- Jugendhilfe Essen
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1 Vorwort 3 Struktur der Jugendhilfe Essen 4 Abteilung Bildung und Freizeit 5 Offener Ganztag6 Bildungsauftrag des OGS 7 Sprache und Kommunikation 8 Kulturelle Bildung 9 Bewegung, Spiel und Sport 10 Ernährung und Gesundheit 11 Natur und Umwelt 12 Soziale und emotionale Entwicklung 13 Inklusion, Schuladressen 14 OGS-Highlights 2013 15 Schule von „acht bis eins“ 16 Offene Kinder- und Jugendarbeit17 Übersicht18 Aufsuchende Jugendarbeit 19 „Palme 7“ in Altenessen 20 Bildungspartner Jugend und Schule 22 Das Emil-Frick-Haus 24 Abenteuer mit Emil 25 Jugendfarm in Altenessen 26 JHE-Ferienspaß27 Ganztagsbetreuung Sekundarstufe I 28 Abteilung Jugendberufshilfe30 Beratung/Flankierung Kompetenzagentur32 InSeL, Jugendwohnungsbörse 33 Sozialstunden und Berufsorientierung 34 Schulbezogene Jugendsozialarbeit und BOP 35 Berufsvorbereitung AufSteiger, Jugendwerkstatt für Mädchen 36 E.ON-Projekt37 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme 38 PerspektivCenter U25 38 Produktionsorientierte Maßnahmen (POM) 39 Ludwig sein Laden 40 Berufliche Bildung Außerbetriebliche Ausbildung 41 Teilzeitausbildung in kooperativer Form 42 Unsere Besten! 43 Beschäftigung und Qualifizierung Fachstelle für Gemeinwohlarbeit, GWA-Z 44 GWA-PLUS 45 Schöne Aussichten für Alleinerziehende 46 Freiwilliges Soziales Jahr 47 Impressum Eine Dokumentation der Jugendhilfe Essen gGmbH Schürmannstraße 7 45136 Essen Fon 0201 88-54300 Fax 0201 88-54301 Fotos: Tani Capitain, Selda Kilicarslan, Alexander Müller, Titel (mi.) Anne Wirtz Jugendhilfe Essen gGmbH Redaktion: Jochen Drewitz, Tani Capitain, Alexander Müller, Mitarbeiter sämtlicher Bereiche der Jugendhilfe Essen gGmbH Layout: Mediengestaltung jhe jh-essen.de V.i.S.d.P.: Jochen Drewitz 2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit nutzen wir in dieser Broschüre in der Regel die männliche Schreibweise, auch wenn die weibliche gemeint ist. Wir bitten alle Leserinnen und Leser um Verständnis. Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt eine umfassende Bestandsaufnahme zu allen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe Essen gGmbH im Jahr 2013. Der Sachbericht soll Ihnen Einblicke in konzeptionelle (Weiter-)Entwicklungen geben, die durch die Beschreibung neuer Projekte und die Anpassung pädagogischer Inhalte zum Ausdruck kommen. Mit der Ausgestaltung der pädagogischen Angebote und den uns zur Verfügung stehenden Förderinstrumenten versuchen wir, mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt zu halten, die ihre Wirkungen insbesondere auch auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen entfalten. Neuere Projekte der Abteilung Jugendberufshilfe zielen zunehmend auf Jugendliche mit besonderen Problemstellungen, die zur Stabilisierung ihrer persönlichen Situation ganz gezielter Hilfen bedürfen und zum Beispiel zu einer Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe oder mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychatrie führen. Die Nachfrage nach Plätzen im Offenen Ganztag an Grundschulen hält unvermindert an. Die Stadt Essen unternimmt alle Anstrengungen, den Bedarf durch den Ausbau des Angebots zu decken. Obwohl Essen im Vergleich zu anderen NRW-Städten schon einen hohen Qualitätsstandard erreicht hat, wird in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und der Schulverwaltung an einer weiteren Verbesserung der Förderung und pädagogischen Betreuung gearbeitet. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit reagiert auf die neuen Herausforderungen durch die Verlagerung der Öffnungszeiten in den Einrichtungen und neue Schwerpunkte in der Mobilen Jugendarbeit und der Straßensozialarbeit bis hin zum Ausbau des Offenen Ganztags im Sekundarstufe-I-Bereich der Schulen. Detailinformationen zu allen aktuellen Angeboten finden Sie unter www.jh-essen.de. Dort sind auch Ansprechpartner genannt, die für weitere Rückfragen gerne zur Verfügung stehen. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Karlheinz Endruschat Jochen Drewitz Aufsichtsratsvorsitzender Geschäftsführer 3 Offener Ganztag Beratung/Flankierung Offene Kinder- und Jugendarbeit Berufsvorbereitung Berufliche Bildung Beschäftigung und Qualifizierung Mitarbeiterzahl481 Stand: Feb. 2014 Gesamtertrag 23,8 Mio EURO 4 Die Abteilung „Bildung und Freizeit“ umfasst unsere Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche an Schulen, in Jugendhäusern und im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit in den Stadtbezirken. Im Schuljahr 2013/2014 wurden mehr als 4.000 Kinder in 175 Gruppen an 50 Grund- und vier Förderschulen im Offenen Ganztag von unseren Erzieherinnen und Erziehern betreut und unterstützt. Erstmals ist die Jugendhilfe Träger der „Schule von acht bis eins“ an fünf Standorten. In der Betreuung der Kinder stehen aber nicht die Zahlen im Vordergrund, sondern hier zählen die Inhalte und Ziele, die wir erreichen und Ihnen im Folgenden vermitteln wollen. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit umfasst die Jugendfarm in Altenessen, die Jugendgäste- und Tagungsstätte Emil-Frick-Haus sowie neun Kinder- und Jugendzentren und die Mobile Arbeit im Stadtgebiet. Ein Höhepunkt in 2013 war die Eröffnung der neuen Jugendeinrichtung „Palme 7“ in Essen-Altenessen. Am Palmbuschweg befinden sich damit verschiedene Angebotsformen der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit unter einem Dach. In der Zusammenarbeit der Fachstelle für Gemeinwohlarbeit, den Beratungsstellen der Abteilung Jugendberufshilfe, der Streetworker und der neuen Kinder- und Jugendeinrichtung Palme 7 erhoffen wir uns wichtige Impulse für die programmatische Entwicklung der Kinder- und Jugendarbeit. Eine weitere Entwicklungslinie stellt die Ganztagsbetreuung in der Sekundarstufe I dar, die durch die Offene Kinder- und Jugendarbeit organisiert wird: Seit dem Schuljahr 2013/2014 engagieren wir uns an mittlerweile neun weiterführenden Schulen im Stadtgebiet. 5 Die Jugendhilfe Essen gGmbH (JHE) ist seit dem Schuljahr 2007/2008 Träger des Offenen Ganztags an mittlerweile 50 Grund- und vier Förderschulen im Essener Stadtgebiet. Dazu beschäftigt die JHE knapp 200 Erzieherinnen, die den Bildungsauftrag des Offenen Ganztags im Hinblick auf die Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung der Kinder wahrnehmen. Fachlich und organisatorisch begleitet wird die Arbeit an den einzelnen Schulen durch ein Team von vier Fachberatern, die als Ansprechpartner für pädagogische und organisatorische Fragestellungen fungieren. Administrative Unterstützung leisten zweieinhalb Verwaltungs-Mitarbeiterinnen, deren Aufgabe auch die Abrechnung der Vielzahl freier Mitarbeiter ist. Auf einen Blick: • An jeder Schule wird eine Vollzeitkraft eingesetzt • Die weiteren Kollegen arbeiten mit 30 Wochenstunden • Unterstützt werden sie von 550 freien Mitarbeitern am Nachmittag • Rund 4.200 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren werden in 175 Gruppen betreut Die Jugendhilfe Essen arbeitet stetig an der qualitativen Weiterentwicklung des Offenen Ganztags. Dazu stehen wir im regelmäßigen Austausch sowohl mit den Schulleitungen als auch mit den Erziehern vor Ort, um die Bildungsangebote für die OGS-Kinder gemeinsam zu gestalten. Einen wichtigen Baustein der qualitativen Weiterentwicklung bilden unsere laufenden internen Fortbildungen zu fachspezifischen und organisatorischen Themen, durch die eine zeitgemäße pädagogische Arbeit sichergestellt wird. Gemeinsam lernen und leben: Die JHE ist Träger des Offenen Ganztags an 50 Grund- und vier Förderschulen. 6 In der Offenen Ganztagsschule gestaltet die JHE Bildung und Freizeit über den ganzen Tag hinweg. Dabei verstehen wir als Jugendhilfeträger Bildung in einem erweiterten ganzheitlichen Sinne und unterstützen Kinder, die Welt mit eigenen Augen zu sehen. Wir fördern ihre individuellen Stärken, bieten Möglichkeiten des Spiels an und initiierieren soziale Erlebnisse. So tragen wir dazu bei, dass sich Kinder in ihrer ganzen Persönlichkeit weiterentwickeln können. Das geschieht in unterschiedlichen Zusammenhängen: Im Rahmen des Unterrichtes begleiten die Erzieherinnen zusätzlich zu den Lehrkräften die kognitiven Lernprozesse von Kindern und fördern die Arbeit in Kleingruppen, beispielsweise in den Bereichen Motorik oder Wahrnehmung. Eine enge Verzahnung zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten ist wichtig, um ganztägige Bildung zu ermöglichen. Dazu gehört auch das spielerische Aufgreifen von Unterrichtsinhalten am Nachmittag. Beim Mittagessen schaffen die Erzieherinnen eine angenehme Atmosphäre und begleiten die Mahlzeit pädagogisch durch Tischrituale und Gespräche. So wird die Essenssituation zu einer wichtigen sozialen Erfahrung für die Kinder. In der Lernzeit oder bei den Hausaufgaben lernen die Kinder, begleitet von Lehrkräften und Erzieherinnen, ihre Aufgaben selbständig zu erledigen und Lerninhalte zu vertiefen. Der Nachmittag ist geprägt von einer Balance zwischen Phasen des freien Spiels und spannenden Bildungsangeboten. Im Freispiel entwickeln die Kinder Kreativität und Fantasie, bauen Freundschaften auf oder können sich zurückziehen. Durch anregungsreiche Bildungsmöglichkeiten werden die Kinder spielerisch gefördert und haben die Gelgenheit, ihre Interessen ausleben. So entsteht ein ganztägiges Bildungs- und Freizeitangebot. 7 Im Offenen Ganztag lässt sich Sprachförderung anders umsetzen als im regulären Schulbetrieb. Die Kinder bleiben länger in einem deutschen Sprachumfeld und erleben vielfältige Situationen, in denen Sprache angewandt, erlebt und vermittelt wird. Das gilt für deutsche Kinder ebenso wie für Kinder mit Migrationshintergrund. Sprache ist nicht nur Lerngegenstand mit Grammatik und Rechtschreibung, sondern regelt Umgang und tägliches Miteinander. Mit unseren gezielten zusätzlichen Angeboten werden die Kompetenzen in den Bereichen Hören, Schreiben, Lesen und Sprechen gefördert. Im Schuljahr 2013/2014 gibt es pro Woche insgesamt 141 Angebote rund um das Thema Sprache. 1.692 Kinder werden wöchentlich in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt. Dazu gehört mit 66 Gruppen ganz gezielte, spielerisch vermittelte Sprachförderung. Der Schwerpunkt Kommunikation mit wöchentlich 19 Gruppen beinhaltet Angebote wie die Plauder-AG, den Erzählkreis und die Geschichten-AG, aber auch Rap-Texte, das Reimen und „Komm, wir lernen Deutsch“. Der Bereich Lesen und Hören umfasst 56 Angebote pro Woche: Märchen, Lesekino, Schmökerstunde, Lesehexe oder Bücherwurm. Auch inszenieren die Kinder ein zuvor selbst geschriebenes Hörspiel. Im Tonstudio: Hörspiele schulen die Kommunikationsfähigkeit. Auf einen Blick: • 1.692 Kinder in 141 differenzierten Angeboten zum Thema „Sprache und Kommunikation“ • 66 Gruppen mit dem Schwerpunkt Sprachförderung • 19 Gruppen zum Thema Kommunikation • 56 Angebote zum Bereich Lesen und Hören 8 Kulturelle Bildung im Offenen Ganztag bedeutet Kultur von und mit Kindern, Kultur zum Anfassen und Mitmachen, zum Leben und Erleben. Kinder erhalten die Möglichkeit, eine vielfältige Palette an kulturellen Bildungsangeboten kennenzulernen und mitzugestalten. 2013 wurden insgesamt 312 kulturelle Angebote umgesetzt, in denen rund 3.744 Kinder spielerisch kreative Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelten. 96 Kinder schrieben Geschichten und Drehbücher. 48 Kinder besuchten regelmäßig die Büchereien ihres Stadtteils. 516 Kinder spielten auf der Bühne Theater. 360 Kinder sangen im Chor oder der OGS-Band und lernten Instrumente. 60 Kinder schrieben eine OGS-Zeitung, sprachen, sangen und machten Geräusche für ein Hörspiel. 168 Kinder fotografierten ihre Freunde bei Aktionen und Festen. Durch die Teilnahme am jährlichen Wettbewerb „Kids on Line“ setzten sie sich kritisch mit neuen Medien auseinander. 264 Kinder lernten die Regeln des Schachspiels. 108 Kinder übten Tischmanieren und präsentierten sich zum Ende der AGs beim festlichen Essen. 144 Kinder schnupperten in die Welt des Zirkus’: Sie waren Akrobaten, Clowns und Zauberer. 84 Kinder erlebten die Kulturen der Vielfalt, beispielsweise durch Bräuche, Tänze oder Esskulturen. Insgesamt 1.900 Kinder lernten in den Werk-AGs mit Nadel, Bohrer und Säge umzugehen: Sie fertigten Skulpturen und Gemälde an, töpferten oder erlernten das Filzen. Kulturelle Bildung wird nicht nur in der Schule vermittelt. Auch die Nachbarschaft, das Viertel sowie das vielfältige Angebot der Stadt Essen und die Freizeitangebote außerschulischer Partner wurden miteinbezogen. Auf einen Blick: • An 312 kulturellen Angeboten nahmen insge samt 3.744 Kinder teil • Davon besuchten 1.900 Kinder Werk-AGs, 516 spielten Theater und 360 betätigten sich musikalisch Ein Auftritt in der Theater-AG verlangt Mut und gibt Selbstvertrauen. 9 Für Kinder und Jugendliche sind Bewegung, Spiel und Sport wichtige Teile ihrer Entwicklung. Durch die hohe zeitliche Bindung der Kinder des Offenen Ganztags am Lernort Schule sind bewegungsorientierte Angebote von großer Bedeutung. Mit diesen werden nicht nur motorische Fähigkeiten von Kindern gefördert, sondern auch ihre Gesundheit, ihre kognitive Leistungsfähigkeit sowie ihr soziales Verhalten. Die Sportangebote in der Offenen Ganztagsschule werden durch den Essener Sportbund (ESPO) organisiert. Jede Woche erreichen die Übungsleiter des ESPO in 222 Stunden an unseren Offenen Ganztagsschulen 2.610 Kinder. Dabei werden – je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder – allgemeine Bereiche des Sports wie Fußballtraining, Ballsport- und Bewegungsspiele, Schwimmen oder Kinderturnen abgedeckt. Auch werden spezielle Sportarten wie Taekwando, Thai-Chi, Judo, Einradfahren oder Capoera angeboten. Auf einen Blick: • Wir bieten wöchentlich 214 Spielangebote zum Thema Bewegung für 2.568 Kinder • Die Übungsleiter des ESPO erreichen in 222 Sportstunden 2.610 Kinder Kinder auf Rollerblades: Das Gleiten macht Spaß und schult Koordination sowie Gleichgewicht. Das Spielverhalten von Kindern wird neben den Sportangeboten durch vielfältige andere Aktivitäten gefördert. Von großer Bedeutung ist das freie Spiel, also die Möglichkeit, nicht angeleitet, gemeinsam mit anderen zu spielen und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Dabei finden wichtige Bildungsprozesse unter den Kindern statt: Sie lernen, sich die Welt selbst anzueignen. Überdies finden gelenkte Spielangebote statt, die ebenso der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern förderlich sind. 214 solcher Angebote werden wöchentlich mit 2.568 Kindern durchgeführt. Die Angebotspalette ist nach den Bedürfnissen der Schüler und den Zielrichtungen der Schulen ausgerichtet. Sie variieren von Hof-, Kreis- und Gesellschaftsspielen, Aktivitäten drinnen und draußen bis hin zu Lego-AGs, Schach- oder Brettspielen. 10 In den letzten Jahren werden „Ernährung und Gesundheitsförderung“ mehr und mehr zum thematischen Bestandteil des Ganztagbetriebes. Die Vermittlung eines Ernährungsbewusstseins, sportliche Aktivitäten und Entspannungstechniken dienen einer umfassenden Gesundheitsförderung und sind gemeinsame Aufgaben von Eltern, Lehrkräften und Erzieherinnen. Auch die Grundversorgung mit einem nahrhaften Mittagessen und ausgewogenen Snacks am Nachmittag gehören zum Alltag in unseren Offenen Ganztagsschulen. Im Rahmen eines erweiterten Gesundheitsverständnisses lernten 576 Kinder Methoden und Techniken der Entspannung kennen, sie gingen auf Traumreisen und entwickelten Strategien, um im Alltag Phasen der Erholung als Balance zwischen Entspannung und Anspannung einzurichten. Rund 120 Kinder lernten Massage- und Yogatechniken kennen. Weiterhin konnten 36 Kinder in der Entwicklung ihrer motorischen Fähigkeiten durch Ergotherapie beziehungsweise psychomotorische Angebote gefördert werden. Um das Bewusstsein der Erzieherinnen für diesen Themenkomplex zu schärfen, wurden in Kooperation mit der Stadt Essen und der Vernetzungsstelle „Schulverpflegung NRW“ Workshops zum Thema „Schulverpflegung im Offenen Ganztag“ angeboten sowie eine Fortbildung zum Thema „Gesundes Aufwachsen im Offenen Ganztag“ in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen durchgeführt. Neben den Angeboten zur Ernährung und Gesundheit für die Kinder wurden im Rahmen von Elternarbeit Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Gesundheitsthemen angeboten. Auf einen Blick: • 1.224 Kinder besuchten spezielle Angebote zu den Themen Ernährung und Gesundheit • 468 nahmen an verschiedenen Koch-AGs teil • 576 lernten Methoden zur Entspannung • 120 fanden mit Massage- und Yogatechniken ihre Balance • 36 entwickelten ihre motorischen Fähigkeiten in der Ergotherapie 1.224 Kinder besuchten AGs zum Thema Ernährung und Gesundheit. Rund 468 Kinder nahmen an einem Kochoder Gesundheits-Angebot teil und machten hier beispielsweise einen Ernährungsführerschein. Sie lernten Lebensmittelgruppen, die Ampelfarben einer gesunden Ernährung sowie grundlegende Hygienevorschriften kennen. Zum Abschluss erwarben sie in einer Prüfung den Ernährungsführerschein und rundeten das Ganze mit einem gemeinsamen Essen ab. 11 Wir wollen den Kindern ermöglichen, Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum kennenzulernen. Unser Ziel ist zudem die Vermittlung von Achtsamkeit im Umgang mit der Umwelt. Dazu wird in den Schulen, beispielsweise beim Basteln mit verschiedenen Materialien, die Bedeutung von Recycling vermittelt. Unsere Kinder nehmen an der Aktion „Pico-Bello-SauberZauber" der Stadt Essen teil. Dabei reinigen sie das Umfeld ihrer Schulen. Zusätzlich wird ihnen bei Spielplatz-Patenschaften Verantwortung für das Allgemeinwohl übertragen. An einzelnen Standorten finden Angebote im Rahmen spezieller Kooperationen statt, beispielsweise mit „Schule Natur“ in der Gruga. Hier gibt es Veranstaltungen zum Entdecken, Forschen und Experimentieren. Auf der Jugendfarm Altenessen wird den Kindern der Karlschule eine Pony- und Tier-AG angeboten. Schon seit mehreren Jahren nehmen 80 OGS-Kinder der Altfriedschule mit einer Tiertherapeutin am Hof-Reit-Projekt „Begegnung mit dem Pferd“ als erlebnispädagogisches Angebot teil. Auf einen Blick: • 800 Kinder wurden durch die Angebote zum Thema „Natur und Umwelt“ erreicht • 310 besuchten die Naturentdecker-, Wald-AG oder Garten- und Grün-AG • Ebenfalls 310 Schüler nahmen an der Experimente- und Forscher-AG teil 12 Pico-Bello: OGS-Kinder reinigten auch 2013 ihre Nachbarschaft. Naturerlebnisse: Die Schüler entdecken ihre Umwelt. Soziale und emotionale Beziehungen sind grundlegend für eine gesunde Entwicklung von Kindern. Gleichzeitig rückt die Bedeutung sozialer Kompetenzen als wesentliche Schlüsselfähigkeit zur Bewältigung des Lebens in modernen Gesellschaften in den Vordergrund. Der sich daraus ergebende Bildungsauftrag wird im Rahmen des Offenen Ganztags alltäglich umgesetzt. Neben der ständigen Beziehungsarbeit der Erzieherinnen finden an den 50 Grund- und vier Förderschulen wöchentlich 75 spezifische Angebote zur Unterstützung der sozialen und emotionalen Entwicklung statt. Dabei erreichen wir rund 1.500 Kinder. Hierzu dienen Angebote wie Selbstbehauptungsübungen, Coolness-Trainings, Rollenspiele, Erlebnispädagogik, Kooperations- und soziale Lernspiele. Hervorzuheben ist das von der Jugendhilfe Essen selbst entwickelte „Respekt-Agenten-Training“: Es wurde speziell für Dritt- und Viert-Klässler im OGS-Bereich konzipiert und greift die Themen Kommunikation, Konfliktlösung, Gefühle und Vertrauen in gemeinsamen Spielen und Übungen auf. Die Kinder lernen hier den respektvollen Umgang miteinander, sie entwickeln Strategien und Kompetenzen, um Konflikte zu lösen, stärken aber auch ihr Selbstbewusstsein und das Vertrauen in Andere. Damit werden die Kinder auf die verschiedenen Anforderungen vorbereitet, die sich aus dem Zusammenleben in der Klasse, in den Betreuungs- und anderen Gruppen ergeben. Auf einen Blick: • 1.500 Kinder nehmen im Schuljahr 2013/2014 an 75 Angeboten zur Förderung sozialer und emotionaler Entwicklung teil Miteinander Lernen macht Spaß und erhöht Entwicklungs-Chancen und soziale Kompetenz. 13 Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf in einer Regelgrundschule hat im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2013 bereits in vielen Offenen Ganztagsschulen an Bedeutung gewonnen. Im Schuljahr 2013/2014 lernen nunmehr an 21 unserer Standorte Kinder mit oder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf den Tag über gemeinsam: Vormittags im Unterricht und am Nachmittag in den Bildungs- und Freizeitangeboten. Im Offenen Ganztag stehen dabei soziales Miteinander und die Förderung aller Kinder im Vordergrund. Die Zielsetzung ist, dass Kinder lernen, sich zu akzeptieren, zu respektieren und zu unterstützen. Einige Schulstandorte haben durch den Gemeinsamen Unterricht (GU) schon mehrjährige Erfahrungen im Unterrichts- und im Nachmittagsbereich. Als besondere Angebote werden 63 AGs mit dem Schwerpunkt spielerischer Förderung für die Kinder durchgeführt. Konkrete Themen sind Sprachentwicklung, Förderung der Grob- und Feinmotorik, Entspannung, Sinneswahrnehmung oder Vertrauensbildung. Altenessen Adolf-Reichwein-Schule Kuhlhoffstr. 1, 45329 Essen Bredeney Graf-Spee-Schule Graf-Spee-Str. 23, 45133 Essen Großenbruchschule Großenbruchstr. 25, 45326 Essen Meisenburgschule Meisenburgstr. 57, 45133 Essen Karlschule Altenessener Str. 366, 45326 Essen Dellwig Kraienbruchschule Kraienbruch 79, 45357 Essen Altendorf Bodelschwinghschule Heinrich-Strunk-Str. 25, 45143 Essen Möllhovenschule ehem. Salzmannschule Förderschule Hüttmannstr. 90, 45143 Essen Freisenbruch Antoniusschule Im Haferfeld 39, 45279 Essen Bergerhausen Theodor-Heuss-Schule Elbestr. 43, 45136 Essen Frillendorf Regenbogenschule Auf‘m Böntchen 65 a, 45139 Essen Bochold Albert-Liebmann-Schule Standort Rosenhügelschule Förderschule Lehrstraße 10, 45356 Essen Frintrop Altfriedschule Frintroper Str. 432a, 45359 Essen Bergmühlenschule Roggenstr. 5, 45356 Essen Frohnhausen Cosmas und Damian-Schule 45145 Essen, Berliner Str. 63 Elisabethschule HöltingschuleHamburger Str. 4a, 45145 Essen Zechenstr. 8/10, 45355 Essen Gervinusschule Borbeck Gervinusstr. 28, 45144 Essen Albert-Liebmann-Schule Herderschule FörderschulePostreitweg 76, 45145 Essen Schlosswiese 79, 45355 Essen Gerschede Bischof-von-Ketteler-Schule Kampstr. 32, 45355 Essen Auf einen Blick: • Im Schuljahr 2013/2014 lernen an 21 Offenen Ganztagsschulen Kinder mit oder ohne sonder pädagogischen Förderbedarf den Tag über gemeinsam • Insgesamt gibt es 63 AGs mit dem Schwerpunkt gezielter spielerischer Förderung Fischlaken Fischlaker Schule Bernhardstr. 25, 45239 Essen Dionysiusschule Kraftstr. 10, 45355 Essen Schule am Reuenberg Reuenberg 163, 45357 Essen Schule Gerschede Ackerstr. 107, 45357 Essen Dürerschule Heidhausen Wallstr. 2, 45355 Essen Schule an der Jacobsallee Jacobsallee 7, 45239 Essen Möllhovenschule Förderschule Möllhoven 46, 45355 Essen Schlossschule Schlossstr. 192, 45355 Essen 14 Holsterhausen Bardelebenschule Bardelebenstr. 5, 45147 Essen Gervinusschule Standort Diergardtschule Diergardtstr. 10, 45144 Essen Theodor-Fliedner-Schule Förderschule OGS Plankstr. 42, 45147 Essen Huttrop Schule a. d. Schwanenbuschstraße Schwanenbuschstr. 161, 45138 Essen Schule am Lönsberg Lönsberg 44, 45136 Essen Seit dem Schuljahresbeginn 2013/2014 ist die Jugendhilfe Essen auch Träger der „Schule von acht bis eins“ an insgesamt fünf Essener Grundschulen, an denen sie schon Rellinghausen den Offenen Ganztag organisiert. Die „Acht bis eins“Ardeyschule Oberstr. 51, 45134 Essen Betreuung ist ein verlässliches Angebot, vor allem für in Rüttenscheid Teilzeit berufstätige Eltern. Der Vormittag ist in der Regel Käthe-Kollwitz-Schule durch Unterricht abgedeckt, im Anschluss bietet die „Acht Christinenstr. 4, 45131 Essen bis eins“-Betreuung den Kindern bis 13.30 Uhr SpielmögSchonnebeck lichkeiten und Bildungsangebote an. Hier erleben Kinder Joh.-Michael-Sailer-Schule kreative Anregungen, soziales Miteinander und Spaß am Immelmannstr. 6-8, 45309 Essen Schönebeck freien Spiel. Margarethenhöhe Schule a.d. Waldlehne Waldlehne 111, 45149 Essen Eichendorffschule Karnap Emscherschule Heißener Str. 74, 45359 Essen, Stapenhorststr. 20, 45329 Essen GS Bedingrade-Schönebeck Maria-Kunigunda-SchuleStandort Schönebeck Heißener Str. 49, 45359 Essen Timpestr. 52, 45329 Essen Katernberg Zollvereinschule Standort OGS Distelbeckhof 128a, 45327 Essen In der „Acht bis eins“-Betreuung setzt die Jugendhilfe Essen überwiegend ausgebildete Erzieherinnen ein, um das pädagogisch hochwertige Angebot durch qualifizierte Stadtmitte Münsterschule Fachkräfte sicherzustellen. Severinstr. 25, 45127 Essen Stadtwald Bereits nach wenigen Monaten sind die Erfahrungen der Stiftsschule Kettwig gemeinsamen Trägerschaft von Offenem Ganztag und der Amselstr. 30, 45134 Essen Gemeinschaftsgrunds. an der Ruhr Mintarder Weg 43, 45219 Essen „Acht bis eins“-Betreuung durchweg positiv: BildungsangeSteele Gustavstr. 26, 45219 Essen Josefschule (Horst) bote außerhalb des Unterrichts werden „aus einer Hand“ gestaltet und es entstehen Synergieeffekte durch die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten und Ressourcen. Kray Schule am Hellweg Abzweig Friedrich-Fröbel-Schule Förderschule Bruderusstraße 9a, 45307 Essen Dahlhauser Str. 144, 45279 Essen Kray-Leithe Leither Schule Korumhöhe 11, 45307 Essen Südviertel Friedenschule Schinkelstr. 2, 45138 Essen Kupferdreh Hinsbeckschule Schwermannstr. 9, 45257 Essen Josefschule Byfanger Str. 20, 45257 Essen Laurentiusschule Laurentiusweg 2,45276 Essen Schule Im Steeler Rott Fürstinstr. 1, 45276 Essen Überruhr Gemeinschaftsgrundschule Überruhr Hinseler Hof 125, 45277 Essen Hinseler Schule Treibweg 40/42, 45277 Essen Auf einen Blick: • Erstmals im Schuljahr 2013/2014 ist die Jugendhilfe Träger von fünf Standorten der „Schule von acht bis eins“ 15 Seefahrer-Projekt Das Seefahrer-Projekt entstand in Kooperation mit der Weißen Flotte und dem Fachbereich Schule. Das Schiff MS Steele wurde im Rahmen der beruflichen Qualifizierung von Jugendlichen der Medien- und Raumgestaltung der Jugendhilfe Essen zum Piratenschiff „White Pearl“ umgestaltet. Kindern aus allen Stadtteilen wurde eine spannende Fahrt mit Kanonen und Piratenmast ermöglicht, um den Baldeneysee, die Schifffahrt und die Umgebung kennenzulernen. Der Kapitän und seine Besatzung wurden zu Seefahrern und Piraten, die den Kindern die Regeln an Bord sowie das Knüpfen von Seemannsknoten vermittelten. OGSErzieherinnen der Stadt Essen und der JHE erarbeiteten gemeinsam ein Programm mit Spielen, Schatzsuche, Basteln, Seemannsliedern und allerlei Wissenswertem. Allein 480 Kinder nahmen während der Sommerferien im Rahmen der Ferienbetreuung von Seiten des Offenen Ganztags der Jugendhilfe teil und hatten einen schönen Tag auf dem Baldeneysee. Arche-Noah-Projekt Essen 2013 Das Arche-Noah-Projekt – durchgeführt von dem Initiativkreis Religionen in Essen – stand für Frieden und Verständigung zwischen Religionen und Kulturen in unserer Stadt. Es bildete vom 29. September bis zum 6. Oktober den Schwerpunkt der interkulturellen Woche. Gebaut wurde eine 25 Meter große Arche, deren Außenfläche mit Planken verkleidet war, die zuvor von Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie anderen Organisationen unter dem Motto „Für eine gemeinsame Zukunft“ gestaltet wurden. 31 Gruppen von Kindern aus der OGS der Jugendhilfe Essen beteiligten sich an der Gestaltung der Planken, sie malten, bastelten und erstellten Texte zu einem friedvollen Miteinander. So fand auch für die Kinder eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Respekt statt. Zum Tag des Kindes, am 1. Oktober 2013, standen sieben Gruppen auf der Bühne der Arche und trugen durch Lieder, Gedichte und Tänze sowie der Präsentation der von ihnen gestalteten Planken ihren Teil zu einem gelungenen Fest bei. Auf einen Blick: • 31 Gruppen beteiligten sich am Bau der Arche im Rahmen der interkulturellen Woche • 480 Kinder nahmen am Seefahrerprojekt mit der Weißen Flotte teil Die „White Pearl“, entworfen in der Mediengestaltung der Jugendberufshilfe, lockt nach ihrer Renovierung viele Kinder an. 16 17 Die Jugendhilfe Essen gGmbH betreibt über das Stadtgebiet verteilt neun Kinder- und Jugendhäuser sowie die Jugendfarm in Altenessen und das Jugendgästehaus Emil-Frick am Baldeneysee. In zwei sozialräumlichen Teams wird die Arbeit der Freizeiteinrichtungen um mobile, aufsuchende Angebote ergänzt. Im Jahr 2013 wurde mit der Eröffnung des Jugendhauses „Palme 7“ in Altenessen-Süd der letzte Baustein der 2012 begonnenen Umstrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit (KJA) der JHE umgesetzt. Im Dezember 2011 hatte der Jugendhilfeausschuss zugestimmt, die Jugendarbeit stärker als bisher auf benachteiligte Stadtteile zu konzentrieren und durch die Verlagerung von Ressourcen vier neue Stellen für die Mobile Jugendarbeit zu schaffen. So konnten nach der Neustrukturierung 2013 noch mehr Kinder- und Jugendliche durch Angebote der KJA erreicht werden: Die Einrichtungen und die Mobile Jugendarbeit zählten insgesamt rund 3.600 Stammbesucher, ergänzt um fast 2.500 unregelmäßige Teilnehmer. Zudem wurden bei Großveranstaltungen rund 13.200 Gäste gezählt. 18 Ebenfalls wurde die Zahl der betreuten Kinder während der Ferienangebote erhöht. Das langjährige Sommercamp auf dem Gelände des Emil-Frick-Hauses wurde neu konzipiert, sodass neben dem bewährten Angebot im Bürgerpark an der Kuhlhoffstraße in Altenessen auch hier in den Sommerferien verbindliche, tägliche Ferien-Betreuungsangebote von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung standen. Die durch die Kinder- und Jugendarbeit organisierte Ganztags-Betreuung an Schulen in der Sekundarstufe I wurde für das Schuljahr 2013/14 weiter ausgebaut. Seit dem sind wir an einer Gesamtschule, zwei Gymnasien, fünf Förderund zwei Realschulen Kooperationspartner im Nachmittagsbereich. An den speziellen Ganztags-Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit nahmen rund 450 verschiedene Schüler an je drei bis fünf Nachmittagen in der Woche teil. Auf einen Blick: Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit. Aktivspielplatz Robin Check In Altendorf Eckhaus Kettwig Frintroper Zentrum Kinder- und Jugendhaus Hörsterfeld Kinder- und Jugendhaus HüWeg Kinder- und Jugendhaus Pinguin Kinder- und Jugendhaus Stoppenberg Palme 7 (Seite 20) Jugendfarm Altenessen (Seite 26) Jugendgästehaus Emil Frick (Seite 24) Die Aufsuchende Jugendarbeit (AJA) richtet sich an alle Jugendlichen im Stadtgebiet, die durch JugendfreizeitEinrichtungen nicht erreicht werden. Die Mitarbeiter der AJA wollen durch den Aufbau persönlicher Kontakte die Interessen und Stärken der Jugendlichen erkennen und fördern. Verschiedene erlebnis- und freizeitpädagogische Angebote schaffen die Grundlage für einen vertrauensvollen Umgang. Ende Juni 2013 veranstaltete das Team AJA zum ersten Mal das HipHop-Konzert „Summerbeatz ´n Rhymz“ in der Zeche Carl. Bei einer Gedenkstättenfahrt nach Amsterdam besuchte eine Gruppe von Jugendlichen eine Synagoge, eine Moschee und das Anne-Frank-Haus. Für viele der Jugendlichen war der Besuch eine besondere kulturelle Erfahrung, da beispielsweise die Muslime der Wussten Sie schon? So funktioniert die Ampel: Mit grün werden unproblematische Gruppen eingestuft, die unser Team mit Freizeit- und Beratungsangeboten alltäglich unterstützt. Gelb fordert die Aufmerksamkeit der Mobilen Jugendarbeit: Gemeinsam mit dem Jugendamt werden eventuell auftretende Probleme bearbeitet. Rot beschreibt Fälle, in denen das Jugendamt das weitere Vorgehen, möglicherweise in Kooperation mit Ordnungsamt und Polizei, abstimmt. Gruppe sich auf der Fahrt mit dem Judentum auseinandersetzen mussten. Eine so intensive Aufarbeitung mit kulturellen und historischen Unterschieden sorgt auch zuhause für mehr Toleranz und ein offeneres Miteinander. Für die Arbeit war der Beschluss des Jugendhilfeausschusses wichtig, mit dem das sogenannte Ampel-Konzept (siehe unten, Infofeld) für die Beurteilung von Jugendlichen an öffentlichen Orten in 2013 eingeführt wurde. Durch diese Festlegung von Zuständigkeiten wurde der Aufsuchenden Jugendarbeit die Aufgabe zuteil, Jugendgruppen zu begleiten und bei Konflikten zu unterstützen. Von der Straße: Mitarbeiter des Teams vor dem JHE-Streetmobil. 19 Im April 2013 hat die Jugendhilfe Essen mit „Palme 7“ einen neuen Kinder- und Jugendtreff in Altenessen eröffnet. Der Treffpunkt ist über 560 Quadratmeter groß und liegt in der Nähe des Altenessener Bahnhofs im Palmbuschweg 7 bis 9. Damit ist die Palme 7 zentral gelegen und gut zu erreichen. Unterschiedliche Altersklassen können gleichzeitig angesprochen werden, weil die Gruppenräume noch durch einen Café-Bereich sowie ein Außenspielgelände ergänzt werden. Die Einrichtung dient der ebenfalls im Palmbuschweg ansässigen Aufsuchenden Jugendarbeit (AJA) der Jugendhilfe Essen als Anlaufpunkt. Die Räume können so optimal genutzt und aufsuchende mit einrichtungsbezogenen Konzepten sinnvoll zusammengeführt werden. Darüber hinaus entstehen durch die angrenzenden Angebote der Jugendberufshilfe Vernetzungen bei der Arbeit mit jungen Menschen. Durch politische Jugendarbeit oder Sozialtrainings trägt die Einrichtung zur Vorbeugung gegen Jugendgewalt und Extremismus bei. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor individuellen Risiken und Gefährdungen wird durch Angebote der Gesundheitsförderung – wie Bewegung, Ernährung oder Sexualpädagogik – unterstützt. „Palme 7“: Der neue Jugendtreff am Palmbuschweg. Jugenddezernent Peter Renzel bei der Eröffnung. 20 Regen zum Mitmachen an: Musik-Gruppe Saitentwist bei der Palme-Einweihung. Vor der Eröffnung wurden über 500 Kinder und Jugendliche der umliegenden Schulen des Bezirks nach Öffnungszeiten und Wunschprogramm einer neuen Jugendeinrichtung befragt. Die Ideen wurden berücksichtigt: Die Palme 7 hat von montags bis samstags geöffnet und vom Boxtraining über Kinderdisco bis zum Bundesliga-Fußballcafé wird ein spannendes Angebot für alle Altersklassen bereitgestellt. Selbst der Name wurde von den jungen Besuchern bestimmt: Vor der Eröffnung fand ein Namenswettbewerb statt, bei dem der Vorschlag „Palme 7“ die meisten Stimmen bekam. Hüpfburgen und Zuckerwatte sorgen für gute Stimmung bei der Eröffnung. Auf einen Blick: • Zurzeit werden circa 280 regelmäßige und un gefähr 50 unregelmäßige Besucher von vier pädagogischen Fachkräften betreut • Rund 350 Teilnehmer finden sich bei Großver anstaltungen wie Public-Viewings, Discos oder Flohmärkten ein Eine enge Kooperation besteht mit der nahegelegenen Parkschule. Die Kooperation mit anderen umliegenden Schulen wird weiter ausgebaut. 21 Die Reihe „Demokratie erleben“ der Offenen Kinder- und Jugendarbeit regt Jugendliche durch Workshops und Projekte zum aktiven „Demokratie gestalten“ an. Demokratie und Pluralismus sollen erfahr- und erlebbar gemacht werden. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern und Sponsoren veranstalten wir im Rahmen der Reihe „Demokratie erleben“ das Projekt „Fair … rappt!“. Jugendliche konnten selbst verfasste Rap-Texte zum dritten Artikel des Grundgesetzes einreichen und dabei Preise gewinnen. „Fair … rappt!“ will über das Medium HipHop Jugendliche in ihrer Lebenswelt erreichen. Das Projekt soll Gegenentwürfe zu Stereotypen schaffen, Ausgrenzung verhindern und den Spaß am Umgang mit der Sprache zu fördern. Die Berliner Rapperin Sookee begeisterte in der Weststadthalle die Zuschauer … Zusätzlich zum Wettbewerb veranstaltete die Jugendhilfe einen Fachtag für Pädagogen und ein HipHop-Konzert in der Weststadthalle, bei dem 2013 die Berliner Rap-Größe Sookee auftrat. Im Februar 2014 wurde das Projekt mit steigendem Interesse wiederholt: Statt 27 Einsendungen, erreichten bereits 49 von Jugendlichen geschriebene Texte die Jury. Top-Act im Februar 2014 war der Rapper Amewu. … und diskutierte am Fachtag mit den Teilnehmern. 22 Schon Zwölfjährige haben Facebook – und wissen damit besser umzugehen als viele Erwachsene. Chancen und Risiken neuer Medien aufzudecken: Das war Ziel der Medientage 2013. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Jugendhilfe und Jugendamt Essen wurde Nachholbedarf festgestellt und vielfach Neuland erkundet. Zur Erörterung der Gefahren, die von Medien ausgehen können, fand für Pädagogen und Erzieher ein Fachtag statt. Im Anschluss gab es zwei Trainingstage für Schüler. Die neuen Studien und Vorträge der einleitenden Veranstaltung beeindruckten die 50 Teilnehmer. Mit „Klicksafe“ und der Arbeitsgemeinschaft für Kinderund Jugendschutz stellten sich außerdem fachkundige Ansprechpartner vor. Die Besucher konnten sich in entsprechenden Workshops zu den Themen Datenschutz, Cybermobbing, Onlinesucht, Internetpornografie und „Medien im Jugendhaus“ informieren. Die anschließenden Schülertage verbanden Lernen mit Spaß: Die Jugendlichen erkundeten verschiedene Stationen in der Weststadthalle, wie den Medien-Checker oder den Stand fürs professionelle Facebook-Foto. Pädagogen und Schüler sahen gemeinsam ein Theaterstück zum Thema Internet-Romanzen. Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Medienkompetenzen zu fördern. Eine Neuauflage ist für 2014 in der Planung. Profilcheck bei Facebook: Die richtige Einstellungen sorgen für sicheres Surfen. Auf einen Blick: • 50 Pädagogen und 360 Schüler nahmen an den Essener Medientagen teil 23 Das Emil-Frick-Haus ist oberhalb des Baldeneysees landschaftlich wunderschön mitten im Wald gelegen. Das laufend modernisierte, rustikale Fachwerkhaus bietet Übernachtungs- und Freizeitmöglichkeiten für Gruppen bis zu 55 Personen. Für Tagungen stehen vier Seminarräume mit Medienausstattung zur Verfügung. 2013 begrüßte Barbara Talhoff, Leiterin des Hauses, 7.023 Gäste in ihrer Oase im Essener Stadtwald und damit noch einmal über 200 Besucher mehr als im Vorjahr. Die Küche sorgt für frische und gesunde Ernährung und kommt bei den Gästen gut an. Nach umfangreichen Renovierungen im und am Haus wurde die Attraktivität nochmals gesteigert. Für den Sommer 2014 gibt es schon jetzt zweimal mehr Anfragen als Schlafplätze zur Verfügung stehen. Für 2014 ist die Installation von kindgerechten mobilen Abenteuer-Bauwagen geplant: Hier sollen zukünftig Schlafplätze für kleine Gäste entstehen. Auch der Kunstrasenplatz wird restauriert. Jedes Jahr findet außerdem ein internationales Camp statt, bei dem knapp 50 Jugendliche aus den Essener Partnerstädten zu einem Workshop ins Emil-Frick-Haus kommen. 24 Das rustikale Emil-Frick-Haus ist Jugendgästehaus, Tagungs- und Freizeitstätte. Auf einen Blick: • 7.023 Gäste zählte das Emil-Frick-Haus 2013 • Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten für knapp 55 Personen. Die hauseigenen Seminarräume fassen Gruppen bis 50 Personen. 150 Leute können zudem auf dem Außengelände zelten Nachdem über viele Jahre das Sommercamp auf dem Gelände des Emil-Frick-Hauses stattgefunden hatte, verlor es zuletzt an Attraktivität. Aufgrund der zurückgehenden Teilnehmerzahlen wurde deshalb in 2013 eine verlässliche Ferienbetreuung von 8 bis 17 Uhr eingerichtet. Unter dem Titel „Abenteuer mit Emil“ wurde 80 Kindern eine Vielzahl von Aktionen angeboten. In einem Zirkus-Workshop wurden die Gäste zu Artisten ausgebildet. Mit viel Spaß wurde ein buntes Programm erarbeitet und voller Stolz vorgestellt. Mit ihren Fähigkeiten als Hula-Hoop-Artisten, Clowns, Diabolo-Akrobaten und als Einradfahrer begeisterten die Kinder die gut gelaunten Zuschauer. Durch eine Kooperation zwischen JHE und Rot-Weiss Essen wurde für 25 Ballathleten ein Fußball-Camp veranstaltet. Die Mädchen und Jungen konnten mit den Profis trainieren und sich eine Menge Tricks abgucken. RWE-Ikone Dirk Helmig gibt den Fans Autogramme. In der Zirkus-Woche waren die Kinder Artisten. 25 Die Jugendfarm bietet Kindern ab sechs Jahren mit ihren rund 80 Tieren Freizeit- und Lernmöglichkeiten in idyllischer Bauernhof-Atmosphäre. Morgens sind Schulkinder auf der Farm, nachmittags gibt es Gruppenangebote und einen offenen Bereich. „Erleben“ ist dabei das Motto und „ökologisch Denken“ wird seit 2013 noch größer geschrieben. Es wurde ein Bauerngarten angelegt, in dem die kleinen Gäste lernen, dass Gemüse nicht im SupermarktRegal wächst. Ökologisches Denken erstreckt sich über das ganze Farmgelände: An der Kuhlhoffstraße wurden Totholzhaufen, Nistplätze und Insektenhotels errichtet, von denen Tiere und Pflanzen profitieren. Im Jahr 2013 wurden zwei Teilnehmerinnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres eingestellt, die zudem zusätzliche ökologische Projekte durchführen werden. Die Jugendfarm bietet den Kindern Platz zum Spielen und für gemeinsame Erlebnisse. Im Kontakt mit den vielen Tieren lernen sie, Verantwortung zu übernehmen. Insbesondere im Umgang mit den hofeigenen Pferden Auf einen Blick: • Rund 200 Kinder und Jugendliche nehmen regelmäßig die Angebote der Jugendfarm wahr • Circa 700 weitere kommen für ein- oder mehr tägige Angebote • An Großveranstaltungen nehmen bis zu 1.500 Personen teil Das Sommerfest auf der Jugendfarm lockt zahlreiche Besucher an. wird das Selbstvertrauen gefördert. Ein neuer Reitpfad auf dem Gelände und eine Tierpädagogin unterstützen das Programm. Wussten Sie schon? Seit 2013 hat die Jugendfarm dank vieler kleiner Helfer einen besonderen Kompost. 5.000 Tennessee-Wiggler-Würmer bewohnen den hiesigen Haufen. Der Effekt: Durch die Ringler braucht die Farm nur noch die Hälfte der LKW-Fuhren zum Abtransport von Stallmist und hat ständig eigenen Bio-Dünger für den Ökogarten. 26 In den Ferien bieten unsere Pädagogen vielseitige Programme an. Spiel und Spaß stehen genauso im Vordergrund wie die Absicht, den Bildungsgedanken zu fördern und eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. Konkret bedeutet das: Für jeden ein passendes Angebot, ob es der Wasserspaß in Steele, die Abenteuer mit Emil, der Ferienspaß im Bürgerpark oder die vielen Programme in den Kinder- und Jugendhäusern sind. Für jede der Ferienwochen ein eigenes Motto, ob es Karibik und Piraten, der Weltraum oder Sport und Tanz ist. Allein im Bürgerpark Altenessen meldeten sich insgesamt 570 verschiedene Kinder an. Ergänzend dazu wurde erstmals ein Programm im Emil-Frick-Haus im Essener Süden aufgelegt, das von rund 100 unterschiedlichen Kindern besucht wurde. Zudem haben die acht Jugendeinrichtungen und die Pädagogen der Mobilen Arbeit mit ihren Angeboten 950 unterschiedliche Kinder betreut – nur in den Ferien! Beliebt bei vielen Kindern – der Ferienspatz. Auf einen Blick: • 1.620 Kinder nahmen 2013 an den Ferien angeboten der Offenen Kinder- und Jugend arbeit teil Wussten Sie schon? Das Sommerprogramm im Bürgerpark hat einen so guten Eindruck bei den Eltern hinterlassen, dass die darauf folgenden Herbstferien an der Kuhlhoffstraße innerhalb einer Stunde ausgebucht waren. 27 Die Kooperation der Kinder- und Jugendarbeit mit Schule in der Ganztagsbetreuung der Sekundarstufe I wurde weiter ausgebaut. An mittlerweile zehn Standorten verschiedener Schulformen betreuen wir knapp 450 Schüler mit einem Konzept, das sich aus bewegter Pause, Lernförderung und Gruppen-Angeboten außerhalb des Unterrichts zusammensetzt. Das Programm findet je nach Standort und örtlichen Begebenheiten sowohl in der Schule als auch in unseren Jugendeinrichtungen statt. Gemeinsam mit den Schulen treten wir für erfolgreiche Bildungsprozesse bei Schülern ein, indem wir den Schulalltag durch außerschulische Angebote ergänzen. Die Mittagspause bietet Freiräume für selbstgesteuertes Spiel und soziale Interaktion. Danach werden durch Gruppenangebote soziale Lernprozesse vermittelt. Von Lernzeiten, über Bewegungsförderung bis zu Kreativ-Angeboten und Sozialkompetenz-Trainings bieten unsere multiprofessionellen Teams den Schülern eine passgenaue Betreuung nach ihren Bedürfnissen. So kann Schule im Team mit Jugendhilfe Förderprozesse begleiten und helfen, die Schüler zur Eigenverantwortlichkeit zu befähigen. 28 Das Projekt „time out“ Um Schüler besser am Alltag der Ganztagsbetreuung der Sekundarstufe I beteiligen zu können, läuft seit dem Schuljahr 2013/2014 das Angebot „time out – mach DEINE Pause, wie sie DIR gefällt“. Es richtet sich an Schüler, die Interesse daran haben, die Schulpausen attraktiver zu gestalten. In drei Tagen setzten sich die Schüler mit der Rolle des Pausenhelfers auseinander, lernten verschiedene Spiele kennen, beschäftigten sich mit potenziellen Konflikten und deren Lösung. Die so erworbenen sozialen Kompetenzen werden seitdem in der Schule mit Hilfe pädagogischer Begleitung umgesetzt. In der Gesamtschule Süd wurde beispielsweise ein Container zur Spielausleihe eröffnet und ein Kicker-Raum betreut. In der Realschule West unterstützen die Schüler neben ihrer Tätigkeit als Pausenhelfer auch die Mitarbeiter in den Lernzeiten. In der Möllhovenschule beaufsichtigt das Team ihre im letzten Schuljahr mit uns umgestaltete Mensa. Im Winter absolvierten die Schüler zusätzlich eine Erste-Hilfe-Fortbildung, bekamen die Jugendgruppenleiter-Schulung vorgestellt und nahmen an Austauschtreffen und Fortbildungen teil. Das Projekt „Team Camp“ Unser Ziel ist, dass die Schüler der Ganztagsbetreuung zu einer festen Gruppe zusammenwachsen. Hierzu dienen Teamcamps in denen Gruppen oder Klassen für drei Tage gemeinsam ins Emil-Frick-Haus fahren. Besuche der Isenburg, Geocaching, Nachtwanderungen und Lagerfeuer sorgen für abenteuerliche Stimmung, aber auch Gruppenübungen, Erlebnispädagogik und Bewegung lassen die Teilnehmer zu einem Team heranwachsen. Auf einen Blick: • Im Jahr 2013 nahm die Ganztagsbetreuung des UNESCO-Gymnasiums mit den Klassen sieben und acht am Erlebnis-Team-Camp teil. Die Gesamtschule Süd nutzte das Angebot sogar mit zehn Klassen der Jahrgänge sechs bis acht und führte die Inhalte in Sozialkompetenz-Trainingsein- heiten in der Schule weiter. Gemeinsam Ideen sammeln für eine abwechslungsreiche Pause. 29 Auf den folgenden Seiten stellen wir die weite Angebotspalette der Abteilung Jugendberufshilfe dar. Gleichzeitig wird durch die Kurzbeschreibungen in sehr anschaulicher Weise der „Zuschnitt“ auf die Notwendigkeiten der jeweils angesprochenen Zielgruppe deutlich. Allen Angebotsformen liegt ein wertschätzender, auf den Stärken der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufbauender Ansatz zu Grunde. Mit den vielfältigen Angeboten verstehen wir uns als begleitender Partner der Jugendlichen auf ihrem Weg zur Verwirklichung des persönlichen Berufszieles – von der ersten Beratung bis zur qualifizierten Ausbildung. Durch alle Angebote jedes Bereiches zieht sich wie ein roter Faden der Gedanke, der sich auch im Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) widerspiegelt: Es bedarf für die unterschiedlichen Zielgruppen der Jugendsozialarbeit ein aufeinander aufbauendes System adäquater Angebote. Im Rahmen des Übergangssystems „KAoA“ bringt sich die Jugendhilfe Essen gGmbH im Interesse ihrer Klientel intensiv in die vor Ort notwendigen Abstimmungsprozesse ein und bietet gleichzeitig mit sieben weiteren Bildungsträgern die gemeinsam entwickelte „Essener Potentialanalyse“ in enger Kooperation mit beteiligten Schulen an. Im Fachbereich Beratung/Flankierung nehmen sich unsere Mitarbeiter die Zeit, mit jedem jungen Menschen seinen beruflichen Einstieg und die soziale Integration zu planen. 30 In der Berufsvorbereitung helfen wir bei der Berufswahl. Unabhängig von der erreichten Schulbildung stellen wir die vorhandenen Ressourcen der Teilnehmenden fest und fördern auch mit praktischer, produktorientierter Arbeit Schlüssel- sowie Fachkompetenzen. Zudem bieten wir außerbetriebliche Ausbildungen in zehn Berufen an, flankiert durch mehrwöchige Praktika in Fachbetrieben und den Besuch der Berufsschule. Die Fachstelle vermittelt Arbeitsgelegenheiten für Menschen unter 25 Jahren in sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen. Außerdem geben wir seit 2013 jungen Menschen die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kindertagestätten des Jugendamts zu leisten und somit wichtige und spannende Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Wir sind immer da besonders erfolgreich, wo der Begriff „wertschätzend“ nicht zur Worthülse verkümmert, sondern wo wir trotz enger Vorgaben die Zeit finden, uns persönlich mit den jungen Menschen und ihrer individuellen Situation auseinanderzusetzen. So konnten wir auch im letzten Jahr wieder hervorragende Erfolge feiern, auf welche die Jugendlichen und die beteiligten Mitarbeiter zu Recht mit Stolz blicken, stellvertretend für die gesamte Arbeit in der Abteilung. Thomas Virnich, Abteilungsleiter der Jugendberufshilfe, Dietmar Gutschmidt vom JobCenter Essen und Torsten Withake, Geschäftsführer der Essener Agentur für Arbeit, gratulieren zur bestandenen Ausbildung. Auf einen Blick: Geprüft und für gut befunden Die Abteilung Jugendberufshilfe ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 und anerkannter Träger nach AZAV. Bereits seit 2007 wird uns die Einführung und Anwendung eines Qualitätsmanagementsystems „für den Geltungsbereich der Abteilung Jugendberufshilfe mit den Aufgabenstellungen der Entwicklung, Planung und Durchführung komplexer Personaldienstleistungen mit den Schwerpunkten: Bildung, Ausbildung, Beratung, Betreuung, Projektmanagement und Vermittlung“ bestätigt. 31 Die Mitarbeiter beraten und begleiten junge Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf. Einen Schwerpunkt der Arbeit bilden abschlussgefährdete Schüler an Essener Hauptschulen. Das Angebot wird finanziert durch Mittel des Kinder- und Jugendplans des Landes NRW und der Stadt Essen. Auf einen Blick: • 358 Jugendliche nutzten das Angebot der Beratungsstelle • 102 von ihnen hatten einen Migrationshintergrund • 31 Vermittlungen in Ausbildung • 84 Vermittlungen in Angebote des Übergangssystems • 26 Vermittlungen in eine Beschäftigung • 39 Abbrüche im Beratungsprozess Die Kompetenzagentur der JHE Die Kompetenzagentur bietet nicht mehr schulpflichtigen jungen Menschen eine intensive Beratung und Begleitung zur Entwicklung einer tragfähigen beruflichen und sozialen Perspektive. Im Rahmen des Casemanagements werden benachteiligte Jugendliche erreicht, die ansonsten durch das soziale Netz fallen. Die Kompetenzagentur ist ein Teil des Programms der Initiative „Jugend stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert, die zum 31. Dezember 2013 auslaufen sollten. Durch die Sicherstellung von Restmitteln durch das Bundesjugendministerium wurde eine Fortsetzung für das erste Halbjahr 2014 gewährleistet. Eine Anschlussmaßnahme wurde bereits in Aussicht gestellt. Auf einen Blick: • 141 junge Menschen wurde 2013 beraten, davon 32 mit Migrationshintergrund • 23 Jugendliche konnten bereits in Ausbildung vermittelt werden • 44 Teilnehmer mündeten in Beschäftigung oder in Berufsvorbereitung • Für 64 Personen wurden andere Anschlussmaß nahmen gefunden oder sie befinden sich noch im Beratungsprozess • 10 Jugendliche haben den Beratungsprozess abgebrochen 32 InSeL: Individuelle Unterstützung für Jugendliche. Die Jugendwohnungsbörse hilft beim wichtigen Schritt in die eigenen vier Wände. Beratungsstelle InSeL Finanziert durch Stadt und JobCenter Essen bietet die InSeL (Abkürzung für: Individuelle Sozialberatung in erschwerten Lebenssituationen) unter 25-jährigen SGBII-Empfängern mit psychischen Beeinträchtigungen und/ oder in krisenhafter Lebenssituation Beratung und Begleitung. Die intensive, individuell ausgerichtete Arbeit der Beratungsstelle InSeL ermöglicht es diesen Jugendlichen neuen Mut zu fassen und eine tragfähige Perspektive zu entwickeln. Die Jugendwohnungsbörse Wir unterstützen volljährige junge Menschen mit Problemen bei ihrer aktuellen Wohnsituation dabei, eine für sie geeignete Wohnform zu finden. Die Arbeit dient der Stabilisierung ihrer Lebensverhältnisse und schafft eine notwendige Voraussetzung zur Teilnahme an beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen. Das Projekt wird von der Stadt Essen finanziert. Auf einen Blick: • 383 junge Menschen waren 2013 in Beratung, davon 104 mit Migrationshintergrund. 48 haben den Beratungsprozess abgebrochen, für alle anderen konnte eine Perspektive entwickelt werden Auf einen Blick: • 175 junge Menschen waren 2013 in Beratung • 43 wurden bereits in eine eigene Wohnung begleitet • 41 Jugendlichen konnten in der aktuellen Wohn situation gut stabilisiert werden • 43 Jugendliche sind aktuell noch in Beratung • alle anderen haben entweder eigene Lösungen gefunden, waren auf die Beratung nicht mehr an gewiesen oder haben den Prozess von sich aus abgebrochen 33 Das Projekt SuBo bietet die qualifizierte Ableistung von Sozialstunden für Jugendliche, die aufgrund ihrer Schulversäumnisse eine Arbeitsauflage bekommen haben. Das Projekt wird in Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe der Stadt Essen und dem Grugapark durchgeführt und von der Alfred-Krupp-und-Friedrich-Alfred-KruppStiftung finanziert. Schon nach kurzer Zeit hat sich SuBo bewährt. Es bestätigt sich, dass die Kombination aus den richterlich angeordneten Arbeitsauflagen und einer intensiven Beratung und pädagogischen Begleitung den Jugendlichen bei der Entwicklung einer tragfähigen schulischen oder beruflichen Perspektive hilft. Flankierend bekommen die jungen Menschen im Rahmen der Ableistung ihrer Sozialstunden einen Einblick in das Arbeitsfeld eines Garten- und Landschaftsbauers. Wussten Sie schon? Die SuBo-Gruppe hat im Grugapark Essen ein eigenes „Revier“ zur Verfügung gestellt bekommen, für dessen Pflege die Teilnehmer des Projektes verantwortlich sind. Ein toller Nebeneffekt ist, dass die Grugapark-Besucher die Arbeit der Jugendlichen wahrnehmen und wertschätzen. Eine nicht zu unterschätzende Motivation für die Jugendlichen zum Weitermachen. 34 SuBo-Teilnehmer pflegen den Grugapark. Auf einen Blick: • 40 Jugendliche, die im Durchschnitt 60 Sozial stunden ableisten mussten, sind 2013 in das Projekt eingemündet • 18 haben es erfolgreich abgeschlossen • Nur 7 junge Menschen haben die Teilnahme vor- zeitig beendet, 11 befanden sich bei Redaktions- schluss noch im Projekt Schulbezogene Jugendsozialarbeit (SJSA) SJSA unterstützte in 2013 weiterführende Schulen bei der Einführung eines Systems der beruflichen Orientierung. Den Schülern ohne Ausbildungsverhältnis an den Berufskollegs wurde eine intensive Beratung zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive angeboten, die mit Potenzialanalysen und Bewerbungstrainings verbunden wurde. Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Beratung Jugendlicher mit ungesichertem Aufenthalt. Mit dem Ziel der besseren Vernetzung und Information wurden gemeinsam mit dem Bildungsbüro MultiplikatorenSchulungen sowie eine stadtweite Veranstaltung zum Thema „Aufenthaltsrecht und Arbeitsmarkt“ durchgeführt. Ein weiteres Projekt ist „Wir von Hier!“, welches die Betriebe im Stadtteil mit den Jugendlichen zusammenbringt und erste, eng betreute Schnupperpraktika ermöglicht (Weitere Informationen unter www.wirvonhier.info). Finanziert wurde SJSA von der Stadt Essen aus Mitteln des Bundes bis zum 31. Dezember 2013. Durch die Übertragung von rückläufigen Mitteln ist es der Stadt gelungen, die Arbeit an den Essener Berufskollegs in reduziertem Umfang für das Jahr 2014 finanziell abzusichern. Schülerinnen bei der Werkstatterprobung. BOP – Berufsorientierungsprogramm Bei BOP bekommen Schüler von Haupt-, Gesamt- und Förderschulen Unterstützung bei ihrer Berufswahlentscheidung durch eine Potenzialanalyse und eine anschließende Werkstatterprobung in drei Berufsbereichen. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Auf einen Blick: • 260 Schüler haben 2013 erfolgreich am Programm BOP teilgenommen Auf einen Blick: • 267 Schüler haben an SJSA teilgenommen • 29 weiterführende Schulen in 5 Bezirken nahmen das SJSA-Angebot wahr • Stadtweit wurden an allen Schulen und 3 Beruf- kollegs Jugendliche mit unsicherem Aufenthalts- status beraten 35 Auf Grundlage der Ergebnisse einer Kompetenz-Feststellung und den spezifischen Anforderungen einzelner Berufsfelder öffnet der Bereich Berufsvorbereitung ein breites Panorama an Qualifizierungsmöglichkeiten. AufSteiger AufSteiger ist ein vom JobCenter Essen finanziertes, niedrigschwelliges Projekt der Arbeitsförderung mit zwölf Plätzen für Arbeitslosengeld-II-beziehende junge Erwachsene. Teilnehmer sind junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die sich in besonders schwierigen Lebenssituationen befinden und einen neuen Anlauf für ihre berufliche Entwicklung brauchen. In unserer Metallwerkstatt werden anhand jugendgerechter Produkte Grundkenntnisse der Metall-Verarbeitung vermittelt. Gesundheitsfördernde Angebote und Sport komplettieren das Programm. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer realistischen beruflichen Perspektive und die Stärkung der Integrations- und Arbeitsfähigkeit. Auf einen Blick: • 11 von 18 Teilnehmern durchliefen das Projekt bis zum Ende • 3 Teilnehmer konnten in eine Außerbetriebliche Ausbildung oder Berufsvorbereitende Bildungs- maßnahme vermittelt werden • 4 Jugendliche haben die Maßnahme abgebrochen 36 Jugendwerkstatt für Mädchen Unsere Jugendwerkstatt für Mädchen wird durch den Landesjugendplan gefördert und wendet sich an 16 junge Frauen zwischen 16 und 21 Jahren. Die Maßnahme dient der Berufsfindung und Berufsvorbereitung sowie insbesondere der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. In einem geschützten pädagogischen Rahmen werden Lernbereitschaft und das Erkennen der eigenen Kompetenzen gefördert. Wir helfen bei der Aufarbeitung persönlicher Probleme und vermitteln Schlüsselqualifikationen. In Vorbereitung auf einen achtstündigen Arbeitsalltag wird fachpraktisches sowie fachtheoretisches Grundwissen in Textil oder Hauswirtschaft vermittelt. Alle Teilnehmerinnen besuchen einmal wöchentlich den Unterricht an der Berufsschule. Auf einen Blick: • 20 Teilnehmerinnen • 13 Teilnehmerinnen haben das Projekt bis zum Ende durchlaufen • 12 Teilnehmerinnen haben eine Anschlusspers- pektive für sich gefunden (Ausbildung, Berufsvor- bereitung oder das Nachholen eines Schulab- schlusses) • 7 Teilnehmerinnen haben das Projekt abgebrochen • 1 Teilnehmerin hat abgebrochen, um am Berufs- kolleg einen Schulabschluss nachzuholen Auf einen Blick: • 24 Teilnehmer • 12 Teilnehmer münden in eine ungeförderte Ausbildung • 1 Teilnehmer hat eine Außerbetriebliche Ausbildung begonnen • 4 Teilnehmer haben eine Einstiegsqualifizierung mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz in 2014 aufgenommen • 2 Teilnehmer haben ein Studium/duales Studium begonnen, 2 Teilnehmer haben ihre Schullauf- bahn zum Erwerb des Abiturs/Fachabiturs fortgesetzt • 3 Teilnehmer hatten keine unmittelbare Anschluss- perspektive Berufsvorbereitung in der JHE-Lagerhalle. Das E.ON-Projekt „Mit Energie dabei“ Das Projekt zeichnet sich durch interne und betriebliche Arbeitserprobung sowie vermittlungsorientierte betriebliche Praktika aus. Teilnehmer sind 24 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren, 14 davon mit Migrationshintergrund, die den Bedingungen des Arbeitslosengeld II unterliegen. Die Zuweisung erfolgt durch das JobCenter Essen. Während der dreimonatigen Eingangsphase, die dem Regelwerk einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme unterliegt, wird das Arbeitslosengeld II weiter gezahlt. Die anschliessende siebenmonatige Praktikumsphase im Betrieb wird vom E.ON-Konzern mit einer monatlichen Praktikumsvergütung von 325 Euro finanziert. Das Projekt hat die Übernahme in betriebliche Ausbildung zum Ziel. 37 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme Die Bildungsmaßnahme (BvB-Reha) richtet sich an behinderte Jugendliche und junge Erwachsene ohne berufliche Erstausbildung, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Sie wird durch die Arbeitsagentur Essen finanziert und hält 48 Plätze vor. Diese Maßnahme wird in Kooperation mit den Bildungsträgern CJD Zehnthof Essen und Die Boje durchgeführt. Die Jugendhilfe Essen hat 28 Plätze, verteilt auf die Gewerke Holz, Lager, Metall und Hauswirtschaft, besetzt. Die Jugendlichen können in der BvB-Reha nachträglich einen Hauptschulabschluss erwerben. Ziel der Maßnahme ist eine fundierte Berufswahlentscheidung treffen zu können und die erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten für die Aufnahme einer Ausbildung oder die Aufnahme einer Beschäftigung zu erlangen. PerspektivCenter U25 Das PerspektivCenter wird im Auftrag des JobCenters Essen seit dem 1. Februar 2013 durchgeführt. Alle 14 Tage münden maximal 16 junge Erwachsene ein und durchlaufen vier Monate lang verschiedene Module. Das Projekt beinhaltet ein Aktivierungstraining, ein Bewerbungs-Coaching, die Stärkung sozialer Kompetenzen sowie die Erprobung praktischer Fähigkeiten in den Gewerken Hauswirtschaft, Wirtschaft und Verwaltung, Metall sowie Maler und Lackierer. Ein vierwöchiges Praktikum in einem Essener Betrieb ist ebenfalls möglich. Teilnehmer sind junge Frauen und Männer unter 25 Jahren, bei denen weiterer Klärungsbedarf bezüglich der Befähigung zur Arbeitsaufnahme besteht und die individuelle Unterstützung benötigen. Auf einen Blick: • 38 Jugendliche insgesamt • 14 Jugendliche haben die Maßnahme – zum Teil aus gesundheitlichen Gründen – vorzeitig beendet • 23 Jugendliche haben die Maßnahme bis zu Ende besucht Auf einen Blick: • 357 junge Erwachsene haben bis Dezember 2013 an der Maßnahme teilgenommen (Stand Februar 2014) • 139 Teilnehmer beendeten die Maßnahme regulär • Bei 43 Teilnehmern wurde festgestellt, dass sie im Moment nicht arbeitsfähig sind • 19 Teilnehmer wechselten in ein anderes Projekt, etwa eine berufsvorbereitende Bildungsmaß nahme oder Außerbetriebliche Ausbildung • 31 Teilnehmer haben eine Ausbildung oder Arbeit aufgenommen • 125 Teilnehmer haben die Maßnahme wegen unentschuldigter Fehlzeiten abgebrochen Verbleib der 23 Jugendlichen nach Ende der Maßnahme: • 8 Jugendliche werden voraussichtlich in eine Außerbetriebliche Ausbildung wechseln • 8 Jugendliche haben die BVB-Reha verlängert • 3 Jugendliche besuchen ein Berufskolleg, um ihren Schulabschluss zu verbessern • 2 Jugendliche sind in ein Werkstattjahr eingemündet • 1 Jugendlicher hat eine Arbeit aufgenommen • 1 Jugendlicher ist arbeitssuchend 38 Produktionsschule Essen Die Produktionsschule Essen mit 30 Plätzen wird seit dem 1. April 2013 in Kooperation mit CJD Zehnthof Essen und der Boje durchgeführt. In der Produktionsschule steht die praktische Arbeit im Mittelpunkt: Es werden Produkte für Kunden hergestellt und Dienstleistungen angeboten. Die Werkstätten im Bereich Floristik, Garten- und Landschaftsbau und Metall bieten die Möglichkeit, Talente und Stärken herauszufinden. Die Produktionsschule nimmt Jugendliche auf, die sowohl vom JobCenter Essen als auch vom Jugendamt Essen vorgeschlagen werden. Zielgruppe sind junge Menschen ohne Schulabschluss sowie schulmüde und schulverweigernde Jugendliche, die noch nicht über die notwendige Ausbildungs- und Betriebsreife verfügen. BvB Pro Die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB Pro) ist ein von der Bundesagentur für Arbeit finanziertes Angebot mit bis zu 20 Plätzen, das seit dem 5. September 2013 in Kooperation mit den Trägern CJD Zehnthof Essen und Die Boje angeboten wird. Besonders angesprochen werden junge Menschen mit vielfältigen und schwerwiegenden Problemlagen und/ oder mit einer ausgeprägten Schulmüdigkeit. Durch den besonderen pädagogischen Ansatz des produktionsorientierten Lernens in dem Gewerk Metall und dem Berufsfeld Wirtschaft, Verwaltung, Lager, Logistik soll diese Zielgruppe gefördert werden. Der nachträgliche Erwerb eines Hauptschulabschlusses ist in dieser Maßnahme möglich. Auf einen Blick: • 38 junge Menschen haben 2013 an dem Pro jekt teilgenommen • 13 Teilnehmer waren Ende 2013 noch in der Maßnahme • 7 Teilnehmer beendeten die Maßnahme vorzeitig mit einer weitergehenden Perspektive wie Ausbil- dungs-, Arbeitsaufnahme oder erneuter Schulbesuch • 18 Teilnehmer schieden auf Grund von Fehlzeiten oder Fehlverhalten vorzeitig aus Auf einen Blick: • 29 Teilnehmer • 20 Teilnehmer waren Ende 2013 noch in der Maßnahme • 2 Teilnehmer wurden in ein höher qualifizierendes Angebot vermittelt • 7 Teilnehmer haben die Maßnahme wegen unentschuldigter Fehlzeiten oder Fehlverhalten beendet 39 Wussten Sie schon? Unter dem gleichen Dach wie Produktionsschule und BvB Pro befindet sich „Ludwig sein Laden“. Hier können Artikel aus Floristik, Metall- oder Gartenlandschaftsbau auch privat käuflich erworben werden. Ludwig sein Laden Schürmannstraße 2 - 6 45136 Essen 40 Eine erfolgreiche Berufsausbildung zu absolvieren, ist eine der Grundvoraussetzungen für Jugendliche und junge Erwachsene, damit sie sichere Zukunftsperspektiven entwickeln können, in die Berufs- und Arbeitswelt Einlass finden und in die Lage versetzt werden, ihre Lebensführung eigenständig zu gestalten. Die Ausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung richtet sich an Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen bislang keine Ausbildungsstelle gefunden oder eine Ausbildung abgebrochen haben. Die praktischen Kenntnisse werden durch Ausbilder in Lehrwerkstätten oder Lehrküchen vermittelt, die theoretische Ausbildung findet durch Lehrkräfte statt, die ergänzend zur Berufsschule unterrichten. Die Bewältigung persönlicher oder sozialer Problemlagen wird unterstützt durch die Begleitung und Beratung sozialpädagogischer Fachkräfte. In jedem Jahr wird die Ausbildung durch Praktika in Fachbetrieben ergänzt. Ein Übergang in die betriebliche Ausbildung während dieser Zeit wird angestrebt. Die Außerbetriebliche Ausbildung wird durch das JobCenter Essen oder durch die Arbeitsagentur gefördert. Wussten Sie schon? 2013 haben wir in unseren Werkstätten in zehn Berufen ausgebildet: Fachkraft für Lagerlogistik, Fachlageristik, Hauswirtschaft, Hotelfachmann/-frau, Koch/Köchin, Lagerfachhilfe, Maler/-in und Lackierer/-in, Metallbau Fachrichtung Konstruktionstechnik, Raumausstattung, Tischlerei Auf einen Blick: • 150 Auszubildende zwischen 16 und 28 Jahren • 124 Männer und 26 Frauen • 25 Prüflinge, 100 Prozent haben die Abschluss prüfung bestanden • 16 Ausbildungsabbrüche • 1 Auszubildender wechselte während seiner Zeit in die betriebliche Ausbildung 41 Die Teilzeitausbildung richtet sich unter anderem an alleinerziehende junge Mütter und Väter, die Arbeitslosengeld II beziehen. Der Umfang der Wochenarbeitszeit kann auf bis zu 30 Stunden reduziert werden. Durchgeführt wird die Ausbildung in einem Fachbetrieb. Lehrer und Sozialpädagogen der Jugendhilfe Essen unterstützen die fachtheoretische und die allgemeine Bildung begleitend zur Berufsschule und beraten bei der Bewältigung persönlicher oder sozialer Herausforderungen. Die Ausbildung wird durch das JobCenter Essen finanziert. Auf einen Blick: Ein weiteres Projekt ist T.E.P. (Teilzeitberufsausbildung: Einstieg begleiten, Perspektiven öffnen). Ziel ist es, jährlich zehn jungen Menschen, die ihr Kind erziehen oder Angehörige pflegen, eine betriebliche Ausbildung in Teilzeit zu ermöglichen. T.E.P. ist finanziert aus Mitteln des Landes NRW, des Europäischen Sozialfonds sowie des JobCenters Essen. Wussten Sie schon? 2013 haben wir in Kooperation mit Betrieben in acht Berufen ausgebildet: Bürokaufmann/-frau, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachverkauf Lebensmittelhandwerk, Floristik, Friseur/-in, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkauf – Ausbildungsdauer zwei Jahre. Im Rot-Weiss-Fanshop: Jochen Drewitz (Geschäftsführer JHE), Friedel Hermsen (Bereichsleiter Berufliche Bildung), Yvonne Giel (Teilzeitauszubildende bei RWE) und Dr. Michael Welling (Geschäftsführer Rot-Weiss Essen). Auf einen Blick: • 42 Auszubildende zwischen 16 und 28 Jahren, davon 41 Frauen • 10 Prüflinge – 10 Berufsabschlüsse, davon ist einer aufgrund guter schulischer Leistungen vorzeitig in die Prüfung gegangen • 9 Ausbildungsabbrüche 42 Jedes Jahr zeichnet die IHK zu Essen die besten Auszubildenden der verschiedenen Fachbereiche aus. Geehrt werden alle Azubis, die mit 92 von 100 Punkten die Note sehr gut erreicht haben. Unter den Besten: Der JHE-Azubi Sven Michelbach. „Diese Leistung verdient höchste Anerkennung“, so IHKPräsidentin Jutta Kruft-Lohrengel. Nach Ende der außerbetrieblichen Ausbildung trat Michelbach eine Festanstellung bei der Sedex GmbH an und ist dort zuständig für Lagerleitung und Vertrieb. Gute Ergebnisse der JHE-Auszubildenden sind keine Seltenheit: Schon im Jahr 2012 landeten drei Auszubildende für Metallbau nach ihrer bestandenen Prüfung auf den Plätzen eins bis drei, im Februar 2013 auf den Plätzen eins und zwei. „Das gab es in der Geschichte der Jugendberufshilfe noch nie. Ein wirklich herausragendes Ergebnis, das die gute Arbeit unserer Pädagogen und Ausbilder zeigt, aber auch das Talent der Auszubildenden unterstreicht“, zeigte sich Jugendhilfe-Geschäftsführer Jochen Drewitz äußerst zufrieden über das Ergebnis. Die besten Metallbauer 2013 vor einer Kreation: Tim Fischer und Dominic Cohnen. Einer der Besten: Sven Michelbach, Fachkraft für Lagerlogistik und JHE-Auszubildender. 43 Fachstelle für Gemeinwohlarbeit Gemeinwohlarbeit ist eine Chance für jugendliche Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die von Ausbildung und regulärer Beschäftigung noch weit entfernt sind, stabile Tagesstrukturen zu entwickeln und sich für weiterführende Angebote zu empfehlen. Über 70 Prozent der 604 Jugendlichen, welche die Fachstelle in 2013 betreut hat, verfügen über einen Schulabschluss, jedoch nur drei Prozent über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Mehrzahl ist älter als 21 Jahre und somit lange nach dem Ende der Schule ohne erfolgreiche berufliche Integration. Die Jugendhilfe Essen organisiert die Vermittlung in die vom JobCenter Essen zugelassenen Einsatzmöglichkeiten bei gemeinnützigen Einrichtungen und betreut die Jugendlichen während ihres Einsatzes. Die Finanzierung aller GWA-Projekte erfolgt durch das JobCenter Essen. Zurzeit stehen permanent 160 Plätze bei der Fachstelle zur Verfügung. 44 Gemeinwohlarbeitszentrum (GWA-Z) 75 Prozent der Arbeitsgelegenheiten werden in Gruppenform angeboten. Es arbeiten 15 Jugendliche mit einem Anleiter zusammen in einem Arbeitsfeld. Zurzeit bestehen 57 Plätze mit kompletten Gruppen in der Gastronomie (überwiegend in der LernBAR), im Gartenlandschaftsbau und im Veranstaltungsservice. In kleinerer Anzahl werden Jugendliche noch in der Raumausstattung, im Lager und in der Tischlerei eingesetzt. Auf einen Blick: • 19,2 Prozent der Teilnehmer mündeten in an dere Fördermaßnahmen • 3,6 Prozent wurden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden • 10,7 Prozent verließen GWA vorzeitig aus wichtigem Grund (schulische Laufbahn, Mutterschaft, Bundes- wehr etc.) • 18,5 Prozent haben die Gemeinwohlarbeit plan mäßig, aber ohne anschließende Vermittlung beendet • 48 Prozent brachen die Gemeinwohlarbeit vorzeitig ohne Erfolg ab Immer mehr Jugendliche in der Gemeinwohlarbeit brechen ihren Einsatz ab, wenn sie ihre persönlichen Probleme nicht geregelt haben. Massive Schwierigkeiten treten vor allem auf wegen einer problematischen Wohnsituation, Schulden, Straffälligkeit, Krankheit und wegen SuchtmittelAbhängigkeit. Nur 60 Prozent der Teilnehmer verfügen über einen Schul- und gerade 1,5 Prozent über einen Berufsabschluss. Um mittelfristig stabil arbeitsfähig zu sein, benötigen diese Jugendlichen eine intensive, enge sozialpädagogische Begleitung und motivierende Arbeitsaufgaben in kleineren Gruppen. Dies wird in dem Programm GWA-PLUS seit Januar 2010 gewährleistet. Es stehen inzwischen in sechs Berufsfeldern (Floristik, Garten- und Landschaftsbau, Maler/Lackierer, Mediengestaltung, Stadttaubenprojekt und Schneiderei) jeweils zehn Plätze zur Verfügung. In GWA-PLUS verfügen noch weniger Teilnehmer über Schul- oder Berufsabschlüsse als in der Fachstelle für Gemeinwohlarbeit. Seit Juni 2013 wird das Projekt vom JobCenter auch für Jugendliche mit psychischen Beeinträchtigungen in Anspruch genommen. Auf einen Blick: • 196 Jugendliche insgesamt • 35 bis 40 Prozent der Jugendlichen wurden trotz der sehr schwierigen persönlichen Pro blemlagen stabilisiert und in eine weiterführende berufliche Qualifizierung vermittelt GWA-PLUS Maler und Lackierer Besondere Synergieeffekte für die Jugendhilfe Essen insgesamt werden durch das Maler-und-Lackierer-Projekt in GWA-PLUS erreicht. Schon seit mehreren Jahren werden die jeweils zehn Teilnehmer in verschiedenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der JHE eingesetzt. Die Gruppe war beispielsweise schon im Kinder- und Jugendhaus HüWeg, dem Eckhaus Kettwig, den Häusern im Palmbuschweg und im Kinder- und Jugendtreff Stoppenberg tätig. Als externen Auftrag erledigten die Teilnehmer die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Haus Heck der Evangelischen Kirchengemeinde Werden. GWA-PLUS Tierpflege Für jugendliche Arbeitslosengeld-II-Empfänger mit diagnostizierten psychischen Erkrankungen gibt es seit August 2010 zwölf Gemeinwohlarbeitsplätze in der Tierpflege auf der Jugendfarm Essen. Ziel des Einsatzes ist die Stabilisierung und die Motivierung zur Aufnahme einer Psychotherapie. Nach einer durch das JobCenter Essen finanzierten, fachlich qualifizierten Psychodiagnose werden Jugendliche für die Tierpflege vorgeschlagen. Der verantwortliche Umgang mit Tieren hat eine nachgewiesen positive Wirkung auf Menschen mit psychischen Erkrankungen – vor allem Menschen mit Traumata, Depressionen, Ängsten und sozialen Phobien. Durch die GWA-PLUS-Tierpflege gelingt in mehr als 50 Prozent der Fälle eine Stabilisierung der Lebenssituation mit anschließender individueller Perspektive. Das ist in der Regel eine Psychotherapie, gelegentlich auch eine berufliche Integration. 45 Das Projekt SchAu richtet sich an junge ArbeitslosengeldII-Empfänger mit Kindern und wird gefördert durch das JobCenter Essen mit insgesamt 28 Plätzen. Das Projekt ist auf die besondere Situation Alleinerziehender spezialisiert: auf die Kinderbetreuung abgestimmte Arbeitszeiten, vielfältige Hilfestellungen im Alltag sowie Einsatzstellen, die von der besonderen Verantwortung und Lebenssituation der jungen Frauen wissen. 19 der 28 Plätze werden in Gruppen in den Berufsfeldern Raumausstattung, Hauswirtschaft und Küche angeboten. Wussten Sie schon? Seit April 2012 sind Qualifizierungsangebote für GWA-Teilnehmende nur noch möglich über einen vom JobCenter ausgegebenen Gutschein. Die JHE ist als Träger dieser Maßnahmen anerkannt und hat vier zugelassene Angebote: Elterntraining für Alleinerziehende, Berufliche Orientierung für Alleinerziehende, einen Kurs zum Erwerb des Staplerfahrscheins und einen Kurs zur Verbesserung der beruflichen Grundlagen in Deutsch und Mathematik. Die Kurse finden jeweils dann statt, wenn eine entsprechende Anzahl Gutscheine vom JobCenter ausgestellt und bei der Jugendhilfe Essen eingereicht wurden. 46 Auf einen Blick: • 56 Alleinerziehende insgesamt • 6 Teilnehmer erreichten im Anschluss einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsvertrag • 13 junge Menschen begannen eine weiterführende Qualifizierung Seit September 2012 bieten wir das Freiwillige Soziale Jahr in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Essen an – seit September 2013 als verantwortlicher Träger. Die Dienste finden in Kindertagesstätten des Jugendamts statt und die Finanzierung der pädagogischen Begleitung erfolgt über das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Die übrigen Mittel, wie Taschengeld für die Freiwilligen, werden von der Stadt Essen übernommen. 2013 standen 22 Plätze zur Verfügung. Unsere sozialpädagogischen Fachkräfte begleiten die Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer beruflichen Perspektiven und beraten darüber hinaus die Kita-Leitungen zu Fragen rund ums FSJ. Als weitere wesentliche Aufgabe organisiert die sozialpädagogische Begleitung 27 Seminartage im Jahr. Freiwilliges Soziales Jahr: Austausch und Zusammenarbeit unter den Teilnehmern. Die Erfahrungen mit den Freiwilligen und den Kindertagesstätten sind gut: Die Jugendlichen profitieren durch die Herausforderungen und Erfahrungen ebenso wie die Kita durch die Unterstützung. 47 Gute Küche, freundliches Ambiente – traumhafter Blick auf den Essener Dom! Im Foyer der Volkshochschule, Burgplatz 1, 45127 Essen Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 - 18 Uhr www.lernbar-essen.de 48