ICT Assistant SIZ 141 - HERDT
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ICT Assistant SIZ 141 - HERDT
SIZ-AS141-PCI2-WV Autor: Konrad Stulle 1. Ausgabe vom 7. Juli 2008 © HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim ICT Assistant SIZ 141 Internet: www.herdt.com PC installieren und betreiben unter Windows Vista, Teil 2 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Länderspezifische Anpassung: Schweiz Dieses Buch wurde mit grosser Sorgfalt erstellt und geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die in diesem Buch und den abgebildeten bzw. zum Download angebotenen Dateien genannten Personen und Organisationen, Adress- und Telekommunikationsangaben, Bankverbindungen etc. sind frei erfunden. Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie tatsächlich existierenden Organisationen oder Informationen sind unbeabsichtigt und rein zufällig. Die Bildungsmedien des HERDT-Verlags enthalten Links bzw. Verweise auf Internetseiten anderer Anbieter. Auf Inhalt und Gestaltung dieser Angebote hat der HERDTVerlag keinerlei Einfluss. Hierfür sind alleine die jeweiligen Anbieter verantwortlich. SIZ-AS141-PCI2-WV I ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 1 Informationen zu diesem Buch ..............4 1.1 Voraussetzungen und Ziele............................ 4 6.1 Festplatten.................................................... 60 1.2 Aufbau und Konventionen ............................ 5 6.2 Tastatur und Maus ....................................... 66 6.3 Monitor und Grafikkarte ............................. 67 6.4 Probleme mit Gerätetreibern lösen............. 70 6.5 Scanner ......................................................... 71 6.6 Digitalkamera............................................... 72 6.7 Sound und Multimedia ................................ 73 6.8 Sicherungsmedien ........................................ 74 6.9 Energieoptionen........................................... 76 2 Das Betriebssystem Windows Vista.......6 2.1 Was ist ein Betriebssystem?............................ 6 2.2 Windows Vista einsetzen ............................... 8 2.3 Die Architektur von Windows Vista............... 9 2.4 Dateisysteme für Windows Vista ................. 12 3 Anwendungsprogramme ......................14 3.1 Aufteilung der existierenden Programmarten ............................................ 14 3.2 Merkmale der Textverarbeitung.................. 15 3.3 Tabellenkalkulation...................................... 16 3.4 Datenbanken ................................................ 17 3.5 Präsentationen und Grafiken....................... 18 3.6 Weitere typische Standardanwendungen ... 20 3.7 Lizenzierung von Software .......................... 23 4 Installation und Migration ...................26 7 Software ................................................. 78 7.1 Installation und Verwaltung........................ 78 7.2 Windows-Zubehörprogramme .................... 81 7.3 Internet Explorer und Zusatzprogramme.... 81 7.4 Office-Produkte einrichten .......................... 82 7.5 Branchenspezifische Software ..................... 82 7.6 Ältere Software ............................................ 83 7.7 Kompatibilitätsprüfung ............................... 84 8 Internetzugang einrichten und konfigurieren ................................. 86 8.1 Internetzugang - Grundlagen...................... 86 8.2 Internetzugang einrichten........................... 87 8.3 Internetzugang konfigurieren..................... 88 8.4 Internet Explorer konfigurieren .................. 89 8.5 Internet Mail einrichten............................... 94 4.1 Übersicht Windows-Versionen..................... 26 4.2 Hardware-Anforderungen ........................... 28 4.3 Hintergründe und Neuerungen ................... 28 4.4 Windows Vista neu installieren ................... 30 4.5 Windows Vista aktivieren............................. 33 4.6 Unbeaufsichtigte Installation....................... 34 4.7 Weitere Installationsvarianten..................... 36 4.8 Migration ...................................................... 38 4.9 Benutzereinstellungen übernehmen........... 38 9.1 Konzept der Benutzerverwaltung ............... 98 4.10 Fehlerbehandlung bei der Installation ........ 40 9.2 Anmelden ................................................... 100 4.11 Der Boot-Vorgang ........................................ 41 9.3 Eigenes Kennwort ändern ......................... 102 4.12 Multi-Boot-Konfiguration ............................ 44 9.4 Benutzer verwalten.................................... 103 9.5 Lokale Gruppen verwalten ........................ 106 9.6 Benutzerumgebung verwalten.................. 107 9.7 Benutzerprofile verwalten......................... 110 5 Drucker verwalten .................................46 2 6 Weitere Hardware ................................. 60 9 Lokale Benutzerverwaltung ................. 98 5.1 Drucker im Netzwerk ................................... 46 5.2 Drucker installieren ...................................... 48 5.3 Drucker konfigurieren.................................. 51 5.4 Druckerwarteschlange verwalten ................ 53 10.1 Grundlagen zu Gruppenrichtlinien ........... 112 5.5 Druckaufträge verwalten ............................. 54 10.2 Richtlinien mit der MMC verwalten .......... 114 5.6 Berechtigungen und Gruppen verwalten.... 55 10.3 Computerkonfiguration............................. 115 5.7 Mehrere Druckerwarteschlangen verwalten ...................................................... 56 10.4 Benutzerkonfiguration .............................. 116 10.5 Anwendungsbeispiele ................................ 117 5.8 Druckserver verwalten ................................. 57 10.6 Sicherheitsvorlagen verwenden................. 119 5.9 Probleme beim Drucken beheben ............... 59 10.7 Richtlinienergebnissatz .............................. 119 10 Gruppenrichtlinien .............................. 112 © HERDT-Verlag I Inhalt 11 Die Registrierungsdatenbank ............122 14 Updates................................................. 146 11.1 Die Windows-Vista-Registrierung ..............122 14.1 Hintergrund ................................................ 146 11.2 Registrierungsdaten ansehen .....................124 14.2 Windows Update ........................................ 147 11.3 Registrierungsdaten bearbeiten.................125 14.3 Updates verteilen........................................ 148 11.4 Registrierungsdaten hinzufügen................126 14.4 Softwareverteilung ..................................... 149 11.5 Schlüsselsicherheit verwalten .....................127 15 Supporttools ........................................ 150 12 Datenträgerverwaltung ......................130 15.1 Installierte grafische Tools.......................... 150 12.1 Datenträger und Volumes ..........................130 15.2 Die Eingabeaufforderung nutzen .............. 153 12.2 Datenträger und Volumes einrichten ........131 15.3 Installierte Befehlszeilentools .................... 155 12.3 Volumes verwalten .....................................134 15.4 Weitere Tools .............................................. 156 12.4 Kontingente zuweisen................................136 16 Fehlerdiagnose .................................... 158 13 Datensicherung....................................138 16.1 Fehlerquellen und Strategien..................... 158 13.1 Sicherungsarten und -strategien ................138 16.2 Integrierte Hilfestellungen ......................... 161 13.2 Manuelle Datensicherung durchführen .....140 16.3 Protokolldateien auswerten....................... 164 13.3 Regelmässige Datensicherung durchführen ................................................141 16.4 Speicherabbild ............................................ 164 13.4 Sicherung wiederherstellen ........................142 13.5 Berichte einsehen........................................144 13.6 Weitere Möglichkeiten der Sicherung .......144 © HERDT-Verlag Stichwortverzeichnis ............................... 166 3 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 3 Anwendungsprogramme In diesem Kapitel erfahren Sie f wie die verschiedenen Anwendungen eingeteilt werden f wie Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations- und Datenbankprogramme arbeiten Voraussetzungen D Grundkenntnisse in der Datenverarbeitung mit dem Computer 3.1 Aufteilung der existierenden Programmarten Übersicht über die unterschiedlichen Programmarten Programme Systemprogramme Betriebssysteme Programmiersprachen Einzelplatz Mehrplatz Netzwerk Interpreter Compiler Anwenderprogramme Utilities Verwaltungshilfen (PC-Tools) Programmierhilfen Standardprogramme Individualprogramme Textverarbeitung Tabellenkalkulation Datenbank Präsentation Grafik- und Bildbearbeitung … Individuell für bestimmte Berufsgruppen erstellte Programme (z. B. Buchhaltung für Ärzte) Die Office-Pakete der grossen Hersteller In den letzten Jahren haben sich bei den Standardanwendungen (Text, Tabelle, Grafik und Datenbank) nach diversen Veränderungen vier Hersteller etabliert. Diese Hersteller verkaufen ihre jeweiligen Einzelprogramme zusammen in einem Paket. Es lohnt sich oftmals schon bei zwei benötigten Programmen der Kauf des Gesamtpaketes gegenüber der Anschaffung der Einzelprogramme. D D Microsoft Office Lotus SmartSuite D D WordPerfect Office von Corel StarOffice von Sun Kostenlos ist das Software-Paket OpenOffice.org im Internet (http://de.openoffice.org) verfügbar. OpenOffice.org bildet die Grundlage von StarOffice, bietet aber nicht so viele Vorlagen und Grafiken. 14 © HERDT-Verlag Anwendungsprogramme 3 Individual-Software und Software für den Heimanwender Neben den Standardprogrammen existieren auf dem Markt noch viele branchen- und firmenspezifische Programme. Dabei handelt es sich um Programme, die speziell für Problemstellungen einer Firma bzw. einer gesamten Branche entwickelt wurden (z. B. Krankentransportwesen). Um den Programmieraufwand möglichst gering zu halten, bieten besonders die neueren Individualprogramme Schnittstellen zu Standardprogrammen. Beispielsweise kann ein Krankentransportprogramm eine Schnittstelle für die Datenübergabe an Access oder Excel enthalten, um die Auswertungen und Kalkulationen mit dem Standardprogramm durchzuführen. Zur Individual-Software zählen auch viele Programme für den Heimanwender. Auf dem Markt sind viele preisgünstige Spezialprogramme erhältlich, die den Anwender bei der Erledigung verschiedener Aufgaben unterstützen sollen: D D D D 3.2 Steuererklärung, Haushaltsbuchführung, Immobilien- und Depotverwaltung Garten- und Wohnungsgestaltung Vorbereitung auf unterschiedlichste Prüfungen (Führerschein, Abitur usw.) Routenplanung usw. Merkmale der Textverarbeitung Die Möglichkeiten eines Textverarbeitungsprogramms Texte werden am Bildschirm erfasst, geändert und aufbereitet. Nach Namensvergabe und Speicherung auf USB-Stick oder Festplatte kann der Text beliebig oft geändert und gedruckt werden. Neben diesen grundlegenden Funktionen bieten moderne Textprogramme noch weitere Möglichkeiten. Hier eine Übersicht der wichtigsten: D D D D D D D D D D D D Zeichenhervorhebung (Zeichenformatierung) Seitengestaltung (Seitenformatierung) Kopf- und Fusszeilen Inhalts- und Stichwortverzeichnisse Fussnotenverwaltung für wissenschaftliche Texte Textbausteine für häufig wiederkehrende Textteile Absatzgestaltung (Absatzformatierung) Grafiken einbinden Synonymwörterbuch (Alternativwörter) Serienbriefe Automatische Silbentrennung und Rechtschreibprüfung Linien und Rahmen zeichnen © HERDT-Verlag 15 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 Bekannte Textverarbeitungsprogramme D D Word von Microsoft Word Pro von Lotus D D WordPerfect von Corel StarOffice Writer von Sun bzw. Writer von OpenOffice.org Beispieltext in einem Textverarbeitungsprogramm (Microsoft Office Word 2007) 3.3 Tabellenkalkulation Merkmale der Tabellenkalkulation Das Haupteinsatzgebiet der Tabellenkalkulationsprogramme ist die Aufbereitung und Auswertung von Zahlenmaterial in tabellarischer Form. In die Felder der Tabelle werden Zahlen und Texte eingetragen. Ergebnisse werden nicht manuell berechnet, stattdessen werden Formeln in die Ergebnisfelder eingetragen, um festzulegen, wie das Ergebnis berechnet werden soll. Der Vorteil besteht darin, dass bei jeder Änderung in der Tabelle alle Formelfelder automatisch neu berechnet werden. 16 © HERDT-Verlag 3 Anwendungsprogramme Bekannte Tabellenkalkulationsprogramme D D Excel von Microsoft 1-2-3 von Lotus D D Quattro Pro von Corel StarOffice Calc von Sun bzw. Calc von OpenOffice.org Beispiel für eine Berechnung mit einem Tabellenkalkulationsprogramm (Microsoft Office Excel 2007) 3.4 Datenbanken Merkmale der Datenbankverwaltung Das Hauptaufgabengebiet der Datenbankprogramme ist die Verwaltung von Daten, die bisher auf Karteikarten oder in Listen und Ordnern bearbeitet wurden. In der folgenden Liste finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Vorteile: D D D D D D D D D Karteikarteninhalte eintragen, verändern und löschen Individuelle Ein- und Ausgabemasken gestalten Listen sortieren und Berichte erstellen Selektion von Daten (z. B. Umsatz > 1000 CHF) Etikettendruck Serienbriefe Auswertungen, Statistiken Arbeiten lassen sich mit der Programmierung automatisieren Zugriff von verschiedenen Benutzern auf gemeinsame Daten © HERDT-Verlag 17 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 Bekannte Datenbankprogramme D D Access von Microsoft Approach von Lotus D D StarOffice Base von Sun bzw. Base von OpenOffice.org Oracle Database von Oracle Beispieldatensatz in einem Datenbankprogramm (Microsoft Office Access 2007) 3.5 Präsentationen und Grafiken Präsentationsprogramme Das Hauptanwendungsgebiet von Präsentationsprogrammen liegt in der Darstellung von Informationen für ein bestimmtes Publikum. Präsentationsprogramme ermöglichen die einfache und schnelle Darstellung von Texten, Zahlen, Diagrammen und Organigrammen auf übersichtlichen Folien. Die Folien können Sie entweder ausdrucken (farbig bzw. schwarz-weiss) oder auch direkt mit dem Computer über einen sogenannten Beamer und einen Overhead-Projektor an die Wand projizieren. Ein grosser Vorteil bei den neuen Präsentationsprogrammen liegt in den mitgelieferten Folienvorlagen. Damit lassen sich sehr schnell individuelle Folien erstellen. Die Gestaltung wird durch die Vorlage erledigt. 18 © HERDT-Verlag 3 Anwendungsprogramme Bekannte Präsentationsprogramme D D PowerPoint von Microsoft Presentations von Corel D D StarOffice Impress von Sun bzw. Impress von OpenOffice.org Freelance von Lotus Beispiel für eine Präsentation (Microsoft Office PowerPoint 2007) Pixelgrafik (Bildbearbeitung) Pixelgrafiken, auch Bitmaps genannt, sind Bilder, die sich aus einzelnen Punkten (Pixel) zusammensetzen. Beim "Malen" werden hier den einzelnen Punkten Farben zugeordnet. Eine Linie ist demzufolge eine Aneinanderreihung mehrerer Bildpunkte. Eines der Hauptanwendungsgebiete der Pixelgrafik ist die Nachbearbeitung von Digitalfotos oder Zeichnungen. Bekannte Bildbearbeitungsprogramme D Paint Shop Pro von Corel Buchstaben aus einem Logo als Pixelgrafik © HERDT-Verlag D Photoshop von Adobe Blüte als Pixelgrafik 19 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 Vektorgrafik Vektorgrafiken bestehen (im Unterschied zu Pixelgrafiken) aus einzelnen Objekten (Linien, Kurven, Rechtecken, Kreisen usw.). Diese Objekte werden durch ihre Anfangs- und Endkoordinaten bzw. durch die Koordinaten ihrer Knotenpunkte definiert. Hierdurch ist eine Nachbearbeitung der einzelnen Objekteigenschaften (Grösse, Position) möglich. Besonders bei Vergrösserungen wird der Unterschied zwischen beiden Grafikkategorien deutlich. Während die Linien einer Vektorgrafik unabhängig von der Vergrösserung stets gleichmässig verlaufen, werden bei vergrösserten Pixelgrafiken die einzelnen Bildpunkte sichtbar (Treppeneffekt). Bekannte Vektorgrafikprogramme D D D D CorelDRAW von Corel Designer von Corel Buchstaben aus einem Logo als Vektorgrafik 3.6 Illustrator von Adobe FreeHand von Adobe Blüte als Vektorgrafik Weitere typische Standardanwendungen Browser Der Browser ist ein Programm, das HTML-Dokumente und Grafiken darstellen kann. Der Browser lädt die angeforderten Informationen und Bilder aus dem Internet und zeigt Internetseiten auf dem Bildschirm an. Bekannte Internet-Browser D Internet Explorer von Microsoft D Firefox von Mozilla D Opera von Opera Desktop-Publishing (DTP) DTP steht für Desktop-Publishing, das rechnergestützte Setzen von Publikationen. Mit diesen Programmen lassen sich unter anderem Prospekte, Berichte und Bücher drucktechnisch aufbereiten und am Laserdrucker bzw. Belichter (für den Offset-Druck) ausgeben. In Textverarbeitungsprogrammen finden sich zwar mittlerweile viele Funktionen aus dem Bereich DTP, wenn es sich aber um die professionelle Gestaltung von farbigen Prospekten oder Büchern handelt, ist der Einsatz eines DTP-Programms am sinnvollsten. Bekannte DTP-Programme D InDesign von Adobe D QuarkXPress von Quark Mail-Systeme Mit der Verbreitung der PC-Netzwerke und des Internets hat sich das Versenden von elektronischer Post sowohl im privaten Bereich als auch in Betrieben und Unternehmen fest etabliert. Mit diesen Mail-Systemen lassen sich Nachrichten und Dateien im lokalen Netzwerk oder über das Internet verschicken. Voraussetzung dafür ist, dass alle Beteiligten an das Netzwerk bzw. das Internet angeschlossen sind. 20 © HERDT-Verlag 3 Anwendungsprogramme Bekannte Mail-Programme D Thunderbird von Mozilla D Outlook und Windows Mail von Microsoft D Lotus Notes von IBM Terminplaner Auch bei den Terminplanern bietet die elektronische Variante weit mehr Vorteile als die Variante aus Papier. Insbesondere bei der Gruppenterminplanung bzw. dem Zugriff auf einen Terminkalender durch mehrere Personen (z. B. Abteilungsleiter, Sekretärin) bieten Terminplanungsprogramme effektive Möglichkeiten der Termin-, Ressourcen- und Besprechungsplanung. Bekannte Terminplanungsprogramme D Lotus Organizer von IBM D Outlook von Microsoft Groupware (Workflow) Bei Groupware-Programmen handelt es sich um Programme, die die Arbeit von Gruppen (z. B. Abteilungen) unterstützen. Zum einen dienen sie zur transparenten Darstellung von Informationen für alle Beteiligten, zum anderen sorgen sie für den Fluss von Daten bei Arbeitsabläufen, in die mehrere Personen integriert sind. Bekannte Groupware-Programme D Lotus Notes von IBM D GroupWise von Novell D D Outlook von Microsoft Project von Microsoft Integrierte Programme Bei integrierten Programmen handelt es sich um Programme, die verschiedene Anwendungsmöglichkeiten enthalten. Der Vorteil liegt in der einfacheren Bedienung und den geringeren Kosten gegenüber mehreren Einzelprogrammen. Integrierte Programme leisten aber in den einzelnen Bereichen nicht immer so viel wie ein spezielles Einzelprogramm. Bekannte integrierte Programme D Works von Microsoft Wissenschaftliche Programme Wissenschaftliche Programme sind Programmsysteme, die zur wissenschaftlichen Auswertung grosser Datenmengen (Fragebogendaten oder Messwerte grösserer Versuchsreihen) nach mathematischen bzw. mathematisch-statistischen Methoden dienen. Hierzu gehören Programmsysteme, die mathematische Formeln auswerten und grafische Darstellungen liefern sowie Berechnungen aus den Bereichen der Elementarstatistik, varianzanalytischen Methoden und multivariaten Methoden erstellen. CAD - Computer Aided Design Mithilfe dieser Programme lassen sich Konstruktionspläne für Häuser bzw. Maschinen erstellen und überarbeiten. Die geplanten Produkte lassen sich schnell aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Weiterhin existieren zu den verschiedenen Fachgebieten Zusatzdateien und Anwendungen. Sie können beispielsweise im Bereich Architektur die verschiedensten (lieferbaren) Fenster oder Treppen über Tastendruck einblenden. CAM - Computer Aided Manufacturing CAM bedeutet so viel wie computerunterstütztes Fertigen. Diese Programme werden oft in Verbindung mit CAD-Programmen zur Steuerung von Maschinen anhand vorgefertigter Pläne eingesetzt. © HERDT-Verlag 21 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 Virtualisierung Hardware-Virtualisierung Mit einer entsprechenden Software wird in einem laufenden Betriebssystem die Möglichkeit geschaffen, mehrere weitere virtuelle Rechner in einem Fenster zu starten. Dabei greift das Betriebssystem in der virtuellen Umgebung (GuestOS) auf die Hardware-Ressourcen des Computers (HostOS) zurück. Spezielle Treiber ermöglichen es, unterschiedliche Betriebssysteme gleichzeitig auf einem Rechner zu starten. Zu unterscheiden sind Produkte zum Aufbau eines virtuellen Servers und der Client-Version. D Auf dem Server laufen mehrere virtuelle Rechner, auf die mithilfe der entsprechenden Software (Konsole) über das Netzwerk zugegriffen wird. Vorteil: Bei entsprechender Hardware-Ausstattung des Servers ist ein flüssiges Arbeiten mit jedem Client möglich. Jeder Client kann jederzeit auf jede virtuelle Umgebung zugreifen. Nachteil: Hohe Anschaffungskosten für Server und Software D Auf dem Client laufen ein bis zwei virtuelle Rechner. Vorteil: Bei entsprechender Hardware-Ausstattung ist schnelles Arbeiten in der virtuellen Umgebung möglich. Nachteil: Hohe Hardware-Voraussetzungen für die Clients Bekannte Virtualisierungssoftware D VMware Server/Client (HostOS=Windows und Linux) D Microsoft Virtual Server/PC (HostOS=Windows) D Xen Server/Client (HostOS=Linux) Software-Virtualisierung Die Software stellt eine Laufzeitumgebung (runtime environment) zur Verfügung, in der entsprechend programmierte Anwendungen unabhängig vom Betriebssystem lauffähig sind. Bekannte Software D NET-Plattform von Microsoft für C#-, Visual Basic.NET-, J#-, JavaScript-, .NET- und C++-Programme D Java Virtual Machine von Sun Microsystems für Java-Programme Dienstprogramm (Utility oder Tool) Unter Dienstprogrammen werden verschiedene Computerprogramme zusammengefasst, die es dem Benutzer ermöglichen, bestimmte systemnahe Aufgaben zu erfüllen. Zu diesen Funktionen gehören zum Beispiel: D D D Die Überwachung des Betriebssystems bezüglich Vireninfektion und Virensuche (Antivirenprogramm) D D Das Brennen von CDs oder DVDs durch Brennprogramme Die Anzeige der vorhandenen Hardware (Systeminformationsprogramme) Die Anzeige von Dateien eines bestimmten Dateiformats (z. B. der Acrobat Reader für PDF-Dateien, ein Bildbetrachter für Bilder, ein Browser für HTML-Dateien oder ein Mediaplayer zum Abspielen von Musik und Videos) Das Öffnen oder Bearbeiten von Dateien eines bestimmten Dateiformats (z. B. WinZip oder WinRAR für Archivdateien oder ein Editor für ASCII-Dateien) Diese Aufgaben der Dienstprogramme werden mit fortschreitender Entwicklung der Betriebssysteme immer häufiger von Systemprogrammen übernommen (z. B. die ZIP-Funktionalität des Windows Explorers oder die integrierte Brennfunktion ab Windows XP). 22 © HERDT-Verlag Anwendungsprogramme 3.7 3 Lizenzierung von Software Software Die Herstellung moderner Software erfordert in der Regel den Einsatz hoher Sach- und Personalressourcen. Die Kosten, die in der Entwicklungsphase anfallen, müssen später über den Verkaufspreis der Software bzw. für Lizenzgebühren für die mehrfache Installation gedeckt werden. Im Lieferumfang der Software ist ein Endbenutzer-Lizenzierungsvertrag (EULA = End User Licence Agreement) enthalten, den der Benutzer bei der Installation akzeptieren muss, um mit der Software arbeiten zu können. Inhalt dieser Lizenzierungsvereinbarung ist unter anderem ein Kopierverbot für die Software. Wird Software auf einem Netzwerk-Server bereitgehalten, dann muss meist für jeden Benutzer, der auf diese Software zugreift, eine weitere Benutzerlizenz erworben werden. Informationen über Lizenzvereinbarungen bzw. über Registrierungsinformationen erhalten Sie, wenn Sie im betreffenden Programm im Menü HILFE (bzw. ? oder HELP) den Eintrag INFO (bzw. ÜBER oder ABOUT) aufrufen. Raubkopien Die teilweise hohen Preise für Software führen dazu, dass die Software einmal gekauft und anschliessend unzulässigerweise kopiert und weitergegeben wird. Die Software-Industrie wiederum argumentiert, dass die hohen Preise gerechtfertigt seien, um die Verluste durch Raubkopien zu ersetzen. Shareware Unter Shareware werden Programme verstanden, die über das Internet oder CDs aus Computerzeitschriften verbreitet werden und in der Regel frei kopierbar sind. Mit der kostenlosen Weitergabe dieser Software ist die Aufforderung verbunden, nach Ablauf einer Probezeit eine Lizenzgebühr an den Autor der Software zu bezahlen. Die Probezeit kann dazu genutzt werden, das Programm zu testen. Die Zahlungsmoral am Ende der Probezeit lässt in der Regel zu wünschen übrig: Schätzungen gehen davon aus, dass nur 5 % bis 7 % der Nutzer der Zahlungsaufforderung nachkommen. Manche Autoren von Shareware verteilen deshalb eine Version der Software, die D D nicht die volle Funktionalität umfasst D nach Ablauf der Probezeit nicht mehr startet in verschiedenen Hinweisfenstern oder auf Ausdrucken darauf hinweist, dass diese Version noch nicht lizenziert ist Erst nach Begleichung der Shareware-Gebühr erhält der Benutzer einen Schlüssel, mit dem er die volle Funktionalität des Programms herstellen bzw. die unerwünschten Hinweisfenster ausblenden kann. Freeware Freeware bezeichnet Programme, die kostenlos genutzt und weiterverteilt werden können. Solche Programme finden ihre Verbreitung vornehmlich über das Internet oder über CDs, die regelmässig verschiedenen Fachzeitschriften beiliegen. Public Domain Unter dem Begriff Public Domain werden Programme verstanden, die der Öffentlichkeit "gehören". Diese Programme sind frei zugänglich, jederzeit kopier- und veränderbar und unterliegen keinen Urheberrechten. Die Gefahr, bei der Verwendung von Free- und Shareware oder Public-Domain-Produkten Ihren Rechner mit Viren zu infizieren, ist höher als bei Standard-Software, denn diese Produkte werden zum Teil genutzt, um Viren zu verbreiten. © HERDT-Verlag 23 3 ICT Assistant SIZ 141 - PC installieren und betreiben, Teil 2 Open Source Die Open Source Initiative wendet den Begriff auf Software an, deren Lizenzverträge folgende Punkte enthalten: D Unter Open Source (quelloffene Programme) wird Software zusammengefasst, deren Quelltext öffentlich zugänglich ist. D D D Die Software darf beliebig kopiert und verbreitet werden. Es dürfen keine Lizenzgebühren erhoben und keine Nutzungsbeschränkungen eingeführt werden. Die Software darf geändert und soll in geänderter Form weitergegeben werden. Typische Open-Source-Programme sind z. B. die Linux-Distributionen, die frei verfügbar sind und bei denen beim Kauf höchstens Kosten für das Installationsmaterial und den Versand anfallen. Verschiedene Initiativen von staatlicher Seite fördern die Verbreitung und Entwicklung von Open Source. So soll sich durch Wirtschaftsförderung der Anteil von Open Source bis 2010 auf ein Drittel erhöhen, um von Programmlieferanten unabhängiger zu werden. 24 © HERDT-Verlag Anwendungsprogramme 3 © HERDT-Verlag 25