Modemetropole Berlin

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Modemetropole Berlin
I Basistext
Modemetropole Berlin
Den Trends auf der Spur
Berlin, Februar 2015 „Mode made in Berlin“ setzt internationale Trends. Zweimal jährlich ziehen
die Fashion Week und und eine Vielzahl an Modeschauen internationale Einkäufer, Journalisten
und Fashionfreunde aus aller Welt an. Zu sehen gibt es hier ein breites Spektrum an Labels – von
Newcomern bis hin zu etablierten Marken.
Viele hiesige Labels wie Lala Berlin, Kaviar Gauche oder Vladimir Karaleev verkaufen inzwischen in
Boutiquen in Tokio, zeigen ihre Mode in London und Paris und kleiden sogar Hollywoodstars ein.
Die meisten der erfolgreichen jungen Designer haben eine der neun Berliner Modehochschulen
besucht. Die jährlichen Shows der Abschlussklassen, vor allem von der Universität der Künste und
der Esmod Berlin, sind viel beachtete Events, die der Branche neue Impulse geben. Viele
Absolventen bleiben nach dem Studium in Berlin. Mindestens 800 – überwiegend junge –
Designer sollen sich in der deutschen Hauptstadt tummeln. www.lalaberlin.de,
www.kaviargauche.com, www.vladimirkaraleev.com
Von der UNESCO als ‚City of Design’ gekürt, ist Berlin dafür bekannt, dass sich hier mit wenigen
Mitteln viel erreichen lässt. Im Vergleich mit anderen Metropolen hat Berlin immer noch relativ
günstige Ladenateliers. Zudem ist die Offenheit der Stadt ein idealer Nährboden für Innovation.
Nachwuchspreise erleichtern zusätzlich den Start in die Selbstständigkeit, wie etwa der
Wettbewerb ‚Start your fashion business’, aus dem 2014 Labels wie Tim Labenda, Marina
Hörmanseder, das Herrenmodelabel dyn und Malaika Raiss hervorgegangen sind. Inzwischen gibt
es etwa 3 700 Modeunternehmen in Berlin – damit ist deren Zahl innerhalb der letzten zehn Jahre
um ein Drittel gestiegen. Aufstrebende Stars am Modehimmel sind die Newcomer Jennifer
Brachmann aus Halle, nunmehr in Berlin, mit ihrer post-classical-menswear und Thomas Hanisch,
ein 24-jähriger Esmod-Abgänger, dem das Glück zu Teil wurde, einen Teil seiner ersten Kollektion
gleich an Lady Gaga zu verkaufen. www.timlabenda.com, www.marinahoermanseder.com,
www.dyn-menswear.com, www.malaikaraiss.com/blog/page-home/,
www.jenniferbrachmann.com
Von Streetwear bis Haute Couture
Neben dem Nachwuchs aus den Modehochschulen kommen junge Designer aus der ganzen Welt
in die Metropole an die Spree. Rund achthundert Labels sind es inzwischen. Das Spektrum reicht
von Michael Michalsky, einst Chef-Designer von Adidas, über Haute-Couture-Schneiderinnen wie
Andrea Schelling oder Überflieger Michael Sontag, der mit seinen asymmetrischen Schnitten und
Drapierungen über Nacht zum Star wurde. Die Entwürfe von Perret Schaad oder Alexandra Kiesel
hingegen bewegen sich zwischen schlichter Eleganz und Avantgarde. www.andreaschelling.de,
www.michaelsontag.com, www.glaw-berlin.com, www.anntian.de
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Von ReClothing bis Upcycling
Im Vergleich mit anderen Design-Städten wie Paris oder Mailand ist in Berlin der Wille zum
Experiment groß, in jüngster Zeit auch im Bereich fair produzierter und nachhaltiger Mode. Das
Label Umasan Healthstyle in der Linienstraße in Mitte war das erste Label weltweit, das zugleich
vegan, ökologisch und fair handelt. Die Betreiberinnen verzichten auf alle tierischen Produkte und
experimentieren stattdessen mit innovativen Fasern. Magdalena Schaffrin ist mit ihrem
Engagement für nachhaltige sowie salonfähige Mode eine Vordenkerin und wurde dafür 2009 mit
dem Berliner Umweltpreis in der Kategorie Wirtschaft und Innovation ausgezeichnet. Auch
Shooting Star Daniel Kroh ist seit einigen Jahren in aller Munde. Der Berliner Designer kreiert
Mode aus alter Arbeitskleidung – „ReClothings“ heißt sein Recycling-Projekt. www.umasanhealthstyle.eu, www.danielkroh.com
Christine Mayer, bisher erfolgreich mit einem Showroom in Berlin-Mitte vertreten, weitet sich in
andere europäische Städte aus; in Berlin folgt sie dem Trend und wird ab April 2015 mit
Verkaufsevents und temporären Ausstellungen in der deutschen Hauptstadt präsent sein. Ihr
Label steht für die Verschmelzung von Mode und sozialem Engagement sowie für die
Transformation recycleter Materialien. Absoluter Hit sind Shirts aus Algen, die nicht nur lässig
aussehen, sondern zugleich die Haut pflegen. www.mayer-berlin.com
Ebenfalls in Mitte befindet sich der Upcycling Fashion Store. Dort sind internationale Designer
vertreten, die bereits getragene Kleider und Materialien wiederverwenden und dabei aufwerten.
Ein solches Beispiel ist auch das Label schmidttakahashi, das am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg
sein Atelier hat. Die Kollektionen von Kaska Hass in ihrem Atelier am Legiendamm hingegen sind
ein Mix aus Eco-Fashion und Haute Couture und sind wie etwa ihre bekannten Hochzeitsoutfits
für die großen Momente des Lebens geschaffen. www.schmidttakahashi.de, www.upcyclingfashion.com, www.kaskahass.de
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Blog Fair-a-porter von Alex Bohn, der beweist, dass
modischer Luxus kein Gegensatz zu fairer Produktion darstellt. www.fairaporter.com
Flohmärkte & Co.
Junge Modemacher vertreiben ihre Kollektionen häufig auf Flohmärkten wie dem am Mauerpark
in Prenzlauer Berg, auf dem Nowkölln-Flowmarkt in Neukölln oder auf dem Boxhagener Platz in
Friedrichshain. Ein beliebter Treffpunkt für Nachwuchstalente und Modeinteressierte sind auch
die neuen Designmärkte wie etwa der Moderummel, der Neuköllner Stoff oder der Handmade
Supermarket. www.nowkoelln.de, www.neukoellner-stoff.de, www.mauerparkmarkt.de
Die Hotspots der Berliner Modeszene
Berlins inzwischen bekanntester Modemacher Michael Michalsky hat seine Gallery / Showroom
am Potsdamer Platz. Gleich um die Ecke befindet sich die von ihm gestaltete Catwalk Bar, die
erste Modebar in Berlin, in der sogar die Kellner Kreationen des Designers tragen.
www.michalsky.com
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Die Mehrzahl der etablierteren Modeschaffenden haben sich in der Spandauer Vorstadt zwischen
Hackescher Markt und Rosenthaler Platz im Berliner Bezirk Mitte angesiedelt. Besonders in der
Alten Schönhauser Straße sowie in den Hackeschen Höfen reiht sich ein Modegeschäft an das
nächste. In Europas größtem Hofensemble hat auch das Schuhlabel Trippen einen Showroom. Die
Berliner Holz- und Lederschuhmanufaktur zieht seit den 1990er Jahren eine internationale
Kundschaft an und gehört mit zu den Begründern des Berliner Design-Aufschwungs.
www.trippen.com
Hotspot für Modeinteressierte ist weiterhin die Mulackstraße, ebenfalls in Mitte. Dort
übertrumpfen sich Berliner Designer in ihren Boutiquen mit eigenwilligen Outfits, so z.B. das Label
Starstyling oder Butterflysolfire, die sich der avantgardistischen Mode verschrieben haben. Um
die Ecke, nunmehr im neuen Flagshipstore in der Alten Schönhauser Straße 3 finden sich
außerdem die bedruckten Schals von Lala Berlin, die bei Schauspielerinnen wie Mischa Barton
oder Jessica Alba gefragt sind. www.starstyling.net, www.lalaberlin.com,
www.butterflysoulfire.com
Jüngere Labels und Concept Stores siedeln sich ebenfalls in Mitte in der Nähe des Rosenthaler
Platzes zwischen Brunnen- und Torstraße an. „Soto“ zum Beispiel entstand aus dem Bedarf dreier
junger Männer, die in Berlin nicht die Herrenkleidung fanden, die sie selber gerne tragen wollten.
Die jetzt bei Ihnen angebotene Mode ist zwischen American Sportswear und skandinavischer
Lässigkeit angesiedelt. www.sotostore.com
Doch auch die Männermode holt in Berlin jetzt rasant auf, was Labels wie Labenda, dyn,
Brachmann oder die „Wunderkammer“, der neue shop von Frank Leder in Charlottenburg sowie
der neue concept store in Mitte,„ A Good Man“ belegen.
Der Happyshop, ein 6m hoher Holzpavillon auf der Torstraße in Berlin-Mitte, ist ein Mode Concept
Store. Dort verkauft Inhaberin und Designerin Mischa Alexandra Woeste ihr Label Smeilinener.
Marken wie Kitsuné, Minä Perhonen, Christopher Kane, Toga und Archive ergänzen das Angebot.
Architektur und Ladenausstattung wurden von Fingerle&Woeste erstellt. www.happyshopberlin.com
In der Kastanienallee und Oderberger Straße in Prenzlauer Berg tummeln sich ebenfalls zahlreiche
junge Designer mit eigenen Läden und Ateliers. Groß im Kommen ist auch der Stadtteil
Friedrichshain rund um die Wühlisch- und Kopernikusstraße sowie der neue Szenekiez im Norden
Neuköllns für junge Modemacher, insbesondere im Reuterkiez und der Bürknerstraße.
Nemona, das Netzwerk Mode und Nähen Neukölln, ist ein EU-gefördertes Modellprojekt im
Bereich Fashion und Produktion in Berlin-Neukölln und richtet sich an junge ModedesignerInnen
und NäherInnen. Das Ziel liegt in der partnerschaftlichen Vernetzung dieser beiden Gruppen, um
neue Beschäftigungspotentiale und Geschäftsmodelle zu entwickeln. www.nemona.de
In einem Hinterhof der Oranienstraße in Kreuzberg eröffnete vor einiger Zeit der Voo Store,
ambitionierter Concept Store für Mode und Design. Den Betreibern gehört auch die in der Nähe
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gelegene Bar Luzia. Auf 300 m² verkauft Voo viele skandinavische Labels, aber auch VintageStücke aus Paris, ausgesuchte Schreibwaren, Kosmetika und ausgewähltes Kinderspielzeug. Ein
Third Wave Café und zugleich Veranstaltungsort im Laden rundet den Aufenthalt beim Shoppen
ab. www.vooberlin.com
Für Geschäfte im großen Stil bietet hingegen der Osthafen ein einzigartiges Modezentrum. In
‚Label 1’ haben Markenfirmen wie Hugo Boss, Esprit, Escada und Tom Tailor Showrooms
eingerichtet, um dem Einzelhandel ihre neusten Kollektionen zu präsentieren. Neuerdings gibt es
zwischen Stralauer Allee und Spree eine Fortsetzung mit "Labels Berlin Osthafen 2". In dem
Neubau mit seiner abstrakten Betonfassade finden junge Marken und Streetwear ein Forum.
Derzeit kümmert sich das Management um das passende Umfeld für diese gerade eröffnete
Fashionstätte. In einer Dachterrassenlounge sollen die Modeliebhaber Cocktails trinken und den
Blick über den Osthafen genießen. Außerdem ist ein Restaurant auf Wasserhöhe geplant. Mit
regelmäßig stattfindenden Events und Partys im Erdgeschoss des futuristischen Gebäudes soll das
Modezentrum auch zu einer Top-Location der Ausgehkultur werden.
Aus Mitte in die Potsdamer Str. zog es vor 4 Jahren Andreas Murkudis. Im ehemaligen
Tagesspiegel-Areal eröffnete er einen concept store auf 1000 m² in dem er ausgesuchte
hochwertige Kleidung, Lederwaren, Accessoires und Einrichtungsgegenstände verkauft. Luxus hat
für ihn einen höchst nachhaltigen Charakter. Von Anfang an war er an der Planung des im April
2014 eröffneten BIKINI BERLIN, unweit des Waldorf Astoria beteiligt, indem er gleich drei neue
Läden eröffnet hat. www.andreasmurkudis.com/, www.bikiniberlin.de/
Trends auf der Spur: Die Berlin Fashion Week
Zweimal jährlich, im Januar und im Juli, trifft sich die internationale Modebranche zur Fashion
Week in Berlin. Dann dreht sich in der deutschen Hauptstadt alles um Mode: Ein halbes Dutzend
Messen ziehen Fachbesucher aus aller Welt an, überall schießen Showrooms aus dem Boden. An
verschiedenen Orten finden Modenschauen statt und der Senat organisiert in der Innenstadt die
Showroommeile, bei der jeder die Mode von jungen Designern erleben kann. www.fashion-weekberlin.com, www.berlinfashionnetwork.com
Die Modemesse Bread and Butter findet diesen Sommer vom 2. bis 4. Juli 2015 im Vorfeld der
Mercedes-Benz Fashion Week im Flughafen Tempelhof statt. Das neue Konzept sieht neben
Kunden- und Businessevents große Abendveranstaltungen und die Einbindung von
Lifestylemarken außerhalb des klassischen Modebereichs vor.
www.breadandbutter.com/winter2015/home/back-to-the-street/
Vom 6. bis 10. Juli 2015 findet die Mercedes-Benz Fashion Week im neunten Jahr statt, eine
Plattform für deutsche und internationale Labels, die sich mit Modenschauen in einem Zelt
präsentieren. Auf der Premium, die nunmehr zwölfjähriges Bestehen feiert, der Streetwear-Messe
Bright und der New Yorker Trade Show (capsule) werden Modebegeisterten an unterschiedlichen
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Locations aktuelle Trends gezeigt. www.mbfashionweek.com/berlin, www.fashion-weekberlin.com
Einen wichtigen Stellenwert nimmt inzwischen Eco-Fashion ein. In diesem Jahr tut sich der Green
Showroom mit der Ethical Fashion Show im Postbahnhof in Friedrichshain zusammen. Dies ist ein
erster Schritt im Rahmen einer Neukonzeptionierung und Neuaufstellung einer in den
vergangenen Jahren sehr erfolgreichen Veranstaltung mit über 10.000 Besuchern je Saison.
www.green-showroom.net, www.ethicalfashionshowberlin.com, www.showfloorberlin.de
Große Marken wie Joop! oder der Lokalmatador Michael Michalsky sorgen mit ihren Shows in
ausgefallenen Locations wie der Nationalgalerie, Kirchen, Flugzeughangars oder verlassenen
Industriehallen immer wieder für Überraschungen. In der Front Row trifft man Prominente wie
Boris Becker, das Supermodel Julia Stegner und internationale Stars wie Kim Cattrall, Hilary Swank
und Matt Dillon. Last but not least darf auch die Modekritikerin Suzy Menkes nicht in der Liste
fehlen. Daneben gibt es noch kleinere Messen wie die Premium mit Avantgardemode oder die 5
elements für Dessous.
Accessoires made in Berlin
Als „City of Design“ bietet Berlin auch handgefertigte Accessoires. Fiona Bennett und Rike
Feurstein stehen für international erfolgreiche Hüte und Kopfschmuck-Entwürfe, die sie in ihren
Berliner Studios fertigen. In der Mitte Berlins zwischen den Hackeschen Höfen und der
Friedrichstraße bietet Anke Runge traditionell gefertigte Designerhandtaschen von Penthesileia
an. www.fionabennett.de, www.rikefeurstein.com/en, www.ankerunge-taschen.de
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