Sicher auf der Flucht
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Sicher auf der Flucht
Sicher auf der Flucht Menschen und Sachwerte mit Konzept vor Flammen schützen TÜV SÜD Gruppe exklusiv bei www.tuev-sued.de Der Inhalt in Kürze: Ein Brand kann für den Betreiber eines Gebäudes oder einer Anlage in einer Katastrophe enden. Flammen bedrohen Menschenleben, vernichten innerhalb von Sekunden alle Sachwerte eines Betriebes. Wie lassen sich Brände von vornherein vermeiden, wie können nach dem Ausbruch eines Feuers die Personen- und Sachschäden so gering wie möglich gehalten werden? Die Fachleute setzen hier einerseits auf baulichen und anlagentechnischen Brandschutz (zum Beispiel auf schwer entflammbare Materialien), andererseits auf organisatorischen Brandschutz (wie etwa Alarmpläne). Hintergründe und Praxisempfehlungen enthält der nachfolgende Artikel zum Thema aus dem TÜV SÜD Journal. Seite 4 Handeln: Vom Fluchtplan bis zur Übung Seite 4 TÜV SÜD-Leistungen zum Brandschutz Seite 6 Glossar rund ums Thema 120 Story I Brandschutz Sicher auf der Flucht Übung macht den Meister – und Vorbeugen ist besser als Heilen. Die Sprüche aus der Werbung sind bestens bekannt. Beim Brandschutz jedoch treffen diese Aussagen wie in kaum einem anderen Bereich zu. Manche Katastrophe in der Welt wäre durch eine geeignete Prävention und durch ein qualifiziertes Training verhindert worden. Auch Feuerwehren müssen immer wieder den Ernstfall simulieren. kontakt TÜV SÜD Industrie Service Matthias Thuro +49 - 7 31 - 49 15 227 [email protected] www.tuev-sued.de T Ü V S Ü D L i fe S e r v i c e euer ist für die Menschheit Segen und Fluch zugleich. Als der Mensch lernte, das Feuer zu beherrschen, perfektionierte er es zum Heizen, Kochen, zu religiösen Zwecken, zur Kommunikation und als Lichtquelle. Nur eines hat der Mensch nie geschafft: das Feuer hundertprozentig zu beherrschen. Gerät es außer Kontrolle, dann wird das als Brand bezeichnet. Und das passiert häufiger, als es den Menschen lieb ist. Mal aus Unachtsamkeit, mal mit berechnender, krimineller Absicht – tagtäglich und rund um den Globus. Intensiv berichten die Medien über die großen Katastrophen. Viele von ihnen hätten nicht so dramatische Folgen gehabt, wenn die Menschen besser vorgesorgt hätten. F Gunter Weber +49 - 351 - 42 02 309 Nur zwölf Menschen überlebten das Unglück [email protected] www.tuev-sued.de/mt Ein Blick in die jüngere Vergangenheit genügt. Vielen vor Augen ist noch die Katastrophe im österreichischen Kaprun. 155 Menschen kamen ums Leben, als die Standseilbahn im Tunnel auf dem Weg hoch zum Kitzsteinhorn ausbrannte. Ein illegal angebrachter Heizlüfter hatte wegen auslaufenden Öls Feuer gefangen. Der Zug blieb im Tunnel stehen, doch die Türen ließen sich nicht von innen öffnen. Nothämmer fehlten, Feuerlöscher waren Fehlanzeige. Wer es dennoch aus dem Zug schaffte und bergwärts flüchtete, kam in dem Rauch um, der wie in einem Kamin nach oben drang. Nur zwölf Menschen überlebten das Unglück. Sie wählten als Rettungsweg die Flucht durch den Tunnel nach unten ins Tal. Die erschreckende Erkenntnis aus dem Unglück: Es gab Vorschriften für den Bahnbetrieb, aber für den Brandschutz existierten keine Richtlinien. So erklärt sich auch das Fehlen entsprechender Vorkehrungen. Weil die Sicherheitsvorkehrungen völlig veraltet waren, kam es im Jahr 1999 im Mont-Blanc-Tunnel zur Katastrophe. Ein belgischer Lkw geriet in Brand. Wäh- 21 Story I Brandschutz Der Mont-Blanc-Tunnel am Tag der Wiedereröffnung. Er gilt nun in Sachen Brandschutz als einer der sichersten der Welt. rend sich der Lkw-Fahrer noch retten konnte, kamen 39 Menschen aus nachfolgenden Fahrzeugen in dem Inferno ums Leben. Das Problem: Es wurde zwar auf italienischer Seite im Tunnel Brandalarm gegeben, doch die französische Kontrollwarte erhielt die Information erst wesentlich später, was zu einer Verzögerung der Rettungsmaßnahmen führte. Drei Jahre blieb der Tunnel gesperrt und wurde für fast eine halbe Milliarde Euro instand gesetzt. Insbesondere das Brandschutzkonzept wurde entscheidend überarbeitet. Nur noch eine Kontrollwarte, gemeinsam betrieben von der französischen und italienischen Betreibergesellschaft, soll künftig für einen reibungsloseren Ablauf im Unglücksfall sorgen. Rund 100 Menschen kamen 1998 beim Brand in einer Diskothek in der philippinischen Hauptstadt Manila ums Leben. Die Flammen erfassten die Decke, die auf die zumeist jugendlichen Discobesucher herunterfiel. Viele konnten den einzigen vorhandenen Ausgang nicht mehr erreichen und verbrannten bei lebendigem Leib. Vorbeugen ist besser als Bekämpfen Beim Unglück im österreichischen Kaprun konnten die Rettungskräfte nur noch den havarierten Zug bergen. Ob bei großen Katastrophen wie den zuvor beschriebenen oder kleinen Bränden im eigenen Haus: grundsätzlich gibt es zwei Strategien, mit Bränden umzugehen. Die eine beschäftigt sich mit den Maßnahmen während eines Brandes, um die Sach- und Personenschäden so gering wie möglich zu halten. Die andere zielt darauf ab, Brände von vornherein zu vermeiden. Brandschutzexperten unterscheiden auch zwischen: ➔ Story I Brandschutz 322 ■ Baulichem und anlagentechnischem Brandschutz: Bauweise und Materialien, die einen Brand beziehungsweise seine Ausbreitung erschweren, z.B. Brandschutztüren und schwer entflammbare Materialien. Zudem Anlagen wie Brandmelder, Rauchabzüge und Sprinkleranlagen, die im Brandfall warnen und die Brandfolgen mindern. ■ Organisatorischem Brandschutz: Dazu gehören unter anderem die Erstellung von Alarm-, Evakuierungs-, Feuerwehr-, Flucht- und Rettungsplänen sowie regelmäßige Übungen insbesondere in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, um das Verhalten im Brandfall zu trainieren. Wer als Arbeitgeber oder Veranstalter nicht genug in den Brandschutz investiert, dem drohen Betriebsausfälle, Umsatz- und Markteinbußen sowie im schlimmsten Fall der Tod von Menschen – mit allen rechtlichen Konsequenzen. Allein in Deutschland belaufen sich die materiellen Schäden durch Brände auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr. Manchmal reichen schon relativ einfache Maßnahmen, um Mängel zu beseitigen. Doch neben dem Arbeitgeber oder Veranstalter steht auch der Einzelne in der Pflicht, geht es doch um die Frage, wie er sich im Brandfall zu verhalten hat. Und darum, wie gut er sich auf eine potenzielle Gefahr vorbereitet hat. Was tun, wenn es brennt? »Bei uns hat es noch nie gebrannt! Was kann schon groß passieren, was sollte in unserem Betrieb schon groß in Brand geraten? Eine Evakuierung üben? Was das kostet!« Man muss nicht lange suchen, um solche Einstellungen zu finden. Wer beschäftigt sich schon gern mit dem Gedanken, wie er bei einem Brand aus seinem Büro im 20. Stock rauskommt. Wer krank ist, will sich nicht zusätzlich damit belasten, dass das Krankenhaus im Notfall schnellstmöglich geräumt werden muss. Wer ein Konzert besucht, möchte die Musik genießen und nicht stetig zum nächsten Notausgang schielen. Doch vorsorgen kann eine Lebensversicherung sein. Und beschäftigt man sich in fremder Umgebung nicht doch etwas genauer mit Fluchtplänen und Nottüren? Etwa im Urlaub? Und das aus gutem Grund. Noch immer erleben aufmerksame Urlauber, dass ihr Hotel beim Brandschutz Mängel aufweist. Das gilt insbesondere für verstellte Fluchtwege und verschlossene Notausgänge. Ganz schlimm ist es, 423 Story I Brandschutz Wo sind die Brandschutzeinrichtungen im Haus? Mitarbeiter sollten regelmäßig geschult, Ernstfälle geprobt werden. wenn ein Notausgang, wie in einem südeuropäischen Ferienhotel geschehen, einfach hinter der Tür zugemauert wurde. Was also ist neben dem baulichen und anlagentechnischen Brandschutz zu tun? Was müssen Unternehmen und Hallenbetreiber beachten? Wo können Einzelne für den Katastrophenfall vorsorgen? In quasi jedem Land der Welt ist vieles davon gesetzlich oder vertraglich vorgeschrieben, durch den Staat, Versicherungen oder Verbände. Hier das Wichtigste: Fluchtpläne und Übungen ■ Flucht- und Rettungspläne studieren: Jeder sollte die Flucht- und Rettungswege in seinem Unternehmen kennen. Aber auch in einem Urlaubshotel, bei einer Großveranstaltung oder in Bauwerken wie Einkaufszentren, Museen oder Tunneln kann die Information lebensrettend sein. Der Plan sollte einen Grundriss des Gebäudes enthalten und den eigenen Standort aufzeigen. Hiervon leitet sich der kürzeste Weg ins Freie oder in einen besonders sicheren Gebäudebereich ab. Ein alternativer Rettungsweg hilft, wenn der kürzeste Weg schon nicht mehr zu passieren ist. In der Legende des Plans müssen eindeutige Zeichen bzw. Symbole erklären, wie und wo Brandmelder, Feuerlöscher oder Notausgänge zu finden sind. Der Inhalt sollte sich jedoch auf Fluchtwege, Standort, Erste-Hilfe-Einrichtungen, Brandschutz-Einrichtungen und Sammelstellen beschränken. Wichtig: Sind die Mitarbeiter, Gäste oder Besucher international gemischt, muss auch der Rettungsplan diesen Gegebenheiten gerecht werden. ➔ TÜV SÜD Leistungen Brandschutz hat viele Facetten und bietet heute eine ungeheure Vielfalt. Dieses Spektrum mit Know-how und Service abzudecken, das ist die Kompetenz von TÜV SÜD Industrie Service und TÜV SÜD Life Service. Die Experten beider Gesellschaften helfen den Kunden, die richtigen Maßnahmen für ihr spezielles Anliegen zu finden. Denn kaum ein Gebäude, kaum ein Vorhaben gleicht dem anderen. Es gibt nationale und internationale Standards und Vorschriften, die in individuelle Lösungen umgewandelt werden müssen. Dabei ist es wichtig, die Experten schon in der Planungsphase von Objekten hinzuziehen, um vom ersten Moment an die optimale Lösung zu finden. Im Kompetenzzentrum Bei TÜV SÜD werden die Maßnahmen im Kompetenzzentrum Brandschutz koordiniert. Unterteilt wird in drei Bereiche: ■ Anlagentechnischer Brandschutz Konzeptioneller Brandschutz ■ Organisatorischer Brandschutz ■ Bei der Anlagentechnik geht es im Wesentlichen um Elektro- und Gebäudetechnik, beim konzeptionellen Brandschutz um das Erstellen von brandschutztechnischen Gutachten oder Brandschutzkonzepten. Der organisatorische Brandschutz umfasst konkrete Maßnahmen wie die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten oder die Organisation von Räumungs- und Feuerlöschübungen bei Unternehmen. In dem Kompetenzzentrum Brandschutz bündelt sich das Wissen der Experten von TÜV SÜD. Komplettes Spektrum In beiden Gesellschaften von TÜV SÜD sitzen Fachleute, die helfen, Geld zu sparen und Sicherheit zu gewinnen. TÜV SÜD Life Service deckt das komplette Spektrum des organisatorischen Brandschutzes vom Erarbeiten der Flucht- und Rettungspläne bis zur Schulung von betrieblichen Räumungshelfern ab. TÜV SÜD Industrie Service bietet ein umfassendes Spektrum an Ingenieur- und Prüfdienstleistungen auf dem Gebiet des Brandschutzes. Wissen, das Leben retten kann. Story I Brandschutz 524 Eine besondere Brandschutzübung technischer Natur: Im japanischen Dorf Shirakawa-gõ werden einmal pro Jahr die 59 Wasserkanonen getestet, die die denkmalgeschützten Gassho-Farmhäuser im Fall der Fälle vor Feuer schützen sollen. ■ Mitarbeiter regelmäßig schulen: Viele Beschäftigte, die Tag für Tag ein Bürogebäude oder eine Produktionsfirma betreten, wissen gar nicht, wo sich Brandmelder, Feuerlöscher oder andere Brandbekämpfungsmittel befinden. Sie sollten entsprechend geschult werden und die Schulung nach Umbaumaßnahmen oder bei räumlichem Arbeitsplatzwechsel am neuen Standort wiederholt werden. ■ Räumungsübungen: Bei Schadensereignissen stehen viele Menschen unter Stress oder sogar Schock. Umso wichtiger sind regelmäßige Übungen für die richtige Verhaltensweise bei Bränden oder anderen Notfällen. Das gilt insbesondere für den Feueralarm und die komplette Evakuierung von Unternehmensgebäuden und öffentlichen Bauten wie Verwaltungen, Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern. Durch die Übung verinnerlichen die Mitarbeiter Abläufe, Fluchtwege und Rettungskonzepte. ■ Verhalten bei Bränden: Das richtige Verhalten bei einem Brand hängt stark von den räumlichen Gegebenheiten ab. Trotzdem gibt es auch einige allgemeine Grundregeln. So ist sofort die Feuerwehr zu infor- mieren, wenn sie nicht automatisch verständigt wurde. Ein Löschversuch ist nur sinnvoll, wenn man sich selbst nicht gefährdet. Brennende Räume nicht betreten, da dort mit tödlichen Rauchgasen gerechnet werden muss. Brennendes Fett oder flüssige Brennstoffe sollten niemals mit Wasser gelöscht werden. Elektrische Geräte sollten vor der Löschung möglichst abgeschaltet werden. Andere Personen sind zu warnen und in Sicherheit zu bringen. Anschließend ist der Brandort auf dem kürzesten Wege über den Fluchtweg zu verlassen. Am vereinbarten Sammelpunkt ist durch den Verantwortlichen als Erstes zu überprüfen, ob alle Personen das brennende Objekt verlassen haben. ■ Lieber vorsorgen: Grundsätzlich gilt beim Brandschutz im Geschäftlichen wie Privaten: lieber mehr tun als zu wenig. Drei Beispiele: In keinem Haushalt sollte ein Feuerlöscher fehlen. Des Weiteren ist es ratsam – und in manchen Ländern sogar Vorschrift – die eigene Wohnung oder das Haus mit sogenannten Heimrauchmeldern auszustatten. Wer sich länger in einer fremden Umgebung aufhält und dort auch noch mit vielen Menschen zusammen ist, sollte sich immer 625 Story I Brandschutz Baulicher und anlagentechnischer Brandschutz ■ B: Brandmeldeanlagen bessere Sichtbedingungen für die Einsatzkräfte Löscheinsatz. Auf diese Weise wird der Brand- Eine Brandmeldeanlage nimmt die Signale von geschaffen werden. Gleichzeitig verringern sie herd bereits im Keim erstickt. Meist reichen schon Brandmeldern auf, wertet sie aus und gibt die die thermische Belastung der Räume. ein oder zwei Sprinkler, um den ersten Brand zu Informationen weiter, z.B. an eine Feuerwehrleitstelle. Sie löst zudem eingebaute Feuerlösch- löschen. Durch diesen sehr gezielten Löschwas■ anlagen wie Sprinklersysteme aus. F: Fluchtwege sereinsatz werden auch die Wasserschäden auf Fluchtwege sind Verkehrswege, an die besondere ein Minimum begrenzt. Anforderungen zu stellen sind und die der Flucht ■ B: Baulicher Brandschutz aus einem möglichen Gefährdungsbereich sowie Es gibt zahlreiche bauliche Brandschutzmaßnah- zugleich der Rettung von Personen dienen. Sie Eine Methode, um die Brennbarkeit von festen men. Dazu gehören Fluchtwege und Notausgän- führen ins Freie oder in einen gesicherten Bereich. Materialien zu senken. Denn die steht in direk- ■ ge, die auch bei Brandeinwirkung funktionieren, tem Zusammenhang mit der Sauerstoffkon- P: Planung und Kauf zentration in der Umgebungsluft. Je weniger stofflager, Blitzschutzeinrichtungen, ordnungs- Schon in der Planungsphase von Immobilien soll- Sauerstoff, umso geringer die Brandgefahr. Im gemäß installierte Elektrik sowie bauliche Brand- ten Experten für den kompletten Brandschutz und Falle eines Brandes geschieht das mit einer abschnitte, die durch brandbeständige Decken damit auch für den baulichen und anlagentech- Anlage, die im Wesentlichen aus einem Kom- und Wände sowie Brandschutztüren, -klappen nischen Brandschutz hinzugezogen werden. Da- pressor zur Drucklufterzeugung und einem und -abschottungen gewährleistet werden. durch spart der Bauherr Zeit und Kosten. Schon Stickstoffgenerator besteht. Die Luft wird beim Erwerb von Immobilien kann das Wissen dabei durch Sensoren gemessen. Erreicht der der Brandschutzexperten sehr hilfreich sein. Sauerstoffpegel die Obergrenze des eingestell- brandsichere Feuerstätten, Kamine und Brenn- ■ ■ E : Einbruchmeldeanlagen können ein mög- ten Regelbereichs, erzeugt die Anlage Stick- licher Schutz vor Brandstiftung sein. Zur Ermittlung der Täter, aber auch zur Erkennnung von ■ S: Sauerstoffreduktion ■ R: Rauchmelder stoff, der an die Umgebung abgegeben wird. Gefahrensiuationen dienen gut sichtbare, aber In Deutschland sterben jährlich rund 600 Men- nicht erreichbare Überwachungskameras rund schen an den Folgen von Bränden, die meisten um die Gebäude auf dem Freigelände. aufgrund von Rauchgasen, die sie im Schlaf Mit ihr kann ein Brand vermieden werden. Denn überraschen. Schon einfache Rauchmelder die Wärmebildkameras zeigen, wo eventuelle können so viele Leben retten. Schäden beispielsweise bei Eletroinstallationen E: Entrauchungsanlagen Sie erhalten eine raucharme Schicht für die ■ T: Thermografie entstanden sind, die für das bloße Auge nicht S: Sprinkleranlagen zu erkennen sind. Eine weitere Einsatzmöglich- die Rettungskräfte und verhindern die Rauch- Beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur keit ist die Schadenserkennung bei mechani- ausbreitung in Nachbarräume, womit auch öffnen die Sprinkler und beginnen sofort mit dem schen Teilen wie etwa fehlerhaften Lagern. Flucht aus dem betroffenen Gebäude und für ■ vorsorglich informieren, wie er im Brandfall am schnellsten flüchten kann. Auch ein Probealarm sollte ernst genommen werden. Andernfalls gefährdet man sich selbst oder stört den reibungslosen Ablauf der »Rettung«. Es gibt viel zu tun – immer Russ Sanders, Vizepräsident des Internationalen Feuerwehrverbandes CTIF, untersuchte 2003 in einer Reihe von Ländern das internationale Brandschutzverständnis. Er stellte in seiner Studie fest, dass Japan und Korea das höchste Niveau bei Brandschutzschulungen aufweisen. »Die meisten mitteleuropäischen Länder erreichen nur ein mittelmäßiges Niveau«, konstatierte Sanders. Zu wenig. Und so kommt es sicher auch in Zukunft vor, dass etwa Flucht- oder Rettungswege gedankenlos blockiert werden und Mitarbeiter von Firmen Fluchtwegen und Rettungsplänen nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Eine Verbesserung wäre wünschenswert, denn so können mit relativ geringem Aufwand menschliche Opfer und große materielle Schäden vermieden werden. ■ Redaktion TÜV SÜD AG Franz Billinger Westendstr. 199 80686 München Telefon: +49 89 5791 - 2648 Fax: +49 89 5791 - 2269 [email protected] © TÜV SÜD AG | 05-2008