PDF-Dokument - Durchblick
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Durchblick-Filme – Das DVD-Label des BJF Bundesverband Jugend und Film e.V. Ostbahnhofstr. 15 60314 Frankfurt am Main Tel. 069-631 27 23 E-Mail: [email protected] www.BJF.info www.durchblick-filme.de Durchblick 6+ – Der Froschkönig – Franziska Buch – Deutschland 2008 – 59 min. 2.2 Informationen zum Märchen Herkunft Der Froschkönig gehört zu den „Tierbräutigam-Märchen“. Die Tradition dieser Märchenform geht zurück auf die Geschichte von Amor und Psyche des Apuleius aus dem zweiten Jahr hundert. Heute kennen wir „Amor und Psyche“ als Mythos. Eine Version des Froschkönig-Märchens soll im dreizehnten Jahrhundert erwähnt worden sein. Aus dem Jahr 1540 gibt es eine ähnliche Geschichte mit dem Titel „The well of the worlds end“, die im Buch „Complaynt of Scotland“ niedergeschrieben wurde. In der Urfassung der Märchensammlung von 1810 (Grimm/Rölleke 1975, Nr. 25) liegt das Märchen in der Handschrift von Wilhelm Grimm vor. Wer diese Rohfassung beigesteuert hat, ist nicht eindeutig geklärt. „Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich“ ist das erste Märchen unter den Grimmschen Volksmärchen. Warum die Brüder Grimm ihre Sammlung gerade mit diesem Märchen eröff net haben, dafür gab es verschiedene Gründe. Für die Brüder Grimm gehört das Märchen beispielsweise zu den ältesten und schönsten Märchen, wie es im Anhang zur Ausgabe der KHM 1812 heißt. Außerdem gibt es zu kaum einem anderen Märchen so viele Variationen. Bereits die Brüder Grimm haben dieses Mär chen in verschiedenen Fassungen erzählt. Darüber hinaus sind in Deutschland 35 weitere Varianten bekannt und weltweit gibt es zahllose ähnliche Tierbräutigam-Märchen. Zusätzlich gibt es noch die unzähligen literarischen Bearbeitungen, Nachdichtungen und Verfremdun gen, viele Parodien, Witze, Karikaturen und Werbetexte, die sich auf das Froschkönig-The ma beziehen. „Der Froschkönig“ als Hörbuch, in Film und Fernsehen Nachzulesen und zu hören gibt es den „Froschkönig“ in diversen Kinder- und Hörbüchern. Erstmals verfilmte Otto Meyer 1954 den Froschkönig. Er wählte das Berliner Schloss Char lottenburg als Drehort. 1963 realisierte Carl Schröder für die DEFA einen Handpuppenfilm. Eine Amerikanisch-Is raelische Koproduktion entstand 1986 mit Helen Hunt in der Hauptrolle. 1988 entstand „Der Froschkönig“ als DEFA-Spielfilm von Walter Beck. In der deutschen Zei chentrickserie „Simsalagrimm“ von 1999 ist „Der Froschkönig“ in Folge 12 zu sehen. Regis seure waren hier Chris Doyle und Gerhard Hahn. Auch in der Prosieben Märchenstunde wurde die Komödie „Der Froschkönig – Im Brunnen hört dich niemand schreien“ im September 2007 gezeigt. Quelle: www.rbb-online.de/maerchenfilm/6_auf_einen_streich/froschkoenig/der_froschkoenig.html 1 Darum geht es in dem Märchen Zuverlässigkeit, Gehorsam, Intimität, Prinzipientreue, Spontaneität, Emotionen, Konsequen zen. Typische Merkmale des Märchens „Der Froschkönig“ gehört zu den Zaubermärchen. Diese bilden eine spezielle Untergattung von Erzählungen im Bereich der Märchen. Ihr gemeinsames Merkmal ist die Vorstellung, dass es möglich sei, die Wirklichkeit durch magische Praktiken zu beeinflussen. Magische Kräfte, die Kenntnis von Zaubersprüchen, der Besitz von sogenannten „Wünscheldingen“ spielen eine große Rolle. Zu dieser Gattung gehören sowohl Volksmärchen als auch Kunst märchen. Die Einordnung geht zurück auf Antti Aarne, der als erster eine Einteilung der Volksmärchen in Tiermärchen, den Schwank und das so genannte „eigentliche Märchen“ vornahm. Der letztgenannte Typ wurde von ihm wiederum in vier Untertypen untergliedert: Novellenartige Märchen, Legendenartige Märchen, Zaubermärchen und Märchen vom dum men Teufel (Riesen). „Der Froschkönig“ ist ein Paradebeispiel für den Märchenstil der Brüder Grimm. Inhalt und Form sind typisch für ein Märchen: • Typische Märchenhelden: König, Prinzessin • Wesen aus der Zauberwelt/Fabelwesen: sprechender Frosch • Das Märchen beginnt mit einer Notlage: Die Kugel ist in den Brunnen gefallen und die Prinzessin bekommt sie ohne Hilfe nicht mehr heraus. • Die Märchenheldin hat keinen Namen. Sie wird nur Königstochter genannt. • Gegensätze: Schönheit der Prinzessin - Hässlichkeit des Frosches. • Die Dreizahl: drei szenische Bilder (Brunnen, Schloss, Kutsche). • Einsträngigkeit: Abgesehen davon, dass die Geschichte von der Verwandlung des Prinzen erst nachträglich eingeführt wird, verläuft die Handlung chronologisch. • Guter Schluss: Das Märchen hat ein glückliches Ende. Der Frosch wird zurückver wandelt und heiratet die Prinzessin. Typische Sprache der Märchen: • Viel wörtliche Rede und häufige Dialoge zwischen den Handlungsträgern. • Große Anschaulichkeit, z.B. die eindrucksvoll geschilderte Steigerung der Abscheu vor dem Frosch. • Wortwiederholungen: „tief, so tief“, „warte, warte“, „noch einmal und noch einmal“. • Lautmalereien: „plitsch platsch“. • Verse: „Königstochter, jüngste, mach mir auf.“ • Volkstümliche Wendungen: „dass sich ein Stein erbarmen möchte“, „Bande, die vom Herzen abspringen“. • Formelhafter Anfang, berühmte Eingangsworte: „In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat“. 2