Acupuncture for the treatment of major depressive disorder: a
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Acupuncture for the treatment of major depressive disorder: a
Journal Club D O I : 1 0 . 1 0 1 6 / j . d z a . 2 0 1 1 . 07. 0 1 0 3 5 D t. Z t s c h r . f. A k u p u n k t u r 5 4 , 3 / 2 0 1 1 Acupuncture for the treatment of major depressive disorder: a randomized controlled trial Andreescu C, Glick RM, Emeremni CA, Houck PR, Mulsant BH. J Clin Psychiatry. 2011 May 3. [Epub ahead of print] Department of Psychiatry University of Pittsburgh School of Medicine, Pittsburgh, Pennsylvania; Center for Integrative Medicine, UPMC Shadyside, Pittsburgh, Pennsylvania. Background: Over 50 % of patients with major depressive disorder (MDD) either do not tolerate or do not respond to antidepressant medications. Several preliminary studies have shown the benefits of acupuncture in the treatment of depression. We sought to determine whether a 2-point electroacupuncture protocol (verum acupuncture) would be beneficial for MDD, in comparison to needling at nonchannel scalp points with sham electrostimulation (control acupuncture). Method: Fifty-three subjects aged 18–80 years, recruited via advertisement or referral, were included in the primary analysis of our randomized controlled trial, which was conducted from March 2004 through May 2007 at UPMC Shadyside, Center for Complementary Medicine, in Pittsburgh, Pennsylvania. Inclusion criteria were mild or moderate MDD (according to the Structured Clinical Interview for DSM-IV Axis I Disorders) and a score of 14 or higher on the Hamilton Depression Rating Scale (HDRS). Exclusion criteria included severe MDD, seizure disorder or risk for seizure disorder, psychosis, bipolar disorder, chronic MDD, treatment-resistent MDD, and history of substance abuse in the prior 6 months. Patients were randomized to receive twelve 30-minute sessions of verum versus control acupuncture over 6 to 8 weeks. The HDRS was the primary outcome measure. The UKU Side Effect Rating Scale was used to assess for adverse effects. Results: Twenty-eight subjects were randomized to verum electroacupuncture and 25 to control acupuncture. The 2 groups did not differ with regard to gender, age, or baseline severity of depression. Both groups improved, with mean (SD) absolute HDRS score decreases of –6.6 (5.9) in the verum group and –7.6 (6.6) in the control group, corresponding to 37.5 % and 41.3 % relative decreases from baseline. There were no serious adverse events associated with either intervention, and endorsement of adverse effects was similar in the 2 groups. Conclusions: We were unable to demonstrate a specific effect of electroacupuncture. Electroacupuncture and control acupuncture were equally well tolerated, and both resulted in similar absolute and relative improvement in depressive symptoms as measured by the HDRS. TRIAL REGISTRATION: clinicaltrials.gov Identifier: NCT00071110. © Copyright 2011 Physicians Postgraduate Press, Inc. S. Kloiber Kommentar Depressive Erkrankungen gehören mit einer Lebenszeitprävalenz von etwa 20 % zu den häufigsten Erkrankungen im Erwachsenenalter [1]. Depressive Störungen gehen mit einer deutlich reduzierten Lebensqualität einher, erhöhen das Risiko für Suizid und führen auch zu einer Erhöhung von Morbidität und Mortalität bezüglich anderer häufiger Erkrankungen, wie z. B. koronare Herzerkrankungen [1]. Viele Patienten stehen den konventionellen Behandlungsstrategien ablehnend gegenüber oder brechen eine Behandlung verfrüht ab [2–4]. Demgegenüber sucht eine wachsende Anzahl an Patienten komplementäre und alternative Behandlungsformen zur Depressionstherapie [5]. Aktuelle Metaanalysen und Reviews [6, 7] kamen zu dem Ergebnis, dass Akupunktur bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen zwar teilweise vergleichbare Effekte zu einer Therapie mit Antidepressiva, andererseits aber auch häufig keine Unterschiede zu Kontrollakupunktur aufwies, was zu der Gesamtbewertung führte, dass die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung bei depressiven Störungen noch nicht ausreichend belegt ist [7]. Aufgrund von Veröffentlichungen von Luo und Kollegen [8, 9], die einen positiven Effekt von Elektroakupunktur an den Akupunkturpunkten Du 20 und Yintang (Ex-KH3) bei depressiven Störungen zeigen konnten, führten Andreescu und Kollegen diese randomisierte kontrollierte Studie durch, in der sie Effektivität und Verträglichkeit im Vergleich von Elektroakupunktur und Kontrollakupunktur bei leichter und mittelschwerer Depression untersuchten. Ausschlusskriterien stellten eine schwere depressive Episode, akute Suizidalität, Krampfanfälle oder Risikofaktoren für Krampfanfälle, Psychosen, bipolare Störungen, chronische oder behandlungsresistente Depression und Substanzmissbrauch dar. 57 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen, davon beendeten 24 Patienten in der Elektroakupunkturgruppe und 22 in der Kontrollakupunkturgruppe das Studienprotokoll. In der Elektroakupunkturgruppe erhielten die Patienten insgesamt zwölf Behandlungen (zwei Behandlungen pro Woche, Akupunkturpunkte Du 20 und Yintang (Ex-KH3), Elektrostimulation der beiden Akupunkturnadeln (3–5 mA, 2 Hz), Dauer einer Behandlung: 30 Minuten). In der Kontrollgruppe erhielten die Patienten eine Akupunkturbehandlung beidseits am Kopf in der Lokalisation 3 Cun senkrecht oberhalb der Ohrspitze. Das Elektrostimulationsgerät wurde auch in der Kontrollgruppe mit den beiden Nadeln verbunden und eingeschaltet, es wurde jedoch kein Strom abgegeben. Behandlungsdauer, -anzahl und -frequenz unterschieden sich nicht von der Elektroakupunkturgruppe. Die Analyse der vor, während und nach der Behandlung von unabhängigen verblindeten Untersuchern erhobenen Parameter (Hamilton Depression Rating Scale [HDRS] einschließlich Subskalen für Angst [HDRS anxiety] und Schlafstörungen [HDRS sleep], UKU side effect scale, Medical Outcomes Study 36-item Short-Form Health Survey [MOS-SF-36]) ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen Elektroakupunktur und Kontrollakupunktur. In beiden Gruppen zeigte sich eine Verbesserung der depressiven Symptome gemessen mit HDRS im Dr. Stefan Kloiber [email protected] D t Z t s c h r f A k u p. 5 4 , 3 / 2 0 1 1 3 5 D Z A DZ A Journal Club Akupunktur Deutsche Zeitschrift für Verlauf und nach der Behandlung. (Elektroakupunkturgruppe: –37,5% (± 32,8), Kontrollakupunkturgruppe: –41,3 % (± 34,3). Ein statistisch signifikanter Unterschied im Therapieverlauf konnte allerdings nur für die Subskalen in allen Patienten (Elektroakupunktur- und Kontrollakupunkturgruppe) gezeigt werden: HDRS sleep: t = –2,04, p = 0,04; HDRS anxiety: t = –4,99, p < 0,001. gezeigt werden. Bei beiden Behandlungsformen zeigte sich eine gute Verträglichkeit. Depressionsbehandlung [8, 9] fanden sich in dieser randomisierten kontrollierten Untersuchung nicht bestätigt. In keinem der untersuchten Parameter fand sich ein Unterschied zwischen Elektroakupunkturgruppe und Kontrollakupunkturgruppe. In der Bewertung der Ergebnisse geben die Autoren zu bedenken, dass die Kontrollakupunkturpunkte am Kopf zwar nicht auf einer Leitbahn lokalisiert waren, dennoch aber aufgrund ihrer Lage in einem Mikrosystem eine Wirkung haben könnten. Auch wurden im Unterschied zu dieser Untersuchung Fazit in den Studien von Luo und Kollegen insgesamt mehr AkuDie Ergebnisse von Luo und Kollegen über eine spezifische punkturbehandlungen in höherer Behandlungsfrequenz (sechs Wirkung der Elektroakupunktur an Du 20 und Yintang zur Behandlungen pro Woche über sechs Wochen) durchgeführt. Der nach Meinung der Autoren sehr minimalistische Therapieansatz von Luo und Kollegen mit zwei Akupunkturnadeln und Elektrostimulation war in dieser Therapiestudie einer Kontrollakupunktur jedoch nicht überlegen. In beiden Behandlungsarmen der Studie kam es Hufelandgesellschaft e.V. insgesamt zu einer Reduktion der depressiven Dachverband der Ärztegesellschaften Symptomatik im Verlauf der Intervention, allerfür Naturheilkunde und Komplementärmedizin dings war diese Veränderung nur in den Subskalen für Schlafstörung und Angstsymptomatik statistisch signifikant. Die Autoren stellen dar, dass die Studie auf die UnAusschreibung Hufeland-Forschungspreis 2011 tersuchung der Spezifität der Elektroakupunkturmethode ausgerichtet war und das Studiendesign Die Hufelandgesellschaft ist der Dachverband Einreichungsbedingungen daher eine reduzierte Aussagekraft im Hinblick auf der Ärztegesellschaften aus dem Bereich der die Wirksamkeit der Akupunktur bei depressiven Naturheilkunde, der Homöopathie, der Anthropo- Prämiert werden Arbeiten, auch abgeschlossene sophischen Medizin und weiteren komplementär- Dissertationen, die zu dem o. g. Themen einen Störungen hat, da in der Studie auch keine Vergleiwesentlichen wissenschaftlichen Beitrag leisten. medizinischen Verfahren. Seit 1975 setzt sie sich che mit Kontrollgruppen ohne Akupunktur, wie für die Anerkennung dieser Verfahren und deren Auch fundierte Übersichtsarbeiten können eingeEinbindung in unser Gesundheitswesen ein. Weiter- reicht werden, die ab dem Jahr 2009 publiziert z. B. einer Warteliste oder Patienten mit medikahin arbeitet die Hufelandgesellschaft daran, dass wurden oder sich im Druck befinden. mentöser Therapie, durchgeführt wurden. Wissenschaft und Forschung im Bereich der Eine bereits erfolgte Publikation steht der Bewer- H Komplementärmedizin in Deutschland stärker durch öffentliche Fördermittel ausgebaut wird. Um Forschung und Wissenschaft zu unterstützen und sichtbar zu machen, hat die Hufelandgesellschaft im Jahr 2009 das erste Mal den HufelandForschungspreis ausgeschrieben. Der Preis wird alle 2 Jahre für Forschungsarbeiten aus der Komplementär- oder Integrativen Medizin, insbesondere auf dem Gebiet der Versorgungsforschung ausgeschrieben. Integrative und komplementäre Medizinansätze verfolgen meist systemische Therapieansätze und lassen sich durch einfache Ursache – Wirkmechanismen nur ungenügend abbilden. In der Versorgungsforschung wird eine Realität abgebildet, die es erlaubt, durch die Wahl geeigneter Outcomeparameter, Wirksamkeitsmessungen auch komplexer und systemischer Therapieansätze in ihren Kurz-, aber vor allem auch Langzeitwirkungen zu beurteilen. Diese Form von Wirksamkeitsmessungen kann daher vor allem auch im ambulanten Medizinversorgungsbereich durchgeführt werden, wo integrative- und komplementäre Therapieformen ihre Hauptanwendung erfahren. bung nicht im Wege, sofern die Veröffentlichung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Die Arbeit darf jedoch nicht bereits anderweitig prämiert worden sein. Die Einsender verpflichten sich mitzuteilen, ob und ggf. wo die Arbeit zur Veröffentlichung angenommen bzw. erschienen ist. Der Umfang der Arbeit sollte 40 Schreibmaschinenseiten (inkl. Tabellen, Grafiken, Literaturverzeichnis) nicht überschreiten und eine vorangestellte Kurzfassung über Zielsetzung und Ergebnisse enthalten. Für eventuell erforderliche Genehmigungen ist der Einsender selbst verantwortlich. Bei der Einreichung von Beiträgen aus Gruppenarbeiten müssen die gewichteten Anteile von MitautorInnen nachvollziehbar kenntlich gemacht sein. Einreichung Die Einsendung von fünf Manuskripten (in deutscher oder englischer Sprache) sowie ein kurzer Lebenslauf und eine Kurzfassung der Zielsetzung der Arbeit werden bis zum 15.10.2011 an folgende Adresse erbeten: Eingereicht werden können alle relevanten Arbeiten, insbesondere auf den Gebieten der primären und sekundären Prävention und Therapie, unter Anwendung komplementärer und/oder integrativer Methoden. Nicht berücksichtigt werden Versorgungsforschungsarbeiten, die lediglich konventionelle Medizin erfassen. Informieren können Sie sich unter www.hufelandgesellschaft.de Preis Preisverleihung Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Die Entscheidung trifft eine unabhängige Jury, die durch die Hufelandgesellschaft eingesetzt wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis wird vom Vorstand der Hufelandgesellschaft e.V. im Rahmen der Mitgliederversammlung der Hufelandgesellschaft Anfang 2012 in Berlin vergeben. Hufelandgesellschaft e.V. Dachverband der Ärztegesellschaften für Naturheilkunde und Komplementärmedizin Hauptstadtbüro Komplementärmedizin Chausseestraße 29 | 10115 Berlin D Z A 3 6 D t Z t s c h r f A k u p. 5 4 , 3 / 2 0 1 1 Literatur 1. Murray CJL, Lopez AD. The Global Burden of Disease: A Comprehensive Assessment of Mortality and Disability From Diseases, Injuries, and Risk Factors in 1990 and Projected to 2020. Cambridge, MA: Harvard University Press 1996 2. Andreescu C, Mulsant BH, Emanuel JE. Complementary and alternative medicine in the treatment of bipolar disorder – A review of the evidence. Journal of Affective Disorders. 2008;110(1–2):16–26 3. Givens JL, Datto CJ, Ruckdeschel K et al. Older Patients‘ Aversion to Antidepressants. Journal of General Internal Medicine 2006;21(2):146–51 4. Sirey JA, Bruce ML, Alexopoulos GS et al. Perceived Stigma as a Predictor of Treatment Discontinuation in Young and Older Outpatients With Depression. Am J Psychiatry .March 1, 2001;158(3):479–81 5. Kessler RC, Soukup J, Davis RB et al. The Use of Complementary and Alternative Therapies to Treat Anxiety and Depression in the United States. Am J Psychiatry. February 1, 2001;158(2):289–94 6. Zhang Z-J, Chen H-Y, Yip K-C et al. The effectiveness and safety of acupuncture therapy in depressive disorders: Systematic review and meta-analysis. Journal of Affective Disorders.124(1–2):9–21 7. Smith Caroline A, Hay Phillipa PJ, MacPherson H. Acupuncture for depression. Cochrane Database Systematic Review. 2010;(1):CD004046 8. Luo HC, Jia YK, Li Z. Electro-acupuncture vs. amitriptyline in the treatment of depressive states. J Tradit Chin Med 1985 Mar;5(1):3–8 9. Luo HC, Shen, Y, Jia YK. A comparative study of the treatment of depression by electroacupuncture and amitriptyline. 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