims,” Colonel Badjeck said.
“We are sure about it.”
Boko Haram often sends male fighters to
set upon mosques. But last month, a woman dressed as a man set off her explosives
during morning prayers in a village in
northeastern Nigeria. Another woman was
waiting outside the mosque, and as people
fled the first blast, she detonated her own
explosives as well. At least 24 people were
killed.
Bombings by women have become
so widespread that even humanitarian
groups are rethinking how they distribute
GABRIELLE LURIE FOR THE NEW YORK TIMES
sional task force have endorsed this concept, no program exists. So Mr. Shafi tried
to create one. He flew to Washington in November to attend a Brookings Institution
seminar on radicalization. He met Daniel
Koehler, a German de-radicalization expert who offered to help. Mr. Koehler said,
“I thought back then that this could be a
good test case.”
Then came the attacks in Paris and San
Bernardino, California. There would be
no deal. In December, the Justice Department unsealed the case and prepared for
trial. In court documents, prosecutors said
that neither a well-intentioned father nor
the threat of an F.B.I. investigation were
enough to steer Adam Shafi away from
terrorism.
The process has shaken Mr. Shafi’s faith.
“Every minute, I just imagine him in that
solitary confinement, facing 20 years, because I cooperated with the government,”
he said, adding, “It’s a horrible feeling. I
can’t get rid of it.”
AGENCE FRANCE-PRESSE — GETTY IMAGES; LEFT, XL CATLIN SEAVIEW SURVEY
Repeated episodes of heat stress are fatal to coral. The Great Barrier Reef. Left, a bleached reef in New Caledonia.
in Maryland. “We are going to lose a lot of
the world’s reefs during this event.”
Reefs that take centuries to form can be
destroyed in weeks. Predicting the duration of the bleaching or forecasting the next
one is difficult. The Blob has cooled somewhat, and El Niño, while weakening, is expected to stretch into 2017.
Dr. Eakin said he expected the bleaching
to continue for nine more months. What is
clear is that these events are happening
with increasing frequency — and ferocity.
The previous bleachings, in 2010 and 1998,
do not appear to have been as extensive
or prolonged as the current one. The 1998
bleaching killed around 16 percent of the
world’s coral. By 2010, oceans had warmed
enough that it took only a moderate El Niño
to start another round.
An incubator of sea life is
starving to death because
of multiple weather events.
Then in 2013, Dr. Eakin said, “a lot of
bleaching happened due to climate change,
before the El Niño had even kicked in.”
Reefs bleached in 2014, like those in the
Florida Keys and the Caribbean, had no
time to regenerate before suffering further
thermal stress from El Niño last year.
El Niño warms the equatorial waters
around Kiritimati Island more than anywhere else in the world, making it a likely
harbinger for the health of reefs worldwide.
That is why Dr. Cobb, the Georgia Tech scientist who made the recent dive, has been
making the trek at least once a year for the
past 18 to the tiny atoll.
Though the atoll sits just north of the
Equator, trade winds suck water up from
the depths of the ocean, usually keeping the
water temperature surrounding the reefs a
healthy, nearly constant 25 degrees. But in
2015, the expected upwelling of deep, cold
water did not happen, Dr. Cobb said. So water in the atoll was 6.5 degrees warmer than
normal, and never cooled enough to allow
coral to recover.
“The worst has happened,” she said.
“This shows how climate change and temperature stresses are affecting these reefs
over the long haul. This reef may not ever
be the same.”
FRIDAY, APRIL 15, 2016
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY
5
MONEY & BUSINESS
An Indian Swami
Creates an Empire
By GEETA ANAND
HARIDWAR, India — Sitting on an orange sofa set over a Persian carpet, in a gated office park with manicured lawns, Baba
Ramdev is surrounded by the trappings of
any corporate leader almost anywhere in
the world.
But Mr. Ramdev is also an Indian swami,
having renounced worldly pleasures and
possessions, and he sits cross-legged on
the couch, draped in the saffron cloth of a
Hindu holy man, his face fringed by an untamed beard.
Famous for bringing yoga to the Indian
masses, Mr. Ramdev, 50, is also the leader
of what has become known as the “Baba
Cool Movement” — a group of spiritual men, known here as “babas,” who are
marketing healthy consumer items based
on the ancient Indian medicinal system of
herbal treatments, known as Ayurveda.
His rapidly expanding business empire of
packaged food, cosmetics and home-care
products is eating into the sales of both multinational and Indian corporations.
The babas’ message about the value of
traditional Indian ingredients is particularly resonant in the current environment
in India, where a prime minister and his political party have built a narrative around
the value of ancient Hindu practices, from
yoga to reverence for cows.
“There is truly a tectonic shift” in the consumer products business in India, said Harish Bijoor, a brand strategy specialist and
former head of marketing at a subsidiary of
the Indian conglomerate Tata Group.
Mr. Ramdev and his friend and business
partner, Acharya Balakrishna, 44, run Patanjali Ayurved Limited from its headquarters in Haridwar, an ancient Indian city by
the Ganges River. Mr. Ramdev said he was
the creative force and public face of Patanjali, even though, as a swami, he does not
have an official title or hold any shares of
the privately held company.
Rising at 3:30 a.m. each day, he unleashes
a torrent of new product ideas — an herbal
energy bar, an herbal hair dye, a sugar-free
immune booster — that he records in large
Suhasini Raj and Hari Kumar contributed
reporting.
Baba Ramdev leads a spiritual
movement and sells consumer items
based on an ancient Indian system of
herbal treatments.
Hindi script in a spiral bound notebook.
Then he plunges into three hours of yoga,
followed by a 12-hour day that is split between Patanjali business and the public
meetings of a spiritual and political leader.
Mr. Balakrishna, as the managing director, runs day-to-day operations. The two
men met in the 1990s, when they studied
at the same gurukul, a residential school.
Both the sons of farmers, they went on together to study in the Himalayas, Mr. Ramdev focusing on yoga and Mr. Balakrishna
on Ayurveda.
In 1994, they founded the first of three
charitable trusts, to run a hospital and
a university dealing in Ayurvedic medicine, and an ashram. There, they held yoga
camps and free health checkups at which
they dispensed Ayurveda herbal treatments.
Around the same time, Mr. Ramdev
began his televised yoga classes. Lean
and muscular, Mr. Ramdev proved to be
a telegenic tour de force, bringing yoga to
India’s poor and the growing middle class.
He gradually ventured beyond yoga to become a public critic of government corruption, leading a mass protest in New Delhi
in 2011 and later endorsing Prime Minister
Narendra Modi during the election in 2014.
PHOTOGRAPHS BY KUNI TAKAHASHI FOR THE NEW YORK TIMES
Mr. Modi and his Bharatiya Janata Party swept to power soon after, unleashing a
strong Hindu nationalism that Mr. Ramdev
says has created “an ideal ecosystem” to
support his business. Mr. Modi pushed the
United Nations to create International Yoga Day, and he inaugurated it last year, with
Mr. Ramdev by his side, in a nationally televised ceremony involving 35,000 people.
Few people noticed when Mr. Ramdev
and Mr. Balakrishna founded Patanjali in
2006, and, in 2009, began building factories
on a 60-hectare campus about 30 kilometers from Haridwar.
Patanjali now has 28 factories at the campus that make more than 800 products that
are sold at around 20,000 franchised outlets
around the country, company officials said.
Twenty-five technicians in a dozen glasswalled labs use computers to test ingredients for contaminants, from pesticides to
heavy metals.
Patanjali products are attractive because they are high quality and prices are
about 20 percent lower than the competition, analysts said.
It is not clear how Patanjali is able to
charge such low prices, given that its profit
margin of 13 percent is within the industry
range of 13 to 16 percent. Mr. Ramdev ventured that, with his fame, his advertising
costs are much lower than his competitors’,
By CONSTANCE GUSTKE
PHOTOGRAPHS BY PHILIP SCOTT ANDREWS FOR THE NEW YORK TIMES
Jane Mosbacher Morris, founder of To the Market, sells items made by survivors of war, genocide and other calamities.
entrepreneurs stay nimble and lean. And
for their part, consumers can meet the designers and touch and feel their works.
“Pop-up stores are a tremendous format,” said Burt Flickinger III, managing
director at the Strategic Resource Group.
“They are exponential ways to build a
brand.”
These stores, and e-commerce, are challenging older retail chains, which are going
through a “retail ice age,” Mr. Flickinger
said. “Consumers are looking for new ways
to shop and new brands,” he said. “They
want better quality at better prices. Legacy
stores, though, have a harder time changing their mixes.”
The hip eyeware maker Warby Parker
helped push pop-up stores into a yearround event. The company turned a school
bus into a traveling eyewear shop, tricking
Innovation enables a
decades-old concept to
thrive in a new economy.
it out with leather couches, wood paneling
and even vintage books, and then took it on
a road trip across the United States.
Pop-up entrepreneurs are continuing to
innovate. They are staging their events in
garages, around pools, in locked storage
spaces. Some retailers are making jewelry
using 3-D printing. One artist opened a gallery in a giant Christmas tree.
“They’re risk takers,” said Jeremy
Baras, chief executive of PopUp Republic.
“Pop-up stores are temporary so you can
be more creative.”
Catherine Nicole, who has an online
jewelry boutique of the same name, has
ditched trade shows for pop-ups. She tries
to hold two pop-ups sales a month, where
she sells her jewelry, made of semiprecious
gemstones inspired by travels to Spain and
Africa. This strategy, she adds, is in keeping with her model of staying lean and agile.
“It’s more lucrative to stay out of the
game and approach it in an artisan style,”
said Ms. Nicole.
Lack of planning, though, can doom a
pop-up, said Melissa Gonzalez, author of
the book “The Pop-Up Paradigm: How
Brands Build Human Connections in a Digital Age.” Retailers may not fully evaluate
a location, or invest enough time in telling
a story. “Understand the goal of a pop-up,”
she advised.
‘Fintech’ Start-Ups Are Viewed as a Threat to Bank Jobs
By NATHANIEL POPPER
Up to 30 percent of the current employees
in the banking industry may lose their jobs
to new technologies in the next 10 years, according to new projections from Citigroup.
A 112-page report, “Digital Disruption,”
written by a team of seven Citi analysts
and strategists, said that jobs would be
lost to start-ups taking aim at many different parts of the financial industry. So far,
though, much of the activity has come from
lending start-ups like SoFi and payments
companies like PayPal and their counterparts from the rest of the world.
The report released in late March, said
that the number of employees at American
banks would drop to 1.8 million people in
the year 2025, down from 2.6 million last
year and 2.9 million before the financial
crisis. An even sharper drop, of 37 percent,
is predicted for European banks.
The report from Citigroup is the latest
of health supplements at Dabur India Ltd.,
a large consumer goods companies, began
falling at the end of last year, hurt by competition from Patanjali.
Experts say that the only danger signs
for Patanjali are the enthusiasms of its
founder, Mr. Ramdev. If he takes it “a bit too
far, he’ll lose new customers,” said Sunil
Alagh, a business consultant.
Mr. Ramdev has claimed, for example,
that he could cure homosexuality.
Mr. Bijoor has predicted that the “Baba
Cool Movement” will eventually outsell top
companies.
“It’s about becoming the umbilical cord
connecting the past to the present,” he said.
In Rwanda, Hope
Delivered by Drone
Pop-Ups
Find a Niche
In Retailing
During trips to war-torn countries like
Afghanistan, Jane Mosbacher Morris discovered that women had little control over
their finances. Some were forbidden to
work or even touch money. The antidote,
she decided, was starting an online market
stocked with artisan works made by survivors of war, genocide, human trafficking
and other abuses. The site To the Market
would put much-needed money into their
hands.
Each handmade piece on the site has a
powerful back story, such as the deka necklace, which is made of recycled paper by female survivors of war in Northern Uganda.
“People want to know where something
is made,” said Ms. Morris. “A piece may be
spun in a leper colony or crafted in an AIDS
shelter.”
But in cyberspace, goods can’t be
touched. So Ms. Morris, who was a counterterrorism adviser for the United States
State Department, turned to pop-up stores
as a way to sell the jewelry, handbags and
other items that carry these stories.
She began pitching her pop-up stores at
conferences, such as one for refugees put on
by the Red Cross. Others are held in yoga
studios or women’s homes. These places
are usually free, and she can walk away
with tens of thousands of dollars of sales,
putting more money into the hands of survivors.
Entrepreneurs like Ms. Morris are helping revitalize pop-up stores, a decades-old
retail concept. This new breed of pop-ups is
far more innovative and profitable than the
seasonal pop-ups that once prevailed.
Using pop-ups does, of course, still help
who spend as much as 15 percent of their
revenue promoting their products.
The faces of Mr. Ramdev and Mr. Balakrishna adorn most every building, billboard and truck connected to the company,
which is expanding so fast it is striking fear
into its current and potential competitors
The company expects to report revenue of
$750 million in the fiscal year that ended
in March, more than double the previous
year’s $300 million, the two men said.
Credit-Suisse Securities, in a report
early this year, said Patanjali’s “meteoric
rise” had hurt Colgate-Palmolive (India)
Ltd., which is majority owned by the United States-based Colgate-Palmolive. Sales
In Asia, lenders and
consumers have embraced
nonbank options.
analysis pointing to big changes ahead
for the financial industry as a result of the
wave of new financial start-ups broadly going by the term “fintech.”
Last fall, the former chief executive of
Barclays, Antony Jenkins, said that banking was facing a series of “Uber moments,”
in which the number of jobs in the industry
could drop in half.
In addition to the new fintech start-ups,
banks are being forced to cut jobs and automate their operations by the volatile markets and new regulations that have become
the norm since the financial crisis.
The Citigroup analysts pointed to the inherent danger of projecting cutbacks for the
financial industry. Bill Gates famously said
in the 1990s that banks were “dinosaurs”
that would be replaced by new software —
a prediction that ended up being wrong, in
no small part because of the regulatory restrictions on new entrants to the financial
industry.
But the new report noted that the sector
had attracted record investment over the
last five years. Last year, $19 billion in new
investments came, up from $1.8 billion in
2010.
The report said that new technologies
had taken off the fastest in Asia, and particularly in China, where technologically
powered financial players have already
become dominant.
A majority of online payments in China
are now handled by nonbank players, like
Tenpay and Alipay. The Citigroup report
said that Alipay had 3.3 times as much payment volume last year as the most prominent American player, PayPal. So-called
peer-to-peer lending — loans happening
outside the banking industry — has also
surged in China. These lenders gave out
four times more loans in China last year
than similar companies in the United
States.
New financial technologies have been
much slower to gain traction in the United
States, where services like Apple Pay have
been more of a curiosity than a disruptive
force. But the Citigroup report said the slow
adoption so far showed signs of speeding up
and gave the new entrants more room for
growth. The analysts estimated that in personal lending, digital payments and wealth
management, new players are likely to take
13 percent of the business in the next five
years.
By JOHN MARKOFF
fly in rough weather, enduring winds up
to 50 kilometers per hour. They will not
HALF MOON BAY, California — From
land but will drop small packages from
a bluff overlooking the Pacific Ocean, a
very low altitudes, using simple paper
loud pop signals the catapult launch of a
parachutes. The drones will then return
small fixed-wing drone that is designed
to carry medical supplies to remote locato a home base, where they will be prepared for a new mission by swapping in a
tions almost 65 kilometers away.
new battery and snapping in a new flight
The drones are the brainchild of a small
group of engineers at a Silicon Valley
plan stored in a SIM card.
start-up called Zipline, which plans to beOthers are trying to solve the problem
of the autonomous distribution of medical
gin operating a service with them for the
government of Rwanda in July. The fleet
supplies. Another Silicon Valley start-up,
of robot planes will initially cover more
Matternet, is experimenting with the
than half the tiny African nation, shutgovernment of Malawi and with Unicef to
deliver infant H.I.V. tests by quadcopter.
tling blood and medicine to remote spots
in hours rather than weeks or months.
Zipline began in 2014 when two of its
It is striking that Rwanda, one of the
founders, Keller Rinaudo and Mr. Hetworld’s poorest nations, will be the first
zler, visited a young public health worker
to establish a commercial drone delivin Dar es Salaam, Tanzania. The worker
had created a text-messaging system
ery network — putting it ahead of places
that enabled hospital workers to urgently
like the United States, where technology
companies like Amazon and Google have
request medical supplies in life-or-death
promised futuristic drone systems for ursituations.
The public health worker “showed me
ban and suburban package delivery.
“The concept of drone
ports is something that a
very small decision-making unit in the country
decided they were going
to do,” said Michael Fairbanks, a member of the
Rwandan president Paul
Kagame’s presidential advisory council. “It took a
very short time. It’s something that America could
learn from.”
That Rwanda is set to
become the first country
with a drone delivery network illustrates the often
uneven nature of the adoption of new technology. In
the United States, drones
have run into a wall of
ZIPLINE
regulation and conflicting
Deliveries of medical supplies by Zipline pilotless
rules. But in Rwanda, the
planes will begin this summer in Rwanda.
country’s master development plan has placed a
priority on the use of the machines, first
the database that had entries every time
for medicine, then more broadly for ecosomeone texted, and it was thousands
of names long,” Mr. Rinaudo said. “It
nomic development.
“Rwanda has a vision to become a techwas mostly infants, and there was no response.”
nology hub for East Africa and ultimately
the whole continent of Africa,” said WilMr. Rinaudo said he realized he was
looking at a long list of death sentences,
liam Hetzler, a founder of Zipline, which
is based in this seaside town.
and he and Mr. Hetzler set about findThe new drone system will initially be
ing an airborne alternative to automate
capable of making 50 to 150 daily delivera supply chain. They met Keenan Wyrobek, a Stanford-trained roboticist, and
ies to Rwanda’s 21 hospitals and clinics in
the western half of the nation.
the three technologists then assembled
The system is based on a fleet of 15
an engineering team with aerospace indrones, each with twin electric motors,
dustry experience.
a 1.6-kilogram payload and a 2.5-meter
Mr. Hetzler said that by placing engiwingspan. The system’s speed makes it
neers who have consumer electronics
possible to maintain a “cold chain” — a
expertise in close collaboration with rotemperature-controlled supply chain
boticists and aerospace engineers, it had
needed to provide blood and vaccines —
been possible to rapidly build a highly auwhich is often not practical in developing
tomated system that would be operated
countries.
by a staff of five to eight.
The Zipline drones will use GPS to naviThe drone service, based in a city near
the Rwandan capital of Kigali, will begin
gate and will communicate via the Rwanthis summer.
dan cellular network. They will be able to
6
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
FRIDAY, APRIL 15, 2016
THE NEW YORK TIMES INTERNATIONAL WEEKLY
ARTS & DESIGN
A Young Artist Captures the Mood of a Modern China in Flux
By BARBARA POLLACK
Fresh off the plane from Art Basel Hong
Kong, the Chinese artist Cao Fei was stationed at MoMA PS1 in New York, ready to
supervise the installation of her first United States museum retrospective. At 37, she
seemed too young to warrant an extensive
survey. Dressed in a black hoodie and fashionable striped pants, Ms. Cao could have
been one of the characters in her early
videos, teenagers influenced by hip-hop
culture or 20-somethings costumed as Japanese manga characters.
But the artist — often described by the
art world as the embodiment of the new
China — has been on the scene internationally for nearly 20 years, with featured
spots at the Tate Modern in London and
the Venice Biennale. She has managed to
encapsulate her country’s societal shifts
through multimedia works, photographs,
films and sculptures. And a stroll through
the exhibition in New York is both a tour
and a critique of contemporary China, its
rapid urbanization and the impact globalization has had on it.
“Cao Fei visualizes the tension that a
person of her age has to face in China on
a daily level,” said Klaus Biesenbach, director of MoMA PS1, who has worked with
her throughout her career and who organized the exhibition, “Cao Fei,” which runs
through August 31. “It is important for a
New York audience to find out that you can
find someone as cutting-edge in Beijing as
you can here.”
The story of Ms. Cao contrasts two generations of Chinese artists. Her father, Cao
Chong’en, was an accomplished realist
sculptor whose statues of leaders from Mao
to Deng Xiaoping appear throughout China. Coming from a landowner family that
suffered greatly after the 1949 revolution,
he learned to do what he was told and make
whatever the Communist Party required.
Cao Fei rebelled against that kind of art.
She was born in 1978 in Guangzhou, a port
city northwest of Hong Kong that opened to
Western investors earlier than cities in the
north of the country. And she grew up absorbing the various influences that flooded
her hometown and focused on creating art
that examined China’s economic boom. She
gained attention early from prominent European curators before being seen at home,
thus bypassing some of the obstacles usually encountered by female artists in China.
“She was really fresh and really young,
but you could feel her potential to be an
The Chinese artist
Cao Fei is often
described as the
embodiment of
the new China.
Left, Ms. Cao’s
‘‘La Town: White
Street.’’ Far left, a
portrait of China
Tracy, her Second
Life avatar.
VITAMIN CREATIVE SPACE; TOP RIGHT, BESS ADLER FOR THE NEW YORK TIMES
incredibly unique artist in that she approached the youth culture in a very contemporary way,” said Hou Hanru, artistic
director of Maxxi, National Museum of the
21st Century Arts, in Rome, who met Ms.
Cao when she was still a 21-year-old student
at the Guangzhou Art Academy. Struck by
her ability to both reflect and interpret a
China in flux, he requested her first video,
“Imbalance 257,” for an exhibition in Spain.
Named for part of her address while living in the dormitory in Guangzhou, “Imbalance 257” (1999) loosely tells the story of a
group of Chinese students confused about
what the future holds after art school. It is
a combination of documentary and drama,
interspersed with Communist revolutionary graphics and Japanese animation.
“When I got the phone call from him asking for my C.V., I was so excited,” Ms. Cao
recalled. “It was the first time I received
an international call. I had no Internet, I
had no email, I did not speak English, and I
didn’t have a résumé. I had to ask my classmates for help with translation.”
From 2005 to 2006, she worked on
“Whose Utopia?,” a film created at the
Osram light bulb factory in Foshan, in the
Hit Games
With Heart,
Not Guns
In ‘‘Firewatch,’’
players control
Henry, a man
who spends his
time roaming the
wilderness, taking
pictures and using
a hand-held radio.
By CHRIS SUELLENTROP
One of the most popular video games
of the past month or so doesn’t have any
shooting or puzzles, and almost no jumping.
It’s called “Firewatch,” and it’s an interactive drama about two lonely fire lookouts in
Wyoming who substitute talk for action.
Yet, soon after its release in February,
“Firewatch” hit Number 1 on Steam, the
largest marketplace for PC games, and
stayed in the Top 10 for a week. The game
sold about a half-million copies in its first
month, according to its creators. It’s the latest example — and among the biggest hits
— in an emerging category of video game
that, despite its popularity, hasn’t even settled on a name.
It may seem strange that a video game
that replaces conventional challenges with
thought-provoking exploration and story
has gone mainstream. But the reality is
that success for this type of game is not all
that unusual anymore. Similar games —
“Dear Esther,” “Gone Home,” “The Stanley
Parable” and others — have received not
only acclaim but also commercial success.
“Firewatch” belongs to a genre that’s
sometimes called the “walking simulator.”
These games aren’t going to sweep away
the likes of “Grand Theft Auto” or “Call of
Duty,” franchises with billions of dollars in
revenue. But they have carved out a durable niche in the marketplace among connoisseurs.
“The fact that ‘Firewatch’ doesn’t feel
Pearl River Delta. She found 20 workers
to act out their fantasies for her camera in
ways that are both funny and very sad.
A year later, she entered a true fantasy
world via Second Life, an Internet site that
lets participants choose avatars and interact with one another. As China Tracy, Ms.
Cao spent eight to 10 hours a day on her
computer, even developing an ill-fated romance, captured in her film “i.Mirror.” She
went on to create her signature work, the
virtual “RMB City” (2007), in which the
Pearl TV Tower in Shanghai abuts the Forbidden City and statues of Mao. Eventually,
An interactive world
where emotions drive the
action, not shoot-outs.
100 percent foreign to anyone is definitely
something that helped it out,” said Jake
Rodkin, one of the founders of Campo Santo, the 11-member studio in San Francisco
that designed and published the game.
In “Firewatch,” a 40-something man
named Henry decides to spend the summer
of 1989 working for the forestry service, to
avoid facing his wife, who has early onset
dementia.
Henry does not dodge falling trees or escape from dangerous blazes. He is never really in peril, no matter what the player does.
There is nothing to fight, no ciphers to crack.
Instead, players roam the Wyoming wilderness and choose dialogue for Henry to
exchange over a hand-held radio with Delilah, another forest ranger. Players can
make other small choices, like whether Henry wears his wedding ring in the morning
before a hike, or when and where he takes
photographs using a disposable camera.
The game’s players are exploring Henry’s emotional range rather than testing
the limits of his physical agency, Mr. Rodkin said. “The place that a player is expressive in ‘Firewatch’ is with what they say
and when they say it, and what they withhold,” he added.
Techniques like these, once considered
avant-garde, are popping up even in blockbuster action games from the likes of Sony
and Microsoft. “Uncharted 4,” one of this
year’s most anticipated action games, will
feature sections that might be thought of
as a walking simulator, said Neil Druckmann, a creative director and writer at
Sony’s Naughty Dog
studio. (The second
“Uncharted” game
included a stroll
through a Tibetan
village.)
Walking simulators incorporate design elements of the
CAMPO SANTO
first-person shooter,
which helps to make them immersive. Players feel they have become different people
in another world.
Any standout shooter game invests heavily in the design of its world, said Dan Pinchbeck, the creative director at the Chinese
Room, the British studio behind “Dear Esther,” considered the earliest walking simulator by most accounts.
“That sense of anticipation, of quiet moments of being in the world, is so fundamental to their design,” he said. “We just kind of
exaggerated it.”
Designers of these games do not see
themselves as working in opposition to
mainstream interactive entertainment.
Rather, they seek to distill part of the core
experience of video games to its essence.
“You’re pressing the buttons that you
press all the time in video games,” Mr. Rodkin said, “but seeing a pudgy middle-aged
guy, and a hand with a wedding ring on it.”
The Godfather of Soul Inspires a Writer
By JOHN WILLIAMS
The novelist and musician James McBride has suffered through the emotional
and financial effects of a divorce. In 2010
his mother died. A white woman raised by
an Orthodox rabbi (Mr. McBride’s father
was black), she was the subject of her son’s
breakout best-selling memoir of 1996, “The
Color of Water.”
While kicking against these rough tides,
Mr. McBride, 58, took on his most grueling
professional assignment: a nonfiction book
about the Godfather of Soul, singer James
Brown, titled “Kill ’Em and Leave.”
Confronting Brown’s often tortured private life was hard enough, but the tangled
legal morass left in that singer’s wake really shook Mr. McBride. “I didn’t realize how
deep the water was until I got in it,” he said.
Brown died on Christmas Day in 2006,
having intended tens of millions of his dollars to be used to educate poor children in
South Carolina and Georgia after he was
gone. His family contested his will, and
the years since have been a litigious ava-
lanche. As The New York Times reported
in 2014: “Millions of dollars have been paid
in recent years to creditors, law firms and
various vendors, but not to schoolchildren
or other beneficiaries.”
In ways more modest than Brown’s, Mr.
McBride has lived his own particularly
American success story. Born into poverty,
the eighth of 12 children, he has built a writing career that has included the sustained
commercial success of “The Color of Water” and highbrow accolades as well: “The
Good Lord Bird,” a historical novel, won the
National Book Award in 2013.
Earlier in his creative career, Mr. McBride made his living through music. He
toured with the jazz singer Jimmy Scott,
wrote songs for Anita Baker and composed
a musical called “Bobos,” for which he won
the Stephen Sondheim Award.
Steeped in Mr. McBride’s knowledge
and experience of music, “Kill ’Em and
Leave” is structured as a series of profiles
of people who played roles in Brown’s life
— people who weren’t always easy to find,
‘‘You can’t be that good and not be
that deep,’’ James McBride, right,
said of the late singer James Brown.
and weren’t always eager to talk, once
found. Mr. McBride spent significant time
in the South over the course of three years,
talking to Brown’s first wife, Velma Brown;
Nafloyd Scott, the last living member of the
Famous Flames, a group Brown fronted
in the 1950s; the saxophonist Alfred Ellis,
described in the book as “the principal architect of James Brown’s sound”; and many
others.
“Kill ’Em and Leave” is about entertainment, but also about much more, including
poverty, race, ambition and how to behave.
There was plenty of sadness and misery in
Brown’s life, much of it self-inflicted. It documents the death of his teenage son Teddy
in 1973; his famously turbulent relationships with his wives and children.
So what did Mr. McBride want to set
straight? When people think of James
ANDREW RENNEISEN FOR THE NEW YORK TIMES
Brown, they think of a tireless entertainer,
“but at bottom he was really a musician,”
Mr. McBride said.
“He’s always seen as this weirdo, this
song-and-dance guy who was doing these
drugs, and he looked horrible, and he had a
funny hairdo. But he was a very deep guy.
You can’t be that good and not be that deep.”
the Swiss collector Uli Sigg acquired Ms.
Cao’s project, which continues to evolve,
and later donated it to the M+ Museum in
Hong Kong.
By then, Ms. Cao had already shown in
dozens of biennials, succeeding as few female Chinese artists have.
She moved to Beijing with her husband,
the Singaporean artist Lim Tzay Chuen, after their two children, who are now 7 and 4,
were born. In 2013 she returned with “Haze
and Fog,” a zombie apocalypse film set in
the vast housing projects of present-day
Beijing. The next year, she created “La
Town: White Street,” a stop-action film, using miniature figurines and architectural
models, that depicts a society on the verge
of destruction.
“I do not see the impact of globalization
in black-and-white terms,” Ms. Cao said. “I
more observe from different angles.”
She still has not had a museum show in
China, though negotiations are underway
to bring the MoMA PS1 show there.
“When they introduce me there, they
sometimes say, ‘She is the most important
female artist in China’ — not artist, female
artist,” Ms. Cao said.
Film Festivals Feel
Push on Accuracy
By MELENA RYZIK
Doctors and other public health professionals may be relieved that the controversial documentary “Vaxxed,” about
the long-discredited link between autism
and vaccines, was yanked from the Tribeca Film Festival in New York City. But its
expulsion has also highlighted consternation among other festival organizers,
who have been feeling the burden of extra
scrutiny.
As documentarians multiply, pointing their cameras at ever more esoteric,
provocative and sometimes contentious
stories, there is increasing pressure on
programmers to act not just as quality
control but also perhaps as judges of fairness and accuracy.
“I feel that pressure more and more
each year,” said Thom Powers, the documentary programmer at the Toronto International Film Festival and the artistic
director of Doc NYC. “Because documentaries are getting more ambitious, I think
that there is a healthy anxiety for any film
festival programmer to be worrying over
the works that they’re presenting. If I
didn’t feel anxious, it would be a sign that
I’m really playing it safe with the films I
show.”
But filmmakers and programmers are
also split about what their responsibilities are, and how active they should be
in policing what is onscreen. Should they
be fact checkers? And should there be
guidelines about how much of a film must
be verifiable?
These questions are not necessarily
new, said Patricia Aufderheide, a professor at the Center for Media & Social
Impact at American University in Washington, D.C., who has studied documentaries. But with the expansion of the field
and a growing number of outlets for programming, from streaming services to
small festivals, “the volume is way up,”
she said.
Professor Aufderheide said that her
research showed that documentarians
and presenters were generally united in
their good-faith obligation to viewers and
subjects.
“Part of their claim is: This is important and true,” she said. “And true not in
the sense of it’s objective, but it’s a responsibly portrayed reality that somebody understands, and that will pass a smell test.”
“Vaxxed: From Cover-Up to Catastrophe” was ultimately cut from Tribeca
because its filmmakers, who also appear
in it, were promoting an agenda — about
the danger of vaccines — that doctors
have said is false and damaging to public
health.
Retaining trust is important as audiences have come to regard documentaries as a vehicle for long-form investigation, which may be done less in the
news media. The strength of the Netflix
docu-series “Making a Murderer” (which
Mr. Powers showed at Doc NYC) “is that
those two filmmakers could take the 10
years” to delve into the case, Mr. Powers
said. (Nonetheless, its reporting was also
questioned.)
But David Wilson, a programmer and
co-founder of the True/False Film Fest,
a respected annual showcase in Missouri, said it was a mistake to routinely
treat documentaries in the same way
as journalism. Documentaries “can tell
great stories, they can create empathy
and capture the messiness of the human
condition,” he said. But, he continued, “in
no way does documentary film stand next
to an article in Science magazine or The
Lancet,” the British medical journal.
Asked whether programmers should
accept a film if they are not certain of its
veracity, Mr. Wilson said, “My answer is
an emphatic ‘sometimes.’ ” Drawing on
the director Werner Herzog’s maxim that
he is after the truth of poets, not the truth
of accountants, he added, “We show films
that many people would look at and say,
‘How is that possibly a documentary?’ ”
Among recent selections was “Tickled,”
a film that on its surface is about a subculture of tickling fetishists but probes
further to discover possible threats and
online bullying. “We were receiving le-
Finding a balance
between fairness and
telling a story.
gal threats even before we’d started production,” Dylan Reeve, a director of the
film, wrote in an email. At a party for its
screening at True/False, the “Tickled”
director David Farrier was served with
legal papers charging defamation and related complaints. Mr. Wilson said that in
programming it, he and his team “looked
closely at the claims it made, and we felt
those claims are honest.”
One way to clarify what is acceptable
in documentaries is to create standards
or industrywide best practices. But that,
too, is divisive. Mr. Wilson was “categorically not in favor,” he said, because it
could be stifling to filmmakers.
For their part, festival organizers say
it is also up to audiences to sniff out what
is legitimate and what is not. “I think we
should be teaching media literacy in every high school in the country,” Mr. Wilson said. At True/False, “we encourage
and push our audiences to be critical
viewers; we want audiences to take on
the task.”
Moviegoers need to be realistic about
the limitations of cinema. “It’s kind of important to understand,” Mr. Powers said,
“that one film is not the fulfillment of the
search for truth.”