16 porträt - Universal Healing Tao

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16 porträt - Universal Healing Tao
Februar/März 11
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Porträt
Porträt – Mantak Chia
Mantak Chia
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der Meister des
Lächelns
Mantak Chia, der Begründer des Universal Healing Tao, ist durch seine Lehrtätigkeit und die in viele Sprachen übersetzten
Bücher weltweit bekannt geworden. Regelmässig ist er auch in der Schweiz zu
Gast. Welch tiefe Erfahrung die Teilnahme an den von ihm geleiteten Veranstaltungen ermöglichen, zeigt nachfolgender
Erlebnisbericht.
Text: Irène Fasel
E
ine Seidenjacke, glänzend und von der Farbe eines
leuchtenden Spinells, hängt über der Stuhllehne.
Da betritt Meister Chia den Raum, mit leisen
Schritten, geht zum Stuhl, zieht sich die Jacke über,
knöpft sie zu. Mit einem kurzen Blick in die Runde der
Teilnehmer setzt er sich hin, nimmt das Mikrofon, das er
sich etwas umständlich unter der zugeknöpften Jacke
durchzieht, um es ans Revers der spinellfarbenen Seidenjacke zu stecken. Kurzer Soundcheck. Blick in die Kamera, die alles aufnehmen wird. Aufrechtes Hinsetzen. Der
Kurs kann beginnen.
Meister Chia hat die Routine eines Lehrers, der auf der
ganzen Welt unterrichtet. «Ich will unterrichten, egal wie
viele Menschen es sind, egal wo sie sind, ich unterrichte,
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Porträt
was ich weiss», sagt er über sich selbst. Sein Wissen kommt
von weit her, hat uralte Wurzeln. Hineingeboren in eine
christliche Familie in Thailand, kam er in frühester
­Kindheit mit den Lehren des Buddhismus und des Taoismus in Kontakt. Überall hätte er die Mönche meditieren
sehen, das sei der Grund gewesen, warum er selbst so jung
habe lernen wollen. In einem Alter, wo andere Kinder nur
Interessantes zum Tao Yoga
Grundlagen-Bücher von Mantak Chia, alle im Heyne-Verlag:
– Tao Yoga, Praxisbuch zur Erweckung der heilenden Urkraft Chi
– Gesundheit, Vitalität und langes Leben
– Tao Yoga, Eisenhemd Chi Kung
– Tao Yoga der Liebe (für Männer)
– Tao Yoga der heilenden Liebe (für Frauen)
– Tao Yoga, Inneres Tai Chi
Der Titel Tao Yoga ist irreführend, Mantak Chia spricht selbst nur vom
Heilenden Tao. Der Ausdruck geht letztlich zurück auf «Tao Yoka», was
so viel bedeutet wie Glück des Tao.
Weiterführende Adressen
www.tao-garden.com (Health Spa & Resort, Thailand)
www.universal-tao.com (Kurse, Ausbildungen und Produkte, Thailand)
www.bpv.ch (Basler Psi-Verein)
www.energy-link.ch (Ausbildungen und Kurse in der Schweiz)
herumhüpfen, lernte er sich still hinzusetzen und nach
innen zu lauschen. Mit sechs, sieben Jahren. Es war keine
Strafe für ihn, die sitzenden Mönche haben ihn beeindruckt.
Es blieb nicht beim Sitzen. In der Teenagerzeit waren es
die Martial Arts, die ihn faszinierten. Kung Fu, Tai Chi
und Qi Gong waren die Grundlagen für seine spätere
Weiterbildung; Konzentration, fokussierte Bewegung
und Atemtechniken die erste Schulung, der er sich unterzog. Seinen ersten grossen Lehrer fand er in Hongkong,
durch die Vermittlung eines Freundes: Meister Yi Eng
Dao Su, One Cloud Hermit, wie er übersetzt. Eremit
Eine-Wolke unterwies ihn in den Martial Arts und den
grossen Zusammenhängen des Taoismus, die Mantak
Chia alsbald intensiv zu studieren begann.
Kraftort in Thailand
Jahrelanges Studium des Taoismus, das Lernen bei vielen
Meistern und die Verfeinerung seiner bisherigen Kenntnisse der praktischen Techniken ermöglichten ihm die
Gründung und den Aufbau einer eigenen Schule in Thailand, wo er heute wieder lebt.
In seinem 35. Lebensjahr zog er nach New York, von
wo aus er begann, sein System des Healing Tao der westlichen Welt bekannt zu machen. Heute, dreissig Jahre
später, sind Schulen und Ausbildungsangebote des Hei-
Mantak Chia
lenden Tao in aller Welt verstreut. Doch auch Mantak
Chia selbst reist «zweimal pro Jahr um die Welt», wie er
selbst sagt, um seine Schüler zu unterrichten. Und immer
wieder geht er zurück zur Quelle, in seinen Tao Garden
nach Thailand. Es ist ein Zentrum für seine Lehre geworden, Möglichkeit der Aus- und Weiterbildung, mit integriertem medizinischem Health & Spa Resort. Ein Kraftort, wo hunderte von Orchideen, Blumen und Bonsai
gedeihen, damit man sich an der Schönheit der Welt erfreuen könne.
Das System des Heilenden Tao appelliert an die Selbstheilungskräfte des Menschen. Taoismus ist kein Heilsversprechen, sagt Mantak
Chia, sondern es bedeute
Arbeit an sich selbst. Es
gehe nicht darum, an etwas
zu glauben und sich damit
das «Eintrittsbillet fürs
Himmelreich» zu erwerben. Tao erwarte vom Menschen, dass er sich selbst anschaue und hineinfühle in seine eigenen Schwächen und
Unzulänglichkeiten. Tao biete aber dann eine Möglichkeit, Unausgeglichenes in die Balance zu bringen und sich
selbst zu heilen. Und wie ist es, wenn man dieses Gespür
für sich selbst nicht hat? «Train by practising», sagt Meister Chia – man muss es einfach üben.
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Angesichts der komplexen Philosophie des Taoismus
hört sich dieser Ratschlag fast etwas unverschämt an.
Doch das System sei «very simple», wie er immer wieder
betont. Und tatsächlich sind die Grundgesetze, auf die
sich Healing Tao beruft, auch für uns Westler bestürzend
einfach: «Alles dreht sich» – die Erde um die Sonne, die
Planeten, die Galaxien und wir selbst in Höchstgeschwindigkeit mit der Erde um die Sonne. So gilt es, sich in den
Übungen, die angeboten werden, erstmals in dieses grosse
Kreisen einzuschwingen. Sich einzulassen auf die Be­
wegung. Natürlich gelingt dies nicht einfach so auf Anhieb. Das System der Lehre ist deshalb ausgeklügelt aufgebaut.
In Basiskursen werden
zunächst die Grundtechniken erlernt: das Öffnen der
wichtigsten Energiebahnen, der kleine und der
grosse Energiekreislauf.
Das Innere Lächeln wird als heilende Meditation zur Verbesserung des Energieflusses erlernt. Mittels der Sechs
Heilenden Laute lernt man, die Organe zu entgiften und
zu stärken. Alles ist eingebettet in den Schöpfungskreislauf der fünf Elemente: Feuer, Erde, Wasser, Holz, Metall.
Weiterführend werden Ausbildungen im Kosmischen
Heilen, Heilende Liebe, Chi Nei Tsang (Bauch- und
«Das System des Heilenden Tao
appelliert an die Selbstheilungskräfte des Menschen.»
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Porträt
Porträt – Mantak Chia
Organmassage), Eisenhemd Chi Kung sowie Tai Chi angeboten. Krone der Lehre sind die Meditationstechniken,
in denen das Tao der inneren ­Alchemie erlernt wird. Sie
beginnen mit Fusion I, II und III.
Meister seines Fachs
Als Mantak Chia vor 35 Jahren in Thailand zu unterrichten begann, stellte er sich vor allem die Frage, wie er dieses
komplexe Wissen weitergeben konnte: «Wie kann ich
­Fusion unterrichten?», fragt er heute noch mit grossem
Staunen. Er hat es in harter
Arbeit so vereinfacht, dass
es auch für Menschen im
Westen erlernbar geworden
ist. Und das zeigt den wahren Meister: die komplexesten Dinge einfach zu
sagen und sie doch nicht zu
verfälschen. Hinzu kommt,
dass er genügend Kenntnisse über die westliche Welt hat.
Immer wieder zieht er Parallelen zu unserer Kultur: «Wie
lautet das Gesetz der Thermodynamik? Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in andere Energiearten umgewandelt werden.»
Und schon leitet er über zu einem stündigen Vortrag
über die Transformation negativer Emotionen. Auch die
anschliessenden praktischen Übungen sind von seiner
Sorgfalt getragen: entspannen und sich hineinsinken lassen. «Ich sorge dafür, dass nichts entgleitet», sagt er mit
einem Lächeln und erklärt es damit, dass wir uns ja auch
nicht ängstigen müssten, dass die Erde eines Tages nicht
mehr drehe.
sollten «es geschehen lassen». Uns nicht um Details kümmern wie die Drehrichtung oder die richtige Farbe am
richtigen Ort. Vertrauen schafft Vertrauen. Und es ist
wohltuend. Dazu gibt es klare Regeln, an die er immer
wieder erinnert, etwa das Erden als Garantie, den Boden
unter den Füssen nicht zu verlieren. Im Raum ist Energie
spürbar, nicht nur durch die aufgedrehte Heizung – Meister Chia ist es bei drei Grad Aussentemperatur kalt geworden –, sondern weil Energiearbeit geleistet wird von
allen. Kein Zerstören, sondern ein Umformen, ein Transformieren. Negatives kann
in Positives umgewandelt
werden, Unnützes losgelassen. Und alles ist real, keine
blosse Einbildung.
Der Meister ist in seinem
Element, wenn er ins Erzählen kommt. Und lässt
auch gerne eine heitere
Stimmung aufkommen. Ein herzhaftes Lachen geht
durch die Runde, als er sich in der Vorstellung eines Bankkontos für ein künftiges Leben erheitert, ausgeschmückt
mit allen Details bis hin zum Vergessen des Codes, wenn
wir dann im nächsten Leben am Bankschalter landen.
Sorry, you are not registrated! Sein Humor ist ansteckend,
ein willkommener Ausgleich zum Ernst des Themas. Balance bis in die Methode des Unterrichtens.
Zum Schluss die Entspannung auf der Matte. Nachspüren, ausruhen. Dann, nach einigen ausgleichenden
Körperübungen, die den Muskeltonus wiederherstellen,
spricht Meister Chia den Dank an alle unsterblichen
Kräfte aus, an die grossen Meister, die guten Geister, die
heiligen Tiere, die Kräfte der Natur und des Universums.
Er verabschiedet sich, hängt das spinellfarbene Seidenjackett wieder über die Stuhllehne und verlässt den Raum
auf leisen Sohlen.
«Energie kann weder erzeugt
noch vernichtet, sondern
nur in andere Energiearten
umgewandelt werden.»
Vertrauen lernen
Vertrauen – das darf man bei Mantak Chia lernen. Wenn
wir immer an alles dächten, was wir auch noch beachten
sollten, dann funktioniere plötzlich gar nichts mehr. Wir
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