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Technische Universität Ilmenau Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik DIPLOMARBEIT Positionsbestimmung im freien Feld – Genauigkeits- und Verfügbarkeitsanalyse von Positionsbestimmungsverfahren vorgelegt von: Michael Heerwagen geboren am: Studiengang: Elektrotechnik und Informationstechnik Studienrichtung: Informations- und Kommunikationstechnik Verantwortlicher Professor: Prof. Dr. rer. nat. habil. Jochen Seitz Verantwortlicher Betreuer: Dipl.-Ing. Maik Debes Beginn der Arbeit: 01.07.2004 Abgabe der Arbeit: 03.01.2005 Registriernummer: 2115 – 04D – 04 Könitz, den 30.12.2004 Danksagung Ich möchte mich bei Herrn Prof. Dr. Jochen Seitz, Dipl.-Ing. Maik Debes und Herrn Dipl.Ing. Michael Heubach für die Unterstützung und Betreuung während der Erstellung dieser Arbeit bedanken. Mein besonderer Dank gilt Dipl.-Inf. Frank Recknagel für die Unterstützung bei der Umsetzung des Algorithmus zur Richtungserkennung. Michael Heerwagen Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. 4. Einleitung................................................................................................................ 1 Grundlagen............................................................................................................. 3 2.1 Satellitenbahnen......................................................................................... 3 2.1.1 Keplersche Gesetze........................................................................ 3 2.1.2 Sichtbarkeitsbereich...................................................................... 3 2.2 Koordinaten- und Bezugssysteme............................................................ 4 2.2.1 Kartesisches Koordinatensystem.................................................. 5 2.2.2 Raumfestes Bezugssystem............................................................. 6 2.2.3 Erdfestes Bezugssystem................................................................. 7 2.2.4 Elliptisches Bezugssystem............................................................. 8 2.2.5 Geoid............................................................................................... 10 2.2.6 Geodätisches Datum...................................................................... 11 2.2.7 Längen- und Breitengrade............................................................ 12 NAVSTAR-GPS..................................................................................................... 14 3.1 Einführung................................................................................................. 14 3.2 Einwegmethode als Ortungsverfahren.................................................... 17 3.3 DGPS .......................................................................................................... 20 3.4 Systeme mit erweiterter Leistungsfähigkeit............................................ 22 3.4.1 Wide Area Augmentation System (WAAS)................................. 22 3.4.2 European Geostationary Navigation Overlay Service................ 23 3.4.3 Funktionsweise von EGNOS/WAAS............................................ 24 3.4.4 Abdeckungsbereich der geostationären Satelliten...................... 26 3.4.5 Unterschied zu DGPS ................................................................... 28 3.5 Der NMEA0183-Standard......................................................................... 28 3.5.1 GGA (Global Positioning System Fix Data)................................ 30 3.5.2 GSA (Global Navigation Satellite System (GNSS) DOP and Active Satellites)..................................................................... 31 3.5.3 RMC (Recommended Minimum Specific GNSS Data).............. 32 Messungen.............................................................................................................. 33 4.1 Auswahl der Wegstrecken........................................................................ 33 4.2 Verwendete Hard- und Software............................................................. 35 4.2.1 Falcom GPS-Receiver................................................................... 35 4.2.2 Holux GPS-Receiver...................................................................... 35 4.2.3 Software.......................................................................................... 36 4.3 Verfügbarkeitsuntersuchungen................................................................ 37 4.4 Genauigkeitsmessungen............................................................................ 38 4.4.1 Genauigkeitsuntersuchungen mit der GPS-Karte „Falcom NAVI-1“.......................................................................... 38 4.4.1.1 Messungen an den POI................................................... 38 4.4.1.2 Messungen an referenzierten Messpunkten................. 41 4.4.2 Genauigkeitsuntersuchungen mit der GPS-Karte „Holux GM-270“............................................................................ 46 4.4.2.1 Messungen an den POI................................................... 46 4.4.2.2 Messungen an referenzierten Messpunkten................. 48 4.4.3 Messungen im „Exclusive-Mode“................................................ 52 4.5 Auswertung der Ergebnisse...................................................................... 53 4.5.1 Auswertung der Messungen an den POI..................................... 53 5. 6. 7. 4.5.2 Auswertung der Messungen an den KFP.................................... 53 4.5.3 Verbindungsaufbau und Verbindungssicherheit........................ 55 4.6 Verbesserung der Genauigkeit................................................................. 56 4.6.1 SISNeT............................................................................................ 56 4.6.2 Tag-Systeme................................................................................... 57 4.6.3 SAPOS............................................................................................ 60 Untersuchungen zur Feldstärke von Mobilfunknetzen..................................... 62 Richtungserkennung............................................................................................. 65 Zusammenfassung und Ausblick.......................................................................... 73 Literaturverzeichnis.......................................................................................................... 75 Abkürzungsverzeichnis..................................................................................................... 76 Abbildungsverzeichnis...................................................................................................... 77 Tabellenverzeichnis........................................................................................................... 77 Anhang A: Anhang B: Anhang C: Anhang D: Anhang E: Anhang F: Anhang G: Messprotokolle........................................................................................... 79 E-Mail ESA................................................................................................ 104 E-Mail Steve Spitzer - Technical Director NMEA................................. 106 Beschreibung Messpunkte........................................................................ 107 KFP-Plan.................................................................................................... 110 Eigenständigkeitserklärung...................................................................... 113 Diplomthesen.............................................................................................. 114 1. Einleitung Im Zeitalter von Computern und Handys, von Mobilfunk und Internet spielt die Elektronik auch in unserer Freizeit eine immer größere Rolle. Besonders bei Outdooraktivitäten wie Wandern oder Radfahren nutzt man zunehmend nicht mehr nur Karten zur Orientierung. Man vertraut auf kleine, elektronische Helfer zur Routenfindung. Diese Hilfsmittel zur Bestimmung der Position im freien Feld nutzen in den meisten Fällen ein satelliten-gestütztes Verfahren, das so genannte Global Positioning System, kurz GPS. Damit sich die Nutzer solcher Systeme auch im unwegsamen Gelände oder in Extremsituationen auf diese verlassen können, ist es wichtig zu wissen, wie zuverlässig und erreichbar solche Systeme sind. Diese Gesichtspunkte bilden die Grundlage für diese Arbeit, in der die Verfügbarkeit und die Genauigkeit von GPS untersucht werden soll. Die Untersuchungen beziehen sich dabei auf das touristische Gebiet rund um Georgenthal und sollen einen Überblick über die Qualität dieses Systems unter erschwerten Empfangsbedingungen liefern. Ferner sollen Verfahren zur Verbesserung der Genauigkeit betrachtet und Möglichkeiten der Richtungserkennung gegeben werden. Auch eine mögliche Verwendung des Mobilfunknetzes wird untersucht. Dies Alles soll in Hinblick auf die Verwendung für das Projekt „TAS“ (Touristisches Assistenzsystem für Urlaubs-, Freizeit- und Bildungsaktivitäten in Thüringen) erfolgen. Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert: • Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen zur Satellitenbewegung und gibt einen Überblick über die verschieden Koordinaten- und Bezugssysteme. • Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit GPS und dessen verschiedenen Systemen und gibt einen Einblick in die verwendeten Datenprotokolle. • Danach werden die vorgenommenen Messungen dargestellt und dessen Ergebnisse ausgewertet. • Mit Untersuchungen zur Feldstärke von Mobilfunknetzen befasst sich das fünfte Kapitel. • Im sechsten Kapitel wird die Möglichkeit einer Richtungserkennung mittels GPS diskutiert und eine mögliche Umsetzung dargestellt. • Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine Ausblick auf weitere, eventuell notwendige Untersuchungen. 1 2. Grundlagen Das folgende Kapitel soll einen Überblick über die Grundlagen zur Bewegung von Satelliten liefern. Des Weiteren wird genauer auf die verschiedenen Koordinaten- und Bezugssysteme eingegangen. Dies geschieht mit dem Hintergrund, die Funktionsweise des GPS-Systems besser verständlich zu machen und einen Überblick über die verschiedenen Koordinatensysteme zu geben. 2.1 Satellitenbahnen 2.1.1 Keplersche Gesetze Jede Masse, die sich um einen Schwerpunkt bewegt, unterliegt den Keplerschen Gesetzen. So folgen auch alle die Erde umkreisenden Satelliten, egal ob natürliche oder künstliche, diesen Gesetzen. Daraus ergeben sich für diese folgende Erscheinungen: • Die Satelliten bewegen sich auf elliptischen Bahnen, deren Brennpunkt die Erde ist (1. Keplerschen Gesetz). • Der Radiusvektor (= Vektor Erde-Satellit) überstreicht in gleichen Zeitintervallen gleiche Flächen (2. Keplerschen Gesetz). • Die Quadrate der Umlaufzeiten der Satelliten verhalten sich wie die dritte Potenz ihrer mittleren Entfernungen von der Erde (3. Keplerschen Gesetz). Die Bahn der Satelliten wird jedoch gestört und ist somit nicht exakt elliptisch. Dies liegt daran, dass die Erde keine Kugel mit gleichmäßig verteilter Dichte ist und sie sich nicht allein im Weltraum befindet. Dadurch kommt es zu weiteren Beeinflussungen wie die Schwerkraft der Sonne und des Mondes, Gravitationsanomalien und dem Strahlungsdruck der Sonne. [1] 2.1.2 Sichtbarkeitsbereich Um mit einem Satelliten und einem Punkt auf der Erdoberfläche eine Funkverbindung aufbauen zu können, muss Sichtbarkeit vorliegen. 2 Sichtbarkeit eines Satelliten bedeutet, dass sein ausgestrahltes Signal ohne hindernisbedingte Störungen im Ausbreitungsweg den Nutzer am Empfangsort erreicht. Dies wird auch als quasioptische Sicht bezeichnet und ist bei Verwendung von Frequenzen oberhalb von 100 MHz notwendig. Von einem auf der Erde befindlichen Punkt aus betrachtet ist das der so genannte Sichtbarkeitsbereich. Vom Satelliten aus betrachtet ist es der Überdeckungsbereich auf der Erde. Der Sichtbarkeitsbereich ändert sich auf Grund der Bewegung des Satelliten und der Erddrehung ständig. Wenn es dann noch zu einer Bewegung des Beobachtungspunktes kommt, so kann das durchaus dazu führen, dass man den Sichtbarkeitsbereich verlässt. Dieser Zusammenhang kann aus dem Verlauf der Spur des Satelliten ersehen werden. Die Spur ist der geometrische Ort aller Punkte auf der Erdoberfläche, die zu irgendeinem Zeitpunkt auf der Verbindungslinie Satellit-Erdmittelpunkt liegen. Dabei pendelt die Spur zwischen den geographischen Breiten ψ = ±i, wobei i die Inklination der Satellitenbahn ist (Bild 2.1). Ein Satellit ist auf der Erdoberfläche innerhalb eines Winkels α/2 beiderseits der Spur von der Erde aus sichtbar (Bild 2.2). Der Sichtbarkeitswinkel ist gleich α = 180 ° − 2 ⋅ arcsin R . R+h (2.1) R = 6378 km, mittlerer Erdradius, h Höhe der Satellitenbahn über der Erde Perigäum Satellit r ν ω Ω Satellitenbahn ψ Satellitenspur Äquator Apogäum Bild 2.1: Elliptische Bahn eines Satelliten 3 α γ R h Satellit Erde Bild 2.2: Geometrische Beziehung zwischen Erde und Satellit Der Winkel α gilt für die durch den geometrischen Horizont gegebene Sichtweite. Der geometrische Horizont ist in Annäherung gleich dem optischen Horizont, der auch für die Funkverbindung gilt und als quasioptischer Horizont bezeichnet wird. Auf Grund der Topographie der Erdoberfläche wird jedoch, bei geringen Erhebungswinkeln, die quasioptische Sicht verhindert. Eine (Funk-)Verbindung bis zum quasioptischen Horizont ist somit nicht immer möglich. Deshalb wird in der Praxis meist mit einem minimalen Erhebungswinkel (mask angle) von 10 Grad gerechnet. Daraus ergibt sich ein reduzierter Sichtbarkeitswinkel α’. Ein Satellit ist somit innerhalb eines Winkelbereiches von ± α’/2 beiderseits der Satellitenspur sichtbar und kann darin für eine Ortung genutzt werden. Die durch den Winkel α’ eingeschlossene Fläche auf der Erde ist die Sichtbarkeitsfläche und wird auch als Überdeckungsbereich bezeichnet. Bei einem geostationären Satelliten mit einer Bahnhöhe von 35790 km über der Erde beträgt der Sichtbarkeitswinkel α’ = 142,9 Grad. Der prozentuale Anteil der Sichtbarkeitsfläche zur gesamten Erdoberfläche ist gleich 34,1 %. Orte auf der Erdoberfläche, deren geographische Breite größer als +71,5 Grad oder kleiner als -71,5 Grad ist, werden von geostationären Satelliten nicht erfasst und können nicht für die Ortung verwendet werden [1]. 2.2 Koordinaten- und Bezugssysteme Um die Position von Objekten auf der Erde oder im Raum bestimmen zu können, ist es notwendig, Bezugspunkte festzulegen. Auf diese Bezugspunkte beziehen sich dann die erforderlichen Messungen. Die geographischen Koordinaten dieser Bezugspunkte sind bekannt. Für die Positionsbestimmung befindet man sich somit in einem Bezugssystem, 4 welches durch die verwendeten Fixpunkte festgelegt ist. Für die Ortung bzw. Vermessung mittels Satelliten sind die Satelliten selbst die Bezugspunkte. Die Koordinaten der Satelliten sind bekannt. Je besser man diese kennt, umso genauer kann auch die Position der zu ortenden Objekte bestimmt werden. Die exakte Angabe der Position der umlaufenden Satelliten bedarf allerdings eines erheblichen rechnerischen Aufwands. Ein umlaufender Satellit mit einer Bahnhöhe von 20000 km hat eine Geschwindigkeit von etwa 14000 km/h, d.h. er legt in einer Millisekunde eine Strecke von 4 m zurück. Daraus lässt sich erkennen, wie schwierig die Angabe der genauen Position des Satelliten zum Zeitpunkt der Ortung ist. Um aber eine Genauigkeit von 1 m bei der Ortung zu gewährleisten, müssen die Koordinaten des Satelliten auch auf Bruchteile von 1 m bekannt sein. Bei der Satellitenortung verwendet man im Allgemeinen ein globales, geozentrisches Bezugssystem, da die Satellitenbewegung um den Massenmittelpunkt der Erde erfolgt. Für Ortungen im Weltraum werden raumfeste Bezugssysteme verwendet. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Bezugssystemen müssen definiert und zahlenmäßig bekannt sein. Dabei spielt auch die Beobachtungszeit eine große Rolle, da sich die gegenseitige Lage mit der Zeit ändert. 2.2.1 Kartesisches Koordinatensystem Das kartesische Koordinatensystem ist das wohl geläufigste. Es besteht aus den 3 Achsen x, y und z, welche jeweils einen Winkel von 90° zueinander haben. Ein Punkt wird eindeutig durch die Angabe seines Positionsvektors beschrieben: xp sp = yp z p (2.2) xp, yp, zp sind reelle Größen. 5 z = z’ P zp y’ γ y xp yp γ x’ x Bild 2.3: Punkt P im räumlichen, kartesischen Koordinatensystem Durch Drehung um die z-Achse mit dem Winkel γ lässt sich ein zweites Koordinatensystem mit dem gleichen Ursprung und den Koordinaten x’, y’, z’ definieren. Dafür gilt die Matrixoperation: s ' p = R3 (γ ) ⋅ s P (2.3) mit der Drehmatrix cos γ R3 (γ ) = − sin γ 0 sin γ cos γ 0 0 0 1 (2.4) Ähnlich lassen sich durch Rotation um die x-Achse bzw. um die y-Achse Drehmatrizen einführen. 2.2.2 Raumfestes Bezugssystem Die Keplerschen Gesetze gelten nur in einem raumfesten Bezugssystem, in einem so genannten Inertialsystem. Dies ist ein System, dessen Achsen raumfest sind und dessen 6 Ursprung keinen Beschleunigungen ausgesetzt ist. Ein mit der Erde fest verbundenes System kann dies jedoch nicht gewährleisten. Aus diesem Grund ist ein solches Bezugssystem nicht für die Beschreibung der Bewegung eines Satelliten geeignet. Verwendet wird deshalb ein geozentrisches Inertialsystem, das seinen Ursprung im Massenmittelpunkt der Erde (Geozentrum) hat. Da sich die Erde auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt, unterliegt das Geozentrum einer Beschleunigung, so dass formal dieses System kein inertiales Bezugssystem ist. Allerdings ist diese Beschleunigung so gering, dass man sie für den vorliegenden Fall vernachlässigen kann. Ein solches System wird als Quasi-Inertialsystem bezeichnet. Der Ursprung des Systems ist das Geozentrum. Außer dessen Koordinaten müssen auch die Achsen und deren Lage festgelegt werden. Die Lage der Erdrotationsachse zum Zeitpunkt des 1. Januars des Jahres 2000 wurde als z-Achse festgelegt. Die x-Achse liegt in der Ebene senkrecht zur z-Achse in Richtung des vereinbarten Frühlingspunktes (siehe dazu Bild 2.4). Dieses System trägt die Bezeichnung Convential Inertial System (CIS). Für die Umrechnung von sphärischen Koordinaten α, δ, r in kartesische Koordinaten gelten folgende Beziehungen (Bild 2.4): x = r cos δ cos α (2.5) y = r cos δ sin α (2.6) z = r sin δ (2.7) und r = x2 + y2 + z 2 . 2.2.3 (2.8) Erdfestes Bezugssystem Zur Angabe von Punkten auf der Erde und im erdnahen Bereich ist das oben beschriebene Inertialsystem (das CIS) nicht geeignet, da dieses, auf Grund der Erdrotation, ständig andere Koordinaten hätte. Deshalb muss ein mit dem Erdkörper verbundenes Koordinatensystem verwendet werden. Dieses wurde wie folgt festgelegt und ist international gültig: • Ursprung des Systems: Massenmittelpunkt der Erde • z-Achse: Erdrotationsachse 7 • y-Achse: Senkrecht zur z-Achse z Pol P R δ M y β Äquator x Frühlingspunkt Bild 2.4: Äquatorsystem der sphärischen Astronomie Um zu einem eindeutigen erdfesten Bezugssystem zu kommen, muss als z-Achse die Lage der Erdrotationsachse zu einem festgelegten Zeitpunkt vereinbart werden. Diese und weitere Vereinbarungen haben zu dem Conventional Terrestrial System (CTS), auch Earth Centered Earth Fixed System (ECEF) genannt, geführt. 2.2.4 Elliptisches Bezugssystem Dieses Bezugssystem passt sich der Gestalt der Erde als Rotationsellipsoid weitestgehend an. Die geometrischen Parameter dafür sind: • große Halbachse a (Äquatorachse) • kleine Halbachse b (Polachse) • Abplattung f = (a-b)/a • Exzentrizität der Bahnellipse. Im globalen elliptischen System gelten die Größen: 8 • elliptische Breite φ • elliptische Länge λ • elliptische Höhe h1. z P h1 b N φ y λ a x Bild 2.5: Kartesische und elliptische Koordinaten Die Transformation der elliptischen Koordinaten φ, λ, h eines Punkts P in seine kartesischen Koordinaten x, y, z (Bild 2.5) wird wie folgt beschrieben: x ( N + h1 ) ⋅ cos ϕ cos λ P = y = ( N + h1 ) ⋅ cos ϕ sin λ z (1 − e 2 ) N + h ⋅ sin ϕ 1 [ ] (2.9) wobei N der Normalkrümmungsradius ist N= = a2 a 2 ⋅ cos 2 ϕ + b 2 ⋅ sin 2 ϕ a2 b 1 + e′ 2 ⋅ cos 2 ϕ . (2.10a) (2.10b) 9 a und b sind die große und die kleine Halbachse des Ellipsoids. Ferner sind e und e’ die erste bzw. zweite numerische Exzentrizität: 2.2.5 e2 = a2 − b2 a2 (2.11) e′ 2 = a2 − b2 . b2 (2.12) Geoid Wie schon in den vorhergegangenen Kapiteln erwähnt, ist die Erde keine Kugel sondern ein Rotationsellipsoid. Aber auch dieser ist in seiner Form nicht regelmäßig. Diese unregelmäßige Form wird als Geoid bezeichnet. Das Geoid ist dann die Fläche, die dem mittleren Meeresspiegel entspricht und diesen somit auch unter dem Festland fortsetzt. Man kann sich dies so vorstellen, dass das Geoid eine „mittlere Topographie“ der Erde nachbildet und dadurch die Höhen und Vertiefungen ausgleicht. Er entspricht damit nicht der exakten Erdoberfläche bzw. Topographie, sondern bildet diese im Mittel nach. Ein Ellipsoid hingegen würde die Erde nur dann korrekt beschreiben, wenn es keine Berge und Täler gäbe und die Erdoberfläche gänzlich eben wäre. Die Abweichung des Geoids vom Ellipsoid ist die Geoidundulation U. Nach Bild 2.6 b) ist: U = h−H , (2.13) wobei h die auf den Ellipsoid und H die auf den Geoid bezogenen Höhen sind. Bei globalen ellipsoiden Systemen werden die Parameter so gewählt, dass sich das Referenzellipsoid der Erdgestalt möglichst gut anpasst. Für lokale Vermessungen wurde bisher im Allgemeinen ein Ellipsoid verwendet, welcher die reale Erdoberfläche in dem gewählten Gebiet genauer nachbildet. Die Beziehungen zwischen den globalen und lokalen Bezugssystemen wird als geodätisches Datum bezeichnet. 10 Topographie Meeresoberfläche Ellipsoid Meeresboden a) H U h Ellipsoid Geoid Erdoberfläche b) Bild 2.6: Ellipsoid und Geoid 2.2.6 a) Erdoberfläche und Geoid b) Höhenbeziehungen Geodätisches Datum Kartenbezugssysteme werden auch als Datum bezeichnet. Das geodätische Datum wird durch neun Parameter festgelegt, die auch die Ellipsoidparameter beinhalten. Diese Anzahl kann sich aber auch erhöhen. Es können u. a. Parameter des Erdschwerfeldes und fundamentale Konstanten wie Lichtgeschwindigkeit und Erdrotationsgeschwindigkeit hinzugezogen werden. Das Satellitenpositionssystem GPS benutzt z.B. das Geodätische Weltsystem (World Geodetic System) WGS 84 als Referenzsystem. Einige Parameter dessen sind in Tabelle 2.1 dargestellt. Beispiele für andere Kartenbezugssysteme sind: WGS-72, CH1903, DHDN/PD (Rauenberg, Bessel), ED50 (Potsdam). In Thüringen ist das Potsdam Datum (PD83) das amtliche Bezugssystem. Da mit GPS ellipsoidische geozentrische Koordinaten gemessen werden und sich diese auf den 11 Referenzellipsoid WGS 84 beziehen, ist für eine Überprüfung der Genauigkeit eine Koordinatentransformation notwendig. Dies ist immer der Fall, wenn Messergebnisse aus verschiedenen Bezugssystemen miteinander verglichen werden sollen. Parameter WGS 84 Große Halbachse a 6 378 137 m Abplattung f 1/298,257223563 Winkelgeschwindigkeit der Erdrotation ω 7,292115*10-5 rad/s Geozentrische Gravitationskonstante GME 398600,5 km3/s2 Tabelle 2.1: einige Parameter des WGS 84 [1] 2.2.7 Längen und Breitengrade Um eine Position auf der Erde bestimmen zu können, musste die Erdoberfläche erst eingeteilt werden, um eine genaue Zuordnung der Punkte zu gewährleisten. Diese Einteilung erfolgte in Längen- und Breitengrade. Der erste Breitenkreis ist der Äquator und wird als Nullpunkt für die Messung definiert. Der Äquator steht senkrecht zur Erdachse und befindet sich genau in der Mitte zwischen Nordpol und Südpol. Ausgehend hiervon misst man den Winkel in Graden nach Norden und Süden jeweils bis 90 ° und gibt dies als nördliche bzw. südliche Breite an. Dadurch entstehen weitere Breitenkreise als kreisförmige Linien um die Erde. Der Abstand der ganzzahligen Breitengrade von etwa 111 km ergibt sich aus dem Erdradius und dem Erdumfang. Ein Grad ist in 60 Bogenminuten aufgeteilt. Somit umfasst eine Bogenminute 1,852 km, was genau einer Seemeile entspricht. [4] Zusätzlich zu den Breitenkreisen wurden noch Längenkreise festgelegt. Diese Kreise stehen senkrecht auf dem Äquator und führen durch beide Pole. Der Nullmeridian verläuft durch die Sternwarte im Englischen Greenwich. Die Längengrade werden, ausgehend vom Nullmeridian, in östlicher und westlicher Richtung gemessen und reichen somit von 180 ° Ost bis 180 ° West. Der Abstand einer Längenminute kann allerdings nicht allgemein angegeben werden. Da das Gradnetz der Erde trapezförmige Maschen bildet, bei denen die kurze Seite stets zu den Polen zeigt, entspricht eine Längenminute nur am Äquator exakt einer Seemeile. Der Abstand der Längenkreise zu den Polen hin wird dagegen immer enger. Der Betrag einer 12 Längenminute kann aber über „cos Breite“ zu jedem Punkt der Erde ermittelt werden. Jeder Ort auf der Erde kann nun über die Angabe von Breiten- und Längengraden exakt bestimmt werden. 13 3. NAVSTAR – GPS Im folgenden Kapitel soll genauer auf GPS und dessen Ortungsverfahren eingegangen werden. Daneben werden Systeme zur Erweiterung von GPS vorgestellt und ein Überblick über verschiedene verwendete Übertragungsprotokolle gegeben. 3.1 Einführung Das NAVigation Satellite Timing And Ranging – Global Position System (NAVSTAR-GPS) wurde unter der Kontrolle des Verteidigungsministeriums der USA entwickelt und steht mit Einschränkungen auch dem zivilen Nutzer zur Verfügung. Es ist das derzeit am weitesten verbreitete System am Markt. Mit ihm soll ständig und überall eine Positionsbestimmung/ortung möglich sein. GPS ist eine satellitenbasierte Positionsbestimmung. Die Nutzbarkeit solcher Systeme wird durch die Indikatoren Sichtbarkeit und Verfügbarkeit beschrieben. Von Sichtbarkeit spricht man, wenn das vom Satelliten ausgestrahlte Signal ohne hindernisbedingte Störungen im Ausbreitungsweg den Nutzer am Empfangsort erreicht (siehe Kapitel 2.1.2). Der Begriff Verfügbarkeit impliziert, dass Sichtbarkeit vorliegt. Des Weiteren muss die Bestimmung der Position mit einer bestimmten Genauigkeit erfolgen. Zur Erzielung einer Ortung mit hoher Genauigkeit und Eindeutigkeit wird eine verhältnismäßig große Bandbreite in der Größenordnung von einigen MHz benötigt. Solche Übertragungsbandbreiten stehen nur in Frequenzen oberhalb 1000 MHz zur Verfügung. Jedoch steigt auch mit zunehmender Frequenz die Dämpfung im Ausbreitungsweg der elektromagnetischen Welle in der Atmosphäre, weshalb wiederum eine niedrige Frequenz von Vorteil wäre. Darum hat man sich bei GPS für das L-Band (1 bis 2 GHz) als optimalen Frequenzbereich für die Funkverbindung zwischen Satellit (Sender) und Nutzer (Empfänger) entschieden. Die Forderung nach uneingeschränkter, weltweiter Nutzung war für die Wahl der Satellitenbahn entscheidend. Es wurde ein Konzept mit mehreren umlaufenden Satelliten gewählt, deren Bahnen gegenüber dem Äquator geneigt sind. Die Satelliten befinden sich im so genannten Medium Earth Orbit (MEO, 10000 – 20000 km) und haben eine Höhe von etwa 20000 km. 14 Aus der großen Entfernung zwischen sendenden Satelliten und empfangendem Nutzer auf der Erde ergibt sich, bei einer Sendeleistung von etwa 50 Watt, eine sehr geringe Empfängereingangsleistung. Für die Übertragung der Ortungsinformationen wurde eine codierte Impulsfolge gewählt. Da die Störbarkeit umgekehrt proportional zur Empfängereingangsleistung ist, ist diese Signalform weitgehend störsicher. Die Ortungssignale werden vom Satelliten als Modulation mit einer Trägerwelle hoher Frequenz bzw. zwei Trägerwellen (Kurzbezeichnung Träger) übertragen. Alle Satelliten senden auf denselben Frequenzen. Über das Codemultiplexverfahren (CDMA) lassen sich die Signale der einzelnen Satelliten unterscheiden. Der für zivile Nutzer zugängliche C/A-Code (Coarse Aquisition Code) befindet sich auf dem Träger L1. Mit ihm ist der Standard-Ortungsservice (Standard Positioning Service SPS) möglich. Der P-Code oder P(Y)-Code wird über beide Träger gesendet. Mit diesem erfolgt der Zugriff auf den Präzisions-Ortungs-Service (Precision Positioning Service PPS). Dieser ist aber bis zur heutigen Zeit nur dem US-amerikanischen Militär vorbehalten. Seit der Abschaltung der Selective Availibility (SA) im Jahr 2000 steht das GPS-System dem zivilen Nutzer mit einer Genauigkeit von 20 m bei einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von W = 95% zur Verfügung. Selective Availibility stellte eine Reduzierung der Genauigkeit dar, welche durch eine Verfälschung der GPS-Signale erreicht wurde. Aus den in der Tabelle 3.1 zusammengestellten Kennwerten ist eine Übersicht zur Gesamtkonzeption von GPS ersichtlich. 15 Vorgabe Konzeption Aufgabe Positionsbestimmung Geschwindigkeitsbestimmung Zeitinformationsgewinnung Ortungsverfahren Entfernungsmessung Ortungsumfang dreidimensional Satelliten Art umlaufend Anzahl 24 Bahnhöhe 20230 km Sendefrequenzen der Satelliten Träger L1 1575,42 MHz Träger L2 1227,60 MHz Ortungssignal codierte Impulsfolge Navigationsmitteilung binäre Daten Messgrößen Entfernung durch Messen von - Signallaufzeiten (Impulslaufzeitverfahren) - Trägerphasendifferenz (kontinuierliche Schwingungen, CW-Verfahren) Genauigkeit der Positionsbestimmung Positionsfehler bei Wahrscheinlichkeit W=95% - bei Messung der Signallaufzeiten = 20 … 100 m - bei Messung der Trägerphasendifferenz = 3 … 30 cm Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung Geschwindigkeitsfehler: 3 m/s Genauigkeit der Zeitinformation Zeitfehler: 100 ns Tabelle 3.1: Übersicht zur Grundkonzeption von GPS [1] Das GPS-System besteht aus drei Segmenten: - Raumsegment - Kontrollsegment - Nutzersegment 16 Das Raumsegment umfasst dabei ausschließlich die für das GPS-System bestimmten Satelliten. Im Jahre 1998 befanden sich 25 Satelliten im Weltraum, von denen bis heute noch 24 für die Nutzer zur Verfügung stehen. Das Kontrollsegment beinhaltet die Kontrollstationen. Diese bestehen aus der Hauptkontrollstation, 5 Monitorstationen und 3 Bodensendestationen. Das Kontrollsegment dient der Überwachung der Funktionen des Gesamtsystems, der Beobachtung von Satellitenbewegungen und Satellitenuhrzeiten sowie der Vorausberechnung von Satellitenbahnen (Satellitenephemeriden) und Satellitenuhrzeiten. Das Nutzersegment setzt sich aus der Anzahl der mit GPS-Empfängern ausgestatteten Nutzer zusammen, die aus den verschiedensten Bereichen kommen. Die Nutzer können nach der Art der Verwendung der von GPS gelieferten Informationen und der Messergebnisse gegliedert werden. Eine andere Gliederung der Nutzer geht von der potentiellen Genauigkeit des Systems aus [1]. 3.2 Die Einweg-Methode als Ortungsverfahren Die Ortung bei GPS erfolgt durch das Messen der Entfernung zwischen Satellit und Empfänger. Bei diesem Ortungssystem ergeben sich als Standflächen Kugeloberflächen. Alle Orte, an denen die empfangenen bzw. gemessenen Größen den gleichen Betrag haben, liegen im Raum auf einer Fläche, welche dann als Standfläche bezeichnet wird. Das heißt, das zu ortende Objekt befindet sich irgendwo auf dieser Fläche. Für eine Standortbestimmung im Raum sind drei Standflächen erforderlich. Dazu müssen drei Entfernungen p1, p2 und p3 zu den entsprechenden Bezugspunkten S1, S2 und S3 gemessen werden. Die Bezugspunkte sind bei GPS die Satelliten. Der Schnittpunkt der drei Kugeloberflächen ist der reale Standort. Allerdings tritt noch ein weiterer Schnittpunkt auf, welcher der scheinbare Standort ist. Die Messung der Entfernung mit elektromagnetischen Wellen beruht auf der geradlinigen Ausbreitung der Wellenfronten im ungestörten Raum sowie auf der konstanten und bekannten Ausbreitungsgeschwindigkeit. Durch die Messung der Zeit, die das Signal beim Durchlaufen der Strecke Sender-Empfänger benötigt, kann auf die Entfernung geschlossen werden. Dabei nutzt GPS die Einweg-Methode. Bei der Einweg-Methode durchläuft das Messsignal die zu messende Strecke nur einmal. Bei der Form des Messsignals und der Art der Messung sind zu unterscheiden: 17 - Messen der Laufzeit impulsförmiger Signale (Impulsverfahren) - Messen der Phasenwinkeldifferenz von kontinuierlichen Schwingungen (CW (continuous waves)-Verfahren,) Beide Verfahren finden bei GPS Anwendung. Allerdings ist das genauere und komplizierte CW-Verfahren nur dem amerikanischem Militär vorbehalten und steht dem zivilen Nutzer nicht zur Verfügung. Bei der Ortung mit dem Impulsverfahren wird vom Sender S einer Funkstelle (bei GPS ein Satellit) zum Zeitpunkt t = t0 ein Impulssignal ausgestrahlt. Dieses wird zum Zeitpunkt t = t1 nach dem Durchlaufen der Strecke p vom Empfänger der ortenden Stelle empfangen und ausgewertet, indem die Zeitdifferenz t1 – t0 gemessen wird. Die Entfernung ist dann p = c ⋅ (t1 − t 0 ) , (3.1) wobei c = 2,99793 * 108 m/s die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle ist. Das Verfahren erfordert allerdings eine Übereinstimmung der Uhrzeiten im Sender und Empfänger, da ein Zeitunterschied von beispielsweise 1 * 10-9 s einen Entfernungsfehler von 0,3 m ergibt. Aus diesem Grund benötigt man vier Satelliten für eine Messung. Der vierte Satellit dient nur dem Abgleich der Uhren. Satellit U A = Auswerteeinheit E = Empfänger S = Sender U = Uhren S Senden: zur Zeit t0 Entfernung p ortende Stelle E A Empfangen: zur Zeit t1 U Ortungsergebnis: p = c ⋅ (t1 − t 0 ) S t0 t E t1 t Bild 3.1: Gerätekonfiguration und Signalverlauf nach der Einweg-Methode 18 Die Zeitsynchronität der Uhrzeiten in den Satelliten und im Empfänger ist praktisch nur sehr schwer zu erfüllen und nahezu unmöglich. Außerdem treten Fehler beim Messen der Entfernung auf. Diese können durch Einflüsse des thermischen Rauschens, variierende Ausbreitungsbedingungen in Ionosphäre und Troposphäre, elektromagnetische Störungen sowie unter Umständen SA hervorgerufen werden. Daher entspricht die gemessene Entfernung nicht der realen geometrischen Entfernung. Die gemessene Entfernung wird deshalb auch als Pseudorange bezeichnet. Sie setzt sich aus der realen Entfernung und unterschiedlichen Fehlerkomponenten folgendermaßen zusammen: ρ = R + c∆t + δ SA + δ trop + δ iono + n ρ . (3.2) ρ Gemessene Pseudorange R Geometrische Distanz zwischen Satellit und Empfänger ∆t Summe der Uhrenfehler von Satellit und Empfänger δSA Fehler durch die künstliche Verschlechterung (SA) δtrop Fehler durch die nicht genau bekannte Ausbreitungsgeschwindigkeit in der Troposphäre (zwischen 2 m im Zenit und 20 m im „Worst-Case“-Fall am Horizont) δiono Fehler durch die nicht genau bekannte Ausbreitungsgeschwindigkeit in der Ionosphäre (zwischen 30 m im Zenit und 100 m im „Worst-Case“-Fall am Horizont) nρ vom thermischen Rauschen und der Quantisierung des Signals bei der A/D-Wandlung verursachtes Messrauschen, mit Standardabweichung σp Tabelle 3.2: Zusammensetzung der Pseudorange (nach [3]) Weitere Fehler können durch unpräzise Vorherberechnungen der Satellitenbahnen und durch Multipath-Effekte hervorgerufen werden. Die Time to First Fix (TTFF) beschreibt die Zeit vom Start des GPS-Empfängers bis zur ersten Messung. Unter guten Bedingungen beträgt sie nach einem Kaltstart 30-45 s, kann aber auch über 2 min betragen. Wird die initiale Position durch ein Netzwerk (Mobilfunk, WLAN) bestimmt, kann sich diese Zeit auf bis zu 1/10 s verkürzen. 19 Um die Genauigkeit von GPS zu verbessern, wurden zusätzliche Einrichtungen und Systeme geschaffen. Dazu gehören in erster Linie: - DGPS (Differentielles GPS, siehe Kapitel 3.3) - Pseudoliten - (Weiträumige) Systemerweiterungen ((Wide Area) Augmentation System WAAS) - Empfängerseitige Integritätsprüfung (Receiver Autonomous Integrity Monitoring) Ein typischer GPS-Empfänger für die zivile Nutzung bietet heute die Genauigkeit von bis zu wenigen Metern. Mit Genauigkeit ist hier der Abstand der „wahren“ Position zum gemessenen Positionswert gemeint. Dies hängt jedoch stark von der Anzahl der empfangenen Satelliten und von der Geometrie ab. Deshalb ist im praktischen Gebrauch eine Genauigkeit von ca. 20 m zu erwarten. Mit DGPS, WAAS und EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) kann man diese Werte allerdings noch weiter verbessern. Eine Übersicht über die zu erwartende Genauigkeit gibt die Tabelle 3.3: Genauigkeit des ursprünglichen GPS-Systems mit aktiviertem SA ± 100 m Typische Positionsgenauigkeit ohne SA ± 15 m Typische Differential-GPS (DGPS)-Genauigkeit ± 3-5 m Typische Genauigkeit mit aktiviertem WAAS/EGNOS ± 1-3 m Tabelle 3.3: Genauigkeit von GPS-Systemen (Quelle: [4]) 3.3 DGPS DGPS steht für Differentielles GPS und ist ein zusätzliches, wahlweise einsetzbares Systemsegment. Die Erhöhung der Ortungsgenauigkeit wird durch eine Korrektur der bei der Bestimmung der Pseudoentfernung bzw. Position auftretenden Fehler erreicht. Das Verfahren beruht auf dem Vergleich der von einer (oder mehreren) Referenzstation mittels GPS ermittelten Koordinaten mit den Koordinaten, die mit geodätischen Mitteln in hoher Genauigkeit bestimmt wurden. Aus der Differenz der Koordinaten können dann die Korrekturdaten berechnet werden. Diese Korrekturdaten ermöglichen für den Ort der Referenzstation das Eliminieren von Fehlern, die durch die verschiedenen Laufzeit20 verzögerungen, durch Instabilität der Satellitenatomuhren, Störungen der Satellitenbahn und Fehler bei der Vorhersage der Ephemeriden verursacht werden (siehe auch Kapitel 3.2.1). Ein Nutzer kann bei Bedarf die über eine Sendeanlage ausgestrahlten Korrekturdaten empfangen und zur Korrektur seiner gemessenen Werte verwenden. Dieses Verfahren ist für die zivilen Nutzer, die mit dem Träger L1 und dem C/A-Code messen, entwickelt worden. Die technischen Einrichtungen und der Betrieb von DGPS sind völlig unabhängig vom GPSNetzwerk. Allerdings gelten die berechneten Korrekturwerte exakt nur für den Ort der betreffenden Referenzstation. Die Genauigkeit hängt außerdem davon ab, wie exakt die geodätisch bestimmten Koordinaten eingegeben wurden. Je größer die Entfernung des Nutzers zu der Referenzstation ist, desto ungenauer wird die Korrektur, da sie den realen Fehler bei der GPSMessung am Ort des mobilen GPS-Empfängers zunehmend schlechter beschreibt. Für Deutschland befindet sich die Referenzstation zur Ermittlung der Korrekturdaten in Mainflingen (Frankfurt am Main). Diese sendet die Korrekturdaten über Langwelle. Der Nutzer kann die Daten über einen speziellen DGPS-Langwellenempfänger in Verbindung mit einer DGPS-Antenne empfangen und auswerten. Jedoch wird der Sender in Mainflingen im Laufe des Jahres 2005 abgeschaltet. Eine Verwendung für das Projekt „TAS“ ist somit nicht mehr möglich. Aus diesem Grund erfolgte keine Untersuchung der Verfügbarkeit und erreichbaren Genauigkeit. DGPS via Signalfeuer ist das älteste und einfachste DGPS-Verfahren. Ein Signalfeuer, welches sich an einer bekannten geografischen Position befindet, sendet dabei in Echtzeit Korrekturdaten aus. Diese Daten können dann von einem am GPS-Empfänger angeschlossenen Zusatzempfänger erfasst werden. Dieses Verfahren ist allerdings nicht mehr „up to date“, soll aber trotzdem zur Vollständigkeit an dieser Stelle erwähnt werden. Systeme mit erweiterter Leistungsfähigkeit, so genannte Augmentation Systems, bedienen sich ebenfalls differentieller Korrekturdaten und beruhen somit auf dem Prinzip von DGPS. Diese Systeme stützen sich jedoch nicht nur auf eine, sondern auf ein ganzes Netz von Referenzstationen. Nach [1] sind mit DGPS für den zivilen Nutzer Genauigkeiten von unter 3m erreichbar. 21 3.4 Systeme mit erweiterter Leistungsfähigkeit (Augmentation Systems) Weltweit sind 3 satellitenbasierte Ergänzungssysteme (SBAS = Satellite Based Augmention System) in Betrieb bzw. noch im Aufbau, die die Leistungsfähigkeit von GPS erhöhen. WAAS deckt bereits jetzt den nordamerikanischen Raum ab, in Europa befindet sich EGNOS im Testbetrieb und für den südostasiatischen Raum wird MSAS (Multi-Functional-Satellite Augmentation System) aufgebaut. Eine Interoperabilität dieser 3 Systeme wurde bei der Entwicklung berücksichtigt. Augmentation Systems übertragen DGPS-Korrekturwerte (siehe Kapitel 3.3) und erhöhen dadurch die Genauigkeit von GPS. Außerdem werden Informationen bezüglich der Integrität der einzelnen GPS-Satelliten übertragen. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei diesem System um ein satellitengestütztes DGPS. Dadurch benötigt man zum Empfang des Signals keine zusätzlichen Langwellenempfänger. Auch werden zur Signalübertragung keine Sendestationen gebraucht. 3.4.1 Wide Area Augmentation System (WAAS) WAAS war das weltweit erste SBAS. Es wurde von der US-amerikanischen Luftfahrtadministration entwickelt und liefert DGPS-Korrekturdaten für den nordamerikanischen Kontinent. Der Hintergrund für die Entwicklung von WAAS (und auch für die anderen SBAS-Systeme) ist die Flugsicherung, da GPS als alleiniges Navigationsmittel nicht exakt genug ist und zum anderen keine zuverlässige und rechtzeitige Benachrichtigung über Fehler oder Ausfälle möglich ist. Die Zusatzsysteme sollen nun die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von GPS erhöhen. Um dies zu gewährleisten, wurden für WAAS 25 GPS-Empfangsstationen (RIMS = Ranging and Integrity Monitor Stations) an zahlreichen Orten in den USA aufgebaut. Zwei Referenzstationen, an den beiden Küsten der USA, sammeln die Daten und berechnen die Korrekturwerte. Diese enthalten Korrekturinformationen für die Satellitenumlaufbahn, Uhrendrift der Satelliten und Signalverzögerungen, die durch die Ionosphäre und die Atmosphäre verursacht werden. Die Signale mit den Korrekturdaten werden dann über einen der beiden geostationären Satelliten an den Empfänger übermittelt. Aus diesem Grund muss für die Nutzung von WAAS Sichtkontakt zu mindestens einem der geostationären Satelliten vorhanden sein. Je nördlicher die Position des Empfängers ist, wird dies jedoch umso schwieriger. WAAS ist seit Dezember 1999 nahezu durchgängig in Betrieb 22 und im Gegensatz zum normalen DGPS sind für den Empfang keine zusätzlichen Geräte nötig. Es reicht ein normaler GPS-Receiver aus, dessen Software auf den Empfang von WAAS vorbereitet ist. 3.4.2 European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) Das „Gegenstück“ zum amerikanischen WAAS in Europa ist EGNOS, welches nach dem gleichen Prinzip arbeitet. EGNOS erhöht die Genauigkeit von GPS, da die Satellitenkonstellation um die der EGNOS-Satelliten ergänzt wird. Außerdem wird der Nutzer über Ortungsfehler sowie innerhalb von 6 s über den Ausfall eines Satellitensignals in Kenntnis gesetzt. Erreicht wird dies mit drei geostationären Satelliten und einem Netz von Bodenstationen. Die Satelliten haben keine Signalgeneratoren an Bord, sondern sind nur mit Transpondern ausgestattet, die die am Boden verarbeiteten und ihnen zugesandten Signale weiterleiten. Das komplexe und weit verzweigte Bodensegment wird im Endausbau 30 RIMS, vier Missionskontrollzentren (MCC = Mission Control Centre) und sechs Aufwärtsverbindungsstationen umfassen. Die bei EGNOS vorgesehene Redundanz sorgt dafür, dass die Verfügbarkeit des Dienstes praktisch ständig gewährleistet ist. Das „Kommando“ wird immer nur eine der vier Missionskontrollzentren haben, die anderen stehen für den Notfall bereit und können dann sofort übernehmen. Gleiches gilt für die Aufwärtsverbindungsstationen, von denen für den EGNOS-Betrieb nur jeweils eine für jeden Satelliten benötigt wird. Die anderen drei stehen als Reserve für etwaige Ausfälle zur Verfügung [5]. Zurzeit befindet sich EGNOS immer noch im Testbetrieb (ESTB = EGNOS System Test Bed). Der reguläre Betrieb sollte im 3. Quartal 2004 starten. Jedoch wurde der Start bis zum heutigen Zeitpunkt immer wieder aufgeschoben. 23 ESTB and EGNOS satellites expected broadcasting plan EGNOS/SIS-0 = 6 RIMS EGNOS/SIS-1 = 15 RIMS EGNOS/SIS-2 > 25 RIMS AOR-E PRN120 IOR PRN131 EGNOS SIS-2 ESTB ESTB ESTB TBC ESTB or EGNOS/SIS-2 ARTEMIS PRN124 IOR-W PRN126 ESTB TBC EGNOS SIS-1 EGNOS SIS-1 EGNOS SIS-2 Q4 2003 Q1 2004 Q2 2004 EGNOS Signals and Data Provision Q3 2004 Bild 3.2: Sendeplan der ESTB/EGNOS-Satelliten (Quelle: [4]) Wie aus dem Bild 3.2 ersichtlich, sendete INMARSAT AOR-E (PRN 120) im 1. Quartal 2004 kein ESTB/EGNOS Signal und ARTEMIS (PRN 124) sendete noch nicht. Für diesen Zeitraum stand also nur INMARSAT IOR (PRN 131) für den Empfang von EGNOSKorrekturdaten zur Verfügung. Allerdings steht dieser, anders als AOR-E, welcher sich hoch über dem Horizont befindet, recht nahe am Horizont. Dadurch ist der Empfang relativ schlecht und die Korrekturdaten lassen sich fast nur in erhöhter Position empfangen [4]. Anders als im Sendeplan aus Bild 3.2 ersichtlich, war ein vollständiger EGNOS-Betrieb auch im 3. und 4. Quartal 2004 noch nicht möglich. Das System befindet sich noch immer im Testbetrieb und ESTB-Signal wird nur von dem Satelliten INMARSAT IOR (PRN 131) gesendet. Die Satelliten ARTEMIS, AOR-E und IOR-W sind zwar an das EGNOS-System angeschlossen, werden aber zurzeit für Montage, Integration und verschiedene Tests des Systems verwendet. Das gesendete Signal ist noch nicht stabil und kann nur von professionellen Empfängern verarbeitet werden (siehe Anhang B). 3.4.3 Funktionsweise von EGNOS/WAAS Für den Betrieb von WAAS und EGNOS muss die Position der RIMS sehr genau bekannt sein. Die RIMS empfangen das normale GPS-Signal sowie die Signale von GLONASS 24 (GLObal Navigation Satellite System) und später GALLILEO und können zunächst die Differenz zwischen der durch GPS bestimmten und der tatsächlichen Position ermitteln. Da die RIMS mit beiden GPS-Frequenzen arbeiten (L1 und L2), kann die Signalverzögerung durch die Ionosphäre für jeden einzelnen Satelliten bestimmt werden. Weiterhin erhält man beim Empfang von mehr als vier Satellitensignalen überzählige Informationen, aus denen eventuelle Fehlfunktionen einzelner Satelliten abgeleitet werden können. Die Daten aller RIMS werden nun an eine Hauptrechenstation weitergeleitet. Für den ESTB befinden sich diese in Toulouse (Frankreich) und in Hönefoss (Norwegen). Ist die Testphase beendet und EGNOS regulär in Betrieb, werden diese MCC in Langen bei Frankfurt (Deutschland), Torrejon bei Madrid (Spanien), Ciampino bei Rom (Italien) und in Swanwick bei London (Großbritannien) sein. In diesen Rechenzentren werden die Daten aller Stationen zusammengeführt und folgende Werte ermittelt: - Langzeitfehler der Satellitenposition - Kurz– und Langzeitfehler der Satellitenuhren - IONO Korrekturgitter - Integritätsinformationen Ionosphäre TEC Korrekturgitter Bild 3.3: Zweidimensional vereinfachte Darstellung des IONO Korrekturgitters Mit Hilfe der übertragenen Ionosphären-Karte, welche die einzelnen ermittelten Korrekturgitter (Bild 3.3) enthält, kann für jedes Signal eines GPS-Satelliten, das zur Positionsberechnung verwendet wird, der Durchtrittspunkt durch die Ionosphäre bestimmt werden. Damit ist eine Berechnung der Signalverzögerung möglich. Da sich die Ionosphäre mit der 25 Sonnenaktivität verändert, ist eine Messung mit normalem Einfrequenz-GPS nach Sonnenuntergang beispielsweise genauer als tagsüber. Die übrigen Funktionen zur Integritätsprüfung des GPS-Systems, welche die WAAS bieten, werden von Handheld-Empfängern vermutlich nie ausgewertet, da die notwendigen Berechnungen zu komplex und die daraus folgenden Ergebnisse für den Normalbenutzer nicht von besonderem Interesse sind [4]. 3.4.4 Abdeckungsbereich der geostationären Satelliten Der Bereich, in dem die einzelnen Systeme WAAS, EGNOS und MSAS verfügbar sind, hängt zum einen davon ab, wo überall RIMS stehen und zum anderen davon, wo die Signale der geostationären Satelliten empfangen werden können. Für die Ausstrahlung der Korrektursignale werden zurzeit unter anderem auch einige INMARSAT-Satelliten verwendet. Dies sind eigentlich Telefonsatelliten für Gespräche von und zu Schiffen und befinden sich in einer geostationären Umlaufbahn mit einer Höhe von ca. 36000 km. In Bild 3.4 kann man einige der verwendeten Satelliten und deren „Footprint“, den Bereich, in dem das Signal empfangen werden kann, sehen. Bis zum Endausbau von EGNOS soll es aber noch einige Änderungen geben, speziell was die Abdeckung im europäischen Raum betrifft. Bild 3.4: INMARSAT-Satelliten und deren Ausleuchtungsbereich (Quelle: [4]) 26 Satellitenbezeichnung Satellit steht über GPS PRN Nr. Garmin Sat ID INMARSAT 3 F2 (AOR-E) Westafrika 120 33 INMARSAT 4 F4 (AOR-W) Ostküste 122 35 (Atlantic Ocean Region West) Brasiliens INMARSAT 3 F1 (IOR) Indischer Ozean 131 44 Pazifik 134 47 Afrika (Kongo) 126 39 Artemis Afrika (Kongo) 124 37 MTSAT-1R Start Anfang 2003 129 42 Start Mitte 2004 50 (Atlantic Ocean Region East) Indian Ocean Region) INMARSAT 3 F3 (POR) Pacific Ocean Region) INMARSAT IOR-W (III-F5) (Indian Ocean Region West) (Multifunction Transportation Satellite) MTSAT-2 137 Tabelle 3.4: Satelliten und deren Bezeichnung [4]: Wenn man in Europa bei aktiviertem WAAS eine Korrektur mit anderen Satelliten als Nr. 120 oder Nr. 131 im Display findet, sollte man vorsichtig sein, speziell mit Nr. 122. Dieser kann in manchen Gegenden empfangen werden. Er liefert aber nur Korrekturdaten für den nordamerikanischen Raum und man hat keine Vorteile mit diesen. Die Verteilung und Nutzung der Satelliten für EGNOS hat sich im Jahre 2004 nochmals ändern. Der Satellit ARTEMIS ist hinzukommen, AOR-E sollte ausgemustert und IOR in Richtung Pazifik verschoben werden. Genaue Angaben darüber, inwieweit dies schon geschehen ist, liegen nicht vor. AOR-E wurde allerdings im November 2004 noch genutzt (siehe Anhang B). Einen Nachteil haben die auf geostationären Satelliten basierenden Korrektursysteme allerdings – die Satelliten befinden sich aus europäischer Sicht alle im Süden und relativ nahe am Horizont. Dadurch kann es sehr leicht zur Abschattung durch Gebäude; Berge oder Bäume kommen. Hier macht sich negativ bemerkbar, dass dieses System eigentlich für die Luftfahrt gedacht ist. 27 3.4.5 Unterschied zu DGPS Der Hauptunterschied in der Funktionsweise zwischen DGPS und WAAS liegt für normale Nutzer in der Berechnung des Ionosphärenkorrekturgitters. Beim DGPS vergleicht jede Referenzstation ihre Position mit der über GPS bestimmten. Diese Differenz wird dann mit Hilfe von Korrekturdaten über eine bestimmte Langwellenfrequenz gesendet. Ein GPS-Gerät empfängt diese Signale und wendet die Korrektur auf seine eigene Position an. Dadurch verschlechtert sich aber die Genauigkeit der Korrektur, je weiter sich der Empfänger von der Referenzstation entfernt, da die atmosphärischen Einflüsse sich ändern. Das Korrektursignal gilt streng genommen nur für die Referenzstation. An der Position des Empfängers durchläuft das Signal andere Schichten der Atmosphäre als das Signal vom Satelliten zur Referenzstation. Weiterhin werden vom Benutzer teilweise Daten empfangen und ausgewertet, die von einem anderen Satelliten stammen als jene, welche die Referenzstation verwendet. Die typische Reichweite von DGPS-Sendern liegt etwa bei 70-200 km. In diesem Bereich kann die vorgenommene Korrektur noch als gut angesehen werden. Beim WAAS hingegen wird ein Korrekturgitter berechnet, welches sich aus der Summe der Messungen aller Referenzstationen zusammensetzt und so das gesamte Gebiet abdeckt. Daraufhin korrigiert jeder einzelne Empfänger seine Position selbst. Dadurch steigt die erreichbare Genauigkeit und das Gebiet, für welche die Korrekturdaten gelten, kann extrem vergrößert werden. Daher auch die Bezeichnung „Wide Area“. Aber auch hier kann es Probleme geben. Befindet man sich z.B. in Europa und empfängt die Korrekturdaten von Nordamerika, so wird der GPS-Empfänger im besten Fall die Standardionosphärenkorrektur anwenden, welche er eingespeichert hat. Dann wird man keinen Unterschied zwischen aktiviertem und nicht aktiviertem WAAS bemerken. Im ungünstigsten Fall jedoch wird überhaupt keine oder aber eben die falsche Ionosphärenkorrektur angewandt, was zu einer Verschlechterung der Positionsangabe führen kann. Dies sollte jedoch bei einer korrekten Softwareprogrammierung des GPS-Empfängers nicht auftreten, da das SBAS-System die nötigen Informationen zur Vermeidung dieses Falles in den Signalen gleich mitliefert. 3.5 Der NMEA0183-Standard Der Standard NMEA0183 wird von der US-amerikanischen National Marine Electronics Association herausgegeben und definiert Anforderungen an die elektrischen Signale, das 28 Datenprotokoll und spezifische Satzformate für einen seriellen Datenbus mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 4800 Baud. Schnelleren Verbindungen liegt der Standard NMEA0183-HS zu Grunde. Zielanwendungsbereich dieses Standards ist die Datenkommunikation zwischen elektronischen Marineinstrumenten, Kommunikations- und Navigationsgeräten und somit auch GPS-Empfängern. Viele der am Markt befindlichen GPSEmpfänger bieten neben der Kommunikation über das normierte NMEA0183-Protokoll auch die Datenübermittlung über proprietäre Protokolle an. Im Folgenden wird eine Auswahl der verwendeten NMEA-Datensätze und -felder näher dargestellt. Dabei wird sich auf die Quellen [3] und [6] bezogen. Die hier aufgeführten Datensätze sind nicht alle, die der NMEA-Standards beinhaltet [10], sondern nur die, welche für die Arbeit verwendet wurden. Die genutzten Datensätze beinhalten die wichtigsten Informationen für die Positionsbestimmung. Für die Auswertung der Messergebnisse wurden Angaben aus allen drei Protokollen berücksichtigt. Die Karte der Firma Holux gibt zusätzlich noch den GSV-Datensatz aus. Auf diesen wird aber nicht näher eingegangen, da er keine relevanten Informationen enthält und für die Auswertung nicht verwendet wurde. Die geographische Länge und Breite wird im Format DDMM.MM für Grad(Degree)Minuten(M). Minutenbruchteile(M) ausgegeben. Für die Breitenangabe sind jeweils zwei Stellen für Grad und Minute vorgesehen. Bei der Ausgabe der Längenwerte sind drei Stellen für die Gradanzahl und zwei für die Minuten vorgesehen. Für Werte < 100 bzw. < 10 wird eine Null als Präfix gesetzt um die festgelegte Stellenanzahl beizubehalten. Die Anzahl der Nachkommastellen ist nicht standardisiert. Die in dieser Arbeit verwendete Hardware unterstützt jeweils 4 Nachkommastellen. Aus der unter Kapitel 2.2.7 angegebenen Entfernung für eine Bogenminute ergibt sich eine minimale Entfernung für die Breite von 0,1852 m. Für die Länge ist keine allgemeine Angabe möglich. Der Abstand für einen Minutenbruchteil berechnet sich hier wie folgt: ∆L[m] = cos( Breite) * 0,1852 (3.3) Somit entspricht die Entfernung eines Minutenbruchteiles für die Länge nur am Äquator genau 0,1852 m. Bei der Formel 3.3 muss die Angabe der Breite in Dezimalgrad erfolgen. In der Regel ist also eine Umrechnung von der Angabe GradMinute.Minutenbruchteil in Dezimalgrad erforderlich. Für die betrachteten Breiten ergibt sich dadurch der Unterschied von einem Minutenbruchteil von ca. 0,117m. 29 3.5.1 GGA (Global Positioning System Fix Data) Der GGA-Datensatz gibt Auskunft über Zeit, geographische Position, Qualität des Systems, Anzahl der genutzten Satelliten und Alter der DGPS-Daten. Allgemein: $GPGGA,hhmmss.ss,bbbb.bbbb,n,lllll.llll,e,f,gg,d.d,x.x,M,y.y,M,z.z,vvvv,*ch Beispiel: $GPGGA,161229.487,3723.2475,N,12158.3416,W,1,07,1.0,9.0,M, , , ,0000*18 Feld Bedeutung $GP Index des Senders: hier GPS GGA Index des Datensatzes hhmmss.ss UTC-Zeit bbbb.bbbb, n Breite, N/S lllll.llll, e Länge, W/O f GPS Qualitätsindikator: 0 = nicht verfügbar, 1 = GPS SPS Mode, 2 = DGPS SPS Mode gg Anzahl der genutzten Satelliten d.d Dilution of Precision (DOP) x.x, M Höhe über Meeresspiegel (Geoid), in Metern y.y, M Geoidal Separation, in Metern: Differenz zw. WGS-84 Erdellipsoidoberfläche und Meeresspiegel(Geoid)- oberfläche, negatives Vorzeichen, falls Meersspiegel unter WGS-84 z.z Alter der DGPS-Daten, Zeit in s seit letztem SC104 Typ 1 oder 9; 0 wenn kein DGPS vvvv ID der Differentiellen Referenzstation, 0000-0123 *ch Checksumme Tabelle 3.5: GGA-Datensatz 30 3.5.2 GSA (Global Navigation Satellite System (GNSS) DOP and Active Satellites) Der GSA Datensatz enthält Informationen über den Arbeitsmodus des Empfängers, über die zur Navigation genutzten Satelliten und über die DOP-Werte. Die Satelliten-ID-Nummern sind nach folgender Konvention vergeben: - 1 bis 32 für GPS-Satelliten entsprechend ihrer PRN-Nummer - 33 bis 64 für WAAS-System-Satelliten - 65 bis 96 für GLONASS-Satelliten (64 + Satelliten-Slot-Nummer) Allgemein: $GPGSA,A,x,yy,...yy,p.p,h.h.v.v,*ch Beispiel: $GPGSA,A,3,07,02,26,27,09,04,15, , , , , ,1.8,1.0,1.5*33 Feld Bedeutung $GP Index des Senders: hier GPS GSA Index des Datensatzes A Modus: M = Manuell gesetzt auf 2D oder 3D mode; A = Auto, automatisches Umschalten zw. 2D und 3D möglich x Modus: 1 = Fix nicht verfügbar; 2 = 2D; 3 = 3D yy ID-Nummern der genutzten Satelliten ,,,,, p.p PDOP Verschlechterungsfaktor für 3D Positionsbestimmung h.h HDOP Verschlechterungsfaktor für Positionsbestimmung in Horizontalebene v.v VDOP Verschlechterungsfaktor für Positionsbestimmung in Vertikalebene *ch Checksumme Tabelle 3.6: GSA-Datensatz 31 3.5.3 RMC (Recommended Minimum Specific GNSS Data) Der RMC-Datensatz liefert die minimal empfohlene Information für ein GNSS. Allgemein: $GPRMC,hhmm.ss,A,bbbb.bbbb,n,lllll.llll,e,v.v,k.k,ddmmyy,x.x,a,P,*ch Beispiel: $GPRMC,161229.487,A,3723.2475,N,12158.3416,W,0.13,309.62,120598, , ,A*10 Feld Bedeutung $GP Index des Senders: hier GPS RMC Index des Datensatzes hhmmss.ss UTC-Zeit A Status: A = Daten valide; V = Navigation Receiver Warnung bbbb.bbbb, n Breite, N/S lllll.llll, e Länge, W/O v.v Geschwindigkeit über Grund in Knoten k.k Kurs über Grund in Grad ddmmyy Datum x.x, a Magnetische Varianz in Grad, W/O P Positionierung System Modus Indikator: A = autonom; D = Differentiell; E = Dead Reckoning; M = Manuelle Eingabe; S = Simulator; D = Daten ungültig *ch Checksumme Tabelle 3.7: RMC-Datensatz 32 4. Messungen Für die Messungen wurde die Region um Georgenthal ausgewählt. Der Grund dafür ist, dass dort ein Referenzsystem für das Projekt „TAS“ aufgebaut werden soll. Bei dem Projekt „TAS“ steht die Idee im Vordergrund, eine barrierefreie Führung von Personen durch touristische Gebiete zu gewährleisten. Barrierefrei bedeutet hier, dass je nach Art und Stärke einer Behinderung eine solche Führung angepasst auf den Touristen erfolgt. Außerdem werden den zu führenden Personen Dienste und Informationen bereitgestellt, die auf den aktuellen ihn umgebenden Kontext hin optimiert sind oder aus denen sie z.B. Zusatzdaten zu Sehenswürdigkeiten entnehmen können. Die Genauigkeit eines solchen Systems richtet sich u. a. nach dem Grad der Behinderung. So sind z.B. für stark sehbehinderte Personen andere Genauigkeiten bei der Positionsbestimmung erforderlich als bei ausschließlich gehbehinderten. Die zu erwarteten Genauigkeiten gilt es zu untersuchen und auszuwerten. Die Messungen erfolgten sowohl an ausgesuchten Messpunkten als auch an referenzierten Vermessungspunkten. 4.1. Auswahl der Messstrecken Die gewonnenen Ergebnisse sollen nicht nur für die Region Georgenthal gelten, sondern es soll, wenn möglich, eine allgemeingültige Aussage getroffen werden können. Deshalb mussten Wegstrecken gefunden werden, die einerseits sowohl für das Projekt „TAS“ von Bedeutung sind, andererseits aber auch eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Wegbeschaffenheiten wie Baumbestand und topographischen Begebenheiten aufweisen, um so nach Möglichkeit verschiedene Schwierigkeitsgrade für den Empfang von GPS aufzuweisen und eine allgemeingültige Aussage treffen zu können. Es wurden drei Wege gewählt, welche auch beim Projekt „TAS“ eine Rolle spielen. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass dort alle Strecken als Rundwege gewählt wurden und so die hier verwendeten Wege 1 und 2 zu einer Route zusammengefasst sind. Die Wege können wie folgt beschrieben werden: • Weg 1: Eiscafe - Wechmarer Hütte (über Straße) Der Weg zur Wechmarer Hütte über die Versorgungsstraße soll, als eine Art Referenzweg dienen. Da es sich bei diesem Weg außerdem um eine asphaltierte 33 Straße handelt, ist eine gewisse Barrierefreiheit gegeben, was für das Projekt „TAS“ von nicht geringer Bedeutung ist. • Weg 2: Eiscafe – Wechmarer Hütte (über den Bärenweg) Diese Route führt über den „Bärenweg“ zur Wechmarer Hütte. Es ist ein Wanderweg, welcher keinen allzu dichten Baumbewuchs aufweißt. • Weg 3: Eiscafe – Wechmarer Hütte (entlang des „Totenstein-Felsens“) Dieser Weg ist nicht Bestandteil der Wege, welche für das Projekt „TAS“ gewählt wurden. Auf Grund seiner Eigenschaften in Bezug auf den Baumbestand/Baumbewuchs und den topographischen Begebenheiten wurde dieser Wanderweg aber als zusätzliche Messstrecke herangezogen. Die Messungen selbst fanden an ausgewählten Messpunkten, den so genannten Points of Intrests (POI), statt. Bei diesen POI handelt es sich um Weggabelungen, Sehenswürdigkeiten, Bänke oder andere Sitzgelegenheiten entlang der einzelnen Wege. Vereinzelt wurden auch Vermessungspunkte des Landes Thüringen als Messpunkte gewählt, womit die Genauigkeit der erzielten Messergebnisse verglichen werden können. Besonders oft wurden Bänke als POI gewählt, da diese einen festen und somit unveränderlichen Standort aufweisen, im Gegensatz zu beispielsweise einem Messpunkt an einer Weggabelung. Dadurch wird gewährleistet, dass man diese für eventuell weiterführenden Untersuchungen verwenden kann. Ein Vergleich der gewonnen Ergebnisse mit weiteren Messungen zur Positionsbestimmung für das Projekt „TAS“ sollte somit möglich sein. Neben den Messungen an den POI wurden zusätzlich noch zwei Messungen entlang des Weges 3 gemacht, bei denen eine kurze Strecke während der Aufnahme der Messwerte abgelaufen wurde. Diese Messungen wurden aber nicht bei den Genauigkeitsuntersuchungen in Betracht gezogen. Sie dienten vielmehr dem Test der Funktionsweise der Kompassfunktion der verwendeten Software. Außerdem wurde geprüft, wie gut die Abbildung der Wegstrecke dem tatsächlichen Wegverlauf entspricht. Genauere Angaben zu den einzelnen Messpunkten kann man dem Anhang D entnehmen. Eine genaue Beschreibung der Wegstrecken kann man in [7] nachlesen. 34 4.2 Verwendete Hard – und Software Die Messungen erfolgten mit einem Laptop „ASUS L8400“. Mit diesem erfolgte die Aufzeichnung der einzelnen Messreihen. Für die Untersuchung der jeweiligen Genauigkeiten der unterschiedlichen Systeme wurden verschieden GPS-Karten verwendet. Für die Messung der Positionen mit herkömmlichen GPS wurde neben dem eigentlichen GPS-Empfänger eine Bluetooth-Karte genutzt, da dieser Receiver über eine Bluetooth-Schnittstelle mit dem Rechner verbunden werden muss. Dabei handelte es sich um eine Anycom Bluetooth-CF-Card. 4.2.1 Falcom GPS-Receiver Für den Empfang der GPS-Daten wurde der Falcom NAVI-1 GPS-Receiver verwendet. Dieser besitzt einen Chipsatz der Firma SiRF Technology, welcher mit der XTrack-Software ausgestattet ist. Er bietet eine höhere Empfindlichkeit (mindestens 10dB gegenüber Chipsätzen ohne XTrack-Funktion) und kann somit auch schwächere Signale empfangen. Dieser Chipsatz wurde entwickelt, um auch bei schlechten Empfangsbedingungen, wie z.B. in stark bewaldetem Gebiet, noch GPS-Signale empfangen zu können. Außerdem soll er, sobald einmal Kontakt zu GPS-Satelliten besteht, auch bei sehr schlechten Empfangsverhältnissen und sogar innerhalb von Gebäuden (zumindest z.B. in Fensternähe) den Empfang von GPS unterstützen. Die Positionsdaten werden im Takt von 1 Sekunde aktualisiert. Eine Verlangsamung des Auffrischungstaktes ist über die Software SiRFDemo (siehe Kapitel 4.2.3) möglich. Der Empfänger unterstützt u. a. die Datensätze GGA, GSA und RMC des NMEAProtokolls und kann das SiRF-Binary-Protokoll der Firma SiRF ausgeben. 4.2.2 Holux GPS-Receiver Für die Messungen mit EGNOS wurde die GPS-Receiverkarte GM-270 der Firma Holux verwendet. Diese Karte besitzt einen eingebauten EGNOS-Demodulator, welcher den Empfang und die Verarbeitung von Korrekturdaten ermöglicht. Er arbeitet mit einem STAR II / LP Chipsatz. Die vorhandenen 12 Kanäle können zum gleichzeitigen Verfolgen von 12 GPS-Satelliten bzw. von 11 GPS-Satelliten und einem EGNOS/WAAS-Satelliten eingesetzt werden. Auch bei dieser Karte werden die Daten jede Sekunde aktualisiert. Neben dem GGA, 35 GSA, RMC und GSV-Datensatz des NMEA-Protokolls unterstützt diese Karte auch das SiRF-Binary-Protokoll der Firma SiRF und dessen Ausgabe. Die Einstellungen für den NMEA-Modus sind über die Software SiRFDemo möglich. Mit dieser kann ein Verlangsamen des Auffrischungstaktes und eine veränderte Ausgabe der einzelnen NMEADatensätze eingestellt werden. Allerdings traten beim Wechsel zwischen den Ausgabeprotokollen teilweise Probleme auf. Oft funktionierte dieser Wechsel nicht beim ersten Mal und musste des Öfteren wiederholt werden, bis in die jeweils andere Betriebsart gewechselt werden konnte. Außerdem wurde beobachtet, dass sich die Karte, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wird, selbständig wieder auf ihre Default-Werte zurückstellt. 4.2.3 Software Für die beiden Messreihen wurde die Software VisualGPSXP zum Aufzeichnen der Daten verwendet. Diese bietet den Vorteil, dass hier ein Aufzeichnen des NMEA-Datensatzes ohne Probleme möglich ist. Das Programm ist als Freeware über die Homepage des Herstellers [S1] zu beziehen. Die Software zählt u. a. die Anzahl der Samples für die Längen- und Breitenwerte, wenn mehr als drei GPS-Satellitensignale zur Positionsbestimmung empfangen werden. Ist dies nicht der Fall, erfolgt zwar eine Positionsangabe, diese Samples werden jedoch nicht mit gezählt. Durch das Nichtberücksichtigen dieser Messwerte ist gegebenenfalls eine genaue Aufnahme von einer bestimmten Anzahl von Messwerten nur sehr schwer möglich. Die Ausgabe der so ermittelten Anzahl für die Längen- und Breitenwerte erfolgt im „Survey-Fenster“ der Software. Die Software SiRFDemo in der Version 3.4 wurde zum Einstellen der Karten verwendet. Mit ihr ist es möglich, zwischen den Ausgabeprotokollen SiRF-Binary und NMEA zu wechseln. Außerdem kann mit dieser der Auffrischungstakt der GPS-Daten, die Ausgabedatensätze des NMEA-Protokolls und die Verwendung von EGNOS/WAAS bzw. DGPS für den Holux GPS-Empfänger eingestellt werden. Die Software ist als Freeware über die Homepage der Firma Falcom zu beziehen [S2]. 36 4.3 Verfügbarkeitsuntersuchungen Um die Verfügbarkeit von GPS und somit den Empfang von GPS-Signalen in dem zu untersuchenden Gebiet zu prüfen, wurde der Falcom-GPS-Receiver verwendet. Über dessen eingebaute LED wird der Empfang von GPS-Signalen (Verbindung zum Satelliten vorhanden) angezeigt. Aus dem Datenblatt dieser Karte ist zu entnehmen, dass diese LED blinkt, wenn keine Verbindung zu GPS-Satelliten besteht [8]. Bei dauerhaftem Leuchten ist eine solche Verbindung gegeben. Laut Angaben des Herstellers wird zur Überprüfung einer GPSVerbindung der empfangene RMC-Datensatz verwendet (siehe 3.5.3). Dieser Datensatz beinhaltet u. a. eine Kennung, ob die gesendeten Daten für eine Positionsbestimmung verwendet werden können. Wenn dies der Fall ist, enthält der RMC-Datensatz ein „A“. Ein Setzen dieses Flags setzt eine Verbindung zu drei Satelliten im 2D-Modus bzw. zu vier Satelliten im 3D-Modus voraus. Bei den Untersuchungen zur Verfügbarkeit und zum Empfang von GPS mit Hilfe des FalcomGerätes wurde dieses mit einem Schlüsselband vor dem Körper getragen. Dadurch war gewährleistet, dass der Empfänger nicht durch Kleidung oder ähnliches verdeckt wurde, was vielleicht zu einer Beeinträchtigung des Empfangs hätte führen können. Es war zu beobachten, dass das Gerät bei allen zu untersuchenden Wegstrecken ständig eine Verbindung zum Satelliten anzeigte. Selbst unter Laubbäumen mit einem dichten Blattwerk und abseits der untersuchten Wege, in teilweise dicht bewachsenem Waldgebiet, war keine Unterbrechung des Empfangs der GPS-Signale festzustellen. Da der Empfänger je nach der Anzahl der verfügbaren Satelliten automatisch zwischen dem 2D und dem 3D Modus wechselt, bestand somit immer eine Verbindung zu mindestens 3 Satelliten. Dies wurde auch bei den Messungen an den POI bestätigt. Die Verfügbarkeit von GPS ist somit in dem zu untersuchendem Gebiet und mit dem Falcom GPS-Empfänger durchgehend gewährleistet. Weitere Untersuchungen zeigten, dass auch eine Verbindung zu GPS-Satelliten bestand, wenn der Empfänger leicht von der Kleidung verdeckt wurde oder er sich z.B. in der Jackentasche befand. Dies ist vor allem für den praktischen Einsatz von Bedeutung, da so ein möglicherweise umständliches Tragen des Empfängers vermieden werden kann. 37 4.4 Genauigkeitsmessungen Um eine Aussage zur Genauigkeit von GPS bzw. von GPS mit EGNOS treffen zu können, wurden Messungen an den ausgesuchten Messpunkten durchgeführt. Die Messungen wurden für jeden Messpunkt (siehe Anhang D) aufgenommen und ausgewertet. Es wurden sowohl für herkömmliches GPS als auch für GPS mit EGNOS Untersuchungen durchgeführt. DGPS wurde nicht weiter untersucht, da der Empfang der DGPS-Daten über LW eingestellt wird (siehe Kapitel 3.3). 4.4.1 Genauigkeitsmessungen mit der GPS-Karte „Falcom NAVI-1“ 4.4.1.1 Messungen an den POI Bei den Untersuchungen zur Genauigkeit von GPS entlang der zu untersuchenden Wege wurden an den einzelnen POI Kurzzeitmessungen durchgeführt. Gemessen wurde dabei nach einer Initialisierungsphase von 1 Minute im NMEA-Modus der verwendeten Karte Falcom NAVI-1. Die Messungen wurden mindestens 60 Samples aufgezeichnet, was einem Zeitraum von 1 Minute entspricht. Wenn möglich wurden jedoch 90-100 Samples pro Messpunkt aufgezeichnet und ausgewertet, um so mehr Messwerte für die Auswertung zu haben. Die Anzahl der Messwerte während den Messungen wurde Anhand des Wertes für die Längenund Breitengrade im „Survey-Fenster“ der Software VisualGPSXP ermittelt (siehe dazu Kapitel 4.2.3). Festgehalten wurden die Datensätze GGA, GSA und RMC des NMEAProtokolls. Zur Auswertung dieser wurde Microsoft Excel herangezogen. Für die meisten Messpunkte liegen keine Festpunktkoordinaten vor, mit denen man einen Genauigkeitsvergleich vornehmen könnte. Deshalb wurde bei der Auswertung über die einzelnen Messreihen die Standardabweichung, d.h. die gemittelte Abweichung vom Mittelwert, berechnet und ein mittlerer Fehler bestimmt, in dessen Größenordnung sich der Großteil der einzelnen Positionsangaben um den Mittelwert herum befinden. Die Standardabweichung s ergibt sich aus: s= n 1 ⋅ ∑ ( xi − x ) 2 . n − 1 i =1 (4.1) 38 Dabei ist n die Anzahl der Messwerte und x der Mittelwert der Messreihe. Die Berechnung des mittleren Fehlers erfolgt nach: mittl.FehlerBreite [m] = s ⋅ 0,1852 m (4.2) mittl.FehlerLänge [m] = s ⋅ cos( Breite) ⋅ 0,1852 m (4.3) ≅ s ⋅ 0,117 m (4.4) Die Standardabweichungen der Messungen liegen für die Länge zwischen 000.00.0000 (D.M.M) und 000.00.0055 (D.M.M). Das entspricht einem mittleren Fehler von 0 m bis 6,44 m. Für die geographische Breite wurden Werte von 00.00.0000 (D.M.M) bis 00.00.0028 (D.M.M) ermittelt, was einem mittleren Fehler von 0 m bis 5,19 m entspricht. Allerdings ist dies nicht die absolute Genauigkeit. Die gemessenen Werte könnten sich auch stark, theoretisch bis zu 10m, von den tatsächlichen Positionen unterscheiden, denn die Genauigkeit des Falcom GPS-Receivers wird vom Hersteller mit 10 m angegeben. Inwieweit sich die gemessenen mit den tatsächlichen Positionen decken bzw. wie genau die Messwerte sind, kann für die meisten Messpunkte nicht bestimmt werden, da referenzierte Daten nicht vorliegen. Aus Tabelle 4.1 sind für die untersuchten Wege die einzelnen minimalen und maximalen Fehler für die Länge und die Breite zu erkennen. min. Fehler Breite min. Fehler Länge max. Fehler Breite max. Fehler Länge Weg 1 -Referenzweg 0,37 0,00 5,19 6,44 Weg 2 - Bärenweg 0,00 0,00 4,63 6,20 Weg 3 - Totenstein 0,00 0,00 3,33 2,34 Tabelle 4.1: minimale und maximal Fehler für Länge und Breite der Falcom GPS-Karte Des Weiteren wurde eine Einteilung der erzielten Genauigkeiten in sehr gut, gut und schlecht vorgenommen. Wenn die berechnete Standardabweichung und somit die Abweichung vom Mittelwert für die Breite oder die Länge die festgelegten Fehlerwerte überschritt, wurde der Messpunkt in die jeweilig schlechtere Kategorie eingestuft. Die Anzahl der Messpunkte, welche in den jeweiligen Grenzen liegen, ist aus der Tabelle 4.2 ersichtlich ersichtlich. 39 Sehr Gut (<1m) Gut (1..4m) Schlecht (> 4m) Weg 1 -Referenzweg 1 (10 %) 5 (50 %) 4 (40 %) Weg 2 - Bärenweg 2 (33,33 %) 0 4 (66,66 %) Weg 3 - Totenstein 4 (44,44 %) 5 (55,55 %) 0 Tabelle 4.2: Einstufung der Messpunkte Es ist zu erkennen, dass bei der Wegstrecke 1, welche als Referenzweg vorgesehen war, schlechtere Ergebnisse im Bezug auf die Genauigkeit auftraten als z. B. beim Weg über den Totenstein, welcher vorab als der mit den schwierigsten Empfangsbedingungen eingestuft wurde. Ein möglicher Grund für die schlechten Messwerte beim Weg 1 könnte sein Verlauf sein. Er verläuft zwischen zwei, mehr oder weniger steil aufsteigenden Erhebungen, wodurch sich der Weg wie in einem Tal befindet. Die Sicht nach oben und somit der Empfang von hoch über dem Horizont befindlichen Satelliten ist zwar gegeben, die Kommunikation mit flach stehenden Satelliten kann dadurch allerdings beeinträchtigt sein. Unter Umständen führt dies zu ungünstigen Satellitenkonstellationen als eine Ursache für die schlechten Ergebnisse. Außerdem kann es dadurch zu Beugungseffekten kommen, welche sich ebenfalls negativ auf die erzielten Ergebnisse auswirken könnten. Anders hingegen verhält es sich beim Weg 3 über den Totenstein. Hier verläuft die Strecke zumeist auf dem Rücken der Erhebungen. Dadurch können auch flach über dem Horizont stehende Satelliten empfangen werden und es entsteht gar kein oder nur ein kleinerer Abschattungsbereich. Der teilweise dichte Baumbestand scheint den Empfang von GPS-Daten nicht so stark zu behindern wie anfangs angenommen. Größere Ungenauigkeiten und stärkere Schwankungen bei den einzelnen Messwerten wurden allerdings dann festgestellt, wenn starker Wind aufkam und sich der Messpunkt unter oder in direkter Umgebung eines Baumes befand. Ein Grund dafür sind auftretende Interferenzen und Multipath-Effekte, welche durch die schwankenden Bäume und deren Äste entstehen und somit die Messung beeinträchtigen. Die größten Abweichungen vom Mittelwert wurden bei den Messpunkten entlang dem Weg 2 festgestellt, obwohl diese Route, ähnlich wie die beim Weg 3, auf dem Rücken einer Erhebung verläuft und der Baumbestand hier nicht sehr dicht ist. Ein Grund dafür ist sicherlich die Tatsache, dass die Ergebnisse keine Aussage für den gesamten Streckenabschnitt liefern, sondern nur für die Messpunkte gelten. Bei einer ungünstigen Lage dieser, wie z.B. beim Messpunkt 2 welcher sich direkt neben einem Laubbaum befindet, kann es so sehr leicht zu schlechten Ergebnissen kommen. Im mittleren Abschnitt, wo die Strecke durch eine Schonung mit zwar 40 dichtem, dafür aber recht niedrigem Bewuchs führt (Messpunkte 4 und 5), wurden dagegen sehr gute Werte erreicht. 4.4.1.2 Messungen an referenzierten Messpunkten Um eine Aussage zur absoluten Genauigkeit der verwendeten GPS-Karte treffen zu können, wurden zusätzlich zu den Messungen an den POI weitere an referenzierten Vermessungspunkten (VP) vorgenommen. Im Bereich der Wechmarer Hütte befinden sich sechs dieser Vermessungspunkte (siehe Anhang E). Sie bestehen aus jeweils zwei Koordinatenfestpunkten (KFP) mit zugehörigen Sicherungspunkten (SI). Die SI dienen der Kontrolle und ggf. der Wiederherstellung des eigentlichen KFP. Des Weiteren können diese als Ausweichvariante oder Ersatz für den KFP verwendet werden, wenn die Bedingungen dort günstiger sind oder der KFP nicht (mehr) zur Verfügung steht. Die Koordinate der zwei SI wird vom jeweiligen KFP aus bestimmt. Dabei stimmt die Genauigkeit mit der des KFP überein und alle Punkte sind gleichwertig vermarkt. Die SI 102 und 103 entsprechen den Messpunkten 9 und 8 entlang des Weges 3. Die einzelnen Punkte sind in der Regel durch eine Rohrkappe gekennzeichnet. Bei dem SI 104 und dem KFP 100 war dies nicht der Fall bzw. es konnte keine Kennzeichnung gefunden werden. Hier wurden die Punkte anhand der KFPBeschreibung (siehe Anhang E) ermittelt. Die Daten zu diesen Festpunkten wurden vom Katasteramt Gotha zur Verfügung gestellt. Dort liegen die Koordinaten als Gauß-KrügerKoordinaten (3-Grad Meridianstreifenssystem) vor und beziehen sich auf das Potsdam Datum (PD83), welches das amtliche Bezugsdatum in Thüringen darstellt. Um eine Aussage über die absolute Genauigkeit der gemessenen Daten machen zu können, müssen Kontrollpunkte und Messwerte auf den gleichen Ellipsoid und das gleiche geodätische Datum bezogen werden. Daher wurden die Koordinaten der 6 Festpunkte durch eine Koordinatentransformation in das WGS84-Referenzsystem überführt. Dies erfolgte mit der Software der Firma Transdat, welche als Freeware erhältlich ist [S3]. Bei den Messungen, welche nach einer Initialisierungsphase von 1 Minute über genau 90 Sekunden erfolgte, befand sich der GPS-Empfänger exakt auf dem KFP. Der Zeitraum von 90 Sekunden wurde gewählt, da dies 90 Messwerten entspricht und auch bei den Kurzzeitmessungen an den POI versucht wurde 90 Messwerte aufzuzeichnen. Nach der Messung erfolgte die Auswertung der Daten. Im Anhang A sind die einzelnen gemessenen Positionen, der errechnete Mittelwert und die Position des KFP dargestellt. 41 Neben dieser Auswertung der Messergebnisse wurde zusätzlich jeder Messwert mit den zum jeweiligen VP gehörigen Koordinaten verglichen. Dadurch konnte die Entfernung jedes Messwertes zum Wert des VP bestimmt werden. Die Anzahl der Messwerte im jeweiligen Abstand zum VP ist aus der folgenden Tabelle 4.3 ersichtlich. Zusätzlich wurde noch die Gesamtanzahl aller Messwerte im jeweiligen Abstand angegeben. KFP 100 KFP 101 KFP 102 KFP 103 KFP 104 KFP 105 Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Gesamt Anzahl Abstand [m] 0-0,18 0-1 1-2 2-3 3-4 4-5 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-12 12-14 14-16 > 16 91 5 11 41 25 9 91 13 30 15 22 11 90 5 12 23 14 12 4 4 14 2 90 6 6 8 21 14 17 11 7 90 2 6 20 3 10 2 4 4 5 4 6 7 3 14 90 4 8 3 12 8 10 11 27 2 5 90 5 10 29 25 19 2 90 2 14 13 18 11 9 5 14 4 91 4 8 12 15 21 15 9 6 1 91 2 8 16 24 27 6 7 1 90 0 3 6 4 10 10 9 6 7 15 11 9 90 1084 1 3 5 17 9 19 12 3 2 1 1 5 6 2 4 Tabelle 4.3: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Im folgenden Bild 4.1 sind, für die Gesamtanzahl der Messwerte an den sechs KFP, die Anzahl der Messwerte für die jeweiligen Abstände zum KFP dargestellt. Für die Werte mit einem Abstand zum KFP von größer als 16m wurde keine weitere Einteilung mehr vorgenommen. Diese sind unter dem x-Wert 20 dargestellt. 42 49 119 191 200 161 94 72 82 23 25 18 21 9 16 4 Anzahl N 500 400 300 Messwerte (N) 200 100 20 16 14 12 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0, 18 52 0 Abstand vom KFP [m] Bild 4.1: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Mit Hilfe dieser Untersuchung wurde weiterhin bestimmt, wie groß die Anzahl der Messwerte ist (in Prozent und Absolut), die sich in einem Umkreis von kleiner als 2 m, 4 m bzw. 8 m um den KFP befinden. Dies ist in Tabelle 4.4 zu sehen. Anzahl Messwerte < 2 m: Messwerte < 2 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 4 m: Messwerte < 4 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 8 m: Messwerte < 8 m (in Prozent): Gesamt 359 33,11 % 720 66,42 % 992 91,51 % Breite 202 37,26 % 369 68,08 % 473 87,26 % Länge 157 28,96 % 351 64,76 % 519 95,75 % Tabelle 4.4: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2 m, 4 m, 8 m Auch der absolute Abstand des Mittelwertes der aufgenommenen Messreihen zum Wert des KFP wurde berechnet. Da für kleine Entfernungen zwischen zwei Punkten die Erde als eben anzusehen ist, kann man für die Berechnung des Abstandes dieser die Grundbeziehungen der ebenen Trigonometrie benutzen. Dadurch ergibt sich die Strecke „S“ Mittelwert – KFP wie folgt: S [m] = (∆MWBreite [m]) 2 + (∆MWLänge [m]) 2 . (4.5) 43 Dabei entspricht der Wert ∆MWBreite dem Abstand des Mittelwertes zum KFP für die Breite und der Wert ∆MWLänge dem Abstand des Mittelwertes zum KFP für die Länge. In der folgenden Tabelle 4.5 sind für die einzelnen KFP die jeweiligen Abstände ersichtlich. S [m] KFP 100 1,75 KFP 101 3,39 KFP 102 6,39 KFP 103 2,97 KFP 104 4,22 KFP 105 8,58 Tabelle 4.5: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 90 sek) Um die Ergebnisse dieser Kurzzeitmessung zu bestätigen, wurden zusätzlich an jedem VP eine „Langzeitmessung“ über 12 Minuten durchgeführt. Die Daten wurden anschließend mittels Microsoft Excel ausgewertet. Die einzelnen Positionswerte sind im Anhang A dargestellt. Die aufgenommenen Positionsdaten wurden anschließend mit dem Positionswert der jeweiligen KFP verglichen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgen Tabelle 4.6 ersichtlich. KFP 100 KFP 101 KFP 102 KFP 103 KFP 104 KFP 105 Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Gesamt Anzahl Abstand [m] 0-0,18 0-1 1-2 2-3 3-4 4-5 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-12 12-14 14-16 > 16 720 42 105 153 82 88 69 51 32 17 12 7 46 720 81 244 268 111 14 2 721 9 27 27 40 88 56 54 83 62 54 31 71 721 720 75 210 196 163 47 16 9 1 1 1 2 14 47 81 77 70 63 64 49 34 45 39 72 3 14 720 63 140 183 137 78 61 30 26 2 721 721 9 23 42 44 55 26 38 55 26 37 38 83 31 82 86 105 77 74 46 41 32 42 30 31 721 23 75 136 128 103 73 48 33 20 36 8 27 721 19 38 59 120 166 143 73 55 24 14 4 5 722 22 43 111 78 75 36 35 39 43 49 50 59 722 8650 33 106 116 115 82 74 66 54 20 16 11 6 6 2 4 Tabelle 4.6: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Für die Gesamtanzahl der Messwerte an den einzelnen KFP sind im Bild 4.2 die Anzahl der Messwerte in den jeweiligen Abständen zum KFP ersichtlich. 44 421 1140 1458 1200 943 693 514 468 281 306 218 402 9 16 4 Anzahl N 20 16 14 12 10 9 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte N 1 0, 18 52 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Abstand zum KFP [m] Bild 4.2: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Auch für die Messungen über einen Zeitraum von 12 Minuten wurden sowohl die Anzahl der Messwerte (in Prozent und Absolut), welche sich in einem Umkreis von kleiner als 2 m, 4 m bzw. 8 m um den KFP befinden, als auch der absolute Abstand des Mittelwertes der einzelnen Messreihen zum jeweiligem Positionswert des KFP bestimmt. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen 4.7 bzw. 4.8 dargestellt. Anzahl Messwerte < 2 m: Messwerte < 2 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 4 m: Messwerte < 4 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 8 m: Messwerte < 8 m (in Prozent): Gesamt 3019 34,90 % 5162 59,68 % 7118 82,29 % Breite 989 22,86 % 1917 44,32 % 3023 69,90 % Länge 2030 46,94 % 3245 75,03 % 4095 94,68 % Tabelle 4.7: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2 m, 4 m, 8 m S [m] KFP 100 0,40 KFP 101 3,15 KFP 102 5,22 KFP 103 9,13 KFP 104 3,90 KFP 105 5,70 Tabelle 4.8: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 12 min) 45 4.4.2 Genauigkeitsuntersuchungen mit der GPS-Karte „Holux GM-270“ 4.4.2.1 Messungen an den POI Unter Verwendung der Holux GM-270 GPS-Karte sollte die Genauigkeit von GPS in Verbindung mit EGNOS untersucht werden. Dazu wurden auch hier an den POI Messungen über mindestens 1 Minute durchgeführt. Wie bei den Messungen mit der GPS-Karte von Falcom wurde ebenfalls eine Initialisierungsphase abgewartet. Allerdings dauerte es teilweise länger als eine Minute bis eine Verbindung zu GPS-Satelliten bestand und gültige Daten empfangen wurden. Als Grund für diesen langen Verbindungsaufbau wird die Empfindlichkeit des verwendeten Chipsatzes angesehen. Dieser scheint bei weitem nicht so gute Ergebnisse zu liefern wie der Chipsatz der Falcom NAVI-1 GPS-Karte, welcher speziell für den Einsatz unter schlechten oder eingeschränkten Empfangsbedingungen entwickelt wurde. Das spiegelt sich auch darin wieder, dass bei den einzelnen Messungen zu weit weniger Satelliten eine Verbindung bestand. Teilweise wurden nur von einem oder sogar überhaupt keinem Satelliten Daten empfangen oder es wurden kurzzeitig keine gültigen Daten empfangen. Diese ungültigen Daten wurden für die Auswertung nicht berücksichtigt. Die Auswertung der aufgezeichneten Daten erfolgte ebenfalls mit Microsoft Excel. Die Standardabweichung der Längen liegen hier zwischen 000.00.0007 (D.M.M) und 000.00.0094 (D.M.M), was einem mittleren Fehler von 0,82 m bis 11 m entspricht. Für die Breite reichen die gemittelten Abweichungen vom Mittelwert von 00.00.0009 (D.M.M) bis 00.00.0092 (D.M.M). Dies entspricht einem mittleren Fehler von 1,67m bis 17,04m. Allerdings ist anhand dieser Messungen auch hier keine Angabe zur absoluten Genauigkeit möglich. Trotzdem ist zu erkennen, dass die ermittelten Genauigkeiten nicht dem entsprechen, was mit DGPS oder EGNOS möglich sein soll. Um die Verwendung von EGNOS zu überprüfen, wurden zum einem der Qualitätsindikator des GGA-Datensatzes und zum anderen die IDNummern der genutzten Satelliten, welche im GSA-Datensatz enthalten sind, untersucht. Der Qualitätsindikator bei den Messungen mit der Holux GPS-Karte wies bei keiner Messung den Index für DGPS-Empfang auf. Bei allen Messreihen wird der Wert 1 ausgegeben, was dem normalen GPS-Empfang entspricht. Um diese Erkenntnis sicher zu stellen, wurden auch noch die ID-Nummern der genutzten Satelliten untersucht. Laut Angaben der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) werden die EGNOS-Korrekturdaten empfangen, sobald eine Verbindung zu einem der drei EGNOS-Satelliten besteht und dessen ID-Nummer im Datenprotokoll ersichtlich ist (Satellit ARTEMIS (PRN 124 o. NMEA-ID 37), Satellit AORE (PRN120 o. NMEA-ID 33) und Satellit IOR-W (PRN126 o. NMEA-ID 39)). Zurzeit der 46 Messungen war der Empfang von EGNOS nur mit professionellen Empfängern möglich, da sich das System noch immer im Testbetrieb befand (siehe Anhang B). Während des Testbetriebes wird ein Korrektursignal vom EGNOS System Test Bed (ESTB) gesendet, welches der Satellit INMARSAT IOR (PRN 131 oder NMEA-ID 44) liefert. Bei den Messungen bestand aber keine Verbindung zu diesem Satellit. Seine ID-Nummer ist in keinem Datensatz enthalten. Auch die ID-Nummern der anderen EGNOS-Satelliten wurden bei keiner Messung aufgenommen. Es bleibt demnach festzustellen, dass während der gesamten Untersuchungen keine Korrektursignale empfangen wurden. Dies wird vor allem auf die Tatsache zurückgeführt, dass nur das ESTB ein Korrektursignal über den Satellit INMARSAT IOR sendet und dieser, auf Grund seines flachen Erhebungswinkels (30 ° über dem südlichen Horizont für den Standort München), in Thüringen nur schwer zu empfangen ist. Weiterhin wirken sich die schlechten Empfangsqualitäten des Holux-GPS-Receivers bei schwierigen Empfangsbedingungen und schwachen Satellitensignalen negativ aus. Somit kann hier keine Aussage über die Genauigkeit von GPS mit EGNOS getroffen werden. Dies relativiert die ermittelten Fehler wieder, da auch die Holux GM-270 GPS-Karte im normalen GPS SPS-Mode gearbeitet hat. Allerdings ist festzustellen, dass die berechneten Abweichungen vom Mittelwert größer sind als jene, welche mit dem Falcom GPS-Receiver bestimmt wurden. In der folgenden Tabelle 4.9 sind die einzelnen minimalen und maximalen Fehler für die Länge und die Breite ersichtlich. min. Fehler Breite min. Fehler Länge max. Fehler Breite max. Fehler Länge Weg 1 -Referenzweg 1,67 1,76 17,04 10,65 Weg 2 - Bärenweg 2,04 0,82 14,63 11,00 Weg 3 - Totenstein 1,85 2,11 12,22 7,14 Tabelle 4.9: minimale und maximal Fehler für Länge und Breite der Holux GPS-Karte Des Weiteren erfolgte auch hier eine Einstufung der einzelnen Messpunkte. Dies ist in Tabelle 4.10 zu erkennen. Sehr Gut (<1m) Gut (1..4m) Schlecht (> 4m) Weg 1 -Referenzweg 0 4 (40 %) 6 (60 %) Weg 2 - Bärenweg 0 3 (50 %) 3 (50 %) Weg 3 - Totenstein 0 2 (22,22 %) 7 (77,77 %) Tabelle 4.10: Einstufung der Messpunkte 47 4.4.2.2 Messungen an referenzierten Messpunkten Neben den Messungen an den POI wurden auch mit der Holux GPS-Karte an den sechs KFP (siehe 4.4) zusätzliche Werte aufgenommen. Die Messungen erfolgten, nach einer Initialisierungsphase von 1 Minute, über 90 Sekunden. Die Daten wurden im Anschluss mit Microsoft Excel ausgewertet. Auch bei diesen Untersuchungen arbeitete die Karte im GPS SPS-Mode und somit wurden keine EGNOS-Korrekturdaten empfangen. Zumindest wurde bei keiner der sechs Messungen die ID-Nummer eines EGNOS-Satelliten aufgezeichnet und auch der Qualitätsindikator des GGA-Datensatzes war nur auf normalen GPS-Betrieb gesetzt. Somit kann auch bei diesen Untersuchungen keine Aussage über die Genauigkeit von GPS in Verbindung mit EGNOS getroffen werden. Wie schon zuvor wurde bei dieser Messreihe ebenfalls jeder Messwert mit dem dazugehörigem Positionswert des KFP verglichen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4.11 dargestellt. KFP 100 KFP 101 KFP 102 KFP 103 KFP 104 KFP 105 Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Gesamt 90 Anzahl Abstand [m] 0-0,18 0-1 1-2 2-3 3-4 4-5 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-12 12-14 14-16 > 16 0 7 4 2 4 4 4 7 10 4 4 6 5 2 27 4 16 25 26 10 9 90 9 22 19 8 14 7 3 3 3 2 3 17 25 27 18 91 2 21 18 3 3 2 3 11 5 7 4 11 1 3 11 15 19 16 10 15 2 89 1 4 4 8 15 12 10 5 8 5 2 10 5 1 0 2 6 8 9 8 7 8 11 4 9 10 1 5 90 0 9 23 6 7 7 12 8 18 47 12 31 90 0 4 1 3 4 7 15 11 4 10 8 11 12 1080 0 0 17 13 20 15 6 7 10 2 Tabelle 4.11: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Im Bild 4.3 ist die Anzahl der Messwerte, welche sich in dem jeweiligen Abstand zum KFP befinden, ersichtlich. 48 23 111 153 121 119 82 76 61 66 88 34 78 28 3 37 Anzahl N 500 400 300 Messwerte (N) 200 100 20 16 14 12 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0,19 0 Abstand vom KFP [m] Bild 4.3: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Aus den gemessenen Werten wurde bestimmt, wie groß die Anzahl der Messwerte ist, die sich in einem Abstand von 2 m, 4 m und 8 m um den KFP befinden. Dies ist aus der Tabelle 4.12 zu entnehmen. Anzahl Messwerte < 2 m: Messwerte < 2 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 4 m: Messwerte < 4 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 8 m: Messwerte < 8 m (in Prozent): Gesamt 287 26,57 % 527 48,79 % 815 75,46 % Breite 116 21,48 % 180 33,33 % 314 58,14 % Länge 171 31,66 % 347 64,25 % 501 92,77 % Tabelle 4.12: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2 m, 4 m, 8 m Aus Tabelle 4.13 sind die absoluten Abstände der Mittelwerte der einzelnen Messreihen zum jeweiligen KFP ersichtlich. Die Berechnung erfolgte wie unter Kapitel 4.4.1.2 beschrieben. S [m] KFP 100 11,11 KFP 101 2,41 KFP 102 5,35 KFP 103 65,83 KFP 104 10,47 KFP 105 8,63 Tabelle 4.13: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP (Messzeit 90 sek) 49 Zusätzlich wurde ebenfalls mit der Holux GPS-Karte eine Langzeitmessung über 12 Minuten an den einzelnen VP durchgeführt. Auch hier arbeitete die Karte im GPS SPS-Mode. Es bestand keine Verbindung zu dem EGNOS-Satelliten PRN 131. Somit wurden keine Korrekturdaten empfangen und es kann keine Aussage über die Genauigkeit von GPS mit EGNOS getroffen werden. Um eine genaue Aussage darüber treffen zu können, wie viele Werte sich in einem bestimmten Abstand zum KFP befinden, wurden aufgezeichnete Positionsdaten der unterschiedlichen Messreihen mit dem dazugehörigem Wert des KFP verglichen. Die Ergebnisse dazu sind in der Tabelle 4.14 ersichtlich. KFP 100 KFP 101 KFP 102 KFP 103 KFP 104 KFP 105 Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Breite Länge Gesamt Anzahl Abstand [m] 0-0,18 0-1 1-2 2-3 3-4 4-5 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-12 12-14 14-16 > 16 649 39 90 105 74 69 39 51 24 7 12 9 20 13 13 84 649 46 107 91 78 75 61 34 31 6 14 12 27 22 17 28 720 4 5 5 28 35 57 24 31 45 166 216 60 44 720 52 144 148 116 107 81 45 27 518 23 35 75 101 106 44 46 44 2 2 2 18 10 10 518 15 50 41 43 38 23 13 16 8 9 10 13 6 4 229 720 21 60 74 52 61 72 93 37 23 53 29 46 40 24 35 720 32 112 106 90 94 96 51 53 49 30 3 4 722 16 37 59 32 44 44 107 104 45 56 35 64 42 22 15 722 18 28 72 48 107 109 89 84 52 51 32 25 7 720 20 39 54 30 42 24 45 61 32 37 41 83 82 24 106 720 8098 6 34 59 15 25 51 42 42 109 63 41 83 49 88 13 Tabelle 4.14: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Im folgenden Bild 4.4 sind, für die Gesamtanzahl der Messwerte, die Anzahl der Messwerte im jeweiligen Abstand zum KFP dargestellt. 50 288 736 888 684 773 672 651 580 357 358 259 549 487 262 554 Anzahl N 20 16 14 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte N 1 0, 18 52 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Abstand zum KFP [m] Bild 4.4: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP Aus der folgenden Tabelle 4.15 sind, sowohl für die Messwerte der Breite und der Länge als auch für die Gesamtanzahl der Messwerte, die Menge der Messwerte mit einem Abstand kleiner als 2 m, 4 m und 8 m zum KFP zu entnehmen. Anzahl Messwerte < 2 m: Messwerte < 2 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 4 m: Messwerte < 4 m (in Prozent): Anzahl Messwerte < 8 m: Messwerte < 8 m (in Prozent): Gesamt 1912 23,61 % 3369 41,60 % 5629 69,51 % Breite 751 18,54 % 1372 33,88 % 2460 60,75 % Länge 1161 28,67 % 1997 49,32 % 3169 78,27 % Tabelle 4.15: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2 m, 4 m, 8 m Auch die Genauigkeit, also der absolute Abstand des ermittelten Mittelwertes zum Wert des jeweiligen KFP, wurde bei den Messungen über einen Zeitraum von 12 Minuten bestimmt. Die Ergebnisse dazu sind aus der Tabelle 4.16 ersichtlich. S [m] KFP 100 4,21 KFP 101 11,12 KFP 102 6,65 KFP 103 4,06 KFP 104 7,84 KFP 105 9,60 Tabelle 4.16: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP (Messzeit 12 min) 51 4.4.3 Messungen im „Exclusive-Mode“ Da bei den Messungen mit der Holux GPS-Karte keine Verbindung zu dem EGNOSSatelliten PRN 131 aufgebaut werden konnte, wurde die Karte für zusätzliche Messungen mittels SiRFDemo in den „Exclusive-Mode“ geschaltet. Dies bedeutet, dass der GPSEmpfänger nur im DGPS-Mode arbeitet. Als DGPS-Quelle wurde des Weiteren „SBAS“ eingestellt und unter dem Menüpunkt „SBAS Control“ wurde direkt die PRN 131 für den EGNOS-Satelliten eingestellt. Durch diese Einstellungen wird direkt nach dem Satelliten mit der PRN 131 als Quelle zum Empfang der Korrekturdaten gesucht. Nur wenn eine Verbindung mit diesem besteht und Korrekturwerte empfangen werden, erfolgt auch eine Positionsangabe. Werden keine Korrekturdaten empfangen, so werden keine gültigen Positionswerte ausgegeben. Bei dieser Art der Messung wurde die Karte im SiRF-BinaryMode betrieben. Es wurde beobachtet, dass bei Messungen an den sechs VP zu keiner Zeit eine Verbindung zu dem Satelliten PRN 131 aufgebaut werden konnte. Um festzustellen, inwieweit dies mit den topografischen Begebenheiten an den VP zusammenhängt, wurde zusätzlich auch auf dem Campus der TU-Ilmenau und auf der Verbindungsstraße zwischen Ohrdruf und Gräfenhain eine solche Messung durchgeführt. Dabei wurde speziell darauf geachtet, dass eine freie Sicht gewährleistet ist und möglichst keine Erhebungen den Empfang von eventuell sehr flach über dem Horizont befindlichen Satelliten behindern. Bei diesen Messungen wurden nur einmal kurzzeitig Korrekturdaten über einen Zeitraum von ca. 10 sek. empfangen. Dies war auch nur bei der Messung entlang der Verbindungsstraße der Fall. Bei den Untersuchungen auf dem Campus der TU-Ilmenau wurden keine Korrekturdaten empfangen. Zwar konnte hier kurzzeitig eine Verbindung zu dem EGNOS-Satelliten aufgebaut werden, jedoch war das empfangene Signal zu schwach. Die Beobachtungen bestätigen, dass eine sichere Verfügbarkeit von EGNOS zurzeit nicht möglich ist. Dies wird durch die Tatsache verstärkt, dass das EGNOS-System noch immer im Testbetrieb läuft und die Korrektursignale nur von dem Satelliten INMARSAT IOR gesendet werden (siehe Anhang B),welcher relativ flach über dem Horizont steht. Sicherlich spielt auch die Empfangsleistung des Holux-Receivers eine Rolle (sieh Kapitel 4.4.2.1). Nach neuesten Angaben auf der Homepage der ESA soll EGNOS im 1. Quartal 2005 seinen Betrieb aufnehmen und spätestens 2006 auch für sicherheitskritische Anwendungen wie der Luftfahrt funktionsfähig sein [9]. 52 4.5 Auswertung der Ergebnisse Die Auswertung erfolgt einmal für die Messung an den POI entlang der untersuchten Wege und zum anderen für die Messungen an den VP. Des Weiteren wurden ebenfalls die Verbindungssicherheit und der Verbindungsaufbau beider Karten bewertet. Die vorgenommen Messungen an den einzelnen POI und den referenzierten Punkten haben jedoch eines verdeutlicht: eine generelle Aussage, wie genau GPS arbeitet, ist nicht ohne weiteres möglich, da dies stark vom verwendetem Chipsatz und dessen implementierter Software abhängig ist. 4.5.1 Auswertung der Messungen an den POI Da bei den meisten Messungen keine referenzierten Positionswerte zum Vergleich vorlagen, kann keine Aussage über die absolute Genauigkeit an den POI getroffen werden. Vielmehr bieten die Messergebnisse eine Aussage über die Streuung der verwendeten Karten. Die Streuung der einzelnen Messwerte ist bei der verwendeten Holux-Karte viel stärker ausgeprägt als bei der Karte der Firma Falcom (siehe dazu Tabelle 4.1 und 4.9 sowie die einzelnen Excelsheets auf der beigelegten CD). So liegt die maximale Abweichung vom Mittelwert bei der Falcom GPS-Karte bei 6,44 m für die Länge und 5,19 m für die Breite. Bei der Karte der Firma Holux betragen diese Abweichungen immerhin 11 m für die Länge und 17,04 m für die Breite. Dies sind deutliche Unterschiede von bis zu 12 m zwischen den beiden Geräten. Im Rahmen von TAS bedeutet dies, dass man die Karte der Firma Falcom durchaus für Anwendungen verwenden kann, bei denen eine Führung von Personen allein durch ein GPS-Gerät nicht vorgesehen ist, sondern dieses vielmehr als Orientierungshilfe eingesetzt wird. Durch die großen Streuungen bei dem Holux-GPS-Empfänger ist dieser nur bedingt für eine solche Anwendung zu empfehlen. 4.5.2 Auswertung der Messungen an den KFP Auch bei den Untersuchungen zur absoluten Genauigkeit an den Vermessungspunkten wurden starke Unterschiede bei den verwendeten Karten festgestellt. Bei dem Falcom GPSReceiver befinden sich 33 % der Messwerte der Kurzzeitmessung in einem Umkreis von 2 m 53 um den KFP, 66 % in einem Umkreis von 4 m um den KFP und 92 % in einer Entfernung von 8m. Die Messungen über einen Zeitraum von 12 Minuten haben diese Werte nicht ganz bestätigt. Hier waren zwar auch 33 % aller gemessenen Positionswerte in einem Abstand von 2 m, jedoch nur 60 % der Messwerte in einem Abstand von 4 m und 82 % in einem Abstand von 8 m um den VP zu finden. Auch dies sind jedoch sehr gute Ergebnisse. Besonders positiv ist die Tatsache, dass jeder dritte Wert in einem Bereich von 2 m oder besser um den KFP lag. Der absolute Abstand zwischen VP und Mittelwert liegt bei den Kurzzeitmessungen in einem Bereich von 1,75 m bis 8,58 m. Bei den Langzeitmessungen beträgt der minimale Abstand 0,40 m und er maximale 9,13 m. Vom Hersteller wird eine Genauigkeit von 10 m angegeben. Diese wird somit bei allen Messungen erreicht und sogar unterboten. Zieht man alle Messergebnisse in Betracht, so kann man sagen, dass mit dem Falcom NAVI-1 GPSEmpfänger eine durchschnittliche Genauigkeit von 7 bis 8 m zu erreichen ist. Auch die Streuung der Positionswerte bewegt sich in diesem Bereich. Allerdings ist anzumerken, dass eine solche Genauigkeit zwar den Erwartungen bei der Positionsbestimmung mit GPS übertrifft, dies aber für eine sichere Führung von Personen, wie unter TAS vorgesehen, nicht genügt. Besonders an sicherheitskritischen Wegstellen, wie etwa beim Überqueren einer Brücke, ist diese Genauigkeit jedoch unzureichend, wenn auf Grund des Behinderungsgrades eine sichere Führung durch GPS vorgenommen werden soll. Als Zusatzsystem zur Orientierung bei nicht oder schwach sehbehinderten Personen ist der Einsatz des FalcomGPS-Empfängers aber sehr gut möglich. Bei den Messungen mit dem Holux GM-270 GPS-Empfänger wurden die Genauigkeiten des Gerätes von Falcom nicht erreicht. Hier liegen nur 75,46 % aller Messwerte bei der 90s-Messung in einem Bereich von 8 m um den KFP und sogar nur 48,79 % in einem Umkreis von 4 m oder besser. Bei den Langzeitmessungen befanden sich sogar nur 70 % der Messwerte in einem Abstand von weniger als 8 m um den VP. Auch die Entfernung des Mittelwertes der aufgenommenen Messreihen zum jeweiligen Wert des referenzierten Punktes ist schlechter als bei den Messungen mit der Karte aus dem Hause Falcom. Die Abstände reichen hier von 2,41 m bis 65,83 m. Zwar wird die Genauigkeit der Karte ohne EGNOS vom Hersteller auch nur mit 5-25 m angegeben (was die Karte auch erreicht, sieht man von den 65m bei den Messungen über 90 s am KFP 103 ab), nach den guten Ergebnissen mit der Karte der Firma Falcom ist dieses Ergebnis jedoch nicht zufrieden stellend. Eine Untersuchung zur Genauigkeit von GPS mit EGNOS konnte nicht vorgenommen werden, da keine Korrektursignale empfangen wurden. Inwieweit somit die Genauigkeit von 2,2 m für die Breite und 5 m für die Länge, wie vom Hersteller angegeben, erreicht wird, kann nicht gesagt werden. Die 54 mit dieser Karte ohne EGNOS-Funktion festgestellte Genauigkeit ist jedoch für eine Verwendung für das Projekt TAS völlig ungenügend. Sollten, in weiterführenden Untersuchungen, die angegebenen Werte für den Holux-Empfänger im EGNOS-Betrieb von 2,2 m und 5 m erreicht werden, so wäre dies für Anwendungen bei TAS ein ausreichender Wert, wenn sich die Streuungen der Messwerte auch in diesem Bereich befinden. An sicherheitskritischen Wegpassagen müsste ggf. aber auch bei hier eine Genauigkeitsverbesserung bzw. Positionskorrektur vorgenommen werden. 4.5.3 Verbindungsaufbau und Verbindungssicherheit Auch beim Verbindungsaufbau und bei der Verbindungssicherheit wurden starke Unterschiede festgestellt. So benötigte die Karte der Firma Holux wesentlich länger als die der Firma Falcom, um eine Verbindung zu GPS-Satelliten herzustellen. Außerdem sollte man darauf achten, dass beim ersten Verbindungsaufbau mit der Holux GM-270 Karte eine freie Sicht gewährleistet ist und keine Bäume o.ä. den Empfang behindern. Andernfalls kann sich die Zeit für einen Verbindungsaufbau weiter vergrößern oder unter Umständen bei schlechten Empfangsbedingungen keine Verbindung aufgebaut werden. Dies war bei den Versuchen mit dem Falcom-Empfänger nicht der Fall. Dieser konnte nach einer kurzen Zeit immer eine Verbindung zu den GPS-Satelliten aufbauen. Auch die Verbindungssicherheit war unter den im Messgebiet vorherrschenden Bedingungen mit der Holux-Karte nicht gegeben. Des Öfteren wurden keine oder nur ungültige Daten empfangen. So wurden z.B. bei den Langzeitmessungen am VP 102 über einen Zeitraum von 3min 22sek, was 202 Messwerten entspricht, nur ungültige Daten empfangen. Außerdem bestand generell zu weit weniger Satelliten eine Verbindung, was eine höhere Genauigkeit und Sicherheit verhinderte. All dies wird auf die unterschiedlichen Chipsätze der beiden Karten zurückgeführt. Der SiRF-Chipsatz des Falcom GPS-Empfängers mit der XTrackSoftware, welcher für einen Einsatz unter schlechten oder schwierigen Empfangsbedingungen entwickelte wurde, kommt mit den im Messgebiet vorhanden Bedingungen wesentlich besser zurecht als der Star II/LP Chipsatz, welcher in der Holux-Karte zum Einsatz kommt. Mit dem SiRF-Chipsatz wurden auch bei teilweise dichtem Baumbestand immer Signale von mindestens 3 Satelliten empfangen. Dies war bei der Holux-Karte stellenweise nicht einmal bei freien Sichtbedingungen wie z.B. auf einer Lichtung der Fall. 55 Unterschiedliche Wetterbedingungen hingegen hatten keinen Einfluss auf die Messergebnisse. Auch bei bedecktem Himmel konnte, mit beiden Geräten, eine Verbindung zu GPS-Satelliten aufgebaut werden. So wurden bei den Untersuchungen zur absoluten Genauigkeit, welche bei schlechteren Wetterbedingungen (teilweise bedeckter, wolkenverhangener Himmel und vereinzelte Schauer) stattfanden als die Messungen an den POI, im Durchschnitt mit der Falcom NAVI-1 GPS-Karte 6 und mit der Holux GM-270 GPS-Karte 4 Satellitensignale empfangen. Dieser Unterschied ist jedoch nicht auf die Wetterbedingungen zurückzuführen. Vielmehr liegt das in den allgemein schlechten Empfangsbedingungen dieser Karte begründet. Negativ auf die Messungen wirkte sich allerdings auftretender Wind aus. Bei starkem Wind und einem Messpunkt unter oder sehr dicht an einem Baum, wurden größere Streuungen bei den einzelnen Messwerten beobachtet. Eine Erklärung hierfür sind auftretende Interferenzen, welche durch die Bewegung der Äste verstärkt werden. Dies ist auch ein Grund für die schlechteren Messergebnisse bei den Messungen an den POI entlang des Weges 2, da sich dort zwei von den sechs Messpunkten sehr dicht (Messpunkt 1) bzw. direkt unter einem Baum (Messpunkt 2) befinden. 4.6 Verbesserung der Genauigkeit Um die Genauigkeit von GPS zu verbessern stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die wichtigsten Möglichkeiten sollen hier kurz beschrieben werden, welche besonders für die Verwendung im Hinblick für das Projekt TAS interessant sein könnten. Auf eine vollständige Ausarbeitung aller möglichen Verfahren und Systeme muss aber verzichtet werden, da es den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. 4.6.1 SISNeT Die ESA bietet den Dienst SISNeT (Signal in Space through the Internet) an. SISNeT ermöglicht den Echtzeitempfang des EGNOS-Korrektursignals in Bereichen, in denen die geostationären EGNOS-Satelliten abgeschattet sind und somit keine Verbindung zu diesen aufgebaut werden kann. Voraussetzung für die Nutzung von SISNeT ist die Verfügbarkeit des Internets mit einer minimalen Datenrate von 1 kbit/s. Die drahtlose Verbindung zum Internet 56 kann entweder über WLAN (Wireless Local Area Network) oder über GSM/GPRS hergestellt werden. Die Verbindung über WLAN ist jedoch oft nur in Städten und deren Randgebieten möglich. Für die meisten Nutzer, welche sich im freien Gelände bewegen, bleibt somit nur das Mobiltelefon als drahtloser Internetzugang, vorausgesetzt, das Handy bietet dem Anwender die Möglichkeit einer solchen Verbindung und das Mobilfunknetz ist stark genug (siehe dazu Kapitel 5). Außerdem muss ein Datenaustausch zwischen dem Handy und dem Endgerät (PDA oder ähnliches) möglich sein. In der Regel wird dies über eine BluetoothVerbindung erfolgen. Dies setzt allerdings wiederum voraus, dass eine solche Verbindung zwischen Handy und Endgerät erfolgen kann. Die neuen Handygenerationen bieten diese Art der Verbindung und auch die neuesten PDAs haben oft schon eine serienmäßige BluetoothSchnittstelle eingebaut. Die Genauigkeit dieses Dienstes soll in denselben Bereichen wie beim EGNOS-Betrieb liegen, da die gleichen Korrekturdaten gesendet werden. Eine Gebührenerhebung für die Nutzung dieses Dienstes ist nicht vorgesehen. Allerdings muss der Nutzer die Kosten für die Internetverbindung tragen und sich gegebenenfalls ein entsprechendes Handy und Endgerät zulegen. Theoretisch steht der SISNeT-Dienst registrierten Testnutzern kostenlos zur Verfügung. Dem Autor war es aber nicht möglich, sich registrieren zu lassen, um den Dienst nutzen zu können. Mehrmalige Schreiben an die ESA blieben leider unbeantwortet. Des Weiteren ist für die Nutzung dieses Dienstes ein Tool zur Auswertung der Empfangenen Korrekturdaten notwendig, da die gesendeten Daten zusätzlich verschlüsselt sind. Ein solches Tool wird von der ESA aber noch nicht zum freien Download angeboten (Stand: November 2004). Es besteht aber die Möglichkeit, sich das erforderliche Programm selbst zu erstellen und zu programmieren. Allerdings setzt dies Programmierkenntnisse des gewollten Nutzers voraus. Notwendige Angaben zum Aufbau der Software werden von der ESA zur Verfügung gestellt. 4.6.2 Tag-Systeme Eine weitere Möglichkeit der Genauigkeitsverbesserung bietet der Einsatz von Tags. Der Begriff Tag stammt aus dem Englischen und bedeutet Marke. Tag-Systeme werden überwiegend zur Positionsbestimmung in Gebäuden eingesetzt. Es spricht aber nichts gegen eine Verwendung solcher Systeme zur Lokalisierung im freien Feld. Eine komplette Positionsbestimmung nur mit dieser Technik wäre aber nur sehr schwer und mit sehr großem Aufwand möglich. Für eine Verbesserung der Genauigkeit an ausgewählten Punkten wie z.B. Brücken 57 oder Weggabelungen, an denen eine exaktere Ortsbestimmung gefordert wird, könnten solche Systeme jedoch verwendet werden. Tag-Systeme können auf verschiedenen Technologien basieren. So gibt es Systeme mit Infrarot-Sendern („Active Badge“), Funk-Sendern („Spot On“) oder Ultraschall-Sendern („Active Bat“, „Cricket“) [2]. Im Folgenden soll auf die Möglichkeit der Genauigkeitsverbesserung mit Tag-Systemen eingegangen werden, die Funksignale verwenden. Funksignale bieten gegenüber Infrarot den Vorteil, dass sie nichtmetallische Gegenstände durchdringen und kein Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger vorhanden sein muss. Außerdem kann der Empfang von Infrarot z.B. durch direkte Sonneneinstrahlung gestört werden. Weitere Vorteile von Funkkommunikation im Vergleich zu Infrarot sind eine höhere Bandbreite und geringere Kosten. Ein auf Funksendern basierendes Konzept zur Positionsbestimmung verwendet RFID-Tags. Radio Frequency Identification (RFID) bezeichnet die kontaktlose Identifikation mittels Funkübertragung. RFID-Systeme bestehen aus einer Lesestation und Transpondern. Dabei unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Systemen. Bei aktiven Systemen haben die Transponder eine eigene Stromversorgung, bei passiven erfolgt die Energieversorgung des Transponders drahtlos über die Lesestation. Die Speichermöglichkeit der RFID-Tags reicht von wenigen Bit (z.B. einer ID) bis zu einigen kBit. In einem passiven RFID-System sendet ein RFIDLesegerät Energie zu einem RFID-Tag, welches sich an dem zu lokalisierenden Objekt befindet. Das Tag nimmt die Energie über eine Antenne auf, verarbeitet das Signal und sendet eine Antwort an das Lesegerät. Passive Tags sind viel leichter als aktive Tags und bieten praktisch unbegrenzte Lebensdauer. Der größte Nachteil ist jedoch ihr sehr begrenzter Leseabstand von ca. 1m. Somit muss der Nutzer eines solchen Systems immer sehr nah an das Tag um dieses zu erkennen. Aktive Tags hingegen haben eine größere Reichweite. Diese reicht von zwei bis zu einigen hundert Metern bei den neusten Versionen, welche aber in Europa noch nicht zugelassen sind. Aktive Tags sind batteriebetrieben und versenden ihre Kennung in regelmäßigen Abständen bzw. wenn sie von anderen Sendern aktiviert werden. Da RFID-Systeme, egal ob passive oder aktive, nicht kontinuierlich die Position der Teilnehmer bestimmen, sondern nur registrieren, ob die Tags (die damit gekennzeichneten Teilnehmer) gewisse Punkte passieren, kann man diese auch nur als Zusatzsysteme einsetzen. Besonders an Wegpunkten wie Brücken oder Weggabelungen, an denen eine höhere Genauigkeit gefordert wird, könnte ein solches System zum Einsatz kommen. Ein mögliches Szenario für die Anwendung aktiver Tags soll hier kurz beschrieben werden. In Bild 4.1 ist eine 3 m breite Brücke entlang eines Weges dargestellt. An dieser befinden sich insgesamt 58 vier aktive Tags, welche an den Ecken der Brücke befestigt sind und jedes eine eindeutige Kennung sendet. Aktives Tag Abdeckungsbereich 3m 2,50m Bild 4.5: Beispiel zur Nutzung von Tags zur Genauigkeitsverbesserung Wenn nun jedes Tag z.B. eine Reichweite von 2,50 m besitzt, so entsteht ein Bereich in dem die Signale von zwei Tags empfangen werden. Dies kann man zur sicheren Führung des Anwenders über die Brücke nutzen. Nähert sich der Nutzer mit dem RFID-Lesegerät der Brücke, so empfängt er die Signale der RFID-Tags. Werden zwei unterschiedliche Signale bzw. zwei unterschiedliche Kennungen empfangen, so befindet sich der Nutzer im sicheren Bereich. Er kann nun seinen Weg über die Brücke fortsetzen. Wird nur ein Signal bzw. eine Kennung empfangen, so muss eine Korrektur seiner Position und somit seiner Bewegungsrichtung erfolgen, damit der Anwender sicher über die Brücke geleitet werden kann. Für die Auswertung der empfangenen Daten wäre ein entsprechendes Tool notwendig. Dieses müsste, z.B. in Verbindung mit einer Richtungserkennung (siehe Kapitel 6), eine eventuell notwendige Korrektur der Position und somit der Bewegungsrichtung durchführen oder dem Nutzer mitteilen, dass er seinen gegenwärtigen Weg fortsetzen kann. Somit kann durch den Einsatz von Tags eine punktuelle Verbesserung der Genauigkeit erfolgen. Allerdings muss für ein solches System jeder mögliche Weg einzeln auf eventuell vorhandene Wegpunkte 59 untersucht werden, an denen eine erhöhte Genauigkeit erforderlich ist. Des Weiteren entstehen hohe Folgekosten für die Wartung und Instandhaltung der so markierten Objekte. Die aktiven Tags müssten mit einer Stromversorgung (bei Batteriebetrieb müsste eine Kontrolle der Batterieladung erfolgen) und mit einem Schutz gegen Umwelteinflüsse und Wandalismus versehen werden. Auch ist eine ständige Kontrolle der Funktionalität notwendig, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. 4.6.3 SAPOS SAPOS ist der Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung. Er basiert auf der Technik von GPS und einem bundesweit flächendeckendem Netz von Referenzstationen. Zur Verbesserung der Positionsgenauigkeit werden dem Nutzer bei DGPSMessungen Korrekturdaten, welche hier als SAPOS-Daten bezeichnet werden, zur Verfügung gestellt. Diese SAPOS-Daten besitzen unterschiedliche Genauigkeitsniveaus von wenigen Zentimetern bis zu einigen Metern. In der folgenden Tabelle 4.17 sind die verschiedenen Echtzeit-Verfahren und die damit erzielbaren Genauigkeiten dargestellt. Service Übertragungsmedium Genauigkeit Ausrüstung HEPS Mobilfunk (GSM), 1 bis 2 cm (Lage) Geodätischer GPS- 2m-Band-Funk (optional), 2 bis 6 cm (Höhe) Empfänger, Internet (geplant) Modem/Handy zur Datenkommunikation EPS UKW/LW, Mobilfunk, 2m- 0,5 bis 3m DGPS-Empfänger, Band-Funk, Internet Modem/Handy zur Datenkommunikation Tabelle 4.17: Genauigkeit der SAPOS-Services Für Thüringen stehen 16 Referenzstationen zur Bestimmung der SAPOS-Daten zur Verfügung. Die Daten werden dann an eine zentrale Station vermittelt und dort verwertet. Als Übertragungsmedium stehen im Land Thüringen UKW oder Mobilfunk zur Verfügung. Der Empfang über 2m-Band-Funk ist nur in Küstengebieten (Anwendung in der Schifffahrt) und der über LW nur noch bis 2005 möglich. Die Nutzung eines UKW-Empfängers ist auf Grund 60 der unpraktischen, großen und schweren Ausführung nicht für die Verwendung im Projekt TAS geeignet. Ein System, welches das Internet als Bezugsquelle der Korrekturdaten nutzt, wird derzeit aufgebaut. Für das Projekt TAS wäre damit SAPOS-EPS (Echtzeit-Positionierungs-Service) zur Verbesserung der Genauigkeit als Anwendung denkbar. Die erreichbaren Genauigkeiten von 0,5 m bis 3 m sollten für TAS ausreichend sein. Es bietet gegenüber SAPOS-HEPS (Hochpräziser Echtzeit-Positionierungs-Service) den Vorteil, dass keine Benutzungsgebühren anfallen und nur ein DGPS fähiger Empfänger und eine GSM/GPRSVerbindung zum Empfang der Korrekturwerte benötigt werden. Allerdings muss sich ein Nutzer mit seiner Mobilfunknummer beim Landesvermessungsamt registrieren. Erst danach ist der Empfang der Korrekturdaten für diese Nummer freigeschaltet. Da dieses System vom Landesvermessungsamt angewendet wird, sollte auch die nötige Sicherheit und Verfügbarkeit gewährleistet sein. Eine Untersuchung der Feldstärke von verschiedenen Mobilfunknetzen im betrachteten Gebiet um Georgenthal wurde vorgenommen und ist im folgenden Kapitel 5 beschrieben. Die Angaben zur Genauigkeit basieren allerdings auf Messungen, welche mit professionellen Endgeräten erfolgten. Diese Systeme sind relativ komplex und sehr groß, so dass sie für eine Nutzung im Freizeitbereich und vor allem im behinderten Bereich wohl keine Anwendung finden. Inwieweit diese Genauigkeiten von 0,5 m bis 3 m auch mit einfachen handelsüblichen DGPS-Empfängern erreicht werden, bleibt jedoch abzuwarten. Als ein weiterer Nachteil könnte sich die Datenkommunikation herausstellen, da für den Empfang der SAPOS-Daten im Normalfall eine GSM-Verbindung genutzt wird. Dies sind zwar die einzigen, zusätzlich anfallenden Kosten, jedoch können diese auch sehr hoch werden. Je nach Verbindungsgebühren können so, bei einer mehrstündigen Wanderung und Nutzung von SAPOS-EPS, bis zu 100 € anfallen. Diese Kosten könnten bei Nutzung von GPRS als Übertragungsmedium verringert werden, da hier eine Abrechnung nach Datenvolumen und nicht nach der Verbindungsdauer erfolgt. Der Korrekturdatenstrom hat nur eine Größe von ca. 1100 bit/s [nach A1]. Dadurch sinken bei GPRS die Kosten für die Übertragung von Korrekturdaten im Vergleich zu GSM um bis zu 90%. Allerdings ist die Bedingung hierfür, dass die Daten im Internet bereit stehen. Dies ist noch nicht der Fall, befindet sich aber zurzeit schon im Aufbau. Der Vorteil von SAPOS gegenüber SISNeT, welches auf dem gleichen Prinzip beruht, ist, dass die Korrekturdaten speziell für jedes Bundesland und die einzelnen Gebiete bestimmt und angeboten werden. Dadurch ist eine größere Genauigkeit möglich. Außerdem liegen die Daten im standardisierten RTCM-Datenformat vor. 61 5. Untersuchungen zur Feldstärke von Mobilfunknetzen Neben den Untersuchungen zur Verfügbarkeit und Genauigkeit von GPS wurde außerdem die Verfügbarkeit und Qualität von Mobilfunknetzen verschiedener Netzanbieter betrachtet. Damit sollte geprüft werden, inwieweit die Möglichkeit eines Notrufes oder einer möglichen Notortung über das GSM-Netz im untersuchten Gebiet besteht. Außerdem können bei hinreichender Feldstärke auch zusätzliche Daten über das Mobiltelefon gesendet werden, welche u.a. zur Erhöhung der Genauigkeit der Positionsangabe (SISNeT, SAPOS) beitragen bzw. touristische Informationen oder Angaben zum Nutzer selbst enthalten. Bei den Messungen wurden die 3 wichtigsten in Deutschland betriebenen Mobilfunknetze D1, D2 und E-Plus betrachtet. Mittels einer SIM-Karte für das jeweils zu untersuchende Netz und einem handelsüblichen Handy (Ericsson T65) wurde die Netzstärke anhand der Empfangsbalken im Display des Gerätes aufgenommen. Die Beobachtungen erfolgten an verschiedenen Tagen. Die Umgebungsbedingungen waren jedoch an allen Tagen mit sonnigem, nur teilweise bedecktem Himmel, Temperaturen zwischen 19 °C und 27 °C und nur schwachem bis mäßigem Wind annähernd gleich, so dass Differenzen in der Empfangsfeldstärke nicht auf unterschiedliche Wetterbedingungen zurückzuführen sind. Anhand der so gewonnenen Daten wurde eine „Feldstärkekarte“ für die einzelnen Messstrecken erarbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass sich das E-Plus-Netz als das Schwächste erwies. Es zeigte sehr große Schwankungen in der Empfangsstärke und wies auch sonst die meisten Empfangslücken auf, so dass des Öfteren kein Empfang vorhanden war bzw. nur die Möglichkeit eines Notrufes bestand. Für einen eventuellen Informationsaustausch zwischen dem Nutzer und einer Basisstation ist dieses Netz deshalb nicht zu empfehlen. Für einen möglichen Notruf ist aber grundsätzlich nutzbar. Somit sollte auch die Möglichkeit einer eventuellen Notortung gegeben sein. Die Netze D1 und D2 erwiesen sich bei den Untersuchungen als wesentlich leistungsfähiger. Zwar wurden auch hier Schwankungen in der Feldstärke beobachtet, doch fielen diese schwächer aus. Empfangslücken waren in beiden Netzen nur punktuell (siehe Bild 4.2) und nicht so oft wie beim E-Plus-Netz zu beobachten. Auch die Schwankungen in der Empfangsfeldstärke waren nicht so groß wie beim E-Plus-Netz. Außerdem wechselten sie nicht so schnell zwischen sehr gut und schlecht. Die besten Empfangstärken, mit eigentlich fast durchgängigem Empfang, und als relativ netzstark erwies sich das D2-Netz. Nur geringfügig schlechter ist das D1-Netz zu beurteilen. Somit sind diese beiden Netze für mögliche Anwendungen im Rahmen von TAS zu empfehlen. In den folgenden Abbildungen sind für die einzelnen untersuchten Wege die Netzstärken der betrachteten Funknetze zu sehen. Die 62 unterschiedlichen Funknetze sind durch verschiedene Farben gekennzeichnet. Blau kennzeichnet das D1-Netz, rot das D2-Netz und grün entspricht der Netzstärke des E-PlusNetzes. a) b) c) Bild 5.1: Netzstärke von D1, D2, E-Plus a) Weg 1 (über Straße) b) Weg 2 (über Bärenweg) c ) Weg 3 (entlang des Totenstein) Aus den einzelnen Bildern kann man entnehmen, dass alle Netze stellenweise schlechte Empfangstärken aufweisen. Im Bild 4.2 a) ist zu erkennen, dass alle Netze um den Messpunkt 6 herum (Vergleich mit Anhang D) teilweise keinen oder nur sehr schlechten Empfang haben. 63 Dies ist nur damit zu erklären, dass die Empfangsbedingungen dort generell sehr schlecht sind und somit ein, wenn auch nur punktuelles, Funkloch bei allen untersuchten Netzen besteht. Was dieses Funkloch hervorruft, kann nicht genau geklärt werden. Es liegen keine besonderen topographischen Begebenheiten vor. Ferner sind auch keine anderen Einflüsse wie Elektroleitungen, welche den Empfang beeinträchtigen könnten, in diesem Gebiet erkennbar. Auch der Weg unterscheidet sich an dieser Stelle nicht wesentlich vom Rest der Route. Generell kann man für die betrachteten Netze sagen, dass sich die Gebiete mit gutem bzw. auch die mit schlechtem Empfang im Wesentlichen in den gleichen Streckenabschnitten der einzelnen Wege befinden. Zwar gibt es auch dort einzelne Unterschiede in den jeweiligen Empfangsstärken, vor allem aber die beiden D-Netze sind doch relativ gleich. Nur das E-PlusNetz, welches im Allgemeinen schon einen etwas schwächeren Empfang aufweist, kann diese Tendenz nicht ganz bestätigen. Obwohl auch hier festzustellen ist, dass dort, wo ein guter Empfang mit E-Plus vorlag, auch die D-Netze überzeugten. 64 6. Richtungserkennung Neben der Positionsangabe kann eine Richtungserkennung für die Führung von Personen eine zusätzliche Hilfe darstellen, um sich in einem Gebiet zurechtzufinden. Im Allgemeinen wird für eine Richtungsdetektion ein Kompass als Hilfsmittel gewählt. Allerdings bedeutet dies auch, dass ein zusätzliches Gerät zum Einsatz kommt. Somit müsste man neben einem GPSfähigen Endgerät ein weiteres Gerät mitführen und im Auge behalten. Besonders im Hinblick auf eine Anwendung für behinderte Personen, wie beim Projekt TAS vorgesehen, kann dies zu Problemen führen. So müsste z.B. eine sehbehinderte Person neben dem GPS-Endgerät (etwa ein PDA) und einem eventuell benötigtem Blindenstock noch zusätzlich einen Kompass benutzen. Aus diesem Grund wurde nach Möglichkeiten gesucht, um die Richtungserkennung auch ohne solch ein zusätzliches Gerät zu gewährleisten. Dabei bietet sich GPS an, da es bereits für die Positionsbestimmung verwendet wird. So erfolgt neben einer Ortsangabe auch eine Richtungserkennung mittels GPS. Diese Richtung wird im RMC-Datenprotokoll übertragen (siehe Kapitel 3.5.3). Allerdings definiert der NMEA-Standard nicht, wie diese Richtungsbestimmung erfolgt (siehe Anhang C). Damit ist es den Herstellern überlassen, wie sie den „Course Over Ground“ (COG), also die Richtungsangabe, bestimmen und ausgeben, was bei den verschiedenen GPS-Empfängern zu Differenzen bei der Angabe des COG führt. Dies wurde auch bei den durchgeführten Messungen beobachtet. Im folgenden Bild 6.1 sind Teile des aufgenommenen NMEAProtokolls für den KFP 101, sowohl für den Falcom als auch für den Holux GPS-Empfänger, zu sehen. Zur Veranschaulichung wurden nur die Werte des RMC-Datensatzes dargestellt. Ein COG-Wert von 0.0 bzw. 360 entspricht dabei eine Bewegungsrichtung nach Norden. Demzufolge entspricht ein COG von 90 Osten, von 180 Süden und von 270 Westen. 65 $GPRMC,084400.495,A,5048.6888,N,01040.3323,E,0.08,90.03,141004,,,A*5F $GPRMC,084401.495,A,5048.6886,N,01040.3327,E,0.08,129.02,141004,,,A*66 $GPRMC,084402.495,A,5048.6893,N,01040.3329,E,0.06,78.44,141004,,,A*56 $GPRMC,084403.495,A,5048.6896,N,01040.3327,E,0.07,79.33,141004,,,A*5C $GPRMC,084404.494,A,5048.6900,N,01040.3321,E,0.07,65.13,141004,,,A*5D $GPRMC,084405.494,A,5048.6905,N,01040.3321,E,0.08,65.90,141004,,,A*5D $GPRMC,084406.494,A,5048.6907,N,01040.3316,E,0.08,76.63,141004,,,A*56 $GPRMC,084407.494,A,5048.6910,N,01040.3319,E,0.08,73.35,141004,,,A*58 $GPRMC,084408.494,A,5048.6903,N,01040.3305,E,0.09,141.81,141004,,,A*66 $GPRMC,084409.494,A,5048.6903,N,01040.3302,E,0.08,83.41,141004,,,A*52 $GPRMC,090549.783,A,5048.6938,N,01040.3347,E,0.000000,,111004,,*1E $GPRMC,090550.783,A,5048.6940,N,01040.3350,E,0.000000,,111004,,*1F $GPRMC,090551.783,A,5048.6942,N,01040.3353,E,0.000000,,111004,,*1F $GPRMC,090552.782,A,5048.6944,N,01040.3357,E,0.000000,,111004,,*1F $GPRMC,090553.782,A,5048.6946,N,01040.3360,E,0.000000,,111004,,*18 $GPRMC,090554.782,A,5048.6948,N,01040.3363,E,0.000000,,111004,,*12 $GPRMC,090555.782,A,5048.6949,N,01040.3366,E,0.000000,,111004,,*17 $GPRMC,090556.782,A,5048.6951,N,01040.3368,E,0.000000,,111004,,*13 $GPRMC,090557.782,A,5048.6952,N,01040.3370,E,0.000000,,111004,,*18 $GPRMC,090558.782,A,5048.6954,N,01040.3372,E,0.000000,,111004,,*13 a) b) Bild 6.1: RMC-Datensatz des NMEA-Protokolls der Messung am KFP 101 a) Falcom GPS-Empfänger b) Holux GPS-Empfänger Bei den Messungen lag der jeweilige Empfänger immer fest auf dem KFP, er wurde nicht bewegt oder gedreht. Trotzdem wird im RMC-Datensatz des Falcom-Empfängers ein COGWert ausgegeben. Anders beim Holux-Empfänger, welcher keinen Richtungswert im Datenprotokoll enthält. Dies entspricht auch der Realität, da ja keine Bewegung und somit auch keine Richtungsänderung erfolgte. Eine reine Auswertung dieses Datenfeldes kann somit bei verschiedenen Herstellern zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, besonders wenn sich der Nutzer nicht bewegt. Neben diesen Differenzen zwischen Produkten einzelner Hersteller ist noch ein weiteres Problem festzustellen. So wird bei dem Datensatz der GPS-Karte von Falcom beim Zeitwert „084408.494“ (= vorletzter Wert) ein COG von 141,81 Grad (was einer Bewegungsrichtung nach Süd-Osten entspricht) angegeben. Betrachtet man allerdings die Positionsangaben und deren Veränderung, so erfolgt die Bewegung in Richtung SüdWesten, entsprechend einem COG von 190 bis 260 Grad. Man muß also davon ausgehen, dass es entweder zu einer fehlerhaften Positionsangabe oder Berechnung der Bewegungsrichtung gekommen ist, oder gar beide Werte falsch sind. Das hat zu der Überlegung geführt, eine Richtungserkennung nur aus der Positionsänderung heraus durchzuführen. Zwar resultiert daraus bei einer falschen Positionsangabe bzw. bei einer falschen Positionsänderung auch eine fehlerhafte Richtungsangabe, jedoch wird ein Widerspruch, wie er beim oben 66 gezeigten Datensatz auftritt, ausgeschlossen. Außerdem könnte man beispielsweise bei einer Auswertung der Änderungen der Werte für die Länge und die Breite keine Richtungsangabe vornehmen, falls diese zu gering sind. Dadurch kann man die Schwankungen und Streuungen bei den Messwerten berücksichtigten. Aus diesen Überlegungen heraus wurde prototypisch eine Software zur Richtungserkennung entwickelt. Das Programm entstand unter Microsoft VisualStudio.net 2001. Das größte Problem bei der Umsetzung ist der Zugriff auf die GPS-Karte, da diese über den PCMCIASteckplatz mit dem Rechner verbunden ist. Einfache Programmiersprachen können jedoch nicht ohne weiteres auf diesen zugreifen. Sie unterstützen nur Hardwareanbindungen über den seriellen Port. Aus diesem Grund konnte auch eine Umsetzung mit Hilfe von Microsoft Visual C++ nicht erfolgen. Auch unter Visual Studio.net konnte nur auf die Karte von Holux zugegriffen werden. Der Rechner interpretiert hier die PCMCIA-Schnittestelle als seriellen Port. Da die GPS-Karte von Falcom über eine Bluetooth-Karte mit dem Rechner verbunden ist, war kein Zugriff mittels Programmierumgebung möglich. Der Zugriff auf die GPS-Karte der Firma Holux gelang auch nur durch die Anwendung entsprechender Routinen, welche einen Zugriff auf den seriellen Port erlauben. Diese wurden von der Ilmenauer Firma „Software-Service John“ bereitgestellt. Der Ansprechpartner dort war Dipl.-Inf. Frank Recknagel. In Zusammenarbeit mit dieser Firma erfolgte auch die Richtungserkennung aus den Daten der Positionsänderung. Besonders die Umsetzung des entwickelten Algorithmus zur Richtungserkennung mit Microsoft VisualStudio.net ist aus den oben genannten Gründen ohne grundlegende Programmierkenntnisse nur sehr schwer möglich. Außerdem konnte durch die Zusammenarbeit eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche entwickelt werden. Der Algorithmus zur Richtungserkennung ist im nachfolgenden Bild 6.2 dargestellt. 67 START Daten von GPS-Karte einlesen $GPRMC enthalten nein ja A enthalten nein Bildschirmausgabe ungültige Daten ja Lese Breitengrad aus Lese Längengrad aus Berechne Breiten/Längendifferenz aufeinanderfolgender Werte Berechne zurückgelegte Wegstrecke dVel dVel < 5 nein Berechne Bewegungsrichtung Bildschirmausgabe der Richtung ja Bildschirmausgabe zu geringe Geschwindigkeit Bild 6.2: Algorithmus der Richtungserkennung aus GPS-Daten 68 Für die Richtungsdetektion aus den GPS-Daten wurde der RMC-Datensatz des NMEAStandards gewählt, welcher im Allgemeinem von jeder GPS-Karte, die das NMEA-Protokoll unterstützt, ausgegeben wird. Außerdem bietet dieser den Vorteil, dass neben den Werten für die Längen- und Breitengrade auch ein Informationswert über die Gültigkeit der empfangenen Daten enthalten ist. Dieses „Statusflag“ wird ebenfalls ausgewertet. Die Auswertung der Daten der GPS-Karte erfolgt in der Art, dass diese zeilenweise eingelesen und dann die einzelnen Zeichen ausgewertet werden. Eine neue Zeile beginnt immer nach dem Empfang des Zeichens für ein Zeilenende. Solange wie das Zeilenende nicht erreicht ist, beginnt der eigentliche Algorithmus. Da für diesen die Daten des RMC-Datensatzes verwendet werden, erfolgt nur eine weitere Auswertung der nachfolgenden Daten, wenn die Symbolfolge „$GPRMC“ in den empfangenen Zeichen vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so wird weiter durchsucht bis das Zeilenende erreicht ist oder die Symbolfolge detektiert wird. Danach erfolgt die Überprüfung der Gültigkeit der GPS-Daten. Hierfür wird das erwähnte Statusflag ausgewertet. Wenn keine gültigen Daten empfangen werden, d.h. kein „A“ als Status ausgegeben wird, erfolgt keine Richtungserkennung und es erscheint im Display „ungültige Daten“. Sind die Daten gültig, es wird also ein „A“ empfangen, so beginnt die Auswertung der Positionswerte. Dafür werden die einzelnen Werte für die Breite und die Länge aus dem Datensatz ausgelesen. Aus diesen und den vorangegangenen, „alten“ Positionsangaben wird dann die Längen- und Breitendifferenz bestimmt. Beim ersten Durchlauf des Algorithmus sind die Werte für die vergangenen Breiten- und Längengrade auf Null gesetzt. Durch diese Definition müssen somit 2-mal gültige Daten empfangen werden, damit eine Richtungserkennung erfolgen kann. Der Algorithmus wird solange durchlaufen, bis das Programm beendet wird. Neben der Längen- und Breitendifferenz wird auch noch die effektiv zurückgelegte Wegstrecke berechnet. Da man die Erdoberfläche bei kleinen Wegstrecken als eben betrachten kann, kann dies nach den Grundbeziehungen für die ebene Trigonometrie erfolgen. Dadurch ergibt sich die zurückgelegte Wegstrecke „dVel“ aus dVel = (Längendifferenz )2 + (Breitendifferenz )2 . (6.1) Die Werte für die Länge und Breite werden im Format Grad.Minute.Minutenbruchteil ausgegeben. Somit erfolgt auch die Berechnung der Längen- und Breitendifferenz in dieser Einheit. Die Daten der GPS-Karte werden im Takt von einer Sekunde erneuert. Somit ist die Wegstrecke „dVel“ gleichzeitig ein Maß für die Geschwindigkeit des Nutzers. Ist diese kleiner als 1 m/s, was einem „dVel“ < 5 Minutenbruchteilen entspricht, so erfolgt keine 69 Richtungsangabe und es erscheint der Hinweis „zu geringe Geschwindigkeit“ im Display. Durch diese Überprüfung können z.B. die Schwankungen in der Positionsangabe ausgeglichen werden, wenn sich der Nutzer nicht bewegt, das GPS-System aber trotzdem eine Positionsveränderung detektiert. Ist die Geschwindigkeit groß genug, so wird eine Richtungserkennung durchgeführt. Die Bewegungsrichtung ergibt sich aus Breitendifferenz . Bewegungsrichtung = a tan Längendiff erenz (6.2) Die so ermittelte Bewegungsrichtung wird dann grafisch dargestellt. Dies ist in der nachfolgenden Abbildung 6.3 zu sehen. Bild 6.3: Programm „GPSDisplay“ Neben der Angabe der Bewegungsrichtung werden im unteren Teil der Bedienoberfläche die empfangen Daten dargestellt. Um das Programm starten zu können, muss die Verbindung zwischen der GPS-Karte und dem Rechner als eine serielle Verbindung vorliegen und die Karte muss im NMEA-Modus 70 arbeiten. Liegt keine serielle Verbindung vor, so kann das Programm nicht gestartet werden und es wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Besteht eine solche Verbindung, so muss unter dem Button „Einstellungen“ die Karte konfiguriert werden. Ein Abspeichern dieser Einstellungen wurde bei der Entwicklung berücksichtigt. Sind alle Einstellungen korrekt vorgenommen, kann das Programm mit dem Button „Start“ gestartet werden. Danach durchläuft das Programm den im Bild 6.2 dargestellten Algorithmus, bis es beendet wird. Einen Nachteil weist die so aus der Positionsänderung bestimmte Bewegungsrichtung jedoch auf: fehlerhafte Positionsangaben führen, wenn die Veränderung zum vorherigem Positionswert groß genug ist, zu einer falschen Richtungsangabe. Dies kann aber bei den aktuell erzielten Genauigkeiten von GPS nicht verhindert werden. Eine exakte Richtungsangabe, auch wenn sich der Nutzer auf der Stelle dreht und so ohne eine echte Positionsveränderung seine Blickrichtung ändert, kann nur mittels eines Kompasses bestimmt werden. Besonders bei dieser Art der Richtungsänderung stößt der Algorithmus auf seine Grenzen. Das hängt mit der Tatsache zusammen, dass sich eine einfache Drehung des Anwenders nicht auf dessen Position auswirkt und das GPS-System somit auch keine Positionsveränderung feststellt. Auch wenn das GPS-System eine 100%-ige Genauigkeit aufweisen würde, könnte es doch diese Art der Richtungsänderung nicht feststellen. Eine eindeutige Richtungserkennung allein mit GPS ist somit nicht oder nur bedingt möglich. Sobald sich der Anwender eines GPS-Systems bewegt, ist eine Richtungserkennung grundsätzlich durchführbar. Tests mit der entwickelten Software haben gezeigt, dass die so ermittelte Bewegungsrichtung sehr genau ist. Auch die Angabe des COG im RMC-Datenprotokoll entspricht, bei einer Bewegung des Anwenders, fast immer der vorgenommen Bewegungsrichtung und stimmt dann auch mit der Richtungsangabe des entwickelten Algorithmus überein. Die genannten Nachteile bei der Richtungsangabe mittels des COG-Wertes können durch den Algorithmus jedoch verringert und zum Teil auch ganz ausgeschlossen werden. Durch Festlegung eines anderen Grenzwertes, ab welcher Größe der Positionsveränderung eine Richtungsangabe erfolgt, kann man auch für kleinere Positionsveränderungen eine entsprechende Richtungsangabe vornehmen. Sollte die Genauigkeit von GPS mit EGNOS/SISNeT/SAPOS oder anderen Hilfssystemen die angegebenen Werte von 0,5 bis 3 m erreichen und sich dadurch auch die Streuungen bei den einzelnen Positionsangaben verringern, so kann dies berücksichtigt und auch bei kleineren Änderungen der Positonskoordinaten eine Richtungsangabe vorgenommen werden. Die durch den vorgestellten Algorithmus bestimmte Bewegungsrichtung ist für eine Richtungserkennung im Rahmen von TAS ausreichend. Ein Kompass zur Orientierungshilfe 71 ist nicht mehr notwendig, wenn ein GPS-Empfänger schon verwendet wird. Auch für eine Verwendung im Zusammenhang mit einer Genauigkeitsverbesserung durch Tags (siehe Kapitel 4.6.2) reicht die so ermittelte Bewegungsrichtung aus. Je nachdem, wie eine Richtungserkennung bei TAS verwendet wird, ob als einfaches Zusatzinformationssystem oder zur Führung von (seh)behinderten Personen, kann die entwickelte Software in den verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Eine Implementierung des vorgestellten Algorithmus auf einem PDA ist jederzeit möglich. Als Problem kann sich aber dabei wieder der Zugriff auf die GPS-Karte herausstellen, je nachdem, welche Programmierumgebung man verwendet und wie diese eine Hardwareanbindung unterstützen. Inwieweit das entwickelte Programm auf einem PDA verwendet werden kann, sollte bei weiterführenden Tests untersucht werden. Probleme könnten hierbei die unterschiedlichen Versionen der Programmierumgebung Microsoft VisualStudio.net 2001 für den PC und PDA sowie des Betriebssystems Windows bzw. Windows CE machen. Auch die Tatsache, dass viele PDA’s keine x86 kompatiblen Prozessoren verwenden, kann zu Schwierigkeiten führen. 72 7. Zusammenfassung und Ausblick In der Arbeit wurde untersucht, wie groß die erreichbare Genauigkeit von GPS und von GPS in Verbindung mit EGNOS ist. Dabei wurde festgestellt, dass dazu eine allgemeingültige Aussage nicht oder nur bedingt möglich ist. Die erzielten Genauigkeiten hängen stark vom verwendeten Chipsatz der Karten ab. Auch die Verfügbarkeit und vor allem die Sicherheit beim Empfang von GPS-Daten sind, bei den verwendeten GPS-Karten, von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Das EGNOS-System zur Verbesserung der Genauigkeit befindet sich noch immer im Testbetrieb. Bei den Untersuchungen konnte keine Verbindung zu dem EGNOS-Satelliten aufgebaut werden. Aus diesem Grund kann keine Aussage über die Genauigkeit von GPS mit EGNOS getroffen werden. Aus den Ergebnissen der durchgeführten Messungen wird die Verwendung des Falcom NAVI-1 GPS-Empfängers für eine mögliche Nutzung im Rahmen des Projektes TAS empfohlen. Besonders die sehr guten Empfangsleistungen und die damit erzielten Genauigkeiten sprechen für dieses Gerät. Der Empfänger sollte nach Möglichkeit am Oberkörper, z.B. auf den Schulterdeckeln einer Jacke oder als eine Art Kette um den Hals vor der Kleidung, des Nutzers getragen werden. Dadurch wird eine Abschirmung der GPS-Signale durch den Körper verhindert. Für eine Verbesserung der Genauigkeit sollten in weiterführenden Tests zum einen das EGNOS-System und zum anderen der SAPOS–Dienst EPS untersucht werden. Für EGNOS spricht dabei die Tatsache, dass keine Zusatzgeräte außer dem GPS/EGNOS-Empfänger benötigt werden und dass keine zusätzlichen Kosten für die Nutzung dieses Systems entstehen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die Verfügbarkeit der doch sehr flach stehenden Satelliten entwickelt. Für die Verwendung von EPS spricht, dass es als professionelles System bei der Landesvermessung genutzt wird und eine sehr gute Genauigkeitsverbesserung bieten soll. Allerdings wird für die Nutzung im Normalfall eine GSMVerbindung benötigt. Dadurch kommen zusätzliche Kosten auf den Nutzer zu. Trotzdem sollte bei weiterführenden Messungen im Rahmen von TAS untersucht werden, ob die angegebenen Genauigkeiten mit einfachen, handelsüblichen Endgeräten erreicht werden können. Ein weiterer Bestandteil der Arbeit war die Untersuchung der Richtungserkennung. Es wurde prototypisch eine Software zur Richtungsdetektion aus den GPS-Positionsdaten entwickelt. 73 Die Software soll als Grundlage für weitere Forschungen auf diesem Gebiet dienen. So könnte eine Angabe der Bewegungsrichtung auch bei kleineren Positionsänderungen erfolgen, wenn eine Verbesserung der Genauigkeit, und vor allem der Streuung, der von GPS ermittelten Positionsdaten durch die erwähnten Zusatzsysteme stattfindet. In weiterführenden Arbeiten sollte eine mögliche Einbindung der so ermittelten Bewegungsrichtung in ein eventuell benötigtes Geo-Informations-System (GIS) und die Verwendung auf einem PDA untersucht werden. 74 LITERATURVERZEICHNIS: Mansfeld, Werner: Satellitenortung und Navigation. Vieweg Verlag, 1998 Winter, Sven: Barrierefreier Campus: Lokalisierung in Gebäuden. Medienprojekt an der TU-Ilmenau, FG Kommunikationsnetze, 2004 [3]: Potthoff, Christian: Barrierefreier Campus: Lokalisierung im freien Feld. Medienprojekt an der TU-Ilmenau, 2004 http://www.kowoma.de/gps/index.htm. Stand: 14.03.2004 [4]: [5]: ESA: http://www.esa.int [6]: Falcom: Input/Output Messages for FALCOM GPS receiver with SiRFstarIIe-chip-set [7]: Heerwagen, Michael/Debes, Maik: TAS-Zwischenbericht „Beispielroute mit Angabe der Kommunikationsmöglichkeiten“ [8]: Falcom: Falcom NAVI-1 (Bluetooth GPS-Receiver) User’s Guide. Version 1.02 [9]: ESA: http://ravel.esrin.esa.it/docs/egnos/estb/egnos_pro.htm , November 2004 [10]: National Marine Electronics Association: NMEA 0183 Standard for Interfacing Marine Electronic Devices Vers. 3.00, National Marine Electronics Association, July 2000 [11]: Bauer, Manfred: Vermessung und Ortung mit Satelliten. Wichmann Verlag, 1997 [1]: [2]: Softwarebezugsquellen: [S1]. www.visualgps.net [S2]: www.falcom.com [S3]: www.killetsoft.de Ansprechpartner: [A1] SAPOS Thüringen: Christian Trautvetter, Thüringer Landesvermessungsamt, Hohenwindenstraße 13a, Erfurt 75 Abkürzungsverzeichnis C/A-Code CDMA CIS COG CTS CW DGPS DOP ECEF EGNOS EPS ESA ESTB GGA GIS GLONASS GNSS GPRS GPS GSA GSM HEPS KFP LW MCC MEO MSAS NAVSTAR RFID RIMS RMC PCMCIA POI PPS PRN SA SBAS SI SPS TAS TTFF UKW VP WAAS WGS WLAN = Coarse Aquistion Code = Code Division Multiple Access = Convential Inertial System = Course Over Ground = Conventional Terrestrial System = Cotinuous Waves = Differential GPS = Dilution of Percision = Earth Centered Earth Fixed System = European Geostationary Navigation Overlay Service = Echtzeit-Positionierungs-Service = European Space Agency = EGNOS System Test Bed = Global Positioning Fix Data = Geo-Informations-System = Global Navigation Satellite System = Global Navigation Satellite System = General Packet Radio System = Global Positioning System = Global Navigation Satellite System (GNSS) DOP and Active Satellites = Global System for mobile Communication = Hochpräziser Echtzeit-Positionierungs-Service = Koordinatenfestpunkt = Langwelle = Mission Control Centre = Medium Earth Orbit = Multifunctional Satellite Augmentation System = Navigation Satellite Timing And Ranging = Radio Frequency Identification = Ranging and Integrity Monitor Stations = Recommended Minimum Specific GNSS Data = Personal Computer Memory Card International Association = Points of Intrests = Precision Positioning Service = Pseudorandom Noise = Selective Availibility = Satellite Based Augmention System = Sicherungspunkt = Standard Positioning System = Touristisches Assistenz System = Time To First Fix = Ultra-Kurz-Welle = Vermessungspunkt = Wide Area Augmention System = World Geodetic System = Wireless Lokal Area Network 76 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2.1: Elliptische Bahn eines Satelliten................................................................ 3 Abbildung 2.2: Geometrische Beziehung zwischen Erde und Satellit................................ 4 Abbildung 2.3: Punkt P im räumlichen, kartesischem Koordinatensystem........................ 6 Abbildung 2.4: Äquatorsystem der sphärischen Astronomie.............................................. 8 Abbildung 2.5: Kartesischen und elliptische Koordinaten.................................................. 9 Abbildung 2.6: Ellipsoid und Geoid.................................................................................... 11 Abbildung 3.1: Gerärekonfiguration und Signalverlauf nach der Einweg-Methode.......... 18 Abbildung 3.2: Sendeplan der ESTB/EGNOS-Satelliten................................................... 24 Abbildung 3.3: Zweidimensional vereinfachte Darstellung des IONO Korrekturgitters.... 25 Abbildung 3.4: INMARSAT-Satelliten und deren Ausleuchtungsbereich......................... 26 Abbildung 4.1: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP.................................................................................................... 43 Abbildung 4.2: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP.................................................................................................... 45 Abbildung 4.3: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP.................................................................................................... 49 Abbildung 4.4: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP.................................................................................................... 51 Abbildung 4.5: Beispiel zur Nutzung von Tags zur Genauigkeitsverbesserung................ 59 Abbildung 5.1: Netzstärke von D1, D2, E-Plus.................................................................. 63 Abbildung 6.1: RMC-Datensatz des NMEA-Protokolls der Messung am KFP 101.......... 66 Abbildung 6.2: Algorithmus der Richtungserkennung aus GPS-Daten.............................. 68 Abbildung 6.3: Programm „GPSDisplay“........................................................................... 70 Abbildung D.1: Wege mit Messpunkten..............................................................................107 Tabellenverzeichnis: Tabelle 2.1: einige Parameter WGS 84............................................................................... 12 Tabelle 3.1: Übersicht zur Grundkonzeption von GPS....................................................... 16 Tabelle 3.2: Zusammensetzung der Pseudorange............................................................... 19 Tabelle 3.3: Genauigkeit von GPS-Systemen..................................................................... 20 Tabelle 3.4: Satelliten und deren Bezeichnung................................................................... 27 Tabelle 3.5: GGA-Datensatz............................................................................................... 30 Tabelle 3.6: GSA-Datensatz................................................................................................ 31 Tabelle 3.7: RMC-Datensatz............................................................................................... 32 Tabelle 4.1: min. und max. Fehler für Länge und Breite der Falcom GPS-Karte.............. 39 Tabelle 4.2: Einstufung der Messpunkte............................................................................. 40 Tabelle 4.3: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP......................................................................................................... 42 Tabelle 4.4: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2m, 4m, 8m............... 43 Tabelle 4.5: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 90sek)................................ 44 Tabelle 4.6: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP.......................................................................................................... 44 Tabelle 4.7: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2m, 4m, 8m................ 45 Tabelle 4.8: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 12min)................................ 45 Tabelle 4.9: min. und max. Fehler für Länge und Breite der Holux GPS-Karte................. 47 Tabelle 4.10: Einstufung der Messpunkte........................................................................... 47 Tabelle 4.11: Anzahl der Messwerte der Kurzzeitmessung im jeweiligen Abstand 77 zum KFP........................................................................................................ 48 Tabelle 4.12: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2m, 4m, 8m.............. 49 Tabelle 4.13: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 90sek).............................. 49 Tabelle 4.14: Anzahl der Messwerte der Langzeitmessung im jeweiligen Abstand zum KFP........................................................................................................ 50 Tabelle 4.15: Anzahl der Messwerte mit Abstand zum KFP kleiner 2m, 4m, 8m.............. 51 Tabelle 4.16: Absoluter Abstand Mittelwert – KFP ( Messzeit 12min).............................. 51 Tabelle 4.17: Genauigkeit der SAPOS-Services................................................................. 60 Tabelle A.1: Beschreibung der Tabellenwerte................................................................... 79 Tabelle D.1: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 1............................................. 108 Tabelle D.2: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 2............................................. 108 Tabelle D.3: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 3............................................. 109 Tabelle E.1: Umrechnung der Positionswerte der einzelnen KFP von Gauß-Krüger in WGS84-Koordinaten..................................................................................... 110 78 Anhang A Es sind, für die Messungen an den 6 KFP, die einzelnen Messergebnisse dargestellt. Zu den jeweiligen Messreihen sind folgende Messwerte, jeweils für die Breite und die Länge, den Anhängen zu entnehmen: Min Minimum der gemessenen Werte (in Grad.Minute.Minutenbruchteil) Max Maximum der gemessenen Werte (in Grad.Minute.Minutenbruchteil) Mittelwert Mittelwert der Messreihe (in Grad.Minute.Minutenbruchteil) St.abweichung Standardabweichung = gemittelte Abweichung vom Mittelwert (in Grad.Minute.Minutenbruchteil) Mittl. Fehler [m] Mittlerer Abstand zum Mittelwert [in Metern] Max Satellit Maximale Anzahl der empfangenen Satelliten Min Satellit Minimale Anzahl der empfangenen Satelliten Samples Anzahl der aufgenommenen Messwerte KFP Koordinaten des jeweiligen KFP ∆ MW (D.M.M) Abstand des Mittelwerts zum KFP (in Grad.Minute.Minutenbruchteile) ∆ MW [m] Abstand des Mittelwerts zum KFP [in Metern] Abstand abs. [m] Absoluter Abstand (= Strecke) Mittelwert – KFP [in Meter] Tabelle A.1: Beschreibung der Tabellenwerte Zusätzlich wurden die gemessenen Positionswerte und die Anzahl der gemessenen Werte in Abständen von einem Meter zum KFP grafisch dargestellt. Ab einem Abstand größer als 16 m zum KFP erfolgte keine weitere Einteilung der einzelnen Messwerte. Die Anzahl dieser wurde unter dem x-Wert 20 m dargestellt. 79 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 100 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7730 050.48.7696 050.48.7710 Länge 010.40.3539 010.40.3491 010.40.3512 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0006 Breite 050.48.7716 000.00.0010 Länge 010.40.3522 St.abweichung 000.00.0009 000.00.0013 mittl. Fehler [m] 1,67 1,52 Max Satellit 6 Min Satellit 6 Samples 91 Abstand abs. [m] 1,75 ∆ MW [m] 1,30 1,17 gemessene Positionen 050.48.7735 N-Breite (D.M.M) 050.48.7730 050.48.7725 050.48.7720 Messwerte 050.48.7715 Mittelwert (MW) 050.48.7710 KFP 050.48.7705 050.48.7700 050.48.7695 050.48.7690 010.40.3490 010.40.3505 010.40.3520 010.40.3535 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 14 16 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 1 Messwerte Länge 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 100-Wert [m] 80 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 100 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7851 050.48.7712 050.48.7776 Länge 010.40.3547 010.40.3484 010.40.3520 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0060 Breite 050.48.7716 000.00.0002 Länge 010.40.3522 St.abweichung 000.00.0042 000.00.0021 mittl. Fehler [m] 7,78 2,46 Max Satellit 6 Min Satellit 5 Samples 90 Abstand abs. [m] 11,11 ∆ MW [m] 11,112 0,23 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7860 050.48.7840 050.48.7820 Messwerte 050.48.7800 050.48.7780 Mittelwert (MW) 050.48.7760 KFP 050.48.7740 050.48.7720 050.48.7700 010.40.3480 010.40.3500 010.40.3520 010.40.3540 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 16 20 12 14 8 9 10 6 7 4 5 2 3 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 100-Wert 81 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 101 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.6945 050.48.6868 050.48.6908 Länge 010.40.3365 010.40.3302 010.40.3331 KFP 101 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0000 Breite 050.48.6908 000.00.0029 Länge 010.40.3360 St.abweichung 000.00.0020 000.00.0016 mittl. Fehler [m] 3,70 1,87 Max Satellit 6 Min Satellit 6 Samples 90 Abstand abs. [m] 3,39 ∆ MW [m] 0,00 3,39 gemessene Positionen 050.48.6950 N-Breite (D.M.M) 050.48.6940 050.48.6930 050.48.6920 Messwerte 050.48.6910 Mittelwert (MW) 050.48.6900 KFP 050.48.6890 050.48.6880 050.48.6870 050.48.6860 010.40.3300 010.40.3320 010.40.3340 010.40.3360 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 16 14 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 101-Wert [m] 82 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 101 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.6954 050.48.6900 050.48.6920 Länge 010.40.3394 010.40.3335 010.40.3368 KFP 101 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0012 Breite 050.48.6908 000.00.0008 Länge 010.40.3360 St.abweichung 000.00.0013 000.00.0018 mittl. Fehler [m] 2,41 2,11 Max Satellit 5 Min Satellit 4 Samples 90 Abstand abs. [m] 2,41 ∆ MW [m] 2,22 0,94 050.48.6960 N-Breite (D.M.M) 050.48.6950 050.48.6940 Messwerte 050.48.6930 Mittelwert (MW) 050.48.6920 KFP 050.48.6910 050.48.6900 050.48.6890 010.40.3335 010.40.3355 010.40.3375 010.40.3395 Ö-Länge (D.M.M) Messwert Breite 20 14 16 9 10 12 8 7 5 6 4 3 1 Messwert Länge 2 0, 18 52 Anzahl N 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 101-Wert 83 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 102 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7039 050.48.6948 050.48.6991 Länge 010.40.3544 010.40.3412 010.40.3470 KFP 102 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0033 Breite 050.48.6958 000.00.0016 Länge 010.40.3486 St.abweichung 000.00.0030 000.00.0041 mittl. Fehler [m] 5,56 4,80 Max Satellit 8 Min Satellit 5 Samples 90 Abstand abs. [m] 6,39 ∆ MW [m] 6,11 1,87 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7060 050.48.7040 050.48.7020 Messwerte 050.48.7000 Mittelwert (MW) 050.48.6980 KFP 050.48.6960 050.48.6940 010.40.3410 010.40.3450 010.40.3490 010.40.3530 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 14 16 9 10 12 8 7 5 6 4 3 1 Messwerte Länge 2 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 102-Wert 84 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 102 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert St.abweichung 000.00.0022 Breite 050.48.7024 050.48.6955 050.48.6984 000.00.0023 Länge 010.40.3513 010.40.3434 010.40.3466 KFP 102 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0026 Breite 050.48.6958 000.00.0020 Länge 010.40.3486 mittl. Fehler [m] 4,07 2,69 Max Satellit 6 Min Satellit 3 Samples 92 Abstand abs. [m] 5,35 ∆ MW [m] 4,82 2,34 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7030 050.48.7020 050.48.7010 050.48.7000 Messwerte 050.48.6990 Mittelwert (MW) 050.48.6980 KFP 050.48.6970 050.48.6960 050.48.6950 010.40.3430 010.40.3455 010.40.3480 010.40.3505 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 14 16 12 8 9 10 7 6 5 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 102-Wert 85 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 103 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.6840 050.48.6797 050.48.6814 Länge 010.40.3475 010.40.3380 010.40.3421 KFP 103 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0008 Breite 050.48.6822 000.00.0022 Länge 010.40.3443 St.abweichung 000.00.0010 000.00.0026 mittl. Fehler [m] 1,85 3,04 Max Satellit 8 Min Satellit 6 Samples 90 Abstand abs. [m] 2,97 ∆ MW [m] 1,48 2,57 N-Breite (D.M.M) gemessene Positionen 050.48.6845 050.48.6840 050.48.6835 050.48.6830 050.48.6825 050.48.6820 050.48.6815 050.48.6810 050.48.6805 050.48.6800 050.48.6795 050.48.6790 Messwert Mittelwert (MW) KFP 010.40.3380 010.40.3410 010.40.3440 010.40.3470 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 16 14 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 103-Wert 86 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 103 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.49.3058 050.48.6800 050.48.7070 Länge 010.41.1739 010.40.3330 010.40.3846 KFP 103 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0248 Breite 050.48.6822 000.00.0403 Länge 010.40.3443 St.abweichung 000.00.1079 000.00.1663 mittl. Fehler [m] 199,83 194,61 Max Satellit 6 Abstand abs. [m] 65,83 ∆ MW [m] 45,93 47,16 Min Satellit 0 Samples 89* *da 2 ungültige Werte gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.49.4000 050.49.3000 050.49.2000 050.49.1000 Messwerte 050.49.0000 Mittelwert (MW) 050.48.9000 KFP 050.48.8000 050.48.7000 050.48.6000 010.40.3330 010.40.5630 010.40.7930 010.41.0230 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwert Breite 20 16 14 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 Messwert Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 103-Wert 87 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 104 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7742 050.48.7696 050.48.7718 Länge 010.40.3498 010.40.3436 010.40.3467 KFP 104 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0017 Breite 050.48.7735 000.00.0024 Länge 010.40.3443 St.abweichung 000.00.0011 000.00.0012 mittl. Fehler [m] 2,04 1,40 Max Satellit 6 Min Satellit 6 Samples 91 Abstand abs. [m] 4,22 ∆ MW [m] 3,15 2,81 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7750 050.48.7740 050.48.7730 Messwert 050.48.7720 Mittelwert (MW) 050.48.7710 KFP 050.48.7700 050.48.7690 010.40.342 010.40.344 010.40.346 010.40.348 010.40.350 0 0 0 0 0 Ö-Länge (D.M.M) Messwerte Breite 20 14 16 9 10 12 8 6 7 5 4 3 2 1 Messwerte Länge 0, 18 52 Anzahl N 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 104-Wert 88 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 104 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7800 050.48.7779 050.48.7787 Länge 010.40.3508 010.40.3450 010.40.3478 KFP 104 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0052 Breite 050.48.7735 000.00.0035 Länge 010.40.3443 mittl. Fehler [m] 1,48 2,46 St.abweichung 000.00.0008 000.00.0021 Max Satellit 4 Min Satellit 3 Samples 90 Abstand abs. [m] 10,47 ∆ MW [m] 9,63 4,10 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7810 050.48.7800 050.48.7790 050.48.7780 Messwerte 050.48.7770 Mittelwert (MW) 050.48.7760 KFP 050.48.7750 050.48.7740 050.48.7730 010.40.3440 010.40.3460 010.40.3480 010.40.3500 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 14 16 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 104-Wert 89 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 105 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7684 050.48.7621 050.48.7654 Länge 010.40.3663 010.40.3492 010.40.3562 KFP 105 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0035 Breite 050.48.7619 000.00.0048 Länge 010.40.3514 St.abweichung 000.00.0017 000.00.0038 mittl. Fehler [m] 3,15 4,45 Max Satellit 8 Min Satellit 6 Samples 90 Abstand abs. [m] 8,58 ∆ MW [m] 6,48 5,62 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7690 050.48.7680 050.48.7670 050.48.7660 Messwerte 050.48.7650 Mittelwert (MW) 050.48.7640 KFP 050.48.7630 050.48.7620 050.48.7610 010.40.3490 010.40.3540 010.40.3590 010.40.3640 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 16 14 12 10 8 9 7 5 6 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 105-Wert 90 Kurzzeitmessung (90 sek) zum KFP 105 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert St.abweichung 000.00.0018 Breite 050.48.7692 050.48.7623 050.48.7660 000.00.0017 Länge 010.40.3583 010.40.3525 010.40.3549 KFP 105 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0041 Breite 050.48.7619 000.00.0035 Länge 010.40.3514 mittl. Fehler [m] 3,33 1,99 Max Satellit 7 Min Satellit 3 Samples 90 Abstand abs. [m] 8,63 ∆ MW [m] 7,59 4,10 N-Breite (D.M.M) gemessene Positionen 050.48.7700 050.48.7690 050.48.7680 050.48.7670 050.48.7660 050.48.7650 050.48.7640 050.48.7630 050.48.7620 050.48.7610 Messwerte Mittelwert (MW) KFP 010.40.351 010.40.353 010.40.355 010.40.357 010.40.359 0 0 0 0 0 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 16 14 12 9 10 8 7 6 5 4 3 2 Messwerte Länge 1 0, 18 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Abstand zum KFP 105-Wert 91 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 100 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7788 050.48.7644 050.48.7717 Länge 010.40.3560 010.40.3496 010.40.3525 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0001 Breite 050.48.7716 000.00.0003 Länge 010.40.3522 mittl. Fehler [m] 5,00 1,52 St.abweichung 000.00.0027 000.00.0013 Max Satellit 10 Min Satellit 6 Samples 720 Abstand abs. [m] 0,40 ∆ MW [m] 0,19 0,35 gemessene Positionen 050.48.7760 050.48.7740 Messwerte 050.48.7720 Mittelwert (MW) 050.48.7700 KFP 050.48.7680 050.48.7660 050.48.7640 010.40.3495 010.40.3515 010.40.3535 010.40.3555 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 20 16 14 12 9 10 8 7 6 4 5 3 2 1 0 0, 18 52 N-Breite (D.M.M) 050.48.7780 Abstand zum KFP 100 92 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 100 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7883 050.48.7399 050.48.7707 Länge 010.40.3659 010.40.3270 010.40.3489 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0009 Breite 050.48.7716 000.00.0033 Länge 010.40.3522 St.abweichung 000.00.0061 000.00.0093 mittl. Fehler [m] 11,30 10,88 Abstand abs. [m] 4,21 ∆ MW [m] 1,67 3,86 Max Satellit 7 Min Satellit 0 Samples 649* *da 71 ungültige Werte gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 50.487.890 50.487.790 Messwerte 50.487.690 Mittelwert (MW) KFP 50.487.590 50.487.490 50.487.390 10.403.270 10.403.360 10.403.450 10.403.540 10.403.630 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 600 500 400 Messwerte Breite 300 Messwerte Länge 200 100 0, 20 14 16 8 6 7 5 3 4 2 1 9 10 12 18 5 2 0 Abstand zum KFP 100 93 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 101 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7008 050.48.6807 050.48.6925 Länge 010.40.3403 010.40.3269 010.40.3359 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0017 Breite 050.48.6908 000.00.0001 Länge 010.40.3360 St.abweichung 000.00.0044 000.00.0018 mittl. Fehler [m] 8,15 2,11 Max Satellit 8 Min Satellit 4 Samples 721 Abstand abs. [m] 3,15 ∆ MW [m] 3,15 0,12 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7000 050.48.6950 Messwerte 050.48.6900 Mittelwert (MW) KFP 050.48.6850 050.48.6800 010.40 010.40 010.40 010.40 010.40 010.40 010.40 010.40 .3260 .3280 .3300 .3320 .3340 .3360 .3380 .3400 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 400 Messwerte Breite 300 Messwerte Länge 200 100 0, 16 20 14 8 7 6 5 4 3 2 1 9 10 12 18 5 2 0 Abstand zum KFP 101 94 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 101 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7006 050.48.6918 050.48.6968 Länge 010.40.3420 010.40.3302 010.40.3364 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0060 Breite 050.48.6908 000.00.0004 Länge 010.40.3360 St.abweichung 000.00.0019 000.00.0026 mittl. Fehler [m] 3,52 3,04 Max Satellit 8 Min Satellit 5 Samples 720 Abstand abs. [m] 11,12 ∆ MW [m] 11,11 0,47 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7020 050.48.7000 050.48.6980 Messwerte 050.48.6960 Mittelwert (MW) 050.48.6940 KFP 050.48.6920 050.48.6900 010.40.3300 010.40.3340 010.40.3380 010.40.3420 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 0, 20 16 14 12 9 10 8 7 6 5 4 3 2 1 18 52 0 Abstand zum KFP 101 95 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 102 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7057 050.48.6920 050.48.6986 Länge 010.40.3539 010.40.3421 010.40.3481 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0028 Breite 050.48.6958 000.00.0005 Länge 010.40.3486 St.abweichung 000.00.0027 000.00.0024 mittl. Fehler [m] 5,00 2,81 Max Satellit 9 Min Satellit 6 Samples 720 Abstand abs. [m] 5,22 ∆ MW [m] 5,19 0,59 gemessene Positionen 050.48.7040 050.48.7020 Messwerte 050.48.7000 Mittelwert (MW) 050.48.6980 KFP 050.48.6960 050.48.6940 050.48.6920 010.40.3420 010.40.3460 010.40.3500 010.40.3540 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 400 Messwerte Breite 300 Messwerte Länge 200 100 20 14 16 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0, 18 52 N-Breite (D.M.M) 050.48.7060 Abstand zum KFP 102 96 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 102 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7042 050.48.6925 050.48.6971 Länge 010.40.4008 010.40.3005 010.40.3539 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0013 Breite 050.48.6958 000.00.0053 Länge 010.40.3486 St.abweichung 000.00.0024 000.00.0241 mittl. Fehler [m] 4,44 28,20 Max Satellit 6 Abstand abs. [m] 6,65 ∆ MW [m] 2,41 6,20 Min Satellit 0 Samples 518* *da 202 ungültige Werte gemessene Positionen 050.48.7020 Messwerte 050.48.7000 Mittelwert (MW) 050.48.6980 KFP 050.48.6960 050.48.6940 050.48.6920 010.40.3000 010.40.3230 010.40.3460 010.40.3690 010.40.3920 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 500 400 Messwerte Breite 300 Messwerte Länge 200 100 20 16 14 9 10 12 8 7 6 5 4 3 2 1 85 2 0 0, 1 N-Breite (D.M.M) 050.48.7040 Abstand zum KFP 102 97 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 103 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.6948 050.48.6778 050.48.6868 Länge 010.40.3513 010.40.3226 010.40.3415 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0046 Breite 050.48.6822 000.00.0028 Länge 010.40.3443 mittl. Fehler [m] 6,67 5,73 St.abweichung 000.00.0036 000.00.0049 Max Satellit 9 Min Satellit 4 Samples 721 Abstand abs. [m] 9,13 ∆ MW [m] 8,52 3,28 gemessene Positionen 050.48.6950 N-Breite (D.M.M) 050.48.6930 050.48.6910 050.48.6890 Messwerte 050.48.6870 Mittelwert (MW) 050.48.6850 KFP 050.48.6830 050.48.6810 050.48.6790 050.48.6770 010.40.3220 010.40.3320 010.40.3420 010.40.3520 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 0, 20 16 14 12 9 10 8 7 6 5 4 3 2 1 18 52 0 Abstand zum KFP 103 98 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 103 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.6950 050.48.6711 050.48.6839 Länge 010.40.3503 010.40.3355 010.40.3421 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0017 Breite 050.48.6822 000.00.0022 Länge 010.40.3443 St.abweichung 000.00.0041 000.00.0029 mittl. Fehler [m] 7,59 3,39 Max Satellit 8 Min Satellit 3 Samples 720 Abstand abs. [m] 4,06 ∆ MW [m] 3,15 2,57 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.6960 050.48.6910 Messwert 050.48.6860 Mittelwert (MW) 050.48.6810 KFP 050.48.6760 050.48.6710 010.40.3350 010.40.3400 010.40.3450 010.40.3500 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 20 16 14 9 10 12 8 7 5 6 4 3 2 1 0, 18 52 0 Abstand zum KFP 103 99 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 104 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7813 050.48.7664 050.48.7732 Länge 010.40.3557 010.40.3417 010.40.3476 KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 000.00.0003 Breite 050.48.7735 000.00.0033 Länge 010.40.3443 St.abweichung 000.00.0026 000.00.0019 mittl. Fehler [m] 4,82 2,22 Max Satellit 8 Min Satellit 5 Samples 721 Abstand abs. [m] 3,90 ∆ MW [m] 0,56 3,86 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7820 050.48.7800 050.48.7780 050.48.7760 Messwerte 050.48.7740 Mittelwert (MW) 050.48.7720 KFP 050.48.7700 050.48.7680 050.48.7660 010.40.3400 010.40.3450 010.40.3500 010.40.3550 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N Messwerte Breite 20 16 14 9 10 12 8 6 7 5 4 2 3 Messwerte Länge 1 0, 18 52 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Abstand zum KFP 104 100 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 104 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7833 050.48.7711 050.48.7768 Länge 010.40.3552 010.40.3427 010.40.3485 mittl. Fehler [m] 5,00 3,04 Max Satellit 7 Min Satellit 4 Samples 722 Abstand abs. [m] 7,84 ∆ MW [m] 6,11 4,91 gemessene Positionen N-Breite (D.M.M) 050.48.7840 050.48.7820 050.48.7800 Messwerte 050.48.7780 Mittelwert (MW) 050.48.7760 KFP 050.48.7740 050.48.7720 050.48.7700 010.40.3400 010.40.3440 010.40.3480 010.40.3520 010.40.3560 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 400 Messwerte Breite 300 Messwerte Länge 200 100 20 16 14 12 9 10 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0, 18 52 Breite Länge KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 050.48.7735 000.00.0033 010.40.3443 000.00.0042 St.abweichung 000.00.0027 000.00.0026 Abstand zum KFP 104 101 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 105 mit Falcom GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7718 050.48.7588 050.48.7645 Länge 010.40.3688 010.40.3417 010.40.3540 mittl. Fehler [m] 5,74 4,10 Max Satellit 9 Min Satellit 5 Samples 722 Abstand abs. [m] 5,70 ∆ MW [m] 4,82 3,04 gemessene Positionen 050.48.7720 050.48.7700 050.48.7680 Messwerte 050.48.7660 Mittelwert (MW) 050.48.7640 KFP 050.48.7620 050.48.7600 050.48.7580 010.40.3410 010.40.3480 010.40.3550 010.40.3620 010.40.3690 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 20 16 14 9 10 12 7 8 6 4 5 3 1 2 0 0, 18 52 N-Breite (D.M.M) Breite Länge KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 050.48.7619 000.00.0026 010.40.3514 000.00.0026 St.abweichung 000.00.0031 000.00.0035 Abstand zum KFP 105 102 Langzeitmessung (12 min) zum KFP 105 mit Holux GPS-Receiver Max Min Mittelwert Breite 050.48.7834 050.48.7548 050.48.7648 Länge 010.40.3529 010.40.3366 010.40.3446 mittl. Fehler [m] 11,30 2,22 Max Satellit 4 Min Satellit 2 Samples 720 Abstand abs. [m] 9,60 ∆ MW [m] 5,37 7,96 gemessene Positionen 050.48.7800 050.48.7750 Messwert 050.48.7700 Mittelwert (MW) 050.48.7650 KFP 050.48.7600 050.48.7550 050.48.7500 010.40.3350 010.40.3400 010.40.3450 010.40.3500 010.40.3550 Ö-Länge (D.M.M) Anzahl N 700 600 500 Messwerte Breite 400 Messwerte Länge 300 200 100 20 16 14 12 9 10 8 7 6 5 4 3 2 1 0 18 52 N-Breite (D.M.M) 050.48.7850 0, Breite Länge KFP 100 ∆ MW (D.M.M) 050.48.7619 000.00.0029 010.40.3514 000.00.0068 St.abweichung 000.00.0061 000.00.0040 Abstand zum KFP 105 103 Anhang B E-Mail von der ESA wegen Anfrage zum Stand von EGNOS und der Funktionsweise. Dear Mr Heerwagen, thank you very much for contacting the ESTB Helpdesk . We kindly apologize for a late reply which is due to the summer break. Your question has been recorded as Call nr. 01055. Please note the following information which we hope answers your questions. If possible, we will appreciate to receive further communications in English. 1. Currently, the EGNOS satellite constellation which includes the ESA satellite ARTEMIS ( PRN 124 or NMEA 37 ) , the satellite AOR-E (PRN120 or NMEA 33 ) and the satellite IOR-W (PRN126 or NMEA 39 ) has already been connected to the EGNOS computing platform but currently being used for assembly , integration and validation tests of the system . The signal currently broadcasted by the EGNOS satellites is, in this phase , not stable and the signal data can be processed only by professional receivers. 2. Yes, Please find attached the EGNOS Coverage Area ( in blue) and the EGNOS GEOs footprint. The EGNOS Satellites are located in Geostationary Orbit at the following longitudes: PRN 120 - 15.5 Deg. West PRN 124 - 21.5 Deg East PRN 126 - 25 Deg East 3. If the PRN number of the satellite that you are receiving the EGNOS Message corresponds to an EGNOS satellite then you are receiving the EGNOS signal. 4. Please note that at present and until EGNOS becomes operational what is available is the experimental signals broadcast by the ESTB ( the EGNOS System Test Bed which is an experimental version of EGNOS). The signals are broadcast through the satellite Inmarsat IOR ( PRN131 ) . Coverage of the satellite IOR is available at http://esamultimedia.esa.int/docs/egnos/estb/schedule.htm . Due to the experimental nature of the ESTB , the signals are broadcast without any guarantee of service as it is stated in the disclaimer available at: http://esamultimedia.esa.int/docs/egnos/estb/esaEG/ESA7U98708D_estb_0.html For internal testing it is therefore possible that some signal interruption may occur without giving notice in advance . 5. It may happen in some cases that the ESTB provides worst performances than GPS. This happens when the ESTB does not monitor all GPS visible satellites. 104 For further information on ESTB/EGNOS please do not hesitate to contact the ESTB Helpdesk at [email protected] Best Regards ESTB Helpdesk European Space Agency [email protected] 105 Anhang C E-Mail vom technischen Direktor des NMEA-Standards, Steve Spitzer, wegen einer Anfrage zur Bestimmung und zur Angabe des COG im RMC-Datenprotokoll. The NMEA 0183 Standard does not specify what algorithm GNSS receivers use to determine the Course Over Ground (COG) or the Speed Over Ground (SOG) information. Some GNSS receiver manufacturers use delta position information to calculate the COG and SOG values. These type of receivers often use averaging and filters to smooth these results. Other manufacturers determine SOG and COG algorithmically, such as from doppler/phase and measurements. These receivers do not usually use filters, as the values are more instantaneous and not dependent upon previous position solutions. The only way to know how the COG and SOG are being determined is to get that information from the GNSS receiver manufacturer. Good luck in your endeavors. Regards Steve Spitzer Technical Director, NMEA 106 Anhang D Im folgenden Bild D.1 ist eine Karte für Wanderwege von Georgenthal zur Wechmarer Hütte abgebildet. Darin sind untersuchten Wege und die einzelnen Messpunkte farblich gekennzeichnet. Die Messpunkte entlang der Versorgungsstraße (Weg 1) sind Schwarz markiert, die entlang des Weges 2 (Bärenweg) Rot-Braun und die Messpunkte entlang des Weges 3 (über Totenstein) Gelb. Bild D.1: Wege mit Messpunkten Im Folgenden erfolgt eine kurze Beschreibung der einzelnen Messpunkte der jeweiligen Wege. Dadurch soll ein Auffinden der Messpunkte für nachfolgende Messungen ermöglicht werden. 107 Weg 1: Eiscafe –Wechmarer Hütte via Versorgungsstraße Messpunkt Beschreibung 1 Holzgeländer an der linken Straßenseite am Abzweig Weg 1/Weg 2 (Bärenweg); GPS-Empfänger befand sich am rechten Geländerrand Holzbank an der rechten Straßenseite am Abzweig zum Weg 3; GPS-Empfänger befand sich am linken Bankende Erste folgende Holzbank an der rechten Straßenseite; GPSEmpfänger befand sich am linken Bankende Lichtung/ Wiese auf der linken Straßenseite vor dem Felsvorsprung 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Erster Wanderwegabzweig (in Karte eingezeichnet) nach dem Felsvorsprung auf der linken Straßenseite Holzhütte auf der rechten Straßenseite; GPS-Empfänger befand sich am linken Bankende im inneren der Hütte Wegkreuzung (in Karte eingezeichnet); GPS-Empfänger befand sich auf der rechten Straßenseite neben dem dort befindlichen Baum Holzbank vor den „Stauteichen“ auf der rechten Straßenseite unter Laubbaum; GPS-Empfänger befand sich am linken Bankende Messpunkt außerhalb der markierten Wege im Unterholz – diente der Untersuchung der Verfügbarkeit Abseits der Wege GPS-Empfänger befand sich am rechten Ende der Sitzgelegenheit Tabelle D.1: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 1 Weg 2: Eiscafe –Wechmarer Hütte über Bärenweg Messpunkt Beschreibung 1 Holzgeländer an der linken Straßenseite am Abzweig Weg 1/Weg 2 (Bärenweg); GPS-Empfänger befand sich am rechten Geländerrand Holzbank an der linken Straßenseite am Abzweig zum Wanderweg „Schwimmbachtal“ unter Laubbaum; GPS-Empfänger befand sich am rechten Bankende Erste folgende Holzbank am linken Wegesrand; GPS-Empfänger befand sich am rechten Bankende Nächstfolgende Holzbank am linken Wegesrand; GPS-Empfänger befand sich am rechten Bankende Holzbank am rechten Wegesrand an der Wegkreuzung (in Karte eingezeichnet); GPS-Empfänger befand sich am rechten Bankende Wegabzweig (nicht in Karte eingezeichnet) nach links; GPSEmpfänger befand sich am linken Wegesrand 2 3 4 5 6 Tabelle D.2: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 2 108 Weg 3: Eiscafe –Wechmarer Hütte über Totenstein Messpunkt Beschreibung 1 Holzgeländer an der linken Straßenseite am Abzweig Weg 1/Weg 2 (Bärenweg); GPS-Empfänger befand sich am rechten Geländerrand Holzbank an der rechten Straßenseite am Abzweig zum Weg 3; GPS-Empfänger befand sich am linken Bankende Große Wegkreuzung ca. 2km nach Georgenthal (nicht in Karte eingezeichnet); GPS-Empfänger befand sich am linken Wegesrand zwischen den zwei abgehenden Wegen Abzweig Wanderweg zur Bärenhöhle; GPS-Empfänger befand sich vor dem Wegweiser am linken Wegesrand Wiese vor dem Felsen „Totenstein“ am linken Wegesrand 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Keine genaue Angabe möglich; Messung erfolgte während der Bewegung bis zum nächsten Messpunkt Wegabzweig zur Wechmarer Hütte; GPS-Empfänger befand sich links neben dem Wegweiser KFP 103; GPS-Empfänger befand sich genau über der Markierung des KFP KFP 102; GPS-Empfänger befand sich genau über der Markierung des KFP Holzbank vor den „Stauteichen“ auf der rechten Straßenseite unter Laubbaum; GPS-Empfänger befand sich am linken Bankende (siehe Messpunkt 8 Weg 1) Tabelle D.3: Beschreibung der Messpunkte auf dem Weg 3 109 Anhang E Beigefügt sind die Daten vom Katasteramt Gotha. Zusätzlich erfolgt die Angabe der Koordinatenwerte der einzelnen KFP im WGS84-System im Format D.M.M, wie sie mit der Software Transdat berechnet wurden. Einstellungen für die Umrechnung mittels der Software Transdat: Gauß-Krüger Koord. (3 Grad breite Streifen); PD/83 (DE Land TH <±1m), Raubenberg, Bessel -> Geographische Koordinaten [Grad, Min]; WGS84 (Weltweit GPS), geozentrisch,WGS84 KFP 100 101 102 103 104 105 Y (Rechts) –Wert 004406547.95000 004406526.32000 004406541.19000 004406535.74000 004406538.78000 004406546.72000 X (Hoch) – Wert 005631664.43000 005631515.05000 005631523.96000 005631498.89000 005631668.12000 005631646.55000 -> Länge 001040.35220925 001040.33608299 001040.34860207 001040.34434683 001040.34434847 001040.35143559 Breite 005048.77164551 005048.69088948 005048.69583775 005048.68226709 005048.77354642 005048.76199260 Tabelle E.1: Umrechnung der Positionswerte der einzelnen KFP von Gauß-Krüger in WGS84-Koordinaten 110 Anhang F EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG Hiermit erkläre ich, dass ich die Arbeit selbstständig durchgeführt und abgefasst habe. Von mir benutzte Quellen, Literatur und Hilfsmittel sind als solche gekennzeichnet. Könitz, den 30.12.2004 Michael Heerwagen 113 Anhang G Diplomthesen Die Genauigkeit, Verfügbarkeit und Stabilität von GPS hängt vom verwendeten Chipsatz ab. EGNOS kann zur Verbesserung der Genauigkeit in den untersuchten Gebieten (noch) nicht genutzt werden. Mit GPS sind Genauigkeiten von 0,5 m bis 5 m zu erreichen. Eine Beeinträchtigung des Empfangs und der Genauigkeit von GPS durch unterschiedliche Wetterbedingungen wurde nicht beobachtet. Baumbewuchs und topografischen Begebenheiten wirken sich aber bei den verwendeten GPS-Empfängern anders aus. Bei Messpunkten unter oder in direkter Nähe von Bäumen ergab sich bei windigen Wetterverhältnissen eine größere Streuung der Messwerte. Im untersuchten Gebiet eignen sich besonders die Mobilfunknetze D1 und D2 für eine mögliche Datenübertragung. Das E-Plus-Netz ist nur bedingt zu empfehlen. Eine exakte Richtungserkennung mit GPS ohne Zusatzsysteme ist nicht möglich. Dies ist nur unter Verwendung eines Kompasses zu erreichen. Durch eine Bestimmung der Bewegungsrichtung aus den Positionsdaten von GPS mit dem vorgestellten Algorithmus können auftretende Fehler ausgeglichen werden. Für das Projekt „TAS“ wird ein GPS-Empfänger empfohlen, welcher die XTrack-Software verwendet. 114