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Der doppelte Rückkehrer
Im Porträt: Dr. Hartmuth Diery ist der neue Leiter des Hochschul-Campus in
Horb
Ein knappes Jahr war das Chefbüro im zweiten Stock auf dem Campus Horb der
Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) verwaist. Rechtzeitig zu den
Jubiläums-Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Bestehens heute ist nun
jedoch der neue Leiter Dr. Hartmuth Diery (54) eingezogen. Für ihn ist es eine
Rückkehr im doppelten Sinne – obwohl er noch nie an der Horber DHBW
gelehrt hat.
Horb. Ein Fahrrad war’s, das den jungen Hartmuth einst für die Wissenschaft zu
begeistern begann: „Das war mein Zugang zur Technik“, sagt Hartmuth Diery heute.
Die Zahnräder, die verschiedenen Übersetzungen, die ganze Mechanik eben war für ihn
äußerst faszinierend. Früher war Diery selbst viel und gerne mit dem Rennrad und dem
Mountainbike unterwegs. Inzwischen lässt die mangelnde Zeit das nicht mehr so häufig
zu. Das Thema Fahrrad und Mobilität – inzwischen auch mit zusätzlichem Elektroantrieb
– fasziniert ihn trotzdem immer noch. Auch aus wissenschaftlicher Sicht. „Heute haben
wir da ja noch viel mehr Möglichkeiten.“
„Das ist gleichzeitig eine
persönliche Note und ein
Ruhepol fürs Auge“: Dr.
Hartmuth Diery, der neue Leiter
des Campus Horb der Dualen
Hochschule BadenWürttemberg, im Büro vor
seinen Bildern der Künstlerin
Beate Meuth aus
Oberbayern.Bild: Kuball
Doch mit Fahrrädern wird sich Diery vorerst mal nicht
beschäftigen in seiner neuen Rolle als Leiter des
Campus Horb. Momentan arbeitet sich der neue Chef
von 20 Professoren, zwei Professorinnen, 32 weiteren
Mitarbeitern und etwa 1000 Studenten in die
verwaltungstechnischen Belange an der DHBW ein. „Es
gibt aus der Zeit der kommissarischen Leitung doch
ein paar Aufgaben aufzuarbeiten“, sagt Diery über die
mehr als zehnmonatige Übergangszeit ohne CampusLeiter in Horb. „Das eine oder andere ist schon
liegengeblieben. Dennoch wurden die Aufgaben in der
Übergangszeit sehr gut gemeinsam geschultert. Ich
habe hier keine Baustellen vorgefunden.“
Mitte August ist Diery in sein neues Büro eingezogen.
„Inzwischen rechne ich nicht mehr in Tagen, sondern
in Monaten“, sagt er und schmunzelt. Das Einleben hat
prima geklappt: „Ich bin hier gut aufgenommen
worden und habe mich auch schnell wohlgefühlt und
eingearbeitet.“
Ohnehin ist die neue Stelle für Diery eine Art Rückkehr in bekannte Gefilde – und zwar
im doppelten Sinn. Denn sowohl im Nordschwarzwald als auch in der HochschulLandschaft kennt er sich aus. Aufgewachsen ist Diery in Altensteig, gleich hinter der
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26.10.2015
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Grenze des Landkreises Freudenstadt. Seit etwa drei Jahren lebt er mit seiner
Lebensgefährtin in Empfingen.
Wissenschaftlich wurde Diery an der Technischen Universität in Kaiserslautern
sozialisiert – und promoviert. Auch später, als er in der Wirtschaft tätig war, hat Diery
nebenher als Dozent in Kaiserslautern, Saarbrücken und an der damaligen FernFachhochschule in Hamburg gelehrt. „Es ist also kein komplett neues Feld für mich“,
sagt er.
Sein Büro in Horb wirkt knapp zwei Monate nach seinem Einzug freilich noch etwas kahl.
Auf dem Schreibtisch blüht eine rosa Orchidee. „Die stand da allerdings schon“, sagt
Diery. Er selbst hat nur die drei mit Kaffee-Tusche von der Künstlerin Beate Meuth aus
Oberbayern gezeichnete Bilder mitgebracht. Sie hängen hinter ihm an der Wand. „Für
manche sehen die Bilder ein bisschen wirr aus“, sagt Diery. „Aber für mich ist das
Prozess und Struktur.“ Diery erkennt in den Zeichnungen eine organische
Weiterentwicklung. „Aufbauend auf dem, was zuvor da war.“ Die zunächst einfache
Struktur im Bild ganz links wird im mittleren komplexer und vereinfacht sich dann
wieder im rechten Bild. „Das ist für mich eine Erinnerung, wenn ich ins Büro komme,
worum es hier geht“, sagt Diery.
Auf die vakante Stelle am Campus Horb aufmerksam geworden, ist Diery über eine
Anzeige in der Zeitung. Was hat ihn an der Aufgabe gereizt? „Die Herausforderung“,
sagt Diery. „Das ist etwas, das sich durch meine berufliche Laufbahn zieht.“ Als
Karrieremensch sieht er sich allerdings nicht. „Zumindest nicht in dem Sinne, dass ich
der Karriere alles unterordne“, sagt er. „Ich bin eher ein ergebnisorientierter Mensch,
der jedoch auch gerne die Früchte seiner Arbeit erntet.“
Zunächst geht er davon aus, dass die Verwaltungsaufgaben seine komplette Arbeitskraft
beanspruchen. Später will Diery jedoch auch in Horb in der Lehre tätig sein. „Das ist mir
wichtig. Die Stelle war ja als Professur ausgeschrieben“, sagt er. „Mir macht es Freude,
Wissen und Erfahrung weiterzugeben.“ Und da bringt er aus seiner Zeit in der Wirtschaft
einiges mit.
Siehe auch das „Außerdem“ auf der ersten Lokalseite
Vita Dr. Hartmuth Diery
Geboren ist Hartmuth Diery in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) und aufgewachsen in
Altensteig. Zum Wirtschaftsingenieurwesen-Studium zog es ihn an die Technische
Universität nach Kaiserslautern. Dort war er nach seinem Diplom als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Zu einem Thema aus dem Bereich der
Technologiefolgen-Schätzung wurde er dort promoviert. 1991 wechselte er an das
Institut für Technologie und Arbeit in Kaiserslautern, an dem er später auch
Vorstandsmitglied wurde. 1996 ging Diery in die Wirtschaft: Bis 2000 war er
geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmens-Beratung O&P – Dr. Diery und
Partner in Kaiserslautern. 2000 wechselte er zum Unternehmen Detecon nach
Frankfurt. Zuletzt war Diery bei der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt tätig.
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26.10.2015