Abschlußbericht

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Abschlußbericht
Abschlussbericht 2005/2006
University of Canterbury, Christchurch
Sebastian Oehmke
Urlaub:
Hatte ich von Mitte Dezember bis Mitte Januar. Der Professor war in dieser Zeit sowieso
nicht in Christchurch und die Uni wie ausgestorben.
In der Zeit haben mich meine Freundin und Eike, der das Austauschprogramm mit Auckland
hatte, besucht. Ich hatte ja das Auto des Schweden und wir haben eine Tour rund um die
Südinsel unternommen.
Angefangen haben wir mit den Banks Peninsula und der näheren Umgebung von
Christchurch. Der schönste Strand von Christchurch ist Taylors Mistake. Das ist eine kleinere
etwas abgelegenere Bucht, wo man auch ein bisschen in den Felsen herumklettern kann. Auf
der Banks Peninsula und den Port Hills gibt es ein paar wirklich schöne Wanderwege für
Kurzentschlossene, die nicht weit aus Christchurch raus wollen. Unter Anderem der Crater
Rim Walk in den Port Hills ist ganz nett. In Christchurch gibt es auch eine der angeblich
besten Möglichkeiten lebenden Kiwis nahe zu kommen. Willowbank ist ein kleiner Tierpark,
nicht wirklich spektakulär, hat aber ein Kiwihaus. Da drin ist es zwar ordentlich dunkel und
man darf keine Fotos machen, dafür kann man, wenn sich die Augen an die Dunkelheit
gewöhnt haben, Kiwis sehen die nur durch einen ca. 40 cm hohen Zaun von einem getrennt
sind und einem manchmal so nahe kommen, das sie einem durch den Zaun auf den Schuh
picken. Kiwis sind auch in Neuseeland sehr selten, nachtaktiv und sehr scheu. Man kann sie
in freier Wildbahn in abgelegenen Gebieten nachts hören. Z.B. auf dem Keppler Track, aber
das in der letzten Zeit jemand mal einen gesehen hat ist nicht bekannt.
Auf unserer Tour über die Insel haben wir uns als erstes auf den Weg in das Landesinnere
gemacht und uns mit dem Castle Hill, der Stream Cave eine Höhle durch die man knietief im
Wasser druchlaufen kann, dem Bealey Spur Track und dem Avalance Peak Track vergnügt.
Die letzteren Beiden bieten atemberaubende Ausblicke in die Alpen der Südinsel. Danach
haben wir uns an der Westküste hochgearbeitet, wo wiedererwarten schönes Wetter war. Die
Westküste ist berüchtigt für Regen und bietet eine raue Küste mit viel Grün und kurvigen
Straßen. Die Pancake Mountains und der Truman Track sind ganz nett. Wer auf hübsche
Sandstrände und Baumfarne steht ist im Abel Tasman Nationalpark im Norden der Insel gut
aufgehoben. Sylvester haben wir mit ein paar Freunden auf einem Musikfestival (Phat06) auf
Takaka Hill verbracht. Es hat schon was zum Jahreswechsel barfuss an einem Herr der Ringe
Drehort zu tanzen. Weiter ging es zu den Marlborough Sounds einer netten Fjordlandschafft.
In Kaikoura haben wir eine Wahlewatching Tour gemacht. Das ist ein teurer Spaß 130 Dollar
pro Person und es ist noch nicht einmal garantiert das man was sieht. Man sollte auch nicht all
zu anfällig für Seekrankheit sein, da die Boote mit denen man rausfährt nicht gerade groß
sind. Wir haben aber zwei Wale, ein paar Albatrosse und viele Delfine gesehen. Dafür hat es
sich gelohnt, auch wenn so ein Wal maximal zwei Minuten an der Oberfläche ist und man nur
einen kleinen Teil des Rückens sieht. Zum Abschied gibt es dann aber noch die Fluke.
Kaikoura ist für Crayfisch (Langusten) berühmt. Wer also noch nie Languste oder Hummer
gegessen hat kann hier unschlagbar günstig einen ganzen für 20 Dollar bekommen. Am
besten man kauft den direkt bei den einheimischen Fischern, die Besitzer der Hostels wissen
meistens wo. Kleine blaue Pinguine kann man in Oamaru sehen. Man muß auch nicht in das
teure Pinguinzentrum gehen. Sobald es dunkel wird kommen sie aus dem Wasser und laufen
in der Nähe des Wassers und an den alten Gebäuden in der Nähe des Hafens herum. Recht
putzig, machen aber nachts einen Höllenlärm um ihre Verwandten zu rufen, der einen auch
am schlafen hindern kann. Seelöwen sieht man an vielen Stellen rund um die Insel u.a. aber
auch am Shag Point. Dunedin ist auch eine Reise wert. Die Innenstadt ist hübsch und man
kann auf der Peninsula mit etwas Glück Gelbaugenpinguine, Seelöwen und Albatrosse sehen.
Mount Cook blieb für uns leider hinter schlechtem Wetter verborgen, aber es ist auch mal ein
nettes Erlebnis sich auf dem Hooker Valley Track vom Regen und Wind durchpeitschen zu
lassen und ein paar Eisschollen vom Gletschersee vorbeitreiben zu sehen. Das beliebte
Fjordland ist leider sehr abgelegen und für einen Wochenendausflug von Christchurch aus
ungeeignet. Trotz aller begeisterten Berichte war ich nicht so überzeugt. Viele Tracks und
Hostels sind sehr früh ausgebucht und auch nicht wesentlich spektakulärer als der ohnehin
schon schöne Rest von Neuseeland.
Selbst in der Hauptferienzeit zwischen Weihnachten und Januar war es nie ein Problem ein
nettes Hostel oder einen Campingplatz zu finden. Obwohl dann sehr viele Touristen da sind
und vor allem viele Deutsche.
Man braucht auch eigentlich keine Wanderkarten, weil alle Tracks unheimlich gut
ausgeschildert sind. Am besten man schaut wenn man irgendwo ist im lokalen DOC
(Department of Conservation) vorbei und lässt sich einen Track empfehlen oder schaut auf
deren Internetseite www.doc.govt.nz vorbei.
Christchurch:
Christchurch wird im Neuseeländischen Sommer auch immer schöner. Leider ist Windsurfen
oder Kite-surfen unglaublich teuer, aber einen Neo und ein Brett zum Wellenreiten bekommt
man schon für 15 Dollar pro Tag. Paragliden hab ich auch mal ausprobiert. Ist aber nicht so
spektakulär, wie es sich anhört. Eigentlich eher entspannt. Mann schwebt gemächlich in der
Luft und hat einen guten Ausblick. Dafür ist ein 15 Minutenflug mit 120 Dollar recht teuer.
Sobald das Semester wieder losgeht organisiert die Uni jede menge Partys und Events. Da
kann es sich auch lohnen teilzunehmen. Es kann auch ganz nett sein mal ins Kino zu gehen
z.B. im Arts Centre wo etwas alternativere Filme laufen.
Arbeit:
Kurz vor den Ferien hatte ich dann endlich meine Arbeitsziele und ich konnte richtig loslegen.
Ich wollte meine Simulationen über die Ferien laufen lassen, doch leider sind die Rechner
abgestürzt, während ich unterwegs war. Dies und viele andere Probleme haben viel Zeit und
Nerven gekostet, von denen man sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen darf. Es geht
immer eine Menge schief aber am Ende hat doch noch alles gekappt und ich bin rechtzeitig
fertig geworden. Ich habe recht selbstständig gearbeitet, aber der betreuende Professor hatte
sein Büro direkt nebenan, so dass ich schnell mal rüber gehen konnte um etwas zu fragen.
Natürlich konnte er mir oft auch nicht so richtig weiterhelfen, weil er gar nicht so tief in dem
Projekt drinsteckte wie ich. Ich habe aber immer gute Anregungen bekommen, worüber man
noch mal nachdenken sollte um das Problem zu lösen. Zum Abschluss hab ich meine
Ergebnisse den Klärwerksbetreibern vorgetragen, damit sie diese bei ihren weiteren
Planungen berücksichtigen konnten. Es ist übrigens gar nicht so schwer wie man denkt einen
Vortrag auf Englisch zu halten.
Heimreise:
Ich bin nach Auckland geflogen um von dort aus wieder zusammen mit Eike die Heimreise
anzutreten. Der erste Stopp war Fiji und wird sind auf Empfehlung auf der Insel Mana mit
einem schönen Korallenriff gelandet. Außer im Schatten liegen und Schnorcheln konnte man
auch nichts machen, weil es zu dieser Jahreszeit einfach zu heiß war. Man muss aufpassen wo
man hingerät, es gibt dort zwei Backpacker die zwei Brüdern gehören. Der eine ist
akzeptabel, der andere weniger. Wenn man Pech hat checkt man beim falschen ein, weil man
schlecht erkennen kann wo welcher ist und der andere anfängt. Ratu Kini ist der bessere von
beiden.
Für Amerika ist es doch wieder von Vorteil einen internationalen Studentenausweis zu haben.
Also besorgt euch doch einen.
Los Angeles ist nicht so schön, es sei denn man steht auf Hollywood und Filmstudios. Der
Küstenhighway ist wirklich schön und Kalifornien teilweise erstaunlich grün. Was man so
hört sollte man auf jeden Fall besser nach San Francisco reisen anstatt nach Los Angeles. Wir
waren nicht da und haben es bei unserem kurzen Aufenthalt auch nicht bis dahin geschafft.
Zu New York und London braucht man glaube ich nichts zu erzählen.
Abschluss:
Wieder in Berlin ging auch schon gleich wieder das Semester los und man hatte gar keine Zeit
den Gedanken auszuleben, dass man sich ja erst wieder eingewöhnen müsste.
Trotz Bewertung aus Neuseeland und einer kleinen Aussprache bei der Abgabe der
Studienarbeit ist es Pflicht die Arbeit im Institut von Professor Ziegler noch mal zu
präsentieren. Die Präsentation sollte so 20 Minuten lang sein. Es kann auch ein bisschen
dauern bis man einen Vortragstermin bekommt.
Da Professor Ziegler trotz seiner knappen Zeit darauf besteht sich auch noch mal die
komplette Arbeit durchzulesen, kann es noch mal so ein, zwei Monate dauern bis man die
endgültige Bewertung erhält. Der Schein wird in der Regel direkt an das Prüfungsamt
weitergeleitet und muss nicht abgeholt werden.
Ich kann nur jedem empfehlen ein Semester oder mehr im Ausland zu verbringen. Es kann
einem viele schöne neue Erfahrungen in jeglicher Hinsicht bringen!