E-Mail von Paul an Ilona
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E-Mail von Paul an Ilona
Impressum „Vom Ehegatten zum Ehesklaven“ von Mathilde von der Nellen herausgegeben von: Club der Sinne®, Pankgrafenstr. 7, 13187 Berlin, Februar 2015 zitiert: von der Nellen, Mathilde: Vom Ehegatten zum Ehesklaven, 1. Auflage © 2015 Club der Sinne® Inh. Katrin Graßmann Pankgrafenstr. 7 13187 Berlin www.Club-der-Sinne.de [email protected] Stand: 01. Februar 2015 Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 12681 Berlin Coverfoto: © conrado, www.shutterstock.com Covergestaltung: Club der Sinne® ISBN 978-3-95604-403-8 2 eBooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken! Weitere eBooks von Mathilde von der Nellen finden Sie hier: http://www.club-der-sinne.de/index.php?manufacturers_id=87 Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter www.Club-der-Sinne.de oder www.Dirty-Talk-Stories.com Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig. Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex! 3 „Im Himmel, spricht er, ist vollkomm'ne Seeligkeit. Und in der Hölle nichts, als Quaal. Auf Erden bindet sich hingegen Lust und Leid Fast allemahl.“ Barthold Heinrich Brockes 4 Mathilde von der Nellen Vom Ehegatten zum Ehesklaven 5 Inhaltsverzeichnis Der Auslöser ............................................................................................. 7 Respekt und Regeln ............................................................................... 26 Fotoshooting (1), neue Pflichten .......................................................... 41 Beim Chef; Queens Keep ...................................................................... 52 Hündchenspiele, Disziplinierung, Rollenklärung ........................... 61 „Entjungferung“; neuer Status; Lady Charlotte ............................... 75 Fotoshooting (2) „Puffermann“ ........................................................... 96 „Paula“; „Englische Erziehung“; der „Bulle“ ................................. 101 Die Erniedrigung; Sklave #2; Die Vorführung ................................ 119 Der Vertrag ........................................................................................... 139 FLR ......................................................................................................... 147 Eine neue Qualität ............................................................................... 157 Karriere .................................................................................................. 161 Das Geschenk ....................................................................................... 167 Rita ......................................................................................................... 172 Nils ......................................................................................................... 180 Zeit zu zweit ......................................................................................... 185 Die Party ................................................................................................ 189 Die Überraschung ................................................................................ 192 Weitere eBooks von Mathilde von der Nellen finden Sie hier: .... 197 Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload .......................... 201 6 Der Auslöser Die Haustür war hinter uns geschlossen worden, nachdem wir uns von den Gastgebern wortreich verabschiedet hatten. Es hätte ein schöner Abend für uns alle werden können, aber aus irgendeinem Grund hatten bad vibrations die anfangs noch vorherrschend gute, ja fast ausgelassene Stimmung getrübt. Es waren immer die gleichen fünf Paare, die sich zweimonatlich reihum zu einem Gourmetkreis trafen, um sich kulinarischen Genüssen hinzugeben. Jeweils ein Paar sorgte für ein zumeist aufwändig produziertes FünfGänge-Menü und für die dazu passenden Getränke. Beim heutigen Treffen allerdings fehlte eines der Paare. Die Grieshabers hatten eine Kreuzfahrt gebucht und den Abend – wohl ähnlich wie wir vor übervollen Tellern sitzend – auf ihrer Seereise durch das östliche Mittelmeer verbracht. Außerdem fehlte Harry, der Lebensgefährte von Charlotte, die sich kurz vor dem heutigen Essens-Event von ihm getrennt hatte und nun mit versteinerter Miene vor sich hinstarrte und alle Versuche abblockte, sie in die allgemeine Unterhaltung zu insbesondere von mir ausgingen. 7 integrieren, wie sie Ein fataler Kreislauf wurde in Gang gesetzt: Je mehr Charlotte zumachte, desto mehr fühlte ich mich aufgerufen, zu ihr durchzudringen und sie aus ihrer selbst gewählten Isolation zu befreien, was wiederum dazu führte, dass sie schließlich vollkommen dicht machte. Alle schienen erleichtert, als ein Paar, das am nächsten Tag frühmorgens eine Urlaubsreise antreten wollte, sich zum Gehen anschickte und damit einen allgemeinen Aufbruch der Gäste einleitete. Da Charlotte reichlich viel Wein getrunken hatte, bot ich ihr an, dass sie ihr Auto stehen lassen könne und meine Frau und ich sie mitnehmen und bei sich zu Hause absetzen würden. Ihre Antwort auf mein freundliches Angebot war „Meinetwegen“ lediglich ein gewesen, muffig sodass vorgebrachtes ich mein Entgegenkommen bereits bereute. Dann aber kam es knüppeldick: Als ich gerade die vordere Autotür öffnete, um mich auf den Beifahrersitz zu setzen, wurde ich von meiner Frau Ilona, die schon hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte, angeherrscht mit den Worten: „Du sitzt hinten!“ Völlig verdattert gehorchte ich diesem Befehl und nahm gerade noch wahr, dass Charlotte sich wie selbstverständlich zu Ilona nach vorne setzte und dort – als wäre den ganzen Abend lang nichts gewesen – munter mit 8 meiner Frau plauderte, während ich allein auf einem der Rücksitze meiner Empörung kaum Luft machen konnte – es war schließlich mein Auto und in der Regel fuhr ich auch selbst und war es deshalb auch nicht gewohnt, hinten zu sitzen. Für den heutigen Abend hatte ich allerdings mit Ilona verabredet, dass sie fahren würde, damit ich ein paar Gläser Wein trinken konnte. In dieser Hinsicht wechselten wir uns stets ab, wobei derjenige, der etwas getrunken hatte, unhinterfragt jeweils auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Dass diese Selbstverständlichkeit von Ilona so ohne weiteres und ohne Rücksprache mit mir und vor allem in dieser Form aufgehoben wurde, machte mich ebenso wütend wie das Verhalten von Charlotte, bei der ein totaler Stimmungsumschwung zu verzeichnen war, für den ich keine Erklärung hatte. Ich jedenfalls saß auf dem Rücksitz in meinem eigenen Auto, bekam nur Gesprächsfetzen von den Themen mit, über die sich die beiden Frauen auf den vorderen Plätzen offensichtlich in bester Laune unterhielten, fühlte mich isoliert, abgemeldet und ungerecht behandelt, wo ich mich doch den gesamten Abend über so engagiert für Charlottes Wohlbefinden eingesetzt hatte. 9 Während ich noch schmollend auf der Rückbank meines Autos mit meinem Schicksal haderte, verschaffte sich langsam, aber mit zunehmender Intensität, eine Stimme in mir Gehör. Es war etwas Untergründiges, ein verdecktes Gefühl, etwas, das meine Sinne unmittelbar ansprach, mich elektrisierte und gleichzeitig auch sexuell stimulierte. Was meine Frau zu mir gesagt und vor allem wie sie es mir gesagt hatte, klang mir noch in den Ohren nach. In seiner Entschiedenheit, Strenge und auch Rücksichtslosigkeit wirkte der Nachhall ihrer Worte auf mich in höchstem Maße erotisch, sodass die von mir ursprünglich erlebte Empörung zunehmend beiseite gedrängt wurde. Ich musste mir eingestehen, ich war schlicht fasziniert von der Dominanz, mit der Ilona mich vor unserer gemeinsamen Freundin bloßgestellt und abgekanzelt, ja, wie einen Schuljungen behandelt hatte. Und noch etwas: Ich war dieser Dominanz hilflos ausgeliefert gewesen, hatte mich dagegen weder wehren können noch – wie jetzt offensichtlich wurde – wehren wollen, sondern begann im Gegenteil sogar damit, diese Situation auszukosten und zu genießen. Zwar hatte ich ein ähnlich spontan auftretendes Dominanzgebaren meiner Frau schon bei früheren Gelegenheiten erlebt und war 10 davon jedes Mal lustvoll erschreckt worden, infolgedessen mir Gefühle dieser Art generell nicht vollkommen unbekannt waren, dennoch hatten sie mich hier durch die Plötzlichkeit und Intensität, in der sie jetzt aufgetreten waren, überrumpelt und im Innersten getroffen. In den nachfolgenden Tagen ging mir die Leidenschaftlichkeit, mit der sich die in mir offenbar vorhandenen submissiven Bedürfnisse beziehungsweise Wünsche Bahn gebrochen hatten, nicht mehr aus dem Kopf. Sicher: Schon mehrfach hatte sich bei mir in ganz unterschiedlichen Situationen die Lust an der Submission gezeigt und ich hatte auch in vorsichtigen kleinen Schritten versucht, dieses starke Gefühl auszuleben, war dann aber stets vor der wenig aufnahmebereiten Reaktion meiner Umgebung, die anscheinend von mir ein anderes Verhalten erwartete, zurückgewichen und hatte mich nicht zu meinen Empfindungen bekannt. Jetzt, in dem etwas fortgeschrittenen Lebensalter eines bald Fünfzigjährigen erschien es mir nicht mehr vertretbar zu sein, den Verrat an den eigenen Gefühlen einfach fortzusetzen. Ich beschloss vielmehr, mich meinen Gefühlen zu stellen und die drängenden Wünsche nach einer Lebensweise, die das Bedürfnis nach Unterwerfung unter den Willen eines (geliebten) Anderen ernst nimmt, 11 nicht weiterhin einfach zu ignorieren oder gar abzuwehren, sondern endlich zuzulassen. Das ungewöhnliche Verhalten meiner Frau beim Einsteigen in das Auto war für mich ein Indiz dafür, dass sich auch Ilona – weitgehend unbemerkt von mir – verändert hatte und dass in ihr schon lange Elemente einer dominanten Persönlichkeit schlummerten, die sich hinter einer Fassade der zuvorkommenden, höflich-freundlichen und rücksichtsvollen Mittvierzigerin verbargen und vielleicht gerade jetzt ihr Coming-out vorbereiteten. In dieser Situation wurde mir eines bewusst: Wenn nicht wieder meine Gefühle, die sich so machtvoll gemeldet hatten sowie das ungewöhnliche Verhalten meiner Frau von der Routine unseres gemeinsamen Alltags verdeckt und gleichsam neutralisiert werden sollten, war jetzt der Moment zum Handeln gekommen. Da traf es sich gut, dass ich beim Surfen im Internet auf die Thematik von neu gestalteten Machtverhältnissen zwischen Ehepartnern gestoßen war – eine Thematik, die unter der Bezeichnung Female Led Relationship (FLR) von einer weiblich geführten Paarbeziehung ausgeht und – wie mir schien – modellhaft die Situation zwischen einer dominant veranlagten und entsprechend handelnden Ehefrau sowie einem submissiv veranlagten Ehemann abbildet, der bereit und willens ist, anzuerkennen, dass 12 seine Frau die Hosen anhat. Dieses Modell enthielt vielleicht die Lösung für eine überfällige neue Austarierung unserer eigenen ehelichen Machtbeziehung und bot sich an, um endlich einmal mit meiner Frau Ilona über meine immer akuter auftretenden Submissionsfantasien und –wünsche ins Gespräch zu kommen! Da ich trotz aller Entschlossenheit in der Sache nicht zu den besonders Mutigen im Land gehöre, beschloss ich, die schriftliche Form zu wählen, bei der man nicht den skeptischen Blicken seines Gegenüber oder dessen möglicherweise abweisender Mimik ausgesetzt ist. Ich verfasste also eine E-Mail an meine Frau Ilona: E-Mail von Paul an Ilona: „Liebste Ilona, zwanzig Jahre sind wir nun schon miteinander verheiratet und als Paar leben wir sogar noch um einiges länger zusammen. Wir hatten und haben immer noch eine gute Zeit miteinander und es waren durchweg glückliche Jahre, die wir zusammen verbringen konnten – so viel ist sicher! Dennoch gilt auch für unsere Beziehung, dass nichts so gut ist, als dass man es nicht noch besser machen könnte. In diesem Zusammenhang möchte ich dein Interesse wecken für eine mögliche neue Form unserer ehelichen 13 Beziehung, genauer gesagt: Ich möchte deine Sympathie gewinnen für eine weiblich geführte (Ehe-) Beziehung, die im internationalen Sprachgebrauch als Female Led Relationship (FLR) bezeichnet wird. Als Alternative zu unserem bisherigen Arrangement gleichberechtigter Partnerschaft wäre es meiner Ansicht nach auch für uns den Versuch wert, einen Machtaustausch vorzunehmen, wie ihn die FLR propagiert. Nach deren Konzeption akzeptiert ein submissiver Ehemann seine dominante Frau als Haushaltsvorstand beziehungsweise als seine Chefin, die bei allen wichtigen Angelegenheiten letztentscheidende Instanz ist. Im ehelichen Zusammenleben stellt die Ehefrau kraft ihrer natürlichen oder zugewiesenen Autorität Regeln auf, überwacht deren Einhaltung durch ihren Gatten, diszipliniert ihn bei Fehlverhalten und macht dabei auch strikten Gebrauch von Körperstrafen oder anderen Methoden der Erniedrigung. Indem sie sich zu ihrer Dominanz bekennt und diese ihrem Gatten gegenüber auch entsprechend ausagiert, erschließt die dominante Ehefrau auch Schritt für Schritt dessen submissives Potential und fördert damit eine Entwicklung, die ihn – wie gewünscht – immer stärker in die dienende Rolle hineinwachsen lässt. 14 Eine besonders wichtige Rolle bei der Ausübung weiblicher Dominanz spielt die Sexualität, bei der alle Fragen des Wo?, Wann?, Wie?, und mit Wem? ausschließlich von der Ehefrau bestimmt werden. Gerade auch in diesem Bereich entsteht eine Dynamik im Wechselspiel von Dominanz und Submission, bei der die anfangs eventuell noch bestehenden Verhaltensbeschränkungen planvoll ausgeweitet und ursprünglich gesetzte Grenzen und Tabus auch überschritten werden können. Die klaren Verhältnisse und klaren Zuständigkeiten sind es, die in meinem Verständnis den besonderen Reiz der FLR ausmachen: Sie befiehlt aus einer Position der Überlegenheit sowie einer dominanten Neigung heraus – er gehorcht aus einer submissiven Veranlagung heraus und weil er weiß, dass es gut für ihn ist, wenn er ihr vertraut und tut, was sie von ihm verlangt oder für ihn vorgesehen hat. Es gibt somit klar und eindeutig ein Oben und ein Unten! Ich hoffe sehr, zugegebenermaßen dass du etwas dich angesichts einer gewöhnungsbedürftigen Thematik nicht sofort verschließt, wo ich es doch soeben geschafft habe, meinen gesamten Mut zusammenzunehmen, um dieses Fenster zu öffnen und mich darin weit hinauszulehnen. 15 Warum das Ganze? Lass mich dir einige Überlegungen hierzu mitteilen: Nachdem Verhältnis sich der in den letzten Geschlechter Jahrzehnten zueinander das insgesamt dramatisch verändert hat, spricht für eine FLR zunächst einmal, dass es mittlerweile einfach an der Zeit ist, auch in Ehe und Familie den Frauen förmlich und faktisch die Führungsposition einzuräumen, die ihnen aufgrund ihrer besonderen Leistung und überdurchschnittlichen Verantwortungsübernahme gerade auch im häuslichen Bereich zukommt. Dies allein taugt jedoch nicht als Begründung für eine erstrebenswerte Veränderung der Machtstrukturen in unserer eigenen ehelichen Beziehung. Vielmehr sind es personenbezogene individuelle Motive, die nach meiner Wahrnehmung auch in unserer Beziehung zunehmend hervortreten und den Wechsel zu einer FLR begründen helfen: Schon als Kind war ich nicht unbedingt ein Draufgänger oder ein ungehobelter Rabauke mit MachoAllüren, sondern eher introvertiert, sensibel, folgsam und brav. Und auch du hast nicht nur dem Bild entsprochen, das man sich vor einigen Jahrzehnten von einem lieben Mädchen gemacht hat. Nach deinen eigenen Erzählungen hast du gerne auch mit Jungen draußen auf der Straße 16 gespielt und nicht nur mit den Puppen und Poesiealben deiner Geschlechtsgenossinnen. Zeitweise warst du offenbar eine zweite Pippi Langstrumpf – kratzbürstig, erfinderisch, voller Energie – und besaßest Autorität unter deinen Spielgefährten, die dir sogar erlaubte, zu bestimmen, wer mitspielen durfte und wer nicht. Jetzt mit zunehmendem Alter beleben sich Erinnerungen an die Kindheit und führen uns vor Augen, wer wir auch einmal waren: Ein führungsstarkes Mädchen und ein der traditionellen Männlichkeitszuschreibung zum größten Teil widersprechender braver Junge. Schon in jungen Jahren habe ich realisiert, dass im großen Orchester die Position des Dirigenten niemals mit mir besetzt werden würde. Ich habe gerne die zweite Geige gespielt und meinen Platz auf einem der hinteren Ränge eingenommen – allerdings stets im Bewusstsein, dass von mir erwartet wird, mich dem Dirigat eines Maestro – oder einer Maestra! – zu unterwerfen. Du hast deine natürliche Dominanz einer Maestra – oder soll ich sagen: einer Mistress? – leider nie erkennbar ausagiert. Ich jedenfalls habe nur selten erlebt, dass du bestimmst, welches Stück gespielt wird, und mir oft gewünscht, dass du mir deine Vorstellung von Takt und Tempo vorgibst, falls nötig auch mit dem Taktstock. 17 Da ich aber von dir kaum gefordert wurde, bin ich im Laufe der Jahre immer nachlässiger sowie dir gegenüber unaufmerksamer geworden, habe mehr oder weniger parasitär für meine Hobbys gelebt und dich für mein Wohlergehen zuständig werden lassen. Verkehrte Welt: Die in fast allen Lebensbereichen überlegene Ehefrau unterhält den in seinem Wohlergehen von ihr weitgehend abhängigen Ehemann zu Lasten ihrer Selbstverwirklichung und eigenen Lebensfreude! Meinen eigenen submissiven Neigungen kommt eine FLR definitiv entgegen! Aber wie steht es mit dir? Inwiefern könntest du von einer FLR profitieren? Ich sehe vor allem folgende Aspekte: Als Haushaltsvorstand könntest du wesentliche Teile deiner Tätigkeit – etwa in der Hausarbeit – delegieren und dich auf Anordnung und Aufsicht beschränken. Dein Gewinn: Mehr Zeit für dich selbst! Aufgrund deiner herausgehobenen Stellung kannst du nicht nur besonderen Respekt für deine Person als Chefin in Anspruch nehmen, sondern auch besondere persönliche Serviceleistungen verlangen, die dir das Leben verschönern und erleichtern. Als Chefin klärst du offene, konfliktträchtige Situationen auf deine (dominante!) Weise: Du entscheidest einfach und trägst damit nicht nur insgesamt zum 18 Hausfrieden bei, sondern auch zu deinem eigenen Wohlbefinden. Es gehört zum Wesen der FLR, dass die dominante Ehefrau ebenfalls allein und ausschließlich über die sexuellen Beziehungen des Paares und gegebenenfalls weiterer sexueller Kontakte zu Dritten bestimmt. Aufgrund deiner ehelichen Führungsposition musst du dich auch in dieser Hinsicht nicht bedrängen lassen. Andererseits kannst du aber von deinem submissiven Ehemann erwarten, dir jederzeit, wenn du es wünscht, sexuell in der von dir gewünschten Weise zur Verfügung zu stehen. Ich will es hier nicht bei einer abstrakten Schilderung der Vorzüge von FLR belassen. Vielmehr habe ich nach mehrfacher Beschäftigung mit dem Thema begriffen, dass ich selbst das starke Bedürfnis habe, mich einer – deiner – weiblichen Führung anzuvertrauen und dich als meine Gebieterin anzuerkennen, der ich mich unterordne. Ich wünsche mir, dass du den Versuch wagst, dein – nach meinem Eindruck – zweifellos vorhandenes dominantes Potential in dir selbst zu entdecken und dass du dabei die neu gewonnene Macht über deinen dienstwilligen und gehorsamen Ehemann genießen kannst. Jetzt ist es endlich heraus, was mir schon lange auf der Seele gelegen und mich bedrückt, vielleicht sogar depressiv gemacht hat! 19 Verzeih mir, wenn ich deine Gefühle mit meinem Outing verletzt habe. Ich weiß, dass manche Frauen submissive Männer abstoßend finden. Ich hoffe, dir geht es nicht so! Ich möchte dir versichern, dass es keineswegs meine Absicht ist, in irgendeiner Weise Druck auf dich auszuüben, vielmehr hatte ich plötzlich das starke Bedürfnis, mich zu outen und dich in die geheimen Winkel meines etwas speziellen Seelenlebens blicken zu lassen. Weil ich dir grenzenlos vertraue, bin ich auch sicher, dass du meine Offenheit nicht missbrauchen wirst. Wir sind doch ein glückliches Paar! Wir wollen und werden es auch weiterhin sein – so oder so: Entweder verbleiben wir im Status quo eines traditionellen Beziehungs-Arrangements oder wir haben den Mut, Neuland zu betreten und uns auf das Abenteuer einer von dir geführten FLR-Ehe zu begeben. Ich bin sehr gespannt, für welche Option wir uns entscheiden werden! In Liebe, dein Paul“ E-Mail von Ilona an Paul: „Mein geliebter Paul, es ist schon seltsam: Da sitzt man gemeinsam am sonntäglichen Frühstückstisch und redet über das Wetter 20 oder die Lokalpolitik, über einen Todesfall in der Nachbarschaft, auch über die alle bewegende Frage, wer von den drei ortsansässigen Italienern das beste Stracciatella-Eis macht, nicht aber über die schriftlich vorgetragenen Bekenntnisse deiner bislang verborgenen Neigungen und Wünsche. Aber auch ich spreche momentan lieber mittels meiner Textverarbeitung zu dir, als dir in die Augen zu schauen, wenn ich auf deine E-Mail antworte. Als Erstes will ich dir sagen, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die submissive Männer verabscheuen. Für mich ist die Lust an der Submission eine ganz legitime Spielart einer frei entfalteten und kreativ gestalteten Sexualität, der zu Unrecht von manchen das Etikett pervers angeheftet wurde. Wenn du so empfindest, wie du dich geoutet hast, kann ich das akzeptieren, mehr noch: Ich freue mich, dass du so mutig warst, dich mir gegenüber zu offenbaren, und danke dir innig für dein Vertrauen. Ich liebe dich dafür umso mehr! Schwieriger ist dagegen meine Situation: Bin ich so dominant wie du mich siehst oder wie du mich erträumst? Ehrlich gesagt habe ich generell noch keine rechte Vorstellung davon, welches Potential bezogen auf dich wirklich in mir steckt. 21