WLAN – Funktionsweise, Möglichkeiten und Einschränkungen der 2

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WLAN – Funktionsweise, Möglichkeiten und Einschränkungen der 2
Daniel Junker
Besondere Lernleistung Fachbereich Physik und Informatik
Gymnasium an der Stadtmauer
Hospitalgasse 6
55545 Bad Kreuznach
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Bad Kreuznach,
im Juli 2006
BESONDERE LERNLEISTUNG
Thema:
WLAN – Funktionsweise, Möglichkeiten und
Einschränkungen der 2,4 GHz Hochfrequenztechnik
Von
Daniel Junker
Am Hinkelstein 7
55425 Waldalgesheim
Email: [email protected]
Betreut von
Dipl. Phys. Joachim Ehlers
Eingereicht am 14.7.2006
Daniel Junker
Besondere Lernleistung Fachbereich Physik und Informatik
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INHALTSVERZEICHNIS
WLAN, WIRELESS LAN, DRAHTLOSE NETZWERKE…..................................................................................................... 3
1. GRUNDLAGEN ZU NETZWERKEN: .................................................................................................................................... 4
1.1 FUNKTIONSWEISE EINES NETZWERKS ............................................................................................................................................ 4
1.2 WAS IST EIN WLAN? ................................................................................................................................................................... 4
1.3 WIRELESS LAN HARDWARE UND STANDARDS .............................................................................................................................. 5
2. GRUNDLEGENDE PHYSIKALISCHE ASPEKTE ............................................................................................................... 6
2.1 WAS IST EINE ELEKROMAGNETISCHE WELLE? ............................................................................................................................... 6
2.2 WELLENLÄNGE:............................................................................................................................................................................ 7
2.2.1 Frequenzmodulation :.................................................................................................................................................... 8
2.2.2 Amplitudenmodulation:.................................................................................................................................................. 9
2.3 PHYSIKALISCHE GRENZEN .......................................................................................................................................................... 10
3.WLAN ANTENNEN .................................................................................................................................................................. 11
3.1.1 RSSI UND SNR – WAS IST DAS? ............................................................................................................................................... 11
3.1.2 RSSI - RECEIVED SIGNAL STRENGTH INDICATOR ..................................................................................................................... 12
3.1.3 SNR – SIGNAL TO NOISE RATIO ............................................................................................................................................... 12
3.2 ANTENNEN ................................................................................................................................................................................. 13
3.2.1 Rundstrahler-Antennen:............................................................................................................................................... 13
3.2.2 Sektor-Antenne: ........................................................................................................................................................... 14
3.2.3 Richtantennen:............................................................................................................................................................. 14
3.2.4 Beschreibung der von mir genutzten Antennen ........................................................................................................... 15
3.2.5 Selbstbau einer Antenne............................................................................................................................................... 16
4. ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN UND DER EINFLUSS VON WASSER .............................................................. 17
4.1 EXPERIMENT ............................................................................................................................................................................... 17
4.2 ZIELE DES VERSUCHS.................................................................................................................................................................. 17
4.3 VERSUCHSAUFBAU ..................................................................................................................................................................... 18
4.3.1 Skizze des Versuchsaufbau........................................................................................................................................... 20
4.3.2 Fotos der einzelnen Stationen :.................................................................................................................................... 21
4.4 IM VERSUCH VERWENDETE HARDWARE ...................................................................................................................................... 22
4.4.1 Bergstation : ................................................................................................................................................................ 22
4.4.2 Talstation:.................................................................................................................................................................... 22
4.4.3 Zusätzliche Hardware: ................................................................................................................................................ 23
4.4.4 Geliehene Antennen :................................................................................................................................................... 23
4.4.5 Gesponsorte Antennen ................................................................................................................................................. 24
4.5 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG : ...................................................................................................................................................... 24
4.6 VERSUCHSERGEBNISSE : ............................................................................................................................................................. 25
4.6.1 Jahres Signalstärkenübersicht :................................................................................................................................... 25
4.6.2 Signalstärke in Abhängigkeit der Luftfeuchtigkeit ....................................................................................................... 26
4.6.3. Kondensierende Luftfeuchtigkeit oder Nebel .............................................................................................................. 27
4.6.4 Regen:.......................................................................................................................................................................... 28
4.6.5 Gewitter ....................................................................................................................................................................... 28
4.7 FAZIT ......................................................................................................................................................................................... 29
5. VERHALTEN VON WLAN-SIGNALEN BEIM DURCHLAUFEN VON VERSCHIEDENEN STOFFEN.................. 29
5.1 VORÜBERLEGUNG ....................................................................................................................................................................... 29
5.2 VERSUCHSAUFBAU ..................................................................................................................................................................... 29
5.3 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG: ....................................................................................................................................................... 30
5.4 VERSUCHSERGEBNISSE : ............................................................................................................................................................. 30
5.4.1 Signalstärke : ............................................................................................................................................................... 30
5.4.2 Signalqualität : ............................................................................................................................................................ 31
6. LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................................................................. 32
6.1 BÜCHER ...................................................................................................................................................................................... 32
6.2 INTERNETSEITEN ......................................................................................................................................................................... 32
6.3 ABBILDUNGSVERZEICHNIS: ......................................................................................................................................................... 32
7. WLAN GLOSSAR: ................................................................................................................................................................... 34
8. PERSÖNLICHES FAZIT ........................................................................................................................................................ 35
9. DANKSAGUNGEN .................................................................................................................................................................. 35
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WLAN, Wireless LAN, drahtlose Netzwerke…
Fast jeder kann heute etwas mit den Begriffen anfangen, aber kaum einer weiß, was sich wirklich
hinter diesen vier Buchstaben verbirgt. In dieser besonderen Lernleistung möchte ich das Thema
WLAN von der physikalisch informationstechnischen Seite beleuchten und einige Experimente
dazu durchführen. Ich selbst beschäftige mich seit Anfang 2000 mit der Technik, Daten kabellos
von einem Rechner zum anderen zu übertragen. Anfangs war ich auch zufrieden damit, zwei
physikalisch getrennte Rechner kabellos miteinander kommunizieren zu lassen, jedoch machte
ich mir sehr bald Gedanken über die genaue technische Realisierung. Somit lag es nahe im
Rahmen einer besonderen Lernleistung dieses auf so unterschiedliche Art diskutierte Gebiet
einmal selbst zu erforschen und hoffentlich zu verstehen. Da es jedoch den Umfang dieser
Ausarbeitung bei weitem sprengen würde, auf jedes Detail im Zusammenhang mit WLAN
einzugehen, werde ich mich vor allem auf die physikalischen Aspekte beschränken und nur
gelegentlich auf die informationstechnischen Grundlagen zu sprechen kommen. Mir geht es vor
allem darum, herauszufinden wie breitgefächert WLAN im legalen Rahmen genutzt werden
kann, wo Einschränkungen bestehen und wodurch Probleme auftauchen können. Hierzu habe ich
eigenständig eine Reihe von Experimenten geplant und durchgeführt, welche bis zu einem Jahr
dauerten und teils sehr unerwartete Ergebnis lieferten.
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1. Grundlagen zu Netzwerken:
1.1 Funktionsweise eines Netzwerks
Grundlegend gibt es zwei verschiedene Arten, wie
ein Netzwerk arbeiten kann.
Zum einen gibt es die Netze, in die genau zwei
Clienten eingebunden sind. Hier benötigt man nur
ein so genanntes Cross–Over-Kabel, um beide
Rechner direkt miteinander zu verbinden. Alternativ
gibt es auch die Möglichkeit, zwei Rechner über
„Firewire“
oder
Betriebsart
nennt
USB
man
zu
verbinden.
Ad-Hoc
(aus
Diese
Abb. 1.1: Schema eines Netzwerkes
dem
Lateinischen „ad“: zu, an, bei und „hoc“: direkt).
Möchte man jedoch drei oder mehr Clienten in das Netzwerk einbinden, benötigt man eine
Zwischenstation. Diese ist im kabelgebundenen LAN einfach über einen Hub oder einen Switch
zu realisieren. Im WLAN läuft dies ähnlich ab, nur dass man bei mehr als zwei Rechnern einen
so genannten Accesspoint benötigt. Dieser Accesspoint (AP) ist der zentrale Punkt im Netzwerk,
an dem sich alle Clienten, welche an dem Netzwerk teilnehmen wollen, anmelden. Hier werden
auch alle Einstellungen, wie Name des Netzes, Übertragungsrate und vor allem alle
Sicherheitseinstellungen vorgenommen. Manche Accesspoints verfügen darüber hinaus noch
über eine Routing-Funktion und können programmspezifische Anfragen LAN-intern oder -extern
zielorientiert weiterleiten.
1.2 Was ist ein WLAN?
Ein WLAN, zu deutsch etwa „kabelloses, lokales Netzwerk“, ist ein Verbund aus zwei oder mehr
Rechnern oder Peripheriegeräten, die über Funk miteinander kommunizieren. Die WLAN
Hardware wurde Ende 1998 das erste Mal auf dem Markt vorgestellt jedoch kann ich aus eigener
Erfahrung sagen, dass die Verbreitung bis 2001 so gering war, dass man trotz langer Suche kaum
WLANs fand. Dies lag sicherlich auch an der geringen Sicherheit, die diese Netze beinhalteten,
aber darauf möchte ich später näher eingehen. Heute erfreuen sich kabellose Netze einer großen
Beliebtheit und in vielen Komplett-PCs ist eine WLAN-Hardware standardmäßig integriert.
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1.3 Wireless LAN Hardware und Standards
War WLAN anfänglich noch darauf beschränkt, Rechnerstationen kabellos miteinander zu
verbinden, so ist das Anwendungsgebiet heute wesentlich breiter gefächert. So ist es zum
Beispiel möglich, Drucker, Kameras oder sogar Lautsprecher via WLAN zu vernetzen. Wo
liegen nun aber die Probleme? Nicht alle Geräte sind miteinander kompatibel. Zum heutigen
Zeitpunkt gibt es bereits drei verschiedene Funk-Standards, die gar nicht oder nur bedingt
miteinander arbeiten. Zum einen gibt es IEEE802.11a, IEEE802.11b und IEEE802.11g wobei
IEEE für „Institut der Elektrik- und Elektronikingenieure“ steht, eine Organisation die
Funktechnologien normt und 802.11 der Oberbegriff für WLAN ist. Die Präfixe „a“, „b“ und „g“
stehen letztlich für die einzelnen WLAN Revisionen. IEEE802.11a, die erste Version arbeitet im
5 GHz-Band, welches den Vorteil hat, dass es wesentlich weniger überlaufen ist als das 2,4 GHz
ISM-Band (Industrial-Scientific-Medical-Band), welches die Standards IEEE802.11b und
IEEE802.11g nutzen. Auch überlappen sich die Funkkanäle, entgegen der anderen beiden
Standards, beim 802.11a nicht, können jedoch durch das Fehlen eines exklusiven
Frequenzbereichs mit anderen Funksignalen interferieren. Vor allem luftfahrttechnische Signale,
wie das Radar der Luftraumüberwachung nutzen das 5 GHz-Band. Allerdings liegt der Standard
802.11a bezüglich der Datenübertragungsrate weit vor seinem nächsten Nachfolger, denn
802.11b liegt mit einer maximalen Datenrate von 11 MBit/s deutlich hinter den 54 Mbit/s seines
Vorgängers, hat jedoch den großen Vorteil, dass das 2,4 GHz-Band lizenzfrei von jedermann
genutzt werden darf, solange die maximale Sendeleistung von 100mW nicht überschritten wird.
Das einzige Problem dabei ist, dass von den 12 verfügbaren Kanälen von WLAN maximal 3
überlappungsfrei genutzt werden können. Dies wird auch in meinen Experimenten deutlich.
IEEE802.11g wiederum ist eine Weiterentwicklung von 802.11b um die Datenrate an die 54
Mbit/s von 802.11a anzupassen. Nun wird auch ersichtlich, wieso ich anfänglich darstellte, dass
verschiedene Standards nur bedingt oder gar nicht miteinander arbeiten. Zum einen ist klar, dass
ein Funknetz im 5GHz-Band nicht mit einem Netz zusammenarbeiten kann, das im 2,4 GHz Band liegt. Also ist IEEE802.11a mit keinem anderen momentan erhältlichen Standart
kompatibel. Betrachtetet man IEEE802.11b und IEEE802.11g so fällt auf, dass die beiden
Standards bis auf die unterschiedliche Datenrate gleich sind. Daher rührt auch die Kompatibilität
der Netze mit einer wesentlichen Einschränkung: Loggt sich ein 802.11b Gerät in ein WLAN
ein,
welches
ausschließlich
von
802.11g
Clienten
genutzt
wird,
sinkt
Übertragungsgeschwindigkeit des gesamten WLANs auf die 11Mbit/s des 802.11b Standards.
die
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2. Grundlegende physikalische Aspekte
2.1 Was ist eine elekromagnetische Welle?
Abb 2.1: Schema einer elektromagnetischen Welle
Eine
elektromagnetische
Welle
(ELM-Welle)
ist,
physikalisch betrachtet, eine sich in den Raum ausbreitende
Schwingung des elektromagnetischen Feldes. Elektrisches
und magnetisches Feld schwingen hierbei sowohl orthogonal
zueinander als auch orthogonal zur Ausbreitungsrichtung x
Abb 2.2: Elektrischer Schwingkreis
(siehe Abb.2.1).
Die Entstehung elektromagnetischer Wellen möchte ich anhand eines Experiments darstellen.
Hierzu benötigen wir einen Kondensator hoher Kapazität und eine Spule mit Eisenkern, um eine
möglichst hohe Selbstinduktion zu erreichen. Den aufgeladenen Kondensator verbinden wir mit
der Spule. Während sich der Kondensator durch die Spule hindurch entlädt, bildet sich um die
Spule ein Magnetfeld. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich der Kondensator komplett entladen
hat, also das elektrische Feld in ihm abgebaut ist, hat das Magnetfeld der Spule seinen
Höhepunkt erreicht. Also ist die Energie des Magnetfelds maximal und die des elektrischen
Feldes ist minimal.
Da nun die Energie fehlt um das Magnetfeld aufrecht zu erhalten, baut es sich ab, wodurch
wiederum durch Induktion ein umgekehrter Stromfluss generiert wird. Dieser Strom lädt den
Kondensator umgekehrt auf.
Auch hier ist das obenstehende Abbildungen dem Verständnis nützlich. Nun ist das Magnetfeld
vollständig abgebaut und die gesamte Energie ist wieder im elektrischen Feld des Kondensators.
Ab jetzt wiederholt sich das Ganze solange, bis durch den Verlust an Widerständen in Kabeln
usw. keine Energie mehr vorhanden ist. Der Verlauf der Spannung in diesem elektrischen
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Schwingkreis wird mathematisch durch eine Sinus- bzw. Kosinusfunktion beschrieben und
ähnelt somit dem Verlauf der Welle in Abb. 2.1.
Um nun zu den ELM–Wellen und deren Entstehung zu kommen müssen wir das Experiment in
Gedanken etwas modifizieren. Zum einen mindern wir die Kapazität des Kondensators auf
wenige Pikofarad und zum anderen nutzen wir eine Spule mit kaum messbarer Induktivität. Das
Ergebnis wäre eine sehr viel schnellere Umwandlung der elektrischen Energie in magnetische
Energie und umgekehrt, da ja weniger Ladung im Spiel ist. Sicherlich hat unser
Gedankenexperiment
noch
einige
Schönheitsfehler,
aber
grundlegend
verläuft
eine
elektromagnetische Schwingung genauso. Durch Selbstinduktion generieren sich elektrisches
Feld (E-Feld) und magnetisches Feld (B-Feld) selbst.
Man muss jedoch zwei Arten von ELM–Wellen unterscheiden:
Erstens die Nahwellen, welche in der Nähe des Senders zu finden sind und vorangehend
beschrieben wurden. Außerdem gibt es noch die so genannten Fernwellen, welche in größerem
Abstand zum Sender auftauchen. Letztere weisen insofern einen Unterschied zu den Nahwellen
auf, als dass:
E- und B-Feld sich nicht mehr phasenverschoben, sondern phasengleich zueinander ausbreiten.
Wieso das der Fall ist, lässt sich nur mathematisch aus der Maxwellschen Gleichung herleiten.
2.2 Wellenlänge1:
Definition: Als Wellenlänge λ (sprich: Lambda) definiert man den Abstand zweier aufeinander
folgender und in Phase schwingender Punkte einer Welle.
Die Formel zur Berechnung von λ lautet :
c
λ=
f
1
Gesamtquelle: Metzler Physik (Schulbuch)
c = 299792458m / s
λ = Wellenlänge
f = Frequenz
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Also lautet die Wellenlänge für 2,427GHz :-
2,99792458m / s
λ=
= 0,1235cm
9
2, 427i10 Hz
2.2.1 Frequenzmodulation :
Bei dieser Modulationsmethode wird die Frequenz f der Trägerwelle durch die Frequenz der
Modulationswelle beeinflusst.
Wird die Trägerwellen-Frequenz nicht hoch genug gewählt, so wird die Trägerwelle soweit
verändert werden, dass die Information nicht wieder demoduliert werden könnte. In diesem
schlimmsten Fall könnte die Antenne des Empfängers nicht den ganzen Frequenzgang
empfangen, da die Bandbreite der zu empfangenden Frequenzen einer Antenne mit steigender
Empfangsleistung abnimmt. Die Information wäre damit auf jeden Fall verloren. Wir dürfen die
Trägerwelle also nur geringfügig frequenzmodulieren und müssen trotzdem eine große Menge an
Daten in möglichst kurzer Zeit übertragen können. Um dies zu bewerkstelligen, hat man sich bei
WLAN eine sehr hohe Frequenz ausgewählt. Es arbeitet auf 2,4 GHz, das sind 2400 MHz. Bei
einer solch hohen Trägerfrequenz ist es möglich, durch eine höhere Modulationsfrequenz mehr
Daten
im
Vergleich
zu
niedrigeren
Frequenzen
auf die Trägerwelle
aufzuprägen.
Vergleichsweise arbeitet ein Rundfunkradio auf maximal 106 MHz, also nur etwa auf dem
zweiundzwanzigsten Teil der WLAN-Frequenz. Dadurch erklärt sich auch die schlechte AudioQualität
der
Radiosender,
da
die
relativ
niedrige
Trägerfrequenz
keine
so
hohe
Modulationsfrequenz erlaubt, also weniger Informationen übermittelt werden können. Die untere
Zeichnung soll die Frequenzmodulation noch einmal verdeutlichen. Man sieht hier zum einen die
modulierte Trägerwelle und zum anderen die Modulationswelle selbst.
Trägerwelle
Informationswelle
Abb. 2.3
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Man erkennt, dass dort, wo der Momentanwert der Spannung der Informationswelle am
niedrigsten ist, die Frequenz des modulierten Signals gleichfalls am niedrigsten ist.
2.2.2 Amplitudenmodulation:
Bei dieser schon recht alten Art Signale zu übertragen, werden die Amplituden der Träger- und
Modulationsfrequenz addiert.
Informationssignal
Trägersignal
Moduliertes Signal
Abb. 2.4
Da es sich bei WLAN um eine Frequenzmodulation handelt, werde ich auf die Erläuterung der
anderen Methoden hier verzichten.
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2.3 Physikalische Grenzen
In diesem Kapitel werde ich mich mit den naturgegebenen Grenzen befassen, welche in der
Umsetzung von drahtlosen Netzwerken eine große Rolle spielen. Zu diesem Thema stelle ich
weiter unten meine Experimente vor. Ich erläutere jedoch zuerst die theoretischen Grundlagen,
um die Ergebnisse der Experimente vollständig diskutieren zu können.
Ein vieldiskutiertes Thema im Zusammenhang mit der Planung von WLAN-Netzwerken ist die
Umgebungsstruktur. Sind in der offenen Natur mit verhältnismäßig kleinen Sendeleistungen und
Standardantennen schon hohe Distanzen zu überbrücken, kann in urbanen Umgebungen schon
nach wenigen Metern nur noch so wenig Signal übrig sein, dass es nicht mehr brauchbar ist.
Wie kann man diese Beobachtung physikalisch erklären? Der Schlüsselbegriff heißt „Induktion“.
Aber was hat das Prinzip der Stromgenerierung aus sich zeitlich verändernden Magnetfeldern mit
der Einschränkung von WLAN zu tun?
Nun, wie schon beschrieben, handelt es sich bei WLAN um nichts anderes als eine Form
elektromagnetischer Wellen und im Kapitel „Wie entstehen elektromagnetische Wellen“ habe
ich erläutert, dass sich elektrisches und magnetisches Feld zeitlich auf- und abbauen. Also haben
wir ein zeitlich veränderliches Magnetfeld, welches mit einem Oszilloskop betrachtet, dem
Spannungsverlauf eines Fahrraddynamos ohne Gleichrichter sehr ähnlich ist. Natürlich schwingt
die ELM-Welle wesentlich schneller. Doch zurück zu den naturgegeben Einschränkungen von
ELM-Wellen:
Trifft zum Beispiel eine horizontal polarisierte ELM-Welle auf ein Gitter, deren elektrisch
leitende Stäbe parallel zum elektrischen Feld der Welle steht, so induziert das sich zeitlich
ändernde Magnetfeld eine hochfrequente Spannung in den Stäben. Ein solches Gitter nennt man
Polarisationsgitter. Die Spannung wiederum
sendet dann selbst wieder ELM-Wellen in alle
Richtungen ab. Die Wellen die zum Sender
selbst
laufen,
überlagern
sich
mit
den
ankommen Wellen zu stehenden Wellen.
Der Teil der durch das Gitter durchgelassen
wird hat eine Phasenverschiebung um 180°
gegenüber
der
Welle,
welche
von
der
hochfrequenten Wechselspannung innerhalb der
Atome des Gitterstabes ausgesandt wird, und
Abb.2.5: Stahlbetongitter vor dem Betongießen
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interferiert dadurch fast komplett destruktiv.
Mit diesem Beispiel lässt sich verstehen, wieso WLAN innerhalb von Stahlbetonbauten oft nur
eine Reichweite von einem Stockwerk hat. Die in den Decken befindlichen und der Stabilität
dienenden Stahlgitter wirken wie unser Polarisationsgitter, im vorhergegangen Beispiel.
Der Verlust des Signals durch solche Decken hindurch hat also wenig mit dem Beton selbst zu
tun, sondern viel mehr mit den darin enthaltenen Stahlgittern. Würde man anstatt eines
Kreuzgitters nur parallele Stangen verwenden, könnte man die ELM-Wellen orthogonal hierzu
polarisieren und hätte hiermit kaum noch Signalverluste.
3.WLAN Antennen
Antennen sind das wichtigste Medium zwischen der Sendern und der Luft. Das bedeutet, dass, je
besser eine Antenne berechnet und gebaut ist, umso besser kann die Energie in den Äther
abgestrahlt werden. Mir wurden freundlicherweise von zwei Herstellern Antennen zum Testen
zur Verfügung gestellt. Auf die Experimente, die ich mit diesen Antennen durchgeführt habe,
werde ich später eingehen.
Um jedoch Antennen genau charakterisieren zu können, benötigt man universelle Messeinheiten,
wie RSSI und SNR.
3.1.1 RSSI und SNR – was ist das?
Wie oben beschrieben, sind RSSI und SNR Messeinheiten um WLAN-Signale zu vermessen,
jedoch auch um Antennen unter gleichen Bedingungen zu vergleichen.
Sowohl RSSI (Received Signal Strength Indicator – zu deutsch “Signal Empfangsstärken
Indikator”) und SNR ( Signal to Noise Ratio, “Signal – Rausch-Verhältnis” ) beschreiben die
Stärke und Qualität des empfangenden Signals.
Beide Werte wurden nicht zum Vermessen von WLAN-Signalen entwickelt, sondern stammen
aus dem Bereich von Radio und Satellitenfernsehen und wurden in der 2,4 GHz Technologie
übernommen.
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3.1.2 RSSI - Received Signal Strength Indicator
Der Signal-Empfangstärken-Indikator (RSSI) gibt an, wie stark das ankommende Signal ist, also
die Energieübertragung über die Funkstrecke auf die empfangende Antenne minus der Dämpfung
innerhalb der Kabel und Bauteile zwischen der empfangenden Antenne und der WLAN–Karte.
Dieser Wert ist jedoch nicht nur im Bereich WLAN wichtig, sondern auch in allen anderen
Bereichen der drahtlosen Informationsübermittlung entscheidend.
3.1.3 SNR – Signal to Noise Ratio
Das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) beschreibt die Qualität eines ankommenden Signals.
Die Feldstärke eines ankommenden Signals kann noch so stark sein. Wenn es vorher verfälscht
wurde, wird man es nicht weiter verwenden, bzw. zu weiterverarbeitungsfähigen Daten
demodulieren können.
Jedoch muss man hier zwischen den Modulationsarten genauer unterscheiden.
Bei amplitudenmodulierten Radiosignalen ist es zum Beispiel möglich, auch schwächere Signale
noch zu demodulieren und eine, wenn auch stark verrauschte Sendung, zu hören.
Bei diesem Beispiel wirkt der Mensch gewissermaßen als SNR-Barriere, indem er das Radio
ausschaltet, wenn das Signal-Rausch-Verhältnis zu schlecht, er also die Radiosendung nichtmehr
verstehen kann, weil es zu sehr rauscht.
Wenden wir uns nun wieder dem WLAN und seinem frequenzmodulierten Signal zu, so sieht das
Ganze etwas anders aus. Verschlechtert sich das SNR einer WLAN Verbindung, kommt es zu so
genannten korrupten Paketen. Dies bedeutet, dass die „Nutzlast“ dieser Pakete, die Information,
bis zur Unkenntlichkeit verändert wurde. Da aber jedes Paket einen Informations-Baustein
enthält, und die Gesamtinformation daraus mosaikähnlich zusammengesetzt wird, ist jedes Paket
wichtig. Deshalb muss der Empfangsrechner wieder ein Signal an den Quellrechner senden,
indem er die erneute Sendung der korrupten Information anfordert.
Daher ist auch verständlich, wieso mit sinkendem SNR–Wert auch die Übertragungsrate sinkt; es
müssen einfach zu viele Pakete wiederholt gesendet werden.
Der SNR hat jedoch noch eine weitere wichtige Funktion. Wie ich bereits an anderer Stelle
erklärt habe, überschneiden sich die Funkkanäle der verschiedenen WLANs, wenn sie nicht
mindestes 3 Kanäle auseinander liegen.
Kommt man nun in eine dicht bewohnte Stadt, so kann es sein, dass noch wesentlich mehr
WLANs aktiv sind, als es überhaupt Kanäle gibt. Dies wird dadurch ermöglicht, dass jedes Paket
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vor dem Aussenden eine Adressierung erhält. Diese Adressierung stellt sicher, dass nur der
Empfänger ds Paket bekommt. Leider leidet aber die Signalqualität unter diesem „Frequenzsalat“
Dadurch, dass verschiedene Pakete auf der selben Frequenz versendet werden und somit
interferieren, sinkt natürlich wiederum die am Empfänger ankommende Signalqualität und die
versendete Information verschwindet immer weiter im Rauschen.
Stellt man nun also fest, dass trotz Sichtverbindung der Antennen und kurzer Sendedistanz die
Signalqualität unterhalb von 60 % liegt, so sollte man mit einem kostenlosen WLAN-Scanner,
wie z.B. Netstubler2, untersuchen, ob sich möglicherweise weitere WLANs auf der eigenen
Frequenz tummeln. Sollte dies der Fall sein, so könnte ein einfaches Wechseln der Frequenz auf
einen von allen existierenden WLANs möglichst weit entfernten Kanal einen drastischen
Durchgangsschub erzeugen.
3.2 Antennen
Im Folgenden werden die bekanntesten Antennenarten mit ihrer Bauform, Funktion und ihren
Einsatzmöglichkeiten vorgestellt.
3.2.1 Rundstrahler-Antennen:
Die am häufigsten verwendeten Antennen sind sicherlich die Rundstrahler. Sie werden mit PCI
Karten oder Accesspoint geliefert, um eine Rundumabstrahlung, zum Beispiel in Räumen, zu
gewährleisten. Bei Rundumstrahlern wird die HF – Energie annähernd gleichmäßig um die
Antenne herum abgestrahlt. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Antenne vertikal
ausgerichtet ist, da sich das Signal orthogonal um die Längsseite des Dipols ausbreitet.
Da diese Antennen dem Isotropstrahler3 sehr ähnlich sind, gibt es bei dieser Bauform nur selten
Antennengewinne in Form von Empfangsverstärkung .
Anwendungsgebiet :
Standardantenne in Heimnetzwerken, die zur gleichmäßigen Ausstrahlung von kleinen bis
mittleren Räumen zu verwenden ist (Tipp: möglichst hoch platzieren!).
2
3
Bezugsquelle : http://www.netstumbler.com/
Siehe WLAN Glossar am Ende der Arbeit
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3.2.2 Sektor-Antenne:
Bei Sektor-Antennen wird die Energie in einem kleineren
Sendestor abgestrahlt. Dieser Winkel liegt meist um 45 Grad.
Bis auf den breiten Sendegrad sind sie den Richtantennen sehr
ähnlich, jedoch durch die geringere Bündelung überwiegend
kleineren Ausmaßes. Sektorantennen haben einen moderaten
Gewinn, da sie die Energie auf einen kleinen Winkel bündeln.
Abb. 3.1: Biquad-Antenne
Anwendungsgebiete:
„Ausleuchten“ von Hallen, denn hier können auch größere Gebiete mit einer entsprechend hohen
Anbringung der Antenne ausgeleuchtet werden ( DSL – Verteilung via WLAN )
Bauformen: Bi-Quad, einfacher Dipol mit entsprechendem Reflektor
3.2.3 Richtantennen:
Richtantennen werden dann verwendet, wenn man möglichst
die ganze HF- Energie in einem kleinen Winkel abstrahlen
möchte. Dadurch haben Richtantennen zwar von allen
Antennenarten den höchsten Gewinn, sind jedoch meistens
schwer auszurichten, da der HF – Strahl sehr genau auf die
Gegenstelle positioniert werden muss. Bei sehr starken
Abb.3.2: Yagi Antennendesign
Richtantennen kann es vorkommen, dass wenige Grad
Abweichung zum anvisierten Ziel die gesamte Verbindung zerstören. Bei Verwendung von
Parabolreflektoren zur Bündelung mit einem geeigneten Feeder können Gewinne von bis zu 28
dBi 4erreicht werden.
Anwendungsgebiete:
Zuleitungen für Funk-DSL-Systeme, Verbindungen zwischen Verteilerstation und Provider (auch
über viele separate Richtfunkstellen möglich), Semifunkstrecken mit einer Richtfunkantenne und
einem Rundstrahler über kleinere Distanzen.
Bauformen: Yagi, Helix, BiQuad, Parabolic Dish
4
Erklaerung von dBi siehe Glossar am Ende der Arbeit
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3.2.4 Beschreibung der von mir genutzten Antennen
In diesem Teil möchte ich mich mit den mir zur Verfügung gestellten Antennen und deren
Leistung befassen.
WIMO – 12dBi Yagi
Zum einen handelt es sich dabei um eine Yagi Richtfunkantenne mit 12dBi Gewinn, welche mir
von WIMO zur Verfügung gestellt wurde. Sie ist die teuerste Antenne im Test und macht auf den
ersten Blick durch die gute Verarbeitung und Wettertauglichkeit einen sehr guten Eindruck. Sie
besitzt eine Befestigungsvorrichtung, um sie sowohl horizontal als auch vertikal an einem Mast
befestigen zu können.
Einzigstes Manko ist ihr stolzer Preis von ca. 100 Euro. Benötigt man jedoch eine solide, sehr gut
verarbeitete Antenne für den Außenbereich, ist die 12dBi Yagi genau das Richtige.
WIMO Helix-23 11dBi
Die Helix-23, ebenfalls von WIMO, ist eine zirkularpolarisierte Antenne für Umgebungen mit
viel Regen oder Nebel. Sie ist nur in Kombination mit einer weiteren, in gleicher Drehrichtung
polarisierten Helixantenne zu verwenden.
Bei mir fand sie mehrfach Verwendung in starkem Nebel und Regen, wo sie sehr gute
Ergebnisse, verglichen mit den linear polarisierten Yagis, erzielte.
Tests im Trockenen zeigten jedoch, dass die Antennen in diesem Gebiet nicht mit den Yagis
mithalten konnten, sie zeigte durchschnittlich eine um 2 % geringere Signalstärke.
Allgemein ist die Helix-23 eine gute Wahl in regnerischen oder nebligen Gebieten, um über eine
lange Distanz noch guten Empfang und Durchsatz zu haben.
ING. DIETMAR RESCH ELEKTRONIK – Flavia Open-14
Die Flavia Open-14 besticht vor allem durch ihr Preis / Leistungsverhältnis. Sie ist mit gerade
mal 40 Euro die günstigste Antenne im Test, steht der WIMO Yagi aber nur in wenigen Punkten
nach. Die Antenne selbst ist aus einem Stück mittels Laser gefräst, was für eine hohe
Genauigkeit spricht. Außerdem ist die Idee den Faltdipol auf ein PC – Board zu drucken sehr gut,
da er durch das offene Design nicht so leicht verbogen oder beschädigt werden kann. Man muss
Daniel Junker
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lediglich darauf achten, dass die Antenne wettergeschützt angebracht wird, da sie dem Wetter
schutzlos ausgeliefert ist.
Signaltechnisch lieferte sie in etwa die gleichen Werte wie die WIMO Yagi, das Signal war
jedoch nicht ganz so stabil wie beim teuerern Kontrahenten.
Empfehlen würde ich diese Antenne jedem, der mit geringen finanziellen Mitteln sein WLAN
ausbauen, beziehungsweise den Empfang seiner WLAN-Hardware verbessern möchte.
Auch ist die Antenne sehr gut geeignet, um sie beispielsweise im Urlaub mitzunehmen um dort
nach Hotspots zu suchen.
Selbstbauantennen
Bei den selbstgebauten Antennen handelt es sich um 17 Elementige Yagi Antennen mit ca. 11dBi
Gewinn. Die Antenne wurden mit dem Programm YagiCalc berechnet und mit höchstmöglicher
Präzision gebaut, wie ich jedoch im Folgenden noch genauer beschreiben werde.
3.2.5 Selbstbau einer Antenne
In diversen Internet – Foren werden Diskussionen geführt, ob man sich die kostenspieligen
WLAN- Antennen nicht auch selbst bauen kann. Nach Erkundigungen bei einem befreundeten
CB – Funker habe ich erfahren, dass sich der Antennenselbstbau im unteren Frequenzbereich in
den letzten Jahren immer weiter verbreitet hat.
Jedoch sind die Frequenzen beim CB Funk mit 27 MHz bis 440 MHz weitaus niedriger als
WLAN bei 2400 MHz. Da mit steigender Frequenz die Wellenlänge, auf welcher die Antennen
basieren, abnimmt, haben WLAN-Antennen wesentlich kleinere Ausmaße als zum Beispiel
UKW-Funkantennen. Mit abnehmender Wellenlänge sinken jedoch auch die Toleranzen, welche
die Antennen haben dürfen, um noch effektiv zu arbeiten.Beim WLAN liegen diese Toleranzen
bei 0,03mm. Dies bedeutet, dass ein Direktor an einer auf 30µm genau berechneten und
geschnittenen Stelle angebracht werden muss! Um mich selbst von der Effektivität von
selbstgebauten Antennen zu überzeugen, baute ich mir nach Berechnungen des Programmes
„Yagi Calc“5 zwei Yagi-Richtfunkantennen.
Hierzu benutzte ich einen Dremel (Hochgeschwingkeits – Rotationswerkzeug ) mit Schneide und
Schleifaufsatz, sowie eine Vorrichtung, mit der ich den Dremel als Überkopf–Präzisionsbohrer
verwenden konnte. Außerdem kamen mehrere digitale Präzisions-Schieblehren zum Einsatz.
5
Kostenlose Bezugsquelle : YagiCalc ( http://vkham.jbo.com.au/Software/downloads.html )
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Eine detaillierte Beschreibung meines Vorgehens möchte unterlassen, unter anderem wegen des
extrem hohen Zeitaufwandes und der Anzahl an Arbeitsschritten, die ich benötigte.
Letztlich hatte ich zwar zwei gut gebaute und abgestimmte Antennen aus Aluminium und
Edelstahl für ca. 20 Euro, jedoch musste ich für jede der Antennen ca. 50 Arbeitsstunden
veranschlagen.
Im Vergleich zu den mir zur Verfügung gestellten, maschinell gefertigten Antennen, hatte ich auf
meiner Teststrecke durchschnittlich nur 5 % weniger Signalstärke, was beweist, dass ich fast die
Genauigkeit der maschinellen Fertigung erreicht habe. Dies ist sicherlich auch auf die
Gerätschaften zurückzuführen, welche ich zur Verfügung hatte. Ohne diese Ausrüstung halte ich
es für unmöglich, gute Antennen zu bauen.
Die niedrigere Signalstärke außer Acht gelassen, können schlecht gebaute Antennen
schlimmstenfalls sogar die gesamte WLAN-Hardware zerstören. Nämlich indem die nicht
abgestrahlte Energie zurück zur Hardware läuft, dort den Oszillator verbrennt.
4. Elektromagnetische Wellen und der Einfluss von Wasser
4.1 Experiment
Es gibt meines Erachtens kein kontroverser diskutiertes Thema im Zusammenhang mit WLAN
als das Verhalten von Funkwellen in Wasser.6
So viele gegensätzliche Informationen zu lesen war verwunderlich, weshalb ich beschloss, ein
eigenes Experiment durchzuführen. Im Folgenden werde ich zuerst die Ziele und den
Versuchsaufbau des Experiments erläutern, anschließend die Ergebnisse sowie deren
Interpretation.
4.2 Ziele des Versuchs
Ziel dieses sehr lange angelegten Versuchs war es, das Verhalten von 2,4 GHz Funkwellen unter
verschiedenen Umwelteinflüssen zu beobachten und Rückschlüsse darüber zu erlangen, wie sich
ELM-Wellen durch Regen, Nebel, Schnee und allgemein hoher Luftfeuchtigkeit ausbreiten und
möglichst Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.
6
Vgl. Positionen von www.wimo.de , www.wireless-bern.de und www.wireless-forum.ch
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Erst im Sommer 2005 lagen die ersten Messdaten vor und bis heute habe ich mehrere Terrabyte
an Messdaten über die Teststrecke verschickt.
4.3 Versuchsaufbau
Da ist der
Turm
Abb. 4.1: Blick aus meinem Zimmer in Richtung Bergstation
Abb. 4.2: Blick aus meinem Fenster mit starkem Digitalzoom
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Talstation
Abb. 4.3: Der Förderturm mit der Bergstation
Abb 4.4: Blick über die Antenne zur Talstation
Um den Versuch beschreiben zu können muss ich erst einmal auf die örtlichen Begebenheiten zu
sprechen kommen. Hierzu sind auch die oben abgebildeten Fotos hilfreich.
,
Ich wohne in Waldalgesheim, Ortsteil Genheim. Nun habe ich das Glück, dass oberhalb von
Waldalgesheim ein altes, nicht mehr genutztes Bergwerk mit einem über 60 Meter hohen
Förderturm steht. Auch habe ich von mein Dachgeschosszimmer perfekte Sicht auf diesen Turm.
Anfangs erschien es mir utopisch, auf der Aussichtsplattform dieses Turmes eine Funkstation
aufbauen zu können, doch waren die Eigentümer des Bergwerks ebenfalls von meiner Idee
begeistert und willigten ein .
Abb.4.1 und Abb.4.2 zeigen die Sicht aus meinem Fenster mit Blickrichtung auf den
Bergwerksturm. Auf dem Turm, welchen man auf Abb.4.3gut erkennen kann, habe ich meine
Bergstation aufgebaut.
Abb.4.4 zeigt die Sicht von der Plattform des Turmes in Richtung Genheim, wo meine Talstation
steht. Des Weiteren sieht man rechts in dieser Abbildung meine selbstgebaute Richtfunkantenne.
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Dieser Turm steht jedoch 2800m Luftlinie von meinem Zimmer weg. In vielen Foren7 habe ich
gelesen, dass eine Funkstrecke mit 2,4GHz auf diese Distanz äußerst problematisch sei. Erste
Tests, bei denen ich eine 16dBi Richtfunkantenne auf ein Feld unmittelbar neben den Turm
richtete und dann mit dem auf meinem Auto aufgebauten Laptop versucht habe, auf diesem Feld
Kontakt mit meinem Heimrechner zu bekommen, schlugen fast insgesamt fehl. Hin und wieder
bekam ich ein kurzes Signal, jedoch war meine am Laptop genutzte 6dBi Sektor-Antenne zu
schwach, um eine vernünftige Verbindung herzustellen.
4.3.1 Skizze des Versuchsaufbau
Bergstation
Daten
Rechner
Talstation
Webcam
Analoge
Wetter station
Laptop
LanHawk
X2
Haupt rechner
USR8054
Richtfunk 2
2800m
Richtfunk 1
Abb. 4.5.: Modularer Aufbau des Langzeitexperimentes
7
Beispiel : www.wireless-forum.ch/forum/
Diverse
Versuchsantennen
4 Port
Router
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4.3.2 Fotos der einzelnen Stationen :
Abb.4.7 zeigt den Styrodorkasten auf der Plattform
des Turmes, in dem sich die Stromversorgung, der
Router, der USB-LAN-Adapter und die Webcam
befinden. Die Steine auf dem Kasten dienen der
Sicherheit, da es in der Höhe immer sehr windig ist.
Außerdem sieht man die selbstgebaute Yagi
Richtfunkantenne, welche horizontal polarisierte
Wellen abstrahlt. Sie ist an einer Satelliten-SchüsselMontur befestigt, welche an der Turmplattform
verschraubt ist.
Abb 4.6: Die Bergstation im Styrodorkasten
Hier die Ansicht der offenen
Styrodorbox, man sieht den
US-Robotics-Accesspoint,
die Stromversorgung
und Gewichte
zur Stabilisierung.
Abb.4.7
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4.4 Im Versuch verwendete Hardware
Die in meinem ersten Experiment verwendete Hardware besteht aus folgenden Komponenten:
4.4.1 Bergstation :
Accesspoint
US Robotics USR8054
-
IEEE802.11g
-
54 MBit/s maximaler Durchsatz
-
2 Antennen, abnehmbar
-
RP-SMA Antennenbuchsen
Antennenkabel
Belden H155 low loss
Antennen
2 Selbstgebaute Richtfunkantennen mit ca. 12 dBi
USB-LAN-
LanHawk X2 Adapter LAN
USB-Kamera
Adapter
USB-Kamera
„Creative Live!“ USB-Webcam mit 640 x 480 Bildpunkten Auflösung
4.4.2 Talstation:
Rechner:
Hauptrechner
- Dual Athlon 1100MHz
- 1024 MB RAM
- D-Link DWL 610 Wireless LAN Karte mit Atheros Treibern8
Datensender
- Athlon XP 64 Bit CPU 2,8GHz
- 512 MB RAM
- 200 GB Festplatte
- 2 Gigabit LAN Karten
Laptop
- Compaq Presario 2700US
- 512MB RAM
- Orinoco / Proxim 11b/g Wireless PC Card 8470-WD mit Atheros Treibern
8
Kostenlose Bezugsquelle: www.wildpackets.com
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Laptop
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- Sager 5750
- Core Duo 2,16 GHz
- 512MB RAM
- Intel Centrino implementiertes WLAN Modul
4.4.3 Zusätzliche Hardware:
USB–WLAN-
T – Sinus 154 Data
Adapter
4.4.4 Geliehene Antennen :
Antenneart :
Beschreibung
Bezugsquelle
Gekapselte
Modellname: YA-2400-12
WIMO Deutschland
Yagi-Richtfunkantenne
Gewinn lt. Hersteller : 12dBi
www.wimo.de
Polarisation: Linear
Helix-Richtfunkantenne
Modellname: Helix 23
WIMO Deutschland
Gewinn lt. Hersteller: 11 dBi
www.wimo.de
Polarisation: Zirkular
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4.4.5 Gesponsorte Antennen
Offene Yagi-Richtfunkantenne Modellname : FlaviaOpen14
www.antennenshop.at
Gewinn lt. Hersteller: 14 dBi
Polarisation : Linear
4.5 Versuchsdurchführung :
Die Versuchsdurchführung musste, auf Grund der sehr langen Dauer, weitestgehend
automatisiert ablaufen.
Grundlegend verlief das Experiment folgendermaßen:
Alle zwei Stunden wurde die analoge Wetterstation auf dem Bergwerksturm von der Webcam
fotografiert. Dieses Bild versieht der USB-LAN-Adapter mit dem aktuellen Datum und der
Uhrzeit und schickt es via FTP über WLAN zum Hauptrechner der Talstation. Dieser wiederum
sendet die Datensätze LAN-intern an den Datenrechner, wo es dauerhaft gespeichert wird.
Weiterhin wird zu dem Zeitpunkt, an dem das Bild der Wetterstation genommen wird, auch ein
Screenshot des Hauptrechners im Tal genommen, auf welchem die aktuelle Übertragungsrate
und die Signalstärke abgebildet sind. Somit musste ich nur die Wetterdaten aus dem Bild der
Webcam und die Signalstärke aus dem Screenshot in eine Excel - Tabelle eintragen, um mir
später verschiedene Graphen erstellen zu lassen.
Besonders interessant sind natürlich Tage mit extremen Wetterlagen, zum Beispiel starke
Regenschauer, Gewitter, dichter Nebel wie auch hohe oder niedrige Temperaturen.
An solchen Tagen habe ich separat zu den Daten noch die Wetterlage fotografiert, um eine
Referenz zu haben. Zusätzlich wurden noch Übertragungsraten-Tests durchgeführt. Insgesamt
wurden ca. 9600 Bilder ausgewertet und mehrere Gigabyte an Messdaten über das WLAN
übertragen.
Daniel Junker
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4.6 Versuchsergebnisse :
4.6.1 Jahres Signalstärkenübersicht :
60%
Signalstaerke in %
55%
50%
45%
40%
35%
30%
25%
Monat
Abb.4.8.: Signalstärkediagramm
Abb. 4.9. Klimadiagramm der Stadt Mainz
Dec
Nov
Oct
Sep
Aug
Jul
Jun
May
Apr
Mar
Feb
Jan
20%
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Abb.4.8. zeigt eine Ansicht der Signalstärke über das Jahr verteilt. Sie entstand aus den
Mittelwerten der Messwerte über jeweils eine Woche. Täglich wurden dabei zwei bis vier
Messungen durchgeführt. Wie man sieht, handelt es sich um Veränderungen im einstelligen
Bereich. Dies kann aber für eine Richtfunkstrecke von großer Bedeutung sein, da die
Übertragungsrate stark von der Signalstärke und Qualität abhängig ist.
Vergleicht man Abb.4.7. mit den Klimadiagramm der nahen Stadt Mainz (Abb.4.8.), fällt auf,
dass in den Monaten, in der die Differenz der Niederschlags und Temperaturkurve am geringsten
ist, die Signalstärke am höchsten war. Da es in diesen Monaten generell weniger Luftfeuchtigkeit
gibt, lässt es darauf schließen, dass diese in den anderen Monaten negativ auf das Signal
eingewirkt haben könnte.
4.6.2 Signalstärke in Abhängigkeit der Luftfeuchtigkeit
Um in diesen Themenbereich einzuleiten möchte ich ein Beispiel bringen. Das Haushaltsgerät
Mikrowelle. Sie nutzt fast exakt die gleiche Frequenz, die WLAN zum Übertragen von Daten
verwendet.
Wie
arbeitet
eine
Mikrowelle?
Sie
erwärmt
Speisen
mit
Hilfe
von
Hochfrequenzwellen auf, die von den Wassermolekülen resonant absorbiert werden und diese in
Schwingung versetzen. Die Mikrowelle versetzt die Wassermoleküle in eine Zitter-Bewegung,
was einen Temperaturanstieg bedeutet. Wasser besitzt eine Resonanzfrequenz bei 2,4 GHz.
Bedingt durch den Energie Erhaltungssatz verliert die Mikrowelle selbst dabei an Energie. Nun
sendet das WLAN seine Datenpakete auch bei 2,4 GHz, nur mit wesentlich weniger Energie,
nämlich, gesetzlich bedingt, mit maximal 100 Milliwatt. Nun ist es klar, was passieren wird,
wenn ein Datenpaket auf Wasser in jeglichem Aggregatzustand trifft. Die Wassermoleküle
werden in Bewegung versetzt, die HF–Welle verliert an Energie. Nun arbeitet ein WLAN so,
dass es geringe Verluste recht problemlos kompensieren kann, indem es Daten mehrfach sendet.
Befindet sich jedoch zuviel Wasser zwischen Sender und Empfänger, so wird das Signal früher
oder später abbrechen. Die Hauptgewichtung meines Experimentes lag darin, zu erforschen, wie
viel Wasser sich zwischen der Tal und der Bergstation befinden muss, um das Signal abreißen zu
lassen. Außerdem wollte ich herausfinden, wie sich die Datenübertragung bei Regen und Nebel
verhält. Zuerst möchte ich sagen, dass mich die Testergebnisse selbst sehr überrascht haben. Das
Signal riss nur einmal völlig ab, und das war an einem Tag mit unnatürlich hoher
Luftfeuchtigkeit. Da ich keinerlei Gerätschaften
zur Verfügung hatte, um die absolute
Luftfeuchtigkeit einfach zu bestimmen, musste ich alleine mit den Hydrometern, welche ich an
beiden Stationen hatte, arbeiten.
Daniel Junker
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Folgende Abbildung zeigt die Signalstärke über dem Durchschnitt der relativen Luftfeuchtigkeit
an der Berg- und Talstation.
Signalstaerke / Rel Luftfeuchte
Signalstaerke in %
60
50
40
30
20
10
0
48
58
68
78
88
98
Relative Luftfeuchtigkeit
Abb.4.10.:Signalstärke über der realtiven Luftfeuchtigkeit aufgetragen
Anhand von Abb.4.10 lässt sich erkennen, dass die nichtkondensierende Luftfeuchtigkeit doch
auch schon einen erheblichen Effekt auf das WLAN-Signal hat. Diese Tabelle ergibt sich aus
eineinjährlichen Messung und es gab nur wenige Ausnahmen, an denen die Ergebnisse nicht
reproduzierbar waren. Von daher halte ich sie - von den ca. 5% Messungenauigkeiten abgesehen
- für sehr verlässlich.
4.6.3. Kondensierende Luftfeuchtigkeit oder Nebel
Vor allem im Herbst konnte ich an vielen Tagen eine Signalstärke im Bereich von 15 – 25 %
beobachten. Tests, bei denen ich eine Datenmenge von 100 MB über das WLAN übertrug,
zeigten auch deutlich, dass die Übertragungsrate stark gesunken war.
So benötige die Datei bei sommerlich klarem Wetter durchschnittlich 1 Minute und 10 Sekunden
um die 5600 Meter zu überwinden. Dies entspricht ungefähr 1500 kb/s.
Bei starkem Nebel mit Sichtweite unter 10 Metern erhöhte sich die Dauer auf erstaunliche 7
Minuten und 45 Sekunden. Dies lässt erkennen, wie stark die ultrakleinen Wassertröpfchen, aus
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denen der Nebel besteht, auf das Funksignal eingewirkt haben. Alle diese Experimente wurden
mit vertikaler Polarisation der Wellen und der Yagi-Antenne durchgeführt.
Da, der Theorie zur Folge, dass Hochfrequenzsignal bei der Wechselwirkung mit Wasser auch in
seiner Phase verschoben werden würde und somit jede beliebige Phasenlagen annehmen könnte,
wiederholte ich den Versuch an einem sehr nebligen Tag mit zwei zirkularpolarisierten HelixAntennen, da die linear polarisierenden Yagis nur eine bestimmte Phasenlage senden bzw.
empfangen können.
Erstaunlicherweise erhielt ich nach langem Justieren der Antenne (im Nebel konnte ich nur
erahnen, wo sich die Gegenstation befand) eine Signalstärke von 39 %. Der Übertragungstest
ergab für dieselbe 100 MB große Datei eine Zeit von 3 Min und 12 Sunden. Dies sehe ich als
Bestätigung, dass die Signalstärke im Regen nicht einfach durch das Wasser „aufgebraucht“
wird, sondern große Anteile der HF-Welle in der Phase gedreht und somit für linear polarisierte
Antennen nicht mehr empfangbar ist.
4.6.4 Regen:
Die Ergebnisse beim Beobachten der Signalstärke bei Regen gibt genau das wieder, was ich im
letzten Kapitel geschrieben habe. Das Signal selbst wurde vom Regen jedoch nicht so stark
beeinträchtigt, wie bei Nebel. Daher kam ich zu dem Schluss, dass die Phasendrehung weniger
durch die Größe der Wassertröpfchen bedingt sei, als vielmehr durch ihre Quantität. Dies liess
sich durch den Versuch verifizieren, indem ich die Helix-Antenne im Regen auf dem Turm
anbrachte und die Entwicklung des Signals beobachtete. Schließlich lässt sich noch sagen, dass
die Abschwächung des Signals bei Regen bei weitem nicht so stark war, wie bei Nebel, und ich
selbst mit einer linear polarisierten Antenne noch Empfang hatte.
4.6.5 Gewitter
Da ich leider nur einmal die Möglichkeit hatte, dass Funksignal während eines Gewitters zu
beobachten, kann ich hierzu keine genauen Angaben machen. Auffällig war jedoch, dass die
Signalstärke während des Gewitters sehr stark schwankte. Dies könnte mit der erhöhten
statischen Aufladung der Luft zu tun haben.
Daniel Junker
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4.7 Fazit
Abschließend kann man sagen, dass Wasser sehr wohl eine deutliche Auswirkung auf die
Reichweite von WLANs hat, jedoch nicht so extrem, wie oftmals behauptet wird.
Durch die Anwendung zweckgemäßer Antennen kann der Verlust weiterhin minimiert werden,
so, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass auf man über eine Reichweite von 3000m mit
genau gefertigten Antennen ohne größere Probleme sehr wohl durch dichten Nebel und Regen
funken kann. Wie gezeigt, hat das Wetter Auswirkungen auf die Übertragungsrate, aber es ist
grundlegend möglich.
5. Verhalten von WLAN-Signalen beim Durchlaufen von
verschiedenen Stoffen
5.1 Vorüberlegung
Eine ELM-Welle solch hoher Frequenz, wie sie bei WLAN-Signalen genutzt wird, verhält sich
teilweise sehr merkwürdig beim Durchlaufen von verschiedenen Stoffen . Daher möchte ich mit
dem folgenden Experiment versuchen, Regelmässigkeiten festzustellen und reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten.
5.2 Versuchsaufbau
Für diesen Versuch habe ich zwei Rechner in einem Abstand von 21,5 Metern auf einem
Baugrundstück hinter unserem Haus aufgebaut. Beide Rechner waren mit
Yagi-Richtfunkantennen via WLAN verbunden. Die Signalstärke sowie Signalqualität lagen an
trockenen Tagen bei 99%.
Um das WLAN möglichst von den beiden anderen Funknetzwerken in meiner Umgebung
abzuschirmen, wählte ich einen Funkkanal aus, welcher mindestens drei Kanäle von jedem
anderen existierenden WLAN auseinander lag. Somit musste ich nicht mit Interferenz mit
anderen Netzen rechnen. Nachdem die Antennen perfekt aufeinander abgestimmt waren, hatte
ich eine 21,5 Meter lange Richtfunkstrecke, in die ich jede Menge Hindernisse einbauen konnte,
um die Veränderung der ankommenden Signalstärke, sowie des Signal-Rausch-Verhältnisses, gut
beobachten zu können.
Mit diesem Aufbau führte ich die folgenden Versuche durch:
Daniel Junker
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5.3 Versuchsdurchführung:
Für den ersten Versuch positionierte ich zwischen einem und vier Wassersprengern in der
Laufstrecke so, dass das Signal praktisch durch eine „Wand“ aus Wasser laufen musste.
Ich notierte dann alle vier Stunden drei Mal jeweils den RSSI- und den SNR-Wert in eine
Tabelle. Bei diesem Experiment hatte jeder Rasensprenger seine eigene Wasserversorgung mit
circe 4 bar Leitungsdruck. Es wurde also nicht eine Leitung durchgeschliffen, denn dies hätte zur
Folge gehabt, dass die Menge an Wasser, die ein einzelner Sprenger lieferte, abnehmen würde.
5.4 Versuchsergebnisse :
5.4.1 Signalstärke :
Signalstärke in %
100,0%
90,0%
80,0%
70,0%
60,0%
50,0%
1
2
3
Rasensprenger
Abb.5.1: Signalstärke über der Anzahl der Rasensprenger aufgetragen
4
Daniel Junker
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5.4.2 Signalqualität :
100,0%
90,0%
Signalqualität
80,0%
70,0%
,
60,0%
50,0%
1
2
3
4
Rasensprenger
Abb. 5.2: Signalqualität aufgetragen über der Anzahl der Rasensprenger
In den beiden Abbildungen wird deutlich, dass mit steigender Wassermenge in der Luft,
sowohl die Signalstärke, als auch die Signalqualität abnimmt. Dies ist so zu interpretieren, dass
die Welle Energie an die Wassermoleküle abgibt und die elektromagnetische Feldstärke somit
abnimmt. Die Abnahme der Signalqualität ist so zu verstehen, dass die Welle durch die
Reflektion am Wasser in ihrer Phase gedreht wird und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr
von der Antenne aufgenommen werden kann. Diese müssen aufgrund der Mosaikstruktur der
Pakete neu angefordert werden, die Durchlassrate und Signalqualität nehmen dadurch ab. Ich
habe mit dieser Versuchsanordnung weitere Experimente durchgeführt. Jedoch ist der Versuch
mit den Rasensprengern der Einzige gewesen, der brauchbare Ergebnisse lieferte. Dies kommt
daher, dass Wasser durch seine Resonanzfrequenz bei 2,4 GHz am verlustreichsten durchlaufen
wird. Alle anderen Versuche, z.B. mit Palisadenzäunen als Hindernisse, lieferten kaum
unterschiedliche Werte für Signalstärke und Qualität, als durch reine Luft. Hinzu kommt, dass
bei diesen Versuchen mehr Energie durch die Hindernisse trat, als beim Rasensprengerversuch
und die ELM-Welle dadurch eher an den ca. 20 m entfernten Hauswänden reflektierte wurde.
Reflektionen konnten natürlich auch beim Rasensprengerversuch nicht ausgeschlossen werden,
jedoch war die absorbierte Energie wesentlich höher, was das Reflektionsrisiko mindert.
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6. Literaturverzeichnis:
6.1 Bücher
• J.Grehn, J.Krause , Metzler Physik, erschienen im Schroedel Verlag (1998)
•
Karl Hahn , Hahn Physik , erschienen im Georg Westermann Verlag (1952)
6.2 Internetseiten
•
Freie Enzyklopädie : www.wikipedia.org
•
Institute of Electrical and Electronics Engineers : www.ieee.org
•
Ein sehr gutes Forum zum Thema WLAN : www.wireless-forum.ch
•
Bundenamt für Sicherheit in der Informationstechnik : www.bsi-fuer-bund.de
•
Homepage einer meiner beiden Sponsoren mit reichlich Informationen zum Thema
WLAN : http://www.wimo.de
•
Homepage meines anderen Sponsors, Ing.Dietmar Resch Elektronik :
www.antennenshop.at
•
Informationen zu Routern generell : www.informationsarchiv.net
•
Informationen über WLAN generell : www.wlan-project.com
•
Herstellerhomepage des verwendeten Routers : www.usr.com
•
Gute Seite mit vielen Information zum Thema WLAN : www.wireless-bern.de
6.3 Abbildungsverzeichnis:
Abbildung
Quelle
Abb.1.1
www.wikipedia.org
Abb.2.1
Metzler Physik
Abb.2.2
Metzler Physik
Abb.2.3
www.wikipedia.org
Abb.2.4
www.wikipedia.org
Abb.2.5
www.hunger-engineering.ch
Abb.3.1
www.matarowireless.net
Abb.3.2.
www.ep.com.tw
Abb.4.1
Eigenfotografie
Abb.4.2
Eigenfotografie
Abb.4.3
Eigenfotografie
Daniel Junker
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Abb.4.4
Eigenfotografie
Abb.4.5
Eigene Zeichnung
Abb.4.6
Eigenfotografie
Abb.4.7
Eigenfotografie
Abb.4.8
Selbsterstelltes Diagramm (MS Excel)
Abb.4.9
Klimadiagramm : www.fh-bingen.de
Abb.4.10
Selbsterstelltes Diagramm (MS Excel)
Âbb.5.1
Selbsterstelltes Diagramm (MS Excel)
Abb.5.2
Selbsterstelltes Diagramm (MS Excel)
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7. WLAN Glossar:
Bandbreite
Als Bandbreite bei Antennen bezeichnet man die Frequenzen, auf die sie abgestimmt ist. Will
man eine maximale Empfangsleistung haben, müsste man die Antenne genau auf eine Frequenz
abstimmen. Da dies in der Praxis aber nicht möglich ist, wird eine Antenne immer auf die
Mittelfrequenz abgestimmt. Somit kann sie, bei geringem Verlust, auch die umliegenden
Frequenzen empfangen.
dBi
Der dBi-Wert beschreibt den Leistungsgewinn in Dezibel gegenüber einem theoretischen
Isotopstrahler. Dbi ist ein kein linearer, sondern ein logaritmischer Wert, was bedeutet, dass sich
circa alle 3 dBi die Empfangsleistung verdoppelt.
Empfangsstärke
Die Empfangsstärke setzt sich zusammen aus der Sendeleistung plus dem Gewinn der Sendeund Empfangsantenne minus Verluste durch Kabel und Ausbreitung. Sie gibt an, wie starkt das
elektromagnetische Feld des WLANs an der Messstelle ist.
Empfangsverstärkung:
Die Empfangsverstärkung gibt an, wie empfindlich eine Antenne ist. Desto höher der Wert, desto
besser ist der Empfang. Vor allem bei stark gerichteten Antennen findet man hohe Werte, welche
in dBi angegeben werden.
Isotopstrahler
Isotopstrahler, auch „Kugelstrahler“ genannt.
Ein rein theoretisches Modell einer Antenne. Diese sendet alle Funkwellen gleichmäßig und
verlustfrei in alle Richtungen aus. Da dies in der Realität kaum zu erreichen ist, benutzt man den
dBi Wert. Dieser gibt an, wie stark ein Strahler ist. Desto größer der dBi Wert, desto stärker ist
die Sende/Empfangsleistung der Antenne. Jedoch bedeutet dies normalerweise außerdem, dass
die Antenne einen geringen Streuradius hat, also gerichtet ist.
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8. Persönliches Fazit
Abschließend lässt sich noch sagen, dass die „Besondere Lernleistung“ zwar sehr zeitaufwändig
war, mir jedoch auch viele neue Erfahrungen gebracht hat. Ich habe gelernt, selbstständig
Probleme zu finden und auch zu lösen. Manchmal war es aber auch sehr frustrierend, wenn ich
nach stundenlangem Justieren noch immer kein Signal zur Gegenstation hatte oder die mit viel
Aufwand gebauten Antennen ( ich habe insgesamt über 10 verschiedene Arten gebaut ) beim
ersten Test total versagten. Meistens hat es mir aber viel Spaß gemacht und ,ehrlich gesagt,
macht es mich etwas traurig, dass ich nun eigentlich fertig bin. Ich habe sicherlich noch viele
Ideen für weitere Experimente.
9. Danksagungen
Dipl. Phys. Joachim Ehlers für die exzellente Betreuung, seine Geduld meine Fragen zu
beantworten und die zeitauftreibende Aufgabe meine Besondere Lernleistung zu
korrigieren und zu bewerten.
Gerhard Merk für seine Bereitschaft sich als Zweitkorrektor zur Verfügung zu stellen.
Dipl. Phys. Michael Stellpflug für seine Bereitschaft mir Tipps zur Formatierung zu
geben, meine Fragen nach dem Unterricht noch zu beantworten und mir allgemein
Beistand zu leisten.
Meiner Familie für das Verständnis, das sie für meine Arbeit aufbrachte und michl
finanziell sowie seelisch unterstützte.
Marie Alice Krone für das Gegenlesen meiner Arbeit und Hilfe bei der Formatierung
Jennifer Bauner für ihre Unterstützung bei den Experimenten, dafür das sie mich am
Turm gesichert hat und ihre Hilfe beim Fotografieren.
Meinen Sponsoren, WIMO und Ing. Dietmar Resch Elektronikt für die bereitgestellen
Antennen und die kostenlosen Antennen und Bauteile
Daniel Junker
Besondere Lernleistung Fachbereich Physik und Informatik
Martin Schnorr und Michael Perger, für die Erlaubnis eine Funkstation auf ihrem
Bergwerksturm aufbauen zu dürfen.
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Eigenständigkeitserklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die Besondere Lernleistung mit dem Titel:
„WLAN – Funktionsweise, Möglichkeiten und
Einschränkungen der 2,4 GHz Hochfrequenztechnik“
Selbständig verfasst und nur die angegeben Hilfsmittel verwendet habe.
Ich nehme zur Kenntnis, dass die nachgewiesene Unterlassung der Herkunftsangabe
als versuchte
Täuschung bzw. als Plagiat (”geistiger Diebstahl“) gewertet wird.
Ich anerkenne hiermit, dass bei Vorliegen eines Plagiats die Arbeit nicht als
selbstständige Leistung gewertet wird.