TP-Studie Personalmarketing.indd
Transcription
TP-Studie Personalmarketing.indd
ZWISCHEN PRAGMATISMUS UND STRATEGIEORIENTIERUNG Zur Organisation des Personalmarketings im Spannungsfeld von Marktbedürfnissen und internen Strukturen Ergebnisse einer qualitativen Towers Perrin-Analyse Mai 2007 2 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung INHALT INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG ........................................................................................................................ 3 DETAILAUSWERTUNG DER INTERVIEWS .............................................................................. 5 ZUSAMMENFASSUNG .........................................................................................................13 HINTERGRUNDINFORMATIONEN ZUR ANALYSE .....................................................................14 DIE AUTOREN ....................................................................................................................15 WEITERE TOWERS PERRIN-STUDIEN ...................................................................................16 ÜBER TOWERS PERRIN ...................................................................................................... 18 Organisationund desStrategieorientierung Personalmarketings || 33 ZwischenZur Pragmatismus EINLEITUNG Unternehmen brauchen geeignete Mitarbeiter zur Umsetzung ihrer strategischen Ziele. Doch es wird immer schwieriger, die besten unter den passenden Kandidaten zu gewinnen und auf Dauer zu binden. Gleich mehrere Gründe erschweren den Personalmanagern ihr Geschäft: Viele Unternehmen haben den Fokus von der Kostenreduzierung in Richtung Wachstum verschoben; entsprechende Markt- und Innovationsstrategien erfordern besonders qualifizierte Mitarbeiter, doch die sind in vielen Branchen bereits seit Längerem rar. Die Verknappung auf dem Arbeitsmarkt wird durch die demographische Entwicklung verschärft – in den nächsten Jahren stehen Unternehmen immer weniger junge Fach- und Führungskräfte zur Verfügung. Zudem identifizieren sich Arbeitskräfte, auch Leistungsträger, zunehmend vor allem mit ihrer Aufgabe und Rolle, weniger mit dem Arbeitgeber selbst – die Bereitschaft zu wechseln nimmt zu. Der Kampf um die besten Mitarbeiter wird sich also fortsetzen und intensivieren. Er wird dabei längst nicht mehr nur mit operativen Einzelmaßnahmen geführt. Denn viele Unternehmen richten ihre Personalpolitik bereits umfassend am Arbeitsmarkt aus – also an den Wünschen und Anforderungen ihrer Personalzielgruppen und an den Aktivitäten relevanter Wettbewerber. Aktuelle und potenzielle Mitarbeiter werden dabei als Kunden verstanden, denen ein maßgeschneidertes Paket attraktiver Produkte angeboten werden soll. Das Angebot umfasst dabei alle Leistungen, die Unternehmen ihren Mitarbeitern im Gegenzug für deren Engagement bieten. Dazu gehört die monetäre Vergütung genauso wie die Nebenleistungen und Aufgaben, Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Arbeits- und Führungskultur, das Arbeitsumfeld und die Möglichkeiten, Leben und Arbeiten in Einklang zu bringen. Doch es reicht nicht aus, Mitarbeitern eine attraktive Arbeitswelt zu bieten. Entscheidend ist, dass sich die Personalzielgruppen davon auch angesprochen fühlen, dass sie durch den „Spirit“ einer Arbeitswelt und Unternehmenskultur bewegt werden, sich für ein Unternehmen zu entscheiden und sich dann dauerhaft für seine Ziele engagieren. Die Arbeitswelt eines Unternehmens muss dazu im Bewusstsein seiner Personalzielgruppen zu etwas Besonderem werden. Um genau dies zu erreichen, führen Unternehmen ihre Arbeitswelt zunehmend als Marke. Sie verknüpfen diese mit Werten und Botschaften, die in der Regel aus der Unternehmensmarke abgeleitet und konsistent über alle Kanäle ihres KommunikationsMix transportiert werden. Anhand der so genannten Employer Brand positioniert sich das Unternehmen als Arbeitgeber der Wahl (Employer of Choice) auf dem Arbeitsmarkt. Ein so verstandenes Personalmarketing gewinnt eine Schlagkraft, die deutlich über die Personalgewinnung hinausgeht: Denn es unterstützt die Bindung derzeitiger Mitarbeiter, prägt die Kultur eines Unternehmens, motiviert und fördert das Engagement der Mitarbeiter. Insgesamt trägt ein systematisches Personalmarketing dazu bei, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen und ihre Kompetenzen im Sinne der Unternehmensziele dauerhaft produktiv zu machen. Die Relevanz eines professionellen Personalmarketings ist offensichtlich. Doch wie managen Unternehmen ihr Personalmarketing, um den gewünschten Erfolg zu sichern? Ist Personalmarketing mehr Marketing oder mehr Personal oder beides? Welche Entwicklungen zeichnen sich aktuell ab? Wer die Antworten kennt, kann sein Unternehmen in Sachen Personalmarketing überprüfen und die eigenen Aktivitäten gegebenenfalls neu ausrichten. Die inhaltliche Seite, die Werkzeuge des Personalmarketings (zum Beispiel Kommunikationskanäle), werden von den Verantwortlichen bereits intensiv diskutiert. Was jedoch fehlt, ist die 4 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung Einbindung der Personalmarketing-Funktion und der organisatorischen Ausgestaltung des Personalmarketings in den strategischen Gesamtprozess, um für effektive und effiziente Programme und Prozesse zu sorgen. Towers Perrin hat diese Perspektive im Rahmen einer qualitativen Erhebung eingenommen. Ein wesentliches Ziel bestand darin, in einen Erfahrungsaustausch mit Unternehmen zu treten, deren Personalmarketing bereits erfolgreich aufgestellt ist, oder die gerade dabei sind, diesen Bereich aufbzw. auszubauen. Folgende Fragen standen dabei im Mittelpunkt der Erhebung: Wie ist das Personalmarketing strategisch integriert, wie ist es organisatorisch verankert und wie wird es gesteuert? Wie sieht das aktuelle Leistungsportfolio des Personalmarketings aus und welche Themen stehen mittelfristig ganz oben auf der Agenda? Über welche personellen Ressourcen verfügt die Personalmarketing-Funktion? Insgesamt haben Towers Perrin-Berater die Personalmarketing-Verantwortlichen von 17 Unternehmen (14 Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern, 7 Unternehmen mit mehr als 50.000 Mitarbeitern) aus unterschiedlichsten Branchen ausführlich und detailliert zu Strategie und Organisation ihres Personalmarketings befragt. Zur Organisation des Personalmarketings | 5 DETAILAUSWERTUNG DER INTERVIEWS STRATEGISCHE INTEGRATION ZUM TEIL SCHON GEWÄHRLEISTET Die meisten der befragten Unternehmen verfügen über eine Personalmarketing-Strategie, die je nach Zuständigkeitsbereich der Personalmarketing-Funktion national oder international ausgerichtet ist. Die Personalmarketing-Strategien basieren dabei auf den jeweiligen Unternehmensstrategien und definieren die angestrebte Positionierung als Arbeitgeber. Je nachdem, wie detailliert die Strategien angelegt sind, umfassen sie auch die Themen Zielgruppen, Zielhochschulen, Ressourcen und wesentliche Maßnahmen. und Bewerberqualität ein. Sie legen so alle entscheidenden Handlungsfelder des Personalmarketings fest und geben allen Aktivitäten eine klare Richtung. ABBILDUNG 1: VERFÜGBARKEIT EINER PERSONALMARKETING-STRATEGIE 29% 12% Eine wichtige Lernerfahrung der Teilnehmer lautet: Das Thema Personalmarketing muss „ganz oben“ aufgehängt werden – etwa, indem es als Vorstandsauftrag definiert oder in der Unternehmensstrategie festgeschrieben wird. Denn nur, wenn das Personalmarketing entsprechend positioniert ist, wird es von Fachbereichen und Entscheidern akzeptiert und unterstützt. Ein Beispiel für eine starke strategische Integration sind global verbindliche Rahmenrichtlinien für das Personalmarketing, die jährlich aus der Unternehmensstrategie abgeleitet werden und deren Umsetzungserfolg über die Balanced Scorecard bzw. das Zielvereinbarungssystem des Unternehmens nachgehalten wird. In die Rahmenrichtlinien fließen auch langfristig relevante Themen wie Demographie 24% 35% Die Strategie ist … international ausgerichtet national ausgerichtet ansatzweise vorhanden nicht vorhanden PERSONALMARKETING-FUNKTION ENG VERKNÜPFT MIT DEM GESCHÄFTSMODELL Wie das Personalmarketing gesteuert wird und welche Rolle die PersonalmarketingFunktion einnimmt, hängt mit dem Geschäftsmodell der befragten Unternehmen zusammen: Eher dezentral aufgestellte Unternehmen: Hier agiert das Personalmarketing entweder als Koordinator bzw. als Service- und Support-Funktion oder es ist als strategischer Partner positioniert und übernimmt vor allem Konzeptions- und Steuerungsverantwortung. Die Durchführung der Personalmarketing-Maßnahmen erfolgt kooperativ oder liegt allein bei den dezentralen Einheiten. Eher zentral aufgestellte Unternehmen: Hier übernimmt das Personalmarketing neben der Konzeption und der Steuerung häufig auch die Umsetzungsverantwortung für bestimmte Regionen, Zielgruppen oder Themen; das Personalmarketing tritt dann als „selbstständig agierender Dienstleister“ auf. Unabhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens ist den Studienteilnehmern gemeinsam, dass die PersonalmarketingFunktion Standards und Richtlinien vorgibt, Instrumente und Ressourcen bereitstellt und bei Bedarf internationale Vorgaben an regionale bzw. lokale Anforderungen anpasst. Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit den dezentralen Geschäftseinheiten überwiegend durch ein Konsensstreben geprägt; in der Regel verfügt das Personalmarketing über keine konkrete Weisungsbefugnis. 6 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung VORNEHMLICH ZENTRALE ORGANISATORISCHE VERANKERUNG Hinsichtlich der organisatorischen Verankerung der Personalmarketing-Funktion gibt es wenig Unterschiede. So ist sie bei 88% der befragten Unternehmen zentral verankert – entweder als eigene Organisationseinheit oder als Teil einer anderen Personalfunktion, etwa der Personalentwicklung, des Recruitings oder allgemeiner Personalservices. Die wesentlichen Querschnittsfunktionen, mit denen sich das Personalmarketing der befragten Unternehmen abstimmt, sind die Bereiche Unternehmenskommunikation bzw. Public Relations und Marketing. So soll ein einheitlicher Auftritt im Markt gesichert und das verfügbare Marketing- und Kommunikations-Know-how optimal genutzt werden. Zudem sind bei allen befragten Unternehmen Personalmarketing und Recruiting eng miteinander verknüpft. Entweder unterstützt das Personalmarketing den Recruiting-Prozess, etwa, wenn es darum geht, Personalanzeigen zu schalten, die Bewerberplattform zu betreuen oder einen Bewerber-Pool aufzubauen. Oder Personalmarketing und Recruiting sind vollständig integriert. Alle Unternehmen halten es für sehr wichtig, arbeit erreicht, berichtet der Vertreter eines die Fachbereiche in die Personalmarketingteilnehmenden Unternehmens. Aktivitäten einzubinden: Die Fachab„Personalmarketing und Geschäftseinheiten teilungen müssen in deren Konzepmüssen als geschlossene Einheit agieren. Oftmals tion wie auch in die Entwicklung der werden die besten Ideen und effiziente Lösungen Personalmarketing-Strategie einbezoin der Zusammenarbeit erreicht.“ gen werden, da sie letztendlich den Nutzen daraus ziehen sollen. Die Ein Studienteilnehmer frühzeitige und in einigen Fällen institutionalisierte Einbindung erhöht auch Ein Beispiel für die besonders enge Abstimdie Akzeptanz von Personalmarketing und mung der Anforderungen des Business mit die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung. den Aktivitäten des Personalmarketings sind Die Vernetzung mit dem Business ist dabei unterschiedlich ausgeprägt. Sie erfolgt zum Teil nur punktuell in Form von Unterstützung bei Vorträgen, Events, Messen, Forschungsprojekten, Mentorenprogrammen, Workshops oder Lehraufträgen an Hochschulen. Personalmarketing und Business arbeiten aber teilweise auch eng zusammen, von der Bestimmung des zukünftigen qualitativen und quantitativen Personalbedarfs über die gemeinsame Abstimmung des Employer Brandings bis zum Reporting von Kennzahlen. In diesem Feld der Personalplanung und -prognose sehen Unternehmen eine wichtige Schnittstelle der Personalmarketing-Funktion. Die Personal„Die Fachabteilungen müssen in die Konzeption und marketing-Funktion und Umsetzung der Personalmarketing-Strategie einbezogen Geschäftseinheiten müssen werden, da sie letztendlich den Nutzen daraus ziehen als geschlossene Einheit agiesollen. Die frühzeitige Einbindung erhöht nicht nur die ren. Oftmals werden die Akzeptanz des Personalmarketings, sondern auch die besten Ideen und effiziente Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung.“ Lösungen in der ZusammenEine Studienteilnehmerin sogenannte Brand Councils, die Mitglieder aus den Geschäftsbereichen und Vertreter von Zentralfunktionen wie HR, Marketing und Kommunikation umfassen. Gemeinsam werden hier beispielsweise die Markengestaltung und die Markenwerte besprochen, das Vorgehen bei Image-Kampagnen und andere Themen mehr, um einen einheitlichen Auftritt auf dem Arbeitsmarkt sicherzustellen. Ein Brand Council setzt sich aus Vertretern verschiedener nationaler wie internationaler Geschäftsbereiche und zentraler Unternehmensfunktionen wie Personal, Marketing und/oder Unternehmenskommunikation zusammen. Die Größe dieses Gremiums beläuft sich in den befragten Unternehmen auf bis zu 14 Mitglieder. Diese beraten und koordinieren die „Marken-Gestaltung“ und das Vorgehen, zum Beispiel bei Image-Kampagnen, sowie den Auftritt nach innen und außen; sie definieren Unternehmenswerte etc. Organisationund desStrategieorientierung Personalmarketings || 77 ZwischenZur Pragmatismus HÖCHST UNTERSCHIEDLICHE RESSOURCEN-AUSSTATTUNG Der Mehrheit der befragten Unternehmen stehen für das Personalmarketing zwei bis fünf Mitarbeiter zur Verfügung. Mit dieser personellen Ausstattung wird häufig sowohl ein internationaler Betreuungsbereich abgedeckt als auch Umsetzungsverantwortung für Personalmarketing-Maßnahmen übernommen. Die Umsetzungsverantwortung kann allerdings auf bestimmte Themen oder Regionen beschränkt sein oder erfolgt in Kooperation mit den Geschäftsbereichen bzw. dezentralen Personalfunktionen. Unternehmen, die für das Personalmarketing einen einzigen Mitarbeiter beschäftigen, fokussieren ihre Aktivitäten auf den nationalen Arbeitsmarkt und das Hochschulmarketing. Recruiting und Personalmarketing sind dabei eng verbunden und liegen oft in einer Hand, was für kleinere Unternehmen auch unproblematisch ist. PersonalmarketingFunktionen mit mehr als zehn Mitarbeitern legen ihren Schwerpunkt neben dem Hochschulmarketing auf das Employer Branding. Teilweise gehören die Recruiting-Aktivitäten ebenfalls zum Aufgabenprofil der personell umfangreicher ausgestatteten Bereiche. Die Budgets rangieren hier zwischen 500.000 Euro und 1,5 Mio. Euro. Die Personalmarketing-Bereiche unterscheiden sich also deutlich in Bezug auf ihre Ressourcenausstattung, ihre Zuständigkeitsbereiche und ihr Aufgabenspektrum. Es gibt genauso die große Personalmarketing-Funktion, die mit 12 Mitarbeitern das Employer Branding für einen nationalen Betreuungsbereich plant, steuert und durchführt, wie eine kleinere Personalmarketing-Funktion, die mit drei Mitarbeitern die Verantwortung für die weltweite Konzeption und europaweite Umsetzung von Nachwuchsprogrammen und Employer Branding übernimmt. ABBILDUNG 2: DIE PERSONELLE AUSSTATTUNG (ANZAHL MITARBEITER) IN DER PERSONALMARKETING-FUNKTION 24% 24% 52% 1 Mitarbeiter/-in 2 - 5 Mitarbeiter/-innen > 10 Mitarbeiter/-innen ABBILDUNG 3: BEISPIELHAFTE GEGENÜBERSTELLUNG VON ZWEI PERSONALMARKETING-BEREICHEN Große Personalmarketing-Funktion Mitarbeiter: 12 Betreuungsbereich: National, >10.000 Mitarbeiter Aufgabenbereich. Konzeptions-, Steuerungs- und Durchführungsverantwortung strategischer Partner für die Geschäftsfelder plant, steuert und führt das Employer Branding für den Konzern durch Umsetzung von PersonalmarketingMaßnahmen der Geschäftsfelder erfolgt dezentral Team: Mix aus HR-Mitarbeitern, Journalisten, Trainern und Mitarbeitern aus den Fachbereichen Kleinere Personalmarketing-Funktion Mitarbeiter: 3 Betreuungsbereich: International, >15.000 Mitarbeiter Aufgabenbereich. weltweite konzeptionelle Verantwortung und europaweite Umsetzungsverantwortung für Nachwuchsprogramme (Auszubildende, Studenten, Praktikanten, Trainees, Young Professionals) Employer Branding für die Zielgruppen Umsetzungsunterstützung in den Regionen Team: Erfahrungshintergrund HR und Kommunikation 8 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung Was den Erfahrungshintergrund der Personalmarketing-Mitarbeiter angeht, dominieren gemischte Teams – etwa mit Praxis aus den Bereichen Personal, Marketing, Kommunikation, Marktforschung, Organisation und Event-Management, teilweise aber auch mit Erfahrungen aus den Fachbereichen. Je nach Aufgabenschwerpunkt der Personalmarketing-Funktion weisen die Mitarbeiter eher einen Kommunikations-/ MarketingHintergrund auf oder kommen aus dem Personalmanagement. Nachwuchsprogramme. Je nach personeller Ausstattung verfügen die PersonalmarketingBereiche über folgende Aufgabenprofile: LEISTUNGSPORTFOLIO 1 Mitarbeiter: Wird das Personalmarketing von einem einzigen Mitarbeiter wahrgenommen, stehen HochschulmarketingAktivitäten und Medienpräsenz im Mittelpunkt der Aufgaben – im Einzelnen gehören dazu: Präsenz auf regionalen Messen und auf Großveranstaltungen, Kontakte zu Professoren, Kontakte zu studentischen Organisationen, Betreuung von Praktikantenprogrammen und Workshops. Das Leistungsportfolio der Personalmarketing-Funktion der befragten Unternehmen umfasst vor allem die Themen Hochschulmarketing, Employer Branding und 2 bis 5 Mitarbeiter: Bei größereren Personalmarketing-Bereichen gestaltet sich die Aufgabenpalette wesentlich umfangreicher. Die Steuerung von Nachwuchsprogrammen wird zunehmend übernommen; Medienarbeit und Hochschulmarketing werden noch intensiver wahrgenommen, indem etwa mehr Zielhochschulen betreut und mehr Hochschulmessen genutzt werden. Im Einzelnen umfasst das Aufgabenportfolio in dieser Gruppe: regionale Traineeprogramme, Mentorenprogramme für Studenten, Bindungs- und Förderprogramme für Praktikanten, Austauschprogramme für Studenten, Roadshows und Recruiting-Events, Image-Broschüren sowie Webauftritt und Pressearbeit, Koordination und Beratung bei Kooperationsund Rahmenverträgen mit externen Partnern wie z. B. Personalberatern, Messeanbietern, Agenturen oder Jobbörsen. ABBILDUNG 4: TÄTIGKEITSFELDER IN PERSONALMARKTING-ABTEILUNGEN NACH GRÖSSE 1 Mitarbeiter 2 bis 5 Mitarbeiter > 10 Mitarbeiter Fokus auf Hochschulmarketing und Medienpräsenz (Image-Anzeigen): Wie bei 1 Mitarbeiter, aber zunehmende Programmbetreuung, eine stärkere Medienarbeit und ein umfassenderes Hochschulmarketing (mehr Hochschulen, mehr Hochschul-Messen): wie bei 2 bis 5 Mitarbeitern, aber noch stärkere Verantwortung für die eigentliche Durchführung von Maßnahmen Präsenz auf Messen (regionale Veranstaltungen und Groß-Events) Kontakte zu Professoren an Hochschulen Kontakte zu studentischen Organisationen Betreuung des Praktikantenprogramms Workshops zur Unternehmenspräsentation und Gewinnung von Nachwuchskräften Regionale Trainee-Programme Mentorenprogramme für Studenten Bindungs- und Förderprogramme für Praktikanten Austauschprogramme für Studenten Roadshows, Recruiting-Events Zur Organisation des Personalmarketings | 9 10 und mehr Mitarbeiter: Große Personalmarketing-Bereiche übernehmen noch mehr Durchführungsverantwortung. Sie engagieren sich zum Beispiel auch im Recruiting von Nachwuchskräften. SCHNITTSTELLE ZUR PERSONALBEDARFSPLANUNG NICHT IMMER VORHANDEN Eine uneinheitliche Perspektive auf das Thema Personalmarketing kommt bei der Frage zum Ausdruck, wie das Personalmarketing mit der Personalbedarfsplanung verknüpft ist. Im Wesentlichen gehen Unternehmen hier auf drei unterschiedliche Weisen vor: Liegt der Fokus der PersonalmarketingMaßnahmen auf dem Employer Branding, unabhängig vom gegebenen Personalbedarf, gibt es keine Schnittstelle zwischen Personalmarketing und der Personalplanung bzw. dem Personal-Controlling. Hat das Personalmarketing die Aufgabe, den aktuellen Personalbedarf der operativen Einheiten zu decken, gibt es eine entsprechende Schnittstelle; die Personalmarketing-Aktivitäten werden dann bedarfsorientiert angestoßen und sind nicht strategisch ausgerichtet. Soll das Personalmarketing den Personalbedarf systematisch und vorausschauend sichern, besteht eine Schnittstelle mit der Personalbedarfsplanung. Die Befragung hat gezeigt, dass die Schnittstelle vornehmlich zu Geschäftsbereichen besteht und nicht zum Personalcontrolling. So erfolgt z. B. bei einem der befragten Unternehmen die zentrale Abfrage der qualitativen und quantitativen Personalbedarfe in den Divisionen durch die Personalmarketingfunktion. Ein weiteres Beispiel für eine integrierte Vorgehensweise ist die Einstellung von Personalbedarfsplänen auf der Basis von New-Business-Prognosen, Wachstumsplänen und Umsatzzielen. Diese Personalbedarfspläne bilden die „Personalmarketing ist die Speerspitze des Grundlage für den PersoUnternehmens für die Sicherung der zukünftigen nalmarketing-Plan, der Nachwuchsgewinnung, deswegen sollte es mit Personalmarketing-Maßder entsprechenden Professionalität betrieben nahmen und Recruitingwerden. Dies schließt auch eine entsprechende Kanäle zusammenfasst. Ausstattung mit Budget und Personal ein.“ Ein Studienteilnehmer 10 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung DEFIZITE IM CONTROLLING Ein systematisches Repor„Es ist wichtig, das Personalmarketing in den strategischen ting der PersonalmarketingGesamtprozess des Unternehmens einzubinden. Dieser integrierte Aktivitäten, integriert in Ansatz sollte eine klare Ausrichtung an Kennzahlen beinhalten, einen HR-Controlling-Proum eine Erfolgsmessung und Steuerbarkeit zu gewährleisten.“ zess findet kaum statt. Doch auch hier gilt der Grundsatz, Eine Studienteilnehmerin dass nur das wirklich steuerbar ist, was auch gemessen wird. Dazu sollte das PersoABBILDUNG 5: nalmarketing an klaren Kennzahlen ausgeBEISPIELE FÜR ANGEWANDTE QUALITATIVE UND QUANTITATIVE richtet sein, denn nur so kann der Erfolg KENNZAHLEN IM PERSONALMARKETING gemessen und alle Aktivitäten gezielt gesteuert werden. 12 der befragten 17 Unternehmen erheben Kennzahlen überwiegend nur mit Blick auf einzelne Parameter. Die Auswahl der Kennzahlen korrespondiert dabei mit dem jeweiligen Leistungsportfolio: Im Rahmen von Bindungsprogrammen werden etwa die Übernahmequoten ermittelt, für das Employer Branding ist das Abschneiden in Arbeitgeber-Rankings relevant. Die Bedeutung eines Kennzahlensystems im Rahmen der Erfolgsmessung und Steuerbarkeit wird auch bei den anderen Unternehmen gesehen. Laut Studienteilnehmern ist es wichtig, das Personalmarketing in den strategischen Gesamtprozess des Unternehmens einzubinden. Dieser integrierte Ansatz sollte eine klare Ausrichtung an Kennzahlen beinhalten, um eine Erfolgsmessung und Steuerbarkeit zu gewährleisten. Ein Reporting ist vielfach geplant oder aktuell im Aufbau, was häufig mit dem Aufbau eines Bewerbermanagementsystems korrespondiert. Quantitative Kennzahlen Anzahl Bewerbungen Anzahl Angebote/Einstellungen/ Bewerberzusagen Kosten Anzahl Zugriffe, Registrierungen für Newsletter auf Web-Karriereseiten des Unternehmens „Time to Fill“: Dauer Stellenbesetzung „Cost per Hire“: Kosten pro Stellenbesetzung (pro Kanal) Übernahmequoten (z. B. aus Nachwuchs-/Bindungsprogrammen) Anzahl von Kontakten, Gesprächen, eingestellten Praktikanten nach Case Studies, Karriere-Messen, Events, etc. Anzahl Einstellungen aus dem Praktikantenprogramm Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der eingesetzten Tools Medienmonitoring Dauer der Unternehmenszugehörigkeit von High Performern Qualitative Kennzahlen Wahrnehmung als Arbeitgeber Feedback in den Zielgruppen Internes Personalmarketing (Mitarbeiterbefragungen etc.) Vergleich der Teilnehmer von Nachwuchsprogrammen mit Direkteinsteigern (z. B. Karrierestufen) Interesse an Diplomarbeiten/Praktika Qualität der Bewerbungen nach eingesetztem Medium Arbeitgeber-Ranking, z. B. „Great Place to Work”/Deutschlands beste Arbeitgeber Bewerber-Feedback: Zufriedenheit mit den Auswahlverfahren/dem Bewerbungsprozess Wurden bei Personalmarketing-Maßnahmen, wie z. B. Jobmessen, die gewünschten Zielgruppen erreicht? Zur Organisation des Personalmarketings | 11 AKTUELLE UND ZUKÜNFTIGE TOP-THEMEN Die Antworten der Unternehmensverantwortlichen zu den für sie wichtigsten Themen im Personalmarketing beziehen sich im Wesentlichen auf drei Gebiete: Employer Branding Einige der Personalmarketing-Experten sehen die Notwendigkeit, die eigene Bekanntheit am Markt zu erhöhen. Im Vordergrund steht dabei ganz klar die Positionierung als „Arbeitgeber der Wahl“. Für andere Studienteilnehmer ist eine konsistente EmployerBranding-Strategie, die aus der Unternehmensstrategie abgeleitet und mit den Produkten und der Personalstrategie verknüpft ist, ein wichtiges Thema. Die integrative Außendarstellung über alle Geschäftseinheiten hinweg, eine klare Kommunikation des eigenen Markenkerns und -bewusstseins sowie der Chancen im Unternehmen sind weitere Punkte, die auf der Agenda der Personalmarketing-Verantwortlichen weit oben stehen. Denn es gilt: Ein hoher Bekanntheitsgrad der Marke und eine attraktive Produktwelt allein bedeuten noch nicht, dass ein Unternehmen automatisch als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Hier muss das Personalmarketing und Employer Branding ansetzen. Eine wesentliche Anforderung für die Zukunft besteht nach Einschätzung der befragten Manager auch darin, werthaltige Alleinstellungsmerkmale (Employer Value Propositions) zu definieren, die der Unternehmenswirklichkeit entsprechen: Die über Anzeigenkampagnen, Broschüren und Präsentationen vermittelten Versprechen müssen gehalten werden, um nicht das Gegenteil des Gewünschten zu erreichen. Internationalisierung Vor allem die besonders hart umworbenen leistungsstarken Mitarbeiter sind international mobil; gleichzeitig bietet ein länderübergreifendes Personalmarketing Unternehmen besondere Chancen. Deshalb wollen viele der befragten Verantwortlichen das Personalmarketing ihres Unternehmens international ausrichten. Es geht ihnen darum, globale Arbeitsmärkte zu analysieren, die Rekrutierung entsprechend auszugestalten und eng mit den ausländischen Geschäftseinheiten zusammenzuarbeiten. Fokussierung auf ausgewählte Zielgruppen Die besten Absolventen eines Jahrgangs zu rekrutieren bzw. High-Potentials zu gewinnen und dauerhaft zu binden ist ein vorrangiges Ziel der Unternehmen. Um möglichst frühzeitig den Kontakt zu dieser Ziel„Um die Effizienz und Effektivität der Personalgruppe herzustellen, nutzen die marketingarbeit auch mit geringen Ressourcen zu befragten Unternehmen zunehmend maximieren, sollten Maßnahmen nach Möglichkeit Partner wie Professoren, Studensinnvoll standardisiert und die Aktivitäten auf austenorganisationen und Stiftungen, gewählte Zielgruppen fokussiert werden.“ die gleichzeitig auch wichtige MultiEin Studienteilnehmer plikatoren bezogen auf das Employer Branding sind. ABBILDUNG 6: AKTUELLE UND ZUKÜNFTIGE TOP-THEMEN IM PERSONALMARKETING Employer Branding: Positionierung als „Employer of Choice“ Die überwiegende Fokussierung auf bestimmte Ziel-Hochschulen reicht häufig nicht mehr aus. Es ist vielmehr notwendig, einzelne Lehrstühle für eine langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit zu gewinnen. Fokussierung auf ausgewählte Zielgruppen Stärkere Internationalisierung 12 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung ZUSAMMENFASSUNG PERSONALMARKETING HEUTE UND MORGEN Die vorliegende Analyse zeigt, dass es kein einheitliches Vorgehen gibt, um das Personalmarketing erfolgreich zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. Jedes Unternehmen geht hier einen eigenen Weg. Dieser ist vor allem auch dadurch bestimmt, welche Bedeutung die Unternehmen der PersonalmarketingFunktion beimessen, denn daraus ergibt sich zum Beispiel auch, mit welchen Ressourcen sie ausgestattet wird. Dennoch: Alle befragten Unternehmen planen, ihr Personalmarketing weiter zu professionalisieren, um es effektiv und effizient zu gestalten. Hier zeichnen sich bei allen Unterschieden klare Trends ab: Effektivität wollen die Studienteilnehmer vor allem dadurch erreichen, dass sie ihr Personalmarketing konsequent strategisch ausrichten. Das beginnt mit der Entwicklung einer Personalstrategie, die eng verknüpft ist mit der Unternehmensstrategie. Abgeleitet aus der Personalstrategie werden Ziele für das Personalmarketing definiert, zum Beispiel, sich stärker als Arbeitgebermarke zu positionieren oder neue Zielgruppen zu erreichen. Dabei werden zunehmend auch internationale Arbeitsmärkte erschlossen. Durch die Fokussierung auf bestimmte Zielgruppen und Recruiting-Kanäle im Gegensatz zu dem bisher verbreiteten „Gießkannen- ABBILDUNG 7: DER TOWERS PERRIN-GESAMTVERGÜTUNGSANSATZ VERGÜTUNG ■ Grundvergütung ■ Variable Vergütung ■ Sonderzahlung ■ Long-Term Incentives ■… ■ Performance Management ■ Trainings ■ Karriereentwicklung ■… LERN- UND ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN NEBENLEISTUNGEN ■ Altersvorsorge ■ Gesundheitsvorsorge ■ Risikovorsorge ■ Firmenwagen ■… ■ Feedback-Kultur ■ Führungsverhalten ■ Kommunikation ■… ARBEITSUMFELD prinzip“ versprechen sich die befragten Unternehmen eine Steigerung der Wirksamkeit der PersonalmarketingMaßnahmen. Mehr Effizienz wollen die befragten Unternehmen erreichen, indem sie den Bewerber-Management-Prozess beispielsweise durch den Aufbau von Stellenbörsen oder Bewerberplattformen stärker digitalisieren. Zudem sollen Kennzahlensysteme ausgebaut werden, um eine bessere Steuerbarkeit der Personalmarketingmaßnahmen sicherzustellen und auch den Wertbeitrag der Personalmarketing-Funktion besser vermitteln zu können. Diese Trends entsprechen den Anforderungen an das Personalmarketing, die sich im Rahmen unserer Beratungsprojekte ergeben, auch im internationalen Kontext. Aus unserer Sicht kommt es dabei vor allem darauf an, die Prozesse und Programme des Personalmarketings eng an der strategischen Geschäftsplanung und den Entwicklungen des Arbeitsmarktes auszurichten. Ausgehend von den Unternehmenszielen und der Planung der einzelnen Geschäftsbereiche ist der aktuelle bis mittelfristige quantitative und qualitative Personalbedarf abzuleiten. Die entscheidende Frage lautet, wann brauchen wir wie viele Mitarbeiter mit welchen Kompetenzen, um unsere Ziele zu erreichen. Aus einem Vergleich des Zur Organisation des Personalmarketings | 13 ermittelten Bedarfs mit der Projektion aktueller Mitarbeiterstrukturen ergeben sich möglicherweise Lücken, die durch Rekrutierungsaktivitäten ausgeglichen werden müssen. Die anschließende Frage lautet: Wie sind Personalprogamme auszugestalten, um relevante Zielgruppen zu gewinnen, dauerhaft zu binden und zu motivieren? Towers Perrin verfolgt dabei den Gesamtvergütungsansatz (s. Abbildung 7), der das Gesamtpaket von monetärer Vergütung, Nebenleistungen, Entwicklungsmöglichkeiten sowie Arbeitsumfeld umfasst. Mit Blick auf die Anforderungen potenzieller und aktueller Mitarbeiter gilt es, dieses Angebotspaket zu optimieren und sich damit auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu positionieren. Im Sinne des Gesamtvergütungsansatzes geht Personalmarketing dabei über die bloße Gewinnung von Mitarbeitern hinaus. Es begleitet alle Personalprozesse – vom Rekrutieren und dem Einsetzen bis zum Motivieren, Belohnen und Entwickeln der Mitarbeiter. Diesem integrierten Ansatz muss auch das Kennzahlensystem des Personalmarketings entsprechen. Nur so können die spezifischen Kosten samt Nutzen transparent gemacht und bedarfsorientiert gesteuert werden. Unternehmen, die ihr Personalmarketing strategisch einbetten und ihrer Arbeitswelt mit einem Employer Branding ein klares und attraktives Profil geben, können sich zum einen auf dem externen Arbeitsmarkt differenzieren und zum anderen nach innen eine starke integrative Kraft entfalten. Auf beides kommt es an, um erfolgreich nach vorn zu gehen! In diesem Zusammenhang begleitet Towers Perrin internationale Unternehmen in den unterschiedlichsten Aufgabenstellungen: von der organisatorischen Ausgestaltung der Personalmarketing-Funktion über die Positionierung innerhalb des gesamten Personalbereichs bis hin zur Definition der notwendigen Schnittstellen. Auch die Definition wichtiger zentraler Messgrößen, um den Erfolgsbeitrag der Personalmarketing-Funktion abzuleiten, ist ein zentrales Element im HR-Controlling Ansatz von Towers Perrin. 14 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung HINTERGRUNDINFORMATIONEN ZUR ANALYSE Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden die Verantwortlichen für das Personalmarketing in 17 Unternehmen durch Towers Perrin-Experten zu den Herausforderungen in ihrem Bereich befragt. Als Basis fungierte ein umfassender Fragenkatalog mit dem Fokus auf der Organisation und Prozessgestaltung. Die Manager wurden entweder telefonisch oder in direktem Gespräch vor Ort befragt. Mit ihnen wurde eine anonymisierte Auswertung der Ergebnisse vereinbart. ABBILDUNG 8: STUDIENTEILNEHMER NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE 18% 18% 23% 41% < 10.000 10.001 bis 50.000 50.001 bis 100.000 > 100.000 Zur Gruppe der teilnehmenden Unternehmen zählen Vertreter aller Kernbranchen. Es wurden Vertreter größerer bis sehr großer Unternehmen befragt, wobei kein Unternehmen eine geringere Mitarbeiterzahl als 10.000 hatte. Das größte Teilnehmerfeld (41%) stellten Personalmarketing-Verantwortliche aus Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 10.000 und 50.000. Der Verantwortungsbereich der befragten Unternehmen ist bei der einen Hälfte auf Deutschland beschränkt (47%); bei der anderen Hälfte reicht die Zuständigkeit entweder in die deutschsprachigen Länder hinein oder schließt generell alle Länder ein, in denen das jeweilige Unternehmen aktiv ist. Zur Organisation des Personalmarketings | 15 DIE AUTOREN Thomas Faltin Manager Towers Perrin, Leiter des Beratungsfeldes Strategy & Organisation Thomas Faltin ist seit 2003 bei Towers Perrin. Er verfügt über mehr als 13 Jahre Erfahrung in der Geschäftsprozessoptimierung und Organisationsentwicklung. Vor seiner Tätigkeit bei Towers Perrin zeichnete er bei Diebold/Detecon als Managing Partner für die Competence Practice Organisation sowie bei Roland Berger im Competence Center Corporate Management als Senior Project Manager verantwortlich. In seinen Verantwortungsbereich fielen jeweils die Betreuung komplexer Post Merger Integrations- und sonstiger Organisationsprojekte bei internationalen Konzernen, insbesondere aus der IT- und Telekommunikationsbranche sowie bei Finanzdienstleistern. Kontakt: [email protected] Mathias Weigert Senior Consultant Towers Perrin Mathias Weigert ist Senior Consultant im Frankfurter Büro von Towers Perrin. Er arbeitet seit rund neun Jahren für die Firma, von denen er eineinhalb Jahre als Consultant in der Business Performance Practice im New Yorker Büro tätig war. Seine inhaltlichen Beratungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung und Optimierung von Personalprogrammen sowie der Gestaltung von Prozessen und Strukturen für die HR-Funktion. Als Projektleiter ist Herr Weigert für das Planen und Umsetzen von nationalen und internationalen Beratungsprojekten verantwortlich. Herr Weigert ist Diplom-Kaufmann mit den Schwerpunktfächern Personal und Organisation, Marketing sowie Controlling und Unternehmensführung. Kontakt: [email protected] Sabrina Gurk Consultant Towers Perrin Sabrina Gurk ist seit Mai 2006 für Towers Perrin in Frankfurt im Bereich Strategie & Organisation tätig. Hier beschäftigt sie sich hauptsächlich mit Themen der effizienten und effektiven Gestaltung von Struktur und Kernprozessen der Personalfunktion. Vor ihrer Tätigkeit bei Towers Perrin sammelte Frau Gurk Erfahrungen in Personalbereichen bekannter Industrieunternehmen und erste Beratungserfahrung bei Kienbaum Consultants International. Sabrina Gurk besitzt einen Bachelor-Abschluss als Betriebswirtin und ist Diplom-Psychologin mit dem Schwerpunkt in Arbeits- und Organisationspsychologie. Kontakt: [email protected] Julia Langer Consultant Towers Perrin Julia Langer ist für Towers Perrin im Bereich Strategie & Organisation tätig. Vor ihrer Tätigkeit bei Towers Perrin war sie als Referentin in der Personalentwicklung eines führenden Maschinen- und Anlagenbauers beschäftigt. Julia Langer studierte Internationale Betriebswirtschaft an der International School of Management in Dortmund, der Ecole Supérieure de Commerce La Rochelle und der University of Cape Town. Sie besitzt einen Abschluss als Diplom-Kauffrau. Kontakt: [email protected] 16 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung Zur Organisation des Personalmarketings | 17 WEITERE RAUSER TOWERS PERRIN-STUDIEN TOP EXECUTIVE REMUNERATION SURVEY Branchenübergreifende Gesamtvergütungsstudie für die Top-Führungskräfte unterhalb des Vorstands – durchgeführt in 10 europäischen Ländern, Frankfurt, Januar 2006 TALENT MANAGEMENT ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT Eine Umfrage bei deutschsprachigen Unternehmen zum Status von Talent Management Prozessen, Frankfurt, September 2005 PAN EUROPEAN PENSION PLANS Tendenzen, Zielrichtungen und Umsetzungsstand der europaweiten Steuerung von Pensionsverpflichtungen und zugehöriger Vermögenswerte Ergebnisbericht 2005/2006 Frankfurt, April 2006 MANAGING GLOBAL PAY AND BENEFITS Worldwide Total Remuneration – Gesamtvergütung im internationalen Vergleich 2005–2006, New York, März 2006 THE TECHNOLOGY IS READY … IS HR? – 2006 HR SERVICE DELIVERY SURVEY Eine Studie über den aktuellen Status der Umsetzung von HR Service Delivery Strategien in großen amerikanischen Unternehmen, New York, Dezember 2006 PENSIONSVERPFLICHTUNGEN DAX 2006 Eine Analyse der Pensionsverpflichtungen der im DAX notierten Unternehmen für das Jahr 2006, Frankfurt/Reutlingen, Mai 2007 REWARD CHALLENGES AND CHANGES Aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Vergütungsmanagement – Eine weltweite Befragung von HR-Verantwortlichen zum Status und zu den Trends im Vergütungsund Performance Management, New York, März 2004 GESCHÄFTSBERICHTSAUSWERTUNG DAX-, MDAX-, TecDAX- UND SDAX 2006? Studien zur Analyse der Vorstandsvergütungen auf Basis der Geschäftsberichte für alle DAX-, MDAX-, TecDAX- und SDAX-Unternehmen, Frankfurt, April/Mai/Juni 2007 GLOBAL WORKFORCE STUDY – WAS MITARBEITER BEWEGT UND UNTERNEHEMEN ERFOLGREICH MACHT Eine weltweite Studie zum Gewinnen, Binden und Motivieren von Mitarbeitern Frankfurt, März 2006 HR ZWISCHEN EFFEKTIVITÄT UND EFFIZIENZ Den Wertbeitrag der Personalarbeit erfolgreich messen – Auswertung einer Towers Perrin Befragung im Rahmen des HR-Executive Forums: Cutting your Cost but not your Future – Der Personalbereich als strategischer Business Partner im Unternehmen Frankfurt, Mai 2004 FLEXIBLE BENEFITS SURVEY REPORT Trends und Potenziale von Nebenleistungen in den europäischen Kernmärkten einschließlich Deutschland, London, Frankfurt Juli 2006 MANAGING EMPLOYEE BENEFITS GLOBALLY Eine internationale Studie zum globalen Benefit-Management und der praktischen Umsetzung, Frankfurt, März 2005 M&A – THE LONG AND SHORT OF IT Eine gemeinsame Studie von Towers Perrin und der Cass London Business School über die finanzielle Performance von europäischen und amerikanischen Unternehmen nach einer M&A-Transaktion, London, Januar 2007 HR RISES TO THE CHALLENGE: UNLOCKING THE VALUE OF M&A TP Track 2004 M&A-Report, New York, Dezember 2004 18 | Zwischen Pragmatismus und Strategieorientierung ÜBER TOWERS PERRIN Als eine der weltweit führenden Managementberatungen unterstützt Towers Perrin Unternehmen bei der Optimierung ihrer Performance durch effizientes und effektives Mitarbeiter-, Finanz- und Risiko-Management. In den Geschäftsfeldern Towers Perrin HR Services (Managementberatung für Human Resources), Towers Perrin Tillinghast (Managementberatung für Versicherer und Finanzdienstleister) sowie Towers Perrin Reinsurance (Rückversicherungsdienstleistungen) beschäftigt Towers Perrin 5.000 MitarbeiterInnen in 26 Ländern. In Deutschland unterhält die Beratungsgesellschaft Büros an den Standorten Frankfurt am Main, Köln und Reutlingen mit rund 300 MitarbeiterInnen. Als MitarbeiterInnen einer unabhängigen und partnergeführten Unternehmensberatung sind unsere Consultants keinen Produktanbietern verpflichtet, sondern beraten objektiv und ergebnisorientiert bei der Entwicklung, Optimierung und dem effizienten Einsatz von Lösungen für das HR-Management. Unser Beratungsansatz gewährleistet, dass alle HR-Instrumente jeweils auf die strategischen und operativen Ziele eines Unternehmens ausgerichtet werden. Durch einen intensiven Know-how-Transfer stellen wir sicher, dass die notwendigen Informationen innerhalb unseres globalen Netzwerkes bei allen Projekten in höchster Qualität verfügbar sind. Im Geschäftsbereich Towers Perrin HR Services zählen zu den zentralen Beratungsfeldern: HR-Strategie & -Organisation – Beratung zur Steigerung von Effizienz und Effektivität der Personalfunktion. Das Beratungsspektrum umfasst u. a. die Optimierung von HR-Kernprozessen inklusive Sourcing-/Outsourcing-Ansätzen, Konzipierung und Implementierung zukunftsfähiger HR-Organisationsformen und GovernanceStrukturen, den Aufbau eines HR-Controllings zur Messung des Wertbeitrags von HR sowie die Begleitung des Personalbereichs auf dem Weg zum Business Partner. Rewards & Business Performance Management – Entwicklung von Vergütungsstrategien und -maßnahmen auf Basis der Unternehmens- und HR-Strategie. Die von uns entwickelten und implementierten Vergütungsprogramme, -systeme und -instrumente sind stets auf die Umsetzung der Unternehmensstrategie ausgerichtet. Dazu werden Unternehmenskennzahlen in Wertebäume transferiert. Darauf aufbauend werden Personal-Management- und Scorecard-Modelle mit entsprechenden Vergütungssystemen entwickelt. Wir unterstützen bei der Definition erfolgskritischer Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen (Competencies) und dem operativen Einsatz von Competencies für Stellenbesetzung, Personalentwicklung und Vergütung. Außerdem entwickeln wir Performance-ManagementSysteme einschließlich daraus abgeleiteter Entwicklungsprogramme, Laufbahnmodelle und Nachfolgeplanung. Equity Services – Beratung rund um das Themenfeld aktienbasierte Vergütung. Das Beratungsspektrum umfasst unter anderem das Design, die Implementierung und Administration von lang- und mittelfristigen aktienbasierten Vergütungsprogrammen (Long-Term Incentives und Mid-Term Incentives) sowie von globalen Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Board Services – Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für das Top-Management: Zu den zentralen Beratungsfeldern zählen Corporate Governance, Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung, Executive Pension, Equity Based Compensation und Performance Based Pay. Compensation Intelligence – Bereitstellung weltweiter Marktdaten für Vergütung, Nebenund Zusatzleistungen. Mit detaillierten Informationen sind unsere Datenbanken eine wichtige Quelle für alle vergütungsrelevanten Entscheidungen. Eine Teilnahme sichert Unternehmen Zugang zu weiteren Benchmarking-Tools und branchenspezifischen sowie branchenübergreifenden Teilnehmertreffen. Zur Organisation des Personalmarketings | 19 Talent Management – Beratung zur optimierten Gestaltung von Geschäftsprozessen bei der Gewinnung, Bindung und Entwicklung sowie zum Einsatz von Potenzialträgern. Entwicklung von bereichsübergreifenden Laufbahnmodellen für Fach- und Führungskräfte und Verknüpfung von Talent-Management-Prozessen mit anderen HR-Prozessen wie Funktionsbewertung und Vergütung sowie generellen Unternehmensprozessen/ -kennzahlen, Erfolgsmessung von Talent Management. Kommunikation – Beratung und Prozessbegleitung bei der Einführung von Personalprogrammen. Betriebliche Altersversorgung und sonstige Leistungen für Arbeitnehmer Mit Blick auf die betriebliche Altersversorgung (bAV) werden seit Juli 2005 sämtliche Deutschlandaktivitäten unter der Marke Rauser Towers Perrin gebündelt. Rauser Towers Perrin versteht sich als Experte für alle Teilbereiche der betrieblichen Altersvorsorge. Wir beraten und unterstützen unsere Kunden insbesondere bei allen Fragen zur Gestaltung und Administration von betrieblichen Versorgungssystemen. Weitere Informationen Weitere Details zum Beratungs- und Dienstleistungsspektrum von Towers Perrin und Rauser Towers Perrin entnehmen Sie bitte unserem Internet-Auftritt unter www.towersperrin.de. Kontakt: Reiner Jung, Head of Marketing, Towers Perrin Germany, Eschersheimer Landstraße 50, 60322 Frankfurt, Tel: +49 (0) 69 1505-5116 E-Mail: [email protected] Redaktionelle Unterstützung: cotext, Rudolf Schnitzer www.towersperrin.de Eschersheimer Landstr. 50 60322 Frankfurt Tel.: +49 (0) 69 1505-50 Fax: +49 (0) 69 1505-5250 E-Mail: [email protected] © 2007 Towers Perrin