Broschüre zum Dies Academicus am 7.12.2015
Transcription
Broschüre zum Dies Academicus am 7.12.2015
l e d K lim a w an Dies Academicus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt 7. Dezember 2015 1 Programm 14:30 Uhr 16:00 Uhr Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung Preis für besondere Leistungen im Studium DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender Pontifikalgottesdienst Schutzengelkirche zu Eichstätt Nachhaltigkeits-Preis für Abschlussarbeiten Festakt Aula der Universität Sparkasse Eichstätt Preis für genderspezifische Arbeiten Eröffnung Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit Prof. Dr. Gabriele Gien Preis der Maximiliana-Kocher-Stiftung für junge Historikerinnen und Historiker Präsidentin Grußworte Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger Eichstätter Universitätsgesellschaft e. V. Preis für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten Liga-Bank-Preis für innovative Lehre Vorsitzender des Stiftungsrats der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Bernd Sibler Festvortrag mit anschließendem Gespräch für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Frietjof Rehfuss Klimawandel. Die Schöpfung im Anthropozän Prof. Dr. Hartmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg „Laudato si …“ Bewahrung der Schöpfung – frommer Glaube? Prof. Dr. Hartmut Graßl und Studierende Moderation: Prof. Dr. Ulrich Bartosch 18:00 Uhr Festlicher Empfang im Holzersaal der Sommerresidenz Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium Vorsitzender des Studentischen Konvents Moderation Lorna Bowden Musik 2 Überreichung der Universitätspreise 2015 Vokalensemble EI-VOX 3 Preis der MaximilianBickhoff-Universitätsstiftung für besondere Leistungen im Studium In seiner von Prof. Dr. Bardo M. Gauly betreuten Bachelorarbeit im Fach Klassische Philologie beschäftigt sich Jonas Ludäscher mit dem ersten Buch der Amores Ovids, des chronologisch letzten Vertreters der subjektiven römischen Liebeselegie. Dieses 15 einzelnen Elegien sowie ein einleitendes Epigramm umfassende Buch analysierte und interpretierte er mittels der von Gerard Genette in den 1960er Jahren entwickelten narratologischen Kriterien. Dabei mag es zunächst gewagt erscheinen, eine anhand eines Romans von Marcel Proust (A la recherche du temps perdu dient Genette als Bezugswerk) entwickelte Theorie auf einen Text anzuwenden, der nicht nur etwa zweitausend Jahre älter ist, sondern darüber hinaus aus einzelnen, scheinbar unverbundenen Gedichten besteht. Allerdings erweisen sich Genettes Kategorien als epochenübergreifend anwendbar. Denn sowohl die Unterscheidung von „Geschichte“, verstanden als der eigentliche Inhalt, und „Erzählung“ (oder Narration), also der Art und Weise, wie dieser Inhalt vermittelt wird, als auch die von Genette entwickelten Merkmale einer Narration finden sich auch bei Ovid (und anderen antiken Autoren) wieder und lassen sich für eine Interpretation fruchtbar machen. Für Ludäschers Untersuchung am wichtigsten sind dabei die Fokalisierung (die Analyse dieser Kategorie beantwortet die Frage „wer sieht, fühlt oder weiß etwas?“) und vor allem die Stimme, also die Frage nach der Erzählerfigur und deren Rolle, Funktion und Status in Erzählung und Geschichte. So konnte Jonas Ludäscher in seiner Arbeit in Abgrenzung zur älteren und in Ergänzung zur neueren latinistischen Forschung herausarbeiten, dass der Erzähler zwar die zentrale Figur der Amores ist, dass es aber nicht einen einzigen Erzähler gibt, sondern zwei verschiedene, die sich auch innerhalb des Werkes klar voneinander unterscheiden lassen. So tritt in den Randgedichten – also dem ersten und letzten des Buches – der Erzähler als Dichter auf, der über sich selbst, sein Werk und das Zustandekommen desselben reflektiert. Diese Gedichte bilden einen Rahmen um die – teils recht derb-frivole aber auch witzige – Liebesgeschichte, die in den übrigen Gedichten erzählt wird. Ging die ältere Forschung noch von einer stark 4 autobiographischen Deutung des Werkes aus, konnte Jonas Ludäscher den fiktionalen, aber auch besonders den erzählerisch anspruchsvollen Charakter des Werkes betonen. Mit ihrer anspruchsvollen Fragestellung und mit ihrer selbständig erarbeiteten Lösung leistet die Untersuchung weit mehr, als man von einer Bachelorarbeit erwarten darf. Sie kann schon als eigenständige wissenschaftliche Leistung angesehen werden – die nach einer Fortsetzung verlangt. Jonas Ludäscher wurde 1988 in Konstanz geboren. Am Heinrich-SusoGymnasium in Konstanz lernte er die Sprachen Latein, Englisch und Griechisch, und so bildete sich schon früh seine Neigung zu den Alten Sprachen aus. Im Schulorchester spielte er Oboe und er engagierte sich in der katholischen Gemeinde St. Gallus. Das Abitur legte Jonas Ludäscher im Jahr 2007 mit der Gesamtnote 1,1 ab; für seine sehr gute Gesamtleistung erhielt er einen Preis; zudem wurde er für seine Leistungen in den Alten Sprachen mit dem Preis der ehemaligen Schüler sowie einem Preis der Stiftung „Humanismus heute“ ausgezeichnet. Im gleichen Jahr nahm Jonas Ludäscher das Studium der Fächer Germanistik und Klassische Philologie an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg auf. Zum Sommersemester 2011 wechselte er an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und belegte die Studienfächer Latein und Geschichte. Oboe spielt er jetzt im Universitätsorchester. Als studentische Hilfskraft war Jonas Ludäscher in verschiedenen Universitätsbereichen tätig, so zum Beispiel in der Universitätsbibliothek und am Lehrstuhl für Alte Geschichte bei Prof. Dr. Michael Rathmann, wo er am Projekt „Gnomon bibliographische Datenbank“ mitwirkte. Seit November 2012 ist er am Lehrstuhl für Klassische Philologie beschäftigt. 5 DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender Elise Guillot hat von September 2013 den Deutsch-Französischen integrierten Studiengang Politikwissenschaft in Eichstätt studiert, nachdem sie den Bachelorstudiengang zuvor in Rennes in Frankreich begonnen hat. „Das war der Beginn zweier spannender Jahre, die mir sowohl auf universitärer als auch auf menschlicher Ebene sehr viel gebracht haben und mich nachhaltig beeinflussen sollten“, sagt Elise Guillot rückblickend über ihre Zeit in Eichstätt. Mit einem Fokus auf Sozialwissenschaften belegte Elise Guillot Kurse in Soziologie, Philosophie, Geschichte (insbesondere osteuropäische Geschichte), Ethnologie und Politikwissenschaft. Außerdem besuchte sie Lehrveranstaltungen des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien und vertiefte so ihr Wissen insbesondere in Bezug auf die politische Konstellation Lateinamerikas und die aktuellen Herausforderungen auf dem amerikanischen Subkontinent. Einen Schwerpunkt legte Elise Guillot bei ihrem Studium auf das Themenfeld Menschenrechte: Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit, die sie an der KU bei Prof. Dr. Angela Treiber erstellte, untersuchte sie die Situation der Roma- und Sinti-Bevölkerungen und ihr Fremdbild in Deutschland und Frankreich. Dabei stellte sie fest, dass die heutigen überwiegenden abwertenden Fremdbilder der Sinti und Roma in den beiden Gesellschaften auf Vorurteilen und Stereotypen basieren und immer noch weit verbreitet sind – auch in der Presse. In einer weiteren Studienarbeit (Mini-Mémoire) analysierte Elise Guillot ein weiteres Thema im Kontext der Menschenrechte: Sie beschäftigte sich mit den Diskursen der Folter unter der Bush-Administration im Rahmen des „War on Terror“ und stellte diese dem Diskurs der Foltergegner gegenüber. Das deutsche Studiensystem habe ihr viele Möglichkeiten geboten, um durch persönliches Engagement ihren Horizont zu erweitern, so Elise Guil- 6 lot. Sie engagierte sich während ihres Studium in zahlreichen Gruppierungen und Vereinen: im Universitätsorchester, in der Hochschulpolitik als Mitglied der Hochschulgruppe SDS-die Linke Eichstätt, in der Amnesty International Hochschulgruppe der KU, in der sie sich besonders mit den Themen Folterverbot und Flüchtlingsschutz beschäftigte. Außerdem engagierte sie sich in der studentischen Initiative „tun-starthilfe für Flüchtlinge“ als Deutschlehrerin. „Diese Erfahrung war sehr bereichernd was den menschlichen und kulturellen Austausch anbelangt.“ Von ihren zwei Jahren in Eichstätt nehme sie „sehr viele Erfahrungen mit, viele Begegnungen und den Austausch mit deutschen wie auch interna tionalen Kommilitonen, sei es im Rahmen der universitären Seminare oder innerhalb der studentischen Gruppierungen“. Mit dem Themengebiet Menschenrechte beschäftigt sich Elise Guillot auch nach ihrer Zeit an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Derzeit studiert sie in Italien den Studiengang „European Master in Human Rights and Democratisation“ an der Venice School of Human Rights. Nach dem Wintersemester in Venedig wird sie das Sommersemester an einer weiteren europäischen Universität verbringen, um dort ihre Masterarbeit zu verfassen. Dabei möchte sie sich mit dem außenpolitischen Handeln der Europäischen Union zur Förderung der Demokratie in Aserbaidschan beschäftigen. Elise Guillot plant im September 2016 ihr Masterstudium abzuschließen. 7 Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten Die durch Beweidung mit Schafen entstandenen Wacholderheiden im Altmühltal zählen zu den am besten erhaltenen Trockenlebensräumen in Deutschland. Das dort herrschende trockene und warme Klima sowie der nährstoffarme Boden schaffen zahlreiche, einzigartige Lebensräume für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die sich an diese extremen Lebensbedingungen angepasst haben. Bei der Erhaltung der Wacholderheiden spielt die Wanderschäferei eine wichtige Rolle: Mittels Schafbeweidung wird effektiv und auf eine natürliche Weise dem Verlust der wertvollen Lebensräume entgegengewirkt. Deshalb setzt sich das Naturschutzgroß projekt Altmühlleiten für eine ökonomisch tragfähige Schäferei im Projekt gebiet ein. Um bereits bei Kindern ein Bewusstsein für die hohe Bedeutung der Schäferei in Bezug auf die Wacholderheiden zu schaffen, entstand die Idee, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Naturschutzgroßprojekts ein Lernspielheft für die dritte und vierte Klasse zu entwickeln. Durch das von Verena Brückl im Rahmen ihrer Bachelorarbeit konzipierte Lernspielheft wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, sich eigenständig mit einem für die Region sehr bedeutenden Thema auseinanderzusetzen. Die Erstellung der Bachelorarbeit wurde von Prof. Dr. Ingrid Hemmer betreut. Die theoretische Grundlage bei der Erstellung des Lernspielheftes bildet das Modell der Didaktischen Rekonstruktion. Dadurch wird gewährleistet, dass im Lernspielheft nicht nur fachliches Wissen angemessen berücksichtigt wird. Eine zusätzliche Erhebung der Schülervorstellungen macht Lernhindernisse sichtbar und es kann an das bisherige Wissen der Kinder angeknüpft werden. Da bereits in der Grundschule der Grundstein gelegt werden soll, dass Kinder nachhaltige Entwicklungen als solche erkennen und aktiv mitgestalten können, orientiert sich das Lernspielheft zudem am Konzept der Gestaltungskompetenz nach Gerhard de Haan und Michael Plesse (2008). Der Erstellung des Lernspielheftes wurde folgende Forschungsfrage vorangestellt: Welche Vorstellungen besitzen Grundschulkinder im Projektgebiet zur Schäferei und zu den Wacholderheiden? Die in ausgewählten Grundschulklassen durchgeführte Schülerbefragung 8 mittels Fragebogen zeigte unter anderem, dass der Wohnort das Wissen entscheidend beeinflusst. Außerdem ist der Mehrheit der Kinder nicht bekannt, warum der Erhalt der Wacholderheiden wichtig ist. Im Lernspielheft wurden bei der inhaltlichen Aufbereitung neben der Fachperspektive die Schülervorstellungen mit berücksichtigt. Ein zentrales Kriterium bei der Text- und Aufgabenstellung stellte zudem die Förderung bzw. der Erwerb der Gestaltungskompetenz dar. Durch das Lernspielheft sollen neben dem Aufbau von disziplinärem Wissen vor allem die Teilkompetenzen „Vorausschauend denken“, „Weltoffen wahrnehmen“, „Gerecht und solidarisch sein“ sowie „Motiviert sein und motivieren können“ nach de Haan und Plesse (2008) gefördert werden. Da es sich bei der Wanderschäferei im Altmühltal um ein greifbares und anschauliches Thema für Grundschulkinder handelt, werden diese optimal dabei unterstützt, ihr Handeln an den Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Verena Brückl wurde 1989 in Schrobenhausen geboren. Sie besuchte die Maria-WardRealschule in Schrobenhausen. Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau in der Stadtsparkasse Schrobenhausen und erwarb die Hochschulreife an der Berufsoberschule in Scheyern. Seit 2011 studiert sie Grundschullehramt mit Hauptfach Geographie sowie den Didaktikfächern Deutsch, Mathematik, Musik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Dabei setzte sich Verena Brückl im Kurs „Grundlagen der Bildung für nachhaltige Entwicklung – Schulische BNE“ intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. 9 Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten Seit Jahrzehnten diskutierten Wissenschaftler, ob Firmen eine gleiche oder höhere ökonomische Leistung erreichen können, während sie soziale und ökologische Ziele adressieren. Rezensionen aus der wachsenden empirischen Literatur zu diesem Thema bestätigten einen positiven, bisher noch schwachen Zusammenhang zwischen diesen Dimensionen. In den vergangenen fünf Jahren hat die Thematik durch die stärkere Bedeutung eines neuen Investmentansatzes, dem sogenannten Impact Investing, neue Zugkraft gewonnen. Nach dem World Economic Forum (2013) ist „Impact Investing ein Investmentansatz, der absichtlich anstrebt, finanziellen Gewinn und positive soziale oder ökologische Wirkung zu kreieren, die aktiv gemessen wird“. Die Masterarbeit Impact Investing – Nachhaltige Zukunftsanlage oder Modeerscheinung? von Anne Decker (Betreuer: Prof. Dr. André Habisch) tellt auf Basis der Visionen des Impact Investing deshalb die Frage, warum viele Impact Investoren, auch wenn sie die Relevanz einer Änderung ihrer Investmentbewertung erkennen, die Wirkungsorientierung nur limitiert in ihre Ansätze integrieren. Mit einer speziellen Methode zur Wirkungsbewertung könnte langfristig nicht nur die angestrebte Rendite, sondern auch der soziale/ökologische Wirkungsgrad zwischen verschiedenen Investments verglichen werden. Die Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund und anknüpfend an den aktuellen Forschungsstand, 10 Möglichkeiten und Dimensionen der Wirkungsmessung und -bewertung im Impact Investing. Sowohl aus theoretischer als auch praktischer Perspektive wird evaluiert, welche Grundvoraussetzungen die Wirkungsmessung innerhalb der Investmentbewertung erfüllen muss und welche Bewertungsparameter herangezogen werden sollten. Durch den qualitativen Forschungsansatz, die Sekundärliteratur und die Experteninterviews wird deutlich, dass die Aufstellung einer Wirkungsmessung in Abhängigkeit von der Höhe des Investments und den damit verbundenen Kapazitätsmöglichkeiten steht. Aktuell sind die Form und das Ausmaß der Integration der Wirkungskomponente in die Investmentbewertung deutscher Investoren noch sehr zögerlich. Um die genauen Stellhebel eines geeigneten Bewertungssystems ableiten zu können, setzt sich der Hauptteil der Arbeit mit verschiedenen Marktansätzen auseinander. Dabei erlaubt die interdisziplinäre Natur der Wirkungsmessung die Freiheit, verschiedene methodische Ansätze zur Bewertung heranzuziehen. Die Untersuchungen zeigen, dass Investoren in Deutschland vor allem logische Modelle sowie vereinfachte deskriptive und nur teilweise quantitative Datentechniken nutzen. Es werden Herausforderungen in der Unterschiedlichkeit der Branche, der Komplexität der Messung sowie der Vergleichbarkeit gesehen, die nicht rein durch Standardisierungen aufgehoben werden können. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Impact Investing Markt hat, wie auch der junge literarische Diskurs zeigt, in den letzten fünf Jahren erst aktiv an Bedeutung gewonnen. Insbesondere der steigende Fokus auf das Sozialunternehmertum hat in Deutschland dazu beigetragen, dass diese neue Anlagemöglichkeit stärker in den Investmentfokus getreten ist. Aufgrund der noch jungen Forschungshistorie existiert jedoch ein großer Bedarf einer tiefer gehenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung, nicht nur in Deutschland. Anne Decker wurde 1989 in Attendorn geboren. Nach dem Abitur am St. Ursula Gymnasium in Attendorn studierte sie von 2008 bis 2012 BWL an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit einem Auslandssemester an der Stockholm School of Economics in Riga. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang MARKT an der KU. Berufserfahrung sammelte sie bei der Coffee Circle/Circle Products GmbH. Ab 2016 wird sie als Investmentberaterin bei der elea Foundation for Ethics in Globalization in Zürich tätig sein. 11 Preis der Sparkasse Eichstätt für genderspezifische Arbeiten Frauen im Sportjournalismus: Unerwünscht? Unqualifiziert? – Ungerecht? Mit dieser Fragestellung hat sich Patricia Dorothee Büttner in ihrer Bachelorarbeit auseinandergesetzt, die von Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen betreut wurde. In Leitfadeninterviews mit Sportjournalistinnen aus ganz Deutschland ging sie der Frage nach, ob Frauen geschlechtsspezifischen Klischees und Vorurteilen in ihrem beruflichen Alltag ausgesetzt sind. Dabei wurde auch nach Gründen gesucht, warum der Frauenanteil in Sportredaktionen noch immer so gering ist. Über die Darstellung von Frauen in Medien gibt es zahlreiche Untersuchungen. Über deren Beitrag zur Medienproduktion wurde bisher allerdings nur wenig geforscht. Diese Tatsache und auch persönliche Erlebnisse in Sportredaktionen haben Patricia Dorothee Büttner zu dieser Arbeit bewogen. Noch immer sorgen geschlechtsspezifische Stereotypen dafür, dass Sportjournalistinnen oft nur nach ihrem äußerlichen Erscheinungsbild bewertet werden. Ihr journalistisches Können wird dagegen in Frage gestellt. Die Untersuchung stellt dar, dass sich die befragten Sportjournalistinnen von ihren Lesern, Hörern und Zuschauern akzeptiert fühlen. Auch von ihren Interviewpartnern, den Sportlern, fühlen sich die Journalistinnen weitestgehend gerecht behandelt. Als nachteilig empfinden sie dagegen das Verhältnis zu ihren männlichen Kollegen. Dieses sei von großer Skepsis geprägt. Fehler würden weniger verziehen und gerne als Inkompetenz ausgelegt. Auch die Aufgabenverteilung scheint nicht immer ausgewogen zu sein. So müssen die befragten Frauen oft von Randsportarten mit geringerem Prestige und weniger öffentlicher Aufmerksamkeit berichten. Doch trotz mancher Nachteile sehen die Journalistinnen durchaus die Möglichkeit für Frauen, sich heutzutage im Sportjournalismus durchzusetzen. Wichtig dabei sei, neben dem fundierten Fachwissen die nötige Entschlossenheit mitzubringen. Das Geschlecht ist in diesem Fall nicht nur als bloße soziodemographische Eigenschaft zu verstehen ist, sondern als statusbestimmende Fun- 12 damentalkategorie, die prägend auf das männlich konnotierte Berufsfeld Sportjournalismus und die dazugehörigen Journalistinnen wirkt. Vermutlich bleibt der Sportjournalismus auch in Zukunft eine Männerdomäne. Vermutlich werden Frauen in diesem Beruf auch weiterhin Ungerechtigkeiten ausgesetzt sein. Aber es wird wichtig sein, dass sich immer wieder mutige Frauen diesen Herausforderungen stellen und so einen Beitrag zur Besserung leisten. Denn die Frau ist nicht das Gegenteil von journalistischer Qualität. Die Frau ist das Pendant zum männlich-gestalteten Journalismus. Frauen im Sportjournalismus: Sie sollten keine Ausnahmeerscheinungen mehr sein. Sie sollten zu einer willkommenen und gleichberechtigten Norm werden. Patricia Dorothee Büttner wurde 1991 in Stuttgart geboren. Der Traum vom Journalismus reifte früh. Bereits in ihrer Schulzeit begann sie bei der Schülerzeitung erste journalistische Erfahrungen zu sammeln. Es folgten Praktika bei der Schwäbischen Zeitung und der Südwest Presse. Während ihres Journalistik-Studiums an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hospitierte sie beim Bayerischen Rundfunk. Hier arbeitete sie bei dem Kultur-Radiosender BR2 und in der Fernsehredaktion Blickpunkt Sport. Ihrer großen Passion zum Sport konnte sie auch in ihrem eigenen Blog über das Eichstätter Unifußballturnier PräsiCup journalistisch nachgehen. Sie engagierte sich beim Fußballverein SSV Ulm 1846 Fußball und arbeitete dort in der Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahr 2013 verbrachte Patricia Dorothee Büttner ein Auslandssemester in Irland an der Dublin City University. Aktuell studiert sie den Master Unternehmenskommunikation an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ihr großer Traum: Eine gute Sportjournalistin werden. 13 Preis der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte für die beste interdisziplinäre Arbeit Die Masterarbeit Transparenz der Technologie von Quirin Johannes Koch (Betreuer: Prof. Dr. Joost van Loon und Prof. Dr. Michael Zimmermann) beschäftigt sich kritisch mit tragbaren Computertechnologien. Ausgangspunkt dieser Fallstudie zu Google Glass und damit methodische Basis war Gilbert Simondons Konzeption einer transduktiven Individuation. Diese lenkt den Blick darauf, wie eine Technologie unter Einflussnahme unterschiedlicher Faktoren entsteht. Die Debatte um Google Glass, einem kontrovers diskutierten Gegenstand der rezenten Technikgeschichte, lässt sich durch diese ontogenetische Lupe plausibilisieren: Technologien, besonders jene, die wir nah am Körper tragen, stehen niemals für sich. Sie sind eingebettet in ein Netz von Diskursformationen und -praktiken. Ziel der Arbeit war es, diese Fäden aufzudröseln und sinnhaft in einen historisch-kritischen Kontext zu setzen. Im Zentrum der Debatte um die Datenbrille steht der Körper des Nutzers. Er ist der Prüfstein, an dem die Wirksamkeit des Artefakts gemessen wird. Begeisterte Glass-Träger sprechen davon, wie transparent die Datenbrille sei. Sie schalte sich nur bei Bedarf hinzu. Die Technologie soll sich wie ein unsichtbarer Schleier auf den Körper des Nutzers legen und ihm eine direkte Anbindung an die digitale Infrastruktur ermöglichen. Wir versuchen zusehends durch Technologien unsere Körper zu verbessern, zu modulieren. Man denke nur an die unzähligen Fitnessgeräte und seit kurzem an das Aufkommen von Fitnessapps und Fitnessarmbänder. Meist bleibt es jedoch nicht bei der Disziplinierung des Körpers. Ein Spezifikum von Google Glass rückt die Datenbrille in Richtung von Foucaults Technologien des Selbst: Begeisterte Nutzer sprechen davon, wie Google Glass ihr ganzes Lebens intensiver, schöner und besser gemacht hat. Kritiker hingegen versuchen, die verstörenden Aspekte der Datenbrille aufzuzeigen: Google Glass sei ein „Segway für das Gesicht“, das den Träger sofort als „egoistischen Techniknerd“ abstemple. Der Einsatz von tragbaren Technologien vollzieht sich in keinem Fall transparent, sondern deutlich sichtbar und damit irritierend für Leib und Leben, so der kritische Tenor. 14 Als prototypische Wearable Technology zielt die Datenbrille darauf ab, unterschiedlichste Elemente zu verflechten ohne selbst in Erscheinung zu treten. In den Augen von Google soll die Brille ganz durchsichtiges „Glas(s)“ sein. Kritiker bestreiten diese Transparenz. Für sie ist die Datenbrille deutlich sichtbar: Sie störe im persönlichen Gespräch, lenke den Nutzer im Straßenverkehr ab oder sperre ihn in seine Google-Glass-Welt ein. Die Sichtbarkeit, aber auch die Transparenz der Brille wird von den Beteiligten genutzt, um zu einer Beschreibung der eingefalteten Realitäten anzusetzen. Beschäftigen wir uns mit diesen disparaten Dimensionen, sehen wir wie Technologie zur Schnittstelle von dynamisch-relationalen Strukturen wird. Interdisziplinäres Arbeiten zwischen Sozial-, Geschichts-, und Medienwissenschaft vermag diese Schnittstellen offenlegen und Technologie als prototypisch Verwobenes lesbar und damit auch in ihren Konsequenzen für den Menschen verständlich machen. Quirin Johannes Koch wurde 1987 in München geboren. Nach seinem Abitur absolvierte er ein freiwilliges soziales Jahr am Stadttheater Bremerhaven. Dort arbeitete er mit Kindern und Jugendlichen an der Umsetzung theaterpädagogischer Projekte. Anschließend nahm er ein Studium der Theater- und Medienwissenschaften an Friedrich-Alexander Universität in Erlangen auf. Nach dessen Abschluss im Jahr 2012 begann er ein Masterstudium an der KU. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs „Aisthesis. Historische Kunst- und Literaturdiskurse“ vertiefte er mit einem Studienaufenthalt am „Centre interuniversitaire de recherche sur la science et la technologie“ der Université de Quebec à Montréal. Derzeit arbeitet Herr Koch als Konzepter bei einer internationalen Kommunikationsagentur. 15 Preis der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte für die beste interdisziplinäre Arbeit Bereits der Titel Weltliteratur in der Musik der Romantik: Die oratorische Rezeption Dantes und Goethes bei Wolf-Ferrari und Berlioz verweist auf den interdisziplinären Charakter der Masterarbeit von Ursula Winter. Mit Dantes Vita Nova, Goethes Faust, Ermanno Wolf-Ferraris La Vita Nuova und Hector Berlioz’ La Damnation de Faust stehen vier Werke im Zentrum der unter der Betreuung von Prof. Dr. Barbara Kuhn entstandenen Arbeit, die nicht nur einander zum Teil fernstehenden Epochen, sondern auch verschiedenen Künsten – der Literatur und der Musik – zuzuordnen sind und sich zudem durch ihre Provenienz aus den drei Ländern Italien, Deutschland und Frankreich unterscheiden. Aber es lassen sich auch verbindende Elemente in der auf den ersten Blick sehr heterogen erscheinenden Werkauswahl erkennen. Über die Parallele zwischen der herausragenden Stellung Goethes und Dantes in ihrer jeweiligen Nationalliteratur hinaus weisen in erster Linie die musikalischen Kompositionen weitere Anknüpfungspunkte auf. Neben der vorherrschenden Zurechnung der Werke zur Epoche der Romantik und ihrer überwiegenden Einstufung als Oratorien ist ihnen auch gemein, dass sie aus der kreativen bzw. produktiven Rezeption literarischer Werke hervorgegangen sind. Diese Aspekte begründen die vergleichende Analyse, die den Hauptteil der Arbeit bildet und bei der die Stellen der Libretti, an denen der zugrunde liegende Text Dantes bzw. Goethes – wobei Berlioz auf die Übersetzung von Gérard de Nerval zurückgreift – durch Kürzung, Erweiterung, Modifikation oder Umstellung verändert wurde, ebenso wie die rein instrumentalen Partien sowie darüber hinaus der Einsatz und die Funktionen von Orchester, Chor und Solisten detailliert untersucht werden. Aufbauend auf diesen Betrachtungen können einerseits die Tendenzen zur Romantisierung der jeweiligen literarischen Vorlagen verdeutlicht werden. Andererseits veranschaulichen und stützen sie die aus der theoretischen Reflexion über Intermedialität – die zu Beginn des Hauptteils der Arbeit außerdem mit dem translationswissenschaftlichen Begriff der intersemioti- 16 schen Übersetzung in Verbindung gebracht wird – hervorgegangene Beobachtung, dass aufgrund der bei den behandelten Werken festzustellenden Vorrangstellung der Musik gegenüber der Literatur statt von Vertonung oder Musikalisierung von Literatur vielmehr von einer Literarisierung von Musik gesprochen werden sollte. Ursula Winter wurde 1991 in Augsburg geboren. Nachdem sie ihr Abitur im Jahr 2010 als Zweitbeste ihres Jahrgangs in Friedberg abgelegt hatte, begann sie ihr Studium im Europastudiengang der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Während des Bachelorstudiums verbrachte sie ein Semester in Italien an der Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia. Im Anschluss an den Bachelor studierte sie in Eichstätt die Fächer Italianistik und Frankoromanistik im Rahmen des flexiblen Masterstudiengangs und absolvierte ein Auslandssemester an der Université Laval in Québec (Kanada). Parallel zum Masterstudium hat sie ein Zusatz- und Ergänzungsstudium im Bereich Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung aufgenommen. Seit 2014 ist sie Stipendiatin des Cusanuswerks. An der KU war und ist Ursula Winter als Mitglied der Fachgruppe Romanistik, des Universitätsorchesters und des Vorbereitungsteams der Wintervortragsreihe ebenso wie als Tutorin für ausländische Studierende im AK International und als Gemeinderätin in der KHG vielfältig engagiert. 17 Preis der MaximilianaKocher-Stiftung für junge Historikerinnen und Historiker Die Stiftung, die diesen Preis vergibt, erinnert an die Doktorandin Maximiliana Kocher M.A., die wenige Monate vor Abschluss ihrer Promotionsschrift im Oktober 2000 in jungen Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall unverschuldet ums Leben gekommen ist. Es war die Idee und der Wunsch von Maximiliana Kocher selbst, im Falle ihres kinderlosen Todes eine Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften sowie junger Historikerinnen und Historiker an der Katholischen Universität EichstättIngolstadt ins Leben zu rufen. Diesem Wunsch folgend hat ihre Mutter, Monika Kocher, die Maximiliana Kocher M.A. Stiftung errichtet. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Geschichtswissenschaften, insbesondere der bayerischen Landesgeschichte. In diesem Jahr geht der von der Stiftung verliehene Preis an Teresa Massinger für ihre Dissertation im Fach Vergleichende Landesgeschichte mit dem Titel Jemand muß doch die Landes-Hoheit haben. Herrschaftskonflikte im Altlandkreis Dinkelsbühl. Teresa Massinger hat an der KU Eichstätt-Ingolstadt die Fächer Vergleichende Landesgeschichte, Mittelalterliche Geschichte sowie Ältere Deutsche Literaturwissenschaft studiert. Nach Abschluss ihres Magisterstudiums 2010 sowie einem Auslandssemester an der Universität Wien promovierte sie, gefördert durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., bei Prof. Dr. Sabine Ullmann mit einer Arbeit zum Historischen Atlas von Bayern. Bereits während ihres Studiums war Teresa Massinger in mehreren Forschungs- 18 projekten an den Universitäten in Eichstätt und Augsburg beschäftigt. Seit Oktober 2014 ist sie Archivreferendarin bei der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. In ihrer 2014 abgeschlossenen Promotion hat sie mit dem Band für den Teil Franken zum Altlandkreis Dinkelsbühl einen wichtigen Beitrag zu einem an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angesiedelten Projekt geliefert. Der Historische Atlas von Bayern beschreibt das Wachstum frühmoderner Staatlichkeit unter den besonderen Bedingungen vormoderner Verfassungsstrukturen in der deutschen Geschichte und mit Blick auf die regionalspezifischen Entwicklungen. Für den Atlasteil Franken und insbesondere den Altlandkreis Dinkelsbühl war dies eine besondere Herausforderung, da es sich um einen Raum mit ausgesprochen hoher herrschaftspolitischer Komplexität sowie geringer territorialer Integrität handelt. Während in den bisherigen Atlasbänden unter dem Zuschnitt einer klassischen Herrschaftsgeschichte das Bemühen im Vordergrund stand, die Erscheinungsformen und Entstehungszusammenhänge von Landeshoheit als wesentliches Substrat staatlicher Hoheit zu fassen, verfolgte Teresa Massinger in ihrer Studie einen neuen Ansatz. Sie richtete ihr Erkenntnisinteresse weniger auf die strukturellen Ergebnisse fürstlich-adeliger Territorialpolitik, sondern fokussierte vielmehr die Kommunikationsprozesse der verschiedenen zeitgenössischen Akteure. Damit trug sie den territorialen Verhältnissen in ihrem Untersuchungsraum Rechnung: Die vom historischen Staatsrecht vorgegebene ‚höchste obrigkeitliche Gewalt‘ lässt sich empirisch auf lokaler Ebene hier kaum ausmachen, vielmehr finden sich Bündelungen verschiedener Hoheitsrechte, die unter wechselnden machtpolitischen Konstellationen in Konkurrenz und unter erheblichen Konflikten ausgeübt wurden. Mit ihrer Studie hat Teresa Massinger unter Anwendung praxeologischer sowie diskursgeschichtlicher Ansätze einen innovativen Vorschlag vorgelegt, wie vormoderne Herrschaft in Regionen mit geringer territorialer Integrität erkenntnisperspektivisch angemessen beschrieben werden kann. Sichtbar werden so in sehr überzeugender Weise die spezifischen Kommunikationsformen zwischen den um territoriale Vorherrschaft konkurrierenden Herrschaftsträgern sowie ein facettenreiches Konfliktmanagement. 19 Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten Die Dissertation von Wiebke Pohler präsentiert eine Ethnografie nanomedizinischer Innovationen, der eine Untersuchung in der „Sektion für experimentelle Onkologie und Nanomedizin“ in Erlangen zugrunde liegt. Forschungsgegenstand dieser Sektion ist das Therapieverfahren „magnetic drug targeting“, das mithilfe von Nanopartikeln eine lokale und zielgerichtete Behandlungsmethode von Krebserkrankungen ermöglichen soll. Im Vergleich zu etablierten Verfahren der Onkologie verspricht das neue Therapiekonzept insbesondere auch eine Reduktion unerwünschter Nebenwirkungen. In der ethnografischen Beschreibung der Forschungspraxis, die das Verfahren des magnetischen Wirkstofftransports untersucht und erprobt, werden zum einen die Charakteristika und Kennzeichen nanomedizinischer Forschung herausgearbeitet. Zum anderen wird nachvollzogen, auf welchen Wegen und durch welche Mittel sich diese Forschung konstituiert und wie sie sich Relevanz verschafft. Im Zentrum der Untersuchung stehen somit sowohl die experimentelle Praxis im Labor, als auch all jene Tätigkeiten, die die Laborarbeit kontextualisieren. Die Dissertation, die von Prof. Dr. Joost van Loon betreut wurde, versteht sich in diesem Zusammenhang als ein Beitrag zur öffentlichen und wissenschaftsinternen Diskussion und Kontroverse zu Nano als Forschungs- und Entwicklungsfeld. Die Arbeit konzipiert diese Kontroverse im Sinne einer Auseinandersetzung mit einer umstrittenen Objektwelt. In dieser Hinsicht wird nanomedizinische Forschungspraxis in Bezug auf die Objekte, die sie prägen und die durch sie geprägt werden, untersucht. Das Verfahren des magnetischen Wirkstofftransports wird sodann als ‚Erfindung’ (Gabriel Tarde) interpretiert, die nicht allein mit Veränderungen auf dem Gebiet der Onkologie einhergehen, sondern, grundsätzlicher, soziale Zusammenhänge auflöst und neu gestaltet. Nanomedizinische Forschung wird somit als die Herstellung und Emergenz einer neuen Form von Sozialität (‚NanoSozialität’) interpretiert. Es wird argumentiert, dass diese ‚Nano-Sozialität’ eine Versammlung heterogener Akteure darstellt, die gesellschaftliche als auch soziologische Grenzen und Grenzziehungen, wie Natur/Kultur, Wis- 20 senschaft/Gesellschaft, Subjekt/Objekt oder menschlich/nicht-menschlich überschreitet und in Frage stellt. Mit der Heuristik des Akteur-Netzwerkes und den Instrumenten der Ethnographie wird eine Forschungsperspektive aufgegriffen, die es möglich macht, nanomedizinische Innovationen zu beforschen, ohne von Beginn an mit kategorialen Vorannahmen und Unterscheidungen arbeiten zu müssen. Möglichkeiten, aber auch etwaige Grenzen einer solchen Forschungsperspektive werden auch in Auseinandersetzungen mit traditionellen soziologischen Perspektiven auf technowissenschaftliche Innovationen (Technikdeterminismus/Sozialkonstruktivismus) diskutiert. Durch das Nachvollziehen von Konstruktions- und Übersetzungsprozessen nanomedizinischer Forschungspraxis werden nanomedizinische Innovationen als heterogene, mediatisierte, natur-kulturelle Akteur-Netzwerke sichtbar gemacht. Wiebke Pohler hat an der LMU München Soziologie, Sozialpsychologie und Philosophie studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wissenschaftsforschung, Umwelt- und Techniksoziologie, Innovationsforschung, Risikoforschung und Medizinsoziologie. Neben ihren Lehrtätigkeiten war sie in verschiedenen Forschungsprojekten beschäftigt, u. a. im Sonderforschungsbereich „Reflexive Modernisierung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Beck. Zuletzt war Wiebke Pohler wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und soziologische Theorie in Eichstätt bei Prof. Dr. Joost van Loon. Mit den Themen Nano und Nanomedizin hat sich Wiebke Pohler, neben ihrem eigenen Dissertationsprojekt, auch im Rahmen einer Nachwuchsforschergruppe (gefördert durch die VW-Stiftung) auseinandergesetzt. Zudem war sie im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission Teilnehmerin des Nanomed Round Table. 21 Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten Die Dissertation von Simon Falch mit dem Titel Das Predigtœuvre des Rebdorfer Augustiner-Chorherrn Balthasar Boehm († 1530) als vorreformatorische Wissenssumme erschließt das mit den neuen Eichstätter Handschriftenkatalogen in den Forschungshorizont geratene, monumentale und heuristisch entsprechend aufwändige Lebenswerk des Rebdorfer Regularkanonikers Balthasar Boehm. Es ist insofern ein Denkmal sui generis, als seltene Überlieferungsgunst hier in zehn autographen Codices der UB Eichstätt sowie in drei der BSB München nebst einigen Traktaten und Übersetzungen ein insgesamt 2694 Musterpredigten umfassendes Gattungsarchiv bewahrte, das an Geschlossenheit, Umfang, Autornähe sowie im Latein/Deutsch-Verbund einzigartig und für die bibelexegetische Laiendidaktik wie insgesamt für die Pastoral am Vorabend der Reformation von außerordentlichem Zeugniswert ist. Falch erklärt die komplexe Systematik dieses Textkosmos aus den Rahmenbedingungen der Rebdorfer Predigtversorgung, die die Reformen der Eichstätter Humanistenbischöfe und der Windesheimer Kongregation auf die liturgischen Anlässe und Propria sowohl der Diözese als auch des Ordens verpflichteten. Im Geist der Devotio moderna und des augustinischen Schreibexercitiums war es Boehm darum zu tun, den Laien ein Höchstmaß liturgischer Textlichkeit aufzuschließen: durch einen handschriftlichen ortseigenen Predigtfundus, der die im Druck als 22 liturgische Passepartouts umlaufenden Sammlungen an Zahl der Anlässe, Themata und Sermomuster weit überbot. Seine Zweitfach-Kompetenz als bayerischer Landeshistoriker und Volkskundler, die philologisch-kodikologische Expertise des Altgermanisten sowie ein von der Liturgiewissenschaft der KU und der ‚Forschungsstelle für geistliche Literatur des Mittelalters‘ begleitetes homiletisches Selbststudium versetzen Falch in die Lage, eine Fülle grundsätzlicher Aufschlüsse über den spröden Gattungstyp ‚Musterpredigt‘ zu erlangen, der als das einzige veritable Massenmedium sowie als wirkmächtigstes Bildungsinstrument in Spätmittelalter und Früher Neuzeit gelten kann. So gewinnt Falch den Texten ihren ‚Sitz im Leben‘ zurück, erhellt das Verhältnis von lateinischer und deutscher Predigtproduktion, auch die Arbeitsweise des ‚Autors‘ und die serielle Faktur des Genres aus umlaufenden Bauplänen und Textbausteinen. Zudem skizziert er die Transformationen gelehrten Heilswissens vom bibliothekarischen Speichergedächtnis der Enzyklopädien und Mustermagazine ins Funktionsgedächtnis der Predigthörer. Insgesamt zeigt die Arbeit von Simon Falch die Textkultur der spätmittelalterlichen Volkspredigt in einer Blüte und Wohlbestelltheit, die das Stereotyp, ihr (vermeintlicher) Verfall sei eine zentrale Reformationsursache, als Evidenzbehauptung und Fehleinschätzung entlarven. Simon Falchs Dissertation, die von Prof. Dr. Gerd Dicke betreut wurde, ist in interdisziplinärer Hinsicht von bemerkenswerter Ergiebigkeit: für die Gattungs- und Institutionengeschichte des Predigtwesens ebenso wie für die Medien- und die Liturgiewissenschaft, für die Kirchen-, Ordens- und Frömmigkeitsgeschichte im Vorfeld der konfessionellen Spaltung und nicht zuletzt für die Kulturgeschichte des Eichstätter Raumes. Simon Falch studierte an den Universitäten in Augsburg, Mainz und Eichstätt im Magisterstudiengang die Fächer Geschichte, Volkskunde und Germanistik. Ein Erasmusstipendium führte ihn nach Rom, ein Sprachaufenthalt nach Dijon. Das Studium schloss er 2009 in Eichstätt mit einer von der Maximiliana Kocher M.A. Stiftung prämierten Arbeit über die Generalvisitation der Diözese Eichstätt in den Jahren 1601/1602 ab. Seit 2009 ist Simon Falch Wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit Oktober 2015 Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Ältere deutsche Literaturwissenschaft bei Prof. Dr. Gerd Dicke. 23 Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft Diese Lektürehinsicht wird in einem zweiten, kleineren Band am Beispiel des Vergleichs von Michel Foucault und Martin Heidegger verdeutlicht und damit zugleich ein wichtiges Verhältnis zweier für den philosophischen Diskurs zentraler Denker zu verdeutlichen versucht. Auf dem Prüfstand stehen sowohl der Vorwurf des ‚Antihumanismus‘, als auch die Frage, inwiefern es bestimmte Denkprobleme sind, die das Denken dieser beiden von Anfang bis Ende leiten und bestimmen. Das Vergleichen philosophischer Texte gehört untrennbar zur philosophischen Forschung dazu. Sie stellt dafür verschiedene Hinsichten des Vergleichs zur Verfügung: historische, systematische, an den Natur- oder Sozialwissenschaften orientierte Hinsichten ebenso, wie Vergleiche bezüglich Themen, Begriffen oder Methoden. Diesen Hinsichten ist aber gemeinsam, dass sie für den Vergleich bereits Voraussetzungen machen, die nicht notwendig Voraussetzungen der philosophischen Texte sind, die man vergleichen will. Das kann dazu führen, dass man in diesen Texten nur das wahrnimmt, was die Voraussetzungen von Vornherein wahrzunehmen erlauben, während andere Aspekte, die diesen Voraussetzungen widersprechen oder nicht zu ihnen passen, ignoriert werden. Daniel-Pascal Zorn, 1981 in Hamburg geboren, machte 2005 sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Während der Schulzeit besuchte er bereits Veranstaltungen der katholischen Theologie an der TU Dortmund. Er studierte von 2006 bis 2008 Geschichte und Philosophie (B.A.) und Philosophie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (M.A.) an der Ruhr-Universität Bochum. für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten Die Dissertation von Daniel-Pascal Zorn geht von der These aus, dass es eine Möglichkeit des textimmanenten Vergleichs philosophischer Texte gibt, die es erlaubt, die Schwierigkeit voraussetzungsvoller Lektüre zu umgehen. Diese Möglichkeit beruht auf der Struktur von Reflexivität, die sich in Begründungsfiguren, Prinzipien, sowie Problemen und ihren Lösungen der Philosophie wiederfinden lässt. Dieselbe Struktur wird in verschiedenen philosophischen Texten ganz verschieden ausgelegt und erlaubt damit sowohl einen Vergleich hinsichtlich dieser Struktur, als auch die Beibehaltung der philosophischen Eigenart des Textes, ohne ihn durch textäußere Voraussetzungen zu verzerren. Die Besonderheit an der Doktorarbeit, die von Prof. Dr. Walter Schweidler betreut wurde, liegt darin, dass sie diese Form der textimmanenten operational aufmerksamen Lektüre nicht nur systematisch darstellt, sondern dass diese Darstellung für den Leser auch ein Handbuch oder Lern- und Lehrbuch darstellt, anhand dessen er die vorgeschlagene Lektürehaltung erlernen kann. Die Beispiele dieses Handbuches erstrecken sich entsprechend von vorsokratischen Positionen bis in den gegenwärtigen Diskurs, von Anaximander bis Žižek, über 2500 Jahre und über kleine und größere Analysen zu insgesamt über 40 verschiedenen Philosophen aus allen Epochen. 24 Während des Studiums arbeitete er an verschiedenen Lehrstühlen in der Geschichte, Germanistik und Philosophie mit und sammelte von 2010 bis 2013 Erfahrungen in der Lehre an der Fakultät für Sozialwissenschaft. In seiner Masterarbeit setzte sich Zorn mit der frühesten Schrift von Michel Foucault im Zusammenhang mit Edmund Husserls Überarbeitungen seiner Phänomenologie in seinen Manuskripten auseinander. Zorn war von 2007 bis 2013 zuerst Studien-, dann Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit Oktober 2015 ist er Kolumnist bei der Philosophiezeitschrift Hohe Luft. Seine Interessen in Forschung und Lehre betreffen vor allem die Philosophie der Antike, der Frühen Neuzeit, die Klassische Deutsche Philosophie und die Philosophie der Gegenwart. Thematisch ist er interessiert am Zusammenspiel von Logik und Dialektik, sowie reflexiven Strukturen auch in nichtphilosophischen Zusammenhängen (Mythos, Religion, Wirtschaft, Wissenschaft, Mathematik). 25 Liga-Bank-Preis für innovative Lehre Ausgezeichnet mit dem erstmals verliehenen Liga-Bank-Preis für innovative Lehre werden die beiden Geographie-Professoren Hans-Martin Zademach und Hans Hopfinger für die Lehrveranstaltung „Ausgewählte Themen der Human- und Wirtschaftsgeographie“. Die Besonderheit dieses Seminars aus dem Masterstudiengang „Tourism and Regional Plannung – Management and Geographie“ ist das Format, in dem der Stoff präsentiert und diskutiert wird: In Anlehnung an das Fernsehformat der Talkshow mündet das Seminar in ein Streitgespräch unter realistischen Studio-Bedingungen. Dazu bereiten Kleingruppen jeweils einen Themenkomplex vor, wobei jeder Student bzw. jede Studentin einen bestimmten Blickwinkel einnimmt und diese Sichtweise in einem pointiert formulierten Positionspapier schriftlich darlegt. Zum Ende des Seminars findet eine jeweils 45- bis 60-minütige Schlussdiskussion im Fernsehstudio der Journalistik statt, bei der die unterschiedlichen Standpunkte erörtert werden. Dabei werden auch von den Studierenden vorproduzierte Trailer oder andere Medien für die Vermittlung von Hintergrundinformationen eingesetzt. Das Publikum ist dazu aufgefordert, die Diskussionsbeiträge mit Hilfe eines Bewertungsbogens zu reflektieren. Das Seminar wurde im Wintersemester 2011/12 erstmals von den Professoren Zademach und Hopfinger in dieser Form durchgeführt und seither regelmäßig im Wintersemester angeboten und kontinuierlich weiterentwickelt. Prof. Dr. Hans-Martin Zademach ist seit 2009 Professor für Wirtschaftsgeographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Zuvor war er, nach Studium der 26 Geographie, Volkswirtschaftslehre und Raumplanung in München, Zürich und London, an der Ludwig-Maximilians Universität München und als Gastwissenschaftler an der London School of Economics, der Copenhagen Business School und der Karls-Universität Prag tätig. Die Arbeitsschwerpunkte von Prof. Zademach liegen in den Bereichen Geographische Globalisierungs- und Finanzialisierungsforschung, dem Themenkomplex Regionalentwicklung und Nachhaltigkeit sowie der angewandten Branchenund Standortforschung. In Forschungsarbeiten befasst er sich schwerpunktmäßig mit Finanzbeziehungen und Kapitalflüssen als einem Schlüssel zum Ver-ständnis räumlich differenzierter Entwicklung. Zu seinem Lehrprofil schreibt Zademach: „Meine Tätigkeit in der Lehre folgt dem Ziel, die Studierenden in ihrer Eigenständigkeit im wissenschaftlich fundierten, kritisch-reflexiven Umgang mit wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themen zu unterstützen und individuelle Kreativität zu fördern. Besonderes Augenmerk liegt dabei in der Schulung der Fähigkeit, vermittelte methodische Fertigkeiten und konzeptionelle Grundlagen auf wissenschaftliche und gesellschaftlich sowie möglichst auch auf beschäftigungsrelevante Problemstellungen zu transferieren." Prof. Dr. Hans Hopfinger war von 1996 bis 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Kulturgeographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seine Promotion zur Erfolgskontrolle regionaler Wirtschaftsförderung und die Habilitation über Öffentliche und private Landwirtschaft in Syrien erstellte er an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er auch als Akademischer Rat und Geschäftsführer des Zentralinstituts für Allgemeine Regionalforschung wirkte. Hopfinger war mehrere Jahre Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Tourismusforschung und Sprecher des Arbeitskreises der Freizeit- und Toruismusgeographen in der Deutschen Gesellschaft für Geographie. Außerdem ist er Herausgeber mehrerer Zeitschriften und Schriftenreihen. 27 Festvortrag Klimawandel. Die Schöpfung im Anthropozän Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Graßl, Jahrgang 1940, ist emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und ehemaliger Professor der Universität Hamburg. Er übt Funktionen in verschiedenen wissenschaftlichen, wissenschaftspolitischen und wirtschaftlichen Gremien aus. Graßl ist u. a. Vizepräsident des Stiftungsrates des Nansen International Environment and Remote Sensing Centre (NIERSC) in St. Petersburg (Russland), Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK), Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), Vorsitzender des Klimarates der bayerischen Staatsregierung, Mitglied im Stiftungsrat der Münchner Rück Stiftung und im Aufsichtsrat der Scintec AG in Rottenburg bei Tübingen. Von 1992 bis 1994 sowie von 2001 bis 2004 war Professor Graßl Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates „Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) der Deutschen Bundesregierung. Er ist auch Mitglied der Jury für den Whistleblower-Preis, den die VDW und IALANA vergeben. GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht bei Hamburg, wo er das Institut für Physik leitete und Aspekte der Umweltforschung integrierte. 1988 nahm Professor Graßl eine C4-Professur am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg an und wurde zugleich Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie. Von 1994 bis 1999 war er Direktor des Weltklimaforschungsprogrammes bei der „World Meteorological Organization“ (WMO) in Genf. 1999 kehrte Hartmut Graßl nach Hamburg zurück und übte bis zu seiner Emeritierung 2005 weiterhin seine Funktionen als Professor an der Universität Hamburg und als Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie aus. Seine Forschungsgebiete sind Satelliten-gestützte Fernerkundung der Atmosphäre und der Ozeanoberfläche sowie globaler Klimawandel. Hartmut Graßl wurde zahlreich ausgezeichnet u. a. 1991 mit dem MaxPlanck-Preis, 1998 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und 2002 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 2005 mit der Ehrennadel der Universität Hamburg und 2008 mit dem Bayerischen Verdienstorden. 2013 wurde ihm die Medaille der Europäischen Meteorologischen Gesellschaft verliehen. 1966 erlangte Hartmut Graßl seinen Abschluss als Diplomphysiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort promovierte er 1970 im Fach Meteorologie und habilitierte 1978 in diesem Fach an der Universität Hamburg. Von 1971 bis 1976 arbeitete Hartmut Graßl als Projektwissenschaftler im Sonderforschungsbereich „Atmosphärische Spurenstoffe“ an der Universität Mainz. Am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg leitete er von 1976 bis 1981 eine Wissenschaftlergruppe. Von 1981 bis 1984 bekleidete er am Institut für Meereskunde der Universität Kiel eine C3-Professur für Theoretische Meteorologie. Er wechselte 1984 zum 28 29 Vokalensemble EI-VOX Programm Georgy Girl Tom Springfield, Arr.: Jörg Edelmann Herr Kunkel, Mathias Heinz Lemmermann, Arr.: Jörg Edelmann Es ist gut, wenn du weißt, was du willst Ganz schön feist, Transkription: Jörg Edelmann Hotline Text: Christel Eglauer, Musik: Jörg Edelmann Das Ensemble Nice Little Penguins, Arr.: Jörg Edelmann Die preisgekrönte A-cappella-Formation EI-VOX aus Eichstätt hat sich seit ihrem sechsjährigen Bestehen bayernweit einen Namen gemacht. Die Zuhörer erleben bestes Vokal-Entertainment: eine Mischung aus präziser musikalischer Interpretation, Bühnenpräsenz und einem Schuss Comedy. Der Gründer von EI-VOX, Jörg Edelmann, ist Musikdozent an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und leitet dort unter anderem die Uni-Bigband. Flying Bring Me Little Water Sylvie 30 Traditional USA, Arr.: Jörg Edelmann Weitere Informationen unter www.ei-vox.de 31 Herausgeberin: Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Redaktion und Gestaltung: Stabsabteilung Entwicklung und Kommunikation, Dr. Christian Klenk Titelbild: fotolia / ssilver Eichstätt 2015 32